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Neue
JAHRBOGHBR
für
Philologie und Pädagogik,
oder
Kritische Bibüothek
rar d«8
SdHd- md Ünterrlchtswesen«
In Terblndong mit einem Tereioe von Gelehrten
begrOndet von
M. Job. Glirist Jahn.
Gegenwfirtig heraosgcgeben
TOD
Prof. Bdinliold Klotx su Leipzig
vad
Prof, lidolph UetsA zu Grimma.
Siebena o dfanrzigster Band. Erstes Beti.
LeipDK,1849.
Druck md Verlag von B. 6. Teubner«
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OXFOPf?
Digitized
byGo^J^
Kritische Beartheilangeiu
fleöriucfte SpracUehre tar Anfingw, Tdo 0. Bwmld. Mit «iaea
UebaogslMMihe. L«ipsig. Hahn'iche Verlagabachb. 1643.
Die nichfolgende Bei prechoog dieser tckoa vor siebeo Jab-
rem enchleaeneii Spmehlebre sali vomeliiqUch fikr eine iweite Auf-
lage, die wehl nidit inelur lange aosbicfbeB wird, die erforderlicbe«
Winke «eben, wie die Brancbbarkell dieser Terdiensllicben Arbeil
des beriihnileB Grammatikers in mehr als Einem Stficke erhöbe
werden könne. Es liegen swar bereits iwei kleinere Sehriften
Yor, weldie einer Deberarbeitung dieses Baches, gerade In der
■Icblong, welche auch dem Ref. die wicbtigate ist, aum Bebnf
einer feileren Rdckskbtnahme anf die Bedirfoisse der Anfiinger,
dienlich and forderlich sind: das 1845 erschienene Elementar*
bndi der hcbriischea Sprache, eine OMmmattk ffir Anfinger mtt
'— UebnngsstQcken, ven Sef f er; and das hebrüscbe Lesebooh
wen CM Seh wäre, 1647. Während dan erstere Buch, so sn
ssgen, eine popularitirte Ewald' sehe Sprachlehre giebt, die wobt
▼sn dem Heister theilweise nicht als Fleisch von sefaMm Fleisch
wird anerkannt werden^ dennoch aber wegen der Brauchbarkeit
fir den Unterricht Terglicben und berudMichtigt tu werden Ter«
dient; ist daa Schwärs 'sehe Lesebuch eben dss nnf dem Tttel
der Ewald*schen Sprachlehre 5 Jahre suror versprochene Debungs-
hoch and fordert aomtt ibeits unmittelbar die Benutaung derselben
in hohem Haaaae, CheHi ist durch die drei Anhinge einer neuen
Auflage der Sprachlehre in anerkennenswerther Weise vorgear-
beitet, wie solches bereits In diesen Jshrbttchem 52, 1. S. 69 IT.
SV Sf^rache gebracht wenden Ist.
Was jedoch diene swel SchiMen für sich su erreiehen such-
ten: efaw jihenidMlicbere, versündlldiere und theHweise mehr
nnstihrfiche Fassung der hebralsehen SprachersciMimingen and
Kefldn aulGmid der Ewald^schen Forsehnngen sngeben, diese
1*
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4 Hebräische Sprache.
Vortheile mochte Ich einer neuen Auflage der Sprachlehre for
AnfSnger telbsl xuwenden, indem ich einen Beitrag sn geben Ter-
suche inr Vervollständigung und Umänderung derselben , wie ich
sie im Interesse der Schule für nothwendig halte.
FreiliiBh haben, sich schon Stimmen Terlauten lassen , selbst
mgegeben, Ewald habe wesentliche Verdienste um die hebräische
Sprachforschung, so sei doch gersde diese Schulgrammatik nicht
geeignet, ihrem Zweck su entsprechen. Man thue besser dsran,
fortwährend den Anfang wenigstens zu machen mit den als prak-
tisch bewährten Lehrbl^shern Ton Gesenius; nachtraglich möge
man immerhin diese oder jene Feinheit der Ewald'schen Beob-
achtungen sich aneignen und so den Grund des Bsues an seiner
Hand Uefer legen. Es ist jedoch hier nicht der Ort, die Grande
f&r und gegen diese Ansicht weitläufig tu erörtern. Auch habe
ich mich bereits früher aus Veranlassung einer beurtheilenden
Anteige der ed. alt. emend. des Lexicon man. Hebraicum et
Chaldaicum lat. elab. G. Gesenius, 1847. (N. Jahrbb. 48, 3. S. 245 ff.)
dahin ausgesprochen, dasa ich glaube, in solchem Fa|le wurde eben
der Spruch vom neuen Most und den alten Schläuchen, Tom neuta
Lappen und alten Kleid sich bewahrheitien.
Es mag hinreichen, einmal auf die unbestreitbare Thatsache
hinzuweisen, dass auch solche Ausleger des A. T., welche in Son-
stigem ans mancherlei Granden sich mit den Ewal duschen
Schriften nicht befreunden su können glauben, jedenfalls seine
grammatische Meisterschaft anerkennen und rorherrschend nicht
mehr auf die für ihre Zeit sehr Terdienstliche Sprachlehre von
Gesenius, sondern auf die sprschiichen Werke von Ewald
sich st&tsen und berufen. Ich nenne beispielshalber nur den Com-
mentar Hengstenberg^s tu den Psalmen, ein Buch, das kein
Theologe ungelesen lassen sollte, weil es eine eben so gründliche
als Tielseitige Erklärung des Psalmbuclies glebt und, abgesehen
▼on einigen. noch nicht gehörig geläuterten Sonderroeinungen , in
höchst erfreulicher Weise einen t^ortschritt dieses Theologen su
wirklich gesunder Exegese beurkundet. Wie nun, wenn der
hebräische Sprachjünger sich beim Studium des A. T. fort und
fort auf Ewald 's Grsmmatik verwiesen sieht und an der Hsnd
derselben fortstodiren soll, während er suTor nur seine Schul-
grammatik,Ton Gesenius oder auch dessen Lehrgebäude kannte
und benutste; wird er nicht bei der grossen DifTerent dieser bei-
den Grsmmatiker In höchst wesentlichen Dingen, in Terminologie,
Anordnung des grammatischen Stoffes, in der ganzen Sprachan-
schauung die grösste Mihe hsben, sich bei dem neuen Meister
zurecht zu finden 1 Dies um so mehr, dm eine Grammatik, wie die
Ewald' sehe, nicht blös nachgeschlsgen, sondern studirt sein will.
In den meisten Fällen wird die Folge dieses Doppelregiments zweier
Sprachlehrer in den Schulen keine andere sein , als dass der Eine
derselben von den Stndfarenden beiseite gelegt und der Andere
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Ewald : H^brauche Spracbleiire. 5.
Bidit gehörig verarbekei wird, weil, wie wir ja leider wisaea, der "
Jünger der pliilosophischen und theologischen Weiaheil auf der
Hochschule ^r wenig Zeit und Lust hat, sich mit aittealament-
lidiea Stadien aonderiiche Mähe zu geben. Im lutereaae dieser
Studien moss demnach dringend ^wünscht werden, das« schon der
/knfaager mit den Sprachwerken Ewald'a bekannt, ja vertranl
werde; und diesem Wunsche ist eben der Verf. mit der in Frage
stehenden Sprachlehre entgegen gekommen.
Dieselbe ist aber, und dies ist die zweite Vorbemerkung, die
noch Toraossusehicken ist, schon in ilirer jetsigen Gestalt und
noch mehr, wenn da und dort im Einselnen den Bed&rfnissen der
Anfanger Tollere Rechnung getragen- wird, gar wohl, ja in gewis-
sem Sinn Torsuglich geeignet, einen gans tüchtigen Grund in
hebräischen Sprachkenntnissen zu legen. Die Mühe, sich in die-
selbe Tollständig hineinzuarbeiten, ist unleugbar grösser, nicht
Uos für den Sdboler, sondern auch für den Lehrer, als dies bei
der Grannnztik Ton Gesenius der Fall war. Letztere hat sogar,
was die praktische Brauchbarkeit betrifll, obenhin angesehen, dies
und das voraus, sie ist bequemer zugeschnilten, scheinbar abge-
rundeter nnd In der Tliat ?on dem Standpunkte früherer Sprach-
forschoDg aus vollendeter. Gesenius hat es wirklich trefflich
f erstanden, dasjenige, worüber er zu gebieten hatte, der Schule
Dutzbar zu machen, sein Melall auch als Sclieldemünsc auszuprä-
gen. Er ist übersichtlicher, grossentheils verständlicher, dem
Anfinger insbesondere zugänglicher, als Ewald. Benutzt aber
der Letztere die mehr formalen und äusserlichen Vorzüge seiues
Vorgängers und eignet sich an, was derselbe in langer Jahre
Uebong gelernt hatte nnd was eben nicht auf einmal gelernt ist,
dem genialen Sprachforscher vielleicht noch schwerer rallt, sich
recht auf den Standpunkt des Anfängers zu stellen^ so ist keine
Frage^ daaa unsere Schuler eine weit gediegenc^re Schulgramroaiik
für das Hebräische in die Hand bekommen, als die ihrer Lehrer
* seiner Zeit gewesen war. Denn dass Derjenige, welcher mit
Recht lu unseren Tagen als der Meister der hebräischen Sprscli*
Wissenschaft anerkannt ist, nicht blos vieles Eiosehie schärfer be-
obachtet^ tiefer erkannt und begründet hat,^ sondern auch eine
besonders glückliche Gabe besitzt, das Einzelne in gegenseitige
Bezfehnng und Zusammenhang zu bringen, das Ganze zu beherr-
schen nnd zu ordnen, welcher Uubefaugene mochte das leugnend
Diese Frage Ist, wie oben bemerkt, thatsächiich schon entschieden.
Und obschon eine tiefere Begründung und schärfere Untersuchung
des Grammatikers unstreitig für den Lernenden, zumal den An-
fänger, mitunter mit sich bringt, dass es ihm schwieriger wird zu
folgen, um so mehr, wenn auch die Sprach weise des Meistera
Buaches Ungewohnte hat; so ist doch auf der andern Seite wahr,
4ass im Grunde alles in seiner letzten Wurzel Erkannte doch zu-
S^ekh Sttcb das Klarste ist. Es springC der oberflächlichen Be-
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6 Hebräische Sprache.
tnushtang Tielleiclii nicht so schnell {n die Augen nnd wird minder
fisch angeeignet, aber einmal erfatst, drinet e^ auch tiefer in den
Geist des Lernenden ein und wirkt nachhaltiger. Die Ausdrucks-
wisfse Ewald's aber ist im Gänsen nur für den, der entweder bei
grammatischen Dingen nur in herkömmlichen , besonders fremd-
Wftrtltcten Formeln oder -— nicht su denken gewohnt ist, schwie-
rig und unverstfindilch, für den, der sich vom F&hrer in die Sache
willig hineinführen lassen will und kann , meist völlig zugänglich,
wie ich mich selber durch längere Erfahrung im Unterrieht über-
xeugt habe; ja in vielen Fällen wird man gerade in dieser Betie-
hong durch das ungemein Treffende und Einfache des Ausdrucks
überrascht werden und gestehen m&ssen, msn hätte nicht geglaubt,
dass so tiefeingehend geredet werden könne in so schlichten hei*
mathlichen Worten. Eine beinahe ängstliche Vermeidung der
nicht durchaus nothwendigen Fremdwörter seichnet nämlich auch
d^ese wie alle Schriften Ewald*« aus. Dass einzelne Ausnahmen
von diesen eben gerühmten Vorzügen des Ausdrucks sich finden o.
die Elgenthikmiichkeit des Verfs. einen Mangel an Bündigkeit und
Klarheit herbeiführt, soll nicht geleugnet werden. Wir kommen
auf Einzelnes zurück.
Soll nun zuerst im Allgemeinen angegeben werden , was die
Ausstellungen an der vorliegenden Sprachlehre und die Wünsche
für eine neue Ausgabe seien , so lässt sich dies kurz zusammen-
fassen. Mit Beibehaltung und Steigerung der bisherigen Vorzüge
sollen diejenigen Mängel vermieden, diejenigen praktischen Be-
quemlichkeiten angeeignet werden, welche vermieden und welche
. besessen zu haben den Büchern von Gesenius eine so lange und
noch jetzt schwer zu verdrängende Herrschaft in den Schulen vcr*
schafft hat. Wohl Hesse sich vielleicht sagen, für manche dieser
gerühmten Vorzüge möchte Ewald sich alles Ernstes bedsnken,
sie erschienen nur dem oberflächlichen Beobachter als Vorzuge,
seien aber häufig nur glänzende Fehler. Bis auf einen gewissen
Orad ist dies richtig. Wer gewohnt ist, seine Lehrlinge auf die
grüne Weide zu führen, allen Fasern und Adern und Wurzeln der
rscheinungen nachzugehen , ja das ganze Gewachs , wie es leibt
dud lebt, vor unsern Augen gleichsam entstehen zu Isssen — und
mk diesem Gleichniss ist das Eigen thiimliche der Ewald 'sehen
Sprachbehandlung, das sogenannte Genetische derselben^ wohl am
deutlichsten bezeichnet — : 'Dem kann nicht zugemuthet werden,
er solle es In dem und dem Stücke machen wie ein Anderer vor
Ihm , der ein recht brauchbares Herbarium mit Verstsnd und Ge-
schmack geordnet, rubricirt und registrirt hat. Es sei auch ferne,
derlei zu verlangen ! Die ganze Anlage des Buches und zwar ge-
rade in ihren Elgenthümiichkeiten, z. B. die neu eiogeföhrte Vor-
anstellong der Lautlehre, überhaupt die Vertheilung und Ordnnng
des Stoffes, die Frische und Naturwüehslgkeit (Originalitit) der
AnschftQOng, sowf€ der Darzteliung der Spraehgesetse, aellmi
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Ewald : HebraMebe Sprtoblehre. 7
gnwMiilheih da« Neue in der Beieichnuiig asd Tcrmlnologia^ die
Scheo Tor allem todien Formelnweseo, das Aussclieiden aller |^-
lehrtan Zuroatuo^, die dem Anfinger entbehrllcli ist; die« Alle«
rediae ich «a den Voraügen^ welclie betsubeliaHen tind. Beaei«
tigl aber und weit mehr ai« in der ersten Ausgabe vermieden soll-
ten werden Tor Allem die nngebfilirlich vielen Druckfehler , die
in einem Boch likr Anfaufer iwefmal störend sind (Schwärs
aiUt in aeinem Yerseichnis« weit nicht Allerauf); der jedenfalls
ia einaeincn Anmerkungen su enge und sparsame Drnclr, besonders
der hebriischen Schrift, welche durchaus grösser und vornehmlich
ia deo Vocal- nnd Accentseichen schärfer werden muss, wenn
diese Sprachlehre ein Schulbuch sein soll; ferner der Mangel an
auseinanderhaltenden Absatsen und noch ausführlicheren tabella-
rischen Uebersichten innerhslb der einzelnen Parsgrsphen; end-
lich der höchst fülilbare Mangel eines oder vielmehr aweier Re-
gister in der Art, wie sie die fünfte Auflage des Lehrbuches vom
Jahre 1844 giebt, ja da und dort in noch ausfuhrlicherer Welse«
Dies sind die Wiinsche, deren Befriedigung die Schule in Betreff
der an««ereo Einrichtung de« Buches dringend fordern muss.
Diese ansserlichen Mangel hängen sum Theil aussmmen mit
hwerlichen Gebrechen. Nicht selten fehlt es an scharfer Ans«
eittanderhaUnng und Trennung dessen , wss als Sprachgesets gilt
und fest eiogeprigt werden muss, von dem , was zur Erläuterung
dient nnd Sache der Voruntersuchung oder such der blossen Ver-
Bothnng Ist, — der allgemetnen Regel von der Ausnahme oder
adtmercn Erscheinung^ — des wesentlichen Inhaltes eines Psrs-
gnphea von dem, was in die Anmericungen theils in den Text,
thdls «Bter den Text gehört. Umgekehrt ist Znssmmengehöriges
mitanter aaseinander gerissen, nicht sn Einem Ort, sondern an
mehreren abgehandelt, so dass der Schuler Mfihe hat, sussmmen
sn leaen, was er doch als einselne Erscheinungen desselben Ge-
selaea b^ einander haben mnes. Was hindert s. B. die Eigen-
Iftiimlfchkeit und die verschiedenen Fälle der sogenannten halb-
offeneB Silben gleich §. 14 oder sonst wo etwa in folgender Weise
so beschreiben und susammenkustellen: Halboffene Silben finden
lieh mid entstehen a) selten bei Stammbiidangen n^ rve^s
s. §. 163, b) gewöhnlich bei Umblldangsformen, entweder wo ein
■taffker Vacal. sieb anflöst '^aio rnn, oder bei lese hinsugefogten
Vor- and Nachaatssilben, s. B. ffr^ qann aroa, oder in Silben,
die durch Wegwerfong eines Schva cempes. entstsndeo sind
riüsi t Auf diese Art hätte der Leser Gelegenheit, ein för
allemal lu einer vollstihidigen und klsren Einsicht der Sache su
konunen, die ihm, wenn nur da nnd dort gelegentlich daven gere-
det wird, ohne Noth erschwert wird. Zu dem Zusammengehöri-
geo, das, selbst ohne die erforderliche Verweisung, an mehreren
Orten serstreut nnd nicht ohne Wiederholungen abgehandelt ist,
gdiört I. B. auch die Bedeutung des slat. eonstruetas, der Infinitive
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8 Hebräische Sprache.
und dergl. Eine IneinanderarbeitaDg , bctonders dea «weiten
Theiiea litt. C, ,,Verhiltn{sae dea Wortea im Satee^^ u. dea dritten
Theilea litt. A. , 1. „Bntatehung und Auadelinung dea einfaclien
Satzea^^ iat in dieaer Beiieliang ein aehr nahe liegender Wonach
und ein Bedur&iiaa, daa sumai bei einem Buch für die Schule be*
friedigt werden mu98. Ana Veranlaasung dea eben erwähnten
Abschnittea über den atat. couatr. muaa etwas Weiterea erwähnt
werden, worin der Inhalt im Allgemeinen einer Nachbeaaerdng
bedarf. Hierheiaat ea: „daa Momen hat als, seine eigenthOmliche
Ergänzung den atatna conatrnclua, und iwar zeigt sich daa 1) am
atärlcaten, wenq daa Nomen in seiner eigensten Art, d. i. «la Sob-
stantiv, einem Worte gleicher Kraft und Selbetatändigkeit begegnet,
wo bloaae Beiordnung oder auch loae Unterordnung des. zweiten
(im Accusati?) den Sinn nicht erreicht und nur die atrenge Unter-
ordnung genügt n. a. w.^^ Daa iat nicht die klare und bundige
Sprache, die eine Grammatik für Anfanger verlangt. Hier wie
auch an anderen Orten iat daa Bestreben, zweierlei Anforderungen
sugieich zu genügen, einmal der tiefen Auffassung der Sache in
ihren letzten Gründen und aodann der moglichaten Kürze dea Ans-
druckea, unverkennbar, aber gerade dadurch kommt Dunkelheit
der Faaaung heraus, ea iat zu wenig und zu viel geaagt. Häufig
tat daa Streben nach Kurze ao aehr vorherrschend , daia darunter
Dicht bioa die Klarheit, aondern auch die Vollständigkeit entschie-
den nothleidet.
Zum Beleg hiefur, aowie fdr Manchea von dem eben Gesag-
ten , diene uns der Abschnitt über die Zahlwörter. In drei Para-
graphen auf 1^ Seiten ist hier Alles zusammengedrängt, waa über
Form und Conatruction der Zahlworter zu sagen iat. Schon zum
voraus tritt hier die Befürchtung ein, ob der grosse Stoff auf ao
geringem Räume Platz finde. Bei näherer Einzieht rechtfertigt
aich dieae Furcht nur zu aehr und die vorhin gerügten Mängel in
Betreff der Anordnung, Klariieit dea Auadruckea und VoUatändig-
keit laaaen aich an dieaem Belapiel überzeugend nachweiaen. Schon
die Ueberachrift iat unklar u. lückenhaft, sie lautet: „Anhang. —
Zuaammejihang der Zahlwörtern^ Ueber irjH heiaat ea: „daa
Wort gilt ala Adjectiv, kann aber gleich den übrigen Zahlen nach
$. 269, 3. ala ein leerea Nomen betrachtet und ao wenigatena
aelbst im atatua couatr. einem vorigen Nomen untergeordnet wer-
den. Lev. 24, 22. 2 Kön. 12, 10. ida. 86, 9.'' Schlägt nun der
Anfänger, um der dunklen Rede Sinn zu verateheji, die angeführten
Stellen nach, ao findet er Belapiele, welche zeigen, dass *inx auch
nach einem Nomen, daa im atatua conatr. ateht, aich findet. Diese
versteht er zwar, waa aber aelne Sprachlehre ihm aagt, bleibt ihm
nach wie vor unklar, oder vieimcäir er muaa ea für falach halten.
Eben ao femer t „— atatua conatr. *q« "«nti kann zwar als Adjectiv
verbunden werden, aetzt aich aber, da ea eigentlich ein Paar bc-
deutel, Heber im atatos constr. vor^^ Bekanntlich kann nicht
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BwaU: Hekrüscbe Sprachlehre. 9
*««[, wohl aber d^i^ ils Adjecttv verbonden werden. liier aber
fiadet^a der Scholer ron Tt^ getagt und merkt vielleicht |;ar nicht
oder erat nach langer Zelt, data das fehlende Comma vor ^^kann^*
(weldiea Druckfehler auch Seh war a übersehen hat) und die
Korse des Aoadrucks Ihn Irre gefuhrt haben. Gut beaeichnet die
Sache das gröaaere Lehrbuch : „"^^ ist eigentlich ein Substantiv,
das aich aber einem Adjectiv sehr genähert hat . woher der Ge-
BcUechtaanterachied^^. Auch die dem Anfänger ohnedies fremd-
artige Eracbeinnng^ dass daa Geschlecht der Zahlwörter 3- 10
sich gerade umgekehrt verhilt aum OescIUecht des dabei stehen-
den Sabatantiva, wird ihm durch die überaus gedringte Darstel-
lung dea §. aicherüch nicht einfach genug nahe gelegt und aufge«
klirt. Aach befremdet; dass gesagt wird, diese Zahlworter kön-
nen für daa Fem. diese Endung abwerfen. Also sie werfen sie
nidit gewöhnlich ab 1 Die wenigen Ausnahmen, wo Femininformen
mit Femininaobatantivformen verbunden vorkommen, rechtfertigen
dieae letxtere Fasaung gewiss nicht.
Ob ao unbedenklich, wie §. 268 geschieht, gessgt werden
kann, „in der Verbindung der Einer mit der Zehn richte sich daa
untergeordnete Wort, d. 1. die Zehn, auf eigenthumlich neue Weise
nach den Geachlecht der Elner^^ möchte an bestreiten sein.
Vielleicbt wire ea vorsichtiger, ohne Erklärung der Sache einfach,
daa Tbatstcbliche au geben nnd etwa au sagen ; „bei den Zusam-
menaetsnngen der Zahlen 11^19 findet die obige (§. 267) Genus-
regel nur in Betreff der Einer, nicht aber In Betreff der Zehn statt,
viefanehr iiei einem Sobst. masc. steht "^to (nicht ^';^^)9 a. B.
-ite -im^ "ia m^; bei einem Subst. fem. rnt9 (mit erweichter
Fendnlnendong), a. B. tvro9 nnst — irnto n^Wf. Für ini$ 'sowohl,
ala fior met, findet sich aber auch *«nm^*elne i*onn von dunklem
Crapmg.*'* Im §. 268 wird Mehrerea vermisst, was auch der
Anfinger wissen moss: wie die Verbindung der Zehner mit den
Rinem in den Zahlen 20—90, eben so der Einer und Zehner mit
HoMfert und Tausend bewerkstelligt wird , welche Stellung die
Zahlen anter aich annehmen können, wie ea mit dem Geschlecht
der Einer vor Hundert und Tausend au halten Ist, auch ob und
wann ein verbiodendea n nothwendig wird.
Nicht muider lückenhaft ist §. 269. Es fehlt die so häufige
Aoadrvckaweise ntn trn^, rotia , so wie die Angabe der natiir-
licheo StellongilerZahlen u. des geaiMten Nomena qI-» ito9 nyrv^s ;
ea fehlt die Bemerkung, daas bei Z&hlung von Monaten und Jahren
auch bei den Zahlen 1 — 10 die Cardinalaahlen gebraacht werden.
Auch aollte nach dem Sata: „von den Zahlen über Zehn sind
•dcbe Zabladjective nicht abgeleitet'', die positive Angabe folgen,
dass man in dieaem Falle die Cardinalaahlen gebraucht. Warum
bei dicaen und den übrigen Regeln liber die Zahlwörter keine
Benpfofe oder Verweisungen auf Stellen sich finden , ist gleich-
Uii nicht einsnaehen. Statt, wie ea der Leser erwartet, die Art
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10 Hebräbche Sprachlehre.
der Augdrockiweiie f&r Distribtttivsahlea hier su aesoeo, wird4ieB
erBi §. 303 gelegeDtlich nachgeholl.
Geber den Numerus des gexälilten Nomens findet sich nur
§. 287 a. E. eine nnxureichende Bemerkung^ in diesem Abschnitt
aber, der ?on den Zahlwörtern handelt, ist von diesem bekanntlich
sehr elgenthiimlichen Gegenstand der hebriiischen Grammatik gar
nicht die Rede, lieber Stellung von tarn und Bedeutung diesen
nach im Dual D*n39& häufig vorkommenden Wortes für „mal^^ findet
der Anfanger audi keine Aufklärung, eben so wenig über die Bei-
-spiele, in denen bei einem Zahlwort oder bei einem geiählteu
Nomen der Artikel steht, oder in denen nach den Zahlwörtera
gewisse Substantiva, die sich auf Zeit oder Maassangaben be«e*
hen, ausgelassen werden.
Hiermit mag hinreichend bewiesen sein, dass nicht su viel
gesagt Ist, wenn in diesem Abschnitte Klarheit und YoUstSndigkeit
vermisst und eine mehr übersichtliche Anordnung gewünscht wird.
In letiterer Beiiehung mochte für die §§. 267—269 etwa folgende
Anordnung erschöpfend und für den Unterricht brauchbar sein :
I. Cardinaisahlen. 1) Ihre Form, mit, so weit es nöthig, toII-
standiger Liste aller Zahlen von 1—10,000, namentlich auch der
Ton 11—20. Was sur Erläuterung zu sagen ist, auch die Ver-
weisung auf §. 80 (Zahlseichen), würde in Anmerkungen nachge-
tragen; 2) ihr Verhältniss im Sats: a) das Genus der Zahlwörter
Tor masc. und fem.; b) die Stellung und Verbindung derselben,
theils unter sich, theils in Verbindung mit Substantiven; c)der
Numerus des Gesählten, wobei in einer Anmerkung die Anslas-
ming gewisser Substantiva su erwähnen wäre; d) die Zahlwörter
in Verbindung mit dem Artikel.
II. Ordinaisahlen. 1) Ihre Form.; 2) ihr Verhiltniss im Sats,
bei den Zahlen 1 — 10 nnd sodann bei denen über 10. in einer
Anmerkung wäre rnn*} =^ Viertheii su erwähnen, so wie die
Auslassung von oi^., a. B. «fth^ ropao^a.
III. DIstribntivzahlen. ' '
IV. Multiplicativsahlen, nebst einseinen eigenthindichen
Bildungen, s. B. 9^\ mh, "lito d*«93*i, q^o^
Wie bei den Zahlwörtern möchte auch sonst eine Voranatel«
lung der Bildung (Form) vor Erörterung der Bedeotoog thunlich
und sweckmässig sein.
Es möge nun noch eine Besprechung von Einselnlieiten fol-
gen, Welche berücksichtigt su sehen ich wünschen möchte,, ohne
mir anmaassen su wollen, als könnte ich lauter durchaus «nnehm«
bare Vorschläge machen.
Die inhaltreiche einleitende Abhandlung von der hebräischen
Sprache überhaupt sollte ja mit den Schülern durchsuspreehea
nicht versäumt werden , versteht sich , nicht bevor sie genauere
Bekanntschaft mit dem Hebräischen gemacht haben, wie dies wohl
auch von der Lautlehre und anderen Theilen der Oraaunatlk
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Ewald s Habriiiche 8prae!il«bre. 11
gen^t werden roosf. Denn daa ist eben der Unfenchied einer
wneeoscfaaftlichen Grammatik jon einer unwissenschaftlichen, dass
sie nciit Stuck för Stück mit den Anfangern Torgenommen werden
kann. Vnd es ist erst noch gut, wenn eine Grammatik so angelegt
ist, dass sie diese verkehrte Methode nicht begiinstigt und Tiei*
mehr dasa nöthigt, die Schiller sfierst durch Leetüre mit den ein-
scloeo Spracherscheinnngen bekannt su machen, nach nnd nach
darsQS die Geaetse absuleiten nnd dann erat die xnsammenhan^
geade Fassung derselben in ihrer Grammatik mit ihnen durchsu»
aprechen. Bein ersten Anfiwg hat der Unterricht nichts als die
Uebersichten nnd Beispiele der Grammatik su entnehmen, und erst
wenn diese sich eingeprigt haben, hat der ordnende Geist ihrer
Hegeln darüber so kommen. — Dies mnsste gesagt werden, weil
es scheinen will, als ob vielfach der Grund, warum man aich mit
wiascaschsftlich geschriebenen Sprachlehren in den Schulen ao
schwer befreundet, in dem Msngel an den richtigen methodischen
Gmndaatiea zu sochen sei.
la Jener Einleitung nun roBchte ich nur auf Weniges aufmerk-
sam machen, das etwa zu indem oder zu TerToIJständigen wäre.
In §. 3 wäre am Ende eine Hinweisung auf Nehem. 8, 8. mit kur-
zer £rIauteniDg anregend für den Leser, auch Tielleicht mit Ver-
weisung auf Dan. 1, 4. eine Berichtigung des vielfach verbreiteten
Irrthnms der Benennung „chaldäische Sprache^^ am Platz. In §. 4
ist der Ausdruck „Bildung (Form) ist der herrschende Grnndssts
des Semitischen geworden" zu kurz und nicht verständlich genug.
Auch dürfte bei Nennung der Vorzuge des Semitischen die Elgen-
thcmlichkeit der Kürze in Form und Satzbildung, wie fibcrhaupt
der Unterschied von den sogenannten classischen Sprachen, kurz
bei>prochen werden. Mehreres Gute findet sich liierViber in einer
Abhandlung von Bäum lein in der Berliner Zeitschrift über
G^mnaslmlwesen, worin der Vorschlag Hrn. Dr. Fnnkhaaers,
den üaterrichi des Hebräischen aus den Gymnasien zu verbannen,
l»elenchtet und zurückgewiesen wird.
In §. 10 ist das angeführte 1^^ nicht ein Beleg, sondern efaie
AnanaJune der Regel, daas jedem Vocale ein Mitlaut (warum wird ^
nicht Debeii„Vocal'' das gleichberechtigte Fremdwort „Consonant^^
beibehaltend) vorhergehen müsse. Denn dass ^ wie K den spir.
leals ausdrucke, kann nicht ohne Weiteres zugegeben werden.
Statt hinterlautender Vocal §. 12 würde ich den üblichen
Namea „Uülfsvocai'^ beibehalten. Auch würde a. E. richtiger ge-
sagt, dass ein solcher Vocal in den Nominalblldongen (§. 146)
nlcbt Uas stark, sondern in der ftegel eindringe. MIttelsilbeu
%. 13 acheint kein glücklich gewähltes Wort zu sein.
$. 15 erwartet man Im ao mehr eine nnterscheidende Erklä-
rung der Ausdrucke: ^Erweichung — Verkiirzuag^S da §. 22 das
Cebergcjien von a in e als Verkürzung, Abschwächung, bezeichnet
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12 HebräLsche Sprache.
ist, walireud dieselbe Erecheinung §. 16 als Beispiel der Brwel-
choDg aufgeführt wird.
|. 16 aolUea die Fälle n (als Artikel) tni^ iriM berührt aeio.
§. 17 a. A. wird wohl gesagt werden müssen: ,,Sie. verhallen
1) nach dem Toqe bestandig in die breiteren und stumpferen
Laute ^ Ö Y'^'y bm, im Tone in die tonlangen Vocale e ü ^fr^
TlT^'S wobei sich übrigens fragt, ob ea nicht richtiger wäre, diese
Fälle unter die Beispiele für Verkürsung und VerlEngernng xu
stellen.
§. 22 dürfte der Vollständigkeit wegen auch pir: sUtt pis^n
angefüiirt aein.
§. 25 beiaurogen e + e = ^ r«to—nKto.
§. 27 a. E. „fremde Vocale^^ bedarf einer Eiilärong, sumal
da Ton der Sache suTor noch nicht die Rede wac
§. 29 trüge es sur Verständlichkeit für den Anfanger bei,
wenn die lateiniachen Namen gutturales, liquidae, mutae beigefugt
würden. Dass die Halbvocale *« and i auch als flüssige Consonan-
ten genannt sind, ist xwar ungewöhnlich, aber gewisa richtig.
§. 33 und sonst (s. B. §. 56 bei dem Hauchlaut k) ist der
Ausdruck: „ein solcher Halbvocal ruht^' aur Verdeutlichung sehr
forderlich und sollte nicht aufgegeben sein. Denn „ruhen^^ ist
der kürseste und treffendste Ausdruck für das Aufgeben der Con-
sonantenkraft und -thätigkeit von Seiten dieser Buchstaben.
Die Erörterung über *dies6 von der Sprache eigentbumlicli
behandelten Buchstaben, so wie über die stärkeren und scliwäclie-
rcn Hauchlaute, ist übrigens besonders gelungen und erschöpfend
zu nennen ; und wäre zu wünschen, dass gerade hier jedesmal das
Wesentliche in ein paar acharfen Sätzen zusammengestellt, da«
Feinere aber in besonderen Bemerkungen beigefugt würde. Auch
konnte hier die die Sache sehr aufheilende Ilinweisung, wie im
Deutschen aus Froiaa Frau wurde, Platz finden.
§. 51. Genauer: „so geht es beständig in das weichere S
über, besonders wenn mehrere Silben noch nachfolgen : ta*^^^ und
dagegen "tfin, doch manchmal auch, wenn nur Eine Silbe folgt:
** §/54. Wie ans nKiD-n^tt} entsteht, so möchte mun eher
aus rttttn abzuleiten aein. — Ein beaondera auffallendea Beispiel
für daa in diesem §. Gesagte iat vtn*; Jos. 24, 14.
Die Aehnlichkeit der zwei Hauchlaute M und n mit den Halb-
Tocalen '^ und 1, welche in Einigem unverkennbar ist und aller-
dings in früheren' Sprachlehren zn weit ausgedehnt wurde, so das«
man alle 4 Buchstaben in Eine Classe zusammenwarf, aollte wenfg-
stena nicht unberührt bleiben. Es dient znr Verständlichkeit,
. wenn äluiliche Spracherscheinungen , die am Ende auch auf dem-
selben Gesetz beruhen, zusammengeatellt werden. Die Vorliebe
des M zum e-Laut Iat auch so stark, daaa aie die Lautlehre erwäh-
nen muss.
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Ewald: Hebnii4she Sprachlehre. 13
§. 60. Eiagebarf erte graniHUiUsche Konatworter, wie hier
AMiaiibtioD a. a. derg 1., aoUten im vorltommeiiden Falle wenigatena
ia Pareotheae nicht fehleo. Ea iat diea aiia swel Gründen wun-
tchenawerth: Die Brinnemng an ähnliche Erachelnangen in ande-
ren Sprmchen , die dem Schüler unter dieaem Anadrack gani ge-
läufig aind, erleichtert weaentiich die Erlernnng einer neuen
Spradie; ea iat aber auch für den Unterricht aehr förderlich,
derlei mit einen^knnen Schlagwort beselchnen sa können. Aller-
dings hatte die frühere hobrälache Grammatik derlei su viel und
naBchea Unrichtige, aber waa richtig und kurs In einem oder we-
nigen Worten eine ganze Spracheigenthumlichkeit suaammensu-
bcoen geeignet fat, aollte ja nicht auagemerst werden ^ ao wenig
ala s. B. Subject, Prädikat, Attribut und Aehnlichea in einer wia-
aenachaftlicheir Sprachlehre je gans werden entbehrt werden kön-
nen. Ia Betreir der Sprachreinigung moaa weaentiich unterachie-
deo werden iwiachen derlei Sdiriften und aolchen, die für den
allgemeinen licaerkreia beatimmt aind oder wenigatena aich auf
dneni Gebiet bewegen, auf deianaheiu Allea in einfachem Deulach
genagt werden kann und aoll. So iat s. B. in-Ewald*8 Geachichte
larada die Beaeitignng aller uberfluaaigen Fremdworter wahrhaft
wohltfaoend und erhöht den Werth dieaer Zierde unterer Lltte-
ratur; in aeinen Lehrbüchern aber iat ea oft atörend, hemmt die
Eiirfe und Veratändlichkelt -und fuhrt jenen achon erwähnten
Mangel an Bnndigkeit herbei, daka er au wenig die herkömmlichen
Aoadricke beibehält, achlagende Termini der Grammatik yermcl-
det und nicht bloa un Inhalt, aondern auch in der Form durchaua
neu und aeibatatändig aein will.
$. 63, 1. Warum nicht: „aie iat n ich t hörbar««}
|. 65. Zor Veratändlichkelt beisufugeu: „wie im Lateini-
aehcn nille, milia, im Deotachen in der Einen Mundart Ball, in
der andern (achwäbiachen) Bäl, und umgekehrt: holen, achwä-
biach hoUen.''.
§. 68. Huaa nicht geaagt werden , daaa wenigatena in man-
chen Fallen der Vorton nicht aowohl aich behaupte, ala vielmehr
s ala Vortonvocal aogar angenommen werde, s. B. bei ^ *fh uA
und Aehnlidien)
§. 70 a. 71 aind wegen der Kurse dea Auadruckea und dea
Mangeln nn Belapielen achwer Teratändlich. Diea gilt auch von
dem Anadnick engverbundener Mitlaut §.. 71 a. A.
Dan über die Pauaa Geaagte (§. 74) könnte Tielleicht durch
die Bemerkung noch ergänzt werden , daaa die Entatehung der
Sache ihreojGrund darin habe, weil inan der Neigung der menach-
liehen Stimme, am Ende eines Satzea den Ton ainken so lassen
oder gar widiUge Laute zu verachlucken, begegnen wollte durch
ctae atärkcre St&tse,«die man der Schluaatonailbe gab. Die ganse
Sadie acheint mir nicht aowohl ein Gewächa der gewöhnlichen
nindlichen Rede und ein Abdruck deraelben su sefai, als ▼ielmehr
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14 HebriiifclM Spnche.
ein Brteugoiis der gelehrten BehandluDg der Sprache, berr orge-
rufeo durch Wahrnehmungen beim Leaen and den genannten Hbt-
aland an beaeitigen beaweckend.
§. 77 fehlt die Benennung Qnadratacbrift.
§. 80 wird die Beatinunung ,^oder durch die Endbuchstaben
-; o u. 8. w/^ erat durch den Icurieo Znaata „s. B. ] = 700^^ foii-
at&lidig dentiich. ,
Der Anfang §. 81 iat in dieaer Faaaong ziemlich dunkel. Daa
anaf&hriiche Lehrbuch von 1844 lät hier wie auch aonai YielCich
in Anordnung und Auadruck klarer und achärfier, und dies wird !
alao aeiner Zeit einer zweiten Auflage der Spraciiiehre für AnCan-
ger auch sngutkomraen. So s. U, auch daa über 7 §. 86 Gesagte. ^
§. 82 «. B.^ Die Parentheae (apäter wird ea u. a. w.) gehört
wohl erst in den folgenden §.
§. 86 erwartet man eher vor §. 85.
§. 87 dürfte sich über daa Geachichtllche, ao wie sur Eikli-
rung Ton <{'rl und KHib deutlicher und weitläufiger attaaprechen.
§. 89 aoltte auf §. 23 verweiaen, auch die Wortbedentung
von ShVa besprechen und die Lehre von dieaem Zdchen küner
und Terstindlicher ^twa aofasaen: „Dasselbe atehlil) unter den
Endconsonanlen einer jeden geachlosaenen Silbe (ausser am Ende
der Wörter), Sahara qutescens; 2) am Anfange der Wörter und
Silben , wo auf den ersten (Mitlaut) Consonanten nicht nnmittel-
har ein Vocal folgt, SchVa mobile genannt, weil ea wenigstena eia
achwach hörbarer Vocalanstdsa iat.^^
§. 90 statt ,,bel gunstiger Gelegenheit'^ wohl eher au aagen:
,4mnier wo eiu Sch'va mobile noch mehr hörbar na werden atrebt^^.
§. 91 ist die erste Periode schwer veratändlich.
§. 92 genügt die Verweisung auf §. 73 nüchtt sondern musn
über das Dag. f. conjunctlTum etwaa nuntindlicher geredet, auch
um Schluss hinaagefügt werden, daaa daa Dag. dirimena anweileB
in der Endtonsilbe eines Satzea atehe, um derselben mehr Halt wm
geben, z. B: ^ny» 1. Sam. 16, 15.
Warum der §. 9S gegebenen Bestimmung in Betreff der Aon*
aprache der 6 Sinmmlaute im Buche aelbst keine Folge gegdben
und 1. B. 3 mit und ohne Dagesch bestandig aJa k geaproclhea
wird, vermag ich nicht einausehen. Warum soll eine langet
eingebürgerte Aussprache, welche die Veradiiedenheit ^er
Schrift durch zwei versdiiedene Laute andeutet , nn%egeJbcsi
werden, währepd der Anfanger wenigatena damn eine weaentliche
Stütae hat«
$. 98 f. bedarf weaentüch einer ümarbeitua^ wenn dl«
achwieHge Accenttehre dadurch klar werden aoU. Naaaeiitliclft
aind die neugeachaffenen Kunstausdrücke „BhMdiaitt, AhachniU,
Durchschnitt^^ nichtigeeignet, klar nu beaelahnen, waa dnmlt ge-
meint nein aoli.
$. 103 aollte üher den Gtbranch ^n nr, daaa ea auf Nnchfiri-
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Bwald: HtMisdie Spfftehlehre. 15
gtniety mitonteraber auch auf Früheres Unweigt, 1. Sam. 17: 13.
2S.9 elwaa bemerkt aein."
§. 104 tat der hergebrachte Name He interrogatirum bei-
sofüfen. Vielleicht lleaae sich auch Piirrrq als quäle nach Gen.
S, 13. aafoehmen, wenn andera nicht diese Stelle durch anagelaa«
aenes "i^ nach §. 382 m erkliren ist, oder aber ala: ,,waa denn''
nach 315.
§. 104 a. E. durfte die Bedentang von "^ rn qnfennqne, qiiod-
cm^pie erwähnt aein.
§. 107 a. E. ,,Weehael der Voeale«« inParentheae beianfik-
gen der aonather so bekannte Kunatanadruck ),UmIant^\
$. 110 auf §. 4 SU verweiten; so wie §. 113 auf §. 5.
§. 113, 1. Durch Beispiele wie y?i^ ab wirklich gebrineh-
Uche Form nadivuweisen.
* §. 117. Neben ^T^ ist ^J*? su erwähnen und anf §. 35 au
▼erweiaen.
§. \W Anfang. Geh5rt m §. 121.
§. 121 Ist der Name dieses Steigerungsstammes, aber nicht
wie S. 102 geschieht, als Pilel, sondern alsFolel anaufflbren. Ob
mit Redit gesagt wird , die Verba i*^ entlehnen diese Form ?on
den Verb. 1"^, mochte besweifeJt werden; es Terhilt rieh wohl
eher umgekehrt. Zu erwihnen wfire hier oder anderwärts die
Form 1^7 Gen. 31, 34. Die Namen Pilpel, Paalal, sollten in
diesem, Fiel hn Torangehoiden §. nicht fehlen und überhaupt iber
die Form des ietsteren Stammes etwas gesagt, auch die Aus-
nsbmablMinig mit Pkitikh atatt mit e in der aweiten Silbe erwihnt
werden.
§. 122. Es kann wohl kaum ron einem laehoatif- und Desi-
dtratlratam« geredet werden, sondern es ist an sagen , dasa flifii
und Fiel in manchen FlUen auch diese Bedeutung haben. Bs
hanielt tkh nicht nm eine besondere neue Form, sondern ledig-
iidh mm dfe Bedeutung einer schon genannten Bildung. ^
§. 124. Dnss das Hitpael aifth die Gegenseitigkeit einer
Haadluag, daa Reeiprocihn, beseichne, ist nach Stellen wie Gen.
42, 1. n. a. nicht au bezweifeln und sollte erwSbnt sein. Eine
HMeutong anf das griechische Medium wire im Nachfolgenden
sm PklB, wo wtk einem Object beim Hitpael geredet wird.
§. 127, 1. mochte ansafechten aein. Wamm soll T^a, cnto
nicht ein Qal eines Verbums "^'^ seini Was die Form iqv betriSI^
so Tcffdient die neuerdiags vorgebrachte Vermuthung, es sei die-
selbe doch ein Imperf.' Qal ähnlich wie ini^^ weni^tene einige
Tt%tmkg.
§. 120. So richte die Beaeichnung „haibpassire Yerba^^ die
Sache beseichnet, m^en wir nun anf die fiedeutong oder Bildung
dieaer Stfmme sehen ; so «sochte der andere hier und aonst ge-
braochtj Ausdruck InlrtnsitiTn angefochten werden, da bekanntUch
vMe istrMaitfte Begriffe nicht dies« halbpassife, sondeiii die
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16 Hebrfiitdi« Spndie.
reine aciiVe Bildung haben. Es tlnd Zastinde, Eigenschaften,
nicht aber intranfiiive TbfitiglLeiten, für welche die Sprache diese
besondere Form geachaffen hat. Ich mochte ako die Benen-
nung intransitiTa als MisaTeratindniaa erzeugend überall Termie-
den wissen.
§. 130 a. A. beisuf&gen : ,,auBser im Particip^^
§. 131. Die Namen Paal, Hofal am Anfange des §., nicht
erst nachtraglich S. 50 an nennen.
§. 136, 2. S. 55 oben eine Hinweisung auf einen gani ahnli-
chen Gebraach des griechischen Aorists In allgemein gültigen
Erfahrungssätsen wird dem Schüler Ton Nutsen sein. — Statt
,,Untersatsen^^ dürfte die gewöhnliche Benennung ^^Nebensätsen^^
verständlicher und auch richtiger sein.
§. 136, 3. verdient der häufige Gebrauch Ton T» mit Imperf.
ErWihnnng.
§. 139. Die Verba fs sind als besondere Classe; etwa unter
dem Namen V. imperf., Ton den Tocallgen VV. au trennen.
§. 139 Mitte. Neben nat^H fgt auch ^&b aufaufuhren, auch
■u bemerken, dua die Form mit i conaecut. selbst in Paosa basi^i
lautet Gen. 3, 6., und daaa lei accent. conjunct! "^fi^^, dagegen
bei distinct. *^»fe(^ gesagt werde.
§. 142. Andeutungen, wie: „alle Perfecta der Verba t^
haben,, alle Imperf. und Part, (mit Ausnahme des Part, pass.),,
alle Imperat. .,^^ sind dem, Anfanger aehr forderlich.
§. 149, c. Theils ein Theil der angerührten Adjecl., theiln
andere, wie tM, machen die Beatimmunfl dass diese Form vor-
übergehende Zustände ausdrücke, mehr als sweifelhaft.
§. 150. Daaa üintl ^3 hier und nicht §. 149 neben «H^
aufgeführt wird, erregt gerechtes Bedenken. Offenbar ist, was
in der Form sich so gans gleicht, nicht su trennen.
§. 150, 2. wird tw!n ttim als ein Nomen swelterBlldungaart
aufgeführt, S. 99 aber Ist letzteres sogar ausdrücklich der ersten
Classe sugewiesen ; eines voif Beiden muss unrichtig sein.
§. 155 verdient die elgenthümliche Bedeutung von &^^ Ver-
geltung berücksichtigt su werden.
§. 174, 2. sollte mit dem §. 171 Gesagten: „Unsichtbares,
welchea eine besonders lebendige Kraft su seigen acheint, s. B.
Kräfte des Geistes, werde leicht belebt aufgefasst^^ mehr in Ein-
klang geaetst werden.
§. 176 ist ein deutliches Beispiel, welche FiOe hi Anmerkun-
gen SU besprechen sind.
§. 179. Was hier durch „GsttungsbegrifTe (Collectiva)^«
beseichnet wird, heisst §. 267 „Mengewörter'S letsteres wire
alao hier auch zu nennen oder §. 267 Gattungsbegriffe su setzen.
§. 180 beizufügen: der Dual ateht nicht bd zwei Sachen
oder Peraonen, die zufällig zuaammenkommen. *
§. 182. Was soll: ,, — sonst dämpft es sich zu rm auage-
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Ewald: H«btf8ii^6 gpmchlebre. 17
6»ltanlcii'<1 — Vielleicht kl in etebelwlcii ko »
gn: na wird gerade behandelt wie He dea Artikela, doch findet
ndi Ue and de n» auch in anderer VerUndong , s. B. Vi^ rn;
§. 183 helnAgen: ^i^ wird noch onaeiliatindig, wie efaie
Partikel, = ehe», achon gehranchrs mit erlaaterndem Beiapiel
^ 184. Neben rttvA Du beisufigen ,,nm in Pauaa^
$. 186. Daaa o*«^ aua d^*?;» entatanden lat, eraeheint ah
pu aatarli«di, dagegen wie rrt^i aua h-^n eotateht, aelite genauer
pagt aeb. Skherliah giebt der Text daa Hkhtige, wenn ea
bdiat: ^In den Stinmen wechaefai au und ai^S aber ea aollte be-
itiMitcr an^geaproehen werden: ^ea liegt, wie wohl auch bei ^
«. a., in Ploral efo anderer Stanun ak im Singular bu Gnmde,^
«M ja hl nllen Sjpraehen ▼orkoninit. We nun dleaer Fall bei
daeai Nohmi oder Verbnm efaitritt, da all ein iat von einer unre-
geWaaigen Bildung sn reden erlaubt. Während man nun aller-
oinga hl früheren Gnunmatücen die Uate der aogenannten Anomala
nngehShrlldi graaa genncht hat, iat ea andereraeita nicht gut ge-
thauy wenn hi einer Sprachlehre fBr Anfanger ein derartigea Ver-
«dchnin gans fehlt; Tiefanehr wäre ein aoichea, daa alle Verfan
and Nonfaia In aich beÜMWte, welche nach Teraehtedenen Stimmen
lieh bilden, alao s. B. Verba '«t, die wie ^t behandelt werden,
oder halb ala **^, halb ala l't eradieinen, eine recht wl&nachena-
werthe Zugabe. Die Ptoagraphen, welche aich Ja nur mit dem
em HcgelmiMgen und allgemefai Gütigen au beaclOlligen he-
ben, werden dadurch manchea Ueberbefaia entledigt und der Sditb-
1er wird nicht durch die Menge der Auanahmafalle gedriickt.
S. 186 , 3. Die Beiapiele, wo der Dual aich an den Stamm
■■eh der Grundform oder ,,dleDrauMiprache'^ (nicht ,,ftn den ag.'')
biaet« amd hinfiger ak die liUe, wo er aich an die PluralbUdung
labingt, ako kt der $. demgemiaa an indem.
$. 187. Die Plural, n^w ^'^^ ü^'^^l aollten erwihnt, nndi
der iwcito Abaats weniger, gedringt gefimat aefai«
§. 194. Bei BrUining der achwierigeu Form »^^, welche
dat Lehrbuch recht erachopfend und wenn audi k&natlich doch
wobi richtig glebt, hat daa Streben nach Kurse (^it Verdoppe-
kag<'1) wiederum groaae Dndeutlichkeit eneugt.
$. 203 muM nadi der vkl ikhttgeiw und achitferen Faa-
■eng fan Lehrbuch geindert werden.
Daa ron ehiem Infin. im Auaruf Geaagte iat theila an und fSr
•ieh ?ott der Art, daaa aich noch darüber streiten liaat, welcher
Caaaa ea aei, und wire aomit in einer Spradilehre für Anlinger,
dk nmr gans Sldierea su geben hat, Ueber su fhbergehen, wenig-
itena wna die Brkiimng der Sache betrifft, wihrend daa Thatoicb-
liehe ^ 240» 318 Toritemmen wird, theik wire ea jedenfalk hier
•Bisnianaett, da ea daa VerAindnka dea Weaena dieaea CSaaua eher
crachwerl ak erleichtert. Derlei findet aich manchmal, Indem
der Zugang nu der Hanptaache da und dort durah Dinge fuhrt, die
IT. JüArlu/: PkU. u. Päd, o4. Erii, BikL IM. LYU. OfL U 2
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lg H^räliciie Spimche.
^nU«r, wohl «oeh swetrdhtffier ^ni ab 4af, was dafarch eAKrt
werden aell. Ib eatfenilerer Welie trifft diese Bemerkune auch
das anmittelbar Nachfolgende, wo statt mit' dem annichst Itegen-
den AceuMtir dea meUsten Objecta mit dem Acctia. adverUalis die
AnfaihluDf der Fille dea Aeciiaativ-Gebrauehea beginnt.
§. 207. Erster Sats sehr dnnkel dureb allsngrosse Kurze. —
In Beaiebnng anff das Vorsatawdrtcben m i*t bisher In allen lexi-
callachett und grammatischen Bearbeitungen des yerwickelten Ge-
genstandea ein Spraehgcfbraach unbeachtet geblieben f der sowohl
an und för sich hi einer Sprschlehre bemeikt sdn sollte, als auch
bennist werden könnte, om anf Anderes Lieht m werfen. Dieses
TM findet sich wiederholt bei der entfemteran Unterordmng eines
NooMn onter ein anderes, wenn daa erstere noch ehie Art verbaler
Kraft sieh bewahrt hat, ein sdgensnntes Verbalsabstsntir ist, a. B.
»aid» nad ihaliehe, man Tcrgl. 1. Sam. 2, 18. 17. l.Chron. 17, 18.
Auch daa $. SM, 2. fiber "^^Burtt Bemefkte TenNent ehie von
hier aus an belenahtende Brginsnog, indem dies benutzt wird
so gans lose sieh anreüieBden Bcaiehungssatsen, a. 1. Ssm. 24,
11. 80, 28.
§. 208 Im Anfange — ^kn^ ^^ «■ einen Begrifl^ u. s. w.
Hier ist der Ausdruck Begriff au unbestimmt.
$. 209. tm wh4 nach Gen. 17, 28. auch ffir „ebenderselbe^^
rerwendet.
§. 211. Als Beleg Ar Me nrspr&ngUche Endung ! hn stat
constr. ist beaonden auch "41; Gen. 40» 11. ananllkhren. Auch
Hesse sieh ftagen, ob dies nichl Veranlassung gsfc 9 den spMeren
stat. constr. IS au bilden.
§. 212. Neben T!V? ^^ T!^ Terdlenl anch *4»b genannt an
werden. 312, 3. dient es aor Deutlichkeit, wenn neben „mit
festen Lauten Tor der Bndalllpe^^ htesogeaetat wird : „nicht blesseii
Vestoofocaien^^
Zu §. 214 fnhK daa Lehitaah mit Recht daa rilthselhafte
r$rin f^ise^n an, wo aoah im stat. constr. das Dag. f. yfrschwindet.
Diese oft rorkoannende Form mnsa auch in der Soholgranunatik
erwfihnt werdan. Debrigena mochte ich an bedenken geben, ob
nicht die Sache rieUelcht andere an erkUren ist, nimllch durch
Aanalime aweler reradiiedener Stimme) denn rrfara weist gans
deutlich auf einen Stamm )tp surick $ vergleiche das au §. 186
Demerkte.
§. 216 sind auch Deinpieie wie twyk ivftVixs au «rwHMen.
§. 217, 2. Die TersohledeMn Ffilie des iOebrancbea ron h
und iberhai^ der FripeslÜooen stad roUstindIger au geben.
b behn Psseir fehife auch im Lehrbuch und dach Ist dies ffelleicht
▼orsugaweise an benutzen, nm. den Gebiwuch dea h statt des Geni-
tiaa an reedentiiehett. 217, & verdient besondeta ^ VerbMong
von a mit Verk bitrana der Bewegung eine Dcrftcksiehttgung.
§. 219 ki der Reiohtbnm der Spraohe, um mü Werigem
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Ewalds HabrÜMlM! Sprichlehr«. IQ
ciMimhtseinQe(JoppeUe)Ortibcilioflimi9Mgdieo, mmittelit
muimengeaetster IhripodlioDeo liervonnibebeD oad diiNh etat
Bimrcitwig atf da« Grleehkche deotUeb mi ondm.
8.222. I>wckBelfiigniijvoB^fc|ii,-«DiD«n.^
Aadi ttt von der VerbinduDg der Priposttfoneii mil dem M«iltr
lo reden; 1. Chroa. 15, 12. giebt ein Beieplel tod b» nft Inf;
3 J" ***. •• fr ."'^ "^^ «^«* werden, daee die Anwendung
der Form dea Volmitaliva nrftnnter unterblellit; Butk 1, 8. (K'lfb)
Gen. 1, 9. 41, 34. Dngrtelirt wM aneh die mit ru Teratarkte
rem jDMoelMl ^ebiMcht, we mad du einfiche InpeW. erwaHe«,
1. B, Gen. 41, 11. '
€. 226 Mitte. Auch im Qai lieiit.aieiiblavreUen der Tim
aaridr, a. B. fa «n^fti Rvtta 2, 14. and vteHefcht aocli in dem oft
8. 92 Uten, „anf eine nber"^ n. a. w. nndentlleh. BeiaufÜ-
gen: auf eüie „fortachreitende HaDdlaDa^« aber — .
S. 2S2. Der Anadmelc Ap(4[ope durfte wohl, aber nur für
die Falle, wp wliilleli etwM abf eaehnitteo wird, anm Dnterachied
Ton bloaaer Verlcftraung der Vocaie, bdsiibebalten aetn; anch iai
so erwibneo, daaa aneh mttnnter äie Apokepe untciblelbt.
§. 234. Ba aind mehr Beispiele von fortacbreitendem Imperf.
aad Perf. n geben, ond awar von rerachledener Art: nach einem'
Verb, finit., nach einem Inün., Adverb., Nominat. abäol., wenn die
Sitae fiber dieae fremdartige Spracberecbehwng dea AnUnger au
voller Klarheit aollen gebracht werde».
$. 237 a. 8. Ble bSufigen FMIe,''wo der Infinit, mit h cur
alberen Beechreibang eine« vorangehenden Verbum steht, a. B.
2. Sam» 19, 20., erfordern eine Berüd»iobtlgung. Auch nianb
»Ire hier kura an bespreehen.
1- 8am. 1, 9. tih6 bildet eine Ausnahme von dem 8. 97 unten
Benetirten. b demaelben Fisragraphen fordert M^) 2. Sam. 19,
43. B^wibmrag.
Dm 4em 8ch«er daa Auffinde» der Oesetne für die BIMmig
der efnselnen Formen, welche §. 119—240 in wisaenscbalUkher
Ordnung und daher, a. B. die BlMungaformen ehea und desselben
Nomena etc. im fem. pinr. st. c. etc., tbeilwelse an aerstreuten Orten
. vorgetragen sind, au erieichtem, wire ea iMilieh, 8. 99 ff. in den
Debetsiditen, s. B. bei *«; «of $. IM, nV? ««'212, d'?^'? auf 180,
180, rm auf 211, rmi auf 238 nn verweiaen u. a. f Aneh wir»
CS a» Flalae, jedem Worte aeine deutsche Bedeutung beinnfilgen.
Nnbe» tTf*^ ^) aelHe Q^V? auf ge Ahrt sei».
8l»lt rtip wire vMleleht dt» Beispiel ^'yt geeigneler, nebew
Ph «ifm ist -p n<i, neben '^ des eigentkilmnolie -«|vn mttYer«
weisoi^ auf <12, neben ram deaeen st eonstr. rarw, statt rn^n
dss nach biaflgere vffens; auCiimebni«». Anch Ae Infinit, ro^ von
wire» hier oder 8. 119 au beruclEsichtigen. Bniüich irt ea gern*
r« T3>^ alait *^Vi aia die gewihniiebere Fonn anfaualellen.
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20 Hebrfibdie SpMch«.
nehon snr »ebereiMtimmang mit dem g. 812 Oetaifteii. iMe Fum
nvSa soliie auch irgendwo karm betpfoeheo werden.
^ S. 100. Die Sonderb«rkeil in Betreff des Dagcsch leiie bei
ro"^, T^^^a^« ^"^^y^t ebenso bei *«*!>&, fordert wenigstens eine Br-
wibnung an irgend einem Orte.
* Neben ep wire das häufige ^ einBUSchalten.
S. 101 Ist die Aufnahme TÖn tikVb, nb^im , rmm st. c. mttn
plur. nittttn at. c. rAuin an ihren Oertem su empfehlen.
S. 102. Alte Grammatiker sprechen für die Schreibart mjg.
Sollte dies nicht erwähnt werden 1 Neben am noch in Klam-
mem (nMD) zu seteen, statt Pilel aber su aetsen: Pokl; neben
ijl|b iK:^ (n»a M)'beiauf&gen.
S. 104! Dnter *nbbba&h oder sonst wo in nenuen: ^^\ am,
aber auch w»vt; neben ao; in Klammem (ao? %. 193). Eben w
S. 105 neben^ao; (ao)^). S. 104 nebeti vt^"] das häu^e(K7«7).
S. 103 neben kVbs noch (Knid).
S. 106. In Gen. % 7. steht *^3 uQd ist wohl diese Schrdli*
art als die regelmlssigere in daa Paradigma aaftnnelimen. tßry> bei-
sufOgen: rntt^ß, neben ^ffi noch (*id;i und bitn).
S. 108. Auch dieFeminlnalbildungdesIof. dfirfte einen Fiats
im Farad, erwarten. Neben "Md noch (0^^)^ neben n^ (yni).
8. 109 ) neben ribyi (h^9 niba) 240) ansufiihren, auch wi eis Inf.
Hofal, ^9» ah Fart. Hif. gutt. '^.
§. 245 a. B. beisnfilgen : „lH»5, s. §. 56*."
§. 246 Anfang. Einfacher im Lehrbuch.
§. 247 a. E. ist genau« in ssgen, wo die Form ^ gefordert
werde.
§.248. VI — fÄron — s.S.184a.B.
|. 251. ,,Ton 9"^ ohne Anflösung^^ u. s. w. beiiofftgen: ^wle
S. 115 fehlt eine Tafel fftr die SufBxa am Infin. mit beige-
Agten abweichenden Formen, wie: ee«» qn^. Auch Tom Imperat.
kommt Fs.26, 2. die eigenthitanliche Form ^na vor; ebenso tt^^a
2. Chron. 32, 1.
§. 255 beiinf&gen D^-th Gen. 14, 6. — Ibid.'geb6rt 3) vor 2).
§. 256. rt;|»a Ruth 2, 3.
§. 257. imH beisuCBgen (von >»k).
S. 118 erweckt das fai der Ueberskht gesetste *««^b im Aa«
fliiger die falsche Vorausaetioog, als ob im FluralWe SufBx«
dnrchauB an den stat. constr. angehängt würden, deiaoifce Uldet
nach diesem Beitel laba. Es muss sngedentet werden, 4aas die
meisten Suffixe (SuiT. Ie?ia) an den stat. absol. des Flur, mid blon
die Suff, graria an den etat, conatr. sich anhingen. 1^ -
S. 119. Hier wiederam anf die betreifenden $$.1255—260
lu Terweisen; neben ttß aber auch "b»:^^ neben q^:F tlneh 9f^^
SprUch. 25, 11. au nennen.
Auf 33 Seiten ist der gattae dritte Theil, die Setslebre, nbge-
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Bwald \ Helnriiiohe apradüelire. 21'
bnictt; derselbe ist io der Tbat gmstentheila ein Mutter daer
iainitsreicheii, gedrin^en ond ftchön gegliederten Sjntuc. Ausser
ton schon benerltten Wunsche, dsts Binseines sus den vorange^
hcttdea Absebnitten erst hier Torgetrsgen werden osöge, damit
keine Wiederholungen ststtfinden und die Bildungslehre, so weit
CS angdit, innerhalb der Grensen ihrer Aufgabe stehen bleibe, ist
nur Weniges noch nschsuirsgen.
$.277 dirfte die Verschiedenheit desswiefadien.Oebranches
der Wortdien wie v;^, mcn schärfer und dem AnÜnger Terstindli-
eher SU beselcbnen sein, sum Theil nach der Fassung imgrosserca
lishrbucfa. Im ersten Fall ist V)'2 eine nacbdrucicsvolie Copula,
druckt nugteich ein darin eingeschlossenes Prädikat ,,vorhanden^^
aus, ist s. r. A. SS fehlt nicbii und bedarf somit natürlich eines
dabei stehenden Subjectes; suniclist aber erseheint es
dsnn noch so su ssgen wie eine Art Nomen im stat. cpn'str. Bei
der swciten Art des Gebrauches stehen diese Wörtchen aUein,
ganm Car ndi und selbttsndig da, können Subject und Pri-
diknt sofleich ausdrücken; das deutlichste Beispiel ist
Gen. 18, 9., wo mn =3 er ist, sie ist, sie sind, bexeichnett konnte.
§. 280 n. B. Man unterscheide dreierlei mögliche Verbin-
dungen: a) Verb, finit. und swei Inf. absol. 2. Sam. 5, 10^ Gen. 8,
9.— b) Verb, finit., Inf. absol. und Part. Gen. 26, 13. 1. Sam.
14, 19. — c) Verb, finit. und swel Part 1. Sam. 17, 41., vergl.
1. Sem. 2, 26.
$. 282 beisufilgen hier oder noch besser $. 283, 3.: „such
Veihn des Redens p»; u. a. haben den Gegenstand im Accus, bei
sieb. Dss deutlichste Beispiel ist Gen. 37, 4.^^ Dsran reiht sieht
Antwoften, Fragen, I^ehren, Bestellen. Bine sweite snsammen-
gehörige Reihe bilden sodann die Verba: Vergelten, Behandeln,
Gdien. So lisst sich 283, 3. scharf in 2 Punkte vertheilen.
§. 284 Anfang. Muss nach der Faasung im Lehrbuche
etwas weitliufiger gessgt werden, wenn es gans verstindlich sein
aoiL Zu bcschten ist spch, dass derlei Verba einen uuToIlstindi-
gen Pridjkatbegriff enthalten und daher nothwendig efaie Brgin-
sang fordern, welche daa Lateinische nnd Griechische eben so
wie das Hebriische sm nstürlichsten im Accus, ausdrückt; nur
«ebt die leUtere Sprache noch efaien SchriU welter, indem sie
such das, was sndere Sprschen sls den Stoif , woraus man etwaa
macht, nnflaasen, in unmittelbsre Abhiugigkelt von der Thltigkeit
den haisdeindenSttlg. setst und gleichfalls im Accus, susdrückt.
Auch in der Anmerkung sum §. wire auf die latehiische und
griccfaiBche Grammatik sich Terwiesen su sehen, dem Anfänger
SS gwoneB.
$. 287 sollte grässtentbeils in Anmerkungen untergebracht
§. 290. Die Verschiedenheit der Bedeutung ron to mit fol-
Artikel (gans) und ohne denselben (jeder, allerlei) su
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S2 VUMMkt BfpnAe.
«rwlboen. — ,»Niir weoo du lelitere'^ u. «. w. wieder de Aimier*
ktiBf aufimAhrai. — rr«ns tti^n ki g«is derselbe Fall, wie
r^^ *1iV^ ftls» sind diese Beispiele nicbl Im GeaeBsaU m einan-
der aa ^sielten. Hierher gebort wohl aueh D'^o-Man sus §. 287,
wo ea ^cht am recblea Platse au siehea scheint Alle diese Falle
erklircn sich wohl am eiDfachsten ans Deut. IL« 24. se, dass der
Redende snfiBnglich Mos buxan, itittii sagen wollte, sodann aber, in
fiedanken daa Noalen im sttt. eonstr. wiederholend, nur ErkUrnng
bdfngte: nimlkh die des Wassers, die — des Bundes. AehnUcb
aul dem Snradigebrauch $. SOI.
§. 202. Benrarkenswertb Ist, dass auch im Lateiniscfaen, be«
sonders Im GescUchtsstll, der Dsti? mitunter steht, wo msn den
Genitiv erwartet : Demoehsrea f ait Demosthenl sororis filius. Multls
de cansis ego bok caosae patronaa exstitL Latlnl coneednnt,
Komsm cspnt Latin esse. Romains prima orbl fundamenta jecll.
Aebnliches bat der sdiwlMsche Dtsleet, x. a dem Nachbar Ist
ein Kind geaterbcn.
$. 202 dirfte auch beigeGigl werden der hiuflge Oebnuch
▼on i nach Begriffen , welche au Präpositionen geworden sind,
nnoa, ar»; und dergl.
$. 203 erwartet man nur Verdeotlidiung einaelne Bdiptele,
bcaondera das dentlicbe Gen. 14, 4. vergl. 5. Bben so &ber
rrapr^ ; aad §. 204 ist auf Gen. 4, 8. 6, 20. 0, 10. an yerweiseiL
Das &ber den Infin. eonstr. Gessgte entbehrt deijenigen Be-
grftnduBg, die man erwartet. Nicht weil der Infln. eonstr. sich
dem Verb, fiberhsupt sehr eng snschliesst , sondern well er lafin.«
d. h. die am wenigsten bestimmte Form dea Verb. Ist, kann die
besprodiette BIgenthumllchkelt ststtBoden.
Bs liesse sieh fngen, ob nicht §. 205 ersi bei $. 800 1
angebracht wurde.
§. 206. Der Auadruck der Ueberschrift: „Zusa
der Worter im Satae^' erfordert efaie n&here Angabe, dam damU
die Stellung oder die Beaiehung der Hauptsatstheüe unter einan-
der gemeint sei.
8. 135 unten. Vielleicht dtkfte es die Verständlichkeit
wesentlich rermehren, wenn die Zuatandsltae auch ah beschrei-
bende Nebensitse beselchnet würden. Auch im beaigllcben SMs
kommt die besprochene Stellung ?or, n\^9 "o^ na. Besondeiahiufi^
shid derlei Sitae mit T>m ih ^.
§.207a.B. Am hinftgsten stehen an dar Spitaa dea Sataen
die freieren Erweiterungen §. 203. Gen. 1, 1.
§. 200 £ Den Gebrauch des Artikda erwartet man aicht
hier abgehsndelt.
Als Beispiele shid besonders anaufuhren *r«inn 2. Sam. 15,
13. in^n l. S. 17, 34. nl'^n, o^an; aodann die Falle, wo
en den Artikel belialten.
$. 300. Der Artikel fehlt besonders bei hinfig
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Ewald : Bduriiieh« SprachMre. 23
im swiamieiigefcisleo Bedcnwteii: 3. am. 8, 10. ai^ "o
■ra TO 1. Sam. 26, 23.
§. 301. Beisufugen: ^»Besoodera häafig wfrd ein Nomeo Im
Sals durch h = quod adtinet etc. hervor|;ehabeB, Exod. 20, 5 f.)
hierber gehört auch — Vzh unser: kiin. S. Gen. 9, lO.^S kr^
^^2. Schärfer auseinander su hallen: ,,ein Verb, kinn
eincB atirkeren Nachdruck erhalten: a) durch den Gegensatz;
b) durch EinschrankungeB , in Verbindung mit Partikeln, p^ "r^K
Gen. 27^ 30.; c) durch fragende Bedeutung, ib. 37, 8.; d) u« die
Gewiaaheit einer Sache hervorsuhelien^^ — Das ikber den Infin.
abs. Gesagte sollte mit §. 280 ui der Art verschmoiien werden,
dasa aus dem letsteren §. alles Genauere hierher versettt und dort
neben dem, was .die Bildung beteiffi, nur das Allgemeinste Ober
Bedeutung erwähnt wQrde. Aitfii verdient noch auadrucklich
gesagt SU werden, dass der Inf. abs. gewohnlich nachfolgt, wenn
er den unaufhaltsamen Fortgang der Handlung ausdruckt $ ferimr,
daaa »b gewöhnlich swischen Infin. und Verb. fin. steht.
§. 303. Die grammatischen Kunstansdrucke: Comparativ und
So|ierlalj> soMien gebraucht, auch nraa tth als Ersatzmittel des
Superlatirs genannt aein.
§. 304. M«-i gewöhnlich mit Artikel — idem. Behufugen
der Gebrauch des Fürworts tt«i in den Beispielen Gen. 4, 26.
10, 21. Jer. 49, 12. vergl. Ilagg. 1, 4. erifi| b^S. Durch letsteren
Fall erhält die Regel eine allgemeinere Fassung. Neben te) wäre
das firiiher genannte &s^ aufzuführen und an bemerken, dass letz-
teres, nicht aber ersteres, auch bei leblosen Gegenstinden stehe.
Auch B^B sollte gensnnt und der Dat. ethicus zum Ausdruck einer
besonderen gemuthlichen Theilnahme dea Handelnden vom Dat.
commodi nnd incommodi enterschieden sein.
§. 306. Die Worte „hat — ihre Entachuldigung"' begun-
sUgen gar so sehr dss nicht unter Anfängern allein so häufige
Vorortheil, als ob willkürliche Laune die Gesetze einer Sprache
bestimme. Darum mochte ich darauf hingewiesen sehen , dsss
derlei Erscbemungen aus dem Leben und der freien Beweglichkeit
einer Sprache entstehen, indem dieselbe, wo es Stellung oder
B^iff einzelner Wörter erlaubt, über der Sache die Form über-
iidil nnd mit bewusster Freiheit im Gebiete ihrer eigenen Oe-
setae waltet.
§. 306, I. „selten bleibt das Adjectiv in der nächsten GesUil
ab entferntere Aossage^S ist unnothig dunkel ausgedruckt.
§. 307. Auf das Griechische: tä ^ijQCa dvaßXixei zu Ter-
wemeo. A. E. V^t 2. Sam. 10, 9. beizufügen.
§. 308. Beispiele: Gen. 4, 7. 46, 27., besonders die von
den Gotiesnamen entnommenen, wären sehr am Platz: Gen. 20,
13. (35, 7.) 1. Sam. 4, 8. auch 1. Sam. 12, 21. Ebenso §. 310
aber vb nnd ^d|, wo der Anfanger auch eine ausführlichere Fas-
suBf der Regel bedarf. In Betreff der eigenthümlicheii Verbin-
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24 H«br8icb6 Spracbe.
doog Ton e& mit ehern Nomen ioUte aaf §. 209 Terwieaeii
weiden.
§. Sil. T» SQi^ehst tlat consir. von T?^ aod daher wie *Qfeb
u. a^ 1) wie eine Präposition gebraucht; 2) mit aoagelaatener
Copula, Tergi. 1. Sam. 2L 9. = et ist nicht. Deutlichea Beispiet
Gen. 7, 2. Tcrgl. mit ▼«. o.
§. 312 fehlt der häufige Gebrauch von "^a Tor einem Nomen.
§. 313. lieber ia =3 ne, besondera auch nach Verb, dea
F&rchtens, hier oder 327. weitiiufiger an reden.
§. 314 beisuAgen: *« abhingig von einem atat. eatr., femer:
•m« •«, 3>th •«, JWflö, sur Erltlarung Tergl. Gen. 20, 10., ^ 'imq.
'' §. 3i7. •«.
§. 318. Es acheint, dasa manehmai auch Inf. eonatr. «o vor-
kommt, Arnos 4, 5.y wie überlianpt nicht eben selten die Form dea
lAf. constr. sich findet, wo man den Inf. aba. erwartet. Dies sollte
ir^ndwo gesagt werden.
§.319. Auch der Ausdruck der Befürchtung, des abwehrenden
Wunschea durch 1D, Gen. 3, 22., verdient Erwähnung. — „Sanfter
drikckt *« — den Wunsch aua^'. Jedenfalls beiiufugen: wenn man
die Erfüllung des Wunschea von Andern erwartet Der Terminus
Optativ beiiufugen.
§. 321. Die Ueberachrift vielleicht genauer ao au fassen:
„BesiehungssätiO; a) RelaUvsfitie im engeren Sinne; b) Con-
Jnnctionalsatze.^
— I. 1. „auf daaSubJectseineaSatzeageht^' natürlicher und
richtiger: „cum Snbject gehört, oder: das Subject bildet^»
§. 321 a. E. „Als unbildsamea Wort kann "im auch auf ein
ihnlichea sich besiehen'^ Dies wäre ohne die Beispiele aehr
dunkel Eben so 322, 3. „wenn sie — kann^S
§. 322 a. E. belsufugen: besondera tf\*^ tfpQ und Ihulichea.
§. 324 gehört in eine Anmerkung und ist durch Eialgea aus
dem Lehrbuche au verdeutlichen.
§. 326. „indem aich Zeit und Modua — richten^^ beiiufu-
gen: „das Imperf. muss immer stehen, wenn daa Verb, im abhan-
gigen Satae ein Werden, Sollen u. a. w. in sich schliesst.^**
§. 327 beiiufugen : *"? atirker ab ) ; irnb atirker ala bloaaer
Infinitiv: Tt>, ''"»^Pa,*»?, '^.
§. 324. Zum Beleg dea Unterschiedea alterer und fHlherer
Bnihler auf 2. Sam. 24, 18. und 1. Chron. 21, 18. lu verweisen.
§. 329 not. beiiufugen: Gewöhnlich muas daa Suff, und eben
ao der atat. eonatr. wiederholt werden.
§. 331, 1. Beispiele beiiufugen, etwa: Gen. 1, 2. 7, 6. 19, 1.
18, 8. -- Gen. 12, 8. 2. Sam. 13, 32.
$. 332 beiiufugen: „Die teropp. conaecot. dr&cken ihrer Be-
deutung nacH alle diejenigen Zeiten aua, welche daa aehlichte
Tempua, an dessen Stelle sie treten, bedeuten kann.'^
Ein beaondera auffallendea Beispiel von dem S. 150 unlea
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Ewald: HeMiidie Sprachlehre. 25
OcHgtcn itl 1. Sam. 25, 11., wo, ao weit Ich sehe, der Sala mit
icr Bedbigungaparttkei etwa: ,,weDn Ich aolche Leate berocksidi.
^tCf M würde ich aehmen'' u. a. w. ^os ausfrelaasen tat.
rS4l. tp pj» und ntiiA auch bq beaprechen.
342 Mitte. Vielleicht genauer: „Im Nachsati — rfch-
ti^o: Haaptaats — lat daa Imperf. Immer DothweDdfg, wenn daa
Va*. nicht Ten ateht, aonat mit 1 und perf. consecnt, aeJten ohne
^ i. 8nm. 2, 16.^^ Ueberhaopt wieder mehr Beispiele!
§. 344. Bedlngungaatie werden auch durch Partie, gegeben.
Gen. 4, 15., oder auch, a.334, durch 2 Imperatife; auch *« Pa. 25
12. ist SU Dcnnen. ^
§. 345, 3. fehlt die Nummer 1, und lat in Betreff ebleer Bei-
spiele auf 319. SU verweisen.
$.347. Bei ^tiefio Gen. 43, 14. SU besprechen.
$. 350. Ein ehifaches Beiaplel tou Eioschaltun^ ist Gen.
3,3.; aber auch für die übrigen Fille sollte wenigstens je ein
Bdaplel beigebracht werden.
lieber die Nothwendigkeit eines doppelten Registers, nach
Awi des Laut- und WortTerselchnisses und des Sachregisters Im
Lehrbuch, wnrde schon gesprochen; hier nor einige Nachtrage
SU jenem Sachregister, die ▼ielleicht jetst schon Ifir manchen
Leacr und aodann bei der neuen Bearbeitung aich nütslich erwei-
sen dirften.
A, Tortretendes 58. 159. — Absoluter Casus (Umstellung)
30L — Abatractum 179. ~ Accusatlv beim Passiv 273. Acc. cum
Mn. 284. — AdjecUy a) Bildung 149. 151. 155. 157 f 163 f.
b) Verbfaidnng 209. 288. 296. 325. — Ad?erbla a) Bildung 102
204. b) Braatsmittel dsAr 204. 220. 240. 279 f. 285. c) Verhalt-
nisa im Sats 274. 287. — a'AAi^Aov 293. — Angelehnter Sats
821. — Aorist 136, 3. 231. — Apokope, a. Voluntatlv. — Appo-
sition der Yerbn 285., der Nomina 278. 287, c. ~ AramUsche
8pndie3. — Artikel lOS. 181. 299 f. 325. — Aspiratae 73. 93.—
Aoshnüation 60 f. — Assyrische Schrift 77 f. — Aufhebende —
iicfa a. Sitse 349. — Ausmfsitse 317 ff.
Bedingongssitse 342. 344 f. — Begrundungssitse 340.
Besiebu^gaaätse S21.— Besugliche (relat.) Fürwörter 181. 322.—
Bhidevocal bei Suff. 247. 249., beim etat, constr. 211.
Cssoa: Aligemelnea 201. Sporen einer Casusbilduog 216. —
lOauaatlrotamni, s. HiflI. — Communia 175. — Conjunctiooen 222.
326. — Canjunctiy 136. — ConsecutlTsitse 327. 332. — Conse-
cutimai perl 234. Imperf. 231. 332. 337. — Consonanten, a. Mit-
isate — Contraction, s. Znsanmienlllessen. — Constmction nach
dem Sinn 307-^09.
Dsgeach, wo ea wegbleibt 63 f. 93. — Dass 326. — Dativ
217, 2. 2{@. — Dehnung der Vocale 67. — Denn 315. — Den-
Bcch 341. 349. — Desiderattva 122. — Dichterische Sprache 2.^
rrdheUen 233. 236. 247. 250.285.287.299. — Dual 180. 186.258.
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aS H«briltcha 8pf Mbe.
B, vorireleodei 58. -- Bbendenielbe 804. - EigemiftBea
ohne Artikel 299. — Bfoer, einige 300. — ,BIi«ioB 28. — SUipseo
¥00 Subj. und Obj. 294. Des Relat. 322. In Bedinguags- and
Schwursätien 343 f. — Brginximg dee Nomen dnrch Uaterord-
nuiig 286. Durch Beiordnung 287.
FeminiBoni: a) Bildung überhaupt 165. 173 f., in den Nomi-
nalsUmmen 185 ff., am Adject. 165. 175., am Verb. 190. 238.<,
mit Suffix. 257. b) Bedeutung 153. 166. 174. 179. — rinai8aU327.
334. vgl. 235.— irolgeS32.-- Folgerung 327. 340.— ForUchrei-
ten des Perf. etc., s. Contecutivum. — Fragepronom. 104. 182.
— satse 314. —wort 104. — Fürwörter: Wurseln 102 ff. Bildung
181 ff., reflexive 304., beaugiichea fehlt 322. — Futurum 135 f.
Gattungsbegriffe 179. 299. — Gegensatse 330. 341.— Gen*
tUicia 164..^ Genus im Allg. 171. etc. — Genitiv 210. etc.
Hauchlaute, a. Gutturale. — Halboffene Silben, s. Silben. —
Halbpassive Verba 129 f. 138. 282. — He locale, s. A der Bewe-
gung. — Hinterlsutende Vocale (Hülfsvocale) 12.
Je — desto 347. — In, on am Imperf. 199. 225. Imper-
Bonelle.Conatruct. 273. ~ lachoativslamm 122. ~ Irgemlwer -~
Jedweder 299. 391.
Lautveiiiünungen 212. 251.
Man 273. — MaacuUnum 171 ff., statt fenun. 306. -^ filv —
di 349. -- Mit 329. — Mittelvocailge Wurzeln u. Wörter 114.—
Modi 201. 223 ff.
Nachsitze am Nomen 163 ff., am Verb. 137. 193. Nominal-
stamme, beizufiigen: — Im stat. constr. 212—214., mit Snffixeo
254—256. — Nun epenthet. bei Suffix. 250. 262., bei i und a
den Imperf. 191. 199.
Oder (oder vielmehr) 339. — Object 206. 283 f. fehlt 294.
Stellung 297. — Optativ 319. — Oratio indhrecta 328.
Paradigmata des Nomen S. 99— 101. — mit Suff; 8. 118ff.—
der Verba 8. 102—109. — mit Suff. 8. 114. — der Partikeln mit
Suff. S. 121. Phöniskche Schrift 77. — Plural, belauf. 176.,
an Präpos. 266., Suff, dabei 25S f., plur. aUtt abg. 307. - PIna-
quamperfectum 135. — Prädikat, betzuf. 271. — Prafixa241 —
245. — Prisens 135 f. 168.
QuadriliUerae 106. 126. 154. 157.— QuIescibiles, silalbvocale.
Ruhigea Temp. statt eines unruhigen 337.
Scbwuraiitze 243. — Schwache Buchstaben, a. Halbvocale. —
Sei ea dass — oder (sive, sive) 348. — Seitenvoeallge Wurzeln
115. - Selbst 209. 304. — So, so dass 332. 335. — Sogar 339. —
Sondern 341. — Sowohl, als auch 346. — Subject, beizufügen
271 ff. 294. 296. - SubsUotiv 146. 149 ff. 156. 160 f. 106. —
Superlativ 303. — Silben, einfache und äusammeng«aetite 8 ff.
loae zusammengeaetzte und Mittelsilben 14.
Tempora, beizufügen 230. Tonzeichen, a. Accente.
Und, das schwache 331. Das starke 332.
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Moiits: GöttoMz«» 27
Vcrboa: L Bildoog, bcimfügeD IIJL 1) Sterke Stiumne 138«;
2) Schwache; a) Gattor. 138. 140 f.; b) Verb, imperf. V^ 139.;
c) TOcaUge Verba, TornTOcalige 117. 138 ff., roiUelvocalige 113.
196., biatcDVocalige 115 f. 142. 194. 198. 3) Verb, nit Suff.
248C IL ConstrueUoB 279-285. 329ff. — Verdrängung (Eli-
SM) der Vocale 28. Verdankelung eiaei Voctiea 21. — Verhält*
■iMiais, 8. ZasteodMts. — Verkleineruagtworter, «. Dlmiaut. — •
TerhariuDg der Vocale 27. — Verküriong der Vocale 22. 212.
232.^— VermebruDgwtamme dea Nomeut 159 ff., dea Verb. 122 ff—
VemeinimgaMtse 310 ff., abhängige 327. — Verstärkung dea
VolwiUt. und Imperat. 228 f. — Voeativ 202. 317. — Vornvo-
calige Wursefai 117. — VoraäUe bei dem Nomen 159., bei dem
Verhorn 137.
Waonl 326. — Warnml 315.— Waa f&r einerl 316. 323. -~
WechaeinUe 346. — Wegwerfung der Vocale 69. — Wer nur
104. 321. — Wenn etwa 339. — Wie 320. 326. 347. - Wleder-
haU eloea Vocala U\ — Wiederholte Stämme 121. 158. — Wort-
atellong, a. Zosanunenhang. — Wo? 326.
Zahlwörter, beianfilgen 303. 287 a. B.— Zlelataam 125. -
Znaammeahang der Worter, freierer 301 ff. — Zaaammeaflieaaen
TOB Vacalen 20. 25. — Zoaammentreffen von Vocalcn 25—28., von
Coaaooaaten 58— 65. — Zuatandaati 296. 331. — Zweckaata
327. — Zwfadieaaats 350.
Sdioathal. Memger.
1. Oilterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Za-
«■uaeagestAlit too Karl PIMipp Moritz. NeunU Aoflage , mit 65
ia Kupfer gestocbenea Abbildangen nach antiken geschnittenen 8tei-
aea and andern Denkmälern des AUerthnms. Berlin 1848. 8. (1 Tblr.)
2. ffandbmch der Religion und Mythologie der Griechen. Nebtt
einem Anhang aber die Römische Religion. ■ Far Gymnasien bear-
b^Ut TOB Heinrich Jfühelm Sioü , Lehrer am Gymnasiam an Wiea-
badea. Mit zwölf Tafeln Abbildangen. Leipzig, Dmok ond Ver-
lag Ton B. G. Tenbner. 1849. 8. (l Tblr.)
3. Die Mythologie der Asiatischen Volker^ der Aegypter^ Grie^
ehen, Sömer^ Germanen und Slaven, Heraasgegeben toh
Kemred Schwende Frankfurt a. Ol. Saaeriander's Verlag. 3. Band,
die Mythologie der Aegypt^r. 1846. 8. (1 Thhr. 16 Gr.)
Aach unter dem besondern Titel :
Die M^kelogie der Aegypler für Gebildete and die stndirende Ju-
gend dargeaielU von Kowrad ScbwencL Mit 13 lithogr. Tafehi.
Deaaelben Werkes 4. Band: Die Mythologie der Semiteo. Frank-
teta.M. 1849. (3 Tblr.)
Aach unter dem besondern Titel:
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28 ReÜgiolUgeschidile.
Di9 Mythologie der Semiten far Crebild^le und die itndirende Ja-
gend dargestellt 0. t. w.
Wer, bekannt mit den Fortschritten der betreffenden Wiaeen-
«cbaFt in neuester Zeit, ?on diesem Standpunkte aus das unter
Nr. 1 Terxeichnete Weric von Morits ansielit, muss sicli bass wun*
dern , dass dasselbe schon wieder eine neue Auflage erlebt hat,
und swar in gans unverinderter Gestalt (seit dem Erscheinen der
fünften Auflage), nur mit einem besseren Aeusseren ausgestattet.
Denn theils ist das Gänse siemlich planlos, oder wenigstens nicht
mit der nötliigen logischen Scharfe angelegt, theils die betreffen«
den Begriffe, namenU. die Hauptbegriffe: Religion, Mjthoi.,Glaubey
Reflexion, Glaubenslehre, relig. Volksdichtung und Volksdichtung
überhaupt nicht gehörig geschieden, theils herrscht im Einseinen eia
grösser Mangel an Kritik. Diesen Uebelstanden begegnet der
Sachkundige auf Jeder Seite. Und doch die neunte Auflage? Dies
lisst sich nur erkifiren einmal daraus-, dass das Buch unter seinen
Genossen gleiches Inhaltes noch immer das beste war, sweitenu
daas es in einem ansiehenden Stile geschrieben ist, drittens dass
es dem Gegenstande Yiele poetische Seiten abgewonnen hat, aei
es nun mit Recht oder mit Unrecht; eine Behandlungswelse, die
wohl selbst der Uneingeweihte als in fielen Stocken die pissende
Jierausfülilt, insofern ein grosser Theil der Religion der Alten io
Mythen beitand, d. h. in Volksdichtungen mit aller, der Anmutb
und all flem Zauber, der solchen Poesien eigen su sein pflegt, und
der Verfasser dea Buches, selbst ein poetischer Geist, hat alier*-
diugs verstanden , das Gänse poetisch aufsufassen und geistreich
darausteilen. Aber, wiegeaagt, der Sachverstandige stosst fast
auf jeder Seite auf Schieleudea, Unwahres, Falsches, und der
Verleger der neuen Auflagen hat Tieileicht aus einer Art von Pletit
gegen den verstorbenen Verfasser, vielleicht aus alisugrossem
Vertrauen auf den grossen bisherigen Absats, vielleicht auch au«
einer Art von Knickerei eine bessernde Hand nicht darfiber kom-
men lassen. Was soll man heutiges Tages mit Sitten folgender
Art anfangen ! S. 19 (nach der 5. Aufl.) : „Da die ganae (1) Reli-
gion der Alten eine Religion der Phantasie und nicht des Verstan-
dea war, so ist auch ihre Gotterlehre ein schöner Traum.^^ (Bei
Bildung der Religion der alten Griechen ist Verstand eben ao
thitig geweaen als die Phantaaie.) Ein vollkommener Widerspruch
iat ea, wenn es S. 8 helsst: „Da, wo das Auge der Phantasie nicht
weiter tr>, ist Chaos, Nacht und FInaternlas, und doch trug die
Bchöne Einbildungskraft der Griechen auch in dieae Macht einen
sanften Schimmer, der selbst ihre Furchtbarkeit reisend machl.^^
Welche schiefe, unrichtige Vorstellung von Eros giebt ea, wenn es
8. 8 heiast: „Zuerat iat das Chaos, dann die weite Erde, der fin-
atere Tartarus — und Amor, der schönste unter den unsterbli-
chen Göttern. Gleich im Anfange dieser Dichtungen vereinigen
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8t4>U: HaadlMKk der Rftügioii und Mytholocie der Griedieiu 29
rieb die entfegeiigetetstai (Y) Endes dfer Dio^: so das FurdU-
bmte und Schreckiichate greoit du Lf«beMwirdigtte>^ S. 11 :
^Von seineo Kindeni farchtei Satom (aoll heiiseo Kronot) Ver-
darbeo ; denn «och lehnt dag Neuentetondene «ich gegen ielnea
Vnpmog anf , der ca wieder an ?erniehten droht '^ S. 17: ,,Ao
der Stelle dei Titanen Helioa oder dea Sonqengottea ateht der
c«tg Jonge Apoll mit Pfeil a. Bogen. Unbeatimmt a. achwaiÄend
adÜMmert daa Bild Toin Helioa durch, und die Phantaaie Ter-
weahaelt in den Werken der Dicbtknnat oft beide mit einander.
8a atdit an der Stelle dea alten Oceanua, Neptun mitaetnem Drei-
aack mnd lieherracht die FluUien dea Meerea/« Daa klingt Allea
recht achön, liaat aich recht wohl leaen, und do«ji lat*a nur leerea
Wortgeklingel ohne innere Wahrheit. Und ao lieaae aich daa Re-
giater ¥on falaehen Behauptungen noch Ina Weitere ▼enrielfachen,
wenn ea aich der Muhe Yerlohnte. Daa mag nicht unbemerkt
hlclhcn^daaa die Abbildungen gegenwirtig ?iel acbftner und für
diehcMche oder muthwlllige Jugenil weniger anatöaaU aind ala
frUcr.
Auf den jetaigen Standpunkt der Wiaeenachaft atellt aich daa
Weift Nr 2. Daa Bracheinen deaaelben wird gerechtfertigt durch
folgende Worte in der Einleitung: ^Wer die gewöhnlichen Haod-
hiiclier der Griechlachen Mythologie, welche fleh anmelat In den
Hinden der GymnaalalschfUer finden, kennt, der weha, wie wenig
dicadbcii ihrem Zwecke entsprechen , und wird Ton dem Verf.
che Reditfertignng wegen dea Ertcheinena dieaea B&chleina, daa
Taraehmileh Inr die Oberclsfaeo der Gymnaaien beatimmt ist, nicht
Teriangeo. Jene Bücher atehen, wenn auch in den letaten Jahren er-
•chieneB oder neu aufgelegt, fast alle noch in der früheren Zelt
and entiiefaren der wiaaenachaftlichen Grundlage, welche aich die
Mjtiiologie durch die neueren Forachungen geachaffen hat.^^ Der
Verf. hHt die Milde oder die Billigkeit — Sachkundige mögen
cntachelden, waa das Rechte aei — , daa Werk dea Unteraeichneten
reo dicaer Zahl auaaunehmen; allein dasselbe wire auch nicht
Inr den engen Krela der Schule bestimmt und wurde, obwohl ea
▼on einigen der Gereiheren mit Nntaen gebraucht werden koonei
der Mehranlil der Gymnasiaischüler aehiem Inhalte nach unau-
gaogUch aein. In gleichem Sinne hat er aich auch in diesen Blit*
tera anageaprochen, und der Untcraeichnete hat*s kein Hehl, dasa
aein Bnch über die Beligion der Romer nur iur die Schüler der
hödiaten Claaaen und awar nur für die fähigsten sich eigne. So
anclit sich denn „das vorliegende Schriftchen Im Allgemeinen auf
deaaelben Standpunkt, auf den der neueren Wissenschaft, au
itellen/^ Sa aoll „ala ^n auf jenes und ahnliche Werke vorbe-
reitendea jScholbudd gelten, indem es so kurs ala möglich das dem
Sdifilcr NothwendIge biete^, einettheila um ihn bei der Lectnre
to dasaiacheii Schriftsteller au unteratiitaen, anderntbeils um ihm
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90 Rtligfonsgesditclite.
i\e erste Aowfcht in die Witteotcbtft selbit lu ertftmi.^ (Vor-
rede S. Ifl. f.)
Durcli tolclieii ZweclK äea Werkes wird natfiriieh auch das
Verliiltnisa und die Menge des Stoffes bedingt. ,,Der Sciitller
bedarrs iossert sich Hr. Stell in der Betiebang a. a. O. S. IV f.,
^^Torerst einer Kenntniss der Griecbiselien Religion nnd HytbolOH»
fie in ihrer aasgebildetsten Fomi, also der Stufe der Bntwlcke-
lang, auf welcher sie während der BliMheselt des HellenischeB
Lebens stand.^^ Indessen ,^damit der SchOier auch einigemiaaaoeii
eine Einsicht in den Entwickelungsgang der Grleehisdien Relteloa
und Mythologie erhalte, masste hier und da bd den einselnea
Gottheiten aof die weniger entwickelten Vorstellungen einer M*
heren Zeit oder localer Oulte, so wie auf die Ausartungen späte-
rer Zeit kurs hingewiesen werden^, u. ist dieses namentHeh aneh
In dem ^^allgemeinen TheHe^^ (8. 1 ff.) geschehen. Denn , nach
des Ref. Ansicht nnd Erfahrung wenigstens, ist es durchaus notli*
wendig , will man nicht den Sehbier mit falschen Vorstellnngeo
anfüllen , demselben gleich von Torn herein von der Religion des
Alten ein bewegliches, werdendes, nicht ein starres, gleich durch
nnd durch fertiges Bild zu geben. Er mnss wissen, daü sie
entstanden und auf irgend eine Weise sich fortgebildet habe.
Von Jenem Standpunkte ans aber hat es der Hr. Veif . fdr geeignet
erachtet, „in titterarischer Hinsicht auf Homer und Hesiod, die
Begründer jener höchsten Stufe, besondere Rttcksiclit au nehmen^
ohne dass die Schriftsteller spaterer icht hellenischer Zeit, wie
Pindar und die Tragiker, wenn bei ihnen besondere Ideen herrer-^
traten oder neue Seiten des bereits Bestehenden sich auflbaten,
übergangen werden durften.^^ In -den CItaten Jedoch ist er nnr
sparsam gewesen ; „es sind nnr solche Autoren angefilhrt worden,
welche entweder in der Schule gelesen werden oder doch dem
Schaler leicht sugfinglich sind.^ Da aber „die Ideale der Grie-
chischen Mythologie und Religion durch die plastische Kunst erst
ihre volle Anschauung erhalten, so sind bei den einseinen Gott-
heiten die Darstellungen durch die Kunst nicht ausser Aeiit ge-
lassen worden,**^ wobei sich der Verf., wie leicht begrelflUcfa, aa
das Handbuch der Archäologie von aelnem Lehrer, Otfr. Mbller,
angeschlossen. Im üebrigen glaubt er „bei Bearbeitung eine«
Gegenstandes, dessen Studium er seit Jahren seine besondere
Vorliebe zugewandt, auf Selbstständigkeit Anspruch machen m
dürfen,^ ohne deswegen leugnen su wollen, dass ihm die fHHier
erschienenen Werke über denselben Gegenstand manchen Vor-
schub geleistet haben, und man wird ihm, Ist man nicht unbillig,
dieses Zeugnlss der Selbstständigkeit nicht versagen, wofern man
nur vorurtheilsfrei das Werk darauf ansieht und prüft.
Eine besondere Bearbeitung de» römischen ReHghm Ktr
das Gymnuium neben der der griechischen hat dem Verf. nber-
flussig geschienen , da ein näheres Eingehen fai die^ ilteren Itali-
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8U4U Haiidbacli der Religiös and Mythologie der Griechen. 31
Religinntweiseii dem Krebe den GyaonniniBn ferne Jige,
die reiigioees Vomtdlangeo der tpiteren ronincben Zelt nber, fa
wddie die nuf den Gynmnnien betriebene hteiniache Utterelor ISiill,
groülenikeik nnn der griecbindien Lktemtar herikbergeflonnei»
find, io denn nfdi ha Allgeneiiien die römischen und griechkchen
Gottheieeo enUprecben. En Int dnher von «nnem Verf. bei den
onsdnett Gottheiten nnr der r5mhehe Nnnie neben den griechl-
•eben geneist ond nm Schlunse Jedes Artikels dnn snni Verstind-
nisB Netliwendigste über die entsprechende romlsehe Gottheit bei-
gefngt worden; dsfegen liefert der Aohnnf eine nUgenfeine Chn-
nfctcrintlk der römischen Relifion ond bespricht knm einff e ?on
denjenigen Gottheiten, weiche den Römern elgfenthömlkh sind.
Ref. genleht,^»lt dieser Verfnhrangsweise nicht gnns ehiverstn»-
den so nein. ^Wenlgntenn mnsste denn dies Verhlltnlse der röml-
sehen Rell|ion nnr griechischen bestbnmter und in die Augen
inliender ins LMit genetst werden, nls en Im vorliegenden Boche
gendhehen , wo 8. 11 nnr eine AnmerlLonf dnvon nprlchf ; sodsmi
mnsnten die Hnoptgötter der Römer, noch wenn sie im Allgemei»-
aen den frlechlschen gleich wnren« Innofevn sie doch eine dorch-
nnn röminche Rrbnof In Rom nngenommen hotten , wieiopiter,
Jnno, Dlnna, Mercorlon, Mnrs, sh solche Icht röminnho Götter
mit Sehe römiscbe» Elf enschsflen mehr hervorgdiobeon. bin rechte
. Uefa« gentelU werden nis S. 258, wo diene Hnoptgötter gegen
die dort tas Verhiltalss sehr weltlioilg behnndelten Uiitergötte r
der PeMten , Loren, Peldgötter n. n. w. no dfitftlf dnstehen. Auch
Inl^s niebl gnns richtig, wenn der Verf. 8. 11 in der Anmeiiong
ssgt: „Die Römer hotten orsprOngUch eine eigenthSmUchOi too
d^ Qriedilschen rerschledene ReUgion.^^ Die Lnliner sind nn*
sweifeUttft die Abkömmlinge der itniiotinchen Peinnger gewesen, n.
diese ntnmmten nnn Epirns. Zivg nati^Q Ist == Jupiter oder Jop'^
pHor , dtmif^ = Jnno , ^lawa ::= Mono , 'Eetltt •==: Vestn. Beide
ReHgioneo sind nbo In ihren Gftmdelementen dieselben und nieh t
vemäfeden gewesen. Dnher knm es Jn noch eben, dsss sich Im
Portfsnge der Zeit beMeReHgionen wieder so leicht terschwister'^
ten, andidem sie efaie genume Frist hindurch getrennt gewesen
wnrea, nieh nelbststindig fortgebildet hotten ond denn sich wie«
der nnliteo.
Begierig wer Ref. nu nidienf ob und wie der Verf. die grosse
Schwtaigkeit der Blothellong ond Anordnung den Btoffes über«
wundeD hätte. Er liest dnn Gnnoe fögllch.nernille» In nwei Hnopt-
tbefle; io einen nllgemelnen Theil und In einen spedellen. Jener
behnndeit bn ernten Abschnitte „die religiösen VorsteN
Inn^eo der Griechen In ihrer geschichtlichen Bnt-
wiekelong^S sodson dieser „die mythische Vorstelinng
der Griechen ftber Entstehnng und Ent Wickelung der
Götter und der Welt^, nimifch % 1 „die Göttergo^
schlechteres §. 3 „die Olympischen Götter und dl%
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32 ReligioatgescUcfate.
TOB IhDen geordnet« und regierte Well^^ und. §.3 ^^eo
Menscheo^^ Der «pecielle Theii aber giebt A) die Götter,
nioilich: 1. die Oolter des Olympo«, II. die Götter des
Meeresy III. die Gottheiten der Erde und der Unter-
weit. B) Die Heroen. 1) Argivisehe Sagen (loachea,
Danaoa, Danae, Peraeos). 2) Korinthiache Sagen (Siaypboa,
Bellerophontea). 8) Heraklea. 4) Attiache Sagen (Ke-
kropa, TheaeuB). 5) Thebaniache Sagen (Kadnioa, Oedipna).
6) Die Argonanten. 7) Der Trojanische Krieg. ,
Man wird ans dieaer Uebersicht erkennen, daaa der Verf. e«
nicht, wie der Unteraeichnete, Preiler n. A., Pär noth wendig er-
achtet hat, ReUgionaiehre und Mythologie m trennen, aondem
f8r möglich, beide mit einander in Verbindung, wie aonat, vorsn-
tragen. „Der Inliall der Mythologien^ iusaerat er sich swar S. 3,
^,beiieht alch nicht bios und allein auf die Götter; der Grieche^
faaste in Jener mythenbildenden Zeit sogleich alle VerhUtnisae
der Welt mit der Phantaaie auf, er legte b der Mythologie seine
ganse Weltanschauung nieder, seine Idee» fiber die Götter, das
Natur- und daa Mensdienleben. Da aber die Natur nach der An-
achauungsweise der Alten gans von dem Göttlichen erfüllt war
und in demaeiben aufging, und auch in dem Menschenleben die
Wirksamkeit der Götter überall atchtbar war, ao ist der Inhalt der
Mythologie Toraugaweiae religiöaer Art/^ Und um dea praktiach-
pUagogiachen Zweckea willen mag ea darum sein. Indeaaen wird
ea auch nicht nur nichta achaden, sondern im Gegentheil selbal
die Jugend aofort auf den richtigen Standpunkt atellen, dergestalt,
daaa aie nicht sUea Mythische för religiös und allea Religiöse fnr
mythisch halte, oder, mit andern Worten , wirklichen religiösep
Glauben mit blossen mythischen Darstellungen oder Poesien ¥er*
menge und nicht alle my thiachen Brsahlungen für religiöaen Glan*
ben nehme, wie doch frfiherhln geschehen, wo msn die Religiott
der Alten schlechthin Mythologie genannt hat, wenn man RcligioB
und Mythologie gleich Ton Torn herein auch im Schulbnche und
im Schulunterrichte trennt. Wie fem liegt doch , um nur auf
diea hingewieaen au haben, der trcjaniache Krieg, der Argonaa*
lenaug, die Geschichte des Kadmua und Aehnlichea im Ganaen
dem religiösen Glauben ! Doch, wie gessgt^ in einem Handbuche
für Schulen kommt darauf weniger an , und — das Publicum, ao
aolche sogensnote Mythologien gewöhnt, musste auch berfkcfc-
aichtigt werden. Dennoeh aber hat aich der Verf. demaeiben nicht
etwa in der Art accommodirt, daas er daa wissenachaftllche Ble-
meot oder die logische Ausführung dabei hintaogesetst hatte. Im
Gegentheil finden wir den Stofl* wohl geaichtet und bei aller Spar*
aamkeit mit aien)licher Vollatandigkeit gepaart. Deberall erken-
nen wir entweder daa Selbststodlom oder, in den meisten Filleo^
die auf aorgfiltlger Prüfung beruhende 'Benntaung früherer Vor-i>
arbeiten, so dsss wir nnr bei Wenigem angeatoasen aind, s. B.
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Stoil : Handboch der Reli^oB and Mythologie der Griechen. 83
daM 8. 41 in der Anmerkung als die wahneheinliclie (f) uraprüng-
lidie Bedeutnng Yon^Hga ^^Herrfn^' angegeben wird, weiciie we-
der der Quantität der betreffenden Silben , noch dem eigentlichen
Wesen der Gottin, nocfi der Art nnd Weiae, wie man aich die
Eatateliiifig der alten Götter in der Pliantaaie der Alten denken
mag — der Begriff ^^Herrin^^ ist Tiel an abstract nnd unbestimmt
— entspricht; dasa die altere Form von IlakXas^ ädog^ IlakXag
gewesen sei und das Wort eigentlich ,,Jnngfrau^* bedeute (8. 46),
dt doch Ton jener Form Hakkag fftr die Göttin kein einsigea reel-
les Zeugnias besteht; daaa Hephaiatoa der nrsprfingliche Gott dea
Feuera genannt wird (8. 64)^ wShrend er vielmehr in den filteaten
Vorkoramniaaen uns als der göttliche Inhaber der Kunst in Ers an
arbeiten begegnet nnd, in Folge dessen, erst nach mala als Gott
dea Fenera eracheint; dass.bei der Darstellung dea Poseidoodien-
atea nicht von der richtigen (vergl. Otfir. M&ller^a kl. dent. Schrif-
ten II. Bd. 8. 88 f.) Etymologie dea Tmnkgebena ausgegangen
wird u. s. w.
Der Anadradc ist einfach, klar, verstindilch', heatimmt. Uns
ist nur dss Eine aufgefallen, dasa Hr. Stell hiufig vor den, doch
nor bei den Alten geglaubten oder erdichteten, Dingen der Reli-
gion nnd Mythoio^e aaaertoriach spricht, wie wenn ale wirklich
so gewesen , s. B. 8. 31 „Zeus , der Sohn des Kronos und der
Bbea^, 8. 41 f. „Hera, die älteste Tochter dea Kronoa und der
Bhea , Schweater dea Zeua , wurde von Okeanoa und Tethya er-
logen'^ etc. 8. 46 „Pallas Athcna ist die Tochter des Zeua^^
u. dgl. m. Ref. urgirt dies nicht, um den Verf deahalb eines Wunder
wie grossen Vergehens au besucfatigen; derselbe hat sich hier der
ja sonst ebenfalla nnd ganz gewöhnlichen Brerlloquena bedient.
Allehi der Unterselchnete hat die Erfahrung, aelbst in den oberen
Gymnaalalclaasen, gemacht, dass die Schuler diese Breviloquens
nicht richtig auflkssen, sondern die Ausdrucksweiseso hinnehmen^
wie sie Wlei, mithin auch die doch nur geglaubten und gedich-
teten Oioge als wirkliche ihrem GedSchtnisse dnprigen. Macht
man ale dann aufmerksam , nun so staunen oder lächeln aie wohl
selbst nber ihre gedankenlose Gläubigkeit. Aber man schiebe
doch von vornherein gleich dem MlssverstSndnisa einen Riegel
for. Ref. glaubt, dass Solches beim vorliegenden Buche um so
nothwendiger war, als der Verf aelbigea „hsuptsSchlich tat den
hiusilchen Gebrauch dea Sclifklera bestimmt'^ hat. -
Aber im Uebrigen eignet sich das Weiii durchaus Ar diesen
Zweck, noch dacn da es wGrdevoll gehalten, Anstössiges gemie-
den ist. Die xwölf Kupfertafeln sind eine schöne Zugabe, um den
Schüler auch In das Archiotogische der Religion nnd Mythologie
der alte« Griechen einsufuhren. Die Abbildungen alnd gewihlt
•US OtHr. MlUler*8 und Oesterley's Denkmftiem der aTten Kunst. —
Die aitsaere Anastattung des Buchea iat nett und einnehmend.
So möge denn daa Werk dasn dienen , die bisherigen ao gana
BT./cftr*. f. Pkü. tu MHUL 9d. KHL BAL Bd. LVU. ßfU 1. 3 •
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34 ReligioDAgescbichte.
uDwiflselUchartlichen Handbücher fiber g riechitche nnd roiaifche
Mythologie bu verdringen, und fuch 8clM>n der Jugend richtigere
Kenntnisse Ton Sachen beibringen, fhber die selbst gebildete Er-
wachsene unter uns noch nicht klar und richtig denken.
Der fleissige, gelehrte, auf dem Felde der Litteratnr noch
immer rüstige Verfssser von Nr. 3 fShrt fort, sein Werk über die
hauptsächlichsten Religionen der alten Welt weiter tu fordern;
in den beiden vorliegenden Theilen ist die Religion der alten
Aegjpter und der Semiten behandelt, d. h. iwei Religionen, die
unser Interesse im höchsten Grade in Anspruch nehmen. Beim
ersten Einblicke mag es befremden , dass der Verf. in jedem neuen
Bande seinen Plan und die Anordnung findert, wosu nicht eben
das besondere Wesen der eiutelnen Religion Veranlassung gab.
Beider Darstellung der Religion der Aegjpter treffen wir vom
auf eine siemlich umfangreiche und nicht gans hierher gehörige
Einleitung, die eiiye Erörterung der politischen Geschichte, der
Verfassung des Staates u. a. Antiquitäten enthält, und erst S. 39
n. ff. auf eine allgemeine Charakteristik der ägyptischen Reh'gton.
Hr. Schw. giebt solche in folgender Weise: „Sehen wir auf die
Religion der Aegjpter, so ergiebt sich das^ was su unserer Kennt-
niss gelangt ist, als eine gewöhnliche Naturreligiony welche sich
nicht zu einer schönen Märchenwelt ausgebildet hat und nie eine
schöne Knnst her?ortrieb , und von einer tiefen philosophischen
Anschauung kann eben so wenig die Rede sein , sondern was ir-
gend davon gefabelt worden ist, sind späte träumerische Ausle-
gungen. Die darin hervortretenden Hauptgedanken sind die des
Lebens und der Zeilordnung. Dm Leben fleht der Aegjpter die
Götter an, und nach dem Tode will er noch fortleben und thnt es
In der jenseitigen Welt. Die Hanptgotthcit ist ihm die grosse Mutter
Natur, die Leben gebiert und erhält, die einen Gatten hat, wel-
cher dieses Leben mit ihr leogt, und das Erseugniss ist ihm das
Segenskind, welches er verehrt. Weil ohne die durch den Hunds-
stern gebrachte Niluberschwemmung das Segenskind nicht erseugt
werden konnte, so war der Hundsstern ein hochverehrter Gott,
entweder selbst als Erseoger oder als Begleiter dieser Zeugung,
und weil das Leben als ein Zeittheil erscheint nnd als ein Theil-
baftsein der Zeit, dessen Dauer nach den Zeittheilen gemessen
wird, so fleht der Aegjpter um Jahre, wie um das Leben, und
die Zeit mit ihrer bestimmten festen Ordnung ist ebenfalls gött*
lieh verehrt. Diese wenigen Hauptideen, welche sich um Leben
und Gedeihen drehen, bilden den Kern der ägjptischen Mjtholo-
gie [Religion] , haben jedoch keine volksmässige poetische Ent-
Wickelung erlangt, wie es mit der griechischen Mjthologie der
Fall war ; denn da das Volk von der Priesterschaft bevormundet
war, so hatte es nicht den Standpunkt Inne, auf welchem es die
Götter sum Gegenstande einer schönen Märchenwelt hätte mm-
chen können.^^ Dem Ref. schefait diese Chsrakteriatik nicht gnns
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8cbwenck: Die Mythologie der asiat Vdlker o. «. w. Bd. III. 35
▼oDttiodig, der Wahrheit gaos entsprechend und TSllig gerecht
ta sein. Die in der ägyptischen Reiigion Yorherrschenden Ideen
sind vielmehr die folgenden: Zeagungsffthigkeit» Zeagoog, Fracht-
Imrkdl nicht blos in der Natur, sondern aach im thierischen nnd
Henseheoleben, Leben und das Oegentheil daTon, das Sterben
nnd der Tod, nnd das Wiederbelebtwerden, lumeiat innerhalb ge-
wisMr dnrch die Natur selbst gesetzter Zeitbestimmungen nnd
herrorgebraeht dnrch in den teUiirlschen und klimatischen Yer-
biltniasen des Landes begründete Kräfte. Diese Anschauungen
nnd Veratnndesbegriffe hatte daa ägyptische Volk personificirt und
hat die immer im Fortschreiten und im Sichwiederholen begriffe-
nen deasfalla^en Ursachen nnd Wirkungen natürlich nun auch
dnmntisirt, d. h. als Handlungen aufgefasst und tu denken aich
gewöhnt. Der Aegypter ist also keineswegs ohne Poesie gewesen
und die igyptische Religion ohne alle poetische Elemente. Das
neigt «Ich gani deutlich in den, wenn auch später durch die Orie-
dien ergrlltenen und fort gebildeten Mythen vom Osiris und det Isis,
▼om lyplion n. s. w. Und wie reich an den schönsten Situationen
sind sie! Diese konnten nicht erst Ton den Griechen erdichtet
werden: sie mussten im Aegyptenihum aellist liegen , und bedurfte
es höchstens nnr der weiteren Entwickeluog nnd Ausfuhrung. Und
ist nicht auch die Baukunst und die Bildnerei durch die Religion
bd den Aegyptem gefordert und gehoben worden su schonen
Kinstent Die ursprungliche Auffassung der Natur und der Na-
tnrknrte ist wirklich auch durch den Aegypter so fein und so
tief, dann wir nicht umhin können, dem Hrn. Verf. auch darin
entgegen in treten, wenn er meint, dass bei der ägyptischen Re-
ligion nicht könne ,^¥on einer tiefen phlloaophischen Anschauung^
dfe Rede sein. Im Oegentheil, sie sengt von nicht geringer Spe-
culation, Reflexion, Al^straction, Geittesthatigkeiten, die den
alten Aegypter eben gerade charakterislrt haben. Derselbe grü-
beile gern. (Wir wfknschen diese Charakteristik angewandt bei
unserer eigenen Schrift über denselben Gegenstand und manche
dessfailsige Bemerkung hiernach dort modifidrt. Eine spätere
selbststindige Forschung hat uns lassen die Sache von einem ver-
schiedenen Gesichtspunkte ^luffassen.) Ueber „die Verehrung
der Thiere^' lässt sich Hr. Schw. S. 44 f. aus, ohne tiefer in den
Gegenatnnd einxugehen und ihn philosophisch an begründen nnd
XU eriÜircn, und doch handelt es sich dabei um die wichtige
Frage, ob diese Thierrerehrung wirkliche nnd ursprüngliche Zoo-
latrie oder nur Thiersymbolik gewesen, die erst im Laufe der
Zeit unter dem Volke nur Zoolatrie theilweise herabgesunken ist.
Die Anordnung und Besprechung der einxeinen Götter und Guite
(8. 47 ffl) ist durchaus willkürlich und ohne allen Plan. Auch
sieht man nicht nb, nach welchem Eintheünngsgrunde die fünf
Hanptnbtheilnngen gemacht worden sind.
Dnn Verdienst des VerCs besteht auch hier bei dieaem Bande,
S*
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36 Religioosgeschichte.
wie beim ersten und sweilen, in der masseohtfien Gelehrttmleit^
in den grösBtenibeiit getanden ErltiimDgen und Urtlieilen im Ein-
lelnen ond in der verttftndlielien, ungeschminkten, liKaren Dar-
stellung. Er liat neben den Schriften der Alten auch manche
neuere benutst Und so hat man denn hier Gelegenheit, endlich
einmal Toilatindif daa igyptiache Gottersystem für sich rollstan-
dig dargestellt su finden mit Kritilc de« Stoffes in vielen Ehisel-
heiten und mit nicht wenigen Lichtblicken in das Wesen der ein-
seinen Gotter^estalten.
Die Mythologie der Semiten beginnt nicht mit einer hier
so nothwendigen Ethnographie und Geographie des semitischen
Voik8»tamme9 nach seinem grossen Umfange^ nach seinen ein-
seinen Abtheilungen, Wohnsitzen, nach seinem Charakter, seiner
Herkunft, seiner Geschichte, dem Ursprünge, der Fortbildonf,
der Bedeutsamkeit seiner religiösen Ideen , Bestrebungen und In-
stitutionen, wodurch der mit der Sache noch unbdcannte Leser in
dieselbe eingeführt wurde, sondern sofort mit ehier Einleitung
unter folgenden einseinen Ueberschriften : Höhen nnd Haine;
Bethelj Bäiylien; Feste; Opfer und Cuii; Tempel^ Altäre^
Geräihej Bilder; Prieeter; Wei8$agung^ Zauberei^ Wunder;
ven der Art^ wie die Gotlkeii den Menschen erscheint und sich
ihnen offenbart; Segen und ßtuch des Menschen ^ Tod und Un-
sterblichkeit; Schonung. Aber das sind ja Gegenstände, die sich
nur auf daa Volk der Hebräer allein besiehen, nicht auf den
gansen semitischen Volksstamm, und diese Dinge sind ja genikgend
behandelt theila in den Werken über die sogenannten Antiquitäten
der Hebräer, theals in den alttestamentllchen Dogmatiken, theila
— nnd hier besonders mit grosser Ausführlichkeit, Schärfe und
Gelehrsamkeit — in Winer^s biblischem Realwörterbuche, wovon
bekanntlich bereits die 3. Auflage erschienen ist. Auc|i erinnern
wir uns nicht, auf den 184 enggedruckten Seiten etwas Neues ge-
fanden au haben, ausser einigen frebinnigen Aeusserungen ftber ein*
seine Thelle der jüdischen ReligloH und ausser einigen Verglei-
chungspunkten derselben mit der griechischen. Diese Einseitigkeit
der Dsjretelhing hört auf mit der Behandlung des eigentlichen
Gegenstandes. Hier aber Termisaen wir wieder die rechte An-
ordnung und die Zuruckfilhrung des Einselnen aufe Allgemeine.
In Betreff des letstern Punktes waren alle einselnen Gdttergestal-
ten, wenigstens suaiieist, recht fugiich auf swei Götter surück-
suführen, auf den Himmelsgott und die Mond-^ Erd- oder Fmeht«
göttin , ja selbst diese beiden auf den einen Baal oder Adon, a«
dasa bei der Dacstelluog des Gänsen nothwendig vom Monotheismus
ausgegangen und nun nachgesehen werden musste, wie sich der-
selbe in Polytlieismus serspalten habe. Hr. Bchw. scheint nicht
mit den ausgeaeichneten neuesten derartigen Forsohungen eines
de Wette, eines Movere, euies Winer, dnes Ewald und dergl. be«
kennt geweaen w sehi, oder er hat geglaiAt, sie ignoriren su kön--
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Schwenck : Die Mythologie der asiaU Volker u. s. w. Bd. IV. S7
Den. In leUterem Falle wfirde er in den Fehler' gen then «ein,
ia welchem sich fiele unserer Philologen befinden, data sie kelile
oder fiel so wenig Kenntnisa von den tiefen, ausserordentlich
pvadlicheo Forschungen and Anfklirungen unserer gelehrten
Theologen nehmen, mit den freilich Riesenschritlen derselben
nidit fortgehen.
Dns Hauptwerk xerfallt in drei Abtheitungen, deren Ab- und
Etatheiluogsgrund wir aber auch hier wieder nicht einsehen. Denn
Adenia s. B. in der aweilen Abthellnng ist offenbar derselbe Gott
wie Baal , und der Moloch und Melluirt in der dritten wieder
derselbe wie Baal. Wir .finden hier wieder manchen Mythos, der
schon in der Mythologie der Griechen erörtert Ist, noch einmal,
bisweilen mit einigen guten, die Sache weiter erklärenden Zu-
ntxeo; daher dieser Band Tür die Bcsitser des ersten nicht ohne
Intereeoe und Natsen ist. Manche Zusammenstellungen und Br~
kfiningaireraache wollen aber dem Ref. nicht susagen , s. B. wenn
Area 8. 216 für einen Licht- oder Zeitgott erkürt wird , nnd
xwar ans dem Grunde, weil ein Mythos Ihn mit den Aloaden sq<
sammenbringt^ wenn der griechische Mythos über Herakles so
Vieles tob dem phöniciscben Pataken Melkart hergenommen haben
soll, wenn das Vielessen des Herakles s. B. von dem Gülte des
KinderFerachlingenden Moloch hergeleitet wird (S. 296), und An-
deres der Art. Hinsichtlich seines Gehaltes steht dieser Band
offenbar an Werth den rorhcrgehenden bedeutend nach. Der
Verf. hat eich hier wohl In eine Sphäre begeben, die ihm nicht
so bekannt war. Die beigefägten Anmerkungen und Miscellen
haben einen untergeordneten Werth.
Beiden Bänden sind Register beigegeben , dem Werke Ikber
ägyptische Mythologie auch dreiselin lithographlrte Tafel«, deren
Bilder mit Ausnahme des auf der eilften Tafel befindlichen Tod-
tengericbta aua Wllkioson's Mannens etc. entnommen sind.
Beilinfig erwähnen wir, dass dem elenden Machwerke —
seine Blöasen stellen sich bei öfterem Gebrauche in Immer grosse»
rcr Anaahl heraus, und doch hat ein bekanntes Gymnasium daa-
selbe aogar als Prämie au ertheilen sich nicht geacheutl Der
arme Prämiant! — dem Lehrbnche der Religionsgeschichte der
Griecheo und Romer von Karl Eckermann , unter Weglassung der
Vorrede ein neuer Umschlag und ein neues Tj|elblatt gegeben
worden Ist mit der l&genhaften und trugenden Aufschrift einer
zweiten Auflage; denn es ist kein Iota, keine Psgma TerSndert.
Die Fortsetzung Ist gediehen bis sur 1. Abtheilung des 4. Bandes.
Davon nroiSasst der dritte Band die Religion der Kelten und die
ersie Abtheilung des vierten Bandes die Religion der Slaven (und
Finnen). Es iai wahr, es ist auch darin eine grosse Masse Stoff
sosammengetragen , allein ohne Wahl, ohne gehörige Kritik der
Quellen, ohae -tieferes Eingehen In den Gegenstsnd, ohne vor-
bcreiteode, einieitende, übersichtliche Begründungen der Sachen,
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38 ReligionsgeBchichte.
die dem Leser die Beontiong des Buches leicht ond sicher mach-
ten, und Id jeuem abgerisseneo, aus lose oder gar nicht susam-
mengefugten grosseren oder kleineren Sätsen bestehenden, im
höchsten Grade ermSdenden Stile, wie wir es in des Verf.'s Wer-
ken schon anderweitig her gewohnt sind.
Zum Schluss sei uns noch die Anzeige einer eigenen In das
Fach einschlagenden Schrift erlaubt. Nach Heraasgabe seines
Werkes über die Religion der Griechen und Römer Termlsste der
Ref. zur rechten Begründung und zur klaren Auseinandersetzung
des Ganzen Tornehmlich zwei Punkte noch : einmal die Beantwor-
tung der sich bei der Verwandtschaft der griechischen mit der
Sanskrit-Sprache Ton selbst gleichsam aufdrängenden Frage, ob
nicht durch die Wissenschaft der Sprachenvergleichung festge-
stellt werden könnte, ob und welche religiöse Begriffe, Wörter
und Namen den Griechen schon Ton Anfang an, von Asien her,
noch vor ihrer Einwanderung nach Europa, In Hellas eigen ge-
wesen waren 1 Da er selbst des Sanskrit und der Sanskrltlitter»-
tur unkundig Ist, so wandte er sich zu dem Ende an den Hrn.
Prof. Dr. Agathen Benary in Berlin , und der war so freundlicb,
ihn zu belehren und zwar auf eine so vorsichtige, gründliche
Welse, dass offenbar die Sache dadurch nun ins Klare gesetzt ist.
Es stellt sich hiernach als sicher heraus und als unumstösslicfa,
dass, wenn auch nicht gerade alle, doch mehrere Götter-
namen der Griechen Ihren Wurzeln nach im Sanskrit aufzusuchen
sind, nur freilich nicht als schon fertige, wirkliche Göttemamen,
sondern als Wörter mit appellativer Bedeutung, so dass sie nachmals
erst bei der elgenthümllchen weiteren Entwickeinng des griechi-
schen Volkes zu Nomlnibus propriis speclalisirt worden sind. Nicht
minder wird durch solches Studium erwiesen, dass der allgemeine
Begriff und Ausdruck für Gott bei den Griechen (deog) schon in
der Ursprache des lndo*germanlschen Sprachstammes wurzelt und
zwar vor Allem in der ursprünglichen Bedeutung der Gottheit als
Schöpferin des Aethers, Lichtes, der Tageshelle (vergl. die«,
dinm und deus). Somit hat der Forscher der griechischen Reli-
gion und Religionsgeschichte eine feste Basis, von wo aus er nun
welter seinen Stoff gewinnen und anbauen kann.
Ein zweiter Punkt, der aufzuklären war, der bis daher dem
Forscher der g|iechischen und römischen Religion unendliche
Schwierigkeiten nereitet hatte, weil man Im spätem Alterthume
ohne Wahl und Umsicht dem Synkretismus gehuldigt und dem-
selben bis In die neueste Zelt Vorschub getlian , bestand In der
Erörterung des eigentlichen Wesens jener fremden Religionen,
mit welchen der Hellenismus verschmolzen worden war, und Ihres
Verhältnisses zum Hellenismus. Statt das Verschiedenartige aus-
einander zu halten und auseinander zu wickeln , Ist man recht ge-
flissentlich darauf ausgegangen, das Ganze noch mehr zu ver-
mengen. Diesem unwissenschaftlichen Treiben wollte der Unter-
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Hefiter: Ueber die Religion der Griechen ond Römer. IV. Heft. 39
leichaete elo Ende machen, und m dem Zwecke hat er In mög-
lichster Kurse, obwohl dabei in genfigender Vollttfodlgkeit, die-
jcolgeD RellgioDen einer Darstellung gewürdigt, welche mit der
griechischen und romischen in irgend einen Connex getreten sind.
Bt sind das die Religionen der Aegypter, der Indier, der Perser,
der Semiten; In kamen Anklingen, so weitesndthig war, ist auch
die der Phrygter, der Thraker berührt.
Trea seiner Ansicht , dass das historische Element bei Jeder
in die Zettfolge fallenden Sache als ein Hauptmoment cur richtigen
AoffassQQg und Beardieitoog derselben gehört, hat der Unter-
sdchnete sdbiges auch hier vorweg aar Geltung gebracht. Bei
jedem neuen Abschnitte giebt er nach einer allgemeinen Charak-
terlatik der Im Speciellen su behandelnden Religion die Geschichte
eben dieier Religion nach Ihren Perloden. Insofern als bis daher
höchstens nnr einaelne Partien hier und da , und dann gewohn-
Ucliaebr dnrftig, angebaut waren, darf der UnteriBelchnete ¥on
den Fortcbem wohl auf einigen Dank dalQr rechnen. Er hat aich
ferner gemuht, die yerachiedenen ägyptischen Gottheiten unter
affgemeioe Gesichtspunkte und Eintheilungsgriinde su befassen,
ans welchen der generelle Charakter der betreffenden Religion
nun desto klarer hervortritt. Ueber die sogenannte Zoolatrle des
bemerkenswerthen Volkes hat er sich nicht so wegwerfend ausge-
sprochen , wie so viele seiner Vorginger, dass sie ein Thlerfeti-
schlsmus sei, sondern sie vielmehr als eine Symbolik anfgefasst,
der mithin von Anfang an ein tiefer Sinn unterlegen. Zugleich
erklart er ihn , als den Aegjptern so gans und gar nur eigenthum-
lich, filr eine Hervorbringang des ursprünglich afrikanischen Vol-
kes, die selbst der spater einwandernde Semitismus nicht hat
seraetxen oder verdringen können. Zugleich wird aus der gansen
Erörterung aufs Kisrste hervorgehen, mit wie wenigem Rechte
iUere und neuere Schriftsteller und Gelehrte die ägyptische und
griechische Religion f&r verwandt, die letztere sogar für eine
Tochter der ersteren sosgegeben haben.
Bei Daratellung der übrigen Religionen (der tndiachen, per-
sischen, semitischen) ist der Verf. von dem Gesichtspunkte aus-
gegangen, dass die betreffenden Völker, wie in Hinsicht ihrer
Sprac£en, so iiberhsupt verwandt waren, mithin auch in Bezug
auf ihre religiösen Urbegriffe werden Hbereingetiroffen sein. Es
lisst aidi wirklich nachweisen ond ist in unserer Schrift nachge-
wieaen worden, dass sie, wie auch die mit ihnen verwandten Grie-
chen , Ihren religiösen Glauben angehoben haben mit einem nebel-
haften allgemeinen Monotheismus, hanptsichiich in Bezug auf das
Tageslicht, den lichten Aelher, auf Sonne, Feuer, und ist solches
auch Insofern höchst interessant, als so nicht minder dieser reli-
giöse Glaube suf ein Urvolk des Indo - germanischen Stammes
schllessen lisst, alao nicht blos die Sprsche. Von den Juden ist
dieser Monotheismns Im Allgemeinen sihe festgehalten, der Na-
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40 Mythologie.
turdien^t aber eineg Adon und eiaer Attarte selbsi bis nach dem
weatlifiheo KleiDaaien, bSa sa den Phrygiern verbreitet worden,
wo er unter dem Namen dea Attla (Atta =? Vater) und Ma (Mat-
ter, Alimutter) auftaucht, sich von dort aua, auf Kreta besonder«,
mit den griechischen Dienst des Kronos und der Rhea veraehwi-
Stert und so diesen im Debrigen so untergeordneten Gottheiten su
der Ehre Terhilft, die Aeltern au werden der meisten übrigen hö-
heren Götter und Göttinnen nach dem theogonischen Religiona-
Systeme der Heüenen, das naturlich inVerhaltniss xu dem eigent-
lichen hellenischen Götterglauben aiemlich spit, obwohl schon
Tor Homer und Hesiod, aasgebildet worden. — In Betreff den
Serapiadienstes glaubt der Ref. endlich das bisherige Schwanlceo
der Gelehrten über sein eigentliches Vaterland und seine Verbrei-
tung aufgehoben und fest erwiesen au haben , dass der Gott Iceia
ursprunglich ägyptischer, sondern ein mittelasiatischer gewesen
Bei. Die betreffenden Stellen» welche beigebracht werden, sind
su schlagend, als dass man ferner noch wihnen könnte^ der CnU
hatte seine Abkunft aus Aegyptcn genommen. Nachtrigllch sei
noch bemerkt, daaa es im Lande der Lasen oder Lasen einen Ort
jSaQuanvis gegeben hat (Procop. de bell. Goth. IV. 16), dessen
Name ebenfalls aaf den Serapisdienst in jenen pontischen Ge-
genden hinweist. Uebrigens Yergleiche man nun auch das Corp.
inscript. grsecar. Vol. III. p. 304 sq., wo Frsns ebenfalls sehr ge-
sund und verständig *über den Gegenstand geartheilt.
Wir empfehlen somit den Nachtrag oder dieses vierte Heft
des Werkes über die Religion der Griechen und Römer nicht blos
den Forschern und Kennern des griechischen und römischen, son-
dern auch dea ägyptischen, phönidschen, persischen, indischea
Alterthuma.
Brandenburg. Dr. Heffier.
De Teliurw dea deque ejue imagine a Manuele Phile descripta
coiBBientatio. Scripsii Carolu» BernharduB Stark j philo«, doctor,
artiam liberaliom magister. Jenae, typi« Priderici FromaianD.
MDCCCXLVm. 8. 47 S. und eine Knpfertafel.
Bme für den Philologen wie für den Archäologen der Knnat
gleich interessante Schrift. Der Verf. richtete auf seiner gelehr-
ten Rebe nach Italien und durch Italien seinen Blick anfällig auf
die Handschriften des Manuel Philes, eines der spätesten byzan*
tinischen Epigrammendichter^ und entdeckte in einer dessfallsigeif
Handschrift der vaticaniachen Bibliothek in Rom , aus deren rei-
chen Schätzen ihm vergönnt wsr zu schöpfen, unter Nr. 1126
eine sehr reiche Sammlung von Gedichten des erwähnten Poeten«
die auch mehrere noch unedirte nnd unbekannte enthält, unter
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Stark: De Tellore dea etc. 41
ladero darin die Befchreibung eines Gemäldes Ton A peil es mit
der Debcnchrift: Maviw^l zw MiXuitov slg %rf» iv roig atra-
m%6qo$s ^ov ^AniXkov yQaqn^^ ^v mq 6 loyog ^xsi xal xpixi^op
üvtu xou ^AX$iav8ffov (auf ein Gemälde des Apelles in dem kai*
serlkbcB Palaslef das Alexander dem Grossen sum Tische ge-
dient Imbeo soll). Hr. St. tiieili uns dasselbe unter Anwendung
der liia und wieder allerdings notliwendigen Wortkrillk und meli-
rerer Verbesserungen oder wenigstens Vermuthongen (S. 5 f.) mit
und kn&pft daran seine Erläuterungen, seine ganse Abhandlung.
Dieselbe serfallt In eine Praefatio (p. 1—3), in drei Abschnitte,
wofoo der ersle de imaginis descriptione a Manuele Phile exhibila
(p. 3 — 11), der sweite de Gaeae mythoiogta atque cultu (p. 12
-^24)nnd der dritte de Gaeae imaginibus (p. 25-47) handelt.
Ein eplmetrum,de Gaea Olympia philosophorura maxime Orphl-
cornm beschHesst die Schrift. Nämlich das Gemälde soll die
Erdgoitia mit verschiedenen Symbolen und Emblemen dsrge-
stelU haben.
JBin Gemälde von Apelles, von welchem Gemälde wjr sonsl
nirgends gelesen? Und eine speclelle Beschreibung desselben,
wie wir sie von k einem Gemälde des grossen Künstlers besitsenl
Allerdings ein Interessanter Fund , eine interessante MItthelInng.
Horeo idr, was darüber einleitend der Verf. sagt Zuerst fragt
er, welcher Art die yQaqni wohl möchte gewesen sein? ein wirk*
liches Gemälde auf Hols mit enkaustischer Malerei oder ein Mu-
sivstnckl Mit Recht schliesst der Verf. (p.6sq.): „Si Apellis
nominihocioco quid triboimus, iabulam ewe picturam apparet;
DSD enim faclle alio pingendi geaere et principes Sieyoniae et lo-
Bicae disciplinae artifices et Apellem usos fuisse demonstravit
Raoui Rochettius (Peintures antiq. p. 46 — 86). Sed si ad famam
illam respicimus (nach welcher das Gemälde Alexander dem Gros-
sen als Tisch gedient haben solle) , quae rei ipsius adspectul non
fscfle p/ane repugnavit, tabula lignea coloribus exornata quoroodo
mensa fuisse dicatur Alexandri, non video. Sectile opus
mensb adaptari posse uuusqulsque Tfdet. Atqne Terrae
imago et ad solum aedium ipsum et ad mensam exornandam op-
time quadrat, qnippe qnae ipsa et pedibus catcetnr ei frugifera
omnia ferai. Qoare ex hominum sententia picturam illam
Alexandro mensae fuisse existimemus necesse erit. Nnm Tero
opus sectile an tabnla fuerit, difficile ad liquidum perduxeris. —
— Potiua in tabula picta subsistendum erit, quam ut rem celeber-
rimam in imperatoris palatiis conservatam esse apparet; opera
sectilia aotem maxime communia raro ad id gloriae pervenisse cre*
diderim.''
Aber sollt« wehi dss Gemälde wirklich von Apelles herge-
riihri haben 1 Hr. St. trägt grosses Bedenken, das ansunehmen.
bdessen wollen uns seine Bedenken doch nicht so gans stichhal-
tig erscheinen. Er meint (p. 7 sq.): »,Apeilis ipsius tabulam ante
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42 Mythologie.
ociilos habiiiase poeUm alii credant; per quindecim enim secala
non facile tabula picta eaque non loco quodam angiisto inclasa aed
publice in palatio propotita contervetur. Nonne jam Neronis ae-
Ute Pllnio (h. n. XXXV. 36, 15) anctore Veneria e mari ezeuYitis
celeberrima tabula ab Anguato in Caeaaria delubro dedicata carie
conaeottit aliaque Dorothei manu anbatituta eat? Atqne quae
canaaae contulerint ad artificum opera Conatantlnopoli delenda,
Incendia, terrae motna, rapinae, popoll faror, inimicornm, maxime
Latinoram avarltia , earam amplum recenaum nobia tulit Heyniua
in Comment. Gotting. yol. XII. p. 273 aqq. Accedit quod illiue
teroporia acriptorea non aane religioal erant in Phidiae , Polycleti,
aliororo nominiboa ad artificia adacrlbendia/^ Trots dem Allen
könnte doch gerade diea Gemälde erhalten worden aein. Der
Zafall apieit oft wunderlich! Aber ,,inter Apellia opera Terrae
apud veterea acriptorea mentio non fit ! ^^ Der Bewela vom Schwei-
gen der alten Schriftateiler lat achon* langat atumpf geworden und
sur Entltriftigung deaaelben fugt Hr. St. aclbat hinxu: ,,neque ta-
rnen abhorrniaae enm [Apellem] ab ejuamodi pictoria ex Fortuna
apparet, quam Stobaeo auctore pinxit.^^ Sonat atimmen
wir ihm gans bei, wenn er aagt: ,,Neque aecundum Apellia exem-
plär confectam eaae noatram (1) iroaginem pro certo confirmave-
rim; celeberrimi pictoria nomen facile adhaerebat imagini, quam
quaai ex artium veterum ruina conaerratam aammi faciebant impe-
ratorea Byaantinl.'' Seine beatimmte Anaicht über daa Gemälde
iat nun : ,,imaginem non decimo aut undecimo aeculo inventam aut
confectam eaae, aed ad id teropua pertinere, ubi et antiquitatis
notlonea non plane evanuerant ex homlnum animia et artia atudiom
In repetendia maxime veterum operibua florebat.^^
Ea folgt die Erltlärung der Beachrelbungdea Gemildes aelbat
in Bexug der Wörter und der Sachen. ,,QQalem autem ac prodit
deal maturam, facie pulchram, rore quaai conaperaam virgincm,
aolutia criuibua, decenter veatitam. Manibua autem portat mul-
loa roaeoa et acorpioa opimoa , quoa nutrit foetua magia quam ate-
rilea maria fluctua/^ Im Ganzen ,,habemua maria litaa, puellam
Terram ipaam firmatam, manibua duaa piacium apeciea tenentero;
babemua murem^piacea^ aves in clbia fruendia occupataa, veapaa
auaurrantea, cochleam roatra porrigentem, gallom exterritam, ite-
rum murem , puerum accedentem.^^
Zur Brifittternng dea Gcgenstandea im Allgemeinen und nach
seinen Einseiheilen läaat nun Hr. St. daa Capilel II. folgen über
daa Weaen und den Cult der G8a nach den betreffenden Stellen
In den Schriften der Alten, mit einer aolchen Gelchraarokeit, Um-
sicht und Vollatindigkeit in der Behandlung, wie wir ea nirgends
bia daher gefunden haben, und gewinnen wir daher hier eine, so
weit die nicht gerade sehr hSufigen Beweiaatellen ea sulasaen,
vollatiodige Vorstellung von der Göttin und den ihr sugethellten
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Brohm: Phaedri fabalarnm AMopiarom libri V. 43
BgendiafCeo, die uns wiedernni snr vollständigen Erklärung des
Genildes bei Manuel Philes verhilft.
Hicnnit verbindet der Verf. im 3. Capitel eine vollstindige
Atfahlong und Erörterung der noch vorhandenen Denkmäler der
bildenden Kunst , auf welchen die Erdgöttin dargestellt ist. Er
theiUsieab in drei Gruppen: 1) in die ältesten Darstellungen];
2) 10 die Darstellungen der höchsten Kunst; 3) in die aus der
Rdnerseil, und erwägt dabei quem locum in creberrimis ex Ro-
Biaornm aetate monomentis habuerit dea. Eine besondere
Anfmerksamkeit widmet er der Gemme aus dem mediceischen
Mosenm (Mus. Florent. tom. 11. p. 52), die er selbst In Augenschein
geacmmen hat an Ort und Stelle und von der er glaubt, dass Ma-
aael Philes ein ahnliches Bild beschreibt. Zum mindesten dient
die Gemme vor allen dasu, das Gemälde des vermeintlichen oder
wirilLliehen Apeiles in ein klares Licht su setien.
Zum Sdilusse giebt der Verf. noch den Wunsch su erkennen,
„ut de terra, firroa rerum sede, disputantes firmls semper funda*
mealis sd res comprobandas usi vidcamur, ut non rem solnm sin-
gnlarem neque prins cognitam attulisse, sed in rebus cognilis com-
parandis praestitisse aliquid existimemur.^^ Und dies Zeogniss
mögen wir ihm nicht versagen. Ref. hat mit grossem Interesse
dtt Sehrfftchen gelesen und mit Befriedigung aus der Hand gelegt.
Dem Stile hätten wir eine anziehendere gefälligere Form -— ad-
jovasse psg. 21 wollen wir für einen Druckfehler halten — ge-
««cht Dr. Heffter.
Phaedri AugUBti liberii fabularum Aeaopiarum libri quinque
cum Eppendice fabularum. Mit Anmerkungen und TolUtändigem
'Wortregister für Schulen ; heraDsgegeben Ton Dr. JT. F. A, Brohm,
Fttofte Terbessene Auflage , besorgt von Dr. R. Brohm, Berlin,
Dooffller^a Bncbbandlnng. 1848. 8.
Von der Schulausgabe der Fabeln des Phädrus, welche K.
F. A. Brohm , der frohere wohlverdiente Director des Gymnasiums
tu Thom, besorgt hat, ist unter dem obigen Titel eine fönfte Auf-
Isge erschienen, welche der Sohn des genannten Heraasgebers,
Dr. Rod. Brohm , cum Drucke vorbereitet hat. Diese Aasgabe,
fir deren Brauchbarkelt schon der Umstand zeugt, dass 4 Auflagen
derselben Tergriffen sind und eine fünfte nöthig geworden ist , hat
der Herausgeber lum Gebrauch in Schulen bestimmt; man muss
dannach bei der Beurtheilung derselben diese aasgesprochene
Bestimmung im Auge behalten. In Schulausgaben f&r mildere
Clusen (diese ist laut Vorrede, S. VIII, fiir Quartaner bestimmt)
tiad die schwierigem grammatischen Gesetze, die Wortformatio*
vea, der sachliche Stoff in reichlicherem Maasse zu behandeln; in
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44 Lateinische Litterator.
ihDeo muBS auf Inhalt uad Zusammenhang genauer eingegangen,
leichtere Sprachgeeetie müssen auf Ihren logischen Grund surück«
geführt werden; kurs es ist die eigene geistige Thätigkelt des
Schalers aaf logischem Wege auf das Selbstauffinden hinioleiten.
Wenn man nun diesen Hausstab bei der Beurtheilung dieser Aus-
gabe anlegt, so fragt es sich, in wie weit sie demselben ent-
spricht Der Herausgeber selbst spricht sich über seine Ansich-
ten in dieser Besiehung in der Vorrede sur fünften Auflage aus^
indem er erklart, dass er hier und da Aenderungen für nothwendig
gehalten habe; er habe manche ¥on seinem Vater aufgenommene
Lesarten Bentley^s den Lesarten der Neuern (Zell, Orelli, Dreso.
1er) durch besser begriindete ersetien su miiss^n geglaubt; übri«
gens sei er einverstanden mit den von seinem Vater befolgten
Grundsatsen , über welche die gleichfalls wiederabgedruckte Vor-
rede der früheren Ausgaben einige Auskunft giebt. Auf die Vor-
rede Ist nachher wieder lurücksukommen. Von S. XI — ^XVIII
folgt eine Lebensbeschreibung des Phidrus , welche der Ilerausg.
laut S. VIII der gefälligen Mittheilung seines Collegen, Dr.
Hirsch, verdankt. Dr. IL hat mit grösstem Flelsse das Wenige
susammengetragen, was sur Aufhellung der Lebensumstinde die«
ses Dichters dienen kann ; doch will es dem Unters, scheinen, als
ob Dr. H. auf die allzu mangelhaften Berichte manche swar an-
nehmbare, aber nicht immer sicher begriindete Schlüsse gebaut
habe. Nach B. III. prol. v. 17 — 19 war Phädrus aus der .Land-
schaft Pierla geburtig. Es scheint, dsss er unter der Herrschaft
des Augustus, noch sehr jung, nach Rom gekommen ist und wohl
wenigstens bis sur Zeit des Kaisers Claudius gelebt hat. Die
beiden ersten Bucher seiner Fabeln veröffentlichte Phidrus noch
bei Lebleiten des Sejanus, und er ward von diesem wegen einiger
darin enthaltener Anspielungen gehasst und verfolgt; das dritte
Buch scheint man unter die Regierung des Caligula, die beiden
leisten unter die des Claudius setsen zu müssen. Auf S. XIX f.
giebt der Herausg. noch ein kurzes Verzeichniss grammatischer
Kunstausdrücke , welche In den Anmerkungen von ihm angewendet
worden sind, und fugt eine kurze Erklärung hinzu; endlich folgt
noch ein Schema des Metrums. Darauf folgt der Text der Fabeln
mit wenigen und kurzen Anmerkungen. Um zu einem Urtheile
hierüber zu gelangen, könnte man folgende 3 Fragen aufstellen:
.1) Was (d. h. welche Fabeln) giebt Br.1 2) Wie Ist der Text be-
schaffen^ den er giebtl 3) Wie sind die Anmerkungen beschaffenl
I. In der Vorrede (S. IX) hat der Herausg. bemerkt, dass
er mehrere Stücke, welche sein Vster in den früheren Ausgaben
weggelassen hatte, wieder aufgenommen habe; ferner dass er eine
Auswahl aus den 30 (sollte heissen 32) neu entdeckten Fabeln,
welche unter dem Namen des Julius Phidrus bekannt seien, im
zweiten Anhsnge dieser Ausgabe beigegeben habe; dass endlich
der erste Anhang die Gudianischen und Burmannischen Fabeln
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Brohm : Phaedri fabalaram Aesopfarnm libri V. 45
oithaKe. Wa« Duo den ersten Punkt anbelangt, so hat in den
5 Bichero der Fabeln nur eine Bereicherung um folgende 6 StQcke
lUttgeTunden: I. 6 und 14; IL 4; IV. 11 ond 16; und V. Epilogua.
Vergleicht man aber diese Ausgabe mit der von Orelli, welche
doch als kritische Anctoritat gelten muss, so findet man, dass Br.
etaeslemlich grosse Ansahl von Fabeln, welche sich bei Orelli
finden, weggelassen hat, und dass mehreren wenigstens andere
Stellen angewiesen sind, als bei Orelli. Weggelassen sind fol-
gcsde (nach Orelll's Nummern): I. 18. 27. 29; II. 2; III. 3. 10. 11.
15; IV. 5. 14. 15. 18. Andere Orte sind angewiesen folgenden:
IV. 1 (OrelU) bildet den Schluss des dritten Boches, und IV. 2
(Or.) bildet den Prolog und die erste Fabel im vierten Buche;
IV.27(Or.) ist sum Prolog des fünften Buches gemacht; und
V. 6 (Or.) ist an den Schluss des fünften Buches gestellt. Aus-
serdem ist IV. 13(0r.) in der vervollstindigten Gestalt aufge-
nommen, wie diese Fabel in der Ausgabe von Desbillons sich fin-
det. Her erste Anhang umfasst 30 Fabeln , eine Auswahl aus
denjenigen 34, welche den Anhang In Burmann's kleinerer Aus^
Sbe des Phidms (Hagae Com. 1719, 12.) bilden. Von diesen
> Fabeln, über deren Herkunft unter andern in der Londoner
Ausgabe vom Jahre 1822 (Bd. 1. S. 277) genaue Nachricht gege-
ben Ist, sind Nr. 8. 8. 22 und 34 weggelassen. Den xweiten An-
haag endlich bildet eine Auswahl aus den 32 Fabeln , welche Ca-
tsldos Janellfns im Jahre 1811 zum ersten Male ans einem Cod.
Perottinns herausgegeben hat und die seitdem durch einen von
Aagelo Mal entdeckten vaticanischen Codex vollständig lesbar ge-
wonlen smd. Vergleicht man diese Auswahl Brohm*s mit Orelll's
Ausgabe (Turicl 1832. 8.), so sind als weggelassen folgende sn
nennen (nach Orellfs Numerirnng): Prologns; Fab. 1. 3. 7. 14.
15. 16. 18. 26. 28. 29. Auch ist Nr. 5 und 23 (Or.) hier unter
Nr. 3 In eine Fabel vereinigt.
IL In Hinsicht auf die aweite Frage aetzt der Herausgeber
in der Vorrede (S. VII f.) seine Ansicht in wenigen Worten aus-
einander. Kr erkennt an, dass man nach der Veröffentlichung der
Arbeiten von Zell, Orelli und Dressler ganz andere Anforderungen
sn eine neue Ausgabe des Phidrus zu stellen berechtigt sei , als
friiher, und dass diese Aenderung des kritischen Stsndpnnktes
auch von den Schulausgaben, wenn auch in beschränktem Grade,
mit Recht beansprucht werden könne. Deshalb habe er an vielen
Stellen Bentley's Conjecturen, die sein Vster in den früheren
Aosgabeo aufgenommen hatte, durch die beglanbigteA Lesarten
der Codd. ersetzt. Doch sieht man bald , dass Br. an sehr vielen
Stellea tob den Lesarten der Codd. abgewichen ist, auch wo diese
Lesarten einen besaeren und passenderen oder wenigstens ebenso
pssMinden Sinn geben. Zum Belege Hir diese Behauptung mögen
iospielfiweise folgende Steilen des ersten Buches dienen:
I. 1,10: Statt der Wortstellung „male, alt, dixisti mihl^^
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46 Lateinische Litteratnr.
wire wohl beseer nach den Codd. Pithoeanns nnd Remensts und
der Ed. princ. su schreiben gewesen ,,men8e8,' ait, male dixisti
mihi/' Denn obwohl bei dieser Wortstellung alt einsilbig au lesea
ist, was Br. durch seine Abänderung vermeiden will, so scheint
eine Umstellong doch unnöthig, da ja sehr häufig bei Fhädrus
älmliche Verschleifungen iweier Vocale vorkommen.
I. 3, 7: Orelli giebt diesen Vers nach den Handschrr. so:
fjmmiscnit se pavonum formoso gregi/*'
Obgleich aber bei dieser Wortstellung immiscuit dreisilbig gelesen
werden muss, so scheint doch diese beglaubigte Lesart aus dem
eben angeführten Grunde der vom Uerausg. aufgenommenen vor-
ausiehen.
I. 4, 7: Hier dagegen ist mit Recht von der Lesart der Hand-
schriften abgewichen, weil diese gana gegen das Metrum ver-
atosst. Ein solcher Verstoss findet sich übrigens auch in der im
4. Verse dieser Fabel beibehaltenen handschriftlichen Lesart.
L 5, 7: Die Handschriften haben ,,nominor quia leo.^^ Die
Lesart quia möchte wohl der von Br. aufgenommenen „qooniam^^
vorsuziehen sein , obgleich allerdings die Prodoction der letaten
Silbe in quia bei den besseren lateinischen Dichtern nicht vor-
kommt. Doch bieten die Gedichte des Phadrns selbst wenigstens
einen Paraüeifall: vgl. Appendix II. fab. 10. vs. 4 (Perotti XIII. 4).
Ausserdem spricht die aweimalige Anwendung von quia in den
beiden folgenden Versen ebenfalls für die Beibehaltung der Les-
art quia.
I. 8, 12: Die Codd. Pith. und Rem. haben „postuIas<<. Die-
ser Indicativ ist recht wohl xulässig, wenn man den Sats so auf-
fassti quamvis abstuleris, tamen postolas.
I. 9, 8 : Die Codd. Pith. und Rem. geben die Lesart ,,in ao-
latio^^; doch führen einige handschriftliche Spuren darauf, in le-
sen „mortis en solatium^S was, als Ausruf genommen, einen sehr
guten Sinn giebt.
I. 12, 2: Die Codd. haben nur erit. Da aber schon das He-
trum hier auf eine Corruptel hinweist, so hat Plthoeos dafür „ex-
serit^^ conjicirt, was Br. mit Recht aufgenommen hat.
1. 13, 1. 2. Diese beiden Verse lauten nach den Codd. Pith.
und Rem. und der Ed. princ. so:
„Qui se laudari gaudet verbis subdolis,
„Fere dat poenas turpi poenitentia.^'
Diese Lesart hatte unbedenklich von Br. aufgenommen werden
sollen, da sie unter allen den angemessensten Sinn giebt; Bentley
rechtfertigt sie vollkommen. Statt dessen schreibt Br. die beiden
Verseso:
„Qui se laudari gaudent verbis subdolis^
„Sera dant poenas turpes poenitentia.^^
I. 15, 17: Hoc pertinere ad lllos vere —i In den Codd. ist
die Wortstellung folgende: ^^pertinere vere ad Illos'^; Bormann hat
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Brohm: Pbaedri fabafarom Aesopiarnm libri V. 47
dieselbe willkürlich gelndert, um den GleicbklaDg der beldeo
neben einander stehenden Worte su vermeiden. Doch ist ein
•olcber Gleichklang wolil ksum eine ^niig;ende Veranlassung, om
fOB der Lesart der Handschrr. abioweichen.
1. 17» 2: mala vitare. Nach der Lesart der Codd. ist zu
idireiben ,,mala Tidere^S ^s> jedenfalls einen besseren Sinn giebt,
als das Ton Br. aufgenommene „vltare^^ Andere Kritiker schlu-
gen TOT ,,ridere^^
L 23y 4: possit. Dies ist der Lesart der Handachrr. gemäss.
Dodi ist die Conjectur posset nicht au verwerfen » da der Con-
joactivos ImperfectI durch das vorhergehende Plusquamperfectum
bediogt erscheint.
1. 25, 7. An dieser Stelle sind die Handschriften so ver-
derbt, dass der Herautg. Unrecht gethan bitte, wenn er nicht
vielmehr die gewöhnliche, auf Conjectur beruhende Lesart gege-
ben hatte.
1. 28, 6: ab iUis. In diesen Worten, welche freilich In den
Codd. Ihre BestätIgang finden, bitte der Herausg. eine Abweichung
▼an denselben nicht scheuen dürfen, da der Sinn offenbar „ab
ipsia^^ fordert, was Zeil vorgeschlsgen hat.
Leicht würde es dem Untera. sein, eine bedeutende Anzahl
Steilen anaogeben, wo der Herausg. bald mit Recht, bald mitUa-
rechl von den Lesarten der Handschriften abgewichen ist. Aliein
gern will der Unters, zugestehen , dass der Herausgeber einer
Schulausgabe wegen solcher Abweichungen weit weniger snge-
griffen werden kann, als der Herausg. einer Ausgsbe, welche für
Philologen von Fach bestimmt ist und als kritische Auetoritat gel-
ten will, worauf Hr. Brohm keinen Anspruch erhebt. Doch darf
man auch von dem Herausg. von Schulausgaben fordern , dass er
den vorhandenen kritischen Appscat mit Umsiebt benutzt, und
dass er überhaupt bemüht ist, einen lesbaren Text herzustellen.
Hierbei hat er aoch auf die Interpunction zu achten und Sorge zu
tF^en, dass der Schuler schon durch die Satzabtheilung auf die
richtige Auffassung des Sinnes und Zusammenhanges der Sitze
geleitet werde. Dass dies nicht immer in dieser Ausgabe gesche*
hen sei, dafür mögen folgende Beispiele zum Beweise dienen.
I. 2, 7 f. Es wurde gewiss dem Schüler das Verstfndniss
aelir erleichtert haben , wenn der Herausg. die Worte ,^non qnia
— onua^^ in Parenthesen eingeschlossen hatte, wie dies Orelli ge-
than hat.
I. 2, 8. Nsch. queri ist statt eines Semicolon ein Komma zu
setsen, da der folgende Satz als Nachsatz sich eng an den vorher-
gehenden anscbliesst.
1. 5, S. Wenigstens überflüssig ist es, dsss die Worte „et
paliena ovia injuriae^^ durch zwei Komoiata eingeschlossen sind.
Und a. m.
UI. Die dritte Frage endlich kann kurzer beantwortet werden.
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48 Lateinische Litteratar.
da die erklSreodeo Anmerkangen nur wenig umfaasend sind. Diese
Anmerkungen sind (laot Vorrede 8. VlII f.) in dieser Auflage ver-
tnelirt. In der Absicht des Herausg. lag es, in denselben an hf»
storischen und antiquarischen Erklärungen alles das in bieten, was
ein Quartaner som Verstandnisse des Phadrus bedarf, und auf
diese Weise es dem Lehrer möglich xu machen, die Aufmerkum»
keit udd geistige Thätigkelt des Schülers voraugsweise auf die
Sprache xu lenken. Um dem Lehrer bei der Erklärung nicht vor-
xugreifen , habe er nur die nöthigsten Erklärungen des Gedankens
und der Construction an einigen Stellen gegeben und sich ganz
enthalten , CItate aus Grammatiken xu geben. Als unrichtig sieht
es der Unterx. an, wenn der Herausg. solche Citate als nutxios
oder udxweckmässig bexelchnet ; denn es ist wohl geeignet , den
jugendlichen Verstand xu schärfen, wenn der Schüler Veranlas-
sung hat, die Anwendung grammatischer Regein auf einselne
Stellen selbstthätig xu machen und auf seibstsländigere Weise
xum Begreifen der einxelnen Satxtheile und des ganxen Satxes xa
gelsngen. Wollte der Herausg. aber wirklich den Erklfirungen
des Lehrers nicht vorgreifen , so hätte er gar manche seiner An-
merkungen weglassen sollen , Tor allen Dingen solche , in denen
er selbst directe Fragen an den das Buch benutsenden Schüler
richtet. Z. B. xu L 2, 3 ist angemerkt: „Ist licentia der Nomina-
tivus oder der Ablati?us? Zu IV. 9, 19: Hingt fatorum Ton ira,
wie der Genitiv deum , ab oder von tempore dictol Und so xiem-
lich häufig. Der beste Theil der Anmerkungen sind die histori-
schen und antiquarischen Inhalts; diese geben In der That das
^um Verständnisse Erforderliche. Die übrigen sind fast durch-
gängig In xwei Kategorien xu bringen: 1) in solche, welche sich
mit metrischen Schwierigkeiten, d. h. mit Abweichungen im me-
trischen Gebrauche eines Wortes vom gewöhnlichen Gebrauche
diesselben, beschäftigen ; 2) in solche, durch die dem Schuler das
Verstaodniss einer schwierigen Construction erleichtert werden
soll. Obwohl der Unters, vollkommen damit einverstanden ist,
dass Anmerkungen der xweiten Kategorie nicht ausgeschlossen
sind, so muss doch bemerkt werden, dass diese allerdings dem
Lehrer vorgreifen. Uebrigens lässt sich nicht in Abrede stellen^
dass die Anmerkungen die meisten Schwierigkeiten in genügender
Weise aufhellen und ihrem Zwecke ganx gut entsprechen. Zum
Schlüsse des Werkes ist ein Wortregister xu den Fabeln des Pha-
drus beigegeben, welches mit hinreichender VoUstäudlgkeit und
xweckmSssiger Kürze zusammengestellt ist. Einer besonders an-
erkennenden Erwähnung werth ist es, dass in diesem Wortregister
stete Rücksicht auf die Quantität der Silben genommen und bei den
Silben, bei denen diese xweifelhaft sein könnte, dieselbe angege-
ben ist. Als Gessmmturtheil stellt sich nach dem Gesagten her.
aus, dass diese Ausgabe des Phädrus neben einigen Seh wichen
auch viel sehr Verdienstliches enthält, und dass sie xum Gebrauche
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Zmapt : Q. Corüi Rdl de gettb Alexftodri M. Ubri octo. 40
h Schulen reclit wohl enpfoUeo sa werden verdient. ^Die Ikü^-
im AnsttaUun^ des Buchet in Beaiehang'auf Papier und Leeer-
lichkeii des Drucken ist recht gut. Zu seinem Bedauern aber
mm der Unters. hinsulOgen, das« die CorrecCheit des Drucket
idrrfiel na wünschen ubHg Msst, denn auf fast jeder Seite stoa*
•eadcm I^eser Druckfehler auf. Beispielswelse mdgen hier fol*-
gcadc erwähnt werden: S. XIV. Z. 4 lies fleht. S. 1. Z. 5 t. u.
Lutepemiltima. S. 2. Z. 12 1. sex. 8. 3. Z. 3 1. insuetls»).
S. 3. Z. 23 1. affilictie. 8. 4. Z. 10 1. nimlich. S. 4. Z. 1 v. n. 1.
caiamitosus. S. 5. Z. 3 v. u. 1. leonina. 8. 6. Z. 14 1. feminin!.
8. 7. Z. 2 L cerebrnm. S. 12. Z. 15 1. Fabula. 8. 15. Z. S v. u. t.
j^et. S. 19. Z. 11 1. praestem.. 8. 20. Z. 4 1. Auetor. S. 21.
Z. 23 L Javencus. S. 21. Z. 24 1. juvencum. 8. 22. Z. 12 1. aue-
««• tt- •• w. Dr. H. Brandes.
1. Q. Ckriü Ib^ de gestis Jlexandri Magni regia Maeedonum
Jibri qoi superrant octo. Ad fidem codicam manascriptorom et oUm
sdhibitonim et receos collatomm Plorentinorom et Bernenfliam re-
censoit et commentario instruxit Cor. Timoth, Zumptw. Bron-
sTigae apad Pr. Vieweg ei filinm. 1849*
2. Q. Cartü Rttß de gestis Alesandri Magni eet Aosgabe xnm
Bcbnlgebraach mit einem deutschen erklärenden Commentar Ton
C. G. Ziimtpt« Brannachweigy Verlag ▼. Fr. Vieweg n. Sohn. 1849.
1. Mit Inniger Freude, wenn gleich nicht ohne schroerillche
W^nnith, statten wir dem gelehrten Publikum Bericht ab fiber
die nua endlich erschienene kritische Ausgabe des Zuropt'schen
Ciutiiis. Nicht ohne Wehmuth, denn er, der treffliche Gelehrte,
dessen asrgfalligem Fleisse wir auch dies ausgexeichnete Werk
verdanken, wandelt nicht mehr unter den Lebenden; ja es war
Oäm nicht einmal mehr irergönitt gewesen , die Vollendung seiner
mocfa dorch typographische Schönheit so einnehmenden Arbeit mit
dgcacB Blicke nn schauen, da sich langer als ein Jahr ?or seinem
Tckie nber die durch Nachtwachen und mühsames Arbeiten über-
wiarig angestrengten Augen ein dichter Schleier gelagert hatte,
den so heben der Kunst befreundeter Aerste nicht hatte gelingen
wollen. Aber nicht ohne hersiiche Freude, dass er es doch noch
▼on den Seinen hören gekonnt, wie nun in Jeder Beziehung he«
grindet die schon In der Ausgabe des Jahres 1826 niedergelegten
Resnltate aemer gelehrten Untersuchungen ober den wahren Text
den Cnrtlna vor den prüfenden Blick der gelehrten Welt treten
kennten.
Mit vollatem Recht hatte sich nimlich schon damals unser
davon ubefaeugt, daas dje alten Schriftateller nur dann
wahrhaft wieder hergestellt werden können, wenn man
iV. Jmkrk. f. PkiL u. Päd, o4. KrU. BibI, Bd. LVU. t/ft. I. 4
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50 liateioiflcbe Liturator.
von d«n manniffrltigeD InteipoIaUoiien 4er jan^ereiLlfandBchrifteiB,
aus denen feat ohne Aiuinahme die ersten gedruckten Antgabea
bervorgcgangen waren, und den oft so tinnütierweise gemachten
Verbesserungsversuchen späterer Herausgeber gsns abgehen und
SU den Utesien Quellen noch nicht mit Absicht veränderter Hand*
achriften aurikkkehrett würde. Ist es ihm auch nicht gelangen,
sieb immer gani frei auf diesen allein riehtigen Bahnen ai bewe-
gen, wie sich auch in dieser Arbeit wieder herausstellt, da er
nicht Kühnheit genug besaSa > allgemein angenommenen Vonirthei-
ten mit ganzer Bestimmtheit überall entgegen zu treten, und ihn^,
wie leicht erkllrtfch ist, cfnt gewisse Vorliebe fftr die Schönheit
der Sprache des Corthis suweilen befsngen machte: so können wir
doch pkht umhin, gleich von 4otn herein so erklaren, dass sich
auch so seine Arbeit den trefßichsten kritischen Unternehmungen
in der römischen Littersturgeschichte auf die würdigste Weis^
anreihet.
Dass unter den vielen , leider durch fremde Hiilfe für ihn
collationirten Handschriften der Florentiner Codex A. aus dem
elften Jahrhundert und der noch um ein Jahrhundert ältere Ber-
ner A. das beste Zeugniss für die Sprache des Curtius abgäben,
musiste also Zompt auf den ersten Blick einleuchten ; und es bleibt
hierbei nur das zq bedauern, dass er sich nicht mit noch grösserer
Entschiedenheit an dieses letztere schöne Buch angeschlossen hat,
das unserer Deberzeugung nach in allen zweifelhaften Fällen
einzig und allein hätte maassgebend sein müssen. Eben so oatGr-
lieh war es , dass ihm von allen früheren Herausgebern seines
Schriftstellersnor Modius (enügen konnte, nicht in Folge der oft
sehr hefaogeocn kritischen und erklärenden Urtlielle desselben,
pondern der schönen Handschriften wegen, die deasselben , wie in
manchen Thellen des LIvius, so auch In diesem Werke des Cur-
Uns zu. Gebote gestanden hatten. Den von jenen Gelehrten ein*
geachlagenen Weg hatte aber eben so wenig seine Mitwelt zn
würdigen gewnssl, — was für jene Zeit bei den meist laien Be*
grüEen, die man von den alten Handschriften und von der Kritik
überhaupt hatte, weniger befremden kann, — als unser Zampt bei
seinem ersten Hecsortreten die verdiente Billigung fand: und es
mnss jeden Mann vom Fach mit gerechtem Stannen erfüllen, wie
verkehrte Ansichten über den Werth wahrhaft alter, d. h. vor dem
elften Jahrhundert geschriebener Handschriften auch jetzt noch
mtnche Heransgeber und Erklärer der alten lateinischen Classiker
haben. Dürfte man freilich annehmen, dass die Aufgabe der Kri-
tik die sei , einen jeden alten Schriftsteller so überall sn voran-
dern, dssa er steU im Gewände einer gewissen Zeit und Dsrstel-
lungsweise hervorträte , so mnsstcf man sich unbedingt dem noch
immer so sehr beliebten EklekticismiiS hingeben, weil »an sich
aus den jüngeren Hisndschrifteo eines jeden vielftch abgeachrie-
bencn Autors fast jpdcn nur irgend beliebig» Bild «ird nasnoMnen-
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Zarapt : Q. Cortü Bma M gUÜB Alezundri M. libri octo. &1
aelicB könoeo. D«m aber ein ••lebe« Veifabren der Wörde der
vthrea Kritik Tollkoiiimeo widerspriclit, wird hoffentlich dann
keia Gelelirter mehr besweifeln, wen» wir erat wenigatena toii
tUea wichtigereo Scbriftateileru der Alten f enilf ende Cellationea
der freiUch oiebt aehr bedeutenden Amahl trefflicher Schriftwerke
ana jener alteren Zeit vor Augen haben werden. -
Beateht onn aneb daa gröaate Verdlenat der neuen Aiiagabe
dca Cortioa üi ihrem kritiachen Wertba, ao iat Ziimpt doch keinea-
wep dabei atehen geblieben , aondern hat wenigatena in achwieri-
^erea SteUea aieh auch überall bembbt, falachen Auffaaanngen dea
Teitea vorsttbeogen. Daaa Zunipt hierbei mit geapannter Anf-
nerkflamkeii ond feinem Takte werde su Werke gegangen sein,
iüftt aich von einem gelehrten Foraoher« wie er ea war, in Jeder
Uiaaicht erwarteiL Auaaerdem aber aehen wir noa auch durch
efne Menge hiatorischer und geographiacher, beaondera aber
»prmchliclier Bemerkungen belehrt, ao daaa auch hi dieaer Bezie-
IWAg nickt bloa daa Veratandniaa dea Schriflatellera, aondern die
Spr«GbwJaaenacbaft nberbaupt durch die neue Auagabe naa einBe-
denteodes gefordert iat.
JetstmicbteR wir abbrechen und einem jeden Freunde dea
Cartloa und der romiachen Litteratur nur aurufen : prüfet und ihr
verdet durch euer eigenea Urtheil daa unaere mehr ala beatatigt
finden; wem ea una der Ernat der Wiaaenachaft und unaere dank*
bare Verehrung gegen den entacblalenen Freund und Lehrer nicht
aach aar PIlichi machte y sogleich einen Naehweia toii dem uu
geben, wna noa aa dieaer Arbeit weniger gelangen su sein acbeiot,
da der Creflkhe Ifann aelbat gegen nichta mehr eingenommen
war, ala gegea ein todtea Nachbeten, im4 tiberall und am llebaten
gerade bei aeinen eigenea Dnteraiicbuogen den gehalteneannd
begründeten Tadel su achntsen wnaate, feaf überseugt, daaa aach
die emaieate Aibcit der Art ihre Einaeitigkeitcn und Mangel lia-
bcB werde.
£Sa sei nna nun erlaubt , von unbedeutenderen Verhaltniaaen
aa arbwjerigeren übersiigelien. Zunfichat alao ein Wort über die
%oa naaeren Zumpt befolgte Interpunction. Daaa eine richtige
latcrpoacfion sum Veratändnlaa dea Schriftatellera achr weaentlkb
bettrage, wird kein Kundiger in Abrede atellen. Eben ao wenig,
daaa es aicht darauf ankommen könne, ob aich ekt Herauageber
Ar eine rddiere oder aparaamere luterpooctlon entacbeide^ ao*
baid dieaelbe nur auf eine besonnene und folgerichtige Welae
darcbgefiihrt werde. Wohl aber nniaa ea' befremden, wenn wir
aach JMut ao Tage Anagaben romiacher Claaaiker bekommen , wo
imt jeder Aecoaatir rail dem Infinitiv voftaeinem regierenden Zeit-
weit, ader ein nbktfvna abaolotea von den mit ihm In aomittelbar-
oAer Gedankenverbindung' atebenden Worten durcfe Commate ge-
Cacaat wird. Daaa auch die HMechteaCe Interpunction den Ken^
■er mit tape leite», ihm kocbatena lialig fallea werde, vefttehl
4*
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52 Lateinische Littantiir.
•ich von selbst; aber eben so gewiss Ist es , dass der weniger Bin
geweihte durch ein solches falsches Verfahren Ton der schirferei
Aaffassiing der Gedanken tind den wechselseitig oft so vieifacl
In einander greifenden Besiehnngen der sn einem volistlndigei
Begriff gehörigen Worte kaum eine. Ahnung erhalt, und als^
etwas In seine Muttersprache nbertrigt, was seiner tieferen Bedeu
tung und seinen feineren Nl&sncen nsch ihm vollkommen ver
schlössen bleibt. Soll also durch die Lectiire der Alten der Ver
stand geschärft und der geistige Blick erweitert werden, so win
es wahrlich endlich an der Zeit sein, auch jenem scheinbarso unbe
deutenden und doch in der That so wichtigen Gegensttnde ein(
grössere Aufmerksamkeit zu schenken. Auch In dieser Ausgnb^
des Curtius finden sich die vorher gerügten Mangel. Bald Bin<
abl. «bs. durch Commata eingeschlossen, bald nicht; bald ein Ko
Jon oder Semikolon gesetst , wo die nahe Beilehung derSatetheil^
sn einander ein Comma erforderte; dann findet sich fast doreh
weg ein Comma vor dem quam in Verglelchungssitsen, selbs
wenn ein einfaches Substantivum folgte; oft ist durch Punkte eli
susammenhangender Sats in mehrere Theile serrlssen, die nu
durch das Kolon von einander geschieden werden konnten, wi
3, 16. 18 und 19, wo nach cesserat, honestabat und vigor dreioM
das Kolon stehen rousste, well das in §. 20 beginnende qais nrti
bus die drei vorangehenden Satzglieder gemeinsam zusammenfaasi
und Anderes der Art. Fast möchte man annehmen , Zumpl hah
die In der ersten Ausgabe beobachtete Interpunctlonswelae vei
lassen und mit einer einfacheren vertauschen wollen, ohne «ic
%her die letztere gehörig klar geworden zu sein. Nutzers sweU
Ausgabe, der wir In der Kritik des Textes nur einen nntergeord
neten Werth zugestehen können, bietet In dieser Hinsicht eis
mit bd weitem mehr Consequenz durchgeführte Verfahrnngswek
Fast eben so schlimm als mit der Interpunction ist es Zam]
mit der Orthographie gegangen, was um so mehr befremden kam
da er schon in der ersten Ausgabe sich um ein Bedeutendes di
aken Ueberlleferungen genähert hatte und ihm seitdem vielfkd
Gelegenheit geworden war, sich durch eigenes Studitim bewahrt«
Handschriften ober das Dnzulingliche seines frfiheren Verfahr«
zu belehren. Wir wollen nicht darüber rechten, dass er sich au<
jetzt noch nicht für die Anwendung der zusammengezogenen s
den von iacio abgeleiteten Zeltwörtern entschieden hat, denn \
lassen sich doch noch praktische Gründe für seine Ansicht ang
ben: aber dass er noch bei der Assimilation der Endconsonanti
von Präfixen In zusammengesetzten Verben stehen geblieben, mi]
jedenCills auffallend erscheinen. Es konnte Ihm ja nicht entgs
gen sein, dus wenigstens bestimmt bis auf Tacitus kdne Hau
zchrift, die über das zehnte Jahrhundert zurückgeht, eiosei
Fülle ausgenommen, wenn auch nicht immer bei Dichtem^ de
bei Prosaikern dieselbe beobachtet; und ea verstand aidi «Im %
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Zupt: Q. Cnrtfi Aiifi de gesü» AJexandri M. b'bri octo. 53
dlMt, ian dieselbe ia eiaer vorsugsweise kritischen Aotgibe aoch
■dUoiiBe weiteres angewandt werden durfte, besonders wenn er
inen SchrffUteiler noch in das Augusteische Zeitalter versetzt
«i»ea wellte, worin wir ihm freilich aus mehrfachen Gründen
aidit beipflichten können. Es liesae sich freilich als Entschuldi«
pmgfir nein Verfahren anfuhren, dasa seine CoUatiooen nicht
BMchten mit der erforderlichen Genauigkeit gemacht worden sein,
veno aicbt aieiir&che vereinzelte Angaben in seinem Commentare
oaer solchen Annahme widersprachen. So sagt er z. B. 3, 10. 6,
du alte Bemer Buch habe asaurgat oder vielmehr nAurgat;
6, 26. 19 wird aus Bern. A. und Flor. A. coalaodato angeführt,
lad Adiallches. Indesa wenn auch seine Angaben hierhi weniger
^caan waren, so konnte er sich doch leicht selbst nach anderwei-
ilgea MittheUnogen daa Rechte luaammenstellen. So schreibt er
ferner richtig quamqnam, aber immer noch unquam, nunquam,
— cnfiqne^ wahrend auch hier überall daa m wieder hergestellt
«erden nauaale. Qaicquam ist richtig mit einem c geschrieben,
aber quldquid findet aidi bei ihm immer noch als quicquid , wie*
wohl djet achwerhch sich aus Wagner'a orthogr. VirgU., aforanf
er mit Recht ao groaaen Werth legt, als bewährt ergeben mochte.
Aach neqoicquam wird von ihm immer noch mit einem c geschrie-
ben, wiewohl dasselbe in den alten Biichern fehlt. Mifia, bucioa
oad Anderes achreibt er richtig mit einem Consonanten; aber
3, 17. 4 leaeo wir Halicarna«so , wahrend Bern. A. das richtigere
Halicaniaso bot und Zumpt selbst auf Schnelder's Grammatik
Terwetst. Temptare fanden wir statt tcntare schon in der iiteren
Aasgibe; aber aoch comminua schreibt er Jetzt richtig mit doppel-
ten m, well dies die Rucksicht auf die Zusammensetzung und die
üsadsdirifleo forderte. Dagegen iasst er immer nscendere, de-
trectare, recirperare drucken, auch wenn seine besten Bucher
esceadere, detractare, rectperare boten, ohne doch die Gleichmäs-
sig^Lcit der Farm in anderen Wörtern zu beobachten , wie aich
z. B. bald ciipeua, bald clj^peua bei ihm findet. Ein genauerea
Slodiom bewährter Handadiriften wird iiberhaupt noch auf Vielea
labreo, was awar noch nicht Eingang gefunden hat, aber nicht
übersehen an werden verdiente, wenn man anders sich consequent
bleiben wollte. So haben wir, i^m nur ein paar Punkte anzufüh-
reo, nie mercenarina in alten Büchern gefunden, sondern immer
BMrcc»nurliia; nie quer^, sondern immer quereUa, was eben so
riditig von quer&lus abzuleiten iat wie fabella von fabula; nie
qaairidoimi, sondern qoadriduum, waa der Analogie vieler fihnli-
chcr Ableitungen vollkommen entapricht. Wir übergehen indess
iboiidiea Andere, um uns nicht zu lange bei weniger wesentlichen
Ge^enstuden aufzuhalten. — Befremdet hat es uns, 3, 2. 22
sieht die diplomatisch bewährte Form £neti, sondern ffeneti za
ftadea, somal Zumpt auf den Anfang desLivius verweist, wo aber
gefade die beateo Handschriften nicht Heneti, sondern Eneli
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54 LatoiiUflGhe Litteratar.
haben, uad {hm Herodot 1, 19G und IHis 2, 852 dach nklii nn-
bekannt geblieben »ein können. -- Um etwa« Verrandtea hier
gleich mit su erwähnen, so wondert es ans, daaa er sich, um Ten
anderen Zusammensiehnngen absusehen, der eontrahirCen Form
auf I im Genitfv der 2. Declinatlon gar nicht bedient hat, wiewohl
sich doch selbst in den Unterschriften der Sicher nteht CiirtA*,
sondern Cnrtt bei ihm findet; noch der Formen di und </m, wenn
gleich sich davon handschHMiche Spuren in seinen Anmerkungen
nachweisen lassen , und der Nom. und Dat. PInr. von deus in guten
Handschriften meistentheils contrahirt erscheint. Auch finden
wir es aulfailend, dass er den Accus. Piar. der 8. Decl. auf ts fae$t
nnr kl Sardis hervortreten lasst, während fn Augusteischer Zeit
wohi nnr omnts geschriebeir ward und wenigstens die Participlen
nnd Adject. der 3. DecUn. faat immer in der Form auf t*s in alten
Bücliern erscheinen.
Gehen wir nun auf den eigentlichen Kern der neuen Ausgabe,
die Kritik, über, so freuen wir uns, gestehen su können, dass in
ihr der Schriftsteller durch sorgfiltige Beobachtung der alten
Handschriften gans ausserordentlich gewonnen hst, so dass wir
jetzt endlich auch ftir den Curtitis eine tüchtige Basis haben , der
nur im Einzelnen noch eine strengere Dorchrilhrung abgeht. Za-
nSchst hut der Text durch die Wiederherstellung der richtigen
Wortfolge Torsuglich gewonnen, was bei einem siten Schriftstel-
ler nicht wenig sagen will. Zumpt ist hierbei , so viel wir ge-
sehen haben, durchsus conseqoent verfshren, wenn auch biswei-
len eine sogenannte elegantere Verbindung, die man auf Kosten
der Treue durch kunstvollere Verschrankung der Wörter in ein-
ander in Jungeren Handschriften nnr zu oft zu erreichen versneht
hstte , verloren ging. Und so sind gewiss auch llberall die alten
Ueberlieferungen wieder In Ihr Recht eingesetzt worden, wo sich
der Werth derselben nnzweifeihsft herausstellte: und wir verdan-
ken der sehsrfsinnigen und behutsamen Aufmerksamkeit unseres
Zumpt viele schöne Bemerkungen, die» wenn Zweifel erhoben
worden waren oder erhoben werden konnten, den sHen Text in
das rechte Licht wieder stellen niössen. Auffallend Ist es uns
aber gewesen, in dem Theile, den wir bis jetzt genauer geprüft
hsben, 6, 22. 24 ein Sternchen Im Texte zu Anden , zum Zeichen,
dass hier in den Handschriften ein Wort ausgefallen sei. Wollten
wir nberall mit Genauigkeit die alten Bficher, die vor dem etflen
Jahrhundert geschrieben worden , mit den jüngeren vergleichen,
wie unendlich oft wurde sich da ein solches warnendes Zeichen
mössen setzen lassen» wenigstens bei den römischen Historikem.
Ueberhsnpt scheint es uns aof einer ganzlichen VerkenAong der
Verhältnisse zu beruhen , wenn noch von manchen Gelehrten ge-
fordert wird , man sollte in den Texten der Alten nur das nnzwei-
feihsft Echte hervortreten lassen. Welch ein Ansehen würde
dann z. B. die dritte Decade des Livius bekommen! Haben sidi
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Zumpt : Q. Curtii iUlfi #ti guÜB AJnaddri M. IJbri oeio. 55
■tob die ÖelehriM des IflKeMtm, ualef d«i«n' BioflnM die Jün«
gcren AbMhrifteii^enMciii wurini, m der Nothwendigkelt rer-
•■ImsI gesehen, Corrampirtea su vetbemern und selbst Locken-
haftes wa crgioBeo: «o «ehe ich nichl ein, in wiefern unsere g^
lekrlen Herausgeber gicii nicht nberail, womit wenigerem GlAek
nnd Hiebt mit der notiiigea Leichtigkeit emewUrt worden, zu einer
glciciwB, wenn avoh noch so schwierigen «nd misslichen AHbeit
soüten geswvngen sehen. Man steht aber In dieser Hinsicht ^*
votelieh in dem irrtbume, entweder Alles fQr echt su lialten, was
■icht in uBerea neueren Ausgaben besweifelt worden, oder nimmt
an, dass die Schreiher der jfiogeren flandaehriften noch Tollstan-
digere Anagaben in Händen gehabt und deMialb nicht nach indi-
Tidoeüen Anaiehten, sondern ans dipioaatlschen Gründen gein-
dcrt nnd erganst halten. Daaa aber diese An^ht hu Beaug auf
▼iele alte Schriftsteller eine voilkommen unbegf findete ist, ilsst
814^ da, wo Handachriften torhanden sind, die ttber das nennte
Jalirbiindettsttruckgehen,mel8tentheils auf eine unwiderlegliche
Weise beransslellen. Nieht anders aetieint es uns auch in man-
cher Iflnoichl mit Cnrtina su atehen. Wie schwierig und ver-
wickelt nnler solchen Umstinden die höhere kritische Anfgsbe
fir einen neueren Herausgeber werden miiss, bedsrf unserer Be-
merkung nicht. ZOmpt bat diese Sdiwierigkeiten nicht immer
f erkannt nnd snweilen ton dem ihm ni Qebote stehenden Recht
auf eine achnrfsinnige und dabei leichte und glhckliche Weise 6e-
brandi gemacht, wie Yerbeasemngen wie 6, 41. 5 «eigen, wo er
in dem dnreh die Handschriften überlieferten, aber ¥on den Her^-
ausgebero ibersehenen ne die Pirtikeliic d. h. mme erkennte und
wiederbetileltte.
So konnte es denn «leb nicht fehlen, dass durch die wieder*
holte anfmerinnme Vcrgldciurog der alten Handschrillen diese
neue Ausgabe einen noch beglattbigleren Teit als die erste Aus^
rabe ron 1826 bringen mnasiä. Steilen, die Zinnpt damals in
.brem Zosammenimnge noch nicht richtig verstanden hstte, wnvi*
den jetst den alten Angäben gemäss wiedeiliergestellt, wie
e, 44. 35 ntd 36, ifodie Worte PhiloUS iossil eet. nuerst ehien
eigenen Setz bflden sollten, während sie jetit nach der Berfkck-
aiäUgong von ut incidere nur ab Nachsalz su dem vorhergehen-
den mcfaeinen. Disss bei einer so sdiwierigen und so grossen Ar*
bell sieh Indess immer noch manche Stellen Anden werden , wo
Znmpi, dmrch die Zweifei «id Conjectoren der Triheren Hers^e-
geber irre geleitet, den alteii Ueberiieferungen noch nidit ihr
^naüeoBeciit angedeihenliess, ttsst sich erwarten und wird Keinen,
der sieb in Ümlichen VerbsknisBen bewegt Iwt, mit Befremden
eifillen. So hatte man 6^ 99. 28 oeit Junius den Nsmen des Jnp-
fiter Amnion in den Text gebraclU, während die alten oodd. nur
die Worte bab^: retideteme in Tineulis, dum eonaulhor mdmo-
dam nrcamim et oeenitum tcdos. Aber die Besiehung auf Jup-
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50 Ui«iaiicli« UttMfttnr.
piler versteht sich ans den Vorhergeheeden nad NsehfclgeiideD
gtos von selbst, nnd an dem alten Texte war nichts su klugein.
Philotas spricht diese Worte im ironischen Sinne, da er schon ge-
nugsam in seiner Rede seine Unschuld glaubte bewiesen zu ha«
ben : ,,behaUet mich gefangen snriick, bis man sich iiber diese«
so ganz eigen geheimnissvolle und TersteckI gehsitene Verbrechen
vom Orakel Aufschluss geholt hat/^ Es sagt also admodmn weit
mehr als tarn. Wahrscheinlich ward Znmpt auch dadurch Ter-
flhrt, dass er in seinen besten Biichern nicht admodum, sondern
ammodum fand. Aber eine Assimilation gerade dieser Art findet
sich in den Handschriften des sehnten und besonders des elften
und zwölften Jahrh. nicht selten, vorzugsweise in dem werthvollen
Colbertiner Codex der dritten Decade des Livios. So durfte auch
6, 43. 30 das kräftige prorsus in den Worten ,,quod prormu sce-
leris expcj^sum^^ nicht mit proximi sceleris, was man aus einer
kurz darauf folgenden Stelle entlehnt hatte, Tertauscht werden,
weil erst so der Gedanke den rechten Nachdruck erhilt: „dasa
Ich durchaoa bei dem Verbrechen nnbethelligt bin.^^ Dnd no
Hessen sich aus' jedem Budie eine Menge von Stellen anfihren,
wo man leider noch immer den alten Text vermisst; selbst auch
aolche» wo Zompt , von seiner Ansicht von der Schönheit der Dar*
Stellung des Curtins geleitet, sich eigene Verbesserungen er-
laubte, wiewohl er darin sonst sehr behutsam zu Werke ging. So
atand 6, 29. 1 „advocato tarnen consilio amicorum, col /amen Phi-
lotaa adhibitus non est, Nicomachum iotroduci iubet.^* Jeden-
falls ist die Wiederholung des tamen unangenehm , und msn hatte
deshalb an der zweiten Stelle tum aetzen wollen. Zumpt ver-
warf diea mit Recht, machte es aber umgekehrt eben so und
setzte tum fär das erste tsmen. Vergleicht man Indess die Stelle
Im Zusammenhange mit dem Vorhergehenden, ao wird man das
erste tamen durchaus nicht entbehren können, und fast eben so
wenig bei der folgenden Nebenbemerkung, und ea bleibt also
nichts weiter übrig, als bei den alten Büchern atehen zu bleiben,
zumal da aich auch bei den besten Schriftstellern ihnliehe kleine
Nachlissigkeiten, besonders wenn das Einzelne sn seiner Stelle
an und für sich durchaus zu begründen war, so oft finden.
Indess, wenn wir vorher bemerkten, die neue Ausgabe tiber-
treffe an Reinheit und Wahrheit des Textes die frühere, so dfir^
fen wir es doch auch nicht unbemerkt lassen» dsss sie derselben
zuweilen auch wieder nachsteht. Bei jener hatte aieh Ztimpt,
begeistert von den ihm mitgetheilten wichtigen CoUationen der
Florent. Handadiriften, zuweilen blos von einem gewissen Instinct
fortreissen lassen und in seine Ausgabe mit aufgenommen , was er
vielleicht aelbat nicht einmal recht verstand , waa er aber gegen
die alten Bncher nicht glaubte verludern su dürfen. Nachdem er
apiterhin deshalb vielfach angegriffen worden , ward er zaghafter^
änderte und vemnataltete so wieder, waa vollkommen richtig war-.
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ZoBpt: Q. CnrtH RuB de getlis Alemidri M. libri öeto. 57
ein SchwBBktn, sn dem er trete aller Widerrede nicht bitte kotn*
neu koDnen, wenn er gleleh enftoga in ein tiefereg VeretindniM
lolclier Stellen einsndrinf^ea vermoclit bitte. Eine aolehe finden
wir in dem von uns nufinerkMnier geprüften Tbelle 6, 85. 26.
Hier hiees es von den Macedonlem, die Qber Pbilotae riefaten
•oUtea, in der früheren Aoafabe ,,repente reum qiiidem, sed
etim diamnntnm, iromo vlnetom, intuelrantur.^^ So hatte Zumpt
iaaeiaeai betten Florent Codex pfänden, und so fand er spiter
in dem Bern. A. Sehen die Abschreiber fast aller J^nger^n Hand-
aduriftno hatten aich erlanbt non blnsnsnngen und also „non reum
qnldem^^ n setten; emlge andere, wie der Florent. 6., der fast
hnmer mit Veratand bei seinen Aenderungen aii Werice ging, seti-
ten den folgenden sed etlam wegen „non reum modo<% wie man
andi seit Modlos beibehalten hatte, wibrend die ersten Dmcice
beiden verbanden und ,,non reum quidem modo^^ fiberileferten.
Was thnt nun Zumpt 1 Br ging von seiner ersten Angabe ab und
nahm »«non reum quidem ^^ auf und setste in der Anmeritung
schalkhafter Weise hinau , das non sei in seiner früheren Ausgabe
darch eine Nacblassigiceit der Setter ausgefallen. Und doch hatte
er suerst rollkommen Recht gehabt, den filteren Büchern tu fol-
gen. Dieser Text hat niralich den Sinn : die Mscedonier, vor die
Piiilotas mit gebundenen Händen gef&hrt worden, bedauerten den*
üngliiclcllcfaen. Sie sahen, dass er s war als reus vor sie gestellt
aei,nber den sie also erst noch ein Urtheil fillen sollten, aber
sie sahen nuch, data über ihn von Alexsndem der Stab schon ge>
brochen ael, da er sogar gefesselt vorgefithrt worden. So allein
steht die folgende Bemerkung von ihrem theilnehmenden Geföhi
Im richtigen Zusammenhange mit jener Stelle , und es bedurfte
erat der rauhen Worte des Amyntas, um die alten Krieger wieder
omsnstimmen. Non reum quidem, gant abgesehen von sed etlam,
pasat aamogiich , wfihrend freilich die VerBnderung in non n^odo
sed etlsm aa sich gebt, wenn gleich sie dem Zwecke des Schrift.
tCetfers nicht entspricht — Ein tieferes Eingehen auf den Schrift-
steller, wodurch dergleichen Schwierigkeiten gewiss immer ge-
hoben werden konnten , vermlsst man leider nur tu oft bei unserm
Zompt, aelbst da tuweileo» wo das Rechte kaum aweifeihsft schei-
nen konnte. So schreibt er 3, 5. 17 „erat Dareo mfte ac tracta-
liile ingeninm , nisi $uam natnram plerumque fortnna corrumperet^
nach den meisten, aber freUlcfa jüngeren Handschriften. Wir
ihergehen die mancherlei unnGtten Conjecturen , die man bis snf
Welch an dieser Stelle gemacht hat, und fragen blos, worauf soll
^dcsB suam gehenl UomdglicK doch auf Dariiis, ^^i^n ^""" musste
CS jedenCslIa eius heissen. Dem Buchstaben nach kacn es nur auf
fsctons gehen, da dies nur der Nomin. sein kann, Indem der Ge-
dmdie jedenfalls ein allgemeiner ist, und das ist Unsinu. Suam
iat oichts weiter als eine einfiltlge VerSnderung der Abschreiber,
die natnram auf Darius besogen wissen wollten und sich In der
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S(8 Utoi^iMibe Liite^ttlttr.
Wmlil der Farworier irrten. Wm bielei ddui noa ab«r das Ute*
9ie HaDUScrrpt, der Bern. A., und der tensl sehr gute Leid.1 Sie
und eine jüngere Florent. HandachrifC heben stett auam das allein
richtige ,^0/uint naturaia^, ^^wenfi nicht daaGludc neistiiin lelbai
die urspronglicfaep Naimraolagen an verändern wiigsle^ ¥^
konnte ein aolcher Keimer der laCeln. Sprache^ wie unser Zhiniyii
dergieieben abersehen ! Yen der Vernaotiiäaaigung diegei Berner
Buches, das er an die Spitse ?oh allen hfitte «teilen mfisten und
das bei ihm oft mitten unter Behlechten Hnndüchriften angefSbrt
wird , könnten wir gaaae Massen von Beiapielea nachweisen, wenn
es «na hier auf etwas anderea ankäme, als gewisae leitende Clrund'-
alige iiber die Zumnt'sche Verfahruffgsweise anfaastellen. Semit
wiirden wir selbst Steilen wie d, 2. 12 f&r verfehlt erkliren, wo
nur der eine Bern, A. das gewjsa richtige praeterluit hat, was mit
dem hu tiß £ayyttQUp wohl ausammenstimmt, weaber Zwnpt daa
fielleicht ntch .% 12. 1 gebildete interflnit nach den übrigen Hand-
schriften beibehalten hat.
Nur aua eben jener, wir möchten ssgeo, Zaghaffigkdt ken-
uen wir es uns ^uch erklären, dass Zumpt oft swsr den alten
Ueberliefernngen treu bleibt, aber aber den Werlh derselben,
durch einseitige Urtheile früherer Herausgeber irre geleitet^ in
yeinem Urtheile schwankt So heisst es 3, 5. 15 von den Mace<
donlern Im Gegensatae zu den Persern, dasa aie nur wenige Be-
dürfnisse gehabt und mit den Lebensmitteln aufrieden gewesen
wären, deren sie gerade habhaft werden komiten, sobald wichti-
gere Verhältnisse ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen: „ci«
bii«, quem occtfpe/t parant , aatiat.^^ Man verstand das oocnpati
nicht und schrieb deshalb von Proben bis Freinahehn. gans gegen
den Willen des Schriftstellers „quem ocehpant*^ Znmpt beliieit
das Rechte im Texte, aweifelte aber, ob Cnrtius nicht ^.qnem
OGCiipariiut^^ geschrieben habe. 6, 38. 14 hatte Medios, vielleicht
durch die Form quom in sehier schönen Handschrift verleitet, —
wo es richtig helsst: „scelerati coasdentia obstrepeifte cum dor-
mire non possnnt, agitant eos furiae^^, „wenn sie nicht schlafen
können^^ — coudormire non pomunt geschrieben wissen wollen
jind übersah also gana den hier so nöthigen Sinn der Gonjnnctlon
cum : und Zimipt konnte diesen Einfall desselben für eine vielleicht
richtige Verbesserung des Textes erklären. Ja, anweilen liesa er
sich sogar so verblenden, dergleichen nnnötae Veränderungen
aelbst mit in den alten Text aufaunehmen. So 7, 7« 12: saepiua
quae nocere possent quam ^uifnu $e tueretur repnlans. Bs sind
diese Worte In Bezug auf den Polydamas gesagt, den Alexander,
unmittelbar nach der Bestrafung des Philotas, nebst seinen jungen
Brüdern vor sich gefordert hatte. Von ihm helsst es nun, dass
/er, obgleich in jeder Hinsieht seiner Unsebnid sich bewnsst, doch
jetst mehr das vor Augen gehabt habe, was möglieher Weise ge-
'.gen ihn angebracht werden könntet als dns, woderah er jede Ver*
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Znmpi : Q. Cartii Rofl ^ gemU AlextBÜri M. libri octo. S§
diditf^itg suridmiwewea im Stande gewesen %lre. Hier Itei
die ilteste Berner Hendschrtft nebst endem guten BMieni ^,qnam
qoibiie eladeretor,^^ worin nkhie nie die pesaive Endung «uffiMend
encfaeinen durfte, ein Versehen, das eidi, snaml wen«, wie an
dieser Stelle, ein r folgte, nfdit nor nnell sonst oft selbst In de»
besten BUehern findet, sondern das lueh scbon von den Sebrsl«*
ber des Florent. A. erkannt und m tluderei beriebtigt worden;
Mk ToDem Recht hatte daher Zumpt In seinem Mboren Ausgabe
10 aueh drucken lassen, wahrend er jetnt sieh fnr die oben ange-
gebene Conjeetnr des Nip. Hehislns „^uibus se taetetor^^. glaubte
eotscheiden zu müssen. Und doch war, gans abgeseli«» von der
Autorität der Handschriften, dso Rechte hielr so leJolaou erk«n«*
aen. Wos kann denn iueri anders beseidmen, als dos, wMnvfb
Polydamas auch in dem FaMe, dass er sich schuldig fohlte, sieh
meinte sch&ttenzu kdnni^, was alao'dem Zweifel, ob er nioht
wirklich strafbar gewesen. Immer noch Raum glebt. Wie gano
anders pasat e/iiifere au dem Ton Ctnrtius beewecfcten Sinne, In**
dem es, wss hier so nothwondig war, hervorhebt, dass Polydama«
Jede fflögfiche Beschuldigung zu verspotten und lächerlich im m»*
eben, d. h. also oof das Untweideutigste tu entkräften, im Stando
gewesen wäre. Wie konnte sieh s»o Zumpt versnlasst flihJeni
jene nicht einmal ausreichende Interpretation an die Stelle dea bo*
glaubigten Textes zo-setsen!
Am meisten aber haben wir nns gewundert , dass Zempt, der
doch oft so scharfsinnig die Unterschiede verwandter grammot.
Aotdrocksweisen aufzufinden wusste , entweder weil lfm dte Vor*
nrtheile leiteten, oder weil er nicht mit der nöthigen Anftnerksam-
keit und Sorgfalt das gegebene oder leicht zu' findende Material
verglich, nicht aelten die Urteite der Schriftsteller ohne weitorea
emendirt wissen wollte. Wir wollen hier nicht auf das nee —
qtddem weiter eingehen, was sich auch bei Curtlus öfter findet^
obgleich wir uns gar nicht erklären kämien. In wiefern Zumpt,
der doch In seiner latein. Grammatik wee fdr o| fie oelbst bei Ct«
cero anerkennt^ etwas dagegen haben kann, wenn der Sinn einer
Stelle dasselbe erfordert, wie 6, 17. 20 „sed I9ec sie quidem myllf'*
gatus^S i«aber aueh dadurch nicht einmal «nltder gestimmt'*, seiN
dem wollen gleich auf einen anderen Punkt ifbergehen, der nooh
mehr In die Augen leuchtet und wo man den vorsichtigen Krifi-
ker gar sehr vermisst. 4, 34. 10 Hiiiilleh haUo Znmpt m(t Hecht
die Lesart „qoanta maxima celerltate potoll^^ aus dem einen Bern.
A. aufgenommen , während der Florent. A. und andere gute Mh
eher masime hatten. ~ Wenn er sich aber hier wie bei einer IM^
heren Stelle 3, 21. Iti „qnanto maximo cnno posset*^ mit ent-
schiedener Bestimmtheit dshin ausspricht, dses In dieser Verbin-
dung mit fuafrtus nie daa Adverb masime^ sondern nur dso Adjeel.
majrimuM stehen dörfte, und dabei mehrere Beispiele aus LIrhis
anfuhrt, die seiner Meinung nach läogat hätten verbesaoft nein
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M UteSnbdia Litteratar.
Mllen: M mteeD wir eioer solcheo willkürlichen Verbhmiifs«
weite mil gini gleicher Bntechiedeobelt eotgegeDüreten, da beide
Ansdruokaweisen nicht nur grammatisch vollkommen begründet
werden können, sondern sich auch die ältesten und besten Ilaud-
Schriften bald für die eine, bald für die andere bestimmen, and
■war dergestalt, dass, wenn die besten Bucher das Adverb nach-
weisen , immer nur jüngere und unbedeutendere, deren Schreiber
also von derselben beschrankten Auffassung ausgingen, das Ad*
Jectiv haben. So dürfen also Stellen im Livius, wie zunächst
9j 10 „quanta masime potent vi''; 9, 24 „quanto masme
poterat cum tumultu^S 10, 40 „quanto masime posset meto
pulvere^'; 21, 41 ,,quanta masime potui celeritate^^; 24, 35
^nantae masime possent — copiae tralcereatur^^;in welchen allen«
aber inuner nur unmittelbar vor dem Verbum posse, das Adveri»
vollkommen gerechtfertigt Ist, keinesweges einseitig verändert
werden, wenn gleich auch wir sugeb^, dass auch Livius gewöhn-
licher von der anderen Beieichnungsweise Gebrauch machte. Ea
ist sehr su beklagen, dass unsere Grammatiker und Kritiker nOch
Immer gar lu häufig bei einmal von namhaften Gelehrten aufge-
stellten Theorien stehen bleiben, und den Wertli alter Haadscbrif-
ten, ich will nicht sagen. geringschatsen, aber doch zu wenig be-
rücksichtigen. So billigt auch 3, 9. 1 Zampt die von ihm indesn
in den Teit genommene Lesart „regionem pervenerat^^ keines-
weges und meint, dsss die Auslassung der Präposition in durch
den Dichtergebrauch noch nicht gerechtfertigt werde: berück-
slchligte dabei aber nicht, dass nach den ältesten Ueberlieferungea
die Historiker so gut wie die Dichter , besouders bei dem Verbum
pervenire^ die Präposition weggelassen haben, wenn gleich die
Heransgeber dieselbe ohne gültige Autorität immer tu ergansen
bemüht gewesen sind. So muss auch im Livius 22, 19 „statio-
nem — distantem pervenit^^ 30, 25 „mültitudo litua effusa'^ and
Aehnlkhes durchaus wieder hergestellt werden. Dagegen wundern
vrir ttaa, dass Zumpt einzelne Stellen, wie 6, 30. 13, wo zwar ia
den Handschriften der ConjanctivextraiLlsset steht, woaber jeden-
fail« der Infinitiv erwartet werden sollte , unverändert gelassen
hat, da gerade diese beiden Formen auch in den ältesten und vor-
lüglicbsteu Codd. verwechselt erscheinen, so dasa doch vielfach
gegen sie hat ediH werden müssen. Wenigstens giebt an jener
Stelle der Conjunctiv emen ganz anderen Sinn, als der Zusam-
menhang nothwendigerweise erfordert. Auch befremdet es uns,
dass Zumpt Formen wie 3, 21. 19 „decernendum/ore^^ für gleich-
bedeutend mit „decerneodum esae^"* erklärt und eben so dieselbe
Beaeichnungsweise bei anderen Schriftstellern erklärt wissen will.
Hier ist der Infinitiv etwas ganz anderes als der Conjunctiv /orel,
den man als gleichbedeutend mit eeeet aufzufassen pflegt. Man
vergleiche nur zunächst diese eine Stelle des Curtlus, und maa
wkd den Unterschied von decemendum esse leicht herausfinden.
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Zonipt : Q. Cnrili Kofi de gettit Alenndri M. libri o«to. 61
Dies konnte nur gebraucht aefo, wenn die BnttcheMunf im
Kampfes an dem beseichneten Orte auater aliem Zweifel g eweaen
wire, waa nicht an behaupten war« da ea immer noch in der Hand
des Dnrina lag, aeinen Plan su indem : decemendumf&re apricht aiao
nur die Erwartung aus, über die aich eben Alexander freute, daaaaich
doK daa Schickaal beider Koiiige werde entaeheiden muaaen.
Wir boren nun mit dieaen tinaeren kleinen Gegenbemerkongea
anf ^ die wir der Sache wegen nicht ginslich unterdrückea konnten,
nnd aind Sberaeugt, daaa Niemand etwaa anderea darin linden wlid,
als dnaa wir die Freunde der röm. Spnehwiaaenachaft aufmerfcaam
machen wollten, auch dieae achone, mit ao Tielem WertbroUeo
anageruatete, erste wahrhaft kritfacbe Anagabe dca CSurtina mit
der j gerade bei Bficheru, die von ao tnchtlgen Verfaaae» li«aa»-
gegeben sind, doppelt nothwendigen Sorgfalt in atndlren.
Hinsugefugt ist noch dem Gänsen ein Appendix aUer deijottl-
gen\ananten, die von dem benutsten handachrlAllchen Apparate
Im Boche telbat übergangen worden waren , ao wie anch am finde
der Vorrede noch auf einige wohl su beHIckafchtigende Conjedn-
reo einea Wolfenb&ttler Gelehrten verwieaen iat
Druckfehler haben wir im dritten Buche nnd einem Theile
der aechaten im Texte. nur wenige gefunden, etwa S, 14. 3 tm&ei
arbitrabatur statt esse; 3, 32. 19 accus atatt ieeum} 6, 11. 8 ane-
aiaac, waa kaum vermieden werden kann. Fehler wie 6, 20. 4,
wo aowoU in der Ausgabe Ton 1826, wie In den beiden )etst ^r^
acbienenen drrictua statt devictoa gefunden wird, werden gewiaa
faocliat selten aein. — Auch verdient die achSne Aumtattnng dea
achönen Bochea von Seiten der Verlagahandlung die rUraiUdiate
Anerkennung.
II. Nun noch ein Wort über die jetst ebenfalla eradiienene,
ndt deotachen Anmerkungen veraehene Zumpt*8cbe Schnlanagabe
dea Cortioa. Selten haben wir in neuerer Zeit ein Schnibneh ge-
sehen, daa auf eine ao ausgeseichnete Weise seinem Zwecke ent-
apriche, wie das vorliegende. Ueberhaupt aind wir immer über-
xeugt gewesen, dass ein wirklich tfichtiges Schulbuch nur ana dto
Feder eines wahrhaft tüchtigen , mit aeinem Gegenatande durch
und durch Tertrauten Gelehrten hervorgehen könne, vorauagesetst,
daaa deraelbe die Zwecke der Schule durch praktische Brbhrnog
kennen gelernt und, wenn auch aua dem Wirkungskreise deraelbeo
versetst, nicht aus dem Auge verloren habe. Die Anmerkungen
aind nicht in der untenuchenden Art, wie Me die noch immer ana-
gesdcfanete Ausgabe dea Com. Nepoa von Bremi enthilt^ aondem
gans kurs und fast nur den Text erkürender Art, und bestehen
meiatentheila hi Deberaetsungen, wie una daaaelbe Verfahresi
Kroger in seiner vortrefAichen Anagabe dea Tbukjdidea gesdgl
hat Auf die Grammatik dea Verfaaaen, und nur auf aie, waa wir
swar bedauern , aber erklirlich finden , iat oft verwieaen ; und wd
dicaeibe f&r den apedellen Fall nicht aoareicbte, da ward die
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0B LatalnLlche LUttrfttor.
-BigenChAmlicUkeft 4tB Sehriftsidlers oder der besoadere Nach-
wei« Aber die ConstrocUoDS- imd Auffassuiigfiweise eines Gedaa-
kern besonders sngefiibrt. Nur Biaes vermissen wir ungern, dass
der Heransgeber Aicbl dureh- eingestreute Fragen die Aufraerk-
sankeifc der Schnler s« besehiftigen und sozitregen gewusst liat.
FreiKclisind Bemerkungen der Art, wenn man nicht fade werden
oder bios bei allbekanfttea grammat Gegenstanden sieben bleiben
will, aehr schwer «i treffen; aber einem Manne von Ziimpt's
Scfasrbbin. «ad besonders praltiscberTeudena .wurden Anmer-
kangeo Söldner Art gewiss TortrefHich gelungen sein. Nur höchst
seken Ist uns isbrigeM eine Stelle begegnet , wo die milgetheilte
-üebersetsang übi^üteig sdiefneil mecltte^ wie «% 16. 14 «ioter-
dosoa spMtus arte meabst^S „der unterbrochene Athem ging
schwach^^; 3, 22. 29 „discoasH^S ^^verehelte, aerstörte^^; oder wo
chie geogrsphiiche oder historische Bemerkung isberflussig er-
seheinen .köimte, wie 3, 14. 1, wo bei «^naiione Acarnan^^ die
Ober die Laadsebaft Akarmmien mit ihrem Fluss und ihren Ilaupt-
ävtern figlicfa fehlAi aollte. Oefter haben wir dagegen eine Be-
merkung über den Spracbgebraitcb des Gurtius, besonders über
sehie UngenauigbeH in der Anwendung der Pronomina, Toraüglich
i>an f/M9, ungern vermisst, wogegen wir Verweisungen auf das In
^qnibus imperatn« erat^ 3, 5. 19 oder In „qui proximi astiterant^^
■7y 1. 9 enthaltene Subject gern entbehrt halten. Aoch würdea
wir Ausdrooksweisen wie y^inoiium credentem^* 7, 2. 12 wohl einer
Bemerkung fnrnöthig eraehtet haben; oder wie S, 35. 14 „vir-
qae nUa donins purpurati'^ für uUius; auch daa nicht selten
SefiwfiMIge in Sehildeningen des Cortius sollte sur Warnung vor
Nachahmung nicht unbemerkt geisssen sein , wie 3, 26. 4 bei
^,ploni itthnraum^, während alles dicht gedrlngt an einander stand. .
Auch auf die hiu%ett Verbindungen mit dem Infinitiv wie inire
fflontli, sepelire promitteret und Aehaliehes mosate aufmerfcsam
gemaeht werden. Sehr selteti sind uns verfehlte Auffassungen
•«■orgekommen , wie 3, 12. 2, wo ctdlus corporis unmöglich auf
Alexanders Kleidung gehen kann , oder 3, 35. 17 , wo regia vicetu
reveritoa nur auf die Stellang und Würde dea Königs gehen ksnn.
Indesa solche Ungenaofgkeiten werden sich auch In den besten
Arbeiten und besonders in einer ersten Ausgebe finden lassen und
haben fast gar keinen Elnfloss auf daa Ganze.
Der Text iat derselbe, wie ihn die neue krit Ausgabe bietet,
und Aenderungen wie 6, 37. 7, wo in der kleinem Ausg. Nicoma-
«lio , In der grösseren Nicomachtrs mit Recht steht, werde» ge-
•wiss seltc« sein. DmckCshler sind uns wenig vorgekommen. Ina
dritten Btiche nnd dem Ende des sechsten nnd Anfange des aie-
«enten ffsigende: 3, 9. 1 „rntero"*; 3, 21. 8 „eolhicare''; 3, 23. 3
„Artstomedes'"^; 3, 92. 2& „ampletRur"' ; 6, 44. 3ö zweimal esBef
7, 3. 25 ,,pe9asset.^' — BeMeii Ausgaben Ist eine recht hibache
itarrle iber den^Scbaoplat« derTMcfgkeit Alexandess htnaugefugt^
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KancheiMtein : Der Zog UmniM^'a aber die Alpen. «S
die Kr den Sduilgebntach genSft, wütrend wir flir dte Jtvitischb
Aofg. das grössere, nrtprnngiich von Ziimpl sit diesem Zwecke
mil susserordentliebeiD Fleiss gesrbeitete BlaU engem vermisseii.
— Die äussere AvssUUcuig sooli dieser Selmhiragsbe Isl vortrc#.
lidi, und wir empfehlen dslier dieses Bocilhftlierea SeknlaiisUlteii
in jtder Hiosidi auf da« AogelegentUcliste.
a F. ». AUehefM.
Der Zug HanmbaU über düs Atpen. Efne Recütfertlgtiag der Dar-
eteUang de« Titas LWius ron Professor Friedrieh Rauehenrtein,
Aarao (1849) *}. 31 8. 4.
Das ist eine ebenso interestante als vielbehandelte Streit-
frage, welcbe Hr. Rancbenateinv wie mir scheint, sor möglichen
Entseheldnng geGUirt hat. Die Primisseo werden übesaH so klar
nad sicher entwickelt, dass die Sdikwsfdgen dem Leser wie eine
organisch gesdtigte Herbatfrucht tou selbst in die Hsnd fsUen.
Es wird dsher den Lehrern der Geschichte angenehm sein , wenn
der Gang der Untersnchnng und das gewonnene Hesuttst in der
Kine hier angeführt wird.
Die Gelehrten haben nach den hier in Betracht fconmienden
Gewihnmasnern (Polybhia ID. 41—56 nnd Livius XXI. 31-^»)
is der Regel fir die Cbrajischen Alpen sich entschiede» und Imben
sla den Uebergsngspnnkt entweder den kleinen Bernhard
oder den Hont €^nis angenommen. Diese Annahmen werden
hier mit haltbaren Griinden widerlegt , indem eme Gharakterisiik
des Polybine wid Lidas in Hinsicht auf Hannibars Afarsehvotite
▼orangeschickt wird. Dem Polybios wird nngeachtet seiner s or-
gegebenea yviDtft^ ttni^4^ia (Cap. 48 s. E.) der Mangel in be-
atimm ten Angaben nachgewiesen und endlich erwähnt, data die
ehisigen Anbaltsponkte ihr die Hauptsache aelen: die Aliobroger
anf der Halhinsel swischen Rhone und Isere, das vielbesprochene
IfvsosrcTpov oxvQoVy die Aussicht anf der Höhe des Passes in
die Pogegenden, die Ankunft bei den Taurineni (im heutigen Pie-
oont nm Tarini itpos t^ Mag&^a t{ov "Alatttov nutotnwwtn^
Gap. GO\^ deren Hauptstadt Hannibal eroberte, suletrt der wei-
*) Dia Jahnabl ist anffafliger Weise oirgendf angegeben, iat aaeh
■ickt ans den Torangehenden Scbnbachriehien dnrcb einen ScUaas m ge-
«ioBen. Denn es findet siob keine Anspielnng anf die 3eit. Nur der
Liirnu ma Alaefaelski ist nberall benntzi. leh. worde datier ssIbBt ia.Be-
aebno^ auf die letxten drei Jahae n^gewiss sein, wenn ich nicht dies«
AbkandfaiBg der frenndüchen Bfittheilnng des Terehrten Keetora der Kaw-
taasichnle. Hm* Prof. Dr. Rndl Raocbenatein, Terdankteu
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64 Atott GoMhichte.
lere Zag m d«a Isombreni (Insobrern tim Mailand). Ana Allen
werde klar, daaa Polybiua schwerlich eioe Reiae in jene Gegeodca
UBternomnien habe, auniai da in der Mitte dea iweiten Jahrhan-
derta t. Chr. nicht leicht ein Römer oder ein römischer Schtitsling
sich Behufa genauerer Unterauchangen unter jene noch nicht
unterworfenen Völker bitte wagen d&rfen. Liviua dagegen iat
ein Soha Oberitaliens, geboren und erxogen in einer Zeit, wo
besonderadie Alpengegenden, welche Gallien von Italien schei-
den, den Römern unterworfen und von Tausenden deraelben, nach
Pompejoa und Caaar,uber8chritten worden waren, aomit in aliea
Richtungen bekannt aein musaten. Dasu kommt, dasa.die eraten
histoijachen Studien dea Liviua die Geachichte aeinea engeren
Vaterlandea betrafen. Daher konnte Li?iu8, deaaen historische
Glaubw&rdigkeit und Treue achon Tacitua beaUtigt (Ann. IV. 34:
TituaLivius, eloquentiae uefldeipraeclarua inprknis) auch bei
der Daratellung von Hannibara Zuge aeine Vorginger gewiaaen-
haftund mit selbatatandigemUrtheil benutxen und er hat -
deren Mangel crginzt, deren Fehler theiis stillschweigend ¥er«-
beaaert, theiis in bestimmten Worten, wie In der noch nicht nach
Geböhr beachteten Stelle XXI. 38, wo der gefsngene Luclns Cln-
dus Alimentus eriahlt, er habe irom Hiunibal selbst gehört: posi-
quam Rhodanum transierit, triginta aex milis hominum ingentem-
que numerum eqnorum et aliorum jumentorum amialaae e Taurinia,
quae Galliae proxuma gena ^rat, in Itallam digreaaum; und Livius
dann fortfihrt: id cum inter omnea constet, eo magis miror am*
bigi, quanam Alpes transierit, et vulgo credere Fpemno (d. b.
nber den grossen Bernhard) — ^ atqoe lüde nomen ei jugo Alpioaa
Inditum — tranagresaum, Coelium per Cremonia jugum (d. h.
fiber den kleinen Bernhard) dicere transisse: qui ambo aaltua enm
non In Taurinoa aed per Salaasos montanos [die um' Aoata ihre
Wolinaitse hatten] ad Libuos Gallos [um Vg rcelli] deduxerint: nee
verialmileeat, ea tum ad Galllam patuiaae itinera, utique qtae
ad Poeninum fernnt obsaepta gentibas semigermaais fuissent. Da
nun Polybios Im Anfangs- und Endpunkte des Zuges mit iLlvins
übereinstimmt, die verbindende Linie aber nur Liviua scharf und
kenntlich geseichnet hat, ao musa man den Letsteren sum Haufpt- \r
fnhrer wählen. Und nach diesem Ist der Zug also geachehen.
Hannibal hatte die Absicht, die Römer nicht froher als In
Italien aelbst ansugrelfen , theiis um sein Heer nicht nutalos su
achwachen und den Zug mit Verwundeten zu belastigen, theila
well nur ein Sieg auf Italleifs Boden Ihm Bundesgenossen suföhrte.
Nach dem Debergange über die Rhone aieht er daher, von der
Rhoneinsel, wo Scipio stand, sich weiter entfernend, vier Tage-
UNlrache atromaufwärta, bia er In die Nahe der Halbhiael swi-
achen Is^e und Rhone gelangt (quartia caatria ad Inaulam per^
venit: Gap. 31 , und xonjöifiBvog i^g im tixtagag '^ßigag ci}V
noQilap d%6 rig[$ dia(^6%mg ^iMUQog x^ nakovfiiwpf N^^awi
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Rauchenstein : D^r Zug Bwiim'« ober die Alpen. i5
bf . 49). Hier icbUdilirt er efaea Bm^ermitt wegen der Herr r
•dieft ihtr die Allobroger, nachdem ^ pein Heer eiwM p&d)i^
voB dfr HaJbinsel swiecbeo der Ittoe (ben) und DtAme (Ornne)
h deD fnnchllNireo Ebenen von Valentin bal lagern l^mei^ Livfue
fihrl fort Cap. 31: ^^edaiia cerlaniaibitta AUebrogpip cum Jßm
Alp9$pet€r9t^ HO» recta regione «er imfUuU, aed ad laevam
ta IVJMialtRoa :/{tfxA9 i^de per e^4remßm oram VoeinUiarfm
ügriUndM Ai TVtcerioa Aaiiii usquam impedüa via^ prißte^wm
ad Dmemtiam ßumen pervenü.^'' Er ugt: Obwohl Hanoiba)
ibdas Ziel aefaiea Bfancbea bereUa di^ Alpen vor Augen haUe,
M ichiog er docb nkht den kirsealen oder geraden Weg ^
(d. h. in öalUelier oder oaMudoatlicher Richtung), aondem er aog
ta» Standort^e aeinea Heere« um Valence aua linka
der latee naeb «nfwirta » mehr gegep 0. N, O. so den Tricaatinere
(welche hi der Qegend dee heutigen Oreooblp ^ohnt^n, alkdllcb
lan den AHobragern und öetliidi und nordoailich ¥pn Valentfa bin
in der Itthe der Vereinigung Ton der Is^e mit deoi Drae. VergL
PlakakU. 10). Von da nahm er aeinnn Weg in aiUJioher
Hicfatong durah daa Drao-Tbal an 4er änaaeralen« d. h. Sat^
ücben Landeagrenaeder Volenti er hin (welche, wie aua
der Lage ron Oid, dem Dea Vocoq^ivuin der Aben, hervorgebl;
aviMfaeo den Flnaaea Pr^nie und Drac wohnten) iodaaQebiei
der Trieor i«r (öatlicb und aiiddatlich ron den Vocontiem aeaa^
kirt)Jndeoi der Wof nirgnnda Schwierigkeiten bot,
big er an die Draentia gelangte (nn die Duranoe» die
Oitamhelde der ProYenoe iind Danphio^). Dn» Heer konnte nur
■itMiheAb^ den Flu«e aetxen., den enaper eeiner &bri|gen 0^
fikrliddieit jetnt gerade Rcigenwe^aer angeaphwclU hatten (ium
fwieimbribuM auetus ingeniem tramgradienUbm U§mul(Mmfßr
ek). Der Of^ergangapnnkt« b^ denp man ene de« Oiwethale
kanvlflatsnteilialb 6pb«un.(|fiburodontw) uivefehr 4e gw^
•cn , wo jftial He Stcaaie tap Cvib ( V^pinpnoi t Hauptatedt 4«r Tri«.
carier) hhinberfiyirt. Livina fahrt Cap. 32 fort: Hamibal ab
Dnimliü eampeßiri masime üinere ad Jlpe§ pertwnit, Dieae
Bbene ki daa fon Embrun bis Moni Dauphin aicb. erweiteradn
Xkal, wo die Berge etwa« anrucktreten und weder achroflF noch
aasittelbar von der Druentia aufsteigen.. Ab aber daa Heer in
<H hart am Rueae dea HocbgeMrgea liegende Thai gekonmeB
ear, da atnnden plptalicb die anm. Hiounel ragenden Berge viD?
den Angeo der erataunten SoUaien und erneuerten den Tom
MaMo Gericbi achon empfeudenep Schrecken (Cap. 3'2)< Wel-
ckea iet noa der Uebergeogapaas? Da der Weg am Drae nnd
Gebiet der Voeontier gegen die Tricorier bin ebenaowenig anm
C6ria nla xuoi kiniuen «der groaaen Bernhard Tührt, der Monte
Viio aber,4€xhochate und steilste aller Aipenpasae, ebi $o lie-
•cbwerliclier Santaiweg iat, daaa er im Alterthome wenigstens nie
SS Ueereaaugen gebraucht wurde und für Elephanteo geradem
n.Jmkrb, U l'Ml, «• PüA, od, Krü, Bibl. Bd. LVU. Hß. 1. 5
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66 AkeGeMbichie.
unbrauchbar war: ao bleibt nur ubrf; der jetilge Moni Oeni-
vre, frfiher Mona Afafroira , tpiter Mona Janua geoanut (d.h.
der Berg de« Durchganga xa/ l\oxnV^ der nach iwei Lindern hfat-
achaut und fuhrt: 6w^%iOQ0Viiiveiv äpttpotv nach Poljb. III. 54),
auf denTauriniachen Alpen, die erst von Aogustng'an Soft-
liache genannt werden. In der Schilderung der Gefahren und
Schwierigkeiten, weldie Hannibal beim Zuge über dieaeu Paas
fkberwinden musate, hat Liviua meist wörtlich an Poiybina aich
angeachloesen.
FOr den Moni Gen^re apf echen ansaerdem noch die Zeu^-
niaseder Geschichte, welche Hr. Rauchenatein auf den leuten
fünf Seiten behandelt. Ea sogen nämlich über denaeiben Ge-
bfargspasa BMotem» unter Tarqalnina Priscna im J. 587 ▼. Chr.
(Liv. V. 84 ff.*)),Pompejus75 v./)hr., Ciaar (B. G. I. 10),
daa Heer dea Valens (Taclt bist. I. 66). Erst Frani der
Erste drang im Sommer 1515 über den Coi if Argenii^re aM-
lieh Tom Monte Viao durchs Stura-Thal in OberiUllen ein, lleaa
aber dennoch daa schwere Oeachüu auf dem einsig dasu braacb-
baren Wege des Mont G^n^rre sieben; und Napoleon schuf über
den Cdnis, welcher Psas den Römern als Heereastraaae noch nicht
belcannt war , die prachtvolle Kunatstraaae, um Lyon mit Turin,
aleo daa mittlere Frankreich mit Italien in kurseater Linie su Ter-
binden, worauf die minder grossartige Straaae über den Gen^rre
Jetst mehr nach und aua dem südlichen Frankreich gebraucht wird.
Daa ist der Inhalt dieser trefflichen Untersuchung, den ich
In einer etwas anderen Ordnung und mit einigen Zuaitsen veV*
sdien hier, mitgetheilt habe. Ich will nun noch Bhiseinheitcn
anfuhren, die mir entweder Bedenken erregen oder bei denen idi
eine Brgansung wünschte.
Zunichst acheint mir Hr. Rauchenatein dem Polyblna einige
Male Unrecht su thun. So aagt er S. 4, Polybiua meine: „der
Lauf der Rhone ael weatUch und swar bis sur Mündung iaa
*) In der verzweifelten Stelle, wo Aischefski jetit nach kiibaerVer-
möthong : „ipsi per Taurinos saltusque Grqj&i Alpes trsnsoenderoni** go-
schriebea hat, wahrend Drakeoborch and die Nachfolger die Conjetikor
inviof in den Text geseUt hatten , meint Hr. Rauch., die handscbrifUiciM
Lesart JMte sei „Ttelleicfat richtig ond als ein von den Zeitgonosaen
Casars gemachter, aber spater wieder aufgegebener Versnoh so betrach-
ten, den Gen^vre mit Beziehang anf Cüs. Gall. I. 10. Aipis Jolia zn
nennen/* Aber da wurde ausserdem wohl der dichterische Singular Ai«
pis und transcenderunt ohne Object auflailig sein, zumal da gleich
Cap. 35 folgt: alia manns eodem saltn cum tranteendiuet Mpei, Die
Handschrillten haben JuUae oder Juüae alte oder JwiaiB. SollCa darin
etwa Januae (Jtmuae tdtae) , wie dtr Mont Gen^vre ebonfolls hiess, schon
enthalten seinY Oder wenn dies zu gewagt scheint, blos jiigi cdli darin
liegen, wie Torher gesagt ist perjwneia eodoja^a?
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RancheiMteins Der Zag Hanoibir« ober dia Alpen. 67
Meer>^
Aber dies Hegt ntdit !■ dea Wortco m. 47: ^!: M
s^ö^Täff {Cff^piva; dt;tf€i^, iußHlBi ii %lg %6 Zagdmov
uilayog. Hitte der Hfetoriker dies eageo wollen, lo wurde er
wcnigsteasixjSaililiDv ilg %tL geschrieben haben, wie es so
einer andern Slelie in ihnlicher Beiiehang hebst. Ferner be-
serlt Hr. R. ebendaselbst, Polybins ^^verwechsele die Uhre mfl
der Rbene'S indem er Csp. 50 schreibe: *^pvlßag d' h ^ßiga^g
dixm MogeMBig xaga t6vMotaii6v§lg OKxauo^iavg öxaÖlovq^
weil er verlier mit 6 nctaiiog immer einfach die Rhone beaetehne;
8. 7 nennt Hr. R. dss nagi %ov «orafiöv eine ,,rage oder auf
Verwecbseinng der Is^ mit der Rhone und des Drac mit der
Irtre beruhende Aogabe^^; S. 10 f. endlich wird folgeodes gelesen:
,,wir halten una bei der geringen Kenntniss des Polybins ?on die-
sen Gegenden su dem Schlüsse berechtigt, dass deraelbe in Folge
dner sweiten entweder von Ihm oder den Poniern selbst herrlih"
rendeo Verwechselung den Drac für den Oberlauf der Isire halte
und somit, indem er, nsch seiner Vorstellung richtig, mit dem Aus«
dmdLe sapa tov Movaiiov den Marsch neben iwei Flüssen hin be*
melcbneU den Hsnnibal von der Rhone weg am Unken Ufer
der Is^re und des Drac, also in gleicher Richtung
wieLiviussum Gen&Tre-Passe sieben lasse.^^ Das sind drei
verschiedene Ansichten über dieselbe Sschc. Dleleistere mochte
n künstlich oder wenigstens nicht nöthig scheinen. Das Einfach-,
ste dfirfte folgendes sein: da Poljbius bei seiner Geschichte einen
aadem Zweck verfolgt, als Livius, so hat er bei Localverhalt-
nissen in der Regel weniger bestimmt und miader genau gespro-
chen, weil dies eben sum Wesen seines Zweckes nicht unbe-
dmgt nothlg war. Dshin gehört auch das nagic tov notafiovy
wcichce einfach bedeutet : neben dem jedesmaligen Flusse,
so daaa erst die Rhone, dann die Is&re, endlich der Drac au ver-
atdicn Ist. Idi werde bei abderer Gelegenheit (im Leben des
Tbeekrit) in der Geschichte des Hiero aus dem ersten Ruche des
Pefjrbjoe swd Ihnliche Beispiete anfuhren.
Dntcrdem von Pohjrbios (111. 53) enn^nten JiBVuixetQifv
op^gop versteht Hr. R. S. 5 „entweder KalksteinfelseD^%
^erftberbaopt nur einen kahlen n'aekten Felsen.^^ Ich
michte mlfh blos für das erstere entscheiden aus xwei Gründen;
Bntens hat die beigebrachte sprachliche Rechtfertigung für die
Bedeutung ,4(ahl^^ oder „nackt**^ eine andere Besiehung und ver-
schiedene Anschauung. Zweitens erwihnt Livius Oestriuch und
BauBStimme , waa sum ,,nsckten Felsen^^ weniger passt, und
•prieht beksnntlich Gsp. 37 vom M&rbemaehen und Sprengen der
8tdne durch Feuer und Essig: ardentia easa infueo eceto putre-
feehoiL Ha iorridam incendio rupem ferro pandunt molUunique
aafraeiibus modieie elivoe^ wss offenbar auf Kalkfelsen schliessen
fisst Ich bedsuere, daas mir Jetst keine mineralogischen Hllft-
flrillelxtt Gebote stehen« um aus der Nstur des Hont Geoivre
5*
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SB . . Alle Geichicbte.
nlt Sicherheit entocheidcsL «u iönneii. Hr. B. ist auf dio Frage
naeh der naütrlicheo Beichaffeobcit des Gebirgapasees» wie die
ueueren Natnrforseher sie dargestellt haben, nicht eingegangen^
aondern aagt nur in einer Anmerkung S. 13 ganz allgemein t ^'Aoeh
auf der Höhe des Gen^vre-Paaaea lud nicht blos auf der 4ea
C<$nia 8bU eine ißemiioh. ausgedehnte, dea Anbauea fähige und
jetat gewöhnlich mit Hnbelr und Roggen bepflanate ÜMlitbcne
jseln.^^ Aber dies war durch Belegstellen genauer au h^iriinden,
damit das ^toli- sein^^ cur Gewiaaheit wurde, ich entsinne mich
gelesen zu Jiaben 5 dasa die Sache vom Mont Geuzte, geleugnet
wurde.
Die S. 6 gegen Z an der gemachte begrimdete Oegenbemer-
icung über den vermeintlichen Widerspruch f on Gap. 56 und 60
lieiPolybius trifft auch Aiaehefski lu der Nete zu fJv. XXI.
p. 162.
Entfernt wünschte man Ton S. 7 die Nebenbemerkung, dass
,,dle griechische Sprache des Polybiiis eben so wenig echt und
rein hellenisch sei, als seine Gesinnung/^ Das hiesse. Unmög-
liches fordern. Polybius erscheint doch sIs ein höchst ehren
werther Charakter. Er hat manchea, wenn man die Verschieden-
lielt der Zeiten in Anschlag bringt, mit Kosciuszko gemein und
hat in seinem Leben und Wirken geleistet, was man nur von einem
Hellenen seiner Zeit und Ln seiner Stellung billiger
Weise erwarten kann. Aber Hr. B« ist gegen ihn eingenommen
und scheint K. W. Nitzsch' und Brandstadter's Arbeiten
über das Geschichtswerk desselben nicht beachtet zu haben.
Jfach S. 9 hat Haanibal in der Nähe der Haibinad, wn die
AUobroger wohnen, den ^^Gewalthaufen seines Heeres südlich dw
Is^re . zwischen dieser und der DröoEie um. Valentin lagera*'^
laaiea. Ich habe oben dafQr gesetst: ,,in den fruditbaren Ebeneii
von Valentia*', weil ich gknbe, daas das von Polybius (Gap. 49.
§. 5) der Halbinsel gegebene Pradicat, sie «ei Xßi^mv «oiiiojtlov
mtl öito^OQOv^ auch auf die südlich von der In&r» Hegende Ge-
gend sich erstrecke, wie. anderweitige Berichte andAUten^ und weil
ea mir in der Natur der Stehe zu liegen scheint, dasa. wenl^steaa
ein Theli seines Heeren auch in Valentin selbst Quait^^ gaiom
men habe. Beim Abzöge ans jener Gegend, sagt Hr. E. •ebenda-
selbst, habe Hannibal nicht ,«den kürzesten Weg^S d. h. ,«in 6nt-
U^er oder oslsfiddstlicher Riehtqng^^ genommen« sonder« er sei
9,siidlich der Isice naph aitfwarts^' u. s« w.marachirt. Hier ist
mir das ^,sikdiieh^^ gerademi uaverstindlidi, erstens wdl auf
allen vier Charten, die mir vorliegen (die von Müller, Stieler»
die grosse von Bru^ und die von Spruner), die Is^re vett4em
Punkte an, wo sie in die Rhone mündet,' nach der Qu^e au eiuci
nordöatliche Richtung hat, zweitens weil ich 4ßn Ausdruck mic
4eai ob^n behandelten a4 iaevam bei Livi^s nichti zq vqreiiiigeia
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Raocheiutein : Der Zug HaODibal's ober die A'peo. • 60
weiss. Idi liabe ihn daher bei der obigen Inhaittangabe gint ive§^
gelaaaen.
Die Angabe iiei Li?ias (Gap. 31) haud usquami^pedita vitt
deutet Hr. R. S. 10: ^der Weg durch daa Dr«cthal bot lih*-
genda Schwierigkeiten.^^ So viel Ich sehe, heiaat et: ohne ir^
gendwo Sdiwierfgfceften an finden, und besieht aich nicht bloa auf
das Dractfaiii, sondern auf den ganzen Weg förn Standquartiere in
und tun Valentia ans. Die Wohnsitse der Tricorier verlegl
Hr. ft. ebendaadbat ^^öatlich von den Vocontiern gegen de*
oberen Lauf der Druentia.^^ Ich habe geglaubt, bei Vergieichnn^
der *alten Nachrichten oatlieh u. abdöatlich aetxen au mnaaen.
Das y^eompestri maxime iiinere ad Alpes penenit^^ in Gap. 32
kann man auch' ans PoTybioa nachweisen. Dieter aagt näoilioh
voBo HsBuibal nod von der Schutsmannschaft, die der wieder ein-
gese^te Atiobrogerlilrat dem Hannibal bis sum Fnaae der Alpen
miti^ab, die aber vom Liviua und daher aifch von Hrn. R. gar nicht
erwähnt wird )Cap. 30: img ikiv yuQ Iv iroffi Ininkio^gfiöav
»tJL .Doch Hr. R. tat, wie aclion. vorher gesagt, gegen Polybiiib
eiflfeoofBiDeD und nicht voRkommen parteilos.
Davon folgeo^gielch wieder zwei Beispiele in der ScbilderiHig
der Gefsliren , die Hannibal beim CJebergange über den Gebirga-
psss las Kampfe mit den Bergliewohnern und der wilden Natur des
Landes sii bestehen hatte. Es thut mir leid ^ Hrn. R. in beiden
Fitteo widersprechen za müssen. Er sagt nämlich S. 12: ,,Belde
Scfanflsteller berichten, dass bei dem EiOlritt Haoiiibal^a in dan
Gebnrgs die Alpenbewohner die Passe bei Tage beaetst gehalieu,
des Nachts aber In ihre Wohnungen aich suruckgesogen hatten.
Wahrend nunf Livius Gap. 32 angemessen den Sitten und ser-
Btreulen Uülteii der Alpenbewohner den Ausdruck braucht:
timUe in %ua quemque düabi iecia, redet Polybins geradesu von
Stadt, waa fiir jene Zeit und mitten im Gebirge niclit sehr
aber aiebt xolig bisweilen bei Polybius nicht bloa in allgemeinerer
Bedentnng: Wohnplats, Wohnstätte, aoodern hat. atdi bei
'ihm, wie bei andern Schriftstellern, die Bedeutung Burg, Ga-
ste IL Und so hat es hier Uvhia verstanden. Denn er sagt
Cap. 33 von den Alpenbewohnern: ex caatetlis conveniebani , er-
wihal vom Hannibal ^^casiMum inde^ quod capui ^'us regionia
eU^ viculosqoe circomjectoa capit, et capiivo sc peiQoribus per
tridnum etercitnm alnll'S gerade irle Polybius Gap. 51. §. 11:
iy9Qmi^ iyiiraro xri^noUrnq Kxki bis i^B ßiv ntxl 6lt^ natl
9Q9ßiiif&v hil dvölw TCmlzQiölp ijfi^cxi« B^Ttoglav. Und Cap. S4.
beiXivina: perventum inde ad frequentem eulUiribua^ ut Inter
n«Bl4nos^ pointlum. magno natu ptincipes easiellörum orat<tf«s
ad Poemmi venkinl^ wo Polybius (Cap. b%. §.3) ülgemehMr sWi
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70 Alte Geschichte.
Büsdr&ckt: o( yäQXBQl t^v 8lo3ov olnovvtig— öwiivtav avtS^
wie er auch vorher an passender Stelle (Cap. 51. §. 9) qn^yBiv
9lgtijv olKilav gebraucht hat. Es ist daher keineswega, was
Hr. R. behauptet^ bloavoa „seratreaten Hütten^^ die Rede^
aus denen unmöglich ein so groaiiea Heer^ wie das dea Hannibal
tat, drei Tage lang durch Beute ernährt werden konnte.
Noch übler steht ea mit dem aweiten Beispiele. Hr. R. be-
merkt nimlich weiter: „Ferner behauptet Polybiua (ü. 15. 111.55)
mit einer offenbar ans Dnkenntniaa hervorgehenden
Uebertreibung: die Höhen der Alpen und die Piaae seien
gana baumlos und kahl, und der Schnee bleibe das ganie Jahr.
LIvius (Cap. 86) aber redet nur von früherem und neuem Schnee
und von Baumstimmen, Geatriach und Futterkraut^^ n. a. w.
Wenn wir nun diese ,,aus Unkenntnisa hervorgehende Uebertrel-
bung*< genauer betrschten , so sehen wir, dass Polybiua mitLivIua
gans übereinstimmt. Denn Polybius nennt nicht ,,die Rbac^,
sondern blos dlei>bersten Höhen der Alpen banmloa und
kahl, nicht II. 15, wo ea nur heiast: tä d' anga dia %b t^v %Qa-
XVTtjxa xal td liXij^og t^g i9i(iivov6j]g Aii %tivog dolnfiTm
tuXtag iötl^ sondern 111.55. §.9: Twv''jikiS9anf td i$hv axga
%alt« MQog rag vnBQßoXäg ävi^uovta tsUmg adiviga
xal ifika %avx l6xl^ Öid to övvBxag ixifiivuv xif» %wva xa\
&iQavg Mal x$iiAßvog. Gerade so aprioht Liviua Cap. 35: per
omhia nhe opplela cum agmen ineederei und noch bestimmter
Cap. 37: nuda enimfere caeuminä suni et, ei quid est pebuli,
obruunt nioes. In der Stelle dagegen, die Hr. R. citirt, Gip. M,
Ist nicht mehr von den oberaten Höhen, sondern bereite vona
Herabateigendie Rede. Und da hat Liviua nichta anderea ge-
than, als dasa er einfache Worte des Poljbios Cap. 54: ovöiig
ydg ötBv^g xal xttre:iq>6QOvg v^g xataßdöBag — xavxtiv f^hv
'uxfq>$Qov xi^vxaXainoQlav mit aeiner Phantasie auadeo*
tet in ein: ventum deinde ad multo angustiorem rupem atqne ita
rectia saxia, ui aegre espedittis milea teniabundus manibuMque
retineftß virguUa ac siirpea tirca eminentes demiiiere sese pom^
eet. Dies erhellt auch aus dem Folgenden, wo er in Polybius'
Wort^ (Cap. 55. §. 4) xoxs xal ft&lXov ItükIbov S^a M&ifi
^oTg iQ9l6(Maeiv^ ixtnoXv xcrroqpapoy xmv xwQlanr ds^
Wörtchen na6i erweitert durch die beigefügte Erkiirung: ut ipais
adroinicnlis prolapsis itenim comierent: nee etirpes circa radi^
resve^ad quas pede out manu quisquam eniii poseet^ erant.
Diese beiden Steilen seigen sugleich, dasa das oben erwähnte
„Futterkraut^^ swar immerhin dem achönen Hornvieh der Alpen
verbleibt, aber hier auf den obersten Höhen {xd axga und cacu^
mina) nkht sH brauchen Ist. Nur an den Abhangen der AIpeQ
oder auf den tiefer gelegenen Bergebenen, so wie in den Tlialem«
haben Polybius und Uvlua Wohnungen, Baumwuchs und Weiden
'«rnihtt«. S9 4er eratere li. 15. §. 8: x^''A3MBm9 ixeixifug t^g
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Raacheiuieia: Der Zu$ Haonibai't aber die Alpen. 71
sAiv^S Tovg ßaweidug xal yauiäu£ vöarpvg «aroixovtfi, nod
ili. 55. §. 7 mit dem iia^^xs mqos rag vofkdg uod §. 9: td d*
wo füii^ Tagv TiaQ&pBULV ii afitpolv tolv ^sqoIv vlog^o^a xal
i§9difiHpQQa ntu to olov oU^ö^iid iöx^ Damit übereinstimmend
Urins Gap. 37: inferior a*) vallesn aprieos quosdam coUes ha-
ieut ric€9Mgue prape Siicaß et jam humano cultu digniora loca:
ibijmmenia in patndum missa. Was endlich noch den oben er-
vaiiaten ^ffraheren und neuen Scbnee^^ betrifft, den Hr. R.
nor im Li?ias findet, so erläutert er zu diesem Zwecke die
Worte Cap. 36: Quum super velerem nicem intaciam nova mo^
diene aUiludinis eeeet und erklärt gegen die bisherigen Inter-
preten: y^RJjT intacta ist der erste, nicht geschmolzene Schnee des
in Gebirge früher eintretenden Winters/^ Aber erstens erwähnt
dieses Sdmee such Polybius Csp. 54 inlt r^$ d\ liovog Ijdfj XB(fl
tois ax^tg o^^o^^oiiii^^, wie das '^dij beweist, und zweitens
stellt der Erklamng des Hrn. R. das sprachliche Bedenken ent-
gegen, dass ein eben erst oder kürzlich gefallener
Schnee Jiicfat durch „re/ifs nix intaota^^ bezeichnet werden kann,
wemi man nicht dem Lif ins eine ungewöhnliche Dookelkeit oder
ridliger eine „Uebertrelbong^^ zuschreiben will. Ich kann midi
allerdings mit der herkömmlichen Erklärung „integer^^ such nicht
befreunden, sondern ich verstehe darunter „den alten Schnee
aas früheren Jahren, den NiemancLbetretenhat^S im Ge-
geaoatze sn dem Jetzigen Zuge des Haimibal.
Ana allem, was bemerkt wurde, dürfte nun wohl jene ,,offen-
bar sns Dukenntniss hervorgehende Uebcrtreibung^% die Hr. R.
den Polyhlus zuschreibt, ihre oöthlge Beleuchtung erhalten ha-
ben. Auch die S. 19 erhobene Anklage .,der geringen Kennt-
niss des Polybius Ton diesen Gegeuden^S nach welcher
eryikeine andere Volkerschaft als die 'AlXcßQiyig kenne und
nenne und von denselben die ganze Dauplün^ auch südlich der
likre bis zur Durance sich bevölkert denke, wihrend Livius richtig
Zwilchen bire und Rhone die Allobroges und südlich von ihnen
die TricastinI, Vocontli und Tricorii wohnen lasse^S — auch diese
Anklage möchte bei genauerer Erwigung einem milderen Drtheiic
Fiats machen. Denn erstens folgt aus einem Nichtnennenbei
nistorlkem nich^ ohne Weiteres ein N i c h t k e n n e n , und zwei-
tens scheinen wirklich die AUobroger , da sie nach Strabo's Bericht
so rielen Tausenden Streifzüge machten und später die Vorkäm-
pfer der Gallier gegen die vordringende Gewalt der Romer wa-
ren, in früherer Zeit von ihrem Hauptsitze aus ihr Gebiet
Bach Süden erweitert nnd (nach einigen Andeutungen bei den
♦) Wo AUchcfski »eine lateinische Brklimng: ,Jfiferiora »unt
nulices AIpiiim'< hätte weglassen »oUoo, da sie gegen den Sprachgebrauch
f »o radke» ?er«tosst.
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t2 Alte OeaollkkU.
Altea f n schllessen) ihttia Ntmen eiae wettere Verbrettün; gege-
ben SU haben, so das« dea Polybiua Ausdruck Cap. 49. $.11 n^g
Tiyv 8id t(ov ^Alloßglymv xaiowfiivfljv ralttrwv no--
Qilav^ SD wie Cap. 50. §. 2 utivrsg olxätä iiigog ^BpiSvßg
xSv ^Akloßglyrnv wohl ttichl auf Onkenntniaa beruhen dürfte,
sondern einen noch nicht aus Combinalkm erforschten Grund
enthalte.
Doch genug solcher Eintelnheften. Dieselben sollen Hrn.
R. hur zeigen , mit welchem Interesse ich seine Tortrefflidie CJn»
tersuchung in allen Ihren Theilen gepraft habe. Gegen das
Ilauptresultat, dass Hannibars 2tng Mer den Gen^vre gegangen
sei (wofür sich schon fnHier Letronne und Hersog ausgespro-
chen hatten), weiss Ich nichts Wesentliches dncuwenden, son-
dern Ich bin fest überseagt, dass Hr. ä. diese Stteltfrage «uin
Abschlass gebracht habe, ao weit es bei der Beschaffenheit un-
serer Quellen möglich Ist , wenh auch noch Binseines nach neuerer
Untersuchung des Terrains erginst werden sollte.
Besonders gföcklich Ist Hr. R., meinem Drtheile nhdl. In der
Widerlegung von Mannert und Ukert. Er bitte auch Por-
biger berücksichtigen sollen, da. die Hauptwerke der Lltterator^
die hierher geboren, sonst Ton ihm sorgfältig beachtet worden
aind. Ich habe dabei nur: „F. H. Muller, Hannibars Heenng
&ber die Alpen: Ans dem Englischen. Mit einer Charte. Ber-
lin 1830^* als wesentlich Termisst. Auch hatte er S. 3 neben
Päts' Grundriss noch einige der besseren Lehrbftcher anfuhren
können, wie s. B. Fiedler (In seiner sehr brauchbsren und mit
grosser Sorgfalt gearbeiteten „Geschichte des röm. Staates und
Volkes. 3. Aufl. Leipdg 1839% welcher S. 156 unter Anderm den
Hannibal „weiter durch das Gebiet der Allobroger andenUfern
der Is^re bis nach Vienne^^ gehen laast^alao sogar die Rhone
mit der Isfere Tertauscht hat. Indess konnten diese, ietateren Oi-
tate, ohne Nachtheil iur die Sache, auch wegbleiben. Nur ein
Wunsch dringt sich bei dör Priifnng des Ganten imitaer Ton nenem
auf, dass nimlich Hr. R. seiner Unterspchung eine Charte mit
der nothlgen Ausführung im Einzelnen beigegeben haben möchte!
Denn die bisherigen Charten Jener Gegend enthalten, wie Hr. R.
überzeugend nachweist, mehrfache Irrthümer. Auch die neueste,
welche mir vorliegt, In Spruner^s Mlaa anliquus Nr. VI, Ist,
mit Ausnahme von ein paar Kleinigkeiten, nur eine Wiederholung
aus Dkcrt, auf welcher unter Anderm auch Druentia und Le^ieo-
petrnm mit den bekannten Fragezeichen aafgeffihrt werden.
Sollte daher Hr. R. in Zukunft die Lbsung eines ihnUehen
Problems sich zur Aufgabe steilen, da^ noch manche Punkte aus
den nichsten Jahrhunderten vor Christus streitig sind, so möge
er einerseits bei ihnlichen Verhiltniäsen die Zugabe einer Charte
nicht unterlassen, andererseits aber Im UrtheÜe über Livius und
Polybiua (was die HauptdliTerenz meiner obigen fSntgegnnng war)
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BUbliogfmpbiiolM BoriobU ti. kiirie Aoseig««. TS
die Grense der BetonneRheit nidit ibenchreUeD. Deirn ao sehr
nao tfich freuen idimb, dies er den Liviue ^e^en mancbes Ter*
Mhnelle UKbeil, das in neiierer Zeit ftber ihn feillll worden ht^
in SeliQts DimiBt (was in aoderer Betlebong aueh Dr. Queek in
daer sehr schoneD Abhaodlung gethan hal);, so darf e* doch nicbC
Bü BeeiotrachUgiiBf des Polybine geschehe». Han^ muts viel«
mehr ooerkennefi , dass Livins auf dem Grande seiner Locällennl-
ai« biaweileo seiner Phantasie freien Spie&rauoi lässt. Dahin
rechne Ich s. B. in der vorliegeadeh Frag^ di^ Erwihtitmg de*
Vorap r u aga^ Van den aus Haiinibal seinen Soldaten die Ebeneil
OberltalieBa geaeigt habe (in ftomtmi^rio ^odam^ umdel^nge
. oe Ittie proBpedma erat) , waa liiir Hr. R. 8. 13 f. zn stark au be*
taoen scheint. Polybins spricht sn dieser Steile einfacher itnd
in Hinaiebl auf die Girdsse des Heerea nat^rgeinässer, so dass man
aehr leicht in Verauchiiog kommt , den Spiesa itmaukeliTen nnd den
Griechen gegen den Römer in dte Sehranken au fuhren^ was be^*
fcaoMlith nicht Wenige gethan haben. Doch heilige Pftidit bli^ibt
in 4er Wissenschaft akbt minder^ ak hi der Politik , dM ewig gel-
tende jaMfm efeilfM.
Hnhlhaoaen. Ameü,
BibBographische Berichte n. kurze Anzeigen.
Geadkidbe der fFwserkirehe mnd der Stadibibii&thek in
Zürich. Voa SaiWMn VSgem. Zürich, In Oomnisutoo bei Orell, Pfitiktt
n. Cooip* 184S. Id6 8. gr. 4. — Diese mit verdienstvollem Pleiss ond
mfc grosser ÜmBicht gearbeitete filcbrift bat sieht ble« ein heimathUcbes
Interesse tmr ZSHcfa nad die Schwele , sondern ein ällgemeined w issea-
fcbafUSchesy vomiglich in gesehichtliehec und litlerarbifltoriacber BsÜe^
boBg , so dass wir die Leser dieser Keitsshrift in einem b&raen Abrlai
daraaf anfiBMrksaai maclien wollen« WenIgS Gebaode haben so ver-
schiedene ond so wichtige Periodeii seit ihrer Baistens anfsawetsen , . als
die s. g. Wasserlcfrche ia Zarich (derselbe Name begegnet ans imch in
DeBtsehlaad, a. B. in Meissen an derBtbe), wessbalb der Verf. 5 Haopt-
abifaeilaagen aalbtelll, I. Die IrtrsJMMe Triade der 9FtU9erkirthe ^ and
tarn 1. Abscbtaitt vos der Erbaoong denelben bis aar Herelellang des
gegenwärtigen GebSndes. Aaf einer lileinen Insel am rechten Viet der
Lhaaiat, aabe bei deren Atsflais in den 8a^, stand seit uralter Zeit die
capdBa eqnatlea. Die OtaroaMtea aad Ii«ge«denschreiber erxSblea «war,
iBessIbe sei aa Bhren dar an dieser StiBi&iä^dl2 p. 0. enthaupteten M^i^.
tyrcr vnd 'Sudtpatroae fih. Feltz aad lUgala und il^es (Sp&ter biasuga-
dichteten) Gefährten Bxnperius von Carl dem Grossea geslifleS woffdea,
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74 Bibliographisdie Berichte o. klina Aammgtn»
allein Hr. V. zeigt, dafs dieser Kapelle hSttoriBch er«t im Jahre 1360 Er.
wahnong geschieht und dass sie damals sa dem am Ufer gelegenen Hot-
tiageriharme (ehemals Wohosits der Landgrafen Ten Zürich) aU Privat -
kapelle gehorte. Die gräfliche Familie Kybnrg hatte die landgraflichen
Rechte Ton den Grafen Tön Lensbnrg ererbt nnd das dasn gehörige Hans
den Rittern yon Hottmger zom Lehn gegeben. Dieses ergiebt sich aas
einer Urkunde Tom J. 1256, darch welche die Grafen Ton Kybarg die
Wasserkirche nebst dem Patronatsrechte darüber dem nahe gelegenen
Stifte schenkten. Um der Kirche ein höheres Ansehen an rerschaffen,
behaupteten die Stiftsherren mit immer grösserer Sicherheit — was sie
Anfangs nur als Vermnthnng ausgesprochen hatten — ? die Kirche sei
auf dem Platxe gebaut worden ,. auf welchem die genannten Märtyrer
enthauptet worden seien, und diese Annahme fand bei der damals stei-
genden Heiligenverehrung bald atigemeinen Glauben. Aus dem wettig
beachteten PriTatheiligthnme wurde nun nach und nach ein hoohgefeierter
Gnadenort, welcher 6 Altare und 6 Kaptine erhielt. In der grossen
holsernen Vorhalle (gen. Helmhaas , welches den Eingang holt d. h. deckt)
wurden wichtige Vertrage, Compromlsse, Schenkungen u« s. w. ToU»
sogen , ja der Schnldtheiss hielt hier längere* Zeit Gericht. Ueber die
älteste bauliche Beschaffenheit hat der Verf. sorgfältig Alles gesammelt
(t. B. über die Krypta und den 1791 wiederaufgefandenen Bronnen in
derselben, dem man eine besondere Beziehung auf die Märtyrer bei*
legte). Bndlich zeigt der Verf., wie der Rath von Zürich in seinen
planmassigen Streben, die geistlichen Stiftungen in ihren Rechten , Frei-
holten und Besitxnngen zu beschranken ond von sich abhängig zu machen,
auch das Bigenthum der Wasserkirche an sich zu bringen wusste, mid
dass es schon 1407 einen eigenen Baaherrn nnd Pfleger derselben gab.
Der 2. ytbicknüt von 1479—1524. Der bauliche Znstand der Kirche war
immer bedenklicher geworden, dessbalb wurde 1479 — 1486 durch den
grossen Bauherrn Waldmann die Erbannng einer neuen, in Linge, Hohe
nnd Breite vergrosserten und architektonisch ansgezeichneteren Kapelle
ausgeführt , bei welcher Gelegenheit man an dem untern Ende der Kirche
eine Heilquelle entdeckte, welche nach langer Vergessenheit 1791 wieder
aufgefunden und gefasst wurde. Sehr schon war das neue, zierlich md
kunstreich zusammengefugte massive Deck enge wölbe, so wie der übrige
Kirchenschmnck. Die bedeutenden Ausgaben wurden durch eine von
Papst Siztns IV. bewilligte Indnigenz gewonnen.
IL MerkMiäkeb€ Periode von 1534—1630. Mit dem Siege der
Reformation verlor auch die hochgefeierte Wasserkirche ihre Bedentnög.
Sie worde 1524 ebenso wie die andern Kirchen in Ziirich alles ihres zun
Tbeil sehr wertbvollea Schmuckes beraubt, die Altare wurden zerstört,
die Orgel abgebrochen n. s. w., bis man 20 Jahre darauf den unteren
Raum des leeren Gebäudes den fremden Handwerkern und Krämern (wel-
che vorher unter dem Helmhause gestanden hatten) an den Markttagen
.als Waarenballe zuwies. 168L wurde die Kirche selbst durch zwei ein-
gefugte Boden in 3 Stockwerke getheilt und die oberen als Wnareo-
medeclagea benatat.
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BibliocnphiMlie Berichte n. knrw Anieiges. 75
IIL UUerarkekß IVM«. 1. und % AU€kmitt neu IdSl— 171&.
Au dieser tiefen Braiedrigong werde die WeMeikircbe 16S1 wieder er*
ktben. Vier Jonglinge Ton edlen sorieber Familien, welche aneliiadi-
sehe UoiTereiiatea and Bibiiotbeken besncbt hatten , kamen anf den Ge-
danken, eine gemmne Börgerbibliothek amelegen, IMe Idee fiind An»
Uaag, ein BiblicikekeTereia bildete sich und der Rath der Stadt ranmte
dea eheren Boden der Kirche so dieaem Zwecke ein« Binheinuscfae nnd
PVvsde wetteiferten, die ^nese Biblicthek mit nfitslichea and kestbarea
Werken »i Tennehreo, so du» sich 166^ die Zahl der Bacher aof 479S
Binde, 1701 aber anf 8448 Baade belief. Zar Verwaltang wurde ein
CoOegioni oder Convent censtitoirt,. Clesetse aber den Gebranch der
Bibliothek entworfen , CataJoge angefertigt a. s. w. Zagleieh enUtaad
die rortrefflicbe Sitte, Neajabrtblatter als Gegengeschenke iiir die Unter-
stiitaer der Bibliothek heraassogeben , welcher Gebranch bis beute fort-
gesetat wird, nnd diese Schrift selbst ist aas einer Vereinignng mehrerer
■oldher Gaben entstanden. Bald darauf warde auch eine Knastkammer
angelegt, welche Mannen, Gemälde, Raritäten a. s. w. enthidu Ben
müera Banm des Gebaades halte man aiü akadeipische Anla eingerichtet,
für die öffentlichen Schoireierlicbkelten, Orationen, Dispntattonen oad
Primienansthoilangeo , bis die sehr gewachsene Biicbermeage 1677 eine
Aendemng notbig oMchte, sodass man diesen Raom der Bibliothek, den
obem aber der Knnstkammer einriamte« Zam Schlosse giebt Hr* V« efaM
flmsMge Ottd lebendige Scbilderong der wichtigsten Bibliothekare n. n.
nm dieees laatitnt Terdlenter Manner ans Jener Zelt , nämlich Ton Mk.
Bdnr. Ott, geb. 1617, gest. 1682, and von. dessen weitberShmtem Sohne
Jak. Bmfi. OU, geb. 1641, gest. 1714, von Mb. Joe. fTagner, geb. 1641,
gect. 1699, und von dem als Natnrforfcher, Littersrhisteriker und Ge-
■chichtsforsclier ansgeseichneten Jok. Joe, Sehentkam- (der s. g. swoite
Pliains).
^AbadudU vin 1717—1783. Nachdem die Bocbenabl sich so
^c f OM Lb rt hatte, dass anch der untere Raom gans angefüllt war, he*
»chloss itr Ratb, welcher gegen die Bibliothek so allen Zeiten eine wahr-
Imll groasartige Liberslitat geseigt hat nnd noch seigt, das gane Innen
des Hansen durch Brbauong Ton Gallerien aar Aufbahme der Bficher ehi-
«Dichten 1717. Bie Mittelboden wurden hemutgebrochen ubd a anf
SinieB rahende Gallerien in oTaler Form nm dss ganse Innere hemnign-
fahrt, welche getcbmack rolle und sweckmassige Binrichtang der Bibllo»
tbckaaal noch Jetst bat. Auch hob sich das Institut Immer mehr durch
di« aasgeseichneten BibliotbdkTorsteber jener Zdt, deren Leben und
Wirken Hr; V. in wardiger Weise kon, aber mit seherfen Zügen ge-
schildert hat. Wir erwähnen den tüchtigen Staatsmann nnd Gelehrten
ffens Binarer von FFarteniee, geb. 1685, gest, 1757, Joh. Ja€. Len» ffeb.
1689, gest. 1768, den mit hohen Talenten nnd seltenem Wissen aosgo-
Matteten JbA. Canr. HekUggtry welchen teme dankbare Vatontedt mit
fteeht d^ grosnen H. nennt, geb* 1710, gest. 1778> und Hm9 Ulrkk
Skmerven JFarUmMoty geb* 1717, gest. 1793. Boreb die Bemnhongen
<&icr Manner wnr die Bibliothek so sehr bereichert, worden, dass maa.
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76 Bibtlograpbtoehe B«riehi6 o. koMe Anieigen.
nm Raaiii xii geiw innen, die nfttargescbichilicben , Mtrononlschen und
ihoiiebeo Gegenstände an andere Gesellschaften abgeben nrasste.
4« jibieknitt van 1783-^ I7§6. Die Besehaflfenbeit der GranduMvern
aachie 1783 eine grosse anlassende Reparatur notb wendig, darcb welebe
dieses schone Gebäude veml^e der Kreigebigiceit des Raths auch für
die spate Zakooft gesichert werde. In demselben Jahre starb der^om die
Bibliotliel& Terdiente Joh, J0ü, Boämtr. Neben ihm sind ztf nennen
dessen Freand Joh. Juo, BreHonger, ^en%, 1776, Sahmon Oenner 1730
bis 1788, Lmmh, ütUri 1741-- 1784 o. A. ^iire wichtige Veranderang
erfolgte 1791 — 93, wo man das alte hölzerne HeJmbaus abbrach und
darch ein steinernes Hans ersetste , welches com grossen Theile dem Ge*
branche der Bibliothek bestimmt wurde. Auch hieran werden wichtige
Biographien geknüpft, i. B. von JbH. Ca$p, tiagenbuek 1700—1763, des-
nm Bibliothek ron seinem Schwiegersöhne, dem als 'Lehrer bekannten
Jok, Jm. iStem6tteM, der Bibliolhek* geschenkt wnrde.
«& jibaoknUU l797--18#7. Trotz aller Sturme der Zeit von Innen
und Aussen erhielt sich die Bibliothek , welche 1603 u. 4. in das Eigen-
(bam der 8 tadt* übergegangen war, and wuchs ebenso sehr durch die
Geschenke des Raths, als der Borger nnd Fremden, so dass sie jetit unter
den BiUiotheken einen ehrenvollen Platz behauptet und namentlich in
•inselnen Zweigen (s. B. vaterlSndlsehe Jßesdiichte) die grossten BchStse
esthälC (im Ganzen etwa öOOOO BSeber). Die wichtigen Randsebriften
«nd KopfiNTwerke erhielten 1837 einen passenden Platz in neuen Sehnin-
keft auf der oberen Gallerie, die röm. Antiquitäten aber wurden 1810 a«
das Museum der antiqoar. Geeellschalt abgegeben» Von bedeutenden
3tannera dieser Zeit sind ^ol. Harsei 1797^-^)818, JeA. Bemr, FiSesli
1744 — 1832 und Jok. Mari. Utieri aufgeführt, andere, der Gegenwart
noch angehörende werden mit Recht nur k«rz berührt. -^ Auf yieles
Interessante konnten wir nicht Rücksicht nehmen, z. B. auf die beige-
gebenen Urkunden, unter denen die Ablassballe des Papstes Sixlos IV.
merkwürdig ist, und auf manche dem Werke eingefloehtene Bpisoden, t. B.
iber den Veilisunz 8. 13 f., über die Industrie der SUdt ZSrkb nn Mit-
telalter S; 31 Cr, über die iinger«chte Hinrichtung des trenichen Bürger^
«eisters WaMmann S. 27 f., fiber die Bntfahrang der berfihniten Mbiie-
tbek von St. Gdlen nach Zfiricb und Bern (I7l3) und deren baldige
Rückgabe (1720) S. 70 f. n. A. Die Schrtft wird durch 7 ti^fOicbe Blät-
ter in aqua tinta geschmSekt , welche die Wasserkirche im Innern und Ton
Aussen, Ton der ülteslen 2eSt bis auf unsere Tage in fortlaufender Bil-,
derreihe darstellen. -^ Mdchten doch irtich die wichtigsten Bibliotheken
Deutschlands Manner Anden, welche sich mit denelben Liebe wi^ Hr. V.
der grossen Arbeit unterzogen , die Geschichte dieser AnstalteA in der-
•elbea Welse au schildern ! IT. Rein.
B9 €!t90cioe frimordüa. Aiiüie^ quoinor. S«ripsit tar. FrUi.
.OerfmtÜlef, gymnastt regii augostaaf augustanee confesstoni addtdti pro>
fsssor* Stvugartlae et Tubiügae, svttübts et typis J. 6. G»tUe.
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ilDCCCXI.1V. S; (15 i^.) ^ Wenn «4juf der .«im «oiMi «m«
Freud« uC, XQ «bImki, wie.eieli in »mrea T»gw oberiill» ia eUea Thei-
leo de« menacbUcben Brkeon^o» M94. WiMew^ der phiJoeepbiKiKkrkieeJMi
GeUi regü , wie er 9u Aües eieh maeht und iUles daretMUiogl Qnd »er-
Mtei, um es recht so erkemien, and, wie er d«iio <f egUcbee «n deo all-
genein meuioiiliclieii , in Geute raheqdeo MaaieiUb kgt, um je^iebe
EradMinang «Mchihrein wehueo Wertbe ebs|iec)iatseD. und ta wardi^^;
ee iat ee auf der andern Seite beirübeod , daaa di^tea erbebte Bestreben
aocb iawier Tiel in wenig anerkannt wird« Daa ist.namentUeb auch auf
de« Gebiete der AilertbunifkQnde der Fall. Bier /ftebt die alte, die altr
phileL SdMle, wekbe eich mit der bloaien reinen efvten Kritik und Br-
kianmc der alten Aaterea abgiebt nnd bi^ngt, j^ener neuen nech ioiner
viel flo achroff e ntge gen und bildet einen Gegeneata nnd einen DVidev-
aprach, der niebt aetten in Verachtong und gaaziicbe Verwerfung d«f
Treii>eQa der anderen Partei nberscbi>. tVeiiich bietet die«^ an ain«r
ae&^en Bebandlang nicbt «eltan aeibat Anlas«. Ipden sie siob niebt mit
de« Vielen Kleinigkeiten nnd Winaigk^ten beschäftigt, auf .welche die
atreog philolegiscbe 8cbnle so viel , bisweilen an viel giebt|. glaubt aia
nof einer hob er an $tu€B »u stehen und blivki mit einiger VeracJtitli^ikeU
auf das Kriechen nnd Wühlen nnd Sich-Muhen de« Gewvmes gleiahsan
im 8tanöe herab , und damit auf aplehe f^tadiefi ilberhaupt und seibat
aal deren bereiu gewonnene glcickliobe Brgabaisse, und indem sie ihfen
alleidigea Gang g^hc, ebne doch, die atrenget so vortreffliche Methode
nnd die biaherigen Fefschnngen der anderen Partei an b^nntsen, ver-
fiiUaie ia toman^a« die aifa wieder der enl^gengesetaten Partei lacherliob
machen. So findet auf , diesem Gebiete wissenschaftlicher Bestrebungen
eta Zwiaspalls^t^, der der aUgemainen Förderung Jener -Kunde keines-
wegs ferderttch iat.. jNur dann wird etwas recht Erspriesaliebea au
Tage tommea» wenn beide Parteien sich Terein^en , jede die Me^ode
der andern ia sich an^Hnnit nnd mit der ihrigen vereinigt* . .,.
VInea aMrl^wirdigea Bekg au dieser unserer Aywainandeiaetauiig
gewahrt die eben demTitTslinaehangeaeigte fichcifi. 3Mi. baaiaaiid anf
die Aasiehte» nnd Oombiaationaa einaa Scbeliii\g^s , desaen* 3tandp«nbt
in der Art man neaerdingfi aar Genüge ^beüa ana den J09 Paojifa heran»-
gegebenen Verlesungen, theils nach Briefen aus München (Berün 16^4. 8^)
halltnnsan gelernt Qnd'4«oianch das obige Werk gewidmet M, nimmft
sie aiaaa Fing vom AMgfmeinen ana ine AUgemeiaa , ohne sich, an eine
eahla «ad rachi» Aoffiva9Mig,.Attalagung.und Erklärung der betraf enden
BtaHen ia dea elasaiscben Scbri^totelieai su kehren. Und ao wird . sieh
aaa naearer Bemrtbeilnng ergebfn, dasa ,ibr ErMg hat nnnuts und die
ArheH aelbat rerfeblt sein mntnen.
Di« Gmndaatze und dar Ideengang dea VerL find folgende b Da«
gridMache V'OD^ vpr unter sich vielfach geUennt* tbei|s dadurcb, M^-^
m iriele einselne Stamme zerfiel, theila. dpr^ Terachiedepaitige Bij^riA*
taagflav Gebraiichn» Götterdienata^ Wie kam es deaaeautveaciite^, daaa
m jwnifi Ria Volk ansmnabia, da, es doch nie der Herrichafi fi^ea
Hcna.gdbordit hat:? Bine anGWende Kracheinnag^ Der Grund davea
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78 Blblidgnipbifehe Berichte o. knrta Aaseifeo.
muBB-lm hoehMeo Alterthiine gesncht werden , in den UrrerlifltniMen der
NäUon. Diese moM man ra erforschen trnchten, und wie si<di das 'Le-
ben der Griechen stufenweise sn dem entwickelt hat, wie es ons in histo-
rischer- Zeit erscheint. Aber wie gelangt man tn solcher Knnde, da uns
alle nninUtelbaren historischen Nachrichten fehlen ? Wir mfissen das
Volk selbst ins Ange fhssen nach seinem ganzen Wesen nnd Charakter,
indem diese Nation „omnibns remm eztrinsecns oblatamm momentis IL-
bera atqoe in se tota conrersa , qnlbns Hellenicae Titae ratio ac rls cen-
setor, ea omiiia ex se ipsa gennit in locemqne protolit.'* Nnn würde es
die Mühe wenig lohnen , wenn man ,,ex fabalamm Indibriis atqne com«
mentb, qoibns referta erat antlqniäsima Graecornm aetas, rernm Tore ge-
stamm seriem nexumqoe extricare volnerit -— neqae enim sunt res Tore
gestae, qone illis fabnlis Teint integnmentis occnitatae latent — ** sich
Auskunft holen wollte; wohl aber biete die Religion der alten Griechen
hienn ein Haoptmoment dar. Der also durfte die rechte Quelle ge^
funden haben, ,,qni religionnm Graecamm principia, incrementa atqne
flnem ex toUns fabularnm orbis yi ac natura recte intellecta explicare
atque illustrare institnerit.'' Wnsste man diese Fabeln in gewisse Zeit-
räume oder Zeitalter abxutheilen, in bestimmte Perioden an fassen, nach
der Folge , wie sie an einander gereiht wSren , so Hesse sich , nach des
Verf. Meinung, hoffen, Licht ins Gänse hineinzubringen, aufsukifiren,
wie der religidse Zustand der Griechen in ältester Zeit gewe9en sei,
welche Phasen er durchlaufen habe, um das zu werden, wie er sich ia
historischer Zeit uns dargiebt. Habe man das erkundet, so wurde matt
auch genaner erkennen, „qnalia remm Graedae antiqaiasinianim statos
faerU/«
Tn dem Allen herrscht grosse Verworrenheit der Begriffe wie der
Gedanken. Manches ist wahr, Manches ist falsch, das Ganze schief
und schielend. Wahr ist , dass das griechische Volk sehr getheilt ge-
wesen, in viele Stamme zerfallen ist; aber so gar auf&llend nnd nnei^-
klarlich ist das nicht. Finden wir nicht dasselbe Veriialtniss bei den
Bwbten Völkern der Vorzeit? In Italien , bei den alten Deutschen , i«
GaHien, bei den Slaven? Und doch bildeten z. B. die Deutschen, die
Blaven , die Gallier eine Nation« Um wie riel mehr konnte das Letztere
der Fall sein bei den Griechen, deren Land so klein, so beschrankt wart
Dieses getrennte Verhaltniss hat sich sicherlich Ton Anfang an aas den
ursprünglichen Familienleben herausgebildet gehabt, Ton dem wir sonnt
auch die dentfichsten Spuren wahrnehmen , nnd die rielfach zeriünftote
Physiognomie des Landes das Ihrige dazu beigetragen* Aber wozu nnr
eigentlich überhaupt dieser Anfang der Schrift? Warum gegen nlln
Regeln ein Specieltes statt eines Allgemeinen an die Spitze gestellt? Dma
griechische Leben übtrhaupt ist ein eigenthiimliches, das allerdings nur
da n n recht begriffen werden kann , wenn man seine Ursprnngliehkeit so
Yiel wie möglich zu erforschen sucht.
Wahr ist femer, dass sich die griedilsche Nation anÜngUch nnn
sldk selbst heraus entwickelt hat , eine Ansieht wenigstens, die b nnseren
Tagen immer mehr Vertreter findet. Freilich, was heisst das, ,|Stclk
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BibliognipliiMke BetidUe tt. kme Aiise%«ii« 70
ber«vsentwlckeli hab«BY<< m weldwr Art ist das geadidMn?
■ack weicken SeKeo hin? Mttot der Verf^ nach allen Seiten, liia, toq
Gnmd aiM, so hat er Recbt; denn die Sprache der alten Grieehen x^ B.
ist keineswegs so ganx roh gew esen, wie sich der Verf. Torstellt, der p. 46
sagt : ^tafia PeJasgicae Ungoae indoies ac natura videtiir fnisse, nt in ea, cam
esset oiania verhomm nominumqtie decUoationis Tsrietate privata^ singala
Terba per so sola atqoe e oonnexa totins eoonciatioais exemta fere non
nsarpareotiir, sed totae dantaxat ennndationes, qnibns indosa singola verba
▼ÜB ac ngnificatioliea aliqoam adsciseereot, locma haberent eaeqae solae,
tsnijBam nnnqoaeque sententia easet nnnm vecabnlom sive onam corpus,
wnwx sensa et cogitatioaes exprioierent.'^ "Wie wenig mnas der Verf.
▼on den Resultaten der vergleichenden Spracbforschangen in der neuesten
Zeit Kunde genommen haben, da er solche Behauptungen auÜBteUen
kannl Vfix setsen ihnen ent(»egen, was K. O. AAnller-in der Bexiehung
Reifes und Gediegenes geschrieben in der Gesch. der griech. Litter« L B.
S. 6 ff«, woraus m ganx anderes Resultat henrorgeht , namüch das, dass
die gnecbiacbe Sprache ron Hanse ans , d. h» seitdem sie dem besondem
griachisclien Volke angehört hat, getrennt gewesen bt von den verwandU
ton asaatiacheo Sprachen, eine an Wörtern und Wertformen reiche, wohi-
kiingende, biegsame, geschmeidige Sprache gewesen, gerade wie dio
altgoflnanische , über die unserm Verf. doch wohl das gediegene Urtheil
uaseres J. Grimm bekannt sein wlrdl Der Begriff von Rohheit, Un*
calinr der Vdlker in ihrer Jagend ist sehr sn beschranken !
W a h r ist endlich , dass die Kenntniss der griechischen Religion als
einer der frifaesten Bllddngen *— nächst der Sprache wohl die erste wich-
tige caltnrbiatorische Eracbeinang •— sehr Tiel Licht in das Urleben der
Belleocn bringt, allein nur keineaweges auf dem Wege, den der Vetf.
eiflgeschlagen hat. Denn erstens Termengt er Religion und Mythologie,
xw«i Regriffe , die — wie oft soll das noch erinnert werden ! -r- durch-
ans aus ttuander fallen, einen ganx ▼erschiedenartigen Inhalt und Char
rmkier haben. Wa« mythisch oder mythologisch ist, ist nicht immer re-
Ugies, nnd wss die Religion anbetrifft, nicht immer mythisch« Zweitens
scheidet der Verf. Tiel so wenig den Volksglauben ron der gelehrten
Theologie nnd, was die letxte anbelangt, wieder nicht die Ansichten nnd
Nachrichten der einxelnen Schriftsteller ans den Terschiedenen Perioden
der griechiachen nnd lateinischen Litteraturgeschichtte. So gilt ihm denn
X. B. die bekannte Steile beim Plato (Gratyl. p. 397} , wp der Philosoph
offenbar — er sagt ja ausdrücklich oder laut yielmehr sagen , was eine
noch anderweitigere Ansicht und Erklärung xnlassts ^atißoißt,al fio«
— ifTtuv^ff», also nicht 'qyüvvtia — seine tndmduelle Meinung aus-
ipricht ober dio ursprüngliche Religion der alten Griechen, nnd deren
Herknaft ans Gestimdienst, fOr ein nnumstossliches , unxweifelhaflea hi-
ftorisches Zeugniss. Und doch widerspricht demselben eine sorgfiltigere
Setrachtong der griechischen Religion. Die Griechen nämlich haben
aasserdem Helioa- und Selenendienst durchaus nicht dem Sabüsmus
C^aifigi. Sin einxiger, rein localer Punkt, wo man dem Hundsstevna
\ Anbetung oder mindestens Opfer dargebracht su haben, ist die
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f dmII OeoiL Nun sagt m\m Pla#p ai d«r uigbfibrten ateloravadrioklichs
^Ico» Httl tftlifyi?* Qud yip.Kal &st^ Mil öv^ond«. Und' mhA Uvaiia»
J^t keine eigenlUcbe Verehroog ^noisen^ floriri nur m den MyÜmn nnd
nkyiliiedien Genealogien 4er geielirien griechischen Theologen* Aof
gleiche Weise verhilt es sich aat der poetisch « ayihischen Sohiidcrong
der Yter Zeitalter bei Hesiod. Auch diese darf nos nur für die indkn-
^duelle Aenssenug eines iandatoris teaports acti, «ai sicharsten ^e§ Ha-
•lod selbalt ^r ^n solcher war, gelten y also fcaineawagt fiir eioen bisCo*-
risieb beglaabigten Beiricbt. Aber delnr bat sie Hr. J>« geaonUBeo, baa
daifiaoh seiaganses: Torliegendea. Werk eingeriehftet, afagethaiit in vier
Zeitalter) die ganze. Stell« 'seiner Arbek xum ficnade gelegt. Woiaof
bat er also gebaot? Antwort: ^nf Sand»
Ifit den mythischen Ganealogion und genealogiaaben ftoibea vyeisa
Hr. D» aoch nicht recht umEOgehen , sie flicht ^ebadg sa treanen ,. ibftm
•Grand an soeben and an findea» <ie in denten. Br hegt hier ebenlalla,
aa wie obeilunpt, eine Tiel an hohe Blainnng von dar Glaabwnrdigkeii
ider alten Scbrirtsteller. Wenn sie gleich Classiker beisseH, sie sind
•doab^ faa AllgeaMinen gans siehlechte Kritiker oder kritisabe Aatorao; sie
prüfen ihre Aassagen and Aeoseerangen nnd was sie gebort oder geleaen
haben, niieht imonr gehörig; blos individaelle Anaiohteni ohne aiaass*
•geblicbe Vemnthnngen^ iogar offeabare Brdiohtiuigea geben ^a als hl-
«torisobe Berichte. Selbst eineib Heredot, einem Thoc^rdides, einem
Polybias ist nicht imoMr aa tränen , wie das Ja. nettere Farschnngen anr
■Chsofiga erwiesen kleben. y^Wiis wenig, sagt der ansgeaeichneta Nlebnhr
in iMdo«R Vortragen aber alte Gasoh. L Bd. 8. a65| tbeilea dooh dia AUen
mit uns die Sorgfalt des Ansfarsebensl^ Und wer sich die Mfihegiebt,
solchea Untavsochpnrj^en nachaagehen, der wird Niebttbr^s Aoasprach über-
all bestätigt finden/^ Was ist als« an tiinnt Was Itfarniar^ wie Nia^
^hry K. O. Müller a. a. Koryphaea der Wissenschaft schon iaiaier g«-
Hhäa haben*: Jeder «inxeine Barieht ist anf die Waage dar Kjritik sa iegao*
ao prüfeä, ob er bistDrische Wahiheit enthalte , weher er gen««Mita, ob
wohl anch dar aigant liehe Barichtersthtier 4lc Widirbeit habe sagen
k8nnea.n. s. w., wie dies Alles Voss in seiner AatisymboUk so acb^n
eatwickefit ' bat.' Solcher MTeg ist freilich «twss schwer, etwas iaa^
wailig, etwas langsam und danun manchem geflügelten Hflorm OAbaqaem
und listig oad Yerhasst; Aber die Wahrheit« ;die hfeboriscbe WabrhaH»
die -wir Sachen, wind do^h alieia anf dem W«|^ smt gesaebt wjordan
mfissenc er bietet nrnr . gediagetoes En^ mr Icfbnt nan Kr« D« liat steh
aelae Ari>eit in der Bealebang viel aa.leiabt gemaabt. Daram im Pbar«-
tteblicha, <£i8 Seichte, das viele Unanreirlaissiffs ia detaelbaa, da« ihr
Mnanaega, wie Miackwita neoexdiags behan|Mtpt hal (Zeilpcbr. Hr
Altertbamsw. 1848. Na^^ Jin 186) , mit iTiirsckt an* Vorwurf «madit
wardea ist»
Naahdäm wirao die THndpien aad dia Methode dos Hns* P^. «ia
lalscfa Diid anrichtig dargelegt haben, kaHatt itvir ans der IMßhe «bnr^
bahan, dem Verf. ins iBinelaa an folge« nhd ihn amdi da, Sfdidl^ vor
Sdiritt , KU wideriegdn, dbnaU daaf Stoff «aung iirarharnkM il^i a. B« 4ia
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Mkliogimpliisele Berichte h. kane Anteilen. 81
bbcke AnlbegQBgdei'Kronoe*, des Anenit-; des Apollodienfltes. Wir
weUen ladeesen aar noch käniich miMra Lesero Berichten , za tvdcben
dfeBtIliiliifiehen ReaeUaten der«eibe endlich komnl; dean eine eoililir-
fidie Aueuaadersetsang des- Inbalte» oad de» Gedankenganges der Schrift
pAl die ZetCschrift f. AlUrtbnnsw. a. «. O.
Im ersten Abfchnitte, „Aetas prima'* Gberichrieben , giebi Hr. D.
nent eine weHlanfige Uebersicbl der Wohnsitze der Pelasger in Hellas
0. i, w.y welche nicht nor nichts Neaes bietet,' sondern, als onk ritisch in
rieJen Panicten, den dessfalisigen Aoseinandersetzangen WachsBiatb*s ond
K. Pr. HemuKin^e weit nachsteht; sodann schildert er den Charakter nnd
den Znataod dieses Volkes in diesem «rsten Zeitalter , ganz gegen alle
historisdien Berichte, so, dass es in singnlas nationes nöndoro diffoson,
memm reUginnomqae nnitate (nach 1 Mos, 10, 25 U) qnadam acqoe ae-
qaabilitate continebatnr , ferner, dass ei in seligster Masse ohne Arbeit,
ohne Ackmrban (!) aeine Tage hinbrachte , gemäss der Beschreibung des
Heiiodae n. n. Dichter. Dieses Zeitalter heisst ihm auch das ogygische,
nach d^m bekannten Konige und der bekannten Ploth, die aber Ja mf-
Ikkek sind, d. h. oabistorisch, so wie man doch wohl dichterische Phan-
tasien, wie die vom goldenen Zeitalter, nicht f&r historische Nachrichten
wird sn halten haben! Und — fragen wir noch ausserdem den Hm.
Verf. — woher weiss er denn bestimmt, dass die IfeHenen den Acker-
bau Anfitngs nicht gekannt hatten) Bs ist vielmehr wahrscheinlich, {a
mehr als wahrscheinlich , dass sie selbigen aus Asien bei ihrer Binwande-
fing nndi Snropa mitgebracht haben.
Der «weite Abschnitt, „Aetas altera*' betitelt, zeigt, wie in dleseili
Zeitsker alle Keime der hellenischen Religion gewnrzelt, aas denen sich
später das. g;Bnse griechische Leben hervorgearbeitet habe. Nach der
herodvteimäien Stelle II, dd (die Hr. D. also auch wieder als eine her
stiaart historische QneUe ausbeutet, v»as. sie nicht ist) hatten die
Pelasger }etst cwar Götter, aber noch keine Namen dafür (ist das
wehl möglich , dass jene , nach Hrn. D.*8 Darstellung geistig doch noch
mo ■ngebildeCen Pelasger Terschtedene Vorstellungen von einer Sache
hegten, ohne sie zugleich durch verschiedene Namen trennend zu be«-
zmcfanenf) ; nur der allgemeine Name ^so^ von ^ühß (diese Ableitung des
Piste «ei TonEnzieben der des Herodot von %Mvcm Aber wurzelt nicht
tcoff, deos, in dies, dius [sub dio]? Ist das Wort nicht verwandt mit
dem dew der Perser?) habe gegolten. Es fangen sich also an ans den
Pesseln der Titanen, d. h. der früheren Uncültnr (!), die Elemente der
aacfamaligen Religion der Griechen zu entwickeln. Namlioh „est et to«
tiBs Helleni^e gentis et singniarum nationum origo repetenda a Jovis ce-
tcroromqae deorum ortu. et cultn et imperio^' (p*g- '73). Dies zweite
Seitalter liegt begrenzt zwischen Inachus und Phoroneus und zwischen
Ueocnlion und Danans. (Aber das sind ja Unter mythische, d. h. er-
dichtete Personen i die als solche gar keiner bestimmten Zeit angehe«
ma!) Den Chardcter dieses (silbernen) Zeitalters, wie es (wirklich)
geweaen , soll gefreit noeft der Wahrhmi schildern der XKeftfer Hesiod in
jenen bekannten Versen (opp. et d. 127— 112)! l
jr.^efa^b r- PIM. s. PM od. KrU. BibU Bd. LVU. Bfi. 1. 6
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82 . Bibliogtaphbche Berichte n. ksne Aozelgen.
Ba folgt der dritte Absduiitt: y,Aeta8 terUa et qaarta«'^ (Beide
Zeitalter werden aUo hier losammengeworfen ood als eins behandelt.
Aber waron da Oberhaapt geschieden? wenn es aach Hesiod getban !
Dieser noiogische Dichter wird ans doch nicht hier Norm sein sollen
oder müssen!) Befnrenxt sind die beiden Zeitalter dnrcb den trojani-
schen Krieg. (Aber der bedingt doch nicht eine so scharf sondernde
Grenze, als vielmehr die kors auf denselben erfolgte dorische Wande-
rung! Durch diese und in Folge dieser schafft sich das helleni-
sche Element erst die rechte, die allgemeine Geltong») Hier entwickelt
sich die griechische Religion so der Stufe, wie wir sie in historischer
Zeit erblicken, oder, wie Hr. D. sich auftgedriickt hat: „dii reoentio»
res (!) ex tenebris, qoibus priore aetate, si qui jam occulte se mentiboa
ostendissent, obruti fatueront, in lucem solemque publici cultos progeniti
sunt duce et effectore Jove, qnum antea dominante Satumo neque Jupiter
neqne ullus alius deus vere regnaret anl catta publice esset ut domious
celebratus" (p. 77). Jetzt erst sei der Uebergang geschehen vom Noma-
denleben zum Ackerbau' und zur FlxirUng der Wohnsitze , aber auch zi>-
gleioh zur Trennung der Nation In jene vielen Volksstämme , in wekhe
später das griechische Volk zerfiel. Dies und was sonst die beiden
letzten Zeitalter charakterisire , werde gleichfiills angedeutet und sei ent-
halten in der dessfallsigen Schilderung bei Hesiod !
Wir aberlassen unsern Lesern , ob sie von diesen ziemlich luftigen
Hypothesen und unklaren Ansichten Gebranch machen wollen. Uns
däocht , es passe auf das vorliegende Werk die Aenssernng NiebuhrV
(Vorles» Gber rom. Gesch. I. B. S. IOO)t „Wenn wir, wo kein histori-
sches Licht zu erlangen ist, durchaus sehen wollen, so verdirbt das gei-
stige Auge wie das leibliche , wenn es im Dunkel sicJi gewaltsam an-
strengt/* Das einzige Wahre, was der ganzen Bxposition des Hrn. D.
allenfalls zum Grunde liegt, durfte sein: die griechiiiche Religion, sowobl
im Allgemeinen , als In Bezug auf die einzehien Götter und Göttercnite,
bietet eines der Hauptmomente der Cultur dieses Volkes und zur Auf-
klarung seiner Cnlturg^etc&acAte dar. Dieselbe hat in der vorhistorischen
(vorhesiodeischen) Zeit folgende Perioden durchgemacht: das frische
Zeitalter der Schöpfung religiöser Ideen , der Gotter und des Cultaa der-
selben ; das Zeitalter des allmahligen Absterbens dieses frischen religiösen
Lebens zu todten äusseren Formen ; das Zeitalter dieser Abgestorbenheit
selbst, die schon einen Mangel an Religiosität erkennen , jene Frische
des Glaubens, wie er sich im ersten Zeitalter kund gegeben, vermissen
lasst. Aber die Grenzen dieser Perioden lassen sich auf keine Weise
bestimmen, ist auch nicht von Nothen. Wir wissen schon so im Allge«
meinen genug von der sonst so dunkeln Zeit. Man kann zar Auf-
lüarung derselben indessen auch vielfach die Mythen benutzen — nicht
blos die religidsen — aber mit grosster Vorsicht, ohne Deuteleien. Wenn
man sie vorsteht richtig au&nfassen und zu benutzen za dem , wozu sie
Gelegenheit bieten: so gewahren sie manchen, selbst überraschenden
Aufschiuss, nur aber in anderer Weise and nach Anwendung anderer
Kritik, als Hr. D. angewendet.
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BibUogvspUfdie.Bfliifliite n. korae Anttlgen. 8S
Zu guter Letai können mit nicht unthin noch so tidefn, dam Br. D.
so weit Tov icbt roniadien Ansdnicke abzwicken ist, dasa er, at«lt
Graecnoy ■» nm, ao oit Helieoiensi a» nm, statt Graeci Hellenoa, statt
Neptoniis Poseidon n» s. w. sagt. Far ans Doatsche in der Gegenwart
ist es freilieb noth wendig, die griechischen Namen für die griechi-
achen Götter» die romischeo Namen ior die romischen Gotter aninwen-
den, ma damit sofort die Verschiedenheit derielben aasadeoten. Aber
vom romischen Standpunkte ans, wenn man classisch das Latein
schreiben will , darf man solches nicht thnn.
IVir haben ans frei nnd offen über nnd gegen Hr. D. ausgesprochen,
anter koaer andern Ricksicht, als der anf die Wissenschaft. Holdigt
er derselben als ein achter Diener , so wird er zu ihrem Nutz und |l*rom-
men den Tadel wissen zu benutzen und anssubeuten far andere künftige
Pille und nicht halsstarrig an vorgefassten Ansichten und Vormri-
MmgeD hangen , die derselben keinen Vortheil bringen. Hr. D. hat «ach
anderweitig schon missbilligende oder tadelnde Urtheile erfahren, und
den Unterzeichneten hat weder die Aaseinandersetzung Minckwlt«*a
(a. a. 0.>, noch aach das (daselbst angefahrte) günstige Urtbeil Sehet«
Iwg^t, äeB „bocbberuhmten Gründers der neuem Philosophie '', über die
▼erliegende Schrift — ^ sie ist ja im G<aste des, zwar phantasiereichen,
aber der strengen historisch-kritischen Forschung viel zu fem stehenden
Philösephen geschrieben — ^ nicht beirren kennen.
Bnodenburg a. H. Dr. Hejftmr.
Schal- und Uniyersitätsnachrichten^ Beförderungen
und Ehrenbezeigungen.
Jeka« Das wissenschaftliche Leben, welches fortwShrend In bte«
slfer UaiTcrsitatsstadt waltet nnd auch durch die neuesten Sturme der
Zeit keineswegs unterbrochen worden ist , ertont nicht blos nn den hie^
siges, noch immer fleissig. besuchten Hörsälen wieder, sondern lisst seine
Stimme noch weit hinaus in die cirilisirte Welt erschallen, durch die
Gediegenheit seiner akademischen Gelegenheitsschriften , welche den Ruf
tiefer, acharfiiinniger Gründlichkeit, welchen die sachsischen Gelehrten-»
anstaltciist^ts besessen, ungetrübt zu bewahren Tollkommen geeignet sind«
Jededi wollen wir tou dem Vielen, was in dieser Hinsicht einer weiteren
Verbreitung werth bt, Yorerst nur einen Theil dessen hervorheben, was
die Leser dieser Jahrbücher rorzn^weise interessiren mochte , nnd halten
nns hierbei zunächst an die akademischen Schriften des Geh. Hofraths
Professor Dr. Ferdinand Hand , dem die Uebernahme der Professur der
Beredteamkeit die Pflicht und: Nothwendigkeit aufgelegt hat , die officiel-
loi Programme Namens der Universität zu schreiben, indem wir unsrorbe-
hatteo, Aber Anderes ein nächstes Mal mehr zu berichten. Das erste der nns
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84 8e1uiN und IMTenititiaBcliriohtof^
fton dem berahmten Veteranen Torliefenden Programne, nach darOrdnnng
der Zeit, ist das am &. Ang. 1848 nom Prorectontswecliael mugegebene,
hl welchem , nach einem knrxen Vorworte , welche« die Nothwendigkett
des Gesetftes nnd des dasselbe roUmehenden Vorstandes fSr jede Gemein-
schaft unter Benntanng Ton Cicero*s weiser Rede: Fiddm magktratu9
immo tue «ön, ui fraeml , praeSBrAoffiie reeto e( «fflia el eofintnefa c«m
UgSbua, «eregve dict magülrsrtifm legem esss lo^nenfesi, ieg^eni osiem am-
tum mogwlratiifli. Nihil parro Um oftum eH ad hu eimüekmem^e na-
turae, ^od cum dico, legem a mu did nOutque eUud itMligi voio, quam
tmpertum, eme quo nee domua mUuj nee cwkae^ nee gern^ nee heminum
unkerium genm etare^ nee remm natura manie^ nee ipee mundue peiett^
trefflich darlegt, sowie snr gewissenhaften Acbtong der eingesetaten
Obrigkeit durch Worte desselben Romers schliesslich anmahnt t Non wetum
praeeeribendui eei haperamUi sed eliam eUnbut obiemperandi medue. Nmm
et fui bene imperat , paruerü aliquando neeeeee est, et ^ modeste porsf,
ind^MT qui aliquando imperet dignue esse, «odann p* 6 — 15 die wlssen-
achaCUiche Abhandlung: Q. Falerii Catuili earmen LF, in antiquam
formam reeUtuere conatuM eat Ferdinandue Handiue (Jenae prostat
in libnria Braniana, -1848. 4.) folgen lasst. in dwselben erkennt der Hr.
VerCi snvorderst an, dass Catnil mit aller Absichtliehkeit das Gesets den
Versus heodecasyllabns durch die Umwandlang des Daotylns in einen
Spondeus in Tielen Versen in diesem Gedichte yerletxt habe, um durch
den langsamen , -unbeholfenen und fast hinkenden Gang seiner Verse seine
eigene Müdigkeit, die ihm bei dem Aufsuchen seines Freundes Camerins
in der weiten Weltstadt geworden , au documentiren , wie das I s. Voss
p. 121 bereits richtig beurtheilt habe; glaubt aber, dass der Dichter bei
diesem Streben nicht gans ohne alles Gesets den Dactylns mit dem Spon-
deus rertanscht , sondern in je einem Distichon also gestaltet habe:
eine Gestaltung, welche die Worte, v%ie sie nach der ülteren Lesart um-
gewandelt werden müssen, überall zulässig machen. Auch er 4>ringt so-
dann, wie die meisten übrigen neueren Herausgeber der Catotrseben Oe-
dichte, die nach dem Gedichte an Coelius stehenden 10 Vene, in denen
die auageseichnetsten Lanfer erwähnt werden , mit diesem Gedichte in
engere Verbindung und glaubt, dass in diesem der Dichter die solenne
Form des Versus hendecaiyllabns um desswillen beibehalten habe, weil
Jener Grund, warum er, seine eigene Ermattung darstellend , im übrigen
Gedichte den Rhythmus umgestaltet habe , bei diesem weggefoRen. Jenn
Verse selbst will er nicht am Ende, wie einige Anirieger gethan, son-
dern , wie bereits F r. Lachmann Torgesohlagen , naeh V» 13 unseres
Gedichtes eingesetst wissen. Darnach giebt er, nachdem er p. 7—49
noch eintelne Stellen de§ Gedichtes thells mit kritischen Bemerkungen,
in denen er ▼orsugsweiae die Steilen bespricht, wo er nach alteren Hand-
sebriften den Text seiner Annahme gemäss in Beang auf das Metrum na-
gesUltet wissen wUl,theils mit erkürenden Bemerkungen ansgeatatteV
dai ganse Gedicht also wieder :
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BefSrderattgw tfiid Bbreabescigimgttft. 85
OrawKiu^ nfarU non molesium e»f,
D^münttrety uU «ml tuae temebrae.
Te campo ^aenmmu$ mmare^
Tt in Circo, U m omin&iM UMiu^
Te m templo immnU lovU Mrcr«(o«
In Magni wnul amhulaüone
Fcmeüag amneg, amice , prendiy
Quai vuliu video tarnen fcrenw.
jii vel ie $ie ipieftagitabam:
Camerium mihif peuimae puttlae.
Qautedam mfmii tu nudulum reäuet:
Enhkin rü$eia laUt papiüu.
Sad te iamferre Hereuld laboa uL
Won eustot «t egofingar iUe Creium,
Nan ft Pagaaeoferar wdatu,
Nan Lada» ego pennipeave Persetc«,
Non Rhtti nioea citaqae higa^
Aide kue plumipede» volatäeeque
Feniorum^e ehnul regtiire eumtm i
Quo$ ninetoe^ Cameri^ mihi dkares^
Dtfeetue tarnen ornntbae meduUU
Ei muUtB languoribaa peretu»
Essern te ntiftt, omtce , quaeritando,
Tanto te mfastu negas amico?
Die nobis , ubi sis futurus : e<fe
jiudaetery eemmUte, erede lueei.
Num te laeteolae tenent pueüae?
Si Unguam dauso tenes m ore,
Fructus proikies amoris omnes,
Ferbosa gaudet Fenus loquela.
Fei n viSf licet obseres palaium^
Dum vostri ctm particeps amoris,
Wiriooneo «if das Binieloe, was hienn Hr. H. in den Anmerkongoa
beigebradii , um des Raumes willen nicht näher eingehen and nar We-
AJgca hier bemerken. V. 3 will er bei den Worten : te eampo guoesfot-
mus weh»are^ nicht, wie die meisten Heransgeber mit Nar d in i angenom-
■en, mn den Campas Tiberinus, sondern an den aof dem Caeiios befind-
lichea Campus Martialis gedacht wissen , der insofern compiit mtnor habe
genaniit werden können, als er bei Tiberuberschwemronngen statt des
Canpaa Martins zu dem Abhalten der feierlichen Pferderennen (equiria)
beantst worden sei, worüber Paul» Diae, p. 61. Lindem, (p. 131, 13.
Mio.) Terglichen wird. V. 4 schwankt der Hr. Verf. in Bezog auf
Sehreibnng and Deatong der Worte: te in ornntMis ti&eUts, wofor schon
mancherlei ron den alteren Kritikern versacht worden seL Fast scheint
es, als denke derselbe an die Möglichkeit, dass durch Ubdli der Orf, wo
Kdier zum V^kauf standen und ron Kauf- und Leselustigen eingesehen
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86 (Schul' ond UniTMutiUmadiriditen/
SU werden pflegten, bedeuten k9nne, weil er jene Sitte selbst unter An-
führung von Belegstellen weiter bespricht, sodann aber meint er, dass,
wenn eine andere Lesart zu wählen sei , sonachst an iabeUia gedacht
werden müsse. Wir glauben, in beiderlei Betiehnng sei Hr. H. im Irrthnme.
Im ersten Falle würde, selbst zugegeben, dass, wie ^rtslopA. EquU* 1375
|y t^ f^vQflD anstatt iv ttp fivQonaUai, in den Fe^p. iv totg Ijfivci im Sinne
▼on Fisch markt gesagt haben, so auch Catull im Lateinischen habe
sagen können tn UhM$ statt m librarSsy auf Jeden Fall dann das vorge-
setzte omnt&tts kaum erklärbar sein. Im andern Falle aber ist die Stelle
Varro*» de re nut, 3, 2 f., aus der hervorgehen soll, dass ta5e2/a s. v»
h. als iaberna parva , so unbestimmt und vieldeutig , dass man an jenem
Sprachgebrauche überhaupt noch starken Zweifel erheben kann. Ref.
möchte bei dem Schwanken der Handschriften zwischen UbelU» , labeüuy
tabeUü, locelli»^ ti^Üty tabernUf plateia, wovon die letzteren Lesarten
geradezu als blosse Conjectoren sich kuudgeben, am liebsten saeeUae
6chreiben; diese erscheinen zunächst als solche Pütze, wo sich Jemand
aufhalten konnte, s. Cicero or, d^ leg. agr, IL 14, 36. Sunt enim loea
publiea urhia, eunt ioceüa, quae efc, und entspräche die Stelle CatulPs so
ziemlich der P 1 an tini sehen yimph, IV. 1, 5 sq. apud omnee aedeg
eacrae mm dtfeenu ^aerüando. Recht fuglich reihte sich sodann daa
apeciellere: Te in templo summt lovis iaerato, an. Auch V. 9 glaubt
Ref. nicht, dass mit der Lesart: At vel ie gic ipse ßagitaham ^ das Wahre
gefunden sei, wahrend er in andern Steilen gern dem Hrn. Verf. bei-
pflichtet. — Schon der 28. August desselben Jahres legte dem Hrn. H.
abermals die Nothwendigkeit auf, ein Programm zu schreiben, Indem
über die eingegangenen Preisaufgaben zu bth-ichten und neue auszuschrei-
ben waren. Er tbat dies mit Voraus&chickung folgender vvissenschafl-
liehen Abhandlung: Ineerii auctori» Ubellus de drfferenin$ voeum ex anU-
quo eodke »uppletm et emendatus (Jenae prostat in llbraria Braniana,
1848. 4.). Vorangeschickt ist eine kurze Einleitung p. 3—6, in welcher
der gelehrte Hr. Verf., nachdem er den Begriff eines Synonymums fest-
gestellt nnd die Bemerkung ausgesprochen, dass es sonderbar sei, dass,
wahrend die Lateiner verhältnissmässig frühzeitig angefangen , synonyme
Wörter zu beachten und zu scheiden, die Griechen dagegen dieses Stu-
dium ihrer Sprache beinahe ganz vernachlässigt hatten, zunächst darauf
aufmerksam macht, dass die von den Alten gemachten Wahrnehmungen
über den Unterschied gleichbedeutender AusdruclKe bei dem Studium der
Synonymik keineswegs zu vernachlässigen, und selbst die Auszuge und
Sammlungen , welche sich spatere Grammatiker zum Zwecke des Unter-
richts angelegt, noch immer beachtenswerth seien. Mehrere solcher
Sammlungen liegen uns jeUt noch vor, die e i n e von D o r v i 1 1 e in Afttcell.
Oheervatt. eritk. nov. tom. IX. nach einer Handschrift Jean Bouhier's her-
ausgegeben, die die Aufschrift hat: Indpiunt d^erentiae termonum Remi
Palemonig ex Ubro Suetoniij und die Nachschrift: ExpHcü praeeeriptae dtf-
ferentiae ex mro SuetonU TranqutUini qm inaeribitur pratum. Es leuchte
ein, da&s hierbei an Q. Rhemroius Palaemon zu denken sei, dessen Lebea
SueU gr. 23 beschrieben tind dess.n Wrs gtammatka bei PutechiuB p. 1366
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nad £lypeBb6Migttigea. 87
kw 1386 mbgpdwmkt atdiL Saetoo's Mnrill, die ia Nadsbanig dM
CpecUachea U^imw^ worüber noch Pliniui huiL nmL 1. praet $• 13 £81,
vagüdiea werdea luma, p'otiini übencliriebea f ewesea war, aber welche
Aoliwhnlt GM. PioeL AU* V^* rerf llcbea wird, sei aach aoch erwahat
wordea tob /# tdorat de aolara reram Gap.37, wo dieLeiarts TVongutUa«
iepralaiy vielfiach verändert, wie m iimrü»j m aroteit, ta parergü etc.,
jedoch aicht ansatasten Bei. (Wir wundern une, daas Hr. Hand hierbei
das Kxcerpt aabeachtet f elaatea hat, was Jac. GroaoT aaf eiaer Ox*
forder Handachrif t' de aolara reraai bekaaat femacht hat and wae hiater
JL O. Malier*« Folie« p. 382 ia aeaerer Zeit wieder abgedrackt wor-
dea igt, waeeÜMt es heisat: l>e oannihi« (lege aoarniA««) moiii ae ßmad-
avm ia pratie «t An/taBhi» TranpäUua äc aii» Deaa et war hier lu-
gleich IL O» Malier'« Irrthna so berichUgen , der ia praik fSr vorder-
bea hielt aod dalar in prtmff za leaen vorscblog. Mit Unrecht. Nicht
'ta protfi, was durch das, was Hr. Hand beigebracht hat, sicher genog
steht, war sa Teraddem , soadera vielmehr lie^t der Fehler in dem Za-
aalae ia aaaaiitaf, and wohl mochte an schreibea sein: «i pratts gram-'
■iiticaliftas, womit wir es aber nicht aasgesprocdieB wissea wollen , das*
SaeConias seihst seiae Schrift prola graaiaialioattB nberschrlebea , wohl
aber 9ia Spaterer sda pfalam betiteltes Werk alsq dtirt habea konae.)
Die Verwecfaeelaag des Namens TranquiUua mit TVan^iaUinat dftrfe nicht
aaCblleay aie fidle ia dieselbe Kategorie wie Marcdlu» nad üfareWIiaas,
die haafig verwechselt wordea seiea, und aach iß dea FUii Caeaarum
finde sich ia videa Haadschriiten jene Verwechseinng ; wir lagen htasu,
aach bei leid or« orig, XVJUI. 6, 8 u. o. a. Bine sweite Sammlung sei
die rians aagewissen Verfassers , die in vielen Fallen mit jener Palamon^s
Namen tra^eaden abereinatimme , so dass man wohl annehmen könne , sie
•cica beide arspraagiich aas derselbea Qaelle geflossea and aar darch
vcfachäedeae Brweiterangen in ihre gegenwartig mehr verschiedene Ge>
stalt gerächt wordea. Diese Saaimlung habe snerst PuUekm» p. 3908
bis 1308 bekaaat gemacht aus mner Haodschrirt des Bongarsias, aber
nicht voUständi^. Sie theilt Hr. Hand nun vollständig mit nach einer
Abschrift D'Orvilie's, die ^^er nach einer Handschrift Boahier's ge-
aomaiea hatte, p. 7 — 21 mit eigenen ßemerfcnngen, in weichen er nicht
aar die eerraptea Worte der Haadschrift verbessert ndd die ahnlichen
Slelleo bei Palaemoa nachweist, sondern aoch in mancher höchst lehr'«
reidwa Bemerkaag seia Urtbeil über das, was der Grammatiker vortragt,
abgtebt, weshalb wir allen Freunden tieferer Sprachforschnng eiae Be-
achtaag dieser Aasgabe empfehlen. — Ans dem p. 22 — 29 beigegebenen
Beridite iiber die Preisaafgabea and ihre Liosung lasst sich in philolo-
gischer Hinsicht leider wenig Erfreuliches melden ^ indem die beiden
Preisaafgaben der philosophischen FacuUat ohne Bewerber geblieben
wareo« Die neae philologische Preisaufgabe war : Ea quae m Oicerontf
icnpiw ad kutonam artaim, praeter oratonom ei poelieam , tpeetani , ool-
tigeafar ei ilfastreiittir , ut aimul appareat^ quae tpstus Ck^onii fuerH de
irte rwfjMf operibuB scntenUa. — Zum Herbste desselbea Jahres gab
^ Hm» VerC eioe neae Veraolassung aam Schreibea die Aakfindigvng
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89 JBolml' oBd UaiterdtataBacMdbUa,
der VorUtimgMi for Hm WiiiüMr«eaiett«r 18i8— -49, da« er ait elalgeii
BeinerkQngeii sa Theocrit*« IdylHen, weso Shm die Erklärung derselben
im philcriogitchea SemiMriiim die oacbste Veranlaiüang gegeben hatte«
einfSkrt. Ueber den Anfong der ersten Idylle:
adv rt rd tfudt^ifffM jcnl « ar/rv«,' «/jcdXa, vi/ya
« sorl rnis nayuSai iuliüd»xai' idv dl %al tv
über deisen Cenetracüon nnd gramnatucbe AuffaMongsweiee die Ter*
Bchiedensten Ansichten anfgesteilt worden sind, spricht sich der Hr. Verf.
p, 4 sq.' dahin ans, dass er, anter SichersteUong der oben angegebenen
InterpoDction, die Worte cd '^iM^ftn «al d xitvg als eine 1v di« dvmip
fasst n. Mtnrru« ptmct erkifirt, mit Berafaag auf Eunpidi» fykSg.JuL76&.
fiiBi ^^ Ztnotvta nal divag u^vQOtidBU &r^lfi9 *&ld9iM axfotuit*
Eloeit. 341. »al n^at« «loxnfidy x* havtisp^how fivp«. iVopfrl.3, 4, 9«
Orottof elodef^ue piato, und mit der Bemerkang , dass ancih der von Mei<-
neke angefahrte Theophylactns , wenn er tfiti. 18 mcooff ^pi%v^Ufunu
erwähne, die Stelle anf gleiche Weise anfgefasst zn haben scheine« Ans
der letstem Stelle mochte nicht so riel zn erschliessen sein. Denn da
^i^vqCtHw öfters vom Sanseln der Banme gebraucht wird, s. Anttofk. Nu*.
1004 oray Mlatutvog ^«4K;^/(9, so lag es, da die Fichte besonders wegen
ihres Nadeigesweiges inm Säoseln geeignet ist, sehr nahe, nivvog fptJ^v^
giöitat« anch ohne besondere Rocksicht anf Theocrit an sagen , eben sn
wie EifmoL Jf. p. 819, 1 vd '^idv^isfMr T«y dhdgmw gesagt wird. Jena
Fignr erkennt deotlicher an ein Scholion bei Gaisfordp. 4, 18, dasjeradesn
To r^ nitvog fjn^v^iofm ^klart. Die Aaffassung iiw^ Gänsen wird aber
am besten getragen durch die Uebersetaong dieser Stelle bei T^reniia"
mu» Maurutf welchen schon Gaisford angeführt hat: ünlee tibi pinna
snftflnirflMcral, en lUdy potior, froxima fontkulky el tu quo^e dmieim
pangis, nar dass dieser bloss den Hnnptbegriff pmat festgehalten Imu
Nachdem der Hr. Verf. V. 30 die Wiederholung des Wortes %i۟ag ana
dem Sinne der Stelle selbst gerechtfertigt, bespricbt et* die Stelln
V. 64 sq..
{Q%ste ßt/ntoXiTtag^ Mw^at tpileu^ iq%it aoidagr
Ovf^tg od' m'i Attvng wiBv^^iiog ädia qpova,
woselbst er die Variante der altern Handschr. ad* ä ipmvu nnd die den
Ongor» CormfA. p* 190 Söe a (ptopa so sn vereinigen snckt, dass er an-
mmmt, Theocrit habe: ade yv q^oiva geschrieben« SodAnn wendet er
sich SU der Stelle V/8l ^g«
7^9^ 6 rfyirjnog
n^fpti , ^uxpm, täkop , ri tv lauiai i a di tB nmifu
nu0€tg ttvtt nt^Pctg , nwx ikna arooei tpo^Uai.
(fi^XBXB ßantoXiftag^ AfoDtfai qp^i, a^ftt aoidäg)
Savtv^' i.dvüt^mg rt« Syop nal «fuex^yog ioo/,
woselbst der FenuM miertoZarti, der amanrechten Orte eingeschoben na
sein scheint^ dadurch gerechtfertigt werden soll, dass mit dem Worte 2a-
tivöm eine Ueberrascheng aasgedruckt werde, insofern Priapas sagen
wolle , dass das, Madchen an den Qoellea nnd in den Hainen amheraaliweife
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89
— j e<< ch aieht «twa Ba^b litbtiMt, ndb, Ibn naobgeliead aii4
sicIieDd. Bierftiil wird V. 96 die handUohfifUicbe Loaait iif^e^f ^9
jdiotsti Siagva AMwardt't oad Hermann*« Malhiaaaasanf ; aisa fi^p ftla-
mm darcb oiiie anagaseichneie firkiarong der (anaea Sitoalion, in we^
eher Veana enclieine, trefilich in ScbaU genomoien» Den Beadünaa
Mckt Hr. H« mit der BeBerkoog, daaa die Analeger im Geaange dea
Thjnia daa Greachick dea Daplinia falsch anfgefaast baben* Ba aal nicht
TM einem Joagea Manne die Rede, der« nachdem er lange der Liebe
Iraad geblieben , endlich Ten der Liebe an einem Madeben ergriffen und
farSebnancbt nach dem GegenaUade aeiner Liebe bingesierben aeL
Vielmehr habe Tbeeorit in Dapbnis einen von allen, die mit ihm in Be-
rüfaraag hnmen, geliebtea Jnngen Mann darstellen wollen, der der Liebe
•e lanfe Zeit aut ae tapferem Mnthe Wideratand geieiaiet habe, desa er,
a acbd em ea gegen aeinen Willen der Macht der Venua unterlegen ael,
nickt obae greaaen Uarnntb in den Tod gegangen aei. Darana aeien die
Aedea dea Dapbaia an die Venua nnd aeine Verwunaehnngea gegen dieae
GöUia sa eckiaicn und in dieaem S^ane V* 10) fg. aufanfasaen , die Ur»
Haad alao geacfaiieben wiMcn will i
^äi^p§^ Kijir itdif naxov levf rm «Ayo^ "Eqmtu
— Daa Programm an dem die»jabHgen^ am 10. Mira vor alch gegan-
genen Prorectomtawechsel enthalt, ansaer einer tfehr pasaenden Anoprache
p»III — Vill , ala wbsenacbaftlicfae Abhandlung s Quaetltonei CofiiUianne
(Jena« 1849, proaCat in libraria Braniana. U 8. 4.). Nachdem hier Hr.
Haad im Allgemeinen der Anaicbt Haopt'a nnd Anderer beigetreten , wo-
nach vor allem darnach an foracben, waa in der einaigeo, einst an Verona
aa^efnndenen Handschrift, ana der alle ihrigen Handschriften , die viel-
iache Verandemngen nnd Interpolationen erfahren, geflossen, nrsprang-
lich gestanden, nnd erst dann aa ermittehi aei, was Catnll geschrieben
habea koaae, bespricht er den Schbiaa des ersten Gedichts an Cornelina
and sacht ea, nachdem er naobgewieaen, dasa die Worte fotrona etrge
aar in inteipolirten Handaebriften sich fanden, wahracheinlich an machen,
daat ^ar Dichter geschrieben habe r
Qttore habe iiW ^MMf^ind hoc ÜhOU.
Qttolecnnfue quidtm , pnlrone , per le
JRtft umo meneo« pereane saado.
HieraBf beapricht Hr. H. p. 4 — 8 anf eine aehr lehrreiche Welae das sie-
benz^nU Gedicht Catnira. Hier nimmt er V. 1 die Lesart Umgo staU
der von T^rhHmiy« gezahlten minder beglaubigten magno in Scbuta, er-
kürt die Wendung 9wMtt partitam h^bf durch Vergleich dea griechi«
ichca e^gatirteft htolfßm^ t%U9 an aich richtig, jedoch nicht gana voralcb-
iig, darcb Umschreibnng durch das eialscbe perossa; dieses ist blea be<*
reitetkabenijeaeabereit halten oder bereit habea, alae bei
wmtam arabr ala pardaie; faaner weist er bach , wie V. 8 in den Haad-
schiiftaa davtticb na eiA^nnea sei die alte Lesart t
er^a p&tOkM ea sab' SUmiu m redMai,
i. h. cna-topoalMMtf oeitiüs (oaalii, axmtlüi staatts ta redtwMs, wlU aber
DigitizecTby
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90 Schal- und Uoivaniataiiiiühriobtoiiy
V. 6 die Lesart tdtmibmUj die man mit Goarinm aaf Man besdgen uid
mit einer höchst unsicheren Stelle des Pacarius: pro hnperio safisiiAsiils
ti rottro esceiiAct, die aller Wabrsrhdnlichlceit nach erdichtet sei, belegt
liabe , iLeineswegs gnt heisseft , sondern dafSr taUtu ktuHi gelesen wissen,
wobei Jedoch nicht an ein Saliercoliegiam , sondern nur an eine Schaar
Tanzer an Ehren des Heroules nnd Mars so denlcen sei. Kndlidr schlagt
er V. 20 an lesen vor:
Nunc eeeum voh de tuo ponie mitiere proniim«
Sodann wendet sich Hr. H. dem Hochseitgedichto (carn^. LXf.) in und
nachdem er in dem offenbar rerdorbenen Worte amoft» V. 46 sowohl
Uaapt*s Conjectur oiunit, als die Hermann*sche oernuKt Terworfen, schlagt
er dafür mit Aug. Colotias an lesen Tor ambitu und Tergleicht in den
Worten: fuit deiu magia ambUu ut pettnduM amanütui^ 8en. Med. 400.
Segnu Ate üni tfics, fonfo petUuB ambiiu? nnd Tae* ann, 13, Is nee minore
ambita feminae exarserunt. Allein wfirde man in solchem Falle nicht
«ieimehr majore ambUu, als magia amhUu petendua erwartet haben f
Kine grossere Aenderang nimmt er V. 91 — 100 Tor. Dort verwirft er
V. 9d die Yon Lacbmaün vorgenommene Wiederholung der Wortes IV»-
fleoff, novo nupta^ nimmt ferner Anstoss an der prosaischen Wendung,
die Lachmann hergestellt: st tarn vtdeCitr, und will, da der Vers: SM
fiiorarit: Mt ctfeir, sich nicht wohl von dem andern trennen lasse, die
ganse Steile also hergestellt wissen :
Ttdie in vftrio aolet •
DU/iiU demini horUüo
Stare floe AyaoihlAinas.
Sed fROrortt? abH die«:
IVodeos novo impto.
Jam oidetur ui audiae
Na$tra verba. Fiden , facta
Aureaa yuoftunl eomaa,
Sed moraria? Mt dtes :
Prodeaa novo nupia,
V. 156 sqq. bteheu also bei Lachmann:
En tibi domua ut potena
Et beata viri fut,
Quae tibi aineflne erU
(lo Hymen Htfmenaee o,
lo Hgmen Bymenaee)
ü$que dum tremühim meoens ete.
Hier stosst Hr. H. an dem Verse: quae tibi aineflne erii an, nnd da J&ie
erjt in den alten Handschriften nidit steht, viehaehr: quae tibiame aervit^
quae tibi aineflne aervitf aerviai oder aervietj so will Hr. H. nach potena
einfach ait gedacht wissen und schlagt sa lesen vor: quae tibi eine aerviat^
unter Vergleicbang von Virgil. Georg. 4, 90: melipr «aemi sine regmmt
in aula^ und Ho rat. Epiat. I. 16, 70. Servkt uJlSüery dne paacml dmraam
orelyue, findet aber die lästige Parenthese, welche die -folgenden Wort«
elMGhlieast, unsoUUsigJ In demselben Gedichie V. 206 schreibt der g«»^
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BefBfdemngeo imd Ehrenbeseigiingen. 91
Idirte Hr. Verf. ttati pvlvent Jfiriei, we!cbe TerfflndiDiig allsa sehr von
der Lesart der Handsehrifien : eriikrei, erührae^ en'fert, erÜto', erytkereij
cricci abweichen, Erpkriy indem er annimmt, daas wie Stfria and SgnUy
M avch EryUkHa lud SrftkruM gesagt worden sei Endlich glanbt der-
felbe V. 223, Haapt's Beobachtung als wahr anerkennend, dass CatoU
UB Ende den Versas Glyconens in diesem Gedichte weder eine knrae
Silbe noch den Hiatos sagelassen, gleichwohl die diplomatisch nahe
Uefeode, Ton jenem Gelehrten aber bereits ans innerem Grande verwor-
fese Bmendation, sed (sUtt et) fudieUiam tuae matrumdieei ore^ in Schats
Bchmeo «a mfiasan, indem er sed im Sinne von «ed odeo, §ed etiam nimmt
Bod den Sinn also umschreibt: Tor^aluUa timUüudinem patrU rrferai oft
MDu&Ms ognoseendaai , $ed puäkiUam mcttWs, quam in puero fortaM§e nemo
extpeetat, nt ore exprestom Aafteof. — Das Vorwort, welches derselbe
Hr. Verf. dem LectionsTerselchnisse der Sommervorlesungen für das Jahr
ldl9 Torgeaeist hat, beschäftigt sich mit den Tiel besprochenen Versen
aas Horot. Art» paSt. V. ^75 sqq.
Igaotttin tragieae genuB inveni$$e Camoenae
Diätmr et plaustrU vexiBie poemata Tkespk^
Quae eanitent agerentque perunetifaeeibua ora.
Hier glanbi der umsichtige Hr. Verf., nachdem er die Ansiebten von
Beatley, ton Kanngiesser (In dem Buche über das Theater der
alten Komödie 8. 62 fgg.), endlich ron Welcker (in den Nachtrigen
sar Aeschjleischen Trilogie S. 247 fgg.)» welchem letzteren die beiden
neuesten Herausgeber des Horaz , O r e 1 1 i und D u n t s e r , »Ich ange-
schlossen y Terworfen hat , bei der Erklärung des Scholiasta Cruquianas :
TketpkfkU Athementhy qui pnrnut tragoediae invenü^ ad qua9 recUandat
eirea rtco« jvIoictCro quoque veAebaiur ante inveniionem »cenae^ sich beru-
higen zu können; nur will uns dabei nicht ganz einleuchten, dass der
Hr. Verf. Torher bemerkt, dass Thespis mehr nur den scenischen Apparat
anf dem pioMUtrum gefahren , den Wagen aber selbst nicht als Apparat
seiner Anflnhrongen benutzt habe. Denn dem widersprechen die Dichter-
worte seJbst:poeniirta eexiBee^ die man doch nicht blos von dem Herbei-
lahren des scenischen Apparates fassen kann; und der 8choliast, so wie
Sidan. Apollin, carm. 9. ▼. 232 aui plaiulri» soUtum eonare Theipin^
haben ebenfidls die Worte allgemeiner gefasst. Doch da die genaue und
grnndtiche Erörterung der schwierigen Stelle nicht wohl einen Auszug
erlanbt, so bitten wir unsere Leser, Hrn. Handys Worte lieber selbst im
Zaaammenhange zu lesen. Eine sorgfältige Beachtung Verdient dieselbe
aof jeden Fall. Und so scheiden wir ron dem geist* und gemuthreichen
Koryphäen mit dem innigen Wunsche , recht bald wieder mit ihm geistig
verkehren zu können. [il. AT.]
KURHES8BN. (Schluss.)
Indeas wir fihlen , dass wir den Standpunkt eines Berichterstatters
Tsrlassen« Kehren ^ir also zurück zq den Ergebnissen jener für die
GjananaJaogelegenheiten gewählten resp. berufenen Commission. Das
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92 Schal- and UnivenitBUnacliricIiieo,
Zweite y was einer auafalirlicheni Besprecbang und endlichen BeichUiu-
nähme anheimgefallen ist, betrifft die Festsetioag der Befagniase der
Lehrerconferenz and des Verhaltnissea derselben zu dem Director« Wir
vermögen es einzusehen , warum die Antrage aber diesen Pankt lahlreich
eingelaufen waren. Nicht dass sich in allen Collegien eine Verdrossen-
heit der Lehrer durch das biireauiLratische Auftreten des Direotors bildet,
nein, zur Ehre einzelner , namentlich dnes Directors sei es gesagt, das»
er trotz der ihm gesetzlich zastehenden Befugnisse seine Gewalt nicht
auf Reacripte stutzte, sondern auf ein^n durch Denken und Wissen ge-
bildeten Geist, eine mit klarem Bewosstsein und sicherer Bewegung aoa-
gestattete Lebensform , einen in Gemüth nnd Willen ebenso biegsamen
und hingebenden als kraftigen und bildenden Charakter, während andere,
selbst wenn sie früher entschieden gegen die gesetzmassige Pirecterialga-
walt gesprochen und geschrieben , sich in dem erlangten Besitze derselbea
sehr wohl und behaglich fühlten , — indess, man will nur eben in der
jetzigen Zeit keine Zugeständnisse und mit grossem Danke anioerkeoneade
Nachgiebigkeiten, sondern verbriefte Rechte, welche der Ge£üir vorbeo-
gen, dass das freithätige, alle Kräfte and Einsichten der einzelnen Bfit-
glieder zu freudigem Wirken heranziehende Gemeinwesen eines CoDe-
gioms etwa dnrch eine neue Directorialspitze io em verdrossenes , unwil-
liges, sciavenmässig arbeitendes, in Pactionen zersplittertes verwandelt^
und dass dadurch seine gesegnete Wirksamkeit entweder ganz anfgohoben
oder beeioträchtigt werde. Will man , dass die Conferens der Sammel-
punkt sei, in welchem ^ich die Einzelkräfte in ihren Einsichten nnd Er-
fabrungen einigen und ergänzen, nm in solcher Vereinigong dem Wohle
der Anstalt die grosstmoglichste Förderung angedeihen zu lassen, so mnss
man auch die Mittel wollen, die daza allein hinzuführen vermögen. Im
Allgemeinen ist man jetzt über diese Mittel einig geworden , man hat das
richtige Maass zu halten gewnsst, namentlich die aaf Herabwürdigung
der Stellung der Directoren neuerdings an manchen Orten gerichtetea
kecken Vorschlage ganz bei Seite gelassen, auch allerhand . andere , theo-
retisch schon klingende Projecte von einem zeitweisen Wechsel der Di-
rectorialgeschäfte unter den Mitgliedern der Collegien -^ Projecte, die
einestheils, an den von Goethe im Wilh. Meister geschilderten Unfug des
Wechsels der Directorialbefugnisse unter den Mitgliedern einer Schao-
spielergesenschaft, anderntheils an die vernunftige Ansicht de« Aristides
bei Plutarch über den ^glich unter den zehn ct^atviYOiQ wechselnden
Oberbefehl erinnern können »' ferner von der Wahl des Directors dnrch
das Lehrercollegtum , ja ! unter Mitwirkung der Schuler, wie HofiGoaann
in Meissen gewollt! erst grossem Staaten zur Prüfung überlassen. Selbst
in Sachsen konnten die entsprechenden Anträge Kochly^s nicht zur Gel-
tang kommen, da von 40 Gymnasiallehrern nur 6 — 8 dafür stimmten (in
der Lehrerversammlung zu Halle im Octbr. 1848 von 49 Lehrern nur 15>.
Der Dir«ctor darf in seiner Leitnng nnd Aofsicht aber das ganze Gymna*
sium nicht gehindert werden, ihm muss die Oberaufäichi Qber die gewis-
senhafte und angemessene ErfSllnng der BernfspAicht der Lehrer onge-
schfflälert bleiben, ihm mass das Recht bleiben, einan Beschlösse der Com-
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BefSrdenmgeD ond nnrnbeseffgimgeii. 03
fereiix Ms cor sofort dnsnlioleadto' bSb^ren Kntscbeidong fdle, so Gott
Witt, jedes BUnicterium jetst too der Obenebnlcominission ertheilen laBst],
die Aosfohnnig sa rerw^gern, freilich nicht in dem Maasse, wie man
bei Ndgebanr p. 95 lesen kann, sondern mit der Pflidity die der setnl-
gen gegeooberstehende motiyirte Anafcht der Majorität seinem Berichte
beixnlegen (es ist schfimra, dass eine so natfirllcbe Forderong in Folge
frnherer Vorkommnisse erst mnss dorch das Gesets anerkannt werden!
Die Bestibrnmong in dem Bntw. d. Wfirtemb'. Sciratordn^ dass j eder dis-
seatirende Lehrer das Recht haben soll, anf die Kntscheidnog der Ober-
bebSrde m provodren, scheint ans dagegen bedenklich so sein and we-
nig geeignet, die Binigkdt des Colleginms so befördern); ihm moss das
Recht bldbeo , dorch die ihm ndthig schdnenden , bis so Brmahnongen
▼orscfareiteoden Mttel die strenge AosfShrong des vereinbarten Lehr-
ganges «nd Lehryerfahrens so bewerfcstellfgen , die Ordinariate lo rer-
tbeilen, die Lectionsplane aafsostellen. Wir freuen ans, dass, wie im
Allgemeinen das VerhSitniss der Conferens so dem üirector nor als das-
jenige eines Bdraibs aofgefasst wurde, namentlich auch das Letztere toII-
standig dem Director ist belassen worden , denn einen solchen Plan kann ^
nor I>er|entge ao&tellen , der die Lehrer allseftig kennt oder kennen to
lernen Terpfltchtet ist nnd die allgemeinen nnd seitweisen Bedorfnisse
der Anstalt im Znsanunenhange fiberschaut. Pass eine Conferens dordi
Stiamenmehrlieit entscheiden will , was , worin , wo ond wann der ein-
selae Lehrer sa onterriditen habe, ist dorchaos naTernSnftlg. Die Be-
artheilottg der Lehrfahigkeit eines Lehrers steht im Allgemeinen kaom
sdnen CoUegen so , die ihn grosstentheils nur ans Binselansserungen,
Schriften oder ans dem missHchen Rrgebniss der öffentlichen Prfifongen
kennen, am nllerweoigsten aber darf das Lehrercolleginm ohne Gefahr
ür das gnte BinvemetHnen nnterdnander in einer .öffentlichen Conferens
eine solche Seortheilong dntreten lassen. Der Director dagegen kennt
die Lelirer sdner Anstalt weit besser ans den ihm sor Pflicht gemachten
liittfigcn BesQchen der Lehrstnnden , er wird noter tier Augen auf ge-
eignetere, weniger rerletzende Welse den Grund sdner Anordnungen
dem betreifenden Lehrer klar machen nnd denselben dafSr gewinnen und
■nendlich Tieleo Missklangen ▼orbeogen können, er wird im eigenen ^ie
im InteKsse der Anstalt alle Lehrkräfte sor möglichsten .Verwendung so
briogco streben nnd billigen Wünschen der Bihselnen um so gewisser
Bscfageben , als er weiss , dass die Lehrfrendigkeit die dcherste Garantie
fir «neu gnten Brfetg der Lehrthfitigkeit darbietet. In dieser Hinsicht
den Director beschranken so wollen, hdsst om der Lehrer willen den
Lehrsweck bedntrachtigen , Unfrieden stiften ond unsäglich Tlele lang-
«ciBgo ond so keinem Ziele fahrende Besprechongen veranlassen wollen.
Gegen mögliche Ungereditlgkeiten bleibt dem Lehrer ja stets dn Re-
eors. Bs lagen Antrige vor, dass dieser in diesem Falle an die Confe-
rens g^nge, die aber, wie gesagt, gar nicht daso befähigt sein lann,
darnber so entscheiden. Der Recurs moss an die Oberbehorde geben,
sie aDdn kann onparteüsdi entscheiden , Toraosgesetst, dass sie sieh in
dem Bodtxe der daso oothigen Personalkeontoisse befindet ond die dn-
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94 SehoK und UoiranUatmkchricliteny
leinen Lehrkräfte richtig ni beaitbeiljen in SUnde i«t, nicht blo0 dorch
. fremde Brillen En sehen brancht. Dagegen iat der Confereni näl voUem
Rechte die Bescblassnahme über die Wahl des zu behandelnden Lehr-
atoffee eingeräumt und die Vereinbarong über die Bebandlang desselben
und die dabei aur Einfabrnng kommenden Schalbucher. Das Interesse
der Anstalt fordert, ah diesem Rechte streng festauhalten ; dadurch kom-
men erst die Erfahrungen der alteren Lehrer den jüngeren zur Benutzung,
dadurch wird der Missstand immer mehr Terhindert werden , dass Jeder
einzelne Lehrer anf Kosten seiner Schüler erst dieselben Brfahmngen in
der Auswahl und Benutznng des Lehrstoffes machen soll, welche von sei-
nen Coilegen längst gemacht sind« Ein Blick auf die Schriftsteller,
welche an den verschiedenen Schulen erklart werden, namentlich auf
.die aus diesen Autoren gewählten Abschnitte, wird es einem jeden erfah-
renen Schulmanne zeigen , wie viel hier noch zn thun übrig ist, und je
mehr das Princip zur Geltung kommt , dass der Schriftsteller nicht znm
Substrate von grammatischen nnd anderen Entwickelnngen dienen, son-
dern als Persönlichkeit zu. grosserer Geltung kommen soll, als Reprisen^
tant einer Kunst und Wissenschaft, eines Zweiges der betreffenden Lit-
teratur, desto mehr wird sich die Nothwendigkeit heraussteilen, dasa
alle Mitglieder äea Lehrercollegiums, die dazu die Fähigkeit besitzen,
dazu mitwirken sollen , das^ gerade nur diejenigen Schriften nnd diejeni-
gen Theile derselben ausgewählt werden, welche den obigen Zweck e«^
fallen und dem Standpunkte der Schuler, sei es im Allgemeinen, sei es für
besondere Fälle, über welche nidit Einer, sondern nur alle betreffenden
Lehrer zu urtheilen vermögen , angemessen sind. Schriften , welche in
Verfolgung eines bestimmten angenommenen Princips genanere Vorschriften
nnd Anweisungen in dieser Hinsicht gäben ,' sind kaum vorhanden oder
bis jetzt ungenügend ; es wird also nur durch gegenseitige Mittheilnng
der gemachten , auf tüchtige Studien gegründeten Erfahrungen die Ab-
sicht erreicht werden können, das für den Zweck des Unterrichts ond
die Individualität der Schüler passendste Lehrpensum auszuwählen, wenn
anders nicht der alte Schlendrian bleiben soll, nach welchem die Bestim-
mung desselben einem Lehrer überlassen bleibt, der sich weder von dem
vorgeschlagenen Schriftsteller, noch von der vorgeschlagenen Schrift eher
eine Kenntniss verschafft hat, als bis er die Erklärung beginnen will ;
der sich desshalb meistens nur mit der Praparation auf das Tagespenanm
nothdurftig das Leben fristet. Es ist durchaus verfehlt, die drei Bücher
von Cic» de offic. so ruhig hintereinander wegzulesen , ohne Untersch^-
dung der mehr und minder zweckmässigen Partien ; es ist keineswegs den
Fleiss des Schülers anregend , quält man ihn mit dem ganzen zweiten
Buche von Cic. de orat., indem gewisse Capitel foglich überschlagen
werden müssen, weil ihre Schwierigkeit zu dem daraus zn ziehenden
Gewinn für die allgemeine Bildung in gar keinem Interesse steht ; vol-
lends aber unverantwortlich muss es genannt werden , nnd nur aaa dem
Mangel an gehöriger Umsicht, wenn nicht aus Faulheit, des Lehrers her-
vorgegangen, wenn man die Geschichtswerke eines Livius Capitel für
Capitel, die Briefe Cicero*s selbst in der Süpfte'sehen Auswahl hinterein-
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B^^Mvnmgsn und BhrailiMeiginigin« 95
ander fortU«it, «totl dio m fkb smumenhiiignici«! , t^r Ga«ehicbie,
AltarihoMw «nd 8taattTeBfiiisviig oder die bemmderen monientaoeD Lebr-
ifteck« beeoDdere wicbtSgeo Pertieen benronoheben« Mag man tqii
CbreatomaUiieii und den frobet: gebraacblioben kastrirteo Aufgaben der
SdMibflichkaadlang denken und aagen was man wiJI, das Gate l^atten
md bnbeo eie wenigstena, daaa Bit taglebnernden Lebrem ibre Aufgabe
eirlttcbterD und nm Helle der 8cbaler den argaten Miafbriocben vor-
bcageo. Ref. redet ana «igener Erfabrong; er bat^bei seiner Lehrer-
witkammktit weder too «einem Director, necb Ton seinen CoUegen der-
artige genogende Ratbscbiage empfangfsn, moebte er aiicb darom bitton
md dasit den Scbein anf sieb laden, als bedurüs er einer Unterweisang,
welcbe keia Anderer erbat, nnd bat deasbalb, wie er bier freirafitbig
eiflgestebi, gar maacheo Febigrifi getban. Waran sollte er sieb nicbt
jeCst dariber Irenen , dass'er durch die getroffene Gioriebtnng . f n der
HoffiMUlg berechtigt ist, er werde, sobald er seine Thatxgkeit andern
ihm biaher minder gelaoligen UnterncbtsgegensUnden zuwenden will und
anaa, dabei durch den pflicbtgemassen Beiratb seiner CoUegen unter-
atatst werden and andererseita daau mitwifken dürfen, ohne seinen Rath
aJa eioefl oabemfenen aurdckgewaesen zu sehen, dass seinep jüngeren
CoUegen MIssgdffe era|>art werden? Freilich verkennt er nicbt» dass dann
in die LehrercolJegien eine grossere Regsamkeit fSr die genannten
Zwecke kommen muas; aber er hofft, gerade durcli die getroffene Ein-
richtong noch fa dieser den Weg gebahnt zu sehen.
80 «nerlLanntes nämlich auch sein mag, dass die sicherste Gewahr
lir die segensreiche WirluMmkeit eines LehrercoUegiums in dem geistigen
und geselligen Verkehr desselben unter einander gegeben sei, so selten
finden sich Coüe^en, die sich eines solchen Vorzugs rühmen können.
Allerdinga bangt der gesellige Verkehr ron so mancherlei .Nebenum-
standen ab, aof welche die 8chulbebdrde einzuwirken gänzlich ausser
Stande ist — denn weder die ohnehin Terrufenen Heirathsconsense, noch
£e 8eldznlagni reichen dabei ans — , dass es immer nur als ein beson«
deff«a Guck anznaoben sein wird, wo ein Colleglnm^ unter sich auch in
gee eliiger Vereinigung lebt. Aber auf die Hervorrufung eines geisti-
gen Verkehrs aoll und muss die. Oberscbulbehorde Bedacht nehmen, iiw
dem ei beeendere Conferenzen dafür in Aussieht nimmt. Rrfabrnng8>
massig freilieb konnten dieaelben, wo sie anbefohlen waren, nie zu einem
ägeatlich frischen und kraftigen Leben nnd Gedeihen gelangen. Binen
Theä der Schuld daron tragen die Directoren. Wenn sie durch Herbet-
ziehnn g anerheblicber Gegenstande die gewohnlichen, far die laufenden
Gescbüle berechneten Cohferenzen häufen , so fehlt Lost und Zeit zur
Anminnng nnd Dnrchfnbmng der andern. Nicht selten aber trat die
bisherige SteOnng des Directors zum Collegium sehr hinderlich ein ; denn
wo der Director gewohnt war, unbedingten Gehorsam zu verlangen nnd
■it Rnncripten zn entscheiden, da waren ihm solche Gebiete, wo nicht
Reecrfpte , aondern nur die Wahrheit nnd Richtigkeit der Grande, wel*
^e Torg;ebracbt werden, entscheidet, minder lieb, abgesehen davon,
da^ er fiberhaopt im Ctefible seiner fidscben Stellong oder irgend einer
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96 SelHd- iin<l UnWerrftaUBMlbflditflai
Sohwiehe Heber d(« BImdmi mgfni;, ^ ttMi lefcfat ftof die PoUcalMMk,
wenigstena som imfreiwffllgeD BlngestSndnim bringen konnte« , das« er
mit der Zeit in seinem Wiasen nidit fottgesiibritten sei , nach dexa nicht
anders aJs dareh angestrengten Fldss gelangen könne. Aosserdes war
die strenge Porn , die aaeh solchen Conferenien gewahrt hieibeo soUte,
nicht besonders geeignet, Last daia tu erregen; dabin geholte das Ver*
bot, in solchen Conferenten Tabak an raachen oder ein GetrSnk m sich
an nehmen. Ref: ist selbst kein Ranclier, seine Schnopftabaksdose keimte
er überall raltnehmen , sie war bisher in Knrhessen noch fon keineoi Ver-
bote betroffen ; aber dennoch wurde er als Director onbedfiigt Jede irgend
anGgliche Conoessioii fir solche Conferenzen machen, damit sie soTie!
wie mSglicb das F5rmliche und Geswongene yerlfiren« Meint man, das
Sitftangsloeal dürfe nicht auf seiche Weise entweiht werden, so riecht
doch diese Meinong etwas starker nach dem Hess. Zopfe, als miglidier-
weise das Conferenzaimmer nach Tabak und Caffee. Indoss, damit an
solchen pedantischen Bedenken nicht die so heilsamen, aber freilich nnr
In einem freiem Verkehre zn erzielenden Fruchte Tollstandif scheitern,
tathen wir, lieber die erwShnten Conferenzen in einem andern Locale
Und an dor bequemsten Zeit abanhalten. Vor Allem aber hSte sieb die
Oberschnlbeh^rde, etwas Weiteres als den dringenden Wonsch ansaaepre-
dien , dass ehk jedes Lehrercollegtnm darauf Bedacht nehme , durch sel-
che Confei^naen dnen innigeren, geistigern Verkehr nnter seinen Mif-
gliedem zu schaffen und zu erhalten. £s ist ein totaler Miss^rifTy die
niheren Einrichtungen derselben durch ein Generale Toraiisohreibea , das
beisst gleich im Keime alle gesunden Fruchte zerstören. Weder ^
Sitzungsperioden , noch die BeschSIligung wird für alle Colleglen dieaelbe
sein können, da derartige Bestimmungen zn sehr von der IndtTidBs^itSt
der Lehrer, wie von localen Umstanden abhangen. Die Oberbeborde
darf höchstens allgemeine Andeutungen geben, dagegen mag sie denjeni-
gen Collegien, die in ihrer Mitte zu wenig schopfbrische Geister be-
sitzen , durch mfindlichen Beirath des Schnlinspicienten hilfreSdt «ein.
Generalreacripte, deren Anwendung bei der Gynmasiatrerwaltang trotz
der Beftrwortung eines Phil. Melanchthon (vergl. Chytraei epp. p. 405)
fiberhaupt eine sehr Torsichtige bleiben muss, bringen hScdstens einen
leidenden Gehorsam zu Wege, keineswegs aber jene Last und Liebe snr
Sache , die allein eine Schöpferkraft in sich tragt. In einem unaerer
Nachbarlander wurden durch die Oberschulbehorde s. g. pSdagogiaeb-
didaktiscbe Conferenzen anbefohlen. Es sollen sich, hfees es, die Ijeb-
rer eines Gymnasiums in Sectionen vertheilen und diesen zur Bericbler-
stattung Alles überwiesen werden , was der BfichennariLt in den Peldem
der Gymnasialpadagogik und Didaktik liefert. Die Absiebt war gut, aber
das Rescript höchst unweise. Es traf sich, dass einzelne Anstaltali neben
auf andere Art einen gebttgen Verkehr der Lehrer geschaffen hatten:
ihre mit Lost und Liebe gepflegten Einrichtungen raussten jetst anlege*
ben werden. An die Stelle derselben trat die anbefohlene, schon eben-
desswegen mit Misstrauen und Widerwillen adoptirte Weise. Btwns
Gutes konnte dabei nicht herauskommen. Daher erklart es sich , dasa ea
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ka Mit; SB 4en enieo Fondcnp^n de^TOfigea. J^lir«» CAtiorte, da»
diese ao f g e drüngtco jbuti tut«. sofort bamtigt, deia WiUoii Iiii<i4er3«ib«i-
betttamiuig der Lobrer «in frMrer6pM%%ilBi gegeben werde. . 4iicb M
uuutder Auftrag gea^llt, d^aa $» 15 fu4i9i der bja|ierig«o,Diaiisl,KH-
«eüoag, wooacb, dam Diractor die fiefos^is« m^Ubt» eiiiial|i«Q Jjebraan
BakhtarataUaogen ober lilterariai^ ^^Dpcbaimipga« «od dergl. sasawei-
Ko aad bttBondera.Aoütrage iMnaicbtlicb dar BinricbOiig nad Varwaluog
des G jBUMUuniaa Ba^rUiaUea, aofgeb^bao nad dargleiffbivi LeisUngap
oielr ia den ^ten WüleQ der Lebrer gaateUt wardei» iDQcblao«
Ea hato aicb docb ja eine jade Obqrscbalbebörde, d«rcb Raacri|yta
kkr in aller Weiae dea Nerr dea geiatigeo Lebaaa abnacbneidan. Bip
begaSga aidiy auf die Zwackmaaaigkai); biasawaiaai», und nbarlaasa dia
iisfiibnuig den einselnea Coliegien , ' vrelcbe alieia ga«ignel aiod» aH
Wardigmig aller Verbaltaiasa das Ricbilge so treffeii. Vor Allen saUa
iie nur tacbtige IHrectoraa ao die 8piUa «ifc geiatjgar BewegUcbl(i»t ond
fremid&dicr Uaigangiicbkaife nod abetlaaae; e« danselbeDy die gacignetafi
¥7ega s«r Auafiibrwig der aligemeb gebaliaoen , am baaten in Wonaeb«
fora aiufe^rvcbaaea Verordnoog eiosoacblageo. Ea iat nogUcby daaa
dieaer aeia Coilagioa für pädagogiacb *- didaktiacbe CanfereoaeQ ao ga*
winnea weiaa: aa iat eb«MO mÖgÜcb, ja ratblicb, daaa er die Aafgabe
nebr beacbrinka aof Vortrage and Verbandlnag^n aber die wicbtigatao
aof jenes Felde hanrortretenden Anaicbten und aber die bedentendatan
in dea Kreia dsM Gjmnaaiallebeaa eingreifenden Uiterarischen Braabai'
aaagen. Vor Allan aber wird der geUtiga Verkabr der Lebrer sieb jetnt
aaf jene Manaaregehi in beaieben baben, welcbe in der engsten Besiebong
an dar Analahmng dea nanen, nag sieb ancb Knrbasaen webren, doc|i
zn inner groaaerer Anerkanoong könnenden Gynnaaialprincipa stehe^.
Je wem^er die alteren Lehrer sieb nit denselben einverstandea erkläre^,
lan Thal nur deahalb , weil ea ihnen neue Studien inr Pflicht nacht,
daaie natUgex iai ea, sich fibar die.Aasfabmng desselben zu vereinigen,
üe dafir zn f^wlnnen. . Alte Sonder lassen sich allerdinga nicht bassem,
nher jnnga desto letzter.
«Sodann iat beschlossen , das« die Varwandnng dea ffir die Biblio-
thek oud die nbriften LahrnitUl bestinnUn VariagS: anr dMP «v Bni^
■"^^^fnrng der Con4erawMn können soll ^ Wenns wiscban den Bibliothekar
and Fachlehrer elneraeiu ond den Dira^tor undereraaiU Conflicte ent-
stehofu Biahor hatte 4«r Direetor gasntaUoh darüber aUein in TeriSgen
and der Biblbdiekar warniahu anderes, «Is ein Anannensis dea Direc-
tora; eine dorchana nngeaignete BaatinilHiBg^ die oft nur nit den grossr
tea WidarsUebea befolgt wnrd^» antgeganatebande Binrichtnngan bei
dmdiiea Anstalten nnsstcnv so sehr |ie «ich auch bewährt haben Buchten,
bei einen IMractefiaiwadisal idcht aalten sofort abgestellt werden» wie
jaüberfanopt die Grille nicht selten ist, dnss ein Direetor sich daraaf
•tnft, ea aeien nur die f oh ihn in seiner Praxis genachUn Erfahrnngen
die besten, daaa er «desshalb dieselben einen durchweg anders organisir-
t« C^fitf iom aiifM«df •ogen den St»«*» bat. Die jeUt beliebte Einrieb-
<«« anthalt den Saoien an einer guten GeaUknng der Dinge, torana-
>r./eW./.»'«- '^^ od.Krü.Bm.Bd. LVIL W. I- 7
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gg Sdidl- toA IM^eMtöfiiMicMcliten,
gesetet, 6tM dem Airector ili<Mi Uli dato Oberanlisfelitiritebt Ubfbt'iRid
er k dieser Rintfcht m die Mber« 8teN« der Regi^olig triH, doDs Bl-
bliotliekar dagegen gens betfondera die Piiefat ebKegt, fof . die orghiniscfae
Entwiekelüng der Gymomiielbfiblioibek in sorgen und dibseibe 'mit dem
>aagenbli(AlichenBedariUiS8e«iid'dea'Elhtelw6itsclien-der Lebivr in ein
gesundes BibTernishttea la «etceii; Uebertrigt-men, ine d«8 terstftle-
denseitig gefordert/«? er , die Vetwendirtig der für d(e Ve^tbHstatidigong
'der ScbolbiMiolhelc bestebetiden oder ange^ieseitea PondederConferem,
so geht matt Tön «inem'Bktreme t^A andern , belastet die Cönferenk nnt
* eioem tvesob&Ae , für tvelehes dieselbe gan« oWgeefgnet ist, zersplittert
auf sebr bederikficbe Weise die Sorge fBr'eiti InstHttt, dessen Bedfirfilisse
dock Keiner besser kennt, als der mit seiner speciellen Ueber«««cbting
BeaaÜragte. Wir hkben eine solche PMixis mit dtirebgeniatibt» Gewohn-
liek wird daün tirpHMriicb dne Öoitferena in Kbfiothekssadion berufen.
Bs soU ein Jeder 'Lehrer sbine VerscMige nAtcben ond aber die Anscbaf-
fbng der ¥orgeseMageilen Weher ein ^tihiirienmebr entseheldeto. Nur die
wenigsten Lehrer können dann tu Sommtuagen grelffm, in denen sie ihre
Desiderien im Laufe des Jahres aufhotif t haben ; die iklMirsabl benutst
sehnell die neuesten fiScherkataloge , notiK sieh auf die AutoHtit Ton
Namen und allenfalls llecei)siooen einige -BM^rtitel*, tritt aber nidits
desto weniger Cor die ABSchaflTung ^dieser Bfieher mit ifll)|;enrefn^a Flev-
'kehl keek in di^ Bchranken ond gleichberechtigt mit 'denjenfgen, 'die
Ihre TorscblSge auf den Grund eigeneir sorgfSHiger Prvfoirg'ao%«nellt
haben, ia , es ist einmal in nnserer Praxla vorgekommen , dass efa Ooi-
•lege ■sich fiber «ifte Schrift in solchen Lebspi^eh^ erging, -ddss 'die Ati-
*adiiaffung defseffben unaweifelhaft g«w«sen Mn wArda, bitte iai^t ra-
fillllg ein anderer Oollege — und nur einer 'VermoohCi»' esr{ <^^ das 'j^me
'PhaiitasSegebSIde der Gf6nde für dfte Anschaffatig des 'Werkes mit der
Vei*sicherung umgeworfen, dass dasselbe cw^r im Messk«tiÜo|;eimgekSti-
digt, aber gar nicht ' ersoblenen sei, ja, nach dem ihSwisHien 'erfolgten
•Tode des Verfluners gar nicht erschehieii werde. • ^9as 'aUgei&cfine G^
lichter, was sich bei dieser Scene erhob, enthielt etne ¥%f!lkmilMnig der
gancen Binrichtong; dle-^thtbare ftothe des so €rettliflfen^ii-'Wltfäe ge-
^ss hnteHM von noch Manehem getheilt, Versieh sag^n ttMsste, -datas
seine ^Bmpfehlungen eigefntikh auf keinem besseren 'BbddniftaMeir, Ala
dem einer vberscfawenglidhen Phantasie oder anmaassliähenWicbtigtfaaerei.
Es verMeht sieh, dass der Blblioth^ar fiber die -Grandsatse . nmA
K^elchen er die Benotanng, Entwicketong andplaimlssige yertaihraog
;der Bibllotbek regeln will, •«toen Plan derConfesena «vorlegen mosi, dil»a
W^se efldgiitig darüber besebttesat and Mr den Fall, data sich mit diea«m
BCschhr^se der BiUlothelar nicht 'einventandMi'efklSren%nMhi,4Etir Ana-
IMrang desselben einen flfndfcren iCsHegen^ >A«ssfclht nhnmi. Bs wurde
dAei freilich ndthwendig «i^n, -dass die Ge^efcirte des Bibliothekars, wie
iron einem Oymnastam gaiia ribhtig beantrage worden ist, «usdriickBch
afis solche entweder wie in Hanau honoHrt oder ^di^h ein -gerfligerea
tJnterricbtsstuttdenmaass compensirt wnrdani softst Wird das Amt gar mn
sehr als eine drdekeade Last atigeaehen , «wie >as ja «Mh Mne thMcht«
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VerfiicvVfi^ g«be9 Icm^b., ,iib di^n^e, wonach j^flsmal i^ JosiS^e iqc-
dentGdie .I««lii;er de« Colle^oms ra der Uel^eaiajime de« Bjbliioib^ftri^
TerpfliiUilet, ja, sp^ajr>ber.ech%t ,^c\if spU. «iod aber dana d|a o^^
erwihiiti^ .Crmndzpge der BibliotlM^4,v«r](?amf)g dare|i Bescl^iius ,d<^
Coofereas im Allgemeinea festgestellt, so fiberlawe Bfii sv^ Jieüe di^a
iBsti^ota allea Wekece ^em Bibliot^eJLar« l^ifag ateb d^r Bii^fKal^a nit sei-
■ca Wioacfaen an d^sen nveqdeo, der selbst geleiten MeßA soll» sieb ,g^-
nde Ten den Facblehre:rii die netl^ge JUi^ter^t^t^t^ilg j^ er^itUo: der
Klfiot|ia)(ar wjrd fLlIeia im Stande feip, e{ne orgfuüsoh« ^twickelimg
dsr B9>tto«^ek .qiii allfsp aasoabjDMiwfi^lseD be^pndereo ^«fdermigeo 4a a|i-
goaeisefM Uebere^tiaunang sa seUbea,
Aaea^^r^efp ba^ man »ar .Competena der («ehrercQnferen^ die Eipiid^-
üuig der S^bol- aqd Aofnabmeprufangeo (Terafiof tiger Weise aber .nicbf,
«ie beanU9|S^ worden, die Maassb^Uaimpg der X4eistoiigefi i/st der maUi.
PrüffHig), sowie der 8cl|ulfeierUchke|tea gezog^, nicbt i^iod^r die Be-
«rtkattiing 4er Würdigkeit sa Schi^be^eficien, wp,Aolcbe aiattfindciiy ine
in HcxsfeVd, beaiebaagsweise die Verleibang d/^selben. Die Antrage
dagegen, da»a die Ceoferenz bestimmen ,^olle, wer die wissenscbf(ft%J||e
Abbaniftang ^r das Programm zu verfassen bebe , wefern nicbt die fiin-
baltBDg c^er bestimmteaReibenfplge luiter den Lehrern Yorgeaogen weprde ;
dass femer die Conferenz in erster Insti^nz sic^ selbst ricbtsi wenn eine
EriODeriiog 4es J>irec(ors ol^ae ,£rfcilg gcbliebea, nnd eifiea Tadel aber
ciaea UeJirer anK^nsprechen befiigt fiein solle; dass ihr ji^ndlicb dte ^nf-
sdieidong aber die von ßcbfilern^ gegen einzelne Lehrer erhobene Ba-
sdiwcrda beigelegt werde : diese Anti;Bge konnten siob kein Stimifbfi^-
mebr arwerVn , bleiben also |Spat^rfSfi Versa^mln^gen xor Wi^ein^af-
nahme empf^^-
Vpn ndbceren Seiten Yf^x der Wunscb a,nsge8pi>9chen, ^^i^,al{e
amtlicben ^erjic|ite> AfitrS,ge «find , Cjafac^en ,,nber Gegenstanj^e, .;|p(elcl|e
«v Conpeten^ ^jor Conferenz geJ^orep^ i^er leUt^rc^n ibre^ <Wor^I«^f(e
iiadb nnlgcUieilt wcMrdejn, .dass,flvr,üb^ den Jnhaljt deryelb.ep .c4i^e ^-
aclüasslasi0i|g anstehe j^af^e;,^«i9$ di^rsell^n aqcb 4j,e J^^j^^albj^jU^^
derüin^cen^ so weit ^V» ^<;h^,die .Bjwtj^eilpng der jPei^ffifleBvit, J^-
.bi^dfla^ «o . W ,^e Sch^lf^(|fibril9^^n ..4fir ^^a|^^p;r<>^,^fafi|pjf; nij^^^^n
,tol|lca. Ab,or ßo billig .dieser ,W;9p^h..^r^ü^ii^n ^^, -fio.llQ^i^f^ftigt
.*wcb iawabij^f P^lCa^rnpg, ß,^ ffaässig, yyena fian ^ie ,f;fM;^firoiigen> in
aadar^i^yut^ iX^J^gleicbt ,,vii;o n^ ^ogar j^e .Ueb^f;e^i)9tJ^Qngf des .y^n
.de«; WK^cUuf.JW-, Absendung jii^sg^ertigtfjn^RerifUia |^it dc^nijip ^pr Qfi»-
feroiz ge&s^en ^eacKlnsse durch ein.^n .c^ntr^^gi^ir^l^n Lehrer l^e-
ttitigty oder in die Conduitenlisten und fl^f]^jipi^alQa<^ric(i(gn .^ep beti^^f-
feiidaB Lehreni,Bwcbt>^«>^^^*^t:ft^!!V W^*)5 ^B'Mt?«^.fll*9.^#(>genden
Worten, 4iie alirio,;4ft* ^oif^i^fi ßtmif^mgitkr jf^t^i^y ^hßf^ »%
■^ Auf letmißt^ J^^^ allerdings aifisb eines nniieror,GolI^gif ^ den An-
xrar/estSit, dÜe , Äersonalberichjte ,4en betr^epden tfikfifn zor Kip-
a^aadiRjifhtSeTt^^^M mitzuOieilcn ; q^i ^nd^res. wollte ^^»e|bpn,efi>efn
sai tewtoroiid zwei Lehrern gebildeten Ausschüsse überweise^.
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lÖO ''Bfihidlaiidtrtiiye^sftiLCiimchriebten,''
^rtdimnt «f aimchenswerth , daisÄ die Scholiiachrfehtefj der - Jabre8t)ro-
'grämme vor dent Abdrucke' der CoAferenz nachrichtlich mitgetfaetlt
'\ierdeh/ Ref. wfirde auf di>ii^e VergonsUguhg gern gereichtet haben,
'd<ych hofft er, die iigentltcbe Absicht des Wunsches spSter besser ge-
'wärdigt »n sehiw.
Endlich ist beschlossen , dkss die bisher vom 8cimmrecht% \A den
C^nferenzen ausgeschlossenen Hilfslehrer desselben f3r die ZolEunft In
glbichem Maasse wie die' ordentlichen Lehrer theilfaafti^ werden ,' was
bei der gewöhnlichen Lange des Vorbereitungsdienstes «linder verfing-
lich'^st , als es auf den ersten Blick erscheint ; denn billiger Weise sollte
nur gereifter Einsicht und reicher Erfahrung eine entscheidende Stimme
ih Schulsachen eingeräumt sein ; dass ferner die bisher von den Conferen-
sen ganx ausgeschlossenen beauftragten Lehrer Gber die Classen und
'Schrfiier; in denen, resp. denen sie Unterricht ertheilen, eine entschei-
dende; Ober allp anderen Angelegenheiten einfe berathende Stiun&e haben;
dass die regelmassigen Conferenzen , von denen die kleineren Conferetf-
sen **) unterschieden sind , wenigstens einmal Im Monat stattfinden , ans-
serordentliche nach 'BedSrftiiss nach der Bestimmung des Directors oder
auf Antrag mindestens zweier stimmberechtigter Lehrer berufen; dass
endlich die Beratbungsgegenstande Tags zuvor In der Regel allen be-
theiligten Lehrern bekannt gemacht werden sollen.
Hinsichtlich der Urlaubsertheilung an Lehrer und Schfiler wurde
dem Director das frühere Recht im Allgemeinen res^rvirt, Jedoch be-
schlössen, dtiss derselbe die Belbgniss haben solle, aA ^inen Lehrer statt
der bisherigen drei Tage einen Urlaub bis zu dcbt Tagen wahrend der
Schulzeit zu ertheilen , der Ordinarius in Zukunft einen Schüler seiner
Classe bis zu einem Tage beurlauben dürfe, wenn er von diesem Urlaube
dem Director die sofortige Anzeige macht. Der Antrag, es solle der
Lehrer nicht mehr gehalten sein , für die Benutzung der Ferien zu Reisen
fie Genehmigung des Directors einzuholen , wurde nicht erledigt ; die Kr*
'ledigung dieses, wie manches anderen in die Details unserer so reichen
' Dienstinstruction gehenden Antrags wird erfolgen, wenn der Beschinn
cur AnsfShrung gelangt, dass die bisherigen Dienstanweisungen für Di*
rectoren ,' Ordinarien und Lehrer durch neue, den beantragten Aende-
rnngen entsprechende, in milderer Fassung gehaltene ersetzt, überhaupt
alle Bestimmungen 3ber die Gymnasien einer Revision unterworfen wer-
den. -'Wir wünschen, dass die Ausfuhrung dieses Beschlusses das Motto
aus Demosthenes wähle: 'vofiod'itecg xa^Arcrvs* iv dlxovtoig zotg voiio»
9ivtug ftrj ^^^s voitop pi^dhec (eUi yaQ txopol TjpJ't) , allet tovg ilg to
na^ pxdntopttts vfiSg liatml
Was die innere Einrichtung der Gymnasien betiifft, no
war eine reiche Zahl von Antragen eingelaufen. Zunichst über den Um -
2F3r die Aufhahmeprüiiingen , Abnrtheilung von Disciplimurfallefli,
eben eine geringere Carcerstrafe steht, bestehen dieselben ^ es
treten dann nur Director, Ordinarius und die betreffenden Lehrer za-
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faag der Gjanoasieo. Wibread die Bipim das wl|eud«te 9.. oder. 10^
Lebeosjahr als das regelnuUsiga Alter (kr die AofnabiQ^ in die onürate
Claese, also den bisherigen Umfang beibehalten iwojlten, war ton,
Aoderco Tor^eschlagen , entweder bis zdri 12. resp, 14. Lebensjahre eine
fir ^ gemeinsamen Bedarfnisse der Realschule and des Gymnasinma
sorende Anstalt «n grpnden, aof welcher dec Untcirricbt in Religion^
Geographie nnd Französisch fUiQ Abschlüsse gebracht werde , das Latei-
nische und Griechische aber aosgescblossen bleibe^ pder die bisherigen
4 Boteren Gjmnasialclassen, d, h. den ersten GynnasialcursDS von 5 Jahn
rea, als Progjmnasiam mit vorherrschend realer Tendenz sq erheben nnd
des Eintritt in das eigentliche Gymnasium erst In das 14. bis 15. Lebens-
jahr za verlegen. Wir können es nur höchlichst billigen, dass man die
Ansfuhmng dieser grossartigen Tages- Seh uiphantasien einstweilen andern
Staaten nberlassen hat, die eine grossere Anzahl von Gymnasien, zam
Experimeoliren also eher Gelegenheit und Kräfte, freilich allem Anscheine
nacJi nicht besonders grosse Lust haben. Es soll bei uns einstweilen bei
der bisherigen Praxis bleiben, nach welcher zur Aufnahme in die. unter-
ste Classe, zu «elcher Knaben unter 9 Jahren in der. Regel keinen Zu-
tritt bahen^ an Vorkenntnissen verlangt wird: Fertigkeit im deutlichen
und nach Verhiltoiss dieser Altersstufe ausdrucksvollen La^en and Schrel-
beo deat6cher nnd lateinischer Schrift ; Fertigkeit, eine kurze Geschichte
schriftlich nnd mündlich ohne allzustarke Fehler nachzuerzählen ; .FertigT
keit im Rechnen der vier Species mit unbenannt^n ganzen Zahlen ; Kennt-
oi»s der biblischen Geschichte in ihren Hauptstücken, Dagegen )fvurd^
eine Kenntniäs der geographischen Anfangsgründe nicht für nothwendig
zur Anfnahme erachtet. Mochten nun die Elementarschulen i namentlich
in der 8tadt, bald alle eine solche Organisation erhalten, dass sje ihre
Schüler in dem angegebenen Alter auf die hier erforderte Lehrstufe zu
bringen vermögen, Bs scheint uns, als wenn das vollendete neunte Jabf
solche Anspf nche kaum wird befriedigen Können. Die preussische Lehrer-
conferenx in Berlin hat dieselben Ansprüche, ja fast npch mehr g^missigti
er»t an dea zehnjährigen, also bereits vier Jahre elementargoscbiiUei)
Knaben gemacht, verlangt dann freilich in der Regel nur einen achtjäbrij
gen Gymnasiaicursns. Wir sind gespannt aof die gedruckten Protokolle,
nm zn sehen, .womit man die Modificimng des durch Ministerialerlass in
Prenssen vom 19. Decbr. 1835 ^gebotenen Cursns von 9 auf 8 Jahre ver:
theidigt bat.
Die Classeoeinth eilung und Classencnrse betreffend , ist
beschlossen worden , eine Vermehrung der 6 Classen für jetzt, nicht zu
beforworten, die Corse aber so. zu regeln, dass für VI. bis IV. einjährige,
Ibt iZr. bis I, zweijähriga einzurichten seien. Somit würde in den drei
ABleren Classen Lehrcursos und Classencursus zusammenfallen , wofern
■io fflcht la VI» einen halbjahrig schliessenden Lehrcnrsus vorziehen
sollte daeeeen 10 den. drei oberen Classen einjährige I^hrcurse em-
tretea' Dem exttBprecheai sollen statt der bisherigen halbjährigen Ver-
Kixaöeea in boberfs Classen nnd Ordnungen von jetzt an nur jajirige
^ AieB& JSbrigen wenigstens das Regelmassige sein, wobei Aus-
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iffi SfM' tind OAtrerritttidiBeUlcUtieb, '
nafiineii hissdi(äkteh tImMnitn tind B^Anigofbgen tta^bgö^eben' ild&'ett.
Diese Aeo(l<^rdhgen sind den bestefK^nd^n VerbSttnissen ätigtftdüt nhd fu^
deri Angenblfck Voflsändig genügend. Ni^htsludirende werdet abo mei-
stens nach VolWnd^ng des Corsod lü Ut die Anstatt Vorlassen. Bin
weiterer Antrag, /lie beiden letzten JahreSctirse d^ öyifinasiatanter-
richts in einzelne , Tierteijahrig abschliessende Yorirage abzatheüen , d^
ren Wahl ond Benut^ong den Schülern, t^enigStens wahr^n^ des letzten
Jahres, also durchschnittlich im siebenzehnten Lebensjahre, frei so stelien,
IconAtiS nnmoglich gutgeheissen werden, so arierlccnnenswei^h auch der
Versuch an nnd für sich genannt werden muss, eine Vermittednig zwisiAeii
dem methodischen Princip der Schuld Und der Universität herbeiznfahren.
Dies Problem ddrfte offenbar weit eher durch eine plartmSssige Einrich-
tung und Ueberwachong der Privatarbeiien in dem obersten Cnrsas onter <
Entsprechender Vei-ringerung der Schulsttfh'den und möglicher iSrweiterong
des n^anjahrigeh Gymhasiatcursns au^ einen zehnjährigen tu losen sein ;
fndess ist 6äh so überaus wichtige Thema von den Privatarbeiten der
Schilf fer dies/nai gär hichi Zur Verhandlung gelcoromeii«
Zar Vereinfächuhg iei Unterrichts soll nach dem ge-
fäsSten fr^sChluäSe, ^o weit als thunticJi, die Anordnnhg getröffen werden,
dass in keiner Clause gleichzeitig mehr als ein griechischer und latein.
Schriftsteller gelesen werde, dass femer Arithmetik und Geometrie,
Geographie mit Geschichte resp. Naturgeschichte viertel- oder halbjährig
in den einzelnen Classen abwechseln. Die einzelnen Stimmen, welche
diesen tieschlUss fSr unausführbar nnd bedenklich erklarten, aber nicht
durchdrangen, können sich aaf die diesjährigen Osterprogrambie berufen.
Läiot deii diirin gegebenen Mittheilungen ist der Unterricht in den elas-
tischen Sprachen fast überall in jeder der drei obersten Clässen anter
i^e\ Lehrerfi veKheilt gewesen. Eine Ausnahme bildet nur der griecb.
Unterricht !ii t, nnd lt. auf dem Piiidaer , in Tl^' und IIl. find der latein.
in Itl. auf dem tlanäuer, der latein. Unterricht in t. auf dem Rinteler
Gymnäsiom. ISine Vereinfkchong in der beschlossenen Weise ist setbat
prfncipmäisig nnir theilweise richtig, wird aber in der Ausführung aof
siehr viele Schwierigkeiten stossen. "^e'rgt. Mutzell ih seiner Zeitschr.
IT. p. 632 sq. Ameis ib. III. 2. p. 113. NJahrbb. LH. 1. p. 113. Bäam-
lein in Schnitzer*s Zeitschr. 184S. p. !294. Unhaltbar wird sich aber
vollends der Beschluss herausstellen, mit Geog'r. und' Geschichte re«p.
Naturgeschichte viertel- oder halbjahrig abzuwechseln. Selbst die
sachsische Lehrerversammlung hat einen darauf gerichteten Antrag in
Folge der vollgiltigen Einwendungen isurackgewiesto, welche von den
Gesch ich talehr ern erhoben wurden. Eis ist der Vorschlag eben |n keiner
einzigen Classe vollständig dörchzufiihren. l'^eit eher hatte man die
AufmierksÄmkieii darauf richten können, ob es nicht raihsam sei, die letz-
ten vier Jahre hindüi'ch den Unterricht in einer Sprache dem ftaupt-
theite nach eihem mii demselben liehrer za ubergetien^ nifi Stetigkeit
nnd Eirtneit in denselben zti bringen tinä vielen Nachlheiten vorsabeogen«
Welche MSlzell in seiner. Zeitschr. TT. p. 135 erwähnt; ob es temer nicht
swieckmasaig sei, abznräthidn, auch zwei hintereinander laufende Standen
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B«fSi;4<Ncivig«ii md Bh|efib«idifim(en. 103
fir «Mdae daao lieafffden «i^li^ Mrc<fM«UM» In der^b^prtitt
CUm« aiudracklicli fe«UasetM«, am (Ua Scbuleni i|ie GevobaMt mu««
cigacn, ihre Gedanken längere Zeit aof einen G«gen«Und b« ^noeoin-*
ren, io ihnen Sammkuig, Vertiefong, maliHiafu« Mereaie aninbaaen.
Was die UoC^f ricbiage^enataade aabeirilSty m Mt der An->
Ulf aDgeaoamieB , dßßß der Unterricli^ in der de«t««hen, latein* «wd
i;;rieck. Sprache mich l^^erhin den Mitteipfii^l 4es Qynmasialanfcenicbu
aUgebcn t^e , da&i a^er gleichwohl eine BrnuiMigiuig des claMiMbe«
Uaterrichu nach Zelt nnd Inhalt aU nnfrläsaiicb ansoerkenaen mI. Man
▼ereinigte aich ober das Ziel dii|«ea Unterrichte! dahin, dass
a) der Schüler die Geichi^l^e der deaticheo Littemtnr and die wichtig«
flen Meneate in der Bn^wiokeJong der deqtacben Sprache kenne; dae«
er mit den bedentenda^eo ^i^einongeii dw mittel-, ond neahochdeot*
sehen Litteratnr dnrch Lectare beki^^n^ geworden sei; dass er femer
im Stande sei, aber eiqen Gegenstiind ans dem Kreisa der Scbnlwis-
senachaflen einen sprachlich richtigen , wohlgeordneten ond in der
BariteUang angemessenen Aofsats absafascen, s^ wie sieb mindlicb
aber einen ihm hekaontefi Gegenstand kiar, flssssend and sosammen"
hangend aossodrocken |
b) im Lateinischen einen Prosaiker der guten Zeit mit Aosschlass schwie«
riger SteÜen ohne Vorbereitung, einen Dichter dieser Zeit mit Vor->
bereitnng richtig ins Deutsche upd da dem laici^« Ansdracke nicht
widerstrebendes Bxercitiuot geschichtlichen Inhalts grammatisch richtig
in das Lnteini^ohe übertragen , aach über die grammat« Brschsiaqngen
der latein. Sprache Repbsnscbaf^ geben kona^;
c> im Griechischen die Mpst^werice ^pr griecU. fJUerator verstehe, we*
nigstena also den Homer ond einen leichten .Prosaiker ohne Vorberei'^
toag richtig obersetsen, so wie über die grammat. Brschainangen der
griech. Sprache Recheaschafi^ gebeff kenne.
Hier ist eine Bnaäspigang der Forderungen im classischen Unter«-
richte gegen die früheren BesjUmmupgpn unverkennbar , das ist eine Conr
cesftion, aber es ist das alU starre, formalistisohe Gymnasialprindp dabei
aofredie erbalten. Die iruhore Forderung, ipx äcbqler solle mit dem
Fntwickelnngsgange der dasfiftchen Litteratur bekannt geworden smn,
i<t gestrichen , dagegen anch für die griech- Sprache die Forderung anf«-
gestellt, nicht etwa mit den J^prach^esetz^n , sondern mit den Spracher-
Fcheinnngefi bekannt. jtu.s^ii».. Da ist der neueren Zisit mit ihren so her
rechtigten Forderungen,. dass 41^ eindringeaifere und ansgebreitetere
Ikkanntschaft mit flefi gelesenen iato/oen der Mitulpifnkt des altclasiL
Uaterrichis werde (s. KüUger» die liccture d^r griech. und faUia. Cbsss-
ker)yhhitwenig Rechni^g getrag^, niobt einmal eine Vermittlang des
aeaen iSjmnasiaipryicips i^it d^.alteo eni6«str<»^^ > «ondern dicMS alte in
•maer ScfarofiheU nulrefbt qfraltep, . Es ffw ein Antrag ^mgebracbt,
iMgfiMDai. Uptcrricht. diÄsJBjtepkenpJferd de» »iHiftmasfigen Wissear
•ckÄ in der Weise «a »ereinfacben, dass die lat^sin- Grammatik die
Graad/sge deß #e^«w*M» gremnMUischen Gym«vwalnnUrrichta his^Se-
cuü aiwUIeeaUdb WWp, .ii^basv*d^i:e nor in 4er latein, ÄjremmaÜk die
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IM 'Miil- und UolTei^itfitsoadirtdiiert,
atlgemiiliiflii graimfliAt Kat«g^iiW etklirt und ge&bt'^fden; düs In der
gvlecb. lind latein. Portnehlehre iMr die tttlgemeinen and nothwendigsten
R«^hi natok der Grammatik: answendSg gelernt, die Aosnahmen bei dem
UebeMetaen in d«n unteren' Classto angemerkt, von Zeit zu Zeit taaam-
mengeetellt nnd eingeprägt worden; das« ein behenderer LebrenrBoa der
gnech. Syntaxis nicht weiter stattfinde, sondern die wichtigsten Rei^ehi
bei Lesung der Sicfariftsteüer cur Kenntniss gebracht; dass endlich Gram-
matik der deutschen Sprache nur in Prima gelehrt und dieselbe auf die
geschiehtliclire Entwici^elang der deutschen Sprache i^egrflndet wurde.
Diese Vorschlage, die wir keinesWegs in ihrer ganzen Uebersch wenglicb-
keit schätzen mögen, hätten wenigstens die Beibehaltung des starr gram-
matischen Piiricipes verhindern sollen , welches in dem obigen Ziele allein
berechtigt dasteht. Und wo mochte nur efn BchSIer zu finden iein, der
Im Stande wäre, Ton allen Sprach erscfi einungen bei den daasischen
Schriftstellern Rechenschaft zugeben? Soll er dazu befähigt werden,
so uMlss die ^nze Leetüre neben dem durch alle -Classen fortlaufenden
gramtaat. ÜtiCerrichte hauptsächlich nur dem einen Zwecke dienen , die
grammat. Kenntniss zu befestigen. Daher musste auch der Antrag fallen,
die Forderung wenigstens dahin zu erhöhen, dass die Uebersetzung nicht
blos richtig, sondern auch fliessend sei. Die alte grammatische Inter-
pretation kann eben solche. Erfolge nicht erzielen. Mit dieser Fest-
setzung werden den classischcn Gymnasialstudien keine Freunde gewon-
nen werden! Und weshalb hat man denn im Lateinischen ein Exercitium
geschichtlichen Inhalts als Ziel eines Gymnasialonterritshts hinge-
stellt , der in seinem oberen Cursus ausser Tadtns gar keinen Historiker
vorzulegen pflegt, vielmehr dort sein flauptstudium auf die epistologra-
phischen , philosophischen und rhetorischen Schriften des Cicero und die
|>oetischen des Horatius verwendet?
Aber man hat sich selbst mit diesen Bestimmungen nicht l>egnogt, es
werden, als ob eine Kenntniss des Altertbums überhaupt nicht befordert,
aöndern verhindert werden sollte, geradezu diejenigen 'besonderen Cnrse
flir Antiquitäten , welche bisher die in Befolgung dea einseitigen gramm.
Princips entstehenden Lficken noch einigermaassen ansfnflen konnten und
desshalb mit voller Berechtigung früher auf einzelnen Gymnasien geihalten
wurden, bis eine Casseler Verordnung dieselben untersagte, auch jetzt
geradezu für nnzweckmässig erklart, ja, trotz der Beibehaltung des for-
malistischen Princips selbst diejenigen Uebnngen untersagt und gemiss-
billigt , welche zur Durchführung desselben kaum entbehrt werden kön-
nen,' weltha wenigstens billiger Weise den einzehien Lehrern freigegeben
bleiben ninssten. Die Curse für antike Prosodik und Metrik , tni^- lateini-
«che SHIIehre werden, so wie die Verfertigung freier latein. Verse, als
«nzweckmassig verortheilt, das Lateinsprechen, im Grande doch nichts
als' das schnellste Extemporale , wird geradezu abgeschafft , ja , es Ist die
Frage ^het^ dl« Abschaffteng reap. Beschränkung dei^ grit^ch. Bxercitien
nur in Potg^^iner sich ergebenden Stimmengleichheit unerledigt geblieben.
' . Fragt «an, womk die beregte so hedeutende Brmasslgung der An-
fdrdo^ung»^ begründet Werde, so filhddt man in den Beschlossen keine
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auradiead« AnätfinlB^ Vw ge fc iwfe «oAti amr «itt6 DMtiamang^d^s ilt«»^
deniBaftSMS 15« di»' ein«lieii Clamii «ad L«etimi«n ; die duabf geiJoHt*!*
ten Antrage [aaf Latain ealweder darA-alle Cktfsan 6-^-8, gdar m VI«'
«ad V. 9, in IV. und III. 8, ia ll^imd L 7$ auf Grtacb., mit IV. begin-
iiend, durch aUe CkMon 6--4; aaflN&taeh in YI. and L 4/ in It. S/
ganfllfw^ StMidon] sind aicht anr-BrladJcwiig. ig4:a«iBi«ii.>' ' Man mim
äbo aaoehmea ^ ea bleibe daa blahar dbn olaaalscben- Spratben ^ewidiiiete
StäatoMiMiaa, ea aolle wanigatena dam Brniaaaen dar BinaeiootfeglcTn an-
bana gaatallt bieibatty « walcben Aanderongen aie scbrala^n wollten^
Dir. W^ber aagt iai dieijabrigan Oitarprogramm : „wie ah andaran'Gym«
aaiiea, ao iai auch an dam Caaaalar deii Ideen der Neuteeit and dam Vm^
icbwttnge deradban in Baaiabong anf Unterrtcbt Reahnaug getragen Woi^
den; deqn aaiat nicbt an lengnen/dass Binaelnea bierln^
einer A andern ng bedarf Man kann sieb dieaea Bekanntaiaaea»
firenen; aber arie ist denn nun' dar NenaMtanf dem Caaa^leV'Gyntiiarilnnrf
Redbimng getragen f Iladarcb, dass die Standen in I. nmr 3, in If. nlrd
iVa« nia je l ftU Yerringart, dam Grieeh* in I. eine, dem Latein., baarpt'
aicUicb den Scbreib- and Sprecbnbaiigen, ao wie der Grammatik l0 Ij
drely in IL awd, in Illn., V. und VI. Je efaie und dem Scbötiachraiban in
IV. eine Stande entsagte, dagegen dem Deotaoben in f., tr.', Ufa., VJ
and VT. Je eine Btonde angelegt worden. Wie wHi man dieab Aendernng
jatst mit dem BeaaUnaae der Commiasion aoaiidhneh , daas der inaikeaK
Uaterriefat aich wieder über die Glaicbnngen dea awaiten Gradea und die
ebene Trigonometrie (die fitelreaimetrie aoli nicht gefordert werden) er-^
stracken, die entgegenatebende , aelner Zeit aoch Im Aaaianda gebnbrend
geiürdigte Verlagting der "weiland Direetorenaonferena anfgebobenj dem-
gemäsa die BtnndenanU (nr diea Urilerricbtsfiaob wieder von IV. an aaf
vier wdebentl. Standen eriiobt werden, änaaerdem die Pbysik in II. be^
rehs beg&noen aoR? AnC diese Weiae aebeint namlicb die Commission
der Zeh knbeo „Reebnong tragen^' wollen, ao wie dnrcb die Bestimnang^
daaa die Fertigkeit im freiea Vortrage dentadier Rede mit allen Mitteln
ansnatraben 'sei; immer aber bleibt ea aehr bedaneriieb, dasä sie sieb no»
aaf diese beiden Fieber einlieasi, nicbt nneb die anderen Antrage ' erle^
d^te, reap. aar Anärkennang bvaobte, welche ' gMallt waren and aller-
dings mehr den Geist der Nenaait atbmedi Wir meinen nicht den An-
trag anf Beseitigung des Religionaonterrialitea , wenigaieas ana den Ober-
claaacn , ond dea Hebraischen , denn diese Spraabe iat unter bestehenden
Verhaitaiaaen den Gymkiasiett unentbehrlich , for dib Unentb^hiiicbkeii
dea ReÜi^onaunterrinbtaa hatte sieb aber gottlob die Mehraahl auagor
ftprochen ; wohlaber den'^anf firweileiamgidea Ges^bichtsunierrichtaannd
Aaadehnnng deäaelben auf Verfaasongskiinde ; anf Erhöhung des Stunden
■aaaeea f3r das PranzoaiaGhe.und Braielnng bedenlendei^er Resultate; auf
JßafSbmng dea Bnglisohen alain^nen,'. wenn nach vorerst unverbindlichen
Ldp^egenatandea; auf fiinbnigcarung der Geographie in der I. ala einer
sdbabitindigen Leotion; auf Blnrichtanig eines besonderen Corsas der
Natarwiaaenacbalk in 1.,. dto*, aür freiwinigen Theilnahme eingerichtet,
baaplaachiich dns Bediirfnini der auknnftrgen Medictner ins Auge ad faa*>
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$m hiA^t ftUe dfece Antoi^ iMbw UiMM. Folg» gduübU A>>wm^
d«wi.4«s BcgebiM»,, duü, 4i« CcwimsMoki io «Um dbitoik B wie h n a g auL
ihrer .^isttigeB N#ch€»l(^i> dM.HVeiiera Bi»ethMseB bitt^l
Anch an! die Attirig^, d$M der Qe8iiigoii.1ierrioht .IHr i^lle CiMfen
verWadlflch »eii «olle, «vogegaa A«dei« dioMO ^nei» ^«n SS#ifili«yei|^i1ter-
vkbt »ir für VL wdi V. oWj^^riseb gtllkMi laitoq <«mtteD» dAH Tciq»
ScbjreilHiD^rrMht ii^ IV. DbfMosalibft^ för dcbaolboii io llt* NoMlig«Bg.
eintreten könne, der«ett>fi noek aHf di6 fitnogtaphk BedR<;lMt mIwi«» ^^
kein BesoblMi erfolgt* Die GondtM»« baidtgegoa die R^bn^g ««^d
Forderung dor köspeffUnhen Uebfiagen beürwortet «ad .be-
antragt, das Minktertaa wolle nof die BeaebalTiin^ ftncbtigev Tornlelfrer
Bedacht nehoien^ so lange ea aber an einer hinlängikhen Aaiabl faeig«^
ter Peraonen für dieaen Zweck feble, durcb einen änagtaeiobneteB Tom-^
lebrer die terscbiedenen AaataHen Ton Zeit, an Zeit beanftben onA die
Uebnngen aa denselbett einriobten oder beaicbtig^n baten} die Fortr
4etaniig dea Tamens ancb lur den tVinter ennogHchen^ aeaferden ver-
ordnen, daas die Tbeilnahme an Tarnen und Eiereiran,, aofbra nkbt ein
kprperliober Fehler oder der anadrnckUebe Wonach der Eltern ant^ecen-
stehe, Inr alle Schaler ebligatoriicb sei, dasa die Ueblmgan anter der
Bedingung der Aafsicbt durch einen erfahrenen Lebrer auch auf Exeroiren»
Fechten and Scbwimnen anagedehnt werden dürfen* Ansaetrdem sollten
Tnrnfeste und dergl innerhalb der Sobnle empfohlen werden. Die Haupt*
aaohe scheint uns yergeasenzn sein, bfimliob die BeCfirwortung der Bin«*
(abrang der Spiess^hen Lehrmethode und . der demgemaaaen Biafugung
dea Turnunterrichtes in die obligatorischen Tagaalectienen.
. Mit dem ferneren Beschlüsse, dasa die Veräcbrifben über mreheno
Vesuch und Tbeilnahme hm heil. Aben<kaahle dnroh Sehdter mit den
GniodsätiEen der Religionsfreiheit in Einklang an bringen seien, erledigte
nan die Berathuilg über die innere Binriebtang dei". (Srymnaaian. Wir
haben jedotth noch rergessen^ dasa der Antrag B^f BewiUlgttng eiaec
jährlichen Sumtae von ' mindestens 40^ Thli^n«. für jedes Qyomaaivia sum
Zweoke der Erhaltung und Vervollständigung des pbjaÜDsliächen Appaimtn
vein der Commiasbi§ befnrwortet worden ist.
Die weiteren unerledigt gebliebenen Antrage eratreekten aicl| aneti
auf die Matnri tat 8» nnd anderen Prüfungen, In Beeng auf jene
ist in den eingereichten Gntachien eine grosse MeinungaTaradkiedanbeit
wabra<inahiaen. Von der einen Seite v^ird die BeibebalUng deraeiben
in der bisherigen Waise gefördert, ja, selbst die tiisbar megUcbe Dis-
pensation Fon dem mindlioben Theile der Prafnng veroreafita; andere
anrollen die MatnritiUprnIbngen nnr fiir die aaf aaslandischen Anstalten
and durch Privatunterricht gebHdeten, so wie IGr die Sebüer geatatteia,
welche von den Lehrern fdr unreif erklärt werden , nJ^bfta 4esto weniger
glanben einen Ansprach brbeben an dürfen anf Abgang cur UniverSHMli.
Zu diesem Eade aotlen aemesterweiaa nur na swei Gjmnasien Heifepra-
f«*gan gehalten werden. Bin anderer Vomchlag «üi die Fkuftinii enC
die lat«ieiSGhe, griechische, dentaohe fipracbe, fieacfaiBhte nnd Mathe-
matik bescbrinken) ein swoHer daao noch gewSaae Kenataiase jm Geo<>
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frapitfa «Mi Nitttf«l^^0€lttfl btUfljpfMbetf ; ^ dritter €umth Tbrtangt
aliiB«<hi^fit«i #6^IMf^ 4aiM fittmirtidlelii LateMicft«! find drtf andtfrett
der dlgeaettf Tetb4tflAMM>L«fcfflkb«f #MrPrfmitf(Gri«cftiMh, Phattdfiiefay
GesebAeM«, IfetfiAiuitHi , Natttf«vl8MMclitit> dto Set dee Oymmciel«-
isCerrkfrU TdBitiildig erreMty aho* l^^ofgtteiii dttf ^radleat' ^ erwt»'-
ben f«i, iir des swei flbHgeü ^ dafjgegeii genffgfe, Wenit der Ptfiffing e«*
SD einer mit dhmOdf to bet^lehiiende^ Hettntniis gebracht babe. Ute
obeo «rfHBhttC« Djjf^etMrCfon Ar dA-cbgefbllene Sdiiler dareh da« MM^
itcriott troo#ehte mait affgeaietfl Mbgeidialft,' i6 Wie ▼on mefrr«r%M 8dt^
gefordert mut^Bf die Grade' der R^iftf, so tH« die toesrefcbfinnf der Ait-
bgen gans len beaeHtgeit , hv der PHMfeirnng der Kenftinfaie In den ^-^
tdocB PfSfteogagegenitiodefi ficb auf äi4l PriEdttate „sebr gtot, gut,
deaiRth gtit, sieülieh, nngeafi^ftd** tu besefafSnkeii* Dieser gMze hoeb«
wif^tige Gegenständ bl^bt eise ebeofidle dedi salfitiftlgeii t^f^tfai cur
BespredMing nad Beeebloesiiabme atibektogegeben.
Vcber Ae Anitelliiftg «ttd Saaaeren VerbSItutsee der
L ebr er ^cT nbiebet der Woascb atoegesproebeii , dass jeder ffr tfts-<
seosebalUfebea Ubterti^ an einem GymAatitta^ änaniteHefl^e' Lebrer,
dnf alMuger Aosaattaie der airi deiM Aoefaflde b^Htfenen ftiiiitier Von b^-
irabrte^ frlaaens^baltlldier ttrtd dtdalttieebin* Tdebttgkeit, durch die yor-
scbriftamiastgeä PKifaiigftn iknd eitt (»rebbjakr e^irte Befibigobg ao erWe!-<
•Cd babe, kcitteaiiiF^ aber, ^e l>iiber in BIiizeHSIien , ein Keagniü
wohßesüittdeiier tbeel<%lacber PrSfbng cmn Gynrnaaiallebramte quaKfi-*
drea dirfe. Hieran kiitipfte aiefa der Antrag aof aofbriige 2orBcktie«
hang dea bekattnteb, der 9ebeffer->Vfltaiar*8chen KoCerfe ebtalanimenden
MSaisterialbeaeblasaee tem 14. JnH 18*7, diä Verbindttng dte tbeologi-
«cb^n nod pbilolo|{8€ben BCfidiilttia bdtk^end | Ibmer auf Adherstellong
der Direeioifeil imd Lebr^eT in der Raiigtnrdnang, wefehe bisber den Mäaes^
itab abgiebt fSr iflb Wittwetlgehalte^ ätd Wiedereinfnbrung dea Profea-
•ortitdafir dib Gyttnaaiallebrer der boberen' GebalUdaaaen ; anf Ver-
gntnng «ner laoge fort|eaetstett Stelltertiretimg dorcb rerblllnisailiiaaige
Vertbeflong dea Tacant gewordenen GeHatü; alif nSf^fehate Beadtigung
der bisb^r atindig gewordenen ,,Beafifiiragartgen.<< Nnr der feiate Wrniaeb
bat in dem Beacblasae einen Aaadroek gefbnden , da^a daa Minif teriuiA
gebeten werden solle, die Gymnasiallebratetlen, wie es dai Bedfrfniaa
der AnaUhen teflang«', om 6 <n vertnebren atid an dem Zwecke 5 neue
SteDeb iSr Hfil&lebrer nad 5 fiir ordentllcbe Lebrer an ct^iren. Ausser«
dem bnt nlatt die Atar ana ftji^edellen^ Mlasbrinchcn einst herrorgegsitgewe
Vcronbkotoif ttt beseitigen 1>eantragt, nacb welcher ea dert Gymnasial-
lebreni Verboteik war, Schiller des G^mnatifims in Ibr'Haos bis Pensfe*
oäre anfadnebmeiii , WofetH dieselben bi6bt fn rerwandtschaifcllchen oder
anderen nSberen Verfaütnissett tu dbm betreflbnden Lebrer ständen. Jeni
VerDrdnmig geborte an den äablteithen; weiche BiiraelmlstibrSncbeh frö-
berer heften ibrl>W«iti Vtidänkän, aber eKi den i^ehterstand tief krlrtken-
des MimthiAM Vettntbeh. Einer ihnttcben bat Mtaell im diesjlbrlgen
Xaik/! die ihr gebfibrende Wfirdlgting angeddhen lassen.
fodltdi tat bticb die OebaltsYerbeaaerong der GymnaalaN
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Xm^ SdinU lud Uninpr^tJitoPfMcMcM^. .
lehrer eiiiiQegepcta^d der B^«ll|iiiig,^evranii. Andi.-4^ -b^MirSidLte-
4^11^ jburea^kratUclii^n. VerAtopcIo mwaU f» in, QeMoii, soar K|iuciie|ift «ge-
die)iei| «einy daM weder silt eineni wohlb9r«Qbll/^ten.|Jehfpil^lQ, nocli mit
den gebÖrigeo Jmtatictipi^eo Cur d^e Lelirer, nach mit s^nftigea Vor-
SGJi^iften and Verordnangen anl dem Papiere da« Nötbige gethan.sei,
IUP die Gymnasien, za. einem.; gröaaarea Gedeihen sn bringen, daat der-
Grond dof Miaelingens lüler (laranf gerichteten Planen Tielmehr in der nn-
aegomessenen fitelinng der iiehrer tu soeben , das« das. dringendste Bp-
Cpr^mi^ Eom Gedeihen der Gymnasieii sei, von .Seiten, des Staates :aaf
QewUuHing und Krhaltai^g eii^ea, tncbtigen^ seiner. Aufgabe iii jeder Be*
«iefani^g gewachsenen Gymnasiallejirstaodes dnrch Beschaffuag der ent-
sprechenden Mittel Bedacht za nehmen. , Ve^gl. die. Ansfuhrnngen Spen-
geUs in den Münchner Gel.' Anz. Nr. 76. 18I9. .Seine Worte gelten
nicht blos für Bayern. Wie non einerseits, anerkannt werden mnsate»
dass schon seit 1834 die Besoldangs Verhältnisse geceg^ter gewesen nnd
denen anderer Staatsd^en^ rclajBpen , mit denen der.Gymnfisiallehirstand
CQi^sichtlich der Wichtigkeit nnd der wissenschaftlichen, sittlichen nnd
spnstigen, Anforderungen. seines Berufs auf gleicher Linie /iteht^ annähernd
gleichgestellt waren , so war es ebenso gewiss nnd, hatte , wie oben er-
wähnt, noch das Jahr 1847 gezeigt dass in gewissen Kreisen die Ansicht
nach iinmer die gressere Anzahl Ton Vertretern fand > welche meifft, der
Gy^astallelirer.. werde. dnrcl^ eine mehr als notbdürftige Besoldnng nicht
dienstgetrener, sonderp eher nachlässiges and in gefährlichem Maasse den
P^eijiden des. irdischen 3eins ZDge^endet^ wahreifd er .seine Fren4<>n in
^e^L geistigen Leben nnd Wirken zn euch en b#bf ;,es sei bedenkliob, die
äusseren Anreize, a^ dies/em -Gebiete zn »ermpb^en, .weü^ sonst nicht ge-
rade immer- die edeUtep, sondern TieU. ungeeignete Kräfte sich dem
Lehrstend^ widmen köni^ten. (Als ob die Baume igl^i«^ ii| den Himmel *
wa^chsen ^wurden!) Das Hanaaef Coilegiam ha^te in, einer auch den
LiandHilfiden eingereichten, gedruckten ,,Beleuchtaiig der SteUojig de«
Kurbess, Gymn4sia\lel)r«tandes'' fnit überzeugender. Sfcharfe der Beweta-
fuhruflg dargcA^l^^» wie,gerecbt es ^ein wurde, die Bcyi^ldung der Gynu
fl^^iiUlehji^er deij,en^en anderer Dieastzweige gleichzustellen« Es hatte
;irergleichs weise das Recbtsfach in seinen inneren Abstufungen herbeige-
zogen, Qbefappellationsgericht und Universität als di^ erste Stufe, hin-
ges^Mt^ Obeiige^icht und Gyqinasium als die zweite, die gleiche Bedent-
samMt beider in ihrer eigen thomlichen Richtung, die Gleichheii der na
die Tr^^ger dieser Stufe.^u machenden Forderungen ansführlich erwiesen
nnd dann das schroffe Missverbaltniss klar aufgedeckt, dass der Oberge-
richtsratb. schon ▼«m 37« Lebensjahre an durchschnittlich ^e doppelte
Einnahme (die Nebenstellen mitgerechnet) und um die Mitte der Tiersiger
Lebensjahre weit über das Doppelte Ton der Einnahm^ bezieht, welche
. der Gymnasiallehrer in gleichem Lebenealter ^pfai^tf Es hatte er-
wiesen, dasfl eine so unbillige «Vetkurzung -und HintansaUung des Gyni-
nasiaUehrstandes in seinen Beseldungs Verhältnissen anch der Bernürfah-
rung nachtheilig werden müsse, dass der Gyninasiallehrer .wegen unzn-
reichender Mittel sich wissenscKafUich uljobt genügend fortlnideo, aich
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fernerofcbt zn^dem Sund^imkte'dei^'igfeinii^on^'ftMicIt' gc^obendn, nor
ioi Verkehre nAtdlJn'lreiseircfi L'eb^nslÄrMsen w g^nVinnenderi'Charaklei'-
imd Lebeokbildang'^hebefrkSiine/dfe teinBttrrif MsCniehörder zä dein
edelsten WiitongskrelBeii be^tionbteir iogeiid 'vdh' thM'fbrdei^^ dass ^r
ferner nicbt die Freiheit imd FW^cbe dea^GcWfithei "bewaüreti könne,
welche den Unt^rrfcht beseelen und detf CSeist der Jta^d fetseln iniii^sd.
Bi ktUe endficfa auf di6 beklagensWerthe'.Pölge'hlDgetfiekenV davi Voh
einea Lebemsbemfe, der w^er^ih BeKog^ -aiif LebensgenrildiltehkeH and
ergiebiges Amkommen , noch'-ftt Deztoganf* ehrende Ahszel^h hang 'sich
als lohnend AorsweSse , nicht nur die talehlrdUereir KSpfe, welthe Krafi
und Fähigkeit Ztt ettvas Besseriftti in sich ffihl«nv sondern aoch überhaupt
die Janglinge ans gebildeten Standen* sifch abwerideirt and diejenigeh Be-
mfsarien ivahleil, welche inbeideilel Rflcksiefat eine lohnendere Anssicht
darbieten. Bennoeh war der Anttrag des Hananer Lehrer eollegiams liScht
aof ToRe Gteichstellang mit den anderen Staatsdienerclassen gerichtet,
sondern hatte nttr soviel in A-nspmdi genommen, dass bei sparsamer Bin-
richtnng wenigstens den Anforderdngen einer tfichtigen Amtsfohrong ge-
nagt werden könne. Sein Vorschlag war auf folgende Skala gegangen:
a) 6 SHtteiortn mt^ GehaltscTassen ; 8 mit 1000 und 3 mit 1200 TUrn.
nebst freier Wobnang; * '
b) 48 Gymnasiallehrer (ordentliche wie HoHlslehrer) mit 6 Gehalts-
classen ; 19 mit 1000 TUm. , lO mft 900, 8 mit 80Ö, 9 mit 600,
6 mit 400, 3 mit 900 Tdlrn. GehaH.
Die Commhsion bat nor den ersten Vorschlag angenommen, sich dagegen
in ffiwigong der fiannaielten 1>ge des Staates in allen weiteren Desld6-
rien mit der Abscblagszsthlong ahfinden lassen , dasa die bisherigen vier
Classetf der ordentlichen Gymnasiallehrer anf 100 Thlr. erhobt werden,
also üi Zakanft eine Besoldung Ton 900^900 Thlm. erhalten, die drei
Classen der HfUlslehter dagegen aaf eine einzige Yon 400 Thlr. redadrt
werden. In wieweit man dem oft- vorgekommenen Missstande , den an-
gebenden Schalmann in dem Stadium eines Gymnasialprakticanten arige-
bahrlidb Zange zu halten ; einen Riegel Torgeschoben, oder ob man ndt
fiocksicht anf das gegenwartige Mintsterinm derartige Eyentoalitaten ganz
aasser Acht gelassen hat, vermögen wir nicht za fiberseben. Hoffent-
lich aber ist in dem Protokolle die Hoffnung aasdrScklich niedergelegt,
dass bei ^ner günstigeren Gestaltung der Finanzlage des Stnates die
Besoldnngen der Gymnasiällehre'r denjenigen Standpunkt erhalten, aif
welchen sie In Vergleich mit den fibrigen ' Staatsdienerkategorlen den ge-
grondetaten Ansprach haben. K6 heiisst hier nicht den grosseren' Staaten,
wie Preosaen ^, nachfolgen , sondern eher rorangehen , wenn wir auch
nicht hoffen können , jemals so gnnstig gestellt za werden , wie die sach-
iisdien' Gymnasiallehrer gestellt ZU werden verlangen. •
*) AackUer heampiraeht die Confereu die GewahileistBng' daea
and^omiiilicAen, der Beaoldnng der Staatsbeamten, deren Bernf eine ahn-
6cbe Bildung voraussetzt, g)eichkoounend fixirten Gehaltes far die or-
de^tliehen Gymnanallehrer. Yergl. Matzell lU. 7. p. 629.
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.1 JA 3ii|iq|* yi ^ TJnJTiiiiin^aflhiitJitmi
,PI«ar aiod die ^nlta^^ welpba ^iß l^^tlMWg ^ßß «Iwa Plen»^
erwfeiUrttn Obersphnb^^nif^ioa fiür die IptereeteQ d<ir ^jmneyfn imd
ihrer Leh^rer abgewoifen hßt* Der Ao^g ii/it .geoAciitj d«r Weg endi
für die Zoloft erpfifaet« aitf w^h^m die .^eiteren Deeideiiqii ^ipeer Aa-
Btaiten ^erf ed^ jwerden kepneou .Iiupfqnf W^se Uten .dap ,toq »d^m Idiol-
•teriam des J^eeni ejuigeechlageiie Ver^hhicen gat bei^Mip»*/ ^ir «weifein
.kleinen ADgePibii^k,| 4mu dM.J«^o |dini»tep|im deii ,be«^^ VilltA bei,
die beregtea^Eeformea jet^ niid,Vi^er,a|U9mf^l)refi} eber wir bedaueriiy
dMf wir eigentUcb in der Qai^Uache ppr ^t den ßpele|»d dea gc^eo-
wartigeq MiniateniiBa biqgewi|9ceii tiod ^n4 Mpr/cbtea inmep, dupji eil«
.noaece Wmaehe bei einem «p leicb$ ^dglicb^ Weci^ael de«aelben xß
Orabe.gi^tragen werden« fichiiefiea wir d^iftaib vut de/n W.aj^a<^ d^>
»da» MiaiKepain fibecbajrd «ich .pfcb lai^ge ;^^III S^gep d«> I^iu^dep bal^
lOiid mit Erfolg jeUt oad immerdar deojeiiigep mii^lMg eotgegentrete, dfe
der fteorganiaation dea Scbnlweaena ßteine in dea Weg legea wellen,
aei's.ana weicbeniGraqden und «w welcben^ Sphären der GeaelUchaft es
.wolle. A^en deq{enig4in aber, die biaber laetiach die Solbatberrscber in
|5>mna«ial9aebep .waren, -wtonacben wir, möge ea leicht werden, aich die-
aer Maohl in ,effl»€blAgen «nd.aieh aofi^chUg dem neuen ^ateme «nsa-
w enden , daa Mancher wohl nnr ana Anheqnemong an gegeb;ene Yerbilt-
niaae (nr^en Atfgv^Uickgftbejsten n^g. Js^ er anaaer Sl^n^e, aich
4er iN^ien Z^ v»|la^ndjig'0^ enfricbtjg anypNiqblieafen ^ so striche er
die 8egel ; denn nach einer in Knrfiefien bekannten Weiae 4i<B JPormen
linfrecbt halten» den Geist der VeKerdoQ^gein aber m% .doctrinärer Ge-
wandidbeit eskamotiren« wurde .die ganxe Reo^g^nieyitjien nicht s^ $e-
igjon, aepAfiui oc^ ^nmJ'iu^ dfa Sfcbnln^eaeqa w^rdeo lefven: qao^ Pens
»vertat. — r.
KURHWSEr^. Die <wi8aen9cba(iUcben AbhandHc^Q der dies-
ijttuigen 0,ateq[Mrogi;ainnie, unterer 6 Gyinnaaiep. sind folgende. Cassbi.:
K9B9g^iM9ehpr Feraueh (fij^ Gvißt» M^» 19« W von dem G^naaiaUebrer
.J^t.,MatUda» aod,^#«Aae und BßHfiiltiguugpi^ ?ur Getc^ie^fe der ^ä^
i^9ß P4i^Mr^ßfll$fihfflp .am .CQ$t^ yiom Director Dr. Weber,. Fc^da:
f^mnm:Cik99i09im߀, SißUmUonßw, Ooidimae e eodd. iF^d dpierfptf«
«nni'Wrector-Dr. ^onke (^r. pro Dejoi., H^rcell^ deimp* P«^Pt» S^P*
^^.,X.,,S«I1. Catji., Ovid. her. ^p. XV.). HAnfQ^j^ie Le^r^ ^(«f«
nßeh affinem Manm^ mtwk^t yom Gjmnasialpraicticanten Fr. Span-
gpihergi' M^KßßühPi Rede über TrefiAMHKg la^d ^i^iMnfsai&fifif der
Sß^tikn.iieM ^nwmimßg«^ Tom Dtre/eMir -Ilr. jäfijmlter* Majrbitro:
.üeker -J^f:q$ag9irß». van dem heanftrag^en ; Lehrer iKFVier. , Pijpp^tA 5 C«-
ker Gpe^i^^.üVflMirfo Timo^rota ajinMsiai(ehrer;i)f,. Vs^ffl»
Ulm. Am dessen ,kfiHfVpi^en.,p]fm9eaiiiip .arbeiteten Hn .nerbat
1848 folgende Lehrer: Rector Kreisschnlinspector Dr. Moeer ^ Prof. Dr.
EoMÜer (als Abgeordneten in Frankfort a. M. abwesend), Prof. Dr. Ahuirr
»(ifta Abgeoiidneter 1n/8taetgavt «Kwesend), VmC llr.dAmer.nmiiPriyf. Aens
am' Qbergymnaiiom; als 8!tell^ertreter der abwesenden 'IT. ^.'LM/fiMher
Repetent in Manlbronn^fVpd ,Pr. Jle^qkßrfit, tr8|ifr .'8tlflsh!blipth^f:,ar in
DigitizecTby VjOOQ iC
ttid |IiffebbaBdgui9«i. 111
TibiflfMi; -km WlMffmäaiMbmt Pnif..BB. AiOiMry Antumw^ter Dr.
Rddkmdif Obifepffiaepior IVikMfr; att l}iitat|7iiiMMiiii&: 4io FiiccplDreii
h. BMmr^ fl|MiM Md fle«M&> aoMBfdem 4» «todtpf«rt«r Denn iMr,
Prift Sekwfffj ZeitihMilebrer Mte&, Gemnglekrer Maaikdir. Sf^fbii-
ft«db, T«nfl«liier IWAIe, Vicar Caod. liiedi. JSekwaru. Die Scbolenelil
tietrue Hn WMer 18i7<*48 905 [IX ■.lud ^i id, 'VflI.i 91, Vil.: 13,
VI.: U, V.s 19, i¥.: 36, HU 43, iU:dl, ILs 33]; in 8oBa«r 1646» Jttl
pie. n. b.» 11, VHL* 45, ?II^i 13^ VI.* If, V.::I9, IV.: d6, Hl.i 4«,
II.; 33, I.: 33]. AU «vkseoecliaMiobB Beigebe ^nt dtr Recter Dr« Me-
•er «IM Progcaün gefigt« A^fliMiinMiiaftJetonaK od CÜMroiiem «peMMi
tq^mmm (18 S. 4.). Da de» flio. Vevf. fiebMidiHig«welse dee Gloeao
ttebt blo» mam dee iinStmtstm Thettettder fljnbelae, eeoderD aMh am taU-
racben Aaegibeo*«anMr Sehiiileii ebetto wie seine gräDdKcbe 4Belebr
■airiEeii beksMü enid, «o begoogen wir wu edt einer Angebe 'der lemen^
•fineft SCfMeif : Cic ad^aok IX. 114, A <ad A«U &Vil. 14): £l«ii^ (oder
ett rmm) «en «tienm eit digaitafee taui} ad l^tCXV. 1 A, 4 jeUi die in
OrettTe swditef Aaagabe aa%MieBiniene IteMVi^ad Att. ICV. 1 B, fit eed
ege n&n eoiaeefikie ttnd «ognouine lao copfiit; rXV. ^^ It da Matio nod
eitte eMMM ita «ipie ot debeot; XV. 4, i)« 4ia :Worte qaiMi^M Met i«.
cfoM «edeltia find ein »euftmgmm^ .Kßf, 1%. 3i moättwi nesU ^ ^
cni qoidem üle dedkue ridebatar; :XV, «», 3» Sie mdm ](piiae poiiai,
qoen ante«) vietaKfiAidieeve, «d ecübeaddal tibi -eere teiiti nealaorie«
rm; Md.'6: MJMib\ dai*i]l«f«iland €«miptiir; XV. ld,.3s «am tra-
ten praelief^pMqaed H^lbriMB lMdnem,.eegtioiri pra«toree in me eente-
■acea, nnur f^liidbiHig eon iia(Qaint.iifw U. 14; Uv. XXIX. 37 ^b.
4: Scripeft^dd UMaclV'ilbi ^ nibü d««ttm eaae. TiUvero.pBe tea>ni-
teni^«ttperpiiMMdaae^4e4fae-e<tolfana«sto iidee, id «tiam ad düigentiMn
me«B'^eriiiA^rc^ ^ 17*> 1«' dedaee ^edTd eis eine ^einbait Öes . Atticna ifiir
debcri Tertbeidigt; ibid. 3: cetera eliam tibi piobari; 18, .9 (^ lilat
DmdkfeUcr) : snorom ist entweder so streichen oder in scenicomn an
^erwandebi; 19, 1: aadendam vertheidigt; 30, 3: fir aateno wird ent-
weder mrtUMOi oder avtixoi oder , was am besten , tnfixoi oder ipixoito
▼orgescblagen; ibid.: Haec omnia culpa Brnti oder: Horam omnis cnlpa
Brati; 31, 1: hfoxi^ restram de re Cani deiiberantium probo, unter Ver-
gidcbnig Ton Cic Phil. III, 13 nnd ad Farn. XV. 13; XV. 35: ntot ist
in Briefen anzulassen, aber gewiss nicht mit dem Conjunctir, mit dem es
selbst die Komiker nicht rerbinden ; denn Plant. Trnc. V. 3 ist schon des
Metmms wegen so corrigiren: ntnt erit res ; XVI. 15: yUaz^mg praebere
etperezjgue, bo daes minutatirnque ein Glossem wäre; XVI. 5, 3: die
Worte ante quam ernbosco müssen entweder als nnyerbesserlich ange-
lehea oder sind durch eine Aposiopese zn erklaren ; ib. 5 : der erwähnte Ne*
poi ist dtr Historiker; 13, 1 : tamen venire non andeo, oder, was mit mehr
^9eht empfohlen wird, tunere als aus dem rorhergehenden iimeo entstan-
^ ganz wegxowrerfen. Möge der geehrte Hr. Verf. sich noch lange
nttig auf dem Gebiete der lateinischen Litteratur bewegen nnd sich noch
la^e der Hochachtong, welche ihm allgemein gezollt wird, erfreuen.
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112 Sdiipl* und UniT/mititoiiM^ff^
. WBDfAR.* D/sm Jabi^sbedcbta'ilNBr duMeaige MülMin Bnmtifldie
t/Gym^Minl* tob XHtmm 18^ bi^ ÜBitm- 18^% «rstaitat jroa 4«I9. Dir.
jr^Mnaitn tfauppe Dr.» desrai witeeoaobafdkhdvAbbaidteng: X^e ncgmiff-
iitcin.^oeeanim cutmUaHane^ .vom'. Piofeasor Dur^.LJeftAl'Mi^.i hvreiU, in
aiaaea ifthrbb*.. Bd< .67. ^. lJ6:fggk. eio« äasiubrtiollfe .AiiMlgiQ/prf^hrffi
.bat^ katIehki£Q wir fqlginde Notiaea. lai Lebrercollogi««! ^mif^ Mch
:deift Abgang«. de« «rsten GoUaboraUr -De. EU«,.dev zum P/arraatU.sa
.Berfca.aii.ddr:Ibn befördert wordea W8r,:folgekide Veranderixngen ▼or-
gBgang^n. Ja die ente CoUaborator vtai^ der biahe^ige svreite CoUabo-
isater Dn Tjnofr«* aaigeriickt, dagegen an d«saen Sioli« Dr, Giwtan Pmil
laibkolm aaa Baltstadt berafen.ond an^^. Sept.* 1848 eingefalirt.. warben.
-Ajidere Iiiebrer hatten , fi^enn aach aar masaige^ GehaUatolagen er balui|.
BSn aehwdrisr Verlast traf das Gyihnasiaiii. am 1&. Jani das Jahres I84ß
durch ddn Tod seines bisherigen Bphorus, dastGenaralsnperiotepdentea
ohd Vicepräsidenteo des Obercondstorioms aa Weiaiar Dr. Joh* Friede*
JlöAr, an deuen Stelle am 17. Joai deaselbeb Jahres provisorisch Herr
. OberconsiatorMlrath Dr. Kohlet trat. Schaler hatte das Gjmoafinm bein
:Jleginne des Ctarsns 1848— -49 im Ganaen 19& Im Laufe des Coraoa
worden noch 3 Schaler aa^oommen. Dagegen gingen im Laufe dea
Jahres 37 ab, and swar aof andere Gymnasien 5 , la anderen Bernfsartea
.32, Aosserdem rerlor das Gymaasium einen wackeren ond fleissigea
• Schaler durch den Tod. Ost. 18^9 gingen nach malst sehr glücklich be-
atandenar Maturitätsprüfong aar Uniteaaitat 21 ab, und awar einer nach
Halle, die i übrigen nach Jena. Sonach waren am Schlosse des Coraoa
152 Sehnler auf dem Gymnasiam. Dagegeo wardan wieder 34 .nen auf-
genommen, wonach sich beim Beginne des neoenX^arsos 186 Schoier anf
dem Gymnas« befanden, 14 in Unterqaarta, 21 in Oberqoarta, 24 in Unter-
tertia, 24 in Obertertia, 23 in Untartocoada, 32 in Obereeeonda, 30 in
Unteii^ma, 18 in Oberprima. [K.]
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Neue
jahrbOchbb
für
Philologie und Pädagogil(,
oder
l^riüsche Bibliothek
ror dsfi
Sdiol- ond Unterriclitswesem
Ib Terbisdang mit einem Vereiae von ßelehrten
begründet von
M. Job. Christ Jakn.
Gegenwärtig liemiugegeben
▼on
Prof. Rdaboid Kloti zu Leipsii;
Prof. Hndolpb Dietsch zu Grimma«,
MKUMZBHMTS3B JAHB«AM«.
SiebeDandfanfsigster Band. Z^weites Heft
Leipzig, 1849.
Druck and Verlag von B. G. Teobner.
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Kritische Beartheilangen.
De Regafloimni graecarutn eumulatione. Scripslt Emegtu» Ue-
htrInukmuM, Jenae, in Comm. Fr. FromiBanii, 1849. 20 S. 4. La-
denpr. 7% Ngr.
Hr. Prof. Dr. Lieberkohn in Weimar, der gelehrten Welt
bereits durch mehrere gediegene Scliriften Tortheflhaft bekannt,
bewegt lieh, so viel wir wiaaen, in dieser, iirapHIng&lch im Jah-
rcd)erichie niier daa Wilhelm-Ematiache Gymnaaiam au Weimar
Toa Oatem 1848 bis Oatem 1849,, eratattet ron dem Direelor
Hermann Sanppc Dr., mitgetheilten Abhandlung auf einem
aeoen Felde der Forschung, indem er die Orundgesetse der
Hinfung der griechiachen Verneinungapaftlkeln in,
einem oder mehreren Satsgliedem einer aorgfilltigen Dnrchmuate-
nibg nnterwirfl. Wir können ihm und der Anstalt, an welcher er
wirkt, an einem ao gelehrten Programme nur GlQck wiünachen,
obgleich wir weder in der Anordnung dea Ganzen, noch In der
Aasfolining und Behandlung dea EInaelnen allemal gans ein?er-
•tanden mit dem Hm. Verfaaaer uns erklaren können.
Denn wenn wir auch gegen die Zweitheilnng dea gansen Stot
fea, j}B nachdem mehrere in einem Satz^ atebende Verneinungs-
partikeln im Griechischen entweder eine Affirmation bevrirken
oder nnr bestimmt sind , die Verneinung in einzelnen Punkten
echirfer henronuheben , welche Hr. L. p. S mit den Worten
aacbt: Dvplieem statuo neganlium vocabulorum in graeeo ser-
nome eumuiandorum rationem^ alter am^ qua pluribus voeulie
mgtUwie una afßrmane noiio efßeiiur^ alteram^ qua fhiriime
negantSnu vaeahdis negativa praedicati natura magis intendi"
tvr atque effertur^ nichts einwendi^n wollen, obschon dieselbe
reia wissenschaftlich unhaltbar ist, wie Hr. L. selbst fBhlte, wenn
er tagt: ^uamquam id quod mode disi magie es nostra, quam
exGraaeorum cagUandi ratione rectum est, nam es amnibuej
8*
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116 Griechische Sprachwissenschaft.
quae de hac re traciabimusy id elucebU^ nu»quam non in graeco
sermone auum cuique voculae negalivae plenum sensum irUniefi'
dum eaae^ insofern, wenn zwei Ne^tionen in wir l(i ich er Ver-
bindung in einem Satse stehen , sich aliemal ihre Negativ kraft
heben maaa, vergl. dea Rec. Bemerkung ad Devarium Toi. II.
p. 695 sq., so müssen wir uns doch gegen die fernerweite Anord-
nung und Vertheihing des allerdings überreichen Stoffes Tom
Standpunkte der Wissenschaft erküren. Hr. L. behandelt nim-
• lieh die Lehre Ton der Häufung der griechischen Negationen unter
folgenden Rubriken : I. Plures negativae voces ad unum praedi»
eatum cumuiate appoaitae nee sese ioUentesy p. 4 — 8. 11. Ptu^
res negaiionee Meee sensu toüentes^ mit drei Unterabtheiinngen
a, b, c, p. 8 — 10, und mit der neuen Rubrik: Bxceptiones quae-
dam ejus regulae y quam nota Ilinsignivi^ p. 10 — 14. III. Ol?
J^lfet MHOT, p. 14—20^ Ton welcher letzteren Abtheilung in
dieser Schrift nur über ov {nj gesprochen wird , die Bemerkungen
über /i^ ov für eine andere Zelt , zunächst aus äusseren Gründen,
zurückbehalten werden. Bei dieser Stofff ertheliung, die gleich-
'sam eine Tochter der ersten im Grunde unwissenschaftlichen Zwei-
theliung Ist, erwächst mancher Uebelstand für die Behandlung des
Binzelnen. Denn abgesehen davon, dass es nach des Rec. fest-
stehender Ueberzeugung mit jeder grammatischen Regel von
allem Anfonge an sehr misslich steht , der die Ausnahme auf der
Ferse folgt — denn die Ausnahme erwächst in solchem Falle zu-
meht aas der falschen Fassang der Regel oder sie ist überhaupt
nur scheinbar — , ao hat es auch dem Hrn. Verf. auf dem von ihm
eingeschlagenen Wege nicht gelingen wollen, das Gleichartige
neben einander zu besprechen , er ist Tielmehr auf diese Weke
genotbigt, was nach der Ton ihm angenommenen Zweitheilung dea
ganzen Stoffes zur ersten Rubrik gehörte, ala Ausnahme unter d^
zweiten zu besprechen, und wird auch so noch nicht ganz Meister
des Torliegendeu Stoffes.
Weit leichter würde Hrn. L. die Auseinandersetzung des Bin-
zelnen geworden sein, wenn er auf eigentlicher wissenschsflllcher
Grundlage sein Lehrgebäude errichtet hätte und den Weg gegan-
gen wäre, den Rec. In seinen AdnotaL ad Devarium toI. II.
p. 695 sq. bereits Torgezeichnet hatte. Darnach musste zuvor-
derst von dem durch seine rein logische Geltung feststehenden
Axioms ausgegangen werden, dass, wie in jeder andern Sprache^
so auch In der griechischen, zwei in einem Satze in tmmittelbnre
Verbindung tretende Verneinungen eine Bejahung bewirken, wen
eine wirkliche Verdoppelung der Negation genannt zn werden
▼erdient i hierauf müsate erst die Lehre von der Wiederho-
lung der Negationen, die im Griechischen allerdings eine gro»e
Rolle spielt, allein von jenem ersten Falle ganz verschieden ist^
behandelt und dieselbe In Ihren verschiedenen Brscheinnngen
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Lieberkiibo : De negftUoonn graecarnn cnumlatione« 117
toprochen werden. DemiMcli wurde sich, wie von selbst^ fol-
gCBde StoffvertheiluBg ergeben haben :
i. Zwei Neg^ationon bewirken, wie in Jeder anderen
Sprache, ao auch in der griechiachen., sofern sie in
«irklicher Wechaeiwirkung zn einander atchen, ei-
aen bejahenden Salz, gleichviel, ob dieselben
a) in einem Satzgliede erscheinen, wie in Xeno-
phons Gastmahl c. 1. §. 9 inuta zäv ogavtcav ovdtlg ovjc
haügi xi vijv i^jnpvn ixüvov^ Demosthenes^e fals. legal.
§. 77 BeklL. fi^ oSv oti %a\ AcMidatfLovlovg xal 0mniag i^a-
tti6$^iitMMogj diä %ttv9t* iv vfiag oitog ii^ndttfis fii} dotm
dUttp^^u. o. a., a. Lieberkühn II. a. p. 9, oder ob aie
h) in zwei Salsgliedern vertheilt atehen, wie bei
Lysiaa de caede Eratoßthents p. 1. £Z t^v atit^v yvdfiiiv
JKf^l zov SULov Ixoita, ijvxtQ mgl v^üv avtäv^ ovx av «fi^,
o6xig ovx isl rotgyiyivijiiivoig dyavaxxoli], u. ö. a., a. Lieber«
kühnli. c. p. 10. Woneben kaum sti erwähnen oder höchstens
beiläufig und nur aia im Grunde gar nicht hierher gehörig zu be-
merken war, dass von den doppelten Negationen selbstverständ ig
eioej^e in ihrer Wirksamkeit bleibe, wenn dieselben in ver-
schiedenen Beziehungen stehen , wie wenn eine Negation zu einem
eiDselnen Worte des Satzes in engerem Anschlüsse steht, z. B.
bei Demosthenes contra Arisiocratem %. 74 Bekk. ov yctQ
iv xa ys ßig ölxaia 9iovg ^ip{6a6&ai^ u. ö. a., s. Lieberk uhn
IL b. p. 9 aq., oder in den Verbindungen ov fii^ und ft^ ov, a. bei
Lieberkuhn III. p. Hsqq., Verbindungen, die dann immer*
bin, ala bestimmte Sprachformen bildend, besondera betrachtet
«erden konnten.
II. Nicht selten erscheinen im Griechischen meh-
rere Negationen in einem Satze, ohne dass sie in
Wechselwirkung zu einander treten, was dann keine
eigentliche Verdoppelung, sondern eine blosse Wie-
derholung oder Wiederaufnahme der Negation iat,
weshalb denn auch diese Negationen, statt sich ge-
genseitig aufzuheben, vielmehr die Negativkrafft«
dieselbe wiederholt hervorhebend oder auf die einzelnen Satzglie-
der hbertragend, verstärken. Auch hierzu hst Ilec. in den
AdmQtat. ad Devarium vol. II. p. 696 die Grundlage gegeben, wen»
er sagt: Sed *aepe tarnen factum est^ ui a Graecis negatio Ha
gemmaretur , ut aUera alter ins vim non toileret , quod fit uhi
aui propier maiorem quandam oralionis vim vel perspicuitatie
eauseä repelilur negatio aut oratio ita comparata est, ut plurew
emmUaUonen eontineat uua enunliatio et^ ai eolvanturj aingulae^
non binaa^%ed ßingulas habeant negationea. Darnach wurden
lieh fiir Hrn Lieberknhn*B üutersuchuug bei dieser Rubrik, wie
von oelbat, wieder folgende Dnterabtheilungen ergeben haben:
n> Die Falle, wo die Negation grammatisch, nicht
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}18 GriMbudte SpnchwiateBadiaft.
gyntsklisQb, wiederholt wird, mehr ansrbetorisehea
als greroma^iBcheo Grundeo, om der Rede Naeh«
druck so verleihen od er die Deutlichkeit so erhöh eo,
wie bei Demoatbenea contra Philippum orat IV. §. 62 Bebk.
ov ydg vtp avty MOin^öuä^ai tijv »okiv ßovlituk 0UmMo^
vficdV, ov^aXl' okmg dvaküv. Aeachioea con^ro Timarchmn
c. 27 Bremi. Tis otl tolg %aw tovtom' aeiDiiotg «al ^o%%tUuq
%%Qiw%6v ov}ciix9i69^ vxsq x^s noXswgf Sophoclea Jluii^
gone ▼. 5 aq. dacoiov ov tüv ömv ts »äfiäv ovx ouan iym na-
%&v% u. ö. a., oder mit fin, wie Sophoclea Ehetra 120B. M^^
ngog yivalov^ fiij 'IsAg ta q>lktata. Lueian paraa. 4 (uj xoda-
niQ al srovfT^ xvtQM diaKQOvofiBvai jtii^ tfafr^dv ano^p^iy^
fai, oder Antiphon orat. 1. §. 10 Bekk. Zva (lij av«yxa(oyc6*
POL a iy& in^Qmvä fi^ Xiyouv^ u. ö. a., Falle^ welehe Hr. L. mm^
derbarer Weise als Autoahmen unter der Rubrik U. behandelt
p. llaqq. Ferner konnten nun recht fuglich hierher auch die
Stelleo geso^n werden, wo nicht die einfache Negation, sondern
ein erweiterter Negativbegriff, ein ovdh oder fii^da Toranagebt, so-
dann die einfache Negation um der Beutlichkelt oder um dca Nach-
druckea willen noch einmal geaetst wird, wie bei Ariatopbn-
nea Lyaia träte ts. 61 sqq. Ovd* Sg srpoOadöxcDv KaXayii6*
^i^v lyd »Qeixag xagiöBö^ai devQo tag '/^xagvirnv ywatuteg^
ovx ijxovOiVj oder bei Isaen s do herodüute Fhiioctomonis^. 11
Bekk. ora d' öi!d' &X3iijv tivä iyfjftB ywaina^ Ig ^öuvog otdo
avt(ß iyivovto^ ovdelg td uaganav otdsv ot/d' qficovos xeinoti
ifivxog EvHxijßovog^ u. o. a., Falle, welche Hr. L. ebenlklla unter
den Ausnahmen von 11. p. 12 aq. bespricht. Sodann w&rdoi sieh
ganz naturgemaaa angereihet haben :
b) die Fi 11 e, in denen auaaer der ein f sahen Ne-
gation, welche su dem pausen Sa tae gehört, noch bei
jedem einzelnen Satsgliede dieselbe wiederholt
wird, wie wenn man aagt: Ovx lorit^ ovdel^ ovra x&v doxäv
oCxB xmv l^ivmvj eine Darsteilongsweise, die bei den Griechen so
unendlich hiuflg und in den msnnlgfachsten Formen nnd Gestai-
tuagen aum Vorscheine kommt, und worüber Hr. Liebeikübn anter
Nr. 1. p. 4 sqq. gesprochen hst.
Hätte Hr. Lieberkiihn anf dieae Weise schien Stoff ▼erthelit,
so wurde nach des Reo. Ueberaengong seine Abhandlung einen
ganz natnrgemassen Gang genommen und der ganze Stoff daav
noch weit übersichtlicher sich aneinander gereiht haben ; die Ana»
nahmen wären ganz weggefallen oder höcätena ak Brweiterungew
der ursprünglichen Regel «angeaehen worden, und Heterogenen
wirde dann keineawega, wie ea Jeta« der Fall ist, durch einender
geworfen worden sein. — •
Nachdem wir unaere Meinnng über die Anlage der ganneo
Abhandlung ohne Rückhalt anageaprochen, bleibt nna nodi tbf%,
die Vorzüge und Mangel wm Hm. LIeberkUin'a Untersochnngen
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Lieberkohiir IH MfalioaMi gnmaium «omDlaUoDe. 119
in Eiascliieo Im Au^ »u fli^s^Ov imd hhi bekeoiieo mhr tut Freu-
dea, daM wir liiil.deiii Hrn. Verf. weit mclir doverstaiidea se&i
köimray als bei der Auffaavuug uod Anordnaag des Oanaen. Je»
doch sei es ims auch hier verf&tmt, noch elaige Geg eabemerktHi-'
gea bei ali^enMiaerer Aoerkeaauag gegen des gelehrten Hrn..
Verf. Ansieblen nad Behaaptungeu au machen. Pag. 5 uad nock^
öfter aaderwirtfi lioainit Hr. L. auf die vielbesprochene und wegen
der ia Ihr ai^ebrachten Häufung der Negatianen tvur den Gegen*
staad, um den es sich hier handelt, besonders wichtige BteUor
las Sopl^oclaa' Anti^ne vs. 4 fgg. au Sprechern
OvSkv yag ovv dXysivdv oiix attiQ &x%q
ovz uU^bv Qvz aufiap Mf oiwov ov
x&v öav TS ndpimv o^n omm^ iyA naumv^
aadschisgly da ihm die Worte fir^g arsp ooTerstandlich scheinen,
SU lesen vor: avtig wUov. Obscbon er selbst hinsungt, es wei-
chen die Schriftsfige von 6uq und nUov wenig ab, so mOsseii
wir doch aatorderst bemerken, dsss at^Q allerdings geschrieben
anders sassiehtsls mUov^ und dasa hier in dIplomatlnDher Hin-
siebt um go weniger eine so sehr abweichende Aenderang vorge»
nommen werden könne, da nicht blos alle Handschriften, sondern,
such die Citata der Grammatiker ia Besag auf jene Worte über-
einstimmen. Sodann möchten auch innere Grunde für jene Les-
srt der Haadscbriften sprachen. Denn diese giebt, wenn richtig
verstanden , nach unserer Ueberseugiing den besten Sinn. Offen-
bar bringt hier der Dichter In dem Psrsllelismus seiner Redei
saelmsl durch die vier AdjectivbegrIffe : HyBiVov , Sttjg &tBQj
ältfifQV und fifriftov. Gleichartiges sussinmeU) uad wie sich tU^-
&lQiv und oxif/Lov iip fünften Verse entsprechen: Nichts
Scbimpfliches und Nichts Entehrendes, so entsprechen
sich auch akytivov und at^g aztQ — denn die letztere Verbin-
düng, obschon grammatisch eine sdverblale, vertritt im Grunde,
docii nur ein Adjectiv — , Nichts Schmerzliches (ohne au-
gleich entehrend zu sein) und Nichts Unverschuldetes.
&asch sagt der Dichter: Es giebt Nicht8(einfBch) Schmers«
liebes, kein unverschuldet Leid, aber auch Nichts
Schimpflichea und Entehrendes, dem die Schuld
selbst anklebt, was uns nicht begegnet Hierbei hs|
man nun au berücksichtigen, dsss das Ganze sich auf dss in Ge-
danken gehaltene und auch weiter unten ausgesprochene nm^äv
stutzt t und dsss es nicht auffallen darf, wenn £ri;fi ärsp (q¥)
zwischen reinen Adjcctiven psrallel liuft, da es sn sich gleichviel
ist, ob ich ssge: Nichts Unverschuldetes, oder: Nichts
ohne Schuld. Schon Erfardt zu unserer Stelle hat mit
Recht auf Aeschylus Agamemnon vs. 219 xL ravd* Sviv xa-
xäv'j verwiesen. So glauben wir denn Hrn. Lieberkuhirs Conjectuf
Sxj^ %Xiov hier, wie alle übrigen, unbedingt zurückweisen su
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120 Griacyidie SpnicbwiMeMcMt
HSohsl iotereastnl war es ihm, die AuseiiMindenetsnDg de«
Hm. L. über die Formel ovdl ttoXkov dai p. iqq. su letea. Wir
hilten dieselbe fUr durchaus richtig. In Besug auf Demosth e-
Des contra Lepiinem p. 463,7 Relsic. 2bce^s>ficda tijtt xov^
form T» sroAet, iav Sxavtsg oitoi Afirovpyoifiy* q)ixpi^6»tat
yuQ Qwl %olkw in x^g ywfiöo^hi^g ä|iOv ato^vi^g., weiche
Stelle in sofern ron den iibrigen abweicht, als dort wSdi «oAilov
dii ohne rorhergegangene Negation erscheint, sind wir ebenfalls
mit der Auffassungsweise des Hm. Verfassers im Gänsen einrer-
standen, jedoch war wohl von ihm xu bemerken , daas deshalb der
Redner durch die Worte ovdi xokkw Ott den gansen Sats um so
leichter negiren konnte, weil die Worte nicht naditrigllch, wie
sonst, sondern mitten Im Satse stehen.
Psg. 12 sqq., wo Hr. L. ron den Fällen handelt , in welchen
Q^l — ot! in einem Satse stehen, ohne dass die doppelte Nega-
tion sich aufhebt, hätten sollen die Fälle, in welchen dies in swei
▼erschiedenen Satztheilen geschieht, was allerdings etwss Aof-
miigeresist, besonders ins Auge gefasst werden, wie x. B. die
Steile des Isaeus li^ hereditaie Phiioetemonis %, 11 Bekk. p. 57
ed. HSteph. or^ d' oi;d* aAAijv tiva iynjfis ywaixa !£ ^6uvog
otdB avxtp iytvovTO , ovdilg to nagänav oldn» ovd' ^xovtfs arco-
srore ^mvzog fvxri^fiovoff, in weicher Stelle selbst Bekker sn der
Partikel ovds Anstoss nahm; man rergl. jedoch des Rep. Quae^
MÜonea ctiticae lib. 1. p. 96 und Adnotationes ad Devarium
?oL 11. p. 697.
Mit vielem Interesse hat Rec. auch die Auseinaodersetiung
des Hm. L. über den Gebrauch von ov fi^ gelesen ; doch scheint
ihm die Erklärung der Ellipse , die ohne allen Zweifel aosuneh-
men ist, durch die Formeln: ov ieivov fiij —^ oü dhg (t^ — , ov
^oßog fifj — « obschon nicht selten gerade diese Verbindungen
also ausgeführt in der griechischen Sprache erscheinen , etwas xu
enge gefasst su sein , wie der Hr. Verf. im Verfaiufe seiner Dar-
stellung selbst fühlte. In dem verhindernden ntj liegt an sich schon
Jene Idee ausgeprägt vor, und von diesem war vielmehr bei der
Feststellung der ersten Bedeutung der Formel aussugehen. Doch
wir brechen hier ab, mit dem Wunsche, dem scharfsinnigen Hrn.
Verf. bald wieder auf diesem Felde xn begegnen , nur die Be-
merkupg uns erlaubend, dass, sollte derselbe verlegen sein um
die Art und Weise, wie er die Fortsetsnng seiner Untersuchun-
gen recht bald sur Kenntniss desFubllcums bringen könnte, wir
so gelehrten Untersuchungen sehr gern die Spalten unseren
Archivs eröffnen werden.
I-«lprfS- R. Klotm.
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Bedier^s GaUaty benuMg«f«b6B Ton Reia. 121
fftfllir«, oder BSmi$Gke Semton am9 der Zeit ArngmoC^. Zar ge-
nanereo KeonUiiM de« Rosiadien Privatlebens Ton tFükeha Adiolfk
Bttkm'j Prof. an d. U. Leipaig. 2^weite sehr Termebrte und be-
riobtigte Ansgabe Ton Prof. Dr. fFühäm Astn. Erster Theil, mit
S litbographirten Tafeln. Ldpsig, Priedricb Fleischer. XVIII n.
Sl&S. Zweiter Theil, mit 9 euigedmcktenHolsscbnitten. 838 8«
Dritter Theil , nit 17 Mngedmckten Holsscknitten. dI6 8.
Zq deo Tielfiichett Yerdtentten, welche der nel. Becker nni
die AltcfihauMkonde alch erworben hat, geb5rt aicher daa, dtac
er dardfe geschmackTolie Bearbeitong einselner Theile derselben
auch bei einem grdaaerea Pnbllcam ein lebeadtgee Interesse fikr
lolAe Forsehnngen erregt hat. losbesondere gilt dies Ton sei«
nem G a II u s , welcher bei manchen Fehlern in der Anlage und in
^cr AosIfthniDg des Einseinen In weiteren Kreisen sich Terbreltet
ondnekn Lesern^ ausserdem Genosse, welchen sie in der an-
spre^enden Danteilun^ fanden, atich eine gensnere Bekannt-
schall mit den Sitten und Einrichtungen der römischen Welt Tcr-
scha Ae. Wir wollen jetst um so weniger die Hingel berihren,
welche ootbwendig durch die romanhafte Einkleidung herbelge-
fabrt worden sind, als eines Theils der selige Becker selbst die
Idee aofgegel»en hatte, bei einer neuen Bearbeitung des Boches
die froher fewihlte Form beisubehatten , und andern Theils
der jetsige Herausgeber durch übersichtlichere Vertheilung des
Stoffes und durch eine Menge Berichtigungen im Einielnen eine
bedcotende AnsahlTon Ausstellungen, die wir sonst bitten roa-
chea mfbssen, beseitigt hat
In der That können wir der Umsicht und dem Fleisse , mit
welchem Hr. Prof. Kein sich des ihm gewordenen Auftrages einer
neuen Bearbeitong des Becker*schen Gailus entledigt hat, die ge-
bührende Anerkennung nicht Tcrssgen. Durch Umgestaltung dea
Gänsen, dnrch passende Vertheilung der einzelnen Parthien,
dsrcb Nachtrige tmd Berichtigungen aller Art ist das Werk fast
Bogeschaffen worden und erßillt somit mehr als frbher seinen
Zweck, eine richtigere Kenntniss des hiusllchen Zustandes der
Romer unter Augustus su Tcrbreiten.
Da wir die Einrichtung des Werkes auch in der jetsigen Um-
arbeitung: hei seiner aiigemelnen Verbreitung als bekannt Toraua-
•etsen, so unterlsssen wir es, die mit der Oekonomle des Boches
hergenommenen Verinderungen aofsnsahlen;^ Hr. R. hat darftber
lelbst fai der Vorrede S. XIV ff. berichtet. Wohl aber erlauben
wir uns ihosuf Folgendes aufmerksam an machen, was bei einer
l^saftigen Auflsge Ber&cksichtigung Tcrdienen durfte. Zuent
uad in der Eluklddung r&ckslchtlich der specleUen Besiehungen
tai die Person des Oalhia noch mancherlei Unrichtigkeiten, wel-
che vom grossen Theil hätten Termieden werden können, wenn
Hn. R e I n die recht fleisslge und grdndUche Arbeit Ton V ö 1 c k e r ,
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122 Acwlobe AltAdbonr.
welche oiiter dem Titelt OommetUaiiQ de Qaji Cornelii
Galii ForojultennM püa et BcriptU pars prior quae esi de vita
Gallig eeripeit Car. ChrieL Conr. Voelcker^ Climetme^ su
Bodo 1840 ertchieDeo Ist, sur Kenntnlte imd BeouUuDg gekom-
nee wäre. — Sodaim leidet die Becker^tche Arbeit noch an einem
doppelten Fehler. Viele einselne Angaben bei B ecker beruhen
swar auf grundltchen Unteriuchungen, die aber der Gelehrte erat
selbst anstellen muss; in diesem Falle hätte für den minder Kun«
digeo der Nachwela' nicht fehlen sollen; oder sie granded'.sich
auch auf Stellen alter Schriflateller, die aber In den gewöhnlichen
Compendien Qber römische Alterlhdmer nicht angef&hrt; auch in
diesem Falle hfitten wir gewünscht, dass die Belegstelle angefikhri
wäre. Noch mehr vernussen wir aber das Citat, wenn Becker
offenbar geirrt hat; einseino Beispiele ansumerken, wollen wir
jetxt deswegen oiiterlsssen, weil sich dergleichen in hinreichen-
der Ansah! im Veriaofe dieser Anteige darbieten werdea
Als ein besonderes Verdienst der neuen Bearbeitung erkeq-
neu wir es an, dass die neueste Litteratur überall sorgsam benutat
und nachgetragen ist. Nur darhi finden wir ehie Ungleichheit,
dass ^e 2. Ausgabe von O. Mulle r*a Archäologie nicht gleich
vom Anfange dem Herausgeber sn Gebote gestanden hat; wir
finden sie wenigstens im ersten Theile fast gar nicht angeüihrt;
xom ersten Male kommt sie S. 205 vor. Auch Böckh's metrot.
Untersuchungen scheint Hr. Rein nicht sur Hand gehabt xu hm-
ben; er wlirde sonst wohl die uns mit Recht snstösaige Redudion
der Sestertien auf Francs beseitigt haben. Zwar apricht dersel-
ben Becker das Wort (Th. II. S. 257), wir können uns aber nkht
davon üli^rseugen, dass Jemand bei una sich schnell einen klaren
Begriff von der Grösse einer Summe macht « wenn dieselbe in
Franken auagedriickt wird. Noch weniger kann Becker mit Recht
aus der Rednction auf Thaler oder Golden den Vorwurf des auf-
fallenden Unterschiedes ableiten, der dann in den Angaben der
Summen, sich fände. Denn wenn wir den Preis des dort erwihAten
Tisches des Cicero früher (im Fallaat dos Scanrus p. 261) auf
33000 Thlr. angegeben haben, so ist dies doch von der Summe
von 200000 Francs nicht so sehr abweichend. Nur die 80 Pfund
Steriüig, welche Böttige-r (Sabina Th. IL S. 32) dafür enbsti-
tuirt, bilden einen lacherlidien Abstand; aber wir aoohen den
Grund dieser Abnormität nicht in der unrichtigen Berechnungi»
sondern In dem offenbaren Dnickfehler.bei Middleton Idfe of
Cicero T. III. p. 305, dem Böttiger gefolgt ist.
Nicht minder müssen wir es an Hrn. Rein loben, daas er es
nicht gescheut hat, selbst in tiefer liegelide Untersuchungen ein-
sugehen, wenn der Gegenstand durch Bedicr einmal cur Sprache
gekommen war. Wir rechnen dahin die nach unserem Bedanken
auch nach Creuser's snsfnhriicber Besprechung (Zeitschn für
Alterthumsw. 1843. Declemberheft p. lä»— 137) noch nicht er-
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Becker'« GtJbm, ' beisucefebeii Ton Reiii. US
Icd%te Strcttfrige Uer die iMgine» oder belMkiiMi4«i dct Varro,
«• Hr. Rcio firdlich in «eloein BmlretalUle iin WeeeBtUcheo tob
der Becker'tchen Aaalcht oiebt abwefchl. Ea ael «ob vergdBal,
die Sache noch Binmal dBer geaaueren Brörleruug au uaterwer«
fcB; fielleichl gBliagt ea ona, maBclie Schwierigkeil, die noeh nicht
gehaben int, aoa den Wege m munen OBd daa in der Hauptaache
doich Hnnaier gewoanene ReauUai gegen feinere Binreden au
Ver Allen aelaen wir die Worte dea Pliniua hierher, anf
deren ifehtige Aoalegong allea ankommt. Er aagt nat. hiat
XXXV. 2, 11, 15 nach der nepeatea Aoagabe dieaea Buehea Ton
Siilig (Dreaden, 1849): Imaginum amorem fiagfa$$e quondam
tetiet »unt jiiii€U$ tlU Cicer ooM, ediio de üsvebtmine^ 9t Mut"
au Varro hemgnMimo iavHUo, iMertU voluminwn Buorumfoe*
eundüttUae^mgentortim iUmatrimn aUqaomodo imagmibut^ n^n
pasMUs imtereUere ßguras mit vetuaiatem aevi contra hofnines
vaUr^^ tnoentor munerü etiam diu »mciiW« qU4indo iaunorta"
iüatem man Moium dedü , twmm €tiam in ^mnea tarraa mititj td
fraeaenitM maeubique et elmdi po8$9nty 0t hoc qnidmn alieni$ iUe,
jnaeuäü. Waa die Featatellooff dea Textea betriA« ao iiemer-
ken vir, daaa deraelbe genau auf der Auetoritat der beaten Hand-
ichriften JMairt iat und daaa Siilig nur atatt dea bedeutangsloac%
offenbar eingeachobenen el nach hoehat wahraeheioHeher Ver*
bcaaernng leaen will: ut praeaentea esse ubique^ ut ubifue cludi
ponetU. Minder klar iat der Sfain, da Pliniaa in höchat nobe-
athnrnten Auadricken apricht, waa freiilch aeine Entaehuldignog
dann findet, daaa er ?on einer, aeioen Zeitgenomen gans bekann-
ten Saahe handelt. Doch glauben wir nicht so irren, wenn wir
den Gedanken dea Pliniua ao faaaen: Vurro hat nickt nur das
Gcddcktmca warn siebenhundert berühmten Mämtem bei der
Nachwett erkalten, eendern auch durch eine ihm eigenthümU-
che Brßndmng , die selbst bei der Oottheü Neid erregen könnte^
getreue Abbildungen jener Männer eeinem Werke einverleibt und
überaUhim verbreitet^ so dass man gleichsam in lebendigen Fer^
kehr mit ihnen treten und ihre BUder aUerwäxts außewahrea
komme s tmd solches Verdienst habe er auch um Nichtrömer sich
erworimn. — Demnach rbhmt^Pliaiua beaondera xweierlei an
Varrn , «ratena daaa er daa Andenken auageaeichneter Männer er-
kaJiew habe, nnd nweltenft, waa er ala daa Wiehtigere anaieht, daaa
er die Pertraita denelben durch ehi beaonderea techniacbea Ver«
fahren leleht venrielfiitigt und verbreitet habe.
Die Schwierigkeit iat nun, ehi aolchea Verfahren mit Wahr-
teheialichkeit nachauwefaen, durch deaaen Anwendung Varro den
■Bgegebeacn Zwedk erreichen konnte. Betrachten wir surnkhat
die binhcr anfgeatellten Erklimngaveraoche.
Brotier nnd Falconnet, jener in aehmn Auagaben, die-
ser in nebier Uebeiaetinng dea Plinma, dachten an Federaeich-
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124 Romiache AlterthSmer.
uungen, weiche auf Pergament oder Leinwand gemacht worden
8eien. Dies wäre nicht ohne Vorgang bei einseinen SchriftstellerM
In altem Handschriften. So sagt Seneca de tranq an. 9 von
der Sucht, eine Unzahl von Bnchem in Bibliotheken aasuliiufen,
ohne dass sie vom Besitter benotst werden: Ignoscerem plane^ si
e Studiorum nimia cupidine ariretur; nunc isla esqumia et
cum imaginibut suis deaeripta sacrorum opera ingenio-
rum in speciem et cultum parietum comparantur. Diese Stelie
ist eben so klar, wie die bekannte des Martlal. 14, 186, wo ein
Biidolss des Virgil auf der ersten Seite seiner Werke erwähnt wird:
Quam brevis immensum eepit membrana Maronsm^
Ipsius vultus prima iabsUa gerit
Noch jetzt existlrt nach Visconti Iconogr. Romaine T» 1. p. 385
eine Handschrift des Virgii in der Vaticana, wo die ganze Figur
des Dichters mit Wachstafel, Pult und einer Schriftrollen-Bncbae
abgebildet ist. Dies lässt sich zwar bei einer Handschrift einen
Schriftstellers leicht bewerkstelligen; aber die Wiederholung von
700 Portraits in vielen Exemplaren würde doch ihre Schwierigkeit
gehabt liaben, wenngleich wir die Möglichkeit nicht in Abrede
stellen wollen. Wir fuhren in dieser Hinsicht an , dasa^es im AU
terthume botanische Werke gab, in denen die Pflanzen abgebildet
waren. Piln. q. h. 25, 2, 4: Praeter hos Graset auctores me-
dicinae prodidere^ quos suis locis disimus. Es his Crateuas^
Dionysius^ Metrodorus ra{ione blandissima^ sed qua nihil paene
aliud ^ quam rei difficuUas inteUigatur, Pins er e namque
effigies herbarum atque ita subseripsere effectus.
Was jedoch der Brotier'schen Annahme hauptsächlich eutgegen
steht, ist die bestimmte Erklärung des Plinius, dass das Haupt-
Tcrdieust der Varronischen Erfindung in der leichten Vervleiffil-
tigung der Portraits bestanden habe; dieses Verdienst wurde aber
sofort verschwinden. Solches Bedenken haben auch sdion er-
hoben R a o u I - R oc h et t e im Journal des Savants, Avril 1837,
desgleichen In Peintures antiques inddiies. Paris, 1836, p. 338 IT.
ond Letronnein Revue des deus mondes. 1837. Juni, welche
Schriften schon von Becker angeführt worden sind.
Ebensowenig befriedigend ist die Annahme von Quaire-m^ie
de Quincjf^ welcher zum Theil auch Raoul-Rochette bei-
pflichtet, dass Lala von Cysicus, eine Zeitgenossin des Varro, die
Zeichnungen geliefert und auf Elfenbein gravirt liabe; hierroa
seien die Abdrucke , vermittelst mehrerer Platten In Buntdruck,
auf Leinwand gemacht worden. Zur Widerlegung braucht bloa
angeführt zu werden, dass Quatre-mdre von einer falschen Les-
art bei Piin Ins «an einer andern Stelle (35, 11, 40, 148) ausge-
gangen ist; es wird daselbst nicht Marci Farronis in venia ^ son-
dern Afarct Farronis ju venia gelesen; Varro schrieb aber seine
imagines Im 78. Lebensjahre nach Gell. N. Att. 3, 10, so dass,
selbst abgesehen von der Dnrichtigfcelt der Lesart, dne BesicbuDg
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Btfcker'f Gailni, heraiiigegebeo ron Rein. 125
auf Yarro't fragllcbes Werk nicht deakbar iat. BeilliHIg erwihoeo
wir aodi ^ da» die Köostlerin nichl Lala, sondern, wieder aeue-
tte Te3t( Yon Silii^ giebt, Jaia helsat. Bndlicli hätte nachge-
«ieaen werden m&aaen , daaa das Altertham daa Verfahren, solche
Abdrncke an machen , gekannt habe.
Letronneist Ton einer entgegengeselaten Ansicht ausge*
gaageo. Er denkt an farbige Portraits und meint, die Erfindung
des Varro habe nicht in einem neu erdachten Mittel der Veniel-
fahignng beatandea , sondern besiehe sich nur auf die noch niclit
dagewesene Idee, einem Buche Portraits belauf ugen. Allein dies
widersprich! geradeau den Worten des Plinins, der die Erfindung
des Varro ala so ausserordentlich betrachtet, dass erfie ein be-
nigm$9imum mtniira nennt, welches sogar den Neid der Götter er-
wecke. Sicherlich hat demnach ihr Werth in der leicliten Vcr-
vielfütiguug und allgemeinen Verbreitung bestanden. — Ausser-
dem wollen wir noch Folgendes bemerken, wodurch alledlejenigey
ErUarungsTersache surttckgewiesen werden, bei denen bontfor-
inge Bilder sogenommen werden. Aus Symmach. Epist. 1, 4
erfshren wir, dass in Varronischen imagines die Portraits eines
Homer, Pjthagoraa, Plato, dann von Römern eines Curios, Cato
Censoritia, vieler Glieder aus dem Fabischen Geschlechte, also
voa Minnem aus dem fr&hesten Alterthnme, enthalten waren.
Voa den fitesten der Genannten existirten nur idealisirte Portraits,
sicher war aber von keinem ein farbiges Portrait Torhanden; es
wire aber ungereimt snsunehmen, dass Jemandem einfallen
köaate, dergleichen aus der Phantasie herausteilen. Wohl ksnn
der Künstler die Gesichtssuge eines ihm nur durch Geisteswerke
bekanaten Mannes nsch einem, in der Idee vorschwebenden Bilde
idealttiren, namentlich kann der Bildhauer ein solches -Kunstwerk
schaffen» wie dies s. B. bei den von Asinius PoUio aufgestellten
Baaleader Fall war (s. Plin. n. h. XXXV. 2. vergl. mit Bstrd
Froaop. Horat p. 106 sq.); aber der Maler kann, noch daso in
einen Werke, welches auf historische Glaubw&rdigkeit Anspruch
macht , nicht jenen Gesichtsalkgen eine«belleblge Farbe Terleihen.
-^ Uns so onatatthafter ist die Hypothese von de Pau w, welcher
gar an einen farbigen Kopferdrock gedacht hat. Vor allen Dingen
bitte er doch beweisen sollen, dass die Alten den Kupferdruclc
gekannt hitten, was sicherlich nicht der Fall wsr.
Den gegen die früheren ErklirungSTcrsuche erhobenen Be-
denUi€hkeiten glaubte nun Becker im Gallus dadurch au entge-
hen (and ihm stimmt, wie schon erwähnt, Hr. Rein in der Haupt-
sache bei), dass er die imagines für silhouettenartige Portraits hielt,,
die vielleicht durch Schablonen oder auf ähnliche Weise gemalt
worden wiren; gana besonders st&tat er sich dabei auf die Worte
des Plinias, der die Portraits nur aliquo modo imagines nenne.
Dagegen ist aber an erinnern, um suerst Ton der Sprache ausau-
gdben, dass, wenn auch die Worte aliquo modo imagines flgUch
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1S6 Romifche Altcirtbiimer.
auf Stihouelten gedeutet werden kSunen, doch die andTeren Aus-
drucke inserere und clodi nicht wohl eine solche BesiehoDg sn-
lassen. Und dann, wie könnte daa Lob, daat die imaginea ein bO'^
nignfaaimnm mnnua dea Varro geweaen wiren, gerechtfertigt wer*
denl Silhoaetteo gehören bekanntlich dem entfemteaten Alter*
' thome an; ja Plinlua nat. hiat. S5, 3, 5, 15 leitet von ihnen alle
Malerei her: de fiettttae iniiiü inceria neoin$iütUi aperit quae*
Btio est Graed alii Siegone^ alii apud CorirUhioM repertatn
(niml. ararmant) omnes umbra hominis iitiei$ cireumdueta. — ^
Ferner, wo lat je ronSchablonen In der Malerei der Alten die Rede Y
Seibat in der Wandmalerei, bei welcher die Anwendung von
Schablonen ao nahe liegt, findet steh nirgenda eine Spur deradben«
SImoitllclie Ornamente* in Pompiji aiod, wie Kunatveratindige
veralchern, aoa freier Hand geieichnet, und gerade dieaer Vm*
atand verleiht ihnen einen ao hohen Kunatwerth : denn In allen
Linien, aelbat in der gerlngaten Schattirung athmet ein gewiaaer
Getat, eine Lebenafriache , die achablönirten Veraierungen atete
abgeht. Auch können wir uns keiner Stelle einea alten Schrift*
atellera erinnern , wo einea, nnaern Schablonen ähnlichen H&ifa«
mittela in der Malerei gedacht würde. Becker hat offenbar Ua-
recht, wenn er daa, waa Plin. nat. liiat. 35, 10, 30, 109 von der
Geachwmdmalerel sagt, auf ein achaUonenartigea VerfUiren be-
sieht. — Bndlich, wenn wir von allem dleaen abaehen, lat nicht
xu begreifen , wie man bei Portraita Schablonen anwenden könne,
wenn man nicht eben beim bloaaen Umriaa atehen bleiben will.
Hierüber bat aich Becker gar nicht anageaprochen.
lieber 1 1 1 r. M Q 1 i e r^ Anaicht können wir nichta Beatimm«
tea angeben, da er In aelner Archiol. d. Knnatgeach. S. 462
(2. Auag.) nur gans allgemein aagt: man könne aich die imaginee
nicht audera denken, denn ala abgedruckte Figuren. Welche Art de«
Abdrucke er aber veratanden wiaaen will, Maat er in Zweifel.
Greuser (in der Abhandl. in derZeltachr. f&r Atterth. S. 1083)
HMint, Müller habe an Metallformen gedacht; Walz findet in den
Mhller'achen Worten eine -Zuatinmiung sn der Hypotheae von de
Pauw; worin wir beiden nicht beistimmen können. Vielleicht hnt
MAlier aich absichtlich in ao allgemeinen Ansdrficken gehalten^
weil er aelbat so keinem klaren Reaultate gekommen war und aich
für spätere Zeit sein Drtheil noch vorbehalten wollte.
Daa Richtige hat .onaerer Mefaiung nach in der Hauptaache
Hasaler gefunden, dessen Ansicht wir mit einigen Modificatio-
nen annehmen. Er hat dieaeHie sneratCreuser mitgetheilt^
welcher dadurch sn einer aoanhrlichen Relation in der Zeitachr.
für Alterthumsw. 1843. S. 1091 ff. veranlaaat wurde; apiter hielt
er darüber seibat einen Vortrag in der Baader Phllologenreraamm-
lung (a. die Verhandlungen S. 53 ff.). Er behauptet, die imagi«
nea aeien Wachaabdrücke ton Metallatempeln geweaen und in
Kapseln anfbewahrt worden, welche entweder den Tohinünibi»
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Becker'8 Galfau, henosgegeben too Rein. 127
aBgebinft oder t» diMdben eingwttihl geweien wireo , AmgMbt
wie 4ie Sie^labdrUeke auf oder an den Difamden des MlUelaUera.
Die Stempel ▼wglelcht er mit den -MfiDtttempcIn, wobei erouff
Ottfr. Mfiller'o Archiol. S. 448 (durch eloeo Druckfehler otcht to
deo BMeler Verhaodlaogen & 488) verwcial, and bemerkt endijch
aoeh, deoB bei deit Varronfacben Imagfnea um ao paaaender an
Wacbablldcr gedacbt werde, weil Pliniua vorher Ton goldenen,
•ilbenen und ehernen Biteten geaproclien habe, welche in den
BibKolheken nnfgeatellt worden wiren; an dieae« Alte, achon
Vorhnndene, reibe aich recht gut die Erwähnung der Varroniacben
imaginea, welelie in dem nenen Mnteriale, dem Wadiae, ala In«
rentuBB und mit RftckaliAt auf die metallenen B&aten ala ailqne
modo imnginee dargestellt wirden.
Die Haaaler'adie Annahme hat mancherlei Zustimmung ge*
fanden, s. B. Ton Bihr In der Rom. Litter.- Geach. Tb. II. 8. 3S
(3. Anag.); besonders bat sie empfohlen und durch neue Grinde
nntefoltktsi Wals im Knnstbl. 1847. Nr. 62. Dagegen ist sie be«
kämpft wordeo ron Rein im Gallus 8. 51.
BeCrachtettwirsuerst die Einwendungen, welche Ton Rein
gemacbl worden sind. Br sagt: wiren die imagfaiea dea Varro
Wscbaabdrbcke gewesen, so bitte man daa Werk denelben nicht
em Buch oder volumwn nennen können. Hierin Jrrt Hr. Rein
offenbor. Wenn man sich nach Hassler^s klaren Worten die
Bilder abgeaondert denkt ton dem sie begleitenden Werke, wor-
auf aneb Att Ausdruck dea Pllaiue: in$ertia voiuminum 9uo^
rum foecundiittti magimbuB deutlich hinweist, so wird das für
sieb bealebende Buch lib^r oder voiumen genannt werden. Wei-
ter aagt Rein» auch die Beaeichnung des Cicero, der in epist.
ad Att. 16, 11, 3 die imaglnes eine iiswkoyQaq)la nenne , deute
auf eine lange, glatte Fliehe hin. Wir wollen dagegen zuerst be«».
meilLen, daao eo bberbaupt iwcifelhaft bt, ob die bei Cicero er-«
wohnte nmtkoyQoq^la dea Varro mit den Imaginea ein Werk lat.
S. Creuuer in der erwihnten Abhandlung 8. 1085. Wire dien
sbcr auch der Fall, ao mbsste man, wie Becker 8. 48 aelbat
sagt, dIeae Beaeichnung nur ala eine poetladie auffisaaen und maaf
nraaate im Allgemeinen nur an die VerherrUcbaog berUimter
Minner, wie sie vor Altera In Athen auagefuhrt wurde, denken;
s. Brneati im Onomast, liei Orelll Tom. VIII. p. 76; an eine ios«
sere Aehnlichkeit swischen deqi ninXoq der Hiner? a und den ima«
pnes des Vnrro kann nicht gedacht werden. S. auch Beb n ei-
dewinim PhHol. 1. 1. p. 1-^40. — Femer macht Rein den
Sownnd, dasa Plinioa solche Knnatgebilde in Wacht, die als
Wachamaoben oder Abdrbcke von Fetschaften in ahnlicher Art
schon dn gewesen waren, unmöglich ala etwas Unerhörtes oder
Neues hitte preisen koonen. Die Antwort liierauf iat leicht.
Wtcbabllder waren achon lange Yorher bekannt gewesen; aber von
derKuoat, nie mit Leichtigkeit m venriclfiUtigeu, dte eben dem
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128 Romiwhe Alt«rthiiaer.
VuTo beigelegt wird, waaste man vor dieten nocli Dichte. End-
lich ragt Rein 5 Ilassler ttiitse mit Unredit seioe Erldimog be-
eendera auf daa Wort daudi bei Pliolna. Denn wenn man dmelbe
von dem Verachlieatea der Kapaein zu veratehen habe, ao werde
der Gedanlte dea Pllnina aehr matt: ,,Varro habe die Bilder in
orones terraa geachlclit, daaa man aie allenthalben xeigeo and anch
wieder Teraehlieaaen könne.^^ Hier hat Hr. Rein aowohl die
Stelle dea Pliniua ala die Erklärung Yon Haaaler gans nnricbtig
anfgefaaat. Der Letstere verateht daa claudi nicht vom Ver«
achlieaaen der Kapeeln, «ondern von deren Aufbewahrang in den
nrmariia, wo ale bequem niedergelegt und aieher Terachloaaen
werden konnten. So interpretirt noch Sil Itg-in der neneaten
Auagabe p. 23 gans richtig: ebidi ad armaria refertur, quibnaima«
ginea maiornm diaponebantur. Ad hortim exemplum Imaginea
Yarronlanae in qoavla capaa includl potuerunt. -WShrend die
Bikcher gewöhnlich In Repoaitorien , wie bei una, aufgeatellt wur-
den, wurden die hebdomadea dea Varro in SchrSnken aufbewahrt.
So könnten wohl die Einwürfe« welche Hr. Rein gegen
Haaalei^a Annahme vorgebracht hat, ala beaeitigt angeaehen wer-
den. Aber ea lat anderer Schwierigkeiten su* gedenken, die mit
deraelben verbunden alnd. Wir wollen suvörderat nicht erwäh-
nen, daaa nicht eininaehen lat, wie eine Ansahl von 700 Kapaein,
mögen ale nun den volumlnibna angehingt oder ihnen eingereiht
worden aein, auf eine bequeme Art hat untergebracht werden
können. Wie bitte eine aolcbe Einrichtung der Verbreitung dea
Werkea hinderlich aein muaaen, dem doch nachgerühmt wird, daaa
ea in alle Weltgegenden (in omnea terraa) veraendet worden ael.
Aber, waa noch weit wichtiger lat, welchen Ungeheuern Konten-
aufwand muaate die Herateilung einea Werkea vernraacht hnben,
nu dem 700 einselne Metaliatempel erforderlich geweaen wiren!
Seibat angegeben, daaa die Alten in der Technik der Hetallachnel-
dekunat ea aehr weit gebracht hatten (vergl. Ottfr. Müller Ar-
chaol. S. 447. 2. Auag.) , ao wikrde doch der Aufwand für daa
Werl( , welcher achon durch die HerbelachaflTung von 700 Portrnita
bedeutend war, anaaerordentlich groaa geweaen aein. Und w^on
auch dieaer Aufwand für Varro zu erachwingen geweaen wäre, ao
würde doch Pliniua die Erfindung deiaelben nicht ala eVwmm ge-
prieaen haben, worauf die Gottheit aeibat hatte neidiacli sein
können.
Wenn wir demungeachtet an der Haaaler^achen Annahme in
ao weit feathalten, daaa wir glauben, die imaginea aeien Wncha-
bilder geweaen, ao müaaen wir una doch nach einer leichtem Me-
thode der Vervielfältigung und nach einer bequemeren Art dei
Unterbringung und Aufbewahrung umaehen. Wir meinen dien in
Folgenden gefunden tu haben.
Wie wir una die Sache denken , waren die imaginea etwn ii
der Gröaae einea Hedaillona oder auch etwaa gröafter, luerat ii
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Beeker'a GaIIw, lünuMCH«!^ ▼ob Rem, 1S9
WuSm bosrirt oid Je sieben denelben, vielleicht des bedeotead-
ite !■ der Mitte, die fibrifen secbe an dateeibe berom, «nf eisec
Fläche ugebncht. Hierauf wurde dieee Tafel mit Oipe über-
gataen und anf dieae Weise eine Form erhalten, Ton weicher
fiele, dem OrigiiiaL gans gieidie Abgtee in <Wacba oder Gipe
(wir halten daa ente for paaaeoder) gewoanen werden keaatea,
Dieae Ab|^aae wurden auf einer hölseraen Tafel befeatl^t, welche
BNt daem etwaa erhöhten Bande Tenehen war, weicher iiber die
Höhe der Brnatbilder hervorragte. Daxu wurde man um ao leicli-
terhiagelatct, da ja auch die gewohnlichen Wachftifelcbea fir
Briefe einen etwaa erhabenen Band hatten (a. Galiua Tb. II.
S. 335), um die Schrift nicht xa verwiachen; ea bedurfte alao nnr
cinea sehr hleinea Fortschrittea, den Rand etwaa mehr su erhöhen,
in towelt dien die Erhabenheit dea Medaillona erforderte. Bei
dieacm Verfahren, welchea ebea ao wenig koatapl^g, ala mit
Schwierigkeitea ▼erbunden aein konnte, waren fir die 700 hna-
giaea nur 100 Tafeln erforderlich, welche in wenigen groaaen Be»
baitem (acrama), etwa wie ea bei der Lippert'aehea Dacljiiolhek
der FaJi tMij aufbewahrt werden konnten. Der Text bildete dann
aciae ToJumlaa für aich und war in kleinen Kapaeln (eep$aej a.
Galiua Th. IL 8.^26) zusammengebunden.
Irren wir uns nicht, ao panen die Worte des Pliniua auf
Ae angegebene Methode vollkommen. Die imsgfnea sind nicht
gennItePortralta, sondern Wachsbilder, aliquo modo imagmcBs
m werden dem reichhaltigen Werke beigeaellt , voluminum /e*
euHdÜati in9eruniur; aie sind beqaem su transportiren , t» omne9
terra» rnÜiunUtr; sie können leicht aufbewahrt und in Schrinken
vcf s chio a sen werden, ubique cludiposBunt; endlich die ganse Er-
ludung ist wegen der leichten Verbreitung ein benignisHmum
Zur follstiiidigen Rechtfertigung noch einxelne Erliutemn^
gen. Forden in der Kunstgeschichte minder Bewanderten be-
BMrkea wfar, daaa der Gips im Alterthume xum Abformen (ngdg
a«o|Mf}r|ifl»a) ebenso gebraucht wurde, als bei uns, s. Theophr.
de lap. §. 67. Die Idee, die Bilder in Wacha boaalrea und ala
Hedaillona formen su laaaen , war durdi die imaginea majornm
gegeben, die wir una nicht bloa ala Boston, sondern theilwelse
«nch ala haiberhabene Brustbilder su denken haben (a. hieröber
weiter onten); sie auf einer Holatafel darsoatellen , kg bei dem
Gebrauche der Wachatafeln zum Schreiben sehr nahe. Auch die
Annahme, daaa je sieben Bilder auf einer Tafel vereinigt waren,
ciacheint nicht ala eine willkiirliche, wenn wir beruckslebtlgen,
daaa gerade auf der Siebetndkl die. Anhge dea Werkea und die
Beneannng deaselben (Jkebdomadea) begründet war. Varro
aelbat hatte darüber im eraten Buche ausführlich gehandelt; eine
gcMse Relation desaen, waa Varro rudLaicbtllch der Eigenthum-
N.Jmkrh. f. PUi.M.P§d.9ä. Krii. sm. B4. LVU. A/l. 2. 9
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130 RoBiMbe AHerthliMr.
Uehkeiien und wiehligea Elf ennchaften der Siebe mahl {viriuies
pUentai98iiU9 aepienarU numeri) gesagt hatte, giebt una O e 1 1 i u s
NN. Att. .% 10. Die Reihenfolge und Z«t8amineii9tellaiig.der Bil-
der var aber gewiaa nicM den Zufalle liberlaaaeD ^ eondern wahr*
acheiolidi waren die gleichartigen nach der Zeitfolge Terbimdeii.
So »echten in der ersten hcMomas nur Dichter gewesen sein ;
wenigstens wissen wir ans 6 ei lins NN. Att. 3, li, dass Ho-
mer und Hesiodiis In dileselbe aofgenonmien waren. In &cr
nehoten hebdomaa waren Arehltecten ^ was wir aus Avson.
Mesell. 306 aefallessen können. Ausserdem kamen Philoso-
phen, Schriftsteller und Künstler, Peidherm und Staatsmän-
ner, sowohl Griechen sls Römer, an die Reibe, wie die Stel-
len bei Geil. I. d. und Symmach. (s. weiter unten) bewei-
sen. — lieber den künstlerischen Werth der Bildnisse nnd
iiber ihre Achalichkeit haben wir natbrlich kein Urtheil. Dan
veittteht sich von selbst, daaa Varro bei den Minnem, deren Ge*
statt und Oealchtasige nicht historisch bekannt waren, nti den
schon ror Ihm geschaffenen Idealbildern seine Zoflacht nahm.
PI In. sagt dies atiadrücklich n. e. O. ^uin immo eiiam^ quae non
»uni^fiaguniitf^^ pariunique desideria mm iraditi raÄtis, sieuii
in Homero evenit. S. Visconti Iconogr. Tom. I. 1. Ottfr.
Müller Ardiaol. §. 420. S. 728. 730. 2. Ausg. — Was den die
Bilder begleitenden Text betrifft, so wechselte fermothlich pr»*
saischer Vortrag mit Poesie ab, und awar so, dass die eigeotUchen
elogfa In Versen enthalten waren , die kritischen Dutersuchungeti
in Prosa folgten. Zu dieser Verrouthong glauben wir durch Fol-
gendes berechtigt zu sein. Erstens, dass die elojria in Versen ab-
gefasst waren, schliessen wir aus Symmach. Bpist. 1, 2 u. U 4^
den zwei wlchtigiUen, bisher nicht genug beachteten Stellen ober
daa VarroniNche Werk. In dem ersten Briefe schreibt Sjmnia>
chns,der Vater, an seinen Sohn, dass er als Nachahmung des
Reatiner Tereniioa, den er mit Recht Bomano0 ^rudUiMh pa-
reiiifm nennt, £pigramme (das heisst elogla, wie aie unter die
imaglnes geschrieben wurden) aufgesehrieben habe, Ton deae»
er fünf als Probe beilegt; fünf und siebensig andere Minner.,
heisst es hi dem aus Gifanius' Handschrift hkizngekomnictien
Anbang, seien noch au bedenken; doch wisse ev nicht, ob er das
Unternehmen allein anszufiihren im Stande ad. Die ffiof bdfol-.
f enden elogia sind in Hexametern geschrieben. In der Antwort
auf diesen Brief (1, 4) schreibt der Sohn mit leicht reraeihllcliev-
Scbmeidielet seinem Vater, die vonlhroehigesendeten Bpigrammo
überträfen die Varronischon: qua» in naatraias tdrös eondis ep«^
grommaia^ puio hebdomadum elogiia prämiiere. Wir le^^i«
ein besonderes Gewicht darauf, daas hier*, wo als Probe Ver»^
mitgetbeilt werden, immer nur der Ansdruck epigranvaatn naa^
«iogia gebraucht lat, wekher Ton den imter die Ima^nea geselat^«^
Versen der gewöhnliche ist Hiermit stimmt iberehi die wl^%^
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Becker*« Qaifaii, IwwüKgegibed ron Rein. 181
Bdie AiMbnng &• ebgioiBt^ weMna ufer Homen Btld tlm«,
beiGell. NN.AttS, 11:
Capella Homeri Candida haec tumütum indicaiy
Quod hac letae mortuo faduni sacra^
irabei wir noentsdiiedeti kssea, ^h dl« folgenden cwei griechf-
icben Hexameter dasn f;ehört haben. Auch hl der Anführan«
bei Nnn. Mnreell. p. 5^8, 87 Mero. (p. 861 Gerfaoh), wo e«
•oedricblioh hemi, die Worte hilten bu6 hnogin^ Demetrt ge*
stendeo, sind die VerM, trots der VenrtSninielonf , nleht xu ver-
kennen. Dagegen oMgen die mit dem Werke verbundenen fcrtti-
NiienUnteraDdinngen, die grammatfaehcnNothen undhiatorladicn
Srünteningea ete. in Prof a geweaen aein Wenigittena liaat ea aich
oidit denken, wie Varro in Vcraen dnrttber geaprochen haben
toll, wer üter aei, ob Homer oder Heaiod; er hatte nlrollch dieae
BehanpUrngdadordibegrindet, daaa beide eine Zeitlang suaam«
men gelebt UUen; dieaen Umataiid hatte er aber ana der Dnter*
achrifl «rf einem Dreifoaa su erweiaen geaucht, derauf dem Berge
HefiCOT aofgeatelit geweaen. So O el 1. Noett. Atl. 8, 11. Eben
ao iat nicht nn begreifen, wie die antiqnariachen Aoaeinander-
actsnngctt im enien Buche der fieiniomadea, wie ate von demaei-^
ben Getliua referirt werden, in Form ron Veraen bitten vorge^
tragen werden können. — Endlich wurde daa Werk nicht fort-
vihrend nntet dem Titel vhmina angefahrt worden «ein, wenn
daa Ganne nnr ana 700 knraen Epigrammen beatanden bitte. Wff
können in dieser Hinaicht nicht mit Crenserin der Zeitaehr. fAr
Alterth. L d. p. 1075 ibereinatimmen, wenn wir auch gern nuge*
ben, dnas Vnnro nleht immer den Fortraita eine auaffihrllche Bio-
graphie hlnsngefigt habe. — Ucbrigena darf dieae Abwechaelung
Tan Proan nnd Poeale beim Varro gar nicht auffallen; hatte er doch
in adnen Biemipp9i$ch&n Satiren achon ein Belapiel davon gege«
ben. Auch leuchtet von aelbat ein , daaa dieae Form gemde ffir
den vencfaiedenen Inhalt der hebdomadea, der Iheilain eigent-^
liehen elogiis, theib In gelehfien Erörterungen nnd Notizen be-
Hand, oldi vomogaweiae eignete. Endlich aeheincn mir die
Worte, wek^e Symmachu«, der Sohn, su Anfiing dca 4. Brie-
feahnt, nuf diesie vermiachte DaraieHnngaweiae bAeogen werden
IQ mfieaen; er aagt dem Vater: Studium Mentppei Varronia im*
ttris. Warum doch gerade Menippeua varro, wihreiid er
im vorigen Briefe Reatinua hieaaf Sicher, weil er in den heb-
damadea, gleich wie In Satbren, die Mentppeiache Daratellnnga*
weiae nnge nomm cn hatte. Noch bemerken wir, daaa daa Werk
ka Jahre 715 n. c. geadnrleben war; a. Schneider de Vnrr. vita
at aeript. p. 2z5. — Waa endlieh die Schickaale der imagioea be-
trift, ao liegt ea in der Natur der Saclie , daaa daa Werk bald ver«
laren gehen nniaate, wenfgatena der Theil, der die Abdrücke
emhlell. Schon A b a o n i u a mochte die imagioee nnr vom Hören«
9*
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132 RomiMhe AltArtbümer.
tagen kennet», oder er halte «ie wenigstens lur Zeit der Abfassung
seiner Mosella (die nach Tross S. IV der Einleitung xwischen
die Jahre 368—370 a. Chr. fallt) nicht sur Hand , da er Vs. 306
also sdireibt:
Foraan et insignes hominumque operumgue lahorea
Hie hahuU decüno ceMraia vah$mma Marei
Hebdomas.
— Wir knikpfen an diese Untersuchung ilber die imagines des
Varro die Erwähnung eines verwandten Gegenatandes , um eine
kleine Berichtigung beiauülgen. Mach einer gewöhnlichen Tra-
dition, welcher auch Becker folgt im Gallus Th. 1. p. 39, soll
Asinlus Poliio auerst in Rom auf den Gedanken gekommen
sein, die Bftsten deir berühmtesten Schriftsteller ah Schmuck in
der von ihm gegründeten öffentlichen Bibliothek aufsnatellen.
Diese Angabe stutst sich anf die bekannte Stelle des Piinins
n. h. 35, 2, 2, 10. Eine genauere Betrachtung der WoHe dea
Plinius ergiebt aber, dass die Sitte, die Bilder von ausgeseicbneten
Gelehrten in Bibliotheken aufsnatellen, schon der fr&heren Zeit
angehörte, und dass die neue Idee des Poliio nur darin beattnd,
von aolchen Mannern , deren Gesichtsauge nicht constatirt waren,
idealisirte Bilder lu geben. Man s. die gute Ausehiander^etsung
bei E s t r ^ Prosop. Horst, p. 106 sq.
Hit vielem Flelss und grosser Gründlichkeit hat Hr. Rein
die Excurse über die Frauen oder ton der rönUeehen Ekey über
die Kinder und deren Braiekung^ so wie über die Sieiaven im
sweiteo Theile behandelt. Doch will uns bediioken , als sei be-
sonders in dem Abschnitte über die Ehe su^viel Juristisches bei-
gemischt worden, was fuglicher einen Plats In einem Buche iiber
RechtsalterlhUmer gefunden hätte. Indessen wollen wir dsriiber
mit Hrn. Rein nicht rechten und 4es Gegebenen uns^erf reuen. —
Indem, was über die Ersiehung gessgt ist^ dürfte Msnches
noch XU berichtigen oder sn erganxen sein. So halten wir Üie
Th. II. S. 63 ausgesprochene Ansieht für irrig, dass nnn sich die
Kenntniss der griechischen Sprsche hei den Römern gar nicht eo
ausgebrütet denken dörfe. Als Beweis für diese Bebauptnog
führt Hr. Rein suerst den Umstand sn, dass Cicero, wenn er
griechische Worte vor Gericht gebraucht, diese gewohnlich über-
setst habe. Der Grund dieses Verfahrens ist aber nicht sowohl
In 'der CJnbeksnntschaft mit der griechischen Sprache, als viel-
mehr in dem aus Natlonalatols hervorgehenden; Streben su so-
eben , alles Ausländische entweder gans su vermeiden oder durch
RömhiGhes su ersetsen. Eben so wenig kenn Hr. Rein fiir seine
Behauptung einen Grund darin finden, dass es in den Provinsen
Leute gsb, welche dem Pritor und Anderen als Dolfanetscher
dienten. Natrirlich mussten verpflichtete Dollmetscber sngeitelit
sein, aber mehr well die geaetalicbe Anordnung dies erforderte.
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Becker*a Galiiw , kwaMgegebeo ?on Rein« 138
tb weil sie BedlirfiilM geweteD wireo. Cicero ■pricht bekamil-
Bch lo deo Verriiien öftere toü Dollraettchern , die er bei seiner
Roodreiae in Sicilien bei sicii gehabt habe. Nun wird aber doch
Nicnmod behaupten wollen, daaa Cicero fiir seine Person DoUmefr-
•cher DOtliig gehabt liabe, um sich mit den Siculem su verstkn-
^ea. Eine merkwürdige Stelle Ist de divin. 2, 64, wo Cicero,
isdem er soiche Vollmer anfährt, die ohne DoOmetscIier im Senate
nicht verstanden worden, nur Carthaginienser und Spanler nennt.
Ea mM9 obficiuat^ sind seine Worte, quormn nee scieniiam^ ne-
fue €Splmnaiorem kabeamua^ tanquam st Poeni aui Hiapani tu
$eu&iu noMiro loquereiUur siue inlerprete. Am wenigsten bitte
Hr. Rela für sich anfahren sollen, dsss Cicero, so oft er in sei-
aeo Briefen etwas schreibe, das, wenn sie erbrochen w&rden oder
in falsche Hinde geriethen, nicht von Jedermann verstanden wer-
den s<dlte, die griechische Sprache gebrauclie. Wir erinnern
uns keiner Stdie, welche Hr. Rein in dieser Besiehung anfuhren
könnte; gewiss aber könnte hier nur ein einselner Fall vorliegen,
wo Cicero den Brief einem bestimmten Sklaven übergeben halte.
Bei der ünsidierheit, welche die Correspondens, namentlich in
Cicero'o Zeiten, oft bedenklich machte, war man allerdings auf
MIttei liedaeht , sich vor dem Missbrsuchc seiner brieflichen Aeiia-
serungen sicher sn stellen ; aber diese Mittel Haren von anderer
Art. Entweder bediente man sich der allegorischen Darstellangs-
«eise; so Cic. ad Att. 2, 20. Jam charta ipsa ne nosprodai^per-
iimeseo. Ilague posthac^ st erunt mihi plura ad te scribeada^
aXXilfOQlaig obseurabo; oder man substituirte sndere Namen,^
sdirieb nicht eigenhändig und siegelte nicht mit seinem Petschsfl;
Cic. 1. d. ^od BcripMeram ie Furium acripturum; nihil neceaae
eat ittum funnen mutare, Me faciam Laelium et te Mticumy
»eqne uiar meochirographo^ neque aigno^ ai modo erunt ejua^
»odt lilierae, guaa in aliemsm incidere nolim*). In den Brie-
fen des Cicero hdsst Piso sowellen HIpso oder Hispo, wie
Strolli zu Bpist. fd fam. 14, 4. p. 15 nachweist; in dem Brief-
wegsei mit Atticus wird Pompe|U8 beksnntHch oft Ssmpsice*
rsmns gensnnt, welches eigentlich der Name eines von Pompejus
protegirtea F&rsten ui Enfesa war. In gewissen Fällen schickte
man ezpresse Boten mit möndlichen Aufträgen. Cic. ad fam«
2,2 . 11,21. Das Sicherste blieb freilich, dass man es gana
^ Bemerkenswerth ist hierbei , dass bei Sabatitnining dieser Namen
dieselbe Regel befolgt ist, welche die Dichter beobachten nnd worüber
nerst so Ho rat. Sat. 1, 3, 64^ dann Bentlei sa dieser Stelle nnd su
Od. % 12, 13; femer Battmann im Mythol. T. 1- p. 330 sqq., endlich
sehr gründlich W eieh ert Poet. Latin. reliqq.p. 414 sqq. gesprochen hat.
rine leicht erklärliche Abweichung ist die Sabstitairnng von Sampsi-
ceranns ßr Pompejas.
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134 fUiiHMhe AkertbinAr.
untoriitts, «ine Nachfichl xu gcbeo. Cic. adl Quint. Fr. 3, 8
II. • Sl.
Doch ivir brechen kier ab , um eiuen aadern Gegeattand nS*
ber 10 beleuchten, der in dem AbachniUe über das UnlerriehU-
W9$en bei den Kcmem nicht genag Beachtung gefunden hat. Zn
denjenigen GeechicUichke&ten , anf welche die Römer einen be-
•onderen Werth legten (a. Horat. A. F. 325), gehört die FerUg-
keit im Rechnen, nanmilich im Kopfrechnen. In der Regel
macht man sich keine rechte Vorstellung davon, wie die Römer
hei der Unbehulflichkeit in ihrer Ziflernbeaeichnung arithmeti-
sche Aufgaben mit Leichtigkeit lösen konnten. Zur Aufklirang
dieser Sache bemerken wir Folgendes. Das ganze ZifiTemsystem
der Isomer beruht auf den Zeichen , die mit den Fingern gemacht
werden, und ist demnach rucksichtlich der Zeichenerfindung auf
dem FiMifersystem gegriindet. Die Ems wird beseichnet durch
einen hingehalteneu Finger^ oder, was für die Darsteüung anf das-
selbe hinaualiiift^ dturch einen senkrechten Stridi i, was also mit
dem Bnchstaben I nichts gemein hnt; die Zwei^ Drei^ Vier durch
eben so viel Finger oder Striche. Die FünfSJ wird durch das
Hinhalten des Daumens und Zeigefingers, in einem halben rechten
Winkel mit Weglassung der übrigen Finger beseichnet. Ging man
nun wieder rückwärts und setste zu der Fünf V einen, zwei, drei
Finger odet Striche hfaiau, so entstanden die Zahlseichen VI. VII.
Vlil. Villi. Da durch VoraeUen ebier geringeren Zahl daa Zei-
chen derSubtraction gegeben wird, so kann fkt Uli auch IV genetzt
werden. Daa Zeichen X ^^ Zehn Ist wiederum nicht der Buch*
Stabe *X» aondern die doppelte V. Von dieaem Zahlseldien bönunt,
beiläufig erwähnt, die sprucliwörtliche Redensart her, ein X für
ein U machen, das helsst, in der Rechnung das Doppelte an-
schreiben. ^ Zwanaig^ Dreüsig^ Viertig werden nach der obigen
Regel durch XX. XXX XXXX., und die letztere auch durch XU
gebildet. IMe Fünfzig nämlich wird durch das Hslten des Dau-
mens und des Zeigefingers in einem rechten Kinkel oder in der
Schrift durch eine auf eine gerade Linie gesetzte liorizontale Linie
gesetzt, also L, was mit dem Buchstaben L nichts gemein hat. Dn
man nun auf die einmal beliebte Art die SflFern bis Hundert leicht
bilden kann, so macht sich erst fiir diese Zahl ein neues Zeichen
nöthig ; dies ist die L nut CJeberbalten eines Fingers, oder in der
Schrift durch Ansetzen eines Striches oberhalb £ , wofür mit Ab-
rundung C gesetzt wird , was abermals nicht mit dem Bnchstaben
in Verbindung zu setzen ist, obgleich centum zufallig n>it einem
C anfaRgl , wie mille mit einem H. Das neue Zeichen mndbt
zieh erst wieder bei Fünfhundert nöthig; dies wird durch Aadn-
andersetzen der In rechtem Winkel geöffneten Ze^efinger und
Danmen beider Hände bewirkt, in der Schrift durch Hinzufugung
der vierten Linie oder denSohhiss des Quadrats O^ abgerundet 13
oder auch D. Endlich Tausend ist das doppelte D» •Is«» m .
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Beckei;*« Gallu, Iier«iiigtgeben Ton Rein. 18^
«onn« nMd^pi^ Abrandiiat Cl9 oder mit WegitMOSf der 6r«ad-
liaien n^, »der Drackerei IM gemacbi hat. — So lange mm auo
schriftlich rechnete, gebrauchte man diese Zeichen. Zur gros-
tcren Bequemlicbkeit bediente man sich der Steine und einer Be-
cbentnf ei (nbecus) , wo die Steine nach den ?ersch{edenen Reihen
und Liuieo einen Terachiedenen Werth halten, so dass dieser in
der nicbstfolgenden nUemai um das ZebnCicbe stieg. — F&r das
Kopfrechnen bildelen sich die Römer bald eine besondere Finger*
•pfacbe aus, durch welche grosse Zahlen sehr einfach dargestellt
wvrdeo; dies Bedurfniss wurde um so mehr gef&liit, je hiufiger
die Romer bei ihrer Sesteraienrechnung nrit grossen Zshien lu
thuD hatten. Ueber diese Fiogersprsche der Romer findet slob
bei aiten SchrifUtellern keine Machridit, aber durch einen merk*
wiirdigea ZufaÜ haben wir eine genaue Beschreibung der Sache
bei eiaeni Schriftstelier des siebenten Jahrhunderts , Beda Ve*
nerabilis (geb. 672, gest. 703), welcher offenbar aus allen, uns
veclorenen ^seilen geschöpft hat. Das hierher gehörige Capitel
ist iadigüaiio (Rechenkunst vermittelst der Fingersprache) über*
schrieben und findet sich in Bedae Opera, Colon. Agrippin. 1612.
foi. I. p. 130—143. Schon früher, im Jahre 1532, war es nach
einem mit Figoren versehenen Manuscript von Joannes Aven-
lin US (eigentlich Johann Tu rnmaier) unter dem Titel her-
ausgegeben worden ; Abacu9 alque vein8ti$^ima veter um Lalino^
Tum per digüo^ manusque numerandij quin ei loquendi consue-
tado, es Beda eumpkturis ei imaginibua. Eine Wiederholung,
ebeaiails mit Abbildungen ^ ist bei Gnndling in dem Abdrucke
der baierschen Annalen des ATcntinus. Da das Werk nur Wenigen
toginglich nein dürfte, die Sache selbst aber von Interesse ist, so
wollen wir einen Abdruck des nicht Isngen Cspilels in dem lu
dieser Zeitacbrifl gehörigen Archiv veranstalten.
Dass der Abschnitt über das Jiiziehungswesen der Römer
eine sorgfältige Bearbeitung erfahren hat, kann man sclion aus der
nü vielem Fleiss Tb. II. p. 80 sosamroengeslelilen Litteratur ent-
nehmen. Doch hatte dabei von den allen Schriftstellern vor allem
des Varro gedacht werden müssen, über den wir auf Bern ha r-
dj'a römiacbe Litleraturgeschlchte p. 15 verweisen. Für das
fiinielae fvgen wir noch folgende Nachträge bei. Uehcr die Ho-
norare der Lehrer, besonders in den Rhetoren* und Philosopheo-
schulen, bat Bicbstädl gehandelt in einem Programm von 1838^
Nicht oninteressant ist es, damit zu vergleichen das, was Wolf
(in Opiisc. p. 42 ff.) über die bei den Griechen üblichen Honorar«
snaamniengesteUt bat. Die erste öffentliche Schule w^^rde ver-
mutbltcb SU Anfang des 6. Jshrhunderts durch den Freigelassenen
Sparins Carvilius gegründet. Frühseitig wurden gri^Jchische
Sclirift^teUer in den Sclinlen erUärt, später auch römische. Aber
elM es an die MusterscbriftstcUer des goldenen Zeilalters kam,
gmltdes Livina Andronicus laieioiscbe Odyssee alsScbalbucb
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136 Ronifdie AlteitMmer.
(hleroach ist Hr. Rein p. 68 lo berichtigen). 'Auilktraterlindi-
•che Gesinge %u Ehren verdienter Minner worden ei^e^bt. Da-
neben lernten die Knaben auch die Zwölftafel -Geaetse auswen-
dig. Ueber allea dieses s. Beruh ardy a. a. O. S. 15. 16. Mit
besonderem Elfer wurde die Orthographie und Grammatik betrie-
ben. Die Hauptregeln wurden nach Versen gelernt und hieran
besonders dss 11. Buch des Luciiius benutst, worin eine form-
liche und sogar genaueste Elementarlehre und Orthographie vor-
getragen war. S. Bernhardy p. 20. Welcbeu Werth die Ro-
mer grammatischen Forschungen beilegten, msg daraus entnom-
men werden, dass selbst Minner, wie Cisar, der 2 Bücher de
analogia schrieb (wovon die Fragmente in den Ausgaben), sich damit
beschiftigten. Dagegen können wir unterlassen, m bemerken,
dass andere, wichtige Gegenstande nidit in den Kreis des Schul-
unterrichtes gesogen wurden, wie denn s. B. die Römer eine
ausserordentliche Unkande in den gewöhnlichsten Lehren der
Physik neigten. S. H eyne Opusc. Acad. T.lV.p. 111.— Schliess-
lich noch die Notia, dass nach Sueton. de lllost. grammat. 3
an Rom su einer gewissen Zeit über swansig Schulen ?on Gram-
matikern existirten.
Mit Recht heisst es bei B e c k e r Th.ll. S. 141, dsssiu dens«diwie-
rigsten Untersuchungen in dem gsnsen Kreise der auf das hina*
liehe Leben Besug habenden römischen Alterthikmer die Brörte-
rung der verschiedenen Theile des Hauses selbst, ihrer Bestim-
mung, ihrer Lage uud Einrichtung und ihres Verhiltnisses su
einsnder gehört. Es Ist bekannt, dsss wir selbst durch- die Aus-
grabungen In Herculanum und Pompeji nicht in den Stand gesetxt
sind, mit Bestimmtheit jedem Theile des Hauses seinen Namen an
geben, seine Bestimmung anxuweisen und die Vergieichung mit
V i t r u V durchauföhren. Die meiste Schwierigkeit macht die Be-
stimmung des Atrium , dieses in der römischen Geschichte so oft
genannten Theiles des Wohnhauses. Die Ursache liegt darin,
weil man die Atria in den pompejanischen Hiasem hat nachweiaea
wollen. Dagegen ist su erinnern, erstens, dasa man in den Pro-
vinsen weniger das Bedurfnlss gefühlt hat, aolche atria au haben,
wie sie in Rom nothwendig waren, dann, dass die Griechen, deren
Bauart in Pompeji befolgt ist, überhaupt keine ateia kannten (nach
dem ausdrücklichen Zeugnisa des Vitruv. 6, 7. atlrm Graeei
quia non utuntur^ neque aedißcant), endlkb dass spiter selbst
in Rom, schon unter Auguslus, das atrium nicht immer als unent-
behrlich angesehen wurde (CIc. ad Quint. Frat. 3, 1, 2), ja dasa
ea su Pllniua' Zelten (Epist 5, 6) selbst ala Antiquiat betrachtet
wurde. Indem man diese Punkte nicht überall berücksichtigt liat
und sum Thell von vorgef aasten Meinungen ausging, jedem Raum
des Hauses seinen Namen anweisen wollte, in jedem Hause ein
atrium suchte, hat man sich in unendliche Widersprüche ver-
wickelt. Becker hat ea nun von vom herein darin veraehen,
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Becker'f Giftu^ lierUMg^ittban von Rein. 187
dsM er das sogenanote MTiedium toid mtriiini trennte nnd folglich
Biome dem atriam anwies, die es nicht bildeten. Auch der Mit-
telweg, welchen Hr. Rein (Th. II. 8. 166) einschligt, laden er
swar einen Onterscbied swischen dem atrium und caTaedlam an«
nimflit <S. 162), dabei aber die atria auch ohne geschlossene
Decken mit weiten Dachöffnangen sich denkt, fuhrt su keinem ge-
deihlidien Resultate. Es wird wohl das Gerathenste sein, Tor der
Hsnd von dem Versuche absustehen , die romische Bauart mit der
pampejanischen In Einklang su bringen und jeder Raumilchkeit
der Hinaer su Pompeji einen Mamen geben lu können. Ea ist
dabei, nm einen Vergleich ansustellen, wie mit so vielen Stöcken
des HnnsräthS. Wir kennen die Benennungen dafftr aas den
Sdiiiftatelleni, kommen aber stets in Verlegenheit, wenn wir in
etnselnen Fiilen den aufgegrabenen Gegenständen die sdiqusten
Namen geben woUen. — Was den Totalelodruck betrifft, wellten
der Anblick eines römischen Hausea gemacht haben muss, so irrt
Hr. Becker, wenn er denselben (Th. 11. S. 227) sis einen ge-
ringen be^hnet und sls Grund hiefnr thelhi die grosse Niedrig«
keii dm Hanses» theilsdie Kleinheit der Fenster oder deren ^ns-
lieben Hsngel, theils die Unregelmissigkeit des Bsaes sngiebt,
indem nur einselne Thetle ein sweites Stockwerk hatten und da-
durch unsymmetrisch über die sndern hinausragten. Fassen wie
diese Punkte niher ins Auge. Der Vorwurf der Niedrigkeit kenn
dodi hdciiatens nur die Hiuser der kleinen Landstidtc treifen.
OrassnrCig in jeder Besiehung sind gewiss die domus in Rom ge-
wesen. Man bedenke nur, dass die atria gross genug wsren, um
Taasende von Besuchern auf einmal su fernen ; dass sie eine der
Grösse entsprechende Höhehstten, lisst -sich eben so wenig be-
sweifein: es ergiebt sich dies schon aas der Höhe der Siulea«
Eine bekannte Tradition ist es, dass vier von den Sialen im atrium
der Scanrisckemdomos die Kirche San Lwenio in Lucina au Rom
sAmncken.' Wer die Kleinheit oder geringe Aniahl der Fenster
als etwas Hissliches ansieht, ist ofTenbar durch das VorurtheU gei
Mendel, weiches durch den tiglichen Anblick unserer vielfenstrigen
Hiuser hervorgerufen ist: im Oegenthell können wir behsopten,
dssa niehtn unisthetischer ist, als diese Messe von Fenstern, welche
den Hinaem oft ein laternartiges Ansehen geben. Endlich ünden
wir auch darin nichts Unschönes, dass die Massen der Hiuser hei
ihrer groaaea Ausdehnung nicht in e 1 n e r Flucht gebaut waren. Er-
wögt man dagegen, dass alle Gebäude, die man in einer alten
Sindt vberbllckte, auch auswendig nicht blos mit Bildhauer- und
Stnccatnrarbeiten, sondern auch mit Malereien von den lebhaft e-
atenFarlien reichlich versiert waren, so muss der Anblick der«
selben , sumal in dem hellen Licht des sudlichen Himmels, den
gfknstigsten Eindruck gemscht haben. Man betrachte nur den <
cokfirten AuMas eines pompejsnischen Hauses, welchen Zah n in
I Ornamenten gegeben hat, und man wird der obigen Be-
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188 RamiidieAitflVtliDiur.
hatiptting volle ZuatliDOitiBf siebt veraageo. Wir bemeriLen nocb,
dasa nit unserem Urthelte auch ela Icenalaiaareicber Archiiel^t
Ikbereioatifiiiiit, Bn^elhardio aeioer Beacbreib. der in Pompeji
auagcgrabeoen Oebaade S. 74, weleber Ociegenbelt hatte, die
mtilce Bauart an Ort und Stelle sn studiren.
Nicht minder reichhaltig und belehrend sind die Nachtrage
und Bericbtiganfen, welche Hr. Rein so dem acfaoBTOn Becker
fleissig gearbeiteten Abschnitt über die Maklzeiien gegcbeu hat.
indeaseo fehlt es auch hier nicht an einer Nachlese. Ref. mag
dieae nicht mit einer Klage darüber beginnen, dass Hr. Becker
die von ihm in seiner Bearbeitung des Palastes des Scaurus ver-
suchte Zusammenstellung des hierher Gehörigen thella nicht gründ-
lich benntst, theils ohne Anführung seines Namens wiedergegehea
hat; er uberlasst dies füglich andern Beurtheilern. Für die Utte«
ratur des Gegenstandea Ist noeh su bemerken, dass Hasoia (der
Verfasser des Palastes des Seaurus) in ein unter der Redaetioa
von M. F. Fagot iu Paris im Jahre 1844 unter dem Titel: die
Gastronomie oder die Ciassiker der Tafel enchien^ea Werk
eine Abhandlung über die Küche und Tajel der Römer hat ein-
rücken lassen : uns Ist dieselbe jedoch nidit au Gesicht gekommen.
— Die freilich leider von Wenigen gekannte und von noch We-
nigem benutzte Hauptqnelle für die Thelle der Mahbeit iai
Apicius in seinem Kochbuch; merkwürdig genug, daas selbst
Becker nach seinem eigenen Geständniss p. 183 den Aplclua liei
seiuer Untersuchung gsnc unberücksichtigt gelassen hst. Wir
würden hieraus einen Vorwurf für Herrn Becker ableiten müaaen,
wenn nicht die Seltenheit der Ausgaben dieses Sehrifftstellera oad
die noch Im Argen ruhende Kritik desselben hinreichende Eot-
achuldlgung dsrböten. Gelegentlich sei es dem Ref. erlaubt su
bemerken, dass er beabsichtigt, In ekler den classiachen Studaea
günstigem Zeit eine naclf toraogltcbeo Pariser md romiacheB
Handschrtflen bericlitigte Textesrecension so veranatalten , Mich
der freilich das Buch in einer andern Gestalt als der biahetig;ca
erscheinen wird. Ausserdem ist für die Leetüre des Apicina, na
wie für die Besliromong- der in der romischen Kache gebriach-
liehen Gewichse ein von den Philologen wenig beachtetes ^ ▼!»
Hm. Rein nur einmal S. 197 angeführtes, aber recht braachbareo
Werkchen su empfehleu: Flora jtpieiana^ ein Beiirag nur
näheren Kenntniss der Nahrnngsmillel der alten Bomer^ mU
besonderer Rücksicht auf die Bücher des Apieius^ von J. O, Dier^
baehy Prof. der Mcdicin su Heidelberg. Heidelbei|^ und Leipsig.
1831. Endlich bietet auch ein älteres Werk noch viele Ausbaute
für Forschuogcn auf diesem Gebiete, wir meinen: Ludocici Noemi
diaeteticon^ sive de re cibaria Hb, IV ^ wovoa die 2. Auagaba
A ntwerpen 1645 in 4. vor uns liegt.
Wenn man sich das, waa über die Tafelfreuden der Allen
referirt wird, susammenateilt , wirft man aich bllfa'g die Frage auf.
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Becker*! GallW| hc f oagm j Bbea too Rein. 189
»ie denn wdil die Mch intiker Weke bereiteten Spelten uoserm
Gtamen sutagen w&rden. Die Aelwori vni : ticherlich sehr sehlecbL
Abgesehen daTOD, dass die Allen ?lele von den Krautern und Ge*
«würsen^ ohne welche nach^inseren Begriffen eine Sehniaekhaftig-
keitder Speiaen nicht erzielt werden kann, garnicht kannten und
auch den Zucker nur nothdurftig durch den Honig, die But«
ter (wie noch jetit die Südlander) durch das Oel ersetaten, ao
wfirde die gante Appretur una widerlich aein. Suppe vermiatl
nat ginzlich; die Geoiüae, x. B. Spargel, Kohl, wurden unacbmack-
ball bereitet; alle Speiaen wurden mit schwarzem uud weissem
Pfeffer, nii Zwiebeln und Knoblauch (wie es auch wohl noch in
Italien und Spanien zu gesdiehen püegt) überladen; dann wurden
die sonderbartiten Mischungen (z. B. Kate kam an viele Gerichte)
vergenommen. Um nor an eine Speise, die freilich mehr dem ge-^
meinen Blanne angehörte, zu erinnern, so waren die Beatand-
theüe des moretom: Knoblauch, Bppich, Koriander, Raute, alter
Käse, Salz, Oel, Esaig. Vielleicht wird man die Notiz niqht ohne
Inlereaae anfnebmen, daas zweimal der Versuch gemacht worden
ist, nach antiken Becepten ein Diner zu veranstalten. Zuerat wird
von einem Abt Margon erzählt, daas er ein Geschenk von
«MKXW Francs, welche er von Philipp, Herzog von Orleans, erhaU
ten hatte, dazu verwendete, um das Gaatmahl dea Trimalchio,
genan nach den Angaben des Petrooius, zur Ausführung zu brin-
gen. Mit grossem Kostenaufwand wurden alle Schwierigkeiten
nberwondeo, und ea bot die Versammlung, welche auch antikes
Coatom hatte, ein allerdinga raerkwurdigea Schauspiel dar. Der
Henog ron Orleans war selbst zugegen und gestand seine grosse
Ueberrasehung ein. Dsrüber, ob die Speisen die Gourmanda be-
friedigt liaben , können wir nichta berichten. Daa zweite Mal hat
die biterin Joaephine, um ihre Neugierde zu befriedigen, ein
Diner nnch den Reeepten dea Apiciua veranstaltet. Sie lieat daaa
die evforderlicheo Krauter aua dem Jardin dea plantet, die Thiere
aoe der kaiterlichen Menagerie herbeischaffen. Daa Gaatmahl
fd nichl nur Befriedigung der Gaste aua, wohl aber zog ea der
gnicQ Josepbine groaten Verdnisabei Napoleon so, da man ohne
seine Zsntlmmnng die Menagerie geplündert hatte.
Wir würden zu Becker's Abhandlung über die Mahlseiten
riele Nttchtrfige liefern können, wir beachranken una aber hier auf
fWgenden.
Heber die merenda und promulsis wird S. 176 ff. gehandelt.
Offenbar verdorben ist i<ie S. 177 aus I sido r. 20, 3, 3 siigefuhrte
Stelle; Becker Jiatte an dem sinnlosen guibus Anstoss genommen.
Bsiatdieaicher^Heratellnng: f/i/ic e/ merendoj qvod anliguu
tu» id iemporis fU9iU operarüs cibus panis tneru» dabatur. —
Was die BeaUmmnng für die Zeit der coeaa (S. 179) betrifft, so
eraebelai et immer ala etwas Missliches, eine^Stnnde für fargend
ein Geoebaft aninaetsen, die von Allen gleichmassig beobachtet
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140 Rdmische AlterthSoKr.
werde. Dies richtet sich naturiicli nach den VerlilitniMcn des
Einzelnen, selbst nach der Mode, nach iiifililigen UrastiHden.
Desshalb bemerkt Becker sehr richtig riicksichtllch der Zelt des
Badens (Th. lil. S*. 89), es lasse sich dieselbe nicht ffir alle Zeit«
festsetsen und es könne nur davon die Rede sein , welche Stunde
die gewöhnlichste gewesen sei. Gleichwohl geht er von dieser
Ansicht bei den Mahlzeiten wieder ab und kömmt dadurch, dass er
den Anfang der coena auf eine bestimmte Stunde Verlegt, S. 180
• sa folgender Behauptung: „Auch bei frugaleren Leuten war die
coena von siemlich langer Dauer. Plin. Epp. 3, 5, 13, wo er die
ausserordentliche paraimonia iemporis an seinem Oheim bewun-
dert , sagt : surgeöat aestaie a coena luce , hieme inira primatn
noctis. Dies wurde immer gegen drei Stunden geben.^^ Wie
würde diese offenbare Zeit Verschwendung mit der bei Plin. gleich
darauffolgenden Erzählung contrastiren, sein Oheim sei mit der
Benutzung der Zeit so ängstlich gewesen, dass er einen Freoad
getadelt habe, der ?om Vorleser verlangt habe, eine von ihm nn-
richtig betonte Stelle noch einmal zu lesen; es sei ja genug, sagte
der ältere Plinius , wenn der Sinn der Steile verstanden worden
sei. Wie kann ein Mann, der mit seiner Zelt so kargt, regel-
mässig (denn Plinius spricht von der stehenden Lebensweise seines
Oheims) drei Stunden bei Tische zugebracht haben 1 Die Sache
Ist sehr einfach. Die Mahixeit wurde später, als es in der StadI
Sitte war, begonnen und dann, wie Plinius ebenfalls sägt, froher
beendigt.
Dass der Eber das Hauptgericht bei einer grossen Mahlseil
bildete, ist bekannt; eben so, dasi er ganz aufgetragen wurde.
Diese Sitte wurde zwar, wie S. 191 bemerkt wifd, bei den Rö-
mern von Servilius eingeführt; ursprönglich war de aber eine
persische und ging von Persien zu den Griechen über. Nsch
Her od. 1, 133 wurden ganze gebratene Ochsen auf den Tisch'
gebracht ; die Griechen nannten ein solches Gericht dkopLBlijg. —
Auch bei den Alten gehörten die Austern zu den Delicatessen.
Aber die paiinae onireafum sind von den oatreia verschieden, wie
auch Becker S. 187 einsieht; diese wurden kalt und fki ihrem
Natarzustsnde genossen, Jene waren auf einer Schussel servirt, such
wohl mit besonderem Austernbrod, panU oatreariua^ etwa wie bei
uns geröstete Semmeln zum Ca?iar gegeben werden. Jedodt
Irrt Becker, wenn er fortfährt, die patinae seien unsern Ragouts
und selbst den Pasteten zu vergleichen und das Gericht werde
gleich in den Geschirren aufgetragen, in welchen es In der Küche
bereitet worden wäre. Er beruft sich dabei mlt^nrecht aaf eine
Plautinische Stelle. Das Wort palina wird nämlieh in einer dop-
pelten Bedeutung gebraucht, 1) für das Geschirr, welches sum
Kochen dient, 2) för das Geschirr, welches beim Anrichten ge-
braucht wird. Daher gfebt es eine Menge Gerichte, denen paüna
vorgesetzt wird, mitpaiina quoHdiana^ versalUisyfriclUi»; pa-
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Becker'« Gallu, heruMgefebeo tod Rein. |41
iima de oBparagü^ de tueurbUis^ de pieeiSusf paiina es lacie^
n. m. w.y was siä besonders anf die Art dea Auricbteoa besieht
Aosfahrlich handelt über die paHnaa Apic. de re coqu. 4, 2. —
Bei dem Kochenpersonal wird der fartor erwihnt. Hr. Beeide r
hat sehr recht (S. 201), wenn er dabei nicht an einen Pasteten-
bicker oder Warstfabrikanten denlEt. Aber eben so unrichtig ist
es, einen Geflngelhindier daninter sn verstehen. Denn wenn-»
gl^ch der;Susamnietthang in der Stelle bei Terent. Eon. 2, 2,
25 diese Bedeutung solSsst, so ist doch die Ableitung Ton farcire
gegen eine solche Annahme. Wir glauben daa Bichtige bei der
BriÜarang der Stelle dea Ho r a t. Sat. 2, 3, 229 gegeben su haben,
indem wir unter fiirtores Hühneratopfer verstehen, die das 6e» «
fligel mit tnrundis (Wölgern) maateten. Hrn. Rein, welcher
Senat regeimassig auf die neue Satirenansgabe Röcksicbt genom-
men hat, scheint diese Berichtigung entgangen su sein. — Für
dieKttchenplastik wollen wir folgende Geschichte aus P I n t a r c h^s
Ijeben des Scipio nschtragen. Dieser hatte als Censor einem
RÜler seb Pferd genommen, weil er wahrend d^r Belsgernng von
CüarChago hei einem glinsenden Essen einen Kuchen in Gestsit'
einer Stsdt hatte auftragen Isssenj er hatte ihr den Mamen Car-
^^fO' gegeben und sie seinen Gisten Preis gegeben. Als der
Ritter nscb dem Grunde seiner Bestrsfung frsgte, sotwortete
Seipio, er lisbe sich erdreistet, Carthago früher su serstören, sis
er selbst. Msn sieht hiersus^ wie weit es die Alten in der Kunst
gditacht hatten, auch dem Kuchenwerk plastische Formen su ge-
beo. — Zum Serviren des Weines dienten eigentlich die mioistri
eder rainistrstores, auch ministri vini, wie es beiSen. Ep. 47
heissl; denn sfaid die seht römischen Ausdrucke a cyatho oder a
petione. Auch durfte neben dem Appnlejanitchen pocillator
<8. 20S) das bei Ascon. in Cic. Verr. 1,26 und Lamprid. Alex.
8ev. 41 vorkommende pincerna nicht vergessen werden. Die lecti
trieBaisres konnten nicht so gans niedrig sein, wie S. 211 ange-
Boomea wird, da noch Fussbinke waren, auf denen die Kinder
onseea; die Tische wsren wenigstens so hoch , dsss die Jrsuen snf
Slfihlen dsran sitsen konnten. Gerade der Umstand, dass auf die
Tfndie noch ein hoher Aofsats gesetst wurde, spricht dafür, dasa
noch die lecti nicht ao niedrig waren. — lieber den Gebrauch des
liegens bei Tische bemerken wir, dass in spateren Zeiten auch
die Frauen bei Tische togen, während dies früher für onschicklich
ffdhalten wurde. Vsler. Max. 2, 1, 2. Fetninae cum viria cu-
Umiibma eoemiabant duod genua aeveriialia aetaa noatra
düagemtmain Capitotio, quam in auia damibua aervat; vidali^
eH quia magia ad rem pertinet dearum^ quam muHerum^ diaci-
pUmam eoniinerh Auch bei Petron. 67 verlangt Habin nos,
dsss aicfc die Fortnnsta mit niederlegen soll (diacumbai), und spa-
ter heisst es vom Hsbidnus: pedea Foriunalae correeioa auper
Udaim immiaii. Dies nur Berichtigung von S. 205. Auch die
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14i RlhniMlie AHirOiSfDer.
Bedeatnng des dhcunA^re ist 8. 211 nkbt rididf tsgegeben.
Dm Wort wird auch von dem EinidDcn ^bnndit', der «feh sa
den Debrigen setzt Tacft. Ann. S, 14. In emnrioU Germanwi
qunm super eum PUo diseumberet Petron. ^7. nUi Uia di&^
cumbit^ ego me apoeulo (d. i. wenn sie sich nicbt mü niederlegt»
«kiMire ich mich). Ueberganfen ist neben accombere anch re~
eumbere. Petron. a. a. O. Sed narra mihi^ Fortumaia quare
noH recumbit, — Die Servietten brachte man Wkuü^ nh. Anch
Habinnüs bei Petron. 66 «naaacbon bei den frfiheren Gast-
mahl ^ von dem er xnm Trimalchio kam ^ seine mappa bei aich ^-
habt haben; denn er hatte darin ein Paüir Aepfel^ die er sdnem
Skiaven mitbringen wollte«, eingewickelt. Vergi. S. 214. Der
Unterschied von ligula und eoehlear scheint uns von Hrn. Rein
gans richtig so festgestellt su sein, dsss ligola ein LöiTel ohne
Spitze , cochtear aber mit Spitze ist. Deronaeh mnss nun aber
auch nach der Binschaltung des Hm. Rein der Uebergaeg gefin*
deri werden. — Bei der Bestimmung der Maasso fnr Flvssigkeitea
(S. 220) ist keine Räcksidit genommen worden saf Böckh*s me«
trologische Untersuchungen bber Gewichte, MunsTosseondMaasse
dca Alterthums. Berlin, 1838. Nach diesem (8. 200) hat die
amphora acht congios, acht und rierslgsextsrios, sechs und neun*
zig heminas , einhundert zwei und neunzig quartarios, dreihundert
vier und achtzig acetabula , fünfhundert sechs und sicbenzig cya«
thos. ~ Wunderlich Ist der Irrthum Becker's S. 230, wenn er^
durch die Stelle des Petron. 60 verleitet, annimmt, dass man
auch um grosse irdene Gefisse Reife gelegt habe. Unter cupa
ist bei Petron. 1. d. nsturlich eine grosse Wassertonne zu ver-
stehen; dies schliesst nicht ana, dass die copae in spiterer Zeit
anch zur Aufbewahrung des Weines gebraucht wurden. Dagege«
mfkssen wir zur Rechtfertigung von Bottiger zu S. 232 bemer-
ken, dass der sprachgelehrte Mann schwerlich de eupa für: 00a
der Schenke genommen hat; nur In Verbindung mit a propol« hat
er die Stelle kurz so übersetzt. — Auch liber die Bereitong der
Weine bitten wir vieles zu ssgen , was wir uns für eine andere
Gelegenheit vorbehalten. Jetzt nur so viel In Besiebung auf den
Im Ga 11 US Vorgebrachte. Der gute Sabinerwein gehörte nicht
zu den Mittelsorteo , wie S. 239 behauptet wird; doch ist es ge*
gründet , dass sich der Sabinerwein nicht über 25 Jahre hielt.
8. A thenae. 1, 21. p. 27 B. Vgl. B^tr^ Prosopogr. Hör. p.262.
— Nach Plin. n. h. 19, 3% 63, 153 hatte man übrigens im Alter
thume ein bequemes Mittel, um ausfindig zu machen, ob der Wein
mit Wasser vermischt sei. Man goss den Wein in Ephengefasae ;
der Wein soll sich durch dss Holz hindurchziehen , das etwa bei-
gemischte Wssser aber zurückbleiben.
Dass bei einem Buche, welches über so viele Tbeile desi
Alterthums sich verbreitet, für einen Referenten sich mannigfisl—
tiger Stoff findet zu Berichtigungen, Nachtrigen, zn Geltendnia^
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Becker's G^m^ Banrnfgegebra yon Rein. 14S
ehmig Tendiiedcner Anticliteii, bt mlnr oatorlleb. Da ^r iMffeii,
dns tr«ts der fir ckMiwIie Studln mgtettigeii Zeilen dem Bii«
che, weichet eia so ▼ieUkehes Interesse hat, eine neue Anflsge
siebt fehlen wird, so stehen wir nicht an, hier noch Bemerkungen
fiber Bhimelheilen feigen sn lassen.
Nach der von Hrn. Becker selbst (de ß&mae veteria muriä
aique portig p. 23, sewie Im Handbuch der röm. AHerthGmer
Tb. 1. S. 219) gemachten Beobachtung hitte nicht Tb. I. psg. 2
Fia Sacra stehen bleiben sollen, INe gute Pixisa bietet überall
Sücra via^ die bei Nenem beliebte Stellung kömmt* entweder nur
M Spitem vor, öder hat in dem Gegensitse einen bestimmten
Grund. So Ist such Jppia vta das Gewöhnliche; wenn wir bei
Cicero pro Mil. 9. via Appia tkiden, «o ist hier diese Stellung
sbskhtKeli gewihlt, um den GegensatsTOn curia herroraubeben.
Deamach Ist auch tu berichtigen Becker Galt. Tb. 1. S. 57»
VergL noch Klots in NJsbrbb. 38. Bd. 2. Heft. 8. 117 and Ob-
barlus das. 4. Bd. 2. Hft. 8. 178. — So ist es auch «icht genau,
wenn Th. I. p. 7 von einem zweiten Triumvirate die Rede* Ist Es
Ist gans gegen den Gebrauch der alten Historiker, von einem Trium*
virat unter Pompejas, CSear und Crassus au sprechen. Es sollte
doch endlich dieser, selbst für die Behandlung der römischen Ge«
schichte naobthellige Miasbrauch nach den Bemerkungen von Er-*
aestl in t*ac. Ann. 1, 2 und von D6derlein Synon. Tb. IV.
8.349atta den Lehrbüchern verschwinden. Zweifelhaft shid wir über
die Form triomviri, welche auch In anderen Bealebnngen gebraucht
wird, w. s. B. trinmviri capitales, wovon bei Beck. Gall.Th.I.p. 12
gehudelt wird. Der verstorbene Zumpt iusserte einmal gegen
mich, kein Rdmer habe triumviri gessgt, sondern stets tresviri;
jene Form sei nur aus triumvlpatua gebildet worden, in den
Handachriflen, auf Inschriften und Monsen finde man immer
tllviTi, nirgends ausgeschrieben mit Buchstaben trinmviri. Ich
habe seitdem nicht Gelegenheit gehabt, die Wahrheit dieser Be*
merinng an conststiren, da mir wader Inschriften noch Mfknaen
aufgesloasen sind , die daa Gegenthell darthiten. Der Singular
triumvir Ist anbestritten. S. Menum. Ancyr. Tab. I. Iln. 10.
Wenn Tb. I. S. 13 von den reichlichen Unterstiitauogen die
Rede ist , welche in Rom denen, die Brandschaden erlitten hatten^
sn Th«n wurden, so durfte Tacit. Ann. 6, 43 nicht fibersehen
werden, wo ersatilt wird, dass Tiberlns nach einem Brande den
Schaden durch eine Commlssion abachitzen und aus der Staats«
lasse besablen Hess. — Nicht au awelfeln ist, dsss msn Versi«
diemngen der cur See gehenden Güter und Schiffe gegen die Ge-
fihren derSchififahrt und gegen dieAogriffe der 8eer£uber kennte.
Nach ItIv. 23, 49 wurden schon Im lahre 217 u. c. Schiffe gegen
die Gefahren des Sturmes und der Feinde gesichert; ja nsch Liv.
25, 3 hatte msn im Kriege mit dem Hsnnibal von Selten .des Staa««
tes die Aasecnrsns fiir die Zufuhr vom Heere übernommen. Die
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144 Romifcfae Altertbumer«
VerrichcrteD erdichteten Schiffbrüche oder ▼ertnlaastea tolehe
bei 8chiechten und geringNbehideBeii Scbiffeii, derea Ladung sie
dann viel gröner angaben. In den Epitt. ad Fam. 2, 17 erzählt
Cicero, daas er bei seiner RücUehr aus Asien das Schiff, auf
weichem alles Geld für öffentliche Rechnung war, au LaodiceaTer-
sichern wollte. Laodiceae^ heisst es, me praedea aceepiurum
arhilror omnia peeuniae pubUoaa^ ut et mihi ei papuio eautum
ait aine vecturae periculo. So ubemabm bei einem Getreide-
mangel in Rom Kaiser Ciaodins die Assecurani der Schiffe,
um cor Herbeischaffung des Getreides ansufeuem. S u e t. .Claud.
18. Negotiatoribua carta liier a propoatsüy auaeepio in aa damno^
ai cui quid per iempeatatea aceidiaaeL Sollte man diea nicht als
die Anfinge von unseren Assecuranaen ansehen Icönnenl Eine
kleine Schrift von Koelle, die wir uns gelegentlich notirt habeB,
mit dem Titel: Praedea periculi maritimi apud Romanoay ist uns *
nie lu Gesicht gekommen.
Mehrfacher Berichtigung bedürfen die Angaben über die
imaginea Th. I. S. 32. Nach einer Stelle bei V itrur. 6, 5 wur-
den den imaginea die ornamenta beigefugt. Es fragt sich» was
unter ihnen an Tcratehen sei. Nach Becker sollen dieselben bei
Senec. de benef. 3, 28 deutlicher beieichnet sein. Aber hier
spricht der Schriftsteller nur von den Strichen' und Linien, durch
welche die einseinen Imagines verbunden waren ^ om den Grad
der VierwandtschafI unter den Familienmitgliedern nachauweiseo,
so dass der^ ganze Stammbaum vor Augen trat. Naturlicher iat
es wohl, unter den ornamentis die honoria inaigma ei ornamenia
au verstehen, die sooft bei Cicero erwähnt werden und die
beim Begrfibniss den Leiclien nachgetragen wurden, wie in der
Hauptstelle über diesen Gegenstsnd bei Polyb. 6, 53. Tom.' II.
p. 567 Schweigh. uns berichtet wird. Vgl Eichstädtde imagg.
p. 38 und 72. Auch denken wir uns die imaginea selbst nicht
Immer als Masken , wiewohl wir dies für einzelne Fälle ni^bt be*
streiten wollen. Aber nanfig waren es höchst wahrsclieinllch
hsutreliefs, die nur das Brustbild gaben. Eichstädt freilich
will nur Masken gelten Isssen, weil er süsser ihnen nur sn proith-
mae dachte, was nicht statthaft Ist. Dass von diesen Masken und
Brustbildern die ctypeaiae imaginea der späteren Zeit noch ver*
schieden waren, ^ersteht sieh von selbst. Uebrigens verweiseo
wir wegen der imagines noch auf 1 1 f r. M ü 1 1 e r*8 Archäol. S. 201.
2. Ausg., aus welchem wir auch Th. I. p. 34 eine Nschweisong
nachtragen über die Marmorarten, Archiol. S. 329.
Dasa die Römer schon zu Augustus" Zeiten von der jetst so
häufigen Liebhaberei, Gegenstände zu sammeln, die durch Ihr
Alter oder die Berühmtheit ihres früheren Besitzers mericwardig
sind, nicht frei wsren, Ist schon aus Horst. Sat. bekannt. Die
8. 39. Not 6 erwähnten Beispiele hätten noch mit andern Ter-
mehrt werden können aus der erst in der Vorrede zum Gnlla«
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Becker*« GalloSi heranigegeben Ton Rein. 145
& XVin erwihnten Schrift von Sehne ii e wln. Uehrfgens be»
neriLen wir noeh, diM hierbei nicht ferner auf Horat Sat. 2^
3, 21 ferwieaen werden darf; die richtige ErklSning dieser Stelle
int ebenfalle suerat Schneidewina. a«0. gegeben. Ebendie-
selbe Ahhaadlong hfitte S. 85 da benutat werden tollen, wo ton
der Verehrung der Reliquien bei den Alten die Rede ist. Man-
chem Leaer, der diese kleine Gelegenheitsschrifl nicht nachschla-
gen kann, wird es nicht -unlnteresaanl aeln, au erfahren, daaa man
so Phaaelia Im Tempel der Minerva die Lanae dea Achillea, n
Nicomedien Im Tempel des Aescnlap das Schwert des Memnon,
so Thurinm die Pfeile des Hercules,, die spiter in den Besits dea
Philectetcs kamen, lo Panope ein Stuck von dem Lehm, aus dem
Promethena die eraten Menschen, geformt hatte« den gliiiblgen
Seelen sdgte. Ja, damit keine Thorheit der neuen Zeit fehlte,
in Sicyon nh man im Tempel des Apollo das eherne Gefiss, In
welchem Peiisa veijnngt wurde, und — auch die Chlamys, die
Uljaaea getragen. —
Bei dem, waa über die Stenographie getagt ist, Th. L 8. 59,
Ist noch an rergleichen Bernhardy Rdm. Utter. - Gesch. 8.27
und Blätter für Utterar. Unter haU. 1849. Nr. 34.
Bsaei uns vergönnt, hier eine Bemerkung Becker*s, die
vir Th. I. 8. 56 lesen, au wiederholen, nicht um sie lu berichti-
gen, sondern um Ihr unsern Toilen Beifall au sollen. Nachdem er
daer an aich unbedeutenden Sitte des Alterthums, die such jetst
noch da ist, gedacht hat, fihrt er so fort: Bb hat ein eigentküm*
Uekeg Intereese^ in eokhen kleinen Zügen die Uebereinstimmung
der Gewohnheiten dea AUetthums mU denen uneerer Zeit wahr-»
nmehm t e n^ eo naiürlieh diene auch an sich ist Ea eind in
der Thai Klemiglf eilen i aber je mehr man in dem Irrthume be^
fangen an sein ^e£t , das antike Leben ala ein van dem unari*
gen gmss veraehieaenea ssu betrachten^ deato mehr aind a(^cha
kleine Gewohnheiten heroenoiheben^ um durch ihre Zuaammen*
aleätmgjene Zeit näher an die unarige heranzurücken^ — und,
setsen wir hinsu, dadurch daa Bild dea Jlterthuma^ welchea
wir mm ja nur durch eine aolche Monge von Einzelheiten gleiche
•am nmokioch %uaa$nmenaetsen kinnen^ mögtichat zu vervell"
Uändigom.
Bei der recht intereaaanten Beachreibnng der Reiae des Gal«
los nneh «einer Villa beruft sich Becker suf Horat; ea tat die
Steile SU. 2, 6, 62 gemeint Damit aber nicht ein unkundiger
Leser io Versuchung gerith au glauben , Horat habe vom -Gallua
gesprochen , schlagen wir vor den Zuaata au machen : wie Horat,
von eiok in ihnlicher Logt sagt — lieber die Fortsetsung der
A^pla Tin bitte auf Heindorf au Horat Sat 1, 5, 71 nebal
Ke iai g*s Berichtigangln meiner Ausgabe verwiesen werden sdlen.
Dan Beiwort auburbanae von BoMlae ist durch die Th. I.
8. 79 angeführten Stellen ausser Zweifei gesetat. Zur Briiute-
it.Ukrb.f. m^a. Paii.9d.KrU.mM. AI.LVU. UfU%. 10
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146 Romische Alterthumer.
Hing der Sache wollen wir noch bemerken, daas achon bei den
Römern die Enlfemungen der Orte geachwiinden waren ^ Ihetia In
Folge der guten Landstraaaen ^ theila wegen der häufigen Verbin-
dung , in welcher die Provinien mit Rom standen. So hatte man
s. B. die nicliaten eintraglichen Landguter in Sicilien und Sardi-
nien; auch die in Africa gelegenen betrachtete man noch nahe.
Andere Beispiele mögen daa Gesagte noch in helleres Licht stellen.
Von Carthago gelangte man'selbst bei ungünstigem Winde in zwei
Tagen nach Rom , von der narbouensischen Pro? ins eben dahin in
3 Tagen , Tom diesseitigen Spanien nach Ostia in 4 Tagen , von
Cadix nach Ostia in 7 Tagen, von Alexandria nach Rom in 9 Ta-
gen. Pliu. n. h. 19, 1, 1, 3. Ein Brief, welchen Cisar am
1. Sept. in England an Cicero schrieb, war am 26. Sept. in den
Ilinden des Letzteren. Cic. ad Qulnt. Frat. In den Briefen ad
Fam. 6, 6 extr. Eine Nachricht ans der Gegend von Mutina (Mo-
dena) nach dem Innern von Spanien d. 1. an der Grenze von Por-
tugal gelangte, freilich Infesto itinere, erst nach 40 Tagen dmhio.
Cic. ad Fam. 10, 33. Ein Brief von Tomi nach Rom brauchte,
wenn er langsam ging, nicht 10 Tage. O vid. ex Pont. 4, 5^ 7.
Luce minus decima dominam venietis in urbem^
Ulfestinutum nonfaciatis iter.
Es ist demnach dichterische Hyperbel, wenn derselbe Dichter (e\
Pont. 4, 11, 15) klagt:
Dum tua perv^nii^ dum liitora noalra recurrens
Tot maria ac terras permeai, annus abiL —
Um Nachrichten recht schnell an einen Ort gelangen zu lassen,
hatte man Brieftauben, Diese erwähnt Beck. Gall. Th. I. S. 99.
Doch hatte hier statt der Stelle des PI in., Frontin. Strat. 3,
13, 8 angeführt werden aollen, wo die Geschichte ausführlicher
erzählt wird. Selbst die Kunst der Tetegraphie war dem Alter-
thume nicht fremd. S. hierüber die recht flelssige Abhandlung
von Consta nt. Schar ff de veternm re telegraphica. Weimar,
1842, wo jedoch gerade eine Hauptstelle bei Vegei. de re mll.
3, 5 nicht benutzt ist — Was die Schneiliglceit betrifft, mit der
man Reiaen zur&cklegte, so ist ea aus Cic. pro Rose. Am. 7. §. 19
bekannt, dass Mallius Glaucia den Weg von Ameria nach Rom,
d. i. eine Entfernung von 56000 Schritten oder 56 römischen Mei-
len oder etwaa über 11 geographische Meilen, freilich mitRelaia-
pferden , in e i n e r Nacht in nicht 10 Stunden zurücklegte. Caaar
machte Tagerelsen von 20 f eogr. Meilen , auch mit untergelegten
Pferden und bereit stellenden Wagen. Snet. Caes. 57. Vergl.
auch Beck. Oall. Th. III. S. 15. — Auf kürzeren Reisen nahm
man aeine Reiaebedfirfnisse mit ; dies war ganz allgemeine Sitte.
Ea war picht nothig, dasa sich Hr. Becker Th. L S. 123 anf
Martial berief. Schon bei Hör. Sat. 1, 1, 47 tragen Sklaven
ihrem auf daa Land reisenden Herrn die Bedlkrfniaae nach ; eben so
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Becker'« Gallos, heransgegebea von Rein. 147
beforgl Capito auf der BrondufiiiiiBcben Rciae (S«t. 1, 5, 38) «ui
iolcbeiD Reiaeappanit die Koche.
lo der Villa dea Gallua war, nech Hm. Becker'« FIclioii
Tb. I. S. 91, ein Teich, wo sahme Flache auf den fjewohiilen Raf
am Ufer aich saaDmelten, um die au^eworfene Speiae ailfaufaDgen.
Hr. Becker rechtfertigt die Fiction in den Anmerk. S. 101 durch
Martlal. 4,29.
Quid quod namen habeni , et ad magiairi •
Focem quUque aui venit dtattu.
Doch befindet er aich dabei in einiger Verlegenheit , weil daa Bpi«
giamn nur elende Schmeicheleien gegen &n Domitian enthalte.
Die Sache iat aicher ; auaaer Zweifel läaat Ma r 1 1 a 1. 10, 30.
Natai ad magistrum dßUcala murutna.
Nomencuiaior mugilemcilai noium^
Et adß9ß0 ju»Bi ^odeunt «e»ea mulU.
Und wie kann nw> sich darüber noch wundern, wenn man ander-
y^mtU liest (Plin. n. h. 4, 55, 81, 172), daaa die Romer unter
ihren Fiachen Lieblingafiache hatten, au denen aie eine beaendere
Zuatiffmg fefaaat hatten. Hortenaiua hatte eine Moräne ao lieb,
daas ei- ihren Tod beweüite} Antonio legte einer Muräne emen
Haiaachmock an.
Von dem grossen Luxes in Baji wird Th.l. S. 141 gehandelt und
ala Beweiaatelle unter andern. Sen. Ep. 51 angeführt. Hier heiaat
ea, man habe dort aeh^n können tot gensra egmbarum vmiU eo*
loriinu picta etfluitantem iQio /atci» ro$am. Becker meint, man
könne die Worte achwerjich im eigentlichen Sinne nehmen, aonr-
dem man habe dabei an die mit Itosen bekrSusten Geaeliachafteo
und an den Schmuck der Fahrt eoge so denken. Aber diea ge*
atattet der Sprachgebrauch oifepl^ar nicht. Wie könnte mm aagen
fosafluitat ioto laou, wenn, nur die auf den Schiffen Befind«
liehen Roaenkranse. gehabt hattisn. . Auch würde Senaea« wenn
er fpn einem auffallenden Luxua apriebt, an dem Cato Anstoaa
^enoiiUDen haben wurde, achwerlich Rosenkrinae, die au^ch in
Rom ao gewöhnlich waren, erwfibqt haben. Man musa, wie auch
Zell in den Ferienachrifiten Th, I. S. 152 gethan hat, annehmen,
daaa die ganse Bahn, welche von den Kähnen durchacluiitteu
wurde, mit Roaen bestreut wurde. So fabelhaft diea Jetat klingen
mag, ao iat ea doch gans aicher und im Geiate dea AUerthuma.
Wir wollen nicht erwUmen, daaa gerade ao bei Ho rat. Od. 1,5,1
mult« in rosa nicht von Rosenkränzen, aondern von einem Lager
von Boaen au veratchen iat, a. Orelli au d. St., und daaa eben ao
potare in roaa bei Cicero gebraocht iat, de fin. 2, 20, woadbat
manMadv. nachaehe, und Gronov. su Sen. de vit, beat. 11$
aber moii denke daran, daaa Verrea aicl^ Kiaaen mit Roaenblittern
ausfollen lieaa, eine Füllung,*die er oft mit groaaen Koaten er-
nettcrn Heaa; femer erinnere man aich der Eraählong vom Luxua
der Cleopatra, wdche bei den Gaatmählero, die aie ao Ehren dea
10*
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148 Römische Alterthumer«
AntonlaB anttellte, am mit Ihm im Liixn« sii irelteifern, am Tle^-
ten TtLge für iiogeheuere Summen Masseo ▼on Roten herbefschaf-
fen und die Fusabdden der Speiaealmmer eine Elle hoch damit
bedeelKen Uom.
Ziemlieh voilatindig ist, was über die Tageblatter dea alten
Roma suaammengeatellt iat, Th. L S. 204. Doch hitte nicht fkber-
aehen aein aollen, waa Reinh. Klota mit gewohnter Grftndlich-
keit darüber aagt, aoWohl in dieaen NJahrbb. Bd. XLIH. S. 54 ff.,
ala im Handb. der latein. Litterar.-Geach. S. 13S— 138. Doch
wollen wir nicht unterlaaaen su bemericen , daaa una trota der ge-
lehrten Rechtfertigung von Klots nicht alle Zweifel über die
Unechtheit der acta dinrna geachwnnden aind.
Wir wenden una sum II. Theile. Hier begegnen wir anerat
den Excuraen aur ersten Scene über die römiache Familie S. 1 bla
140, die mit besonderem Fleiase von Hrn. Rein behandelt aind.
Ausaer den achon oben gemachten Bemericnngen^eatatten wir ona
folgende Nachtrige. Der puer CamiUus war bekanntlich bei der
Hochseitafeierlichkeit der Begleiter dea Flamen, welcher in einem
beaonderen GeÜsae (cumerua genannt) daa Spinngerithe der Braut
tfigl. Hr. Rein hat die darauf beaSglichen Stellen der alten
Grammatiker sorgfiitiggeaammelt; lu erwihnen war die etmri-
adie Ableitung der Sitte, worüber Ottf r. Müller In den Etn».
kern Th. II. S. 70 ff. nacht uaehen iat. — Der 3. Bxctira beachif-
tigt aich mit den Sklaren. Wenn dieaelben sum Verkauf kamen,
wurden ale auageatellt, aber nicht (wie ea 8. 85 heiaat) auf einer
Maachlne, die sum Drehen eingerichtet war, so daas die Umate-
henden den Verkiuflichen von allen Seiten su sehen bekamen.
Die Stelle dea S t a t. Süt. 2, 1, 77 Iat miaaveratanden. Der Sklave
hat aich von mehreren Seiten so seigen; gerade ao Iat ^tir^o bei
Pera. Sat 5, 78 gebraucht, wo ea gans einfach vom Umdrehen
dea Sklaven so veratehen'tat, der sum Freien erkl&rt wird. — Schon
an aich unwabracheinlich iat die S. 112 auageaprochene Bebanp*
tung, man habe die Sklaven auch im fremden Hauae bei aich be-
halten. Aber auch aua den angesogenen Stellen 'Ist der Beweis
nicht so f&hren. Beim Martial 18, 88 kann der vertia der
Sklave deaaen gewesen sein, der den C6tta eingeladen hat So
hatte auch Ruf ns bei Senec. de ben. 3, 27 die Mählseitln aefaiem
Hause veranstaltet und darum konnte ihm natürlich der eigene
Sklave von dem ersihlen, waa er geaprochen hatte. Die 6e-
adiichte dea Panlua aber apielt an einem öffentlichen Orte (Senee.
de ben. 3, 26 aagt: coenabat , . . .in eonvtvio quodam), und da
darf man aich nicht wundem , dasa er aelne Bedienung bei aich
hatte. HItte die Sitte im Altcrthume wirklich exiatfart, ao würden
wir beäümmte Stellen dafür habeg; selbst bei Hör. Sat. 2,8
würden wir dieaelbe erwähnt finden. Noch einmal kümmt Herr
Becker auf dleae Behauptung surück, Th. HI. S. 202^ wo er sor
Oat^ntfitsong deraelben noch mehrere Stellen beibringt. Die
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Becker'« GaUufl, heraoBfegebea Ton Rein. 140
Steile des Petron. 68 beweist tber gar nichts; deim HabiüBiis
konunt ja ebeo von eineoi andern Gastmahl sun Trimalebio und
hatdsrun ungewöhnlicher Welse das Gefolge bei sich, welches
ihn ron dort abgeholt hatte. Auch wenn Cicllian bei Hartlal
2, 37 die Speisen einpackt und sie seinem Sklaven glebt, so folgt
danns nicht, dass dieser ihm bei Tische siifgewartet hat; der
Skli?e hatte sich eingefunden, um seinen Herrn absuholen. Gans
«osderbar aber ist Becker^s Vermuthiing, dass die Ausdrucke a
pedibns oder ad pedes esse von dieser Sitte, seine eigenen Skia-
ren bei sich su bsben, abstsmme. Wir wollen nicht erwihnen,
dass dieser Sprachgebrauch ein durchgreifender ist; eben so wollen
wir nicht anfShren, dass er schon da war, ehe an ein solches Um*
sichgreifen des Luxus, wie ihn die Mssse der Dienenchaft der
«pateren Zeit Toraossetsen lisst, gedacht werden kann; aber dies
Ist ja einleuchtend, dass a pedibns esse oder stare eben so gut
fon den Sklaven des Hausbesitsers oder Wirths gesagt werden
koaate. Kaum dürfte es nothig erscheinen» eine Stelle dafllr
beirabriogeo; wir tbun es aber, um jeder Einrede su begegnen«
Seaee. 1^. 27. Poaiquam haecfamilia Mi eomparaia esiy caefdt
eonvivas »uoa mquietare, Habebai ad pedes Aos, a guAue
mhmde quum peieret versue^ quoe r^Jerrei^ saepe in medio
ter§u escidebat — Als Kleinigkeit erwihnen wir, dsas S. 114
aicbt die Singularform Mopa hatte gebraucht werden sollen.
Bs folgen ö Excurae über das römische Haue, Ueber die
banliche Einrichtung desselben heben wir oben gesprochen; über
einxdae Theile oder specielle Gegenstande, die sich darauf be*
sieben, tragen wir Folgendes nach. Die Tsbernen (von denen
S. 197 die Rede ist), besonders bei den Villen, wurden angelegt,
nm den Producten der . Landwirthschaft Absats ^n verschaffen.
VerglGalioa Th. iU. S. 20. Noch weiter ging die Industrie
dei^eaigen 9 welche Gebinde errichteten und von anderen bewoh*
Ben llcsseD, deren Geschäft es war, die Producte der Landgüter
der Hsnselgenthumer möglichst gut absusetsen. Nur so kann man
sieb das Vorhandensein trefflicher Kunstwerke in Gebäuden er*
küren, die eigentlich eine niedrige Bestimmung hatten. S. der-
iber Engelhard Beschreibung der in Pompeji ausgegrabenen
Gebinde S. 68. — Ueber die Einrichtung der Bäder ist aus
demselben Boche noch vielerlei Interessantes au entlehnen; oim
ausführliche Beschreibung der Pompejaoischen Thermen vom ar-
chitektonischen Standpunkte aus s. daselbst S. 32 ff. — Dass die
Alten Bäderrahmen gekannt haben , kann wohl keinem Zweifel
onterworfen sein. Ausser der such Becker beksnnten Stelle
bei Vit rnv. 2, 8, wo freilich nur von Holarahmen cum Transport
assgesigter Wsndgemilde die Rede bt, siehe noch Plin. n. b.
3^ 12^ 45 und 35, 14, 49. Die erste Stelle meint Masois, bei
«dclieiii durch einen Druckfehler 35, 2 steht. Wir bemerken
dies, um Masois au rechtfertigen. — KiicksicbtUGli der aolaee
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150 Romiscbe Alterihumer.
wird dem Ret S. 219 eine filsche Anwendung auf Hör. Sat. 2,
B) 54 vorgeworfen. Er bittet damit S. 175 zu rergleichen. Noch
Jetst glaubt er die ErIcISrung festhalten zu mlkssen , daaa die bei
Nafiidlemis herabfallenden aulaea Teppiche Waren ^ welche statt
der Tapeten dienten. — Statt der Schlösser, die in einem antilcen
Hause gar nicht ao zahlreich swaren , half man sich bekanntlich
Mit dem Versiegeln, worüber S. 236 gesprochen wird. Wir ver-
weisen noeh besonders auf die Ausleger zu Tacit. Ann. 2, 2. —
Noch mehr vermisste das Alterthum unsere Bequemlichlceit r&ck-
sichtlich der Bestimmung der Zeit. In den Sitesten Zeiten hielt
man sich nur an allgemeine Bestimmungen nach den Geschiften,
die man sn jeder Tages- und Nachtzeit vornahm. Einiges hier-
über hat Becker S. 207; doch bietet eine reiche Nachlese Dis-
aen in der Abhandlung de partibus noctis et dlei ex divisionibua
veternm, In den kleinen Schriften S. 130 ff. — Nicht ganz be-
friedigend sind die Abgaben ober die Uhren, 8. 304 ff. Wasser-
uhren , durch Riderwerk getrieben, wie sie Vitruv. IX, 9 be-
schreilit (siehe die Uebersetzung der schwierigen Stelle In Pau-
ly'a Encycl. T. III. S. 1491), kannte sicher schon Cicero. Dies
ergiebt sieh ans der Stelle de nat. deor. 2, 38, wo diese Uhren mit
der aphaera d. h. einem klinstlicheii Planetarium , welches die Be-
wegungen der^onne und Planeten dsrstellte, verglichen werden;
femer heisst es ausdrücklich, däss solche Uhren durch ein mecha-
ntaches Getriebe in Bewegung gesetzt wurden. Art^ sind Clcero^s
Worte , qunm machinatiorie quadam mweri üKquid videmus^ nt
spkaeram^ ut horas^ ut alia pefmuita^ non dubUamuBy quin iüa
6pera sinl rationis. Auch wurde die Verglelchung der Einrich-
tung einer Uhr mit dem wundervollen Bau und der Anordnung des
Weltalls unpassend sein , wenn nicht bei der Uhr an deren künst-
liche Zusammensetzung gedacht werden mnsste. Wir wundem
una,da8S Moaer in seiner Uebersetzung die Bemerkung hinzn-
fUgt: ,,Man darf hier nicht an selbstgehende, durch Gewichte
oder Federn bewegte Maschinen denken.**^ Dies versteht sich von
gelbst; aber darum war die Einrichtung des Räderwerkes nicht
minder kuiistlieh. I>adnrch, dsss nun Moser bloa Federn und Ge-
wichte Ter Augen hatte, wird er verleitet, weiter hinzuzusetzen:
„Die Uhren waren weiter nichts ^ als Sonnenuhren und Wasser-
ubrea*'% was oflfenhar unrichtig ist. Weder Becker, noch Rein
haben die obige Stelle ans Cicero erwfihnt; dagegen ist S. 304 eine
andere Stelle aus demselben Schriftatelier angef&hrt, de nat. d.
3, 34, wo aber mit Hein dorf ßolarium out descripium out es
aqua gelesen werden muss.
Den zweiten Theil beschliessen 5 Excnrse liber die Bibtio-
tkeky die Bücher ^ die Bücherverkäufer und die Briefe. Hier
sirid die meisten Gegenstände bei grfindlichen Vorarbeiten auf be-
friedigende Weise behandelt. — Was das Aeusaere der Biicher
«olangt, so glauben wir allerdings mit Hertsberg, dasa in der
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Becker'« Galloj, heraiugegeben von Rein. 151
Stelle de« Persias 3, 10 poailia bicolor membrana eapUiis ein
booter üauchlag um das aus Papier bestehende Buch gemeint lat.
Es wird dadurch daa Bild des eingebildeten reichen Mannes recht
vervolUtindigt und ea passen dann diese Worte recht lu der Steile
des Se o e c. de tranq, an. 9, wo die Sucht getadelt wird , Bucher
ansubäufen, ohne aie zu brauchen, und dieselben gleichsam ala
eine bunte Tapete xu betrachten. Nunc isla exquisüa et cum
imagitiibus aui$ deacripia aacrorum opera ingeniorum in ape^
eiern et eultum parietum eomparantur, Dass die Rollen
gebunden gewesen, laugnet Winkelmann. An den hercnlani-
scheo Rollen ist nun awar keine Spur von Einband zu entdecken
nnd wir mochten auch die Behauptung, dass die Bücher gebunden
worden seien , nicht so allgemein aufstellen ; aber daaa es in gewis-
sen Fallen geschehen sei , lisst sich such nicht in Abrede stellen.
Wnnderlicfa ist die Erklärung der conairicli libelii bei Mar-
tini. 14, 37 durch planirt (a. S. 322). Offenbar sind es
fertige, zusammengebundene Bücher, Im Gegenaatae Ton mem-
bramae nondum conautae^ wie sie bei Ulpian. Big. 32, 1, f>2.
§, 6 hetssen. Die einzelnen, ungehefieten Blätter werden natür-
lieb am ersten eine Beute der sie benagenden Insecten. Die Steile
des Piin. n. b. 13/12, 26, auf die sich Hertaberg beruft,
pasat durchaus nicht hierher, da in derselben nur von der Appre-
tur des Papierea, nicht Tom Binden der Buchf'r die Rede tat. —
Das Honorar für die Bücher, wovon S. 332 gehandelt wird, kann
bei den Alten nie gross gewesen aein , da die Werke nur durch
Abacbriften verbreitet wurden und diese sich Jeder selbst besorgeü
konnte. Aber es ist ein Irrthnm, wenn man die Worte dea M ar-
tial. 14, 219 nuüoa referentia nummoa carmina auf das Honorar
bezieht, welches der Buchhindler giebt; es sind vielmehr die Be-
lohnungen gemeint, welclie der Dichter für seine Gelegenheitsge-
dichte, s. B. für seine Devisen, erhält. Auf ähnliche Weise ver-
bült ea sich mit den Bühnenstücken des Plautus und Terentlua»
welche ihre Stücke an die Aedilen verkauften; Becker (S, 33t)
stellt damit ganz unpassend die Honorare zusammen, welche an*
dere Schriftsteller für ihre Arbeiten erhalten hatten. Wenn dem
alteren Piinius für seine commentarii electorum von einem Pri-
latmanne die Summe von 400000 Sestertien oder ohngefsbr
£0000 Thlr. geboten wurde, so hatte der Erstere die Absicht, die
Sammlungen für sich zu beontzen, nicht aber durch eiile buch«
hindlerische Speculation sich zu bereichern. Es Ist hier so wenig
TOD einem Honorar die Rede, ala beim Isokrates, wenn er für
die Zuschrift an den Nikokles vom Evagoras eine forstliche Be-
lohnung erhielt. Am Schlüsse des Abschnittes über die Bücher
worden einige Bemerkungen über die fraudea librariorum et bibllo-
polarum» ao wie über die durch die Grammatiker veranatalteten
Recenaionen der Werke, besonders früherer Schriftsteller, an ihrer
Stelle gewesen sein. — in dem Excurs über die Briefe hätte über
die Art, wie der Briefwechsel im AUerthume geführt wurde, noch
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152 Romuche Altertbomer.
viel Interesnotes gesagt werdeo kSnnen; die Briefe det Cicero
bieten Stoff la einer reichlichen Nachlese. Indem wir nns Torbe«
halten, Aber diesen Gegenstand an einem andern Orte ausRhrli-
cher sn sprechen, wollen wir nur das Eine bemerken. Hr. Rein
beruft sich auf ein Pompejanisches Wandgemälde, nm su bewei-
ten , dass auch Im Alterthnm auf der Aussenseite des Briefes eine .
Adresse nngebracht worden wftre. Wozu sich aber nuf ein Ge-
mälde berufen, wenn sichere Beweisstellen alter Autoren vorhan-
den sindl CIc. sagt in einem Briefe an den Attiqna (8, 5): Fa-
sciculus^ qm est: des M\ Curia inscriptus.
Von sehr mannigfaltigem Inhalte sind die Excurse des dritten
Theilet. Der erste bandelt über die Reise. — Das Aeussere
einer hctica su beschreiben, hat seine besonderen Schwierig-
keiten. Die Alten setsen natürlich die Kenntniss Ihrer Einrich-
tung und ihres Aussehens als bekannt voraus; nirgends erinnern
wir nns eine Abbildung derselben gefunden su haben. Herr
Becker bemerkt gans richtig (Th. III. S. 2), dass die Abbildung
bei B Ott ige r Sab. Tab. XII. 2 ein lectus funehris Ist; das Bild
daselbst Nr. 3 Ist offenbar ein graöbattis. — Eine genauere Be-
stimmung war su geben Aber den Unterschied der leetica und der
eelia gesiatoria^ S. 5. Jenes Ist ein Palankin, dieses eine Porte
cbalse, also jenes sum Liegen, dieses snm SItsen ; darum war jenes
grosser und schwerer und mnsste von mindestens 6—8 Trigem
fortgeschalR werden, dieses war leichter fortzubringen. Nur der
Dichter, wie M ar tial. 4, 51, kann sella für lectlca setsen. Beide
konnten bedeckt sein, so dass man die Vorhange auf und su sieben
.konnte, etwa wie bei nnsem Himmelbetten; oder sie waren mit
einem IJeberbau versehen, in welchem Fenster mit Scheiben von
Marienglas angebracht waren. S. hierüber G allu s Th. III. S. 4.
Der Excurs Ober die Gärten wArde uns su manchen Nach-
tiigen Veranlassung geben, die wir iikr eine andere Gelegenheit
anfsparen , um nicht sn weitilufig su werden. Wir gedenken die-
selben bei einer neuen Bearbeitung eines früheren Vortrages:
i^er die Kunst gärtner ei bei den alten Römern^ Gotha 1846
(welcher auch von Hrn. Rein fleissig benutst ist), su geben.
In dem Excurs über die Räder (S. 48—91) wird bei einer
nenen Auflage viel Raum erspart werden können, wenn der Gell*-
sehe Bericht (von S. 51—71) nicht wieder in extenso abgednickt
wird. Er enthilt Vieles, was dem Alterthnmskenner gar sn man-
gelhaft oder licherlicb vorkömmt, so der 8. 57 schon von Becker
gerOgte Irrthum Ober die capsaril, die Nachricht Ober den Ge«
brauch des Glases S. 59, worttber auch von Becker im II. Th.
8. 274 viel voHstindiger gehandelt worden war. Unrichtig Ist die
Behauptung, man habe in Pompeji keine Glasfenster geftmden.
In dem sogenannten Hanse des Faimas ist neben der Thüre, die
nach dem Atrium führt, eine Oeffnnng mit einem FaDgitter, in
welcher eine Glastafel eingemauert ist, welche 4 Zoll breit und
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Becker'« Gallnsi henatgegeben ron Reia. 153
1^ Mmen hoch isi. Auch in aodereo Hiusern hat man Fenster-
Nheibeo gefonden, welche alle da« Bigenthumliche haben, daaa
sie nkht, wie es jetst fkbllch iat, geblaaen sind, sondern« wie un-
tere Spiegel, in Tafeln gegossen. Darum sind sie auch meiatens
lehr dick, s. B. In den Bidern 4 Linien. S. Engelhard Ober
die Ausgrabungen in Pompeji, S. 61. — Zu OelTs unstatthaften
Behaaptongen gehört auch die (8. 55), dass nach Pihiius manche
Leate sich zuweilen sieben Hai an einem Tage gebadet hatten.
Eiae solche Stelle hat weder Becker im Plinlus gefunden, noch
erianem whr uns, nach mehrmaliger sorgfiltiger Lectfire etwas
Derartiges in diesem Schriftsteller gefunden su haben. Wir fdh-
rea dagegen den Sueton. de illnstr. grsmm. sn, welchcfk* es dem
Qnittt BJiemn. Palemon als Luxus anrechnet, dass er mehr ala
eiamai des Tages gebadet hat: husuriae ita indu^tü, ui taepius
in die lavareiar. -^ Die FesUetsimg der Bsdeatunden (S. 91)
BMg sich nur auf Rom bestehen , wo die Sorge fSr die öffentliche
Skbeilieit eine solche Bestimmung gebot. Ueberhaupt geataltete
sich du Ldien in den Provlnaen anders und freier sIs in der
Haoptotadt. £in Üdieriicher Irrthum hat sich bei B e c k e r S. 91
eingeschlichen , wenn berichtet wird, dass die römischen Damen
nch in Bselsmilch gebadet hitten. Man denke nicht an einen
ehenaJigen Konig von Westphaien, Jeröme, der sich sur Slir-
kuag seiner Oesandheit in rothem Weine gebadet haben soll. Wir
«ollen die Masse von Bselsmilch als kosmetisches Mittel entfernen
und annehmen, dass hn Gallos sich ein Druckfehler eingeschlichen
bst. Wenigstens kömmt allea aufs Reine, wenn man statt geba^
det schreibt geiäkei. S. Böttiger's Ssbin. Th. 1. S. 49. Za
den dütetlschen Mitteln der Alten, welche S. 91 sn erwfifi-
nen wsren, gehörten such die Luftbäder^ die apneatianes.
So enahlt P 1 i n. Bpp, S, 5, 10 von aeinem Oheim : poH eibum $aepe
OMlole, st ^d otU^ jacebat in sole. Vom Spurinna, Bpp. 8, 1
ubikora baUnei mtntiata e$t^ . . , .in $oie^ $i earet venio^ ambu*
iotmuima. Selbst im Winter geschsh dieses. Vsrr o bei Non. 76, 15.
Ueei videre mukös quoiidie hieme im soie aprieari. Für die Win-
teneit gebrauchte man dasn den heUoeamimu. S. Plin. Bpp. 2, 17,
20. Die Griechen hatten dieaelbe Sitte und so ist die sonst wunder-
liche Sitontion des Diogenes Tor dem Alexander sn erkliren«
In einem «weiten Bxcurs wird das Ballspiel und die übrige
Gpnmastik behandelt. Auch hier hat sich Becker (8. 104) in
einen sonderbaren Irrthum verstricken lassen. Durcli eine un«-
glocUiche Conjectur von Hir th in Plin. Epp. 5, 6, 27 Tcrf&hrt,
icfaitst er swar die Vnigata in dieser Stelle mit Recht, gelsngt
aber so dem Hissverst&ndniss , dss SpkäriHerium habe im swei-'
tea Stock gelegen. Das SphäristeHum wurde an sich schon in
isicher Höhe gebaut, dass andere im sweiten Stock gelegene
Sanner ihm gleich kamen; es wire ein merkwürdiger Binfal! gc*
wcsca, dna sphaeristerium noch snf daa apodytcrium lo setsen.
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154 Romuche Alterthnmer.
Superposiium est heissl, wie to oft: es If cgt oberhalb; es ist
eine Abwechselung mit den siemlich gleich bedeutenden and nthe
stehendep cohaeret^ inde escipit^ corinedUur^ non procui e$t^
jungüur^ MubesL Em Ist aber leicht begreiflich, warum man das
sphaeristerium in die Nahe der Bider verlegte; man ging unmittel-
bar nach den angestellten Leibesübungen ins Bad.
Im ersten Excurs lur achten Scene wird über die männliche
Kleidung gesprochen. -— Die aus Ascon. ad Clc. orst. pro
Scauro angeführte Stelle (S. 108) ist langst gut behandelt von
Heinrich zu oratt. ined. p. 13. Die Worte: in forum quoque
eic deecenderat sind als offenbares Glossem su streichen; das re-
pererat aber ist Ton der Wiedereinführung einer schon da gewe-
senen Sitte richtig erklirt. S. 120 macht Hr. Bein bei der mu-
iaiio veaiie einen Unterschied, 4>b dies das ganxe Volk thue, oder
ein Einzelner; bei öffentlicher Traner werde die toga als dss den
römischen Bürger charakterisirende Kleid abgelegt; aber bei Fami-
lientrauer worden Trauerkleider angelegt.' Dies ist aber schon an
sich nicht wahrscheinlich. Denn wie wire es denkbar , dass der
Senat, weicher nach CIcero's Verbannnng Trauer anlegte (s. pro
Sest. 12 : $enatu$ frequenn vettern pro mea eahUe mutandam
censuiL cf r. ad Quir. 8» post redit. in sen. 12) , mit einer toniea
oder einem palliom bekleidet in der öffentllcheh Sitaung in der
Curie erschienen wsre? Sodann würde die römische Sprache,
die im Ausdruck stets so genau ist, für zwei so verachiedene Arten
der Trauer sicher auch verschiedene Bezeichnungen gehabt haben;
auch die Griechen wurden nicht bei dem gewöhnlidieli Ausdruck
stehen geblieben sein. Plutarch aber sagt (vit. Cic. 21): Tov
ö^iAOv.cig Inlnivd'Hövfiptttaßakslv talfUiTia. Ferner würde
eine solche Verschiedenheit sicher durch Stellen römischer Schrift-
steller nachzuweisen sein. Die Stelle des Sen ec. ep. 18, welche
Hr Rein für seine Behauptung anfuhrt, beweist dies gar nicht.
Seneca sagt: wahrend der Saturnalien werde gewöhnlich die toga
abgelegt, nämlich zum Zeichen, dass man nnn ganz nngenirt leben
wolle (man legte allgemein, auch in den höcliaten Standen, wäh-
rend der Satufnalien die synthesis an. S. Martial. 14, 1. vergl.
Becker Call. Th. III. S. 126); er dagegen habe gerade im Wider-
spruch mit dem grossen Haufen , um des ihm widerwärtigen Fe-
stes willen, Trauerkleider angelegt. Sollte Hrn. Rein noch ein
Zweifel übrig bleiben, so wird ihm ein solcher, dunkt uns, durch
die Stelle der Ciceron. Rede post redit. in sen. 12 ginziich ge-
hoben werden. Hier heisst es, die Senatoren hatten nach dem
Vorgange aller vaterlandsliebenden Burger wegen seiner (Cicero'a)
Verbannung Trauer angelegt; nur der Consul habe im GegeosaU
von diesen die toga praetexta beibehalten; ctfm ioga prae-
tesia^ quam omnes praetor ee aedikeeque tum abjeeerant^ irrieil
equatorem veitrum et laetum civitatis ^ das heisst klar: Gabl-
nius habe die toga praetcxta angehabt, während die anderen Se-
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Becker'i Gallos, herausgegeben von Rcio. 153
Bttoren iinil Ma^tstritepcrsonen dfe to^a piilla angelegt hatten. —
Hr. Rein tagt S. 155, dasa sur toga kein anderer Stoff alg Wolle
genommen worden aei. Diea Ist nicht richtig. Dasa auch Seide
daso gebraucht wurde, hatte schon Becker S. 157 bemerkt, mit
Berofung auf Quin til. Inat. 12,' 10, 47. Nor der Gebrauch von
Leinwand war bei der Fertigung der Toga gans auageachiotsen,
wie auch schon Becker S. 158 sagt — Bei dem, was Aber die
Fertigung der Kleider S. 168 bemerkt tat, hätte wohl noch hinsu-
gefugt werden sollen , dass die Industrie bei den Römern auch
in dieser Rucksicht der neuern Zeit nichts nachgab. Es gab bei
ihnen Kieldermagaslne , in denen man die Kleider gleich fertig
kaufte; einen solchen Zweig der Industrie trieb s. B. der Gram-
matiker Qnintns Rheminlus Paiemon neben seiner Kunst.
Snet. deill.gramm.23: Ret famiUaris düigeniiasimus erai^ quam
et qffiehun promercalium testivm exerceret. Ebenso war der
Erwähnung werth, dass die Aermeren Kleider mietheten, um sich
bei feierlichen Gelegenheiten su putzen. Juven. 6, 352. Vi
spectethtdoB^ eonducit Ogulnia vestem, S. meine Bemerkung su
Tbeocr. Id. 2, 74, gerade wie msn Tischseng, Serrice aller Art,
Bedienten, ja das Local für Gastmihler auf Tage miethen konnte.
A octor ad fflerenn. 4, 51. ßtiam rasa, vesiimenia (hier nicht:
Kleider^, pueri, aedes in aliquod tempns commodsntur. Die wol-
lenen Rlelder wurden bei den Alten nicht viel gewaschen, wie
8. 170 richtig bemerkt wird. Der Luxus ging in dieser Rücksicht
so weit, daas Reiche dasselbe wollene Kleid nicht oft ansogen , Ja
dass s. B. der Kaiser Nero ein wollenes Kleid nie swelmal ansogt.
Sueton. Ner.30. Bei wollenen Zeugen ist es gans natlirlich, dass
man sie nicht ^ern wusch, weil sie an Ansehen und folglich an
Werth ▼erlieren. Bei den Alten wurde aber auch gewaschenes
LImienseug als werihlos erachtet, so dass es nach dem Ausspruch
dcaHcliogabal(Lamprid. 26) nur im Gebrauche eines Bettierg
war. Hieriron ist als Grund ansusehen, dass die Behandlung der
Wasche bei den Alten sich in einem höchst unTollkoromenen Zu-
stande befand , dt man die Seife nicht dasu benutste. Man kannte
Bwmr die Bereitung der Seife aus Talg und Asche (wie wir aus
PIf n. n. h. 28, 12, 51 sehen), aber man brauchte sie nur als Acts*
mittel , besonders beim Firben der Haare. Man sieht hieraus,
dans des beHMunten Chemikers Lieb ig bekannte Behauptung,
dmmm man die CIrilisation eines Volkes nach dem Verbrauche der
Seife l>ei ihr beurtheilien kdnne^ In Besiehung auf daa Altertham
eiae bedeutende Binschrinkung su erleiden hat. Uebrigens findet
mnm dem eben angefl^hrten Grunde der oben erw&hnte Luxus des
Nero wenigstens einige Entschuldigung, während ein gleicher Luxus
den Orafen Brikhl nur als bodenlosen Verschwender charakterisirt.
In swei weiteren Excursen (S. 244 — ^266) werden die Kränze
vad getelUg^n Spiele besprochen. — Hinsichtlich der Sitte, dop-
pelte Klinse bei Gastmählern su tragen , war S. 250 auch der
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156 Romuche AUerthumer«
Grand hieiron anzogeben. Die Alten trogen bei frohlicheD Ge-
lagen einen Krana (haiiptsacblich Ton Lorbeerblättern) auf dem
Haupte, well man ihm die Kraft anschrieb, den Rausch au ver-
hindern, einen andern um den Hala, um den Wohlgemch la ge-
nieasen. 8. unsere Anmeric. zum Pallsst des Scaorus S. 251. —
Bei den Spielen Termisaen wir das nucare^ waa als Haisrdspiel
neben dem pgr impar W«r^, dessen Becker gedenlit, nicht
übergangen werden durfte/ So ist ea bei Cicero de diiln. 2,41 *)i
quid eore est? idempropemodum^ quod talos jacere, quod tu-
seras. Die römische Gesetzgebung verbot auch das micare als
förmliches Haaardspiel au verachiedenen Zeiten, z. B. Turcua
Apronianns, als praefectus urbis, welche Wfirde er zweimal be-
kleidete, 364 p. Ch. und 372 p. Gh. (Ui eines dieser Jshre fallt
also das Verbot), in einem edicium^ welches noch vorhanden und
bei Oreili Inacriptt. 3166 zu leaen ist.
Der letzte Excurs S. 267—302 verbreitet sich über die
TodienbeBiaiiungen. Dieser Abschnitt ist mit- besonderer Aus-
führlichkeit und fast erschöpfend behsndelt. Bine kleine Be-
merkung wollen wir zu S. 288 hinzufügen. Wenn Jemand auf
aeinem Grundstücke beerdigt wurde, ao ging der Begrabaissplstz
nicht auf den Erben oder den künftigen Käufer iiber. Auf einem
cippus wurde der Umfang des Platzes in die Breite und in die
Tiefe genau angegeben ; dann wurde die Formel gewöhnlich hin-
zugefügt: H. M. H. EX. T. N. S., d. i. hoc monumentum bereden
ex testamento ne sequatur. S. Heindorf zu Hör. Sat. 1, 8, 13.
vergl. Petron. 71.
Doch genug der Nachtrage und Ausstellungen. Wir Jiabeo
bei ihrer Hittheilung nicht die Absicht gehabt, den Werth den
Buches irgend wie herabznaetzen oder dem Verdienste des nenea
Bearbeitera etwas zu entziehen. Wir erkennen dasselbe freudig und
mit gebührendem Danke für die aus dem Buche geschöpfte Be-
lehrung an und wünschen von Herzen, dass Hr. Rein noch oft
una Gdegenheit geben möge, ihn auf seinen Forschungen auf dem
Gebiete der Alterthumswissenschaft zu begleiten.
Die Verlagshandlung hat för eb höchst anatlndiges, ja splen-
dides Aeussere des Werkes rühmliche Sorge getragen. Wir
hStten freilich gewünscht, daas sie den Preis desselben et waa bil-
liger hatte stellen können, um ihm auch den Eingang in Schulen
möglich zu machen. Der Druck ist im Ganzen correct. Ala ntö-
rende Druckfehler haben wir zu bemerken: lli. II. S. 70 in der
Stelle dea H a r t i a 1. 5, 84 trisiee für tristie; S. 86 auch bei M n r-
*) Beilaafig eine Probe der UnzaverlaMigkeit der Citeie in
lexicii. For cellini fahrt ans Versehen die Stelle aas de oat. deor.
2, 41 an; dw falsche CiUt ist in »cheller and Freaod, viell^cht
aach in andere Worterbächer nbergegangen«
Digitized tJy
Google
Kriiger : Erklarang ron Horat. ep. 1, 14. 157
tisl 8<atl tubttiata — iabulata; in der Zahl der Pagina steht 383
ttaCI 283; S. 316 guttat statt gutius; S. 317 utor statt uiar. Im
III. Theil S. 92 tniifa es statt: in modemer Hineicht helssen in
andrer Hineiehi; S. 158 eeriearii negotialares ; S. 183 Urtica»
aUtI tUrica»; S. \9üficedula estulißdeenia; 8. 199 malorum statt
matarnm; S. 253 taloe statt tola»; S. 283 aweimal nach einander
Samdaiipa statt Sandapila,
Gotha. J3f, F. Wüetemann.
Dia Einrichtong der Sehulaasgaben der griechischen und bteinischen Clas-
sikwy nebdt einer Beigabe^ Erklärung von Horat. Ep. I. 14.
Von 6. T. i#. Kriiger j Director Qud Professor. Braunschweig, bei
L^brock. 1849. 4.
Dkae Beltgemisse Abhandltmg ist schon in dfesen NJahrbb.
Bd. 56. S. 262 ff. mit gebührendem Lobe gewiirdi|:t worden. Wie-
wohl ich mancher Bemerkong, die dort angereiht wird, nicht bei-
stinmen kann , so ist doch ein Abriss des Inhalts gegeben, der
j^en mit altctiaslseher Leetfkre beschSftfgten Lehrer Tcranlassen
dfirfite, die Schrifl selbst mit ruhiger Erwigung dorchsiilesen.
Aber gaos knn hat K. O. Jacob *) 8. 280 die Krager'sche Bei-
gabe, die
Erklärung von Horat. Epp, I. 14,
beitthrt, jedoch mit demZusatie: ^^Dergleichen Stucke mijsscn
aelfcst gelesen, verglichen, beurtheilt werden.^^ Ich will
hier aufs Letalere eingehen. Man möge dies wie einen Nachtrag
betrachten, der su den Benrtheiliingen in diesen NJalirbb. und
beaonders in MUtieira' Zeitschrift als BrgSnsung hinsukommt.
Idi glanbe dafür ans drei GrSnden noch einigen Raum beanspra-
ehen srdnfen. 1) Bin Abbild der Praxia Ist immer lehrreicher
ood interessanter, als blosse Theorie. 2) Im concretcn Bei-
spiele, wie es hier vorliegt, gewinnt die abstrae-te Lehre erst
fhr Tollea Verstandnha. 3) Ik die aitclassische Lectöre mit der
^ Mit den have^ fwa anknal bei Brinnening tn diesen Mann ver-
kiiSpfi sich der Wnnseb , dass einer der Freande , denca Jacob iai Leben
■nh« itaad, eine ktnrse Charakteristik dsMelben lieforn möge. Das hat
dieser homane Gelehrte mit seiner vielseitigen Belesenheit Terdient« Dana
er bat in mehrfacher Hinsicht den altclassischen Stadien eine weiteia
Verbreitang nnd Anerkennong %u versclrnffen gesncht, nnd dies in einer
Zeia, wo die mefatea Gymnasiallehrer in rein philologische Detail-
forschang sich vergraben hatten, ohne su bedenken, dass die allge-
■seiBer gewordene Mldang aach an den Stndienkreis , besonders an Pada-
ga^L and Didaktik, Forderungen stelle.
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158 Lateinbche Litterator.
Gegenwart ia mtnchen Conflict gerith , ao mochte der Gegenatand
iomethodiacher Hinsicht wichtig genug aein, um noch einmal
beaondert behandelt zu werden. Dabei ist ea erfreolich sn se«
ben, daas Hr. Kruger nirgenda in allgemeinen AbatracUonen über
«^Forderungen der Zeit^** sich ergeht, aondern überall die concreiea
Fälle ins Auge fasat. Ueberhaupt dürfte daa groaaere Publicum«
wenn man vielleicht von ein paar grösseren Slfidten absieht, am
Gymnaaialweaen lange nicht so gewaltigen Antheil nehmen, ala
Viele in künstlich gesteigertem Selbstgefühle au glauben acheinen.
Daa haben unter Anderm die Lehrerveraammlungen, die sum Theil
öffentlich waren, genügend bewiesen. Denn ausser den CoUegeo
hat, mit sehr vereinzelten Auanahmen, sich Niemand betlieiligt,
als höchstens eine Anzahl Studenten, die auch nur aua Neugier
gekommen waren. Was bisher von Leuten, die auaserhalb der
Schule standen, an Reformbestrebungen der Gymnasien Antheil
nahm, hat leider — man moas es mit tiefem Schmerze gestehen
— zum grössten Theii einseitig in demokratischem Radlcaliamua
seinen Ursprung gehabt. Aber die Schule ist ein viel au gehei*
ligter Boden, ala daaa man aie in das politische Parteigetriebe hin-
einziehen dürfte. Auch kann man aicb über die mangelnde Be-
thelligung anderer Stände an Gjrmnaaien nicht wandern, weil
Vielen zum begründeten Urtlieil über eigentliche Gymnaaialstiidien
die nölhige Sachkenntnies abgeht. Wo daher von derartigen Din-
gen und deren Methode gesprochen wird, da gilt ea nur einer
ruhigen Verständigung unter den Amtsgenoasen, die nicht blos
von „Forderungen des Zeitbewuastaeina^ zu reden wlaaen,
aondern auch Bedürfnisse kennen, besondere für unsere Zeit»
die wahrlich keinen Ueberfluss an reiner praktischer Tn*
gend beaitzt. Doch ich gehe zur Sache.
•Hrn. Krnger^s Beigabe besteht aua zwei Theilen« von denen
der erate den eigentlichen Schulcommentar, der. zweite eine pä-
dagogische und philologische Rechtfertigung dessen enthält, was
er abweichend von den Herausgebern des Horaz erklärt hat. Er
wünsclit, daas seine Erklärung „nach den in der Abhandlung aua-
gesprochenen Ansichten über die an eine Schnlaoagabe zu machen-
den Anforderungen benrtheilt werden möge in Hinsicht auf Ein-
leitung^ Angabe dea Inhaltes und der Gedankenfolge, Wort- und
Sacherklärung, Berückaichtigting verschiedener Erklärungen eioer
und derselben Stelle, so wie in Betreff der Anfuhrung von Panillel-
atellen und Qtaten theila aua dem Dichter selbst, theils aua an-
deren Schriftatellern.^^ Da muss man denn das Drtheil voran-
achickeu , daaa dieser Commentar für den Schulzweck der beste
von allen aei , welche bis jetzt über daa betreffende Gedicht er-
achienen aind« Man kann ferner hinzuaetzen, daaa Hr. Krüger
viele Ansichten seiner Vorgänger mit glücklichem Erfolge wider^
lege, so dass sich der Leser für Belehrung und Anregung zum
Danke verpflichtet fühlt.
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Kroger : Erklarang von Horat. ep. 1, 14. 150
Abergeg;enübereiaer philolo^gcben n. pidagogischen Grösse,
wie Hr. Krager Ut^ ^esiemt es sich offen ebne Ruckhalt su teta
Bod im loteresse weiterer Belehrung, die man hoffen darf, Be«
denken und abweichende Anaicliten geltend sn machen. Ich be*
giBoe mit den Einselnheiien. Da acheint mir im Allgemeinen^
seibat nmch dem von Hrn. Krüger gegebenen Maaasstabe, noch
ifluner so viel bemerktau sein. Ich will diea so aeigen reran«
eben, iodem ich das obige Kriterium in nmgekdirier Ordnung
befolge.
i) Also xnerat über ParaHehteUen und Wale. Zu einem
Gedichte, daa 44 Yerae enlhfilt, findet man bei Hrn. Kräger vier
z we ekmasaige Verweisungen auf die Grammatik, die der Schu-
ler nicht nachzuschlagen braucht, wenn er den betreffedden
Sprachgebrauch achon kennt. Aber ausserdem liest man doch
56 CItate. Nimmt man davon auch 11 auageachriebcne und 5 an-
dere weg, die der Schüler ohne Naehtheii übergehen kann, so
bleiben doch immer nicht weniger als 40 übrig. Das lat zu viel.
Ilr. Kr. stellt §. 10 als Priuclp auf: „Daa Haass ist hier über-
acbritten, wenn mehr gegeben wird, als zur Erklirung der vor-
liegenden Stelle ttothlg ist.^- Darnach will ich die entbehr-
lichen durebgehen. Zu va. 1 mUn me reddentis :\^Vtber seine
Sehnsucht nach dem Landleben und die zerstreuenden Geschäfte
des Stadtiebens a.^^ drei Stellen, welche zur „Erklärung der vor-
liegenden Stelle^^ nicht nur nicht nothig sind , sondern vielmehr
davon abfuhren, indem sie für Jetzt den Gesichtskreis zu sehr
erwdtern. Hr. Kr. könnte zwar mit §. 9 antwortien, dass der
Lehrer aneh mittheilen müsse, was „mit der betreffenden Lectüre
sich naturgemaas verbinden^^ laase, aber darauf werde ich am
Ende antworten. Vs. 4 sjrinas s. Ep. 2, 2, 112 [Druckfehler statt
212]iatbeaser nach der Erklärung: „in. metaphorischem Slnne^^
mit wie anzureihen, ao daas es Motiz wird sum beliebigen
Nadwcblagen. Daaaelbe gilt von fs. 6 quanwta; Laroiae, wo statt
„auch Od. 1, 26 und 36 erwähnt; auch 3, 17'^ deutlich zu sagen
wäre: ,,an den auch Od. 1, 26 und 3, 17 gerichtet sind und der
auch I, 36, 7 erwähnt wird^**; ferner vs. 9, wo etwaa kurzer be-
merkt sein konnte: „In eigentlicher Bedeutung, wie Od. 3, 9, 24,
nicht Im Sinne von 9)iAay, pflegen^^; und: „claustra vrie car-
ecrea in Sät 1,1, 114.'' Die zwei Stellen zum Gedanken von
va. 13 tfi cwlpa est animue wurde ich atreichen ; denn deraelbe
findet sich bei den Dichtern aller Volker. Der Primaner muss
aolebe Gemeinplätze aus Horatios durch Auswendiglernen im
Kopfe haben y aber nicht in der Ausgabe. Eben so zu vs. 18 mi-
ramtir. Das Citat zu vs. 19 fuhrt m zu specif isch e Philologie.
Zu va. 26 reicht die Note ,4Strepltum ohne verächtlichen Neben-
begriff^' vollkommen aua,ohne dass die zwei Citate zur „Erklä-
rung der vorliegenden Stelle'' nbthlg sind. Bei vs. 29 rioua reicht
der bhisae Name J9%ei}^tazur Erläuterung bin, well der Schüler
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160 Lateinische LHieraiar.
die Bwet citirteo Stellen epiter selbst im ZastmmenbsD^e liest.
Das miidi eapUli (vs. 32) warde IchohDeCitate blos durch swel
deutsche Worte eridaren, was sum Verständniss der ^vorlie|;endeQ
Stelie^^ hioiioglich ist. Zu vs. 34 media de iuee wörde ich auch
noch media de die hinsuschreibeu und so stellen, dass der Schü-
ler beide Citate, um ,,die vorliegende Stelle^^ su verstehen, nicht
erst naehsuschlagen braucht. Um einsusehen, was in y^vorlief es-
der Stelle^*' coena brevis (35) und eolo (42) bedeute, bedarf es
keines Citates. Ausserdem muss ein Primaner, mit dem man Ho*
ras liest, die Begriffe moratur (6) immeriium {12) dieeonvemi
(18) morBU (38) aas Analogie und Zusammenhang selbst verste*
faen , ohne dass man ihm mit blossen Citaten so Hfilfe kommt.
Auf solche Weise würden gegen 30 Citate entfernt; die öhrigen
sind dann grosstentheils in einer Form so geben, dass sie der
Schuier durch daa blosse Lesen der Noten versteht Als wirk-
lich nothwendige Stellen, die der Sch&ler bei der Vorberel-
tong naehsuschlagen hStte, d&rften blos drei bis vier übrig blei-
ben. Dies aus swei Gründen« Erstens ist ein verbindliches
Nachschlagen — das wird voraosgesetst — mehr oder weniger
Fingerthatigkeit, die viel Zeit kostet und von einem Trigen aus-
serdem verabsäumt wird ; sweitens gewinnt der Schüler för seine
Bildung weit mehr, wenn er die kostbare Zeit, die snm Naeh-
sehlagen und Vergleichen* vereinselter Stellen bei der Vor-
bereitung nöthig sein wurde, lieber auf grösseren Umfang su-
sammenhängender Lectfire verwenden muss. Dss ist für Ihn
nicht blos lohnender, sondern auch intereasanter. In atdehem
Sinne deute ich, was Hr. Kr S. 36 verlangt, die „möglichste
Spsrsamkeit hinsichUich dieser Citate.'' FreiUeh haben die frü-
heren Herausgeber, wie auch Hr. Kr. bemerkt, mit Citaten cinea
wahren philologischen Luxus getrieben und paasende und unpas-
sende, wesentliche und unwesentliche Stellen bunt an dnander
gereiht. Aber man mache sich keine Illusionen! Solche Dinge
werden von Schülern in der Regel weder gelesen noch beontst
leb komme
2) sur ^^Berücl[9iehiigung vereehiedener Brkiärungen eimer
und derselben Stelley In der doppelten Brklimng su uneta po-
pina (22) und ei tarnen urges (26) stimme ich bei, vermisse auch
noch eine solche su anguius iete (23). Denn eine solche Zusam-
menstellung von swel so verschiedenen Besiehnnjjen, nach wel-
chen iete aus der Seele des Horas und angtdua aus der Seele des
Verwalters gesagt wäre, bleibt Immer etwas AaffiUllges. Ferner
wird dem Verwalter sonst nirgends ein verichtlichesSchqiih-
w ort in den Mund gelegt, sondern überall nur seine maaaslose
Sehnsucht {voio mit) nach dem Stadtleben, also Dnsufrfedenheit
mit seinem gegenwSrtigen Loose hervorgehoben. Sollte endlich
im blossen angulua^Xn verichtlicher Snn liegen, so wlkrdeHoms,
nach der Analogie anderer Stellen su sehllessen, sich denlllcher
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Kroger: Erklirong Ton Hont« ep. 1, 14. 161
iiiagedriickt haben. leh würde daher daa Wort im nicht ver-
ächtlichen Sinne erkllren, um ;Ieichartl£;e Beaiehung mit täte
la haben, oder wenigKtens beide Erkläruo^en suaaamenatellen.
Dagegen ist die swelfache Erklärung yon babitatum und $oUtum
und voo Lamiae pielas et cura nach meiner Ansicht unnöthig,
veil die eine bei Betrachtung des Zusammenhanges entschieden
als die bessere herrbrlritt. Ich will meine Ansicht knn anfnh-*
rcn. In ts. 2 und 3 Hegt die Absicht^ das Landgut und den Anfent-
lisit auf demselben von einer emp/ehlungswerthen Seite daran-
Stelleo. Dies aber wird jedenfalls klarer und kräftiger beseicfinet,
Vena man die Partidpia von der Gegenwart deutet. Denn
sonst wurde dem fingirten Verwalter der Einwand bleiben: ja
frih er^ als dies noch stattfand , war es auf dem Lsndgute wohl
schon und angenehm, so dass man zufrieden sein konnte; Jetit
aber ist es anders geworden. Wenn Hr. Kr. in der Rechtfertigung
S.35 sagt: yiFSr den nächsten Leser druckte sich der Dichter nicht
sweideutig ana , da dieser wissen musste, — wer die bani patres
waren nad in welcher Absicht sie nach Varia zu gehen pflegten^\
foder wie Duntser Kritik und ßrkl 8. 418 sagt: „Die Verhält-
nisse waren den Freunden des Ilorsa bekannt , so dass ein Miss-
verstandniss kaum su bef&rchten stand^^], so mochteich beif&gen,
dass Horas dies nicht näher bestimmt au haben scheint, weil es
fix die Hanptidee dieser Dichtung, wovon unten unter
Mr. 4 die Rede sein wird, gans gleichgültig wsr. Er wollte nur
sagen: Auf dem umfangreichen Landgute wohnen doch andere,
die gut oder wacker und mit ihrem Loose sufrieden sind , aq
dsss der Hanptbegriff , was die Interpreten meiner Ansicht nach
mit Unrecht übersehen, in bonos liegt. Hiermit dürfte auch der
Anstoaa von Ob bar loa (in Zeltschr. für Alterth. 1843. 8. 1045)
gehoben sein.
lieber vs. 6 Lamiae pietas et cura urtheile ich also. Dasa
Horaz hier aeine eigene pietas et cura rühme, stimmt nicht in den
Znsaflunenhang mit dem folgenden istuc mens animusque fert et
aauU apatiis obstantia rumpere- ciaustra^ was wahrlich kein Zei-
chen von pietas und cura gegen einen Freund ist, sondern eben-
falls nnr.ala ein von der Pflicht gebotenes invisum negotium quod
Romam traxit (17) sich kund giebt und so mit der ganzen Idee des
Gedichtes harmonirt. Wohl aber verlangt das fratrem maerere
nnd rapiQ defratre dolere inäolabiliter ^ in solcher Stärke, seine
Begründung, und diese findet es in der pietas und cura des La-
nia. Hierzu kommt die Symmetrie der Gedanken. Wie näm-
lich der Dichter dssfratrem maerere und rapto de fratrf dolere
als zwei gesonderte Begriffe auseinanderlegt, so hat er auch zu
pietoB noch dss et cura hinzugesetzt, wiewohl der Hauptbegriff
eigendtch schon mit Lamiae pietas gegeben war. Daher kann
Id Hrn. Kr. nicht beistimmen« wenn er d^s Ganze durch «,:^ pia
a^ deutet, welches "kv diu dvolv [Lobeck zum Aj. p. 136 sqq.]
if. J«Ar6. f. PkU. «. Päd. ad. Krit. BibU Bd. LVU. Hft. 3. H
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1S2 Lateinische Liiterator.
ich fiberhaopt aus der Schulerklanin^ ^nalieli entfernt sehen
mochte, da es mehr verwirrt als aufklart. Die ganze Redensart
also kann ich nur. so verstehen, wie das homerische 'SAif^i^g OQiiiq-
fiaTff TS tfroi^orxff^ TS, was man ebenfalls gegen den Zusammen-
hang der Idee und unhomerisch erläutert hat [wie kürzlich auch
Welcker, der epische Cyclns B. 2, mit Verweisung auf Lehr s
bemerkt hat]. — Will nun Herr Kruger, auch wenn er mir
beistimmen sollte , dennoch nach 8. 36 beide Erklärungen zur
Sprache gebracht wissen, ,,^hon um an der Benrtheilong der-
selben den Scharfsinn des Schülers zu üben'S so ist mir dies
einerseits eine gefahrliche Hinterthiir zum Einschmuggeln ron
Ungehorigkeiten , andererseits ein zu grosser Zeitaufwand , den
man besser auf Erweiterung der Lectttre terwenden kann. Um
aber etwa als H&lfsmittel zu dienen für eine Interpreta-
tionsübung der Schüler, wie dieselbe in Mütze U's Zeit-
schrift zu §. 13 der Abhandlung berührt worden ist, möchte
überhaupt eine Ausgabe, welche der gewöhnlichen Leetüre
dea Schülers als Unterlage der Vorbereitung und Wiederholung
dienen soll, nicht ausreichend sein. Denn zwei Terschiedenar-
tige Zwecke lassen sich nie gut mit einander Tereioigen. Ich
würde daher in einer Schulausgabe nur dann zwei ver-
Bchicdene Erklärungen zulässig finden, wenn wirklich beide
nach Sinn und Grammatik möglich sind, also gleiche Geltung für
aich beanspruchen können. Dies führt mich
3) zur ^^JFort- und Sacherklärung^\ worüber ich theore-
tisch besonders in Hinsicht auf die „sogenannte formale Bit-
dung^^ anderwärts gesprochen habe. Jetzt zur vorliegenden Pra-
xis, bei welcher das schon oben Berührte übergangen werden
kann. Mein zu yiel finde ich theiisim Formellen, tfadls im
Materiellen, Im Formeilen: Wiewohl sich Hr. Kr. vor der
Weitschweifigkeit Anderer gehütet und den Wortlaut der Brkli-
mng nur nach dem Maassstabe der Klarheit ausgedehnt hat , so
möchte sich dennoch Mehreres, ohne Beeinträchtigung der Klar-
heit, auf kürzeren Ausdruck bringen lassen. Nur ein paar
Beispiele. Statt vs. 3 über Fariam dimüiere eilf Zeilen zu ge-
ben, wäre einfach zusagen: „Die Erklärung ist nngewiss, viel-
leicht'^ etc., d. h. die Ansicht beizufügen, welche dem Ilemun-
geber die wahrscheinlichste zu sein scheint. Denn dies Alles sind
ja nur iusserliche Notizen, die auf die wahre Bildung de«
Schülers keinen Elufluss üben, daher bis zur unabweisbaren Noih-
wendigkeit beschränkt werden müssen. Zu ts. 21 wird bemerkt:
„popina] ob das Beiwort uncta in dem Sinne tou imronnda zu neb-
men sei (vergl. Sat. 2, 4, 62 nnd ebend. vs. 78), oder in Beziehung
auf die in der Garküche bereiteten Speisen stehe (vergl. Ep. 1,
15, 44), ist zweifelhaft. Im ersteren Falle ist es mehr ala Aa-
aicht des Horaz selbst von der Beschaffenheit derselben su be-
trachten.^^ Dies Hesse sich für das Verständniss der „vorliegen-
den Stelle^^ kürzer so ausdrücken : „uncta popina] entweder im
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Kruger: Erkünmg von Horat. ep. 1, 14. |03
Siniie Ton imiBaBdä oder mit BeiiehuDg: auf iie in iet Gark&che
bereitaeo Speiieo/^ Dmb dies aufs Beiwoirt uncta gehe und daaa
nach der eratern Erklinin^ mehr die Ansicht den Hormt darin
Uege, kann man dem Nachdenken des Schüiera aeibst überlassen.
Die CItale sind entbehrlich. An das entere mag alch der Schflier
im Nethfali olme Nachweia erinnern « sum sweiten wird er bei m-
scfaerer Lectnre aeibst gleich gefohrt Auch das sweimai ia rer«
schiedener Beaiehung aafgerülirte uva (29) wire in einen Artikel
uad köraer susanmiensiiziehen. Eben so bei ts. 83 quem — immu.
Ben — rapaoi. Das ,^fquidi FaiernlJ klaren, geklirteii Falemen.
italischer Wein, von dem ager Falernus, in Campauien an^der
Grease ?on Latium^^ seigt ebenfalla den mändiichen Vortrag des
geübten Praktikera. In der Ausgabe durfte hinreichen: „geklar^
ten Falerners, ans Campanien.^^ Das ,Jtalischer Wein^^
versteht ddi dabei von selbst, und dass die Gegend ,,an der
Grenae von Latium^' üeg«^ niuss der Schüler aus der Geographie
wissen. Denn Im alten Griechenland und Italien den Schüler den
Haoptsachen nach heimisch au machen, ist strenge Aufgabe fiir
den Gescfaichtslehrer. Za obliquo ocuio (37) hiesse ndne Note:
„scheel, Jlo|^ o^ftan. Vergl.^^ das Citst. — Nocliv weniger
aber kann ich mich mit den lateinischen Erklirungen befreun-
den. Hr. Kr. erklart in §. 15 der Abhandlung sich gegen „die la-
teinische Sprache als Vehikel der Erklärung ^^ und halt sie
„nach gemachten Erfahrungen furunpraktiach und mit der g e -
rechten Forderung dnes möglichst raschen Fortschrittes
inderLectftre für unvereinbar*^, aber dennoch hat er selbst
nlcbt wenige Erläuterungen in tat einlacher Sprache geliefert.
8o vs. 2 „quinque foeis] •== domibns oder fsmiliis^^ was noch daau
▼eradiiedcn noancirte BegrüFe susammenstellt. Warum nicht ein«
laeh und knri: ,^focis] Feuersteilen == Häiiser^^ mit der Stelle dea
Herodoit Zu va. 9: „claustra ^^ carceres^^ uad „spatia == cnrri-
€o]om*% was ausserdem der ungeübte Schüler leicht unrichtig
verstehen Icann, wahrend deutacjie Wt>rte daa Verstindniss er-
öffnen. So auch bei t9gqua (19). Und liun gar vs. 21 : „fomixj
lopanar, celia fornicata ac subterranea, in qua scorta habiUbant.'^
Hingt daa etwa feiner und aittlicher, als unaer unterird isches
Bordell oder Hurenstall? Nur keinen Sclileier bei unsitt-
lidien Dingen, auch nicht den Schleier der lateinischen Sprach-
form ! In rs. 23 wird gedeutet: „ocius] =: iaciiius, potins. Vgl.
dtina. 8at. 2, 5, 35.«< Daa lat vag und verflacht den Begriff, wie-
wohl auch Hand im Turaell. II. p. 78 so erkiirt Ulis scheint
sUerdlogs ein abgeschwichtes eher als nahe au liegen, aber Ho-*
raa hnt bei aeinem ocUm nicht mehr und nicht weniger als schneU
1er gedacht, nimiich: wenn er gepflanst wQrde, dafür den Wein«
bau der Boden erat tragbar gemacht werden müsste. Ich glaube
daher, dass D&atser Kritik und Erklärung S. 434 s. E. mit
Recht nagt: ,yZn oeiuB eher d. 1. leichter kenne ich keine Fa-
ll*
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164 LatttiilMshe LÜtoratnr.
nllele/^ Hier wurde ich die ginie Note weglanen. Ich werde
Hichsteas eioe Reihe golcher Erfdirtnigea aas der miet trefflieheil
Wagner*ichen Aiitgel»e des Vir^il behandela. J)aa su va. 28 ate*
faende : M^xpi^] Mturaa , paada^S wo daa Textworl doch etwaa
■lehr beaagl, al« die beiden anderen Worte, l»nn mit aeinen Ci-
täte ganz wegfallen , da ea ein Schfiler in dieaem Zuaammenhange
Ton aelbat verateht. Statt; ,,incidere] ronipere^^ (86) wiro eis
deutachea Wort Jedenfalla klarer. Eben ao bei limai (38) Qttd
dtarta(40). Waa nun daa so Tiel im MatcrlclieB beirift,
ao ist daa meiate davon schon in allem Bisherigen mit nur Sprache
gekommen. Ich will nur beifügen, dasa die Erklärung Ton eer*
temua S. 30 wegfallen sollte, weil sie bereits in der Angabedee lahaita
impliciie enthalten ist.
Das wiren meine Erinnerungen und abweichenden Ansichten
iber dieae drei Punkte. Mir scheint, um daa Endurtheil bekn-
fftgen, der treffliche Philologe in Kriger bisweilen wider
Willen den Pidagogetf beaiegt su haben. Ich gebe gern sn und
weise es aus eigener Erfahrung, dass ea H&he und groase Resig-
nation kostet, wenn man nach stundenlanger LectBre der Comme»-
tare su einer eInsIgen Stelle, ao wie nach allaeltiger Erwigung
dea betreffenden Punktea am Ende das ganse Reaultatnur in dner
Zeile oder in ein paar Worten ansammenfaasen soll, ohne Ton den
vielerlei Nebendingen Gebrauch machen tu können. Aber ea ge-
bietet hier atreng das pädagogische Princip, das dnsig und allein
die wahrhafte Bildung des Schnlers ins Auge fasat. Daher kann
eine gute Schulausgabe nur ans Tidseitigen Detailatudien herror-
gehen und li«at sich nicht, wie bisher hSufig geachehen iai. In
wenigen Monaten durch Aufraffung Tcrschiedenartlger Notisen
suaamroenachreiben. Doch dies hat Hr. Kr. achon trefflieb noe«-
einander geaetst, und hat sngidch durch die TorUegeide Probe
ein Beispiel gegeben, in welchem ausser Anderm die eingcatrcu«
ten Fragen höclist sweckmissig sind und den gr&ndlichen «od
fehlen Kenner des lloras von Neuem beweisen. Am klarsten tuid
bestimmtesten aber selgt sich derselbe in der Hauptaache,
die mir noch snr Betrachtung übrig lat, ich meine
4) die „fiSit/etViiifg, Angabe des Inkalies umd der Chdan*
henfolgey In keinen Dichter des Alterthnms Ist an Tiel Jifaieiii-
getragen werden, als in den Horas, well er ala beaonderer lieb*
ling am hiuBgaten geleaen und commentirt worden lat. Daher
findet man in den Ausgaben ttber die Hauptidee und den Gcdna-
kenfortachrltt nicht selten die widersprechendsten Angaben. Dna
hat folgenden Grimd. Es haben die Commentatoren , In die notb*
wendigen Einselheiten vertieft, den Eindruck dea Gänsen nicht
nnbeCbngen genug auf sich einwirken laaaen , aoodern aie habeo»
von ver^Medenen Erklärungen und Leaarten in atreitigen Steilem
erf&llt, idoase Einselheiten aua dem Gedichte berrorgehoben and
dieaen eine sngebiihrllehe Wichtigkdt für die Idee dea Ganseai
beigelogt. In dieser Hinsicht hat der ruhige, Ton grnndlicber
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Kroger: Erkiiraog tob Horaft. op. 1, 14. 165
GeieiifSHikcit geleitete Scharfblick, dco Hr. Kr« bedtst, efae
Beihe tob Inihiioiern nackgewieten, uad nan noaa ihm für dieae
aega live Auftlarvog daakbar aein. Waa er aber aelbat ala El»-
ieUiiBg und Nachachrlft giebt, daa acheiat oiir theila wieder an
fiel, (heila nicht gans richtig) theila nicht genug pralc-
tiachsuaefn. Di^ Elnldtung heiaat: ,,Deai Wertlaot nach lat
die Epiatel gerichtet an den nit acinem Aufenthalte auf dem
Lande muMiffiedcnen, nach der Stadt, In welcher er frfiher gelebt
hatte, aich aunkkaehnenden Verwalter dea Dichtere. . Haraa ver-
weiact ihm aeine Dnbeatindigkelt und atellt dicaer aeine eigene
nnrerinderlidie Vorliebe für daaLaadlcben gegenfkber, über deren
Grinde er aich anaapricht. Zum Scliluaae ertheOt er Am hi einem
Spichworte den Tcrdienten Beacheid. Deber die Vecaninmnng
nnd eigenüiche Tendens der Epiatel alehe nnten."* Hier möchte
der erale Sats fiberflfiaaig aehi, well der Schiller diea achon aua
der Ceberadirift und aua einem nur oberfllclillchen Leaen dea
Qedkltlca aelbat begreift. Die nwel folgenden Sitae geben iwar
richtig ebiadne Momente, aber ale enthalten nkht, waa eine
SdmJanagabe dea Iloraa bei den meiateo Gedichten voranateHen
aelfte, ün klarer und beatimmter Sprache den Hauptge-
danken oder die Hauptidee, welche der Dichter Jedeamal
dmchfuiiri. Der letate Sats mit aelner Verwelanng nach unten
aeigl achon von aelbat, daaa derartige Nachachriften eben ao
gut, d. h. ohne Unterachied für die Praxia, Toranatehen können,
wdl ja der Schfiler In dem Glauben ^ dort weitere HQlfe flr aeine
Voibcffeitnng in finden, aoglelch daa am Eode Brliuterte nach,
icacn k«D. Und wm bringt dieae Schlnaaerklirungl Sie glebt
in nennsehn Qnartseilen eine, an und Ar a|ch recht actione,
phllologlach^aachliche Belehrung bbcr daa Gänse, aber —
duiiatmein Haupteinwand — ohne die 'pidagoglaclie Anre^
gung der jugendlichen Selbatthitigkeit. Ea wird Allea mit
«emlicber Auaföhrlichkeit nur ▼ordemonatrirt. Nebenaacbe ist
hfer, daaa ich Einigem In dieaer Faaaung nicht beistimmen kann.
So wird bemerkt: ^Haoptgegenatinde der Betrachtung bn Gedichte
nndeineraeiU die Vorliebe dea DIchtera fir daa Land-
leben, andereraelta die tadelnawerthe Unboatindigkelt der
Menochen, welche, mit dem eigenen Looae unsufrieden, daa Looa
Anderer giitckllch preiaen.^' Daa sollte wcnigalens, wie Ich melne^
aaagekehrihelaaen: „die tsdelnawerthe CJnsufrledenheit der
Menochen, welche aua Unbestindigkclt der Seele nur daa-
Looa Anderer giiickllch preben.^^ Weiter unten wird gesagt:
„Der auf einer erdichteten Veranlassung beruhende Brief bat
wahrMheInlich den niebaten Zweck, die Freunde dea DIchtera,
«eicbe denaelbeo gern öfter und linger in der Stadt tu haben
nHaachten, iber die Grönde aelner Vorliebe I3r daa Landleben
anfsaUireo.^^ Hiergegen erlaube Ich mir FolgendM au bemerken.
Dm Oaame Ist wohl eine Dichtung, die, wie auch Heir Kroger im
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100 Laiemlsclie LUterator.
Vterigen mit Recht annlmiiit, „flr uidere Leute beitloNnt wti^S
indem der Verwalter (nach S. 37) ,,bloe der fing^lrte Bmpfiager
der Epistel ist^^ Aber die Veranlassung ist sohwerlieh er-
dichtet, sondern mochte In der d amallgen Zeit su suchen «ein,
welche bei nicht weidgen Menschen aus verschiedenen Granden
Unsufriedenheit mit ihrem Loöse erzeugt hatte. Base
der Brief specieil für ,,die Freunde des Dichters^^ aus dem ange-
fahrten Grunde verfssst sei, das rechne ich ebanfiills au den S.33
berührten ,,Vcrmüthiingen, welche ehieshaltbaren Ornn^
des entbehren^S ^i^ ^i^'® Interpreten es auch immer behaupten
mögen. Denn es wird dabei nur eine einsige Stelle (ts. 6 ff.)
beachtet, die nach der Sprachform und nach dem Zusammenbange
bloa einen personlichen Nebenzug enthäh und deshalb mit
Clarecht sur Ailgemeinheit erhoben wird, um die Tendenz
der ganzen Epistel herleiten zu können. Und dass der Dichter
seine ^Freunde IU>er die Grunde seiner Vorliebe für das Land-
leben habe sufkUren^^ wollen, das beruht wieder auf einer An-
nahme, welche Tereinselte Versö (35-— 39) aus dein Zoaam-
menhaoge herausnimmt, dagegen alles Vebrige naberucksiohtigt
lisst. Hierzu komtnt, dass der Dichter diese ,,Grinide^^ in andern
Gedichten noch ausf&hrlicher und schöner geltend macht, da man
doch , wenn jene Annahme richtig sein sollte, gersde in dem vor-
Hegenden Briefe das Vorsttglicl»te in dieser Hinsicht erwarten
mflsste. Nach diesem Allen wilrde ich In einer Schuiansgabe
einen derartigen Passus unterdrücken, weil die Sache höchst zwei-
felhaft ist V zweitens well man nicht einsieht, was- der Schiler an
Bildong gewinne, wenn er blosse Vermuthungen liest. Schliesa-
lieb berührt Hr. Kr. die Abfassungszeit, die sich bei vorliegeadem
Briefe „schwerlich mit Sicheiheit ausmltteln^^ lasse. Ich melnei
dass die ganze chronologische Fra^e , so interessant sie für Philo-
logen ist, für Schuler grösstenthells werth- und gehsitloa ael.
Denn mit wenigen Ausnahmen, wo zugleich ein Schiusa auf das
jedesmalige Zeitleben und auf die im Gedichte selbst erwihnten
Zuge ml t S ich erhei t gemacht werden kann ^ bleibt das Meiste
dieser Art fär den ju^enditchen Geist nur iusserliohe Noila,
die kein bildendes Element besitzt.
Nach dieser mehrfache Negation scheint eisPlichtziiseki,
auch noch die Position hinzuzufügen, wiewohl nur die ptda-
g o g i fr c h e Seite hier Hauptsache ist, und die etwaige Abweichung
Im Philologischen, selbst wo ich irre, jetzt Nebensache bleibt.
Ich wurde zur vorliegenden Epistel, die offenbar einen didakti*
scheu Charakter hat, als Einleitung den Hauptgedanken tot-
anstellen, um erst deri nöthlgen Gesichtspunkt su eroffnen, und
dann würde Ich sogleich eine kurze Motivirung der Personen hin»
sufügen. Alles aber so gestellt» dass der Reiz für das Einzelne
nicht beebitrichtigt wurde. Also uomaassgeblich etwa in folgen-
der Weise : „/^fo Unzufriedenheü der Menschen mit ibremLooee^
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Kruger: ErkUrong Ton Horat« ep. 1, 14. 167
dargesielti in einem Gegemai^ zwischen Siadt* und Landiebefi.
Das Game ist eine auf historischem Grunde ruhende Dichtung.
Dass der fingirte Dichter in einem etwas besseren Lichte er-
scheint y alsderßngirte Verwalter ^ hat theils seinen tieferen
Grund in der Forliebe der römischen Grossen^ besonders des
Horasyfiir das Landleben^ theils in der Nebenabsicht^ die Men-
sehen zur Zufriedenheit zu ermahnenj"^ Unter diese Idee liwt
sidi Alles bringen, was Im Gedichte erwähnt ist. Der ^^Gegeo-
sats awiachen Stadt- und Landleben'^ sieht sich durch die ganse
Epistel hindurch und Ist überall in einander verschlungen. Wir
haben ihn gleich im Anfange vs. 1 und 2, und er kehrt jedesmal
beim Fortschritt zu einem neuen. Gedanl^en zuriick, wie tb. 10, 14
und 1% TS. 16 und 17, ?s. 20 und 21, vs. 22 und 23, ts. 25 u. 26,
TS. 37 und 40. Dass der Verwalter der blos fingirte Empfinger
des Briefes sei , dürfte jetzt allgemein angenommen sein. Aber
auch der Dichter hat Inder Hauptsache eine fingirte Rolle
übeniommen und nur nach seiner Gewohnheit personliche Ver-
hältnisse nebenbei eingeflochten. Denn er redet von sich in der
Jritten Person (vs.5), spricht vs.8 und 9 in einer Starke des Aus-
drucks, iie den Lamia eher beleidigen als trösten musste, wenn
nicht die Stelle in der Dichtung des beabsichtigten Ge-
gensatzes ihre Rechtfertigung bitte; nennt sich vs.l2 mit stut^
iusy wss nicht „mit harmloser Offenheit in gewisser Ilinslcht^^
(S. 30) oder ^^anscheinend'^ (S. 34) gesagt sein kenn, sondern ganz
eigentlich zu verstellen ist und nur in der didaktischen Rolle des
f ingir ten Schreibers seine Erklärung findet. Es ist daher ganz
Im fingirten Charakter begründet, wenn der Dichter am Ende
«s. 39 sich so dsrstellt, sls wenn er sogar die untergeordnetste
Landarbelt mit Vergnügen zu verrichten pflegte^). Dsgegen fin-
det sich — wohl gemerkt! — nirgends auch nur die leiseste An-
deutung, dass die ländliche Ruhe und Abgeschiedenheit den Mu-
sen und der Dichtkunst günstig sei. Das bitte zu der hier über-
oommenen Rolle nicht gepsssst. tVenn ich dies Alles erwige, so
wj7I es mir scheinen, als ob Hr. Kr. dem fingirten Verwalter doch
etwas Unrecht thate. Er meint nfimlich, dass derselbe „sls eine
slemlich^^) gemeine Nstur geschildert werde vs. 21 ff.^' (S. 32)
hat Aehnliches schon in den Noten S. 31 erinnert, mit dep
^^ Orelli ist freilich gUich mit einein ^^m ei joci causa bei der
Hand. Aber die« dids oder Joci causa, so wie das iwt e/^ave^ow, was
aacfa Hr. Kr. einmal 8. 56 mit Recht bekämpft, erscheinen überhaupt im
OreIli*»cben Commentare bisweilen als ein wahrer deus ex maekma an
Steilen, wo die Idee des Ganzen nicht hinlänglich erkannt worden ist.
**) Beide Ausdrucke sind doch immer noch viel richtiger und Tor-
si<^ti«er , als in der Binleitnog bei Orelli, der wieder joei causa die Epi-
itd gar ^nem servo nequassj moroso , Ubaci zakqmmen lasit.
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lOB LaUinische Utterator.
Worten: „Dtevs. 21—25 aufgeiihlten Freuden de« SUddebens,
nach denen er sich sehnt, lassen den Verwalter sogleich als
einen. der niederen Volksciasse angehörlgen Mann erken-
nen.^^ .Aber zwischen einer /oritir nebst mereirix tibieina und
den Libertinagen des Horatius mochte ich keinen so feinen Un-
terschied machen. Kann doch der Letztere selbst (ts. 33) die
sGsse Erinnerung nicht unterdrücken, dass Cinara Ihn einst aus
Neigung , und nicht aus Habsucht gellebt habe. Was ferner die
bidog und balnea anlangt , so sagt zwar Hr. Kr. zu Gunsten seiner
Ansicht: „statt aller Erg&tzllchkeiten des Stadtlebens für den
gemeinen Mann.^^ Indess an Spielen und Bädern ergötzen
sich auch vornehme Laute, und die Alten wissen bekanntlich
davon manch Liedchen zn singen. An der uncta popina endlich,
80 wie an der iaberna^ qiiae vinum praebere posail^ sind auch hö-
herstehende nicht gleichgültig vorübergegangen. Ja es wurde
die delicate oder fette Garkfiche mit der mageren Kost, au
welche der Dichter den vlllicus weist (vs.40), geradezu im Wider-
spruch stehen, wenn nicht beides in der Absicht, nur die Reize
des Stadtlebena plastisch zu schildern, seine höhere Einheit finde.
Ich finde jede derartige Bemerkung fast eben so entbehrlich,
als die massige und nutzlose Frage bei D&ntzer {Nachträge
8. 206 f.), wie lange der vlllicus auf dem Landgute schon be-
findlich zu denken sei. Auf einen niedrigeren Stand desselben
liast nur das terrae gravie (26) und das diaria rodere (40)
schliessen. Aber dies ist nicht in der „Sehnsucht nach den
Freuden des Stadtlebena*^ zu suchen , sondern beruht auf der An-
lageder ganzen Dichtung^ welche ihre Hauptidee auf zwei
entgegengesetzte Charaktere dieser Art beschrMnken wollte. Und
in solcher ),Beschrinkung zeigt sich der Meister.^'
Dass aber die finglrten Personen, welche beide mit ih-
rem Loose unzufrieden sind, Horaz mit dem Stadtleben (vs.l.
4. 6. 8, 9. 12. 1^ tristem. 17 invisa. u. a.), der vlllicus mit dem
Landleben , zugleich die Triger einer allgemeineren Cnsa-
f rledenhei t sind , und dass der Dichter die Nebenabsicht habe,
Andere zur ZufHedenhelt zu ermahnen; — das scheint mir deat-
Itch hervorzugehen theils aus persönlichen Beziehungen, welche
tanvermerkt zum Gemeinplatze werden (vs. 11—13. 18. 29 — 30.
35—36. 43—44), theils ans der Wahl der Ausdrucke, theih nin
der ganzen Gedankenfolge, die mit einem allgemeinen Bilde
aus der Thierwelt schliesst. Ueberall klingt die Unzufriedenheit
der Menschen mit Ihrem Loose durch. Dahin rechne ich anch
vs. 4; certemus^ spinaa animone egofortius^ an tu evellas agro.
Hr. Kr. erklirt in der Inhaltsangabe: „wie Horaz selbst an seiner
geistigen Bildung, an der Cultur seines Geistes *) arbeitet,
♦) Auch W. Teoffel Im Leben des Horaz (in Paoly*« Real-Knc«
B.3.S.1469) hat die obige Stelle so ganz allgemeinen Worten ciUrt,
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Kriiger: Brklirting Ton Horat; ep. 1, 14. IQO
ao möge der Verwalter sich die Collnr des Aekere angelegen
•ein lassen.^ Aber bei dieser Brklirting erwartete man erstens,
dusln der Stelle ein Gegensats stsittfinde iwischen geistiger
Bildung und Ackerbau, wahrend doch nur Ton der gegen- <
seifigen Unsofrledenheit mit dem Stadt- und Landleben die Rede
iit. Zweitens durfte das lateinische „Dornenana dem Her-
ten siehe n^^ doch au speciell sein, um es so allgemein ,<,an der
Caltor seines Geistes arbeiten^ deuten zu können. Drittens will
mir dieser Gedanke In solcher Allgemeinheit hier müsslg und
BBchtern erscheinen, well ich keine bestimmte Besichuog sehe.
Ich habe daher mit R&cksicht auf die Parsllele (II. 2, 212, wo ?on
eiBselnen Fehlern gesprochen wird) und auf den Zusammenhang
die vorliegende Stelle immer nur ao rerstanden, dass Ton den
Dornen der Dnsnfriedcnheit (den Ursachen it» fasiiäire
sgellum) die Rede sei, welche Boras sus dem Hersen hersus-
siehen wolle, — denn in culpa eMt animuM — und dasa daher
iiirimo nidit Mos auf Horaz, sondern weit mehr auf den ünglrten
Verwalter sich besiehe'^). Ffkr dieses Verstindniss schien mir
audk das Folgende au sprechen et melior Ht Horatiu9^ an res^
woso Hr. Kr. schreibt: ,^0b also ich besser fBr mich sorge, oder
du for das Landgut.^* Sollte dann aber statt siV nicht ?ielmehr
fiat oder evadat ateheo messen 1 Ich erküre daher: und ob Ho-
ras hierin besser sei (nämlich: die Unzufriedenheit aus dem
Herzen su verscheuchen) oder das Landgut, d. h. oder ob daa
Landgut dies selbst vermsg, indem ich dir dessen Annehmlichkeiten
ana dgener Erfahrung im Folgenden su Gem&lhe fBhre, oder
ancb: indem |ch dich zu fleissigerer Bearbeitung desselben er-
muntere. In diesem Sinne heisst nun der weitere Gedankensu-
sammenhang: Ick wurde gern persönlich bei dir eein^ wenn nicht
die PfUekt gegen einen Freund^ der seinen innigst geliebten
Bruder untröstlich betrauert^ mich wider meinen Willen zurück-
hielte j aber ich bin im Geiste bei dir u. s. w.
Doch genug solcher Nebendinge , die hier nicht nur Hanpt-
sadie gehören. Ich will lieber In pldagogischer Hinsicht
noch ein paar Worte ober Schluss-firklariingen hinzafugcn.
Sollen dieaelben nicht bloase Anhingiel zur Einleitung sein, die
eben so gut gleich zu Anfsnge erwähnt werden könnten, sondern
sollen sie noth wendig ans Ende gehören, so müssen sie Dinge
enthalten, die wirklich erst nach der Lectfkre eines Stuckes oder
Absctinittes verstanden und bearthieilt werden können. Und das
Princip für den Inhalt derselben t Ich habe es oben schon an-
gedeutet: man gebe nur im beachrinkteaten Maaaae theo-
^) Mir schien pSmlich absith tf ich bei aaimo ein bezeichnende-
res Pronomen zo fehlen, am die allgemeinere Beziehung kenntlich^
eben, gerade vtie In vs« 13. 29. 36.
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170 Lateinbcbe Litteratar«
retiflcheNotisen, die der Schuier als tchoo fertige blos re-
cepti? in aicb aufzunehmen braucht; dagegen gebe man überall
praktische Bildungselemente, die den Selbsttrieb und
die Selbstthätigkeit unabweisbar beanspruchen. Nur nach
solchem Principe begreifeich einen Nutsen von dem, was Hü-
tzeil in seiner ZeiUchrifl 1848. S. 635 über .^abschliessende Be-
merkungen'' und 1849. S. 126 über „Nachrede"' sagt. Manches
Andere aber , was in dieser Beziehung ?on Gymnasiallehrern hier
und da in die Welt geschickt wird^ scheint man als Lieblinga-
theorien der Subjectivität so Jange betrachten au müssen,
bis man von Schülern hört, welche die aufgestellten Forderungen
wirklich befriedigt haben. Auch die glänzendste Theorie rouss in
der Möglichkeit der Praxis ihre Probe finden. Hr. Kr. hat von
solchen Fehlern sich überall fern gehalten, weil er aus hngjähri-
ger Erfahrung vom Bediirfniss des Schülers das klarste Bewasst-
sein besitzt und nach diesem praktischen Haassstabe urtheilt.
Nur scheint er mir öfters — ich muss es noch einmal wiederholen
— zu viel zu geben und in der deutlichen und alle Fragen der
Philologen , wenn auch möglichst kurz, berührenden Brklärungs-
weise eine fruchtbarere Starke zu entwickeln, als In der Anre-
gung der jugendlichen Geister, ohne vielleicht in seinem gan-
zen Umfange zu würdigen, dsss der Schüler bei umfassenderer
Leetüre allmalig einen sichern, und natürlichen Blick gewinnt, der
des rathgebenden Führers am Ende entbehren lernt.
Und dies ist doch das Ziel aller Lehrthätigkeit bei dem Lesen der
Alten. Hierzu kommt die bekannte Wahrheit, der man bei Er-
wägungen über Erklärung der Classiker nicht immer Raum ge-
stattet und die doch, trotz aller Illusionen und Theorien, ihr
natürliches Recht behauptet , jene Wahrheit: AlUer pueri Teren-
iium leguni , aliler Hugo Grolius.
Um hier concret zu werden und ein praktisches Beispiel
zu liefern, ich würde auf Erklärung der vorliegenden Epistel den
Horaz nicht mehr als Eine Stunde verwenden, und wurde münd-
lich oder in einer Ausgabe als Nachschrift oder „Nschrede" blos
drei Aufgsben stellen: 1) Durchweiche Zuse wird der ßngirie
Dichter besonders charaklerisiri ? 2) fFelche eigenihümlichea
Charakierzüge werden dem ßngirlen Verwalter beigelegt^
S) Welche Grunde hat Boraz für den Vorzug des Landlebens
vor dem Stadtleben gellend gemacht? Zu dieser dritten Auf-
gabe würde ich die von Hrn. Kr. zu vs. 1 angeführten Stellen nebai
einigen andern beifügen. Ueber jede dieser drei Fragen müsstea
die Schüler einen zusammenhingenden Vortrag halten. Das wäre
Selbstthätigkeit. Auch könnte die eine oder die andere, beson-
ders die dritte Aufgabe, zu einer schriftlichen Arbeit beniitst
werden. Hierdurch wird zugleich Sicherheit und Gewandtheit
im schriftlichen und mündlichen Gebrauche der Muttersprache
erzielt, was überhaupt auch dadurch geschieht, das man bei Br-
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Kroger: BrkJinnif Ton Hont« ep« 1, 14. 171
Uimiig dar Alten ta der Regel nicht einaelne Wörter, aoodeni
follfttiodfge Sitse verlenge. DnM möchte der Weg sein , der n«
icher und frochtreicher nim Heuptsiele Ifihrt, eis wenn man hloe
die Standen fnr das Deatsche sii vermehren trachteL Zu dieser
Bemerkung fuhrt mich die Angabe in mehreren Programmen, daaa
in der obersten Classe mancher Gymnasien besondere Rede-
aboogen angefahrt werden, die sum Thell in der Hand Ton Leh-
rern liegen, die gar nicht die Hauptlectionen der Classe au besor-
ge« baben« Ueber die Praxis, d. h. nber den Stoff und die M e*
thode solcher Cebungen habe Ich nirgends etwas gelesen. Ich
JDun daher offen gestehen, Ton solchen Dingen gar keinen Begriff
in haben, wenn nicht etwa die Befürchtung, dass dadurch glin-
leode Declamatlon ohne Innern Gehalt 'und ein^ hohle Sophistik
erstrebt werde. Nicht besonderer Redeubungen bedarf es,
loadem die LectSre der alten und neuen Classiker, sowie die Ge-
schichtslection müssen dasu eine stund 11 che Veranlassung ge-
ben » sobald etwas Tüchtiges gelernt und eine gründliche Bildung
ersielt werden soll. Dies nur nebenbei als gelegentliche Anmer-
kung, die auf Hm. Kr. keine Beziehung hat.
Mit diesem habe Ich mich nun auf Tielseitlge Weise in Ter«
sandten gesucht, and ich bin fest uberxeugt, daaa er bei der
Höbe seines Geistes, vor dem ich die Innigste Hochachtung fShle^
Biir meinen Widerapruch fan Einseinen nicht übel deuten , aondem
aoch auf neine Benrtheilung anwenden werde, was er S. 37 ?on
sieb in Hinsiebt auf Andere sagt: „Ba Ist nicht Tadelaucht, welche
bei dieaea Ausstellungen uns geleitet hat, sondern die Abeicht,
Psokte aar Sprache an bringen , in welchen Ton den Bearbeitern
TOtt Schuinttsgaben nur in leicht gefehlt wlrd/^ Erweckt doch
sehe treffliehe Probe den lebhsften Wunsch, dass er bald wieder
mit efaicr Sbnlicben Arbeit hervortreten und endlich eine vollstin-
dlge Bearbeitung der Horaalschen Satiren und Episteln filr den
Schnlsweck herausgeben möge, damit — Ich mache seine
Schlnasworte gana au den meinigen — „damit durch sweckmassig
eio^erlcbtete Ausgaben dieser Art die Lectnre der claseisdicn
Werke der Griechen und Romer auf unaern Gymnaaten, welche
mit Recht ala der Mittelpunkt der classlsehen Gymnaslalblldnng an
betraeliteD Ist, nicht Mos überhaupt immer mehr erweitert, son*
dem nach für Geist und Hers immer fruchtbarer gemacht werde.^
Und ich achliesse daran ein Wort ¥on G. Hermann (fFiener
Jahrbücher 1848. Bd. 124. S. 227 f.), das ^on demaelben In den
JeiMien Monaten aeines Irdischen Lebens geschrieben wurde und
das cum grano salU andi den Gymnasien gilt: „Soll daa Studium
des Alterthnms wirklich Nutaen haben, soll es den Geist mit Ideen
berevehero , soll es den Sinn für das Schone wecken und bilden,
so kann das nur darch richtiges Verstehen der Werke deaselben
bewirkt werden. Dasu bedarf ea vor allen Dingen einer aweck^
masaigen hiterpretatlon, die überall daa Nothwendlge gieht
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172 Höhere Pädagogik.
und weder durch UnnSthiirea und Diigehöriges Tom
vorliegenden Gegenstande abfahrt, noch das, was
MiasTeralandnisaen auagetetit iftt, unberührt liaat/*
Muhlhauseu. Amei$.
Philosaphisehe Propädeutik^ Ein Leitfaden sa den Vortragen an
höheren Lebranätalten. Von Dr. Jot. Beck. I. Empiriteke PK^eko-
logi9 und läOgik. Dritte Terbesaerte Auflage. Stuttgart. Veriag
der J. B. Metzler^aehen Buchhandlung. 1849.
Auch unter dem beaondem Titel :
Grundriss der empirischen Psychologie und Logik. Von Dr.
Joi, Beekf Mitglied dea Groashersogl. Badiachen Oberatodienrathea.
Dritte verheaserte Auflage- Stuttgart. Verlag der J. B. MeUlec^-
Bchen Buchhandlung. 1849. XVI und 160 8. 8.
Bo gross anch die Fruchtbarkeit der neuen Litteratur ist, wei*
eher wir viele brauchbare, theilweise rortreflfliche Lehrbficher
verdanlten, so bietet gerade, was die philosophische Propädeutiic
bdrlük, sich eben keine zahlreiche Ausb^te dar. Der Grund
hiervon liegt in den grossen Schwierigiceiten in Besog auf StoflT
und Form, welche die Ausarbeitung einea solchen Lehrbuches
darbieten. Cm so mehr giauben wir daher die vorliegende Schrifi
willkommen helssen au d&rfen. Sie erfiUlt ein fingst gefühltes
Bediirfnlsa. Dieses beweist , dass sie In einer Zeit von wenigen
Jahrien in awei starken Auflagen vergriffen worden ist imd die
dritte bereits vor uns liegt, und dass sie nicht nur in den Gelehr«
(enschulen des Grosshersogthums Baden, sondern auch In anders
deutschen Stasten, wir nennen nur WQrtemberg, ehigefubrt Ist
Was den Inhalt dieser Schrift selbst betrifft, so giebt sie eine
gedrängte Darstellung der empirischen Psychologie und
der reinen Logik und hat sunachst die Bestimmung, au einem
Leitfaden bei Vorträgen &ber jene Doctrinen vor Solchen au
dienen, welche in das Studium der Philosophie und somit In das
wissenschaftliche Denken überhaupt dngeführt werden sollen, fis
schliesst sich dieselbe somit der bestehenden Binrichtung der mei-
sten helleren Lehranstalten an, nach welcher mit Psychologie
und Logik der Anfang i^emacht und gleichaam der Boden b^reltel
wirdf auf welchem weiter fortsubauen ist, — eine Methode, die,
was man auch in neuerer Zeit dagegen voranbringen versucht hnt<,
unatreitig die Natur- und darum die Z weck-gemiase ist
Die Hauptaufgabe, welche sich der Hr. Verfasser (Vorrede
S. VI) setale, war: solch eine Auswahl des relchhaltigeo Stoffes
SU treffen und diesen nach denjenigen Gealchtspunkten ber-
vorzuhefaen^ welche dem aum Denken erwachenden Jüngling em
aiehsten liegen; aodann durch Anordnung und Daratelleag
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Beck : Phtlosophuclie PropSdentik. 173
jeae« erwadiciide Bedurfbiw to einem tyatemaiigehen, d.i.
lu einen mit strenger Cooaeqoens TonStofesu Stufe
fortachreilendeB De,nken, wovon die MatiienaUt: uns ein
io inatroctiTes Vorbild ^ebt, lo erlielien und lu bilden. Denn
der Hr. Verf. ist mit Recht der Anaicht, daaa aieh die Gfite eioea
Ldirbaehea, namenllieb einea philoaopliiaellen , nicht aowohl in
der gehörigen Hittheilung einea gewiaaen Kreiaea von Kenntniaaeii,
ab Boeh weit mehr in der Art und Weiae neige ^ wie der Schfiler
dorch neiii Lehrbuch g e n d t h i g t wird, jene Kenntniaae (ob aelbat-
thiUg oder nnr paaaiv auftiehin^nd) aicb su erwerben. — Einen
lehr weaentiiehen Vonug, wodurch dieaei Lehrbuch aich aua«
leidmet« neben wir darin, daaeea nicht in dem Hauptgebrechen
aovieler Lehrbücher leidet, welche eineraeita lUTielehthalten
und sn viel erküren, ao dasa dem Lehrer wenig au tbun ubr!g
bleibt ; andereraeita, atatt den Schuler zum Seibstdenken anzu-
leiten, ihn faat nur zum Lernen einladen; — ein doppelter Mlsa-
atand, der, aiatt den philoaophischen Unterricht zu fördern, deascn
Zwecke geradezu wIderatrcKet. Ea iat deaahalb gewisa auch nur
mit Aneraeonung zu erwähnen , daaa der Hr. Verf. bei der wie-
derholten Deberarbeitung dieser Schrift der Verauchung wider-
atanden, „neire Auflagen durch Hinzufugen %u vermehren Btati
%u t^rhessern}^ Er beschränkte aich Tielmehr darauf, waa aua
der genauen Vergleicbung der verachledenen Auflagen hervorgeht,
Buigea naher zu beatimmen, Anderea, wo ea daa Veratändniaa er-
forderte, SU erweitem, jedoch nur so. weit, daaa die verschiede-
nen Auflagen neben einander gebraucht werden können , waa mit
Recht bei einem Schulbuche tu berücksichtigen ist.
Die gedrflngte Daratellong dea hhaltea, den wbr im Folgen-
den geben, wird die Leaer fiberzeugen, daaa nichta su einer tfich-
tigen philoaophiachen Propädeutik weaentüch Gehörigea m vorlie-
gendem Werke ikbergangen iat
WtSudeUung (§.1—11) unteraucht den Charakter dea Wia.
nenn, rfer Erkenntniaa und Wiasenachaft überhaupt ufeid geht hier-
anf wa den belonderen philosophiachen Wiaaenachaften, zoIeUt
ZOT Anthropologie und Paychologle fiber, und weiat auf den Uo-*
tenchicd der rationalen und empiriachen Psychologie hin.
Die empirische Paychologie, deren Daratellung allein
die Asfjgnbe fnr eine philoaophiache Propidentik aein kann, zer-
fSb meli der Eintheilung des Hm. Verf. in drei Abiheilnngea.
Die €r9i€ Miheibmg handelt vom Seelenleben im Allgemeinen,
die xweüe von den beaonderen Aeuaaerungen dea Seelenlebena,
die drUie von den Zoatinden dea Seelenlebena wUirend aeinei
Vcrlnnfes. — Die erste AbtheUung (§. 1—27) untersucht den
Meanehen ala organiaefae Einheit, daa Leben, die Lebenakraft,
das BewMSts^, die Grondiichtungen und Grundvermogea der
Sedc, Seelenorgan und das damit snaammenhingende Nervenaj-
Die st^etYe Abiheihmg behandelt im eraten CnpIteJ
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174 Höhere Pädagogik«
(§. 28—60) das BrkeimtniMveriiiogen und zwar daa der Sinne, der i
Denkkraft, die Plianlaaie oder Binblldungakraft, den Veratand und i
die Vernunft; im sweiten Cap itel (§. 70—84) daa GefiihlTer-
mogen, und swar daa GemeingefuliI und die Empfindungen, die i
ainnlicIi-gdBligen und Ae heiligen Gefühle; im dritten Capi-
tal (§• 85 — 06) daa Beg ehru^gavermögeo , inabesondere den
Trieb, die Wiiikür, den freien Willen. Die drüie Abtheüung
nmfasatim ersten Capitel (|. 00—103) die Lebensalter, im
a weiten Capitei (§. 104— ll2)dieZustindedes Wachena und
Sehlafens; im dritten Capitei (§. 113—121) beaondere Be-
atimmtheiten (Natureil, Conatitniion , Temperament, Charakter,
Geachleehtacharakter, Stamm- und Natianaielniakter); in vier-
f en Capitei (§. 122—125) die Seelenkrankhaiten.
Nach einer kursen Eirdeüung (§. 126—131), in welcher der
Hr. Verf. den Begriff der Denklebre und den Unterschied der rei-
nen und angewandten Logik giebt, iasst er die reine Logik (§. 132
bis 283) folgen. Er folgt gana sweckmassig der alten Eintheilung
der Logik in Elementar' und Methodenlehre, Jene wird Im er-
aten , diese im zweiten Theüe dargestellt. Der ertte Theil um-
fasst nach bekannter Eintheilung im ersten Abschnitte die Grund-
gesetze des Denkens (§. 133—137), im zweiten die Lehre vom
Begriffe (§. 138—156), im dritten die Lehre Tom Urtheile (§. 157
bis 182), im vierten die Lehre vom Schlüsse (§. 183—126). Die
Methodenlehre als zweiter Theil behandelt ihre Aufgabe nach der
gewöhnlichen Eintheilung in der Untersuchung über 1) die Defi-
nition, 2) die Division, 3) die Argumentation (§. 127—283).
Diese übersichtliche Inhaltsanxeige mag beweisen, mit wie
vieler Uralicht und Auswahl der Hr. Verf. daa Wiaaensward%ste
fSr den ersten philosophischen Unterricht aua dem Gebiete der
Psychologie ala der Logik herauszuheben verstand. Die Defini-
tionen sind überall pricis und dennoch für den Anfanger klar uod
deutlich, und durch die Noten in den einseineo Paragraphen slad
den Lehrern Fingerseige aur Erklärung deasen gegeben , in wel-
chem der mundliche Unterricht nachhelfen soll. Der Gang der
Darstellung ist der dorchana tweckmasaige. Nur auf der Baaia der
Psychologie, und awar einer auf der Erfahrung, der Selballieont-
uiss und Kenntniss Anderer gebauten Seelenlehre kann die Deoli-
lehre fruchtbar für den ersten Unterricht entwickelt werdeo^ da
daa Denken eine l>esondere Thatigkeitsiussemng oder Function
des Seelenlebens ist und man daher die verschiedenen Tbadg*
keitsausserungen der menschlichen Seele kennen lernen muns» ehe
man das Denken selbst untersucht, um diesem in dem Gebiete der
Seelenthitigkeiten die gebührende Stelle anauweisen. Sehr xweek-
nissig und anschaulich sind die in jeder Materie der Logilc gege-
benen Beispiele, und sehr paasend iat es, daas mögUchate CJcSaer-
haufnng derselben um so mehr vermieden wird, ala der Ldirer
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Beck: Leilfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte d. s.w. 175
sar Dotbi^en Eindbiing immer auf Ihnifchc FSIIe aufmerktam zn
machen hat.
Hit Freuden begr&iaen wir daher, wie wir schon oben gesagt,
dieses so aosgeseichnet braaehbare Bach auf dem Felde der phi-
losophischen Didaktik and wlinschen nur seinem Hrn. Verfasser
dienoihige Müsse, die Tersprochene ausfährliche Entwickeinng
der in seiner nützlichen Schrift ' niedergelegten Ideen demnichst
in einem grosseren Werke als ^yertifulerfides Handbuch** geben
zu könoen. "^ * *
Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschieht» In ?orzugs-
wdse biographischer Behandlung , und mit besonderer Berücksich-
tigung der teutschen Geschichte. Von Dr. Joseph Becky Grossher«
iog\. Badischem Geb. Hofrathe. Fünfte, verbesserte und vermehrte
Auflage« Karlsruhe, Druck und Verlag der G. Br<iun*schen Hofbuch-
handlang. 1850. XII und 132 S. gr. 8. (Preis 43 kr.)
Eil isl allgemein anerkannt, dass nicht leicht ein Unterriohts-
gegeaatand, wenn in rechter Weise gelehrt, von den Sch&iern
eben so lieb gewonnen wird , als er ein Tonügiiches BildungsmitteJ
darbietet, wie der Unterricht in der Geschidite. Sie nimmt alle
geistigen Kräfte des Schülers in Anspruch : durch sie wird sein
Gedichtniaa geatirkt , sehe Vrtheilskraft geschirft, seine Phanta-
sie bereichert, sein Geist Ton Vorurtheflen frei^ sein sittlich reli-
giöses Gefthl belebt und erhoben.
Ausserdem aber, dass dieser Unterricht ein TortrefHichea
BOdnngsmitte] ist, fordert er aber auch höhere Zwecke. Wollen
»Ir nimlieh in Wahrheit voranschreiten nnd dabei vor wahnsinni-
gen Uebertreibnngen uns bewahren , so musa vor Allem unsere
Vergangeaheit in der Masse lebendiger werden ; achter, warmer,
edier i¥atlonais{nn muss durch die Jugend in die Adern des ge-
sammten deutschen Volkes treiben. Die Geschichte muss daher,
wie der Hr. Verf. (Vorrede S. IV) sagt, wenn sie anders ihr ei-*
geatliches Wesen nicht selbst verlaognen will, auch in ihrer ele*
oientaruchen Behandlung schon ahnen lassen, dass eine höhere
Leitung menschticher Dinge durch sie vu uns rede. So allein
rerinn; nie den Geist Aber seine Stellung zur Gesammtheit recht
sa belehren und das Gemfith anregend su begeistern su einem
Jener Stellung entsprechenden thatkraftigen Wirken. Die Ge-
whichte eines Volkes ist wie sein Gewissen; wer auf dieses hört,
wird das Rechte thun.
Von solchen Grundsätzen geleitet, hat der, dem gelehrten
Pablicom durch seine historischen und philosophischen Schriften
rvhoiBdint bekannte Hr. Verf; den voriiegeoden Leitfaden der
Geschicbte ausgearbeitet und dabei besonders in dieser Auiage
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17$ Geschichte.
derdeottchen Geschichte mehr Raiiin gewidmet, als er in den
fr&heren gethau hat Aber auch schon hei ihrem ersten EIrschei-
nen liat diese Schrift einem %nrl(liGhen Bedürfnisse entsprochen.
In wenigen Jahren hat sie fikof Auflagen von ungewöhnlicherGrosae
erlebt. Sie wnrde in wohlverdienter Anerkennung ihres Werthea
in allen Schulen des Grossherzogthums Baden und in vielen ande-
rer deutscher Staaten eingeführt; ja sie verschafl'te sich sogar in
deutschen Lehranstsiten Ua Auslände, wir nennen nur Trieat und
Dorpat , Eingang.
Wenden wir uns nun lu dem niheren Inhalte der Schrift aelbst.
Sie ist für den ersten Cursus dieses Lehrgegenstsndes lierechnet,
weicher nstur- und sachgemSss biogrsphisch, so wie der
sweite ethnographisch und der dritte universal-histo-
risch su behandeln ist. Die Zweclcmsssigkeit einer solchen Yer-
theilting des historischen Stoffes wurde such von der obersten
Schulbehörde anerkannt und in den neuen badischen Schulplan
aufgenommen. Auf diese Weise wird bei dem fortschreitenden
Gange des Unterrichts der Schüler von Stufe su Stufe fortgeführt;
das geschichtliche Wissen wird in ihm immer erginzt und vervoll-
stindigt. Mit einem Worte, es wird durch dengesammten Unterricht
hindurch nach Einem luaammenhingenden, wohlverstandenen und
mit Sicherheit featgehaltenen Plane verfahren, und der Unterricht
selbst geht allmälig in eine Anleitung lum eigenen selbststindigen
Studium iiber.
Indem nun der Hr. Verf. den ausgesprochenen Grundsätzen
gemiss diesen ersten Cursus der Geschichte (an welchen sich
dessen geschststes Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für den
■weiten und dritten Cnrsusanschliesst) vorzugsweise blographiach
behandelte» geschah diea nicht ao, dasa die Biographien znanm-
menhangslos oder nach einem historischer Entwickeluog fremden
Principe, also dass etwa eine Semiramis neben Maria Th e -
resia u. s. w. zu stehen käme, zusammengestellt sind. Vielmelir
erscheinen die geschilderten Personen, als die hervorragenden
ReprSsentanten ihrer Perioden und als Träger ihrer Zeit und wer-
den dnrch den Zusammenhang mit dieaer verständlich und beleh-
rend. Es sind darin st^ts die verbindenden Mittelglieder fent^-
halten, so daaa der Schüler mit den wichtigsten Thataachen, wel-
che den Entwickelungagang der Menschheit begrUnden, in ihrem
gegenseitigen Zusammenhange bekannt wird. Ueber die Behnod-
hing des historischen Stoffes selbst giebt der Ilr. Verf. in der
Vorrede S. VI— VUI sehr zweckmässige Winke. Wir verweiaen
daher auf dieaelbe und f&gen nur noch bei, dass durch drei ayn-
chronistische Tabellen, welche beigegeben sind und die drei
Haoptperioden (AICerthom» Mittelalter und Neuzeit) umfassen^ die
Uebersicht sehr erleichtert wird.
In einem Anhange (8. 127—132) ist ein Abriss der bndinclaeA
Geschichte gegeben. Ist dieser auch kurz, so Ist doch bei der
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Beoseler: Mustentficke lateialacher Prosa. 177
geMogten Dantelluog des Hra. Verf., welcher es ventelil, mit
weii% WorteD Viel zu sagen, doch nidits Wesentliches, Was aar
Cresdilchte Badens gehört, übergangen. Bs ist de^elbe daher
iir die Uoterrichtsanatalten dieses Landes gewiss eine eben so
iweckmasalge ala erwünschte Zugabe.
Was nun noch inabeaondere die Torliegende neaeste Ausgabe
dieies Lehrbuches angeht, so ist sie mit Recht eüie Verbesserte
ub4 Termehrte auf dem Titel genannt, in jedem Abschnitte ist ^le
fcröeHernde Hand sichtbar, und fon den neuen Zusitsen, wfiche
CS erhaiteo imt, nennen wir nur eine Biographie Alfred*a des
Grossen, einen Abschnitt über die heiämseken BeUgionen, Aber
dis wichtigsten UrUdeekung^n and Erfindungen,
Ds nnn dieses Lehrbuch auch In seiner äussern Aussiattnng
aidüastt wünschen Hbf lg lässt (Druck und Pspler sind sehr gnt),
10 glauben wir es als Tonttglich brauchbar empfehlen und dabei
darauf noch aufmerksam mschen au dürfen , dass es sich auch für
höhere Tdchterschulo» und derartige PrrratanfMten bcoonders
ejlgnet, wenigstens kennen wir kein passenderes fiir die weibliche
Jogend. ♦♦•
Mäileraiäcke lateinischer Prosa. Nebst mehr al« 400 Aufgaben zo
äbniichen . schriftlicben AnfMtzen , heraoggegeben tod Dr. Gu9tav
Eduard Bentder y Gymnasiallehrer zQ Freiberg. In 3 AbtheÜangen :
a) Beschreibaogen. — b) Brzäblangen. — c) Abhandlangen, Briefe
sod Reden enihaHend. Freiberg, 1849. Verlag Von J. B. Engel*
bardt. XV n. 288 8. 8. Ladenpr. 18 Ngr. Partiepr. 25 Expl.
12 Tbir. Einsebi jede Abthellang 6 Ngr.
Dasa es rmthsam ael, auf den Gymnasien, statt in statarischer
Lectore die Zöglinge von Halbjahr su Halbjahr mit wenigen Ca-
plteln einer troäenen Fachachrift der Alten au quälen, mehrere
aabjifs leichtere, bald wort- und Inhaltsschwerere Schriflen Ter-
scbiedener Redegattungen und Terschiedencr Verfasser In schnel-
lerer Aufeinanderfolge dem jugendlichen Geiste Torzufuhren und
ihn so in den Geist des gesammten Alterthums, nicht blos In ein-
iclne Verhaltnisse oder Zeiten desselben, einso weihen, ist längst
des Daterxelcfaneten individuelle Ceberaeugung gewesen. Gewiss
wurde der Jüngling auf diese Weise mehr Ehrfurcht Tor den gros-
fen Geiatcm des AlteKhums gewonnen, mehr Liebe su den clas-
aischea Studien ana der Untenrichtaanstalt mit hinweggenommen,
doe liefere Kenntnias äelbst der alten Sprachen für die ganze
Dauer der späteren Lebenatage in sich bebalten haben; denn es
«ärde ihn so besser die volle Ueberzeugung geworden sein,
dsadie Anfinge jeglichen Wissens, wenn schon bisweilen nur in
sehr beschranktem Haasse, nicht aelten doch auch in höherem
A Jmkr^ A f^«^ «*• Päd. ^. KrU. Bibi;, Bd. LVII. iift. 3. 12
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178 SchpUiiteratnr.
Grade, aU Viele jetst wihneQ mochten ^achoo im hfihercn Aller-
tbame wurselo , daaa die aUclaaaiacheii Sprachen nicht hlos in den
groaaartigen Werken der Redner und Staataninner, Geachichts-
achreiber und Philoaopben« ao wie iii den herrlichen Schöpf ua^n
der alten Dichter und Geaangakünatler hoch veUendet und wahr-
haft masterhaft eracheinen^ sondera auch in den Beachreibnagen
feringerei: Gegenatande, in den Darlef nagen kleinlicherer Ver-
hütnisae, in den Eraablungen von Begebenheiten ond Vorialien
QOt^rgeordneteren Intereaaea« in den Beiprciibaogen minder wich-
tiger Fragen dieselbe Vollendung und MnaterglUtigiMlt Bi|r Schau
tragen; und dasa sonach auch beim Verfblgen tieferer Fachatudien
das Alterthum in keinerlei Beaiebung zu Terachten ad. Ja aichi
einmal in materieller, geachweige denn in formeller Hiaaicht ohne
Nachtheil qberaeben werden könne. Solche Ton den Biniehieii
Ton dem Gymnasium mit hinweggenommene Uebeneugnng wUrde
dem deutschen Volke mehr denn alle auf Vernunftgründen und
hialorischen Beweisen aufgebauten Vorstellungen, ao wahrhaft
und gelungen ale auch aein mögen, die Mutzlichkeit der fleiaaigen
Lesung der alten Schriftatelier auf Gymnasien dargethan und die
dagegen erhobenen Bedenken, wie von aelbat, luiterdrückt haben.
— Waa früherhin Tielleicht, nach dem allgemeinen Gange dar
Wissenschaft und dem Geiste der Zeit, einerseits minder richtig
erkannt, andererseits auch wohl aua Bequemlichkeita- und Qe*
wohnheitsliebe versäumt worden ist^ scheint die Gegenwart gut
machen und nachholen su wollen, und allgemein iat die Del^r-
neugung, dass die Leclüre der alten Schriftsteller auf Gymnaaien
umfangreicher aein und rascher Torwarte gehen mikaae, ala dien
vordem der Fall war.
Diea scheint auch die Ansicht und Ueberseug^ng des Herrn
Verfassera der vorliegenden Sammlung von Mosterstiicken lateinl-
acher Prosa zu aein , insofern sein Buch, wie er Vorrede S. III an-
giebtfZnnichst den Zweck hat, den Schüler daau geachidtt nu
machen, auf einer höheren Bildungsstufe ganze voUataadi^c
Werke lateinischer Prosaiker jeder Art lu leaen. Zu dieaem Be-
hufe gab er in aeiner Mustersammlung Stilstöcken jeder Gatlnag,
diese natürlich in einer aolchen Reihenfolge, daaa ifor Schüler
immer vom Leichteren zum Schwereren fortgeführt würde, wobei
er die richtige Bemerkung macht, dass die Leichtigkeit emea Lese-
atückea keineswegs in aeiner Kürze, wie bei Sentenzen und nb^e«
riasenen Gedanken, beruht, aondern vielmehr in der einfachen
Satzbildong und in einem der Faaaungskraft dea Schülera ange-
messenen Inhalte. Eine ander e Rückaicht, die den Hm. Verf.
bestimmte, vorliegende Muatersammlung auszuarbeiten, gab Ihna
die Brfkhrung an die Hand , daaa der Schüler daa am liebaten that,
wovon er zugleich eine praktische Anwendung zu mschen in
Stande ist. Desshalb legte deraelbe aelne Musteraammlnng nelbal
ao ao , dasa leicht ahnliche Aufgaben nach Ihr gearbeitet werden
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Benseler: Mnstentaeke kteinischer Prosa. 170
•
koiuiteii, und ^iebt sa dfetem Behufe aelbal 8. X— XV Themata
zu Ai^atzen ähaiicb^ Inhaiis^ 1M0 die in dieser Sammlung
eaikaltettemy wodurch nach des Ree. üebereeug^ung der prakti-
iche Werth des «orüegeoden Boche« nicht, wenig erhöht wird.
Elo Nebeosweck dec Hrn. Verf. war ferner der Wtinach, daaa
der Schäler durch gej^enwirUge Mustersammlung sagldch die
NuDCB «Oll Leittnngen der lateiiiischeii Prosaiker bis su Hadrian*«
Bc^nngneit In ehiseinen kleitaen' SCnoken kennen lernen , und
dw sie augleich eine kleine Beispieiäammluog für die wichtigsten'
Perioden d^r lateioischen Prosa aas ollen den verschiedenen Stifr-
giUoBgen aein aollte, in welchen die Römer gearbeitet haben.
Aus diesen Grinden HesO Hr. B. dos ganze Bnch in die drei
lafdem Titel genannten AbtheUutogon: BeeehreUrnngen^ Erzäk-
kngetkund Abhandlung^ nehst Briefen und Reden ^ oerfsHen,
vofoo eine jede, onchon eich Terkioflich, einen Cnrsus ansföllt
aod so eingerichtet ist, dasa sie, mit leichteren Stildcen beginnend,
sa schwerereo fortgeht. In der ersten Abtheilung beginnt der
Hr. Verf. mit leichten Beochreibnogeo Icichtfasslicher Gegen-
Sünde aus Varroi steigt dann sor toUendeterea Darstellong CI-
sar's auf, gebt 00 aof Cicero^ als das Toliendetote Hoster, Aber
nad giebt dann gletchoani anhaogOweise beschreibende Darstellun-
lea anderer Verfasser in folgender Reihe: Varro. We Frucht-
6ertHi liaüens (1), das Landhaus (2), der fFeinbauß)^ die
rkktnehi (4), die Tauben (5), die Sehneeken (6), die Bienen
(7). Cisor. BtUannien (8), GalUen (9), Germanien (10).
Cicero. Sicüifin (11), Bern (12), die Freuden des Landmanne
(13), die HerriichMi der S€höfrfung(l4), Senne und Mend(l5)^
derJfonfcA (16). Rutilina Lupos. Der Trunkenbold (17).
Celsos. Der Siudirende (IS). Largo s. I^m Zahnpulver der
rem, PHwveennnen (19). Gate. Der Kohl (20). Columella.
Der OoMomn (21). Plinina Secundae. Die Seebarbe (22),
de» OoeedU (fA). VitroTioa. Der i^'Mo6er und das Queelr-
säber (24). Livius. Das Oelagebirge (25). Curtlus. Die Ifs^
i/o und Oaee in Siteah (26). Pomponino Bf ela. Das rolhe
Meer (27). L. A«noetas Seaecn. Die Veberechwenmmng der
Krde (28). in der zweiten Abtheilong legt Hr. B. eine Bio-
Sraphioden Nepos soChrunde, derer anlnngsweise eine SteDo
aas Froatinttsbelgiebt, steigt dann wieder auf su Cäsar und
mdaan so Cicero ond lasst dano elae'Ansahl Brsihlungen an-
derer Pff«ooiker, someist Ges c hichtsschreiber, folgen in folgender
(hrdoongs Cornelius Nepos: DusLeben de» Epaminondae (l).
Fron tl Bas. 1HeJCrieg»li»le» de» Spaminondas (2): Cisor. Der
Irieg Mwieehen Cäear und Ariamet (3), Csrsor's Uebetfahrt
»oeh BrüMmn^len (4), die Belagerumg und Eroberung von Atm^
rieum (5). Cicero. Der Ikfrann Dionifsiu» (6), die Brßndung
der aSnemxmäk (7), die Geeehiehte der griechüehen Beredieam-
keil (%\ FeranUmung und InkM zweier einzelnen grieekieehen
12*
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180 Schollitterator.
Reden (9)^ Ale Bildung Cicero" 8 zum Redner (10)^ Cicero und
Clodiu9 {II). Flor US. Die vier Perioden der römischen Ge-
schichte (12). LfTiaa. Numa Pomfiiius^ Roms Gesetzgeber
(13), der Aufstand und die Einsetzung der Volksvertreter i\^).
Salustius. SUtengeschichie des römischen Volkes (15).
AtGoniu§. Ca<i7üia(16). Valeriag Maximas. Cicero'sTod
durch die Hand des Popiiius (17). M. A noaeus Seneca. Be-
trachtungen über Cicerone Tod und Charakter (18). Velle-
jus Paterculus. Das Zeitalter des Augustus (19). Sueto-
nitts. Zli^ Familie der Claudier (20). Tacitus. Der Brand
Roms unter Nero (21). C. Plinias Seen od us. De^ Aus-
bruch des Vesuvs (22), der Delphin (23). In der dritten Ab-
theiluDg: Abhandlungen^ Briefe und Reden ^ beginnt Hr. B.
wiederum mit Varro, steigt auf sn Quinctilian und geht dann
iiber au Cicero, der aucli liier als Hanptsehriftsteller und swar
▼orzugsweise benutat ist. Denn es folgefi nur noeh einige Stellen
aus Cäsar und Li?ius in folgender Reihe; Varro. Zusammen-
Stellung und etymologische Erklärung gewisser Ausdrücke und
Benennungen (1). Q»ointilianus. Die Redeflguren (2). Ci-
cero. Die Definitionen (3). TheUe bei Beschreibung einer Per-
son (4), die Erzählung (5), Wie muss man es anfangen^ um ein
Redner zu pferden (6), Das Studium des bürgerlichen Rechtes
(7), ITer ist wahrhaft reich ? (8), MütheOung an den Curia über
den Tod seines Vaters (0), Trostbrief über den Vertuet der
Kinder (10), Aufforderung zum Besuche (11), Einladung zu
Gaste (12)^ Beglückwünschungsschreiben zu einem erhaltenen
Ehrenamte {13)^ Bitte um Verwendung (14) j Gesuch um eine
Supplicatio (15), Danksagungssekreiben für eine erhaltene Aue-
zHchnung (16), Danksagungsschreiben für eine übersendete
Schrift (17), Brief bei Ueber Sendung einer Schrift (18), ein
Empfehlungsbrief (19)^ Freundschaftlicher Roth zur Ausdauer
(20). Cäsar. Aufforderung zw muthigen Vertheidigung {2t).
Li vi US. Absehiedsrede an einen ins Feld ziehenden Freund
(22), Rede bei Veberreichung eines Geschenkes (23). Cicero.
Lob des Pompejus (24), Antrittsrede als Consul (25).
Ueberblicken whr den so susammengeatellten Stoff»
somtlssen wirhn Allgemeinen die von Hrn. B. getroffene Ana-
wahl als eine sehr glückliche beseichnen. An der ersten Ab-
theilnng insbesondere haben wir fast gar Nichte aosiusetien, und
höchstens drängt sich hier der Wunsch auf, der Hr. Verf. hätte
noch einige Stellen der Alten berücksichtigt, die man ungern
hier Termisst. Der Besehreibung des Landhauses nach Varro
de re rust. 1, 11—13, gegen deren Wahl wir an alch nicht Viel
einzuwenden haben, hätten whr gern die Kernsprdche Cato*a aus
der Schrift de re rust, c. 3 Torgesetst gesehen: Prima adoleeeem^
tia patrem famHiae agruu^ eonserere studiose oportet^ aedift-^
eure diucogitare oportet^ eoneerere cogüare non oportet j sad
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Benseler : Mtuteratacke lateini^clMr PnMa. 181
faeere apörtei, £9t aeiaa aeeesHt ad mmo9 XXX Fl ^ tum ae^
dißeare opmrtei^ 9iagrkm eou9iium hahea$. ha aed^iee»^ ne
tUafundum quaerai nere funduB vilam. Päirem familiae vt-
lam TUMiieam bwne aedifleaiam habere espedit, celUan oleariam,
pmariam^ doliu tmUta^ uti Meai earüaiem esepeeiare^ ei id
reiei virt^ii ei giariae erU. Soduo wäre es vielleicht pMtead
gewewD, weDo in deneUien AlKheiloog, wean aucli spiter «ad
nster den schwereren Pertieen, die Bctchreibnng det feinen und
loxnriöneo Lcndhaoaes, weiche» der jüngere Pi in in sin derNihe
derSlndl nuf seinem Itorentinischen Gute bessss, sum CiNitrasUi
^egen die des Ysrronischen Landhauses, aus Piin. ep. 2, 17 aufge«
BODuseD worden wäre. Ungern vermissl man femer hei der Scliil«-
ietumg der Freuden und Forsulge dee Landleben nach Oieera
de eemertuie c. 15—17 die kräftigen Worte, mit welchen Cato
in der Scbrift de re ruaiiea preoem. 1 sqq. über denselben Ge-
geaaUnd spricht: Eai inier dum praeeiare meroaiuHe rem qmae-
rere ^ m tarn periculoeum eiei^ ei iiemfenerari, ai iam haneeium
eiei. JÜaiereeemm noein.hoe $ic habueruui et üa in legibue
poeiverumi, furem dtipli eondemnari^ feneraiorem
quadrupli. Quanio peiorem ehern esieiumarini feneraiorem^
foam furem , kine Ueet esieiumari. Ei pirum bomtm cum iau-
dabant^ iia iaudabani ^ banum agrieolam bonumque eolomun:
amplMeeume iaudari esietUmabaiur ^ qui ila laudabalur. Mer-
caiarem auiem eirenuumeiudioeumque rei quaerendae esiaiumoj
sermn, ui eupra disij perieuloeum ei ealamiioaum. Ai es agri-
eeUeeifntifariieeumi ei mUiiee »irenuisaumi gignuniur masu-
meque pma quaeaiue aiabaUaaumuaque eoneequüur minunieque
uwidieeuei mhntmeqve male cogUaniee auni^ qua in ee aiudio
eeeupaii euni. Wir hören bei den Worten den alten Gate In sei-
nem familüren Tone selbft sprechen. Konnten nicht solche, kei-
neswegs Tid Rsum einnehmende Kernspiftche ariiangsweise der
CIcemMien Lobrede des Lsndlebens angehingt wei^den) TrefiT-
lieh gewählt ist ferner die Stelle : Die HerrliehkeU der Schöpfung,
Nr. Ö, aus Cicero de nai. deor. 2, 3» sq. Aber ungern Termimt
msniedoeh dsneben den VeberbUck über daa JFettaU deueVben
Yerfaaaers aus den Dieput. Tueeul. 1, 28, 68-^70. Neben den
beiden Sticken sns Piinius' Nttargeschlchte Nr. 22 und 23
wvrde Ree. noch benutst haben die Stelle aua Piin. hiai. nai.V^
52 (114), 273—276 SUL, woselbst nach Aristoteles und Tro-
gna die charakteristischen Merkmale der äusseren KörpeHheile
des Menschen beschrieben und erklärt werden^ schon um dess-
wOIeo, weil dort Plinius eine längere Stelle des Trogus PoropcH
jsa woHlidi ausgehoben kit. Auch in der s weiten Abtheilung,
Mr%äUmngen entbsltend, ist Hrn. Benseier*s Umsicht bei der
Wahl des Stoffes ansuerkemien, attein da hier der Stoff sehr reich-
lich Torhsnden ist, io wird msn Tielleicbt noch Mehreres über-
«ttgen nehen^ was^ vielleicht mit Hinweglassong eines snderen
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18S SchaUittoFatar.
StfickM, hüte kSDBen noch mil btr&dnichligt werden; eiiiea
eigenHichen Mteg^riflF jedoch htbe» wir kdDeiwege wahr^enom-
Bieii. So Termlsten wir bei den ifirsälilaiigeii om Cicero eine
Stelle tai dea Verrinigehen Reden, die nemenüieb in «tillsti«
scher Bemiehong höehit passend gewesen wlre, ter diese Muster*
samnltiDg aefKenonmen m werden^ da sie in der itissereo Form
eine jifrosse Abweshseking Im enählenden Tone darbietet. ISa
kt die Steile ans der Anklage des Verres Booh 4. Cap. ^7—29.
§, 60 — 67, wo Cicero craahlt, wie Verres 4en Priiisen Antfoehns
Ton Sjjrrien beraubt habe, eine Stelle, welehe Referent öfters in
seinen Vorlesungen als Muster einer ersihlenden Darsteilnng be-
antithat. Auf Anderes einnegehen, ist nicht rathsam, well es
Bu weit f&luren würde ; wir bemerken desshalb nur noch , dass es
lieiUlcbt sweckmiasig gewes^ wire, wenn Hr. B.vUnd sollte es
auch nur sum Contraste gewesen sein , irgend ein Hngeres Bruch-
stück eines alteren Historikers^ die in reichlicher Zahl TOfhandeo
sind ) anhangsweise gegeben hitte , s. B. die Bmihiung Ton dee
Cn. FiaTius Benehmen als Aedit ans dem dritten Buche der
AnnalendesPIsob. GeiUus Nod. AU. 6, 9. In der dritten
AbtheMung: Abhandlungen y Briefe und Reden ^ bekennen wir
offen , dass uns der Steff etwas vii einseitig gewählt su sein scheint.
Denn hier herrscht Cicero alUn sehr vor, den wir cwar als Mu-
sterachriftsteller anerkennen, jedoch nicht als den einsigen. Wir
tadeln es nicht ^ dass Hr. B. mit Varro und Qninctilian be-
ginnt und dann sofort auf Cicero öbergrtt, ailehi in der Folge
hatte die allere Periode, die gerade in der Beredtsamkeit schon
tncfatig war« wenigstens durch ein längeres Bmciisttkk aua Ceto,
vielleicht durch deuen bei Gel lins Noel. Alt. 7, 8 erhaltenen
Eingang der Rede pro Rhodieneikue und des C. Semproninn
Grncohiis durch denselben (Nöci, Ait. 11, 10) auf uns gekoHK
nenes Fragoient aus der Rede qua legem Attfeiam dieeutaü^
wenigstens einigermsaasen Tertreten sein sollen., oder es mosaten
wenigstens eine oder die andere Rede aus des Salnstius verloren
gegangenen Oesehiohtsbfichern zu diesem Behnfe ausersehen wer-
den, daSaluatias in denselben mit aller Absicht den alterthUnii-
chen Charakter der rednerischen Darstellung wiedersogeben sucht.
Ausserdem hatte wohl können eine passende Rede ans Ourtins,
der überhaupt wem'ger beachtet Ist, als er es verdient, anfgenom*
men werden; sodann einer der Briefe; vielleicht der des schlauen
MftRridatea anTigranen, ans&llnst*s verlorengegangenen
Geschiohtsbachern« so wie einige kleinere des Jüngeren Plinlns,
wogegen das Material aus Chsero hatte etwas k5nnen vermindert
werden. «« Doch, wie gessgt, wir sind im Gsnien mit Hrn. Ben«
seler^s Auswahl anfrleden und wollen desshalb nicht weiter iber
die Wahl dea Stoffm oribst mit Üim rechten.
Bs bleibt uns nml nor noch' übrig, über die nn Omnde geleg-
ten Texte , so wie über die fceigegebenen Anmerkungen, endücli
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Beaseler: Mosteninoke kteinucher Prosa. 18h
ibcr die Aufgaben noch einige Worte aii «igen. Hr. B. Idagi bd
Varro eelbal, dastdeasen TeKl, namentlich in d^m Werlic über
des Lamihnn, nocbaehr in Argen liege; und wir wollen deaahnlb
aicfai an dem Ton dem Hrn. Verf. conalitiilrten Texte mikein, doch
wird aeÜMt eine nur flüchtige Vergleichnng dec Textea des V a r r o
de ling. Isai. V. e. 16 und 24 bei Hrn. B. und in der Aimgabe
dieaer S<:hrlfl Ton K. O. M ill ler lehren, daaa in Torllegender Aoa-
«iblaehr Vieleafilach atehl, waa Ton Muller gans richtig con-
■lltoirt worden war. Doch wir wollen abacheli Ton Varro; bef
Cicero aelbat hat Hr. B. biaweileo noch Leaarten fortgeführt,
die lingat aln fhlach anerkannt und In den beaaeren Anagaben be-
richtigt worden dnd , ja biewellen achelnen offenbcre Verachrel-
klagen eich eingeachlioben sn hlben, die fn einem Schulbuche
aaaogenehm genug aind und wenigatena am Schlume hätten aöilen
Tcrbeaaert worden aein. Eine aolche Stelle findet aich S. 48 in
dem Artikel: Sieäien, wo ans Gc. Aeeu$, ii. 2, 5 also excer-
pirtiat: 1. liofue ad omneg re» Sie9ia provinem wmper usi
smnuty ut^ ^dquid 0s seäe passet eff&rre^ id non ajmd eos
nasciseddomo nosirae eonditum jmiaremus, 2. Quando iiia
frummOmn^ quod dsberei, non ultra potlitita est? quando id^
quoda/ms esseputaret^ non ad diem dedit% quando id^ quod
imperaretur^ reeusanit? Wir wollen kein Gewicht daranf legen,
daaa Hr. B. dam o nowtrae atatt dornt nostrae hat drucken laaaen^
denn ea lat domo atatt dornt ein offenbarer Schreib* oder Druck-
fehler; wfr wollen nicht mit ihm darüber rechten, dasa er gegen
den Text dea Rec. condiium putaremus geschrieben hat, obachon
Tonkgticke Handochriften iam vor putaremus einaetaen, waa, wenn
ronditnispsaarenms geaohHeben war, aebr leicht auafallen konnte;
alleb wclebeo Sinn geben die Worte: Quando ttla frumentum^
qmod debaret^ non uttro pottieifa est 9 qvando id^ quod opus
easa pmtnret^ non ad diem dedit? Hr. B. hätte wenigatena bei
einer Revinon aelner Aoawahl aehen sollen, daaa er eich ver-
schrielcn hat nnd die Worte In allen Anagaben und Handschriften
Cfaflni*8 richtig also atchen: Quando illafrumentum^ quod debe-
tety man ad dient dedilf quando trf, quod opus esse putaret^
man nitro poiiieita estf Wir konnten noch Einiges aus Jenen
PisrtlceB nua Cicero'a Verrinen ausheben , wo Hr. B. nach miaerer
B^etsnugnng einer falachen Lesart gefolgt lat, wie wenn er in-
erehsdi atntt inerebrnit S. 49 achreibt, oder eia lata statt lata via
S. dS^dodi wollen wir nnr da mäkeln, wo anagemacht Unriditl-
gea alch bei ihm findet. So achreibt er 8. «5 in dem Artikel 8.
Die Fremden des LtmdmanUs aua Cit, de sen. c. 15. §. 52 noch
Immer es adnö tfinaeeo, wea aprachlich falsch ist, statt ex acini
tinaceoy welche Lesart nach IVoii. p. 193, 14 und Cod. Reg. Ton
Rce. Boerat anerkannt, aodann von M edvig und, ao Ttel uns
, allen «eueren Heransgebern der Schrift angenommen
Ui nnd f on Hrn. B. jetzt ufeht wieder rerlaasen aein sollte.
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184 SchaUiHeralar.
Wir uber^ehep Anderes, aber S. 68 sobreibl Hr. B. noch Immer
aus Cic. de sen. 16, 57. Q^uid de pfatorum viridüate aui tnöa-
rnm ordinibus aui vinearum olivetonimque Mpecie diemm^ fegen
die voa dem Eec. nach der bessern handschriftlichen Auctoritit
geltend gemachten Lessrt: jdura dicam^ die acht lateiniscb ist,
auch von Mad vig.und, so viel uns bekannt, allen *neneren Her-
ausgebern aufgenommen worden ist Um bei Cicero stehen na
bleiben, sp findet sich auch in sndern Excerpten ans demselbeD
dieselbe Sorglosigkeit des Hrn. Verf. So schreibt Hr. B. S. 138
ans Cicero's Dispvt. TuscuL 5, 20, 57 von DIonysius: Qßm fml-
chritudine urbem^ guibua atUem opibu» praeditam eermiute sp-
presBÜ civitt^em^ obschon bei Cicero selbst in alten Haadschrif-
ten und Ausgsben ateht: aercHute^ opptß^e^m tenuü chkaiem^
was dem Sinne angemessener ist als OfiprtfSftl. Sodann liest er
locupleifim%t.4ocupletium^''m9B die b^ten Handscbr. achfitsen,
Cicero's. Sprachgebrauch rechtfertig , s. Cic. JlL 1, 19, 4. Id.
Farad, Vi« c. ^, §. 46, und deshalb von dem Ree« vorgexogen, auch
von Tregderi Moser und allen neueren Hersusgebern an- und
aufgenommen worden ist« Weiter unten schreibt Hr. B. S. 140
noch immer odt O r o 1 1 i : Quamquam hie quidem tyrannus ipae i n*
dicavit, quam eßsei beaius^ obscbon der. Ree., dem Tregder
und Hoser gefolgt sind , mit den besten .Handschriften judiea--
vii hat schreiben su müssen geglsubt, was dem Sinne selbst bca*
ser entspricht. Ebendss. S. 140. Z. 11 arird jetst: qnmiam te
haec vita deleciai statt quoniam haec ttt. eic; zu .ftehreiben aein^
wie Tregder und Moser mit Recht nach. den besten Hand-
Schriften gethan haben. Auch zeigt Hr. B. selbst im^ wo er
im Qsnaen seinen Text besser constitoirt hat, noch immer eine
gewisse Sorglosigkeit So schreibt er S. 164 sus Cioero pro Mi-
lone c. 10. §. 28 noch imnier; magno et impedüo qe muliehri et
deliealo anoülarum puerorumque cowüatu statt der einrig ridi*
tigen Lesart et muliebri ac delicato -^ aomitatu — , denn mnlje-
bri und delicato bilden einen^ enger geschlossenen Begilff — ,
welche Madvig, der Rec. und alle neueren Herausgeber nach
den besten Handschriften aufgenommen haben. Am auffallend^
sten beinahe ist die Nichtfoeschtang aller neueren kritischen For-
schungen in dem aus Nepos gewählten Leben dee JSpaminomdaa
S. 99—106. Denn, hier scheint Hr. Benseier niclit einmsl die
Ausgabe von Ben ecke, geschweige dena die von Roth und die
der neuesten Kritiker su Rathe gesogen au haben. Noch schrefl»!
er Cap. 2^t severum statt ae eeverumy anteceMorit statt amio*
eeeuit^ und cum Schlüsse des Capitels In armie pturimmm statt
In armie vero plurimum. Cap. 3 inprimisque commiäea cetmmm
statt in primi$ commissa eelans^ sodsnn nubilis propter statt ««•
bilisj quoß propter y ferner amicorum conci/iiun. statt amieonum
const'/ttf m, hierauf pro eujuaque facuUaiibua eXM pro faettUeU-
bus. Csp. A Artasersie uUii Artaxersia regia ^ sodann Piome^
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•I
BenseUr: MiultentOeke bteioiaohw Prosa. 185
domie earam statt Diamedonti eoram^ quae Thehanü Mini tUU
quae Tkebamswni^ 7e, fmsUU Tu guod^ 3W, Miegike «tatt
ßt tu, Micyihe^ nUi id sUtt aui nisi id , IsiM^d sUU läiud qm-
dem^ ut eo tuto pervemret sUlt ui iuio p^rvetdret^ ad$cenderet
■tatt emc4md0rei. Cap. 6 fut, qmum pairem ntum inierfeeiäset^
es maire iiöera» procr^oäsei statt qni quum pairem Mum inier^
fetUtei^ ex maire lUeroe praereiuse, sodaiia k$e in teepandendo
slitt kme in reap&ndendo. Cap. 7 cum in JP^laponmeettm eser^-^
eiimm dusieeei statt cum Pelepimneeum ete.f hierauf hie emm st.
ki cum. Cap. 8 Me$$ena canaiiiuia statt Meseene resiUuiu. Cap. 9
ftiam magna caede faeia muiiiique oeciei» atatt quam magna
caede madiieque oecieie n, a. m. Und in alien dicseo Stelle« liaa*
delt es sick niciift etwa ooi einaelae Aasiehteo, sondero ei gebietet
beiaabe la des mefsleo Fal(ca eiae kritische NoUiweadigleit die
Tan nn Terlangte Lcaart. Bs wurde uns in der That an weit
fahren^ wollten wir noch anderweitige Belege an der Behhnplunf
aulmiGhen, dasa der Text selbst Ton Hrn. B. bitte sollen noch
sorgfältiger constitairt werden. Ihm nod dem Leser werden wir
mit den oben bebjpielshalber Ausgehobenen aar Oenllge getliaa
haben.
Die knraen, unter dem Texte beigegebenen Anmerkangcn,
von dcB Hrn. Verf. dazu bestimmt, einestheils solche Notlaen an
geben, welche der Schbler in seinen gewöhnlichen Sohulhandblk«
chcn, Grammatiken Und RealsCbuliexicon nicht findet, andern*-
theik hie nnd da auf das richtige YeratCndniss der Coostntctioocn
hinsawciseny entspredien durchgfingig ihrem Zwecke; bisweilen
hatte man sie etwas erweftert, selten gana hInweggewQascfat. So
kannte Tieileicht 8. 51, wo Hr. B. den absotuten Gebraoch von
oAlmcfarein Beang auf die Worte: Nan obtundam diutiua^ be-
spricht, auf den ihnlichen absoluten Gebrauch von teuere auf-
nwikssa und auf die Stellen Cioero's |iro Sext, itoac.,^fii.7,20
und jieeuaai, I. 13, S4 Ne diutiue ieneam statt Ne diutiue vee
ieneam^ bingewicaea werden. S. 100 musste mit angegeben wer-
den »daaa die Redensart /fciMe ad aUquem statt venieee ad aü^
fsen der familiären Rede entnommen sei, und was dergleichen
mehr ist.
Die beigegebenen nemaia an Aufeatnen äknliehm Inkalis
scheinen uns Im Gsoaen sehr awackmissig gewählt au sein. Alles
Rinaelne freilich mociUe Rec. nicht gut heisseo, allehi er will,
da diese Zugaben nur Beiwerk sind, er. auch zu wenig pidagogi-
sche Erfihrungen besiUt» mit dem Hm. Verf. sich nicht in SUeit
ober Binaelnes einlassen»
Papier nnd Druck sind gut, doch sollte der leUtere niclit
selten correoter sein.
R. Kletm.
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186 Bibliographiache Berichte a. kane Aazeigen^
Bibliographische Berichte n^ kurze Anzeigen.
Zur OrgamUalion de9 Sektdwe'$en$^ namenüick im grÖ99e-
Ten Siädieu. Br^fio m em MitgUedde» SdnUr ^wuwermm tu Frmnk-
fürt amM» Von Dr. C. Xükner^ Soperinteod. der l>iooei. Saalfeld. Mit
einem Vorweri ^00 Prof. Dr. G. L. Kriegk. Brttea HeffL Frankf. a« M.
1649. Ili2 6. 8. Wie an anderen Orten, bildet« aidi aacli in Praakfart
lim Main im Frühjahre des so Tielfache Anregong briog endeo Jafarea ldl8
ein SchalreformTerdn, der unter 190 Mitgliedern 110 Lehrer. KaUte.
Man- oMss sagen , dass dieser Verein in Tieier Hinsicht weit beaonoeoer
m Werke ging, als viele andere , indem er aas seiner Milte ziaBiliek aalil-
reiche CöniAiissionen ernaimte, welche durch Beridita den Beaehlisaen
nirarbeiteten. ^ Die uns bekanntr gewordenea Berichte aeicbnen sieb nicht
mv durch Gründlichkeit und Klarheit ans, sondern unterscheiden sich
auch dadurch von anderen Arbeiten der Art vortheilhaft, daas nberull
den bestehenden Verhaltnissen sorgfaltigst Berücksichtigung erthdlt,
ineht' einem Ideale zu lieb ein gänzlicher Umsturs angebahnt wird. Die
Beschlüsse des Vereins gehen zwar allerdings in manchen Punkten ober
die besonnene Massigung der Commissionen hinaus, visriaugnen aber doch,
wie sich nicht anders erwarten lisst, den Charakter jener keineswegs.
Hn Dr« ifvAner, früher Rector des Progymnasinms und der Realschule
in> Saatfeld,' durch mehrere pädagogische Arbeiten riihmliohst bekASat,
nahm während eines inehrtlgigen Anfenthalts in Fränkfuit am Main atcht
allein well er die Berufung znm Direotor einer der Haupt-LehraastaRen
er^lteii hatte, sondern aiich wegen ihres Charakters, an den Bestr^
bilogeii des Vereins lebhaftes Interesse , und dieses reranlasste ihir aocii,
nachidom er das Amt abgelehnt hatte ^ sich Ton dem Voraitzenden, den
beksüinten Historiker Prof. Dr. Ktiegk^ die Mittheilang der Aibeiten aa
eirbitten und demselben brieflieb seine Ansichten auseinander zu setseB.
Hr. Kriegk hat sich durch die Herausgehe der Briefe, welche sich mmi
drei im Anbaage abgedruckte Berii^bte und Deschrfisse Slier die Tremran^
der Schule -ron der Kirche und ober die Leitung des Sehulwesene, iber
das VerhaJtttiss der Lehrer-Conferens lom Direotor und zu der Sohnibe-
horde , über die Stellung der Lehrer im Staate und über ihre flnanzielien
Verhältnisse beziehen, gerechten Anspruch auf Dank erworben, da die-
selben scharfsinnige, auf unbefangener Prüfhng des Für und Wider, wie
auf reicher Erfahrnag beruhende , den gerechten Forderungen der Zeit
eben so gewissenhaft Reohnnng tragende, wie Aussdiw^ifungen in ihre
Schranken zurückführende Urtheile und Verschlige enthalten. Ref» hat
sich besonders gefreut, hier die Ansicht begründet zu finden, dmam
es nidit genüge, wenn der Religionsunterricht confessionell sei ^—
wofür sich auch der Frankfurter Verein entschieden hatte — und die
Kirche über diesen Aufsicht behalte, sondern dass sich diese Beauf-
sichtigung auch über die übrigen Fächer des Unterrichts erstreckem
müsse, damit nicht in diesen das im Religionsunterrichte Aufgebaute
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BibKographitche Berichte o. kane Anieigeit. 187
wi«d«r alddergeriMen o^for ddcb wankend gemacht werde. Der Hr. Verf.
hih Sbrigeos -^ — dies mmsen wir, vm bei der Begriffsrerwirrong anderer
Tage »oglicbe Mtseventandnisse so Terbateii, hintufilgeil ^-^ diese Aof-
dcfat ober das religiöse Rlement der Sehnte scharf geschieden ron der
pidagogtscben und anderweitigen Leitong; der Kirche und deren Ver-
treter DOflae t. B. in Betreff eines Lesebvches die Benrtfaeilong anstehen,
was darin der Retigioh widenprechend , nicht aber was classisch und
richtigen methediDchen Grandsitten entsprechend sef. In der That kann
Yoa den aoa diesem inneren Bande mit der ICirche herausgerissenen Sehn-
lea ketne andere Wirkung erwartet werden, als diejenige, welche In Ost-
»dien die ron der enginchen Reglemng errichteten nnd begünstigten, toii
allen relig;ios^n Unterricht absehenden Bildtingsanstalten Inr Rtndns ge-
habt haben. Sie werden Feinde der Kirche ersf eben , ans Feinden der
Kirdbe aber werden gewiss Retigionsverachter werden. 8ehr gesunde
ood ridiUge Arisichten entwickelt femer der Hr. Yerf. 8ber die neth wen-
dige Mncbt des Directors, nber die Eintracht und Frieden (ordernde
Stellnng der Lehrer in der Conferenr, über die Vereinigung der Freihat
mit der notb wendigen Beaufsichtigung durch d)e Bcbulbehorde und über
deren zweckmässige Zusammensetzung. In Betreff der fettteren wird
f. B. sehr treffend auf -die Gefahr auflnerksam gemacht, welche, wenn
der Director stfindiges Mitglied der Torgesetzten Bchulbehorde ist, daraus
fir seine Stellung an seinen Collegen hervorgeht. AngelegenlKchst wird
nberaü der m6glichst einfache Geschfiftsgang empfohlen und um dessel-
ben willen namentlfch die Treminng der Schulbehorde in eine engere
▼oHxiehende ond anoi^dnende und einle weitere berathende gefordert« Auch'
rncksicMicb der iusseren Stelhing der Lehrer zeigt der Hr. Verf. ein
eben so warmes Herz für die Leiden derselben , wie er Tor überspannten
Perdernngen und Hoffnungen warnt. Das dem Lehrer Gebubrende-findet
er nicht in einem nach bestimmten Jahren regelmfissig steigenden Dfenst-
gehalt aliein enthalten, sondern auch In der Möglichkeit. der Versetzung
in einen anagedehnteren mid höheren Wirkungskreis , und hfilt diese ge-
rechte Forderung zn befriedigen für unmöglich , wenn den Gemeinden das
Tolfe Wahlreciit eingeräumt werde. Möge diese kurze Anzeige dazu bei-
tragen , dass Niemand , der sieb mit den wichtigen Angelegenheiten der
Schule ematlich beschäftigt, die Schrift unbeachtet lasse, [P,]
Ptopglaea, Latdm»ehe$ Lesebuch für ReaUekulen und mUllere
Ogmnmiaiclafeen. Mit einem vettgfändigen WSrterbuehe. Von Dn J. W,
Seä^er, ordentl. Lehrer an der Haoptschole zu Bremen. Bi^men, I649,
399 8. S. Preis I Thir. Die Frage, cb das Lateinische Unterrichts-
g^cflsUnd der Realschnlen sein müsse, ist noch keineswegs entschieden
nad dirfte wohl auch noch so bald nicht zur Entscheidung kommen.
Selbst die Landesacfanl-Conferenz zu Berlin, bei welcher die Realschulen
doch ciemücfa zahlreich vertreten waren, hat die Frage als eine noch
oifeae betrachtet, nnd noch immer giebt es an den Realschulen MSnner,
weicbe als Bedingnng dafSr, daas ihre Schüler die nötbige formale Geistes-
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188 Bibliographbche Berichte o. karse Anieigen«
bildnng erlaogen, die Aofinahme des Lateiuiscbeo fordern oder gegen
seine Bntfernang sich straaben. Je mehr wir die Ansicht dieser Männer
iheilen, um so mehr freut es uns auch, Hrn« Schäfer, dessen tüchtige
Studien in der dentSG|ien Litleratnr seinem Urtbeile ein besonderes Ge-
wicht zu rerieihen acheineDi auf der Seite derselben zu finden. Mdcbten
doch Alle den von ihm in der Vorrede so dem Torliegenden Buche gel-
tend gemachten Grund , dass aus der Betreibung des Lateinischen nicht
allein für die Erlernung der neueren Sprachen, sondern auch für allge-
meine Geistesbildung ein zwar nicht in die Augen fallender und mit Bin-
den za greifender, aber durch nichts Anderes zu eKaetzender Gewinn
resultire, nicht unbeachtet lassen, möchten doch d i e Lehrer an den Real-
schulen , welche selbst durch die dassischen Studien hindurch gegangen
sind, sich bewusst werden, was sie dadurch gewonnen! Sehr richtig
ist aber auch die Ansicht des lim. Verf., dass es, um die leider schon so
sehr wankend gewordene Lust für die Alterthumsstndien Ton Nenem sa
beleben nnd zu erbalten | so wie um dem jetz^ nach Veränderung der
ZeitTerhaltnjsse für jene Studien festanhaltenden Zwecke zu entsprecben,
durchaus nothwendig sei , die Schiler so bald als möglich zur Lesung za-
sammenhangender, durch Inhalt nnd Form ansprechender nnd fesselnder
Musterstücke hinzuführen. Weil es für die Kraft ^ der früheren Jugend
eine zu starke Zumnthung schien, sich durch ganze dicke Bücher hindurch,
zuarbeiten, ausserdem aber der Grundsatz: yariatio delectat, auch hier
als beachtungswerth erkannt ward , so fand es der Hr. Verf. am zweck-
massigsten, dats in den mittleren Classen der Schulen ein .umfängliches
Lesebuch gebraucht würde; da aber die meisten der bekannteren Lese-
bücher den Ton ihm aufgestellten Ansichten nicht entsprachen, so ent-
schloss er sich selbst, ein solches herauszugeben, welches sowohl for die
Bedürfnisse der Realschulen ausreiche, als auch für Gymnasien nicht an-
branchbar sei. Ref. kann das Lesebuch nur für nach einem wohldurch-
dachten Plane zweckmassig ausgearbeitet erklsren. Der Plan und die
Reichhaltigkeit des Stoffes werden am besten aus einer Uebersicht über
den Lihalt erkannt werden. Voraus gehen Notizen ober die Schriftstel-
ler , «US deren Werken geschöpft ist , und eine chronologische Uebersicht
über die wichtigsten im Buche vorkommenden Breignisse^ Beide sind
sorgiiltig gearbeitet und ihre HinzufSgnng wird gewiss allgemein Inr
zweckmässig gehalten werden. Die Reibe der Lesestücke eroffnen so-
dann 11 auf Lander- und Völkerkunde bezügliche ans Plinius d. alt., 8a-
lust, PomponiusMela, Curtius, Justinus, Tacitus und Ammianus MarceU
linns. Daran reihen sich IL Erzählungen aus der griechischen Geschiebte,
die meisten aus Cornelius Nepos , einige aus Justinns , 2 (Sokrates. und
Dionysius der altere) aus Cicero. Die folgenden 10 Erzählungen afts
Alexanders des Grossen Leben sind dem Curtius entnommen , theil weise
aus Justinus ergänzt. Es folgen 6 aus dem Jjoben des Cäsar, aus dessen
eigenen Schriften , nebst Voll eins und Salustius entnommen, femer eben
so Tiele aus Hannibal's Feldzügen , sammtlich aus lanas. Daran sdiUea-
sen sich 6 über Cicero's LebensTerhaltnisse , -wobei eis Auszug aus Sa-
lust's Catillna nnd die erste Catilinarische Rede sich finden. 4 KnSk^
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BibUographlfiche^Berichte a. kane Anseigen. 180
hiagen mos Amin'« Leben, ans Taciios und Velleias getchopA , flefalieMen
den hisiomcben Tbeil , anf welchen 12 Lesestfieke beschreibenden md
whilderoden Inhalts ans Cäsar, den beiden Ptinins, Cieero and Tacitus
folgen. Den Schlnss des prosaischen Theila bilden 20 Abhandlnngea aas
Cicero, Livius, Salnstios, PHnlns dem jungem und 8enoea. Angefügt
sind endlich einige Fabeln und • Parabeln des Phadras , 5 poetische Br-
tihloageo ans Oyidius und eine ans Virgilius. Leicht wird der Leser
dea Grand finden , warum gegen die chronologische Ordnung Hannibal^i
Psidsiige hinter Casar's Leben gestellt sind , offenbar weil Llvius schwe-
rer n yerstehen ist, als Cäsar. Vollkommen ist die allerdings schwie-
rige Aufgabe, Leichteres stets vor dem Schwereren Toransgehen so lassen,
nicht gelost. So durfte s. B. sogleich das zweite Lesestack ans Salustios
wegen der darin Torkommenden Bigenthfiailichkeiten des Stils und des
Gewichtes der einzelnen Worte f5r weit schwerer zn achten sein , als der
gresste Theil der darauf folgenden 30 Lesestacke. AuHerdem sieht
ReC £e oraloriscfae Gattung,- In der doch gerade die Romer Grosses ge-
leistet haben , nicht genügend berücksichtigt und hatte wohl noch minde-
stens eine kürzere Rede des Cicero oder einzelne besonders ausgezeioh«
nete SteUen aus dessen grosseren Reden hinzugefugt werden können. Im
Allgemeinen aber müssen sammtliche Stucke als zweckmässig gewählt be-
trachtet werden. An einigen Stellen aber ist dem Hrn. Verf. entgangen,
dass, Indem er das Original abkürzte, der Zusammenhang gestört worden
bt So weiss man S. 4: lustum Incrementnm est eubitornm XVI. Mi-
nores aquae non omnia rigant ; lUae non dant sitiente, weder worauf illae,
noch worauf sitiente zn beziehen. Aber Plin. H. N. V, &7 f. steht: Mi-
nores aquae non omnia rigant, ampliores detinent tardius reeedendo, Hae
sereadi tetepora absumunt solo madente, Ülae non dant sitiente. Dadurch,
dass 8. 57 die ansffihrlichere Beschreibung der Schlacht bei Issns weg-
gelassen ist , erscheint Mehreres im Folgenden donkel. S. 59 1 Tunc
qaidem Ita se gessit , ut omnes ante cum reges et contlnentia et dementia
^inceYeL Rex bonum animum habere eas iussit, muss man an eas An-
stoss nehmen, bei Vergleichung von Curtius III, 13, 21 aber finden, dass
die Besiehing durch Weglassung einer längeren Stelle gestört Ist. S. 95
hatten in K^isar's Charakterschilderung die Werte des Salustins: stbi
■aguum imperiom, noTum bellum exoptabat, ubi vlrtus enitesoere posset,
nicht aufgenommen werden sollen , da sie nicht auf seinen Charakter Im
Allgemeinen, sondern auf seine politische Stellung und Bestrebungen zur
Zrit der Catilinarischen Verschwörung sieh beziehen. Solche Fehler,
welche dücb nar selten sind , wird der Hr. Verf. bei einer neuen Anfluge
leicht Teibessern« Ob die Brauchbarkeit des Buches durch Hinzuffignng
kurzer erläuternder sachlicher und sprachlicher Bemerkungen erhöht wor-
den wäre, will Ref. nicht erörtern, da manche Lehrer dergleichen gern
sehen, andere nicht« Das angehängte Worterbnch kann dieselben nicht
erMtzea, obgleich es sich durch die Kurze und dadurch, dass die eigent-
liche Bedentang nbendrsehr pracis hingestellt ist, sehr vortheilhaft aus-
seidMMt. An mehreren Stellen ist es uns gar zu schweigsam erschienen.
Unter iahibeo hatte nicht t „3) rfickwarU radem'* stehen sollen, da das
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190 Bibliographische Berichte n. körte Anseigea«
Verhum nor, wo es mit remis verbanden ist oder dies erganvt wedea
wiMSj die angegebene Bedcntang gewinnt« Bei intemns )iait^ die Hin-
xufugung Ton: ,»mare iniem|»B» das mittelländische Meer^* iiichts gescha-
det. Bei par««s mosste wegen der S. 44 vorkommenden Stelle ans
Jostin« VI« 8, ^: et pecuniae adeo parcos fnit, .ut samtns fqoeri defaerit,
noch eine Bedeutung hinzngefngt werden. Bei proficisci worden wir als
nrspronglicbe Bedeotong das dentache ,ysich fort raaoben^^, dem es auch
etymologisch entspricht, angefahrt haben« Doch dies« Bemerkangen
sollen nur dem geehrten Hrn.* Verf. beweisen, daas wir onaer UrtheU
nicht ohne Prfifnng d99 Binaelnen abgegeben haben. [D.]
Elemeniarbueh der laieimseken Sprache^ mihaUend dk Et$-
wuklogie in awet Garsen mU mngtrtihUn üebmn^abeupiehti sum Uefrer-
$eUen mu dem Lateinmben im üeutoeAe und umgekehrt ^ so wte etne üe-
berdeht der wiehügtien Regeln der SjfniaSf von Chrietian Sokmtr^
ling. Lübeck y 1849. 178 8. 8. Im voriiegenden Bache ist swar die
gewöhnliche Folgenreihe der lateinischen Grammatiken im Allgemeinen
beibehalten, dieselbe aber nach dem Grondaatae, dass die gelernten For-
men sofort in ihren 3atzbeziehnngen durch Beispiele «ingeibt werden
sollen, modificirt, Im ersten Cursos sind nur die Detlinatiooen mit Fem-
haltong alles Unregelmassigen , das Halfsverbum esse and einige Teaa-
pora der ersten Conjagation im Indicativ, ao wie gelegentlich die Br-
laoterang der einfachsten Satsverhaltnisse enthalten $ im aweiten wird die
Declinationslehre wiederholt und vervollständigt nad daran die Lehre vom
Verbam, namentlich noch die vom anregelmassigen und defecUvea gege-
ben. Am Schlosse desselben wird eine Uehersichtder Partikeln und eine
Zasammenstellnng der wichtigsten Regeln der Syntax hinaogefagt, um
hierdarch den Uebergang au einem Lesebache mit susammenhangenden
Lesestücken an vermitteln, oder bei^dem Gebranch mes solchen anf die-
selben anrfickweisen aa können« Ref. muss die methodische Anordnung
durchaus bilUgea; sie geht ven tüchtiger Brlahrung aus und fiihrt den
Schüler ohne vieles Reflectiren sicher in die Kenntniss der SpracbforoMD
ein. Die Regeln sind sehr pracis und klar aaagedrnckt und eignen eich
gana besonders an wörtlichem Festhalten im Gedächtnisse, eine Sache,
die, oft von denen, welche Alles radonell betrieben, Alles von dem Schä-
ler selbst abstrabirt wissen wollen, vielfach angefochten t dennoeh ihre
unberechenbaren Vortheile hat. Ref. vermisst npr in den Br&auterangen
der Formen die für die Erkenntmss gar zu wichtige, swar nicht leichte,
aber auch anendlichen Gewinn bringende Unterscheidung der StamoK «ud
Endsilben genügend durchgeführt. Namentlich muss die dritte Dedia»-
tion darnach eine Umgestaltnag in den meistea Grammatiken finden. Aoch
wünschte. Ref., dass dem letaien Theile, der Zasammenstellnng der wich-
tigsten Regeln der Syntax, wie im übrigen Buche, Beiapielo anm Ueber-
setaett ans dem Lateinischen ins Deutsche und umgekehrt beigefogt waren.
Sollen sie naeh diesem Buche eingeübt werden, so sind sie unumgaogHch
nothwendig und geben angleich einen Anhalt anr Repetition der T«rber
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BibliographUehfi Berielüte n. knrie Anie^eo. 191
erlemiflo Regeln der Pormenlelire. Wa« dem Beche eineo ganx besen-
decea Werth verleilit, dae ut die eoi^fSltige Beraek»ichtign5^ der PrV
•odie^ Wir kabea schon »aodenvarto uneere Aneieht ausgeepfochen^ daes,
wenn too «Ue« Anfang/e an b«i der Brlemang der lateiniicheo Sprache
aaf die ricbtige Aosapraobe der ^tanmiailben und die Beobachtong der
QeaaUtat der Endetibea gedrangen werde, dadorcb apüere besendere
protediscbe UeboBgen, wo akht gans uberfifiaeig, doch aebr «letchlert
werden mvaaen. Betraebten wir jeUt die Scboler in vielen Schulen,
wdcbe falacbe Aagewobnbeiten berrachen in der Anaapmehe (namentlich
weiam wir anf die bnua Anaweadiglemen der Paradigmen angewöhnte
fd*^e Betonung der Endaüben hin), und wie viele Worte muaaen von
Omen beim Versemaehen im Gradna ad Parnaasnm aufgeancht werden.
Möge dem Boche ein aolchec Absati lU TheiL werden, das« bald eine
iweite Auflage nur BrlSllnng der vom Ref. anageaprochenen Wnnache
Gelegenheit gebe. [D,]
QrieehiBtke Formenlehre für Anfänger. Mk emern Ankmge
ü6er ik AoammeAen Formen^ Von Pr. Jokamtm SüMk^ Lehrer am
GjFBHmaiun so Hildburghaoaen. Bautsen, 18^9. 105 8. 8. Per Hr.
Verf. hat vollkommen Recht, wenn er im Eingänge der Vorrede aus der
BHi Recht geatelltea Fordemng, data der Schaler aiqh^ tum Grammatiker
<wir worden lieber sagen: zam Philologen; denn volle Einaicht in die
Grammatik bleibt etwaa Unerlaaalichea) gebildet, aondern durch das Er-
lernen der Sprachen befähigt werde , die alten Schriftsteller mit Notzen
so lesen ond gründlich so verstehen, die andere ablm'tei^ das rechte
MSiass der sa diesem Zwecke onentbehrlichen Spraehkmiotwsse s« be-
stia»en, als auch das Erlernen möglichst za erleichtem , und wenn er
sich die Anigabe stellte, dieser Forderung zu genogen,. so wird wohl
jeder Lehrer .wissen, dass damit nichts Ueberflassiges gethan sei. Die
meisten Cvrammatiken und Formenlehren leiden noch Immer an so grosser
Auadehnong, an Mangel der Uebersichtlicbkeit, welcher grossteniheiis
dorch das. Eingeben auf Abweichangen und Besonddrheiten bewirkt wird,
and an Mangel der Präcision in den Regeln — Sachen j» 4ie den Verfas-
•em nicha sam Vorwurfe gemacht werden dürfen, da sie meist and jere
Zwecke mit im Ange hatten ond haben mussten. Wenn nun aocfi in
aenerer Zeit mehrere recht dankenswerthe Versocbe gemacht worden
fliad, diese Uebelstande so beseitigen, so mnss man doch jeden neaan, so-
bald er tochtig ist, mit Preoden begriissen» da nur erst ^orcfa viele Br-
fiüirvngem ober die eingeschlagenen Wege der rechten Methode naher
^emawm werden kann. Um so mehr aber mass daa gegenwartige Buch
Bot Freude begrosst und allen Seholen empfohlen werden, als es in vor-
siigücbem Grade Korse ond Fasslicbkeit mit wissenschaftlichem Geiste
verbindet. Wir legen aof das Letztere ganz besonderen Werth, als die
Er&biwng nichts idfl für daa Erlernen des Griechischen schädlicher er-
weist, ale. dae leider! noch gar so häufige gedankenlose Erlernen von
Paradigmen* Oder weist nichi der Umstand, dass so viele Schaler der
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192 BibliographiMhe Berichte n. karte Anseigen.
oberen Classen ia der griechbcben Pomeolehre keine Sieheflieit be*
siisen •— < die Klagen darüber sind gar nicht ▼ereinxelt ^- darauf hin,
dass bei den Biementen nicht der reehte Gmnd gelegt, nieht die rechte
Einsicht in die Bildanc der Formen gewährt worden ietf Die griechi«-
Bche Formeniehre bietet gerade den geeignetsten Stoff, an die Stelle des
geistlosen Mechanismus ein Selbsterkennen und Aalfinden der Sprach-
formen BQ setson. Sind die Hauptregeln über die Stamm-, Vor- und £n-
dungssilben , über die Laotveränderongen und aber die Acoente begriffen,
so wird dos Brlemen der Formen nur eine den Geist übende manugfal-
tige Anwendung derselben werden. Dies aber ist es, was durch das
▼erliegende Buch sehr trefillioh geleistet wird. Sollen wir einige Be-
merkungen über Binseines machen , so ist uns allerdings nur wenig auf-
gestossen. 8k 3 würden wir i nicht als aus ^<r allein enUtnndea he-
seichnet haben, soudem auch aus edy schon um der 8. 96 unter 4 gegebe-
nen Regel willen. Die auf S. 4. $. 5. 6 sich findende Regel: „Treffen
in einem Worte xwei if xusammen , so erhält das erste den spiritus lenis,
das andere den spiritus asper, ilv^^s*^, sollte ganx aus den griechischen
Grammatiken verschwinden, da bekanntlich dieselbe nicht auf den besten
Gründen berulit und In sehr Tielea , selbst in die Hände der SchSler ge-
kommenen Ausgaben jener Gebranch bereits abgeschafft ist; Bei der
Lehre vom Accente $. 6 hätte die Hinsufugung des einfachen Satxes:
„Bine Silbe mit dem Circumflex ist immer gleich einer mit dem Acut and
einer folgenden unbetonten, (9::= o'o<* und: „Der Ton kann nie weiter als
aber xwei unbetonte Silben vom Bude xnruckgeruckt werden^, xur Er-
klärung mehrerer Brscheinnngen wesentlich beigetragen. Bs sind diese
Sätxe so leicht fassUch, dass in der That Ref. nicht einsieht, warum man
sie nicht gleich von vornherein lernen und anwenden will, xumat^sich
daraus die Regel rucksiohtlich der Accenluatioa der contrahirtea Silben
von selbst ergiebt. 6. 5. D. 4. a. vermisst Ref. eine Hinweisung auf dio
allgemeinen Regeln wegen ovopM , opoiMtog und opo f^mp, i>er Lehrer
wird diese natSrIich selbst geben, aber immer kann es nur ni^txen, wenn
der Sehnler durch das Buch eine Brinnerang daran empfängt. S. 8 oben
hätte vielleicht rucksichtlich der Formen Ix und Ac für F| und l£ die An-
deutung gesetxt werden sollen , dass nur der letxte der beiden Consonan-
tei^ aus denen ( entstanden, weggeworfto wird. Das dabei stehende
ovx und ovTttt können leicht den Schuler verwirren. S. 10 nach IV hittra
wir eine Anmerkung über die von Rost recht gut behandelten Fälle, wie
ti^fftty erwartet. Femer geben wir dem Hrn. Verf. xu erwägen , ob es
nicht xweckmässig sei , eine Bestimmung darüber, welche Vocalis pam
heisse, xn |;eben und bei der Decünation und Conjugation darauf xa Ter-
weisen. Sehr xweckmässig finden wir, dass die Dedination der Adjeo-
tiva unmittelbar mit der der Substantiva verbanden ist. Konnte dies
nicht auch mit dem S. 36 behandelten anlovg geschehen? S. 27. 1. c
konnte auf den Grund, warum naiduvy Sfdmv u. s. w. nicht unter die
allgemeine Regel fallen , hingewiesen werden ; der Grund ist freilicli in
Anm. l enthalten, aber wir halten auch hier eine Hinweisung fSr den
Schüler für nutxlich. In dem Alter, in welchem das Griechische gelernt
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Blbllographiiche Berichte q. kdne Anseigen. 193
wird y auM der Schuler oach den Graaden der Abweichnng fragen und
ebe knrse Andeatong wird den Lehrer nnterstfitsen. Wir konnten unfern
AoMMgp weit nntdehnen, wollten wir auf das «ifmerkMm machen, waa
AUea im Bache gut nnd trefilich i»U Wir verweiaen Jeden nnr auf din
aaregelaiMigen Verba B. 89— 94 nnd bitten, dandt die Ton Doderlein
ia seiocni neneaten Programme: Didaktiache BrCüirnngen nnd Uebungen
8. 4L niedergelegte Bemerkung an vergleichen. Man wird deraelben
hier anf das BeaU Genüge geachehen finden. Daaa der Anbang über die
haacriacben Formen eine aehr willkommene Zugabe aei,'wird Nienumd
ia Abrede atellen. VieUeicht hatte in demaeiben in aller Kurte darauf
yagewieaen werden können, wie aich die altere Form bei Homer ala die
anpringliche an der spateren attiacben Terfanlte. Ea iat beim Griechi-
Mhen, dn der Schäler nun einmal Schriften «ua verschiedenen Zeiten und
IKalekten lesen mnsa, eine nothwendige Forderung, daaa er Einsicht in
£e Bntwickelttng der Sprachformen erhalte, und ea wird diese durch den
Zweck dea Spmchatadinma anf den Gelehrtenschulen nicht ausgeschlossen.
Denn der Schiler soll nicht blos den menschlichen Gedankeninhalt, son-
dern auch die Gedankenform kennen lernen. Ea kann ihr ansserdem mit
AnfhieCnng so weniger Zeit genügt Werden , dass darüber der andere
wichtigere Zweck , die Anachanong der antiken Bildung, keineswegs ver-
nachläaaigt werden muss. [D.]
Lukum^M Plrom$ihelu$f Chanm^ Tinum^ Tratan^ Hahn. BiU
i und f odUißAcn ^mnerkiing^ und grriedUtcAeas IFarireguier
beranagegeben von Dr. Fmir, Jug. üfenke, ordenllichem Lehrer an der
GeJehrtenschnie an Bremen, Mitgliede der archäologischen Gesellachafl
ra Athen. Bremen, Druck und Verlag von Carl Scbnnemann. 1846«
IV and 313 S. 8. — Vor den vielen Sammlungen Ludaneischer Lese-
sticke, welche in neuerer und neuester Zeit erschienen sind , aeichnet
nch £• vorliegende aehr vortheilhaft dadurch aus, dass sie, für die ge*
reiflere Jugend bestimmt, auf der einen Seite sergfiLitig nach den neuesten
Forschungen berkkUgie Texte giebt, anf der anderen Seite mit jfnweer
hangen nnageatattet ist, welche, daa richtige Maasa selten übersteigend,
D^eieBung und InAoll mit gleicher Gewisaenhaftigkeit an erläutern be-
mibl sind, den jugendlichen Leser awar nicht uberschntten mit allan
reichem Materiale, ihn aber doch ahnen laasen nnd daran mahnen, welch*
vcrmnigte Kraft von Scharfsinn und Gelehrsamkeit ea dahin gebracht,
dasa er diese genialen Denkmaler einea schon mehr der neueren Zeit au-
neigenden Hellenenthums ohne Anatoss und mit erhöhtem geistigen Ge*
aawe in der Ursprache au lesen in den Stand gesetat sich sieht. Die
gelehrte Welt kennt in Hrn. Menke einen geistreichen Mann, einen im Alter*
tkdme beimischen Gelehrten und im Lehrfache ausgeaeichncten Pädago-
gen, nnd diese drei Eigenschaften dea Hrn. Verfassers spiegeln sich über-
all auch in dieser seiner gelehrten Arbeit ab. Mit sicherem Takte hat
er^die /oeo&ds'acbe Ausgabe mit Recht aeinem Texte au Grunde legend,
die Worte dea geiatreichen Griechen so an gestalten gewusst, dass nur
jr./cM. f.PkU.m.Päd.94,Erii. Bm. Bd. LVli. Bfi. X 13
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194 BibiiograpbUche Bericbte tt. kane Anseigen.
sehen ein Anstosft in dieser Besiehnng möglich sein mochte ond der Ref.
nur in einxelnen, meist nntergeordneten PäHen eine abweichende Ansicht
so haben belLennU In den«iiemlich gleichmassig den einseinen Stacken
antergesetsten Anmerkungen fahrt der kundige Verfasser den jongen
Leser ein nicht blos som richtigen Verstandnisse der rorliegenden Lese-
stucke, sondern auch sur vollen Brkenntniss der alten Weltanschauung
ond des gesammten' Lebens des Alterthnms, sowie der sprachlichen For-
men, in denen es seine Ideen wieder su geben gewohnt war. Es würde
so weit fahren, wollte Ref. durch Hervorhebung einxelner Stellen, wel-
che Hr. M. theils glücklich hergestellt , theils durch zweckmassige Erklä-
rung SU besserer Anschauung gebracht hat, den Werth Torliegender
Sammlung Tor dem geneigten Leser so documentlren suchen; er glaubt
dies am so weniger notbig su haben , da seit dem Erscheinen der Schrift
schon mehrere Jahre Terflossen sind und die meisten heaer dieser Jahrbb.
dieselbe wohl schon aus eigener Anschauung kennen ; and will desshalb,
am dem Hrn. Verf. die Aufmerksamkeit su beweisen , mit welcher er
seine gelehrte Arbeit im Einxelnen betrachtet hat, hier nur noch so dem
letsten StScke der Sammlung, dem Traume ^ S. 191 — 263, einige Bemer-
kungen machen. — S. 193, 1, wo bemerkt wird , dass der arme Schaster
Mikyllos öfter bei Lucian erscheine , konnte wohl auf die Bedeutung des
Namens MUvXXog als Deminutiv von fiexQOff hingewiesen werden, wonach
es auf einen Kleinmeister, armen Schlucker und beschrankten Kopf hin-
xeig't. Femer musste auf den Gebranch ron ikXa am Anfange aner
Unterredung hingewiesen, s. des Ref. MnoU ad Devar. toI. 11. p. 91 sqq.,
und auf den ähnlichen Gebrauch von^At^ der bis auf die neueste Zeit
▼erkannt worden ist, s. z. B. App. Met. l, 1. M ego tibi iermone uto
MUe$io etc., Tergl. Archiv für Philol. und Pfidag. Bd. XTL S. 637 fg.,
aufmerksam gemacht werden. In fiymvag konnte der ganx ähnliche Ge-
brauch des latein. orgtiftit vom Tone bemerkt werden. Gar nicht ein-
verstanden aber können wir mit des Hrn. Verfassers Deutung der Par-
tikel yovv in den Worten sein: wg firidh vvntm^ ynvV) woxu bemerkt
wirdi i,yovr, wefit^sfeits, am nur diet anntführeUf vgl, su Trovm oder
Leften Cap, 18. p. 190, 4.*^ Denn der Sinn : um ein Beinpiel anzutführen^
liegt keineswegs in der Partikel yovp, weder einfach noch implicite. Ka
heissi ein&ch: ul ne noeiu quidem eerte — egeetatem defugiamy daae ich
nieht einmal des Na^U wenigstene — lier Armuth entgehen ftonn, worin
angedeutet liegt, geeehweige denn su andeter Tageneii, wo man Ruhe
und Erkohmg nodk weniger heanepruehen kann. Auch su Traum oder
L^en Cap. 18. p. 190, 4 hat Hr. M. nicht richtig die eigentliche Bedea-
tung der Partikel erkannt, s. Ref. AdnoU ad Devar. vol. H. p. 351 sqq.
Bei der Bemerkung , dass sowohl noXla als noXv beim Comparativ stehe«
musste wohl mit einem Worte darauf hingewiesen werden , welch' ver-
schiedene sprachliche Anschauung in beiden Sprachformen sich spiegele, wie
im Deutschen: um vielee größer und md groeeer» — Ferner war wohl
dfiilH mit einem Worte nach seiner ursprunglichen Bedeutung su selch-
nen, s. Ref. xu der Stelle p. 9 und Adnot. ad Devar, vol. 11. p. 94 sq. —
S* 3. S. 196, &| wo Hr. M. richtig geschrieben hat t sf aoi i} t^g W^oor
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BibJiographiMhe Berichte D. karte Anieigen. 193
^9Mig lldlfi689 fl Amdmvifi ait^tpavog ^futpti^etto nt£, nach Cod. Gorl.,
kalte derselbe auch aaf M. Haupt im ^rddo für Phü. und Päd. Bd. 1.
& &9i %., der diese Lesart saerst in Schatz geacmaien hat , verweisen
MÜes, saoial dort noch die Paraliekteile aas Symmoeftus ep. 4, 33. Noii
Witt ormtmUi okm leeiHa dea&te nee uüae m mOro Oumano Hlfprae legi
aee Beiimam loqui/nrndOue nee de epiraeulie Ddfkkie uUum ewrmen au-
dn?— S. 4 schreibt Hr. M. also: Jf/JT. Top tfo^iOT)}^ Idyng^ tov
«lotMy o$ ipopkO^itiL iirixe u^twp yevse^ai jaifvs nväfi^evg i^^Uiv , if-
^tsror ifuel yovv S^09 hufome^ OMOfpdhenß^ iti d\ ntil&e^ f ov^ av-
^^awaeg ms nqo voo IIv&ayoQev Ewpoffßog yipoixo; ydi^nr ^crtfi «ix} ts»,
^ov^y^ TOP aw^^emov , « «Icxr^vwy. nadi Cod. Gorlic« and unter Be-
rafing aaf K, Sekaedü Faeeie, ehtenan. prin, in Lueiani Oällum (Claos-
Ojal 1838. 4.) p. 8 sqq., sUtt der Vnlgatas MIK. Top oo^itfnjy Uystg,
xew eJit^pa^ eg ivof^o^n jaiJTS x^scSy ysvttf^criy fiifrs nva^vg ie^Uip^
{disTOv ^l 7oti«^ oi^oir iut^n^top imotpaipe^ , ixi 6\ 9S/^i»v tovg av-
^^dmopg ig nint In} /Kif ^mO^Vm^«»; -^^fi^* '/«^ft (tv^a urnuipo »g
n^ ten Uvl^ü^v EofpoifPog ,yipotto» MIK» rot/ti fpccei ual tB^a-
tov^ypp top M^nopy » alsw^vmp. Hr. M. erklärt die Worte t ig
ntpti iti^pai imUyie^Mi AAEKTP, IM^« S^ta umaüPOj schlechtweg
für eio ioeptes JSinschiebael, ohn« sich naher aaf die Sache selbst einsn-
lasMo. Hra. SekSdePM Grinde kennen wir nicht, da wir seine Schrift
nicht besitsen; doch mochte die Sache keineswegs als eine abgemachte in
betrachten sein. Denn abgesehen davon, ob die Aactorität der Gor-
fitxer Handschrift y die öfters kleine Aoslassnngen hat, iiberall maassge-
bead sda soli, wornber wir gleich sprechen werden, so konnten an die*
ser Steile, weon der Abschreiber von einer Zeile in die andere kam and
ssioAngevoB ig ab aaf «Sc gerieth, jene Worte leicht ansfiillen; ein
ftosserer Gmnd aber, warom sie hier von fremder oder nachhelfender
Hand eingenetat sein sollten, leuchtet nicht ein. Fragen wir nnn dar-
nach, eb aie sprachlich richtig seien and ob sie anm Sinne der Stelle
passen, se mosi^ wir aaf die erste Frage bemerken, dass sie nichts
eothalteo, was in sprachlicher Hinsicht stören kSnnte, voraasgesetat
namHcb, dass man den von dem floftne gemachten Zasatsz^fo^ S^ta
uuiiPOy eig «fd %ov IhO'ayogov Bvtpo^og )r^ito , also fasst: M'i d^ttt
uBttipo (aSmlich ntll^wp xnvg ip^ifeinovg) , mg nffo tov TIv9«yogov E$-
Ve^ßog yiipoitoj wodurch der Optativ y^oivo gehörig motivirt erscheint.
Den SiBD betreuend , so ist ebenfalls nichts in den Worten aosfindig ta
■achen, vrsui hier stdrend erscheinen konnte. Es war nicht nur nicht
verwehrt, nondem beinahe in der Ordnung, dass das fSnQSbrige Stlll-
fchweigem, vfna Pythagoras seinen Jungem auflegte', neben der Bnthal-
tang von dem Bohnengennsse erwähnt ward , sofern weiter unten auf bei-
des Besag genommen wird; auch passen so die Worte recht gut in den
ifiiad d«c Schnsters, wogegen die gelehrtere Brinnerong des Pythagoras,
dass er y ehe erMnesarehos Sohn ward, Bnphorbos gewesen sei, recht
i^f/Jdl der Hahn selbst machen konnte. Mit den Worten des Mikyllos:
Tei^ qpotei «ei Tt^eTOV^dir %6p Sp^^auop^ i ÄlMnt^vwß^ in welchen er
Miie GeMunmtansicht von Pvthagoras tu erkennen giebt, werden sodann
13*
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196 Bibliograptiiflche Berichte n. knne Anceigen.
des Hahoet Worte : 'Enstvog avtog iyd coi s/fii o üv^ayo^s nth sehr
passead eingeleitet. . Mao sieht , es steht der gewöhnlichen Lesart niofat
tiel im Wege, und hatte die Gorlitzer Handschrift nicht jene Aaslassangi
welche eine Aendemng des Sprechers nothwendig im Gefolge hatte , so
wurde wohl nicht leicht Jemand an eine Aenderong der gewohaliden
Lesart gedacht haben« Ob nun aber der Görlitser Handschrift eis sol-
ches Uebergewicht bei derartigen Fragen. lazngestehen sei^ wie Hr. Bf.
ihr hier einriomt , das ist eine andere Frage. Hr. M. freilich scheint
derselben selbst nicht so viel einsnraamen, wenn ernnten $. 16, wo Ban
nach Maassgabe derselben Handschrift , wenn sie unbedingt und in sol-
chen Fallen allein entscheidend. wäre, lesen mfisste: MIK. Tovto pjot
ngotiQov siitiy ii n«yn noxB T^lXceyriP mttaq tfv. AAEJL Kai furlcr.
MJK^ Tig ov¥ {y ; AAEK. Muiffirii 'ipSmog xAv x6 x^vatwf ipo^vttw-
xmvj die gewöhnliche Lesart , wenn auch theilweise mit Klammern , also
festhält: MIE, \^Eym dl ntfo ys toiitov, ä ^av^öti^ xig i|if;] vovrd foft
nQou^QV tinif ei xa/tt arore tfUdytiv wantQ cv. AAEKTP. EcA fuilet»
MIK, Tig ovv ^y ; sf ti ling 9lniiv\ i&ilm ya^ xovvo tHevui. AAEKTP,
£vi /AvQiirii 'Mi%6g xwv xo x^vciov avoifvvxüvtctp, Hr. M. wird sich
sonach wohl übersengen, dass ein Urtheil über diese Steilen nur im Zu-
sammenhange mit den anderen gefallt werden kann und dass noch femer-
weitige kritische Untersuchungen in dieser Beaiehung wunschenswerth
sind. — S« 6 hat Hr. M. mit vollem Rechte mit den besseren Handschrif-
ten herausgegeben: nsptiv xal mg 6 noitjzinog loyog Apbivtivijv xivu cvdai-
liovlav vg (iwjivff (lexadiüanmp ^ Vielleicht hatte aber dasn bemerkt werden
können, dass ein Einschiebsel, wie 9170«, was noch in neuerer Zeit F.
F. FrüsaehB nach geringerer diplomatischer Aactoritat nach loyog einge-
setzt hatte, nicht nur nicht nothig, sondern nach rorherrschendem Sprach-
gebranche in ,so enge snsammengeschobener Rede kaum lulassi^ sei,
worauf Ref. unter Verweisung auf Beispiele aus Lncians und Anderer
Schriften in seiner Ausgabe p. 34 sq. aufmerksam gemacht hatte. — . S* 6
schrieb Ref. genau nach der Görlitser Handschrift : ol nipviug fs«6 oirsft-
qoi Sia xmv xoiovxiov (nvX&^p) ifMca«», ofovgnxi,^ wogegen Hr.M. ^£a0i9
statt i^utaiv liest. Dieses ist einfach: me gdkoi herauB^ jenes: sie «r-
gU9$w 9iehj se emUtunt oder emj^nter, mit dem offenbar in Grande lie-
genden Bilde Ton den Schranken. Des minder Torstandliche ^uctfi ward
durch iwpoit0üip erklart, damit man es intransitif fasse, und so entstand
die Valgata, die iwpoivikfi» statt iiiäctv liest. — Bei den Worten f^l
dl dm Zifvativ xivnv nvlmv.i ijdcoroc afpintxo xf^f^opg sal aMg z^vam
nuvta ntQißtßliffuvog md noXv inayopLivog x^^^^f hatte H *. M. Tielleicbt
den jugendlichen Leser darauf aufinerksam machen können , dass gaax
absichtlich die Wiederholungen jj^^vecSv — x^vüovg—' X9^^^~'t<f^^ ^
dem Satse so gestellt sind, dass jie durch die Stimme ohne Muhe be-
sonders herrorgehobeo werden können; dreimal stehen sie mit Nachdrvck
Toran , weshalb auch Ref» vor xQ^^ovg mit Cod. Gorlic. «al getilgt hat,
das riertemal steht z^vaUv mit gleichem Nachdncke an der Badspitse
des Satzes. Dadurch erscheint nun des Hahnes Rede: ilovs, m M£9tt
ßiXxmifX9^^^oymp vollständig begründet. — $.8 konnte vialleicht
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Bibliographische Berichte u. kurze Anzeigen. 197
wegen der Forn apu^^frmyxpev statt dvayiriqmmii^vov^ an welcher noch
eis LobeA ond Dmdoff gezweifelt hatte , ein Nachweis aus des Ref. Aus-
gabe p. 31 gegeben werden. Hr. M. Terschmabt es ja anderwärts auch
Bicfat, dergleichen Notizen einznstreaen. — §. 11 lieist Hr. M. xccl innm-
pnta ^w %qv9u %ül\ duhcovo» ti^Xoi %tt\ fiovoovifyol xal ysXatonoiol %al
Sim^^i^vri %tg r^v 17 diatQtßii tivL Es ist auch dagegen an sich nichts
einznwenden, allein da die besten Handschriften, und nnler ihnen die
naangebenden Cod. fiforlto. Part«. 3011 fitra^v nach yflaconotoi e'n-
setsen, wer möchte da den so passenden Adverbialbegriff, der etwas Ab-
wechselnog in die Aafzablang bringt, sagteich die Gesellschaft hont durch
dnander grnppirend , wie unser dezwUeken , verschmähen ? Wir moch-
ten daher fast annehmen, dass Hr. M. ans blossem Versehen, nicht ab-
sichtlidi, firwiv unbeachtet gelassen habe. Auch im Folgenden wäre es
wohl besser gewesen , derselbe hätte mit dem Ref. nach derselben hand-
schriftlichen Aactoritat geschrieben : ipiots 61 xal ni^eitei itpaCKiv bIvccI
pOK Tourora «oUo ov9hp diofiiv^ nqo4HptXooo(p£v cw^l^u %xh statt der
Vnlgata: hUn9 dl %a\ xi^eua itpttimip Bhal i^oi nal toiccvtu noXla ov8\v
&iOfurm %xL Auf gleiche Weise heisst es in dem EneomUimDemostheni»
f. 44t ttU' htA luUvHg £ ßaötXev XeyBtv^ Mtnadi^i yi,h^ iJxiv, wdlv
wui^^w 00dl «ff^odogoy, ti Jt^futa^ipriv cvtai Xapißtipoveiv ^ dg *^f*-
ipiaoh9ym$''OXvtt4hnf,ws'Sl^mte6r. TOiai^« noXXa iXiyi xrl. Zu 00-
db dcofKMi findet man leicht die richtige Beziehung auf die sprechende
PenoB um dem ganzen Zosammenhange , und auch in Rucksicht darauf
war eine engere Verbindung der Satze keineswegs nothwendig. — $.13
liest Hr» M.: aXXa nal ov avtog onoti EvfpoQßog ^tf-^«, xQW/6if xal a^
fvffw ZMir ßoötifvxmw i^fifUvog ^tig noUin^öap toTg *jiZ€notg xttl h tm
9oXifif^ Ir^a 0i8flifo<poQti:v — Sjutvov ^v. Diese Lesart ist an sich
nicht falsch, doch da Cod. OorUe. tvta nuxl h t^ noXiftm^ üv^anti. hat,
so war wohl die Ton dem Ref. gewählte Lesart: jjr^vod-y xttl ecffyvqov ttov
ßoet^inmw i^vifi^vog feig noXi(i,jOMV toCg 'Axeetotg, ovra» nal iv tno noXifiaty
h9a zsl» Torzoziehen, in welchen jener Aufzug, den Euphorbos bei
Homer hat, noch einmal durch eirrm herTorgehoben wird und der letzte
SomUl eine gewisse Selbstständigkeit gewinnt. — $. 14 ist es nicht
ganz Tornchtig, wenn Hr. M. zu den Worten: Tov yiitOva yovp fioi tov
e^zcgvaiF o2s#a ntk. bemerkt: „yow, cum fiewptel.'' Vergl. das oben
za $. 1 Bemerkte. — $. 15 mochte Ref. auch jetzt noch lieber ttoXvsi-
ii§i xoi^ ßiotg mit Cod. Qotüe, festhalten, als die Vulgata iv noXvitdici
toSg ßüng. Denn es lag sehr nahe fSr den Abschreiber, das Verhalthiss, was
der UoMo Dativ schon ganz richtig ausdruckt, noch durch eine Präposi-
tion deotlieh so machen. Nothig ist dieselbe aber keineswegs. — Ueber
die Stelle $. 16 iym dh n^6 fB vovtov xtl., wo wir Hrn. M.*s Kritik zu
•cbwaidLend finden , ist bereits oben gesprochen worden. — $. IB lesen
wir bei Hm. M. : duc zovro natvonoiBiv BiXonfjv noiriüd^Bvog 'viiv aixlav^
•S thdtopxBg iXXiog alXmg anawxBg hunXfittmmai ^ naOwtt^ inl xoig
imußißt. tmp pfW^^. *Oiiag; naxayBXSg fUiv nal ov h to> ^b^bi. Hier
hrt der Hr. Heransg. die ^on dem R^f. zuerst zur Geltung gebrachte
Le«tfi in zwei Pttnkten angenommen , in einem znraek gewiesen. Zuvor«
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198 Bibliographische Berichte it. knne Anxeigea.
derit nämlich glaabie Hr. M. aa der Volgata ttlo^riv gegenüber der Lea-
art der besaereo handachriftUchen Aoctoritat, welche ilolftipf bietet, feat-
halten an müssen. Dasa ttXofAfiP einen falschen Sinn gäbe, hatte aoch
Ref. nicht behauptet, jedoch die achwierigere Leaart der ieichteren vor-
gezogen y sich darauf berufend , daaa die Griechen aehr han6g in solcher
Daratelinng Tom Indicatlv cum Optativ , der ein Factum als gedankliche
Anschauung eines Andern hinstellt, übergegangen seien, worin ihm nnaaor
JacobU» an d. St. auch K. E, Or. Sekneidv ad FUkon. de repiOL im
Ind. p. 337, b. beigetreten ist Zu den früher angeffihrten Beispielen
fugen wir noch hinzu Andoe. de tnyiler. $. 61 Bekk. dm xttvt« iUw rg
povlf Sti tldeirip vovg «otifaetvcwe, «al i{i|2fy£a ti ywopava^ ori a/Wif-
yiitfoTO filv nw6pxwß '^IMV tavtfi9 tnp ßovl^ ywM^tti Evq^Aijros, «v>
tfinov Sl lym , %tel x6x9 p^ Qv yivoito 6i iy^ , «ara^oir d' ijm y^9 tw
Kwocd^yH ini «mXiov , o jM» ^y , uvuß^g htiaov xal r^ kktXp aovtvp/-
prip nal tr^v %ifptilr^ xaYSoyijv %xh. Mögen Andere zusehen ! WtSUrkm
hat Hr. M. mit Recht s/acrCoyvsg aUog alXmg mit dem Ref. der gawohn-
lichen Lesart Mimtßvxnq aUoi aXXmg vorgezogen, unter Bezugnahme meh-
rerer theiiwelae auch von dem Ref. beigebrachter Stellen, wobd der
Ref. aber die AomeriieAtfa vermisst, die als für die ganze Gradtit maaas-
gebend überall vorangestellt werden sollten ; vielleicht hatte auch auf den
ganz ähnlichen Sprachgebrauch der Lateiner Rucksicht genommen werden
sollen , der dem griechischen hier anf das Haar entspricht» EndUA hat
Hr. M* mit vollem Rechte zum Sohluase die von dem Ref. zuerst zu Bliren
gebrachte Personenvertheilung angenommen , wobei t ielleicht anf das Ton
dem Ref. in seiner Ausgabe p. 55 sq. Beigebrachte eine nähere Rücksicht
hatte genommen werden können. — In der Anmerkung zu $• 30, S. p«237
„fi»a xiiv 'AanaeiaVf (tBii xq *AaiUMkt arvai^S wurde Ref. lieber pnit xd
jienaalap aly«« erklart haben. — $.23 hat Hr. M. die von dedi Ref.
gewählte Lesart in den Worten i Tmp §iixxot jb &Umv — avUaß^Mw
diddmwp fast durchgängig angenommen , nur 8xap mit folgenden Con*
junctiven beibehalten, wofür Cod. OorUe. ovs mit folgenden Jndicativen
hat, eine Lesart, welche Ref. auch Jetzt noch für empfehlenawerth halt.
— Bs wurde uns zu weit fuhren , noch andere Stellen hier im Binzelnen
zu beaprechen , desshalb bemerken wir nur noch achlieaatich , dasa Hr. M.
die Stelle $. 38 To d«{ioy xoipw Sx^ Sp kya amoeiuieui na^th%m mr*
HVf ^( ^^^ ^^ ßoiflmpmi upoiyup rs d roioorog naeup M^cnr dvaerrer«
zal d^«y anavxu oi% off 'fupog «vrdg, zwar ganz so, wie der Ref. «owobi
in seiner Auagabe, als schon vorher in den Quaeat. Tuilkm, 1. p. G9 sq.
sie auertf hergestellt hat, lieat, jedoch mit keiner Silbe, ob er gleich
eine Menge Gelehrte anfuhrt, welche fiber den Spracbgebraudi der Grie-
chen und Lateiner, nach welchem dieselben daa Pronom. relat. nur smn
ersten Zeitworte setzten, wenn schon im Verfolge der Rede ein anderer
Casus erforderlich erschien , anf seine Bemerkung Ricksicht genommen
hat. Wir wünschten schon um desawillen, daas Hr. M. des Ref. QiMMif.
Tttlltan. a. a. O. nachgesehen hatte, weil er dort schon Homer ala den
Trager dieaer Auadruckswelae gefunden haben würde, der O^aa. ß, 118 fg.
sagt: Mfiti^a oijtr unowtfUf^Wf ipa%j^$ di iup yv^dw^ut v«, Sram et
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8chuJ- ond Umveraitatanachrichteu u. s. w. 199
jMtfiif nilttat, xml a»9arit avti, — Kaum wird es sam Scbliuae für
Hro. M. noch der Verticbernng bedürfen , das« wir darch die kursen Ge-
g^obeaerkoiigen^ welcbe wir gegen ihn in Bezug auf den OaUu$ «. fom-
aNW hier za machen uns erlaubt haben, nur die Uebcneugong bei ihm
oad dea geneigten Leaer dieser Zeilen haben begründen wollen, daas wir
leiae in jeder Hinaicht aaagezeichnete Arbeit , welcbe wir hiermit wie-
derbolentlich den Gelehrten und 8chulmSiinerii zur Beachtung empfohlen
kibea woUen, nicht bloa einer oberflächlichen Einsicht, iondern einer
genauen und aorgfaltigen Lectüro unterviorfen haben. Möge der Herr
Verf. in den Stand gesetzt werden , sein Versprechen , auch noch andere
Btäcke desaelben Schriftstellers auf ähnliche Weise zu bearbeiten, recht
bald m erfüllen. Die Wissenschaft einerseits und der Unterricht anderer-
seits wird dadurch nur gewinnen. — Druck und Papier sind gut , doch
hat sich Ret ausser den am Schlüsse des Buches Terzeichneten Druck-
fehl«ni noch ein Goitheil, besonders aus den Anmerkungen, angemerkt,
die bisweilen sogar, da sie wiederkehren, störend erscheinen. So steht
dfler J statt J, wie p, 196, 3 Ja$on statt loMoriy vor welcher Verwechse-
iong der jugendliche Leser frühzeitig und sorgfiltig zu bewahren ist.
Sdiol- und Universitätonachrichten 9 Beförderungen
und Ehrenbezeigungen.
KOBNIGRBICH PRBUSSEN.
[Fortsetzung des im LVI. Bd. S. 446 abgebrochenen Berichts.]
§. 7. Forlage: Die denLectionsplan und die Lehrmethode [nur 12 St.
fnr die Beibehaltung der Lehrmethode] betreffenden speciellen Bestim-
bleiben besonderen Verordnungen vorbehalten. — Antrag der
Die die Lehrvtrfasgung [23 St.] und das Lehrziel betreffen«
den. ipcdellen Bestimmungen bleiben besonderen Verordnungen vorbehal-
ten. -— Von SUeve: Für Leciionsplan zu setzen Lehrplan. — Von Sek-
item: Die Vorlage mit alleiniger Veränderung Ton Leotioneplan in LeJkr-
werfaenuig anzunehmen. -— EmeUmmig angenommen auf Brüggemann's
Vorschlag : Die allgemeinen Bestimmungen über die Lehrverfassung blei-
ben einer besonderen Verordnung Torbehalten« — Antrag der Commäf-
sieii : Von dem in das Untergymnasiom (d. h. in die Sexta) eintretenden
Scholer wird gefordert, dass er deutsche und lateinische Druckschrift
merhaniach gelaufig lesen könne } dass er einige Uebung besitze im Un-
terscheiden der Haupt- , Rede- und Satztheile; dass er femer Termoge,
ein Dictat in beiderlei Schrift ohne grobe orthographische Fehler leser-
lich nachzuschreiben , so wie auch eine leichte Erzählung mündlich wie-
derzogeben ; dass er endlich die Species in unbenannten ganzen Zahlen
mit Fertigkeit rechnen kann und mit biblischen Geschichten bekannt sei.
— fiesuilnl der Diecueeion und jibtihumung: dass er deutsche und
/^^
I ••»•«•.]
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200 Schal- und UBiTeraitaUnachnchten,
lateinische Druckschrift geläufig lesen könne, einige Fertigkeit im Unter-
scheiden der Hanpt-Redetheile [so mit Maj. von 21 St.] besiue, dass er
▼ermoge, ein Pietät in beiderlei Schrift ohne grobe orthographische Feh-
ler leserlich nachzuschreiben [25 St.], eine leichte Brsahinng mündlich
wiederzugeben [28 St.] , dass er die Species in unbenannten Zahlen mit
FerUgkeit rechnen könne [einstimmig, das Kopfrechnen wird als selbst^
▼erständlich eingeschlossen betrachtet] und mit biblischen Geschichten
bekannt sei [21 St.]. — Erklärung eu Protokoll Ton Bretlneri Da in den
polnischen Gymnasien des Grossherzogtbums Posen die polnische Sprache
nicht nur als Unterrichtsgegenstand ^ sondern auch als Torwaltende Unter-
richtssprache hinzutritt, so ergeben sich daraus selbstredend nothwendige
Modificationen bei allen von der Conferenz aufgestellten Bestimmungen
über die wissensohaftlichen Anforderungen bei den nach Sezta aufzuneh*
menden Zöglingen, über die Lehrziele, Stundenpläne, Abiturienten-Prüfung
u. s« w. Wenn nun diese Modificationen einerseits an den betreffenden
Stellen zur Debatte gebracht wurden, so wurde diese ohne Zweifel viele
Zeit in Anspruch nehmen. Ich trage daher darauf an : Die Conferenz
wolle diese Modificationen nur im Allgemeinen als nothwendig anerken*
nen, die nähere Angabe derselben aber der ProTinzialbehorde, welche die
zu berücksichtigenden Verhältnisse genau kennt, überlassen [einstinunig
genehmigt]. — Anträge der Commiuion über da» hehrwUL der Quarta:
Der aus Quarta abgehende Schüler soll 1) durch den Unterricht im DeuU
iehrni die Fähigkeit erlangt haben, das, was in seinem Erfahmngskreise
liegt, was er erlebt, gesehen, gebort, gelesen, gelernt hat, selbstständig
und geordnet, mündlich und schriftlich ohne bedeutende grammatische und
orthographische Fehler darzustellen, femer die Fertigkeit besitzen, die
Wortarten, die Satz- und Periodentheile richtig zu unterscheidbn. —
angenommen: Fähigkeit — das , was in seinem Brfahrungskreise liegt,
[Weglassnng von eeibeteländig gegen 13 St. beschlossen] geordnet [dafür
26 St.], mnndlich und schriftlich ohne bedeutende grammatische und ohne
orthographische Fehler darzustellen [der zweite Theil ist durch 21 8t.
verworfen]. — 2) In Betreff des Latemti in der Formenlehre sicher, fer-
ner mit den Hanptregeln der Syntax bekannt und ziemlich sicher in deren
Anwendung beim Uebersetzen ans einer Sprache in die andere, fir noll
dabei eine entsprechende Vocabelkenntniss sich angeeignet und sich be*
lahigt haben, in der Tertia den Cisar lesen zu können. — Angenommen
(nach einer Verbesserung von Brüggemann): sicher in der Formenlehre,
bekannt in den Hauptlehren der Syntax [Poppe wSnscht die Casuslehre
angeführt zu sehen] , ziemlich sicher in deren Anwendung beim Ueber-
setzen aus dem Deutschen ins Lateinische, entsprechende Vocabelkennt-
niss und befähigt, in der Tertia den Cäsar zu lesen [der letztere Zusats
mit 26 St.]. — 3) Fnr das FranzSnscke wird gefordert: Geläufigkeit in
Lesen [ueatUehe eingeschoben], Sicherheit in der Formenlehre und Or-
thographie nebst angemessener Fertigkeit im Uebersetzen eines leichtea
Schriftstellers, sowie im Uebertragen leichter deutscher Sätze ins Fran*
Bosische [und entepreekender VoeabMenntnue. Mit den Znsätzen gegen
8 St. angenommen]. — 4) In Betreff der Ael^tbti fühlte sich die Majori-
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Befordernngen und Ehrenbeseigangen. 201
lit [8 8t.] nidii im Stande ein Ziel xn stellen und glaubte sich daher
jeder Festsetiong eines solchen enthalten so müssen [gegen 9 6t. ange-
Bomen]. Die Minorität [4 St.] sprach sieh fnr Kenntniss der biblischen
Geicbichte ond eine angemessene Bibelknnde ans. — 6) In der Geogra-
fkk wird gefordert! allgemeinste Uebersicht aber die Brdtheile and spe-
dellere Kenntniss der Hauptlauder Bnropas , anch in Besiehnng anf Pro-
dtkte, Gewerbe and Verkehr. Mitgenommen: allgemeinste Uebersicht
aber die Krdtheile und speciellere Kenntniss der Lander [mit 19 St.] En-
repu, insbesondere Deatsohlands [dieser Znsats mit 26 St. Der letite
Theii des Commiisionsantrags ist gegen 13 St. verworfen]. — 6) In der
€tKMtkie soll der Schaler die Haoptmoroente derselben nnd die wichtig-
stea Persönlichkeiten kennen gelernt haben [mit 27 St. angen.]. — Mino«
lititiaBtrag von F^ppoi Erlangte Uebersicht der wichtigsten Begeben-
iMiien der alten , mittleren and neueren Geschichte mit Herrorhebong des
biographoschea BlemenU , aber gestntst anf Chronologie [der letstere Zn-
sats mit 17 8t. angenommen. Die Minorität erklart, dass sie dagegen
gestimmt y weil sie ihn als sich ron selbst verstehend betrachtet]. — 7) Im
Beeknen wird gefordert : Eine aaf Einsicht begründete Fertigkeit in der
Brachrechnsng nnd in den wichtigsten Rechnungsarten des bnrgerlichen Le-
bens [einst, angen., nachdem erklart ist, dass anch Decimalbrnche einge-
schlossen aeien]. — 8) In der MaUkemaiik: Kenntniss Ton mathematischen
Wshrheiten , die sich anf Ranm- and Zahlen-Anschaonngen stotxen [toc-
behaKfich einer anderweitigen Redaction mit dem Znsatxe bekufb prakti*
scher Anwendung von 17 St. engen.]. — Minoritatsantrag von Kribhen :
IKe eisten , auf Anschaonng gegrondeten Elemente der RaomgrSssen and
einige Debang in den einfachsten Rechnnngen mit allgemeinen Grossen» —
9) In der NaimrgtBekkhie: Eine aaf Anschanang sich grandende Bekannt-
schaft mit Pllansen and Thieren [mit 36 St. angenommen]. — GaM Zn-
sats: einig« Kenntniss ein^s bestimmten Systems [gegen 8 St. verworfen].
— Wtduier: den Hanptarten (oder Hanptformen) von Pflanien nnd
TldeTea [gegen 12 St. verworfen]. — 10) In Betreff dea StArtibem^
Zodmemt and Guangea hat die Uommission nichts festgestellt [einst.
sagenonunen]. — Antragt der Commimon über dk aUgemeint Lehnet^
famung de» OftSergymnnsnims. Den einseinen Anstalten möge es Gber«
lassen bleiben, eine teitweilige Beschrinkong in der Stnndensahl da ein-
treten so lasaen, wo diese zar Fordernng des PrivatBeisses geeignet
icheint [mit 28 gegen 2 St. angenommen]. — Der MaJorÜSt (8 St.): Der
Gesangoaterricht ist ansserhalb der gewohnlichen Schalseit sa legen [mit
15 8t. Terworfen], aber fSr alle Schnler, welche nicht wegen der Be-
schalFeiiheit der Stimme oder in Folge arstlich beglanbigter Kränklichkeit
n dispensiren sind , obligatorisch sn erachten [einst, angenommen]. Die
(ewonncneo 2 Stunden werden in Tertia dem Griechischen, in Secnnda
aod Prima Je eine dem Deutschen ond Griechischen sagelegt [gegen 13
8t. verw.]. — Antrag von Aieeke: Dem Deutschen sind in Jeder der drei
Oberdnasen 4 Wochenstonden zusntheilen und, um diese sa erhingen, eine
Stande dem histor. Unterricht sn entsiehen [gegen 1 St. verw.]. Grie-
ehiseb and Lateioiseh werden in diesen Classen in je 7 Stonden wdchent-
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202 Schul- und Univertitataaachrichten,
lieh getrieben [15 gegen 15 St.]. — Antrag einer MmorUai (von 3 St.) :
Der natnrwissenscbaftliche Unterricht in Tertia ist xu beseitigen [verw.].
— Antrag von Kinel: Den Gymnasien werde nach Maassgabe ihrer be-
sonderen Verhältnisse Beibehaltung des bisherigen Corsas der philoso*
phischen Propadentik gestattet [gegen 7 Stimmen , darunter 4, die den
Unterricht selbst ertheilt, verworfen]. — Von fFecMer: Religion in Se-
cunda und Prima abwechselnd mit philosophischer Propädeutik, ioSecnnda
Rechts- und Sittenlehre, in Prima Psychologie und Logik [nicht hinrdl>
cbend unterstutzt]. -^ Antrag von ifeduUri auf Deutsch 4, Latein 6»
Griechisch 7 Stunden [gegen 7 St. verworfen]. — Von MiUseU: a*) die
naturwissenschaftlichen Stunden in Tertia au streichen und sie dem Grie*
chischen zuzuwenden [gegen 7 St. verworfen] ; b) in Secnnda und Prima
der Mathemaük eine Stunde zu nehmen und sie dem Deutschen zuzulegen
[gegen 6 St. verworfen]. — Anträgt der Comwmnon vJktr da$ LtkrtAd 4tem
ObergymnoimtM. Für den dmUeken Unterricht: 1) Fähigkeit über Ge-
gensiande, von denen der Schuler durch den Unterricht eine ausreichende
Kenntniss gewonnen hat, oder die sonst im Bereich seiner inneren oder
äusseren Erfahrung liegen, richtig, klar, folgerecht, angemessen uid^
wo möglich , mit Gewandtheit zu schreiben und zu sprechen. 2) Elemente
der historischen Sprachkenntniss. 3) Genauere auf Lecture begründete
Bekanntschaft mit den Hauptepochen der deutschen Litteratnrgeschidiie
[gegen 4 SC angenommen]. — Weekder zu 1) nur riMig und «mge*
meuen zu sagen [zurückgezogen]. — Ftur den Ünterriekl in den keidtm
aUen Sprachen: Bekanntschaft mit dem Geist und Leben des dassischea
Alterthums, soweit dieselben dem JSnglinge erschlossen werden konnea
[einstimmig angenommen]. Verständniss im Griechisehen von Homer and
Plato in seinen leichteren Dialogen [einstimmig] , Herodot [mit 28 gegen
2 St.] , Thucydides [mit 15 gegen 14 St. verworfen], Xenophon [19 ge-
gen 10 Sl], Sophocles [einst.], Enripides [gegen 7 St. verworfen], im
Lateinischen von Livius, Cicero, Virgil, Horaz [einstimmig], Tacitnn
[gegen 3 St.], Salust [gegen 4 St.], Terenz oder Plautus [15 geg. 14 SU].
Die Fassung einer Minorität in der Commission: „Verständniss der leich-
teren griechischen und romischen Dichter und Prosaiker, so wie der
schwierigeren , insofern sie längere ' Zeit ih der Classe gelesen worden
sind", fand keinen Anklang; man genehmigte aber einstimmig den Z«iaatz
von Brt^g^emann: der schwierigeren unter ihnen jedoch nur, insofern sie
längere Zeit in der Classe gelesen worden sind. Das Verständnisa die-
ser Schriftsteller muss ein sicheres, durch gründliche gramaMtische
Kenntniss gestutztes bleiben , dabei jedoch ist von aolchen Stellen und
Abschnitten abzusehen, welche kritische oder hervorstechende aach-
liehe Schwierigkeiten haben [Poppo's Amendement, nach grammeclieeke za
setzen und metriicfte, worauf jedoch gründUebe nicht zu beziehen, gegen
13 St. verworfen. Die Majorität erklärt die metrischen Kenntnisse in
den grammatischen eingeschlossen]. Femer Fähigkeit, 'deutsche Auf-
sätze, die im Bereiche der alten Geschichte und Litteratnr sich bewegen
oder sonst der antiken Vorstellungsweise sich aaschliessen, im Ganzen
richtig, klar und angemessen ins Lateinische zu abertragen [für dentacic
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/
Beforderimgen nnd Ehrenbezeigiingen. 203
A^tStte wird der Antrag der Minorität dmOukt JHetaUy d, h. §oUke, dk
im UOmmtdkmt IdiMi mnigßrmaauen angepaui md, mit 24 Stimmen
ngfinoBinen , die Hinsoligoog deic<«eAer Orighuümfs&me gegen 6 6tim-
■CO YerworfeD]. — Die Antrage einer Minorität der GomnisBion (Herti*
berg, Kietke, Ledebnr, Poppe nnd Matsell): ,)die Beibehaltnng der
Crcien Inteinieehen Anfiiitie, ineofern dieeelben im WeseotUchen Repro-
diedoDon einen antiken, dnrck den Unterriclit oder durch Lectnre darge-
boltaen nicht in sdiffierigen Stoffes enttialten*', von Hietke: „die freien
latainigcben Anfsatse lioren aof obiigatorinoh sn seines ▼on S^gfert: „daa
bisherige Verhältiua« der freien lateiliiaciien Arbeiten nnd der Ueber»
«etioogen Ton Dictnten in' Prima iat umsokehren", erledigen sich dnrch
die Abstimmnng nber frigende Fragen: 1) Sollen die freien lateinischen
Arbeiten wie bisher obligatorisch bleiben? [verneint geg. 9 St.] 2) Sollen
deanfheren lar Scfanlon nnd Schaler obligatorisch sn sein? [mit 24 St.
bejaht], dl) Soll dann der Inhalt wesentlich reprodnctiver Natnr sein ?
(mit 2ä St. bejaht]. — Antrag von Hieeke: Far das Lateinische nnd Grie-
chiM^ soU eine gleiche Stnodensahl ausgeworfen werden [lö gegen 14,
spater nach Brettner^s nachträglicher Abstimmung 15 St.]. — Antrag ron
FMan: An der Stelle der freien latein. Anfiiatse sind deutsche Uebersetsnn-
gen anfertigen sn lassen (doroh Vermerk im Protokolle denen empfohlen,
iveiciie sie nodi nicht benntseo). — Antrag Ten Fabian: Die Interpreta-
tion der Schriftsteiler geschieht in der Muttersprache [mit 22 St. dahin
angeneaunen , dass lateinischer Interpretation nicht mehr in den Instrnctio-
Bca Terlangt werden, Sprechübungen aber als Lehrnifttel nicht ansge-,
schlössen sind]. — Antrag von Pappoi Im Griechischen die Fähigkeit,
em Iskhtes griechisches Exercitinm im Gänsen fehlerfrei ansnfartigen
fmit 16 St. angenommen]. —^ Im FronsomeAefi sicheres Verstandniss der
sogenannten classischen Dichter nnd der leichteren neueren Historiker,
Richtigkeit der Aussprache [angenommen gegen 1 St.] , Fähigkeit, ^xer-
ckia ans dem Bereiche der oben beseichneten Bistori k er im Gänsen ohne
FcUer sn abertragen [angenommen mit 24 St. Die Minorität erklart
sich, wie 3 Mitglieder der Commission, gegen die Bxercitien]. — In der
G^teiieAie umd Qaagrapkie: Bin lebendiges Bild von der griechischen G^-
uU^him bis Alexander, von der römischen bis Trajan [so nach PapfoU
Teracbla^ statt Tifrerws mit 24 St.] , von den Hanptmomenten der deot-
sehen (Voikerwandernng, Hohenstanfen , das Zeitalter, in welches die
Reformation ffailt, Friedrich der Grosse, die Erhebung von 1813) [die
lelstere auf Sdbei&ert's Antrag einstimmig angenommen], so wie eine lieber-
ficht iber die Universalgeschidite, mit der dasu erforderlichen geogra-
phischen Grundlage, sn deren Sicherung der geographische Unterricht
andi Ina Obergymnasiom fortsosetsen [der letste Relativsats nach Briig'-
^eauntm^s Vorsehlag mit 15 St angenommen]. — In der MolAemotik.-^
Algebra, dnschliesslich der Gleichungen des sweiten Grades, Fertigkeit
im Gebrandie'der Logarithmen, Stereometrie, ebene Trigonometrie, Bio*
Beute der Kegelschnitte [einst, angenommen. Die von der Haltte der
CoMsieeion beantragten Zasatset Buduiakamaeluamg vor Älg^a , Pia-
▼or SUrmtuiriaf wurden fidlen gelassen]. — In dei; Nafunrisien-
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204 Schal- and UniTenitatAiBchrioliten,
sehtft: Biaa dorch Experimente begrondete Kenntniss der wichtigsten
Natargesetio [angenommen mit dem Ton S^mbert vnd Skreateaka bean-
tragten , Ton JaeM empfohlenen Znsati: wobei die maihematkeke Begrün-
dung fueht auitnueklieuen Ut, For die Ton fFUeowa beantragten Grand-
sage der Mineralogie, resp. Geographie, stimmen nar 12], — - In der Jle-
Ugion wird kein Lehrsiel - festgestellt [gegen 2 Stimmen angenommen»
Mehrere rheinische and westphälische Gymnasien wünschen d wöchent-
liche Religionsstonden]. — Dae hehrgMei wid Lekrnel des 06er- Reoi-
gifmnaeiume, J) Im Deuteehen: a) Fertigkeit, was in den Brfahrnngs-,
Unterrichts- and Denkkreis des Scholers gehört, richtig, folgerecht und
angemessen schriftlich and mündlich ansandracken; b) Elemente der hl»
•torischen Sprachkenntniss ; c) genanere aaf Lectire gegriindete Kennt-
nbs der Haaptepochen der deutschen Litterator. 2) Im FroRMwisefteit
and EngUeeken: a) Eine angemessene, aaf grammatische Kenntniss go*
stotate Fertigkeit im Uebersetsen der Poesie and Prosa, deren sachlicher
oder Gedankeninhalt nicht ausser dem Gesichtskreise der Jagend and der
Schale Oberhaupt liegt; b) eine aus der Lectfire gewonnene Kenntiuss
einiger Hauptwerke der Litteratnren beider Volker; c) Fähigkeit, einea
dem Schüler durch den Unterricht bekannten Stoff selbststandig in fran-
sosischer and englischer Sprache wioderzngeben; d) Fähigkeit, einea
deutschen Aufsatz, der mch in dem Anschanangs- und Denkkreise des
Schälers bewegt, möglichst angemessen in diese Sprachen xu abertragen«
3) Im LofeintscAen.« Eine angemessene, auf grammatische und sachliche
Kenntniss ge^totste Fertigkeit im Lesen und Verstehen der nicht ta
schwierigen lateinbchen Prosa, namentlich der historischen. 4) In der
MaiktmaUki a) Eine auf streng wissenschaftlichem Wege gewonnene
Kenntniss der sogenannten Elementar-Mathematik, einschliesslich der
Haupuatxe der analytischen Geometrie and Kegelschnitte and spharischea
Trigonometrie; b) Fertigkeit im Gebraache und wissensehafUiche iCin-
sieht in die Berechnang der mathematischen Tafeln ; c) Fähigkeit, diese
mathematischen Wahrheiten auf Begründung nnd Bntwickelang der I^atnr^
geseUe (Statik, Mechanik, Optik a. s. w.) ansowendea; d) etnselee
leichtere Zweige der sogenannten angewandten oder praktischen Mathe-
matik. 6) In den NaturtDueeniehafien: a) Eine auf Experimente gestntste
Erkenntniss der wichtigsten Natorgesetze und die genauere experimeetale
Kenntniss einet Zweiges der Physik ; b) eine auf Anschauung gegründete
Uebersicht aber die Natorreiche und die genauere systemaUsehe Kennt-
niss einet Zweiges der Naturgeschichte; c) eine auf Experimente ge-
stntste Erkenntniss der chemischen GeseUe bei der Bildung der Basen,
Sauren und Saixe, wie auch hinreichende Kenntniss der quantttativen
Analyse organischer Stoffe nnd namentlich der Mineralien; d) einige aaf
Pflanzen- und Thierzerlegung gegründete Vorkenntnisse der Orfaneo-
lehre; e) Elemente der mathematisch-physikaUschen Geographie. 6) In
der QeeMdäe und Geographie t Neben der Uebersicht über die allge-
meine Weltgeschichte ein Ze&etid^et Bild a) der llanptmomante der de«t-
sehen Geschichte (Volkerwanderang, Hohenstaufen , Reformation, Frie-
drich der Grosse, Erhebong Ton 1818), mit Rnckiicbt aaf Bniwickeliiiig
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Befordtfongen ond Ehrenbcf «igungen. 203
derStidt»» Stande, IdtteratDr, Ktumt^ Gewerb« and 8Itien; b) eine
Kenniniie derjenigen Momente der englischen ond fransosiscben Ge-
•chiehle, wodnrcb der Binflufs avf DenUchland ond die heutige Weit-
ftellnng bedingt wurde. Innerhalb de« Geaehichta- Unterriebt« i«t Cor
ii« iiicrxa nothwendigea geograpbi«chen Kenntoi«se su «orgen. 7) Im
Ztkkmem: a) Freie« Handselehnen bi« snm Nacbseicbnen antiker Oma-
■ente und Büsten in Gyp«; b) Lineareeichnen; perspecÜTische« , archi-
tc3Lt«ni«che«, Projections-Zeiduien.- Annu Diejenigen, welche Latein
lernen, werden Tom Lineareeichnen entbunden und ihnen Iconnen die add)
fiir das Englische und Kraniosische gestellten Ferdemngen oder «och ein-
lelae, nur mehr «um Abschluss dienende Zweige des natorwissenscbaft-
Heben oder mathematisch-physikalischen Unterrichts erlassen werden.
Stundenplan für ein Ober-Realgymnasium ohne Latein und mü facoltati-
Tem Latein. Vorgelegt Ton Seheibeti und Gen.
III. IL I.
ohne mit ohne mit ohne mit
Latein Latein Latein
Deutsch .... 3 3 4 4 8 3
Fransösisch ... 4 4 44 4 4
Englisch .... 4 4 33 33
Latein — 4 — 4 — 4
Religion .... 2 3 23 33
Mathematik, Rechnen und
Naturwissenschaft 10 10 13 10 13 10
Geschiebte u. Geogr. 3 3 3 3 4 4
Zeichnen .... 4 2 43 43
Schreiben (Rechnen) 3 — — — ^ — —
Gesang .... 3 3 3 3 3 3
Vorgelegt von Kribben und Ledebur:
IIL II. I.
Deutsch 4 4 4
Praosösiseh . • • . 6 5 5
Eoglisch 4 4 4
Refa'gion 3 3 3
MathemaUk .... 4 4 4
Reebnen 3 1 1
Physik — 3 3
Chemie • • • • — 3 3
Naturgeschichte . . 3 3od.3Lat.j 3
Geschichte und Geogra- M ^^
phie 4 3 >La-3
Zeichueo 2( , . , ^ . 2od.3Lat.\tein 2 od. 3 Latein.
- «f •*■•* «etein i
o^reibea . . . . 2J — i —
Gesang 3 3 8
34 34 34
Bem uka mg: Diejenigen Ober-Realgymnasien| welche Italienisch zu lehren
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206 Schol- nnd Univernatmaehriditea,
manschen , miiMten daMelbe f wena et nicht als aoMeroTdenÜidie Lection
aQMer dem Standenplaae ▼orkommen soll , ansachtiesBlicb der Prina »ber-
weisen. Hier kann es io Parallel^tooden ait dem LaAeinUclMm gelehrt
werden fnr diejenigen , welche ea wünschen* (Für diese Gymnasien ist
die Znlassnng einjähriger Primaner cur AMtarientenpriifong n belassen.)
Standenplan eines Qber-Realgymnasinas int Latein fnr alle Schaler«
m. n. I.
Deatsch 4 4 4 .
Franaösisch • . • • 6 5 5
Englisch 4 4 4
Latein 4 4 4
Religion 2 2 3
Mathematik • . • • 4 4 4
Rechnen 2 1 1
Physik r- 3 3
Chemie . . . . • — 2 2
Naturgeschichte • . 3 _ —
Geschichte n. Geographie 4 3 3
Gesang 2 2 2
34 34 34
fiemerlnuig'. Da, wo man Italienisch an lesen wünscht, mnsste dies aaf
Prima beschrankt nnd swar entweder in aosserordentlichen Stunden oder
in Parallelstonden mit dem Lateinischen gelehrt werden, so dass Im lets-
teren Falle die Primaner nur entweder Latein oder Italienisch lernen
konnten. {Der Commissionsantrag sammt Stundenplan wird mit 29 ge^.
1 Stimme angenommen.]
§. 8. Forlage i Mit den Unter-, Ober- nnd Realgymnasien sind
Veranstahnngen fnr den Unterricht im Tarnen xa Terbindeo. — Die
CommiesJbn beantragt den Wegfall dieser $., weil das .Tarnen $. 3. 5. 6
anter den Lehrgegenstanden aafgefahrt worden sei [einst, angenommen].
Eine Minorität Ton 3 Stimmen beantragt Bildung grösserer Torngemein-
den aus mehreren oder allen Schulanstalten eine« Ortes ; eine Majorität
Ton 4 St. ist dagegen. Der von Le<ie6ur anterstatste Antrag Skneem-
ka*9: „Doch ist es anch gestattet, dass die Schaler mehrerer Anstalten
aof einem Tnrnplatse gemeinschaftlich Tarnen und dieser anch von der
nbrigen BeTolkernng benatit werde", wird mit dem Znsatse Wecktier» :
„dass dies fSr Königsberg dem obligatorischen Chsirakter des Tamens
keinen Eintrag thun dürfe*', als Wnnsch an Protokoll genommen. — Der
Antrag der Commission, dass der Turnunterricht von eineni ordentlichen
Lehrer ertheilt werde , wurde angenommen.
§. 9. Vorlage: Die Zahl der wöchentlichen öffentlichen Lehrstan-
den darf mit Ausschluss des Turnunterrichtes 32, die Zahl der in einer
Classe tugleich lu unterrichtenden Schuler in der Regel 50 nicht aber-
steigen. Die mehr als &0 Zöglinge aablenden Classen sind in Paraliel-
Cotus so theilen. — Antrag der Comanifion: Die Zahl d. w.
Turnunterrichts im Ober-, des Turn- und Gesanganterridits
im Ober-Realgymnasium 32 [ron 16 gegen 15 St. angenommen], die Znlil
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Balordarangen and Ehrenbezeigangen. 207
— Schüler in der Regel 50, fSr die beiden oberen Claseen
dec Gyrnnftsiome nnd Realgyranaiiams 40 nicht fibereteigen [emBtimmig
iDgenoamen]. Die mehr als 50 resp. 40 Zöglinge -» [einM. an-^
geiHMnea. Menn'f Vorschlag, in der untersten Classe die Stondensahl
tof 38 feitsnatellen , wird nicht angenommen]. Bin Zasats der Comnis-
non wird mit der Ton fieblem Torgeachiagenen Pasanng: „Die Zahl der
wöchentlichen Lehrstnnden far die einzelnen Lehrer wird mit RScksicbt
auf die Clasaen , in welchen dör Unterricht ertheilt wird , anf die mit
denselben verbnodenen hanslichen Correctnren , so wie mit Rücksicht auf
den Gmndsats featgesetst, daas ausser dem Director der Anstalt für je
3 ToUständig getrennte Classen drei vollbeschäftigte Lehrer angestellt
sind*' [einst, angenommen]. Der Antrag Kreeh^gz „dass bei Anstalten
▼on mehr aU 6 Classen for den Director das Maximam der Stnndensahi
12 sei*«, kommt zn Protokoll. Wt«Mer*9 Antrag , die Ferien aa den
Schlttsa der Semester , diesen aber anf den Jnli nnd Deoember zn ver-
legen, wird gegen 7 St. verworfen.
§. 10. Ferliig>e; Das Unter*Gymnasiam kann, nach Befinden der
UoMtande out dem> Ober- , bezaglioh dem Real - Gymnasium verbunden,
Qoter eine gemeinschaftliche Direction gestellt werden. Es ist Jedoch
der Unterschied beider Abtheilüngen hinsichtlich der Lehrmethode und
der Disdplin festsuhalten. — Antrag der Commtsston : Wegfall der $., als
bereits durch die nach $. 6 eingeschobene erledigt und sonst von selbst
▼erstanden [einstimmig angenommen].
§. 11. Varlagti Btwaige Bestimmungen wegen des den Zöglingen
gesUtleten Eintritts in den einjährigen freiwilligen Militärdienst , in die
Bareaix i. a. w. gelten sowohl for die oberen Classen des Ober-, als fiSr
die des ReaUGymnasinms. — Antrag der CommiisMm; Etwaige — gelten
fir die entsprechenden Classen des Ober- und Real-Gyninasinme nnd des
Progynnaaiums [engen.]. — Wunnik att BrBtokoU: dass künftighin alle
soldie Berechtigungen an die Schalprnfnngen oder Versetiongsprnfnngen
der betreffenden Classen geknüpft werden möchten. — Erklärung von
ITttsovn, veranlasst durch eine bei der Verhandlung ober J. 7 — 11 ge-
tbaoe Aeosserung: Der Unterzeichnete, sehr nberrascht von der Aeusse-
'*"f f ^« gegen die Gymnasien vielseitig erhobenen Beschwerden hat*
tea ihren Gmnd In der auf diesen Schulen herkömmlichen Zurücksetzung
des GrieGhisch'(än gegen das Latein, kann sich auch jetzt nicht von der
Udieneogung lossagen, dass Jene Beschwerden vielmehr daraus entsprin-
gen j dass die Gymnasien in ihrem Wirken das Leben der Gegenwart in
Beziehoug auf Volk und Staat fast geflissentlich ausser Acht lassen. Ins-
besondere hat der Umstand ihnen geschadet, dass sie, oft weit entfernt,
m den Geist des Alterthnms und der alten Schriftsteller einzufahren und
derer, auch for unser öffentliches , nicht allein far unser Geistesleben so
wichtigen Inhalt zu erschliessen , die Alten nur als FehUnl für die Gram«
■atik benutzten , nicht aber durch das Af iltel der Grammatik die Sprache
begreiflich zu machen suchten. Dieser gerechten Forderung der Zeit
wiaachte ich Rechnung getragen zo sehen. Ich verwahre mich daher
der Gleichstelinng des Griechischen mit dem Latein in der Stun-
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208 Schal- und Uaiyergitatinadinciiieii,
densahl aoch dagegen, daM durch die in der gestrigen Abstimmmig ange-
nommene Forderung gründlkher grammatischer KenntniMe die alte mi-
nutiöse Methode als berechtigt erklärt werde ; ich erkläre mich entschie-
den gegen den Gebranch- der lateinischen Sprache beim Interpretiren and
Examiniren , selbst im Interesse der Philologen stricter Obsenrans, denen
diese schlechteste Art des beruchtigtea Notenlateins unmöglich gefallen
kann ; ich möchte es verhütet sehen , dass Schulen , um sich einen gevds-
ien Glann vor anderen an erwerben, ihre Zöglinge mit der Lesung toq
Schriften quälen, die, von Männern von tiefer Webheit und Staatskonai
für Männer geschrieben , von Juagliogen nie gans verstanden werdea
können. Ueberhanpt warne ich vor der Gefahr, in welche Versannfc-
iungen wie die unsere leicht gerathen, dass sie die Forderungen voa
allen Seiten steigern, weil das einselne Mitglied aus Scheu vor deia
Scheine der Laxitat den Widerspruch gegen Ungebührliches unterlässt.
Ich wenigstens möchte mir es daher erklären, wenn in der gestrigen Ab-
stimmung aber das Ziel für die deutsche Sprache die Forderung der Ele-
mente historischer Sprachkenntniss in ihrer vagen Unbestimmthmt doch
fast ohne Widerspruch angenommen worden« Auch hier muss ich mich
gegen das Ansinnen eines historischen Cursns der deutschen Grammatik
entschieden verwahren. (Mit unterseichnet von Fabian ^ Seijffert^ FUi*
§tktr^ Kieatl)*
§. 12. Forlage. Für den Besuch der Universität, bezüglich for
die Immatricnlation bei den Facnltäten derselben , ist das «Zeugnis» der
Reife erforderlich, welches nur nach vollendetem Schulcursus auf den
Grund der vorschriftsmässigen Entlassungs- Prüfung, oder einer beson-
ders abzuhaltenden Prüfung der Reife ertbeilt werden darf.. [Mit einer
anbedeutenden Eedactionsändernng und Binschieboug der Worte m der
Begel vor nur nach voUendetem Se&uleumu angenommen.] — Jmir«^
der Commiukm: Für die Beibehaltung einer Abitnrientenprnfnng sind 8,
dagegen 3, eventuell 4 St, -^ Stkve't von Metm formolirte Ansicht« es
solle statt einer Abiturientenprufung eine schriftliche Prüfung, die durch
swei Jahre hindurchgehe. Jedes Vierteljahr angestellt werden. — Voa
flÜecke; das Abiturientenexamen ist auf ausserordentliche Fälle so be-
schränken. •— Die Frage: ob eine förmliche Maturitätsprüfung als beson-
derer Act aar Constatimng der Reife für nöthig erachtet werde, wird
von 19 St bejaht. — Sehr^lUeke PrpfUng. Die Csaiwiiston will die-
selbe auf 3 Arbeiten beschränkt wissen. Sie beantragt: I) einen
deutschen Anfsats [einsU], 2) ein lateinisches Bxercitium , welches ohne
Hülfe eines Lexicons sn arbeiten ist [mit 3Q St. angenommen], 3) eine
mathemaUsche Arbeit, die jedoch nicht blos aus vereinselten Aufgaben
bestehen solle [dasu ein Znsatz von Jaeohi: dass es dabei nicht auf Er-
finden ankommen soll. Mit 20 St. angenommen. Der lateinische Auf-
satz fallt nach den früheren Prüfungen hinweg. Bin griech. Bzercitiam
gegen 6 St. verworfen. Eine Uebersetzung aus dem Griechischen ins
Deutsehe gegen 9 St. verworfen , eine Uebersetzung aus dem Lateinischen
ins Deutsche desgl. gegen 2 St., ein französisches Exerdtinm desgl. ge-
gen 10 St.]. Doch soll anf diese schriftHcben Arbeiten kein zn grossen
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Bafordennieii nid B&rebUseigiingcti. 900
Gewicht, das griatU immar auf die Claatenleisliuigen , DimenÜich dei
letaiea JaJire«, gelegt werdeo [einjt« aogenomnen}. Wuoscbe za Proto^
kaUs DaM die Themata nicht aehr dem Cotamiiear aar Wahl vorgelegt
(Skriitadta) , nicht mehr in der Cenferena beratben (Se^irt), nberhanpt
fOD dem betreffeaden Lehrer allein and aelbatstfindig. gestellt werden
(Edciletii). — Antrag von Stiwe: Die Abitorientenprufnng i«t eine
ichrilüiche, die beiden letaten Jahre dee Gynnaaialcartas blndorchge*-
heode, aal Ende jedes Qnartalf ▼orsonehmettde. Nor fSr elnaelne Falle
tritt am Ende dee ganaen Cnraoi eine mfindliche Prafnng ein. Yen
ftrsenlrar Die aebriftUcben Prafongtarbeiten werden onter Claasor an*
gdcrtigt ; der Gemndsalen können aber anch andere unter Aufsicht wah*
read des Carant angefertigte Probearbeiten vorgelegt werden. Von
DäkM^irgEr: Wahrend des Carsoa der I, werden ▼ierteljlbfflicba Clan*
ssrarbeitea gemacht; diese werden dem Coombsarius vorgelegt and in
Uebereinkonft mit ihm festgesetst» lu wiefern und für welche Schäler
bodi ^e möndlicbe Prüfung abgehalten werden solle, i^fig^enommen mit
22 8t,, dass noch besondere Clausorarbeiten bei der Maturititsprofung
angefertigt werden. — Mündlkht Prüfung» • Die CommisMon hat ein^
stimaug als mögliche Qegeastande vorgeschlagen: Lateinisoh) Griechisch^
B^thematik) Physik, Geschichte ond Geographie [eiast. engen.]; eine
Minorität t Fraasosisch [gegen 6 St« engen.] und deutsche Litteratur [ge-
gen 14 8U ang.]. — -- Antrag von Kiud: Ueber welche Gegenstande sich
die aSadiiche Prüfung erstrecken soll , wird mittelst Berathung der Prü<
fagscommission unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Prufungs-
arbeiten bestimmt [einst, engen.]. — Von SdMert : Mündliche Prüfung
nnr in ^—4 Gegenstanden [gegen 6 6t. angen.)» — Von P$ppo: Mund-
ti€b9 Prvfang nur in 4 Gegenständen ^ nämlich 2 Sprachen nnd 3 Wissen«
fchafiten [16 gegen 1& St.]. -— Von 8tiev€: Gegenstande der mündlichen
Prufiug sind Latein ^ Grie^isch, Mathematik, Geschichte. — Von Wit-'
$oma: In der mündlichen Prüfung wird stets im Latein, dem Griechischen,
dtfr ttalhematik ond der Geschichte ezaminirt ; über noch awei Lehrge«
geastände, die mit aur Prnfang kommen, einigt sich das Lehrercollegium
mit dsm Commissarios. — Von üfeiifl : Findet kein Dissensos über die
Re^ eiaee Schülers statt, so ist er der mundlichen l^rüfong nicht an
oaterwerfen. ^- Keine Dispensationen sollen* ferner mehr gestattet, son-
dern alle Schaler geprüft werden [mit 23 St* engen.]. — Es müssen keine
bestimmten Gegenstinde für die Prüfung sein [gegen 7 St. engen.]. —
Jfaassilai» der Btife* Die Commission hat sich näherer Bestimmungen
cmimiten. Die von firngrg'emfmn an deren näherer Bestimmung geltend
gemachten Grundsätze, dass das Lehrtiel der Prima nur insoweit Maass-
stab der Reife sein könne, als einmal alles Facnltative ausgeschlossen
bleibe nnd eben so, was nnr unter bestimmten Bedingungen nnd Vorans-
setxangen als erreichbar ausgesprochen werde, und dass das Urtheil-
aicikt das Ergebniss der Prüfung in einzelnen Gegenständen , sondern von
dem Gesammtrestdtat der Leistungen abhangen solle, werden gegen 2 St.
aegeAommen. — ZuMammenget2ung der Prüfungscommisshn. Daas sainmt*
liehe Lehrer mit Stimm- und Unterzeich nnngsrecht dazu geboren, wird
Hr.Jakrb. f. PkU. u. Päd, od. KrU. Bibl. Bd. LVU. üft. 2. 14
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310 - Schul- und Univenititflimchnclitfiii,
gegen 9, dass die simmtlicheii ordentlichen Lehrer des ObargyranasiniiiB
dazu geboren t gegen 13 St. verworfen. Es bldbt aUo bei dem Antrage
der Commission, das» diejenigen Lehrer, welche in den betreifendeii
Gegenstanden in Prima unterrichten^ dazu geboren; es wird jedoch hin-
zugefügt, daas die äbrigen Lehrer sich hdi der Berathang betheiligen
können, eine Verpflichtung derselben aber, der Prüfung beizuwohnen,
aufhören müsse. — r Die Stellung de» honigUchen Comnn89anu», Derselbe
soll nach der Commission ein Mitglied der beaufsichtigenden ProTinzial*
Schulbehörde sein , aber im Falle derselbe zu erscheinen verhindert ist,
der Director des Gymnasiums als Speciaicommissarius der Schnlbehorde
fungiren, nicht irgend ein Anderer, der dem Leben der Schule fremd ist,
damit beauftragt werden [einst, angen.]. Der Commissarius hat Stimm-
recht [gegen 3 St. angen.] und ein Veto suspensirum [einstimmig aogen.].
Antrag von Poppo: Die der Prüfung etwa beiwohnenden Mitglieder des
Curatoriums haben kein Stimmrecht [einst, angen.]. — Die Oeffentlicfakeit
der Prüfungen (von Fabian beantragt) wird gegen 1 St., die von BiüiseU
beantragte Hinzuziehung der Eltern und Vormünder der Examinanden ge-
gen 3 St. verworfen. — Fremdenprt^ttfig'eii. Antrag von SHeve: Kür
die Maturitätsprüfungen der Externen bleibt das jetzige Abitnrientenre-
glement seinen Hauptbestimmnngen nach in Kraft. — Von Skneeskai
Für die Prüfuhg der Extranei gelten andere Bestimmungen, welche aber
nicht von der Confercnz festzustellen sind. — Von Gabel und Gross: Wer
als Extraneus die Abiturtentenprüfung machen will, muss sich denselben
Bedingungen unterwerfen, welche die Schüler zu erfüllen haben, und
kann nur zu dem bestimmten Prüfungstermine examinirt werden. —
Brüggemann will keine (besondere Bestimmung darüber , wohl aber mehr
scbiiftliche Arbeiten (griechisches und französisches Exercitium) und die
mündliche Prüfung iu allen Gegenständen der Prima. — Angenommen
wird , dass jede Anstalt zur Prüfung der Extranei verpflichtet ist, aber
die Prüfungstermine nicht in die Mitte des Semesters verlegt werden
dürfen. — Antrag von Fabian : Die Controle der wissenschalUichen Pra-
fungscommission hört auf [einst, angenommen , wobei jedoch natürlich
eine von der Schulbehörde anderweit angeordnete Controle nicht ansge»
schlössen ist]. — Antrag der CommtMJbn: Die Zulassung zur Prüfung
nach anderthalbjährigem Aufenthalt in der Prima zu gestatten, bleibt
allein dem LehrercoUegium überlassen [einst, angen»]. — Ein von dena
Collegium msümmig für sittlich unreif erklärter Primaner kann von der
Prüfung ausgeschlossen worden [mit 16 gegen 14 St. angenommen]. —
Antrag von Skrzeczka : Dem LehrercoUegium bleibt überlassen, alljahilieh
nur einen Prüfungstermin festzusetzen [gegen 12 St. verworfen]. — An-
trag von Wissowa: Der Commission ist gestattet, einen in der Prüfung
Dorchgefallenen auf >^ oder 1 Jahr von der Wiederholung der Prüfting
auszuscbliessen [mit 22 St. angen.]. — Für da» Ober-Realgymnagium gel-
ten dieselben allgemeinen Bestimmungen, wie für das Gymnasium, nur
tritt bei der schriftlichen Prüfung statt des lateinischen Pensum eine fran-
zösische , resp. englische freie Arbeit (etwa wechselnd , nach Jedesmaliger
Bestimmung der Prüfungscommission) ein, unter die Gegenstände der
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B«fordenmgen imd Elirenbeieignngini. 211
BÖndlicheo Prafang sind statt der latein. and griecb. Sprache die beiden
neoereo aofsanehmeQ , and den Extraneu iat statt de« griech« Scriptam
eine freie Arbeit in der zweiten fremden neuen Sprache aufzuerlegen [von
24 gegen l 8t angenonmeD]« — Antrag von Suffirian: E» möge för Gym-
nasiea nnd Realgymnasien nnr ein einziges gemeinsames Prnfnngsregle-
neot erlassen nnd das Abweichende aJsdann in den betreffenden $$« her-
f orgehobeo werden [einst, angen.].
Zweiter AbMckniti. Von den Lekrem. — Zweite Comnission , be-
stehend ans JTtesel, Fabian y Gross, Qäbeij Sqffert nnd Skrzeeaka (Ref.).
§. 13. Forlage: An den höheren Schulen iLonnen als Lehrer nur^
Bsgesteüt werden : a) fnr den wtesenscktfüichen Unterricht diejenigen,
weiche mit dem Zeugnisse der Reife die Universität bezogen , das trien«
ohun academicnm Tollendet nnd ihre wissenschaftliche Befähigung durch
die Torschriftsmasflige Prüfung pre facnitate docendi , so wie ihre prakti-
iche Tüchtigkeit wahrend einer zweijährigen Hulfsieistung an einem
Unter-, Ober- oder Realgymnasium dargethan haben ; b) für den ieeh-
nitefteii Unterricht diejenigen, welche sich über ihre Tüchtigkeit durch
das Zeugniss einer öffentlichen technischen Behörde, bezuglich eines
Scbnlfehrerseminars ausweisen können. — Antrag der Commisnofi. 1) Afa-
jeriiai (4 Mitglieder): An den höheren Schulen können als ordenUiche
Lehrer mir diejenigen angestellt werden, welche ihre wissenschaftliche
nad pädagogische Befähigung durch die Prüfung pro facnitate docendi,
M wie ihre praktische Tüchtigkeit (Brauchbarkeit) wahrend einer ein-
jährigen Hnlfsleistnng an einem Unter-, Ober- oder Realgymnasium dar-
gethan haben. Solchen ist auch wo möglich der technische Unterricht
zu übertragen , wenn sie sich über ihre technische Tüchtigkeit durch das
Zeognits einer öffentlichen technischen Behörde, beziehungsweise eines
SchuUehrer- Seminars ausweisen können. Bios technische Lehrer, welche
«ich über ihre technische Qnalification gleichfalls vorschriftsmässig aus-
weisen müssen, werden als Hnlfslehrer betrachtet. — II) Minorität: An
den — alt ordentliche Lehrer in der Regel nnr diejenigen — , welche mit
einem ZeugnÜMe der Reife die Universität bezogen und ihre — (sonst
ganz wie die Majorität). — Antrag von AfutseU: An den höheren Schulen
können Difir diejenigen als ordentlithe Lehrer angestellt werden, welche
mohi vorbereitet die UniversitSt bezogen und nach vollendetem Univer-
«fCsts-Cttrsns über ihre wissenschaftliche Ausbildung und praktische
Töcfatigkcit in einer durch besondere Instructionen zn bes^mmenden Art
Nch aosgewiesen haben (nicht unterstützt). — Antrag von Wimmert
Ka den höheren Schulen können nur diejenigen als ordentliche Lehrer
angestellt werden, welche 1) die Universität mit einem Zeugnisse der
Reife bezogen nnd sich über den Besuch derselben ausgewiesen , alsdann
tber in einer ersten Prnfbng ihre wissenschaftliche Befähigung zum Lehr-
aate an einem Unter-, Ober- oder Realgymnasium dargethan , 2) durch
iwei Jahre den vorschriftsmassigen Seminar-Cursus gemacht nnd in einer
zweiten praktischen Prüfung das Zeugniss der Anstellungsfahigkeit er-
langt habeifl Die technischen Lehrer müssen durch das Zeugniss einer
oientlichen technischen Behörde, beziehungsweise eines SchuUehrer - Se-
14*
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312 8chuU und UiurersitaUnacb richten,
minars, for befähigt zum Unterrichte erklart sein [nicht onterstuCzi}« —
Von DiUenburger y Cramer nod Eekgtein: In der Vorlage haeh vollendet
so setzen : und ibre wissenschaftliche Befähigung Qnd praktische TSch*
tigkeit auf vorschriftsmassigeni Wege dargetban haben« — Von Knbhen:
Der Vorlage beizufügen: oder den Nachweis der anderswo in derselben
Zeit und in gehörigem Umfange absoltirten Studien geliefert. — Von
¥opfo: Am Ende des Majoritäts- Antrags hinzuzufSgen t Doch müssen auch
diese Halfslehrer wenigstens in einem wissenschaftlicben Objecto in den
untern Cfassen unterfichten können [nicht unterstützt]. — Von Kletke :
Im Minoritats-Antrage zu setzen: Zeogniss der Reife ekler höheren Schul -
anstatt [nicht unterstutzt]. — Zusatz Ton Sticve : und gegen die nicht Be«
weise Ton Mangel an sittlichem Charakter Toriiegen [verworfen g^egen
9 St. , wobei Fabian und Andere erklären, dass sie mit ihrer Abstimmung
gegen den Zusatz die sittliche Bildung nicht hintangesetzt, vielmehr
recht hoch gestellt hätten]. — Angenommen wird statt des ersten Satzes
im Majoritäts-Antrage mit 18 Stimmen: 'An den höheren Schulen können
als ordentliche Lehrer nur diejenigen angestellt werden, welche ihre wb-
seitschaftlicbe und pädagogijfche Befähigung auf dem vorscbriftsmSssigen
Wegd dargetban haben. Der übrige Theil des Majoritäts- Antrags wird
mit grosser Majorität genehmigt. — Erklärungen 1) Ton Suffrian (mit
unterzeichnet von FuHlroitj Brettner, Sevffert, Mütselly Seheiberty Jaeohiy
Fabian, Bertvbergj DiUenburger^ Cramer): Um mein Votum gegen den
Majorität»- Beschloss, welcher die wissenschaftliche Vorbildung der Leh-
rer, einverstanden mit der Majorität der Commijision, dem Zufall auheim
giebt , zu rechtfertigen , erkiäre ich , dass ich diese wibsenschaftliche Vor-
bildung keineswegs dem Ungefähr preisgegeben, 'die Ermittelung der wis-
sensohafclichen Tüchtigkeit eben so wenig einer blossen Prüfung — als
Gegensatz gegen die durch mehrjähriges Zneammenleben gewonnene
Kenntnis« des Lehrers ^- aberlassen will, weil ich dadurch das Beste«
hen unserer Schalen in dem Sinne% in welchem ieh sie verlange, auf das
Aeasserste zu gefährden befürchten rouss. 9) Von Wimmer (mit nnter-
zeiobnet von 9F»$Mmaf Eeketein and Peppo^t Je mehr «u besorgen etebt,
dass der künftige Lehrer einer höheren Lehranstalt , der selbst nicht den
Weg durch das Gymnasium iind die Universität hindarch gemacht bat, an
Binseitigkeit der BtldiMg leiden ond alle die Ucbelstände an sich zeigen
werde, die mit der Autodidaxie verbunden sind, wie ihm denn nach
Dothwendig alle die Brimemngen fehlen an das Vorbild der Wirkaam-
keit tüchtiger Lehrer, und die Gewöhnungen abgeben, die das Leben einer
wohl eingerichteten Schale erzeugt, um so mehr mSssen die Üntersetch-
neten wonschen , dass di^ Verpflichtung für den künftigen Lehrer, seine
wissenschaftliche Vorbildung aof der Schole und der Universität sich er-
worben za haben , als Regel bestehen bleibe« Sie geben diese BrkKmng
zu Protokoll, weil sie mit Ihrem Votum In der Minorität geblieben sind.
^. 14. Voriage: Die ordentlichen Lehrer sind Staatsbeamte und
in ihren Rechten and Pflichten den Verwaltungsbeamten gleichgestellt. —
Antrag der G^mmissiott : Annahme des $. mit folgenden Zusätzen : 1) Soll
ein Lehrer abgesetst oder unfreiwillig pensionirt oder unfreiwillig Ver-
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B«lord«ni9CMi imcl Bfarenbeieigiiii(sen. 213
«etat werden y so bedarf es der Mitwirkong m« alw Lebrem gebildeten
Ebreoralbe«. 2) Das Pensiensreglegieat vom 28. Mai 1846 wird io Ber-
zDg auf den AnfiBiiig der die Peflsionsbereebtaf ang bedingeadeo DienstKeit
und auf den Tenaia des höchsten Peasioiissatses aDgenomoen [inruckge-
sogen]. — Amendement von Scbeibßri; „Die ordeatlicben Lebrer haben
die Rechte der Staatsbeamten und werden auf Liebensseit angestelli*' [so-
röckgezogen]. ^> Amendement Ten Poj^fic: »9 — von solchen Staatsba-
smtea, welche einen wissenschaftlichen Corsas aaf Universitäten oder
höheren Fachschalen gemacht babe»*S and Zusatz : y,Die kirchlichen 8te|«-
ieo werden gan« von den 8 chuis teilen getrennt [der Zusatz wird als
Wonsch der Conferenz zu Protokoll gf naipme»]. — Antrag von £efciletli
(■it Sdbtf/se nnd Brüggtmann): Die ordentlichen Lehrer haben die Rechte
der höheren StaaUbeamten [einst, aogen.]. Das VerfahEen aber die Amta-
cotsetn:Dg, onfrelwillige Versetzung and Pensioniniag «oll darch beson-
dere Gesetze festgestellt werden [gegen l St. angenommen].
[Fortsetzung folgt.]
Altbsbo&g. Vom Friedrichs- Gymnamum wurde Ostem i848 wer
geo der Uflgunzt der Zeitverbältnisae kein Programm aasgegebe«. Dem
Ostern 1819 erschienenen Programme entnehmen wir die ^etlz, dass «oth
dort eine umfassende Umarbeitong des Lehrplanes bevorsteht. Die
Schulerzahl betrog Ostem 1849 189, von denen 33 in SelecU, 38 Ja
Prima V 43 in Ober-, 49 jn Mittel- und 117 in Uatersecunda sasaeu.
17 Abitorienten, unter diesen ein Auswärtiger, bestanden die Maturitats*
prifung. Die wissenschaftliche Abhandlung von Prof« J. 8, Braun:
Uebcr Se Anwendung de» Liebie$ und der EUktrwtdi in der T^grapkh
und die CenetrueUan elekltiteher Telegraphen (39 8. 4. und eine Figuren«^
tafel) liegt ausserhalb unserer Beurtheibng. [D.]
Darmstadt. Nachdem an dem Grossherzoglichen Gymnasiom seit
1834 keine Programme erschienen waren ^ bat man im vorige Jahre das
Bedvfinas gefohlt, dorch Herausgabe eines solchen die Schale in leben«
digere Terbiaduug mit dem Publicom zu setzen. Der DIrector, Qbefr
atndceurath Dr. K, DiUbegf benutzte diese Gelegenheit, um sich ober die
Aftnaif aii^ anch jetzt noch. so vielfach besprochenen Reformen im Gymr
nasialwesen auszusprechen (^Zur QffmnaeuUr^orm^ 36 S. 4.). Wir braor
dien wohl nicht die Klarheit, die tiefe Erfahrung und die heitere Satire^
welche dieser Schrift Grondcharakter bilden, ruhmfod hervorzuheben und
können uns mit einer Darlegung der Resolute begaügen- Das l^ndre-
snltat, zu welchem der Hr. Verf. gelangt und in welchem mit ihm wohl
alle Besonnenen übereinstimmen werden, ist,, dass es for unser höharep
Schulwesen' nicht einer auf totalem Umsturz alles Bestehenden ^grSn-
deten Radicalref orm , sondern nur einer im Eiazelnen dsn Bedürfnissen
der Zeit entspreelienden und manche allerdings s^were Mängel und Ge-
brecben beseitigenden Nachhälfe und Umgestaltung bedarf, wobei na-
mentlich die Warnung vor allen thenretisirenden Nebelgebilden und Sdiatr
tengeatalten nnt dem Nachweise , dass im Sehulwenen sieb Alles nicht
sjstemaUscb, sondern praktisch ansgebildet habe , eindringlich verbunden
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214 Schal- nnd UniTerntatsiiaeliricbteD,
wird. Mit Entschiedenheit halt der Hr. Verf. an dem alten, daram aber
nicht abgelebten Pnneipe der Homanitatsbildang fest nnd weist dies
allen Regeln der logischen Dicbotoniie zam Trotz in der Tierfachen Be-
thätignng eines christliehen , classischen , nationalen nnd bernflichen Bie-
ments nach. Vor allen Dingen aber warnt er vor jeder in der Form
eines neuen Stndienplanes sehematisirten Theorie, weil ein solcher nnr
ein Labyrinth Ton Widersprüchen nnd onansfnhrbaren Detailbestimmangen
herbeiführe, weil nie durch die Reform der Geist, sondern aus dem
freiste die Reform icomme , weil endlieh die Verfassung unserer gelehrten
Schalen sieh langst in einem Znstande der Fertigkeit befinde, in welchem
Uebereinstimnung in den wesentlichen Gmndsngen anerlcannt werde, nnd
empfiehlt desshalb den leitenden Schnlbehorden als das geeignetste Ver-
fahren , dass sie vor der Hand den auf dem Grunde des dermaligen Be-
standes beruhenden, durch Praxis und Theorie gleichmassig Torbesserten
nnd insofern relativ besten Scholplan nicht als absolut uniformes Schema,
sondern nnr als Muster gebraucht, um die ihrer Genehmigung unter-
stellten Pläne einselner Anstalten darnach sn prüfen ; denn jedes Lehrer-
oollegium müsse das Recht behalten , selbst seinen Lehrplan zu beratben ;
es müsse ihm gewahrt sein , dass , wenn das Bediirfniss einer Aendemng
sich kund giebt, sie gleich im nächsten Semestralplane lur Durchführung
komme $ ohne dies werde der Schulplan eine druckende Fessel und schlage
an seinem Gegentheile um. Well nun , wie sich schon aus dem Angefahr-
ten ergiebt, der Hr. Verf. den besten Lehrpkin am Ende darin gelegen
findet , dass einem mit Einsicht nnd Energie durchgreifenden Director ein
elHträehtiges , williges, durch anspruchsrolle Rechthaberei nicht zerrüt-
tetes Lehrereollegium zur Seite steht, so stellt er als die beiden Grund-
bedingungen für eine Reform des gelehrten Schulwesens hin : 1) dass den
Lehrern bonos et praeminm werde, damit sie freudig und mit ganzer Kraft
ihrem schweren Berufe obliegen können , 2) dass sie eine genugende me*
thodisehe Vorbildung erhalten. In Betreff der letzteren verkennt er
keineswegs, dass der wahre Lehrer geboren werde, dass man die Kunst
des Lehrens nicht aus Büchern , sondern aus dem Leben lerne , weist aber
nach , wie wichtig es sei , die Entwickelung das schlummernden Talents
nicht dem Zufalle preiszugeben , und findet , wahrend er die Probejahre
als ein durch die Erfahrung für nnzweckmSssig erklärtes Institut Ter-
wirft, als den geeignetsten Weg die Einrichtung pädagogischer Semi-
nare, deren Besuch in eine abgegrenzte Zeit zwischen Universität nnd
Anstellung fallen müsse. Indem sonach der Hr. Verf. eine totale Umge-
staltung für unnothig erklärt, behauptet er, dass doch die einzelnen Ele-
mente des Lehrsystems In veränderte Beziehung zu einander treten
müssen, dass die neugestalteten und neugestaltenden Weltverhältnisse eine
erneuerte Abwägung , Verbindung und Mischung derselben zur fühlbaren
Kothwendigkeit machen. Am wenigsten genSgt dem Ref. , was der Hr.
Verf. über das christliche Element der Gymnasialbildung sagt. Wir
glauben weder , dass das Nothige in dieser Beziehung geschehen , wenig-
stens nicht in allen Ländern Deutschlands, noch können wir die Verwer-
fung des confessionellen Standpunktes der Schulen gntheissen. Dagegen
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Belordeniiigea niMi Bhr«iib«f eigoagen. 215
iat mifl Mhr Willkomteeii gewteien, was pber die claialflche Bil3ang gesagt
wird. Gegen diejenigen, welchen es jetzt an der Zeit dankt, das das-
diche Klement in dem nationalen aufgehen zu lassen , wird von dem Hrn.
Verf., dessen dentsche Geunoang Niemand, der ihn kennt, Terdachtigen
wirdy g^tend gemacht: 1) dass die deutsche Caltnr keine ureigne und
national aelbststandige , ans sich selbst entwickelte ond in sich selbst ab-
geschJossene sei; 3) dass die dentsche Nationallitteratar fast niemals den
dfensten Geist ond das eigenste Leben der Nation rein und unTerfsIscht
sbipiegeie. und dass selbst das Nibelungenlied nie einen solchen Einfluss
ssf Dentcchland genbt habe, wie Homer auf die Griechen, ja wie es so
aflsserhalb der spateren natienalen Ideen zu liegen -gekommen, dass es
erst wieder ganz neu entdeckt werden musste; 3) dass alle Bemühungen
der deutschen Sprache, zuerst und allein alle grammatischen Begriffe zu
eatwlckeln, unfruchtbar und erfolglos geblieben seien, ein streng systeroa-
tiflcher Unterricht für die Grammatik der deutschen Sprache fast unter-
■eidlidi in ein Geswang Ton haarspaltenden Distinctionen über alle Br-
adheianngea der Laut-, Wort-, 8atx-. und Verslehre führe« Wenn bei
Besprechung der letzteren auch darauf aufmerksam gemacht wird , dass
die MdsUr der deutschen Wort- und Schriftfiihrung den grammatischen
Bistiactionen meistens fern gestanden haben und noch fern stehen, so
kaaa Rel^ dies in keiner. Weise billigen; denn überall kommt die Theorie
aach der Praicis, die Betrachtung nach der Schöpfung, und wollte man
diesem Grande einen Raum gestatten , man musste auch die Grammatik
der alten Sprachen über Bord weifen; denn schwerlich ist sich Homer
der s^taktischen Regeln in solcher Weise bewusst worden , wie sie aus
ihm letzt bestimmt werden. Die Aufgabe des deutschen Unterrichts
wird bedeutend erweitert darein gestellt: theils die Bekanntschaft mit der
neueren deutschen Litteratar zu vermitteln , theils durch deren Studium
die Kunst des Schreibens und Sprechens anssnbilden und bis zu mSg-
liehst vollendeter aratorisch stilistischer Production zu steigern. Es ist
Uer nicht Raum genug, um die darin enthaltenen Abweichungen von un«
serer Ansicht zu beleuchten , aber sehr richtig macht der Hr. Verf. selbst
dsfaof aufnerksam, dass dieser Unterricht nicht zu weit ausgedehnt wer-
den dürfe, dass nicht Alles schulmissig gelernt werden, Manches für dar
Leben bleiben müsse«' Rucksichtlich der deutschen Geschichte fordert
der Hr. Verf., dass das Verständniss derselben in wissenschaftlicher, dem
Tagestnmult abgewandter Weise in allen Regionen des Staates , der Kir-
che, des Rechtes, der Gesetzgebung und Verrassung, der Litteratur, der
redenden und bildenden Künste, in den allgemein wichUgen Momenten
aod Beziebangen von Ackerbau, Gewerbe, Handel und Zollwesen, in der
gcschichtiidicn, geographischen und statistischen Landeskunde, in dem
Gemeindewesen, in den Rechten und Pflichten des Staatsborgers orientirt
werde, dass eine nationale und patriotische, gemässigt freisinnige Ten«
deaz [wir sprechen lieber: weg flut aller politischen Tendenz; nur das
Objectiv-Thatsächliche in seinen Ursachen und Folgen beleuchtet!] vor-
walte, ohne durch absichtliche PeroraUonen und Diatriben eine politi-
sche Parteigesinnnng machen zu wollen. Wenn wir auch diese Forderung
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.216 ficM- and UiiiTenititsn«cliriditeD,
so weit gehend finden, — mfaidesiens niiuitea wir deo Aiednick w«nif«r
Atreng fassen — /so glauben wir doch, data apch M einer Sraasatgong
dessen , was dem Hrn. Verf. die Zeit gerecht an verlangen scheint, die
Forderung eines grosseren Zeitmaasses für diesen Unterricfctssweig hin-
länglich gerechtfertigt erscheinen mnss. Da3a Ref. die phiiosophisehe
Propädeutik jetat fallen lasst, hat er an eineai andern Orte ausgespriK
chen ; dem Lieblingswunsche des Hrn. Verf., es möchte in Prima das Sta-
dium der antiken Bau- und bildenden Kunst getrieben wwden, an eot-
sprechen , hält er für unmöglich. Sehr gut scheint dem Ref. , was über
das berufliche Element gesagt wird, dass namlieh das Gymaasian dem
Charakter einer höheren Volksschnle annehmen müsse und seinem Kreise
nichts entzogen werden dürfe, was in der Volks* nnd Bürgerschule als
für allgemfcine Bildung erforderlich betrieben werde, dasa man aber in den
Anforderungen ▼ernönftig sein nnd nicht von Allen das Gleiche ferdem
müsse, so wie er auch die gewichtige Stimme des Hra. Verf. dafür an»
fuhrt, dafs die Menge der Unterriehtegegenstaade eher beklagt, als be-
ieitigt wardea könne und der Sats: aamulta, sed roultum, in: et naita
et multnm zd verwandeln sei. Was ausserdem über, die Stelimg den
Pirectors zu dem LehrercoUegium , so wie zur Benrtheilung mehrerer
Lehrerveraammlungen des vorigen Jahres gesagt wird , enthilt ebenfalU
viel TrefOiches, und Ref. scheidet von dem Hrn. Ver£ mit dem innigen
Wunsche, dass er bald wieder aus der Tiefe seiner Brkenntniss und Br-
fahrung BeitrSge zur Lösung der wichtigen Prägen des Schullebens geben
möge. [D.] '
Ellwanobn. t)as Programm des Königl. G^auinma vom Herbat
1848 bringt keine Schulnacb richten, dagegen eine sehr gediegene und in
ihren Resultaten der allgemeinsten Beachtung würdige Abbandloog dea
Professeratsvervresers fF. BirkUri 8okrat€9und Mein ZtüMier (99 S.- 4«
engen Drucks). Nachdem der Hr. Verf. in der Binieitang kvrs ent«
wickelt hat, wie, wenn sich ein Coaflict zwisoben den Prlneipien des
Staatslebens einerseits und den Prlneipien der I>epkwei«e der im Staate
begriffenen Individnea gebildet hat, aus dem eich daraus -eatwieketadem
Karopfa verjüngtes Leben nur diuiB hervorgehen kennt wenn das Velk
dio hinter dem geiatigan Bewnastsein zurnckgebiiebene Substanz aaf die
Stufe des erateren erhebt, also die Binhmt wieder herstellt, im eaftgageo*
gesetzten Falle aber baldiger Tod erfolgen mnss, wie demnach die aas-
aere Kntwickelung des Staatslebens und die geistige Cnitor Mk flageo-
aeiüg bedingende Momente sind, fuhrt er die gewöhnliche Auffassang de«
Sokrates an and setzt dieser die richtige entgegen , wonach er als da»-
Jenige Organ 0r$cheint, in welchem sich die Selbstanflösaag dea grie«
ehiKhen Velksgeiatea vollzieht. Um dies naehzoweifen, geht er aof din
Gasqhiehte der Philosophie vor Sokrates ein nnd findet, nachdem er di«
ioniache , pythagoreizche nnd eleatische Schule , so wie die Phüeaopbie
dea Heraklit and Anaxagoras kurz akizzirt, das gemeinsame Resaltat aehr
richti| darin: dass das I>enken wesentlich als daa Höhere gegen daa HSieisa
nad so als daf abaolnte Recht gegen die objeclive Wirklichkeit erkannt
ist. Pen Begriff, der sieb so als Resaltat aller philoaophisohen Denk«.
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B«l5i4cnnigeB «ad Ehrenbozeig^iigan. 217
•Tfteae bu dortliia envteaen haCta, w«t0» aqfizobildeiiy war die Atff*
C»be saaicbst der 3opliiiteD, deren Princip ist: daa deukendei auf fieb
Mlbrt refleeiirettdb Bewei ttietn. et kennt fieb gegen «llee P/iteSo als die
daage Wshrheifc und Wirklicbkeit; alle blostinnUcben VorsteitiiBgen laMen
eich ab nowabr nnd in eieb teibtt ai« nicbtig aaflefen, da« wahre WiMea
digegea ^ird erst im Denken erreicbt« Das Höhere gegen die Welt
otfer das Mnasfl aller Dinge ist ihnen also der Mensch (Protagpras : o
bf^^mmdg ieri eo lUtQOP xwf Snwf} nnd sie dehnten die Oestimmangen
ihres Friocips auf die Gegenstande der wirklichen Welt ans* Der So-*
phist lest Alles, was der. Grieche in natfiriichem , anmlttelbarem Bewoest?
lein halte, darcfa einen dSalektisehea Prosess als sieh selbst tauschende
Tentellaiig aof. Zar genaoeren Charakteristik der Sephistik hebt dev
Hr^ Vef£ Folgendes hervoir: a) ;Sie hat den kanm etwas reiner erfassteq
Begriff des Geistes innerhalb deiner selbst wieder out empirischen Be^
iciauanagen Temoreinigt ttnd die Idee als Selbstbewnsstsein , aber doch
dieses ia seiner Unmittelharkeit mit willkarlichem Inhalte aosgesprochen }
b) a» bat coaseqoiBBter Weise das Nütsliche (ro av/upigov) als hdehsles
Motir aller SMascJilichen Bestrebongen nnd mit der Idee des dinmow idea*
tilicut^ da aber fnr Jeden nur das recht ist, was ihm wfinscbenswertb
cnchetnC, so darf der Begriff des Sittlichen mit dem Bnbjeete wecbseh^
Bad die Sophisten selbst , wie Prodikos and KaUikles, stellen deash4b
die entgegengesetatesten Lehren aber sittliches Than aef. c) Die Wisn
nnschaft wird ihr snm dienenden Mittel; das fiabjeot ist Zweck dcir
Wisseaechaft 9 wornns, wie aas dem Vorbergehendea , sich die politische
Lehre orklirt: die Tjrrannis ist das wunscbenswertheste Gut (PUt» Gorg«
p. 484). Es war ibeen «bferhaopt am objecUves Wissen gar nicht an
thon (#s|ffeTisn| buatiißvf Plat. 8oph. p. 233 C). d) Die Kunst des 9o*
phistsB erhalt die Gestalt elaes frivolen Spieles ONt dem Recht und mit
dam Höfigen, indem die dialektische Anflosong sittlidier Begriffe allma«
Kg aadi aof den sittlichen Sinn selbst Rnckwlrkang nben ransete. e) Die
SepUstea woseten schnell dnroh das Uebenraschonde ihrer JCqnstTertigkeit»
welche aamentlich fihr die Jagend ein TerfohrerSsches Blendwerk sein
weut iy die offentHthe Meinung tn beherrschen. Nachdem der Hr«
Vsrf. Ueraaf , wie durch die 8opbis>en in kurzer Zeit sich die geiatig<|
Gertail Athens gantlioh verändert habe, der Bildongstrieb des Volkes ge-
•lagert worden sei (C. Fr. Hermann plat. Philes. I. p. S12 ff.}, weiter
sBsgefibrt ond dadurch den Hintergrund und die Umgebang für sein Ge-t
■aide gewodnen bat, geht er zum Sekretes Selbst über und erklart sein
Aaftretoa ans den ihn umgebenden Bildnagselemeaten, welche sieh alle
in Atbea vereint finden , Tortüglich aber aus der in einer Zeit, wo die
Wisscasdiaft (nach Herm.) „an ihrem eigenen Scheine^' ihKeu gefabrlicb)!
■tea Gegner hatte, dem Denken aicih von selbst aufdrängenden Aufgabe»
jeacB Schein an meiden, oder aaf seine Zerstornng hinanarbeiten. Ware
es nicht der allgemeine wissenschaftliche Gedanke gewesen, den er. y^
Kern aas der Terddnkelnden Schale der Sopbistik beraOsgehoIt^S er
bitte kebe so aacbfaaltige Wirkung ausüben können. Seine Bedeututig
bastshtwesettllibb darin, dass er, an das Resultat der bUbecigen Philosor
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218 Schul* and UaiversitStciiaoliriditea,
phie anknüpfend, za dam weiteren BewassUein gelangt, data nicht daa
einzelne Wissen , sondern die Idee des Wissens Alles , wahre Brkenntaias
also identisch mit dem Begriff der Sache, Wissen gleich Begriff, nnd der
Begriff die Wahrheit, das Wesen der Sache ist. Den Kern seiner Pbi-
losophie bildet , dass Alles, am wirklich evkannt zn werden , von seinen
erscheinenden Merkmalen. getrennt nnd anf seinen allgemeinen Be»
griff zaruokgeCahrt, aas diesem betrachtet ond gewürdigt werden miisae
(Xen. Memor. IV. 1 and 13), und indem seine Rlchtnng vorzngsweiae anf
die Interessen des sittlichen Lebens gerichtet ist, mass er alles Sittliche
aof das Wissen xnrückfuhren , die begriffliche Brkenntniss des Guten als
Bins mit der wahren Sittlichkeit annehmen and alle Vorstellnngen aber
das Sittliche, Gerechte a« s. w. daraaf sehen, ob sie ein wahrhaftes Br-
kennen des Gaten seien (i{era(€iy havtov xal rovs alXovg, Plat. Apel.
p, 28 B.). Indem er aber das Bewusstsein theils aos seiner Versenknng
ins Object (vorsophistische Philosophie) , theils aas seiner Pudrong in
einen willkürlich angenommenen letzten Begriff (Sophistik) befreit und in
sein allgemeines Wesen , in das Denken als ein Bestimmen des ewigen
Wesens der Dinge zaracktrelbt , die Philosophie dadarch zur Philosophie
des Geistes macht, pflegt er eine Denkweise, welche im direkten Wider-
Sprache mit dem bisherigen Geiste seiner Nation steht nnd, indem sie
herrschend geworden ,' den Anfang der Aaflosang des aaf jenem gegrün-
deten Staates bildet« Denn während der altgriechische Geist auf der
Achtang Tor dem Sittlichen, vor dem Rechte nnd aaf dem Glaabea an
•eine Götter rnht , wahrend ihm das Gesetz des Staates ein unmittelbar
gewisses, galtiges nnd an ond für sich festes ist, das er ans der gott-
liehen Sanction ableitet, während die altgriechische Sitte reflexionsloae
Bestimmong nach dem gegenständlichen Recht ist, wird dnrch Sokrates^
Grundsatz f&r daa bewusstsein in sittlichen Dingen , Ja In seinen hoehatea
Lebensfragen alle Berufung aof ein Aeusserliches schlechthin anfgehobeo,
an die Stelle der geschichtlichen Auetoritaten tritt die Selbstgewkaheit
&tB Subjecls, die sich durch das Denken oder durch das begriffliche Wi»-
ieo , mithin selbst wieder durch eine subjective Thatigkeit far den Btih-
lelnen vemittelt« Nachdem sodann der Verf. im Binzelnen weiter ans-
gaßihrt hat, wie Sekretes durch seine Vorträge -^ wenn diese noch Ton
seinen dialektisch-kritischen Untersuchungen wesentlich zu untersdMideo
sind — die sitUichen Vorstellungen wankend machte , wobei nameniBch
nicht ausser Acht zu lassen ist, dass seinem Begriffe des Guten dan Con-
erete mangelte , welches positiTo Blement erst Plato ausbildete, wie er
dadurch, dass er die Beschäftigong mit sich selbst, dem Geiste and a«.-
aem Denken als das unbedingt Höhere über die politische Thntigiceit
setzte (Xen. Mem. III. 6, 6 nnd 7, 9) und Andere zn Gleichen nnffor.
derte, dem Staate seine besten und edelsten Kräfte zu entziehen drohte
and wirklich entzog, wie er, weil der Staat seinen Anschaanngen «nmiog-
lieh mehr genügen konnte, durch die Art und Weise, wie er nber die
Demokratie dachte , zur formlichen Majestäts -Beleidigung gefuhrt wnrd,
wie er endlich — die Darstellung davon ist besonders der Beachinn^ sn
empfehien — • oiit der griechischen religiösen Weltanschannng in Cen*
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Beßrdemicra md BkrenbMeigvgea. 919
flict gerietby maeht er aaf die friiberen Voff&lle mit ProUgoru ond Ana-
xagoraj als auf Bew«iie aofaierkaaai , daas der Suat gefiihli, wie ihn
die aofkommende neue DeokweiM gefahrlioh werden mm«, aad bespriclii
dann in einer sehr treffenden Weite dat Verbaltaifs des Aristopbanes s«
Sokrales, dem er sum Lobe anrechnet, die eine Seite, in weicher die
akratische Dialelttik mit der Sopbittik übereinstimmt , scharlbliolcend ei^
kanot in haben , während ihm die Differens verborgen blieb. Aber selbst
veon Ariatophanes diese erkannt hatte , so wurde fie ihn doch nicht mk
Sokratea ▼ersehnt haben, da die Dialektik der Sophisten viel eher Ton der
sberwaltigenden Macht der Wirklichkeit in ihr Nichts zariick getrieben
werden konnte, als eine Denk weise, ^welche gegen den Staat den Beweis
kalte, dass sie ^in Tollkommneres ond reineres Dasein ans sich entwiekehi
könne, als es dem gegenwartigen Zeitalter eigen war« Dieselbe Colli-
fioa, welche die Wolken hervorrief, führte nach dem Hm, Verf. aoch
dis Badschicksal des Sokrates herbei, wenn er aoch zugeben muss^ dass sioh
nanche Missverstandnisse ond unlautere Triebfedern in seine Anklage
and Veraitheilung eingemischt haben. In der Anklageschrift selbst (Xen.
Men, I. 1, 1) ist nur jene Denkweise in der ^ok ratischen Philosophie ge*^
meint, die, obwohl in dieser rohen Form dem Philosophen mit Unrecht
anfj^ebördet, dennoch aU eine ans der negativen Seite seiner Geistes-
ricfatang entspringende Conseqnens gefShlt wurde« Dass sich fiber So*
kretes ziemlich allgemein eine ungünstige Meinung in Athen verbreitet
gehabt, weist der Hr« Verf. sehr nbaneogend nach. Der Ankläger
AnTtos erscheint ihm als ein Solcher, welcher träumte, die alte Verfas«^
seng ond mit ihr die alte Macht Athens wieder heraostellen , mad - dem
des»haib Alles, was mit- der Oligarchie conspirirt hatte, oder der Wie-»
derkersteJIong der Demokratie hinderlich tehien, com Opfer fallen mnsste«
Die VeruftheHung war um so- eher au erwarten , als die Anklage autfSere
Anhaltspunkte fand. Wie man nach dem Angeführten erwarten muss^
wird die Präge: Hatte der SUat mn Recht cur Verortheilung des Sokra«
teil mit Ja beantwortet,- wenn das Verhaltniss seiner Philosophie sum
Staate, mit Nein, wenn man ihn an und f&r sich betrachte; setne Philo-
sophie habe dem Staate gegenüber ein Recht gehabt, weil sie ein Fort*
•chria des menscbliefaen Geistes sei. ~- Rel. ist der gediegenen Abhand-
iQog des Hm. Verf. mit voller Aufmerksamkeit gefolgt ond kann sich mit
den Resultaten derselben nur einverstanden erklären, gleichwohl aber
nicht die Bemerkung unterlassen , dass die tiefe Verderbniss des atheni-
erben Staatslebens mehr hervorgehoben sein sollte. Eben weil sich der
Staat von seinen Grundlagen bereits entfernt, weil er von- der Zeit an^
wo Kleisthenes die alten Phylen auflöste, immer mehr und mehr seineii
hiftorischen Boden verliess, weil seine Verfassung, su einem SpietbalU
der Parteileldensohaften geworden, schon langst aufgehört hatte, für
etwas Festes und Unantastbares lu gelten, hatte der Staat kein Recht,
den Sokrates an verurtheilen. Wenn er seinen Richtern erklarte, er gth
horche dem dm/toptov in sich mehr als den Athenern (Plat. Apol. p.39D.),
■o Mh er In den Letsteren nicht die Majestät des Staates, sondern die
vriilkirlich über aBefl Recht sich hiowegseUende Meng«, die den Staat
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flBD SckHl> ttiMl UalfeifMiitaimQbricIbUii,
bolierrschty ohoe von der darin liegeRdati Idee nar eine Ahnang zu ha*
bea* Wenn. er erklärte, dass aor .die Wissenden, -nicht die durch das
Looa Gewahkeo gote Obrigkeiten seien, eo tadelte er nicht den Staat,
•ondern ein Gesete, wodurch er seibat zar Loge geworden, and gewiss
kein Einsichtsvoller konnte seiner Ansieht Beifall Tersagen, So erschein
Ben denn «eine Anklager nad Richter höchstens als solche , welche langst
Terrostete Formen and Gesetze gegen Den geltend machen konnten, der
na ihre Steile daa Bessere zu setzen sachte. Ein Aristophanes hatte ihm
gegenüber ein Recht zur Anklage, ein Anytos nicht. Gerade dadarcb,
dass der Staat nur dnrch die Gewalt des Todes den Sokrates zum Schwei-
gen za bringen «eraM>chte, bewies er seine eigene liebensnniahigkeit nnd
^rach aber sich selbst das Todesurtheil. Der frivole Spott der Sophi-
sten blieb ongestraCt» weil er den Meisten das bot, was ihnen gefiel, was
ihre Lüste mit einem gleissenden Deckmantel Sberwarf , weil er offen aus-
sprach, was die Meisten schon langst dachten; Sokrates aber, der die
Utthaltbarkeit des Gegenwärtigen tiefer erkannte, als Alle, und an seine
Stelle ein Besseres zu setzen strebte, mosste den Giftbecher trinken. Wir
wünschten f dass dies der Hr. Verf^ zur richtigeren Würdigung der letzten
Frage ausfahriicher behandelt hatte. [D.]
HBUUBaoVN. An dem Gymnasium, welches mit einer Realscfaole
▼ereiidgt iit, war nach dem im Herbst 1818 erschienenen Programm der
Madchenlehrer BarihelmesB als Schreiblehrer an des abgegangened iUitokie
Sülle proTisorlsch angestellt worden. Im Herbst 1847 wurden 4, Ost.
1848 ä zur Universität entlassen. Ple Frequenz betrog 300, namüch:
180 Gymnasiasten ond 2 Hospites nebst 108 Realscbulern nod 10 Hospites.
Dieselben vertheilten sich nach den Classen also: VII. : 24$ Vf.: 37 aod
3 H.; Oberrealdasses 25 und 9 H.; V.: 25 Gymnaa., 88 Realscb. o, 1 H.,
IV.t 17 G., 22 R.; HI: 22 G., 23 R.; II.: 29 Gymn.; Lt 3$ G. Das
Programm enthalt: Die geegnmikcken VerkSUnme der näckelem CTm^e-
hmng voH BeObrewn vom Oberiehr. Kdkrer (10 S, 4.)» welche, wie scbon
ihre erste Bestimmung zu einer Rede erwarten lasst, in populärer anseban*
lieber Weise das interessante Terran mustert ond so anch dem Laien eia
Bild wasaenschaftlicben Forschens gewahrt. [D,]
Stuttgart. Daa KonigL Gymnasium erlitt dnrch den am 21. Not.
1847 erfolgten Tod des Lehrers der deatschen Sprache und Litteratnr
Prof. Jlheri SehoH einen Verlust, welcher am 3. Mai 1818 dnrch die
Anstellung des Dt. W. B. Monnich ersetzt wurde. Am 12. Jan. lS4d
warde ausserdem Hr. QmtUer als Fachlehrer fSr die englische Sprache
iwgestellc. Die Schülerzahl betrug im Wintersemester 1847 — 48: 199
im Ober- ond 399 im Uatergyronasium , Summa 598, im Sommer 1848:
177 im Ober- und 388 im Untergymnasiom, Sa. 565. Dem Progranuae,
Ifvedurch zur Feier des GeburUUges des Königs am 27. Sept. 1848 ein>
geladen wurde, geht voran: 2jw EinleUuttg an Homer. Die homeriechen
Foreteliungem von den OotUm, vem Leben und vom Tode. BomerUehc
Theologie und Eeckaiologie. Vom Assistenten Dr. W.S. Teuffü (34 S. 4.),
BTsprunglich ein Theil Ton In Tübingen gehaltenen Voriesungen and eine
> Bearbeitung des in Pauly's Encydopadie gelieferten Artikels infc.
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BMrdvnugtn uad Bknahtmdffmgpa, 221
Die oythold^iscIieQ Stodlaii bfeben iwet Haoptad^abtii ni Imm,
darxmtelien, wm hiben die Alten geglaobt, wie htbeo sieb die reiigioMt
Vorslellaagen im Leufe derZett and nadi dea Terscbiedenea OertUcfakeiteii
gestaltet, welche Widerafriicbe finden eieb in ihnen nnd wie laasea sieb
dieselben loeen, zweitens aber xn erertern, in welchem Verliäitnisse ate»
ben jene religiösen Vorstellnngen aar absointen Wahrheit, was ist in Ihnen
wahr and wie ist die Wahrheit rerdeclrt oder Terdtinbeit, mit welchen
beiden Aofgaben dann eine dritte FVnge: welche Wirkung hatte der r^
ligiöse Glanbe aof die Goachiebte des Volkes? onsertrennKeb Terbnndeo
ist. Die HKisten Gelehrten , welche sieh mit der griechischen Mytholo*
gie beaebafUgten , haben nor die erste Aofgabe iaa Auge gefaast and aefar
erfrenliche Leistungen sind durch sie besonders in neuerer Zeit an Tage
gefordert worden. Die zweite zuerst einer grundlichen Auseinander-
Setzung unterworfen zu haben, ist das Verdienst NdgtUbaek*». Weil la«
ihn im positiven Cbristentbume die ewige nntrigbare Wahrheit enthalten
ist , so bat er diese zum Maassatabe fir die homerischen Gottenroratel*
langen genommen und mit unnachsichtiger Strenge den Nimbus zerstört^
wf^dier 90 Viele in dem homeriachen Glauben eine kindlich-reine und an«
Bchnldige Religion , nicht eine Depravation &t9 nrspriingKch dem Mea*
sehen Geeifenbartea , eine Ablrrung^ von dem wahren Gotte aeben lieaa.
Mag aucir im Einzelnen Manches von ihm nicht richtig beatimmt sein,
Ref. stimmt in dieser Grundanscbauung mit ihm vollkommen aberein« Hr.
Teuffei giebt nach seinen eigenen Worten „eine faat diametral entgegen*
gesetzte Anffaesung nnd Darstellung^*, d. fa. er stellt sich auf einen rein
phitesepbiachen Standpunkt. Da hier nicht der Ort aein kann, die
Wahrheit d^ Christenthuma zo vertheidigen , ein Rechten aber den
Standpunkt aber davon ausgeben mdsste, to wollen wir einige Haupt*
ssoben ana des Hrn. Verf. Darstellung hier wiedergeben und erhinben nna
aar hier nnd da einige Bemerkungen einzufSgen. Vorher noch die Be*
■lerkang , dass derselbe allerdings mit dcharfblick und Geschick an aeh»
reren Stellen eine frühere und eine spatere Vorstellang von einander g»*
schieden and aber manche Theile der homerischen Theologie ein neoea
LiiAi verbreitet hat, obgleich zur voHstindigeren Brfullong des Brsteren
eia öfteren Zurückgeben auf die spateren Schriftsteller und DIcbtiBr wnn^
schenswerth gewesen wäre, da sich erst ans ihnen das recht würdigen
issst, wovon in den homerischen Gesangen der oll nn vollkommene Anfang
sich findet. Im Bingange werden zwei Element^ der homeriachen GStter*
▼orstetinng noterachieden , ein transcendenter Trieb, den Boden dea Na*
tirfichen za verlassen und in Gott etwaa qualitativ vom Menschen Var«
scbiedenea sa aetzen, und ein stark ansgepragter Reallsmaa, ein fest nnd
klar aof daa Seiende gerichteter Sinn , eine Befriedigung durch die Wirk«
Hchkeit, 6ber die man nicht hinansgeben, sondern die man ntfr verschfi«
nern will. Ref. will nicht darfiber sieh weiter verbreiten, in wlisfern
aan orientalische und occidentalische Anschaoungaweisen im Homer unier*
scheiden. könne; er weiss, dasa das Griecbenvolk nicht Ailea ana nrieighe^
Kraft gesdmffen, sondern Manches von fremden Volkehi empfangen hat)
dagegen aber erscheint ihm die homerische Goitervorstellong, von der der
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S22 llcliBl- tad UBiTcnkStnia«Mcltoi,
Urieatalifcfaen Völker schon so wesentlich verschieden gestaltet , dass die
ven jenen empfengenen Elemente durchans nicht mehr als fremdartige er-
kannt werden kennen. Der Hr. Verf. hat auch im Laofe seiner Abband-
Inng keine weitere Ruekiicht darauf genommen. VoUkommen erkennen
wir übrigens , abgesehen woh ihrem Ursprange, das Vorhandensein der
beiden oben angefahrten Elemente an, wie anch, dass sich beide noch
nicht durchdrangen haben and dass sich ans dem Widerstreite der beiden
Richtungen, der Forderung des Verstandes, in Gott ein Höheres, vom
Menschen wtifeentlich Verschiedenes an setxen, und der Unmöglichkeit,
über die umgebende Natar hinanssukommen, die Widerspruche erklären,
welche dem Bewusstsein entweder ganz verborgen oder von ihm unbe-
achtet bleibeu. Als einziges den Gott vom Menschen absolut und quali-
tativ unterscheidendes Merkmal erkennt der Hr. Verf. mit Nagelsbach
nnd Anderen die Unsterblichkeit an. Wahrend in dieser negativen Be-
atimmong des göttlichen Wesens sich die vollste Uebereinstimmung findet,
seigen sich in den positiven Widerspruche, zuerst rucksichtlich der Ge-
stalt, indem die Götter zwar die menschliche Gestalt haben, aber doch
anch die Gabe willkürlicher Verwandlung besitzen. Wenn der Hr. Verf.
hierbei die Vermuthung ausspricht, dass für den Dichter selbst jene Ver-
wandlungen nur eine durchsichtige Form der Darstellung ge-
wesen seien (Athene erschien in der Gestalt des Laodokos dem Pandaros
SS Laodokos gab ihm den Rath zu scbiessen; Athene erschien in der
Gestalt eines Kometen oder Sternschnuppen, 11. IV« 76 ff. = die Er-
scheinung des dterascbnnppen wurde für ein bedeutsames, göttliches
Zeichen gehalten), so bemerkt Ref., dass wir uns dann Homer als einen
entweder durch künstliche Refleidon schaffenden oder gedankenlos von
ihm selbst nicht Geglaubtes nachsprechenden Dichter denken mus5ten.
Wie in der eben angeführten Hinsicht weist dann der Hr. Vert sehr gut
die Widerspruche, welche sich rücksichtlich des Verhaltens der Gotter
zö Raum und Zeit , rücksichtlich ihres Geistes nnd ihrer Macht (hierbei
auch, dass sie keine die Natur zwingende Kraft besitzen) und ihrer Se-
ligkeit nach.' Da, wo im Folgenden von der sittlichen Vollkommenheit
der Götter gesprochen wird , erklart der Hr. Verf. für den Grundfehler
von Nagelsbach, dass er für die -Sittlichkeit nicht das sittliche Be-
wusstsein, die sittlichen Begriffe der Zeit als alleinigen Maassstab ange-
nommen ; dem Griechen habe der Bhebraeh nicht für unsittlich gegolten,
weil jeder Grieche seine nakXcnLdg gehabt habe ; ebenso seien die Lügea
der Gotter in den weitgezögenen Begriff der Kriegslist gefallen, and auch
die Uneinigkeiten und Zänkereien hfitten ebensowenig bei den Göttern,
wie bei den Menschen stören können. Wir sehen darin einen uns anbe-
greiflichen Irrthum. Wenn Ehebruch, Betrug, Zänkereien dem wahren
sittlichen Bewusstsein — ^es wird der Ht. Verf. nicht leugnen — aln
«nsittlich gelten, so muss man doch anerkennen, dass die Griechen dies
wahre sittliche Bewusstsein nicht gehabt haben. Dass sie, der Unsitt-
lichkeit vottkommen sich bewusst, jene Dinge ihren Gottera beigele^
haben , dies zu behaupten ist Hra. Nagelsbach nicht in den Sinn gekom-
men. Ist denn aber der Schluss falsch: Da Homer den Gottern nicht
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B«fiirderBiifeii und Ehrenb6seig:iiDgeii. 82S
ab oiMilUich anrechiMt, was der ewigen Wahrheit nach ea itty ao hat er
sich nicht sor Vorstellang einer hohnreo sittlichen Volikonimenheit der
Götter erhoben? Man nehme dazu, dass die Griechen, wie die ältesten
Sagen nnd selbst directe Aeosserungen bei Homer beweiseoy den Ehe-
brach, die Läge, die Eifersncht n. s. w. wenigstens als in Ihren Folgen
Yerderbtich icannten und desshalb als den Frieden störend, dem Gesammtbe-
wustsein widersprechend annehmen mussten, also Bit einem Worte, dasa
sie die Unsittlichkeit derselben ahnten, nnd man moss sich fSglich Ter-
wandern , dass sie den Gottern nicht einmal Freiheit von solchen sittli-
chen Schwachen und Gebrechen beizulegen Termochten. Wenn ferner
Dach demr Hrn. Verf. der den Gottern zugeschriebene Neid auch die Aof-
iusQDg gestatten soll, dass sie, indem sie dem Glucke des Menschen^
eatgegentreten, die in demselben liegende Versuchung zur vß^tg im
Keime ersticken, so wurde dadurch den Gottern eine solche Sorge für die
Sitütchkeit der Menschen beigelegt werden , welche der ganzen fibrigen
A nschannngs weise total widerspräche. Eben so wenig können wir die
Aeusseiung billigen, welche der Hr. Verf. da thut, wo er die Stellen
bespricht, in welchen alles Menschliche als Ton den Gottern abhangig
erscheint: ^Bei solchen stark theistisch gefärbten Ausdrucken ist nicht zu
▼ergessen 9 dass sie 1) nicht allezeit wörtlich zu nehmen sind, nicht im-
mer einen realen Causalnexns behaupten, sondern oft nur als religiös^
Aosdrucksweise zu behandeln sind ; 2) die das Abhangigkeitsbewusstseln
am schroffsten und abstractesten aussprechenden Stellen vorzugsweise def
Odyssee angeboren.^' Wir müssen auch hier gestehen, dasa Uns der
Dichter weit hoher steht, wenn er den. Widerspruch In seinen Aeusse-
rungen nicht ahnt, als wenn er religiöse Ausdrucke gebraucht, deren In-
halt er selbst nicht glaubt. In jenem Falle erscheint er als ahnend, nocii
eicht zu einer festen, durchgebildeten, Alles umfassenden Anschauung
gelangt, in diesem — man verzeihe uns diesen Ausdruck — aU LQgner.
Wenn nun aber im Vorhergehenden dex Hr. Verf. ein B'ewosstseln , wel-
ches lieh in allen Dingen von Gott abhangig weiss, als ein Zeichen eines
an Kraft nnd Selbstgefühl heruntergekommenen Zeitalters ansieht — was
nach dem Christenthnme Freiheit ist , das scheint er nicht, dafür anzuer-
keoaen — : so erlaube er uns, ihn darauf aufmerksam zn machen, wie au A
dem zweiten Satze nothwendiger Weise der Schlu^s gezogen werden
WüBf dass die Odyssee in ihrem grosseren Tbeile einem heruntergekom-
neuen Zeitalter angehört. Doch wir wollen dem Hrn. Verf. nicht vVeiter
folgen. Es findet sich Vieles von ihm so gut und treffend auseiiiaflder-
gesetai, dass wir, wenn wir auch einer fast diametral entgegengesetzten
Auffassung huldigen, dennoch seine Abhandlung als sehr dankenswerth
bezeichnen. Rncksichtlich des Lebens nach dem Tode stimmt des Hrn.
Verf. Darstellung fast ganz mit Bellinger's Resultitten (s. NJahrbb. LVI.
3. S. 321) überein. Als beachtenswerth heben wir die Bemerkong hervor,
dass Od« XL 667 — 600 einer spateren Zeit angehöre, und zwar dass die-
ser Tbeil noch spater als Od. XXIV. eingeschoben sei. [D.]
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Bitte an sSmmtfiiAe Gpmarialdirwtm'ai nid Lelirer
Deutschlands.
Die Jahrbucher habea sich seil ihrem Eotsteheo sur Pflicht
gemacht^ durch eine möglichst ToUständige Revue über die an den
Gelehrtenschi^len erschienenen Programme das innere Leben die-
ser Anstalten zur Anschauung zu bringen, und sind wir nicht
durch falsche Veraicherungen getäuscht, so hat gerade dieser
Theil derselben nicht geringen Anklang und Beifall gefunden. In
un/seren Tagen , wo fast an allen Schulen Umgestaltungen vorge-
nommen werden, ist die Fortsetzung und Erhöhubg dieser Tha-
iigkeit um so wichtiger und hat deshalb die Redactioo mehrere
tüchtige Mitarbeiter hir jene Branche in verschiedenen Ländern
Deutschlands gewönnen. Der Progranmientausch zieht jetzt fast
durch alle deutschen. Lfinder ein Band geistiger Verbindung zwi-
Bchen den Schulen ; allein trotzdem scheint es nothwendig , diesen
Schriften zwar möglichst kjirze, aber eingehende und vollständige
charakterisirende Besprechünff zu widmen , zumal da manche Leh-
rer offen versichern, weder Zeit noch Lust zu haben, allen ihre
Aufmerksamkeit zuzuwenden. Es gilt daher, möglichst schnell
auf den Inhalt der Programme aufmerksam zu machen, damit das
auf Studien und Beruf beruhende Interesse auf die demselben
entsprechenden hingelenkt werde. Da aber durch den gewöhn-
lichen Tauschweg die meisten Programme erst ein Jabr nach
ihrem Erscheinen in unsere Hände, gelangen, ao richten wir au
alle Verfasser von Programmen , so wie ah die geehrten Dlrecto-
ren der Anstalten, denen an einer baldigen, unparteiischen und
humanen Besprechung ihrer Arbeiten gelegen ist, und welche die
Wichtigkeit des uns vorgesteckten und rastlos verfolgten Zweckes
erkennen, die dringende Bitte, ^r unterzeichneten Redaction
von jedem Programme wo möglich sofort nach dem Erscheinen
durch BuchhändlergeLegenheit ein Exemplar zukommen zn lassen.
Mit dieaer Bitte yerbinden wir den herzlichsten Dank an Diejeni-
gen , welche uns bisher auf solche Weise so freundlich entgegen-
gekommen sind. ' .
Die Redaction der Jahfhächer fiSr
, Philologie und Pädagogik.
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ab Jo, G, BmUro denao ezcoMoraoi caierorumqqB •plimomm libr«»
rm rocensait aiqae inUrpratatna eit Jo. Cmapar OnUmi» VaL JI.
Torid anropUbiia Orelliiy Foeaslioi et aooioran. 1848.
Conuiu Taciii opera* Ad codicas antiqaaa esueU et amaodata com-
■eatario critico et exegatico iUiuiraU edidit FranoUcuM Bktmr
Westfalna Profeaaor Bonnenaia. Vol. III. et IV. 1848. Cantabrigia«.
Der sweite Theil der Auagabe des Tacitua iat di« letste,
omfaofreiche Arbeit dea bis su seinem Ende für die Wisaenachaft
Doermudlkh thatigen Orelli, weiche derselbe nicht ohne viel-
iacbe Beschwerden, variis adrersitatibus, aagt er In der Vorrede^
aujic impeditus verbum noa amplius addo , hst vollenden können.
Dus deBseniNigea^btet die Kritik und Erklärung des ^chriftat^Ueri
durch die Leittungen d«a non bereits dabin Geachiedenep gefor»
dert worden aind, dafor bürgt schon der Name und daa Verfah-
ren des Heransgebers, so wie die Hülfsmittel, die ihm su Gebote
standen. Wenn auch Qreili in diesem Bande weniger Neues , «|p
iiater anderen Verikäitnisien nn erwarten gewesen wäre, g^ebeQ
bat; so finden wir doch auch hier ^eiiaelbeo sicheren Takt in der
Bebsadlaog des Gegenstandes, i\^%e\h^ zweskniissige Ans wähl
sus eiacai reichen Msteriaie, des besonnene Festhalten an der
durch die Handselirifton gegebenen Grundlage, dieselbe Scheu, zu
iLohn die eigenen Erfindnngen und Ansichten in die Worte def
Schriftstellers »ufsanebayen, wie in seinen früheren Werk^, ond
dieses leiste darf vnbedenklich dem, was auch in der neuesten
Zeit ?en j&Qfnven Kriften für Tsdtns gethsn worden ist, an die
Seite g;eeleUlt werd^, ohne durch ein^ solche Verglelichong in
des 8diei4en «u treten. Um dieses su zeigen« glaubt Ref.| dass
eiihm geitattet sein werde» neben der Ausgabe Qrelli's sngteicli
«e beiden letzte« Bande der den Hrn. RlUer zu berui^^ttg^t
15*
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228 Lateinische Litteratar.
ohne dadurch die Tiellcicht in erwartenden Bemerkungen des Hrn.
Becensenten der ersten Bande derselben vorgreifen zu wollen.
Beiden Ausgaben liegt derselbe handschriftliche Apparat zu Grunde,
io den Historien die Gollation des Mediceos von Hrn. Baiter^ in
der Germania und dem Dialogus die neue Vergleichung des cod.
Perizonii, die Hr. Ritter veranstaltet hat, der in der Vorrede zani
4. Bande fast in gleicher Weise wieTross den cod. beschreilit; im
Agricola der Apparat von Dronke und Wex, so weit der Letztere
den seinigen bekannt gemacht hat. Auch die Benutzung dieser
Hüifsmittei Ist Im Ganzen dieselbe, indem beide Herausgeber von
den gleichen Ansichten über den Werth und- die Bedeutung der
codd. ausgehen: Allein in einer Beziehung findet eine bedeutende
Verschiedenheit statt, Indem Or. sich oft begnügt, eine Stelle für
verdorben zu erklären und als solche zu bezeichnen , Hr. R. da-
gegen seine Conjecturen , selbst wenn sie nicht als unumgänglich
nöthig erscheinen oder zu gegründetem Zweifel Veranlassung
geben. In den Text aufnimmt^ nicht selten schwierige Stellen dnrch
die Annahme von Gloasemen entfernt und so nicht die Achtung
▼or der überlieferten Grundlage des Textes zeigt, die vor will-
käriichen und übereilten Aenderungen schützen kann.
Ueber die Collätion des Med. für die Historien gilt dasselbe,
was' Ref. schon bei dem ersten Bande, s. NJahrbb. 51. 24 ff., be-
merkt hat. Es werden dorch dieselbe fast alle durch die ver-
achledenen Angaben früherer Kritiker entstandenen Zweifel be-
seitigt, und nur in einem Punkte könnte man eine allgemeine Be-
merkung wünschen, die hingereicht haben würde, einige Bedenken
zu beseitigen. An vielen Stellen des Med. nämlich finden sieh
zwischen den Zeilen Correcturen ; an mehreren derselben ist nun
vonflrn. B. ausdrücklich angegeben, dass jene Aenderungen von
einer späteren Hand, s. p. 36, 7 abini mit l über n; 184, 6 mort«
mit übergeschriebenem iam; 285, 8 afuisse^ s. 111, 13; 806, 6;
S18, 9; oder von derselben Hand herrühren, s. S. 49, 7; 74, 18^
98, 13; 100, 4; 108, 1; 129, 14; s. auch 49, 7; 284, 5; allein bei
weitem an den meisten Steilen wird nur bemerkt, dass etwas ver-
ändert oder verbessert sei, s. S. 16, 2; 30, 10: 48, 11; 51, 20;
58, 19; 92, 3; 98, 5; 102, 8; 117, 14i 128, 19; 140,21; 143,24;
147, 11; 150, 9; 163, 11. 13; 166, 1; 167, 8 u. a. Wäre In Bc-
zog auf diese und die ähnlichen Stellen in den folgenden Boehem
bemerkt worden , dass diese Veränderungen , wie es wahrscbeia*
lieh ist, von derselben Hand oder wenigstens In alter Zeit vorge-
nommen seien, so würde dadurch die Glaubwürdigkeit des Text««,
da mit Recht Orelll wie auch Hr. Ritter meist den Verbessemneen
gefolgt sind, auch nach dieser Seite hin bezeugt sein. Dasselbe
gilt von den Randbemerkungen; bald wird angegeben, dass sie Ton
späterer Hand seien, a. S. 212, 24; 103, 8; oder dass sie Toa
derselben herrühren, a. 8. 74, 18; 251, 2; 264, 6; 272, 1; imld
ist dieaes nicht geschehen, s. 140, 4, wo quaeque du Richtige ist.
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OreUi h. RUter: C. Coro. TaciU opera etc. 229
•
183, 3. Im Uebrigen isl die CoUaifon so genau, daas mich enge*
^ebfD wird, wo durch dag Eode der Zeile ein Versehen entstau-
dea iat, die AbiLurxangen t. B. Ton per, prae, der Perfectcndung
eruni n. a. w., und die Steilen bezeichnet werden, wo etwas nicht
mit Sicherheit hat geleaen werden können, a. S. 51, 20; 66, 12; .
109, 13 ; 189. 15; 230, 2; 256^ 15 u. a. w.
Daas der Med. die einzig sichere Grundlage dea Textes selto
konae, und die jüngeren codd. nur insofern Werth haben, als sie
die ttrsprüngiiche Lesart bcsläiigen oder glückliche Conjecturen
eatbiitcn , wird jetzt wohl von Niemand mehr in Zweifel gesogen,
unJOr. aowohl als Ur. R. sind von dieser Ansicht ausgegangen,
doch sind von dem Letzteren die abweichenden sowohl als die
gleichen Lesarten dieser Bücher reichlicher angeführt als von Or.
Fiir die im Med., nachdem schon die Abschriften aus demselben
genommen waren, verloren gegangenen Stticke, s. 1,69; 1, S^^
Hjid von Hrn. Baiter zwei Florenliuer codd. a. b. verglichen, die
manches Bemerkenswerthe enthalten , was von den Herausgebern
mit Recht benutzt worden ist. Zu bedauern war es, dass Hr. Or.
noch nicht die ganze Ausgabe von Döderlein (er hat nur den dia*
logus vergleichen können) vorlag und manche Monographieen
uobekanut geblieben sind, er würde dadurch in den Stand gesetzt
worden sein, noch manche Stelle zu verbessern oder genauer zu
erküren; Hm. R. war die erstere und viele der letzteren zugäng-
lich, aber er acheint keinen grossen Werth auf dieselben gelegt
zu haben. Indess bleibt die genaue und gewissenhafte Benutzung
de« Med. Immer das erste Geschäft des Kritikers , und namentlich
Hr. Or. hat auf diese Weise, ohne so weit zu gehen wie Döderl.,
80 vielen Stellen sowohl der Prolegomena als in den Anmerkungen,
Manches hergestellt, was ohne dringenden Grund verändert wor-
den war.
So Iteat er 1, 1 wie auch Hr. R. poientiam statt poiesiaiem ;
1, 33 ohndionem nimirum toleraturoe wie Wallher, Jacob und
Bitter; 1, 38 nuUua cunciationis locu8 es/, wo Bekker und Ritter
cunctatiotti haben, s. C. Fin. 2, 9, 27 (auch 1, 85 lässt sich quieB
uröü schützen); 1, 46 ad sedüiones et discordias et ad estre-
taum bella civilia ruebanty weil M. in nitht hat, was Hr. R. zu-
rfickroft, aus dem schwachen Grunde, dass ad in snderer Bedeu-
tong vorhergehe, da auch dieaes ad dann nicht hätte stehen dür-
fen, weil auch ihm em ad in verschiedener Bedeutung voransteht;
ähnliche Stellen aind von Rupert! und Petersen in grosser Zahl
gesammelt; 1, 85 sirepüus ielorum etfacies hellt et milUibue eie.^
s. Jacob p. 20; 2, 18 Albintimilium, wie Hr. R., nach Balter'a An-
sicht; 2, 16 in summa y a. Hönd Turs. 3,264, wo R. insummam
herstellt; 2, 74 wie Vi.i fausta Vitellio omnia precantem mit Er-
aestl; 2, 91 pari libertorum amicorum aocordia, wo auch R.
emicorumque verwirft, der eben so 1, 13 in Tilum Vinium con-
tulem (Jornelium Laconem, 2, 93 Oihonem, Vitemumpasea
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SSO Lateinifletie Litierfttnr.
bentelft; 8, 1 wird mit Becht Poetethnem ge«e1irl«ben, 4, SO
ommbus porii$ tumpunt^ t. Död. Proleg. p. XXVIH, ohne atisrei-
chentle Grunde Termnthet R. prommpunt; 4, 21 arbürijum terum
Romanarum ne ageretj wo R. arhiirum wiederherstellt, obgleich
Liv. 44, 15 eine gan:i ähnliche Sitaation , wie die hier beteichnete,
fchildert, s. Drak. zu der St.; 4, 33 ta error addit animos ohne
RomantB^ was auch Hr. R. entfernt; 4, 40 Tetiio Juliano atatt
Tertio JuL , a. % 85 ; eben so war auch 1, 79 Julianus TettiuM so
achreiben, wie Or. im Index andeutet und R/ aufgenomnien hat;
5, 4 wie Död. meriio cladis^ wo R. memoria herstellt; bald dar-
auf detinetur; 5, 10 und a. a. 0. Hierosolyma statt Hieroeoig-
mam; 5, 12 ambibatur siM ambiebatur.
Indess fehlt es nicht an Stellen , wo Beide zu weit zu geheo
acheinen im Festhalten der handschriftlichen Lesart und sie durch
kQnstliche Mittel zu schlitzen suchen. So lesen Beide 1, 15 ei
iam ego ac tu simpHcissime int er nos hodie loquimur^ und Or.
findet in den Worten den Sinn: et, ut postulant mutuae nostrae
rationes — post hoc colloquiom inde ex hodierno die apertissime
— semper inter nos agemns. Allein ao ist weder lam erklart, noch
pasat das ex hödiemo die zu hodie. Mit Recht nimmt auch Bern-
hardy an der Stelle Anstoss; allein et tarnen ist dem Zusammen-
hange und dem Gedanken, der mehr in einem conceaaiven Ter-
hiltnisse zum Folgenden steht, nicht angemessen. Da der ganze
Satz eine Erweiterung und Erklärung des Torhergehenden ist,
möchte ¥ielleicht etenim zu schreiben sein. — 1, 18 lesen Beide :
adoptari a se Piaonem more divi Augu9ti et esemplo militari^
allein die künstliche Erklärung Wälther's, der sich Or. anschlieaat^
ist nicht geeignet die tou vielen Kritikern anerkannten Schwierig-
keiten zu entfernen. Hr. R. erklärt: more a divo Augusto ita
constituto, ut qui in domum adoptatus est, simul successor im^
perii declsretur, wodurch wohl mehr In die Worte gelegt wird,
als sie bedeuten können. Durch den Missbranch, der In neuerer
Zeit mit der Umstellung einzelner Sitze getrieben worden ist^
'scheint Or. eine gründliche Abneigung gegen diese kritisjche Ope-
ration gefasst ZQ haben, s. S. 68. 183. 208. 230, sonst' wäre er
Tielleicht geneigt gewesen, hier anzuerkennen, dass gerade die
aimilitudo fkcti die durch exemplum bezeichnet werden aoll, bei
den einzelnen Wahlen des Augustus eingetreten, nicht aber bei
Ihm zur bleibenden Sitte geworden ael. Eine ganz ihnliche Stelle
iat 1,49, wo die Worte: licentia tenebrarum^ die beide Hllrn. atill-
«chweigend übergehen, kaum an der Stelle, die sie einnehmen,
geschützt werden können, s. Jacob Observatt. ad Tac. «nn. critt.
part. II. p. 19. Auch 5, 12 will Or. lieber etwaa Dnrichtiges tou
Tac. sagen lassen, als den Worten : ^uem ei Bargioram vocabant
eine andere Stelle anweisen. Hr. R. er]ciart dieselben für ein
Glossem; ob aber der Grund , den er anföhrt, dass Tac. nicht ohne
Noth fremde Namen brauche (den anderen, daaa aie aus Joaephoa
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Onllin. Riiter: C« Com. TmiU opera etc. iS%
I teien^ scbeiat er •elM an Bole 4er AmMrkaiig aaf*
ngebeo), ausrakhe, dictet ta beweiten, nag dahin geatelit bld-
fcai. 1, 43 leaea Beide: nominatim «n caedem eiu9 ardente9,
obgleich die folgende Bemerkung daa Gegentheil begrikodeft« a.
Jaoeh ObaervaU. ad Tae. Hist. critt. L p. 13. Warum aber nicht
der, welcher einen Mord wünscht, ardena in caedem eiua genannt
werden könne, waa Hr. R. behanplet, ist schwer, abzoaehen.
Uebrigew iat ardentis eine Conjector von Heiosius, nicht, wie Or.
beneblet, von Döderlein. 1, 57 will Or. colaniam Agr^inm^
um — gr9Mm9^ was auch Döderlein p. XXIX so billigen scheint,
durch \irg. Aen. 6, 633: gressi per opaca vianim schutsen, ohne
sn lieachletty daaa das hier hlniugcfUgte per die Vergleichung
beider Stellen nicht gesUttet Hr. R. hat daher mit Recht •»-
gr999ttM hergeatellt, wie Or. aelbst an vielen Steilen Pripositfonen
crginsthnk 1, 51 lesen Beide: espeditumem et aeiem^ prae-
wda qmam aiipendm maiebal^ aber Or. folgt der Erklirnng Dftb-
ner'a, Hr.R. der von Roth zu Agricoh 8. 278, die beide wegen
ihrer Harte Bedenken erregen. Vielleicht ist aeiem aua aeie
(aeiei) entstanden: espediiionem et aciei praemia quam etc. — ^
1, 82aclureibett Beide: sensit imridiam mitea et •— poettdabatf
da aber im H. poetulavai steht, so ist wohl postultwit hersustel-
len. — 1, 89 liest Or.: sub Tiberio et Gaio tantum paeis adeerem
reipmbUeae pertimuere und halt die pacis adveria Ar delationes,*
eiaüia ete. Allein die ganse Stelle soll nur erklirea, wie die
grosse Maaae erst Jetst angefangen habe , die Leiden dea Kriegea
sa fahlen, und Tac. wurde %i^ selbst widersprechen, wenn er
diese Menge, die er so eben coramuniom curanim eipem genannt
hat, Dinge furchten liesse, die sie wenig oder nicht berlkhKen.
Ref. vermnthete schon langst, wie er auch bei BesaBcnberger lu-
det: retpifA/ieaepen7i amtiere. Hr. R. hat: r. p. primorea ti-^
mwere, waa aich su weit von der ursprfinglichen Lessrt entfernt.
Nodi.nnwnhrschelolicher ist die Conjectnr von Jacob : adversa rei
primdpibue pertimuere ^ da schon sprachlich rei princlpibos nicht
b«dentea kann: qol lege maiestatls postolantur. — 2, 7 schreiben
Beide: arma in occaeionem dietulere Feepaeianua Mudanua-
que nuper^ ceteri Mm mistia eonaiUie, Es handelt aich aber
hier nicht, wie auch Or ansonehmen scheint, von derOebemahme
der Herrschaft, aondern von dem Aufschübe des Krieges, und
dicner durfte, da sogleich folgt: multoa duicedo praedae atimula-»
bot, dann: bellum omneacnpiebsnt, nicht allen Uebrigen erwßnacht
und ihren Abaichten angemessen gewesen sein. Heinisch, der
nocb udere Grunde gegen die gewöhnliche Lesart anfährt, ver-
motbet: JUiicftiiitis^tfe, cupere ceteri non immisti eonaitOa^ was,
an aicli nicht unpassend, desshalb sweifeihsft Ist, weil soglefch
coplebnni folgt und das Csp. 6 ErsiMte zu der Annahme dringt,
da« die Heere aich schon früher geeinigt haben. Ref. vermuthet,
I ia smper ein Wort liege, welches den Gegensati au distulere
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aSS liHtfliaifdie Utterator.
bildete, elm tttger^ oder ein ihnUchee. — 2, 55 wteeibt Or. tU
cessisie Othonem — adluleruni^ und sucht dieses durch Stellen
Bu erweisen, die nur dartbun <» dsss Tac. concedere in dem Sinne
▼on sponte obire gebraucht habe. Dieses cancessiase hat Hr. R.
in den Text f esetst. Man k&nnte such ui uUa eesMiue Ternuthe«,
B. 1, 52: ut Vitelllus. — 2, 74 haben Beide: esse privaiU togUu-^
iiofiibus progresmm beibehalten, und Or. will mit Düboer er-
ginxt wissen: et; si Telis, regressum, weil dieser Zasata wegen
des Folgenden nicht nothig sei. Dann wire freilich auch pro-
gressum lu entbehren, da es schon in plus surai ex fortuna ange-
deutet ist. Ref. Termuthete: progressvm^ esse regressumy e/, s.
1, 3: esse curae — esse nltionem; 1, 32 : regressos etc. — 2, 8S
■ollen nach Or. die Worte: st Mi Brundisium — petereniur be-
deuten: sipeterentur, et sibi defendenda forent, was schwerlieh
in sibi liegen kann. Hr. R. schreibt: st ibi statt sii6t, und dieses
soll bedeuten: in salo Italiae , da doch es vorher heisst: quam par-
. tem Italiae protegeret. Ref. glaubt, dass st6i dnrch das Zusam-
mentreffen Ton sibrundisium entstanden und eh entfernen sei.
2, 8d behalten Beide: vernacuia uiebantur urbanitaie und Or.
erklirt nur den Wortsinn, wihrend Hr.- R. Jetst glaubt, das Gänse
sei nur ein Sehen gewesen und dieses durch die Parenthese ange-
deutet, was BU den abscisis furtim balteis cb^n so wenig als sn
dem spolisTere passen dlirfte. Die Stelle ist mit Recht auch Bea-
Bcnberger Terdachtig, obgleich auch ludebant^ was er Torschligt,
sich nicht wesentlidi von otebantur unterscheidet. — 2, 101 liest
Or.: ne ab aliis apud Füellium onteireniur^ perveriisse etitn ri«
dentuTy und sucht auf kunstliche Weise, was dem Caecina Torge-
werfen werden konnte, auch auf Bassus Vibersutragen. Dass es
statt ab aliis, wenn Ton Caecina allein die Rede wäre, ab alio
beissen mfisse, wird schwerlich Jemand glauben, da sogar, wenn
auch nur von einem Rivalen die Rede wäre, sehr wohl ab alli«
stehen könnte. Wenn sogleich Caecina folgt, so Ist dieses nichts
Auffsllendes, sondern entspricht ganz dem Gebrauche des Tacitne.
Dagegen wird nicht erklart, wie vldenturzu verstehen, auf Wen
es SU besiehen sei und wie nach anteirentur folgen könne: ipsum
Caecinam. Mit Recht hat also Hr. R. aaieireiur — videiur her-
gestellt , wenigstens scheint videniur nur passend su sein, wenn
vorher statt aemulatlone gelesen würde: aemulaiio. -* Dass 3, 6
Sebosianae Bi^it Sebonianae hersuatellen sei, roscht Nipperdey
SU Cses. p. 792 sehr wahrscheinlich. Kurz vorher behalten Or.
nnd R. : quam gloriam et das — addiderant ohne Bemerkung
bei. Da jedoch darin, dass er bello sirenuus wsr, kein besonde-
rer Grund liegt, seinen Ruhm hervorauheben, dieser vielmehr
erst in dem Folgenden : et prosperae In Armeniae res enthalten
sein kann, so ist wohl nicht mit Unrecht quam glariam'^tbou fro-
heren Kritikep verdichtig gewesen. Ref. vcrmnthete: eui tarn
gloriam etc. — Dass 3, l3: ul armatorum mUia — darenim
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OrelU a. Ritter: C, Com. TacitI opera et«. 333
iaiA die toh Or. ftogefUurt« SieOe «iie Piin. f eschuitl verde,
hü wa besweifeln. Durch die veo Bernbtrdy vorf eechlaf ene Uai-
ileitoii^ der Worte aut (statt ui) tot armatorum müia — daren»
tmr iiadi traderent armq wttrde nicht nur derselbe Gedanlie in
etwne vcrinderter Form wiederholt, sondern auch die Gradation,
die im der Stelle, wie sie Jetst gelesen wird, liegt, gestört werden.
Dsaselbe ist der Fall, wenn Hr. R. vor ut einen Punkt setst, wäh-
lend der Brbittemng der Soldaten nichts mehr entspricht als die
Aennhflie, bei Ihrem Siege sei nur die Uebergabe an Antoniaa der
Zweeh gewesen. Debrigens scheint die sogleich folgende ge-
■avere Angabe: octo nimirum legionen auch eine nähere Be-
stlmmong der milia lu fordern, und Ref. möchte daher armato^
rum tmiia LX vermuthen , s. 2, 87. Im Folgenden haben Beide
das in M. stehende litem entfernt, der Zussts einiger spiCeren
esdd.: yrineipi miliiem verdient wenigstens Berücksichtigung^ s.
1, 95 modo iraperatorem militibus, modo milües Imperator! com*
mendaii. Das von Bernhardy empfohlene scilicH hat Rupert!
seilen im Texte. — 3, 18 lesen Beide i/or/ffpic/t, obgleich in der
Zell, von welcher die Rede isl, die neu angekommenen Legionen
neeh nicht besiegt, sondern nur auf eine unerklärliche Weise un-
tliitig wnren. Vielleicht wird dieses ausgedröckt durch fort9
viMciiy 8. Ann, 1, 65 eodem iterum feto vinctae legiones; cf. Drak.
liv. 5, 44; 9, 30. — Dass 3, 23 tormenlorum^ wie Or. liest,
riditlg sei, wird mit Recht von Död. und Ritter in Zweifel ge-
sogen. Indess Ist es auch su kühn, mit Hrn. R. tormento sa
schreiben; wahrscheinlich liegt in rum die Andeutung eines Ad*
veriiinm, etwa dam oder raplim? — Dass 3, 6\ oredehaUtr ad^
feeiam ekußdem praeiuvisBe^ wie Beide belbelisiten, nicht dess-
hslby well praeiuvare^ sich sonst nicht findet /Anstoss erregen
dirfe, wird Jeder Or. sugeben ; aber dennoch lässt sich nicht läug-
Bcn, dass der Ausdruck fidem praeiuvare auffallend und es nicht
wohl m erklaren ist» wie daraus, dass Jemand, um grösseren
Schaden su verhüten , suvorkommend eiuem Anderen Hülfe iei«
stet, Erbittenmg und Haas entstehen soll. Dagegen Ifisst der
Umstand, dass Hsus und Ländereien sum Untcrprande genommen
werden, nicht gerade auf eine so freundliche Gesinnung schliessen,
wie sie nach der snvorkommeoden Hülfslelstung vorausgesetsi
werden mosste« Ref. vermlsst datier einen Gedanken wie affH-
dtamßdem praedae habuisse oder perdidisse. Ilr. R. will bei
y r n e iiivi sse gedacht wissen : cupide et prius quam extreme neces-
sNss ärgeret iuvisse credebatur ; allein es ist schwer su glauben,
daas Tsc. seinen Ijcsern sugemuthet habe, mit einem neu gebil-
deten Worte einen so complicirten Begrifif su verbinden. In den
nsgefihhrten Wörtern wird eine ähnliche Auffsssung erleichtert
dmrdi den Begriff, der in eapere liegt, was bei iuvare nicht der
Fall ist— Die vielbesprochene Stelle 3, 72: quo ianiae cladis
pr9iw Bteiii wird von Or. nach der handschriftlichen Lesart In
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SS4 Laieinifclie LitteraUor,
8cbuti f enomnen« Tae. aoll swei Cooatractionen
haben, waa schon schwer su glauben ist, und daa Snbfeei sein:
Cftpitolii deflagratto; dann aber w&rde der Sinn herauskönnen:
welchen Preis der Einascherting des Capitols kostet die Einäsche-
rung desselben , da tsnUe cladis nichts snderes ist als die dein-
gratio CapKolii. Weit kfihner verfahrt Hr. R , luden er schreibt :
quo tantae eladis preiia? Stetü incolumey quamditt pro ptOria
öeliavirnus. Ref. nuss gestehen, dass ihn dieser Zusats, bcaoa«<
ders nachden schon vorher gesagt ist: arserai et ante GapitoUon
etc., sehr natt4ind der Stinnung, in die Tac. versetst hit, wonig
angenessen erscheint , ebenso wenig als der WIts in der Anncr-
kung: non ninus falso quaeritur, quo tantae cladis pretio id stc-
terlt, quod non stetit sed deflsgravit. An vielen Stellen Ist Hr.
R. benfiht, die Wahrscheinlichkeit seiner Conjecturen von palao«
graphischer Seite nachsuweisen, auch wo es von selbst einleoclK
iet; hier, wo dieses nicht der Fall ist, schweigt er nicht allein aber
diesen Punkt, sondern auch dar&ber, daas ein solcher Gedanke,
wie der sugesetste, nothwendig hier habe stehen nftssen, oder
auch nur wahrscheinlicher Weise hier gestanden habe. Ref. lai
auch der Meinung, dass die handschriftliche Lesart nicht verthci-
digt werden könne, hilt aber die Verbeaserong Pichenss (wen«
nicht etwa Tac. elatiis aia Noninativ gebraucht hat, a. Schneider
Fomeniehre S. 468) für so einfach, dass sie nicht leicht durefa
^ne andere wird beseitigt werden können. Die Einwendungen
Oronov's gegen dieselbe lassen sich dadurch hebicn, daaa der Ge-
danke etwa so gefasst wird : haben wir etwas so Grosses erstrebt,
dsss die Verwöstnng des Capitols dagegen als etwas Znlisaigeo
oder gar Wunschenswerthes erscheinen könnte 1 Nach armormm
eausü nuss natürlich ein Ausrufunga- oder Frageseichen atehen,
und ea Ist der Gegcnsats au beHo clvill. Der Sinn wörde elwm
folgender aein : jetst wurde das Capitoi öffentlich vor Aller Aa-
gen angesöndet ; was waren die Beweggrönde ^u einen aolehea
Kampfei wurde etwaa erstrebt. Im Vergleich womit diese« I)d«
gluck als ein angemessener Preis betrachtet werden konntet
brannte daa Capitoi etwa im Kampfe für das Vaterland 1 — Me
bedenklichen Worte S, 75 : qtnnquo et triginta in re publiem Hi^
pendia feeerai erkürt Or. dahin , dass Tsc. d^rch den Zusats as
rep. nur habe bewirken wollen, dass der Leser langer bei dens
Gegenstande verweile; Hr. R. versteht: magistratus militarca eoo
vulgaria militum mnnia ; indess sieht man es beiden ErkÜrongen
an /dass sie nur aus Noth entstanden sind , auch werden sie nicht
weiter begründet. Da sogleich folgt: dornt miiitiaeque eiarwm^
BO vermiest man, was Sabinus in der inneren Staataverwaltong ge*
itian habe , und dieses mag in dem verdorbenen in repubUca •■•
gedeutet gewesen sein. — 4, 1 sucht Or. foriunae capiae mrbio
durch die von Walther angeführten Stellen zu schiitsen, waa Uma
jedoch nicht gelungen Ist; mit Recht hat Hr. R./orltfMgeiehrie-.
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Orelli 0. Ritter: C. Com. Tt«ili opera etc. 8S5
bell. — 4, 11 Bcft Or.: deeora ifri imvenia^ •«€& Hr. R. behUl
dietefl ttUlschweigeiiil; mit Recht nimint Bemhardj «n der Cod-
itraelkm Anston and vermdthet fp8iu9. Bald daranf aehrelbl
Or: jäMiaiint» enim {ü Itberius) — espiavii^ Ist aber nicht Im
Stande, die auffallende Parenthese f ehörig an motWiren. Hr. R.«
dieses fikhiend, hat: eienim ia Uberim; Ref. ▼ermnlhete: Aafati*
eui, eiiamsi iibeftU9 — acfrt7f anpplicio expiavH. — Die achwie-»
rige Stelle 4, 12: erat 0I datni dehdUM eque»^ praecipuo nandt
tindio arma equoaque reiinens intagrU tnrmU Rkenum permm^
pere erkliren Beide im Garnen dahin , daaa permmpere wie £0x9
diMCfpav ^eaagt aei und die Folge von nandi studio enthalte, wo-
rin Or. 'den Sinn findet: nando exerciti (adeo) ut etc., also einen
aeoen Begriff unterschiebt. Aber anch ohnedies dirfte bei aller
Freiheit im Gebrauche des Infinit^ dieTac. sich gestattet, schwer-
lich ein ihnitches Beispiel irgend bei ihm gefunden werden. Daau
kommt, dass nicht erat Im M. steht, sondern erani. Durch die-
ses Alles wird es wahracbeinlich , dass die Stelle niclitgant richtig,
▼Idleicht, wie Bemhardy Termnthet, in erani ein Particlp ver-»
dorben Ist ^ 4, 22 nimmt Or. die Worte: armaiorum Romano^
rum durch den achwachett Grund in Schuts : Romanomm hoQ^
yüag h. 1. causa a Tadto ipso posltum puto, da man nicht ein-
sieht, warnm hier, wo es nur dsrauf ankam, die geringe Ansah!
der Bewaffneten Im Vergleiche mit den weltläuftigen Befeatiganga-
werken an beieichnen, darauf , dass jene Romer gewesen, ein so
grosser Nachdruck gelegt werden soll. Hr. R. hat desshalb mli
Bod. Rmnanarum mit Recht entfernt. — Auch die Vertheidignng
der Worte 4, 24: inierfacio tradiiore fortunam virtutentfue 9uam
mah amine exBolcerent ddrfte Or. nicht gelungen sein. Hordeo-
nius soll desshalb <rai/tlorgenannt werden , weil er die Cohorteo
der Bataver CIrlll tradMerat non prodiderat, obgleich eben dieae .
Uebergabe (es ist aber noch hioiugefqgt: kdsciri in societatem
GerramMa) einen Verrath-in sich schioss; daa Wort traditor ver-
gleicht er mit Oebergeber und riumt ein, dass dieses nngebrioch-
Hch sei, ohne sosugestehen, dass dasselbe, wenigstens In der
angeaommenen Bedeutimg, auch für das latein. Wort gelte. Eben
so wenig wird man sich überaeugen, daaa die Thatsache, daaa
Hordeottloa die Bataver Preis gegeben hatte, als ein blosses omen
so betrachten sei. Hr. R. hat hier, wie an vielen anderen Stellen,
seine fr&hera Ansicht aufgegeben und liest: interfeeto tarda dU'»
dare^ was nach dem vorher Brwihnten: e cubiculo et lectolo In-
bere, dainn: senis valitndine liemlich matt eracheint und dch
nberdles an weit von der handschriftlichen Lesart entfernt. Ref.
eracbelnt prodtVore noch Immer das Wahracheinlichste, tra mag
aoa ini0r entstanden sein. Daa malum omen liegt vielleicht in
der Sebwiche und HIoniHgkeit des Hordeonius, die überdiea
schon durch seinen Namen angedeutet wurde. — 4, 36 nehmen
Beide die Lesart: mos haud proaU Nopeaio eque$iri proeli^
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236 LaUiniflch« Liiteraiur.
eeriavii Id Schnts, indem tie dts folgeode secundu auf die Er-
eignisse in Cap. 33 und 34 besiel|en. In Ctp. 35 sind jedoch so
viele und verschiedene neue Thatsacheo erwähnt, dass jene frühe-
ren nicht so einfach wieder Tergegenwartigt werdeh konnten.
Ref. scheint es daher wahrscheinlich, dsss ein neues, den Rö-
mern g&nstif es Ereigniss stattgefunden habe und durch secundis
beseiclinet werde, doch ist die Einsetiunf von VoctUa sir iLÜhn
und vielleicht nur improspere certaM su lesen. — Auffallend iat
es, dsssOr., obgleich s an ao vielen Stellen sugesetst ist, 4,654 siai
iran»üu$ ineustodiiü beibehalten hat, als ob die tnüifs/odiVi eine be-
stimmte Classe bildeten. MitRecht istvonHrn. R.i/ictis/o<fi7i her-
gestellt. 4, 83 vermuthet Död. nicht unwahrscheinlich praecipUqu9^
wie im Bud. gelesen wird und in vielen alten Ausgaben stand. —
4, 84 lesen Beide: qui veräus animi modo paveicere modo —
ierreri^ verau» soll bedeuten: cui vertebat animus, constans noa
erat; allein es wurde vielmehr bedeuten verterat animus, wosu das
Folgende nicht passt. Immer bleibt die Verbesserung in der Puteol.
sehr ansprechend. 5, 11 haben Beide: tun es — in aexaginia
pedes hergestellt , nachdem Bekker richtig aeragenoä geschrieben
het uud Beide selbst 1, 64 qualtuordecim unbedenklich in quoria
decama andern. 5, 13 hat Hr. R. ambagts — praediserant mit
Recht in Schutz genommen, während Or., der an vielen Stellen
t iu nl umwandelt, hier praediserai beibehalten hatte, obgleich
er gesteht, dass der Plural besser sei. Ueber das Verhältniss der
1. und 2. Hand hat keiner der beiden Herausgeber sich ausge-
sprochen , obgleich es an einigen Stellen sweifelhaft sein kann ^ ob
das Uebergeschriebene wirkliciie Verbesserung oder nur Conjectur
ist, a. B. 2, 68 speeiandum conveneranl: 3, 34 primordio sui;
3, 69 m^moriam 8ui. 4, 27 ist arripiunt vielleicht vorznsieheD
und entspricht dem vorhergehenden: in siiamripam trahunt; eliea
80 4, 28: alia manu — tranaire^ s. Walther.
Auf der andern Seite fehlt es auch nicht an Stellen, wo von
Or. sowohl als Hrn. R. die handschriftliche Lesart ohne hinrei-
ehende Griknde verlassen ist. So lesen Beide 1, 1 und an deo
von Or. daselbst angef&brten Stellen aoersari statt adversari. Daaa
3, 25 und Dial. 20 avetBori in den codd. sich findet, kann alleia
aicht beweiseii, dass überall averaari su lesen sei, da beide Worte
In Gebrauch sein konnten. 1, 11 hst M.: inermes provmcüie al-
que ipsa — Jialia — in pretium belli ces$ura erani , aber beide
Herren sohreiben nach einigen jüngeren codd. : C088uraef was we-
nigstens nicht nothwendig Ist, s. C. Offic. 2, 6. Sali. C. 20, 14.
Dietsch IU Jug. 51, 12. Drsk. au Liv. 44, 36, 2. Rup. an Tac.
llist. 3, 70, 4; 4, 64, 3. — 1, 12 schreiben Beide: ambUioHs
rumoribu9^ obgleich M. ambiliontB bietet, durch welchea Ge-
riichte beseiehnet werden, die in der ambUio ihren Grund haben,
wie Caes. C.3, 8 doloris iracnndia, Nep. 17, 5 Insolentia glorUe
tt a. Dieser Ansicht ist auch Or. selbst 1, 72 gefolgt, wo er «e-
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Orelli a. Rlltor: C Coro* TacÜi opera etc. SS7
diiionis (R. tedUiosid) flchreibi ood die Letarl amlniianU ala
Beweis fär die Richtigkeit seiner Eotsbheldung tDfnhrt. Statt
acrer«f>t liest Gr. 1, l^aceerai^ was nfclit nöthig erscheiiit, da
jene Form hinreichend beatitigt ist, a. Alschefsiti lu Ut. 3, 45;
DietMh Sil Sali. Cat. 40, 6; Jug. 62, 4; Död. Synoo. 5, 301. Hr.
R. hat daher mit Recht aecersiri aufgenommen. Ebenso wenig
war es 1, 15 nöthig: et iudicH documentam iini non meae ne-
reMtiiudinea su schreiben , da M . siV hat, a. Petersen Annotatt. in
Tic. spec. II. p. 15. Krttger die Attraction S. 57. Lir. 40, II;
45, 39. — Ob die fielbefiprochene Stelle 1, 30: faUuntur^ qui-
hu Utsuria ap^de Uberiaiis imponii dorch die Bemerkung Or.'s,
dass fallttntor subjectiv den Irrtham selbst, Imponit objectiv die
Ursache dea Irrthuma beseichne, hinreichend geschiitst werde,
mochte noch sehr su besweifeln sein , da nicht einmal Imponit,
sondern apecle llbertatis den Gmnd der TSuschung enthält, diese
selbst, man mag sich wenden wie man will, nach Rhenanua' Con-
jectnr swelmal aosgedrttckt Ist. Indess sind auch die Erklirungen
▼on FosB Altenburger Progr. von 1837. 8. 4 (quibtia sei von Im-
ponit onabhingig und bedeute: nach deren Ansicht, wie aestl-
msofl, repntantibos, die den eingeschobenen BegrilT In sich selbst
schon enthalten) und von Jacob s. a. O. S. 6 (die irren sich , de-
nen die Verschwendung den Schein der Freigebigkeit anfbOrdet,
d. h. die sieh Verschwendung ststt Freigebigkeit sufbQrden Isssei»)
so gesoe^t und künstlich, als dass man nicht einen anderen Fehler
im der Stelle Termothen sollte. Am Ende des Cap. lesen Beide:
ssd perimde a nobia danaiivom oA fidam — aedpieiiay wihrend
Im M. datuttivo steht, wss sich vielleicht TCrtheidigen iisst,>.wemi
so sceipletis der sHgemelne Begriff Geld, Pkrels, der schon Im
▼orhergeheoden Sstse angedeutet Ist, erglnst wird. 1, 85 Ist
keb Omnd, ton der Lessrt des M .: ignatiaaimua quUque-^nimU
«erUt; iinguaaferoeia sbsugehen und mit Or. und R. ferocaa su
scfarelbeD, ds, wie namentlich Or. oft bemerkt, Tee. so hdufig In
den Formen wechselt und iingua fcn Sing, keinen Anstoss giebt,
s. Brak, su Uw, 30, 40, 10; FsbrI su 22, 44, 7« Auch 1, 36 Ist
es sweifelhafi, ob preaaara mit Recht In pranaara verwandelt ist,
s. Jscob S. 10. Ann. 14, 10. — 1, 42 hst Hr. R. uod Or. : aau
eanaciantiam coniurnHonia eanfaaaua att aufgenoBMiien. Beide
verlassen die hsndschriftliche Lesart eanaciantiay welches dem
Torhergehenden formidine entspricht und den Sinn hsben kann:
wissend um die, Verschwörung, hst er (durch den vorher erwibo-
tea Ausruf) ein Bekenntniss sbgelegt, wie es such Plutarch so der
Ton Or. sngefnhrten Stelle dsrstellt. Bsss 1, 48 audas^ eaiidua^
prompiua weit sngemessener verbunden werden, sls dss von Bei-
den aufgenommene calHdus, ISsst sich schwer verkennen, s. Jacob
Obs. in Tao. Ann. II. p. 20, der Ib. 13 mit gMchem Rechte ci^o
gegen aeito in Schuts nimmt. 1^ 62 hst Hr. R. noiniine — addiia^
sufgenommeB, wss Im M. angedeutet Ist, Or. weolger richtig
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398 UtelniMb« Uttentor.
nom0n — addiium; detgleidieii 1, 68: ipei media vagi^ wibrend
Or. in lutcUt, obgleich er Belbti 3, 19 ca$tra piano $Ua in Schots
niinoir, 9. «uch Ann. 1,64; 15, 29; Bist 3, 16. 23$ 4, 22 u. d.
Rop., 5, 18« 20 u. a. Ob 1 , 72 obsirepere genügend begründet
sei« da a. b. Spirent. Birepere bieten, ist lu beiweifeln; aut den-
aelben codd. hat R. riclitig: GaUomm Lfsaiianorum^ue ei Bri-
tannorum anfgenommen, wo Or. Luailanorum OaUorumqu^ belr
behält. 1, 74 enchelnt in den Worten: rureua 0UO8 — mi$U
das in a. b. 6arb. fehlende aliot als ein nicht noihwendiger Za-
aats. — 2, 20 schreibt Or. ohne genügenden Grande insigm equo
ostroque^ da nicht sowohl die Schönheit des Pferde« als der Vmr
stand, dsss sie im Purpnmantel sa Pferde einhersog, den Neid
erregte. Anders ist dsa Verhsitniss % 89« Hr. R. hat daher mit
Recht nach M. in$igm$ hergestellt. 2, 68 bedeutet Ugati trUnt-
nique 9X moribua imperaiorum 9€Deriiat0 aemulantur: sie eifera
an Strenge (den Feldberm) nach, was wenigstens nicht schlechter
Ist sis das von Beiden aufgenommene $0veriiatem. 2, 76 bat M.
aeetiinare debeni^ an quod inehoaiuri^ reipublicae ntUe — süf
was wohl Tcrtheidigt werden kann, da Tsc. so oft die copnls aus-
lasst, s. Döderleih p. XXXVl; Ann. 2, 36; 2, 60; 12, 35. Bist
5, 16 f. u.a. Or. schreibt mohoatur^ Hr. R. sogar inehoaiuri
9Wii. — 2, 78 liest Or. triumphaUa et eon$ulaius et Judaiea»
victoriae deeue — videbaniur^ wo Hr. R. mit Recht videboiur
nach M. herstellt, s. Ann. 1, 10 sui milites — et Caesar abatule-
rat, ib. Walther; 1, 56; Hist. 1, 84.^85. 3, 86 quem — arceat, s.
Rup. m Ann. 12, 45, 1. — 3« 3 lesen Beide: hue iltue iraetu-
tue inlerpretatione^ aUein die hsndschrifiilicbe Lesart interpreta"
ihnem dürfte das Schwanken und die Zweideutigkeit nicht minder
aeharf aqsdrüdcen; in der toh Or. angeführten muss disputatlooi-
bus als Mittel aufgefiMSt werden, was hier nicht notbwendig ist.
Bald darauf achrcibt Or.: eoque gratior miätibue 'eraij wss weoi-
C angemessen scheint, als die von Hm. R. hergestellte Lesart
M. grapior^ da Tac. nur den Grund des Einflusses, den Aa-
tonius gehabt, angtebt, wie das folgeiide proxima Corn. Fasel —
anctoritas seigt, s. 2, 43. — 3, 34 gehen Beide vom Bf. ab und
leaen mun^etdia murrieipum statt magnifieentia^ welcbes als
•usserer Orssid gcfssst: bei der Prschtliebe etc., sehr wohl statt
liaben konnte, s. Cic. de Inf. 2, 54, und schon wegen des Klsages
Ist die gebilligte Lessrt weniger SU empfehlen. 3, 46 liest Or^
iurbataper eeedem Germairia et eocardia dueum et eediiMona
legumum etc. Da sich aber kaum denken lisst, dsss Tsc die Br-
sehiUterung des römischen Staates nur in der externa via nad
perfidia socislis, niebt aber In den viel niher liegenden Drasliui-
den, der saeordki docum nnd aeditfis milltom, gefvAdea habe, ao
alebt man kebieo Orond, warum ei eingeschoben werden sali, und
Hr. R. hat es mit Recht entfernt. Dagegen acbreibt derselbe nii
Or. 3, 70: M n mOiiikae tairnJUereiur^ obgleich weder SL den 9
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OrelU D. RlUers C. Com; Tmdtt opera etc. SSO
kf, Boeh der Oebrandi des Tae. ea fordert, a. Am. 4, fr aodet»-
tibita a«itabator, 6, 9. 14, 58 pluribua corabaior; 1, 57; 2, 62;
5, 7; 15, 20. 28. 85. 50; 16, 16. Hiat. 1, 11; 3, 16; 3, 65 u. «.
Deaahalb darfte aich Or. c. 74 nicht auf dieae Stelle berufen, um
damare a prasimis orio lo achntaen, wo, wenn eine Prapoa.
febJl^ das Ton Baiter TorgescUaf ene e niher liegt. — 5, 1 Ueat
auch Or. ei abduetos Aiesandria^ obgleich adduetos im M. alch
ündei und nichta entgegenateht, den Endpunkt der Bewegung la
bcaefehnen. Hr. R. hat daher mit Recht dieaea hergestellt; warum
deraelbe jilesandriam leaen will, da davon die Rede iat, daaa die
Truppen nna Aegypten nach Judla geiogen werden, und aich nur
aa der Sota an daa vorhergehende e Syria anachlleaat, iat achwer
cinanacben; andi würde JUsandriam nur paaaend aein, wenn an-
gleidi angegeben wäre, woher dieae Truppen dahin gefilhrt aeien.
— 5, 4 achreibt Or. pUraqu9 eaeUBiium vim suam •/ eur$um —
conmieare» wo un M. cwBue ateht und dieaea wohl Tertheidigt
weiden konnte, wenn vim richtig wire. Hr. R. hat mit Beasen-
lierger viam mtam 0t eursum geachrieben. Doch laaat aich durch
du gfopna (virn auam exaerere) et corana commeare vielleicht
mm acfattse»; dieaea ateht dann ab daa allen Geatimen Gemelli*
aamerldhüglm Shigular, wahrend raraiia aich auf die einaelnen
eaaUme beiiefat. Dub ea nöthig ael, 5, 10 paee — parta; 5, 24
Mfif« Mud — partum / Germ. & aaffoa —paria gegen die codd^
welehe paraia haben, mit Beiden an leaen, achefait wenigatene
^ ' i, a. Uv. 5, 1, L 10, 10 tt. 21, 60 und AlachefaU an
Manehea Andere dieper Art übergehend, wenden wir una au
den SteUcn^ weldie von den Herausgebern durch eigene Conjectnr
t worden alnd, und betrachten wenigatena einige derael-
Daaa Or. nur wenige Verbeaaerungaverauche mitgetbeilt hat,
(acfcon bemerkt. Kaumjdahln an rechnen iat 1, 51 rursum
wUUrurmtB^ und, da bo Bf. ao oft neben dem Strich für m auch
noch 9 ateht, a. 8. 170, 15; 175, 7; 254, 15 u. a. w., iat die Ver-
i nd e reng niehl einmal aicher. Nicht nnwahracheiolich iat 1 , 65
€i FMnmsaeaatntt Vumnm99$que^ waa jedo^ Hr. R. beibehält.
1, 77 atdieo nach düifßciif einige Bucbatabep, Or. vermuthet,
ea habe P. JK. da geatondon; man könnte auch omniäu9^ welchea
gewnluUeh verkftfst geadivieben wird, iiinaufugea Hr. R., der
naebr ala eine Imokit entdeckt« hat hier nicht einmal daa Zeich^
dcradhen gcaetat — 1, 87 vermuthet Or. nicht unpaaaend Mor
9ektm etatt ihektig. --- 2, 4 lafUum At> m^ori$ addideral %nt9gra
fnoa ei imsperii MU Mor ancbt Or. dadurch au verbeaaem,
daaa er omnr atatt laker irorcdUlgt. kideaa glebt die I^iebe anm
Kriege noch keine Knafti anf der andern Seite iat die Grundlage
dcrConjeetnr aehr nnaiaber, de mh »Mit verkenne« laaat, daaa
InAor ana der vorhargehendeo ^U hierher gekommen, daa rieb*
tige Wort v^rdribigteeiii.eodM» die PMa^g ^r k«uiflp Anhalter
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240 ^ Lateinische Litteraiar.
punkt ^iebt. Wtre tabar nicht aus dleflcm Grande sehr Terdich-
tf^, so liesse e8 sich leicht durch die Ann«hme einer Antiptote
echützcn, s. Petersen I. 5, und ea wäre kein Grand vorbanden, mit
Hrn. R. nach Rhenanus inespertus su achreiben. Da sich aber
kaum annehmen lässt, dasa Tac. ohne Zweck in einem so karten
Zwischenräume dasselbe Wort wiederholt haben aoUte, so könnte
man ?ermuthen inespeiti belli munia: der Umatand, daaa die Ar^
beiten, die der Krie^ fordert, von ihnen noch nicht ^tragen
waren, so daas der Gedanke mit dem Torhergehenden überdn- .
stimmt. — 2, 25 schiigt Or. vor: nam a iateribua cohorieB legio'
mariorum (M. legionum) sd versa frons; Hr. R. hat legioms^ seine
Conjectur, in den '^eit aufgenommen. Keiner der beiden Vop-
schiige, von denen der letstere aoch pallographisch unwahr*
acheinlich ist, beseitigt die Schwierigkeiten der Stelle, da nach
keinem die Pritorischen Cohorten erwähnt werden, denn dass sie,
wie Hr. R. glaubt, in den Worten a laieribus eohorUB angedeu-
tet seien, ist schwer su gisuben, weil auf beiden Seiten cohortea
auxiliares standen und nur diese hier gemeint sein können, die
Prätorianer auf der Strasse das Centrum bildeten. Femer ist
es nicht wahrscheinlich , dass die Legion einmal dextra frons, dann
adversa frons genannt sei. Ref. glaubt daher, daas efailge Wnrie
ausgefallen seien, etws: cohortes legio^o, praetarianomm ad-
versa frons. — Nicht unwahrscheinlich ist, dass 2, 38 vemam la
lesen sei, wie jedoch schon Spir. hst. Hr. R. behUt eemo. 2^ 70
ist mit Recht roaague von Or. wie von Döderleln gescbriebeii,
auch Hr. R. hat es aufgenommen. — 2, 94 hat Or. sehie Con-
jectur: sii/^er inaitam marcend (III. morte) animo ignaviam im
Texte; aber so ansprechend dieselbe ist, so trifft sie doch eben
so wie das von Hm. R. beibehaltene inerti&er Vorwarf der Tan-
tologie , s. Wallher tu d. St. 2, 100 ist aos Ca9eina0 eompUjFU
mit Recht Caecina e e. hergestellt, wihrend fr&her die Pitpoo.
fehlte, da man die Lesart Caecinae nicht kannte. Ob 3, 2 eeia-
ctVolor nach Or. su leaen sei, statt cobcitor, ist schwer in ent-
scheiden, sber der Umstsiid, dsss Tsc. sonst die letste Forns vor-
sieht, ksno nicht entscheiden, da s. B. auch Livlos beide Worte
braucht. Hr. R. hat den gansen Sata eingeklammert, woau kein
ausreichender Grund vorliegt, da gerade durch dieae Worte dnn,
was Antonius sagt und thut, motivirt wird und sich nach nonat
fthnliche Erinnerungen bei Tac. finden. — IHe schwierige SteUe
3, 44: e< BrUanniam indituB erga Veapatianum faoor^y fmod iiiie
necundae tegioni a Claudio praepoaUuB — non ßine moim ad-
iunsit ceterarum sucht Or. dsdurch su heilen , daaa er t nsttea —
iegioni vorschlsgt, wie schon Smesti vemathet hatte. AUein
weder dadurch, noch durch olim indHua^ wie Hr, R. in Texte
hat, werden die Schwierigketten der Stelle beseitigt Denn irnnn
man Britannia von dem gansen Lande und Volke verateht, so int
nnerkttrlidi, wie von efaier besonderen Vorliebe for Vcspadnn die
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Ordil a. JBdUmi C. Coro. Tacili oper« «tcb £41
Bede sein Uooe, wenn bald deniiif , i. c. 45, die groeste Abnei-
gung gegen die Römer &berh«opt erwähnt wird. Soll aber Bri-
tanda nur von den römisohen Legionen In Brit. gesagt sein, so
liebt uMn nicht efai, wie die HInueigong in Yevpaeian ab eine all-
gemeine beseichnet werden kann« da aoglelch bemerkt wird, daaa
Bwei Legionen ihm sogar abgeneigt gewesen seien. Ref. Termo*
tbcle daher: ei Br.meiüus erga Feep. favar Mecundae legionk
(wie im Med. steht), quod Uli a Claudio etc., Ifisst es jedoch da-
bia gentellt sein , ob nicht in inditm ein snderes Wort verborgen
sei. — 3, 71 schreibt Or. nnd R.: hie amUgilur^ ignem leclia
9^ugnalore9 inieeerint an oÖBesai^ quae crebriorfama, nüentew
Mpiogra9909 dejnUerini^ wie schon Rupert! die Stelle gegeben
bat. Die Schwierigkeit derselben liegt nicht in nilenUe^ sondern
ia deptUeriai^ da c 73 seigt, dass die Belagerer keineswegs ver-
dfingt worden aind, nnd die Brklamng von depulerint als conatua
noch nicht als richtig erwiesen ist. Ref. scheint die Endung In
def ttlerant ans Udarini entstanden su sein und Tac etwa depti/-
surf geschrielMB su haben. — 4, 29 vermuthet Or.: unde elamar
aeeideral^ eireumagere earpara, tendere aerüt9^ wie auch Oehl-
schüger vorgcsciiiagen bat, was, an sich «icht unpassend, das Eben'-
snass der Glieder an stören scheint. Hr. R. hat seine Conjectur
nr/ns, die Or. mit Recht bestreitet, in den Text gesetst. Ref.
bili noch immer dkr Vermuthong von Upsins: tendere armia für
die aogememenste^ a. 4, 43 : pertiaacibus odils tenderent. — 5, 7
schHglOf. sod 0g€renlibm statt €i eg. vor, wie Jedoch schon
RhcD. und viele Andere lasen. ErnestI hat el mit Recht herge-
atelJl, Mr. R. jedoch ist su sed suröckgekehrt. So wenig wie
hier dirfte 3, 4ä und 1, 76, wo Hr. R. durch Conjectur et in $ed
vnrwnndelt hat, dieses nöthig sein, s. Walther tu Ann. 1, 13.
Jacob p. 10. Hand Tors. II. p. 404 f. 401, 10. — 5, 13 Ist Or.
n&i DÜerlcin in der Vermuthong aosammengetroiTen , dsss esa^
partaewa lesen sei, doch führen Beide oor Angostln. Confess. lÖ
nn, om dieses Wort so unteratfitsen; Hr. R. behilt vielleicht mit
Rceht espauoB hei. — Eine sehr scheinbare Conjectur giebt Or.
5, 83^ wo er ans den Resten eines Wortes im M., der . . qtium
bietet, ne^nmoeliaim bildet, während fr&her per Memem gele-
sen wnrde, wie Rycklus im M. gefonden hsben woHte. Die
Zeit adbat wird durch die letale Lesart gewiss richtiger beaefch-
nety nls durch aeqirfnbethim, wie auch Hr. R. bemerkt« nur dftrfre
die Vermuthung desselben: perid iemjnfe sich su weit von dem
cod. entfernen. -«- Auch Hr. Baiter hst einige Stellen verbessert,
wie 1,60 per avariiidm ae eardem^ wo Or. eorde^ wie im M.
sieht, beibehiit, wie er auch 1, dS sorde in eerdem verwsndelt.
Da beide Stellen offenbar Ktr den Singular sprechen, so ist die
Behauptung Hrn. R.'s, der an beldefi Stellen sordes herstellt^ dass
Tse. nur den Plurat in der uneigentlichen Bedentong brsuche,
wdbl ao kfihn , s. Schneider Formenlehre S. 487. 1, S8 vermuthet
iV.J«Af«./.MÜ.S.JPlM. 0d.jertt.ai6l.il4. LVH. If/t 3. 16
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^2 Lftt^nUdie UlteiBtar.
ilr. Bauer deeoruB iuüenia^ 4t hn M. deicor. ilebt; S, 6: per pro-
sima gupeque ^yfwOr. walinicIieinHch mit R«chl aufgenoiniiKen
hat, wahrend Hr. R. eine Lücke beseichnel. 3, 74 acblagi Eb.
Baiter e prosimis ¥or^ was von Or. und R. wohl mit Unrecht su*
ruckgewiesen wird. Dasa 4» 53 IrimU nur eiae Wiederholung
BU8|)a<t'«mia oder ma^rt/ziMaci, hat Hr. D. riohtif erkannt, und
Or. das Wort eingeklammert, Hr. R. gan» entfernt; jeoM ohne
Grund mit einem Kreuae versehen. Daas 2, 20 usorem auinm,
SU lesen sei ^ zeigt die neue GoUation des Hrn. B., waa auch durch
die von Hasse Phiiol. HI. p. 154 bemerkten fieaohrinkangen für
den Gebrauch dieser Partikel bei Tac. bestätigt wird.
Weit grösser ist die Zshl der Stellen, die Hr. R. dureh Coa-
jectur lu verbessern gesucht hat. Dass manche dieser Verimi*
ihungen gelungen iind wahracheinlich sind, laset sich nicht ling»
pen y doch sind andere entweder nnnötblg oder nicht genug be*
gründet. So ist es nicht unpassend, wenn 1, 48 äu$a^ et in amea
ßst verwandelt wird , wenn er 2, 55 Germanicum eseroiium wie
Qr. aufgenominen hat, oder 1, 50 quisgtße statt gute; I9 82 oif^
igeentiu statt iaceniiaf 2, 89 afuilatf 3, SOpu/aanlifr, wie
schon Kiessling vorschlug;. 4, 57 indidüee statt induü^e; 72 me-
tu statt o metuj 4, 62 Claudius Suncue^ dann Saneif 4^ 68 JuUm
aMU Tullio; 4, 12 abpareMe statt a par. (auch 4, 80 ist dam
wohl ai Domüiano .an lesen) verbessert. Weniger, wabratheia*
Uch sind andere Vermuthnogeai die jedoch Hr. R. nichto desto
weniger fast alle in den Text gesetzt hat. So achreibt er 1, 8:
hauslae aui obrutae urbee^ uata feeundissima Campamae wo.
Waa Hr. R. gegen die Auffaasung der letsten Worte ab Appoai^
tion geltend macht, durfte auch seiner Goojector entgegenatebeai
Id sane nimium est et veritati non conaentanenmi dasu konsml«
daas, so wie.au urba — vaslaU ein Zusata gefugt ist, auch das vw^
Vergehende Glied der Gleichmiaalgkeit wegen einen ähnlichen
fordert) und daas hier eine Bestimmung uns ao nothwendiger war,
damit beadcbnet wurde, was^ das für Städte gewesen seien» din
eben erwähnt wurden. Hr. R. fördert die PripesitiiNi tn, wenn
die Stelle in dieser Weise erilSrt werden aoll^ die jedoch der Ge^
brauch dea Tac. nicht als nothwendig erachefaien läsat. Denhaft
halten wir auch nicht für n$Uiig, daaa 2, 16 gegen den cod. tn
balneis; 5, 5 in templo geachrieben werde ^ wie ee lon Hm. R.
geachehen ist, a. Uist. 4, 84 loco; Ann. 2» 31 aensa; 6, 3 dond*-
bus. Pabst Index an den Belog. Tac. unter Ablat. Död. Prwieg.
p. XXX. — ' Scheinbar sehr ansprechend ist 1, 6: Ugimte Hupa--
ttiea statt Hi$pana$ nber Grotefend in Fauly's Realencjc. IV.
p. 868 ** bemerkt, daaa der Name Hi$pana sweimal auf faMchrif*
ten voUatandig ausgeschrieben sich finde. Daher dirfle eine Ver-
anderui^ doä aehr bedenklich aein. Die Verauithung, dann
1, 55 dirumpemi in rumputU nu verwandeln aei, wird allerding«
durch daa vorhergebende die unteratotat; aber nothwend^ iat nie
keineawega« denn wenn auch die imagiaea nicht gerade ^^ser-
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Or«ni a. Mmr t C.' Com. TaM opeca eic. {{48
«pr«Bgl^S toltfanea Btetloch imritBeii, «metdander eerf saeir wer-
deD« wiedi« Wolken von den Winden, C. Dfv. 3, 19, 44. DiM
Md dannf tnU e Muggestu oder mieh ant de $, xa lesen sei, ist
•elion früher vorgeiililagen worden., 1, 70 verbindet der Her*-
aiM. die Lesart einiger eodd. eunctatns eit mit der Vulgata: ntim,
wodorcli allerdings die Periode sieh besser sbnindet. 1, 77 hatte
aoeh Bef. Proeuio oder FrocuMo vernuthet, wQrde aber nie eine
SS nmädiere Conjeetvr in d|»n Text snfgenommen hsben. 1, 82
sdveiht Hr. R.s VUeUi» SaHtrnino prMfeeio, wihrend im M.
UgiakU blasogeftgt wird. Dsss an diesem Worte sehen Viele
Aasipas genomnien haben, wird von ihm nicht erwihnt. Wenn
lieh nachwoiaea Hesse, dass or der legstos der legis elassica ge-
weaen wire, wieOr. annimmt, so wörde msn nieht mit Hrn. R.
die Angabe der Zahl der Legion fordern.
Da ea bcicanni ist, dsss Tse. den Clebrsuoh des Genitiv be-
deutend erweitert habe, ao war es Niemand siifgefallen, diss er
3, 5 iwoetenao — peeuniae optUeniae gesehrieben habe, be«
sonders da auoh HoraHos diese Constrnctlon siigelafcsen hat.
Her» Hüter liet naeh seiner Conjeotor peeufHä op, gesehrieben.
2, i^ liest er e tM telero inquit , obgleieh i6i fehlt nnd , wie Wal-
ser fiduig bemerkt, wegen des Torhergehenden uternm osten-
dcoa nicfat nothig Ist. Dass 2, 41 palanHum^ wie Hir. R. Im
Teito hst, richtiger sei sUeine der snderen Cortjectoren, ist sehr
sweifeUiSlit, wenigstens entfernt sie sieh wdt von der handschr.
Lesart mid bildet lEeinen passenden Oegensstx an accorrentinm.
Bei verantbete mManHnm^ worauf die Correctitr Im M. so flh«
reaochehit. Indem dmkaniium aiis elamor entstsnden ist. Eben
so nweifelhaft Ist es, ob 2, fibesempU Lutii ArruntU, Arrunüum
so losen aei^ da^lm M. Arrontiü steht. Nach dem Qebranche dea
1W. wirde man wenigstens nsmqne Arrnntiom oder eine thnifch«
Partikel erwarten, s. Jscob 8. 14, nnd ArrmOi <wfe an schreiben
ist) smn oder bMier hunö st^bt dem eod. unstreitig näher. — ^
S; 71 hat der Hertosg. namque sl Nefönem w$ühi VüHUuti ad*
ndraiitme eeieärorat In den Text gesetst, wahrend im Bf. eete^^
krmiät sieh findet. Wir sweifeln, ob mit Recht. Das im vitrher-
gehenden Satse firwifantefst jedenfalls In der Zeit, die bespro-
chen wird, geschehen, es wire daher sehr soffkUend, wenn Tse.
so ptotslich in die Vergangenheit fiberspringen wollte. Femer
las die Steigemag: Neronianae anlae und Neronem Ipstim tu be-
achten: es erschien nicht nar die Umgebung*)ies N^rd, sondern
noch den Nero selbst pries Vitellios, und im Folgetiden wird der
Omndsngegelmn, weil er ihn gewöhnlieh bei deinem Anflreteii
begleitet holte. Dass 2, 79 ^inium statt auinto^ 4, 53 undeci-
rnmn statt undeüimo vom „editoH^ Jierrhhr«, ist besonders be-'
merkt, 1, 27 aber oeietfo ifecimo belbehBlten. % iBO schreibt Hr.
R.t hüer aüik öMoruM mala, wo hn M. b^fh such findet, was
gewohnllcb, wohl weil msn glanbte, m sd duhtb Vei'sdien doppeU
16*
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244 Laielniscbe Litteratvr«
^•chrieben und hier nur von d^m Kriege, der eben gefiibrt iet|
die Rede, in belli verindert wird. 2, 90 schlügl derselbe Tor s«
lesen: conseUaflagüiorum ipaius staU ipsis^ o^f leicli er einraaiDt,
jdm ipsis einen guten Sinn gebe. Die Zweideutigkeit, die er
fürchtet, wurde nur statt haben , wenn kein Gegenaati iwiachen
flagitia und indnatriam temperantiamque vorhanden wfire. Tac.
mnaste in der That an dem gesunden Sinne seiner Leser verswei-
felt haben, wenn er gefürchtet bitte, sie würden die flagitia iia
qui aderant omnique Italiae beilegen. Die schwierige Stelle 2,100
verbessert Hr. R.: mos vesüla quartae^ quintae decimae ei sex^
tae decimae legionum; da im M. nur steht: vexilia in qonttuor
decum Xlll, so pflichtet Ref. Cr. bei, welcher glaubt , dass dieee
und ahnliche Stellen schwerlich je mit Sicherheit werden verbes-
sert werden.
Ausgezeichnet durch Dunkelheit ist die Conjectnr »% 5: gerne
fidei commUaa paiieniier^ indem dabei gedacht werden soll: geM
fidei eorum d. h. Sidonis atque Italici commissa, waa schwerlich,
wenn es nicht Hr. R. in der Anmerkung andeutete, Jemand finden
würde. Dasu kommt, dass Ann. 12, 29 sq. nicht davon die Rede
ist 9 dass die Römer die Sueveo den beiden Königen., von denen
überdies der eine Vangio genannt wird , übergeben hatten. Noch
dunkter ist 9, 7 : desideraia diu requiee interpreiatione gieria^
fue in maiue aecipiiur^ poetquam Galbae hnaginee — reeoU
iueeü Anionme, Den Soldaten ist auf wenige Tage Ruhe ge-
währt worden, diese diu desideratam requiem ita interpretabaatnr
(wer?) ut dicerent, ideo moram placuisse, nt recolendas Galbae
Imaginea In omnibua municipiis victores (doch wohl nur Antonine)
eurarent et providerent. Ref. weiss mit dieser Etkiimng den
gans übergangene gloriaque nicht sii vereinigen, eben so wenig
desiderata , statt deasen man eonceasa erwartete. Ueberhaopt int
es schwer einen klaren Gedanken in dem Satse sn finden. Cap. 5
werden die Anstalten beschrieben, welche die Feldherren Veapn-
sian^a treffen, um sich gegen einen Angriff vom germaaischea
Heere, das im Nordosten hereinbrechen könnte, su aichem: p^
eita in laiue ausilia infeeta Raetia — igüur Sesiiiiue Felis
cum ala Auriana et ocio cohorUbus ae Nerioorum iu»entutm ad
occupandam ripam Aemfluminie quod Rßeioe Noric^eque im^
UrJUrii^ mieeue. Offenbar hat Tac. diese Stelle im Auge, wenn
er Csp. 8 sagt: et interiecius esereitue etc. Die Worte aind fan
M. verdorben, inddn sich hier findet: ^lam iuiiaeque aipee ae
ne pervium iUa Germanicie esercitibueforet^ obeaepeerai. Hr. R.
nimmt mit Recht Anstoss an der gewöhnlichen Lesart per Mae-
iiam<i wenn er eher Raetiam inira JuUaegue Aipee schreibt und
dieses dann erklärt: interiectiia eyercitoa intra Raetiam et Jnl.
Alp. est itn positus exercitus ut ultra vel trsns ipmitt Raetia eit et
JuUae Alpes, atque hoe ipsum de ezercitu Veronend verissime
pronuntiatur, wenn er dann die Worte aene — forei so veratno-
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Ordli a. Rittor: C Com. TadCi opera etc. 245
den wl«ten will : hoc non acofpleirfaiii de praetiditt in Raetfa dis^
positia^ sed Verona valida colonfa — ab exercito occiipata Italiam
ab exercftibna Gemanteifl tnlam pmeatabat: so begreift man in
derTbat niebl, wie Tac, der doch sonst so prficis und lilar sich
aoidrlidit. Dm den einfachen Gedanicen: die Einnahme nnd Be-
setsiing Verona's dorch das Heer schQtBte Italien vor dem Bin-
itlie des germanischen Heeres, in der oben angegebenen Weise
habe schreiben, wie er habe vergessen itdnnen, was er Cap. 5 er-
tiMlIiai, vorausgeaetat noch, dass er fnr möglich gehalten, die
Besettung Verona's werde feindliche Heere abhalten durch die
Bagpiaae Ritiens und die Jolischen Alpen in Italien einsubrechen.
Ref. vermuthete: ei interiecius eserdtua^ Saeiiam JuUaaque
Mpeaae Norieum^ ne pervium ^-forei^ obsaepaerat. Verona
bot nicht allein selbst viele Vortheile dar, sondern dnrch die Be-
settung der Zuginge su Italien war es auch gegen einen lieber-
ftU dea genpanischen Heeres geachütst. — Ob Hr. R. 3, 13 mit
Recht miijitffe muaia statt m. munera geachrleben habe, lassen
wirdabingesteftlt, möchten aber Anh. 3, 2 munera desshalb nicht
alsdooa erkliren. — S, 18 hat der Heransg. seine fr&here Gon-
jccter belbehniten und quos miUiia e legionariia quamquam
rapiün ducioa aequabant geschrieben, einen Gnmd nnd Nach-
weiader sonderbaren Ausdrucksweiae: Soldaten aus den Legions-
Soldaten hat er nicht gegeben. Ref. vermtfthete, da jedenfalh
die in der Schlacht selbst, nicht auf dem Marache geseigte Ge-<
schwindigkeft und Rascbbelt der roösischen Truppen geroeint ist:
qui» aemuiaii e legtouarÜB^ hilt jedoch die von Or. empfohlene
Csqectinr Dibner^s muiii e leg, für einfacher. Dass 3, 34 coii-
dUa efoi Semprenio su lesen sei , wie Hr. R. vermuthet , bt we-
nigstcna nicht unwahrscheinlich; dagegen sehr sweifelhaft, das»
bald darauf ubere in ubertate lu verwandeln sei , da gerade in
SdbOdcningen Tac. nicht selten poetische Ausdrücke gebraucht,
80 wie, dase 3,* 52 in senatorium ordinem adacüum geschrieben
wefden mtlsse, da in mit dem Accus, so oft bei Tac. für den Dativ
siebt, 8. Roth sn Agric. p. 159. ^ Dass 3, 53 qui aUa interim
eempwumriai^ wie Hr. R. Im Texte hat, richtig sei, ist schon an
sich weolg gInubUch; noch weniger weil M. Aeiam statt alia
bletci, was nur Ironlach aufgefasst werden moss, um gegen die
Kanwirfe Hrn. R.'a geachütst su sein. 3, 69 hat der Herausg. in
dea Text geaetst: m Feepaaiani eiaum eonee8ei8%et\ dasa Haase
im Phllol. 111. 8. 158 ceeidiaeei als richtige iLesart nachgewiesen
halbe, scheint ihm wieOr. entgangen su sein. Dass 3, 72 aed glaria
operie libertati reservaia sn verandern sei in operis patrati^ wie
der Heransg. in den Text aufgenommen hat, ist schwer so glau-
ben, da die Art, wie der Ruhm der Republik angehöre, In den
folgenden Worten: pnlsla — dedicavit angegeben ist. Noch we-
niger wshrichelnlich ist S, 77: fuere qui -*• ineeesebant ; das
hMdschrtftlicbe tncets^aiit wkd Jeder in ineeaaerent verwaiidcln,
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S46 Lat^tobche Utierator«.
was steh aber ntcli Hm. R. su weit von dem cod. enlfenit Das»
aelbe ^iit wohl voo der Coujecliir 3, 84 : teniudmem iormenia ag^
gereafalceaque atati des liandachriftlichen fa%e$qu9. Die facea
acheiaen wenigatena (e. 2, 21) weit richtiger In dieaer Aiifsihlunf
ala die untergeordoeieo (a. 3, 27: ligonea delabma et alU faloea
acaiasque) faUeB genannt aa werden.
Die achwierige Stelle 4, 5 : MeMdmn Ptincun regiefm ffa*
liae Curecmae e muuicipio QuvioB jHUrem hat Hr. R. sum Thefl
iia^h Besaenberger, aber im Uebrigen weit kühner behandelt, fo-
dem er e r9gion0 gana entfernt <, Cktüio einklammert ^ beidea aehr
bedenklich , ao lange die Verbeaa^unf der Ueberreate der Stelle,
die Hr. R. belbehilt» ao unaicher lat. An Sentio 4, 7 nhnmt der
Herauag. mlleicht mit Recht Anatoaa, doch lat ea achwer efaien
anderen Namen mit Sicherheit an deaaen Stelle au aetsen. Eine
der miaalichaten Conjeettiren ist 4^ 10: proditor eorrupiorque
rnnid ei eiu$^ cttitit se magUttum fereiai. Hr. R. aagt aeibat:
illud autcm memorabile mihi fiaum est et notablle, hoc nno loco
aermouia obacuri Vitium apod loalgnem atlli artificem deprehendi^
und apricht aeiner Conjeetnr dadvrch das Urtheil, denn nicht Tae.,
aondern Hr. R. hat «Heae Dunkelheit hereingebracht, indem er
amiciÜM in amiei ei eius verwandelt und nun arolei auf Soranua,
dafegeo eine auf deaaen Tochter beaieht , auf dieie letatere aber
wieder nur dadurch kommen kann, daaa er Juvenal. 3, lldAVof«
?ulum in dUdpulam verwandelt. Daa Reaiiltat einea aolchen
/erfahrena, durch welchea eine Conjectur auf die andere gegrftn«
det und dann der Schriftatelier der Dunkelheit beachuldigt wird,
kann nicht zweifelhaft aein. 4, 15 achreibt Hr. R.: kiderna^ pro^
sima ocoitpoiu^ inrumpii nach Tilgung von Oceano^ woau er
kein Recht hatte. Denn die grammatische Schwierigkeit, daaa em
a parte Oceani oder per Oceanum oder in Oceano habe heiaaen
müaaen, hatte man von einem Herauageber dea Tacitua kaum er-
wartet, a. Walther zu Ann. 1, 60. Rnperti au Hiat. 4, 68, 8. Daao
die Frieaen Schiffe gdiaiit haben, versteht aidi wohl von aeibat.
Indeaa hat auch Ref., aber wegen der Verbindaag. von proxfnmr
mit dem Supinum ^ da sich dieaea aonat nicht leicht bei Adjeetiven,
die aoaaere Verhäitidaae beaelchneo, findet, Anatoaa genommen,
und vermuthet: hiberna prorima occupatum Ocemne itrumpU,
Weniger anatottig iat 3, 56 prodigicsa dictu^ wa^Hr R., wie ee
acheiflt, hat einklammem wollen. Wie foedum, deforme, puden-
dum, fefugleadum u. a. kann auch wohl prodigioanm mit dem 8a-
pinum verbunden werden. Ob 4, 15 Qermanerumque In €rtt^er-
norumfU0%n verwandeln aei , wie es von Hrn. R. geschehen iat,
laaat aidi nicht mit Sicherheit entacheiden, wenn nicht nachge-
wieaea wird , daaa die Gugerner,, die in der Gegend von Oeldoba
wohnten, a. 4, 26, den Nerviern ao nahe gewohnt haben, ¥rte ea
Hr. R. anaunehmen acheint. Indeaa aieht man auch keinen Gnmd,
der VlteUiua abgehnlton haben aollte , ana den Germanen am Rhein
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Orelll u* RiOtr: C« Coro* Tmnü opera etc. 247
Aimhebiiiigeii vonnnclmieii: Wunm 4, 17 Oermaniae In Crtfr«^
maaiwa ferw«udelo, d^Germaniae uniniUclbar vorgeht, oder 4, 20
proruotfmnl sUU rumpuai %u lesen sei, diirfle rieh schwerifeh
BschweiseB lassen. 4, 24 schrelbl Hr. R.: ^e navi vectvsMUti
j/NW «Mitfffo«) was gaus richtig erscheint, wenn nur der Verbal-^
begriff ans celeraretergsnzt wird, s. Döderl. Proleg. p. XXXIX:
Dms Tae. 4, 2ä nicht habe esemplareM sagen können, ist von Hrn:
E. «eoigalens nicht erwiesen. -» Die durch Verwirrung der filMt^
terim M. verdorbene Stelle 4, 46 schreibt Hr. R. : ne VüeUiani
quidem sine uUa nwreede pellipoterant, S^d immenBa peeunia
/. . . . ImgresHiM eaUra$ die gewöhniicli und mit Recht hierher^
gesogenen Worte: tania via kominum reiinendn erai^ hat der Her*
•tt^. am Ende des 53. Cap;, und da sie dorthin nicht psssen, sut
die leichteste Weise beseitigt, nämlich für ein Glossem erklürt,-
dessen Entstehung aber auf eine wenig plausible Weise nachiu-
weisen geauchl. Was zunaclist die Worte sine uUa mer^ede be-^
Irifft« ao giebt es allerdings wohl Fälle, wo nsdi einer Negatloa
shie ttilo sieb ündet, s. Stürenbarg zu Cic. de Off. p. 214 ff., aber
stt diesen dirfte unsere Stelle schwerlich gehören , die Conjectur
des Hrn. R. also schon grammatisch unzulässig sein. Ref. hstte
schon früher vermulhet : sine multa mercede peili poterant, hllt
aber eine Veränderung nicht für unumgänglich ndthig, sondern
findet in den Worten ein Ueberspringen auf das Aeusserste, was
bitte eintreten^ können: auch die Vitellianer forderten Sold und
konatea, weon'lhnen dieaer nicht gegeben wurde, nur durch ein
groases Blutbad entfernt werden. Bedenklicher sind die Worte?
fua — feiinenda erat. Vorausgesetzt, daes qua oder auch quod
ansgebllen» ist doch reiinenda etat an dieser Stelle schwer au-
crU^ren, da, wie ans dem Folgenden hervorgeht, die Soldaten
nicht sorSckgehalten , aondern entfernt werden sollen. Dieser
«Shin ist vielleicht zu gewinnen, wenn redimenda erai gelesen
wirdittcwar zu beseitigen, s. Freund u. d. W. Ob nicht nach
/«r.aiebr als etwa lerre^n/, wie Döderl. vermnthet, ausgefallen
ad\ lisat sich nicht mit Sicherheit bestimmen , ds im Folgenden
es hdsst: snerttnnt oblstos agros. Dass 4, 51 wie Ann. 13, 7 Po-
/sgasoitt l^ologesi; Hist. 1, 40 Vologesum In Foiogesen zn ver-
wandeln sei y ist wenigstens nicht so sicher , wie Hr. R. annimmt,'
s. Hasse zn Reisig Vorlesungen S. 112. — Die grammatisch iw
ihrer Art einsige Stelle 4, 55 (wedefr KrViger die Attraction S.354
noch Jungdausaen S. 25 haben etwas Aehnliches gefunden ; dl^
von Döderl. angeführten Stellen entsprechen der unsrigen nicht
gans): ipee e maioribus suis hoatis papuli Remani quam soduä;
iacUikd will Hr. R. durch die Zuaetsung von esse nach sociti»
verbessern. Indesa bleibt sie avch so ohne ein ahnliches Belspiel,-
und es ist ddier nicht au verwundern, wenn Andere stidere Heil^
mitlcl anwenden , wie Jacob, der isctsbatur, niid Helniscb, der Mar
S6 nsaioriboa Jttls, hostibus — sociis vorgeschlagen bat. — 4, 65
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248 Lat^i4€be LUtenttnr.
i»i fuerunt 9iM fuerani bei dem freien Oebraoeh, den Tee. von
dem Plnaqiiamperf. machte s. Jungclaussen S. 3 ff. Vgl. Peter Ei*
cursas I. %n Cic. Brutus, nicht notliweodig. 4, 86 acheint Gre*
noT lu aubdueeret mit Recht wieder animum lu erginscn , nnd a«
subduoeret^ wie Hr. R. liest, durfte nicht nöthlg sein. — 5,3
ichrelbt Or.:' monuUae ne quam deorum hominumüe opem er-
^ßßotarßnt^ ulrisque deserli^ sed sibimet^ dace caelesii^ crede*
reni^ primo cuius ausüio praeientes müerias pepultBieni; auch
Hr. R. hst sed sibimet , Beide nach einem cod. Sangall. de« Ora-
eiua aus dem 9. sec, der aber duci caelesti hat. Beiienber^
hatte Torgeachlagen : et aibimet duces caeleate «»"ederent primo
Cttina auxitio etc. ; Hr. R. hat nun aua dieser Conjectur eaeleitn
genommen, ducea dagegen Ton Jacob entlehnt, dann %bwprimum^
cuius auxilio etc. geschrieben und jedenfalls daa caeleate richti-
ger Ton dem grex asinorum als Or., der dabei an veri dei nnmeo
denkt, erklärt. Ref. mochte, um die Besiehung auf daa V#rher*
gehende deorum hominumve opem exsp. lu gewinnen, lesen: sed
iibimet (nicht auf Moses, sondern die Juden betogen) ei duti
caeleMfi, wenigstens hat der cod. des Oros. duci und dieser wie
M. caeleell Warum primo in prhnum geändert werden seil, ist
nlcht.absusehen.
Ein von Hm. R. häufiger als von allen Kritikern des Tac. an-
gewendetes Mittel , verdorbene Stellen su verbessern , ist die An-
nahme von Glossemen , und er hat auf diese Weise mehrere der
grössten Schwierigkeiten auf die leichteste Welse beseitigt. In-
dese Ist dasselbe, wie llberall, so besonders bei Tac. nicht ohne
grosse Bedenke», da im M. allerdings sich Glossen finden, diese
aber so In die Augen fallend sind, dasa aie nicht leicht Jemand
verkennen kann, s. S, 20; 5, 4, so dasa man nur um so rorskbtl-
ger werden muss In der Annahme anderer^ Hr. R. scheint aber
bei seinem Verfahren mehr die Schwierigkeit der Stellen sum
Maassstabe genommen lu haben. So hat er 1, 3 ipsa neeessHa*
foriüer iolerata eingeklammert, was allerdings auch Ref. für ver-
dorben hält, aber desahalb nicht als onficht hinstellen würde, not
necessitas scheint durch ein Versehen des Abschreibers daa rich-
tige Wort, welches mit ^a verbunden die Steigerung enthalten
aollte, verdrängt xu haben. Bben so scheinen 1, 11 die Worte:
ac Ifgiones in ea, die Or. etwas xu leicht genommen hat , a* Hci-^
Disch Glatxer Progr. von 1840. 8. 12 ff., da bei den übrigen Lan-
^ern gleichfalls die sie besetxt haltenden Truppen erwähnt wef>«
den, nur verdorben; Hr. R. hat sie eingeklammert. Daa gleichl^
Schicksal haben 2, 7 die Worte: bellum cum u«, wo im M. «teblq,
beUü eü At oder tu, was Hainisch, wie es Ref. scheint, aebr piM^
send in belle dnili verwandelt und dieses mit victorea victiqn^j
verbnnden wissen will. Eben so verfihrt Hr. R. 2, 23, wo er di4|
von Or. mit einem Kreuse beaeichneten Worte: nam eo$ qetmfm^
pruefeeeral einklammert. Ref. glaubt, dasa nur tarn eos q. pr4
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Orelli 0^ Ritter: C. Coro. TAciti oper« etc. 249
1.4,68 in., %n lesen and, wie ichon von Anderen bemerkt iat,
dietet auf Pauüinus und Celsiit sti beziehen aei. Als wirklicher
Führer wsr bje jetil nur Gallu9 aufgetreten ; wenn also geaagt war:
oflDoia dueiHD prave aeatlmai^tibus certatlni etc., so muaate Tac.
erküren, wie iKe znletxt genannten, die noch nichts gethan hat*
tea, denen nach seiner Darstellung noch nicht einmal die Fuh-
raag, wiedem Gallua, s. c. 11, übertragen war, denn 1, 87 Isi
dieses nicht tusgesprochen, dem Haase der Soldaten ausgeaetst
leia konnten. — Audi ^, 7, wo im M. gelesen wird voigata vieiih
ria *frmeipia beili 9ecvndum Flavianoa datae legion/es^ schreibi
Nr. L, obgleich |m M. die Partikel poel augedeotet ist: t. Ticlorin
[priocipift — Fiavianos] duae etc. Ref. gesteht nicht einsosehen,
wie ein Glossem in so dunklem Ausdrucke habe hinsngefügt werden
ksanen, und findet an der Uebertragung der Ausdrücke Tindicias dar«
secnndum allquem n. i. nichts so Auffallendes, 4ass es nicht Tac. er-
knbt gewesen sein sollte, dieselbe susulasaen. Da überdies im M»
daiae steht, nicht duße, so ist nicht absaseben, warum nicht, wi9
jücbrofe ?orschlagen: post principia -^ data gelesen werden
dirAe. Das8 4, 12 mare [Oceanus] lu schreiben sei, stellt Hr^
R. als aosgemachte Thatsache hin , wahrend hier, wo esanfge«
Baue Ortsbestimmung snkam, die bestimmtere Angabe d^s Illeeres
nicht iberfinssig ist, über die grammatische Form aber noch ge-;
stritten werden kann, s. Schneider sn Caes. 3, 7. Dass4, 19 sieb
Jemand habe die Mühe nehmen sollen et Canninefutum lusu^
setaen, dn Tac. so oft diese Truppen cohortes Batavorum genannt
hat, ist sehr unwahrscheinlich, dagegen nicht ganx unglaublich,
dug Tae, selbst hier genauer als an anderen Stellen gesprochen
habe. £her kann man Hrn. R., der Gruter'a Ansicht hier in Schuts
Blaunt, sustimmen, dsss 4, 28 Momanorum nomen su tilgen sei.
Indess als ausgemacht ist diese Annehme nicht su betrachten, da
thetta die Hervorhebung des Umstsndes , dass die Ubier su Rö-
mern geworden aeien, hier gans an ihrer Stelle Ist, theils das
gramaMtische Bedenken durch die Herstellung des so oft abge-
ianiC ond undeutlich geschriebenen nomine gehoben wird. Dasa
Hr. Ritter 4, 42 es ee tilgen werde, war zu erwarten; auch Orelli
bat lue Stelle eingeklammert; Madvig, s. Qralli Cic. Opp. yoI. V.
p. IL 57 will es eenaiu lesen; Ref. scheint es noch nicht erwiesen,
dasa eponte es se weniger angemessen sei , als sponte per se, C.
N. D.&, 12 u. a. a. O. -- 4,: 56 ist allerdings estpß convefUum
nicht riehligr, aber desshalb ist eommentum nicht mit Hrn. R. ohne
Weiteres su entfernen , sondern das Richtige noch su suchen.
Ebenao swelfelt Ref., ob 5, 6 esuberant von Or. und Hrn. R. su
eatfemesi und nicht vielmehr ein Verbum. durch die VerIrrung
des Absehreibera auf das vorhergehende über verdrangt worden
•ei Aodb 5, 19 betrachtet Hr. R. Baiavorum Mch pppidum als
Gloaaeai, wodurch es jedoch sweifelhaft werden muss, was für
eine Sisdt gemeint, wihrend es sehr wahrscheinlich ist, dass der
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250 L&t«iouch6 Litteratar.
Name derselben ahgegebeti gewesen sei. Anderes, was tir R.
eiogeklammert oder entfernt hat., war «clion Anderen anstöasig und
ist wenig erals Glossen», denn sls Irrthum derSchreiber su betrach*
ten, z. B. 1, 26 iduum [Hierum]; 4, 22 Romanorum; 4« 58 Ao-
atium u. a. Zweifeliiaft, weil nur in spateren codd. erhalten, ist
die Stelle 1, 69: tniiüia animum mUigavit^ ut est mon vul^o^
muiabilem aubilis ei tarn pronum in mieericardiam , iptam im^
median eaevitiafuenU. So schreibt Or., Hr. R. liest irnfnodU
cum nach den codd. und klammert /«era^ ein. CJeberdies bsbeo
die meisten codd. nicht vtslgo^ sondern vulgue^ und mehrere ntu*
taMe^M dass sich annehmen lässt, es sei eine doppelte Lesart
dnrch die Abschreiber eingefShrt worden : ai eel mee vaige^ mu-
taöäem — pronum^ s. Ann. 4, 64. Hist. 2, 44; und: ul eet vuigue
muiabile •— immeäicum^ s. Hist. 2, 29, und es durfte schwer
so entscheiden sein, weiche als richtiger betrachtet und ob fnerat
^tilgt werden dürfe, da auth dieses nicht nothwendig suf den
▼erliegenden Fall beschränkt Ist. Die gana ahnliche (^le Liv.
24, 25, 8 ist heulich von Hrn. Herta, der sfiruere statt spemere
lieat, treffend verbessert, s. Ein philologisch -klinischer Streif-
sug 8.49. — Wie dnrch Bntferninig von Glossen, unter denen Ref.
sich wundert, die Worte 3, 9: quippe Ires adhuc tegionee erant
nicht 10 6nden, so sucht Hr. R. such durch Annahme von lAioken
schwierigen Stellen aufzuhelfen; Von einigen ist schon die Rede
gewesen, s. B. 3, 6. 72. 4, 46; wir erwähnen nur noch einige.
2, 08 schreibt Hr. R.: apud victarea orta aedilio, ludiero iniiio
numerus caeeorum invidiam belle auxtseet^ und mochte
ergSnsen : neque digna memoraiu. Allein Hr. R. hat nicht be-
wiesen, data ein initium ludlcrum so viel sei sls eine res per se
' futiiia et a dignifate historlae aliena. Dann ersihlt Tac. «weh
sonst unbedeutende Dinge, ohne sich In dieser Weise sa entschul-
digen, wenn sie die Ursache wichtigerer sind, s. 1, 80. Ann.
14, 17 n. a. Ferner bleibt man so in , Dugewissheit , waa deno
eigentlich der Anfang der aeditio gewesen sei, der bei der ge-
wöhnlichen Brklirnng von ludiöro nicht sweifeihaft ist. Bndllcb
wird auch ao die Harte, die in invidiam belle liegt, nicht entfernt.
Ref. vermuthete daher: ni numerus — invidiam velui a»T4m99i:
die Erbitterung wurde so gross, als wenn der Krieg wieder aus-
gebrochen wäre. — 5, 3, wo anchOr. eine Lücke anninanit,
schlagt Hr. R. in der Anmerkung vor: adiecla ingenslintrium vis.
Trieenoe qtiadragenoaque armulee navee ferre armamene4i J^i-
bamieie soliia: et eimttl capiae Untres sagulie — taion^€Sfsfair.
Dass ein solcher Gedanke hie^ fehle, ist von Mehreren ocImni er<
kennt worden; aber die bedeutendste Schwierigkeit der Ms^le,
die hl den Worten tf^ simul captae liegt, wie Döderleln richtig
bemerkt, whrd auf dieae Weise nicht entfernt. So einlevehlend
es nun ist, dass die den Römern abgenommenen Schiffe nicht wohl
Hntrea genannt werden können, ao wenig scheint es nillMg, die
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KiuMmann : Lhrii Aadronki dhiBMlam reliquiae. S5i
mrihBten Worte ao nackt sad ohne Verbindung, wie esToii
Doderiein geschehen , hinstistelften. Ref. yermnthet daher, daaa
eiaegromere Licke hier stattfinde und Tao. suertt irber die gros-»
wren Schiffe and deren Bemannung, dana über die den Römerri
entfnhrtcn gesprochen habe, hierauf auf die Untres und deren
Aosrintang gekommen, und wenigst«as su interpnngiren sd:
tdieeta ingetfs Untrivm eis, TrieenoM -^ eapiae, Lintres etc.,'
wie SS s«m Theil Ton Hrn. R., anm Theil f on Doderl. geschehen
iit Kurs Toriier hat M.: cupido invari uiceBsit, Gewöhnlicli
wird mrost als Glossem entfernt; Ref. möchte in Ri&cksicht auf
das Folgende super Insitam genti vanitatem Tennuthen: «üpMo
tsom tacessf^. [SchiaBs folgt.]
Umi JmdronM^ atttiquimmi Homanorum poiAa^^ DramaiHm.
fHifU$Q0, Recensuii, quoad fieri potait in ordisen d\g9&A%^
üJostravit Em. Com. Okr. Klu»$mann. Pars pri«r« 3. 36» 4» Ab-»
baadiaog des Progrsoines de« i0riitiiobon .GySmasioiiM aad der damit
▼•rbaadenen Realschsle sa Rodotatadt, Osierd 18^9.
Als der Unterzeiefanetc vor mehr als vierzehn Jshren die
* aebwferige Bearbeitung der Fragmente des Lii^ius Andronicus- un-
ternahm, konnte er nicht hoffen, dass es ihm geKngen werde, die
CntersQchong Qber den ältesten Dichter Roms in allen •Besiehun-'
gen SU einem festen Abschlüsse su bringen , lielmehr gsit es ihm
dsmals nur, ein specimen eruditionis nsch Vollendung seiner 8tu-
d/eo so geben, woraus sich auch die ganse Art der Abfassung er-
ItÜrt, besonders die Einfleehtong etymologischer Untersuchungen,
deaen er sich mit entschiedener Neigung sngewandt hatte. Er
batte aocb die Genugthuung, den ersten Theil seiner 8smmlung
der Fragmente von stimmberechtigten Beurtheilern , unter denen
ihn Wddrer's aufmoufernde Anzeige (Rhein. Musenm III. 6eS5 f.)
ifflmefsten erfreute, sIs einen Fortschritt und eine Förderung
^ Wjssensohsft enerkannt an sehen , wenn es auch an manchen
Aassteltangeo nicht fehlte, wie besonders von Ossiin, welcher die
AbbandluDg in etwas gereiztem Tone in der Zeitschrift fUr die
Altertbumswissenschaft 18$t^. Nr. 110 ff. anzeigte. Obgleich vor
^^m Abdrucke die ganze Sammlung uebst den ikruchstiicken von
iitromisehen Uebersetzungender homerisehen'GedichtiB, wie von
tlleo Gedichten in sogenannten saturniaehen Versen in der Hand-* ^
schrill vollendet vorlag, so hielten ihn doch andere Studien von
ciaer weiteren Herausgabe zurück, und, obgleich er oft zu der
Arbeit aartkkkefcrte, vermochte er sie doch nicht zum gewünsch-
ten Abtchluss zu bringen. Um so erfreulicher musste es ilim
daher sein, dasa Hr. Prof. Klnaatnann, wie früher den Nfivius, so
jetatdeaLivios zum Gegenstande seiner Studien wShlte^ denn nicht
•Hein hntie die Behandlnog der Bmcbst&pke des Uvius Andronicus
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252 Lateiotflche LiUenKor.
besondert durch Weicker, Osaiin und Ladewi^ wcteniHcbe For-
derung gewonnen , totidern et waren auch noch manche Schwie-
rigkeiten ungeiöat geblieben , die einem neuen Herauageber reich-
lichen Stoff bolen, aich wahre Verdienate um den aUeatcn Dichter
Eoma Bo erwerben.
Herr Prof. Kluaaroann bietet uns In der oben genannten Ab-
handlung'*') die Fragmente der sammtiichen Stücke des Uvina
nnit Aüaiiahme derjenigen, von denen ea ungewiaa iat, wdclien
Stücke aie ingehört haben; diese sollen in einem swelten Theile
(vergl. S. 26) nachgebracht werden. Zugleich spricht er die
Hoffnung aus, spater eine vollständige Ausgabe der Fragmente des
Livius nebst einer Abhandlung fiber sein Leben und seine Dich-
tungsweise liefern su können. Ueber unsere Arbeit urtheilt er
also: Duentseri farragolta comparata est, utLiviana ex Sanacriticis,
quae admiscet plurima , eruere et, qua utitur Ducntserus in con-
flutlnandis variöruta interpretum ^nnotallonibus negllgentis, soum
culqne restituere difllcillimum sit, qoamquam de emendandis atque
explicandls poetae reliquiis optime raeritns est vir doctus , melius
etiam successnrus , si tempere rc sibl voluisset atque allena, quae
permulta sunt, exulare e ilbro auo inssissct. Von fi^nmlseliung
des Sanskrit kann kein gegruudeter Vorwurf hergenommen wer-
den, ds Jedier, der den wissenschaftlichefi Standpunkt der Etymo-
logie kennt, wohl weiss, dass eine fruchtbare Etymologie in den
dassischen Sprachen ohne Vergl eichung der verwandten, unter
diesen Tor allen dea Sanskrit, heute unmöglich ist^ wogegen an-
gestanden werden mag, dass die etymologischen Untersuchungen,
die snwellen nothwendig waren , von mir ober den Bedarf auage»
fuhrt sind , wovon ich den Grund selbst in der Vorrede bestimmt
angegeben habe. Dagegen habe ich au dßr Klage ober Doge-
uauigkelt in der Anführung der Ansichten anderer Brkllrer trot«
genauer Durchsicht keine Veranlassung gefunden, und glaube Ich
durch die bestimmte Scheidung des kritischen Apparates von der
Sinn- und Spracherkläniug (die letatere achliesst Kinssmann gaoi
aua) die Uebersicht sehr erleichtert su haben , und aollte etwa
hier und dort, was Idi nicht wösste, ein kleines Verseben aich
linden, so ist der neue Herausgeber davon, wie wiradgen werden^
kdneawegs gaua frei. Zu dem kritischen Apparat ist jeUt die
Ausgabe dea Nonius von Gedach und Roth hinsngekommen, da-
gegen bat Hr. Kl. das von mir Gebotene nicht überall benutst; ao
fehlt bei ihm häufig die Angabe der Lesarten der alten Aoagabeo»
besondera der von mir verglichenen ilteaten Venediger Yon 1471,
wie auch die Angabe des Nestorius Novar. und des Toriellitta.
Man vergl. nur unsere Angaben mit den von Klussmann in den
*) DieLatinitit der«elben Ist sieoilich fli«Mend und glebt, ifvena
man nicht nach reiner Claa«lcita( tackt, sa beionderen Benerkongen kei-
neo Anlass; denn tanoltoa S, 2 and selbst 8. 30 mosten doch wohl d*
Druckfehler gelten.
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Klossmaim : Livit ilodronid draüatnm reliqoiae. fiS3
Fmgiiieiiten de« Aefiathot. Frt^ent 2 fehlt lo der swciten
Stelle des Nooioa die Lesart plaisaam der Yen. 1, so wie iic reia-
•inmoi der Yen. 2 luid March. und. lascivium der Wolfcobiktilcr
Haodeehrifl. Fragment 3 ist veraehwiegen, daaa sclion die bei-
den Yencdiger Ausgaben und Mercier die Form Cijtemestra (ohne
n) babeo. Fragment 4 fehlt die Leaart der Wolfenbhtller Hand-
icbrift adeo ditaii^ und wir lesen hier seltsamer Welse adeo tiiaU
edd. Herc. 1471, wo die alte Yenediger Ausgabe in iuffallender
Weiae der Ausgabe dea Mereier nachstehen mnss. Fragment Ö
rermiasl man die Anführung des Nestorlus. Fragment 7 war an**
nifohres^dissnostrae schon die iUteste Venediger Ausgabe hsf,
Bben so wenig ist die Angabe der Terschiedenen Erkliruugsfer«
isdie überall ToUstiodIg und genau, wie sich im Folgeuden er-
geben wird. Waa die Yerbeaaernng, Erklärung und Deutung der
Fragmente betrifft, so hit diese durch die neue Sammlung keine
wetenükhe Förderung erfahren — ein Urtheil , welchea die foU
gcnde Nnchweisong, in welcher wir alles, waa dem lotsten Her-
ansgeber eigen ist, prüfend hervorheben wollen, im Einnelnen be-
grnndcn soll.
Oeber das Fragment des Achilles bemerkt Kl.: Thetidis esse
potcst ad Peridem, poteat, ni admoduro fallor, etiam PentheaÜeae
Site. lo welchem Sinne aber die Worte lo dieaem Falle verstan-
den sein aollen, Ist mir ein Rftthsel. Kl. kommt au dieser Annsh-
BM, über die er sich selbst nicht klar geworden su sein scheint,
nur dadurch^ dsss er sich auf die Leaart molas steift, welche in
allen Hsttdsehriften sich finde, als ob die ältesten Ausgaben, die
so der einen Stelle malos, an der .andern malles haben, ohne alle
handschriftliche Begriindung wiren. Und auch ohne diese würde
osn melos oehreiben müssen. Unter der noxa versteht msn am
aatorhchalen die Schuld, die axti^ des Agamemnon, der den Achil-
kns widerrechtlich aeiner Briseis beraubt und den edelsten Mann
entebrt bot. Yergl. Hom.-.ll. er, 412. Achilleus erwiedert auf
das Worft.des Antilochos, er werde doch nicht, wie ein schlechter
Mann, nus Eigensucht das allgemeine Beste venrathen, mit Bitter-
keit: „Je, wenn ich auch, wie du ssgst, auf diese Weise dem Bei-
iplele oclüechter Männer folgen werde, so habe ich doch die Ge-
■ugthnao^^ dass diesen die gerechte Strafe treffen wird/^ Man
erinnere sich hierbei der Worte des homerischen Phönix, der von
den firiUieren Helden sagt;
Vsrgl. y, 115. o, 203. Kl. behauptet aber mit Ladewig, nicht der
Zorn, sondern der Tod des Achilleus sei der OegensUnd des
Stackes des Uvins. Den von Ladewig hergenommenen Beweis
hierfür können wir ebenso wenig, wie msnche andere desselben
Gelehrten, gelten lassen; denn, wenn Plautus eiumsl der Kisge
der Thetin iim ihren gefallenen Sohn, ein ander Mal der Nachricht
vom Tode des Achilleus, welche Phönix dem Peleus bringen mns^^
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S54 LateidUidie Litteratan
Erwiiiiitnig thnt« so folgt daraut keiaetwisgg , daw ei auf der xft-
iniBchen Bahne ein Stdck gegeben, welches den Tod des AehtUeos
behandelt habe, am wenigsten, dass diesea von Liviiia gewesen
sei. Ja, es ist höchst nnwahrscheinlich, dass in einem den Tod
des Achilleus behandelnden Stiici[e jene Beaielinng auf Phönix,
die man eher in einem üiilBvg erwarten durfte, vorgekolDmea
sein sollte. Au4:h Welcker neigt S. 1145. 148d au dei* Ansicht
liln , dass der Tod des Achilleus den Inhalt des Slikkes gebildeti
und giebt hiernach eine nicht unpassende Erklärung, die man bei
Kl. vergebena sucht. Man könnte auch an einen ^^j^XIb^^ 0iQ^
öun^og denken und die Worte dem Thersites in den Mund le*
gen. Vgl. Welcker B« 1485. Aber uns bleibt es noch imoMr am
wahrscheinlichsten, dass der Achilles des LIvias denselben Ge*
genstand, wie das gleichnamige Stiiek des Attius gehabt liafaie, daa
anch den Namen Mymiidonea fährte. Wie die Worte dea Lifina
gemessen werden sollen, giebt Kl. nicht an; wahrschcmriich ist
malos ifi bekannter Weise einsilbig an lesen, wonaoh der erate
Fuss des Verses, den wir achon früher als katalektiscben trochal-
sehen Tetrameier beseichnet haben, fehlen würde. Das Vorbild
des Aegisthos 'möchte Kl. in einem Btlicke des Knriptdes finden,
'(von dem aber ehie Behandlung dieses Stoffes, gar nicht bekannt
ist)^ da &et Agamemnon des Seneca, der meist in der Beimndlung
dem Buvipides folge, mit den Hylanischen finichslfteken aiemiicli
^etian übereinstimnie. Ich habe frliher die KXvtaiii9ij6tpa dea
Sophokles als das Ton Lit^ins and Attias bearbeitete Stibek ange^
nommen, was Kl: keiner Erw8hnnngw'erth gehalten hat. Freiliah
hat Welcker <8. 65. 108. 1156. Rhein. Museum V. 460) eincTrm-
gödle dieses Namens dem Sophokles abgesprochen und die «an
dieser aneef&brte Stelle der Iphlgenia in Anlis augeschrieben, aber
eine Nötnigang au einer soleheu Annahme liegt nicht tar, da ^le
Worte': Tov 6' dvtalov IlBQtdiviovt ovx oQati (vergl. Ber^
Zeitschr. f&r die AlterChumsw. 1636. 77) sehr wohl von der Kns-
Sandra gesprochen werden konnten. Im ersten Fragment den
Aegfsthus bst Kl. mit Osaon statt praedam /)ara'M^M,.woflir
Dcirio richtig praeda per parttcipea hergestellt hat, praeda unter
participes gegeben. Dass per in der hier geforderten Bedeiteüig
schwer' SU rechtfertigen sei, kann Oftann kaum ernstlich behanptel
haben, wenigstens sehe ich nicht, iresshalb Litrlos nieht ebea so
gut praedam per participes sagen kontite (bei VIrgll finden ^Ir
praedam partiri in socios), wie Ovld. Met. VI. 278 dispenaare oe-
ciila per natos. Dass der von mir angefikhrte Plantus einmal den
Ausdruck inter participes dividere praedam gebraucht hat, kmsia
nichts beweisen, um von Kl/s Vermuthang au adiweigen, Aiett %»
jener Stelle (^ers. V. 1, 5) eine Verspottung des litianlschea V«r-
ses wittert. Plautua liebt bei dem Verbnm partiri die bei desi
alten lateinischen Dichtem so weit verbreitete Assimilation; taan
vergl. die von mir angelulirten Stellen praedam pnrticipea fietmat^
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KlaMmann : Liyii AftdroiiU} dcamiiniii reliqaiae. ,2S5
frmtiBm fiariter cum Ullt partium. Oattelbe tritt tvdi ia im
Worten des Lifius /iraeda per pari\Qipe9 pariiU est hervor, wo«-
durcb per eine oeoe Stuiie erhalten dfirfCe. Wie Kl. behaupte«
konnte, ich habe Per^ama fnr eine Siii^ularform fehalteo, miiat
jedem, der meine betreffenden Worte vergleicht, linbe|rrciflich
wheines; denn wenn Ich behaupte, daaa die lateinischen Dichler
gewöhnlich aich des Plurab bedienen» to soll damit naturlich nicht
gengt werden, daat Pergama audi Singularform aei, sondeni daaa
tQch der Singuhr Pergamum vorkomme, wofür ich auf die Belege
M Forcellini und Schneider verwiesen habe. Die Form Pergama
jit die frühere (vergl. Enn. Alex. fr. 7. Ann. 1. XI V!); vom Slugu-
\u finde» wir bei den iUteren Dichtern nur die Dativ- und Ablativ.
Imi Pergamo, sunächat Pacav. Herrn, fr. 10 (vergl. Attiua arm.
lod. fr. 19. CaeciL Naud. fr. 3, poeta apud Cic. de divin. 1. 21)
nad den Aceuaativ Pergamum Plaut. Bacch. IV. 7, 2. Die Nomi-
naüvform Pergamum hat Seneca Agam. 419. Troad. 14, die grie*
cUicheForra Pergamon kommt sweimal im Gedichte Aetna .vor.
Im sweiten Bruchstück des Achilles habe ich frfiher statt sd
Ciolum claasum lustratur hergestellt ad cantum classem loatrati
«eil das Activum gerade aus dieser Stelle von Nonlns angeführt
und ein Accusativ erfordert werde. Diese beiden Grikode halte
ich auch noch jetat feat, wie sie denn auch von Anderen anerkannt
worden, dagegen muss ich die tersnchte Verbesserung sum Theil
fallen lassen. Osann schrieb sd canlam classium loatrst rstem,
vo wir mir den Singular ratem nicht billigen können ; es ist rates
herauatellea und classium mit cantum au verbinden. Man konnte
asdb c lss s icn m vermutheU) sIs Gen. Plur. von claasicus, wie we*
Bestens npiter die Seesoldaten clas^lci heissen. Wie aus lustrat
ntes lustratur entstanden , erklärt sich leicht; die Silbe rat ward
einmal weggelassen and die Abkürzung der Endung es mit der von
ar verwechselt. Kl. halt sn seiner im Archiv f. Phil. XIV. 479
vertochteo Ergänzung ad cantum classem Instrat navium fest, wo
tbeilidas prossiiche clsssis navium anstössig scheint, thetls des
ssettecaotnm ohne nähere Bestimmung. Ueber die daa Schiff
breitenden Delphine vergl. man Welcker im Rhein. Mnseom I.
m f. Goethe's Werke Bd. 23, 28L StoJberg's Werke B. 8, 140 f.
Kl. bitte bei diesem Fragmente nicht übergehen sollen , dsss Sca«
Uger In den Conicct. ad Varr. (T. II. p. 55 edit. Bip.) mit dieser
Stelle dea von Nonius unter dem Nsmen des NIvius sngefuhrten
Vers verbindet:
Dobii faventem per fretum intro curriraus.
TergL Weichert de Medea ocstro percita p. 8. Im dritten Frag*
aieote stimmen wir jetat Hrn. Kl. darin, dass die drittletzte Silbe
TOS Cljlemnestra verkurst wird, um so lieber bei, als die Tragiker
gern deB Vers mit einer anspistisch anhebenden Namensform begin-
nea. Uebrigeon bitte KL nicht unbemerkt lassen sollen, dsss diese
Worte Kassandn apricht, wie ich mit Weicker's Beistimmuug an-
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S56 LaieiniMlM Lkieralur.
f enommeB habe. Wenn Sopbeklea in der Blektra den Agamcm«
non beim Opfer fallen liesa, so folget daraus nicht, daaa dieser
nicht in einem andern Stdcice der homeriachen Erzählung gefolgt
aein liönne. Ueber die Töchter dea Agamemnon vergl. man Schol,
Enr. Or. 23. Wenn Kl. beim vierten Fragment meine HeratelloDg
deaaelben unveratindlich findet, ao möchte ich wiaaen, worin er
die Schwierigiceit finde ; denn Soliemnituaque adeo litato audit in-
bena Icann doch nichta anderea heiaaen, ala: ^^Nachdem nun alao
feierlich geopfert worden war , erhört er (der Gott) ihn gnädig/^
Der Gebrauch dea Ablativa litato iat aua Livina bekannt; nber adee
habe ich früher geaprochen; au aodit vergl. Hör. carm. II. 18, 40.
Meine andere Vermuthnng decalicato (vergl. meine lateiniache
Wortbildung 8. 203) glaube ich deaahalb aufgeben oder wenigalent
Cor weniger wafaracheiniich halten au müaaen, weil bei Featua de-
eakatum au leaen iat. Vergl. Placidoa p. 453 : DecaicaÜM de
caice ablatta. Kl. veraucht: Soliemnituaqne adeo ditat lande illn-
bena, indem er die Sprache mit einem neuen Worte illubena be*
echenkt, welchea nach der Analogie Ton immerena gebildel wäre.
Die wahraagende Kaaaandra «oll dieae Worte in dem Sinne apre-
chen : Non aalute ana carere vnlt redeontem maritum CljFtaemne-
atra, aed ve( aummia aellemnibnaqne laudibua eum extollit Daaa
Klytamneatra den ruckkehrenden Gemäht mit Lobaprucheo über-
häufe, wirde Kaaaandra weniger hervorheben, ala den featUcben
und glansenden Empfang; auch aichefniderAnidrnck lande ditaie
eher der Glätte der apätereii Zeil (die frtthere kennt nur den ei-
-gentlichen Gebrauch von ditare), ala dem Liviua anaugehörea,
und aollemnitua durfte von dem Lobe dea Agamenaon weafger
peaaend aein.
Daa fünfte Fragment tat am Anfange mehr entatellt, ab man
bisher angenommen hat. Daaa daa öberlieferCe:
« Ipse ac in terram aauciua fligit cadena
nicht richtig aein kann, zeigt das Metrum, welchea Bothe darch
ipaua heratelien wollte, Kl. durch ipae aeac, Indem er die erate
Silbe von ipie ala kuri. nimmt. Aber daaa unmöglich von Aga-
memnon geaagt werden könne, er schlage sich aclbat auf die Erde,
habe ich achon früher bemerkti ohne daaa Kl. dieaen Einwand
irgend beaeltigt hätte; dazu kommt daa aeltaame ipae, au dem aich
kein bestimmter Gegensatz denken iisst. Ich vermuthe , dann der
Dicliter geachrieben: Pedibuaque in terram. Die Abkiiraoiig von
pedibua wurde mit der von ipse (IPE oder iE) verwechselt. Beinn
Sturae achlug er mit den Fassen die Erde. Vergl. Hom. Od. 2^
87 f. Bnniua aagte von Fallenden: Cubitia pinaebaat humiun
(Varro V. i3) und an einer andern Stelle (Ann. IIb. X): Plnae-
bant terram genibua. Bei Fragment 6 verläaat Kl. ohne Grund
nnaere von Welcker gebilligte Deutung , indem er eine nndere
veraucht, in Anacfaluaa an Seneca, der auch den Strophiaa In
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KloMmann : LMi Andi^onfci dramatom reliqaiae, 25t
leinen Agimemnon^thi'Bhrt^ wfl»TOD dem aHern Tragll:er, dem
Liffntfbl^t, hdcbal nnwahracheiulich ist. Nihil obstat, §a^ er^
qau Bleetrae verba sint ad fratrem Orestem , qnera manibus Ae-
fisthl aubdacttira, foras fert occtiltattira. Qaae dum parat, ob-
Tiam llt Strophio, A^memnoni hospiti exciaam Trotam atqu0
felicem In patriam reditam ^tuiataro; qnehs itt accedetitem cön-
spfdt poerolaa. In afna aororfs sese occnltat^ quae agnito hospiti
pttern^ fratrem iiiia verbit conaolatur. Wie ein solcher Trost ftt
)ea Worten: Jamneocnloa apecie taetaviati öptabifi? Ifegen Könne;
iit seiiwer efbsnaelien. Beim folgenden BrnchatQcke hn,i Ki. aei^
froher, im Archiv XIV. 478 f., geäussertes Bedenken gegen daa
Depooena irnmtnarl, wofOr er romltare fiberali herstellen wilL
fotgehaiien nnd statt rnmlnäbitur mmitaMt geschrieben. Gegen
die Depoiienaform bemerkt er, nimfnari wfürde das einzige Verboni
sein, welches von der classischen Zeit nor aia Aetfrom,. Tor der-
selben nur (d. h. in den wenigen Beispielen , die wir kennen) als
Depooongebrancht w&rde, wihrend bei den Gbrigen Terbis ge-
nSe der unsgekehrte Fall stattfinde Wir erwiedern darauf, dasi
rufflioari keineswegs das einiige Deponena fst, von welchem spfter
nur Am Actfmm sich findet, sondern es glebt eine ganze Reihe
derselben. Vergl. Weissenbom S. 167. Zu den dort angefahrten
fßge man frapertfoir hinzu! Vergl. Refaig S. 245. Demnach stn^
wir Bkht im geringsten berechtigt, das in unserer Stelle des Li-
fias mMl i^ swei dea Varro feststehende Deponens xn beaw^ffehil
Aber , fHirt Kl. fart, bei Pestns nnd Paulus wird* blös rurbafe nnd
daa Frequenlatfrnm rnrnftare angefahrt, wahrend NonTus di^se
gtfoMit erwihnt, sondern bios rmnlnare; woher er schliefst.
dass bef Nenhia nimidare Terschrieben sei » statt ramitare. Wm
etm Kl. sMia rttrainare ganz aira dem Lexlcon streichen? Df^
Sathe M eiafadi dfe, dass, wie ton ruma ein rumare, Frequenf.
nunüare, ao ton rnmen rominari mid rnminare gebildet wuräe,
▼OD deacD das Deponens später ausser Gebranch kam. So wäre
deoo nimiiiabitor bei LiVius tiber allen Zwefftl erhoben. In dem-
selben BrnchstQck will KInssmann mit Almeloveen statt vopter, no-
sfeer oder noatrae lesen TOstrum, so dass Blektra ffilt.diesen Wor-
ten fkre Begleiterinnen oder dea Chor auffordere, . der Klvtämne-
stra nicht» von der Flucht des Orestes zu sagen. Aber eine sot-
ebe Veriieimnehnng der geschehenen Flucht des Orestes Ist ganz
dem Cffrarakter der Elektra zitwrder, #ie denn auch bei Seneca,'
auf deo sieh aonst Kl. immerfort beruft, Elektra der Kljtimnestra
seibat verkfindet, dasa Orestes gerettet sei. Ge^en unsere Deu-
tung dler Worte bemerkt Kl., ruminare oder rurtrftare, wie er
schreibt, koiine nkht dlf^ Bedeutung In memoriam rtevocare haben;
denn letzterea heisae mmorem movere, pahm farcre, qnae ce-
fanda vtdentnr, da» erstere ad nauseam'usqae fl^cantare aliquid
▼el inato saepins rtcpetere. Hierbei entgeht Kh; dnKS IVonlua selbst
rumiaar^ durch kr memoriam fevocare erkürt, und ebenso in dei"
IV. Jakrk. f. PkiL u. Päd. od. Krü. BibL Bd. LVU. Hft. I. 17
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258 Lateinische Liiteratar,
Stelle dee Varro, wo Kl. aelbal, der fretlkb statt niniiiialiU«ir hti-
manitatem (er wird der Meoschlichkeit gedenken) die nnglück-
liche Vermulhang rumUabli taam hiimiinitateiii macht, die Er-
klaruog in memoriaiD revocare vortrefflich findet. Die von Kl.
dem Verbnm rnminare zugeachriebene Bedeutung pa^at g«ni gut
für unsere Erklärung: ,,Keiner soll dies unaerer Gattin Immerfort
Torhalten , stets wiederkäuen.^^ In ruminari liegt etwas Vericht-
lichcs, wodurch Aegisthns der Beschuldigungen der Elektra spot-
tet,, wie in nostrae mnlleri der Debermuth desselben, der sich
rühmt, dasa Klytimneatra jetzt seine Gattin sei, sich zu er-
kennen giebt.
Bei Bruchstück 8 stimmt Kl. uns bei, dass maiest^s zweisilbig
SU lesen sei; sonst konnte man, meint er, den Vers leicht her-
Btelien, indem man atatt vos vosmet lese. Dagegen mochte ich
zehr bezweifeln , dass das hervorhebende met hier an der Stelle
sein wurde. Uebrigens hatte bei diesem Fragmente bemerkt wer-
den sollen, dasa nicht, wie Delrlo und Vossiua annehmen, Klj*
timneatra, sondern, wie ich mit Beistimmung von Welcker glanbe,
Aegiathua dieae Worte apricht.
Bei dem Fragmente des Aiax bemerkt Kl, gegen meine Be-
hauptung: Mtrum videtur constans est formula, quae slgnifieat
fiiiror, mirum est^ seltsamer Weise: At nimhis est et temerarius
Doentzerus, verba ista nisi ea, qusm addit (9), aigniflcatlone us-
quam apod antiqoissimos legi poetas negando. Kennt etw» Kl.
Bebpiele, welche meine Behauptung widerlegen, warum hst er
mir dieae denn nicht entgegengehalten f Oflfenbar kann der Sinn
meiner Behauptung nur der aein , dass mirum videtur jene von mir
angegebene Bedeutung überall habe, wo eip anderer Satz darauf
folgt. Noch aeltsamer ist der folgende Beweis, dass mirum vide-
tur , quin , wie ich hatte heratellen wollen, unmöglich verbunden
werden könne: Reperiuntur permultls apud Plautnm iocia formae
mirum (est) vel mira sunt nisi haec lila facta sint i. e. credo pro-
fecto facta esse illa, vel mirum quin haec facta aint i. e. non cre-
dibile est facta esse haec: unde (1!) apparet mirum videtur^ quin
coniungi non posse. Ich gestehe, dass mir diese Beweisart on-
Tcrstandlich ist. Wenn mirum, quin sit factum lamdiu heiaat: es
Ist wunderbar, wie dies fr&her geschehen sein
zollte, so sieht man nicht, weashaib mirum videtur, quin a. f. L
nicht heiasen könne: ich wundere mich, wie dies frlher
geachehenseinsollte. Agamemnon er wledert Ironiach nach
meiner früher gegebenen Deutung: ich wundere mich, daaa
schon früher die Tapferkeit des Alai ober deine
Feindschaft den Sieg davon getragenhat, in dem Sinne,
dass dies früher doch nicht geschehen sei. Kl., der keine Ver-
besserung der Stelle f&r nöthig hilt, erklart: Hirumne Tidetar
tibi hoc quod dixi vel dixerunt iamdiu factum essel Der Sinn:
Scheintdirdieaesdezshalb wunderbar, weil ea frn-
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KloMmaon: lävü Andronki drafluimn reliqniae. 250
kergeschehenteinaoUl rnocbte wohl lehr Wenifco «nge<>
flcheinea.
Bei dem Fragmeofte der Andromeda will Kl. die Deutung des
Nooiiie tchiitaea, der eonflugea erklart loc«, in qnae riyi diverai
cooflattat. Hierfür fahrt er oonflagea und confragea an, welche
foa den Granunatikern erklirt werden loca, in qnae undlque coth-
ßiguni t in quae nndique Tenti ourrunt ac aeae frangant. Conflii-
ges kann aeiner Etynsolofie nach aowohl heiaaen die suaam-
oeDllieanenden Gewiaaer, ala der Ort dea Znaam-
aeDflusaea. Nimmt man ietxterea an , aomuaate in den Worten:
GoBflngea, ubiconTentu campiim totum inhumlgant, daa Snbject,
etwa nndae, fehlen, und ea wären dann die conflugea identiaeh mit
dem campoa totna. Da beides höchst unwahrscheinlich ist, so
bietet sich .Ton selbst die Annahme dar, Noniua habe wegen der
Miehaelntisf des ubi die Stelle miaaverstanden, so daiu daa Komma
for M Sil atreichen wive. Kl. aber glaubt die Sache leicht abao-
ioachen, indem er nach Anführung der Bedeutung Ton conflagess,
confrages nnd liiöyaynsia in der seltssmsten I^gik hinsufdgt:
Unde (?!) patet errare cum Delrio, Scriverio, Voaaio Botliiom
atque Duentaerum, qui confluges , quae quin ipsins maria et fluvio-
nun flttctos aignificent nuUus dubitat Duentaerna, convento auö
caopnm inhumlgant (1), qnum potiua de ioco intelligendns ait ver*
tos Lifianua, ubi convenientea (nndae) .totum agmm inhumlgant.
Verstandiger Weise kann man nicht daran aweifeln,. dass hier der
Ort beschrtehen Ist, wo Andromeda susgesetat wurde, und so muss
man hier an die Dcbeifluthung dea Landea durch daa von eilen
Seiten anatnrmende Meer denken. Für conventu schreibt Kl. cir^
cumveatum, damit die letste Silbe Ton ubi nicht verlängert werde
nod die SJ^kilniog dea Nonlus sich ala gana richtig erweiae. Aber
die Dentung^, ,,der Zqsammenfluas, wo die Wogen das ganse um»
gehene Feld bewassern^S durfte keineswegs genügen. Msn könnte
leicht durch Vergleichnng von arobagea, fruges u. ä. stif die Ver-
fflothang kommen 5 die aweite Silbe hi conflugea sei lang, aber
üdcB n.'a. «eigen, daaa die Linge der Stammsilbe bei Wörtern der
fünften Declinatlon nicht durchweg stattinde, und ao halte ich
denn noch daran feat, däaa conflugea das Ende eines Sensrs bilde^
wogegen Kl. mit anderen feinen trochaiachen Tetrameter annimmt.-
Wan die Lange dea i in nbi betriifit, so wfisste ich freilich dsfür
ieio Beispiel der älteren römiachen Tragiker ensufuhren, da über-
all dlna 1 entweder entschiedea kurx ist oder die Quantität nicht
genau beatimmt werden kann. Vergl. Bnn. Hec. fr. 15. Iph. 3.
Thyeat. 12. fr. ine 70. Naev. Lyc. fr. 2. 4. fr. Inc. 12 (1). Pacnv.
Tene. fr. 18. Att. arm. ind. fr. 11. Bpinaoa. 7. Med. 0. Neopt. 1.
Pelop. 8. Phm. 1. Den Vera des Navkia fr. ine. 14:
In montea, ubi venti frangebant locum,
steile ich her, faidem ich in montibna, ubi lese* im Fragmente
17*
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$S0 LaüinMfllie LkUniür.
doa Uf ist »Sebte vielMdil hum vor MBveolB donmchiebea Mio,
80 dass SU lesen wäre:
C^fkigca
Ubi niliic coDventtt ciropnm totHm inhünrffuit
Wie KL in meiner Bemerkung, loh wolle niohl enischeidka, ob
EuripIdfB oder Sophoklei oder wer sonet Vorbild des Liviiis ge-
wesen, obgleich da« Fragmesi nach einem eoripidei|chen Prolog
aohmecke , eine Inconeequeni sehen kann, wc|is« MA nicht« Doaa
die Andromeda des Ehiripides keinen Prolog g^abl liabe, iat nur
iuaofern wahr , als dieaer Prolog in einer Monodie beatand. Vgl.
Welcker 8. 647. Ueber die 8. 12 bebaadelte Stelle des Fulgen-
tlua waren die Ansichten von Bernhardy 8. 17 und Krause „Ge^
sdychte. der romischen Lltteratnr^ 8. 126 an erwahneii. Die
Vermuthong, dass hier statt LIviua 8iliua su lesen sei, ist bockst
unglücklich , da beiJBiiioa Italiens sich nirgendwo eine irgendwer
die allgemeinste Andeutung hinausgehende firwibnong der be-
treffenden Soge findet. • Ein Grund , die Vermuthung von Hehi*
alua SU verwerfen, dass statt Lirius Ovidios au lesen sei, ist gar
nicht Torhandea. Vergl. Ovid. Met. IV. <i03--80a.
Nach dem Vorgänge von Bergk, Weickef und Härtung spriehl
Kl. die Anllopa dem Liviua ab und besieht die beiden von mir
dieaem Otiditer gegebenen BlelEan der Aoii^pu «uf den Pacwien.
Von diesen habe ich das aweile Brnetistbck liegst dem Pacovina
sugewidsen ^ vennbMat durch das Cilst des Servius Virg. Aen. Ul.
540, weiches von den Herausgebern üherseiien werden war.
Nicht so sieher ist die Entscheidung über dss sweite, von Nonbrn
▼. saeptaose angefikhrte Brucbstäek, welshee die älteren Anagaben
dea Nonina, gewiss nloht ebne bsndschiiftliche Begründung, den
Livius beilegen, wahrend die Handacliriften dea Beriverhm den
Pacuvitw nennen. IMe Wahraebebilidikeit, daaa daa F^egnenl
ehenlalls der Antiopa des Paeitvins angehöre, iat an sich oiehl
gross 4 da wir ja auch von Livina aewobi ala ton Pacuvinn eine
Hermiona kennen, wtenn man nicht etwa behaupten wlU^ es ael
unwabrseheinliGh, dsss swei römische Dichter dasselbe griecU-
sehe StiiKk bcinndelt bitten, dm wir hier sur Annahme^ vwnn
nkbl genetldgi, doch aehr veraolaaat sind, dsss beiden dswneihe
Stock des Biiripides su Grunde liege. Jene Annahme , denn rö-
mische IMsbter, da ea den RoaMrn nur auf den 8teff angeken*
men, nie daa bereita von einem ihrer Vorginger übersetste oder
bearbeitete Stfick noebmala benutat, bat Ladewig gemocht, nnd
ihm folgt Kl 8. 16. Wir aber sehen nkhl ein, wsmm des Didh-
ter nloht eine neue Bearbeitung den unnulanglidi von einens frü-
heren DIebter sehen nbeseetalea griecblseheftOrifhals, vialleiidit
mit einseinen Abänderungen, bitte verseeben sollen. Wer n. B.
die euripideische Antiopa ehi ebne Zweifel fiv die Römer nehr
nnsiebendes Btena, Waa aoUte den .Bacnsbia bindern efae aeoe
Bearbeitung d^saelben su liefern, wenn die vielleicht länget von
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Kliumiaon: UvU AttdronUi iriiiMttiDi reHqoiae. / 261
der Bolio€ tergchwabdene^ htätits iiad iiti|[effig6 U^böraelsaiig dcB
U\iM den Anforderungen der Zfeil nicht eitsprach^ wobei tr rieh
mahche Abweichungen vom grieehlacheo Sinektf oder von der we*»
Difer getreoen Uebertragung setee« Voi'gaogero erkübcn konnte,
hdem Fragmente aelbst iat der erste Vers, wie Oaalin S. 967
beaerkii Toibtindig^ wenn men anninnnt, dais dje leCkte Silbe ton
dfctio nicht elidirt wird. Den Mweiteft Vera will jctit Bothe alto
herstellen: Quoe eonleOttto sapienti aegre cootiiiit (ex usu esse
stflel). In der Stelle des Cicero de div. II. 64, laa.-Qoum dlxls^
•eC(Amphlp) obscurius, ttim Attiei respondent, #o Bothe Altiee^
OrelliAatlci, Welcker Bacchici schrieb, ist, wie idh Terhiuth^
•micisn lesen; denn es silid andere Hirtfen lu ▼erstehen, denen
Ampbion seine nene Erfindung mittbeilt. Ueber die Homodiii
Aatiopa des Bubulos ?ergl. Zeitschr. Rr die AUertfadmsw. 1837«
43 ff. Meineke 1. 359.
Btt Gf^egenheit der Centauri macht Kl. die Bemerkung^ loh
habe mit Osann die Ueitart der Handschrüt des Festns, die Letios
biete, ne nno qnldem srguniento addito aufgegeben. Ich ssge
aber «nsdriicklieh Ton diesem Fr^gaeiltt Ipso Graeco votabnio
peira priscnm poetam redolere Tidettir. Petra findet sich bei En-
nins und Plantus, dann später bei Pllsius tind Seneon, doch bei
letsterem nur in der Verbindung peCrae Sclronldes ündGaphsrides.
Dem feiner gebildeten Läviue, deos Zeitgenossen des Cicero,
möchte ich diese griechische Form nicht sutraoen.
ESn Stock &|uu8 Troianus spricht Hl. nach dein Vorgsnge
von Osaui und Lange dem Liviiis ab, wobei der Vollstiuidigkelt
wegen hatte erwähnt werden solI<:n , dass Krauae a. a. O; S. 133
such dem alten Dichter Nävius ein Stuck dieses Nsmebs nicht nu-
erkennen will. Kl. ergeht rieh in einer übermSssig breiten Wider-
/egong Stiere's, welcher die Behauptung Sufgestfellt hatte, Nävius
habe daa Stock des Livlos überarbeitet. Dieses sei nicht möglieh,
behauptet «r , da Mivins im Jahre d48 oder 34i> in die Verbannung
gegangen nel und Lifioa ihn noch iiberiebt habe, waa er iii delr
Schrift ober das Leben des Dichters iu beweisen versliricht ' —
ein Bewein , auf den wir nach unserer KenutniSs der Quellen sehr
l^espanni nind. Sine dubio Livii labüla a Maevio ne poterat ^ui-*
dem reirnctari, bemerkt Kl. Wollen wif dieses aber auch ^uge^
beo und die Möglichkeit, dass der kunstfoUendetere Nivius in
der Bearbeitung desselben Stnekes mit dem noch lebenden Litina
den Wettknmpf gewsgt habe, gsilz bei Seite lassen^ so dürft« doch
Kl. die imfiier aoeh mögliche Annahme, dass beide Dichter ter-
ichiedeae Stöcke bearbeitet, niehtuberiehen, weklM seinen gan*
zen Beweis gegen ein liviatoisehes Stbok Bqnns Tfoianos ober den
Haufesi wirft. Von griechischen Sificken bieten sich der Sinon
des SopUokks and der Epelos des Buripides dar; eine KoiMdie
des Phormls, der aueh eine 'fAfov ne^fhiöig geachHeben, faieaa
'Isxog. Und giebt es nicht manohe Stucke der romischen Dbkter«
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262 Uteii&cbe Litterator.
▼OS denen wir kein griechisches Original nachweisen kSnnen, wie
der Dulorestes, die Uiona und Periboa des PacuTius? Könnte
nicht LiviuB den Sinon des Sophokles oder ein anderes Stock des-
selben Stoffes, Nftvius des Eiiripides Bpeios bearbeitet habenl
Anch Attins behandelte den Stoff auf eine etwas andere Weise in
aeinem Deipliobos. Vergl. Serv. Virg. ^en. iL 17: Attias in Det-
pUobo inscriptam (eqoo Troiano) dicit:
Minervae dontim armipotenti Danai abeantes dicant,
wo Bergk (Rhein. Maseuin III. 83) abeuntes Dana! schreibt, ob-
gleich wahrscheinlich ein Wort ausgefallen ist. Attius schrieb
ohne Zweifel:
Hin^rvae donam armipotenti Danaf damum abeunt^ dicant.
Meine VerdSchtIgnng der Worte qnas precor in dem erhaltenen
Fragmente lasseich jetzt gern fahren, dagegen hat sich mir die
Ansicht, dass opitula nicht Imperativ, wie es Nonios nimmt, son-
dern Vocativ sei, trotz des Widerspruchs von Osann, immer mehr
bestätigt, da eine wiederholte Anrede in dem dringenden Gebete
nicht wohl fehlen kann. Auch die Allitteration in o/ies, petö,
precor, porrige, opituia kann ich Osann gegenüber nicht aufgeben.
Man vergL ausser der angeführten Abhandlung Nake*s auch Gro-
tefend rudlm. linguae CJmbricae iV. 12 ff.
Wesshalb KL, der sonst auch diejenigen Stücke anführt , die
Andere nach seiner Ansicht irrig dem Livins suschreiben, und der
nirgendwo andeutet, dass er die Komödien auslfisst, das Stuck
Oladiolus übergeht, sehen wir nicht. Die Lesart Liviua steht f^t.
Die Worte des Fragmentes gehören zu zwei trochiischen Tetra-
metern; vor responde scheint hoc aasgefalien zu aein, wonach
aie also zu lesen sind:
Pülicesne, an cfmices,
'An pedesf hoc responde mihi.
Vergl. Ter. Bun. IV. 7, 22: Primum hoc mihi responde. Anilr.
V. 2, 8. In dem Frsgmente der Helena erschreckt uns Kl. mit
der Form mara , die er im Ernste statt maria herstellen will. Zur
Vertheidigiing derselben bemerkt er: Si Naevio iicuit genitivus
fRortim, quidni Livio casus rectus maraf Wir antworten, weil
Im Lateinischen die Genitivpluraiformen der Dritten zwischen um
und ium vielfach schwanken , wogegen sich ein solches Schwanken
der Neutra auf e im Nominativ Plural zwischen a und in nicht
nachweisen Issst. Vergl. Schneider II. 241. Kommt bei Nlviut
marum und sonst retum vor, so ist der Wegfall des i vor der ge-
schlossenen Silbe um viel erklärlicher, als der des 1 in der offenen
Endung ia sein würde. Und weiche Kühnheit, eine solche Ano-
malitat zu erfinden, weil ein Bruchstück eines Dichters unmetriach
SU sein scheint, wo man jede andere Art der Verderbnog^ eher
annehmen müsste. Aber die überlieferte Lesart ist auch keSnes-
wega unmetrisch. Die Worte scheinen mir jetzt den Anfang eines
trochiischen Tetrameter zu bilden :
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Kluaainua: LiTii Andronki dramainm rollquiaa« 26S
Tu« qnl permentüi poatl maria äha TelivoM,
den man durch bac Teofs oder auf äbaliche Weise ergänzen kann.
Die Besieliung des aweiten Fragments auf die Helena halte ich
noch immer ^r' nicht ganz unwahracheinlfch, mit Vergleichung
voo Eur. Hei. 929. Wenn Kl. fragt, woher ich wisse, dass die
Worte nur Ton einem Laicedamonier gesprochen sein können, so
bat er das AdjectiTom patrIa gani übersehen. Freilich glaube
icbjetslin der Steile des Festus wieder vier Bruchstuclie unter-
scheiden 10 mfiasen, so dass vor namque ein et ausgefallen ist und
das dritte Fragment lautet:
Namque Taenarl cclsos ocris,
eben so abgebrochen , wie das vou Festus aus den Centauri ange-
führte: DM ego saepe petris. Das Seltsamste, was die Stelle des
Festus betroffen hat, Ist ohne Zweifel der Gewallstreich von Kl.,
der aus namque nempe macht und glaubt, Festus oder ein Ab-
schreiber habe sur Erldirnng des livianischen Verses hinzagefugt:
Nempe Taenari celsos ocris. Als ob es möglich wäre, dass Je-
mand in der Erklärung sich des veralteten ocris bedient hatte,
und ein Erklirer sich nicht begniigt haben sollte, zu ceisos ocris
zu bemerken: Nempe Taenarl. Aber wie sollte auch Festus dazu
kommen, die Bemerkung sn machen, in dem Verse des Livius sei
an den Tanarus so denken, da es Ihm überall nur darauf ankam,
die verniteten Worte, hier ocris, au belegen und zu deuten? Und
woher sollte gar ein Abschreiber gewusst haben, dass beiden
celsi ocris der Tanarus zu verstehen sei? In dereinen Stelle
halte Ich jetzt putria für einzig richtig, da die Adjecliva hier
sammtlicb von der naturlichen Beschaffenheit hergenommen sind.
Die Worte scheinen den Anfang eines trochaisdhen Tetrametera
zu bilden:
Cäsosqne ocris drvaqne putrfa ^t mare magnom.
Unter den Bemerkungen, welche KI. Ober das Fragment Hermiona
nacht, nimmt es sich höchst seltsam aus, dass das neuentdeckte
SchoHoii zu Eur. Phoen. zeigen soll, Livius habe den Sohn der
Aodroiiiacba Amphlalns genannt ; denn von welchem griechischen
Tragiker das Scholion spreche, ist ungewiss, woher es nichts für
liviss beweisen ksnn, der wahrscheinlich dem Sophokles folgte;
Sprache das Scholion von Sophokles, so wbrde freilich jene Wahr-
scheiiilichkeit ganz schwinden. Kl. nimmt mit mir an (er nennt
freilieh nur Weicker), dass Livius dem Sophokles gefolgt sei; er
glaobt such, dass das eben angeführte Scholion den Sophoklea
meine und dieser also den Sohn der Andromachä Amphialus ge-
nannt habe; und dennoch behaupteter, ich habe mit Recht An-
chiaie beibehalten , nur seien meine Gründe dafür gar keine. Wie
aber Kl. den Widerspruch zwischen seinen eigenen Annahmen
ansglelche und welche bessere Grunde er für die Beibehaltung
von Anebiale wisse, beliebt er zu verschweigen. Ich habe den
einsigen Grund beigebracht, der hier entscheiden kann, nämlich
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das8 der Wediael in verwüdten itfid glekhbedeiiteodiMi Namen
bei den Griechen aasseroMlentlich weil verhrdtet sei. VergL
Weicker ,,der epische Cjkius'' I. 32$ Note 533. .^Kleine Schrif-
ten'' IL 39 Note 69. 242. 281 Note 62. Meine Vermnihnnf,
diiss das Bruclistüek, welches Feslus v. struices aus Livtus ani&hrt,
veil es die Quelle Kastalia am Farnasse nennt, aur Hermiona ge^
höre , verwirft Kl. £loe onaweifeibafte Gewisshett haben wir
dieser Vermuthung nicht siigeschrieben, >m&Men sie aber auch
teizt noch für wahrsclieiulich halten. Die Worte bilden, win
>saon gesehen hat,- einen trochäischen Tetrameter; nnr der An«
fang des Verses ist entstellt. Man konnte statt qua vermuthen
aqua mit vor demselben ausgefallenen et:
'Et aqua Castalia per struices sixeas lapsn iccidit.
Der kastalische Quell wird von den Dichtern stets bei der Erwih«
Dung Delphi's hervorgehoben« Vergl. Soph. Antig. 1130. Bar.
Phoen. 222. Klaaseo ^ileneas nnd die Penaten'' 8. 217 ff.
Weitläufig bespricht Kl. die schwierige Frsge nbcr die ino
des LiviuS) leider ohoe ne zu fordern , vielmehr scheint er uns
auch hier auf bedauerliche Abwege gerathen su sein. Statt von
den vorhandenen Zeugnissen über die Ino des Livfus ausiugehea,
beginnt er mit der Widerlegung der Behauptung Ladewig's, nnch
der Stelle des Plsutus Bacch. II. 3, 7 f., welche auf ein rönnsdica
St&ek Ino hindeute, müsse man zugeben, daaa Livins ein Stick
diese« Namens geschrieben habe. Kl. meint, die plauiiniaelie
Stelle könne leicht auf den Athamas des Ennius sich besiehen, ans
dem Charisins ein Bruchstück anführe, wobei er die Bemerkung
nicht unterlässt , dass Bothe und Weicker hier einen Irrthura den
Ennius annehmen, da die Verse deutliche Spuren einer spitem
Zelt an sich tragen sollen. Möglich ist es, dsss bei Charirioa die
Stelle des Bnnius ausgebllen *), möglich auch , dass Charisius den
Ennius und Attius mit einander verwechselt Richtig bemerkt
Kl. darauf, dass die Stelle des Marina Vieterinns ahne BedenCuwg
sei, da sie ganz aus Terentianus Maifrns. geflossen. Haupt habe
erwiesen, dass die von dem tetstern Grammatiker dem Uviua so-
geschriebenen Verse weder dem Lavios, noch dem Livioa ange-
hören könnten, nnd er habe die, wenn auch nieht mchere, doch
wahracheinliche Ansicht ausgesprochen, Castus Bassus^ deasen
Schrift de metris Terentianus grossenthella ausgesehrieben, habe
die imgefdgen Verse des Livius in diese, von Terentianus ibcr-
lieferte Form gegossen. Kl. meint nun, aua der Schrift des Bna*
aus h£tte Terentianus entuehmen mikssen, ob dicaer aelbsl die
^) Diese Annabme hab^ ich früher geiaacht. Vergk. Liv* frngai»
p. 62 sq. Dasfl ich die Versa niobt dem Bobios S08cbr«ibe, hätte KU »u«
meioea Worten: Slmilem crr«reai ebservavit In Cbarisio Bathlas p» 38
entnehmen können.
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Klossmawi: UvS Aa^ODirt^raafttDiD reliqaiae. M5
Vene gemalzt kabelnder' ste iiii bMiM aBl&far^. Hltte Bassu«
aoadrticklich den Liviiis genanot, so Mite Tereolianut, meint er,
uchl daa sweifeiode piilo hiaziifiigea können , er mtee daher bei
Baasaa Lft? ina gefunden , den Mameb tber mit dem alten Livlni -
Terwechaelt haben. KL merkt nichts daaa er dadurch wieder die
ErkliroBg dea Beiaaisea pnio gatet und gar verliert; denn ernlroml
ja eioen nnbewtiaiten Irrthnra dea Terentiann« an, wobei jede An-
dentung einen Zweifele undenkbar iat. Zu gleicher Zeit wider-
sprichl er aicb selbst^ da er oben mit Haopt die Verae aiieh den
Uviua abapricht, dem er aie hier suichrelbt. Somit rniiaen wie
eine andere Deutung jenes sweifeiodea puto suchen« Irre ich
nicht, ne hatte Baasna, da er In der römischen Litterttur keine
Bekpleie von dem lietameter miurus fand, adbst ein Beispiel ge*
macht, indem er auf gans freie Welse die bekannten Verae ans
der ioo des Livius umbildete, wobei er sich aber ao unbestimmt
auadrhckte, dasa Terentlaiina wirklich Im Zweifel atand, eh Jene
Verae dem Lif loa gehörten oder dem Baasus. Diese Brklii^ing
des auf jede Weiae nnffallenden Missterstindnisses durfte nlle
Wahrachetnlichkeit für sieh haben, da sie den Baasua von einer
ttBghahlichen Ignorana freiapricht und dem Terentianus nicht au
viel aofbQrdet. Unglaublich acheint triir, dass Terentianus durch
puto habe andeuten wollen, daaa er sibh nicht tauschen lasse, wie
Weleker S. 625nnblmmt; denn es w&rde dies doch eine gar ati
groeae Mlssachluag des Lesers sein , wenn er Vefse aia liviaalach
aafiihrte, von denen er aelbsl die Uebertcugunfr hatte, daas aie
ihm nicht angehören könnten. Heine in der Zeitschr. fiir die
ülterthflinsw. 1838. 1105 f. versuchte Lösung der verwickelten
Frage iasae Ich gegefi die hier gegebene gana fallen. Hiernach
iflt es denn aber völlig imaweifelhaft, dass in der Nennung der Ino
des Livius unmöglich ein Irrthnm obwalten , dass Livius wirklich
dn solches Stock mit einem Chorgessnge an ^\^ Diana geschrieben
kabea moas, wie auch neuerdingiB Alle ausser Kl. angenommen
haben, der durch seine irrige Vorauaaetaung- au der Ansicht ge-
dringt wird , die Ino gehöre dem lüvlus an. Was das von Pris-
eianatts der Ino des Livius erhaltene Fragment betrifft ,'ao hat
•ich Kl. auch durch die Form praecipem, die nach Plantus nicht
aaehauweiaen sein durfte, *icht abhalten laasen, dieses dem Li-
vias au geben. Kl. abersieht, dass ich mich nicht allein auf den
Aoadrtick des Priseian vetustissiitii , sondern such auf die Sprach-
gesehicllte atütze, welche praecipem nach Plautiii nicht kennt.
Seltaam iat'ea, daaa Kl. die griechlaehe Form herois gegen den
Halbgriecben Litias und au Goasten seines LSvius anfuhren au
dirfeo glaubt Ladewlg^a Aanahnle einer Tragödie !o dea Liviua
hat Kl. genagend widerlegt, wenn auch etwaa weitschweifig and
aicht ohne Behauptungen, denen wir unsere Beistimmnng versagen
mnaaen. So können wir ea nicht billigen, wenn er a^a den Wmr-
ten des Plautoa
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266 Laieinisclie Litteratur.
Qaos 8i Ar^B serret, qiii ocaleDi totna fuit,
Quem qaondam loni Inno custodem adclidit,
ichliessen will, lo sei den Römern beltannt, Argus weniger be-
kannt gewesen , weil der Dichter diesen näher beschreibe. Be-
dachte er denn nicht, daas Argus von der lo in der alten Sage un-
sertrennlich Ist, und dass der Dichter diesen nur sur grösseren
Veranschaulichung näher beschreibt , wie er auch die sechs Hände
des Geryones hervorhebt? Gegen Ladewig hatte Kl. hier and
anderawo darauf hindeuten sollen , dass durch die Vermittelung
der Etrnrer den Römern fruhxeitig, lange vor ihren ersten Tra-
gikern, griechische Dichtung und Sage zugekommen (Weicker
S. 1*%9 if.) , so dass man keineswegs berechtigt ist , bei jeder An-
spielung auf griechische Sagen, weiche sich bei Plautus findet, auf
ein vorhandenes, den Zuschauern bekanntes Stuck eines römi-
schen Tragikers au schliessen.
' Die Laodaroia spricht Kl. nach dem Vorgange von Osann,
Welchert und Weicker S. 1369 (Letzteren nennt Kl. nicht) dem
Lävius zu. Wir stehen nicht an, ihm hierin zu folgen und unsere
frühere Beweisführung zu Gunsten des Livius für ungenügend zu
erklären. Der Form pellicul, die wir besonders ^tgen Lävius an-
führten, bediente sich auch der Zeitgenosse des Lävius P. Teren-
tius Varro Atacinna in einem erhaltenen Verse seines Gedichtes
de hello Sequanico, wie die Form ailicui sich nicht blos bei Piso,
sondern noch bei Hygin. Astron. IL 7 findet. Die Stelle des Pris-
cian ist entweder durch Schuld der Abschreiber oder durch Nach-
lässigkeit Pri8cian*s selbst sehr verworren. Man könnte vermu-
then, dass unmittelbar nach der Stelle des Lävius die des Varro
gestanden, wonach denn die Worte et peilicui nach alllcni geatri-
chen werden müssten. Der Vollständigkeit wegen fugen wir hinzu,
dass Grauert (Miebuhr*s Rhein. Museum ll. 62) bei Priscian Livlaa
beibehält, wogegen Glum de Euripidis Alcestide p. 31 Weicher!
folgt. Eine Protesilaodamia kann auch nach meiner jetsi^ea
Ueberzeugung dem Nävius nicht abgesprochen werden. Vergl.
Grauert a. a. O. S. 61 ff. Zu Sardiano decore im Verse des Lä-
vius vergl. Ion Omphale fr. 8: Uagdiavov uoöfiov und die Zell-
schrift für die Alterthumsw. 1835. 84.
Die Komödie Lydius oder vielmehr Lydus lässt Kl. wieder
ganz weg. Einen Av86g schrieb Antiphanea , und auf ähDÜche
Weise finden sich Völkernamen als Komödientitel häufig. Vergl.
Grauert a. a. 0. H. 511. Bekanntlich heisst auch der Päda^og la
den Baccliidea des Plautus Lydus. Sprichwörtlich wird Avdog
von dummen, schlechten und gellen Menschen gebraucht. In
dem erhaltenen Fragmente möchten wir jetzt, obgleich der Vers
eine Aenderung nicht nothwendig fordert, durch Umstellung der
Wörter ictua und scena, die auch die Wortstellung zu fordern
scheint, herstellen:
Corruft qpasl scena Ictus, haud multö secus.
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KlnwiMar: Lhil Andronici dnnatom reliqniae, £67
Die lingnng de» i in qoui ist aos Lucres (II. 291) bekattnt. Ww
das Fragmeot der Numdiiikria betrifft, %o hiogt ^e EDtscheidan^
dtrfiber mit der Frage Ikber die Autoritit der leltAamen Schrift
des Folgeotiiia de abatmtig termonibus losaromen , die wir hier
nicht welter erörtern iLÖBnen. Lerach halt daa Bruclcatfidc for
dae reiae Fiction des falachen Fulgeotiut. b Beaog auf de»
Tereoa atimmt Kl. iDciner früheren Annahme bei, daae dieaeä
Stftck eine Tragödie geweaen, und erlclSrt sich mit Ladewig gegeo
Weicker, der im Tereua die deutlichen Spuren einer Komödie ma
inden glaubt. Welckema iudice Ladewigio in eo vehementer
hpana eat , quod Livii quidem aetate tragicum sermonem a comico
vix diacretnm fuisae obiitua est. Praeterea ee adduci non posae,
Qt comoediaa ad modum Amphitruonia Plantinae, quaa tragicoco-'
moediaa dicere eolent, a primia Romanorum poetia compoaita'a
fuiaae credat, Ladewigius profitetur , qua in re me quidem habet
conaentientem. Hiergegen iat zu bemerken, dasa Weicker nicht
aus der Sprache , aondern aue der Auffassung des Stoffes, wie wir
in Fragment 3 sehen werden, den Beweis f&r die Komödie her^
nimmt, abgesehen davon, daas uns der Ausdruck iimare caput cum
aliqao auch der ältesten Tragödie diircliaus fremd tu sein scheint.
Dnd waa den xweiten Binwaud betrifft, so sehen wir nicht, waa
der Annahme, Livius habe eine Komödie Tereus, wie sie von
Anaxandrides, Caniharos und Philetaeroa erwähnt werden, für die
römische Bühne bearbeitet, irgend entgegenstehe; vielmelir macht
die unleugbare Liebe der Römer au Wita, Sehers und Poaaen ea
an sich höchst wahrscheinlich, dass Liviua auch durch Komödien
ticb den Beifall des Volkes au erwerben gesucht habe. Wir sto-
ben deashalb gar nicht an, denTerens des Liriaa fiir eine Komödie
so halten. In Fragment 2 glaube ich jetat mich für die Auawer-
fang voa interea erklären su muasen ; für interea steht in den beiden
Venedig-er Handschriften intam , TCrmuthlich aus indam entstan-
den, waa Terschiedene Lesart für aubdam war. Livias achrieb:
Ego püerum ancillae aubdam lactanti^m meae,
Me fäme perbftat.
Pnenim ist ieweisilbig an lesen. Kl. behält Isetsntem bei , ohne
so sagen , In welcher Bedeutung er dieses nimmt; etwa proleptisch,
waa una für Linus gar SU künstlich scheint. Aus seiner Bemer-
kang: Verba eine dubio Procnes sunt, dicta de Ity filio, sed aut
eo tempore prolata, quo Bacchia ae immiscere ad liberandam soro-.
rem geatit, aut, quod minus probabile, quo iam de ca.ede filioli
cogftat, ISsst sich darüber nichts entnehmen. Bothe (Rhein«
Huaeum V. 269) will jetat ancillai lactentem; seine frühere Yer<
matbung ergo hätte Kl. nicht unbemerkt lassen sollen. In Besug
auf meine Bemerkung: Verba Procnae de Itje dicta videntur. Inde
patei, non Infantem, quae nonnullorum narratio est, sed iam
adoltam Itym a matre eaae ocdsum, erlaubt sich Kl. mich des Irr-
thnow sn besichtigen : Iam , qaod Duentserus de nonnullis dielt,
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SOS . . Latdoüdia LütcMbir.
Ms6iii ttft, 4«iito teteres ^ infaate et heteoil^ Ity a nwM mk«
ctato ne ypv quidem tnemoriae prodiderint. Heine Schuld fit es
nicht, dtsa KL Bich.yerrennt und in meine Worte eine Behuiftiuig
hineinlegt, die gar nicht darin liegt Data Einige den Itya alt
achoft herangeivach§enen Knaben sich denlLen, leugnet Kl. nicht;
daraus folgt aber keineswegs^ dass Andere ihn als Säugling tödtea
lassen, sondern es bleibt noch die Ton KL übersehene Möglich-
keit obrlg, dass die Anderen das Alter des Itys nicht hestimmt sn-
geben. Dies und nichts anderee liegt offeubai* in meinen änge-
föhrten Worten, aus denen man wohl ersehen kann, dass, weaa
mir eine bestimmte Stelle, dass Itys als Säugling getödtet worden,
bekannt geweaen wäre, ich diese zur Begründung meiner Ekklä-
rnng angeführt haben wurde. Homer bedient sich bekanntlich der
Deminuti?form''Jct;>log. Kl. iibergeht gans die früher Von mir an*
gedeutete, ab«r Tcrworfene, jetst von Weicker mit ▼ollstem
Rechte sofgenommene Deutung, wonach Philomela die Worte
spricht, die auch ein Kind von Tereus und desshalb eine Amme
bei sich hat, durch welche Annahme jeder von Kl. gegen lactaa-
lem erhobene Anstand schwindet. Mit Fragment 3 wird Ki. sehr
leicht fertig, indem er die Conjectur soror mei aufnimmt, dage«
gen die dritte Person limavlt belbehilt, mit der Erklärung: Verba
Laethusae, quibus iratae Procnie respondit exprobranti, quod in
nedibuB Laethusae rem cum sorore habere permissum fucrit Tereo.
Aber in den erhaltenen Worten liegt offenbar der gsaae Nteh*
druck auf voluntate; es wird geleugnet, dass das llniare caj^t mit
freiem Willen geschehen sei, die Thatsache selbst wird nicht in
Abrede gestellt, wogegen, wenn die Deutung von Kl. richtig sein
aotlte, der Nachdrudk auf den Orte liegen müsste, an weleheni
die Verführung stattgefunden. Uebrigens hat Kl. meine Bemer-
kung, dass die Römer das blosse Toluntate und nicht mea voluu-
täte gebrauchen, keiner Beachtung wcrih gehalten, obgleich die-
selbe mir ein bedeutendes Moment gegen die Richtigkeit der Con-
jectur cum lllo soror mea statt com illos sei in es zu enthalten
scheint. Nach meiner in der Zcltschr. f. die Alterthumsw. 1848.
Nr. 61 f. gegebenen Nachweisung ^ wie häufig sich Dittograpliien
im Texte des Nonius Marcellus finden, scheint es mir auch jetst
nech höchst wahracheinlich, dass das seltsame sei in ea nur eine
DIttographie von voluntate ist. Meiner Deutung, daas die Worte
der Philomela angehören, atimmt auch, was Kl. übersieht, Wei-
cker bei, welcher richtig bemerkt, diese Stelle beweise ntiff das
entschiedenste, dass der Tereus des LItIus efcie Komi>dle gewesen
sein mdsse, In welcher nat&rlieb die Tugend der Phiiomek mehr
als zweideutig habe erscheinen missei. Wenn Kl. dagegen be*
merkt: Philomelae esse neqneimt; qiiippe propter escünna nb
ndnitero linguam mute est^ so habe ich schon frfiher darauf naf-
merksam gemacht, daas Hjghi des Aosschneldens der Zunge keim«
Erwähnung thut, und mag dieser Zug ancb, was ich frfiher ftb^»-
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KIoumaDii ; Livii AadroBiei dramaüini reliquiae. 289
ttb, kei dei Tn^ftern al%enein geweien seio, to fal et deck
nicht ODwahrseheinlich, das* die Komiklie ihn ihren Zwecke fe-
Bin wegliess. Bei Frafmeal 4 letea whr irrig: Servoi cj. Scrfv.
prob. Böth. Beide haben Tielmehr das mit Reeht anch von Ki
aufgenonNBeae aervis. Eben •• unwahr iat es,, wenn KR gleich
darauf bemetlLt: Cuioa verba esse Tldeantur, ne onoa quidem
iaterpretam conatna e6t,,nt inveniret. Hatte er niclit meine
Schrift meiatena npr fluchtig aageaehen , ao komte er unmöglich
mdaen fn den Worten (8. 82): Verba Pvocnäe avat Phllomelam
iBcrepaotia^ qnod iptina aerTot ab ipaa diainngi pagaa alt, entbal-
tcnen BrfcUrungaverauch übersehen , den anch Weleker (8. 3^8)
billigt, wenn er bemerkt: ,^Prokne tränt ihr (der Plrflomela) nichts
Gotes SU und macht Ihr VorwGrfe über Unvqialclaigkeit auf
derReiae:
Nimia pi^l impmdenter aervia praestalaras.
Dies scheint susammenauiHhigen ndl den, was Hyginj der viel-
leicht gerade die Fabel des liviua ersählt, nber die Rdae anführt :
Paadioo ei reaiam dedit Philomefarnque et ottslodem cum ea mi-
sie, qaaaTeretfa In mareiecitPhilonekmquelnmonleeoiiipressit^^
Wie konnte Kl. dies übetsehen! Aiif eine häebat seltsame und
geswvngene Weise sucht KL daa Fragment sn deuten» Ego Proe-
aac tribuo, sagt er, maritnm, qui ut ad eoenam esc nati visceribus
paratae (^ratam) accumbat, diu etpectat'fanulaa, falienti; Fenint,
sifidea Ovidio, ul unum Tereom ignarnm merialB adhiberet, pa-
trii movls sacra mentHa erat , a quibna &muii eomiteaqne rcmo-
vendl easaot. Prokne soll alaa, wenn ich recht reratehe, den
Terena sagen; ,,Dtt hast thoricht gehandelt, dass'd« za koge auf
die Dleoer gewartet hast, ehe du siim Mahle dich aiedergeksaen,
da von dieaem Opfermahle die Diener ausgeschlossen sind>^ Sott
Terena gewartet haben auf die Diener, weil er nicht wusste, daisa
^kne ein Opferinahl ihm bereitete, oder well ihm uribekanal war,
dan voll einem Opfevmahle die Diener sus|(aacUosaen waren)
Prokne aetste Ihm Ja seibat die Speiiyvor und entfernte die Die-
ner nach Ovid| sollte sie denn den Teraus lange (man siebt niiihl^
so welchem Zwecke) anf die Diener warten lassen, ohne ihm so
ngen , daaa er darauf nicht au warten brauohe) llan muas sehr
aagiicltiiehaein, mn anf einen aolcben BinfaM kommen, leb wiH
ajcbt engen, ibii für wahrscheinlich halten au ktenen. KL suchte
fai der Braihlun^ des Ovid nach einer Erwähnung dev aeivl und
liesa wMi durch jene comitea famuUqoe desselben an einer aben-
teuerifckeR Auadeutnng rerleüen.
Bei der SleHe des Varro Vi. 3 billigt KL, wie vor Ihn Osann
8. »71, meine Anaahme, daaa dieselbe auf die Rikkkabr dea Ten«
kcr vwn Trsjn gehe and der Titel d^u Stttckea des Livias sweifaK
halt nf^^ der vielleicht Teucer oder Tehmo gelautet habe. Da*
gegen sehe Ich mich jetst vemnhsst, mit IL O. Miller a. Wekker
8. 204 das St&ck des LMua auf die Rüchfcehr dea HeMei von dev
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270 " Latttakeke Liiteraioh
Insel ^jrpTö» tu beriehen, wonach es vielleieht deki Tilel Gtarjisa*
€68 führte. Kl. kennt weder die wohl begründete Ansicht Wd-
cker's, noch NieberdingV^ wagte Vermuthung^ dsss bei Vario statt
Livii Attii SU leien sei. ' .
D As ich dem Litius mit Ossmi irrig den Teufchras sugeschrie-
ben, habe ioh schon selbst anderwärts (Zeitsohr. für die- Alter-
thumsw. 183a 1106) bemerkt. Kl. giebt das Stuck dem€. JuUus
Caesar -Strabo, nach dem Vorgange von Lange, Welchert ond
Suhlberg, wobei wir die Erwähnung Wälcker's S. 1399 und Klau-
seri's B. a. O. S. 1224 Termissen. Ich habe an eioea Trsgiker llius
gedacht, dessen Name. Torrentius SU Suet. Aug. 43 in der Stelle
des Macrobius Sat. IL 4 (nicht, wie Kl. behauptet, auch VI. 4)
hergestellt hat; aber dort ist aller Wahrscheinlichkeit nach su le-
sen L. Varius , gravis tragoediarum scriptor. VergL Welchert de
L. Varlo p. 8. Desshaib stimme snch ich jetst entschieden für
den Julias Strsbo, da auch der aus dem Worte aethra sn Gunsten
des Livius l>eigebrachte Grund nicht Stich hält. ^ebrlg«ns Ist es
ein Irrthnm, wenn Welcker und Klausen, den man über dieFebel
des Stuckes vergleiche, su dem Bruchstacke des Julias OAch iie
WoHe daedala Circo (aus Virgil. Aen. VII. 282) hinctuiehen, da
Biacrobius offenbar seigen will, Virgil habe das AdjecUv daedalns
in der angeführten Stelle ans Lucrez 1.* 7 genommen, in der Le-
aung des Verses mochte ich jetzt mitBothep;271 nberehistimmeD.
Für den Titel des Stuckes Virgo hat Osann 8. 972 Lycurgns
(Lycnrgo für in Virgo) vermuthet^ so dass der Lycurgus ein Thell
der Erotopaegnia des Livius (?) gewesen. Kl. hat seine Veroiu-
Ihung , das Stück habe Virbius gehelssen , jetst selbst sorlickge-
oommen and scheint in den Worten in Virgo keinen Titel su ver-
niuthen, obgleich in Virgo sehr wohl ans. der. Abknrsung in Wt^
gine mit Wiederholung des folgenden o entstanden sein konnte.
J>ie Entscheidung ist hier sosserordentlich schwierig, wenn Dicht
geradezu unmöglich. Den Vers selbst möchte ich jetst hersteUeo:
Ignöbili ornai^dnto incedont gndbiles,
indem ich, wie früher, an die meretrices denke, deren wedle
(Ignobllis) Tracht sie kennbar (gnöbiles) macht.
Zu den Ungewissen Ffc-Bgmenten, die Kl. in einer sweltea Ab-
theilong zu liefern verspricht, hsben wir nur wenig nachsaln^ea.
Zu Fragm. 1 vergl. man Giin. fr. Alcest. (Celest. ap. Both. fr. com.
p. 7), Pacuv. Perib. 12. Att. Melan. 9. Zu Fragm. 4 verweina
wir auf Osann im Rhein. Moseum I. 413 ff. Sehr onsicfaer ist
die Beziehung des Fragments auf die Centauri, die Osann S. 973
▼ermuthet. Fragm. 9 kann ich auch jetzt trotz Osann no^ aaff eine
fabnla togata beziehen, falls der Name Flaccus richtig ist. Aber
vielleicht Ist zu lesen: Flaccida teget oder tegit utria, d. h. ,^er
wird die schliffen (ausgeleerten) Schlauche verbergen.^ Bei
Fragm. 10. 11 bietet die Handschrift keineswegt die Ton uns nmch
der firginsong angefiUurten Worte^ was Osson nicht iissgerugt
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Grote : A bbtory of Greece. I. 271
bitte lasten »ollen. Gm so weniger aber ist in beiwdCeln^'^asi 4er
Name des Llviiis beisubebaUeo und an yoacrn Mchter lu denkep
ist. Man konnte etwa Termuthen , obne aber auf diese Vermii-
tbnog ein besonderes Gewicht «u legen:
Trolino slirpe qiidmndam Rornänoruni ante cönditam
Romdm famiiias.
Der Naaie eines Ostrymus ist unbekannt; Termiitblidi ist ein Name
anf on anzunehmen , der entweder Im Nominativ oder im Aeciisa*-
ti?Torkam. Eben so schwierig ist die Entscheidung iiber Fr. 12,
bei welchem man nur zwischen sehr verschiedenen Möglichkeiten
tu wählen hat, ohne je zur Sicherheit zu gelangen. Ein zwingen»
des Moment , den Scrvius, der auch anderswo etwas an^ Livius an-
inbrt(Aen. X. 636)^ eines Irrthums.zu zeihen, liegt nicht vor,
nnd ea bleibt immer die Möglichkeit, dass schon Livius sich an
die Bearbeitung eines Stoffes ans der römischen Geschichte, viel-
imhi im Wettstreit mit Nävius, gewagt habe.
Wir schliessen hiermit unsere Bemerkungen, bei welchen wir
alles, was dem neuen Heransgeber elgenthbmlich ist, hervorge-
hoben haben, um unser, wir hoffen, unparteiisches Urtheil über
diese Bearbeitung der Fragmente des iltesten römischen Dichters
so begründen. Hr. Kiussmann hat mit Fleiss das, wa» neuerdings
lardie Fragmente geschehen fst, nachgetragen; dagegen dürfte er
selbst die Behandlung derselben nicht wesentlich gefördert haben.
Wenn irgendwo, so bedarf es bei der Bearbeitung der gewaltig
Terdorbenen, seltsam zerrissenen und verschobenen Fragmente
der römischen Dramatiker ausser gründlicher Kenntniss der Spra-
che, der Metrik, des weitverbreiteten Sagenstoffes und der dra-
matischen Compositionsweise, einer glücklichen Combinations- und
fruchtbaren Divinationsgabe, welche nicht milde werden dürfen,
sich Immer wieder zu diesen verdorbenen Resten zurückzuwenden
and der Lösung der mannigfachen Räthsel In Geduld entgegenzu-
harren. Sehr verdienstlich würde eine genaue, wohlgeordnete
nnd übersieh tliche Zusammenstellung des kritischen Materials für
die simmtllchen Fragmente der römischen Dramatiker sein, da
Bothe'a Sammlung schtfn lingst nicht mehr genügt. Möge Hr.
Kl. mit einer solchen uns beschenken, durch welche er der guten
Sache forderlicher werden dürfte, als durch Arbeiten wie die
forliegende, deren Gewinn für die Wissenschaft nur als unbedeu-
tend erscheinen kann. H. Düntmer.
A küiorj/ qf Greeee. J. Legendarg Oreece. By George Grou^ Seq.
London, John Morray, 1846.
Ich beahsichtige hier über ein Werk Bericht zn erstatten, das
bei aeloer Bedeutung f^r die Wfavenachaft und der enormen Höhe
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S72 Alte GeMhtehie«
seinet lPrets€t f erdiente In aiisere Sprache fkbertragen zn werden.
Es ist ein Werk, Slinllch, wie ee einst vorder Seele Bockh'0, Wel-
cker's oder 0. Mflller^s gestanden haben mag. AHem Anscliein
jedoch Ist es der deatsichea Natur nicht gegeben, ein solches
Werk zu Schäften, In welchem, anf der Basis der eindringendsten,
scharfsinnigsten und gründlichsten Forschung, das Gesammtleben
des griechischen Volkes au einer grossartigen Anachannng ge-
bracht wSre. Der wunderbare Reis, der der mfthseHgen For-
schung und dem Eingehen In das einselnste Detsil folgt, hat, wie
es scheint, die Mfinner, ans deren Hinden whr am liebsten eine
solche Gabe empfangen bitten , in immer einsamere Tiefen hhiab-
gesogen. So iat unter ihren glücklichen HSnden der Stoff tigHch
gewachsen, aber eben 90 auch daa Bedfirfniss, diesen Stoff insam-
mensofassen , und wir sind ohne Zweifel dem engllsehen Gelehrten
Tiel Dank schuldig, wenn er sieh dieser MOhe unteril^t, der
nicht Viele gewachsen sein durften. Gestehen wir von Torn her-
ein, dass er seine Aufgabe klar erkannt, praktisch erfasst nnd In
der grossartig edlen Welse ausgeführt hat, die die engHsche Ge-
schichtschreibung ansseichnet. Wir haben es mit einem Manne
SU thun, den die Wiasenschsft nnd das politische Leben seines
Vaterlandes gleiehmissig gebildet haben, und der hinter aelnem
Vorbilde, dem unftbertroffenen Hallam , in keiner Beslehnng an-
ruckgeblleben Ist.
Der Verf. scheidet die sagenhafte und die historische
Zeit, nnd er scheidet sie scharfer, als wir es zu thun pflegen.
Der Anfang der Olympiadenrechnnng bildet ihm die ongefalire
-Grenze beider, obwohl er wohl sieht, dass noch lange über diesen
Zeitpunkt hinsus noch nicht an eine chronologische Geschichte sn
denken ist. Seine Unterseheidnng ist auch mehr qnalitatlrer Na-
tnr. Die Zelt, welche der Geschichte rorsnsliegt, sondert sich
nSmKeh von dieser, der historischen , durch eine Töltlg rerachie^
dene Atmosphäre — dies ist sein Ausdruck ^, die der epischen
Poesie und der Sage! Die fir&hesten Zeiten Griechenland» wer-
den vom Volke Im Glauben nnd im Gefühl aufgeffssst nnd In der
Form der Sa|e IM^liefert. Wie viel oder wie wenig histsvisches
Maferfai in diesen Ssren enthalten war, ffihlten die Griechen
aelbst kein Bedurfntss festzesetzen ; wie viel weniger dQrfea wir
uns anmaassen, eine solche Bestimmung versuchen in» wollea. Was
wir jetzt Poesie nennen, war einst beglaubigte Creschichte und die
einzige Geschichte, welche die Griechen von jenen Zeiten hatten.
Für diese Auffassung haben die Sagen von Theben und Trojn kei-
nen höheren Grad von historischer Wirklichkeit, als die kosmo-
goniseheu nnd th^ogomiselitn Dichtnagan der Griechea. Beide
sind Eingebungen der Muse, welche htor von der Gotter-, dort von
der Heroenvorzeit die allein durch sie beglaubigten Offenbarun-
gen gtcbt.
DIeaalnd die GnindeS^^e, welche den Verf. ftr Jcmo ZtÜ-
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Groto: A. hiatory of GrMoe. L S7S
nnm der 8«fe leiteo; et wM uns schwer mit ihnen iberelasu*
sÜnmeB. Wir haben uns daran gewöhnt, in der lippif wuchern-
den Snge einem einfachen historischen Kerne nachauspüren' und
in den wunderbaren Gestaltungen , welche die ursprüngliche ens-
pfindnngsvolle Anschauung geschaffen hat , eine Immerhin rithsel-
reiche aber doch nicht unverständliche Schrift au sehen. Die
Ssge erscheint uns als eine Krystalllsatlon von glinaendemFarben-
»piel, die sich an einen wirklichen realen Kern angelegt hat, der
aus den Formen jener Krystalllsatlon dem Geiste darstellbar ist.
Männer wie Niebuhr und O. Mo Her hsben dem nach Wissen
strebenden Geiste hier Wege gebahnt. Der Verf. leugnet nicht,
dass eine firkllrung der Mythen, eine historische Erforschung des
iahaltea der Sage möglich sei, aber er hilt sie für bedenklich und
tragerisch; er leugnet, daas eine allgemeine Methode au dieaer
Eatxiffening vorhanden sei; er will daher liebei* von allem, was
etwa hinter der Sage verborgen aein möchte, ahstrahiren, um
dafür die nngeschwichte Klarheit und Schirfe des Auges au ge-
winnen , die Sage selbst in ihrem fippig reichen Wacbsthum um so
reiner an erkennen. Dies Wschslhum vor Allem ^ dem bei den
Hellenen kein einawingehdes Dogma, keine Eifersucht zwischen
den Localtraditionen entgegentrat. So hat ungehindert dieselbe
Sage auf verschiedenem Boden gedeihen können, ohne dass es der
Glaubwürdigkeit der einaelnen Gestaltungen Eintrag geihan bitte;
ja ungehindert haben aelbstin den Grenxen eines Landes ver-
schiedene und widersprechende Localssgen in dem Ciiltus ihri)
Stelle neben elnabder gefunden. Die Geschichte der Ssge, wenn
der Ansdraclc erlaubt Ist, muss ohne Zweifel gewinnen, wenn die
GescbJehte nicht hinter der Sage gesucht wird, und gerade daa
giebt der Legendary Greece unaeres Werkes einen eigenthlkmiichen
Werth. Folgen wir jetat demselben su den einseinen Capiteln.
Capitel 1 handelt von den Göttersagen« Unter allen
theogOBJscben Systemen hat sieh das hesiodeische in der grie-
duscheo Welt die weiteste Anerkennung erworben und ist daher
sowohl den griechischen Skeptilcern, ala den christlichen Gegnern
des Heidenthums imoier das Hauptziel ihrer Angriffe geweaen.
Diesem System aber gelii voraua der homerische Glaube, von dem
die hesiodeisciM Theogo^ie bereits vielfach abgewichen ist. H<h
aer weiss nichts von.Uranbs als einem Vorgioger dea Kronos;
Uranoa and GSa sind ihm nur grosbe und ehrwördige Gottheiten,
wie Okeanos, Tetbys und Nyx. Die Kyklopen des Heslod sind
Sohne dea Uranos und Erfinder des Donners; mit ihnen haben die
bomeriaehen nichts ab das eine Auge gemein. • Von den 3 Oeo-
limanen kennt Homer allein den Briareus, und auch ihn ver-
■othlicb nicht als den Sohn des Uranos, sondern vermnthllch des
Poseidon, nicht ab Bebtand des Zeus im Titanenkampfe, sondern
bei einer Verschwörung dreier .Olympier gegen Zeus. Auch von
Kronos als dem, der seine Kinder verschlingt, ist bei Homer
/V. J«M. A PML m.P^od.KrU. BibL ßd. LVII. Hfl. Sw 18
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S74 1 . Alte Geiebiclite.
keiaiB SpUlr. Von den drei Kraaideli Ist Zeat bei Homer ofeht der
juogAle, sodditrn der iltette ; die Kinder der Khei und dee Kronot
leben vor den Augen der Eliem; noch m ihrer Zeit pflegen Zeut
und Hert bereits heimlichen Liobesverlcehr; auch von einem Ti-
tanenkampf , der den Stura dea Kronos begleitet, ist keine Rede.
In der Unterwelt, fern von den Strahlen der Sonne ^ wohnen nua
Kronoa, Ispetoa und die übrigen Titanen, aber noch immer macht-
voll und ehrwürdig; Hypnos verpflichtet die Hera durch einen Eid,
den aie bei ihnen schwört Zeus und die Olympier sind dem Ho-
mer einfach die regierenden Götter; Zeus rousa naturlich einen
Vater haben, der vor ihm regiert hat, dann alt geworden ist, wie
Peleus und Laertea, und aeinem Sohne den Plats geräumt hat.
Der Kampf swischen Vater und Sohn ist daher mehr angedeutet
als ausgeführt. Dieser Andeutung bemflchtigte sich die unruhige
schaffende Phantasie der Griechen. Schon Eumelos oder Arktin
dichteteb eine TUanomachie. Wie die Kykliker die troiache Sage
erweiterten, so Hesiod die Göttersage, und swar ao, dasa er über
den KronoB hinausging au Uranoa und die Sage vom Sturse des
Kronos nach einer kretisch - delphischen Prieatersage ausführte.
Das Schicksal des Krouos erhält hier seine Motivirung durch die
Schuld des Kronos, durch, das Verbrechen, welches er einst an
Uranos verübt. In der Veratummeluiig dea Uranoa sieht der Vf.
bereits den Einflasa kleioasiatischer Ideen. An die heaiodeiache
Theogouie schliemt sich dann die orphiache. Die Grundsige
jener aind geblieben: die Entmannung dea Uranua, die Geburt des
Zeus n. a. w«, aber mit welchen Znaataen und Erweiterungen!
Nach dem An&nge au : ea treten vor den Uranoa noch Phanea und
Nyx; — nach dem Ende in: voraöglich durch die mythiacbe Ge-
atalt dea Zagreus, Zeua' und Peraephonena Sohn, dea -Vaters
Liebliog und der einstigen Nachfolger, hätte ihm nicht Here durch
die Titanen den jammervollsten Tod bereitet. Das Hera des
Kindes Wird alldn gerettet und von Zeus der Semelc übergeben,
aua der es neu belebt als Dionysos hervortritt» Dies sind die drei
Hauptatufen, welche der Verf. in scharfen Umriaaen setchnet.
Ea versteht sich, daaa, in Betreff der orphiacben, aeine Daratel-
lung auf Aglaophamud ruht, daas ihm Mnller.'s Prolegomeaa be-
kannt sind. Eine Reihe vereinselter Abhandlungen, unter denen
ich besondera.die dea verstorbenen Klauaen In Brach und .Gruber,
ao wie Beftihardy*s Reo. deaAglaophamus hervorhebe, ist Umb da-
gegen unbekannt geblieben.
Wober nttOi fragt der Historiker, woher diese groeae Um-
änderung In den religiösen Vorstellungen der Griechen % Denn
offenbar ist der heitere, unbefangene Volksglaube efaier my thiecheo
Cotttemplation gewichen , der aelbst ApoUon, der lichtvollate aller
griechischen Götter^» sich nicht gana hat entaiehen könoen; und
dies Gewölk einer trüben Myatik , die hinter dem Volkaf^Innben
aubteigt, dringt auch in das Leben ein. Woher nun dieser aeoe
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Grote: A bbtory ol Oreece. I. 875
Odttl TbrtdMhe, igyptiaebe, pbrygiidie VoraftelUBfeu htbeii
■ich io die grieobitchc Denkweise ergoiten* In dem ZeiCrtume
iwiecben lleaiod und Onomkriios l$t diese merkw&rdife Vmgt*
sulta»^ geschehen; die Sagen von Isis ond Osiris, die Verebrnng
der grossen Geltermuller Kleinasiens, die tbracische Dionysesfeier
haben alle daau beigelMgen. Dionysos luid Demeter, die, wenn
de auch uralte hellenische GoiUieit^n waren, dech innerbaib der
hotneriaeben Sphäre keinen Raum fanden, treten nnn in den Vor-
dergrund, aber auch sie nicht als die einfachen Natnrgottheitent
die Nator wird Tielmebr das geheimnisBvoile Symbol ffir andere
Ideen, weiphe m den- Hysterien mitgetheilt werden. Die Fest*
feter seihat nimmt den ekstatischen Charakter des vorderen Asiens
aD;iä bitdenaich Gebeimlehren, die nur den Geweihten offen*
bart werden, mit Cerimoni^n ond Rken, die dnr|di ihre KUnatlieb*
keit einen eigenen Priester^tand nöthig naiairben. So Ist s. B. die
ReinlguBg dea Mordes bei Homer noch ulibekannt Der Bf Order
geht bei ihm ins EbJl oder vergleiqbt afch durch eine Oeldboaan
mit den Verwandle«. Dann gilt Reinignng des Mörders für nnr
erldaalieb. Die erste ist bei Arktfas, ^o Achiiloa ffir den Mord
des Tbersitea geaUrnt wird. Andere folgen in der besiodeisohen
Epik; aber noeii ahid ea die Könige, die Faroiiienblupter, welche
dieae Beinigung follsieben, bis auf Krosos. herab. Bndlich kommt
sie in die Hand vonPeraonen,dle, wie Epimenides, durch b^
sondere gotilicbe Offenbarung vor Andern befähigt sind und Mittel
beaitaea, durch welche der Zorn der Götter besänftigt oder ihr«
SegMog berabgeaogen werden kann. Dies die Ansicht dea Verf^
Er moas gleicbwnhi adhat negeateben, daas der BinBnaa den
Fremde nicht hlnrekbt, diese Umgeataltuog au erklären, dasa
ihm viebnebr onaloge Voratellwgen begegneten, welche in Grie-
cbenknd einhefaniseh waren. In den Eöen heilt Mola m p ua dia
Töchter dea ProCoa von dem Wahnsinn, mit dem Dionyaoa dto
Vergcbterianen ee|nea Dichtes gestraft hatte. Beim Homer bat
Mnlter auf mystische Elemente aufmerkssm gemacht, deren Zahl
aieb noch vermehren Hesse. Diese Elemente sind nicht etwa spB*
tare Zneitne; bn Gegentbeil , sie sind iUer eis Homer, 9fa»d dnrdi
die neue homerisch« Plastik verdunkelt worden, lebten aber im
VoUte, jn örtlidion Traditionen fort. Die bomerleehe Voratel^
laiigew«ise ist, wie geMgt, nkht die primsre. Doch kehren wir
la dea Hrn. Verf. surütefc: Die Urageataltui^ der religiösen Ideen
aird am klaratea,,wenn men den Dionyaoa, wie er Im honMrl^
teheo Hymnua ei9chejn|, jnit dem dea Euripidea vergleichen will,,
die lKln41icfae Heiterkeit der alten Dionjraien fn den ländlichen De-
mew VM AUika oder in TM'eut mit der wilden Lnsti welche der
aawiderttehlicbe und furchtbare Golt hi aeine raaenden Dienerin^
nea er^oaa^ Von Dionysoa wendet er aieb a«i Demeter und be^
sendete ab dem bomcriicben Hyssnusi deaien Ereihlung er knva
referirt« ehM afeh anf dm XJütecsiicbnngen iiber 4ßn Dichter des-
' 18*
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S76 Alte GMdblohte.
selbeo, tiber du Fest, dem er bestimmt war — ob BleuriDien oder
P«nathenSen — , über die ganze Tendena dieaer Diebtuag^, über
welche Preller so eehön und eindringend fesprochcn, weiter ein-
«ulaaaen. Er begnfigt aich auf das Wachsthum und die Brweite-
rang der Vorstellungen, von Homer au Hesiod, und von Hesiod
SU dem Hymnus, so wie auf die Tersebiedenen Gestaltungen der
Demetersage in Attikm selbst hinauweisen.
Der Hymnus auf Apoll hat uns in Deutschland in den leta-
len Jahren eine Reihe von Untersuchungen gegeben , die dem Vf.
noch nicht beiwnnt sein konnten. Die ersten tiefen Blicke bat
Karl Lehr 8 in die Composition der Dichtung gethan; dann alnd
die Arbeiten von Schneide win und Creuaer gefolgt, welche
beide das GIQck gehabt haben, in G. Hermann einen die Frage
weiter führenden Beurtheiler au finden. Hierdurch treten die
Terachiedenen Stucke, ana denen das Gänse insserlioh zusamnen-
gestikckt ist) aweifeiloa klar vor daa Auge. Es bleiben jedoch der
d e I i s c h e und der p y t h I s c h e Hymnus die Haupttheile. Auch
bei Apoll ist das Wachaen der religiöaen Voratelloogen recht deut-
lich zu ersehen, sowohl nach Aussen, die Ausbreitung aeioea
Dienstes , als nach Innen, die innere Fülle der Gottheit. Bei Ho*
mer ist Apoll der Freund der Troer; Bogen und Wahrsagung aeine
Attribute; mit Gesang, Heilkunst, Sonne hat er noch keine Ge-
meinschaft. Jetzt wird er als Apolleu Kameios Hanptgotl der Dö-
rfer; ala Apollon Patroos der Beschützer der lonier; die Auabrei-
long des Hellenenvolkes in Ost und West lehnt sich an dss Orakel
dea Apollon; er iat der Archagetea;* sein Tempel in Delphi giebt
dem Amphiktyonenbunde die letzte höchste Weihe. Da lot er
der eigeutlich hellenische Gott geworden, seine Tempel und selae
Sagen erfüllen Griechenland ^ die letateren nameutHeh da lo be-
Bonderer Lebendigkeit, wo Agone und Hymoenvortrage aich ao
efai solches Heiligthum anschlössen. Aus diesem Ocean von Sa-
gen enthllt unaer Hymnus einige Tropfen , aber gerade die Wei-
hung der berühmtesten Tempelstatten. Dieae Sagen aind die
ilteste Geschichte der Griechen, und durch ihrea Zauber geschah
ca gerade, daas die wirkliche Geschichte erst so spat emporkam.
Sie lehren kein Dogma, sondern vergegenwärtigen in lebenavoUeo
Bildern, in ehier Att peraönlieher Göttergeachichte die Zeit, in
der die Götter aelbst vom Olymp niederstiegen , um persöalidi
unter den Völkern ihre Verehrung au begründen. Deber Aphro-
dite ist schon bei Homer und Hesiod eine Fülle von Wideroprü-
ehen. Dort ist sie ein Kind des Zeus und der DIone; hier ent-
springt sie, nach der VeratSmmelong des CJranua, aua demSchaum
dea Meeres; in der Odyssee ist sie daa Weib dea Hephasto«, der
in der Theogonie mit der Agiaia vermiblt iat. In dem Hyaanua
Iran wird die Göttin, die Mutter dea Aeneas,>mit der kypriacheo
Tempelsage in Verbindung gebracht Aphrodite beherracht alle
flotter und GöttfaiaeD; nur Athena, Artemiaund Heatia nlchi; sie
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Grot« t A huiorf of €reece. I. S77
bekemcbt auch den Zeos ond IImI ibo der Here verfeMen; dafi^
legt Dan aber Zeot auch in ihr Her« die Liebe m Aochiscs ; «ie
verllfat Kypro«, nm ihn aufiosuchen, und kehrt, geatillten Ver«
laogens , wieder dorthin XHröcIr. Ohne Zweifel iat in aiter Zeit
die Verehriinf Apbroditena in gans Griechenland wenig bedeu«
tend; Dichter wie Heaiod im Katalog der Weiber, wie Steaichoroa
hiben aie mehr eingeflochten; den Tragikern ist aie eine immer
wichtigere Gottheit geworden; dagegen hat de wenig oder gar
keine cinheiroiaehen localen Woraeln, welche letsteren die wahr«*
baft lebendigen and treibenden alnd. — Von da wendet aich der
Verf. snr Athena, die allerdings an Aphrodite und Dionyaoa im
entachiedenaten Gegensatse steht Der Verf. weist aaf den ficht«-
belieninchen Charakter der Göttin, auf die verachiedenen Vorstel-
luogen Ton ihr, welche allmilig au einem Gesammtbilde vert
schnolsen, aaf die beaondere Bedentung^ der Athena für Athen
hin, so wie aof die Art und Weise, wie man, ohne Verletanng
ihrer JtingfrauHchkeit , sie sn Brechtheus und Ericbthonios in ein
multerlicbes VerhiltnIsB au setsen suchte. Auch bei Artemis
fanden rerschiedene Grundformen statt ; die taurische Artemis und
die Göttin Ton Bphesos wsren jedoch au sehr von der Tochter der
Leto ferscbiedcn, als dass hier ein Inelnanderwachsen möglich ge«
Wesen wfire. Apoll , Artemis und Athena sind vielmehr gerad«
die Gottheiten, welche die fremdartigen Elemente immer mehr
Ton sich aa^gestossen haben, am den Geist des Hellenenthums in
sich desto reiner abausplegeln. Offenbar hat auch der Glaube an
Poseidon viel Veränderungen erfahren. Umgekehrt wie bei
saderen Gottheiten, ist seine Verehrung in slter Zeit weiter ver««
breitet'g^ewesen, sIs spiter. In Athen ,Aegin8, Arges, Naxos isfe
er der nchütseAde Stammgott gewesen; aberall hat er anderen
Gottheiten weichen müssen. In Onchestos und Kalsuris haben
tich am sein Heiligthnm Arophiktyonien gebildet ; der ssronisohe
wie der korinthische Busen haben unter seinem besonderen Schut»
gestandea. Aue diese Besiehungen , ingleichen die Dienstbsrkeit»
welche er mit Apoll und Herakles theilt, sind vom Verf. in geist-
reichen und anregenden Andeutungen berührt. — In gleicher Weise
werden Here, tiephastos, Hestia und Hermes, der letstere nsch
dem homerischen Hymnus, behandelt. Zeus schliesst diese Reihe.
Schlieanlich die Bemerkung, wie aus factisch bestehenden Ge-
braochcn and Riten jene Eraahloogen entquollen sind, indem daSL
Volk oiclit ruhte , bis es jene Riten in einer Götter» und Heroen-^
gesebicble und durch dieselbe begründet hstte. '
Dan 2. Capitel enthält Legendi relating to, heroet and men.
Die Tbeogonie enthält keine Brsshlung von der Schöpfung den
Maiacfaen. In den Werken und Tagen dagegen begegnen wir
einer Reihe von Geschlechtern. Es sind, wie heksnnt, dss goi*
dene, dassilbeme, das eherne, das heroische und daa eiserne.
Unter diesen steht das heroische als ein fremdartiges $ es liat aeinen
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278 Alte GMchiebte.
Namen Ton kefaiem MeUHe; ea ttebit auch in keiner Inneren Be-
lieliiing SU dem verhergehenden ehernen. Mit der Lehre Tim
den Gesehiechteta hängt die Dimonenlehre sehr genau sotam-
men, die jedoeh von den homerischen Vorstellungen »ehr ab-
iretchC. Bei Homer gehen die Götter selbst unter die Mensehen ;
bei Healod dagegen thon dies die Dimonen , weiche von den Glk-
tera generell verschieden sind. Die Dimonen sind nimllch die
nasichtbsren Bewohner der Erde, die Reste des seligen goldenen
Geschlechtes der Menschen, die Diener und Vollstrecker des
gftlilichen Willens, segnende und schiltaende €knien. OiTenber,
meint der Verf., sind hier In der Vorstellong ron den 5 aufeinander
folgenden Geschlechtern zwei Adern susammengetlossen: 1) eine
ethische, indem der Dichter die fortgehende Verschlechtertmg
des menschliehen Geschlechtes bis sn dem Punkte seigen wollte,
den daa Gedicht selbst vorfindet; diese Stufenfolge liberbniekt
gewissermaassen die Kluft, welche den Menschen von Gott schei-
det. Hierein mischt sich nun 2) eln^ mythische Ader. Der Dich-
ter wollte allerdings lehren, wie Selon, wie der Amorglner Slmo-
nides, wie Phokylides; aber er wollte doch auch nicht das gÜn«
•ende Bild der heroischen Zeit Sbergehen , ond er schob diesen
ao ein, daas dadurch der Znsammenhang des eisernen GescMechtn
Bsk dem ehernen unterbrochen wurde. Ueberhaopt, bemerkt der
Verf;, Ist in den Werken und Tsgen schon ein neuer Ton der
Empfindung, der in die griechische LItteratur eingednmgen fot.
Die Tendern des Gedichts ist sntlh eroisch. Anstatt Bewnn-
de#ungfnr abentenerliche Unternehmungen einaufl&ssen, empfiehlt
ea dieatrieteste Gerechtigkeit, die strengste Arbelt nnd Maoalg-
kelt, so wie eine Sorge fAr die kleinen Speclalititen der ZakimflL
Aber wie Klugheit und Rechtsohairenheit die Mittel aind, m
dnOBS gMckiiohen Wohlstand su gelangen, so ffihlt dar Dtebter
tief die Schlechtigkeit seiner Zelt und wendet sich mit Wider-
willen von Ihr ab, nicht weil sie nnfShig ist, den Speer des Aehfl^
loa an schwingen, sondern weil sie riabertsch und spitibSbiseh ist.
Welter erhielt auch die Dfimonenlehre eine neue Gestaltung.
Daa goldene Geschlecht lieferte die DSmonen^ das sHbeme ^«o«
%9iviöi (iiHaQig^ denen aber auch noch Ehre nachfolgt. En war
natttrlich, hieran ein Geachlecht böser Dimonen anauknftpfen
und ala aolcbe den guten gegenSbersostellen. Diesen Sehritt
haben dann Bmpedokles und Xenokratesgethan, dann bhira
einer besUasniten Erweiterung PIsto, bis endlich die Vorstellong
von den Dämonen fiberhanpt als Böses stiftenden Wesen snr Herr*
aahafi gelangte. Diese bösen Dimonen mussten den griechischem
Sebkeni: willkommen sein , nm durch sie das Böse entatehen sti
haaen, das der fromme Glaube sich scheute von den Göttern
aelbat herculeiten. Demselben Probleme, d. h. wie das Debet in
die Welt gekommen, ist aneh die Mythe von Prometheaa«
nnd Pan^lora gewidmet Beide Brklinmgs versuche, obwt»fil
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Grote : A hifliMy of Greece. I. S79
ejutiider widersprechend, haroiotiireii gleichwohl mit dem Plane
de» Diditers ^ der auf eine klagende und didaktische Schfitsnng
der Gegenwart gferiebtet ist. Der INehter geh&rt, wenn Herodol
lliB aaeh mit Hon^r «usamroenslelU , doch, nach Ton nnd Gedan-
ken des Gediisbtes an arthelleQ , offenbar mehr dem Zekalier dea
Ardiilocho» and des Simooides rod Amorgos su. Hier wie* dort
die«elbe Besiebnng aar Gegenwart, dieselbe Nafgnng, seine eige*
nea Unfälle su ochildem, dieselbe Benntsiiog dea Apologa, dieselbe
Asticht von deos weiblichen Geschlechte. Bei einem Mangel an
auMcren Zeugnissen wurden diese inneren Gründe uns rerhindom,
das Gedicht alter ab 700 so aetaen. Der Stil das Gedichtes neigt;
dass der Htsxnmeter, wie vortrefflich für die Sage, doch nicht für
Pdemik und Moral recht geeignet war nnd etwas Monotones er«<
luelt. Daher das Bedürfnisse su diesem Zwecke ein lebhafteroa
Meira» zii.fiehaffeo^ nlid das war die Elegiennd der lambos.
Capitel 3. Die Sage vom Geechleehte dea iopeioe. . Der
lapetiden afnd bei Hesiod vier: Atlss^ Menötios, Prometheus nnd
Epimelheita. Von diesen Ist In der Odyssee mir einer erwfhnt^
Atlas, und auch er nicht als Sohn des lapetos; Menfttios ist gsoa
bedeutungaloa; die beiden ietateren dagegen biMen einen der be«
dentun^T^llsten Theile der griscblachen Sage. Bei Hesiod ist
diese Sage an 2 Stellen entwickelt, in der Theogonie und in den
Werken nnd Tagen. Pr ometheu» ist nicht der Schöpfer der Men*
sehen, er nimmt sich ihrer nnr ün bei derii Streite swischen Q6t*
tern lud Menschen und verschafft ihnen fiel den Opfern den ben*
seren Aotheii. Dsßr entlieht Ihnen Znos das Feuer. Prometheus
hilft Ihnen snm aweiten Male und holt ihnen das Feuer. Da
schickt ZeuB ihnen die Psndors, von sUen Göttern reich begabt i
dnrch nie wird daa mensoblielie'Glfick merstört. Nach der Theo*
gonie ist Pandora eben als Matter und Reprisentsntin des walb*»
liehen Geschie^htes die Verderberin der Menschen. Ba ist daa
dieselbe Vorstellung wie bei Simonidea, Phokylidea u. s. w., dasa
des Menschen all ihr Unglück rem Weibe komme. Die beaono
dere Rache, weiche den Prometheus trifft, geht in der Theogonie
unmittelbar vorher. In den Werken und Tagen hat der Mythus
schon eine erweiterte Gestalt. Pandora kommt zu Bpiroethens
nnd öffnet hier die bekaante BHiihsiB^in der die Uebei und die tu
ihnen gehörende Hoffnung verschlossen geiisiten wurden. Pen*
dorn bringt diese Buchae Hiebt mit^ sondern findet sie bereits hei
den MeAschea ror. Die Uebel strömen hinaus. Ware wenigstens
die Hoffnong mit hinsusgelassen wofc-den. So erglessen sieh die
Leiden ober di0 Welt, ohne die Hoffnung. Vf. ist bei dieser
AuHasauag der Sage Ritter gefolgt Die healodeische Ansicht
ist non anch von Aeschylos wieder aufgenonunen und wesentKeh
veiindert. Die menschliche Race hat hier noch nicht einen Zu-
atand von Qloek und Ruhe genossen, den sie nachgehends vertiert,
aendem ist in einem ursprünglichen Zustande von Schwäciie and
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SSO Alte G^Mhiohte.
Elend. Er onlerdruckt beides, den Streich, weldien Prometbens
dem ZeuB beim Opfern gespielt btt, nnd die Sendung der Pnn-
dorm, was gerade die beiden wichtigsten Theile der heaiodeitchen
Auffassung sind. Dagegen hebt er den Raub des Feuers hervor,
der bei Hesiod nor leicht berührt wird. Hat Aeschylos hier die
nittilce Einfachheit der Ertahlung verlassen, so ersetst er dies
andererseits durch eine Menge tiefer Ideen, Qber das Verhaltniss
des Menschen sn Gott, welche seine Tragödie nor liedentebgs-
▼ollsten unter allen griechischen ProdncUonen machen. So der
Verf. Die Ansicht Schömann*B scheint ihm nur aus der Beur-
tbeilnng Ritter's in den Wiener Jahrbüchern bekannt su sein.
. Das 4. Capitel hat die Sagen von At§o9 suro Gegenstande,
aendet aber eine allgemeine Bemerkung ober die Heroensage über-
haupt voraus»
In allen griechischen Stimmen ist ein Bedürfniss gewesen,
durch eine längere oder kürsere Reihe von Ahnherrn die Gegen-
wart SU verbinden mit einer gottlichen Vorseit. Die Namen in
diesen Genealogien sind grosstentheils Gentll- oder Localoamen,
die dem Volke sugehoren , Flösse, Berge, Quellen u. s. w. persö-
nificirt und als leidend oder handelnd anfgefiihrt. Sie beiaaen
Könige; ein Körper von Cnterthanen wird atillschweigend um sie
her vorausgesetat; von einem Volke ist nicht die Rede; dies er-
scheint eben jn den Schicksalen jener den Stamm repritentiren-
den Familien. Zweierlei Bedurfnisse wurden hierdurch befrie-
digt: 1) die Lust an romantischen Abenteuern; 2) das Verlstigen,
sich durch eine ununterbrochene Genealogie mit den Göttern cn
lerkuupfeo. In diesen Genealogien nun sind menschliche nad hi-
storische so gat wie göttliche und «usserhistorische Elemente ent«
halten. Eine Scheidung swischen diesen wurde allenfalls möglich
sein, wenn die Zeit, in der diese Jitymologien gebildet wurden,
genauer SU bcatimmen wäre. Gesetstaber andi, wir kött«ten
diese. Scheidung vornehmen, so dürften wir es nicht; denn in
den Augen der Griechen haben alle Glieder in jener Genealogie
gleiche Auotoritat; ja die Götter und Heroen, mit denen aie be-
ginnen, haben deren am meisten; sie sind die ma wenigsten su
entbehrenden Glieder. Die übrigen dienen zur Vermittelnn^, und
hierbei kommt es nicht ^iif^lleLfinge der Reihe, sondern s«f
deren Goutinuitat an, auf die Anknüpfung an einen göttUcben Ahn-
herrn. Die Lange der Reihe soll nur den Anspruch auf eine hö«
here Abstammung mildern, nicht ihn verstärken. Man kann
sieb fttglicher im 15. Gradeden Nachkommen eines Gottes nennen,
eis dessen Sohn oder Enkel.. Aus diesen Gründen also, 1) weil
es unmöglich ist eine sichere Grenso su sieben, 2) weil dadurch
das Weaentllcbe in der griechiacben Auflhssung würde verindert
werden, — giebt der Verf. Jede DIstinction swischen historisdie«
und fiogirten Gestalten in diesen Geschlechtstafela auf. Folgen
wir ihm su der von Argoa.
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Groie: A hifiory of Greece. I. S81
Die Genealogie von Argoi geben rni« Apoilodor and PaoM-
nias. Akorilaos, liellanikos , Andere hatten sie glefchfalia gege-
ben; alle, wie et geheint, wesentlich nbereinsiiromend , und doch
bei jedem Einxelneo apedelle Abweichnngen. Der Verf. hat die
beiden ersleren zu coroblniren gesucht. Wir halten dies Combini'
ffB fnr falsch. Die erste Thätigkeit des Mythologen ist die des
Zerlegens und Scheidens. Dies Verfahren zeigt uns« dass die
UebereiDstimmnng stattfindet in den Haaptsageu , die sich inner-
halb dieser Localitit ansgeUldet hatten , die Abweichungen aber
ia den vermittelnden Gliedern , dnrch welche jene IlauptgestaltCD
rerbunden nnd in eine Art System gebracht wurden. Phoro-
aeuB, Niobe, lo, dann Danaoa, Lynkeus, Akrisios.,
Proloa ond die Pmiden, auch Arges, Apis waren gegebene,
reciplrte Grössen, an denen ohne Verletzung des alten Glanliena
nicht wohl konnte geiudert werden. Die Mittelglieder dagegen
zwischen Niobe «nd lo gestatteten dem Logographen eine freiere
Wahl. Der Verf. hat diese Variationen nun mit grosser Genauig-
keit rerzeicfanet, immer aber sich anch hier Ton der materiellen
Anfsiblong zu der geistvollsten Fassung erhoben , wie z. B in der
Würdigung der faerodoteischen AufTassnng als einer aolchen , in
der der alte religiöse nnd politische Charakter Terschwonden nnd
dafür eine nnchteme quasi-historischo Ersihlung fibrig geblieben
ist, die den groasen Kampf zwischen Persien und Heiias vorbe-
reitet haben soll. In daa Einzelne können wir unmöglich eingeben.
Cnpitel 5 bandelt von Deukai^an^ Hellen und den Söhnen
äee Helien. In der Theogonie wie in den Werken und Tagen
beben Promethena nnd Bpimetheos eine religiöse, ethische und
aodate Wichtigkeit; aber es knöpft eich noch keine Genealogie
dsrao. Brat der Katalog der Weiber bringt sie in den Strom .der
sagenhaften Genealogie, indem Denkallon als Sohn des Promo-
thenz nad der Pandora , Pyrrha aber als Tochter des Epimethcua
gilt. Denkallon hat nun eine doppelte Bedeutung: 1) als derjenige,
welcher sich ana der groaaen Fluth rettet; 2) als Vater des Hellen,
wabrend Andereden Hellen ohne Weiteres zu einem Sohne des Zeua
BMchteo. Deukallon gehörte ursprunglich nach Kynosu. Opus; dann
nach der Fluth herracht er ikber Phthiotis ; das Schiff, das ihn rettete,
badete^ nach der hierrachend gewordenen Sage, auf dem Pamass,
nach Hellanikoa auf dem Othrys; Aristoteles verlegte die Fluth ins
weatliche Griechenland, nach Dodona und an den Acheloos; in der
megarincdien Landesaage rettet aich Megaros dem entsprechend
anf die Geraneia. -^ Denkallon nun hatte 2 Söhne: Hellen und
Amphiktyon und eine Tochter Protogeneia , deren Sohn Ae-
Iblion. Hierin liegt die Bedeotnng l)derAmphiktyonieund 2)der
gymnisehen Kimpfe för daa Gemeingeföhl der' Hellenen ausge-
sprochen. Von Heflen stammen dann Aeoloe, Doroa, Xulhoa.
Dieze Genealogie bt nachhomerlaeh ; sie findet aich zuerst Im hc-
zfodebdien Kataloge. Offenbar aind Aeolos nnd Doroa die ächten
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382 Alte Gewbidbie.
und nraprun^Mben Hellenidcn; denn Xiilhos ist nicht fiponymo«
dnea Volkes geworden , sondern di6nt nur als Termittelndes Gliedi,
am Ion und Achioa, die wieder sn einander gehören und jenen
ferne stehen ^ in die Verwandtschaft mit nufsunehmen. Bei Apol-
lodor erhSlt nun Doros bei d^r Theilung daa Land nördlich vom
korinthischen Golfe, ti^v nigav nalonowi^öov^ nlso ein weiteres
Gebiet als daa spatere Doris, womit auch stimmt, wenn Aetolos,
qwyanf ig tijv KovQijrldtt y^v^ von Doroa aufgenommen wird.
Sein Sohn Pleoron heirathet des Doros Tochter Xanthippe. Es
ist wichtig, dass endlich einmal diese Tradition wieder nur Gel-
tung gebracht wird^i gegenüber der herodotelsdien , auf welche 0.
Müller mit sa grossem Vertrauen seine Ur^esdilchte der Dörfer
gegründet hat. — Die Genealogie^ welche Doros^ Ae6los und Xu«
Uios SU Söhnen des Hellen macht, ist Tecmuthlich aus der Zeil
des Katalogs der Weiber, d. h. dem L Jahrhundert nach der
Olympiadenrechnung, wahrscheinlich auch die, weiche den Hei«
len SU einem Sohne des Deukalion macht. Aethlioa ist euch eine
hesiodelsche Person ; ob Amphiktyon , Ist wenigstens nicht sn be-
weisen. Sie konnten nstnriich nicht eher entstellen, als bis die
olympischen Spiele und die Amphiktyonle Geltung und Elnftusa
erlialten hatten. Der Verf. bemerkt sodann die SagenamMilh in
Betreff des Doros. Auch über Xuthos erfahren wir sehr we-
nig, ausser der Brsähinng von Kreuaa und Ion, weiche der atti-
schen Landessage angehört. Achäoa erscheint anderwärta io
einer sehr verschiedenen Genealogie. Nach DIon. I. 17 aiod
Achsos, Phthios und Pelasgos Söhne des Poseidon und derLariaaa;
sie wandern von der Peloponnea nsch Thessalien und vertlMilen
das Land unter sich. Ihre Nachkommen Im 6. Glitde werden
durch Deukalion an iet Spitae dfer Kureten und Leieger vertrieben.
Bei Paus, kehren dann Arcliander und Ardiitelea nach der Pete*
ponnes snrück. Wieder eine andere Ansicht glebt Strabo 8. p. 365,
vermnthlich die des Bphoros. Br lässt die Achier milPelopa mua
Phthia nach der Peloponnea kommen und diese von ihnea den
Namen des achaischen Argoä erhsiten. Das freie, wnikütiiefae
Spielen mit den alten Sagen Ist jedoch nirgends so au erkeanen,
wie bei Buripides. Im Ion macht er den Doroa and. Achios so
wirklichen Söhnen dea Xuthos; den Hellen Utest er gans eua;
Xuthoa ist Ihm ein Achaer, der Sohn des Aeoloa., dea Sohnoe dea
Zeus. In awei anderen Dramen desselben DIchlers ist dagcgea
Helle« als Vater des Aeolos und Sohn dea Zeiia aufgeführt, n.
Weicker Trag. II. p. 842.
Im folgenden Capitel geht mm der Verf. sn den Aeoliden
ifoer. Br leitet es mit einigen vortrefflichen Beraerkungeai ein«
Die griechische Sagenwelt tritt uns mit einer solchen .Symmetrie
und in solchem Zussmmenhang entgegen^, wie sie Ihr nicht kon*
nen ursprünglich eigen gewesen sein. Die alten Balladen atiA Ge*
achichten, die bei den Festen gesungen oder eraihlt wurdcai^ die
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Grotet A ÜUtoryof Greece. I. S83
reHfiofren Ersaklnngen, welche die Exe^eteo jedes Tempeb knr
Brkliniiif der Gebrinche dieses Heiligtliums Tortmgen^siod uns ver*
loren ; sie waren öline all^nZusammetifisng; wirsehen dieorsprohf^-»
Keh fsotlrten BlenieDte nur nocli in dem Strome^ in dem sie diirdi
ipitere Dichter and Logographen flnssig geworden sind. Das
erste so verbindende und systemaUsirende Weri[ sind die hesio-
deitehen Gedtcbte. Ans ihnen haben die Logographen gesciriipft;
Hekataos^ Pherefcydes, AIcustlaos iebten zu einer Zeit, wo die
Vorsteilnng Ton Hellas als einem grossen Gänsen tief jedes Heile*
fiea Seele bewegte- und die AlMtamroang aiis einer grossen ge-»
mefosamen Wnrael popul&rer war, als die Antochthoneneitelkeit
der einseinen Landschaften. Auch diese Logographen sind för
ans verloren nnd nns nur in Apollodor und den Schollen erhalten,
welche wir, Tcrbnnden mit den Dramatikern und den Alexandri-
nern, als unsere unmittelbare Quelle an betrachten haben. Nach
dieser Vorbemerkung wendet sich Vf. zu dem eigentlichen Gegen-
stände seiner Untersuchung.
Aeolos ist der Sohn des Hellen; aber die Aeoliden aind ilter
sIs ile hesiodeische Genealogie. Wir finden sie bereits bei Ho^
mer: die Aeoliden SIsyphos, Kretheus und Tyro, die edel-
geborene Tochter des Salmoneus, wenn dieser auch nicht aus*
drdckllch als Aeolide genannt wird. Offenbar stehen die Aeoliden
in eineffii speciellen Verhiltniss su Posefdon. Eigenthümlich
ist diesem Geschlechte der stolae anspruchsvolle Charakter der
Sohne Poseidons, welcher Sterbliche Tcrleitet, sich den Göttern
gleichaustellen und diese hersusaufordern. Mach dieser Vorbe-
merkung spricht Vf. luerst Ton den Söhnen^, dann von den Töch-*
tem des Aeolos.
Er Terfolgt zuerst die Linie des Salmoneus durch dessen
Tochter Tyrozn Peltas nnd Neleus und dem Geschiechte der
Neiideii , weiches mit Melanthos in Atben neue Wurzeln schlug
und bfer, wie in den ionischen Pflansstidten , in spste Zeiten hin<>
abreichte. Zwischen Nestor und den Neliden in Athen ist die
Linie off^übar unterbrochen. Herodot 5, 65 rermittelt sie durch
Peisistratos, den Sohn des Nestor; Hellanikos dagegen (fr. 10 der
Pariter Ausgabe) macht den Boros zu einem Sohne des Perikly-
menoa. Der Charakter der Aeolide» tritt hier gleich entschieden
hervor; das Wild leidenschaftliche des Gemüths, die hervorragen^
den Heroinengestalten (Tyro, Chloris, Pero), die Verbindung mit
Poseidon und die KSmpfe mit Herakles, danebe» die Mystik itif
Haas des Meiampns , eben eins jener fremdartigen Elemente bei
Homer.
Me zweite Linie ist die des Kretheus. Homer hatte von
den Kindern der Tyro gesungen, wie sie zuerst dem Poseidon den
Pelias lind Neleus, dann dem Kretheus den Aeson, Pherea
und A m ythaon geboren. An dieae Grundlage schlosa aich der
henodeisiche Katalog an: Des Pherea Sohn nun ist Admet, der
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284 Alte GeflchicÜte.
Gatte der Alkestis. Des Aesoa Sobo aber ht laion. Hier
nun ist reichster Stoff für Sagenbildung; ; Homer hatte hier voUtuf
freies Feld gelassen. Er kennt Kirke, die Schwester des Aeetes;
er kennt Agamede, die Tochter des Augelas, die KräuterkuB-
dige; er kennt auch II os, den Sohn des Mermeros In Bphyra^
aber noch nicht Medeia. Dann sind ihm die Fahrt der Argo nnd
lason, der Schützling derHere, bekannt; in diesen Sagenkreis nun
werfen sich die nachhomerischen Dichter, indem sie mit grösster
Freiheit combinlrten, localisirten , Namen und Personen schufea
und umschufen , bis in die spätesten Zeiten hinab. Bcsondeta der
Tod des Pelias durch die Hand seiner eigenen Töchter und die
Ihm SU Ehren Ton Akastos versnstalteten Leichenfestlichkeitea
lockten epische und tragische Dichter, wie bildende Kfinstler, su
freien Phantasiegebilden.
Demnächst folgt als dritte Linie die des Sisyphoa. Slsy-
phoa gehört nach Korinth, uod zwar als dessen Gründer. Eine
andere Stellung jedoch gab ihm Eumeloa, dem Andere nach-
folgten, lii künstlicher Genealogie suchte er den hier urheimf-
scheu Heliosdienst zu verknüpfen mit der Verehrung der Medeia
utid ihrer Kinder, wobei er an offenbar vorhandene und anerkannte
Culte anknüpfte. Daher die Geltung, welche seine Dlchlnng,
nicht bloa unter den Korinthiern, erhielt. Von Hedela , ala der
rechtmassigen Herrin Korintha ^ bekommt dann erat Sisyphoa das
Reich. Dieser hat zwei Söhne, Glaukos und Ornytion. Von
Ornytiou stammen die Könige, deren Namen den Zeltrauin tob
Sisypbbs bis zur Dorisirung Koriuths ausauflillen dienen; von
Glaukoa dagegen Bellerophon uHd dessen im Glanz der homeri-
schen Poesie hellleuchtendes Geschlecht. In Bellerophon, in dem
V ö icker nicht ohne Grund geradezu die vermenschlichte Gestalt
des Poseidon llippios erkennt, haben wir wieder die enge Besie-
hung der Aeollden zu Poseidon, so wie eine durch PoaeidopadSeiist
vermittelte Verbindung zwischen Lycien tind' Korinth vor uns.
Die vierte Linie, ist die des Athamaa. In iltester Zeit
schon sind hier fremdartige Dinge verkhiipfl, deren ScheidnD^
Müller gelehrt hat. So gleich in der doppelten Vermihliuig
des Athamaa mit der Nephele und der Kadmoatoditer Ino, deren
Sohn Melikertes (der Melkart der Phönicier) in Megaria und Ko-
rinth beimisch geworden ist. Dann hat Athamaa selbst ^ine dop-
pelte Heimath, zu A los in Aehaja und zn Orchomenoa. Hiermit
verbindet sich die Argonaotenssge. Wir verweisen, ausner auf
die Minyer, noch auf die betreffenden Abschnitte in Bckermaim^s
Mythologie, in welchen jeder Kündige Mullefs Geist fahlen wird.
In diesem Sinne ist alles gehaltcfn, was der Verf. Ikber das minjei-
ache Orchomenoa aagt.
Hierauf wendet sich der Verf. sn den Töchtern des ^eolos.
Alkyone, die Gemahlin des Keyx, eröffnet die Reihe. Der
UochmuCh der Aeoliden kommt gleich hier aom Voraehein. Dann
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Grote : A bitiory of Greeeo. I. 2%
Ktnake, tod PMoldon Miiitcr des Aloeo« ood SUmninintter der
Aloiden Oloi uod BphUltea, GesUlteo, in denen sich der
Charakter der Aeoliden aafa Getreueate abprigt. Sie werben um
Here and Artemis; sie halten den Area In achweren Banden; ale
wollen den Olymp atnrmen ; ea lat eui acht poaeidonischea Oe«>
lehiecht. Andererseita macht Eameloa der Korinther den Aloeua
lu einem Sohne dea Helios. Den Tod der Aloideu setzt die herr*
lebende Sage nsch Naxos; es scheint, dass man sie einen durch
dea andern fallen lieaa, am damit ihre Unbeswinglichleit durch
jede andere als die eigene Kraft auasudrficken. Daa Geschlecht
derKalyke hat för daa ilteste Griechenland eine grössere Be*
deutong. Sie ist mit Aethlios, dem Sohne des Zeus und der Pro-
togeneia, Termfthlt, welcher eine Colonie aus Thessalien nach
Blis fuhrt. Eiis hinwiederum sendet den Sohn des Epeios Ae-
toi 08 aber den korinthischen Golf nach dem von Ihm benannten
AeioUen. In Elia sind ureinheimische Gestalten Endymion , Au-
gelsa, die Molioniden, lom Theil Reste aua einer Zeit, wo in^Klia
der Hellosdienat wie su Korinth blähte. Helios, Augelaa und
Agamede sind mit Helios, Aeetes and Medeia correapondirend.
In einer Zeit, wo die Geachlchte in genealogiaeher Form an die
Götteraage angeknöpft wurde, treteo die Stammnamen dea Epeloa,
dea fileioa hlmu; die Blüthe der olymplachen Kampfspiele be-
wirkte dann , dass Aethlioa eingeflochteii worde. Daa allea aber
geaehah In vollster Freiheit. Die Einen nsnnten Epeios den Sohn
de« Aethlioa, Andere den dea Endymion; eine dritte Fassung
macht Bleioa, den ersten Ansiedler des Landes, su einem Sohne
des Poseidon und der Eurypyte, und dieae wieder zu einer Toch-
ter dea Endymion. Pindar kennt einen Epeierkonig Opus; Heka-
tios lieet die Epeier verschieden sein von den Elelern ; mit Hülfe
der Bpeier habe Hcraklea den Augeiss und Elis unterworfen«
Noch andera musa vor Ephoros, der den Aetolos durch Salmor
neos vertreiben lisst, diese sagenhafte Zeit gestanden haben.
Zwiachen Elia und Aetolien ist eine alte Verwandtachsft , die von
beiden Selten eine Art offtcieller Anerkennung erhalten hattto.
Aeteloe kommt flüchtig aua dem eigenen Lande in das der Koretea
und erschligt hier den Do r oa, den Sohn dea Apoll und der Phthia,
mit aeioen Brüdern. Von ihm stammen Pleuren und Kalydon, von
dieaen daa peraonenreiche Geschlecht des Aetolos. Eine andere
Genealogie gab Hekatäoa: Deukalion, Orestheus, Phytios, Oeneus,
Aetoloe, wobei offenbar Oeneua als der Weinbauer gedacht lat.
Oeoene, Althia, Heleagroa bilden gleichsam den Grundstock der
Landeeeege, welche achon vor Homer'a Blicken muss in episcber
Abgrenmnng gestanden haben. Der kalydonlsche Eber sammelt
eine Scbaar junger Helden aua allen Tbeilen Griechenlands, wie
de nur Argonautenfahrt, gegen Theben und gegen Troja xiehen,
wie sie epiter aich an dea Klelathenea Hof sor Werbung um Agar*
riete eenimehi. Hier miacfat die nacbbomeriache Zelt dann die
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586 AUd GetcWfiht^.
Aitlsnte ein. AndeffemeiU teilet tkh mit Tjrdea« eine Mtr mch
Argoft hioalter und von dayach Theben, weiche für epfsche und
dranaiische Poesie reich geströmt hat Wir aind liierbei dem
Verf. gefolgt^ wie dieser. aelbat^ bei der Aureihung so Tetsebie*
deoariiger SagenlcreiBe an das Gesehiechtder Ae^Uden^dem Apol*
lodor gefolgt ist Wir wollen nicht die Mögiichlteit einer aode^
rcn Anordnung beatreiten, wie die nach Landes- und StaauDsageo.
Capitel 7. Die Pelopiden. Kein Theii Griechenlands war
ohne einheimische Sagen von eigenthiiflilicheni Gepräge. Viel«
dieser Sagen aind untergegangen in schweren Kämpfen« welch«
den Stamm betrafen. So hei den Doricrn. Andere sind venduo«
keit durch den helleren Glsnz, welchen die epische Poesie auf
besondere Stämme und Fürstenliänser ausgoss. Zu diesen gebort
▼or allen daa Haus der Pelopiden. Bei Homer steht dasselbe noch
nicht in Verbyidung weder mit Ella noch mit Asien; Tantäloa
wird. in der Odyaaee erwähnt^ aber nicht ala Vater des Pelopa.
Beides, der iydische * Ursprung des Pelopa und seine Herrschaft
über Pisatis, gehört der Zeit au, wo bereits griechische Anoiedfr*
longen in Kieiiwsicn aufgeblüht und die olympischen Spiele su
Ehren gekommen waren, üeber Pelopa" Abitnmmung haben wir
keine Andeutung hei Homer, wenn wir nicht die in der asa^ndoOiff
xov tfxi^xr^ov för ausreichend halten, ihn ala einen Sohn dea Her*
nea au fassen. i>em entaprechend fuhrt bei Homer auch die
Halbinael noch nicht den Namen Peloponnea. Brat fn den Kypriew
hberschaot Jeanand ;vom Tayge^s die ganze Inaei dea Tantniideo
Pelopa. Eben ao iat bei Tyrtäoa die weite Insel dea Pelopa etw
wahnt ; dann In dem Hymnus auf Apoll geradeau Peloponneaoa ab
Eigenname. Ba ist nun interessant au sehen, wie die ReBtstoo
des Mythographen sich abmuht, den Pelopa und aein Haue neeb
Mykena zu bringen > bia bei Thukydidea geradeawega pragmali*
sehe Geachichte darsua wird« Anderenieita wird daa unheilvolle
Geschick, welches In der Odyssee iiber Agamemnon keamit, %'or>
wärta und rnekwirta au einer Kette wehToller Fugungen erweiterte
Bei Homer folgen Atreus, Thyestea, Agamemnon noch friedlich
auf einander. Spätere Dichter motivirten den Streit swiaeheD
Aegiath und Agamemnon durch unerhörte Verbrechen der Vilcr«
vor deren Anblick Helios seinen Wagen umwendet. Bei Hemer
aehen wir, wie Oreat durch die Ermordung dea Aegiathee wner*
neaalichen Rohm erwirbt; spaterer Dichter Zusats bt ea, dnai er
euch die Mutter erschlägt; dann folgen alle die Brwelteningeii
von den Brinnyen der Matter und der miihaam gewonnenen Bidie,
wie Pyiades aeine Irrfahrten theilt und mit IIub die rerlfl»eMe
Schweater wieder auffindet. Selbst die LoealHit kans non isse
Sehwanken. Bei Homer ist Mykeni der Sita dea köntgüchee thm^
aea; Stealohoros, Slmenidea imd. Pindar licdaen den AgauMuevom
hl Sparta oder in AmykM reaidiren. Die Been «nd Steaichortte
nuMhten den Agamemnon sn einem Sohn des PieibtheBiea und Bnkd
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Grote t A Uaiory of Greece. L 287
des Atreo§. SdMi wir hieran, wteseibit dlehemerisehe Poerfe
nicht «utreicheDd geweaen ist, die Schwuikangen der Sage sa
heoiiiien, oder oachfoigtnde Zuiätse wo erachwereo, so erhellt um
•o mehr, wie diese SchwankungeD .und das freie Spiel der sagen-
*ad»ffeiideD Phsotasie ans anderweitig in fiel höherem Grade be*
gc^eo werden.
C3eber die Genetdogimvon Lakamka ttnd MsMMemen^ wel-
che Capitel 8 behandelt, wUl ich mich nicht weiter aaslatsen. In
Lakoaien ragen besonders hervor Tyndareos «od seine Söhne, die
Diosi(uTeo, denen auf der andern Seite Idaa imd Lynicena gegen«
«befstfthen. Dieae ehiheimiachen Gestaiten sind dann too denen
der homerischen. Sage überwoch^t worden. Doch nach hier se-
hen wir unter den nachhomeriacben Dichtern graase Abweichno*
gen. Hesiod s. B. machte Helena so einer Tochter des Okeanoa
und der Tethys; Kastor und Polydeakea beide so Söhnen des
Zew wad der Leds*
Gapitel 9 enthalt die ufkadUche Gemaiogw. An dere»
Spilse^ stellen alle Mythogrspben Pelaagosden Autochthonen;
aurAkuailaos machte ihn en einem Sohne desZeoamidderNiobe,
nm ihn so Argöa ansaachiieaaea. Ihm folgt Lykson, welcher
dem Zeos Lykäos jenes Fest begründete, an das sich das Opfer
eines Kindes und die Verwandlung einea Menachen in die Wolfs-
nslur snrägten. Dem Lykson wird eine growe Zahl von Söhnen
gegeheo » Be^nder der uralten arkadiaohen Stidte. Das eigent-
liche Geschlecht des Lykäon leitet aber ehie Tochter Kai liste
und deren Sohn A rkas fort. Beide Söhne des Arkas, Apheidaa
und Slatoa, geben den Arkadern Fürsten; die in historische Zeiten*
hinabreicliende Linie atemmt jedoch Ton- Stymphaloa,* dem
Sehne dea Bistos, her. Diese Geneelogie mum frvhseitig eine
Anerkeenung gefunden haben , vermuthlich durch die Auetorltit
der eltea Dichter, welche, als die groaaen epiachen Stoffe er-
achipft worettt sich aef die Sagen der einseinen Stamme warfen.
Die weaemUchen Zuge sbid daher bei Panasnias und Apollodor
iilierehMtfmaaend;.dle Hauptfoatslten, ala Pelsagos, Lykaon, Kai»-
hsto, Lyknrg, Aokios, Bcheaaos, wsren bereits in ein genesiogi«*
sebes System gebrecht, Von welchem sbsugebea kein Grand Yor-
Uegen mochte. Der ML hebt besonders diese Gestalten hervor und
beantsEt, allerdiags etWM willkörlich, die Liebe, welche Koceeis dem
lacliye weiht, dann, den Sohn deir Koronis und Apolls^ Aaklepios;i
ao wie das GescMMit der Adilepiaden, hier einsoflechleo.
CSapitel 10 handelt jtm Aeako9 und sentsni GeMeUeoki^.
Deber dieaen Oegenainnd iat noch immer daa Beate, was O. H&l»
I erlesenem Werke «ber Aegins gessgt hat. Der Verf. kennt
nstMieh die Arbeit Mülle r's, ohne jedoch aehien Resoluten
mmusthnmen, namentlhdi dem, welches ehie Berölkelmng der In-
sel durch Myrmidonen aus dem phthiotiachen Achaja annunmt.
«fir muaoen Veittlchl danirf tobten, dsr Ersihlnng, welche aich
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288 ' Alu G«Mhi«hie.
•n Apollodtfr tnichlieMt und in den Andierkiiflgte die Vtritateti
giebt, zu folgen, müflsen aber bemerken» dias auch hier der eio-
»\g richtige Weg der sein wird, die Sage auf ihre uraproogUche
Gestalt and ihre einfachen Elemente luruclKaufuhren und aua
ihnen heraus wieder bervorwachaen zu lasaen. So halten wir den
Aeakos wirklich Tür eine in Aegina ureinheimische Gestalt, die bei
Homer bereits mit den Myrmidonen des Achilles in Verbindung
getreten ist; aber die Beziehung sowohl zum Thale des A«opos
hinüber, als nach Salamis und Opus, gehört ehier spateren Zeil
en y als der wachsende Ruhm des Panhellenions auch die Anspri«
che der Säge gesteigert hatte. Bei Homer ist weder tou einer
Bhitsverwandtschaft zwischen Aias und Achill, noch von einer
aolchen zwischen Achilles und dem Sohne des MLenötios die Rede.
Auch bei Gelegenjieit des Streites um. die Waffen des Achilles
finden wir nirgends, dass Aias auf seine BlotsTerwandtschaffc mit
dem Gefallenen Ansprüche gründet. Die Waffen werden viel«-
«sehr einzig als Preis der Tapferkeit und dea Verdienstes ver-
liehen. Erat die naohhomerische Zeit hat hier Oet^eontea ver-
knüpft und durch den Mord , welchen Peleus und Telamoo an
Pbokoa verübten, wie zuerat die alte AJkmaonis lehrte, die Ur-
sache der Zerstreuung der Aeakiden von Aeakos' Sitz kennen gelehrt
In Capitel 11 folgen nunmehr aUische Sagen und Genealo-
gien, .in Athen fiUll unser Auge zuerst auf Bre^btheua» den
einat Athene aufzog, naehdem ihn die Erde (ofpot^pa) geboren;
sie setzte ihn aber in Athen ein und in ihren reichen Tempel, wo
ihm alijfilurllch die Junglinge der Athene Stime und Lämmer dar-
bringen. Hiermit übereinstimmend nannte ihn das Geschlecht
der Butaden,zu dem der Redner Lykurg gehörte, einen Sohn
der Erde und dea Hephastos ; auch bei Herodot heisst er der Erd-
geborene. Dasselbe berichten Andere von Brichthonioa.
Pindar, der Dichter der Danaia, Buripides und ApoUodor oenimn
Brichthonioa einen Sohn des Hephistos und der Erde. Ba ist
daher nicht zu verwundern, daas> wenn auch in der attischen Ge-
nealogie beide auseinander gehalten werden, doch ülfterevAd
neuere Myithologea beide ala identlach geaetzt haben. Dieser
Yoratellung von dem erdgeborenen Brechtheua begegnet nua eine
■weite, welche Brechtheua Brichthonioa ala Poaeidoo faaat. Eine
dritte und letzte macht ihip zu einem gewöhnlichen SterbUchent
SU einem Sohne dea Pandion. Wie die Stadt Athen , so hat noch
Bleusis seinen besonderen Götter* und Heroenkreis, so hat Jeder
Demos seine besonderen Ssgen, seine religiöse Feier, die iin io
die Zeiten des peleponnesiachen Kriegea und darüber huiaaa ffeet-
geiiatten wurden. Andere Gestalten tragen von vom herein naehr
das GeprSge an sich, dem Ganzen, das sich aus den einsdn«»
Bestandtheilen gebildet ^atte, suzugehdren, wie s. B. die des
l'heaeus. Ans diesen Elementen nun bildet sich die Oenenlogie
der attischen Könige, welche denZeitranniveBOgjgeabio Kadboa
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Grote: A htstorj of Greece. I. 280
aorfUlen und bd denen die Bigenichaft der Aüfoclithonte sich
oflUnais ernenerC. Dteae Genealogie; in deren Einzelnheiteif wir
dem Verf. nkhl folgen können ^ ist gleichwohl eine der lehrreich-
iten, um daran die Ansehauungaweiiie jenes Zeitalters su stadiren.
Sie enüiilt fiberdiea noch ein reiches Material su tieferen Studien.
Die Hanptgestaiten, welche in ihr systematisirt sind, sind Ke-
krops, der Erdgeborene, halb Mensch halb Schkiige, unter wel-
cheoi der Streit um den Beiita des Landes swischen Poseidon und
Athene entschieden wird; dann Erichthonios, der Pflegling
der Athene; hierauf Pandion mit seinen Töchtern Prokne und
PbikMbeie und die Verbindung Athens mit Tereusdem Thra-
dcrHIraten; dann Erechtheus selbst mit seinen hochTerchrten
Tüchtero, daran geknöpft der Cuhus des Boreas su Athen, der
verderbliche Krieg mit Elensis, endlich die Abstammung des Ion
Ton Krens«. Ion wird von Apollodor als Konig übergangen, nicht
aber Ton Philochoros , der ihn durch seine Thaten gegen Eoniol-
poe und die Thraken den Thron verdienen lasst. Dann foleen
Ae^ens und Theseus, den nicht blos die Historiker, wie rlu-
unsh nnd Thnkydides, sondern der Glaube Athens an die Spitze
dea atheais^en Gemeinwesens (des d^ßog) nnd der athenischen
Gcsdilchte gestellt hat. Unter den Thaten des llieseus versn-.
Issst besonders der Kampf wider die Amazonen den Verf lu einer
tiefer eingebenden Betrachtung. *
Capitel 12 aehreitet su den kretischen Sagen , Minus nnd
seinem Geschlechte fort Der Verf. lisst uns diesen Kreis zuerst
im Iddite der homerischen Poesie sehen. Hier führt Idomeneus,
der Sohn dea Deukalion und Enkel des Minos , die Schasren der
Kreier. Minos selbst ist mit Rhadamanthys ein Sohn des Zeus
und der Ehiropa. Zeus hat ihm grosse Herrschaft Terlleheti nnd
ihn MHoes speciellen Umganges gewürdigt; dsnn fuhrt er In der
Unterwelt das goldene Scepter, während Rhadamanthys sich des
setfgeo Lebens im Elysion erfrent. Auch von Ariadne weiss der
IKdüBT^ welohe Theseus nach Athen entfahren wollte; doch im
nndhitlieten Dia tödtete sie Artemis. Sofort nsch Homer beginnt
die Brweitening des Sagenstoffes: wie Zeus selber in Stiergestalt
die Baropn hhiMiertrlgt nach Kreta, wie an den beiden erwähnten
SolUiea als dritter noch Sarpedon tritt, dem «ngleieh, um mit ihm
lünnbsiireichen bis in troisehe Zeit, dss Leben su dreifacher
Länge ansgedehnt werden mnss; dann wird Asterios ein Sohn des
Kren binsngesettt, oder auch Asterlos ein Sohn des Teitaraos und
Enkel des Doros genannt und Tektsmos mit einer Tochter des
Kres ▼erbondoi. Dann schlössen sieh ehiheimische Ssgen an, von
Pasiplme nnd deren nnnattkrlicher Liebesbronst, Ton Mhiotauros
nnd den ihm darsnbringenden Menschenopfern, von einer welt'^
▼erforciteten Seeherrschaft des Minos, Ton Didalos u. s. w., end-
lieh der Zog in den Westen nsch SIcilien. Der Verf; lelgt, wie
in der Verknüpfung dieser Sag^n die grösste Mannigfaltigkeit
üf. jMkrb. U M<<' «.MM. ml. KHU Biki. Bd. LYU. Oft, 3. 19
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290 Mythologie.
obwaltet; dis Object war auch lii^r eio gegebenes; Mytbo- nnd
Logographen auchten aus dem Vielen eine Einheit lu aehaffeo;
4M ratiooaliairende Verstand nahm selbst sn einem ersten nnd
sweiten Minoa aeilie Znflueht. Noch weiter haben sich die Hi-
«ttfriker von dem ursprünglichen Bilde des Minos entfernt. Bei
Tholcydideä nhd Aristoteles ist er der erste, welcher eine Thalas-
sokratie erwirbt. Er treibt die Karen von den Cylcladen und
setxt frische Ansiedler unter dem Befehl seiner Söhne ein; er
vernichtet das PIratenthum und laast sich dafnr einen regelmSs-
algen Tribut aahlen; er sucht Sicilien zu erobern und findet dabei
aeinen Tod. Ja noch sdllimmere Wagnisse trennt die Geschichte,
wenn sie den Minos mit den dorischen Institutionen auf der Insel
in Verbindung bringt, wie Jedermann aus Aristoteles ersten kann.
{Schlnss felgU]
JH0 RMg%9n der Griechen und XSmer^ der alten Aeggpier^
Indier^ Perser und Semüen. Von Dr. M. W. Hefter. Zwoiu
sehr vermehrte and vervotlstaodigte Aosgabe. Brandenborg, Idtöi
A. Maller.
Der rastlos thätige Hr. Verf. liefert unter diesem Titel ein
100 Seiten starkes Heft Nachträge inid Erginsungen sn seinem
Ikekannten , im Jahre 1845 erschienenen Werke: Die Religion der
Griechen und Römer^ nach hieiorieehen und philosf^Muehem
Grundeäiten für Lehrerund Lernende jeglicher AH^ ^um ia
möglichst siiaammenbangenden, verarbeiteten Artikeln das so ver-
bessern und naohsqholen) was in den velrschiedenen Receneionea
nnd Anseigen dieses Werkes mangelhaft befunden worden Ist, da*
mit den Besitaern desselben , ohne dass sie eine neue Anflage ab-
warten mussten, schon jetat die Möglichkdt gegeben wetrde, mit
dem gegenw.ärtigen Höhepunkt der betreffenden WIssenachait be-
ka|int so werden/^ Wesen Zweck Kiefolgt besondbra der erate
Abschnitt des vorliegenden Heftes S. 1*-*1B vivber den Begriff
Religion und über die Stellung der griech. Religion Unter den Re-
ligionen.^^ Nachdem <d«r Verf. hier einige kurse^ aphoriatiaehe
Erörterungen allgemeiner Art über den Begriff der ReUgfon iber-
haupt und der Naterreligion im Besondem voranageachicki hat,
geht er S. 3 au einer Gharakterisirung der griecUseheii Religion
über. Wir unterlassen ea» auf eine Brörterung der einselneB sur
Bespüechung gesogenen Punkte «insogehea, da iUker daa Meiste
in den RecensioneD des Hauptwerkes mehrfiich gehaadelt worden
Ist '^) ; nur Eins wollen wk erwähnen« nämliob dm dar Hr.. Verf.,
^^ Litterar. Zeitong 1845. Nr. 70. — Mnadlintr geh Ansaige« 18I&.
Nr. 229—31. — Gersdorrs Bepert. 1846. la. Hft. — Mager*« pidag.
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Hefiter: Religion der Gri«ebali nnd Römer a. 8. w. SOI
«eali er 8. 4 ven der griechitcheA ReU|(ioD behauptet: ,4a deih
ZeiteUer, wo sie qm erst erscheint, bereits sogar theUweise iiti
homerisoheo, ist sie meistens schon ein sbgestorbener Btum, der
seine frische« jufeiNUiebe Krsft und seinen Saft verloren hal^%
aud S. 15: «ydie Reli^n der alten Griechen war, vieileloht sofar
bald nach der ersten Frische ihres Bntstehens» nur äusseren Werk*-
tbitelel gewordenes — uns doch etwas au wek ftl der Zeit sorbck«
stigrelfen acheInt. Am weitesten verbreitet sich der Verf. über
die Frsge, ia weichem Verhfiitoiss die griechisclie ReUgion au de-
uea nnderer Völker, besonders des indogermanischen Stammes,
stehe. Interessant ist es hier« S. 8^11 die aaf griindlicher For«*
icbnng beruhenden Ansichten des SansiLrItaners Agathen Benary,
die dieaer Gelehrte dem Verf. mitgetheilt hat, angefügt au finden.
Wir möchten die ganze Stelle, wenn ea der Raum erlaubte, her«
seUen, begnügen uns aber nur das mitsutheilen , was B. sls Re-
sultst seiner Untersuchungen über Götterusmen sngiebt : 1) „Die
griech. Götternsmen, vom griech. Standpunkte aus oft uncrklir-
lich^ führen meist auf Wurseln und Formen, die, der vorheileni-
schen Zelt angehörig oder doch der aiteateo heiienischei^» bedeut-
same i^prachllcbe Andeutungen sind von allgemeinen rdigidsen
Anschauungen, wie diese In einfache Mythen gekleidet wyrdeu,
die sich spater erst entwickelt haben nach hellenlschei|B Geiste.
Daher jenen Wurzeln Begriffe, wie glänzen (Tag, Helle), waebsen,
keimen, reinigen, stark sein, oder Naturerscheinungen au Grunde
liegen. 2) Da jene Namen meist auf solche Allgemeinheiten fuh-
ren, so wurde, wenn ähnliche Namen im Sanskrit und Zeod vor-
kimeo« nur eine Identität dieaes urApriingUch gana tinrntwlckelt
Ali^eaieinen erwieaen werden, keineawegs daa später. bei jedenl
Volke individuell Bntwiekelte. Ks kommen aber wenige, oder gar
k&i$€ noloher gleicher Namen im Sanskrit und Griech. vor ^- viel-»
leichi 'EQiAtlag auagenommen — und es Ist aofCslIend, daaa, wäh«
rcnd die Etymologie der älteren Götter weit über den Standpunkt
des InalividueU Uellenlachen führt,, der spätere Mythus in den
Ileren^ Mnsen u< s. w. gewöhnlich daa gans.dorchslohtige § riech«
Eteneüi hat, wof&r die Beweiae am Tage W^gtu^ 3) Man hat
ako bei der griech. Religion vom hellenischen Standpunkte aua^
anfeheii, fest haltend, daaa diesem eine Periode desUnentwick^l-r
icnwnrntofgeglingen, in d<BBl di« tiraprnngUcbe Idee der spfiteren
planUmtheil Gestaltong UegC. Für dieae erale Perlode iat daa Bty^
mnlo^^che mit maaasgebCnd otid das Sanakrit und aeinii V^gM«
cfaiiog voa unberechenbarem Ntttaen.^^
lu dem swelten Abacbnitte liefert der Verf. ,^eine Ueberaioht
und fcurae Erörterung derjenigen Religionen dea Alterthuma, wel-
che mit der griechischen InGennex^ getretenes und awer dlsralteii
Aevue 1816. XU. Bd. 6. H. — Mittolscbale 1846. 2. H. — Jeo.Littsn-
Kdutog 18I6. Hx. 95. — Zeiuchr. f. d* Ailcrihnaisw. 1647. Nr« 41 a. 49.
19*
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292 Mathttmatik.
Aegyptfr 8. 19—67, der Inder 8. 68—76, der Pener (d. h.
des ariicben Stammet ftberhanpt, alao der Meder, Peieerimd Ar-
menier) S. 77— 8S. Zuletst folgt 8. 83—100 der aemitiacbe Po-
lyiheiamua. Der Verf. hat aich hier nur aof das Nothwendipte
beschrankt und sieh Tornehmlich bemfibt, eine Geschichte dieser
Beliglonen, wenigstens im Grandrisse, xu liefern. Zum Schlüsse
machen wir den Hrn. Verf. noch auf eine kleine Unregeimismg-
fceit in der äusseren Anordnung aufhierksam. In diesem sweiten
Abschnitte finden sich nämlich die Unterabtheiiungen I. ,,die merk-
würdigste Religion in Afrika, oder die Religion der alten Aegyp-
ter^^ und B. „£e Hauptreligionen Asiens^S so dass sich also I. und
B.. entsprechen. Eine ähnliche Unregelmässigkeit ergiebt sich,
wenn man vergleicht 8. 37, 42 und 65.
Wiesbaden. H. W. StoU.
Di0 geomeiriMohe Formenlehre j in Verbindong mit den geonetri-
•chen Zeichnen , sttm Gebrauche an Gymnasien , Realichoten and ge*
hobenen Volkaachnlen , so wie sum Selbstunterrichte bearl>eitet von
Praceptor C. fF. Sehorffy Lehrer der Mathematik am unteren und
mittleren Gymnasium in Ulm , mit einem Anhan^^e : kurze Satse rar
Wiederholung enthaltend, nebst ^1 Pigurentafeln. Ulm, 1818.
Verlag der Wohler*schen Buchhandinng (P. Lindemann), gr. 8.
XlVDndl&4 8.
Schon das empfehlende Vorwort des Hrn. Dr. Nagel llsol auf
Gediegenheit der Schrift schliessen. Es deutet aof eine Udie-
rige Lücke fi&r den geometrischen Unterricht in so fem hin, als
er durch eine anschauende Betrsohtung der Formgrössen gehörig
▼orbereitet und dem Schüler eine gewisse Orondlsge verschofR
werde, ohne welche der Unterricht keine erfreulidien Fruchte
bringt. Auf den Grund der pestalossischen Manieren hat nan
wohl Tiele Lehrbikcher der geometrischen Anschaoungslehre, ober
doch wenige Schriften, welche ehie gründliche und duMhgrd-
fende Formenlehre bethitigen und die Lernenden in die Geome-
trie seihst mit Bewuastsein der Ortede für ihre Aoschanoagc&
recht einweihen. ' Die Formenlehre wird in den Lehrbikcheni der
Raumlehre gewöhnlich gani fcura und oberflichlich abgehamdell
und hierdurch dem wissenschaftlichen Vortrage sowohl die klare
Uebersicht der geometrischen Grossen als die sichere Grundlage
fSr ein selbststindiges Fortschreiten geraubt
Die geometrischen Grossen und ihre Begriffe sind gegebea,
liegen in der ewig waltenden Natumothwendigkeit und werden
nicht erst gemacht oder nach Belieben gemodelt, um gewisse
ZwedEe an erreichen oder Systeme nach egoistischen Anslehtea,
wie in der Philosophie, in den Rechtswissensclinflten und wlelem
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Schaipf : Die gtomeirische Fonaeolchre. 293
•öderen wisgensehafUIchen Fadi^rn der Fall ist Diese Grösseh
bsben absolule Merkmale , welche sie su diesen Grossen machen,
TOD einander wesentlich unterscheiden und' die Begriffe dafür air-
solttl feststellen. Diese Merlcmale fasst die Anschauung anf, uber*-
trigt sie in das Gemnth und lisf I sie den Verstand ?enirbelten,
d. h. SU solchen Walnrhelten gestalten, welche so einfach und
elementar, so klar und fiberseugend vorliegen, dass sie jeder,
welcher sie ausspricht, auch versteht. Sie sind die eigent Hellen
Grondsitae, weiche den Lernenden als Anhaltspunkte für daa
ganse wissenschaftliche System dienen und daher unverbrfichli-
cbes Eigenthum jener sein müssen.
Gegen diese absoluten Wahrheiten verfehlt man es meistens
gans, weil matt viele derselben gar nicht aufstellt und nicht selten
su dem logischen Onsinn sich verleiten lisst, sie als Lehrsilse
aulkuatellen ond beweisen su wollen, wobei man licherlicher
Weise nur die Merkmal^ des Begriffes als Beweisgrund für den
Begriff angiebt und am Ende mittelst eines Isngen Worlgepringea
weiter nidits als den Begriff und den su einer Wshrhett für den-
selben gebildeten Grundssis hat. So lange man von diesem un-
sinoigeo, daher naturwidrigen Verfahren nicht ablSssl, wird man
keinen lebendigen, klaren und fruchtbaren Unterricht bethitigen
und die Jugend für das geometrische Wissen nicht gewinnen.
Der Verf. begegnet diesem Fehler meivtcns, weil er mit den
nmfaasenden Begriffserklirungen solche allgemeine Wahrheiten
verbindet, dieselben oft speciell angiebt oder In seine Angaben
legt ond weil er neben diesem grossen Vorzuge für seine Dar^
slellongen zugleich das geometrische Zeichnen betliätigt, wodurch
die Lernenden eine gewisse Uebung und Fertigkeit im Behandeln
des ZIrkeb ond Libealst aber auch im Zeichnen der geometrisdiea
Grössen gewinnen, welche ihnen für den wissenschaftlichen Unter-
richt viele Vorthelle gewahren. Selbst der Geschmack und die
Gewandtheit für die Bntwerfung zusammengesetzter geometri-
scher Figuren werden gefördert und su gewisser Selbstständigkeit
erhoben « womit Liebe zur Wissenschaft erzeugt wird. Ob dem
Verf. nicht die Formenlehre von Molltor uud Anderen mehr Stoff
zur pldagogischen Verarbeitung der riümllchen Grössen gegeben
hitte, als die ihnliche Schrift von Diesterweg, will Ref. nicht
absolut behaupten , obgleich ihm die letztere nicht unbedingt ge-
efgnetlat, als Muster zu dienen.
Ueber den Inhalt des Boches spricht sich der Verf. knrz und
Itar la der Vorrede aus. Die Einleitung entwickelt die Begrlffa
Körper, Fliehen, Linien nnd Punkte; Ref. hält es für pädagogisch
rlchtig^er, mit dem Punkte und der Linie zu beginnen, weil sie
die eiofnchsten und Grundgrössen der Geometrie sind. Sie lie-
gen swnr im Räume als eigentliche Grundlage der Wissenschaft;
allein die Unzulinglichkelt der Erklärung des Raumes mscht die
Sache dem Anfibiger achwierig. Es handelt sich in der Geometrie
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294 MaibemUk.
Um mD die Ansdehnnng, ihre Art und Zahl; der Paukt beginnt
jBe einfachste Ansdeiinnng, die Linie, und flliirt durch seine Be-
wegung sur germden oder krummen Linie und f&r erstere su den
drei Grundrielitungen, der horizontalen , vertikalen oder schiefen,
welche alle Richtungsarten einsciiliessen und rerschiedene Spiele-
reien mit Nebenrichtungen als solche nntxlos machen, welclie die
Knaben von selbst finden. Diesem Gegenstände , nimlich dem
Charakteristischen des Punktes und der Linie ^ widmet der Verf.
den 2. und 3: Abschnitt (S. 6---48)^ wobei zugleich der Parallel-
linien gedacht wird, weldie Ref. den Betrachtungen aber swd
Linien, und zwar am Schlüsse, belgefiigt hatte, indem Ardlese
entweder die Vereinigung am Anfangender finde, oder in einem
Punkte, oder das Schneide» (Winkel bildend), also das ConTcrgirea
imd Divergiren, 4>der endlich das Parallellaufen stattfindet.
Die ftetraohtmigen der Winkel und ihrer Arten^ der Bczetch-
sung, Grösse und dergl. sind Gegenstand des 3. Abschnitts (S. 49
bis t'i). Der Vf. sagt: „Treffen zwei gerade Linien so einander,
dass sie keine gerade Linie bilden , so entsteht ein Winkel^^ hier-
mit widerspricht er den neueren Mathematikern wegen der An-
Ashme eines gestreckten Winkels, womit jene so viel Wesen ma-
dien, die Ref. selbst aber stets belächelt, weil an der horizontalen
Vereinigung zweier Geraden an und fibr aich kein Winkel entsteht.
Nun spricht er spitcr selbst von dem gestreckten Winkel , mithin
ist jene Erklirung nicht stichhaltig, weil sie letzteren nicht he-
greift. Jede Vereinigting zweier Linien' in einem Punkte bildet
einen Winkel ; die Art dieser Vereinigimg fbhrt zu den Winkel-
arten und mscht alle Weitschweifigkeiten uberfidssig. In Betreff
der vielen Aufgaben und Lehrsatze, welche der Verf. in die For-
vienlehre einmischt, kann Ref. nicht ganz einverstanden sein, weil
mr für dieselben Beweise fordert, welche jene nicht geben darf,
ohne ihrem Charakter zu widersprechen. Anders verhilt ea sich
mit den absöloten Wahrheiten, welche keines Beweises bedürfen,
an und für sich nicht bewiesen werden können.
Im 4. Abschnitt (8. 74^88) betrachtet der Verf. die Figuren
fiberhaupt, wobei er den Raum als gleichbedeutend mit der Fliehe
ansieht, was Ref nicht billigen kann, weil jener Begriff andere
Htirkmale hat als dieser. Aach sind an der Figur seH>st nur die
eigentliche Grösse, zweifache Ausdehnung, Umfang, Gestalt und
endlich Winkel zu beachten; die iussere Gestalt des Winkele,
welche der Verf „^ck^^ nennt, ist mit diesem absolut verbunden
imd ohne dieten nicht denkbar Die Gestalt der Figuren freht an
und fnr sich auf die Aehnfiohkeit, well fde die BeschaÄTenheit
selbst bezeichnet. Die firklartmgen von den Bestimmungseiem^ntea
der Dreiecke, Vierecke und Vielecke sollten mögilehst urnfnesend
erörtert «ein I, weil sie in der Anschanung, eigentlichen Formen-
lehre liegen und durch die Parallelitit der gleichliegenden Unien
ronawei gleichoamlgen Figur^ m den gleichen Winkeln, also
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Sciiarpf : Die geometrlfdie Ponaenldire. 295
mr AehnlichkeU fShreD, welche in Verbfndang mit der Gleich-
lieit der Grogse sor Cotigrueni fuhrt und eine einfache, Töililln*
dige Uebersicht von den gegenseitigen Merkmalen rerschafflt.
Diese Gegenstiude lassen sich bloa erklären , daher nnr in Grund-
MUxen verständlich machen.
Im 5. Abschnitt (8. 89-rl04) wird daa Dreieck nach seinen
•oschanlicheo Elementen i jedoch nicht nach seinen Bestfmmitngs*
stocken, nach der Gleicliheit, Aehnlichkeit und Congrdens, be-
trschtety was Ref. zum Vortheile der Lernenden und sur Erleich-
terung des wissenschaftlichen Unterrichtes f&r nolhwendig halt.
Die Schrift würde hierdurch an Gediegenheit gewonnen haben.
Die Anleitung zum Zeichnen der Dreiecice beruht ja gerade auf
jeoen Bestimmungsstucken , deren Anashi bekanntlich drei iat^
vorunter eine Seite sich befinden mnss.
Der 6. Abschnitt (S. 105-119) beschäftigt sich mit den Par-
allelograromen. Für letztere sollten die anliegenden von den ge-
genüberliegenden Seiten unterschieden sein, um einfachere und
bestimmtere Eintheilung^gründe au gewinnen und kürser, aber
auch klarer sein su iuünnen. Auch hier vermisst msn wieder da»
Charakteristische des Bestinuntsejns eines Viereckes durch fiknf
Elemente (worunter wenigstens swei Seiten sein müssen), eine»
Psralleltrapezes durch vier, und eines Parailelogrammes durch
drei, swei oder ein Element. Wenn der Verf. recht in die Sache
eingeht, so wird er sich mit dem Ref. einverstanden erklaren.
Im 7. Abschnitt (S. 120—142) wirJ die Kreislinie, slso anck
die Kreisfläche mit allen augehörigen Linien, Winkeln u. a. w.
betrachtet; die Ueberachrift sollte daher ,,KreiV^ heissen, weil er
aJIe übrigen Anschauungen bedingt. Der Abstand jedes Peripher
riepanktes vom Mittelpunkte heisst „Halbmesser^^ und bildet das
Wesen des Kreises, nicht aber der Mittelpunkt. Zu aehr frucht-
baren Cebungen lässt der Verf. 44 Aufgaben sum Zeichnen aller
den Kreis betreffenden Hauptanscheuungen folgen, welche sowohl,
praktische sls theoretische Fertigkeiten verschaffen , daher dem
Anfänger sehr zu empfehlen sind. Der Verf. bestrebt überhaupt
eine umfassende Uebung des Augenmaassea und erzielt dadurch
sehr viel Nutzen.
Die im Anhange gegebenen Sätze bieten eine kurze Ueber*
sieht der im Buche vorgekommenen Gegenstande, sollten jedoch
den Schulern nie diictirt , sondern von ihnen selbst aufgestellt wer-
den, weil sie alsdann wahres Eigenthum derselben sind, worin
der sichere Schlüssel für allen fruchtbaren Unterricht Hegt, Ihn
sucht der Verf. den Schülern in die Hand zu geben; sie finden
denselben durch fleissiges Studium der Mittheilungen und ziehen
aus dem Buche weit mehr Vortheile, als aus vielen anderen ähn-
lichen Schriften. Die vielen, schönen und correkten Zeichnungen
nebst gutem Druck empfehlen das Bach allen Betheiligten.
Dr. Reuter*
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296 Bibliographische Berichte a. karte Anteigen.
Bibliographische Berichte n. knrze Anzeigen.
Eclatrciaaementa iir^a des languea Mdmilifues eur quelques
points de la prononoiation greqae, par M. Emeti Benan^ agr^g^. de Phi-
losophie. Paria, 1849. Chez Franek. 96 8. 8. — Die wichtigateii
Holfsmittel cor Bntacheidang der Frage, wie die alten Griecben ihre
Bochstaben in Terschiedenen Zeiten aosgeaprocben , sind unstreitig griir-
chische Wörter und Eigennamen in orientalischen Lilteratarwerken ond
umgekehrt fremde Eigennamen und Worter bei griechischen Autoren.
Sie sind zuerst ansfohrlicb in der Schrift: De sonis Kterarum graecarnm
tum genninis tum adoptiris , aoct. SeyfTarth , cum epistola Godof. Her-
mann!; Lips. 18S4, benutzt worden; der Verf. hat aber davon nur die
ersten 66 Seiten, die als Dissertation ausgegeben worden, gekannt. Die
Ergebnisse Torliegeader Untersuchung sind folgende« Das ß wurde
überall wie w gesprochen; dies ist jedoch nur zum Theil richtig; dena
es lautete nur zwischen 3 Vocalen w , ausserdem , wie sich leicht nach-
weisen lasst', fast ohne Ausnahme b, JTTor y wurde n gesprochen, ▼or
e und i wie j, welches letztere jedoch wiederum hauptsacblich nur von
dem y zwischen Vocalen gilt, zf soll wie das leise ih der Boglander ge-
lautet haben; die angefahrten Beispiele beweisen aber nur, dass d hanfig
in eis und s sich sprachlich Terwandelt hat. Das t war unser dt, ^ das
englische (A, | gleich kg; ein so künstlicher Laut des d mochte jedoch
erst spater sich ausgebildet haben ; denn für die altere Zeit beweisen die
angefahrten Transcriptionen nichts. 11 vor (p lautete /; x entsprach
dem hebräischen fl, dem harten ch der Deutschen; sj scheint wie ^(scb)
ausgesprochen worden zu sein. Für letzteres führt der Verf. blos Wor*
ter ans spaterer Zeit an; Beispiele, wonach üx offenbar fast wie A ge-
lautet, werden übergangen. Die jetzigen Zahlzeichen Fcrv, iToiraco,
Sav(nt) entsprachen ' den hebräischen Buchstaben 1 p V$. Von diesen
Consonanten kommt der Verf. in Cap. II. p. 11 auf die Vocale ond glaabt
zunächst , dass K 1 ^ blosse Consonanten gewesen. Dagegen ist langst
erwiesen, dass alle drei nebst h und 9 ursprünglich wirkliche Vocale
waren und dass 1 und *^ nur Tor Vocalen die Consonanten w und j aas-
gedruckt haben« Dass 17 im 8. Jahrhundert unserer Zeitrechnung allge-
mein i gelautet, beweist der Verf. richtig durch die syrischen Vocal-
zeichen, und nur in einzelnen Wortern findet sich 17 noch durch s wieder-
gegeben. Dagegen beweisen einige Beispiele aus der LXX nicht, dass
der Itacismus sehr alt sei, höchstens nur, dass schon damals 17 in einxel-
neu Wörtern i lautete. S. 17 f. werden viele Wörter angeführt, wonach
V ursprunglich u bedeutet, und dennoch lehrt der Verf., dass v blos «
ond i gelautet habe , wahrend schon die Diphthonge ccv und tv die alte
Aussprache des v durch u beweisen. Für 00 und o findet sich bei fren-
den Autoren häufig u, offenbar wegen falscher Aussprache dieser Vocale.
Ueber die Diphthonge (Cap. III) bemerkt der Verf. , dass sie fast immer
bei den Orieotalen durch einen Vocal aosgedrGckt worden sind, offaa-
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BlbKographLiGhe Berichte o. korse Anteigeo« 207
btr, wdl dieselben keine eigentlichen Diphthonge waren, oder nach be-
tonten Sprachregela in die entsprechenden Vecale znsammengesogen
trorden. Sonach hat «t wie a gelaotet ; doch durfte ai Tor einem Vocal
assKaaehoien sein, weichet sieber oj gesprochen worden ist. Aach s»,
dal dtf Verf. allgemein fSr t hiU, mag vor einem Vocale ej gesprochen
worden sein. In Betreff des oi wird, nnd gewiss mit Recht, angenom«
■en, es sei dem S gleich gewesen. Das «v soll nrsprSnglicb stets m&
gesprochen worden sein; indessen hatte sich leicht finden lassen, dase
fftr vor einem Vocale seit den ältesten Zeiten ow, spSter erst &f gelaatet
luibe. In ahnlicher Weise ist tv nicht blos eu, sondern anch, wie der
Verf. hatte bemerken sollen , ew gesprochen worden, Cap. V. p. 3d
baadelt Ton den Consonantengruppen. Zonachst wird geaeigt, dass*
rieh keine Spar von der neogriechischen Erweichung des t und k
hJoter n finde. Die Aassprache des ^iv durch b wird durch Bei-
ipiele aus spaterer Zeit bewiesen. Assimilationen von Consonanten
kommen im Griechischen vor , wie im Semitischen ; so wie Verwandlung
des «i in «t. Der Spiritus asper findet sich oft darch k ausgedrückt^
togar im ^, und dem Syrischen nach scheint selbst y bisweilen aspirirt
worden an sein« — Im Allgemeinen vermisst man in vorliegender Schrift
die gehörige Gründlichkeit und Umsicht; namentlich hatten verschiedene
Zeiten sorgfältiger geschieden und die Stellungen ei nselner Buchstaben vor
Vocalen oder Consonanten berücksichtigt werden sollen. Mehrere Vo»
cafe nnd Diphthonge sind nicht in Untersuchung gezogen worden. In-
dessen maclit der Verf. selbst keine Ansprüche auf Vollständigkeit und
£rschopfmig des Gegenstandes; er wollte nur einem grosseren Werke der
Art ▼oiarbeiten nnd neue Materialien sammeln. l>agegen beurkundet
derselbe eine lobenswerthe Bekanntschaft mit orientalischen Sprachen
und neueren Werken , hat auch manche griechische Worter und Bigen-'
namen bei orientalischen* Autoren, die für besagte Untersucl|jBng von-
Wichtigkeit sind, seinen Vorgangem aber entgangen waren, coerst in
Uotersudtoiig gesogen. [S,]
Wiihelm, Gesenkis' hebräisch« Grammatik. Neu bearbeitet
Bad heniossegeben von fi. Rodiger» Fünfzehnte Auflage. Leipzig, 18I8.
Renger^che Buchhandlung. — Das wissenschaftliche Streben unserer
Zeit nach den vielseitigen Richtangen hat sich, troU der merkwürdig*
steo poliiiecben Ereignisse , dennoch stets auf der rechten Bahn erbalten«
Die Ang^riflfe gegen das litterarische Alterthnm waren ebenfalls eine Folge
der Neaernngssucbt gewesen. Auch einer Sprache, die nach den erbal«
tenen Ueberresten erweislich an den ältesten gebort, sucht man jetzt
ihrea Wertb zu schmalem , indem man sie gern von den gelehrten An-
stalten Herdringen und sie nur aosscbliesslicb der Hochschule zuweiseii
viJJ. Nicbt« desto weniger ist das Studium der hebräischen Sprache in
rfrealiclisCefii Fortschreiten. Auch die hebräische Grammatik , beden«
end doTcli den Bifer christlicher Theologen und Sprachkenner gehoben,
at sieb dorch das vergleichende Sprachstudium einer vielseitigem Be-
%ndloo0Jweiae erfreut. Professor Rodiger , in des verdienstlichen Ge»
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296 BibliographUcbe Berichte a« kqne Anseif eD.
lealiM FoflstapCen tretend und seitfenäfs dM SpracbJüclie reformrend,
bat in der ersten yerbeseerten Ausgabe seines Vorging ers seine Talente
Und Geschicklichkeit sn erkennen gegeben. Auch die ans Torliegeode
neue Ausgabe enthalt manche wesentliche Verbesserongen ; obgleich «a~
ser Verfasser , der Mehreres aus den Beurtbeilongen seines Werkes be-
nnUt hatte, auch Anderes, weil es ibtn YicUeieht so rhetorisch schien,
als seinem Zwecke nicht entsprechend unbeachtet gelassen hat« — Wun*
schenswerth wäre es nur, dass das Lesebuch von Gesenius, so sehr ea
auch vom nun seligen de Wette Tcrbes^ert worden ist, in einer nenea
Auflage der Grammatik entsprechender eingerichtet wurde. — Da übri-
gens die wesentlicheren Veränderungen in den SSv 31* 40, 44. 49. ^2. QQ,
86. 117 und 14S enthalten sind, so wird Referent dieselben bespndera
bertorheben, und ausserdem das Binaelne, das sich hin. und wieder ala
Verbesserung. vorfindet, erwähnen. Schon von Seite 5 an beginnen Ver-
mehrungen und die Seitenzahl beginnt an steigen» In der Kioleitna^
sind auch (vergl. $. 2. 4) frühere falsche CiUte verbessert. -* Bei g. 2.
5 bemerkt Rec, dass unter den „spatern (chalddsirenden) Wdrtam^^
auch Id^lbi:} genannt ist, ungeachtet es nach Analogie von D^jD^ (i Moa«
42, 6) [Salitis bei Maoetho, Joseph?] su den älteren Bezeichnungen ge- -
hört. ($• 3.) Bei der grammatischen Bearbeitung der hebr. Sprache sind
die neuesten litterarischen Erscheinungen beigefügt. — Bei J. 6. 2 würe
etwa noch (fGr die Kailtgraphie} beitufSgen : Alle BuchsUben sind gleich
gross, bis auf ,t^p^*' Sie haben sammtlich einen Grundstrich oder einen
Anhaltspunkt. — Die §$. 4 — 21 sind im Gänsen, unverändert geblieben«
Für die Accente wäre den „comites*' noch 21 , das Vkfjitfi (Pisca) in der
Mitte des Verses beisufugen. ITur die Setaung des dagc^ch durfte Pol*
gendes nicht unwesentlich an bemerken sein (J. 2Q ff.): Die Buchstaben
1^? ^ nehmen kein dagesch an , die Buchstaben fi^V!*^ Tl?^ ^1^' >^n>' «^<>
dag. forte und H^d näa sowohl ein dag. forte als auch ein lene. — Die
neuen Anmerkungen au $. 21 suchen. das Verh<nisf des dageisch eben ao
auch bei J. 22 zu veranschaulichen. Auch ist in .den folgenden $$• d«r
Ausdruck bestimmter angegeben, z. B. $, 25: „feste und unveränderliche
Vocale.*' $. 27 sind die Beispiele r^chlichdr. Der Zusat» au S« 29 ist
Bweckmaasi^ S. 30 ist bei ^^yj tQii<o hinanzufiigen. — Zn §. SS
Ann. 1 ist hinsuzasetzen : DtB^ iij». — §«40 erhielt eine weseatUde
Bereicherung durch eine Tabelle der afformatlva und praeformativa. &e*
cansent f> noch bei die voces roerooriales für Praeteritum . 'px^TiA ; für
das Futurum a) praeformativa in««»; b) afformatiVä M9>, letzteres aach
fir den Imperativ; für die Gerundia D^aa, ftir die.participia dT(P\. Aoch
S« 44 giebt nun genauer die Formen des praeter, med. A. E und O an.
— Auch bei §, 49 ist der Ausdruck genauer. — ^ Dessgleichen sind isa
« S« ^^ genauere Bestimmungen über die Conjugationen Hiphil und Hophal
angegeben. Noch wäre Anm. 2 „Ellipse*^ auf §• 135. 2. Anm, 2 binsu-
^weisen (und an letxterer Stolle dürfte auch ein Beispiel für Hiphil and
das Citat §« 52 hinzugefügt werden). Fär $« 54 bäUen die achärferea
Bestimmungen Bwald's über die seltneren Formen benutzt werden «olleiu
Bai S. €0. 2 ist der (früher vermisste) Znsatz t „Im Imperativ Hiphil wird
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Bthliogniplnidie Berichte li. fcvrae iaseigen. BM
oickt die Penn ba|9i;, seBdern ViO|9l7 fewiUi«', sweckninig. Aach
$. 68'^'b üt erweitert. Noch komHen bei den Terhie V^ Kai— -Ann. die
PenMfi oms ond DVJ'O hitteagofugi werden. Des 3«» Capital : Nomiaa,
ist weaentlteh onTerändert gebüehen, da bereita in der ereten neoen
Bearlyeiiimg eine Reforai in dieser Hinsieht atattgefunden hat. Gagen
(p. 156. 6) ^te|9 mit featen VocaJen*' ist ancafiibren 1«^ und *)«*! (Ps.68)9
die jfifliaclieA SpraoUehrer fnhren an att. (Vergi. aoeh Bwald*a aasfShrl«
licbrb. der hehr. Sprache. 5. Anfl. IM. 8. 86.) Bei $. lOi Anm. iai.
la ciUrea $. 9. 4 Ann. **^ ($. 86 ist dnrcfa gnte Zbsatae erweiterte)
Kleine Verinderongen nnd Terbesaerongea finden eich oberdies hia}. II 7«
welcher $. genauer das Verhaltnisa der Conparation angiebt« -^ Di^
0ase Lehre hat seit GUemann'a acharfiiinniger Bebandlong dea Gegen«"
itaadea bedenteod gewonnen. (Archiv far Phil. 1846. p. 137 fg.) Uebe»
den Gebranch der tempora ($. 125 fg.) iiaden wir niehta ren den nenaten
Anneilten , die sich geltend «u nnnhen geancht haben* — S* 131. Farti-
cip. Hier wäre ea an Orte gewesen die Unterschiede swiseben den Parw
tidp. bm ttnd dem )Iea Niphat to|^9 anxng^en. Brsterea beceichnet
eioe aehen längst am Korper haftende Wirkung: (*19M} ^9V^) das Thor
ist adboo ▼«rschtosaen ; letaterea eine jetst in der Rede erkannte Wirk-«
saaAeitx 1^» -isr^n daa Thor wird jetet Terachloaaen. Eine Vorbaa-
serang iat auch §.134, Anm. l bemerklieb , woranf aoeh Relerenty in der
Beartbeiinng der ersten Aosgabe durch Hm. Rodiger, avfmerksam
lenacht hat. Aach hier wäre ein CItat, namUch $. J35, wegen der
ahnfichen Veri>indiing der Terba com sabstantlvis cognatis ndthig. Br-
welteri^areh Beiapiele ist $. 143 > Verhiltnisa des Snhjecta nnd Pradl-
cata Sa Riakaicht aaf Genn« nnd Nameraa. (4.) Reichlicher aind noch
^e Beiaplala fnr $. 145 ansgefaUen. Die Lehra von den Partikeln ist
anch in dieaer Ausgabe nnverandert geblieben. Zn $. 153 e. 8. 283 wäre
ra cSttren: 9. 111. 3 Ann. % ^ Die Paradigned stehen vor dem Regi-
ster. (Bei den verbia tÜ ist. Piel jetst genauer so angegeben: rv4ft
[nHbl]» -— > Daa Register iat nnrerandert. Der Druck dea Ganaen er-
scheint Gorreeter« — Möge anch diese neue Bearbeitung der Geaenina*"
sehen Grannuatik, welche, wie bemerkt, dib eigentßche Form der nr*
fpringKchen nicht umgestaltet hat, ferner als Scbolgranmatik den ar-
iprieaaltduten Nutzen leisten, trotz mancher anderen in der neuesten
Zeit erachienenen ähnlichen Werke, denen keift Bachterstandlger ihren
Werth ab ap recfaen wird.
HfihUianaen in Tbiinngen. /^^ 'V\ MäUberg.
Vude meeum fyvr Loitm Lernende atir Einßhmmg m den la^
I fl^prodbdlafs von Prof. OottfrM Herold. Nflcnberg bei Job.
Leenh. Behrag. I8I8. VI ond 146 8. 6. Der Verfasäar vorliegender
sehr br«nchbar«D Bchnfschrift sieht es als eine Tbataach« an, deren Wahr-
heit Niemand bdatretten «^erde, däaa die Idxikalischa. Seite des Btudioma
der laleinlachea Bprache in imaerän Bchnleh nicht dieibt gebührende h^
acbtmg finde» sondern an Gunsten dea grtemtftiachen B le^ e hU; d^m mä*
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900 BiUiographisciie Berichte o. karte Anieigen«
greisere AofmerkMnnkeii sosa wenden pflege , ▼emachliMigt werde.
Denn wahrend jenee auf eine, die jngendliohe Passangskraft ofUnals Sher-
steigende Hohe hinanfgetriehen werde ond so den Geist der Lernenden,
atatt dieselben sn einem tieferen Verstandnisse der Sprache sa f&hren,
in einen Kreis haihverstandener Pormein banne nnd frahseitig den Grand
iege SQ dem Dnnicel abstracten Denkens, das sich aber ein solides, anf
fesler Basis ruhendes Wissen binwegsetsen sn kennen Tormeine, sd
jenem nicht minder wichtigen Pnnkte noch keine Tolle ond allgemeine
Anerkennung an Theil geworden, »und weit entfernt , ihn in ihre Leitung
au nehmen nnd hier ein belebendes nnd methodisches Verfahren ansu-
wenden, überlasse es die Schale dem Zufalle, wie Tiel ihre Zoglfaige tou
dem. Wortscbats der Sprache in sich aufnehmen , weise sie anf endloses
Nachschlagen im Worterbucbe, was auch in aittlicher Beaiebung gerechte
Bedenken errege, an und trage hauptsichllch durch die herkömmliche
Kinriebtnng des Priparationswesens dann bei , dass Tiden das Briernen
der herrlichen Romersprache verleidet werde. In welchem Missferhalt*
Bisse aber das Resultat au dem grossen Aufwand an Zeit und M3he stehe,
feige die Vocabelimoth jüngerer wie alterer Schüler bei Aufiiahmsprnftai-
gen sur Gnuge« Diese todte Aneignung des Sprachmaterials müsse end*
lieh SU einer lebendigen werden, und der Schule liege es ob, nachdem der
Knabe mit den Formen Tertraut geworden sei und dabei bereits eine Ansahl
Wörter kennen gelernt habe, denselben cur Vorbereitung für dieLecCire in
den Sprachscbats einsufuhren. Dasu gebe es aber keinen andern Weg
als deir^ ihn mit den wichtigsten Wortfamilien bekannt an machen. Dies
sei ein neuer Reis, der auch den mittelmassigen Kopf unwiderstehlich
fessele und seine Lust an der Sprache erhöhe; dies gewihre, durch
Winke und Andeutungen des Lehrers unterstutst, einen schnellen Ein-
blick in die Gesetse der Wortbildung, lasse durch Brxengung eines le-
bendigen GefShIes für Analogie und einer, so zu sagen, mit an der Spra-
che schaffenden Thitigkeit Neues bilden , Unbekanntes erschliessen , nnd
▼erhelfe gleichmassig auch au einem genauern Ventandnisse der MoUer-
Sprache, wahrend in dieser Grappirung der Wörter der innere Znenm-
Benhang ihrar Bedeutongeif an Tage komme und die einstg mögliche
Stutse dem Gedachtnisse bereitet werde. — Referent hat diese Sitae
des Herra Verfassers absichtlich in grösserer Ausführlichkeit hier
mitgetheiit, weil auch ihm das lexikalische Stadium der alten Spra-
chen nicht mit dem Eifer auf Schulen betrieben au werden scbeinC,
als es im Interesse des gesammten Sprachstudiums au wünschen wäre.
Auch sind wir mit dem Hrn. Verfasser darin einverstanden, daas ein
kleineres etymologisches Wörterbuch, wie er in seinem rode meenm/Sr
ItoUm lernende entworfen hat, ein recht passender Anhaltepunkt «nr
lezikaliscben Briernung der hiteinischen Sprache sein werde. Denn iu«:ht
mr die Auswahl tou Wörtern und Wortrerbindnngen , die er ooa den
H aoptstamm des Wortes herumreiht, erscheint uns im Gänsen sehr xwnck-
massig, sondera es hat auch die Behandlung des Knselnen etwas nehr
Praktisches, indem- der Hr. Verf. sieh auch nicht scheot, da^ wo £e
BtymologiefriihMltiganiuinander gegangen, den nrspTanglichen
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BibliogrtpiuidM Bariebte ■. koxM AoMigea. 801
UJIkm m latsan nad da« KIomIm oublÜMgig tmi eivuider,
wie s. B«/biM« Qod/m«, MifkufuJuran , and aidit Mltea Mcb in Ao-
»«rkiHigeii onlar dem T«xte maf die ao die Badongen der Worter «ich
aakaopfcadeo GetehlecbteregeJa aofiaerkMai aiacht. Vielleiahi wäre «•
ta den beseaderea Zwecke de« Hra. Verf. aiclit aag eeigaet gewesea,
weaa «r ia eiaer knnea Uebersicbl die Haopigrandsage der Wartbil-
daagelebre der laieinMchea Sprache, «o weil «ie aichfe in der tob der
Granaatik nit angebaatca Ponaealehre aiit behaadeli ist, der kieinea
Schrift Terangeeteilt hätte. — Im Biaselaea erlauben wir dea Hrn.
Verf. noch auf Polg eade« anfmerksaa in machea. 8. 3. Z. 1 war aa
•edei die ftut eben «o hSnfige Nebenform oedii mit zu erwahaea nad aa
Mfareibea ^cdcf oder aedk^ i«, f. Ebeada«. Z. 5 war aachs oadjftoni«
(«oa fmeere) hauen ^ auxofogen: auch navemj Hateem^ Aorfot, |N«Ma«ff de.,
aa dea ailf emeiaerea Gebranch de« Worte« nachaowdiaea. 8. d» Z* 21
war wohl «taits Aeoum die unendiiehe ZeU^ an «chreibeas Aevmm die
ewige Zeitj am dem Lernenden «ogleich bemerklich an machea, da««
emgraadaemMieia Wert «ei. Unter dem Worte eelore hat der Hr.
Ver£ 8. 19. Z. 4 die Etymologie richtig beaatet, weaa er «agtt eelar«
«crAeAlen. Weiter unten, Z. 32, war woU be««er o^r» «aiteira ge-
treaat aa «chreibea, da e« keine Compoeition, «ondera aar Zmamma»
«chiebang l«t nad die faUobe 8chreibwei«e «ogar Veraalaeauag gegeben
kat SB meaaen agTrcaUiir«, wefir «eben der Anfinger durch die richtiga
Schretbaag «a wahren i«t. Daaselbe gilt TOn afvaediicl«« «tatt ofaae
daela« 8. 9. Z. 3. — .8. 4. Z. 26 war wohl bei eögkare auch eegitdio
dm Demken nad concr. der Gedaake mit ansöfogen* 8. 5« Z. 3 v. a«
wardea wir in Proaa afferfu« «tott tdiertue betoat habea« 8. 6. Z. 6 war
auch mUme hiaansuffagen alU^ a. B. oZ(e eadere^ olle federe «te. 8« 7«
Z. 1 aMu«te bei der Wortform ompUare anf die der cla««i«ch«a Bprache
besoaden etgeathamliche Bedentnng wmierMntmteekiehen schon jetat der
l^emeade a ai m ar kcam gemacht werdea« Ebenda«. Z. 3 diirlte bei «aga
die eigeatÜche Bedeatnng sa«amm«a«cfamren nicht nbersehen werdeut
achoa am der ErkBrnng too ongiMfa« nad mngtuUae willen. 8. 9. Z.19
war nidit orefa« oder artuMy eng^ knapp ^ wie der Hr. Varfa««er tbut,
unter areea aafanfobren, «ondem vielmehr einfach arfu« «n schreiben
^ aad daa Wort ISr «ich , aU reo dem erloscheaen Stamme ARO abataai-
mend, aafonfehrea «aramt seioea 8ippea. 8. 10. Z. 13 wird aafgefahrtt
aaoeai mrweare ein Sekiff aoMriuten y nad 8. 83. Z. 24 datiem mmare eine
Flaite amerSuiens darnach konnte es scheinen, ab «eien die Rodeneajrten
gana gleichbedeutend, wa« nicht der Fall ist{ aiwem oraor« ist allerding«
M 8dhj^ oMsriistea, dagegea naeem armare ein Sohff eege^eriig maeken.
Bbcadaa. Z» 17 war aebea teerant die bei Cicero weaigstea« weit häafi-
gcre Perm tacyam« aut aufxofnhrea, wie der Hr. Verf. «elbst «vaalml*
uad Ol aaimm , «canaaMe nad seanantmu«, kUarie and kBante aeben eia-
aadcr aafgelihrt hat. Ebeada«. Z. 27 waie es wohl am Orte gewesea,
aeben aeperkae anf dto Wortformen oipretum, t, SteinSde und oipräifdo
= otperdos hinsiiweiaen , «cbon nm desswillen , damit sich der jugend-
iicfae Leser aar Zeit, wo er noch Bildungafahigkeit beftitst, an die Aui-
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802 BiUio^niphiscIie Boriöbt» «. karx« AoscigBii.
luriinng da« BtnnMM e gewBhas* 8* IS mmr lüitar ml» aftokit dao
Wörtern micept und tfiufe».anf jeden Fall «uipvv ^HIIff^Ht (fon nvif oiid
^ero) mit Aufxafäbren. 8« 17. Z» 19 wurde Re{i:BUiU morkum emetuart
dek wM emtr KhmkkMk enitckmidigen^ lieber geengt beben i morbwm exe,
JLraMuk aU Bm$90kuldig^g9gmnd ätofmhren. . 8* 19« Z. 8. v, o. aobrelbi
Hr. H. fäiscblicb: eimcie Ferfonailun^ def Fottei oder ^n ücoret und
fibrt das Wort uoter cwo auf. Dafie daa Wort coolto «n aohreibea and
«ns eofitfcnttb, wie ee noch im SeaAtOaconsaltani de Bacehanalibna beiaftz
IN CONFENTiONlD EÄDEWENDFM^ Biätt des «pator ge«röhnlich«n
4m jeoniUnä^ edMondum, vermittelet der so baofigen Abwerlnng des
«1^ eoni^enlip od. oottetido, durob An«iioe*aRg des flüssigen und flücbtigen tc
coenlw, endlicb contJo» entstanden sei, darüber waKet wobl jetst nnter
den Geiebrten kein Zweiffl mebr ob. S. 20. Z. 10 ist es wobl nicbt
gana ^nsreichend , wenn Hr. H. die dentscbe Bedeatung blos mit gürte
angiebt; flumen emgU urbem und andere Wendungen erforderten wobl
•noob das Hinzufügen einer allgemeineren Bedentong. & 21. Z. 1 v. a.
•konnte wobl bei deelinore auf eine Wendung, wie •deelmmre urAeai, ne
umgehen^ Röcksicbt genonunen werden. 8. 27. Z. 8 war bei der Za>
sammenstellong von dieere und disore auf den Unterschied d^r QaanUtat
^eU und disol btnsnweben. 8. 28« Z. 6 war dtoinolib aicbt Mos asit:
die Qmbe vorauetmeehen^ wiedercngeben, da es orspriinglieb die Handlang
von Semäre beseiobnet und auch so noch oft Im Gebrauche ist. Bbendaa.
Z. 9 kennte wobl nnter dare schon im Allgeaieinen darauf biage««igt
werden-, dass es in Zosämmensetxoagen- fifters. allgemeiner aiit Um» oder
•einem- ähnlichen Worte wiedermigeb«in Sei, wie in «Mere iseg'tAit«^ «ddere
fttnsiilAati, Ihdere kbiekUhun, euhäere dmrunief ihtm u. s. w. $. 31.
•Z. 20 wat wobl neben e6rwtat TruMcenhek mit aufsofabren e&rtoedos
TrunkiuM , wie Hn H. selbst efrrnis und cMbsas also riebtig neban ein-
ander gestellt hat. 8« da. Z. 20 war wobl nnter eoire die sehr gnwohn-
ilobe Bedeatung itcA begatten f namentlich von Tbierea, aicbt absiehUicfa,
wie dies Hr, H. getban au haben scheint, an meiden, bei Beaba^tsag
desTbier- nnd Pflancenlebens wird Ja ohnedies die Bache dem Kaabaa
bekbnnt, darnach konnte auch coihcs als Begattung neben codMs Fer-
sammteftgrokttfgefabrt werden. 8. 34. Z. 16 konnte neben per err^rem
Otts Irrthum mit demselben Rechte uad 'vielleicht mit noch grösserem m^
'Türe in demselben Sinne angemerkt werden^ 8. 86. Z. 9 wMm icl> a«
ftutitare eft ameften, hioeagefagt habend aiisa6eft. Bbeindasw Z. JS fehlt
•Ottter eaa^ers noch ooa/lert, eonftt u. a. w. Unter /ort lebit 8« 38i» Z. 8
n^andm^ liefariMS und aeforttis, so wia/ss und a^«*.. 8. 46. Z* 2 CeUi
neben foeaio, /ossa,/oaeii vor allen Dfaigea/odmo, B» 47. Z. 7 febK ne-
ben efittgere noch ttffidgere, 8. 46. Z, 2 v. :n« war MUm gm^ teft
ffUkre Krieg, als eine der allergawohnliobston Wendangea aicbt am &l»«r.
-sehen. 8. 63. Z» 1 v. n« war neben hetsedem imaikuere das eben ao ^•
«Kohntiche h»edem faeere keinesfalls an übersehen. 8. 54. Z. JO war
bei Msmas wobl Aaftsrnn, nfimlicfa eoitra, WinUrlagety nicbt namrvralmt
an lassen, hat ja doch der Hr. Verf. selbst desttva abter asiias aii%mCabrU
8. 64* Z. 3 T. tt. war neben Aoaetlare das, wenn aneb m^ia der nn^ckuiea-
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BibJtogitipliiscbe Berfcbto o. knrM Aiisei|;aa. 903
fteiiehan Zeit ^lidi« Mkonettmre entehren^ aehdn atts dem Grtmde nidit
so obereehen, weil sieb Ge^eMätilicbee dem jogendlicKieii GeoMtiie leiebter
eiopngl* Ao6 demeelben Grande war wohl aacb spater 8« 84. Z« 7 die
ihere Wendnng tu oeio et in iHgoeh Diofat aa vergeseen« 8. 61. Z. 8
war wobl fon ioter« deo V. Ire^ent. lotltare scbon wegea seiaes fteban^
den gerichtKohen Crebraucbea Ton dem, welcber sieb der Obrigkeit ent-
lieht, nicht wegcolaMeo. Unter liberaKs 8. 63. Z. 18 war wobl die nr-
«prfiaglicbe Bedeaiang emmi Freien oder die FreUUH betr^end zu erwilk-
Ben, wie in UberaH» emtea n. a. 8. 66. Z. 9 t. u. war neben lvdJ6rmm
nickt anbeacbtet an lassen htdierum, 8. 79. Z. 6 febit naob Mrternoaofre
oocb penioaeere. 8. 81. Z: 10 v* o. war web! auch die Form oUmicjs, I,
nicht gans ausser Beachtung an lassen. 8. 8S. Z. 6 r. a. febit neben
exornare noch adomare eu einem beetknmten Zwecke auirüeien, 8« 85.
Z. 7 T. o. war wobl neben «pporotas die Znrüehmg^ nocb ttppmraU wÜ
grener Zmrwlung liinsoBafiugca. 8. 86« Z. 17 war neben repUfri aocb
die Perfectform reffen^ aus der Reduplicattoa peperi benrorgegaogen, an-
Bnfuhren. 8« 87« Z« 1 febit anter porvtct neben parmUu» die Znsaiimen-
ajehoogpoimiis, pcnilfun, perpimUilm etc. Es würde uns an. weit fahren,
wollten wir noch mehr Binaelbeiten berrorheben , wo Hr. H. mit einem
ederswel Worten seine Anlage hatte um Vieles bereiobero können ^ ohne
dass eine Vergrossernng des ganaen Bäebietna dädareh notbtg gewordea
Sern wurde, da der ohnedies öfters awischen den einaeinen Zeilen
leer gebliebene RaUm die von ans gemachten Zusätze meist wurde haben
aofnehaien können« Wir bemerken nur nocb im Vorbeigeben, dass Hf«
fl. Bwar 8. 106. Z. 6 diseldium «nit vollem Rechte aofgefübrt hat, aber
8. 108. Z. 4 nach dem jeuigea Stande der diptoiAatiscben Kritik dfiitiilmm
bitte streichen sollen. Wir wünschen dem im Ganzen andi gut ausge-
statteten Boobiein recht reichlichen Absatz. Bei der grossen Sorgfiilt,
mit welcher der Hr. Verf. die erste Anlage desselben gearbeitet, bat, ist
es Yoraussnseben , dass er eine neue Auflage selbst ao immer grosserer
VerYoUkonamnaag bringen werde. [JL]
Elementarhuch der lateimseken Sprache^ enihaümd die Bhf-
melogie in swti (Mreen mit eingereihten üebutigtbeiepieien »um üebe^
•eisen au» dem Lateimseken ine DeuUehe und umg^ehri, $o wie ebner
U^ereicht der withUgeien Regeln der Spitem^ Ton Cktigiian 6eherUng.
Lübeck id#9. T. Robden'sche Bacbbandlung. XV t&. 178 8. 8. *), ^ Der
Hr. Verf. fhnd sich zur Ausarbeitang des veriiegendea Buobes dorch den
Uaistaiid reranlasst, daM an dem Gymnasium zu Lübeck bei dem ersten
Uaterriehte im Lateinischen den Knaben ein Buch in die Hand gegeben
^ Obachon das Türliegende Blementarbuch in diesen Jabrbb. Bd. 57.
Heft 3« 8. 190 bereite eine referiicnde Beurtheüung erfuhren hat, wo
selbst dec Sdureibfebler Behmerllng in 8cherling au berichtigen ist,
so glaubt doch die Redaction diese ihr später zugekommene Anzeige des-
selben theils um des Wertbes der Schrift selbst willen, tbeils auch wegen
des Inhaltes dieser Anzeige alcbt onterdrocken zu dürfen.
Die Red.
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304 Bibliocrtpliiscbe Berichte o. knrte Anselgeiu
>i#«irdea Mlite , wclchaa ihhen Alles bieten moehte, was sie snnSehft braa-
cben, eise mcbt btSs da«, was sie dem Gedächtnisse einprägen sollen^
•sondern aoch Beispiele des Erlernten unmittelbar daneben. Denn ein
acbon vorhandenes Boeh der Art, wie Ttelleicht an finden gewesen sein
wirde, an dem Unterrichte an benntaen^ war desshalb nicht rathlich, ja
gewissermaassen anmoglich, weil an dem gedachten Gjrmnasinm, wie anch
wohl anderwärts , die löbliche Sitte gilt , alle Silben der Worter nach
ihrer Qnaatitit aaszasprechen , so dass nicht der Accent allein sein Recht
behauptet. Denn um die Knaben gleich Anfangs an die richtige Ana-
aprache an gewohnen, so reiche dazu der Mund des Lehrers allein nicht
hin, sondern man müsse ihnen durch aweekrofissige Beseichnnng an Hülfe
kommen , damit sie auch beim Lesen und Lernen an Hanse immer auf das
•Richtige hingewiesen werden. Auf solche Weise Teranlasst, ein nenes
Blementerbnch aossnarbeiten , schritt der Hr. Verf. rüstig ans Werk und
hat unter sorgfaltiger Benutiung der neuesten grammatischen Arbeiten
▼on MtuMg, KrU» und B$rger, ron Krüger und von dem alteren Zumpt,
so wie mit freundlicher Beihnlfe seiner Collegen und besonders des Herrn
Directors Friedrich Jmeoh, dem er sich desshalb au lebhaften^ Danke ver-
pflichtet fohlt, nach des Ref. Ueberseagung ein sehr branchbarea Büchlein
geschaffen. Denn mnssten schon bei der Anordnung des Steifes nelbst
aom Theil methodische Rucksichten maassgebend sein , so Ist jedoch mit
Recht im Gänsen die gewohnte grammatische Folge beibehalten worden.
Im ersten Cursns S. 1^-41 nun sind anf sehr aweckmassige Weiae die
Declinationen mit Pernhaltong alles Unregelmässigen, das Hulfsrerbna
esie und einige Tempora der ersten Conjugation im ladicativ, so weit ain
an Uebongsbeispielen benntet werden sollten, behandelt. Der asnesKe
Corsos beginnt mit einer Wiederholung und Erganmung der Deätmatiatu-
lekre S. 42 — 64, behandelt sodann die Verginehungetlifen S. 64 — 69,
die sfelloerfretomien Nennworter (Pronomtna) S. 69 — 73, die ZahiwStier
S. 75—78, die Unutandeworter (^dverUa) S. 78 — 80, und giebt hiernaf
eine ErweHerung der Kenntniee vom Ferhum S. 80-— ld4. Dieser aind
noch angefngt eine I7e6ersteA( u5er die PnrCtkelii S. 134 — 138 und eine
Züssaiaiensfeiiiifig- der Htmpiregdn der Sgntaaß 8. 138—153. Als Am-
hmng folgen kleine ansammenhangende Lesestucke nach Botrop S. 152
bis 156. Das Ganae beschliesst ein lateinisch -deutsches und dentach-
lateinisches WSrterverseichniss S. 157—178. Dass der Hr. VerC mit
Lust gearbeitet hat, neigt sich durchgängig, und nur weniges Unglescb-
■iftssige ist uns angefallen; a. B. S. 3, wo /ons und m^ns mit dem Zei-
chen der Lange versehen sind , dagegen bMtm nnd oer4«ai ohne daaaelbe
«teheni eben so S. 3, wo ^ütöln, forfIZaa, UHSrUu steht, daneben sd>er
pSfesfos , obgleich das e in potetia» jedenfalls eben so lang als das t in
epffloto ist. Binen Mbsgrilf mochten wir es anch nennen, wenn Hr.
Seh« S. 56 den JuveaaPschen Versi C^antnftft «osmcs eerma loCmne nairtor,
unter den Uebnngsbeispielen in folgende Form gebracht hat: rinf#r vm-
euua eoram lairone erudeli eantat, nicht ans grammatischem Grunde , son-
dern um des Sinnes selbst willen. Der Gedanke ist bei Jnvenal gans
richtig; Em Wanderer^ der nkhU Aal, wm man ihm abnehmteM fcoatttle.
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I Biblloginpliiache Beridite o. k«neAu«igcii« QQt
wird vor dem Rauber titcfti erbeben^ vkUekki hutig .mngeau Bei Hm,
8ch. Ut dies mifider der iPall, da der Za«at2 erudeU die ^acbe ändert,
Em lediger Wanderer tmgt vor dem grau9amen Rätßber* Penii iet dec
RÄober g r a o 8 a m und blatdarstig, so möchte selbst der Wanderer«
deiQ nichts za nehmen ist, nicht sicher sein, wenigstens an seinem Lebeii
geiihrdet oder am Korper beschädigt an werden. Es kann hier nalflr-
üch nicht der Ort sein , mit dem Hrn. Verf. über die rein Wissenschaft^
liehe Anffassong der sprachlichen Erscheinungen an rechten* Aber an
einem Beispiele wenigstens wollen wir ihm geigen, wie Vieles gerad«
hier selbst nach den aom Theil hoch gepriesenen neuesten Forschuogea
noch nicht in Ordnung gebracht ist, was recht füglich in Ordnnng ge-
bracht sein konnte, und wie der Unterricht allemal hinkend und lahm
•ein wird, wenn er etwas lehrt, was auf keiner wissenschaftlichen Grund-
Isge roht« Bei Hrn. Scherling lautet es in der Zusammenstellung dei^
Haoptregeln der Sjrntax 6. ISO also: „$• 200. Constniction der St&dt«-
nameo« Die Namen der 8tadte and kleinen Inseln stehen bai adyarbi»-
len Ortsbestimmupgen auf die Frage: wohin? im AccosaUr , auf dia Fra-
gen; wo? und woher? aber im Ablativ. Nur die 8tadtenamen der ersten
und aweiten Declination Singularis Numeri stehen auf die Frage) woZ
im GenitiT.'^ Hieran folgen , nach Angabe einiger Beispiele tum Ueber«
setsen ana dem Lateinischen ins Deatsche (warum nicht auch sum Ueber-
setzen ans dem Deutschen ins Lateinische ? Denn so nur wird der Lerr
sende vollkommen sicher werden), xwei Anmerkungen. „Aam. Is Eben
so werden die Substantive t dteiis (Haus) und ru» (Land) gebraucht, ea
heisstalso: doansa Hanse, domum nach Hause, dowto vom Hause«. ms
anf das Land, ruri auf dem Lande, rure vom Lande. Ausserdem findet
sich: AaTsu auf dem Boden, dornt mükiaeque oder doms heUique zu Haaa^,
und im Felde oder im Kriege und im Frieden. Steht aber bei domo«
der Name des Besitsers nls substantivisches Attribut oder ein adjecüvi»
sches Aitribnt, so werden die Präpositionen tn,.a6, ex gebraucht, s. B«
cn dowM Cberontt, ex domo Ciceronkj in domo ompUi. Dagegen heisst
es: doad mcne, iuae in meinem, deinem Hause." „Anm, 2: Wenn die.
Appellativa urhe oder oppidum an einem Städtenamen treten, bo steht
auf die Frage: wo? die Präposition in mit dem Ablativ, während der
Städienaae selbst im Genitiv stehen kann. Steht indess das Appellati*.
VOM hinter dam Städten^men als Apposition, so. kann auch in wegge-
bssno werden, x. B. «n urbe Romae (oder Roma); Athenii^ urbe o^Her*
rraui CfraecJoe." So heisst es wortlich bei Hrn. Seh. Wir bekennen,
ofina, daas uns hier ein Missgriff aber den andern entgegentritt, uild dasa
ein L»elirer, der selbst dem ersten Anfingcr solche Regeln giebt, schwer*
ütb bei nachdenkenden Schülern ohne ihn errothen machende Fragen
wegkonunen wird, Ref. erlaubt sich erst negativ an verfahren und das
TrrtManliebe dannlegen, was in der gewöhnlichen Feststellung jener Regel
liegt« kieranf will er aber auch positiv au Werke gehen und dem. Hrn.
Verf. seic«B» ^^^ ^^^ ichon für den Anfänger eine bessere Regel ge-.
geben werden konnte. Hrn. $<h. wollen und können wir hierbei um so
weniger persönlich zu nahe treten , da ja seine Auffassung jener sprachli-
1^, jMikrh. f. Pkii. m. Päd. ad. KriL Bihi. Bd. LVH. Hft. 3. 20
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tM BiblM|;i9iphiidi« BeirldiU o. korse Asiefgen.
ciea BrscheiMm^A die ^wobnlidm in den Oramomtilcen ht, sind ftoch obeiv
Beogiy daat er, wenn einmal nnfmerlLfani geomeht, sein kleines Regelwerk
•etbsi über den Hanlm werfen wird. Wir woReo gans Schritt ?or Schritt
gehen. Im S.fOO beisst es zunächst: y,Die Namen der Städte n. kleinen In-
aein stehen bei ndverhialen Ortsbestimmangen auf die Frage: wokm? im Ac-
cnsalify auf die Frage? tso? nnd woher? aber im Ablativ/* Zuvorderst
8^ uns hier die Frage erianbt, welche Insel gross, welche klein zu nen^
nen saY Wo ist hier die Grenalinie gezogen? Mochte fiberhanpt ir-
gend eine Volkssprache so sonderbare Regeln nothig haben, oder sie
auch nur anlassen, dass man, statt an eine Grundregel, die sich dem
Spraebgefiible durch Abstraction aus Beispielen eingeprägt haben muss, bei
i^wierigea Ffillen au appelliren, seine Zuflucht zu einer Landcharte
nehaien mnssteV Doch sehen wir ab Ton dieser Theorie, die sonderbar
genug Ist, und betrachten wir die Sache aus dem Gesichtspunkte der
Brlahmng. Oleero sagt Aecu9. Hb. i. c. 17. S» ^ DeHum wniU und eben-
das« o. IS. $. 48 cenfagttse Dthtm. nnd ebendas. J. 47 DaMeUa Dtia
pr^ßekekurt Dies können wir uns schon gefallen lassen , da uns ein
Blick auf die Landcharte lehrt, dass Dolos allerdings nicht zu den gfosse-
len Inseln gehört. Sehen wir weiter. Liviut lib. 37. c.31. $. d sagt:
Cftnini — iioi»lg«it. Diese Insel ist nun schon grosser und wir kommen
hier sbhen t wischen Grammatik und Landcharte in einen Confliet; denn
nach Ziwi|rtV Nothbehelf , dass hier an die gleichnamige Stadt gedacht
werden mdsse, hilft wenig, da Livius selbst J. 8 mit den Worten: Clas-
SIS Rouuma ak tibie AoeaeamlraaBcit zu erkerinen glebt, dass er an die
ganze Insel, nicht an die Stadt gedacht habe. Noch mehr: Ltet «s lib.
38. e. 41. $. 6 sagt: Ofpnun — tendens. und /«l. /46, IS, 7 Ofprum nmn-
gtl^i tergU Nsf». PauMtm,- 3, 1 Fsusamiim cum doste tamm u f d Vgprmm tä-
fme Seüetpontmm wüerunt. Die Landdmrte iberzettgt uns, dass Cypms
doch achon eme Insel ron ziemlichem Umfange stt. Das Kanstsifickchen
vtoader gleichnamigen Stadt passt hier nicht. Was weiter? Cicero
Mlbst dt imp. Cn. BmptU c. 1% $. 34 sagt; fntfe Sürdhdaim wm tiaue
venft. Ein Blick auf die Landcharte zeigt uns aber, dass dies eine nodi
grooaere Insel sei* Aach Ist Zompt*s Kunststuckchen auch hier nicht anz«-
wenden. 8alu$i4u9 lug. c. 18, 6. Sed Ughne$ per itäämm Bkegiam
mtqmt mde SfeiltMl, porro e» SMia in Afrkam iranseeefae. Wir über-
gehen andere Beispiele. Wie steht es mit dem Sprachgebranche bei um-
fangraSehoren Halbinseln, ganzen Landstrichen und* Lindemt Heissrt
ea nicht bei LiviuM Hb. 33. c. 16. §. 7: Hoee eireo jindrumi
•SS eonMofae EnAoom» — frnJeeeranf 7 Steht nicht bei Nepot j
€• 7. $« 3 nach den besten Handschriften: cum Moponnencai
duxi t mi ads ortus l^iieeilaemonMit? eben so bei L<ot«t lib. 36. e. 49. $. 4
ptrgH profllmis noc^ore Peiop&nnetum. und bei dem seiften lib .49. e.44.
$. 6 Ir« «— m sponn es am prs^feMcttnficr ? Helsst es fernem nicht bei Ctc.
pro C. Murmim c. 16. $. 34 qua ex pmgnm ntm «e Ate et ipuigM et B o tp hm
rmm oot^gisMt? und bei Nsp ot Müihd. 1, 1 aeeidk, «I iMemnses Ober,
sonemim oslonos oettent nwifere, if. ib. $. 4 u. 6. Heisst es aber tricht ancU
bei Caesar belL eta. IIb. 3. e« 106 sottiselaRt am jiegffptmm Her kakert
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nUtograpUtebe Buchte o. kon« Aateigm, !907
und bei Nep^t Dmam. c 4. J« li HB» mm mturim n wtuih eomparmm
txerekum Mggf^mmqut prtfieMparmtif. md bei Lietiit üb. 31. c« 48*
§. ö MS «Shi jMNiiliiBi el tfukm wterteän eofi^MlM ii^gyptum ttvtxk^ ^«
üb. 45. t. 10. S* S fiAMJg'ttre jiegjfptum pergü. Id. i». e# II. $. 8 and bei
desaelbes üb» 6. e. M. $. 17 thd^ Bpinm de99elm7 Um «ondeei
Dtcbtergebmeehe^ t. B. bei rir^«t«f ^eii« lib. 1» t. 1 Auitem fr«-
fugmt L amna q u ß idfora cejiil, bier ra geschweigen. Doch was f«t dia für
eine griMUiiiscbe Regel, welche den Plehiergebraacb gemdeta Mt^
ichtieeet? KeiM eiae solche Regel beatfgee Tages noch im Glante der
Wissenschaft bestehen? Ref. ist ubeneogt, dass Hr. 8eh. wohl aait ihm
die Ansiebc tbeilen werde, man misse sich nach einer andern GniAdregel,
welche dem Latemer bei jener Spradioperatlon ▼er g eschwebt haben
■esse, «nnsehen. Aoeh wird derselbe wohl mit der Regel des Ref., die
er sdnen Schalem sor Beartheilnng der Terscbledenen nnd mannigiadieft
sprachiicben Erscheinongen in diesem Gebiete einsoschiirfen pflegt, sldi
imcht einTcrstanden erUeren , dass tiamlich bei der Bezeichnnng des fj«fr-
des, wohin eine Bewegung stattfindet, auf Grond der alt^ Sprache,
welche die Casus ohne nfibere Bestimnmng darch adverbiale BegrilTe, wo*
ans spSter die Präpositionen erwachsen -sind, antu wenden pflegte, an«
wekiier anch die Constmction der Stadtenamen nnd anderer im Ülglitfaeti
Verkdire hioflger Wendungen , wie itomiim , ms etc., ans leidit erklirr
iicfaen Gründen als gemachte und keiner Missdentong miterfiegende
Spnit^formeln beibehalten worden sind, der blosse Atcosatiir dann an ate^
hen pflegt, wenn man jene Oertlichkeit , wohin sich etwas bewegt, ats
cSnCadien Ponkt betrachtet nnd dabei Iceinen Werth anf irgend eine ad-
Ycor^lale Ndbenbestimmung legt. Legt man diese allein haltbare nnd in
der Nator der Sache selbst liegende Ansicht zu Grande , so ist es selbst-
redend, dass rortogtweise bei der ScIiiffRaltrt , wo man auf eine Insel
oder ein Land blos als efnen Ponkt lossteuert, sodann auch hiufiger ht/i
kleineren Tneeln als be! |frSaseren jene ailgemelnere und Tagere Bezeich-
nung mit dem blossen Accosatlv gebracbt erscheint, ohne dass dem Spre-
chenden es verwehrt wfir^, auch niAer anderen Verltfiltnissen sich also
anszndrncken und sogar grossere Landstriche und ganze Licnder sich bis-
weilen in Bezug auf eine Reise oder Fahrt als einen Ankanftsponkt nber-
havpt Tortustellen; endlich wird aueh durch die Regel selbst demlHchter,
der sberhflupt die unerquickliche, genauere und rein prosaische nfihere ad-
▼erbisJe Bestimmung in solchem Falle gern Terschmaht, ein weiterer und
freierer Spielraum gelassen , ohne dass seine Sprache gegen die Grund-
regeln der Sprache seiner Nation im Allgemeinen tu Verstössen in Gefaht'
hame. Wir hoffen, es werde sit^ Jedermann so leicht überzeugen, dass
die Ueineren hueln in der grammatiflcften Regel direct auf keinen Fall -fi-
gnriren können; dass sidh aber alle sprachlichen Brscbelmingen, wel-
che ^<A um diesen Punkt herum gruppiren, nach nnserer Onind-
regely die sprachgeschichtlich und wissensohafllich fest steht, ieldft
ertßren lassen. Wir wollen nicht weiter daran m2kefn, dass es ifach
seiner Re^el scheint, als habe der Kr. Verf. die Ansicht, als stände auch
sof die Frage woher? \yA kleinen losMn der bloase Ahhitiv re^ehntssl^.
20*
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966 Bibliographiiclie Berichte n. kone Aoieigen.
DftM hier eben so oft eine PrSpoiition daxu getreten ^ ale weggebtteben
jei , wird uns der Hr. Verf. aof nnaer ebrliohee Gesicht glauben. Wir
erinnern nnr an Tereniiut And, Act. 1. sc. 1. t. 42 sq. Interea amZter
quaedam ahhine Irtenntum ex Andro comuugravU kuie meinitu^ und gehen
zn dem letsten Satze nber. »»Nor die Städtenamen. der ersten und zwei-
ten DecUnation Singalaris Numeri' <, heisst es dort, ,,sfcehen anf die
Frage: wo? im Genitiy«" Wir wollen vorerst nicht von diesem GenittT,
der keiner ist, sprechen, and bemerken nur, dass noch bei Caetar
büU. eurU. Bf 106 stehe: cum audmet Pompeium Ofpri vkum, and bei Ct-
€ero ad AtU lib. 9. ep. 9. §. 4 neqat Bolum Romae, ted eHam Deli tuum
digamma videramj and bei demselben Aeadr, prior^ lib. //. c 18. $. 57«
Tarnen hoc aeeepimua^ DeU fuüse eomplures etc. und de legibme Üb. 1.
c.,1. $. 2. flomenctts üiixee DeU se proceram et ieneram polman vidÜMc
dixU. Dereelbe de off. lib. 3. c. 26. $. 97. At utile — regnare ci
Itkaeae moere odoee,^ Caetar bell, civ, lib. 3. c. 7. Erant — Af. Bibu-
lue cum nambue CX Coreifrae^ ef. ib, c, S. Varro de re rtist. lib. 1. c. 7*
§, 6. itaque Cretae ad Cort^iam dieUur platanue esae, Nepo» Con, c
3. S. 4. liaque Conon plurimum Cifpfi vmt, Iphicratea in TAracta, Timo-
ikeu» Le$bi eU. ef. ib, c 2. $. 2. idem Mut. c. 8. $. 3. Nam Ckenonen
omnes lUos — annos perpetuam obtinuerat dominationem o. a. ra., um Toa
dem späteren Sprachgebraache and dem der Dichter zu schweigen. Ea
durften also nicht allein die Stadtenamen hier aufgeführt, sondern zngleick
angedeutet werden, dass sich derselbe Sprachgebrauch noch einen Schritt
weiter erstrecke. Doch wir wollen die ganze Behaaptong, dass die
Stadtenamen der ersten und zweiten Declination Singularis Numeri aof
die Frage: wo? im Genitiv stehen, noch einer Beleuchtung unterwer-
fen. Glaubt denn der Hr. Verf. in Wahrheit, dass jene Formen Retmaa,
CorinM^ Deti ete* wirkliche Genitivformen seien, oder dass irgitad
eine Sprache eine andere syntaktische Construction vorzeicbnen werde,
wenn ein Wort nach der ersten und zweiten oder wenn es nach der drit-
ten Dedination abgebeugt werde, dass endlich eine Sprache eine Appo-
sition im Ablativ zu einem Worte im Genitiv je gesetzt habe , noch hab«
setzen können ? Wir glauben , nein ssgen zu müssen , und sind beinahe
aberzeugt, dass der Hr. Verf. mit dem Ref., der im Allgemeinen auf deo
Aufsatz von Klotz in der Zeitachr^lUr die AUertkumswiegeneeluft Jahr^.
1835. Nr. 92. S. 737 fgg. verweist, geneigt sein werde, in den so ^e-
nannten Genitivformen alte Ablativformen wieder zu erkennen, die in sol-
chen stehenden Sprachformen aus den alten, dem Dativ und Ablativ ga-
meinschalUichen anverkurzten Formen oi u. ot mit vorherrschendem I-'LmntM
entstanden und auch noch in der Zeit, wo im übrigen Gebrandia d.ia
andere mit vorherrschendem 0-und ^-Laute gebildete Form die aUeiii
übliche war, im Gebrauche geblieben seien, «Hier entstand nun ans der
Form Coriniboij welche vollständig dem griechischen olkoi entsprach,
Corinthif aus Delot (^ijloi) Ddi, vielleicht auch aus dem Grunde , ^«reil
das ursprungliche Suf&xum i eben die ursprüngliche locaie Bedeatcin^
fester halten sollte , nach demselben Sprachgesetze , wie aus posferoUie
entstand poitridie, ans die qumtoi in der alten Sprache die qitmti n. a« ■^.--
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Bibliographische Berichte o, karse Aoxeigen. 809
aaf gleiche Weise ward aü Aon« mit beibehaltenem I-La[iite Bornas st.
BowMy mos Corqirm = As^xv^ori, Cotvifrae n. a. m., femer ans domtit,
welche alte Form sogar noch sa Cicero^s Zeit auch in der aasseren Or*
thographie festgehalten wurde, domi, ans humoi aber humi and was der-
gleicheo mehr ist. Es ist hier nicht der Ort, alle die Momente gelten
n machen , welche in rein wissenschaftlicher Hinsicht fSr unsere Ansicht
sprachen , der Beweise können wir mehr noch geben , doch sind wir aber-
leogty der Hr. Verf. sei mit ons über die Sache wohl einrerstanden,
nicht aber ober die Methode, den Anfanger schon auf diese Sprecher-
scheianng hinxaweisen. Hier kommen wir nnn auf den eigentlichen
Ort, weshalb wir gerade diesen Punkt hervorgehoben haben. Denn
KtL moss aacb hier dem Grandsatze treu bleiben, dass das, was wissen-
schafUicfa nawahr ist, auch beim Unterrichte selbst unhaltbar sei; Ja In
diesem besonderen Falle glaubt er auch, man komme selbst methodisch
besser weg , dem Schaler za sagen , dass bei Städte- , nicht selten anch
bei lasel-y bisweilen selbst bei Landernamen auf die Frage: wo? bei
Nomtnibos der ersten und xweiten Declination, so wie bei humuB und
rframs, eine altere, in ihrer äusseren Gestalt mit dem Genitiv identische
AblativDsform gebraucht werde, und eben weil dies keine Genitiv-, son*
dem eioe Ablativform sei, auch die Apposition natarlicher Weise im
Ablativ atehe. Darnach wurde, um dem Standpunkte der höheren Wis-
•enschaft au entsprechen, dieser Paragraph dann also lauten müssen»
,,$• 200. ConHrueUon der Städte; InaeU und Ländernamen, Die Namen der
Stidie, nicht selten auch die der Inseln und selbst ganzer Landstriche und
Luider stehen bei adverbialen Ortsbestimmungen öfter , sofern man bei
deo ietateren diese allgemeine Bezeichnung derselben als einfachen Punkt
aosreicbend findet, auf die Fnge z^wohin? im Accusativ, auf die Frage:
wo? und woher? im Ablativ. Wobei zu bemerken ist, dass bei den
Städte-, nicht selten auch bei Insel- and Ländernamen der ersten und
zweiten Declination auf die Frage: wo? eine altere, in ihrer äusseren
Gestalt mit der Genitivform übereinstimmende Ablativform gebrauchlich
ist.^ Freilich war dabei schon früher bei der Formenlehre diese Form bei
der ersten und zweiten Declination mit anzufahren , dagegen konnte dann
die Bemerkang wegen der Apposition, als von selbstverständlich, weg-
bleibeo. Auch in Bezug auf die Anmerkangen haben wir noch zu be-
merken, dass man nicht blos dornt, dornt meoe, (uae, tuae^ sondern auch
domialienae, s. Cieero ad Herenn. lib« 4. c. 30. $. 41. Id. Tu9e. IIb.
1. c. 32. $• 57 u. a., dornt C. Caesarit, s. Ctcero od Alt, lib. 1. ep. 1%
S« 3. ^. td. lib. 2. c. 7. $, 3, itltus dornt, s. Cieero pro P. Quinei. c. 6. $.
Sl. cujuM domiy s. Cieero Aeeue. IIb. V. c. 42. $. 108 u. a. m., eben so
anch I\MR|Nnmdomum,^s. Cieero de off. lib. 3. c. 31. $. 112, domum
Rooeüj s. IdemBoec. Com, 9, 26 u. a. gesagt habe, dass demnach die
Vorschrift des Hm. Seh. in der Anm. 1 wohl etwas weiter hatte gefasst
werden sollen. Doch damit sei genug gesagt. Wir hoffen mit diesem
kleinen Ezcnrse , den wir in dieser Anzeige eines sorgfaltig gearbeiteten
Sdiiilbacbes an machen ans erhubten, dem Hrn. Verf. bewiesen za haben,
dass wir seine Schrift nicht ohne Theilnahme gelesen haben. Möge ihm
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810 Bibliograpldicht Becidiie o. karsa Ansttgan«
bald dm Freade einer neneo Auflage s^aar klttacn Schrift oad damit die
Gelegenheit werden, dieaelba inmer groiterer VoUkommenhelt toia«
lihrea. [Nrn.]
Philipp MdaneUkon nach winem äuuerm und itmerm
Leben. ^DargetteUt Ton Karl Friedrich LodderAote« Mit dea Rafonna-
tars Bildniat and Wappen. Heidelberg, 18#7. Univeraitatfl-Bochhandiiing
irea Karl WinUr. IV and 3S9 8. 8. •— Daa Leben des eben ao ge-
lehrten als glanbenatrenea Lehrera Deutscblandfl , Pbiripp Melanchthon*s,
nar bisher , in solcher Aosfuhrlichkeit wenigsteavs, unseres Wisaena nocb
nie in eigentlich ▼olksthamlicher Weise dargestellt worden, wie ea dem
deutschen Pablicon der als geistvoller Biograph bereits rnhalichsi ba*
kannte Hr. Verfasser in forliegender Schrift dargebatan bat. Ka Ter*
ateht aich hierbei von selbst , dass es dabei nicht sowohl aof eigenthn»«
liehe Forschungen, aof welche Hr. L. selbst ▼erzichtet,' als auf eb«
lleissige Benutzung des Vorhandenen ankan. In letsterar BaiieiMnig
aiSssen wir dem Hrn. Verd das rühmliche Zeognisa ausstellen, dasa et
ein treues und wahres Bild -von dem äusseren und inneren Leben daa
frommen Reformators entworfen hat, dass durch das Anaieheade seines
Vortrages und daa GemuthToUe seiner Darstellung jugendliche Gemnihat
au gidcher sittlicher Begeisterung, wie die des Witteaberger Lehrera
«nter allen Verhaltnissen sich xeigt, la entflammen ▼ollkoaunea geeignet <
erscheint« In dieser Hinsicht möchte die Schrift Toranglich aar Prhraft*
lectare der studirendeo Jngend au empfehlen und als ein geeigsatea Bach
für die Schülerbibliotheken an Gymnasien zu betrachten sein. Daa Bacb
aelbst lerfSIit in 37 eintelne Abschnitte und gewahrt so eine leichte und
natürliche Uebersicbt des Ganzen. Der 9r$ie Abschnitt schildert daa
Ju§^ndleben des Reformators, der 3. die Unioermtätaseiif der 3. aeia
A^fireUn in Wüttnhtrg so wie seine Theilnabme an der Ltipriger Bm^
jRilafion, der 4., Bauen und Kämffen überschrieben, giebt Nachricht ▼an
der Ausarbeiluag der Loci eommunes oder der Hauptarüktl ehriMcker
iicAre, der S^, Melanchthon ohne Luther^ schildert Melanchthon^a Thl^
ligkeit während Luther's unfreiwilligen Aufenthalts aef der Wartbarg, wo»
bei Hr, L* es mit Recht nicht ia den Hintergrnnd stellt, wie aehr Lothar
ia praktischea Dingen dem wackeren Melanchthon überlegen gewesen s«L
Dar 6., Arbeiten, Eifelg und Kummer , zeigt uns Melanchthon ab eifrigam
Tfaeilnehmer an Lather's Bibelübersetzung, schildert uns seine Reiaa ia
seine Heimath und seinen Kummer über den Tod seines Reisegefihrtea
AImsh bei der Zurückkonft nach Wittenberg mit treuen Zogen. Dar 7«
belehrt den Leser über Melaachthon's und seiner Freunde gewiasanhaftas
Baaehaien gegenüber den BauemHiiruAea und den Stand der Dinge nach
Friedrich des Weisen Hinscheiden. Der 8j zeigt Melanchthon aaf daaa
Felde, wo er so überaos Tioles Gate gestiftet, indem er uns smna Fcr^
dienaie «m Sehde und Kirche , besoodara durch seine Schul risitatioaoa
o. s. W., vorführt. Dar 9. giebt Rechenschaft roa dem BenehoMO Ufa-
lanchthaa's auf und gagenüber dem Beiehäägemk 8pmr tod 1. Febraar
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BiLIio^raplii«cJie BeHdite o. kone Anzeigen. '9tl
1529« Der 10. tciiildert das Beligiotu^g^äeh au Marhurg nebst defi
abrigen Versacben, die snr Binignng der^Scbneizer ood Deaucben vor-
zöglich Ton Landgraf Priedricb von Ueesen gemacht wurden. Der Ih
bespricht unseres Reformators Tbeilnahme an dem RdckHage su Aug9'
btwgy der 12, die Stellung der Evatigeliaeken nack demsetten» der Jd. die
Einladungen der Könige von Frankreich' und England an Melanekthonf
der 14. die Wiitenberger Einirachtsformel (Concordie). Der 15. berich-
tet ans von einer sweitea Erholungurwe Meianchthon'a nach seiner Hei-
raatb, aber anch v<A neuen Anfechtungen in Wittenberg selbst. Der 16^
meidet Ton dem Conoentc von Schmalkalden aod Melanchtbon*« Tbeii«
nähme an demselben , während nos der 17. leider ^amp/e im «oong'eltscAcii
Heerlager selbst, angeregt tou Cordatas und Crnciger, aeigt. Erfreu*
lieberes bietet der 18. Abschnitt: Der Fürtlentagzu Frankfurt und Sieg^
dsr il^OTJRo/ion. Der 19. giebt Nachricht von Melanchthon'» todüiohef
Niederlage au Weimar im J. 1540. Der 20. handelt von dem HeligionB'
gediehe in Worme im October 1540, so wie ron dem AevAslag'e.att Re^
geneburg im J. 1541. Der 21. meldet neue Fort9ehritte dar Reformation
und Meknchthon's Theilnahme an denselben. Der 22., die KreusaehuU^
behandelt hansliche Kümmernisse Melanchthon*s und das gespannte Ver-
hältnisa mit Luther im J. 1544 und andere Unannehmlichkeiten. Der 23.
Abschnitt berichtet Ton den Vorkehrungen zu neuen möglichen Verband-
laugen auf den Reichttagen zu Wprmt und Regentburg, Der 24. schiU
der! auf ergreifende Weise den Eindruck, welchen die Nachricht yen
Lntber's am 18. Pebr. 1546 zu Einleben erfolgtem Tode auf Melanchthon
gemacht, und seine Trauer um den heimgegangenen Lehrer und Freund.
im 25. Abschnitte erscheint der traarige Krieg Tom J. 1546 und der
Kriegsjammer , wogegen Im 26. die Wiederherstellung der Universität
Wittenberg und Melanehlhon's Bleiben daselbst, trotz vielfacber Einla-
donfen nach anderen Orten, gemeldet wird. Den Stoff des 27. Ab-
schnittes bildet der Rdchsiag %u Augeburg nni seinem Interim ^ der 28.
meldet, wie f in Kuruaehsen ndt <dem MenMi gegmageUj der 29l den
Strek über da» Ldptiger Interim , der 30. MelanchtUon's Kamff mil On-
mmdpr^ der 31. die ver«liderle StdUmg de$ Kwrfiunien Mmrii», Der
sieaslicb grosse 32. Abschnitt bildet einen Bericht van den LeArsireieii^
kecten und Vereinigungweremhen, Der 33. Abschnitt berichtet von dem
Aeiilgion^vspracAe %u Warme im J. 1557. Der 34. erstattet Bericht von
dem letzten kummervollen Leberufjahren des Refemators. Der 35. Ab-
achnilt behandelt das häueUehe Leben Mdanekthon'e. Der 36. XbsehniU
bringt nas noch Bf was von Melanehihon'e Verdientten^ worüber wir so*
gleich noch einige Worte sagen werden. Der 37. nnd letzte Abschnitt
aMldet uns von seinem am 19. April 1660 erfolgteki Tode. Man wird
ana dem Inhalte dieser einzelaeo Abschnitte ersehen , dass der Hr. Verf.
bemiht gewesen ist, ans dem Leben des Reformator» einzelne Pwikta
hervorzuheben nnd damit untergeordnetere Dinge za TerknüpIoD. OeC*
tcra ist ihm die» nvohl gelungen , bisweilen hatte man aber lieber da«
I«dben de» grossen Mannes no^ mehr Sin Zusammenhange zu lesen ge*
winsahU Ueberbanpt misaea wir, ohfte dem ▼ardianatlicbea Werke eM-
*Digitized by GoOglC
612 Schal- nnd UnivendtattnachrichUB,
sosehr zu nahe treten an wollen, nber das Ganze noch einen «wiefaeben
Tadel aossprechen, emmol, dass der Hr. Verf. fast lediglich die aller-
dings Torzagiichen Verdienste Melanchthon^s als Reformator der Kirche
in seinen Bereich gezogen , die allgemeineren Verdienste aber am die Adc-
breitung der Wissenschaft öberhaapt und am die Philologie in Deotsch-
land ins Besondere fast ganz anerwähnt gelaasen hat; denn das Wenige,
was im 36. Abschnitte hierüber gesagt wird , ist fast kaum der Mäbe
werth ; mim swehen , dass der Hr. Verf. seinen Vortrag fast za oft dnrch
direkte Anführungen unterbrochen, and, obschon er selbst nut Aomnth
und Leichtigkeit schreibt, doch in rein stilistischer Hinsicht bisweilen to
flnchtig verfahren ist , wie z. B. 8. 12. Z. 35, wo er Melanchthon nit er
bezeichnet , obschon unmittelbar vorher von ihm nicht die Rede war, and
B. 107. Z. 26, wo es heisst: „Was die EhelotigkeH der Geistlicheo be-
ireife, spricht er sich im achten Artikel dahin ans, dass der Papst tia
anfheben sollte'S wo er offenbar an CoUbat gedacht hat, als er tibi
schrieb, n. a. dergl. m. Dass Aeussere des Druckes , so wie das Bild-
niss ist gut; Druckfehler sind jedoch viele nnd zwar bisweilen sogar
recht sinnstorende in dem Buche. [K,]
Schul- und Universitatsnachrichten^ Beförderangen
'und Ehrenbezeigungen.
KOBNIGREICH PREUSSEN.
[Fortsetzung des in dies. Bd. S. 199 abgebrochenen Berichts.]
§. 15. Vorlage. Die Lehrer sollen ein auskomfoliches Gehalt so
beziehen haben. Die Besoldungsetats sind onter Berncksicbtigong dar
Ortsverhaltnisse nach drei verschiedenen Classen , entsprechend den gros-
seren, mittleren und kleineren Städten, für die Anstalten jeder Kategorie
festzusetzen« — Nach dem Berichte der Commission hat das SifinisterSam
der geistl. Angelegenheiten seit 1844 mit dem Finanzministeriam nnter-
handelt und dabei den Grandsatz verfolgt, dass die Lehrer im Gehalte
mit den Richtern an Land- und Stadtgerichten gleichgestellt werden
sollen, so dass die ersten Lehrer 1200 — 900 — 800 Thlr., die letzten
600«— 900 Thlr. zu beziehen hatten, Satze, welche bei der Errichtung
des Gymnasiums zo Ostrowo von 8r. Majestät dem Könige genehmigt
worden sind. — Antr. der Gsmmiffion.* Den ordentikhen Lehrern wird ein
auskömmliches, der Besoldung der bei dön formiKen Kreisgerichten ange-
stellten richterlichen Beamten gleichkommendes üxirtes Gehalt vom Staate
gewahrleistet. Das Uebrige wie in der Vorlage. — Antrag von IHÜmikur'
ger: Wegfall der Worte: nacA drei' venehiedenen Clastenf enUpreekend den
groeeetien^ müHeren und Heineren Städten. — Von Edbletn: Wegfall
der Worte : entipredbend den grosseren, «teeren und klemeren Stmdtem*
«— Binatimmig angenommen: Den ordentlichen Lehrern wird «in «««-
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Beiordenmgen nnd Ehrenbeseigongen, S13
kSrnnlicIies, der Betoldotig 4er Staatsbeamten , deren Bemf eine abnliche
Bildqng Toraussetft, glekhkoroinendes fixirtea Gebalt Tom Staate ge*
wihrleiatet. Die Be8oldttn|;8- Etats sind (ur die Anstalten jeder Kategorie
BDter Bernde sichtigang der OrtsverbSltnisse nach 3 yerscbiedenen Cfas-
sen gieicfamaseig festcnstellen. — Von der Cemnnnhn beantragter Zu-
Mto: Daa Peneions- Reglement vom 28. Mai 1846 wird sn Gonslen der
Jjflhrer abgeändert werden [mit der Aendernng: ioll einer Umondenmg
u nUt wei fen werden einst, engen. In der 24. Sitxong legte Sknee^a
in Namen der sweiten^ Commission den Entwarf eines Pensions- Regle«
meals vor, wobei der Grundsatz, dass der Lehrer rom 60. Jahre an ein
Recht sich pensioniren sa lassen haben solle , allgemein anerkannt, eine
Bestifflfflong nadi der Dienstieit nicht beliebt ward. Die miesiiGbe Lage
der Lehrer an CommunaUftastalten wnrde den Behörden ans Herz ge^
legt nnd aber das Gnadenqoartal der Wanseh au Protokoll gegeben, dass
die Lehrereollegien in dem Sinne der Landes- nnd anderen Collegien ala
CoUegien betrachtet, darnach die Qaartalzahlangen der Gehalte geord-^
net and die daraas sich ergebenden Conseqn^nsen in Ansprach genom^
mefl werden]. — Zosatz von Menn, MüUer, FleUeher, Kraben; Wo die
Besoldangs- Etats die too dem Königlichen Ministeriom proponirte nor-
male Hohe noch nicht erreicht haben, 'werden die Ueberschasse , so weit
die Disposition darober den Staatsbehörden ansteht, za Zolageii zur Be^
soldong der Lehrer in angemessener Vertheilang Terwendet [als allgemein
aer Wonscb der Versammlong zn Protokoll genommen]. — Desgleichen
▼on Meim and MüUer: Sollte die Finanzlage des Staates noch nicht ge»
statten, die ganze znr beabsichtigten gleichmässigen Feststellong der Be-;
soldangf-Btats erforderliche Samme dem Königl.. Unterrieh ts-Ministerio
ZOT Ferfiigong zo stellen , so werde wenigstens die sofortige Zoweisang
eines Theiles derselben beantragt and das so Erhaltene sehleanigst za
TerhaKoissmassiger Erhöhung der Etats der am dirfiigsten dotirten An-
stalten verwendet [als Wanseh der Versammlang zo Protokoll genommen].
— Desgleichen von Kreeh: Dasselbe (was in der Vorlage proponirt
war) gilt aach von denjenigen Lehrern , welche an den mit höheren Lehr-
anstalten Terbundenen Blementarclassen angestellt sind [zarSck gezogen].
— Desgl. von Müller and 7 Genossen: Pfliohtgetrenen Lehrern wird,
im Falle ihnen nicht schon darch Aafrficken in höhere Stellen eine Ge-
^tsverbesserang zn Theil geworden ist, immer nach einem bestimmten
Abechnitte ihrer Dienstzeit ein Gehaltszaschoss gewahrt [mit 36 St. an-
genommen]. — Dazu Amendement von 8&fferi: Lehrern, welche in einem
Zeitraome von 5 Jahren durch Aseension in ihrem Gehalte sich nicht ver-
bessert haben, wird das Recht aaf eine ausserordentliche Unterstfitenng
gesichert [gegen 9 St. verworfen]. — Antrag vor WUeoma: Die studir-
teQ Lehrer der Rectorate werden mindestens den untersten Lehrern -eines
Gymnasioms im Einkommen gleichgestellt, die Vorsteher derselben er-
halten fSr die Leitung einen entsprechenden Zuschoss [zonlckgezogen];
— Aatr. von Jaeobi: Für Lehrer an Erziehungsanstalten anterliegeo diese
Bestimmungen den Abänderungen, welche die Billigkeit fordert [als
Wunsch der Versammlung za Protokoll].
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SX4 Behül' ond UniTerBititsnacliriditfliiy
Nßeh^%. 15 bwntragicr neuer §. — Die IMmoritit der Cmmm-
•Jon: Bei Brledigoag einer Stelle findet in der Regel Ascension innerhalb
doMelben Colleginmf statt; in den Falle, wo die erledigte Staue nacii
wohlbegrondetem Anspruch eines fremden Lehrers nnd in Interesse der
betreffenden Anstalt van Aossea besetzt werden nnss, darf dorch den
nett BilitreUnden Keiner der an der Anstalt arbeitenden Lehrer in seinen
A«Beasionsrecbte gefährdet werden [zn veränderter Fasftnng znrockgege-
ben]. — Die Minorität {Grou): Die Ascension findet bei den KönigU
höheren Lehraaataltea unter Beroeksichtigung der praktischen Tüchtig-
hett nnd Befähigung inr den wissenschaftlichen Unterricht durch den
ganzen SUat nach der Anciennitat stett, doch bleibt jeden Lehrer nnbe*
nonmen, in jedem einzelnen Falle auf die Ascension zu Terzichtea [geg.
4 St. verworfen]. — Amendenent von FMmn:' Für die Bndworte des
Mijoriatsaatrags- zu setzen i so tritt der neue Lehrer in die aeioeaa
Dieastelter angemessene Stelle ein; doch darf dnrch ihn kein Lehrer aoa
aaiper Stellung zurückgedrängt werden [zurückgezogen]. — Antrag yoo
SesffeHi Das Asoensloasrecbt wird als GrnndsaU ausgesproehea und ohn«
drijigende Grunde nicht aufgegeben [snrnckgezogen]. — Antrag toa
üfenni Dia Anstellttog aa Ober- und Untergynnasien zu untecachmdesi
[nicht onterstfitat]. — Antrag Ton Popfto: Nach den Weiten : B» EtU^
digumg einer SieUetxi setoen: welche Vacanz inner sogleich auf Vena-
lassung der Behörden in beatimmten öffentlichen Blättern bekannt, ge-
nacht wird [als Wunsch zu Protekoli]. — Zusau von Jaeoki: Geistilchei
welche ingleich Lehrer sind» haben in den Lebrercollegion, zu den sie
gehören, keinen höheren Rang, als den, welchen ihnen die Anciennitat an-
weist [zu $. 17 TerwiesenJ. — Verän4eri€r Anirag der ConniNM»; Bei
Brledigwig einer Stelle findet in der Regel Ascension innerhalb desaelbaa
Cellegü nach Maaaegabe der nacbgewiofienen QualificaUon SUU [eiaat,
engen.]; «ur den Fall der Berufung eines Lehrers Ton Aussen seil der
Anciennitjitsansprnch der Lehrer nöglicbKt geschont werden [nit 26 St.
angen.]. — Erklärung von Suffrian (mit unterzeichnet von AfvIseU,
HerfaAer^, SeAeifrert, Bitekey ÜTniMch, Efiküein): Dem Zosaizparagfmpbeii
kann ich nicht beitreten, well 1) ich das für jeden einzelnen Fall s« ar-
miUelnde Bednrfniss der Anstelten und das wohlerwogene Intereaae der-
selben als die ausschliessliche Norm für die WiederbeseUung erledigter
SteUeo feathaite nnd daher selbst ein nur bedingtes Ascenaionsrecht in
tbesi nichl aaerkeunen kann» 2) weil nir der Inhalt des S« eben€üU i»
eine Instroction für die jene Wiederbesetznng einleitenden Behordeo,
nicht abar in ein Gesetz zu gehören scheint, ausserden aber die Brffb-
rang lehrt, dass Köaigl. Behörden schon bisher das Ascensionsreeht mS^^
liehst beracksiehligt, stadtische PaUonate aber aie gegen das Intereaae
der Anstalten oft viel zu sehr beriicksichtigt haben. — Von ITusmo s
Wenn der Unterzeichnete, nngeachtet des Mi^riiate-Gntachtena, das sicrH
dafür aasgeaprachen, das System des Steigens der Besoldung in gewiaaest
ZeitrattZMU unabhängig ¥on den Avancement bei eintretender SteUemec-
ledigong als nicht tereinbar nit der bereite eingeleiteten ReguUnwc ^«v
Besoldungsetete nicht hofft ausgefShrt zn seheu, so erachtet er «a fvr
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Bttlordeniiigea und EhveobeiQigiuigoii. 815
•eine Pflichi, den Wanach so Protokoll sti geben, daif , wenn in einer An*
stall eine mehr ala CänQihrige Stockung dea Avancementa eingetreton, den
UaroBtor leidenden Uehrern dnrch peraonUebe Znlagen bia toni «iebaton
Verrneken geholfen werden möge«
§. 16. Fwrlagt: Die tochniacheo Lehrer werden nach der Zahl
ihrer Lebratoaden angemeaaen fenmnerirt, — Antrag der GßnmriuUmi
Die Uea fteobniachen Lehrer [mit der Aenderang tob bh9 in au»m.
adUwatlieA mit 20 St. angenommen]« — Znaatsp- Antrag von KrMwif
FMrüU und Kleike: Wird die Zahl der Lehratanden ao erhobt, diaa aM
eine ToUe Lehrerkraft in Anaprnch nimmt^ ao werden dieaelbenala ordent-t
liehe Lebrer definitiv angeatellt [die Antragatelier aoblSesaen aioh dem
ibigeadea Antrage an]. — Antrag von KaUaeki Die tochuachen Lehrer
wefden ala Hölfalehrer nach der Zahl ihrer Lehratanden angemeaaen re^
■aaerirt, ea aei denn, daaa aie ihre ganae Lehrkraft anaachlieaalicb der^
aeibea Aaatalt widmen, in dieaem Falle können ihnen die Recbto einea
ordentUchea Lehrera verliehen werden. Jedoch nnr auf Antrag dea be-
treffenden LehrercoUeginma und nach eioer Dienataeit von & Jahren [ge-
gen 5 3i. verworfen]. — Znaati-Antrag von Pdpfot Nach t weijShnger
bewibrter AmUfnbrong werden aie feat an^aMlh nnd aar Tbiilnahme an
der allgemeinen Wittwencaaae und den Beatimmongen dea Penaionage-
setxea berechtigt [nicht nnleratölst], -— Antrag von Hi€ckt nad Bettm^
berg: Techaiacbe Lebrer, welche mit ihrer gansen Lelirerkraft einer AfH
atalt angehören 9 ateben den ordentlichen Lehrern glach [oicht nnter-
stäUiV — Amendement von Wimowa: Derjenige tecbniache Lehrer, wel-
cher acine ganze Lehrerkraft aar einer nnd deraelben Anatjalt widmet,
kann anf dea Antrag' dea LehrercoUeginma nach einer fünfjährigen Dienst-
mit ala Lehrer der Anatalt definitiv angeatellt werden nnd erhält damit
aacb Anapmcb anf Penaion [gegen 14 8t verworfen]. -— Unteraroende-«
meni von ScsifM: — definitiv ala Lehrer oder, bat er einen beionderen
akademiacben teebaiaGben Cntaoa gemacht, aUi ordeatlicfaer Lehrer enge«
atelk werdea [nicht antoratatzt]. — Antrag tob JKVedk; Die aaaaGUieaa«
lieh tecfaaiaohen Lehrer erhalten eine ihrer Wirksamkeit Im den hehereii
Sdwlett eBtapreehende Stellang [gegan 8 8t. verworfen], -^ Wunacb
aafJLotrag i*let9cAor*a an Protokoll genommen: Die Behörde möge gegen
tecfattiaebe Lebrer , die lange Jahre tren gedient babea , aber bei höherem
Alter Bad geatoigerten Anaprnehen den Fordemngen der Schale nicht
mehr genügen, Homamtät üben nnd aie aam Natzen der Schale, nbee
aicbt SS eignem Schaden eraelzen;
§. 17. Vorlogt: Die ordentliehen Lehrer der Ober* nnd Renlgym-
naaien werden ala Gymnaalalprofeaaoren, die der Untergynuiaaien ala
Gynmaäallebrer berafen. Dia Opmanioan beantregt Annahme. -^ An«
tng von Müistüf SuffrUm, Breflner, FukhrOU, Sekeibtrt nnd Hertefterg»
S. 17 M atreichen, weil er nicht in daa Untorricbtageaets gebore [gegen
10 SU verworfen]. — Von ITiedmonn: Die ordentlichen Lehrer der
kiberan Lehranatalten werden ala Qymoaaial-Profeaaören berufen nnd an-
gcatalH [mit S2 St. angenj. — Von Monn and FteMtn Die erdenk-
eben Ivebrer dar hohleren Sahalen atahea ciaandar In ibran
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316 Scbal- ond Untverfiitatsntchrichten,
Rechten und Pflicj^ten gleich and fahren denselben ÄraieCiiel. — Von
Eletke: Die ordentlichen Lehrer der Obec- und Realgymnasien werden
aU Professoren, die der Untergymnasien als Oberlehrer berofen und an-
gestellt [zarfickgezogen. Der dafor gestellte Antrag: „Sammttiche or-
dentliche Lehrer der Gymnasien werden als Oberlehrer angestellt, denen
auch der Titel Professor gegeben werden kann** wird nicht anterstiitst].
«— Zusats Ton Poppe: Es wird ein Maximum der von jedem ordentlichen
Lehrer zu ertheilenden Lehrstunden nach gleichen Grundsätzen , jedoch
anter Berücksichtigung ihrer übrigen Bernfsgeschifle, festgesetzt [abge-
lehnt gegen 11 8t. S. $. 9].
§. 18. Forlage i Der Director des Unter- resp. des Ober- und des
Realgymnasiums ist der beaufsichtigenden Staatsbehörde fSr die Ausfuh-
rang der allgemeinen und besonderen ScbnU und UnterrichU-Ordnang
Terantwortlich. — Auf Kalkeh'^t Antrag einstimmig angenommen : l>er
Director des Unter- resp« des Ober- und des Real - Gymnasiums ist der
beaufsichtigenden StaaUbehorde fSr die Ausfohrong der allgemeineo and
besonderen Scholordnang verantwortlich. — Zusatz von Stievei Bme
Disciplinarordnung v^ird von der Scholbehorde aufgestellt werden [sa
$. 20 verwiesen]. — Erklärung von ßFkdmanm In Betracht, dass die
Directoren der Untergymnasien nach $, 18 dieselbe Verantwortlichkeit
ond eine ahnliche Arbeit haben , wie die Directoren der Ober- nnd Real-
Gymnasien , gebe ich den Wunsch zu Protokoll , es m3ge der Gnindsats
anerkannt werden, dass ihnen wenigstens eine Besoldung zuerkannt
werde , welche der des ersten Lehrers eines Ober- oder Real-Gymnasiams
gleich kommt.
§. 19 nnd §. 20. Vorlage: 19. Dem Director steht die Lebrar-
conferenz, mit welcher er collegialisch über die inneren Angelegenheiten
der Bchoie, Disciplinarfille, Lectionsplan, Censuren, Versetzungen n. s. w.
zu berathen hat, zur Seite. 90. Die näheren Bestimmungen ober die
Befugnisse Aos Directors and der Lehreroonferen« werden einer besoode-
i«n Instruction vorbehalten. ^ Antrag der CommMon: Die ordentlidiea
Lehrer bilden ein CoUegium , welches unter dem Vorsitze des Directors
fiber die in einer besonderen Instruction naher zu bestimmenden Angele-
genheiten in der Conferenz zu berathen and za besehliessen hat [dnsi. an-
genommen]. — Majorkäi :1>0T Director hat das Recht, den Beschloss
der Majorität bis znm Eingange höherer Botscheidung zn sospendiren ;
doch braucht dies als selbstverständlich ans $. tö nicht erwähnt zo wer-
den. — Ein MügUed: Jede Minoritit bat das Recht, den Beschlaia der
Majorität bis znm Eingang höherer Entscheidung za suspendiren. — r An-
trag von FMroiU Die ordentlichen, so wie die definitiv angestellteo
technischen Lehrer bilden u. s. w. — Antrag von Kreehi Die beiden SS*
la vereinigen and za $. 19 hinznzufSgen : Diese Instruction setzt zng1eac:fa
die Befugnisse des Directors nnd der Lehrerconferenz im Allgeaeifte»
fest [angenommen]. — 8iieoe'$ zu $. 18 vorgebrachter, zu J. 90 repooir-
ter Antrag, die Disdplinarordnang betreffend, wird fast einstimmig mn-
genommen. — Erklärung von Merm: Zor Begrandnng meines hinrei-
chend imterititzten , aber nicht rar Abatimnnng gelangten Verbeiserun^n-
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Befordttrongen nnd Ehrenbeieicniigeii. #17
Toncblaget so §. 17, dubio lautend: ^^Die ordeatlichen Lebrer der bobe>
rea Scbulea «teben einander in Recbten und Pflichten gleich nnd fnhren
denselben Titel: ProfeMor^'i erlaube ich mir Folgendea xu Protokoll so
geben : Da in den $$• 15. 16 daa rechUiche VerhaltniM der Lehrer dem
Staate gegenüber und die daraus abgeleitete Verpfliobtung des Staates
bezoglich dw Unterhalles derselben beatimmt ist, in den beiden folgenden
${. 18. 19 ¥on der rechtlichen Stellung des Directors an den Collegen
und diesen als Corporation die Rede ist , so scheint dieser in der Mitte
befindliche S« ^17, um das Erforderliche ii6er ilos rtchüieke Ferhalinui
der Ltkrer unier dmanäer und im Znsammenhange damit Etwas über den
Amtstitel auszudrucken« Da dieses Verhäkniss aber bei Mitgliedern des-
selben Lehrercollegiums , den Dlrector ausgenommen, über den die fol-
genden SS« handeln , überall nur das der ToUigen Gleichberechtigung,
keineswegs aber, wie bei VerwaÜungs- und Jnstia - CoUegten, das der
Ueberordnung der einen Classe über die andere ist und im Interesse
der Schole nicht anders sein darf, so ergiebt sich als naturgemasse Fol-
gerung^ hieraus, dass auch der amtliche Titel für alle nur ein und der-
selbe sein muss« Sollte diese Auffassung bei einer zweiten Lesung der
GesetsesTorlage gebilligt werden , so mochte der Ausdruck des $. 19 da-
hin xa andern sein, dass es heisst: „Der Direetor und die ordentlichen
Lebrer bilden n. s. w.'V
# §. 21. Forlage: Kur die wissenschaftliche Vorbereitung der Leh-
rer der höheren Schulanstalten hat die UniTersitat su sorgen« — Antrag
der drJMefi Commistton (bestehend ans Cramer^ E^eiein^ Müller^ fFecbM-
Ur^ Wimmer nnd dem Referenten DUlenburger)i 1) $. 21 — 26 vor $. 13
sa xUcken. 2) Vor S* 21 einen allgemeinen $. folgenden Inhalts lu stel-
leo: „Die Vorbereitung nnd Prüfung .der Candidaten des höheren Lehr-
amtcui ist eine doppelte, eine wissenschaftliche und eine praktische'*;
[beide Antrage wurden aufgegeben]. 3) Die Fassung der Vorlage unTer-
ändert anxnnehmen, aber in Qeiiehung auf $. 13 den Zusatz zu machen :
„aaf weicher jeder Aspirant des höheren Schulamtes nach erlangtem Zeug-
aiss der Reife vom Obergymnasinm einen Cursus yoUendet haben moas*%
nnd den Wunsch auszudrücken : „dass an jeder Universität besondere
Lehrstofale für Pädagogik und neuere Sprachen errichtet werden. *' —
Amendement von G^d: „Zeugniss def Reife vom Ober- oder Real-Gjm-
nasiom" [mit 16 gegen 13 St« angenommen]. — Von Brettner: Die
Wertet „vom Obergymnasinm'^ zu streichen [nicht unterstutzt]. — Von
Bappo: „auf welcher die Aspiranten des höheren Scbulamtes nach er-
Un^t^m Zeognlsse der Reife in der Regel einen dreijährigen Cursus voll-
cadei haben müssen^' [von 19 gegen 11 St, angen. Der Zusatz „einen
mmdeetene 3jahr.'' gegen 11 St. abgelehnt]. — Von Menn: Für die wis-
zenacbaftliche Ausbildung und ein gewisses Maass praktischer Vorherei-
tnng der Lehrer der höheren Schulanstalten bat die Universität zu sor-
gen. Die Gründung und Einrichtung pädagogischer , frei mit der Uni-
veraitat verbundener Seminarien bleibt einem besonderen Gesetze vor-
behalten [sarnckgesogen]. — Von Hieeke: „bat die Universität, resp.
die polytecboiscbe Schule zu sorgen" [in das Protokoll aufgenommen].
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818 8#bnl- und UnivenltiLtBiiachricliten,
Von KnUaeht Wr'ült wisMnttbttfUiche und praktische Vorberdtmig d«r
Lehrer faet die Uhitersität ra «orgen« Bs werden in VerModong aift
der philosophischen Pacnltät pädagogische Lehrstahle erriditet, weiche
die allgemeinen Grnndsatze der Kdagogiic nnd Methodik , der eienen-
taren sowohl, als^er höheren wlssenschafttichen, und deren Anwendung
aof die besonderen Disciplinen des Schnlnaterriehtes theoretisch ta i>e*
handeln nnd praktisch in einem den gansen Sehnlorganlsrnns nntfiiseenden
Seminare zu nben haben. Bei Besetsnng der pSdagogischen Professoren
mnssten besonders erfahrene, witaenschaftlich nnd pSdagog^sch gebildete
Lehrer berncksichttgt werden** [mit 21 8t. als empfohlen «n Protokoll
genommen]. -^ Slteve aaf BrüggemaniCt Vorschlag: „in der Regel na^
erlangtem Zengaus der Reife*' [mit 35, resp. W St. angenommen]. —
Erklärung yon KrAbeny Fuhlrattj EekBtein, Fimeher^ Crtmer, DSUinimr^
gelr, Stieve, fFittowa, fnedmanUy Ledtbur^ Gäbd, Ktetke, Weekaitf, Mü-
fasett, Breiiner, Menn^ MuUer^ Hertsberg^ Kreth^ fHeeke^ Sfffferiy Fabum:
Wir fahlen uns mit Bezugnahme auf die Verhandlongen nnd AbstinnmiiH
gen über $. 3 i gedrungen, die nachfolgende Brklarong so ProtokoH m
geben , dass wir im wohlverstandenen Intoresse der Stadt- ond lioherefi
Bürgerschulen nur solche Candidaten zur Pröfong ab Lehrer fSr die
philologisch-historischen -Wissenschaltea, iusbesotider^ aneh com Stndinm
der modernen Philologie, zugelassen wissen wollen, welche die antiken
Bildungselemente, wie sie allein die altclasslsehen Sprachen nnd Uttera-
turen zu geben vermdgen , in sich aufgenommen ond daher der Regel nadi
ihren Bildungsweg durch nnsere G^nasien zo wShIen haben. IKeser
Forderong reihen wir die andere als eine davon onsertrennliche an, dass
es den künftigen Lehrern der neueren Sprachen ond Litteratoren dtanlk
die Staatsbeböi'de mSgllch gemacht werde, sich aof den Unirersilüea
nicht nor eine gründliche philologische Kenntniss dieser' Sprachen imd
Litteratoren zn erwerben, sondern denselben auch Gelegenheit ond An-
leitung gegeben werde, Jene Sprachen schriftlich ond nrnndßch sofiben
ond sich in der schulmässigen Behandlung derselben zu unterweisen, wo»
ndben dann die UnteratStzong aosgezeichneter Stodiosen der modernen
'Philologie, namentlich durch Reisestipehdten , als ein besonders heriror-
zohebender Wonsch ersclieinen mag. Zu dem Zwecke halten wir es f6r
nothwendig, dass auf unseren Universitäten, in sofern es noch nicftt ge-
schehen ist, ordentliche Lehrstuhle iSr die germanischen ond remanisdien
Sprachen ond Litteratoren errichtet werden. IMe Lehlrer fSr die mathe-
matischen und naturwissenschaftlichen Disciplinen unserer hohereä Lehr-
anstalten können gleichwohl Ihre Vorbiidong durch die S^ole aocli auf
denjenigen Lehranstalten finden, welche von den liltcfassisdien Sprachen
nur die latelnisdie in ihren Lebrkreis aufgenonnnen haben. -^^ Deeglei-
ehen von Suffrian, Seheibert und Ifalwcll: Dem Commissionsvorsdilage ad
Sf. )1 , welcher die als ref entlassenen Schfiler der Realgymnasien , wel-
ehe lateinisch lehren , von dem Lehramte in diesen Anstalten aosschliesaa,
nind der i^on ^1 Confcrenzmitgliedern abgegebenen BritlSrong, wel-
che die Zulassung der Genannten auf die Lehrstellen der Mathematik astd
Natorwissanscbaften beschranken will, haben wir nicht zvstimmen kannaci.
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Bef5rd«raiig«ii uod BhrenbMeigmi^eD. 810
weil wir f ) ohne den Wertb einer bü so einem g ewiaaen Onide erwor^
benen anük-dassiscfaen Biidang for den modernen Philologen tu verken-
nen , doeb die Rrmiitetong dieses Grades lediglvdi der Profnng pro fnenf-
UtB docettdi aberlassen , also dem Sdbolamisaspiranten die ^eibeit ge-
wahrt wissen wollen , sich Jene anch erst wahrend seines UniTevsitatt«
atodinma an erwerben, ilbertengt, das« emem dnreh den Cnrsas eines
Realgymnasivms geschalten , im wissenschaftlichen Brfassen jedes Unter-
riditsgegenstandes geübten Aspiranten die Aneignang einer solchen Bll-
dang nach erst wfthrend der Univerutalsaeit, wean gleich schwierig,
doch keineowegs onmegfioh ist ; weil wir S) es aosserdem als eine Ijebmu^
ftagt der Realgymnasien betrachten mossen, Lehrer in gewinnen, welche
in ihnen geschalt, daher erst redit eigentlich in ilmen heimisch sind, nnd
endlich 3) es ans Ton der höchsten Wichtigkeit erscheint, von den Real-
gymnasien vorzogsweise solche Lehrer an besitzen, welche Jtäei in ihnen
gelehrten Unter ricbtsgegeastandea händig nnd denselben bis tu einem
gewiseeo Grade belierrschead , dadorch aber allein 'geeignet sind, diese
TerschiedeDen Unterrichtsgeganstande bei ihren einseinen speciellea Ua»
terrichtaiaclieni nach Möglichkeit an benotfen and aasxnbeuten, eine
Korderang, deren Verwiriilichnng geradetn nnaasfnhrbar ist, wenn man
die Abitarienten der Realgyamasien vom Lehramte in ihnen ansschliesst.
Dagegen treten wir Allem dem bei , was in der Brfclirong der 2t Con-
ferenxmitgtieder für die Nothwendigkait der Seminarien n. s. w. »nr Rei^
anbfldnng modemer Phflologen gesagt ist«
§. 22. foriügt: Die wissenschaftliche Prüfhng der Candidaten
des hSheren SchtHamtes findet vor dem Blntritt in den praktisehen Cnr-
sas statt and wird in- der Regel anter Leitung eines Mitgliedes der be«
aoiSncfatigenden SclMlbeliSrde ron Professoren der Universität oder Schof-
mianem Mentlich [daffir nar 6 BU] abgehalten. Nor die „Wissenschaft*
lidi bafihigt^ ethlirten Can<fidaten dürfen in den praktischen Cnrsas ehi-
treten. — Antrag der OömmSsnimt Die wissenachafUlche Prfifong der
Ckndldaten des höheren Behniamtes findet vor dem Eintritt in den praktl-
Stilett Carsns statt [einst, engen.}. Die Prühngscommission besteht fder
iosatz „in der Regel** mit IB St. beibehalten] aas einem Mitgliede der
bemfsichtigenden flcbalbehorde als Vorsitaendem , Professoren der Uni-
versität and Schtdnifinnem [arit 26 St. engen.] derjenigen Kategorie vca
Schalen , «o welcher sich der Bxamhiand das Zeognlsa der fttc. docendi
erwerben will [das Letatere aarockgenommen]. Der Sita der Prnftings-
eoatmisdon ist die UnivtfrsitfiCsstadt der Provina [nnr aa Protokoll]. Die
Prafangstermine lallen !n beitimmte Zeiten [darch Majoritit von 17 St.
an Protokoll]. Nor die — eintreten [einst, angenomiaen]. -^ Amende«
ment von Aieee; „glolchmisstg ans Professoren and Sahahn&nnem*^ [ge*
gen 13 St. verw.]. — Von SeMkerii Die Wertet „derjenigen Katego-
rio — will'^ an streichen. — Von JSreflner, Svffrian^ Müiadi^ Sesgkrtj
JrrMen? „and praktischen Scfaofmannern beider Kategorien<\ — • Von
jflstike: „und jSchalmannem Jeder Kategorie der höheren Schale^ [nicht
mtentfitat]. — Von FMan: den ScMnss über den Sita der Behörden
n atreidien. — Von Sferseeaü»; „Die Prfiftmgsoonniasion besteht iar
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820 . Schill- and üjiirejndtiiiiiachrichieny
der Regel wu einem MUgUede der beaaCiidiUgendea Scholbehorde aU
dem Vorsitzenden y Professoren der UniTcrsitat oder Schalmannem.^' —
Von Seheibert beantragter Zasats : ,,Aucb geprüfte Candidaten des Pre-
digtamts können au dem praktische» Carsiu angelassen werden, mu^ien
aber vor ihrer Anstellung als ordentliche Lehrer das ▼orscbrifUmasaige
Examen pro facaltate docendi abgelegt baben^' [nicht nnterstutxt].
§. 23. roHo^e: Die praktische Ausbildung erwerben die Candi-
daten an den besonders an beaeichnenden ond einauricbtenden Lehran-
stalten jeder Provini in einem gwdjdkrigen CurauM [mit dem Znsatze von
,,daza^^ vor „einzurichtenden*^ gegen 4 8t. angenommen]« Sie «rbalten
w^irend desselben entweder aus den Mitteln der Anstalt , an welcher sie
beschäftigt werden, oder «ach Befinden der Umstände ans allgemeinen
Staatsfonds eine angemessene Unterstützung [fast einst« angenommen]« — *
Antrag der Commitnon: I>ie praktische Vorbereitung erhalten die Candi-
daten an den in jeder Provinz besonders einzurichtenden und mit höheren
Lehranstalten zu verbindei^den pädagogischen Seminarien in einem zwei-
jährigen Cursus [gegen 9 i^t« verwerfen]. Wahrend desselben wird ihnen
aus allgemeinen Staatsfonds eine angemessene Unterstützung gewahrt
[zurückgezogen]. — Amendement von Afufsetf: Die praktbche Aosbil-
dung erwerben die Candidaten entweder an pädagogischen Seminarien
oder an den Lehranstalten, die sie selbst wählen [gegen 2 St. verworfen]*
Pie Dauer des Corsas ist m cfer Regel twegährig [gegen 6 St« abgelehnt]*
— Von Wiuowat Bs wird in jeder Provinz » möglichst in der Stadt, wo
mehrere Anstalten vorhanden sind , was meist die Hanpts^dt sein wird,
ein pädagogisches Seminar in der Art gebildet, dass ans mehreren An-
atalten einige (3 — 4) Directoren oder Lehrer aosammentreten , die daa
Lehrercollegiom des Seminars mit einem Vorsteher ans ihrer Mitte bil-
den , die Steife niitckr sich theilen , über die sie mit den Candidaten sich
belehrend besprechen sollen , in deren Standen die Candidaten hospitireo
und unter ihrer Anfmcht sie* dann selbst lehren« Diese Mitglieder des
Seminar-Lehrer-Colleginms wechseln in mehrjährigen Abschnitten [nicht
ontarstützt]. — ^ Von Kreek: Die praktische Ausbildung erwerbea die
Candidaten an den von der Behörde ihnen zn diesem Zwecke bezeichne-
ten Lehranstalten [gegen 5 St. abgelehnt]. — Vom J7elfte: Die Provin«
lialbehörde ist verpflichtet, jedem Candidaten auf sein Ansuchen eine An-
stalt zur Abhaltung der Probezeit suzuweisen [kommt zur Instruction]. -—
VonFl&eeher: Die praktbche Ausbildung erwerben die Candidaten an den
höheren Lehranstalten jeder Provinz, denen sie zur Unterweisung, nicht
zur Benutzung überwiesen' werden [nicht unterstützt]. —-^ Zasats Ton
Febiani Zn diesen Semim^nen wird schon vor der abgelegten wiesen-
schaftlichen Prüfung jeder dem Lehramte sich widmende Stndirende ala
Extraordinarius ohn^ Aiu|^nKh «uf • Remuneration zugelassen [gegen 2 St.
abgelehnt].
§. 24. Vorläget Das Zeugntss der Anstellnngsfahigkeit wird nnter
Bezugnahme auf d|is Resultat der wissenschaftlichen Prüfung ron dem
pirector und den* betreffenden Classen-Ordinarien der Schule, an welcher
der Candidat praktisch geübt worden ist, und von dem Commissarina der
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baMtt€lit%*iid«o Bcfaorde, oa^lMlem derselbe tos den Lelstnngen dei
Probandea sich genaae Kaoatobs Tericbafit hat» aa^gestellt [tiit dem
SdbeAerf'schea AaMndemeni.: „tw dem Direcior und dea mit der prak*
üschan LeiUwg des Caodidaien beauftragten Lehrera*^ dnreh die Majori*
tat angenemmea]. — Der Antrag der Cammkrion: |,Naob Vollendung die^
' aee Cnraoa erfolgt sur Brmitteiong der praküacbea Befähigung eine Pri*
lang Tor einer ani Scbulmanner« gebildeten Commiaaion unter dem
Voraitse einea Mitgüedea der Anfaichtabebdrde. Ddrch den Aasfall die-
aar Prafnog wird die Anatellangafähigkeit d«r Candidaten bedingt^ wird
nach der Abatimanng über g. 23 auriekgeaogen. *^ Erklärung von
Wimmert Der Voracblag der dritten Abtbetlung, den j. 93 der Vorlage
naher dahin sa beatimmea, daaa die praktiaobe Vorbereitung der Candi-»
datea dnrch swecfcmiaaig eingerichtete pidagogiacbe Seminare geleitet
werde, iat ia der 8itxung am 26. April dnrch Stimmenmehrheit beaeitigft
worden. In Erwigang, daaa hierdurch ia der biaherigen ala erfolgloi
anerkannten Einrichtung im Weaentlichen nichta geändert, sondern nor
die Probeseit um ein Jahr verlingert worden ist» und daaa dieier prak-*
tiache Cnraoa demnach der erforderlicben Organisation entbehren nnd
wegen ASangela an Einheit ohne die gehofiten Reanltate bleiben wird,
ateht aicb der Untenelchnete Teranlaaaty aein di«aentirendea Votum hier«
mit Im Protokoll niedoraulegen. Eben ao verwahrt aich derselbe gegen
die F4»lgeruogy daaa durch daa Mehrheitavotum über {. 23 auch die an
f. 24 von der dritten Abthailung beantragte ,ypraktiache Prüfung am
8chinaae dea praküacben Curaua'* beaeitigt werden aeL Dean nach der
Vorlage aell von d«ta Direetor und den betreffendea Lehrern dem Cann
didatea em Zeugniaa der Anatellungabemcbtignng auagestellt und von
dem Coauiiaaarina der Behörde, nachdem er sich von den Leistungen dea
Prohaodoa genaue Reantnias veraohafft hat, vollsogen werden. Da diese
KenoCniaa sweckmiaiiger Weise nor in Gegenwart nnd Gemeinschaft der
betreffenden Ldhrer geacheben kann, uod'awar sunachst in Prebelectionen,
ao iat damit achon eine Cbmmtaiton gegeben, deren Geachäft nichta An-
deraa ala eine achlieaalicbe Prvfung aein kann, mdchte dleaelbe auch in
nichta weiter, ala in der Abhaltung mehrerer geeigneter Probelectionen
beateheo. Die Feataetsuog dieaer Prüfung ergiebt aich auaserdem ale
unabweiafich Im Hinbliefc auf den Fall', daaa die batreffenden Lehrer dem
Caodidaien daa qn. Zeogaiaa reraagen zu musaen glauben, oder daaa über
die AnateUnngafihigkeit desselben ooter ihnen Veraahiedenheit der An*
sieht obwaltet. -«- Von Wimvmat Der Uateneichnete aiebt aich, in Be«
aehaag anf die Abatimmong vom 26. d. M. ober den Weg nur prakUachen
Vechoieitang der Lehramtaeaadidaten , veranlasat , aein von der Majori-
tät aVwaioheBdea Votom an Protokoll an motivlren. Mit aelnen Ool&egeii
in Schleaien fiberaeogt, eben aowohl von der Erfolglosigkeit dea InbtUota
dea Prohejahrea, wie von der Mangelhaftigkeit der biaherigen padagogL
adben Beminaro, findet er in dem jetat beliebten xweijahrigen Cnrane der.
Candidaten nor ein Verdoppeiiea Probejahr, daa von den NacfatheUen
dea ^>Wi>^h^" aich nm 30 weniger frei erhalten- wird , wenn auf die Aa-
sidü dingegangeo werden aoUte , die letsto Lehratelle der ala Inatitnto aar
IV. Jtkrb. f. PkU. «. Püd, od. KrÜ. Bibl. Bd. LYU. Bft. %. 21
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322 Schul- und UfiiTersitainuiGbrichteiiy
Candidatenbildang mit einer für andere Anstalten demutliigendea Bevor-
sngang beseicbneten Schalen unbesetzt la lassen , um die Standen der*
selben unter die in der Aosbiidung begriffenen Candidaten tu vertheiten.
Bei dieser Einrichtung entbehren die Candidaten der Vortheiie, welche
aus pädagogischen Besprechungen , Relationen und Discussiünen swischen
ihnen und den Vorstehern eines Seminars erwachsen müssten , falls diese
mit der wissenschaftlichen Theorie der Didaktik und Pädagogik eben so
wohl Tertraut, als mit einem Schatte von Erfahrungen und dem rechten
Lehrertacte ausgerüstet wären, und da durch den Mangel eines Lehrers
nothwendig eine Anzahl von Stunden ohne amtlichen Inhaber bleiben
musste, so wurde es eben so nothwendig an den Männern fehlen, welche
die Candidaten stets auf ihrem Wege durch die Schale begleiteten und
bald lehrend dem Junger des Amtes ein Musterbild aufstellten , bald die-
sem das Lehrgeschäft fibertragend es überwachten, um dann anf wahr*
genommene Fehltritte und Missgriffe belehrend hinzuweisen. Dabei sind
die Nachtheile noch ganz ausser Betracht geblieben, welche für die SchSL-
1er der Probeclassen aus dem gewiss häufigen Wechsel dieser jungen
Lehrer unvermeidlich entstehen möchten , wie die Verlegenheit anerwo-
gen geblieben , in die eine solche Anstalt durch daa zeitweilige Aosblei-
ben von Candidaten gerathen musste. Und alle diese Nachtheile sollte
eine solche zur Candidatenvorbildung bezeichnete Schule nicht blos durch
die ihr damit gewordene Ausseichnuttg aufgewogen glauben, sondera
selbst durch einen Theil ihrer Fonds erkaufen mit der Hinweisung, sich
durch Nntabarmaohnng der Lehrexperimente der Candidaten dafir so
entschädigetit In Erwägung alles dessen kann der Unterzeichnete
sich von der Ueberzengung nicht lossagen , dass die Annahme des Com-
mbsionsvorschlages sicherer zum Ziele geführt haben, daa Bedenken aber
Errichtung einer mit dem Seminar zu verbindenden Mnsterschule dorch
anderweitige Vertheilung der Lehrversnche der Candidaten za beseitigea
gewesen sein wurde. — Von üfutoell und Menn: Wir bitten in Besog
auf die von uns zu $. 23 gestellten Amendements folgende Erklärung^ so
Protokoll zu nehmen: 1) Indem wir vorgeschlagen, dass die Candidaten
dw höheren Schulamtes sich praktische Ausbildung entweder in pädago-
gischen Semtnarien , oder an den höheren Lehranstalten , die sie selbst
gewählt, sollen -erwerben können, haben wir folgende Gesichtapnnkte
festgehalten. Wir verkennen nicht , dass die für die praktische Ausbil-
dung dieser Candidaten in Aussicht gestellten Maassnahmen von beebater
Wichtigkeit sind und einen gunsUgen Erfolg hoffen lassen. Allein wetto,
wie es den Anschein bat, die AnstellungsGhigkeit nur durch Binhaltang
des vorgezeichneten Weges soll erworben werden können, so scbeint
dadurch der freien Entwickelung nnd den personlichen Verbältnbsen der
Candidaten nicht in dem Maasse Rechnung getragen za werden, ala ea
wanschenswerth ist. Nicht alle Candidaten werden durch die v^er-
heissene „angemessene Unterstützung'^ in den Stand gesetzt sein, aicb
an dem Orte, der ihnen für ihre praktische Ausbildung angewiesen iat,
anständig zu erhalten ; es wird daher vielen wanschenswerth sein münaen^
den Corsas an einem Orte za machen , wo sie in Folge persönlicher Bo-
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BeforderODgeii und Ehrenbesefgnngen« 328
fiehongen oder anderer UmiUnde e^pe Brieicbterane so erwarten haben.
Noch wichtiger i«t, dass einem Cändidaten, weicher etwa mit einem
Lehrer doroh Pietät und Neigong enger Terbunden ist, die Möglichkeit
gesichert werde, die betreffende Anstalt für seinen praktiachen Corsoa
ZQ wählen, wenn sie anch nicht in den für diesen Zweck von der Behörde
beseichneten gehört. Aus diesen nnd aas anderen Gründen , deren Ans-
lahrong hier nicht angemessen ist, sind wir der Ansicht, dass das Princip
der freien Wahl, welche« der Verordnung vom 24. Sept. 1826 an Grunde
liegt, nicht (ar alle Fälle aufzuheben sei« 3) Haben wir die Beibehal-
toag des hergebrachten Ausdrucks „pädagogische Seminare'* beantragen
SB müssen geglaubt, weil derselbe die Sache treffend su beteichnen
scheint. Wir beziehen uns nur auf die mit dem Gymnasium verbundeno
praktische Abtheilung des pädagogischen Seminars zu Gottingen. 3) Wenn
wir endlich beantragt, dass die Znlässigkeit einer Abkürzung des zwei-
jährigen Cnrsus in der Vorlage ausdrücklich anerkannt werde , so glaub-
ten wir in diesem Betracht nur dem Grundsatze zu folgen, der bereits
ta einem anderen Falle bei dem triennium academicum ron der Conferena
angenommen war, um Dispensationen gesetzlich möglich zu machen.
Ausserdem bestimmte uns der viel weiter greifende Vorbehalt, der sich
am Scbluäse der oben angezogenen Vorordnung befindet.
§. 25. Vorlage: Die speciellen Bestimmungen über die Prüfungen
and den praktischen Cnrsus werden einem besonderen Reglement rorbe-
halteo. — Antrag der Comvmnon : Nach erlangtem Zeugnisse der An-
stellungsfihigkeit wird der Candidat vereidet und tritt damit in die Rechte
der Staaubeamten. Die Unterrichtsbehorden sorgen von da'ab für seine
fortdanernde Beschäftigung im Lehramte gegen angemessene Remunera-
tion fgegen 11 St. abgelehnt]. — Amendement von Fleiaeher: einzuschie-
ben : „Ton da ab , so weit es die Yorhandenen Bedürfnisse der Schale ge-
statten'' [zurückgezogen]. — Von Skrmeeaka: Bpm Beginn des prakti-
schen Cursua wird der Candidat vereidigt [gegen 5 St. angenommen]«
Nach Beendigung desselben muss ihm auf seinen Wunsch Beschäftigung
an oner Anstalt gewährt werden , jedoch erhält er nur in dem Falle An-
spruch anf eine angemessene Remuneration, wenn seine Hülfe" der Anstalt
aotbwendig ist [gegen 1 8t. angenommen]. Bei der einstigen Pensio-
nirnng werden ihm die zwei Jahre des praktischen Cnrsus, so wie die,
welche er bei einer Anstalt später, gearbeitet hat, als Dienstjahre ge-
rechnet [einstimiiig zur Aufnahme in das Pensionsreglement genehmigt];
— Znsatz von Grou: Jede Vacanz einer Stelle an den höheren Schulen
ist durch ein öffentliches Blatt zo veröffentliehen [als Wunsch zu Pro*
tokolT).
§. 26. Forlage: Dia Anstellung der Lehrer an den hSheren Schu-
len, so wie anch der Directoren an den Unter «Gymnasien, erfolgt auf
den Vorschlag, resp. Antrag der zur Wahl berechtigten Behörden durch
den Bfiniater dea öffentlichen Unterrichte. Die Directoren der Ober- und
Real-Gymnasien werden von des Königs Majestät ernannt, resp. bestätigt
(gegen 2 St. angen.]. — Amendement von fFiedmann: „An deii Unter-
vesp. den Progymnasiea'' [auf die zweite Losung verwiesen]. — Znsatz
21*
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824 «ehal- «ad UmTermtäUudiricIitM,
TOB Düienburger: Bei Beaetfiuig der katholiscfaen Religtooflehrerttellen
«chlagt die bischofliche Behörde- dem Minister des öffentlichen Unter-
richts drei ihr geeignet erscheinende Candidtten sur Auswahl nnd Ge-
nehmigung vor [abgel.]. — Zusats von fTiedmatmi Die Anstellung d^
katholischen Religionslehrer geht unter GenehsDigang der Unterrichts be-
börde tob dem betreffenden Bischof ans [abgelehnt]. -— Antrag tob
Oro»9: VoB der Anstellung der Lehrer nnd Directoren an den höheren
Schulen werden die beaugiichen LehrercollegieB in Kenntaiss gesetst
nnd aufgefordert, begründete Einwendungen nnd Wunsche dieserhalb
Terlanten an lassen [tu §• S9 verwiesen]. — Wunsch tou Fiekeher: Alle
AnstellangeB durch den Btaatsanxeiger zu veröffentlichen [an Protokoll
genofluaen]. — Brklarang von Eribben: Da ich mich bei der Berathnng
über $. 26 des Entwurfs auch sum Worte gemeldet hatU, dasselbe mir
aber — nicht ertheiit werden konnte, so gebe ich noch besonders an
Protokoll, dass ich die Ansicht des Hm. Referenten DiUenbwrgtr^ wie
es mit der Besetzung von katholischen Religionslehrerstellen an höberen
Lehranstalten in halten sei, voUkommeu theile. Nach $.21 der Preus-
sischen Verfassung vom 6. Den. 1848: „den religiösen Unterricht in der
Volksschule besorgen und überwachen die- betreffenden Religionsgeaell-
Schäften'* scheint, es mir principiell festaustehen, dass dies auch in höhe*
reu Schulen so sein müsse. Was für Folgerungen man auch hierana für
höhere Schulen liehen möge, so viel steht fest, dass die Besetiang der
katholischen Religionslehrerstellen, weil sie mit einer missio canonica
verbunden sein moss, im Wesentlichen durch die Bischöfe erfolgt, wie
dies ja auch unter angemessener Mitwirkung der Staatsbehörde bisher
wirklich der Fall gewesen ist« Wenn die Bischöfe vorschlagen and der
Staat das placet aa artheilen bat, so sind alle Interessen und Rechte ge«
hörig gesichert. Die Praxis, welche bei der Besetinng Ton kathoUscben
Reli^onslebrerstellen bisher an den Gymnasien der RheinproTini bestan-
den hat , bt auch auf die dortigen höheren Bürgerschulen übergegangen,
TOB welchen die grösseren in Städten mit überwiegender katholisdier Be-
völkerung eigene gehörig dotirie katholische Religionslehrerstellen hnben.
Der katholitfcbe Religionslehrer der höheren Bargerscbule in Aachen be-
liebt neben freier Amtswohnung ein Gehalt von 300 Thbr, jahrl. Dnrcb
die Annahme des $. 26 nnsere^ Ministerial- Entwurfes, welcher die An*
Stellung der Lehrer der höheren Schulen von dem Vorschlage, resp. An-
trage der Mir Wahl berechtigten Behörden abliangig macht , 6nde lA dna
Interesse der höheren Lahranstalten auch in Beiiehung auf den katlioli-
sehen ReUgioasuniorriciht gehörig gewahrt, so dass sich diese Anstalten
auch forthin des Vertrauens der Eltern lu erfreuen haben werden, 4naaen
rie als öffentliche Eniehongsanstahen in einer segensreiehen Wirkaam-
kait 4n so hohem Grade bedürfen.
§. 27« Vorlage: Den Unter-, Ober- nnd Realgymnaden Ueibe»
die bisher ans Staats-, Stiftnngs- und Gemeindefonds ihnen gewShrtea
Mittel. -^ Antrag der 4. OMBrnlMton (ffnUseA, Knek^ IFtsMma, «JoceM,
FnJUroli, Ifenn und Ref. Stkve): Unter der Voraassetsung, dam dorch
,ibasher*' nur die vertragsmaiaig Bod f«chtigaltfg gewahrten, nickt nbnr
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BcIScdonug«« «ad Bbraibeseigingen. ASS
M* B. die Ton SiMte oder Ton Gcaekdeo oor «af ein« CettfaMUto Zoii
bawiiligteB Mittal beteichnet werden, ansanehMeo. — Aneiidaaieat vaa
munter: — ,,yerbfirgten Mittai'« [verw.] Voa Fvppa: „Der 84aat
iberninmt flammtliahe Gymoaaien, M weit diese« reäbtiiali geflahahcn
kann*' [rerw.]. — Von MüUM: Den höheren Schalen Terbleibea die
bielicr aus Staatsfonds Ihnen gewahrten Mittel [mit dem ünteram« Toa
PiUenborgar: yyana Staats- nnd Stiftongsfonds'* ▼ereinigt, aber sorack«
geaogeo]. — Von SckmUß: — ans Staats-, Eirekenr^ Stiftnags [aa*
gcoonmeo]. -^ Von Sekabtri: Dia Sehulfonds werden unabhängig Toai
Geneiadefonds verwaltet, oder in anderer Fassung: Die Schalfonds and
die Einkünfte der Schule werden unabhiagig Ton den städtischen Casaen
fir die Zwacke der Schule bewnbrt und verwaltet [verworfen]. — Von
MUike: 1) B^g Staat fiberaiamit diejenigen Schalen, stadtisohea oder Pil-
vatpatrooats , welche die Patrone nur kuiamerlich an erhalten vermögen
[verw.]. 2) Die Schulen gemischtei^ Patronata werden eatwedar reine
ComrannaU oder reine SUatsschulen [die Discossion auf $. 32 verschoben]^
%. 28, Vorlage: Die ausschliesalicb duroh alljährliche ZaschuMe
ans SuaUlbnds dotirten höheren Schulen haben forUn keinen oonfessio-
nellen Charakter [mit 19 gegen 12 SU angenommen].
g. 29. Vorlöge: In sofern die höheren Schulen als aonfessioaelle
Anstalten geatiaet und an die^iem Zwecke mit Vermögen aasgesUttet
siad, behalten sie ihren confessionellen Charakter. — Zusata von Stieve
au S. 28: „es sei denn, dass die VertreUng das Beairks, resp. des Krei-
ses^ ia welchem die Aastalt besteht oder begründet wird, eiaea coafes*
aoadlen Charakter derselben wünscht*' [mit 16 gegen 15 St. verworftn].
— Separatantrag von £^afJse&:.Ueber $. 28 bnd 29 ohne Debatte hinweg-
aagebea [verworfen]. — Amend« von Afsim: Die aus Staats- oder Ga-
meindefonds oder aus beiderlei Art von Fonds dotirten höheren Schnlea
erhalten einen bestimmten confessionellen Charakter , wofern die betref-
leade Gemeinde*» resp. Beairks- nnd Pro vinalal Vertretung eiaen solchen
verlangt [mit 19. gegen 12 St. verworfen]. — Von AfiUer: Simultaa«
schulen au gründen [nicht nnterstntat]. — Von Skrteetka: $. 28 uad 29
so ausammensu&ssens Die höheren AasUltoDf welche Zuschüsse aus
Staatsfonds arbaltea, haben forton keinen aonfessionellen Charakter [nicht
aar Abstimmung gelangt]« -— Von fVeeMer: $. 29 gans au streiohea
[gegea 7 St. verworfen]. — Von Menn Zusata «u J. 29 : n«> ^«^ <^M
Lehrercollegium für die der betreffenden Confesdon angahorigen Schuler
hinsiditltch ihrer religiös-kirchlichen Braiehnng aina solidarische Veraat-
wartlichkeit Sbeniimmt [xuruck gesogen]. -— Von Brettner: In sofern die
höheren Schulen als confessionelle AnsUltan gestiftet nnd au diesen
Zwecke mit Vermögen ansgesUttot sind, oder em BeM aufJokrUche Zm^
sdUissa aas heelimmien confessloneUen SpeeialfeniB eriiOUn haben ^ behaU
tea sie ihren confessionellen Charakter [mit 17 St. angen.]. — Amendp
voo Sfcrsacska: ^hiareichend" vor „Vermögen" aad „Specialfonds" sa
aelaen [verw.]. — Erklärung von Müteeü, Seheibert uad Si^fHan gegea
5. 28: Wenn die Verfassung den Religlonsgemeiaschaften die Fortdauer
daijettigaa Leistangen, welche bisher au ihren Ganatan voa den Staata
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896 Schal- und Uidrerittitaacliildiien,
erfolgt sind, Terbfirgt, flo nrass anch den Scbolen confassioneiien Cha-
rakters, deren bisherige Bxiatens dadurch gesichert worden ist, dase sie
durch aUJahrliehe zum Schulgelde hinsntretende Znscbnsse ans Suatafonds
„dotirt** sind , die Fortdauer solcher Zuschüsse rerburgt sein , und man
kann nicht Terlangen , dass sie diese Fortdauer durch das Aufgeben ihrer
Bigenthümlichkeit erkaufen, sumal dieselbe mit dem Wesen einer detcf-
aeAen Schule auf das Engste verbunden ist. — Von 5fJeoe, JTiesel, DU'
ImAurgeTf PFiedmann^ Kribhen, üfenn, Suffrian und Brettfier: Wir haben
gegen $• 28 gestimmt, in der Uebeneugung, dass 1) die Schulen, nm
welche es sich hier handelt, sowohl Bildungs- als Bniehongsanstalteo
sein müssen , und dass sie als solche ohne einen bestimmten confessionellen
Charakter einen Widerspruch in sich enthalten ; 3) in Becug auf die
Wirksamkeit der Schulen die Wunsche 'der Gemeinden in ihren heiltgstea
Angelegenheiten gebort werden müssen ; 3) es ein unbefugter und ver-
derblicfaer BingrifiF in die unbestreitbarsten Rechte der Familien ist,
wenn derselbe gegen die Wunsche der durch den GemeindeTorstand Ter-
tretenen Familien , deren Mitglieder Ja anch darch das Schulgeld aar Rr-
baltung der Schulen wesentlich beitragen, den Gemeinden solche Schulen
aufdrangt, welche bei ihnen aus confeffsionellen Rucksichten kein Ver-
trauen gewinnen können. — Von MüUer: Da ich Schulen ohne allen
confessionellen Charakter keine wahre Lebensfähigkeit intraue , weil der
religiöse Indifferentismus, der grundsitslich in ihnen herrschen rousste,
noth wendigerweise alle Einheit in den Braiehungsmaximen , wie die bei
Behandlung des Lehrstoffes leitenden wissenschaftlichen Gmndanschauan-
gen in ihnen aufbeben wurde, indem Brtiehung und Unterricht in soK
chen Schalen auch in dem christlichen PrincipjB an sich nicht mehr ihre
nothwendige Grundlage erkennen wurden , kann ich mich mit dem durch
Bfajoritatsbeschlnss der Versammlung angenommenen $. 28 der Vorlage
nicht einverstanden erklaren.
§. 30. Vorlage: Für die Ergansung der nicht ausreichenden Do-
tation , so wie für die Errichtung neuer höherer Schulen sorgen die Ge-
meinden, resp. die Bexirke und ProTinzen. Wenn jedoch für eine als
nothwendig anerkannte Schule in dieser Weise ausreichende Mittel nicht
cur Verfügung gestellt werden können, so wird der erforderliche Zu-
schuss aus allgemeinen Staatsfonds gewahrt. — Amend. von Foppe: Die
Worte: „resp. die Bezirke und ProTinzen'' zu streichen [nicht nnterst.].
— • Von fFeehtier: das Wort „können^' zu streichen [mit dem folgenden
Tcreinigt]. — Von Segferii zuschreiben: „gestellt werden öder die Vor-
handenen Fonds für die gesteigerten Bedurfnisse derselben nicht ausrei-
chen [gegen 8 St. abgelehnt]. — Von ilfenn, HMse und Krlbhtns Wenn
Jedoch fSr eine durch die betreffende Gemeinde- resp. Bezirks- und Pro-
vinzialvertretung f9r ein Bedurfnias erklarte und als solchea ron der
Staatabehorde anerkannte Schule in dieser Weise ausreichende Mittel
nicht zur VerfSgung gestellt werden, so wird der erforderliche Zuschoss
aus allgemeinen Staatsfonds gewahrt, wofern für Beschaffung der nothi-
gen Localien und regelmassige Leistung von mindestens der Hallte der
etatsmassigen Kosten Seitens der Gemeinde, resp. Bezirke, Prorinseo»
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B^lorderuDgeii nad Bhreobaseigiuigftn. Sil
gebargt bt [«bgelehnt]. — Von TlertAerg: nach „ «Qsreichendo Mittel''
iBsetsen: ,yVMi Seiten der Gemeinde, rosp, Bezirke, Provinsen'' [nicht
ootersiaisi]. — Antrag der Commimon: Die Versammlong wolle an daa
Königliche Ministeriam die Bitte richten : „Es wolle dasselbe DDYerzSg-
lichdie geeigneten Maassregeln ergreifen, om die im Berichte Tom I9.0ct.
18^ beabsichtigten , bei Sr. Majestät dem Konige beantragten and im
$. 15 angedenteten GehaltSYerbesserqngen ohne Ao&chab eintreten an
lassen, und das um so mehr, als die Bestimmungen des $. 30 eine län-
gere Hinansschiebong der Verbesserang herbeiführen konnten, als nach
den dringenden Bedarfnissen aolissig ist [an Protokoll].
§. 31. Vorlage: Kin Theil der nothigen Fonds ist dorch das
Schalgeld an beschaffen, welches nach dem Gotachten und Antrage der
Cenmunal- resp. Kreis- and Provinzialbehorden festgestellt wird. Es
ist jedoch bei jeder Anstalt eine angemessene Zahl Yon Freistellen für
dürftige nnd talentTolle Schäler fesiznsetzen [mit einer Veranderang an-
genommen]. — - Die CommMon spricht nnr den Wunsch ans: ein be-
stimmtes ZahlenTerhältniss , etwa ein Sechstheil sammtlicher Schaler einer
Anstalt, wenn das Bedärfniss es erfordert, festzusetzen. — Amendem.
▼on MuiMÜ: eine möglichst grosse Zahl ¥on Freistellen [zurückgezogen].
— Von Poppe i Zus. nach „festgestellt'': „und nicht durch die Lehrer als
solche eingesammelt wird" [zaruckgen.]. — • Von Herüber g: hinter
„dürftige'^ zn setzen: „fleissige, gesittete" [zurockg.]. — Von Klelke:
far ,^talentYolie" zu schreiben : „wordige" [angenommen]. — Von Ja-
eo6i: nach „angemessene Zahl": „bis zo einem Fünftel, wo das Bedarf-
ntss es erfordert" [nicht nnterstützt]. — Von Winowa: a) In die Pro-
ceatzahl der Freischaler sind die Sohne der Lehrer und der Beamten des
Gjmnasiams nicht einzarechnen; b) ergeben sich durch Mehreinnahme
Yoo Schulgeld Ueberachfisse , so bleiben diese der Anstalt zur Verwen-
dung in ihren Nutzen [als allgemeine Wunsche zu Protokoll]. — Von
Kleike: Wenn die Anstalten keines Zuschusses bedürfen, sondern Ueber-
schnss machen, so soll dieser zum Besten der Anstalt verwendet werden
[als allgemeiner Wonsch zu Protokoll]. — Von Menn und Hieckex Ab-
stellang des Verfahrens, dass die ans der Erhöhung des Schulgeldes er-
zielte Mebreinnahme entweder gar nicht, oder nnr theil weise zu Gunsten
der Lehrer Terwendet, nnd selbst dann unter der Fornf der GratificaUo-
nen gewahrt werde [za Protokoll].
[Schlnas folgt.]
Chaklotteicbueg. Am 8. Octbr. starb der Director des hiesigen
Konigh Pädagogiums, Herr Wilh, von der Lage^ Ritter des eisernen
Kreasea, im 57. Lebensjahre an Gehirnerweichung. — Er war seit 1835
Director der Erziehungsanstalt, die 1818 in Berlin Yon ihm im Vereine
mit 11 anderen für die Erziehung des deutschen Volkes begeisterten
Minoem, zur Hälfte Pestaloazianern, gegründet, 1827 nach Charlotten-
borg Terlegt nnd 1835 als Progymnasium dem Organismus der prenssi*
neben Gelehrtenschalen einTerleibt wurde. Er war ein Mann von ent-
acbieden praktischer Richtong, von grosser Gewissenhaftigkeit nnd
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838^ 8ch«l- oiid UnSTevBitfitoDMlirt<ilit«ii,
Pfinktlichkoity Ton nnermSdlieher TUtigkelt, allem io88«rlidi«i WaMa
und Geprange Peind, for Schüler nnd Amtigenoesen ein Maater atranfer,
anfopferoder Pflichterfallong. Dieee emete Pflichterfoilang seines prak*
tischen Berafs ging ihm über Alles , so dass er die wenige Masse, die ihn
blieb, wohl au wissenschaftlicher Beschaftignng , nicht aber sd Schrifl-
atellerei anwenden konnte. Bein Haoptstodinm war Mathenatik , Natoiv
Wissenschaften nnd Geschichte. Seine Ansichten iiber Bralehang and
Unterricht , wie er sie praktisch an Terwirkiiclien saehte, sind in drei
Berichten fiber die Anstalt niedergelegt. — An dem Padagogiom, deasea
erste Classe änsserlich der Unter - Tertia der Gymnasien f Tenaoge der
grossem IntensiTitat des Unterrichtes besonders in den alten Sprachen
In der Regel der Ober -Tertia, nach Umstanden der Unter»Secnnda
gleichsteht, nnterrichten gegenwartig zwei Tom Staate angasiellte ordent»
liehe Lehrer, Dr. Saek$e nnd Thüeniu», nnd fünf aas dem Fonds der
Anstalt besoldete: Dr. Reiehenow, Cotisse, Reekteg, Lmgner und ilfolic»-
ger, — Unter der Direction des Hrn. von der Lage waren seit 1S35
längere oder kuraere Zeit an dem Pädagoginm beschäftigt die Herren i
Hmtse, fFa$$nnUh, Dr. O. ^eAaeiiier, Hering, BSmer, üeicsf, Dr. fTei-
ganä, Dr. FUibagen, Preekwinkely Dr. Märeker, Wagicr, Dr. Seftetftei, l>r.
Wagner. — Ueber die frfihere Zeit (ror 1835) enthalt ein karaer Bericht
In einem Hefte dieser N Jahrbb. die bemerkenswertbesten Notiaen. Einer
padagog. Zeitschrift wurde ea ankommen, den ganaen Verlauf des Padago*
ginms nach seiner ursprünglichen Kntstebung, Anlage, Lebrweise, fjehrmH-
teln und Resultaten, allmallger Veränderung und Tdlliger Umbildang sa
einer Staatsanstalt ausführlich darzulegen. Es wurde dies ein nicht unlatei^
essauter Beitrag zur Geschichte des Zeitgeistes und seiner Bestrebungen
aein, eine Abspiegelung und ein Widerschein der entflammenden Begei-
itenuig Fichte*s utid des zündenden Feuereifers Pestaloazrs. [Dr. &]
Dresdeit. Der Jahresbericht des Fitsf Jkicm'seJken CFe-
ethleehtegjimnanium und Bloehmunn^eehen Ereiehungw
kaue es ton Ostern 1849 enthfilt, wie immer, ton dem DIrector eine
treffliche Aaseinandersetznng ober den Zweck des Gymnasiums und Real-
gymnasiums mit einer gediegenen Besprechung aber wichtige Zeitfragen.
Vor Allem bat den Ref. die so warme und beredte Vertheidigung vod
Voransteltung des christlichen Elementes , des Glaubens an die Gifenba-
rang, angesprochen. Die Zahl der ZogKnge betrag 116} aar Univer-
sität «vurden Michaelis 1848 drei, Ostern 1849 sechs entlassen. Den
Schulnachricbten Torangestellt sind: Bemerlbfn^eii ic6er ifen Baeait Ton
dem Lehrer C Zeehau (46 S. 6.), welche eine Probe daTon enthalten,
wie der Hr. Verf. an einer Pelsan, als Anhaltspunkt, den Qahulem ^mi-
germaassen eiuen Begriff Ton dem Baue der Brdrinde und den darin aCntt-
findenden Veränderungen an geben sucht. Abgesehen Ton den wissen«
sehafUiehen Resultaten der Abhandlung, in welchen wir fibrigena Scknrf^
sinn und Tlelseitige Beobachtungsgabe, so wie tiefe Kenntniss der Naimr^
Wissenschaften in ihrem ganaen Umfange erkennen, empfehlen wir dt«-
aeibe als ein Muster der padsgogischen Behandlung. Es wird dsrch
dieselbe der Beweis gegeben ^ wie ohne wiiaensehafUidia Vollstaadigkeit
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Beford«hili(M und EhreobiBieigOn^eii.
829
isd fiygtematik auf dem Wege empirisdlet Beobachtong doch ia der
Naturgeschtrbte ehi erfreoliches Ziel erreicht werden kann. Freilich
bat ans sich adch hier wieder die Briahrang bestätigt, dass ohne Kennt-
aiise der Chemie ein Vortrag der Mineralogie and Geognosie kanm mdg«
Heb ist, mindestens ohne genagende R<^soltate sein mosi. — » Wichtige
Veränderangen hat wahrend des ' Scholjabrefi 1848—49 das Gymnasiam)
welches bisher die ÜTreussoAiile genannt wurde, erfahren. Ostern
1818 ward der 1847 provisorisch eingetretene Lfchrer J. F. Schone defini-
tif als 3., Ckr. Tramg. tfuhl als 4. Cellaborator angestellt, dem Letzte«
ren stach die Anfsicht über das Alamneam obertragen. Mit dem Schlosse
des Sommerhalbjahres trat der Rector Dr. Chr, E, A^ QrSbd in den Rabe^
stand und an seiner Stelle ward am 19. Jan. 1649 der Vorherige 5. Col-
lege an der Nioolaisebule so Leipzig Dr. J. L. ÜT^ee eingeführt , leider
aber dorcb längere Krankheit an der Aasobpng seiner Pnnctionen gebindert*
Vom Jan. 1849 war der Oberlehrer Dr. Köckhf beorlaobt , am an der
Cemmission cor Regelung des «icbsischen Schulwesens Theil au nehmen,
and ward durch Hrn. DkUieh als einstweiligem Häl&lehrer vertreten,
fln Folge seiner Betheiligung an den Maiereignissen ist Dr. Kothly ganx-
Kcfa aus Sachsen geschieden.] Mit Ostern 1849 trat als xweiter Lehrer
der Mathematik und Naturwissenschaften Hr. Saekae ein and ward die
Leitoog des Gesanganterrichtes der Externen Hrn. Ekolä abertragen.
Mit Ostern 1849 trat ein haaptsachlich auf die Berathangen der sächsi-
schen Gymnasiallehrer gestotater Lehrplan in Kraft, als dessen äusseren
Grondsog wir xuerst die Binfahrnng einjähriger Classencurse^exeichnen«
Wir geben saerst eine tabellarische Uebersicbt über die Anordnung der
StOBdeaaahlen:
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2. Ober.JI.
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3.Unt.-II.
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4. Ob.IIf.
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5. ÜDt.-IJr.
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6,Ober.IV.
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8. Ober-V.
9.ünt.-V.
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32
32
32
29
32
29
28
29
Dab«i ist so bemerken, dass der deatsche Unterricht Tonugs weise die
pralctiaehe Uebang im schriftlichen und mSndlichen Ausdruck and im Vor-
trage beabsichtigt, in den drei antersten Abtheilungen aber der gramma-
ti^ebo Unterricht daneben gebt; dass im Lateinischen die besonderen
Lehrntunden for Lateinsprechen and Prosodik weggefallen dnd , dass bei
der Brklarang der Schriftsteller nur die deutsche Sprache gebraacht und
nie mehr als swel Schriftsteller in einer Sprache , ein Dichter und ein
Prossuker, neben einander gelesen werden , das« auch die fibrigen Lehr«
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830 Mial- and UniTortitatcnaebriehteii,
f egeMtiode oater Beracksiclitigang der localen Verkaltniise nach den in
Leipzig und Meissen berathenen GrondsiUen geordnet worden find« Wir
fronen nni aufrichtig, daas so ein sacbsischea Gyninaaiani den Anfang ge-
macht hat, die für nothwendig erkannten Reformen einsoführen , da din
Erfahrung nun ihr entacbeidende« Urtheil sprechen wird. — > Mich. 1848
wurden 15, Ostern 1849 aber 14 Abiturienten nur UniTOrsitat entlassen.
Die Schulersahl betrug Ostern 1849 269 (Ta.: 14; Ib.: 30; Ha.: 26;
Hb.: 30; lila.: 41; lllb.: 31; IV a.: 36; IVb.: 27; IVc: 23; V.: 11).
Die wissenschafUiche Abhandlung enthalt von Dr. Jiü, SüUg: Quoeffw-
niifli Pimianarum apeeimen U, (28 S. 8.) Durch die neue Ausgabe des
35. Buches Ton Plinius* historia naturalis hat der geehrte Hr. Verf. bereiu
bewiesen , wie viel dieser Schriftsteller seinen fortgesetiten Porschoagen
SU Terdanken haben wird. Auch das vorliegende Schriflchen liefert
einen sehr sehatienswerthen Beitrag, ^ach einer kursen Notix aber din
Codices, deren weitere Begründung der Hr. Verf. in der Vorrede ran
35. B. p. XI^XXXVII und XLIU— LI gegeben, behandelt er tuerst
Stellen , in welchen die I.*esart der besten Handschrift (der Bamberger)
oder der ihr zonächststehenden heraustellen ist (XXXVI, 26, 16; XXXVII,
19, 80; XXXIII, 13, 18, 25, 23, an welcher Stelle Ref. keinen Gnmd
sieht, warum sen» des Bamberger Cod. nicht aofsunehmen sei, da Berviiim
sehr leicht aus servt tarn durch Schreibfehler entstehen konnte, 87; 115,
140; XXXIV, 141; II, 11, 31, 110, 114; III, 123; IV, 7, 66, an welcher
Stelle, wie auch XXXIII, 40; XXXVI, 119 und XXXVIl, 119 eine rich-
tigere Intefpunction rorgeachlagen wird, endlich XXX VII, 45), sodann
solche , in welchen durch Conjector aus den Handschriften eine Emenda-
Uon sich finden lasst (XXXIV, 10; XXXVI, 86; XXX VII, 18 [sehr
scharfsinnig], 21, 109, 128; II, 20 durch eine Transposition, wie noch
111,109; V,42, 59 [sehr scharfsinnig], 64), endlich zwei (H, 92 u. XXXVI,
46), welche einer rechten Erklärung bedürfen. Am Schlüsse fSgte er
alle Stellen hinin , in welchen der Geniüv Plural, der zweiten Dedina-
tidn auf um feststeht. Es braucht wohl nicht erst angefahrt zu werden,
dass die Schrift ein« Menge trefflicher grammatischer und antiquarischer
Erörterungen enthalt. Wir mussten es innig beklagen, sollte dem Hrn.
Verf. nicht Gelegenheit werden , die TöUstandige neue Ausgabe des Pli-
nios erscheinen zu lassen. Leider giebt die Einleitung dazu keine Abs-
sicht« — Wir erwähnen ferner die Schrift, mit welcher der durch «eine
geographischen Studien bereits rühmlichst bekannte B. FabrkmM dem
Rector Dr. J^ee zu seinem Amtsantritte Gluck wünschte, iMÜwi Ckara-
eeni Staikmo$ Partkieo9 recetuuk^ brevi annotaihne tnsfr. — B. F.
(16 S. 8.) Der Text ist an vielen Stellen emendirt und die Annerkvu-
gen geben viele treffende Erläuterungen, zn denen ausser Ritter and
Droysen, Lapi^ (Recneil des Itin^raires andens cet. Paris 1846) ond
Hammer (Wiener Jahrbb. 1819, Heft VH, p. 210 flg.) sehr fleiasig and
geschickt benutzt sind. [D.]
Ehihobn. Am dasJgen Konigl Gymnasium arbeitetet' bis msoi
Herbst 1848 folgende Lehrer: Rector Dr. Woeher^ die Professoren Bagg^
AUgager^ Q$wM, Banr^ äbtrle^ ErAordf» Amtsrerweser Bmir (jamth
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BffordenogeB ond Bhrenbeseigiin^. ISI
Begiiio des Sehuljahres 1817 für die 5« Ciana proTboriich angesfelfe);
die Praceptoren Fegl nnd Sekwanij die Repetenten Onant and KoUrnantt^
der Zeichnenlehrer liun&r ond der Masiklehrer Schmoger (seit dem
1 8ept. 1847 definiUv angestellt). Die Sebalerznbi war:
Untergymnasinm. Obergymnasium.
I. IL III. IV. V. VI. 8a. Vn. VIII. IX. X. Sa. Gesammtsabl.
Herbst 1847 14 15 22; 18 18 21 111 36 39 28 30 133 244
Herbst 1848 10 16 26 12 15 22 101 35 37 27 28 127 228
AU wissenscfaaftUcbe Abhandlong ist den Scbolnachrichteo Torgedmclctf
AnmbfM de VEsprü dt» loi» de ilf. de Monte$iiuieu par B. Bo%er, Pr^.^
ein reckt gnter Anscng aas dem grossten Tbeile der genannten Schriit^
mit einseinen eingestreuten guten Bemerkungen , «m so dankenswerther,
ais Montesqoieu^s Ideen nicbt wenig zur politischen Bildung und Gestai-
tang unseres Zeiuhers beigetragen haben. [DJ]
Si.LWANO£ir. Die Emladungesehr^t zu den ^enlliehen Ptvfungen
amJiSnigl, Gifmnanum und an der RealMckule und zur Feier des Gehurt»*
Ufge» Sr. MaJ. de» König» fFühelm van WüHiemherg am 27. SepU 1849
[Bilwangen, gedruckt bei M. Kaupert. VI und 39 S. 8*] enthalt als wis*
senscbaftlicbe Abhandlung: Bemerkungen zu Dr. O. T^A^KrugerU Gram*
rnaük der lateinitchen Sprache von Jiheri Fogeimtmn. In derselben er-
kennt Hr. Präceptor Dr. Fog-elinanfi xunichst den grossen Werth der
Krnger'scben Grammatik in dem Torausgescbickten Vorworte mit gebüh-
rendem Lobe an , ohne jedoch die Bemerkung in unterdrücken , dass es
Schade sei, dass Hr. Krüger sein Werk blos für die oberen Cla»»en dev
Gymnasien geschrieben, von der Uebeneugnng ausgebend, dass eine
Grammatik nicht for das ganze Gymnasium passend sein , dass sie nicht
dem Bedarfnisse der oberen und unteren Classen zogleich entsprechen
koane, ond dabei erinnernd, wie sich Andere genothigt sahen, aus ihren
grosaeren Lehrbüchern Ansauge zu machen, damit sie den unteren Clas-
ffen anffemeasen wurden. Denn Hr. V. theilt die Ueberseugung des Hrn.
Verfassers nicht und stellt sich unter die Zahl derjenigen , welche eine
Grammatik für alle Lehrstnfen des Gymnasiums wünschen und zugleich
an der Idoglichkeit einer zweckma»»igen Ausführung nicht verzweifeln.
Den fFunaeh findet der Hr. Verf. mit Recht an sich begreiflich und er-
laubt aicfa p. V. nar kurz anzudeuten , warum er und viele andere Schul-
männer au der MogUehkeit der Ausführung nicht zweifeln. Sie seien der
Meinon^ 9 dass erstens eine Scfaulgraroinatik, auch wenn sie die Bedürf-
nisse der höchsten Classen befriedigen soll, wie jedes Lehrbuch, sich auf
einen lOMsigen Umfang beschranken müsse, weil fugllch ein guter Theil
der aaunditchen Erklärung des Lehrers anheim gegeben werden dürfe»
ond «ves^em für den Anfanger die Uebnng an Beispielen in einem latei-
aiscbeo l^eaebnch weitaus die Hauptsache sei , die Grammatik aber hier
TornehnsHch durch die übersichtliche Znsammenstellung der Formen ia
Tsbelleo oder Schematen den Unterrieht unterstützen müsse, die, wie
dies flr« Krnger selbst ausspreche, in jeder Sprachlehre Aufnahme finden
iooneo* ^^ würden denn die Ansprüche der untersten und obersten Stu-
fen lua eio Namhaftes ennassigt und doe Zatammeoiiehnng des Stoffes
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8S2 Schol- und üaiTergi t iUnachrichtoo,
ftof ein Bach wire «rleichtort. Treffliche Wioke aber die BinriehtoDg
einer solchen Scbolgramnatik seien schon vor iwaoiig Jahren gegeben in
Se^ode'» kritUeker Biblwthek Jahrg. 1829. Bd. 1. Hft. 23 fg., die noch
jetzt ihre ToUe Geltang haben. Ref. glaabt am so mehr derselben An-
sicht, wie Hr. V,, sein zu können , da er die feste, anf wissenschaftliche
Forschongen gegründete Ueberseogaog hat » dass die lateinische Gramma-
tik in demselben Maasse an aasserem Umfiing Tertieren, in welchem sie an
innerem Gehalte zanehmen wird. Die hierauf folgenden trelflichen mid
sehr reichhaltigen Bemerkungen za Kroger^s Grammatik gestatten nm so
weniger einen beortheilenden Auszug , da sie sich grösstentheils an ein-
zelne Paragraphen der genannten Grammatik anfs Engste ansdüiessen
ond eine sorgfaltige Inbetrachtnatime dieser selbst erfordern wurden, wor-
auf hier naher einzugehen der Raum nicht gestatten wurde. Wir Ter-
fehlen jedoch nicht dieselben den Lesern dieser Jahrbücher mit der Be-
merkung zu empfehlen, dass nicht nur des Nutzlichen Viel darin sich
findet, sondern auch mancher neue Gesichtspunkt, aus dem Binzelnea
fiberhanpi anzusehen sein mochte, eröffnet wird. Vielleicht entsehlieast
sich der Hr. Verf. dieselben in erweitertem Umfange In den Supplement-
band^ dieser Jahrbucher allgemeinerer Benutzung zugänglich zu machen,
woza wir ihm gerne die Spalten offnen werden. [K,]
ScBDLPFORTB. Dem Jahresberichte des Rectors aber die hie-
sige Landesscbule von Ostern 1848 bis Ostern 1849 sind rorangestellti
Dr. Hugo Purmann^M Neue Beiträge zur Krkäc de» Laereüu» (Naumbnrg,
gedruckt bei Heinrich Sieling, 1849. 48 8. 4.). In diesen sucht der Hr.
Verf., welcher sich schon früher um die Kritik dieses Dichters sehr Ter-
dient gemacht hat, unter Benutzung der dürftigen* Nachrichten, welche
uns aus dem Alterthume über Lucrez und sein Lehrgedicht geworden , z«-
TÖrderst S. 1 — 3 nachzuweisen , dass die sechs Bücher des Lncrex, so
wie sie uns noch jetzt ▼erliegen , zwar als ein zu Ende geführtes nad in
sich abgeschlossenes Ganzes zu betrachten seien , aber keineswegs ala ein
▼on seinem Dichter zar Innern Vollendung gebrachtes ond ToUstandig
überarbeitetes Werk angesehen werden können. Wir stimmen ihm hierin
▼oUkommen bei, selbst für den Fall, dass für die hierher gehörige Stelle
Cicero*s od Q^^' freir. II. 11, 4, an welcher übrigens der Hr. Verf.
die Vertheidignng der handschriftlichen Lesart von Siebeiis mit Tolleai
Rechte abweist, eine andere Teztesrestitntion , als die Ton Th. Bergk
▼orgesehlagene, die Hr. Pnrmann zu der seinigen macht, geltend ge«
macht werden müsste. Denn die Sache nnd das Object der Betrachtung
spricht für sich selber, auch wenn Cicero in anderem Sinne jene Worta
gesprochen, die, wie schon Bernhardy richtig bemerkte, erst dana ge-
hörig Terstandlich werden , wenn man die folgenden Worte : Sed cmm «•-
iiertt , «irum U pu$abOf st SakuUi Empedodem iegerie^ komimem nun
putete. enger mit derselben Terbindet, woraus denn allerdingn her-
rorzugehen scheint, dass Cicero eine gewisse Knnst der Daratd-
iMg unserem Dichter, dem Salnstias gegenüber, eingeräumt hake.
Doth wir shid der Sache nach mit dem Hm. Verf. einverslandem «ad
müesen es oatürliGh hs Allgemeiiiea nach mit den Folgenngeo seim, wel-
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f Bcß^raenrngm md Khrenbeieigniigen. 8SS
che der Hr. Verf. um Jeaem ZogesUndDiMe far die Kritik des Tastet
gecogea «vlMen müL Ueberbaopt sind wir seinen gediegenen Bemerknn»
gen durchgängig mit der fvarmsten Theilnebme gefolgt ond haben nur
selten und last nnr in einseinen, nniveaentlicberea Dingen Veraniasaung
gefunden, einer tou Ihm abweichenden Ansicht sn sein; einmal| merli«>
wfirdiger Weise gleicb su Anlang seiner Bemerkungen 8. 4 fg., wo er xu
der Stelle des vierten Buches Vs. 1 fgg.
Avia Fieridum peragro loca ntcllncs mtte
TrUa 9olü;Juvai meegros «ecedisre/WtilJs
Jt^e hatrire iuoai^e no909 deeerpere ßort$
Inngnemque meo eapiH petere tnde ceraii«n,
Und€ prnis tmUi velannt tewtp&ra Mmm,
FHmum quod magniM doteo Üe rtbiu et ariü
Bdligwmum oniaucm nodis exiolvtre ptrg^s
Dmmdt fuod tkwmra de re tarn lueida pang0
CarmmOf Aficstfeo eantmgens eameta lepare.
Id quoque enSm non ab nuüa rolwne Midelvr*
Nam oeluls |Nierti oleuitAMi Utetrm nedenles efet
bemerkt, daas seibat Va* 6-~8 kein bedeutendes Bedenken enregen, wenn
noch die gebrauchte Zweltheilung durch piimum ud dehnde der Perm
nach nicht jedem Vorwurfe entgehe $ denn sei sie auch steif und pedan-
tiach, ao aei doch der sn Grunde liegenda Gedanke richtig oud In jader
Besielinng angemessen* Der Dichter müsse angewöhnte Bahnen f b der
Poesie anschlagen, schon weil er eine so ernste und gewaltige Materie
sich nnagewihlt habe, wie sie selten poetisch behandelt werde, noch
anehr aber, weil er diese ernste Bfaterie nicht, wie es vleUeldit froher ge»
meheten sei, ernst und streng, wie der ehrwürdige Mund dea Orakelt,
gleiehginltlg gegen iusseren Schmuck der flfichiigen Menge Tortragen
wolle y aondem alle Reise, welche die Poesie im fraundlichaten Stoffe
entfoltea könne, auch diesem so wenig dal&r geeigneten Gegenstande
sosovreoden nntemehme* Hier hat nach unserer Ueberseogong der Hr,
Verf. den Sinn der Dichte^worte nicht gans richtig erfaast, wenn er das
Bweitboilige Argument dw Dichters darauf besieht, dass der Dichter nn-
geerolinte Bahnen einschlagen moste; Tielmehr will der Dichter sagen t
Ich dmnebwandele abgelegene Oerter der Muten , die noch kein Puss be-
tretea $ es gefallt mir an ftische QoeUeo so treten und dort so tchopfeo,
oa sefiUlt mir neoe Blumen so pflficken und Ar omIu Hsupt einen sut-
geseidmcten Kraus mir Ton dannen so holen, von wannen noch Nieman-
dcaa dis Musen die Schlafe bekranst, suerttwail— > sodann well o. a. w.
Bo leoielitet eio , datt nicht sowohl dat aof neoen Bahnen Wandeln dem
Dicbter bei jener gedoppelten Argoaientation Torschwebt, als Tielmehr
dos Erringen eines ungewohnten ond herTorrageoden Schmücket dnrch
«eniai Gesang. Dietet Lob, dieser Snageifkraas , den er tich gewinoeo
wiily imiias aber om to grotser sein, einmal weil die Maieria selbst to
weiebti^ i«t ond deo Geist too den engen Pcsteto det Aberglaobent bo*
l^eimn soll, dat anderemal, weil er den doakelo Stoff durch deo
glammvoUen Vortrag wa heben nod doreb den Reis der Poetie oottothlg
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8S4 fichnl* md Uidi^errfatiiuidiiidiC«^
so nachen strebt. Dadorch wird nicht nur das Bedanken des Hrn. Verf.
gegen die Vs. 6 — 8 gebrauchte Zweitheilung volUtandig gehoben, son-
dern es steht auch der folgende 10^ Vers in Jeder Hinsicht so ge-
rechtfertigt da, welchen Hr. P., wann er sich also äussert: „Unangenehm
aar ist Vs. 10:
Id quoque amm iion oft nuUa raäone mdefur.
Wir finden es ganx passend, dass der Dichter seinen Bntschlnss, sein
ernstes Thema abweichend von der bisher dafür geltenden Gewohnheit
an behandeln, genauer begründet; aber da er mit Recht Vs. 20 fgg. ein
so bedeutendes Gewicht auf diese seine Ab«icht legt, so durfte er die
Rechtfertigung derselben nicht also beginnen :
denn auch dies kann gewi$9ermaa9»€n entiehuldigt werden^^ ;
ganx falsch aofgefasst xn haben scheint. Keineswegs will Lucres sagen,
dass dies eiif«eAtt2i%f werden könne, Tielmehr* sagt er, dass das, was
den X weiten Grund ausmacht, der Aeis lier DanteUungj denn darauf ge-
hen jene Worte offenbar, ItemesiDeg's au f)er achten, ja van varzugUehem
Werihe »ei, weil so , wie dem Knaben die Arxnei durch Honig , so dem
grossen Haufen die ernste Lehre durch den Vortrag annehmlicher gemaclit
•werde. Von einer EnUtiuddigung kann hier gar nicht die Rede sein*
Auch liegt so etwas gar nicht in dem lateinischen Ausdrucke des Diditera:
Id quaque emm nan ab nuUa rathne tfktetur»
Vielmehr das Gegentlieil. poch dies nur xum Beweise, dass man aait
dem Hrn. Verf. wohl im Binxolnon nicht eauTerstanden sein könne, kel*
neswegs, dass wir mit der gansen Tendenx seiner Schrift und mit seiner
Ausführung im Allgemeinen unxnfrieden xu sein Ursache hätten, welche
'Wir unsorn Lesern xu geneigter Beachtung um so mehr empfohlen haben
wolleu , da den Verf. wegen seiner kritischen Ansichten über Lucrex oMn-
dier unverdiente Vorwurf Ton denen getroffen hat, welche auch in der
Wissenschaft lieber xertrummern und einreissen, als aufbauen und feat^
halten wollen. Daher werden wir uns freuen , wenn der Hr« Verf. bei
grSsserer Müsse, die ihm bei Abfassung der Abhandlung nichUwar, und
besser unterstntxt durch diplomatische HSlfsmittel, die schwierige Frage
einst einer genaueren Behandlung, wie er verheisst, wird unterwerfen
kSnnen. -— Aus dem mit lobenswerther Genauigkeit und grosser Ueber-
sichtlichkeit abgefassten Jahresberichte des Hm. Rectors und Prof. I>r^
theol. C. JTirdlfier (XVIII 8. 4.) heben wir Folgendes hervor. In Fruna
(Ordin. der Rector) wurde in 99 wöchentlichen Lehrstnnden Unterricht
ertheitt, wovon 10 auf das Lateinische kamen, gehalten vom Rector
Kirehner und Prof. KeU, 6 auf das Griechische, gehalten von Prof. S(«iit-
hart, 3 auf das Hebratsche, gehalten von demselben, 3 auf dänische
Sprache, gehalten Von Prof. Kober$tem, S auf den Religionsunterricht,
ertheilt durch Prof. Nieee, 3 auf Geschichte, ertheitt durch Prof. IKe-
trkh , 4 auf Mathematik, gelehrt durch Prof. Joeofti /., 1 auf Physik , ge-
lehrt von demselben. Ausserdem ward den Abiturienten in beiden Se-
mestern in besonderen Stunden eine Anleitung xum akademischen Stadima
nebst Uebersicht der Wissenschaften vom Ractor vorgetragen* In Öftere
aaennif« (Ordin. Prof. Dr. Stehükwrt) wurde der Unterricht ebenfiOla in
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; BelSrdanmgen ond Blireiibes«lcangeB« 885
S9 wochenUichen LehrttaDden ertheilt, woToa 10 aaf kioioIfclM flpracbo
kameo^ gehalten Ton Prof. Siemkari ond Adjanct MSUer^ 6 aaft Griechi-
sehe, gebalten von Adj. Müller ^ 2 aofa Hebräische, gehalten Ton* AdJ»
Buddetuiegy 2 anf deotsche Sprache, gehalten yon Prof. KoherHeb^ S auf
den Religionsnnterrichty ertheilt von Prof. Niete, 2 anf den Gescblchta*
Unterricht, ertheilt durch Adj« Dr. JXetrieh^ 4 anf Mathematik, gehalten
von Prof. JaeM IL In irnferieciiiMfa (Ordin. Prof. Keü) wurde in 30
wöchentlichen Lebratnnden nnterrichtet, im Latein in 13 Stunden too
Prof. Ktü und Adj. Dr. Airman» , im Griechischen in 5 St. ron Adj» Dr,
Carmen^ im Hebräischen in 3 St. ron Adj. BuddentUg^ im Deutschen in
3 St. Ton Prof. JToftersIcin, in Religion in 3 St. ron Adj. Buddenäegt !■
Geschichte ron Prof. Dr. Dietriek^ in Mathematik ron Prof» JaeM iL
In Oberiertia (Ordin. Prof. Jaeobi i.) wurde in 30 wöchentlichen Lehr-
stunden unterriebt et, Im Latein in 14 St. Yon Prof. JaeM L und Adj*
Müller, im Griechischen in 5 St. von Adj. Dr. Airnionn, Im Deutschen
in 3 St. Ton Adj. Dr. Carsten, in Relig. in 3 St. von Prf.lViete, In Geogr,
mid Gesdi. in 3 St. von Adj. Dr. Corsten, In Matbem. In 4 St. von Prot
JaeM L In ünieHeriia (Ordim Prof. Dr. JHetrkk) wurde in 30 Lehiv
stunden Unterricht ertheilt, im Latein in 14 St. von Prof. Dktriek und
Adj, Dr. CtM-ften, Im Griech. in 6 St. yon den Adjj. Dr. EeH und Dr«
Corsteii, im Deutschen in 3 St. Ton Adj. Buädenmeg^ in Relig. in 3 St.
Ton dems., in Geogr. in 4 St. von Adj. Dr. Piirmimii, in der Mathem«
in 4 St. In je zwei Abtheilungen von Prof. JaeM II. Den Unterricht im
Franzoeischen, In 5 Chisaen eingetheilt, welche eine von dem übrigen
Clnasensysteme unabhängige Versetzung zu haben pflegen, ertheilten In
der 1. und 3. Classe Proi^ JToderffem, in der 3. und 4. Ciasae Adj. Dr«
JTesI, in der 6. Classe Adjunct Buddendeg. Ausserdem ward hin*
linglidier Unterricht in Gesang und Instrumentalmusik vom Cantor und
Mnaifcdirector Se^eri^ so wie von Privatlehrem aus Naumburg ertheilt,
nicht minder Zeichnenanterricht vom hiesigen Zeichnenlebrer Ho9tfeläf
Sdurdbooterricht vom Kirchner Oräaener ans Pforte, Tanzunterricht vom
Tanzlehrer Bartele ans Naumburg , endlich wurden gymnastische Uebon-
geo gebalten von Adj. Dr. Keil, Dabei fehlten auch die Privatbeschafti-
gaogea der Zöglinge nicht, vorzuglich getragen durch die Einrichtung der
Anstalt, dasi wochentl. in der Regel ein Studientag anberaumt wird, an wel-
chem zoin Zwecke der Selbstbeschaftignng der Alumnen aller öffentlicher Un»
terricht aaziallt. Ausserdem bringt uns die Chronik der Landesschule
manche interessante Notiz , in welcher Hinsicht wir hier nur des eigen-
thnmllehea , ganz ans eigener Bewegung der Schaler hervorgegangenen
Festes gedenken wollen, was seit längerer Zeit von den Primanern all-
jährlich ans 8« December znm Geburtstage ihres Lieblingsdichters H o r a-
tinz im Kreise der Classe veranstaltet wird und an welchem unter Be-
kriozan^ de' Bnste des htein.' Sangers nengefertigte latein. Oden in sei-
nem Preiae vorgetragen, Scenen aus seinem Leben besprochen und nach
einen entaprechenden Vortrage des Vorsitzenden dem ewig jungen Dich-
ter ein freodiges Hoch gebracht wird. Auch von andern schonen Festen
berichtet die Chronik, wie sie nicht einmal das Alter, geschweige die
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686 Scbul* und UnirenltitsnachrlclitflO ■• §• w,
Jofrend Mitbeliren kan«. Aach Tom Stande des Lehrapparatei ifird nur
Erfreolichea gemeldet, der tbeilt aui den «ngemeseaea Fonda, tbeili
darch die Munificenz dea Königs und aeioea Miniatariuma der gebtUcheai
Unterricbta- and Medimoal- Angelegenheiten, (beiia darch Freoode ood
ehemalige Zöglinge der Anstalt bedeutende Vermehrnngeo gewonnea hat«
Wir achlieaaen anaem Bericht , der keineawega der Folie dea Inhaltes
Jenea Programmes selbst entsprechen kann, mit folgenden atatSatiachea
Nctiten. Das Lehrercollegiam beatand im 8choljafare 1848 — #9 ana dem
Rector und Prof. Dr. tbeol. ^treAner , Prof. and geistt Inapector JViete,
Prof. JaoM f., Prof. iro6ertfeta, Prof. Dr. Sidnhart, Prof. Dr. JmokiU.f
Prof. keil, Prof. Dr. DiHrkk, Adj. and sweltem Geiatl. Buddenmeg, Adj.
Mui/er /Adj. Dr. Cörften, Adj. Dr. Purmann, Adj. Dr. JTeü, Tomlebrer,
Cantor and Masikdirector Se^erty Zeiohnenlehrer HostfMj Schratblehrer
und Kirchner Gri§snery Tanzlehrer fioneela. Schüler waren nach Oatem
1818 44 in Prima, 36 hi Obersecunda, 37 in Unteraecanda, 43 in Ober«
tertia, 4t in Untertertia, sasammen 206; daron gingen bia Miehaeiia ab
7 aos Primat S aus Oberaeconda, 3 aoa Untersecanda, 2 ana Untertertia,
im Gan«en'l6, dagegen worden wieder 14 neu anfgenommen, üie aich
nach den Cfassen also 6intlieilten s 45 in Prinia, 45 in Oberaeconda, 37 in
Untersiicanda,* 63 lö* Obertertia, 86 4n Untertertia. Bis Ostern 1849
gingen ab: aoa Prima 17, aas Obeneeanda 1, aoä Obertertia 4^ im Garn*
sen 23; neo atffgenommen worden 97, ao^ diaa Sit Schaler bfieben, 48 in
Prima j 37 in Oberaeconda, 87 in UnteilseiMUida , 44' io Obertertia, 44 in
Uotertertla« Zar Unlrersitlf nach b'eatälidener Mätnrltitsprafong gingen
ab 7, 4 aof die Univeraitit tlaHe, 3 aof dfe Unireraitat Leipsig, 1 auf
die UniToraiat Jena. Oatem 1849 gingen ab nor Universität 15, 4 nach
Berlin , 4 nach Breslau, 3 nach Halle, 1 nach Leipiig, 1 nach G<ittingen,
i nach Konigaberg, 1 nach Marbai^. !Vt$ge es der reich dotirten An*
stalt mit ihrein vortrefllichea Lehrercollegtam geatattet adn, com Wohle
dea Staatea and der Wisaeaschaft „die ewige Zeit darch'', wie biahnr,
nach in der Zokoaft nngeatört and rohig fortcowlrken ! [& JK'J
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Nene
JAHRBOGHBR
für
Philologie und Pädagogik,
oder
Kriüsche BWliothek
für das
Scbnl- and UnterriclitsweseDt
In VerblndQDg mit einem Vereine von (ielehrten
begründet von
M. Job. Christ Jahn.
Gegenwärtig herauBgegeben
▼OD
Prof. Reinhold Klotx zu Leipzig
und
Prof. Ridolph Dietsch zu Grimma.
MBVHIZBlIliTBB JAHBOJkli«.
Siebennodfan feigster Band. Viertes Heft.
Leipzig, 1849.
Dmck und Verlag von B. G. Tenbner.
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Kritische Beartheilangen«
Die nktan& der Hellenen. Von Earl BSukker. Zweiter Band«
Der hellenSsche Tempel in seiner Raomanlaife ffir Zweoke des KnU
tos. Erste HSlfie. Potsdam 184a 220 8. 4.
Der erste Band diese« Werke«, der 1844 erschien, wird «ich
bereits Bahn gebrochen und seinen Nachfolgern den Weg bereitel
haben; denn so ausgeselchnete Erscheinungen in der Litteratur
sollten des Herolds nicht bedürfen. Und doch ist die Frage, ob
das Werk wirklich die yerdiente Verbreitung und Anerkennung
gefunden hat. Denn die Architekten könnten sich leicht, nicht
nur durch die Neuheit des Namens , den ihre Kunst erhalten oder
der sie untergeordnet ist, sondern durch die ganz neue Art der
Behandlung, namentlich durch di^ grossentheils neue Termlnolo«
gie abschrecken lassen, den Philologen aber liegt der Inhslt lei-
der meistens so fern, dass sie nicht ahnen, wie nützlich, ja
nothwendig ihnen dss Werk sei, um den Geist der Hellenen in
sein«' ganzen Tiefe und in seinem ganzen Umfange sa erfassen.
Nur Ton den Archäologen darf man sicher voraussetzen ^ dass sie
das Werk sich angeeignet haben. Seitdem jedoch die JPhilologie
aufgehört hat, blos Sprachwissenschaft zu sein, aeltdem sie die
Kenntnis« der gesammten Guitur des Alterthums zu ihrer Aufgabe
gemacht, kann der Philologe die Archäologie nicht mehr als ein
fremdes Gebiet ansehen, er muss wenigstens ihre Haoptresultate
sich aneignen; ist doch die Mythologie nicht zu lernen ohne Kennt-
niss der Sculptur und Malerei, die Religion nicht ohne Kenntnis«
de« Tempels und seines Appsrats.
Bisber beschränkte sich die wissenschsftliche Kenntniss der
■Iten Bankonat auf wenige allgemeine Gedanken und die Erklä-
rung einer Anzahl von Begriffen, die zum Verständniss der Abbil-
dungen nöthig wsren. Freilich wird die Anschauung immer un*
ctttbehrlichsein, ja die Hauptsache bleiben; aber man sieht den
22*
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340 Archäologie.
Tempel, wie die Vase, mit gans anderen Augen an, seit Herr
Bötiicher die Geheimnisse ilirer Form enthüllt nnd jedes Glied
mit deutlichen Worten zu uns reden lisst. Es ist die Klaft nun
ausgefüllt, welche hier Kunst und Wissenschaft trennte, ja es ist
die Theorie fruchtbar geworden für die Praxis, die lernen wird,
dasa sie nur durch jene sich vor Fehlern sichern, fortschreiten
und sich im Anschluss an die Bedürfnisse unserer Zeit entwickeln
kann.
Name und Begriff der Tektonik ist von K. O. Muller entlehnt
und begreift „die bauliche und gerathbildende Werkthätigkeit, so-
bald dieselbe ihre aus Bedurfnissen des geistigen oder physischen
Lebens hervorgegangenen Aufgaben ethisch zu durchdringen ver-
mag>^ Nach den vom Verfasser entwickelten Principien werden
sich leicht die Angiographie und Ornamentik nun auch für aich
wissenschaftlich gestalten können. Hier sind sie durchaus mit
der Architektur verwebt, was ihrer Begründung und selbststandi-
gen Gestaltung als Wissenschaften (denn bisher gingen sie wenig
über die Beschreibung und Abbildung der vorhandenen Werke
hinaus) nur förderlich sein kann , da durch die Anknüpfung an das
Analoge in der Baukunst die sicherste Grundlage gewonnen wird.
Im Vorwort zum ersten Baude giebt der Verfasser den gsn-
zen Plan seines Werkes dahin an, dass der erste Band „die Ein-
leitung und die Dorica*% der zweite „die lonica, den attisch-loDl-
achen und korinthisch-dorischen Stil nebst der römischen Tradition
dea Hellenischen überhaupt und die Recension der auf uns gekom-
menen Gult-Monumente^S der dritte endlich „die Anlage der Plane
nnd inneren Räumlichkeiten der Hiera, der Graber und Wohn-
hiuser, so wie die Tektonik der Geräthe^^ enthalten solle. Von
diesem Plane Ist der Verf. aber im zweiten Bande wieder abge*
gangen und hat, indem er einen Theil dea dritten Bandes voraus*
genommen und zum zweiten gemacht, die Symmetrie dea Gänsen
der Zweckmäasigkeit zum Opfer gebracht Er wird es nun ohne
Zweifel bedauern , dass er den Inhalt desselben mit der Einlei-
tung nicht zum ersten Theil gemacht hat. Vom zweiten Thell
liegt uns bis jetzt die erste Hälfte vor. Gleichzeitige Beachafli-
gnng mit verwandten, zum Theil denselben Gegenständen schien
dem Unterzeichneten die Pflicht aufanlegen, der Auffordening
dea Verfassers, sein Werk öffentlich zu besprechen, Genüge ra
Idsten. Wo die Ansichten zusammentreffen, muaa der Unter-
zeichnete, 80 fern er die aeinigen nicht schon veröffentlicht hst,
zwar auf die Priorität verzichten , glaubt indess so wenig ver-
schweigen zu dürfen , wo er unabhängig vom Verf. dieselbe bisher
nicht ausgesprochene Ansicht gewonnen hatte , da es zur BeatSU-
gung beitragen muss, als er ea verhehlen darf und will, wo er
durch den Verfasser eines Besseren belehrt ist oder aich nicht hnt
überseogen können.
Bevor whr zu Besprechung dea Einzelnen übergeben, schicken
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fiotiicher: Die Tektonik der Bellenen. 341
wir noch einige Worte ober die Efnriclitiing des Werkes im All-
gemeinen Toraus. Das Ergebniss wird jedes Mal nach einzelnen
Absctinitten in zusammenhängender Darstellung gegeben ^ dann
folgt die weitere Ausführung in einer Reihe you Zusitzen , die in
§§• getheilt sind. Den Schluss machen die auf beide bezuglichen
Moten, welche die Nachweisung der Quellen und die kritischen
Erörterungen derselben enthalten. Wenn achon aus R&cksicht
auf die fliessendere Darstellung die Verweisung der Forschung
in die Noten zu billigen and zu loben Ist, so ist dies bei einem
Werke, das auch Leser wünschen muss, bei denen keine classi-
gehe Bildung Toranszosetzen ist, unbedingt zu empfehlen. Wir
wollen nicht rechten, ob die Absonderung der Zusätze nothwen-
dlg und zweckmässig war, nicht, ob ein Satz in den Text oder In
die Noten gehöre, hätten aber Im Interesse der Wissenschaft zu-
nicfast vom Standpunkte derer, die der alten Sprachen nicht kun-
dig sind, gerne gesehen, dass die Trennung schärfer gehalten und
nicht so häufig griechische und lateinische Teitesworte , wie z. B.
p. 144. 154 und besonders p. 169, in die Darstellung der Ergeb-
nisse aufgenommen wären, sogar mit exegetischen und kritischen
Anaeinandersetzungen. Dergleichen hält gewiss manchen Archi-
tekten ab, das Werk zu studiren, und verhindert, dass es auch bei
Dilettanten frenndliche Aufnahme findet. Solche Werke aber
aollen vor allen die Gebildeten zur Wissenschaft herziehen, das
Interesse am Studium dea Alterthums wecken und verbreiten und
die Sehnsacht erregen zu den unbekannten Quellen, was verhin-
dert wird durch lateinische, zumal griechische Worte im Text.
Diese erste Hälfte des zweiten Bandes handelt „vom hellenl«
acben Tempel In Hinsicht auf Zweck und Form^\ und zwar von
dem Tempel einer symmetrischen Anlage, der keine geheim ge-
sonderte und nur mystischen Bräuchen gewidmete Cultstätte war.
Doch ist diese Beschränkung nicht streng gehalten, wie sich wel-
ter unten zeigen wird. Das erste Capltel ist Allgemeines über-
schrieben und hsndelt vom Zweck des Tempels, seiner Einrich-
tung und seinen Theilen im Allgemeinen , die in den folgenden
Capiteln einzeln weiter ausgeführt werden. II. Tempelbezirk,
Periboloa. III. Pronaoa. IV. Opisthodomos. V. Postikum. VI.
Peripteron. VII. (fälschlich VIII.) Thiire der Celle. VIII. (fälschlich
IX.) Celle. Dieses Capitel, welches über die Hälfte des Bandes
eioDimmt, zerfallt wieder in §§. und deren letzter wieder in Un-
terabtheilnngen , die wir unten näher angeben wollen. In diesem
Jetsten Abschnitt lasst der Verf. onroittelbar auf den Text die
Noten folgen, ohne dazwischen gestellte Zusätze, was uns im
Gänsen zweckmässig erscheint, namentlich um Wiederholungen
sn Temieiden, deren der Verf., vom zu stark zustromenden Stoffe
überwältigt, sich nicht hat erwehren können.
Der Verf. spricht sich zuerst über den Mangel aller Vorar-
beiten aus , der ihn gezwungen, aelbst erst das Material aus den
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S42 Arcbioloeile.
alten Schriftstellem ziia«mnensntrageo *). Bei dem üoter«
gange aller griechiacheii Schrifttteiler ober Baakunst muaate er
dasaelbe aas einzelnen durch die ganse alte Litteratdr seratrentea
Notixen zuaammenaaaameln , waa die Philologen und sunachat die
Archäologen um ao mehr beachamt, wenn man hört, daaa der
Verf. erst vor wenig Jahren eben zum Zweck dieser UnteraucliuD-
gen griechiach gelernt hat. Wer die alte Litteratur kennt und
aoeh nur im Bewnsatfeehi dieaea Bedurfniaaea angesehen hat, musa
dem Verf. schon deashalb seine Achtung zoilen, und wer weiss,
wie schwer es ist. beim Sammeln und Wiederzosammenatellen der
Bruchstücke den Geist nicht blos klar und ruhig, aondem kriftig
und lebendig zu erhalten, der wird staunen über die Gewandtheit
und Gewalt, mit welcher der oft spröde Stoff bezwungen ist.
Ausführlicher begründet wird im ersten Capitel nur der Be-
griff Cella oder vaog , nach dem Verfasser auch tifLSvog , 0^xog,
aövzov und arajcropov genannt: ea iat der Ort, welcher dasn
dient, „um daa geweihte Bild der Gottheit nebst seinem Altare hi
sich zu fsssen^^ Es wird aber beschrinkend hinzugefugt, dass
nur der Altar zu veratehen sei, auf dem Opferffladen, Fruchte und
Rauchwerk dargebracht aeien. Der Verf. erkürt den Ursprung
des Tempels aus dem Zwecke, dss Cultbild ala ein Unschanbarea
(odJavov) den Blicken aller zu entziehen, welche sich nicht durch
die Katharsis zum Anblicke desselben sowie zur Betretung seiner
Stätte überhaupt wördig vorbereitet haben. Allerdinga ging Be-
aprengung mit iVeihwasser dem Betreten des Heiligthuros vorher,
allerdinga legte man neue oder reine Kleider vor einer rdlglöaen
Handlung an, allerdinga waren Mörder und Ehrloae vom Betreten
jedes Heiligtbums ausgeschlossen ; aber daraus folgt keineawega,
daaa deashalb jedes Heiligtbum ein advtov und Sßazov gewesen
und genannt sei. Die vom Verf. Nr. 3 angeführten Stellen be-
weiaen eher das Gegentheil ; daa ist ihm nicht entgangen und er
meint, ale bezögen aich auf die engste orthodoxe Bedeutung den
Wortes, und glaubt aus Schol. Lnciani ap. Osann SylL p. 45 und
Anecd. Bachm. II. 330 die von ihm angenommene weitere Bedeu-
tung achlieasen zu dürfen. Es lautet dieselbe Sri 6 dffftf&ddoffto^
Uqov^zo oxtö^ßv tov ädvxov ovxag Hsyovj Iv ip xal xd
dfiiioöut XP9fcara. Obgleich wir nicht wissen, auf welche Stelle
*) Doch darf nicht unerwähnt bleiben, daas, wahrend der Verf. mit
seinem Werke beschäftigt war, ein Bach erschienen ist, das gerade die-
sen Theil der Alterthomswissenschaft wesentlich gefordert hat, das swar
dem Verf. nicht unbekannt geblieben ist, aber das er doch, wahrscheinUch
wohl, weil er den grossten Theil seines Werkes vorher fertig hatte, nicht mit
der Sorgfalt benutzt hat, die ihn vor manchen Irrthnmern n. Ungenanigkei-
ten geschätzt haben wnrde: K. Fr. Uermann^s Gottesdienstliche AUer-
thnmer der Griechen. Heidelberg 1846.
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Botticher: IHe Tektonik der Hellenen. 843
LadaiM sieh dte Worte beliehen , lo itt doch nfebt sweifelhaft,
dees der Fmrtheaon gemeint lei. Dies war allerdinga ein Tempel,
dcaaen Innerea keine Mysterien barg o. der in sofern oiclit ein adv-
f ov heiaaea konnte; allein er war aelbst nach der Sehildening, die
der Verf. davon giebt, nicht allgemehi suganglicb und konnte doch
auch &dvtop beiaaen, schon weil er der Kostbarkeit der daselbst
aufbewahrten Gegenstände wegen aorgfiUtig bewacht werden
mnsate, wie Pindar. Pyth. XI. 7 x(^öim¥ ig aävtov tQinoöanf
di^oavpov vom Tempel dea Ismenischen Apolls, oder Falle man
hier wirklich an ehi ädinrov im eigentlichen Sinne denken will, ob-
gidch nicht wahracheinlich, dass die Dreifüsae auch nur in der
Celle, geschweige In einem eigentlichen aSvxov gestanden haben;
dasa daa Wort ron Orten, die bloa wegen der dort aufbewahrten
Schitse Terachloasen waren, gebraucht sei, leigt Eurip. Andrem.
▼. 1035. *j^yaiis^w6vi$og%tX(OQ ddvtmv iwißäg xtBovatv. Beaeich-
net daa Wort Sivcav nur rerachloasene oder sorgfältig bewachte
Sdiatie, die indess angleich den Schutt der Religion geniessen
konnten, so ist durch dieae Stellen eine weitere Bedeutung dea
Worten nicht erwiesen, In der es von jeder Celle gebraucht wer-
den konnte, und iat für äßatov nicht einmal eine Stelle angefiihrl,
ao ist kein Grund, Miastrauen au aetaen in die flbertieferte Br-
kfimng der Lexikographen , welche, so viel mir bekannt iat, durch
alle Stellen, in denen nicht eben eine metaphoriache oder die ur-
apron^lche allgemeine Bedeutung der Unauganglichkeit ohne
RndLsicht auf die Heiligkeit dea Ortea Statt findet, bestätigt wird.
Am bestiamtestea scheint mir der Begriff erklart Schol. ad Uiad.
V. 448: a8vta yoQ nakwvtai ot TÖarot tävUQtäVj üg cvg odn
i^söti sUUvat uäöiv. Denn es Anden gewisse Abstufungen in
der Znginglicbkelt Statt, ea konnte ehi H^igthum unbedingt Allen
nnanganglich, oder nur dem Prieater oder auch allen Geweihten
suganglicb aein. Vgl. dea Unterselchneten Abhandl. über den ge-
heimen Goitesdieoat bei den Griechen p. 11 und im Steph. Thea.
a. w. aßaxov und äävtov. Wir durften diese Bedenken nicht
unterdrücken, wenn auch Tielleicht ein entacheidendea Urtheil
erat nasgesprochen werden darf, wenn der Verf. seine in Auaaicht
geatellte ausführlichere Erörterung Teröffentiicbt haben wird.
Aber auch die übrigen Begriffe scheinen einer schärferen Bestim-
mong fähig und bedürftig. Allerdings werden dieselben , wo ea
nicht darauf ankommt, vielfiUtig für einander gebraucht; daa
aeblleast aber nicht den bestimmten Unterschied aus. Der Verf.
ninunt daa Wort vaoq als dem lateinischen cella aunachst entspre-
diend und den Ort des Helllgthums bezeichnend, der das Cult-
biid aufnimmt. Er hat indeas keine Stelle angeführt für diese
engere Bedeutung. Die angeführten Steilen geben dafür fielmehr
xifAWog und ^xog an. Da die lateinischen und griechischen
Wörter einander nicht genau entsprechen, so Ist es am sichersten,
letslere aUehi unter eiinnder au vergleichen, um dadurch die von
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844 ArddKologie.
den Leiikognphen gegebeneo DefiniUooen sa beslltifen oder wa
widerlegen. Der eagete Begriff oder das Wort Ar den engsten
Raum, wo das dem Cnlt bestimmte Bild steht, ist ohne Zweifel
öijxog. Da die Ableitung unbekannt, kann nur ein Vergleich der
▼erscbiedenen Bedeutungen den Ursprung und die Gkschichte des
Wortes nachweisen. Es wird von einem Stall, einer Hürde, einem
Grabe, ¥on einem hohlen heiligen Oelbaum, dem innersten Theile
eines Hauses und eines Tempeis gebraucht. Es mnss also ur-
sprünglich einen umschlossenen Bbum bedeuten. In religiöser
Beziehung soll es nun aber nach dem Btymol. m. nur von jüngeren
Dichtern für das innerste Heiligthum gebraucht sein und nach
Ammon. de diff. verb. Na6g »al ö^nog dtafpiQtv' 6 liev yig va6g
iötl ^Bop' 6 öh ö^xog fJQciiDv wird es sogar dem Tempel vo6$
entgegengesetst. Die j&ngeren Dichter sind, wie es scheint, im
Gegensats gegen Homer gemeint, bei dem es nur in der Bedeu-
tung Hürde vorkommt. Der Gegensatz des Heroen gegen den Göt-
tertempel ist nur scheinbar. Ein Heroon oder Heroentempel war
nicht verschieden von einer Grabkapelle und hatte meistens eben
nur einen Raum, wihrend der Tempel grösser war und den ent-
sprochenen Raum für das Bild (ö^xog) als Theil in sich schloss.
Hat das Wort aber erst spiter diese Bedeutung erhalten, so mfis-
sen wir fragen, mit welchem Wort dieser Theil des Tempels früher
genannt sei. Ich zweifele nicht, dass es tißtvog gewesen ist, ob-
gleich dies Wort jeden abgegrinzten und gesonderten Raum be-
zeichnete, gerade wie O^xog, desshalb aber auch den ganzen
Tempel und den Tom xsglßoXog eingeschlossenen Raum, seibel
wenn kein Tempel, sondern nur ein Altar sich darin befind, be-
zeichnen konnte. Vergl. ausser den vom Verf. hier und II. n. 2
angeführten Stellen Damm und Stephanus s. v. Was jedesmal
darunter zu verstehen wsr, konnte erst aus dem Zusammenhang
erhellen und desshalb mochte spater ö^nog^ das in religiöser Be-
ziehung die weiteren Bedeutungen nicht hatte, für die Cella in
Gebrauch kommen. 7spov ward nicht für die Cella im engeren
Sinne, sondern nur für die beiden weiteren Bedeutungen des tri-
fisvoß gebraucht, vaog gewöhnlich filr das Tempelgebiude, für
die Cella aber nur als Theil zu dem Gegensatze gegen den unbe-
deckten Raum.
Wenn der Verf. glaubt, dass der Forschung gelingen werde
naehzuweisea, dass die Gründung aller alteren hellenischen Hei-
ligthümer an ein heilig geachtetes Naturmal, wie Quelle od. Höhle,
oder einen durch ein ausserordentliches Naturereigniss, wie das
Niederschlagen eines Blitzes oder ein Brdbeben, als einen von einer
Gottheit eingenommenen Ort geknüpft sei , so stimmen wir ihma
bei, wie er denn selbst 11. n. 5—7 Beweise liefert, wozn auch
Ref. in der Schrift über den geheimen Gottesdienst der Griecben
p. 11 einen Beitrag geliefert bat. Die Notbwendigkeit der Qoel*
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BotUcher: Die Tektonik der Helleneo. S45
IcB fSr HeiUglhfimer hat «ehoa Forcfabammer geltend gemacht,
HeUenika Anh. 118.
Der xwelte Abtchiütt iat Tempelb eilrk, Periboloa
uberachrieben ond beseichnet all deren Zweck die Absonderung
des Heiligen und Profanen. Et aind nicht bloa Tempelhöfe im
eageren Sinne, sondern oft ganze Besirke« wie die Altia in Olym-
pia und die Akropolia in Athen. Wenn nun solcher Peribolus alt-
gemein um aile Tempel angenommen wird, so geht der Verfasser
wobt SU weit; denn s. B. die am Harkt belegenen Helligthiimer
batien schwerlich einen aolchen gehabt , wie wenigstens Pompeji
beweist, wo selbst an Strassen Tempel ohne Peribolos liegen, was
indess unmittelbar für Griechenland nichts beweist. I3nd es mag
hier bemerkt sein, dass uns der Verf. in der Gleichstellung römi-
scher und italischer Einrichtungen und Gebrauche mit griechischen
lu weit gegangen su sein scheint. Wir wollen uns desshalb nur
auf Athen berufen , um dessen Markt die Tempel so sahireich und
nahe liegen, dass sie schwerlich ]eder einen Peribolos gehabt ha-
ben können. Solcher Besirk umschloss ausser dem Tempel die
Naturmale, die sur Gründung desselben Veranlaasung gaben,
Denkmfiler der Geschichte, Kunst und Religion aller Art, theils
heilige Gebinde, theils kleinere Werke, su deren Aulbewahrung
besondere Gebäude, Thesauren, errichtet werden mussten, deren
Bauart und Reichthum im Zusats 1 besprochen wird, während der
swelte Ton den Propyläen handelt.
Wenn der Verf. aus Aristides Panath. p. 250 schliesst, dass
nicht allein der Tempel, aonderu alles was der Peribolos um-
achkiss, als ein Auathema, ja als ein Agalma angesehen sei, so ist
wohl etwas in die Worte hineingelegt, was nicht darin liegt, und
aus einem Beispiel ein allgemeiner Schluss gesogen, der nicht ge-
aUUet weiden darf; gerade der Ausdruck ßg % üvat näeav av%
ma^iluKzog^ ftäkkov d' dvtl iyakiiatog seigt ja unsweideutig,
das« ea nur ehie Ansicht des Redners, )a nur ein Vergleich , keine
allgemeine Ansicht des Volkes oder der Zeit ist.
Wenn ferner aus dem Umstände , dass kein Hund die Akro-
polia betreten durfte, geschlossen wird, dass kein unreines Thier
ciaen Peribolos betreten durfte, so wird dies f&r den Hund durch
Delos bestätigt; man erfährt aber nicht, welche Thiere von den
Griechen auaaer dem Hunde für unrein gehalten. Der Verf. ver-
giaat hier, daaa anderswo selbst Hunde den Tempel bewachten,
wie er aelbsl n. 11 bemerkt, und swar nicht nur auf dem Kapitel,
also in Rom, aondernauch beim Tempel dea Asklepios in Athen,
Ptut Soiert. anim. c. 13. Uebrigena galt wohl in mancher Besie-
hiing auch die Ziege für unrein; auch sie durfte nicht auf die
Akropolis kommen und wurde der Athene nicht geopfert. Hy-
pevides ap. Athen. XlUI. 6. p. 581. Varro R. R. I. 2. §. 19.
Daaa jeder heilige Besirk ein Asyl gewesen, wie der Verf.
aonfanmt, und daaa Asyle im engeren Smne sich nur dadurch
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844
ArMolo^e.
C
den Leiikognphen gegebenen BefiniUoBen/
widerlegen. Der engste Begriff oder da' t
Raum, wo das dem Call bestimmte Bi^ i.
öijxog. Da die Ableitung onbelcannt
▼eraciiiedenen Bedeutungen den Urs
Wortes nachweisen. Es wird von '^ /
Grabe, von einem hohlen
eines Hauses und eines
sprüngiich einen umschlosser*'^^^
Besiebung soll es nun sber n^ { f ~
Dichtern f&r das innerste f|
Ammon. de diff. verb. Ncl r C
BiY
i heiliger/ n. \
k^ m&chte schwer
lim gewiss einr
Ven nicht to^
^ verbind
nen.
5L
iötl &Bmu' 6 dh ö^xog
entgegengesetat. Die
IIP
Gegensats gegen Hor/ii f \\%
lung Hürde vorkomfi 1 ^ r 1 \ ^
lertempel ist nur d r ^ ^ ^^
^.<f"
nicht verschiedei^
nur einen Ra»/^
sprochenen Bf '
Hat das Wo/f
sen wir frsi/
genannt sf
gleich &
aan bei gv.
• erf . SU beweisen, dass v
^abt, an dieser Seite also auiK
^o, an der Westseite des Tempels 8%
•iiiclct habe. Damit will er denn auch die
• itruv. IV. 5, 1 in Uebereinstimmung bringen.
seichp ach des Ref. Ansicht weder, wie er meint, im Text
Ten* ., noch die von ihm erzwungene Erlclfirung möglich. Wie
wer ascischen Tempel ihren Eingang im Sikden *)^ so hatten die
>' ^i^chen den ihrigen nach alter Lehre der pontificischen Schrif-
^ 100 im Westen, was wahrscheinlich, wie so vieles in der römi-
ichen Religion, von den Sablnern stammt. Ueberhaupt mnas man
lieim Vitruv immer festhatten, dass er ein Römer ist ond sa-
nichst von römischer Baukunst spricht, dsnn schwinden die naei*
sten Widerspruche f;egen die Monumente: denn man hat eben in
griechischen Bauwerken seine Regeln meist vergeblich wieder-
finden wollen. Wenn wir nun selbst in Itsllen so wenig Tempel
westlich orientirt finden, so erklärt sich das aus denselben Ge-
setaen Vltruvs, nach denen die Ausnahmen, die Orientiniof^ oder
Stellung nach Flüssen, Strassen und öffentlichen Platsen, viel liio-
figer als die Hauptregel seui mnssten. Was mir nsch Vitruv sribsi
nie sweifelhaffc gewesen Ist, findet sich vollkommen bsstiti|^ durch
ehie Stelle, die Hr. Bötticher kennt, ohne sie aber, wie
*) Fast dieselbe Lage haben in Italien die Tempel in GmbH (8ad-
08t) und Aricia (SodwestX Annali 1840. p. 24; in Griechenland das nralu
Gebinde aof dem Berge Ochs, Annali 1842. p. 6, dessen religiöse Bestim-
BMog doch wohl nicht gans gewiss«
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B^
icheini, richtig/
cooslilaendis p
nem limitea ^
'^lem poti/
\crae: i
'sicrl)
V
V
^er: Dia Telitoiiik der Hellenen. S49
^Hatten. Diese Frage hingt genau mit der
^weiteren Bedeutung des Wortes aövtov
^ ;^yuptet, Ref. bezweifelt, und et wird
^«> ^ j^ Untersuchung eki sicheres ResulUt
j^ / V l'^* P'aoto* uni die Inschriften
"" *^ ^1^ ^^™ Psrthenon su erweisen,
^ ^xng ansunebmen, sls der Verf.
^ ^^r alle 4 Jahre an den gros-
gewesen. Es ist aber
\ auch an den icleinen
Festen geschehen sei.
^ ^ - - ^ ^ ^i^iesenanausehen sein,
^ #JF^ Ä *^Älpr Identität derselben
'i J: Y^ 5 /^ M. auf die wir unten
ein und Sta-
im Heilig-
^olias als eine
'theilang des
F^^irschiedenen
Tjv^iederhoit
''^ haben.
We, der
«ru
A'iechenla*.
^Dildong bei Rosb
uos seigt (Ch. Texier D«..
ben dem Tempel der Kybele,
andere, deren Eingang im Weste»,
darf, dasa sie aus römischer Zeit,
unter den Römern, sumal den Kaisern , hi.
Begünstigung su erfreuen hatte, so wird t^. ^ halten
heilige Symbol (Bild) der Göttin selbst nsch Roi. iomos
iilefct venischlassigt sein. Freilich sagt Texier seli> >halt
Plan aehr fluchtig aufgenommen sei , der Elingang diese» \r-
wird aber neben dem Tempel der Kybele gewiss nicht ohne v «n
Fon der entgegengesetsten Seite angenommen sein.
Abschnitt III handelt vom Fron aoa, der nach d. V., wie det
CeJIa niher, desshatb eine grössere Heiligkeit besitst als der Pe.
ribolos. Er enthalt theils WeihgeschealLe, tbells aum Cult geho^
rige Gerithe und Einrichtungen , namentlich die Perirrhanterien
fnr das Weihwasser, mit dem sich jeder Eintretende vorher be-*
sprengen musste, ist daher swar von Aussen sichtbar, aber durch
Gltterthuren Terschliessbar, die bei Asylen und cur t£gUchen
Verehrung bestimmten Tempeln jeden Tag offen standen , bei an-
dern nur wahrend des Festes. Die liildlichen Darstellungen vor
und Im Pronaos standen, wie in zahlreichen Beispielen nachge-
wiesen wird, in engerer Bexiehung aur Gottheit des Tempels.
Die Verzeichnisse von dem Schatze des Parthenon geben den Be-
weis, dass hier selbst die kostbarsten Gold- und Silbersachen sicher
aofbewaüirt wurden, bber deren Aufstellung ausführlicher ge«
sprachen wird.
Besonders schatzenswerth ist die Abhandlung über die dem
Gebet und dem Opfer Torhergehenden Reinigungsgebriuche, doch
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846 Archäologie«
uateracheiden, dtn 8ie bestindig offen f estauden, mochte ich wer
SU erweisen sein. Allerdings bot jedes Heillgtbum gewiss einen
vorläufigen Schuts, indem man gewiss in demselben nicht tödten
durfte. Um aber an der gewaltsamen Entfernung Terhlndert an
sein, musste wohl ein besonderes Asyl hinsukommen. Bben bei
Gelegenheit von Deloa unterscheidet Livins 35^ 5L die templa,
welche asyla genannt wurden, als eine besondere Art, und der
unter Tiberius gerührte Streit Hber das Asyl gewisser Tempel
neigt, dass es ein nicht an allen Tempeln haftendes Recht war,
Tac. Ann. 111. 60 u. f. , wie der Verf. auch weiter unten p. 41
selbst anericennt, ao dass nur die Schärfe des Unterschiedes ver-
mlsst wird.
Unter den Anmericungen zeichnen sich besonders die ans-
fuhrlichen Abhandlungen 8 über Anathema und 12 über Altire
aus. In der letsteren wird, was schon früher behauptet, dass auf
dem Altare im Tempel nie ein blutiges Opfer dargebracht sei, wie-
der aufgenommen und weiter ausgeführt. Dies geschah auf einem
grossen Altare vor dem Tempel , von wo man bei geöffneten Thü-
ren das Bild sehen iconnte.
Hier und IX. n. 4 sucht der Verf. su beweisen, daaa die Tem-
pel den Eingang von Osten gehabt, an dieser Seite also auch der
Altar gelegen, das Bild also, an der Westseite des Tempels ste-
hend, nach Osten geblickt habe. Damit will er denn auch die
bekannte Stelle Vitruv. IV. 5, 1 in Uebereinstinmiung bringen.
Allein es Ist nach des Ref. Ansicht weder, wie er meint, im Text
ein Fehler, noch die von ihm erswungene Erklärung möglich. Wie
die etruscischen Tempel ihren Eingang im Süden ^), so hatten die
römifchen den ihrigen nach alter Lehre der pontificischen Sdirif-
ten im Westen, was wahrscheinlich, wie so vieles in der roml-
achen Religion, von den Sabinern stammt. Ueberhaupt mass mao
beim Vitruv immer festhalten, dass er ein Römer ist und an-
nächst von römischer Baukunst spricht, dann ach winden die mei-
sten Widersprüche gegen die Monomente: denn man hat eben in
griechischen Bauwerken seine Regeln meist vergeblich wieder-
finden wollen. Wenn wir nun selbst in Italien ao wenig Tempel
westlich orlentirt finden, so erklärt alch das aua denselben Ge-
setsen Vltruvs, nach denen die Ausnshmen, die Orientirung oder
Stellung nach Flössen, Strassen und öffentlichen Plätien, viel Uu-
figer als die Hauptregel sein mussten. Was mir nach Vitruv selbst
nie iwelfelhsffc gewesen ist, findet sich vollkommen bestätigt durch
eine Stelle, die Hr. Bötticher kennt, ohne sie aber, wie oaa
*) Fast dieselbe Lage haben in Italien die Tempel in Gabii (Sid>
ost) and Aricia (SodwestX Annali 1840. p. 24; in Griechenland das nraka
GebSude aof dem Berge Ocha, Annali 1842. p. 6, dessen religiöse Bestim>
mang doch wohl nicht gans gewiM.
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Botticher: Di« TektQQik der Helleneo. 847
icheiot, richtig su benutsen : Hjgioiii GroaiatfcaB de Llmitibog
coMÜlaeodfg p. 169 ed. Lachm. Secundam «Dtiqttam coDsuetudi-
nen iimilefl dirigantur, qaare ooa omnia agrorom mensura io
orieotem potiua quam in occidentem apectal , in orientem aicul ae*
des sacrae: nam aniiqui architecti in oeddenlem lempla recta
apectare acripaerunl : poa^ea placuit omnem religionem eo conver*
tere, ex qna parte coeli terra inlaminatur. Ist doch die alte ro«
mitciie Fontificailehre, wie in ao vielen Dingen, auch hierin auf
die chriatliche Kirche übergegangen; sind doch die cbriatlichen
Kirdien wie die alten römiichen Tempel orientirt und haben den
Eingang im Weaten. Von Tempeln aua römischer Zeit mit dem
Eingange yom Weaten bietet aelbat Griechenland ein Beispiel: der
Tempel des Pythiacben Apollon auf Sikinoa , dessen Verhältnisse
nicht an eine Zeit bald nach Alexander denken lassen, die Rosa
Inselreiae I. p. 153 ihm beilegt; freilich, wie er meint, nach In-
schriüen allein; wie ist zn beweisen, dass die Inschriften nicht auf
ein anderea früher schon vorhandenes Gebinde gehen 1 So baute
mao In Griechenland in alexandrinischer Zeit gewiss nicht, wenn
die Abbildung bei Ross ein sicheres Ortheil gewahrt. Auch Pes-
sinne neigt (Ch. Texier Description de l*Asie mineure foi. 62) ne-
ben dem Tempel der Kybele, der seinen Ehigang im Osten hat,
andere, deren Eingang im Westen, woraus man wohl schliessen
darf, daaa sie aus römischer Zeit. Wenn Klelnasien überhaupt
unter den Römern, aumal den Kaisern , blühte und sich mancher
Begünstigung su erfreuen hatte, so wird Pessinus, von wo das
heilige Symbol (Bild) der Göttin selbst nach Rom gebracht war,
nicht vemachlissigt sein. Freilich sagt Texier selbst, dass der
Plan sehr fluchtig aufgenommen ael , der Eingang dieser Tempel
wild nber neben dem Tempel der Kybele gewiss nicht ohne Grund
von der entgegengesetaten Seite angenommen sein.
Abschnitt III handelt vom Pron aoa, der nach d. V., wie der
Celbi niher, desshalb eine grössere Heiligkeit besitat ala der Pe-
riboloe. Er enthält theiis Weihgeschenke, theils suro Cult gehö-
rige GerSthe und Einrichtungen, namentlich die Perirrbanterien
für daa Wdhwaaser, mit dem sich jeder Eintretende vorher be->
sprengen musste, ist daher awar von Aussen sichtbar, aber durch
Gitterthüren verscbliessbar, die bei Asylen und cur tfigllchen
Verehrung bestimmten Tempeln jeden Tag offen standen, bei an-
dere nur während des Festes. Die bildlichen Darstellungen vor
und Im Pronaos atanden, wie in zahlreichen Beispielen nachge-
wiesen wird, in engerer Bexiehung lur Gottheit des Tempeis.
Die Verzeichnisse von dem Schatze des Parthenon geben den Be-
weis, dass hier selbst die kostbarsten Gold- und Silbersachen aicher
aufbewahrt wurden, bber deren Aufstellung ausfuhrlicher ge^
sprechen wird.
Besonders schatzenawerth ist die Abhandlung über die dem
Gebet und dem Opfer vorhergehenden Reinigungagebrfiuche, doch
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348 Ardiaologie.
geht der Verf. wohl etwas sii weit^ wenn er behauptet , der Be-
apreiigung mit Weihwasser hatte immer noch ein wirkliches Bad
vorhergehen mfissen. Gewaschen mnsste sich allerdings jeder
haben , aber das sollte überhaupt täglich geschehen ; auch musste
jeder, der dem Tempel nahte , reine Kleider haben. Die o. S
vom Baden angefihrten Stellen bestehen sich nar auf die Priester
und solche, die das Orakel befragen wollten; diese mussten aller-
dings baden , wie auch bei Mysterien daa Bad allgemein vorge-
schrieben war. Sehr beachtungswerth ist die Abhandlung fiber
die bei den Tempeln vorhandenen Quellen und Wasserleitungen.
Die dann besprochene Weihe (JÖQVövg) des Cultbildes des Tem-
pels und eines Anathema hat allerdings manches mit der Weihe
(Katharsis) des den Tempel Betretenden gemein, doch muss man
sich hüten , hier den römischen Gebranch mit dem griechiachen
gleich zu nehmen; nannte doch, um nur eins hervorsuheben, bei
den Römern die Inschrift den Namen des Weihenden, was bei
den Griechen gewiss nicht der Fall war. Verwandter ist die Sahne
des Mörders, wie sich das Räuchern oder das Raucliopfer bei bei-
den findet, obgleich dieser Gebrauch einen viel grösseren Dmfang
hatte, wie Demosth. Mid. §. 16 c— f. seigt. Es stand ein Beckeo
mit Weihwasser (ff6pt^^avr^p&ov)gewöhnl. am Eingange des Tem-
pels, mit Unrecht aber wird behauptet, es habe nicht am Eingange
desPeribolos gestanden. Was p. 87 über den Opferritus gesagt ist,
sengt gegen diese Behauptung. Ob es bei verschiedenen Tempeln
verschiedene gewesen, ist näher su untersuchen. Sollte nicht bei
Tempeln, die einen besonderen Peribolos hatten, bei dem Eingange
In denselben, wo daa nicht der Fall, imPronaos das Weihwasser sei-
nenPlats gehabt habenl oder im ersten Falle gar an beiden Stellend
Im §. 7, der vom Verschluss des Pronaos handelt, wird der
Unterschied der Tempel, je nachdem sie für den täglichen Gottes-
dienst offen standen oder Festtempel, sumal nur für cykilsche
Feste oder Panegyris bestimmt, waren, wie der Tempel des Zeus.
SU Olympia und der Parthenon, auseinander gesetat. Dies ist
eine für die Kenntniss des Gottesdienstes sehr wichtige Unter-
scheidung, welche der Verf. allerdings mit Recht um so mehr
geltend macht, als sie bisher gans übersehen war. Das Brech-
Iheum oder vielmehr der Tempel der Athens Polias wird ab ein
Tempel erklärt, der täglich dem Gottesdienste geöffnet war, was
Ref. im Allgemeinen su bestreiten weit entfernt ist, wenn auch
dagegen sugleich geltend su machen ist, wie der Verf. wdter
unten ausführlicher seigt, daas derselbe für mysteriöse Feier m
gewissen Zeiten gans abgesperrt gewesen sei und Thelle gehabt«
die im Allgemeinen unsugängllch waren (aivta). Und das möchte
nicht auf die unterirdischen Räume su beschränken sein, vielmehr
scheint der mittlere Raum der Tempel der Athens Polias im es--
geren Sinne advtov im eigentlichen Sinne dea Wortes gewesen su
sein, su dem aur Priester und mit priesterlichen Funcdoaen bo-
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Botticher: Die Tektonik der Hellenen. S49
traute Personen Zutritt hatten.- Diese Frage hingt genau mit der
oben in Zweifei gesogenen weiteren Bedeutung des Wortes aövxov
sosammen , die der Verf. behauptet, Ref. besweifeit, und es wird
wohl erst vpn einer genaueren Untersuchung ein aicheres Resultat
an erwarten sein.
Die angeführten Steilen dea Plautua und die Inschriften
scheinen die Ansicht des Verfassers Tom Parthenon su erweisen,
wenn auch wohl eine öftere Benutsung anzunehmen, als der Verf.
meint. Er ist der Ansicht, er sei nur alle 4 Jahre an den gros-
sen Panathenien geöffnet und suginglich gewesen. Es ist aber
kein Beweis geliefert, dass es nicht jährlich auch an den kleinen
Panathenien, ja vielleicht noch an anderen Festen geschehen sei.
Für die kleinen Panathenien wvd ea als erwieaen ansusehen sein,
sobald es gelingt, des Verf. Ansicht von der Identität derselben
mit Kalljnterien und Plynteren su widerlegen, auf die wir unten
aurnckkommen werden.
Daas Athene, obgleich in verschiedenen Tempeln und Sta-
tuen mit verschiedenen Prädikaten belegt, doch im Heilig-
tham der Burg durch die gemeinsame Beseichnung Pollas als eine
und dieselbe Göttin anerkannt sei , ist für die Benrtheilang des
Cultus von Wichtigkeit, und Ref. freut sich, in verschiedenen
über diesen Gegenstand gehaltenen Vorträgen bereits wiederholt
dasselbe Brgebniss seiner Forschungen ausgesprochen au haben.
Bei der Bekränaung der Feiernden, der Opferthiere, der
Tempel und Altäre sowie beim Verschluss des Pronaoa halten
wir una nicht weiter auf. Auch beim Abschnitt IV., Opisthodomos
überschrieben, V., Postikum, begnügen wir uns, kurx den Inhalt
anangeben. Der Opisthodom war die Schatzkammer und daa Ar-
chiv der Gottheit und oft auch des Staatea. Auch dieser Raum
wurde jedoch su Festseiten geöffnet, theiis die Schätze zur Schau
SU stellen, theiis für Vorträge und musikalische Wettkämpfe, we-
nigstens in Olympia. Es ist nicht hervorgehoben , versteht sich
indess von selbst, dass überhaupt nur grössere Tempel Opistho-
dome haben konnten , aber auch diese sie nicht immer hatten , na-
mentlich aolche nicht, die ein besonderes aSvxov für Mysterien
oder Orakel besassen. Das Postikum entspricht ganz dem Pronaoa
In Baulichkeit und Zweck, nur dass es einen geringeren Grad von
Heiligkeit beaass und daas es nicht zum Eingänge diente, nur sur
Aufstellung von Anathematen und Götterbildern benutzt wurde.
Wie über die inneren Hallen dea Hypaethros, so giebt der
Verf. auch über Zweck und Benutzung der äusseren Halle dea
Dipleron ganz neue Belehrung. Nicht, wie Vitruv lehrt, dem
Volk Schutz gegen Regen zu gewähren oder der Schönheit we-
^en , nicht zu Processionen , wie man sonst geneigt sein möchte
ansonehmen , sondern um Kunstwerke religiöser Bedeutung, Ana-
llieiDate, anf zunehmen, war auch die äussere Halle bestimmt, die
stt diesem Zwecke durch Intercolumnien und Schranken in einzelne
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850 Archäologe.
Kapellen Teriheilt gewesen sein toll. Doch flebl der Verf. sn,
dtss hei römischen Tempeln die iusseren Hallen auch snib Schnts
gegen den Regen gebraucht sind, was dadurch als möglich erwie-
sen und bestätigt scheint, dass Tempel lu Versamnänngen und
Mahlzelten benutst wurden, die jedoch sunachst bei römischen
Tempeln In den Torgebauten Atrien Statt fanden.
Die heiligen Mahlzeiten bei griechischen Tempeln sind in
den um den Peribolos gebauten Stoen gehalten worden.
Den Beweis fvr die Behauptung, dass die iusseren Hallen
durch Intercolumnien zu einzelnen Kapellen dienten, liefert er
aus den Augenzeugen, welche den Parthenon noch unversehrt ge-
sehen haben, und aus Beispielen bei Pausanlas. Dadurch halten
wir jedoch keineswegs diese Einrichtung als allgemein und ur-
sprünglich erwiesen. Diese Vorrichtung am Parthenon kann ans
christlicher Zeit sein. Die angeführten Beispiele zeigen wohl die
Aufstellung von Weihgeschenken In diesen Hallen , die dazu noch
zum Theil Gemälde sind, nicht aber die Abtheilnng In einzelne
Kapellen. Solche Einrichtung, wenn sie allgemein oder nur hiu-
^g gewesen wäre, würde doch wohl an Irgend einer Stelle des Vi-
truvius oder Pausanias erwähnt sein. Wenigstens werden wir auf
entscheidendere Beweise warten mftssen, bevor wir eine solche
dem Wesen einer Säulenhalle so wenig entsprechende Benutzung
als wirklich alt und aligemein zugeben können, obgleich es für die
Inneren Hallen des Hypaethros durch die Bauart des Tempeis zu
Phigalia vollständig erwiesen ist.
Ausführlich wird Abschnitt Vlllvon der Thur gehandelt,
deren Bedeutung der Verf. in Grösse und Schmuck nachweist.
Ausser Krönung und Pfosten kommen vorzöglich die Fluge! In
Betracht, deren FflUnngen thells die Bedeutung des Tempels
In mythologischen Bildwerken angaben , thells symbolische Bil-
der des Schutzes und der Abwehr (Apotropaia, Phylakteria),
als Gorgonen- und Löwenköpfe, Schlangen und Bullen, zeigten^
von welchen ausführlich in den Zasf tzen gesprochen wird. Uler^
wie fast überall, finden wir dankenswerthe Beitrage zor Symbolik
griechischer Kunst. Um bei Oeffoung des Heiligthums diese un-
sichtbar zu machen, schlugen die Thuren des Tempels aoswirts,
während die der Privathäuser sich einwärts öffneten. Der Verf.
kommt hier auf die Tempelweihe zuröck und spricht wiederholt
von der Inschrift ober oder neben der Thor, bringt aber nur Bei-
spiele von römischen Tempeln bei. Denn die drei E der Thüre
des delphischen Tempels sind ganz anderer Art. Wenn Grie-
chen In späterer Zeit Namen römischer Feldherm und Kaiser nnf
Tempel und öffentliche Gebäude setzen, so ist daz heroische Ehre
odergsr Vergötterung und darf nicht als Beweis gelten, daas in
Griechenland die Namen der Weihenden In einer Inschrift ge-
nannt seien. Ist dergleichen doch nicht einmal von Perikles be-
kannt, in Beziehung auf welchen die Klage gegen Phldias fBr das
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Boiticher: Die Tektonik der Hellenen. 351
GegeDtheii spricht, wahrend die Tom Verf. angeführte Stelle Pial.
c. 84 nicht Tempel^ aondern nur Weihgeschenke nennt. Wurde
dem Phidiaa erlaubt, aich an der Statue des ofympischen Zeus als
Künstler au nennen, was ihm in Athen nicht gestattet war, so
Beugt das weder für, noch gegen die Sitte, den Namen des Ein-
weihenden an Tempeln au verewigen, der doch immer noch wie-
der zu unterscheiden von dem Namen des Gelohenden and dessen,
der die Kosten h^gab, ao dass ea jeden&lb für Griechenhind hier
einer genaueren Untersuchung bedarf.
Die Höbe der Tfaiir wird mit Hecht als desshalb nothwendig
nnchge wiesen, damit man vom Opferaltar ¥or dem Tempel das
BUd in demselben sehen konnte. Auch ist Ton der Schmuckang
mit Blumen und von dem symbolischen Verschluss mit wollenen
Fiden bei geheimer Feier die Rede.
Im Abschnitt IX, Celle, kommt der Verf. §. 1 (Richtung
deaTempels)aiKfdie Lage der Cella, des Opferaltars und die
Orientirung xurnck ; neue Beweise kommen nicht hinsu, doch wird
die Oeffiiuog gegen Osten hier naher motiTirt durch die Annahme
des Wohnsitses der himmlisdien Götter im Osten, der Heroen
oder ünterweltsgötter im Westen, wesshalb man sich im Gebet,
daa ohne Götterbild gesprochen wurde, stets nach Osten wandte.
Der Verf. nennt es „römisch-hellenische Weise, dass man sich am
Schluase des Gebetes vom Tempeibilde herum gegen Osten und
dann wieder cum Bilde suruckdrehte^S ^>® ^^ meint, „um das
Gebet an das Bild, dem man opferte, und zugleich den Hinblick
auf den Sita seines Numen im Osten des Himmels Tereinigen su
können.^ Allein gerade die Römer stsnden in orientirten Tem-
peln, wie geaeigt, indem sie daa Tempelbild ansahen, gegen Osten;
daher kann dies der Grund nicht gewesen sein, auch ist nicht von
einem Drehen gegen Osten, sondern rechtsum die Rede. Bei den
Griechen fand diese Sitte gar nicht Statt. Auch der Verf. brmgt
nur römische Beispiele bei und Plutarch bezeichnet an den ange-
führten Steilen die Sitte gerade als nur römisch , wie auch schon
HeroMun erkannt hat, Gottesdienstl. Alterth. §. 21. 19.
§. 2 handelt von der Einweihung dea Bauplatzes und Tem-
peis. Hier, wo der Gegenstand zum dritten Mal vorkommt,
apricht der Verf. sich dahin aus, daas diese Gebrauche vollstän-
dig nur bei den Römern bekannt seien, und meint, daas mit Aus-
nahme der Auguralweihe die griechischen Gebräuche nicht sehr
verschieden gewesen seien. Doch ist die Verschiedenheit auch
hier wohl grösser gewesen, ala der Verf. annimmt, wie schon die
wenigen Andeutungen zeigen, die der Verf. gegeben hat. Zu
vergleichen ist §. 1. n. 4a. und 111. n. 16 und 3<». Doch sind die
griechischen Gebräuche keineswegs so unbekannt, ala ea acheint;
nur weil sie einfacher, fallen sie weniger auf. Gar manches ist
zu entnehmen aus Stellen, die offenbar hierher zu ziehen waren,
Aristophanes Aves, v. 43 und 846 u. f. Fax v. 923 u. f. Flut.
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852 Arebiologie.
▼. 1191 u. f. nebtl Scholien oiid LedkograpIieQ, wortas bei aller
Hiachang des Ernstea und Scheries doch onawelfethaft hervor-
geht, dasa die Form der griechiachen tÖQVöig eine weaenftlieh an-
dere und bei ihr ein Topf mit gekochten HnhenMchteB die Haopt-
aache geweaen iat. Hier war mehr ala anderawo der Ort, die
Beschreibung von der Weihong dea häoalichen HeOlgthoma des
Zhvg Ht^öiog nach Athen. XI. p. 473 su erörtern. Auch mochte
ana Plato's fünftem Bach der Gesetie p. 738 und 745 efaiigea lu
entlehnen aein.
In §. 3, uberachrleben Elgenthumaverhiltniaae dea
Tempela, giebtder Verf. die Grundlage gleichsam dea Privat-
• rechte für die Helligth&mer und deren Gerithe , wie aie nach ro-
miachem Recht unmittelbar in den Institutionen dea Gaioa vorlie-
gen. Es findet sich hier eine wesentliche Brginsung dessen, waa
Hermann §. 20 gegeben, obgleich daa dort Gegebene wieder hier
nicht berüciLsichtigt ist. Der Hauptsata iat: waa einmal einem
Gott geweiht ist, kann nie wieder in den profanen Gebrauch so-
ruckkehren, waa aich sogar suf serfallene Tempel und deren ge-
ringste Trümmer, ja aeltet auf daa aum Tempelbao erat beatimmte,
noch nicht verwsndte Baumaterial erstreckt. Demgemlss konnte
eine serstörte Stadt, deren Boden einem Gott geweiht war, nicht
wieder aufgebaut werden. Die Ausnahme, welche im peloponne-
aiachen Kriege von den Athenern gemacht ward durch Verwen-
dung der goldenen und ailbernen Gerfiihe und aelbat deagoldeoea
Gewandea der Athene Parthenos, möchte nicht bloa durch die
Noth gerechtfertigt erscheinen: es ist vielmehr daa edle Metall
weniger heilig geachtet worden und hat deaahalb eine Aoanahme,
weaigatena in gewissen Fiileo, gebildet. Sonst hätte es doch einer
Entschuldigung bedurft» von der nirgends eine Spur. Plato will,
gewiss nicht ohne Beaug auf die im Volke geltenden Anaichten,
die edlen Metalle vom heiligen Gebrauch gans auageachlo
wiaaen, de legg. XII. p. 95&a., vergl. Ast an dieser Stelle.
Die Erörterung über die örtliche Verlegung dea T«
xpelhauses und Cultus, §. 4, bespricht nsch einander die
wirkliche Verpflansung, die Aufnahme einea neuen Cnitua in daa
schon beatehende Heiligthum einea anderen Gottea'und die Ver-
einigung froher getrennter Culte bei der polltlachen Vereinlgang
früher getrennter Staaten. Aua aolcher spiteren Aufnahme eines
Gottea in ein vorbandenea Heiligthum glaubt der Verf. den ge-
meinachaftlichen Cult mehrerer Götter in demselben Heiligthome
erklaren zu müaaen, von deren Kämpfen die Sage ersihlt, wie dea
Ffthon und Dionysos neben Apollon, wo noch Themla, Phöbe und
Foaeidon konnten genannt werden, der Athene und Poseidonalm
Erechthenm, des Poseidon und der Hera in Argos. Allein diese
Mythen alnd achweriich religionshistorischen Inhalta und die Ver-
bindung der Culte nicht in Folge der Zeiten geschehen, aondem
wie ihrem Innern Weaen nach in der uraprünglichea Natnnn-
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Botticher: Die Tektealk der Helleaen. 853
flctaming, 80 ttiid diese GRItter YOii Anfimg nn im Cult terbundeö,
wie Forchliaflinier dies Tom Brecbtlieiini (Heilenlca p. 31 und i)
und Tom delpbitdien Tempel darfetiMD liat (Apoilont Anlcunft in
Delphi, Kiel 1840). Oiaiiblicher gclieint die spätere AufnabBie
des Dionysos in den delpbischen Tempel, sllein Iceineswegs aus-
gemacbt und einer genaueren Unlersncbung bedürftig. Dagegen
nag, wie die Ueberlieferer dea Mythos ausdrtelclich anerkannt,
die Aufnahme dea eleutberischen Dionysos in Athen hierher ge»
hören. Die Gründung von Megalopoiia giebt ein treffendes Bei-
spiel Ton Vereinigung früher getrennter Cuite. Auf diese Weise
sehelot sieh überhaupt der Reichthnm an Heiiigthünem In allen
grieefalschen Stidten su eriLlaren, welche wie Athen, ThebeAi
Sparta n. a. w. durch Vereinigung der umherliegenden Demen
Hktelponkt, Hauptstadt einer Landschaft geworden waren.
DieBenutsung derCella für den Cult insbeson-
dere, §. 5, Ist mehr seiner Bedeutung ala seiner Einrichtung
nach angegeben; denn wir lernen wohl die Heiligkeit des Raumes
kennen, lären aber nur wenig ubOr die Art der Benutsung beim
Gotleadienat. Als yrnrnehmster Beweggnmd von der EinschUes-
sung des Coltbildes in der Cella whrd angegeben : „Ton dem hei-
ligen Cnitbilde und der zunächst dssselbe umgebenden Stätte
dorchans eine jede , selbst infaliige Entweihung und Profanation
absnwenden und beides dem unreinen oder sündhaften Menachen
zum Mbeaton und Abaton au machen.^^ Damit bringt der Verf.
die Mythen zusammen, nach denen das auch nur zufällige Sehen
einer Gottheit oder aelbst eines Bildes Tod, Verwandlung, Blind-
heit oder andere Strafen zur Folge gehabt, und meint, die Zuging-
licbkeit mancher Cultbilder in apäterer Zelt sei eine mildere Ctill>
Sitte; ein Cultbild, ohne von den bergenden Wänden einer Cella
nmadiloaaen zn sein, sei nicht zu denken.
Dieser Ansicht widerspricht die Geschichte der griechischen
Bellglon unbedingt, wie ich in dem Vortrage: „in welchem Ver-
hälteiss zur Religion entwickelten sich die bildenden Künste bei
den Griechen 1^^ (Zur Geschichte der Reiigioo und Kunst bei
den Griechen) p. 15 darauthun gesucht hsbe. Denn war, wie
Amier und Ueberlieferung nicht zweifeln lassen, der Dienst frü-
her bilderlos und gab es der Verehrung geweihte Bilder ohne
Tempel, was gegen die sicherste Ueberlieferung vom Verf. in Ab-
rede gestellt wird, so Ist die vom Cohbilde aufgestellte Ansicht
doch nichts anderea ala der absolut mysteriöse Charakter und den
Griechen nicht von Anfang an eigen gewesen. Erwägen wir fer*
ner, daaa der Gottesdienst vom Hause und der Fsmille ausgegan-
gen ist, wie Homer beweist und wie die genauere Geschichte
der griechischen Religion bestätigt (der geheime Gottesdienst der
Griechen p. 10), so ist schon desswegen mit dem öffentlichen oder
Stkatsgotlesdienst auch die strenge Form desselben später. Hat
doch der Verf. selbst anerkannt, daaa dem Zeus auf dem grossen
19. Jakrb. f. Phil, u. Päd. od. Krü, Bibl, Bd, LVU. Uß. 4. 23
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854 AfdOuilogie.
Altar BQ Olya^k geopfert ward , ohne don eio Büd bei deoieelbea
elandv p. 36, omi geschah dasselbe ia jedem Hause der Hestia, die
weoifstena ia älterer Zeit aie md ia apiterer Zeit wohl nicht is-
mer hUdllch dargestdit war, uad kam anch am Aitare des Zeua
Hericinea in der Aula erst spiter das Bild hins«, m ergiebt sieh
der bilderlose Dienst oiFenbar als dss Urspringliche. Gab ea ferner
▼iele Heiligtbamer mit Opferaltfiren and Biidem ohne Tempel, ao
ddrfen wir nicht swelfeln, dass Bildern geopfert worden aei, die nidii
im Tempel etageschiossen waren. Pausanias giebt aahlreiche Bel-
aplele V. 14, 4 besonders auf den Bergen, so anf dem Hymettoa
nnd Farnes «ad Anchesmos, Paus. 1. 82, 2. Hierher gehbrea auch
die meisten der Stellen, wo Pausanias erwähnt, dass Götterbilder
iv vMml%Qip anfgesteUl shid, s. B. III. 20, 3 u. 8, s. K. Fr. Her-
mann, die Hypoethraltempel 1844. n. 12. Es nmas demnach der
Tempel als das Spatere erscheinen und die «as dessea Nothwen-
digkeit gesogene Folgerung aufgegeben werden. Da indess die
iltesten Bilder von Hola, so nrasste mit dem Aufkommen des BlU
derdienates schon wegen Verglnglichkeit des Steifes der Tempel
gewdhniich werden. Da wir gerade bei eiaem Hauptpnakte ate^-
hen, über den wir eine von der des Verf. abweichende Analcht
habea, ao wird ea sweckmamig sein, dieser Verschiedenheit tiefer
nnf den Grund an kommen. Es fehlt nimlich dem Streben des
VerCusers, den Cutt der Hdienea nach Umfang und Bedeutang
kennen au lernen, die Rücksicht auf die fiSntwiokelungin der Zeil.
Den Cttlt selbst konnte er allerdings als efai Jahrhunderte hhidnrch
aiemHch unverändert bestehendes Institut betvachton, er hat aber
weder den Anfang festgestellt, noch hinreichend endogen, daaa die
oo lange besteh ende fiigenthilmlichkeit erst nach Homer sich aaage*
bildet hat ; dasu kommt, dass doch aach spiter manche VerindcnM-
gen eingetreten sind, besonders aber, und das unlieachtet galsssim mi
haben , ist an der Darstellung des Verfaaaers am wenigsten an la-
ben, dass, obgleich der Stolf der Mythologie nnd die CWm den
Gultos im Gannen dieseibea blieben, doch die mit denselben ver-
hnndenen hlcen aioh verinderten. Nun hat der Verf. den Sfas,
der sich in den Oebräochen findet, meist nach Pltitarch und apft-
leren Schriftatellem aa%efaaat, die, von orientaliach - mystischen
Ideen durchdrungen und gdeilet^ diese in sUen hellenischen In-
atltniionen bestitigt finden , die orsprdnglich etee gans andere Be-
deutung gehabt haben können und aum TheM nachweisUeh gehabt
hoben. Der Ver£ wird sieh selbst leicht davon ftberaeugen, wessn
er bedenkt, dass er selbst dss Verstindniss der alten UemliaalMii
Formen hi der AicUteklur achoa ia der amcedonischen, noch viel
mehr in der opiteren Beit ala Tcrbren nachweist. Wie aolMe
nicht mit den Gebrauchen derselbe Fall gewesen sein 9 In nllge-
meben Kftgen habe ich diese Verinderungen nachanweiaen ^e-
aucht hl der Schrift: Zur Geaohichte der Religion und Knnat bd
den Griechen. In aeiner «igendiumlichen Geatalt entwfekche aich
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BotÜcher : Di« TakftMilk der Hellmiea. SSft
dfeiebl beUeniiche RdIgioD, dto SeUgiM 4cr Knntt uad Sek««,
helt« YMB 8. Ui 5. Muh. ▼. Chr.; ia 5. Jahrb. keg^a d«r Verfall
Mkrdie Veriadertt0g;fai der mced. Zeit biidete aidi die Tbee-
luraaie aus, wetclie dureh r&nitebea Bipflusa die Hauplelemeot«
der veraebiedeaslen RellgieACo in alch attfnabm (Ualveraaliainua)
uad in Verbiodiwg mil deoi Neopiatooiaaiiia sinn Paatbeiaiiiue
•ieh aMbildeCe. Dem Verf. iat daa Bewiiaataeio der Saedhaflig-
keii die Gmodidee der grieebiacben Reiig ion. Zor dffeellicbee
AoericeMMing iai dieaalbe erat io deo apälereo Jabrhuoderten ge<"
kemmea , weoe ale auch früh in die Myaieriea Biagaag faad. 8ie
luiipffte aa die in griecbiacbea Mytbea beg riiodele Idee : wer daa
Maaaa dea Menaebiieben ebenicbreiiel, iaI deai Zeroe und der
Strafe der Götter Terfaiiea, deeee eben diea Haaaa bi Offenba-
meg der Scboobeit Aufgabe der Meeaebeo iat, auiaal faa Gotte»^
dieaat Aoa dieaer Idee iat aaeb daa Waaebea und Aolegen rdbaer
Kleider urapreogücb bervergegangeo. Zwar aiad dem griecbi*-
flchea Gelte euch TrauerCaate aicbt fremd, aber «raprllagUcb
nicht ala Buaafeate, aoadero ala Miftgefubl der im Abaterbeo traa-
eraden Natmr, werhi anch daa Sterbeo der Götter aetaea Ur-
epnuighat.
Unter der Deberaebrift: Tbeophanie eder Bpipbaaie^
§. 6, aind die Legeudeo, nach denea wiiUicb bei auaaerordeat^
lidieB Gdegeabeitea die Götter eracbieneu aeia aeUten, um Aleu-
achea su aehbiaen, lu eraiatbigea und ae aebred^ea, autaauaea-
geateUt« ao wie fai Bebpielen aacbgaarieaea iaI, daaa geaetalicb fai
vielen Cu&tgebriucbea die Prieater das Kostüm der Gottheit aa-
legtea, and wie dadurch theila jener Glaube geatiitat, aber auch
SU Trug uad Tiaachmig beaatat aei. Der Verf. bemeiü mit
Recht, daaa die gebiiuebiicbe Brf cbeiauag prleaterlicber Peiao*
aea im Koeinme der GfirUer^ waa Dameoilieh befan Aaldepioa und
Dionyaea uad übeihaapt ia Myateriea gewöbnUeb geweaea lu aein
acheial, ihr Me ErUirung von Tempekculpturea uad hiemtfachea
Daiatelluagea noch nicbi Uareiehead henulat aei.
Sehr anaßbrüeh werden $.7 die Tempeider Scbuta-
gel t heil eabebaadeit, ua&er denea djejenfgen vemtandea wer-
den, welohea man auanchliesilicb die heehate Faraerge für Stadt,
Land und Veikaatamm anvcrtraat glaubte, die jo ihcen ateia au*
gingliduen Tempeln bei ewiger Flamme mit bnmerMiabreadem
GuU verehrt wurden, „bi deren Bilde und Tempel der Gbube aa
die Gegenwart dea Oiumea der GoUbeit in ihnam Bilde und Tem<
pd in der faödiaten Spkae und valiatea Bedeaiuag eracbeial^^
8e lehrreich dieaer Abachnitt, ao fehlt ea doch an völliger
Ilarhcit, hidem die catgegeageaetitea Beatimmungea, hier ala
allgemein gulüg auagesprochen, einen unlöabarcn Widempmch
geben. Denn weder haben auch nur die Indaten Sebulagottheiten
Bwe Tempel auf der Barg, aicbt damal die Palladiea , aech iat ia
allen die ewige Flamme nachweiabar, noch iat unmer daa BUd im
23*
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856 Archäologie.
Adyton im engeren Sinne anfgestellt, auch scheinen keineswegi
alle die Tempel, in denen eine ewige Flamme brannte, aügemeia
anganglicli , im Gegentheü nicht nar keiner den Fremden, sondern
nicht einmal den Bfkrgem waren die meisten sliginglicfa. Die
Tom Verf. hier neben and darch einander aufgeführten Schots-
götter haben weder anr Religion noch sum Staate ein gleichea
Verhältniss. Das Bild der Hera an Argoa und daa Palladion kann
ao wenig Tergliohen werden, als die nnachaubaren, rerletsenden
oder Schrecken erregenden Bilder mit der Unlietretbarkeit einen
Staatsheiliglhums f&r den Mann eines fremden StanMnes. Die
Staatsculte können mysteriös sein und sind es sum Theil geweseo,
aber nicht alle mysteriösen Gülte hüben eine staatliche Bedeutung^.
Nicht alle Hauptculte eines Staates sind der Art, dass die Brobe-
rang des Staates vom Besita des Bildes abhangt. Man mnss dea
Glauben an Palladien bestimmt unterscheiden wn der Hauptgott-
heit, die den Mittelpunkt des Staatea bildete ond unter deren
besonderem Schuts ein Staat oder eine Stadt so ateben glaubte.
In Argos war Hera Hauptgottheit und dasselbe Argos behauptete
im Besitze des wahren Palladiums au sein. In Athen war daa
Palladium el>enfalls neben und verschieden von dem Bilde der
Athene Polias, das iwar vom Himmel gefallen war, von dessen Be-
aiti aber nirgends dss Bestehen der Stadt abhängig angegeben
wird. Im Allgemeinen sind diese Verhältnisse erörtert in der
öfter angefahrten Schrift: Der geheime Gottesdienst der Griechen,
bes. p. 19 u. f., nach bestimmten Kategorien, in welche aich leicht
die hier angegebenen Beispiele bringen lassen. .
Ueber die Binrlchtung des Erechtheoms und dessen Be-
nntsnng sum Gultus mlissen wir erst die ausfuhrliche Brörterana^
des swoiten Theiles abwarten, bevor wir die Anaicht des Verf.
genau beurtheilen können, wie er denn selbst auf eine ausführli-
chere Erörterung der Begriffe, die er dort geben so wollen schelot,
verweist. Wir beschrftnken uns desshalb auf die Bemerkung, dnaa
in der Consequens dieses Abschnittes daa Bild der Athene Polina in
einem unsuganglichenAdyton aufgestellt sein musste, wie wir noch
der Meinung sind, der Verf. aber dieaes Heiiigthum wiederholt
als tiglich suginglich l»eseichnet, im Gegensatse gegen den Per«
thenon. Die Lage dea Tempels in der Mitte swischen swei na-
deren und der Name udvtov bei Herodot scheint uns dagegen sa
sengen, und wir halten an dieaer Anaicht feat, in Oebereinalioi-
mung mit dem oben aufgestellten Begriffe des oftwov, bis den
Gegentheil erwieaen. Es soll Indess keineswegs der tigliche Ge-
brauch des Tempels » sondern nur der tigliche ond hei Jedem
Opfer gebräuchliche Zutritt sum inneren Heiiigthum beswelfelt
werden.
Die Unveränderlichkelt der baulichen Fornem
dea Tempela, wie der Sacra fiberhanpt, wird §. Sdocch
Beispiele erwiesen und daau aocb Götterbilder gerechnet» mit
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Botticher ! Die Tektonik der Hellenea. 857
IBbweisoiig anf die treue Beibehdlan^^ dcfli archaisUschen Slila ia
Bildwerken, welche hieratischen Zwecken dienten. «,Jeae chry-^
telephantioischen Kolosse, wie die Kuostwunder des Phldiaa im
Parthenon nnd im eleischen Olympion mit sammt ihren Tempeln^
waren dagegen nur Theamata, welche Mos dienten, den Cult je*
aer kunsttosen Bilder su verherrlichen/^ Bs halt also der Verf.
an der besonders von Thiersch vertheidigten Ansicht fest, dass die
Götterbilder immer in derselben Webe sollen wiederholt werden
müssen und dadurch der lange Stillstand der Kunst in dem soge-
nannten hieratischen Stil su erklären sei. Der Unterseichnete
ist entschieden gegen diese Ansicht aufgetreten in den Abhand-
lungen sur Gesch. der Rel. u. Kunst bei den Griechen p. 25 u. f.
Er hat su scigen gesucht, dass diese Annahme dem Grundcha-
rakter der Griechen, dem Sinne für Schönheit entgegensteht. Es
ist snsogeben, dass in der religiösen Kunst eine geringere Beweg-
lichkeit gewesen, wenigstens Anfangs; wir riumen auch dem Verf.
eUi, dass alte Bilder, in den ältesten Heiligthumern aufbewshrt,
besondere Heiligkeit gehabt und desshalb wohl einseln, wenn sie
ontergingen, ahnlich hergestellt wurden. Weiter aber ist durch
die angeführten Beispiele nichts erwiesen. Aber die chrysele*
phantiuischen Statuen sind, so gut als eherne und marmorne, Ge-
genstand der Anbetung gewesen, wie jede Seite desPausanias nnd
Plioius häufig lehrt. Ja man ging so weit, wie der Verf. selbst
anderswo anerkennt, 11. n. 7. c. p. 26 und n. 9. p. 32, dass die
alten Bilder ihrer Heiligkeit entkleidet und bei Seite gesetzt oder
^ar gans entfernt wurden. So richtig ist, dass durch die Erb-
lichkeit der Priesterthümer die Formen des Gottesdienstes unver-
indert festgehalten wurden , so hat es doch , wie die vom Verf.
aelbst angeführten Beispiele seigen, keineswegs überall bewirken
können , dass auch nur die wirklich erhaltenen alten Bilder in
Ehren blieben, viel weniger dass In neu errichteten Tempeln Göt-
terbilder in alter Form and altem Stil gebildet wurden, diese sind
vielmehr, wie jedes Blatt der Kunstgeschichte meldet, den Fort-
Bchritten der Kunst angemessen gebildet worden. Gans entspre*
chende Veränderungen, selbst in der Bauart des Tempels, giebt
der Verf. selbst su: die Beibehaltung der alten Form ist nur bei
einseinen Tempeln der Römer noch gewesen. Selbst die Immo-
bilität der GebrSnche, die viel grösser war, beschränkt sich doch
meistens auf alte Tempel und mystische Culte, nnd doch kamen
auch da mit der Entwickelung der Poesie neue Hymnen auf.
Als wahr nnd trefflich muss die Abhandlung §. Aphidry-
aia des Gttltes und seines Tempels beseichnet werden,
dasa eine Golonie den Cult der MuttersUdt mitnahm, Heiligthum,
Bild nnd Gebrauche von derselben entlehnte und dieselben genau
nachbildete, wodurch sugleich eine religiöse Abhängigkeit be>
^rnndet wurde. Ba muss iipdess daneben geltend gemacht wer-
den , dass nach der eigenthümlichen Lage und Lebensweise der
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358 AfcMologie.
Colonfe die Religion d«eli atitifc thetlt die TorgefinideDeii Calte
anfnalmi, thdlt eine neue eigentMoiliche GesUit erliieit, Indem
neben dem überlieferten Henptcult andere oft gans neae aieh bil-
deten , wie in Siciiien in St&dten der Terachiedenaten Abatamniung
wegen dea GetreidereiGhibuma beaondera Demeter and Kora all-
gemein verehrt wurden nnd die Flftaae, irie achon die Grdaae der
Tempel neigt nnd die MSnsen beatitigen^ eine reiigldae Gcltong
erhielten, die den höchaten Göttern nieht nachgeatanden.
In §. 10, Reinignngafeat dea Tempela nnd Bilden
liberachrieben, aind die Feate Kallynterien nnd Plynterienin Athen
sam Grunde gelegt und doroh Nachriehten über ihnliohe Feale
erginit. Abgeaehen daton, daaa dieae Feate in Tempeln gefeiert
wurden , welehe von dieaer eraten Abtbeilung auageachloaaen aeio
aollten, einmal hier behandelt aber, aieh etwaa weiter hStten aoa-
dehnen aollen, namentlich durch umfaaaendere Berncicaichtigung
derThargelien, ao iat dieae Abhandlung ao Terdienatlich ala geiat-
reich und ffBIIt eine weaentliehe Lbeke in der Kenntniaa der grie-
ehiachen Religion ana, obgleich der Verf., deaaen Auge achftrfer
In der Wahrnehmung der Aehnlichkeiten ala der Verachledenhei-
tenlat, dieGrenien der Wahrscheinlichkeit uberachreKet. Ref.
hatte achon fr&her gerade dieae Feste snm Gegenatande einer be-
aonderen Untersuchung gemacht und einen kleinen Thell in der
Seitachrifk für d. Alterthnmsw. 1846. Nr. 73 u. f. abdrucken laa-
aen. Die Cnterauchungen begegnen sich in manchen Punkten,
weichen aber in anderen von einander ab. Hr. Prof. Bolticher
apricht aieh p. 166 folgendermaaaaen ans: „Die Kallynteria und
Plynterla aind ein Tranerfeat tkber den Tod der Athena ala Agran-
loa, oder Gber daa Hinweggehen ihrea göttlichen Numen tou ih-
rem Onadenbilde und Sitae; aie aind daher eine Luatratlonafeier
Ihrea Hauaea nnd Bildea , aber auch ein Reinignngsfeat für den
Hauealtar einea jeden atheniachen Mannea sowohl, ala tat den
Btaataheerd im Prytaneion. Die Kallynteria inabesondere begin-
nen dieae Luatratlonafeier oder bilden den eraten Abachnitt der-
aelben. Dafßr sprechen alle Zeugniase, die sich hierauf beniehen.
Ein alter Grammatiker erklart : Kallynteria heiasen aie von fegen,
achmuck- und gllntendmachen ; denn Agrauloa eei die erate Prle-
aterin geweaen , welche die Götter geschmftckt habe; Plynterlen
aber wurden aie genannt, weil wegen dea Todea der Agrauloa die
heiligen Kleider einen Bniautoa lang nicht gewaachen aeien. —
Agrauloa iat aber nichta anderea ala Athena aelbat, aobald aie aieh
tum Radea beglebt. Diea wird durch den allgemeinen Sats be-
gr&ndet: „Bin Gedanke, der tief im Weaen der alten Mythologie
wurselt, iat der, daaa mit Ausnahme dea Eena einst alle Götter
dem Hadea sor Dienstpflicht verfielen nnd die chthoniachen Nichte
an versöhnen hatten, erat nach aolchem Dienet, aiegend Ikber die
Schrecken dea Hadea, gereinigt und verklSrt aua demaeiben her-
vorgegangen aeien nnd Jetat erat die immer dauernden Olympiadien
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BotUcher: Die Tektonik der Hellenen. 359
Ehren gewoaaen hitlen/^ Obgleich der Verf« von der Atbee«
weder eiae Dienalbtrkeit, noch ein Hintbeteigen in den Hadet
nachxa weisen im Stande ist, ao sprechen die angeführten Aaalo^
gien in Verbindung mit der Stelle Plul. Alcib. c. 34 allerdings
sehr for diese Ansicht. Vom Tode der Agiauros hatte man dreier-
lei Mythen, der Eine liesa sie von Athene versteinern für ihren
{lieid über das Gluck ihrer Schwestern, der Andere liesa sie sich
mit diesen von der Akropolia berabstüraen beim Anblick des klei-?
nen Erichthonios, den sie in dem gegen daa Gebot der Gottin ge-
öffneten Kastchen erblickte. Nach dem Dritten hat sie sich Tür
das Wohl dea Landes aufgeopfert» ArisUdes Panath. p. 205 Stepb.
nebst Schol. Dass sie nach dieser Sage Tochter dea Erechtheua,
hehr die Identität am wenigsten in einem mystischen Mythos auf,
Ist sie nun die Göttin selbst, so ist die Bedeutung des Mythos und
dea darauf begründeten Cultus desto ernster und tiefer. Die
Göttin stirbt seibat den Opfertod für das Wohl dea ihrem ScbuU
▼ertrauten Landes. Wenn wir non auch gern gestehen, dieae
Bedeutung des Feates erstyom Verf. gelernt au haben, so können
wir im Einzelnen ihm doch nicht überall beipflichten.
Sind einmal die Angaben über die Tage der Feste beim Pho«
tioa nnsweifelbaft falsch, so folgt auch nicht, dass die Kallynteria
▼orhergegangen. Freilich sucht der Verf. dies aus der Bedeu-
tung des Festes selbst absuleiten. Darin scheint er aber au Irren,
indem er cur Erklärung derselben sich auf Glossen beiieht, wel«
che das Wort nalXvvBiv als identisch mit xoqbIv und cuIqbiv^ also
für fegen erklären. Allein keine eInsIge Stelle besieht diese
Erklärung auf unser Fest, ja nirgends winl uaXkvvsw durch sco-
QBiv und öaiQBiv erklart, sondern umgekehrt die speciellern Be-
griffe xoQHv und öalgaiv^ fegen , durch daa allgemeinere %akkv-
ysiv, reinigen, sehmucken, meistens mit dem auadrücklichen Zusats
XQ iiaipog^ den Fuasboden. Von dem Feste gebraucht, hat ea
den Beisats tovg 9savg und kann entweder nur yom Abwaachen
der Bilder oder, und daa Ist wahracheinlicher« Tom Anmalen, Ver-
golden und Anlegen neuer Gewander Tcrstanden werden, dem der
Verf. einen besondern Abschnitt widmet. Denn da nicht, wie der
Verf.ana der kurzen Stelle Bekk. Anecd. gefolgert hat, naUivv^
TijQM und MlwtiJQ^a nur verschiedene Namen für dasselbe Fest,
zoDdem nach Photioa verschiedene Feste waren und an den Plyn-
terlen die Kleider gewaschen wurden, so müssen die Kallynterien
apftter gewesen sein. Das Ausfegen des Tempels, dessen Be-
deotsamkeit für den Cult durch achlsgende Beispiele nachgewie-
nen ist, magindess ala Schhisa der Reinigung und Schmückung
nnch an demselben Tage atattgefunden haben und daher mit unter
dieoeo Begriff fallen. Denn beim Anmalen, Ankleiden u. a. w.
muaateattch der Boden beschmutzt werden, wesshalb das Aus-
fegen nicht den Anfang gemacht haben kann, sondern zum Schluss
der Beinigungsceremonien gehört haben muss. Dass an den
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860 Archäologe.
Plynterieh abrigeos nicht die Kleider der Göttin gewncben, i
dern nur der Prietterinnen, bemerkt der Verfasser, da ja die Göt-
ter an diesem Feste eine neae ninXog beliommen.
Die Richtlglceit dieser Ansicht hangt von der Identitit der
kleinen Panathenäen mit diesem Feste ab, die der Verf. nach
Frocius gegen das Brgebniss der neueren Untersuchungen von
Müller, Meyer und Hermann annimmt. Muss man, was von den
Panathenäen im Allgemeinen überliefert wird, auch von den klei-
nen verstehen, so haben diese einen asns anderen Charakter als
die Plynterien und Kallynterlen , die aymvBg sind die Hauptsache,
von denen an Plynterien und Kailynterien gar nicht die Rede ist,
wie denn überhaupt die Gründe für die Identität oder, genauer
gesprochen, für die Zusammengehörigkeit dieser Feste ausser der
Angebe des Proclos sich auf die Argumentation reduciren: dass
auf das Sterbefest das Fest der Auferstehung habe folgen müssen,
dass dieses nicht verschieden sei von dem Fest der Geburt und der
Gründung des Heiligthums, welches den drittletsten jedes Mo-
nats, besonders aber an den Panathenäen gefeiert sei. Man würde
dieser Beweisführung a priori beipflichten, wenn nicht gewichtige
Gründe a posteriori dagegen sprächen. Die Kallynteria, wie de
unbefangen den Quellen su entnehmen sind , genügen der Forde-^
rung eines Freudenfestes nach der Trauer. Dass der Geburtstag
im Thargclion mehr als jeden andern Monat gefeiert sei, wird
nirgends gesagt. Den Panathenäen werden ausser dem Geburts-
tsg noch manche verschiedene Bedeutungen untergelegt. End-
lich aber, und das ist das Wichtigste, die von K. O. Müller und
Meyer geführten Beweise, dsss lur Zeit der Biüthe Athens die
kleinen Psnathenäen im Hekatombaion, also mit den grossen In
demselben Monat gefeiert seien, ist noch nicht widerlegt Die
Angabe des Proclus findet ihre Erledigung in einer späteren Ver-
legung. Endlich hat die Wäsche des Peplos der Gottin keine
Schwierigkeit, sondern sogar Wahrscheinlichkeit in symbolischen
Zwecken und im Bedürfniss, wenn er nach den Plynterien noch
fast 4 Monate bis sum Hekatombaion dienen musste.
Die weitere Ausführung mflssen wir der besbsichtigten Aii-
hsndlung über die Feste der Athene und den Fries des Parthenon
vorbehalten, in der bewiesen werden soll, dass am Fries des Par-
thenon nicht der Festsug der Panathenäen, sondern an der Nord-
seite der Festsug der Plynterien , an der Südseite der Festing der
Arrhephorien dargestellt sei.
Wenn der Verf. aus Analogien darsnthun versucht , dass na
diesen Festen die heilige Lampe in dem Tempel der Athene Pe-
liss susgeloscht sei, so hat das grosse Wahrscheinlichkeit für sich
und ist vom Ref. auch längst angenommen; denn abgesehen von
allen anderen Gründen , mit dem übrigen Geräthe musste auch die
heilige Lampe gereinigt werden und konnte unterdess nicht fori-
brennen. Dies waren Trauertage, an denen nichts vorgenommen
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Botticher: Die Tektonik der Hellenen. 861
werden darfte (ixotpQadsg). Wenn diese nun bei Hefyehioe
duoßniiioi heissen , weil an ilinen kein Pomp sttttfand , so steht
dies allerdings mit einer ausdrficklichen Deberlieferung von diesem
Feste in Widerspruch, die der Verf. iibersehcn so haben scheint,
wenigstens nicht bemerkt. Sei es, dass die Pompe gefuhrt wurde
▼or Anfang der Tranerseit oder dass jene Glosse anders au ver-
stehen sei, beswelfelt kann die Pompe nicht werden, aumai diese
gans dem Charakter eines Trsuer- und Sohnfestes entspricht
Wirasie nicht dnrch Zeitgenossen beglaubigt, sie milsste doch
angenommen werden, denn sn einer solchen heiligen Handlung,
•n der Mehrere betheillgt waren, konnte man sich nicht wohl an-
dera ab in feierlichem Zuge begeben.
lieber die Reinigung des Bildes und seines Kosmos bemerken
wir nur, dass der Verf. ohne Grund ein Bad des Holzbildes in der
Quelle Kallirrboe annimmt. Er folgert dies nur aus ähnlicheii
Gebräuchen. Spater, wie aus mundlichen Mittheilungen erhellt,
hat er noch bei Suidas s. ▼. ot NoiAOtpvkaxBg ein Zeugniss zu fin-
den geglaubt, dass das Bild in einem Feiersuge ans Meer ge-
bracht und dort gebadet sei. Denn da heisst es : ot dh voyLoqtv^
laxeg ötQog>lots 3iBV7iolg ixQävvo — xal t^ IlakXddi^ oz% jxo-
fLt%tto x6 loavov ln\ tj}v hika66av. Trots der Bestätigung, die
diese Stelle der Ansicht des Verf. in der Hauptsache au geben
acheint, so kann ich doch nicht umhin nach Analogie der argi-
vischen Sitte anzunehmen, dass diese Stelle sich nicht auf das
Bild des Erechtheums, sondern auf das Pallsdion bezieht, wofür
auch die dabei hier besonders beiheil igten Magistrate sprechen,
da wohl das Palladion, nicht aber die Polias mit der Jurisdiction
zu thun hatte.
Ueber die Wiederentzündung der ewigen Flamme (D), die
Verhüllung dea Herdes und Bildes (E), den Verschluss des Heilig-
tbsms und die Reinigung der Celle, Sfihnopfer und Aufstellung
dea Bildes bemerken wir nur, dass auch hier die Anordnung un*
sweckmissig scheint. So dankenswerth die Zusammenstellung
Sber die Dienerinnen des Tempels, die Arrhephoren (6), die Br-
gaatlnen und Lutrophoren (H) ist, so hat sich der Verf. doch hier
sn sehr unsichern Vermuthungen hingegeben, ala dass man ihm
folgen könnte. Die Gleichstellung zweier Arrhephoren mit Agrau-
loo und Hersennd die daraus folgende Annahme, dass zwei der-
selben nur Stellvertreterinnen gewesen, ist so wenig zu billigen,
ala die Beziehung der geheimnissvollen Handlung zweier Arrhe-
piioren nach Paus. 1. 27, 1 auf daa Fest der Plynterien. Denn an
der Haupthandlnng, von der sie den Namen haben, am Feate der
Arrbephorien, nahmen alle vier Theil. Wie zwei beim Weben des
PeploB beachäftigt, haben die beiden Andern andere Handlungen
9u verrichten, so dasa die Geschäfte nur getheilt sind, nicht zwei
den andern vorgeben. Hier wfire der Ort gewesen , von den Ar-
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S62 Archiologie.
rhephorfeii so tprcchen, eioein Fesl, dts der Verf. gtni unbe«
achtet lässl.
Die Besfehnng der Arrbephoren auf Agraulot und Herse iat
schon desshalb unmöglich, weil nach einer Inschrift bei Roal und
Meier die Demen yon Attika p. 57 die Agranloa eine eigene Prie-
•terlQ hatte. Damit fallt auch yon aelbat die Besiehnog der Del-
pnophorie der drei Kekropstochter auf die Arrhephoren weg. Auch
kann die Stelle aus Harpocration nicht auf diese Deipnophorie ge-
hen, so wenig als der dort genannte Temenos das Heiligthum der
Polias sein ksnn. Sie geht vielmehr wie die Stelle des Philocho-r
ros auf die Skirophorien und das Heiligthum der Athene Skims«
In keiner Stelle aber finden wir, dsss Knaben den Kekropstoch^
tern oder Arrhephoren Speisen bringen.
Das Fest endlich, au dem zwei Arrhephoren in der Nacht
Verdecktes in das Heiligthum der Herse trogen, kann eben, weil
es nicht näher beseichnet Ist, so wenig die Plynterien als die Pan-
athenaen bezeichnen, sondern einzig und allein das durch den
Namen der Betheiligten bezeichnete Fest der Arrhephoren , denn
nur in diesem Falle war eine nühere Bezeichnung überflüssig, zu-
mal wenn es richtig Ist, dass, wie die Lexikographen melden,. das
Fest nicht blos ^A^^^oQiUf sondern auch den Dienerinnen gleich
^A^^viqiOQOi hiess.
Ohne allen Grond hält der Verf. die Ergastinen, die den
Peplos webten, für die Arrhephoren selbst; offenbar sind es die
snderen damit beschäftigten Frauen. Eben so wenig sehen wir
ein, wesshalb die beiden andern Arrhephoren identisch sein soll-
ten mit den beiden Jungfrauen, welche %XvvxQld%q und ^AvxXav-
xQldsg hiessen. Da der Name der Arrhephoren der bekanntere,
so wurde er, wenn dies der Fall» zur Erklärung hinzugefügt sein.
Auch ist aua dem Namen nicht mit Sicherheit zu schliessen, dass
diese Lutriden es waren, welche täglich das Wasser f&r den Tem-
peldienst aus der Kaliirrhoe holten. Mir scheint wahrscbeinliehcr,
dsss sie am Feste der Plynterien beschäftigt gewesen und ein
dauernder Dienst nicht mit Gewissheit anzunehmen. Und wenn
das auch der Fall war, für einen Tempel, der täglich dem Dienale
geöffnet , bedurfte es mancher Dienstleistender.
Scharfsinnig und uberraachend ist der Schluss, der nene Be-
weise beibringt, dass die Plynterien ein Todtencult im Tempel der
Polias gewesen, uidem der Verf. darauf aufmerksam machte daaa
der Hermes, der vielfach in die Mythologie der Kekropstöchter
Ter flochten war, hier eine Bildsäule hatte neben der Athene Po-
lias, den er fär Hermes Psychopompos hält, und dass daa Brecfa-
Iheum recht eigentlich Grabkapelle des Brechthens und Kekropn
war und ausser ihnen Butes, der Stifter des priesterlichen Ge-
schlechts der Eteobotaden, hier seinen Altsr hatte. Auch hier
riclitet der Verf. seinen Blidc auf den Gegensatz des Todtencultez
und des von demselben unberührten Zeuscult und dessen Priester
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BibliograpbiMhe Berichte u. knne Anieigeii. SOS
In Son. Et bt bewundernswArdf^, wie der Verf. BesiebaDgen
sn finden weiss, die bisher Niemand entdeckt und die immer lehr-
reich, nach wo sn weit gegangen Ist, meist aber treflend sind.
Es weht durch das Buch der Geist der aiten Mysterien, wenn aocb
nicht mit reinem Hauch eines Aeschylns. Der Mystieismns der
Nenplatoniker hat ihn nicht nur verfilischt, sondern sogar die Hei-
terkeit und den Frohsinn, der doch in der griechischen Religion
vorwaltend war, fast Terschwinden lassen. Und dieser gerade
hat auf die schönen Formen hellenischer Tempel mehr EInflnss
gehabt, als der dunkle Ernst der Mysterien. Denn freundlich
strahlt uns des Tempels und des Bildes Pracht entgegen. Und
in diesem Theile wollte der Verf. von den Hysterien und den fBr
sie bestimmten Baulichkeiten noch nicht einmal reden. Es ist
daher nicht su verkennen, dass die Vorliebe flkr diese Richtung
auch darin niclit ohne Einfiuss geblieben und bewirkt hat, dass er
dem sweiten Theil schon TorgegrIffen.
Indem der Dnterseichnete durch Veröffentlichung vorstehen«*
der MIttheiinngen beisutragen hofft, dass das besprochene Werk
die verdiente Anerkennung und Verbreitung findet, muss er
schliesslich dem Verf. nicht nur Dank sollen f&r mannigfache Be-
lehrung, sondern vor allem die Anerkennung einer umfassenden
Sachkenntnits, eines durchdringenden Scharfblickes aussprechen
und ihn sur baldigen Fortsetsung seiner Forschungen auffordern,
welche Knnstanschauung und antiquarische Gelehrsamkeit ver-
einigen» wie sie seit K. 0. Mnller*s Tode nicht häufig angetroffen
werden.
Himburg. Prof. Chr. Petersen.
Bibliographische Berichte n. kurze Anzeigen.
BS$Hodi$che Atdeitung zum Verfertigen lateinUeher Verse
fiir Schalsn und som Selbsinoterrioht. Voa Dr. Btmh. Thierichj Di-
Toctor d«s Gymnasianis sn Dortmond. Escen, Druck und Verlag von G.
D. Bideker. 1844. — Unsere Zeit gefallt sich io Extremen. Nicht
nur in der Polillk, soDdem aach in der WiMenschaa und Kunst, Ja ao-
«ar im Verkekre iw gewobblichen Lebens stehen die Parteien feindlich
gegen efarnnder nnd sacben aich wechselseilig su Ternichten; die Gemäs-
sigten , wekihe in der Mitte stehen, sind in Gefahr erdrückt zu werden,
wmm aie aich nicht mit der Kraft, womit die Natur sie als solche aa#-
gerfistet, entweder mutbig erheben, oder, wenn sie dieses nicht wollen,
sich in euts der feiodlicheo Lager flächten. Jtider aber, der sich anf
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S64 BibliograpUMhe Beriebte n. kme Anseigen.
dieser „goldenen MitteUtrasse'* befindet, biete alle * ihm so
Gebote stehende Mittel auf, dieselbe sn behaupten und sieh weder rechtar
noch linkshin drangen stt lassen. Die auf der Linken wollen von dem
alten Gymnasium niclits wissen; sie mochten tabula rasa machen und an
der Stelle derselben Lehranstalten errichten, worin die Schuler in den
Fertigkeiten abgerichtet werden, wodurch man in unserer auf das Mate*
rielle vorzugsweise gerichteten Zeit sein Glack in der Welt machen kann.
Durch ihre Bildnngsmittel suchen sie die Schüler unmittelbar fdr das
Leben Torzubereiten , ohne erst eine allgemeine humane Bildung in ihnen
SU Grunde gelegt zu haben. Wie ist dieses aber auch möglich , da auf
aolche Weise der Boden fehlt, worauf alles Gute, ,Wahre und Schone
keimt, Blnthen treibt und Fruchte tragt? Dieser Boden der acht menseii*
lieben Bildung ist das classische Alterthnm in Verbindung mit der christ-
lichen Religion. Aber gerade das Studium des classischen Alterthnms
aucht man immermehr zu verdrängen und sich somit immer weiter von der
acht menschlichen Bildung zu entfernen. Diese Bildung steht aber mit
der durch das Christenthum in der engsten Verbindung , ist mit derselben
aufs Innigste verwachsen, der Boden, worauf dasselbe am schönsten und
kräfdgsten ^ich entwickelt: das classische Alterthnm bewirkt im Verein
mit dem Christenthum die Bildung und Veredlung der rein menschlichen
Natur und fuhrt die Menschheit ihrem Ziele, dem Reiche Gottes lanf
Brden, entgegen, in welchem allein die Tugenden erblühen und d i e Guter
gedeihen y die den Menschen hier wahrhaft beglücken und für das kiinf-
tige Leben vorbereiten können.
Die Gymnasien machen es sich zur Aufgabe, durch die angegebenen
Mittel diese Tugenden und Guter hervorzubringen ; sie sind daher insofern
ehrwürdige Anstalten , deren Verfall für die Menschheit ewig zu beklagen
wäre. Doch schliesst diese Aufgabe des Gymnasiums jede Berücksichti-
gung der materiellen Seite des Lebens aus? Können auf jener Grundlage,
die classisches Alterthnm und Christenthum legen , nicht auch die Kennt-
nisse und Fertigkeiten gedeihen, die Handelsverkehr und Gewerbfleiss
erfordern? Dieses ist nicht allein möglich, sondern auch noth wendig;
denn eine wahre Bildungsanstalt, wie wir sie uns vorstellen, wird als
solche den ganzen Menschen und seine Bestimmung berücksichtigen.
Die Erfahrung hat es unwiderleglich bewiesen, dass kein anderes Bildnngs-
mittel die Seelenkrafte so allseitig bildet, wie die classischen Sprachen,
woran sich die Muttersprache und die romanischen Sprachen aufs Engste
anschliessen. S. Diez's Gramm, der rom. Sprachen , meine franz. Gramm,
nnd meine Abhandlung im Programme des Gymnasiums zu Recklingfaausea
1849. Ohne verhaltnissroassig mehr Zeit - und Kraftaufwand können also
die deutsche und französische , allenfalls auch die englische Sprache am
die beiden classischen Sprachen im Gymnasium angeknüpft werden und
zwar so, dass sich der Unterricht in allen so durchdringt, wie sie sich
selbst einander durchdringen und der Schuler gleichsam nur EineSpraebe
In verschiedenen Dialekten zu lernen glaubt. Wird der spradiliche Untnr^
rieht im Gymnasium so eingerichtet und durchgeführt, so ist nicht alleia
für die Bntwickelang der rein menschlichen Natur des Schülers, aondam
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BibliographifdM Eerichie a. kone Ansclgen. 805
•neh iSr s«be Bimnclibwkeit im Verkehr dee Lebens geeorgt; die neil»-
reo Sprachen werden y wie- da« buher metstens der Fall war, nicht blosMa
GedachtnlMwerk bei ihm sein and bleiben, sondern er wird sie Tentehen
und dnirchaebaneny den Geist derselben auffassen nnd darchdringen; er
wird jede Brscheinnng derselben bis an ihrer Entstehung Terfoigen kon-
aea. Br wird sich also auch richtiger in denselben ansdrncken nnd gros-
sere Sicherheit und Gewandtheit im Ansdrocke erlangen , als deijenige,
dem sie nnr mechanisch eingeprägt sind. Um aber dieses Brgebniss
berbeisnfiihren, mnss beim Unterrichte in den dassischen Sprachen alles
Uanothige wegfallen nnd nor das beibehalten werden, was cor Brkennt*
niss ihres Wesens unentbehrlich ist, um so Tiel wie möglich den neueren
Spradien nnd den Wissenschaften nnd Künsten, die sich direct auf das
menschliche Leben beliehen , sniuwenden. Zu dem Unnothigen gehört
an^ das Verfertigen lateinischer Verse, wosn das Torliegende
Buch eine methodische Anleitung enthalt. Der Verf. sagt in der
Vorrede i „Der Zweck einer Anleitung anm Verfertigen lateinischer Verse
„soll sein, die allein durch praktische Uebong an erwer-
„bende wirkliche Einsicht in das Wesen der Kunstform
„der antiken Poesie an verschaffen. Wie nämlich alles bloM
„theoretische Wissen ohne praktische Anwendung todt ist, so Terhalt ea
„sich auch hier. Ei genügt nicht, die Regeln der lateinischen Prosodie
„nnd die Gesetse der Metrik theoretisch kennen gelernt au haben ; man
„bringt es damit nur dahin, Verse nach einem dunkeln Gefühl rathend,
„aber keineswegs mit Bewnsstsein der Richtigkeit nnd wirklichem Ver-
„standnisse zu lesen« Erst nachdem man sich mit Erfolg geübt hat, wenn
„auch nur eine Versart richtig nachznbilden, erst dann und nicht eher
„erwacht das völlig bewosste Verstandniss des Wesens der prosodiscben
„nnd metrischen Gesetze der Alten. Uebrigens unterstützt die Uebnng
„im Nachbilden lateinischer Verse die Uebnng im prosaischen Ausdrucke
„mehr, als man gewohnlich glaubt.*'
Um diese Uebnng als eine durchaus noth wendige darzustellen, be-
hauptet der Verf., dieselbe sei das einzige Mittel, zur Binsichtindas
Wesen der Knnstform der antiken Poesie zu rerhelfen, indem
er bloss theoretisches Wissen ohnepraktischeAnwendung
für todt hilt. Wenn im Gymnasium dieser Unterricht nur theoretisch
wire nnd sein konnte , so hatte der Verf. Recht. Ein geschickter Lehrer
erklart aber nidit erst die Regel und zeigt dann ihre Anwendung, sondem
leitet den Schüler an, aus lebendiger Anschauung der Verse die Regeln selbst
sn abetrahiren , so dass Anwendung und Theorie ihm ungetrennt erscheinen
nnd er die eine ohne die andere sich nicht Torstellen kann. Halt nun der
Lehrer bei der Erklärung der griechischen, lateinischen nnd deutschen
Dichter aufrichtigen Vortrag der Verse, so wüsste ich nicht, wie es nicht
mdglich sein sollte, dem Schftler auf diese Weise die wirkliche Ein-
sicht in die Knnstform der antiken Poesie za verschaffen.
Dieses wird ttm so mehr der Fall sein , wenn der Lehrer die Schüler Ter-
anlasst, die Regeln von Zeit an Zeit von Neuem an abstrahiren« Bei
Jeder Uebang wird ihnen alles klarer nnd. geläufiger werden. Dieses Ver-
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S66 KbUograpkiiGlie Beridite o. kane Aasd^M.
kbren ffibrt sn ttnen gliaseodeii Brgebaifte» da et tagtiglich io mehre-
ren 8tiuid«i 5 — 6 Jahre hiadureh fortgeeeUt wird. Da die Proaodie der
griechitehea and lafceiaisehen Sprache oad die Mairilc dieeerSpnchea and
der deoUcben aaf deaaeibea Graadsatiea berohen, and lettiere je nach
der BigenlhamlichlLeit der eiaselnea Sprachen nor in nnweMntlichea
Punkten Ton einander abweicht , se ereffnet aioh dem Scbfiler ein neaes
Feld der Betraohtnng, wenn der Lehrer ihm die doroh die Peeaie dieaar
drei Sprachen eich hindarchsiehende Gleichheit nad Verachiedeaheit in
Besiebnag auf Proaodie and Metrik selgt. Mit weichem Intereaaa wird
der denkende Schaler die Geaetae anfbaaen, weiche die groaaea Dichter
der Griechen, Romer nnd Deotachen Ton Homer an aabawaaat, vaa der»
a ei b e n Natnr getrieben, angewendet haben ! Dnrch eigene AnachaanDg
gewinnt er die Ueberzeagnng , daaa dieae Geaetae nicht aoa Wilikiir .
herrorgegangen aind, aondern anf der NaUur dea menachlichen Geiatea
berohen. Er wird nicht allein Einaicht in die Knnatform erlangen,
aondern noch die Schönheit deraelben föhleo. Nnr ao tragt diaBinaieht
in das Formelle der Poesie reichlich aar SatJietiaeheB Bildang der Scholar
bei. Wie yerschieden ron diesem Wege ist daijenige, welchen der Verf.
den Schiller fahren will ! Daa Ziel deaaeiben iat die Kenntaisa nnr der
lateinischen Prosodie and Metrik, die Fertigkeit, anr lateiaiache
Verae aa bilden. Um die Qoelle, worana die lateiniache aowohl, aia die
deutsche Sprache AUea dieaea geachopft haben, kuaunert er eich nicht.
Diese Vergleichong würde dem Schaler aowohl daa gemeiaachalUicha als
daa jeder dieser Sprachen BigenthiimUche in Beaiehnng anf Proaodie ond
Metrik Toilatandiger und klarer daraiellea, ala daa Bildea lateiniacher
Verse ea nur in dieaer Sprache Tormag. Warum aber wird dieae
Uebung nicht in der Muttersprache angestellt, da dieae aoa der griechi-
achen Quelle mit demselben Erfolge geachopft hat, wie die lateiniaehe?
Dieses ist am so aweckmaaaiger ond noth wendiger, einen je wohlthatige-
ren Binfloss diese Uebung auch auf die Bildung dea proaaischen Anadmckea
bat. Denn das Gymnasium ist darauf hingewiesen, in dieaer Zmt, wo
Ton der Fertigkeit im moodlichea nnd achrÜtlichen Ausdruck in dar Mntn
teraprache so viel abhängt, dieaelbe aaf jede Weiae au Grdera. Der Veif.
hatte also beaser daran gethaa , wenn er eine Anleitong cum Verfertigen
deut acher Verse mit beataadiger Rnckaicht anf daaGrie-
chiache und Lateiniache, geschrieben hatte. An letsteraa
hatte er die franaosisohe Metrik, welche eich nach den lateiniachen Kir-
chenliedern bildete, anknüpfen können. Nach diesen VorbeaMrkangeo
gehen wir nur Benrtheilung dea Werkchena aelbat ober, wie aa non ein-
mal Tor nna liegt.
Der Grundfehler deaaeH>en beateht darin , daaa ea nur die Poem
der antiken Poesie und nicht den Inhalt bernckaichiigt , da dock beide
anf daa Bngate auaammenhangen. Sie atehen in dem Verhaltniaae wie
Seele und Körper» Wie alao der Korper ohae die Seele atarr and iablae
iat, ao auch die Form ohne den Inhalt. Da nach der Vorrede dieae
Uebong atch dorch Quarta nad die beiden Tertia oder darch diasa ond
die beiden Secanden aiehea ond alle 14 Tage 1 Stande ia Aaaprnck neb-
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BibliognpbiMbe Berichte Q. kone Aniageii. 867
Ben soll, so wird der Soboler in dieseo 3 oder 4 Jahren, das Schuljahr
so 10 Monaten gerechnet, 60 oder 80 StondoB, und da die sohrifUichen
Ansarbeitoiigen wenigstens noch einmal so viei Zeit erfordern, 180 oder
240 Standen darauf verwenden müssen. Konnte der Schaler diese kost-
bare Zeit Bioht viel besser anwenden? Nicht in concreto aof die Poesie
der 4 Sprachen, die im Gymnasinm gelehrt werden? Wenn bei der Leo-
tfire der Dichter so yerfahren wird, wie ich oben angedeutet habe, nnd
den Schülern der Unterschied zwischen Prosa nnd Poesie iiberhaapt com
BewnsstsM gekommen nnd ihnen dnrch stete Vergleichnng des poeti-
flehen Gedankens and der poetischen Form mit der Prosa immer deoUicher
geworden Ist, so wird man in Obersecnoda nnd Prima metrische Uebni»-
gen mit Erfolg anstellen können. Dann werden sie wahrhaft bildend
nein nnd Inhalt nnd Form anf gleiche Weise berücksichtigen.
Man stelle sie aber, aas dem oben angefahrten Gronde, am Deot-
sehen an , doch schlage hierbei nicht den Weg des Verfassers ein. So
wie der Schüler sich bisher das Poetische in concreto darstellte und immer
dentlicher nach Inhalt nnd Form vom Prosaischen nnterscbied, so werde
ihm jetzt umgekehrt der einfache prosaische Gedanke in entsprechender
Form forgelegt nnd Anweisung gegeben , ihn innerlich nnd Susserlich poe-
tisch darzustellen. Diese Uebung gehe vom Leichteren zum Schwerereil,
Tom einzelnen Gedanken bis zu grosseren Ganzen über. Die gangbaiT^
eten Versarten, wie die lambische, trochaische, anapastische, daktylische,
auch wohl die leichteren lyrischen Versarten des Horaz , können hier in
Anwendung gebracht werden« Unsere Methode unterscheidet sich also
TOD der des Verfassers: 1) dadurch, dass sie die Uebungen am Deutschen
anstellt und das Griechische und Lateinische stets zu Mustern nimmt,
3) dass sie Inhalt nnd Form bearbeitet , 3) dass sie diese Uebungen in
Obersecunda und Prima verlegt.
Was nnn das Einzelne betrifft, so mache ich darüber noch folgende
Beaerkungen.
Das Werkchen zerfallt in 4 Abschnitte. Der 1. enthalt allgemeine
Eogebi über die Nachbildung lateinischer Verse und handelt A. fiber den
daktylischen Hexameter , B. den daktylischen Pentameter, C. Wahl nnd
Slellong der Worte (Wörter). Der 2. Abschnitt CMthält besondere
Begefai «her die Nachbildung kteinischer Verse und praktische Winke für
4m ▼enchiedenen Uebongsstufen , deren 9 an%estelk sind : 1* Uebnugs-
nisfe : Hexameter warn Lesen und Memorireu ; 2. : Umgestellte Hexameter
lienflsiciUen} 3.: UmgesteUte Hexameter herzustellen, in weiehea Epitheta
Milen, deren ^^nantitit angegeben ist; 4.: Disticfaa sam Lesen und Me-
flioriran; 5.i Disti^a herzustellen, in welchen Epitheta ausgelassen sind,
den« Qaanlkfit aagegeben wird; 6.: Dieticha herzosteUen, in welcheo
Bpitbeta obAO Angabe ihrer Quantität ausgelassen sind; 7.: IHsticha hexv
sostalie«, in welchen Epitheta fehlen und Worte (Worte r) sn Teran-
^em sind; 8«: Ein gegebenes Versroaass in ein anderes umzuwandeln;
9«: DenUche Gedichte in latdnische zn Yerwandeln (übersetzen). Der
3. Abschnitt enthalt Btoff «i den genannten Ueboagsstofen , der 4. ein
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868 Bibliogrftpbisdie Beridite Q. karte Anteigeiu
Veraeichnui der Epitheta in proflodi8ch*alpliabeti8€faer Ordnuig, ud ein
Anhang enthalt ein Verseichniss Ton Synonymen,
Zu der Lehre Tom daktylischen Hexameter macht der Verf. folgende
Vorbemerkung t „Da man bei der Verfertigung lateiniacher VerM nnr das
Regelmässige nnd Mastergütige nachbilden soll, so werden die Regeln daso
weit einfacher sein , als im metrischen Systeme/' Diese Vorbemerkong
ist eines Theiles ganz allgemein, gehört also nicht h ie h e r , anderen
Theils anwahr, denn im metrischen Systeme kommt doch nnr Regel-
massiges nnd Mnstergultiges ror, da ein System als solches schon
das Gegentheil ausscheidet. Ueber die Verscasnren des Hexameters sagt
der Verf.: „Solcher Cäsaren sind im Hexameter fiberhaapt sechssehn
möglich.'' Dieses verhalt sich nicht so ; denn stellen wir ans anch einen
Hexameter .Tor, der aas ö Daktylen und 1 Spondans oder Trochans be*
steht, so sind darin deren doch nnr 11 möglich, da Jeder Daktylus eine
mannliche nnd eine weibliche , der letzte Fuss aber nur eine männliche
Cäsar sulässt; werden die Daktylen in Spondäen verwandelt , so kommen
deren noch weniger heraus. Doch wäre diese Angabe auch richUg , so
konnte sie doch, so ohne alle Erläuterung hingestellt, wenig nutzen.
Die erste Regel über den Hexameter heisst: „Wenn man selbst-
yy stand ig Hexameter macht, bediene man sich nnr der vorherrschenden
„Cäsur nach der Arsis des dritten Fnsses u. s. w." Diese Regel ist also
nicht für Diejenigen gegeben , welche diese Anleitung brauchen , weil sie
vn selbstständig Hexameter machen. Der Verf. bemerkt knrs dar-
auf: „Da es nicht thunlich, auch nicht einmal schon ist, immer und über-
,,all die regelmässige (epi»che) Cäsar za gebrauchen, u. s. w." Dieses
muss so geändert werden : Da es nicht schon , anch nicht einmal thnnlich
(besser: möglich) ist, u. s. w» Worauf soll sich das Adverb aber-
all beziehen? Etwa auf die Stellen im Hexameter? Die Cäsur bat ja
eine feste Stelle im Hexameter« Oder auf den Hexameter in verschie-
denen Gedichten? Es hat gar keine Beziehung, ist daher nberfliiasig
nnd störend. — Das erste Schema auf S. 3: — w||s^cro-|jg>-c^-w^-c7
muss nach der vorhergehenden Regel so sein : — N^[|w>.c^[cc.,c^w.>^gy. —
Unter I. d. wird gesagt: „Ausser der epischen Cäsur bediente man aicb
„noch der Cäsur nach der Arsis des vierten Fnsses, welche die Altea
„hipdTiiuiUQi^g nannten , und zwar a) entweder allein , ß) oder mit der
„Cäsur nach der Arsis des ersten Passes." Deg ersten Fasses oiiiaa
heissen : des z w e i t e n Passes. — S. 4 steht unter 2. a. : „Weil am Bnde
, Jedes Verses das Metrnm rein (?) sein muss, so beobachte man als Grand-
„rege! , zuerst den Aasgang des Verses an suchen." Diese Stelle iat ao
dankel , dass sie nur der , welcher die Sache kennt and nicht erst kennen
lernen soll, verstehen kann. Der Ausdruck rein ist za allgemein; es
nosste gesagt werden: das ursprüngliche Metrom bleiben innaa.
„Den Aasgang des Verses suchen'^ ist weniger klar gesagt, aiss die
Worter suchen, deren Silbensahl nnd Quantität den Ana-
gang bilden.
S. 9 wird anter C. 1. die allgemeine Regel richtig anfgesteUt, dsMS
„das Epitheton seinem Haaptworte vorangestellt werde," der Grand der-
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BiblibgrapUiehe Berichte a» Inim Anseigan.
■elbeo aber anrichtig angegeben, I^ Verf, «igt nlnlich s „In der Prosa
,)gi]tdie entgegengesetite Regel (das Bntgegengesetate als Regel),
„weil dort das Beiwort sein Hauptwort wesentlich bestimmt and bloss
y^bmuckende Beiworter nicbt gebravcht werden. In den Venen (der
yyPoesi e) wird das Beiwort als nnwesentiicb angesehen, erscheint, wenn
„es nachfolgt, als ein Notbbehelf ond ein FSUniigsmittel far den \ttB und
„schwächt den Eindrock«** Wird in der Poesie das Beiwort als n n w e •>
s en tii c h angesehen? Bs ist in der Poesie eben so wesentlich für Phan-
tasie nnd Geföhl , wie in der Prosa für den Versund. Anf die Wesent*
lichkeit oder die Un wesentlichkeit kommt also hier Nichts an , sondern
der Unterschied liegt darin, dass der Verstand erst die Sache anffasst
und dann die Eigenschaften derselben , der Phantasie aber Beide!
angle ich erscheinen mnss als ein Tollendetes Bild. Da die Sprache
aber das beieinander Bestehende nnr nacheinander darstellen kann, so
lasst der Dichter die Beaeichnnng der Eigenschaft torangehen , welche
mit der kora daraof erscheinenden Sache vor der Phantasie in Eins zn*>
sammenfliesst. Wird aber zuerst die Sache dargestellt nnd dann die Eigen-
schaft, so wird letztere die Ton der Phantasie einmal anfgefasste Sache
nicht leicht anders gestalten , also fast unwirksam bleiben. Ans demsel*
ben Grunde ist die Figur Hysteronproteron entstanden.
8. II heisst es unter No. 6: „Durch die Wortrhythmen ISsst sich
ancb der Gedanke versinnlichen.*' statt: Auch das Metrum tragt
zur Versinnlichung des Gedankens bei. Hier verwechselt
der Verf. Rhythmus und Metrum , was sich auch im Folgenden bestätigt,
wo er den spondaischen nnd daktylischen Rhythmus Im Hexameter nntei^
acheidet , da er doch derselbe, nimlich fallend ist. Der Ansdrnck
„Wortrhythmus^^ ist unznlassig ; da es nur einen Versrhythmn« giebt nod
geben kann ; denn der Rhythmus ist der nach einem festen Gesetze erfol*
gende Wechsel zwischen Arsis nnd Thesis, welcher nur im Verse zur
Erscheinung kommen kann. Was S. 18 und folgende fiber die „sogenannte
Elision'* gesagt wird , ist zwar im Ganzen richtig, gehdrt aber nicht in eine
Anleitung, welche keine Untersuchungen, sondern nnr Resultate ent*
halten soll. Das Particip „sogenannt" vor Elision ist nberfl&ssig.
Betrachtet man die neun Uebungsstufen, so findet man , dass sie zwar
vom Leichteren zum Schwereren voranschreiten » aber auch dast zwischen
der siebenten und achten und zwischen dieser nnd der neunten ein tm
grosser Abstand ist. Denn ist derjenige , welcher sich die Fertigkeit er*
werben hat , nnr Disticha herzustellen, in welchen Epitheta fehlen
nnd Worte (W orter) zu verändern sind, schon so vorbereitet, dass ihm
ohne eine Mittel-Uebongsstufe auch die Fertigkeit beigebracht werden
kann, ein gegebenes Versmaass in ein anderes umzuwandeln? Er hat es
}a noch nicht dahin gebracht, nach einem Versmaasse selbststSndig
Verse zn machen. Noch weniger wird er, sollte auch die achte Uebungs-
stnfe die beabsichtigte Wirkung bei ihm hervorgebracht haben, deutsche
Gedichte in lateinische zn verwandeln im Stande sein ; denn hieran reicht
eine wortliche Uebersetznng nicht hin, wenn sie auch mSglich wäre, weil
diese nur die anssere Form verwandeln , nicht aber dem Inneren des Ge-
tr.Jaärb. r, PkU, «. PAd. od. Krü. BibL Bd. LVO. Uß. 4. 24
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370 Bibliographische Berichte o. kitne Anseigeo.
dichtes den anUk-romischen Charakter geben warde. Diiiaea ist nicht nor
einem Gymnasiasten , wenn er auch die besten Anlagen hat und diese
Anlagen auf das zweck massigste entwickelt und geleitet worden sind,
nicht möglich, sondern es ist überhaupt Keinem möglich. Die Grunde
liegen auf der Hand, Weil der Schüler bei dieser Uebung sich nor mit
der äusseren Form beschäftigt und beschäftigen kann, und der Geist ihm
entgeht , so hat diese Uebung einen um so nechtheiligeren Einfloß» auf
seine Bildung^ je länger sie ihn in Anspruch nimmt. Denn er gewohnt
sich an Wortklauberei. Das stete Haschen nach Ausdrucken und Redens-
arten, die dem deutschen Aosdracke nur änsserlich entsprechen, rieh*
tet seine ganze geistige Thätigkeit auf die Schale statt auf den Kern.
Der Verf. scheint dieses selbst gefühlt zu haben , da er für diese Uebungs-
stufe keine nähere Anleitung, auch keinen Uebnngsstoff giebt. Dieser
Vorwurf trifft aber nicht nur diese neunte Uebungsstufe , sondern auch
die zweite, dritte, fünfte, sechste, siebente und achte. Der Uebungsstoff
zu den acht Stufen ist zweckmässig gewählt.
Fassen wir nun das Ganze zusammen, so ergiebt es sich, dass diese
Uebung, vom Standpunkte des Vfrs. ans beurtheilt, der Hauptsache nach
zweckmässig, aber von dem nnserigen aus betrachtet, wenigstens
ttberflössig ist.
ReckUnghansen. Caupers,
SchulgrammaiHc der englUchen Sprache von M. Friedr, Wilk,
Tbkme, Leipzig bei Georg Wigand. 1819. Preis 15 Silbgr. — Wenn
Qns nach den Tielen , zum Theile trefflichen Grammatiken der engiUchen
Sprache eine neue zu Gesichte kommt, so fragen wir wohl mit Recht,
welche Grunde die Herausgabe einer solchen rechtfertigen können. Da-
her hat auch der Herr Verfasser Torbenannter Schulgrammatik in der
Vorrede zu derselben die Grunde , welche ihn zur Heransgabe seines Ba>
ches bewogen haben, gleich selbst Torgelegt, indem er sagt: ,,Mein Haopt*
zweck war, eine Grammatik za liefern, die Lehrenden und Lernenden aaf
gleiche Weise ihre Aufgabe erleichtern sollte. Daher habe ich keine
raisonnirende Grammatik gegeben. Eine solche eignet sich weder für
den Anfang der Erlernung , noch kann sie dem sehr dienen , der blos beab*
sichtigt, die englische Sprache zu praktischen Zwecken zu erlcmea.^^
Bs ist also billig , dass wir bei Benrtheüung des Werkes gerade diesen
Haassstab des Praktischen anlegen und untersuchen , in wieweit der Hr*
Verf. seinen Zweck erreicht oder verfehlt hat. Hierbei bieten aber des
Hrn. Verf. eigne Worte einige Schwierigkeit, da er in der Vorrede ferner
sagt : „Ich habe den Lernenden die englische Sprache nicht durch die
Brille der deutschen Sprache betrachten lassen , was häufig zu Irrthumern
Veranlassung geben muss , sondern ich leite ihn an , die englische Sprache,
ohne Bezog auf die Muttersprache, an und für sich zu betrachten.^^ — Ver-
gleichen wir nämlich diese beiden Stellen, so lässt sich nicht lao^neo,
dass sie in einem gewissen Widerspruche mit einander zu sein scheinen.
Denn abgesehen davon, dass die Muttersprache bei Erlernung einer frcn-
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Bibiiogmphisdie Berichte o. Irorie Anzeigen, Sil
den Sprache inner die Vernlitlerin sein noss, so liegt wohi nichts nSher,
als die Bebaoptong, dass bei der Erlernong des Bngliscben am besten an
die dentsche Sprache angeknüpft nad dorch Vergleicbnng beider der Ler-
nende am raschesten gefordert werden könne. Der Hr. Verf« scheint
also dnrch die loletxt angeführten Worte den Weg des Praktischen selbst
«rieder Tcrlassen tu wollen und die Erlernung der englischen Sprache zn
erschweren. Der scheinbare Widersprach lost sich Jedoch bald anf ^ wenn
wir beachten , dass in den Worten der Vorrede nor von „Lernenden'* die
Rede ist. Es soll demnach dem Lehrer gewiss anbenommen bleiben , den
Lernenden auf die yielfiiche Uebereinstimmong in beiden Sprachen auf-
merksam zu machen and, an seine Mattersprache anknöpfend, das Sta-^
dinra des Englischen zu erleichtern; nur soll der Lernende, indem er In
der Grammatik alle Augenblicke auf die deutsche Sprache hingewiesen
wird, nicht zu dem Glaaben gebracht werden, als ob er nur Tom Deut-
schen auszugehen brauche, om im Englischen sich helfen zu können } er
soll T ielroohr selbststandig das fremde Idiom auffassen lernen und so vor
nanchen Irrthnmera , in die er allerdings yerfallen wurde , bewahrt blei-
ben. Daher konuen wir den vom Rrn. Verf. eingeschlagenen Weg nur
billigen , zumal da Jeder, der als Lehrer sich mit den Englischen be-
schäftigt hat, weiss, wie sehr die Schuler, am sich die Sache bequem
in machen, geneigt sind, nicht blos in der Formenlehre und Syntax sich
ohne alle Umstände auf das Deutsche zu stutzen , sondern sich sogar selbst
die Worter und Ausdrucke nach ihrer Muttersprache zu bilden und nach
Analogien zuzustutzen. Jedoch dürfen wir nicht onerwahnt lassen , dass
nach andere Grammatiker, z. B. Wagner in seinem grossem Werke, die-
sen Weg eingeschlagen haben. -«— Gehen wir nun zur Beurtheünng' des
Werkes selbst über, so tritt uns sogleich der in einer englischen Sprach-
lehre ohne Zweifel schwierigste Theil , nämlich die Orthoepie und Accent-
lehre entgegen. Die Aussprache des Englischen nach Regeln und Aus-
nahmen aus einer Grammatik lernen wollen, wäre nicht nur eine wirklich
abschreckende , sondern auch wenig fordernde und sehr viel Zeit raubende
Arbeit. Aus dem Grunde haben manche Grammatiker, da es doch ohne
Lehrer nicht zu machen ist, die Orthoepie aus ihren Handbüchern ganz
weggelassen. Dahingegen haben wieder andere den Gegenstand sehr weit-
lanfig behandelt, weil der Schuler, der sich einmal an die Grammatik an-
lehnt, anch soviel: mSglioh Anf^cbloss 9ber alles die Aussprache Betreffende
▼erlangt. Hr. M^ TIrieme hat einen Mittelweg eingeschlagen, fn seiner
Grammatik sind die 'RauptTtgeln gegeben und die Ausnahmen nur ange-
deotet, wobei dsH^n überall auf das Laxikon verwiesen ist. Wenn wir
n«n anch einräumen , dass die' Regeln im Ganzen kurz und bündig gefa^sc
sind und das Verweisen auf das Wörterbuch sein Gutes hat, so haben
wir dodh zwei Pankie an der Orthoepie, wie sie In Torliegendem Hand-
Iwdie sieh findet, auszasetzeii, nämlich l)das8 die'Aassp räche keines ein-
zigen Worteff Toll ständig beigefBgt, auch kein Accent bezeichnet ist,
nnd 2) daas durch das ütete Verweisen auf das Lexikon etwas MissHehes
entsteht. Was da» Erste betrifft, so i^ es nämlich klar, dass, da der
Lernende schwerlich voo dem einmaligen Vorsprechen ^e» Lehrers das'
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372 Bibliographische Berichte n. karse Anidgeo.
Wort auch richtig behält und deafbalb ivohl aiehr als eioMl die Regein
lernen moss, sich der Gefahr aofigesetst sieht, entweder die angeführten
Wörter in den übrigen Silben , die nicht gerade in der Regel oder Aas-
nähme berücksichtigt werden, falsch anssusprechen oder das Lexikon
selbst bei den angeführten Regeln aar Hand nehmen an mässen« Entweder
wird er also falsch aassprechen und dann wenig Nutaen von der Regel
haben, oder er wird ermüdet durch das fortwahrende Nachschlagen nnd
den Muth Terlieren, weiter an gehen. Beides ist gleich schlimm. Ware
dagegen jedes angeführte Wort in seiner Aussprache beigefügt, so würde
der Schüler nicht nur richtig und sicher aussprechen , sondern auch , ab-
gesehen davon , da^ er sich auf diese Weise schon einigen Vorrath von
Wörtern auf eine leichte Weise verschaffte , für die Aussprache der spater
folgenden Laute das Ohr und das Sprachorgan bilden und Analogien ge«
winnen , die ihn in manchen Fallen leiten konnten. Was das Zweite an*
langt, so wird der Schäler durch das immerwährende Verweisen auf das
Lexikon endlich au der Ansicht kommen, dass er lieber einmal für alle
Mal jedes Wort im Wörterbuche aufschlagen könne , als dass er sich mii
dem Erlernen der Regeln abmuhe. Zweckmassiger und praktischer wäre
es wohl gewesen, dass gleich im Allgemeinen bemerkt worden wäre, ea
gäbe überall noch Ausnahmen , die aus dem Wörterboche vor und nach
erlernt werden müssten, und dass dann ohne Weiteres die Regeln nnd
Ausnahmen angegeben waren. Um das über 1) Gesagte an begründen,
beben wir die ersten besten Beispiele heraus. So ist S. 7. $• 25. Aeff,
Ihlve, calm u. s. w. angeführt mit dem Zusatte: „zu bemerken bt noch,
dass das 1 in Im bei der Aussprache verschwiegen wird." Also in half
wird der Lernende unbedenklich das I hören lassen, da ja If verbunden
sind. S. IS. $. 42 werden endict und viscoont angegeben. Das i mag
der Lernende richtig aussprechen ; aber wird er nicht auch das c und a
hören lassen? S. 23. $. 72 steht quay; wie wird er dies aussprechen?
S. do. S- 100 findet sich cough, hoogh; was für da Wort wird der An-
fänger daraus machen? Und so noch eine Menge von Beispielen konnte
angefahrt werden. Das Einzige, was für diese Auslassung der beiao*
fügenden Aussprache zur Entschuldigung gesagt werden könnte, wäre,
dass mau annähme , jeder Schuler hatte das kleine Uebnngsbuch von Hrn.
M. Thieme schon wiederholt durchgemacht nnd awar mit Hilfe eines Leh-
rers. Eine solche Annahme würde aber dennoch keine Rechtfertignag
sein. Jedenfalls würde das Buch praktischer werden, wenn der Hr. Verf.
bei einer gewiss bald nöthigen 3. Auflage jedem Worte die Ausapmcbe
beifügen wollte. Eben dasselbe gilt vom Accente. Die auch in die
Falle obwaltende Schwierigkeit macht es nicht nur wünschenswerth , i
dem auch nöthig, dass bei einer neuen Auflage diesem Punkte gehörig»
Aufmerksamkeit geschenkt werde. Es unterliegt dann keinem Zwüfet»
dass, wenn das Vorhergesagte berücksichtigt wird, die Orthoepie ued
AccenUehre, wie sie in vorliegendem Handbuch aufgestellt sind , die bestem
Dienste leisten werden. Dahingegen möchte die Angabe, wie die einael.
nen Laute in den Wörterbüchern bezeichnet an werden pflegen , vielleicht
wegfallen kennen , theils weil diese Bezeichnung vor jedem Lexikon mit-
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Bibliographlflebe Berichte a. icorie Ansetzen. 373
getheflt ist, theils well sie Mcb in den TeracMedenen Worterbfichem som
Tbeile Terschieden ist, nnd der Lernende sieb also leicht irren konnte.
Dns fiber die Orthographie Angegebene ist gut; besonders tweck-
■MMsig aber für Anfanger ist das Verxeicbniss Ton Abkorsungen , welches
Tollstandiger ist, als die gewohnlich in Grammatiken Torkomroenden.
Bbenso ist das Verseichniss gleichlautender Worter siemiich vollstindig,
so dass es dem Lernenden wichtige Dienste leisten wird.
Ueber die Zweckmässigkeit oder UnsweckmSssigkeit der Treminng
der Etymologie von der Syntax in den Grammatiken der neueren Sprachen
üesse sich freilich Vieles sagen. Jedoch bat Rec theils wegen der licht*
▼olleren Anordnung, theils wegen der grossem Brauchbarkeit solcher
Sprachlehren, in denen Etymologie und Syntax geschieden sind, für
8<:haler , die sieb mit den alten Sprachen bescbafiigen , sich fnr die Tten-
nnng beider Theile, wie sie auch in ▼erliegender Schalgrammatik ▼orge«
nommen ist, immer ausgesprochen. Nur darf dann auch nicht wieder
Manches ans der Syntax doch in die Etymologie hinobergexogen werden,
wie es so hanfig geschieht. Hr. M. Thieme hat in dieser Hinsicht die
Klippen gläcklich vermieden , da er im etymolog. Thelle sieb tonaohst auf
die Permenlebre bescbrlnkt* Dieselbe ist in bundiger und praciser Weise
abgehandelt, wiewohl sich iber einxelne BegrifTsbeslimmungen BInxelnes
«■ssetsen Hesse, euch Manches als rein wiAsenscbaftliche Ansicht hatte
wegbleiben können, x. B. S. 126 der Zasatx xu $. 197, sowie ein ahntieber
S* 141. f. 208. Einer andern Fassung bedurfte auch wohl S. 182. $. 232
dio Bemerkung: „da es drei Personen der Rede gibt, so muss es auch
drei xuetgnende Fürwörter, und xwar u. s. w.," da Ja gerade im Bitgli-
0cben mine, thine n. s. w. nicht eigentlich Formen der alleinstehenden
Possessive, sondern wohl Genitive sind, die das Verbaltniss des Aus-
gebena und der Zugehörigkeit bexeichnen. Auch im Italienischen, Por-
Uig[iesiscben sind keine bestimmte Formen für das alleinstehende Possessi*
▼Dfli, da sie durch Hilfe des Artikels gegeben werden, der aber auch
noiMt gewöhnlich ▼orgesetxt fvird. In andern Sprachen, x. B. in der schwe-
dischen, ist ▼otlends an keine solche Pronoms disjoints, wie sie fn der
fmnsMscben Sprache ausgeprägt sind , xu denken. Doch das sind Neben-^
aneiien. — Eher wäre wohl xu ▼erwerfen die doppelte Aufführung von to
bare und to be einmal als Hilfsverbum, dann als Haoptverbnm. Raum
word« erspart sein, wenn blos aufmerksam gemacht wäre , dass diese Ver-
ben auch als ▼erba auxiliaria gebraucht w Orden. Diese Weitllnfigkeit
bei den angelilhrten Wörtern scheint um so aufTallender, als S. 266 gesagt
▼vird : „die logische Bintbeilong der Conjonctionen ist hier unberücksich-
tigt geblieben , da sie auf keinen Fall in die Grammatik wenigstens (?)
nicht gehört.'' Es Hesse sich fragen , ob sie in dem Lexikon denn vor-
koninie. Aber noch mehr , gleich darauf $. 291 werden die Interjectionen
0eeb den ▼erscMedenen Arten von Kmpfindangen efngetheilt. — Recht
branebbar ist der Anhang iber die Ableitung der Wörter. — *
Was die Syntax betrifit, se sind die Regeln gut nnd meistens kurx
und bectinmt gegeben worden, so dass sieh nur wenig ansstellea üsst.
Zoernt müssen wir bemerken , daae das S. 289. $. 310 nnd 311 AngefuhrU
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874 BibliograpbiMhe Beneble «. kone Anseigen.
niobt anjene Stelle gebert, was der Hr. Verf. selbst aosadenfen scheini. —
8. 348. $. 420 hätte wohl aafnerksam gemacht werden können, dass nach
dem ought immer to folge, da es ja swischen solchen Verben steht, die gerade
das to nicht nach sich haben und selbst dnrcb das Dentsche Irriham ver-
anlasst werden kann. — S. 364. $• 441 ist das über neither Gesagte nicht
genau , da nar ans den Beispielen die Bedentnng des Wortes an ersehen,
und der Gebraoch desselben in der Bedeutung des Fransosischen non plus
Übergangen ist. — Die tu den Regeln hinzugefügten Uebungsbeisptele
sind dnrchgehends recht passend gewählt, um so mehr, als sie fast alle
sich auf das praktische Leben beliehen und somit eine gate Vorübung lar
das Sprechen selbst abgeben.
Von Druckfehlern haben wir folgende bemerkt: S. 33. L. 10 „den
es'< St. den des; S. 35. L. 13 „besoucbt" st. besought; S. 42. L. 2 lies
„oder ein Wort''; S. 62. L. 15 „eine Veränderung zwar*' Ist „swar'' an
streichen; 8. 63. L. 8 ist hinter „erlitten'' hinzuaufugen „haben." 8. 225
L. 6 steht if st. I; 8. 236. L. 17 „Zeitwörter. Nur^' — st. „Zeitworter;
nur*^ — • 8. 236. L. 25 steht: „er hat sich begeben" st. wegbegeben.
8. 290. L. 13 ist nach „Stand oder" — einzuschieben „dieselbe." S. 291.
L. 20 statt „fand" zu lesen „stand." 8. 297. L. 12 ▼. n. ist zu lesen „Ver-
ben" st. „Verbe". 8. 315. L, 19 steht remonstances st. remonstrances.
8. 338. L. 4 ▼. u. lies „Stucke" st. Stucken. 8. 341. L. 16 findet sich et
St. of. 8. 346. L. 12 lies „sah" st. „sähe." Auch der Ausdruck 9,sw€»-
siibige Nachsilbe," der 8.70 steht, wurde wohl besser anders gege-
ben. Endlich findet sich z. B. 8. 234. L. 9 ▼. u. das Wort „reflective"
st. reflexiTe.
Aus dem Vorstehenden ergibt sieh als Resultat, dass bei einzelnen
Mangeln und Versehen , die in einer 2. Auflage leicht y erbessert werden
können , die in Rede stehende Schnlgrammatik sowohl durch Anordnung
des Binielnen als auch durch Reichhaltigkeit und Bestimmtheit sich Tor-
theilhaft auszeichnet und besonders auoh wegen der fielen zweckmassig
gewählten Uebungsstucke dem in der Vprrede zu derselben angedeuteten
Zwecke durchaus entspricht, so dass wir sie den Lernenden bestens
empfehlen können. Sie wird aber am bo nützlicher werden , wenn das
oben bezeichnete kleine Uebungsbuch von Hm. M. Thieme Yorher durch-
gearbeitet worden ist. Und so nehmen wir denn vorläufig von Hrn. M.
Thieme Abschied , indem wir ihm für seine jedem Lehrer des Englischen
gewiss recht erfreulichen Bemfihnngen in der Lexikographie und Gramma*
tik unsern Dank darbringen und ihm auf diesem Gebiete bald wieder so
begegnen hoffen und wünschen.
Aflunstereifel im Nov. 1849. Dr. j^. AL Hageläken.
Leitfaden für den ünterricki im pracUtchen Rechnen und
in der Arithmetik von Fr, W. htwff^ Director des Herzogl. ReaUGym*
nasiums zu Gotha. Erster Cnrsns. Für die untern und mittlem Clasaen
höheren Lehranstalten. Gotha 1850. Verlag von Carl Glaser. 172 8. 8. -^
Pa« vor qns liegende Werkchen ist nach Angabe des Hm. Verf. eine Er*
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BibtiographiMbe Bericht« n. korao Anieigen« S75
weiternng des Ton ihm im J. 1836 beraosgegebeneD Leitfadens snm Unter-
richt im Rechnen ond soll für die yier untern Classen einer sechaclassigen
Realschule aosreichen. Demnach sollen in Sexta die Tier ersten Capitel
(BinleitBogy Zahlensystem, Rechnungsarten mit unbenannten und benann«"
tan Zahlen, Anrangsgrunde der Bruchrechnung), in Quinta das fünfte und
sechste Capitel (Gemischte Zahlen, Dedmalbrncbe) , in Quarta in je iwei
getrennten wöchentlichen Lehrstunden nebeneinander a) Cap. 7 — 10
(ZahieoTerhaltnisse und Proportion, einfache und lusammcngesetie Re-
gula de tri und deren Anwendung auf besondere Rechnungsarten, Ge-
sellschafts- oder Repartitionsrechnung, und b) Cap. II — 13 (Buch-
stabenrechnung, Lehre tou den Potenten und Wurzeln), in Tertia end-
lich ausser der fernem Binubong der bürgerlichen Rechnungsarten Cap.
13 — 15 (Rechnungsarten mit Wurzel- und unmöglichen Grössen, Glei-
chungen des ersten Grades mit einer und mehreren unbekannten Grossen,
Eleraeotarkenntniss der Logarithmen und deren Anwendung auf die Zins-
sinsenrechnung) gelehrt werden. In zwei Excursen handelt dann der
Verf. über die Periodicitat der Decimalbrnche und Ton den Kettenbrnchen.
Bieben Beilagen geben die pythagoreische Tafel , die ge wohnlichsten Ein-
theilungs- und Zahlungsarten und die Vergleiehnngen der Münzen, Maasse
und Gewichte der Terschiedenen Lander.
Was die Eintheilung der Lehrpensa zunSchst betrifft, so mochte sie
nur für Realschulen , welche ihre Schuler gehörig vorbereitet aufnehmen
und sechs Classen haben, anwendbar sein, für viele Realschulen aber und
für Gymnasien der hier angegebene Tertianer* Cursus erst in Secunda
absoUirt werden können ; dass von Qoarta oder Tertia an der Unterricht
im eigentlichen praktischen Rechnen und in der Buchstabenrechnung neben-
einander gehen, jedoch in der Hand desselben Lehrers, wodurch es mög-
lich wird, in der Proportionsichre die Beweise zo liefern. Als einen
Vorzug des Ijcitfadens können wir es betrachten, dass der Herr Verf. die
Sitze so gegeben hat, wie sie auf den einzelnen Lehrstufen dem Alter und
der Fassungskraft der Schüler entsprechen, und dass die einzelnen Satze
klar und fasslich hingestellt sind. Zu den besonderen Bigenthumlichkei-
ten gehört die Hervorhebung des Gebrauchs der dekadischen Ergänzung
bei den vier Grundrechnungsarten. Die Division mit Anwendung der de-
kadischen Ergänzungen ist schon vor längerer Zeit von Grelle angegeben,
hat aber bis jetzt wenig Anwendung in den Schulen gefunden. Der Verf.
wendet die dekadischen Ergänzungen auch auf die Multiplication an , wie
aas dem Beispiel 8. 13 leicht ersichtlich wird :
187635X93. 93 = 100 — 7
— I31344Ö
17450055
In dem Capitel von den gemischten Zahlen wird zugleich die Defini*
tion der Kettenbrnche , die Verwandlung gemeiner Bruche in Kettenbrnche
ond die Snmmation der Kettenbruche von Unten gegeben , wahrend die
Summation der Kettenbrucbe von Oben , die Verwandlung der Quadrat-
viuneln in Kettcnbviiche und die der Kettenbrucbe in Reihen im zweiten
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S76 Blblloiraphiick« BerkliU n. koree Anseiiea.
Exeort gelehrt wird. In dem Capitel toii deo DeciaielbTfichen itt bcfon-
deri die Lelire von der abgekdrzten Maltiplication and Divieion grindfich
und «DfifSbrlich behandelt; jedoch hatten wir gewunacht, dasa die Anweo-
diing der Decinalbricbe auf die Addition nnd Sabtraction gemenier Brache
▼on grosserem Nenner, deren nnr in einer Anmerkong Erwähnung ge-
schehen , darch einige Beiapieie erläutert wäre. Die Periodicitat behan»
deit der Hr. Verf. beaonders im ersten Bxcnrse nnd gibt hier ausser dem
gewöhnlich an YeHahrea, periodische Decimalbrfiche anf gemeine mornck*
inführen , die Methode an , diejenigen Primsahlen au finden , welche eine
Periode ynn 12 Stellen geben, so wie eine Tabelle deijenigen Primsablen,
welche eine Periode von 1—36 Stellen geben, das Resultat mfihseliger
Rechnungen, die d. Hr. Verf. in der Vorrede noch nicht für geschlossen er*
klart. Pie Lehre von den Verhältnissen nnd Preportienen und der dar«
aas abgeleiteten bfirgerlichen Rechnungsarten ist gut dargestellt, jedoch
nnr anf das Notbwendige beeebrankt; ebenso die Buchstabenrecbnnng ond
die folgenden Abschnitte. In dem Capitel von den algebraischen Glei*
chuagen dea ersten Grades mit mehreren Unbekannten ist die Begent^sche
Methode swar gegeben, aber ihr Name nicht genannt, was wohl nnr
einem Uebersehen ^en Verfik sususchreiben ist. Ausserdem haben wir
noch zu erinnern, dass bei der Sabtraction der Gmadsatss Gleiches ▼en
Gleichem etc. ausgelassen, ebenso die Zeitrechnung, die am besten bei
der Subtraetion mit ungleich benannten Zahlen ihren Platz gefnnden, nicht
anigenommen ist. Abgesehen ron diesen kleinen Mängeln können wir
das Buch als eine gediegene Arbelt empfehlen. Der erste Carm reicht
für Progymnasien und gehobene Bnrgersehalen oder medere Realscholea
vellkomaien ana. Dar Druck ist sehr deutlich und der Preis mäasig.
Eisleben. Dr. F. fif«ftf*#.
Ihuischea Leaebudkfur die wüern Klanen hSherer Lehr--
QBetalien. Von ü. ^nros 0. 6. Crnertieh, ordentl. Lehrern an der höheren
Borgenchale zu Breslau. Mit einem Vorworte ron Dr. C. A, Xleike, Direk-
tor der bähsren Bürgerschule zu Breslau. Breslau, Ferd. Hirt*a Verlag.
1847. XIV «. 304 8. in & -** Die Hrn. Verff. gingen mit vollem Redte
von dem Grnndsatze aus , dasa ein dcatsches Lesebuch für dia «Dteren
Klassen höherer Lehranstalten, dieselben seien G^rmoasien oder höhere
Burgeischuleo, euien andern Zweck verfolgen müsse, als eäii deataches
Lesebuch für Volksschulen. Letsterea wolle dem Schuler der Volkascbnle
auch mancherlei wissenswerthe natorbistorische , physikalische, geogra-
phische , historische Kenntnisse mittheilen , weil dazn in dem anderweiti-
gen Unterrichte der Volksschule wenig Zeit nnd Gelegenheit gegeben sei.
Dagegen sei die Mittheilung eines solchen Wissensmaterials dem zehn-
bls dreizehnjährigen Schuler der unteren Kinasen einer höheren BiMnnga-
anstali nieht nnr nicht nothig, weil er ja erst in höheren Klaaaen die
Schule verlässt, sondern sogar aohadlich, weil jenes ihn zerstrene ond
leicht von ernsteren Beschäftignngen abziehe. Vtefanehr aolle anf diaaer
Bildnngsatnfe das Ansehanangs- nnd Denkveimdgan^ insbeaoodere das
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Schul- md UnivardtiUnMhricbten tu fl. w. 277
Vermdgea to fprechen, geweckt ond rieirach geSbt werden. Ref.
befccaat gera, da» die Herren Verfa««er dieses Ziel fortwährend im
Auge gebebt and auf dieae Weise ein recht notxliches Hulfsmittel cn dem
desiacben Unterrichte auf boberen LebranstaHen geliefert haben. Nor
echeint dem Ret die prosaische Abtbeilnng (333 Nommem auf 8« 1 bis
966) etwas no sehr bevorsugt Tor der poetischen (106 Nnromem auf
& 267-~30i). Drock and Papier sind gut. [B. K.]
Schul- imd UniTenitatgnadurichteny Beförderangen
and Ehrenbezeigungen.
[Scblnss des im 57. Bd. 3.Hft. 8« 327 abgebrochenen BerichU.]
KOBNIGRBICH PRBU88BN.
§. 32. Vwktgt: Die Organisation der Cnratorien , welche bisher
lor einzelne höhere Scbnlen bestanden haben, oder in Folge der veran>
derte» Organisation eingeseUt werden, so wie die Pestsetinng der Rechte
derselben bleibt einer besondem Verordnung ▼orbehaltea. — Antrug der
Mqjürkäi dtr CommmAon: Coratorien bleiben, wo sie besteben, und wer*-
den errichtet bet allen Anstehen nicht aussehliesslich kSnigl. PatronaU
[▼erw. gegen 13 8t«}. Jede tob diesen Anstalten hat ihr eigenes Gera-
iorinm [mit 22 8t. angenom.], in welchem 8taat, Gemeinde (resp. Beairk,
ProTina) und 8choie, so wie diejenigen Patronate, die stiftnngsroasslg
Dicht anigehoben werden können, in angemessener Weise vertreten sind
[einst, engen.]. Anfgeboben sind dagegen die bisherigen Scholarchate,
Bphorate, Schalcommissienen, 8chBidepotatioDen, 8chBlinspectionen u. s. w.
[abgelebot]« Die Organisation der Cnratorien ond die Festsetxong ihrer
Rechte bleiben einer besondem Vererdnmig vorbehalten [mit dem Znsatae
von Wechsler einst, eng.]. — Der Mneritäi (Krteh ond KMeh): Jede
Schule hat ihr eigenes Cnratoriom o. s. w. [verw. gegen 4 St.] -*- Von
Sc h eit er t i Im Cnratorium — man nenne es Brsiehungsrath — sollten die
Ehern der Schftler , welche die Schote besuchen , tu gleicher Zahl mit
des fiiitgliedeni des Gemeinderaths darch freie Wahl der Eltern vertre-
ten nein [verw. gegen 12 St.}. — . Von Eoktfem: Im Antrage der Majo-
rität d. C. die Wortes „und werden errichtet — Patronate** an streichen
und SU setsen: „und werden im Vertrsgswege bei denjenigen Anstalten
eingerichtet, wo sie gewünscht werden^^ [der erste Theil mit 24 geg. 6,
der zweite mit 19 St. ang.]. — Von Bfppo: Die Organisation and die
PestsetBong der Rechte derjenigen Behörden , weiche bei Gymnasien nicht
BBsachliesslich koaiglieben Patrdnats die Patronatsrecbte üben und die
Veffwaitnng der Fonds beaufsichtigen, bleibt einer besondern Verordnung
▼erbehaltea. Aafgehoben dagegen sind alle auf das Innere der Scbnie
bBBiglicheZwiscbenbeborden (Bphorate, Scholarchate n. s. w.) und es
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878 Schul- and UoiTersitaimachnchtany
werden in dieser Besiehnifg iammtiicbe Gymnulen oiiter nnnittelbare
Aufsteht des Staates gestellt [zuruckgexogenj. — Von Wirnmer: An allen
Anstalten, welche nicht ausschliesslich konigl. Patronat« sind, werden
Curatorien in der Art organisirt, dass darin der Staat, die Gemeinde,
rosp. Bezirk und die Schule, und wo das Patronat nicht aufgehoben wer-
den kann, auch der Patron durch ein, resp. einige Mitglieder rertreten
sind. Alle bisherigen Institute der Art sind hiermit aufgehoben. — Das
Curatorium der Anstalt hat die äussere Verwaltung zu besorgen und bei
Besetzung Ton Lehrerstellen das Vorschlagsrecht [nicht unterst.], — Von
Kleike: In die Instruction für die Curatorien ist aufzunehmen; l) es ver-
fugt selbststandig über etwaige Ueberschusse der Anstalt; 3) es bat
allein das Vorschlagsrecht bei der Y^ahl der Lehrer; 3) es hat sich in
keiner Weise in die Disciplin einzumischen, daher auch nicht Entfernun-
gen der Schüler zu bestätigen [nicht Unterst.]. — Von Skrzectkoi Lehrer
müssen zu der stadtischen Schuldeputation gehören [als Wunsch zu Pro-
tokoll]. — Von Wiedmann: Curatorien bleiben, wo sie bisher bestanden«
Ihre Wirksamkeit beschrankt sich auf die Externa der Schule (Verwal-
tung der Fonds, Baulichkeiten u. s. w.)» Sie correspondiren über diese
Angelegenheiten direct mit der betreffenden Provinzial - Schnlbehorde.
Eine besondere Instruction setzt die Art der Zusammensetzung, so wie
die Rechte und Pflichten der Curatorien fest [nicht| engen.]. — Von
IFVcAsIer: hinzuzusetzen: „Rechte, welche niemals auf die Interna der
Schule sich erstrecken dürfen'' [einst, engen.]. — Von Kletke: Alle Scha-
len, welche Curatorien haben, sind keinen anderweitigen örtlichen Spe-
cialbehorden mehr unterworfen [einst, engen.]. — ECrklamng von Stieoe:
Für die Aufhebung der Scholarchate , Ephorate d. s. w. habe ich nur
itnter der Voraussetzung gestimmt, dass diesen Behörden oder Organen
durch die Aufhebung kein begründetes Recht ohne ihre Einwilligung ent-
zogen werde. — Von ^oAei6«re, Ledebur^ Gobtly KaUaeh, Suffrianj AftU-
zellf Fleucher, Hertzbergy Hieeke, Siieve, Fabiany Cramety Kreehy Müüer:
Die Majorität der Versammlung hat eine Zusammennetzung des Curatarii
einer höheren Schule ohne eine nocA beiondere BeUieUigung der Sekulg^
aeinde (des Complezes der Eltern, welche ihre Sohne in eine und die-
selbe höhere Schule schicken) beliebt. Da uns nun das natürliche, ao-
ciale und staatliche Recht der Eltern nicht gehörig gewahrt, der walire
Vortbeil der Schulen nicht genug beachtet, die Schule nicht genug ror
politischen Einflüssen gesichert, auch der Schule nicht die rechte Stel-
lung zum Staats- und Volksleben gegeben zu sein scheint, ao sprechen
wir an Bin hohes Ministerium die Bitte aus, es möge in der betreffenden
Gesetzesvorlage mindestens die MogliehkeU gewahrt werden, dass in den
Schulcuratorien auch neben der Gemeindevertretung noch eine besondere
Binznfngung einiger Vater gestattet sei.
VorgeHhlogener netter $. Die discipllnariscfaen und Unterricbta-
angelegenheiten der Schule geboren unter Aufsicht der betreffenden Schal-
behorde allein zur Competenz des LehrercoUeginras ($. 19) [mit der Aeo>
derung : , jeder Schule" einst, angen.]. Zur Berathung der allgemeinen
dlsciplinarischen und Unterrichtsangelegenheiten der Schule werden unter
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'Beförderungen nnd E!brenbezeigangen. S7d
Assistenz der beBafsichtigenden Scbalbehorde xu bestimmten Zeiten Pro-
Tinsiai- Conferenzen abgebalten [einst, angen.], in welchen die höheren
Schalen aller Kategorien gleichmässig vertreten sind [einst, angen.]. Die
Wahl der Abgeordneten zu diesen Conferenzen geschieht in Torberathen-
den, die Zasammenkunft der Wahlberechtigten möglichst erleichternden
KreisTersammlangen [mit der Aenderung „Versammlungen*' mit 18 8t.
angen.]. Die Abgeordneten zu der Provinzialconferenz erhalten Diäten
[fast einst, angen.]. Die näheren Bestimmungen bleiben einer besondern
Instrnction Torbebalten. — Minorkät: Fnr „die höheren Schalen aller
Kategorien** zu setzen : „die Schulen aller Kategorien'* [gegen 6 St. ver-
worfen]. — Antrag von Eckstein: Die Worte: „die Wahl*' bis „Diäten**
za streichen and hinter „Kategorien** za setzen: „durch freige wählte Ab-
geordnete^' [15 gegen 15 St.]. — Von Kiesel daza Unteramend.: „in
weichem jedes Lebrercollegiom der höheren Schalen durch freigewahlte
Abgeordnete vertreten ist*' [gegen 10 St. verw.]. — Amendement von
MfitseU: Statt „Pro vinzial-Conferenzen** zu setzen : „Bezirks- nnd Pro^
vinzial-Scholconferenzen** [nicht unterstützt]. — Zusatz von Menn: „Die
Zoziebnng von einzelnen Abgeordneten der Elementarschale nnd der Uni«
versitat wird möglichst erleichtert" [gegen 11 St. verw.]. — - Erklärung
yon Kaligchy Kreehf Gabel, Ledebur, Hiecke und Herizberg: Die Unter-
zeichneten halten sich für verpflichtet, in Beziehung auf den Beschluss
vom 30. V. M., welcher die Elementar- nnd resp. Volksschulen von den
Üerathungen der Provinzialconferenz aasschliesst, ihre Erklärung zn Pro«
tokoli za gebent Wie sie der Ueberzeagung sind , dass durch diese Aas-
scbliessnng der Zweck jener Conferenz , die organische Entwicklung der
Schale, verfehlt, die der höheren Schule eben so sehr als die der elemeiN
taren gestört, und zwischen ihnen von neuem die Kluft erst recht befe-
stigt werden wird, welche bisher zwischen dem Volke und seinen gelehr-
ten Schulen bestanden hat. Die Realschule wurde ihren Ursprang ganz
-verleugnen, wenn sie sich neben dem Gymnasiom so in die Luft bauen
liesse. Aach können die Unterzeichneten nicht umhin, auf die morali-
sche Wirkung aufmerksam zu machen, die diese Absonderang hervor-
bringen durfte, und auf die Folgen, wenn nach diesem Vorgange sich die
Elementarschule mit der Volksschule znsammenthäte zu ähnlichen Sondei^
berathungen^ — denn das Recht dazu ihr zu versagen, würde das Uebel
nur ärger machen, die Realschule aber dadurch genöthigt werden, zwi-
schen der alten und neuen Verwandtschaft ihre Partei zu wählen. Wir
behalten uns vor, bei der zweiten Lesung Vorschläge zu machen, die
vielleicht zu einer günstigeren Entscheidung der Frage fuhren werden.
-'^ Von Fabian: Der letzte Theil des Commissionsgutachtens zu $. 33
bestimmt, „dass die Wahl der Abgeordneten zn den Provinzial-Schulcon-
ferenzen in vorberathenden , die Zasammenkunft — Versamminngen ge-
schieht/* Ich halte die Vertretung der einzelnen Anstalten bei dieser
Conferenz aus triftigen Granden für wonschenswerth ; eben so scheint es
mir billig , auf die Entfernung der Anstalten unserer Provinz von einan-
der nnd die damit verbundenen Schwierigkeiten der Reise Rocksicht zti
nehBen. Ich habe desshfdb für das Commissions - Gntaohten nur in der
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SSO Schul- und Unir«raitat«oachridiien,
Voraiusetxnng gestimmt, dtsf anch die Lehrer einer 8Uidt, selbst die
einer Anstalt, wenn sie die sarWahl eines Depotirten berechtigende Zahl
erreichen , eine solche vorberathende Wahl Versammlung bilden kowien. —
Von der Commisnon fernerer rorgeschiagener neuer $. : Pur besondere,
die Ehre und die Interessen der eioxelnen Lehrer und Anstalten berüh-
rende Fälle wird ein Bhrenrath errichtet. Die Art und Weise seiner
Wiricsamkeit, so wie seiner Zasammensetzong bleibt einer besonderen
Verordnung vorbehalten. -— Antrag von Eclcflem, unterstfitst von Suf"
rkin, Sekeibertf KtUisehf Cramtr : über den ganzen Artilcei sor Tagesord-
nnag uberzagehen, eventuell den engeren Ehrenrath (in jedem Lehrer-
Collegium) zu verwerfen und Modificationen in Betreff des weiteren vor-
zunehmen [verw.]. — Von Herte6erg': Die Provinziai - Conferenz wählt
ans ihrer Mitte einen Ansschass von zehn Mitgliedern , der in naher zn
besUmmenden Perioden als Ehrenrath zusammentritt. Dieser Ehren-
rath hat über alle Amts- und Pflichtverletzungen der Lehrer , in so weit
dieselben nicht den allgemeinen strafrechtlichen Bestimmungen unter-
liegen , auf Antrag der Aufsichtsbehörde zu erkennen. Die Festsetzung
des Strafmaasses und die Ausführung der Strafe nach den bestehenden
Verordnungen bleibt den beaufsichtigenden Behörden anheimgegeben. — «
Von Gabel: Die zur Provinzial-Conferenz Abgeordneten wählen aus ihrer
Mitte einen Ehrenrath , dessen Befugnisse , namentlich in Bezug auf die
Mitwirkung bei einem disciplinarischen Verfahren gegen Lehrer, durch
eine besondere Verordnung näher bestimmt werden. — Von KdUeek mit
Anschluss von Skneezku und Eeketein: Bei amtlichem disciplinarischen
Verfahren gegen Lebrer wird eine angemessene Zahl von Amtsgenossea
zugezogen. — Von ffeeheler: Gegen Vergehen der Lehrer, wenn sie
nicht der gerichtlichen Cognition unterliegen , findet ein disciplinarisckes
Verfahren nie ohne Zustimmung eines Bhrenraths statt. Seine Zusam-
mensetsnng aus Standesgenossen, wie die Art seiner Wirksamkeit, wird
dnrch eine besondere Verordnung bestimmt. — Von melke: Vor Einlei-
tung einer Disciplinar-Untersnohung gegen einen Lehrer wird erst das
betreffende Lehrercollegium durch die Schnibehorde davon in Kenntnisa
gesetzt und zu einer Begutachtung darüber aufgefordert. — Jbettmmumg:
Der engere Ehrenrath einst, verworfen , der weitere von 34 gegen 6 an-
genommen. Die Thätigkeit desselben hat sieh auf eine Mitwirkung bei
anzustellenden Disciplinarnntersuchnngen zu beschränken [2& gegen fr]*
Dass von seiner Zustimmung die Einleitung einer Untersuchung abhänge,
wird gegen 5 St. verworfen, dass er nach beendigter Untersnchong und
vor gefälltem Urtheile gehört werde, mit 33 gegen 7 engen., aber dass
er in diesem Falle eine entscheidende Stimme haben solle, gegen 10 84.
abgelehnt. — Erklärung von Suffrum, EcXwIcm, Alfeve, Scheiben : Den
in der 14. Sitzg. gefassten Besehlasse über die iiotAwenrf^e Znziebnng
eines Ehrenrathes bei der Einleitung von DiscipÜnar-Untersuchungen go^
gen Lebrer haben wir nicht beitreten können , 'weil wir von deaseo Mit-
wirkung wenig Nutzen erwarten, vielmehr darin nnr eine Quelle von mt-
Mähligen naehAnägen Ferwidselungen erkennen können. Will jedodi
die Uaterrichtabeiiörde selbst bei der Einleitung solcher Untarsnchiuigemi
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B^forderangen nnd EhrenbMeigongeii. 881
refp. am Schlnfse der InstraetionsTerhandlangen einige Mitglieder des
Leiireretandes lünfoiieben, am den Gesiehtapunlit Icennen tn lernen, von
welcliem an« die Lehrerweli den betreffenden Fali betrachtet , so haben
wir dagegen Nichte einxnw enden, ▼oreusgesetzti das« dabei sagleieh
stete die/Vele ZuHimmung des BeUteiligUn selbst erforderlich ist.
§. 33. Vorlage: Den Unter-, Ober- nnd Realgymnasien einer
Provinz, resp. eines Bezirks, ist ein Schulcollegiom vorgesetzt. — An-
trag der Commmkn: Den sammtlichen Sehalanstalten einer Provinz ist
ein SchnlcoUegium vorgeseUt [einst, engen.]« • — Von Eeibtletn: Den
sammtl. Scb. einer Provinz, eventaell eines Bezirks [mit 16 8t.
engen.]. Der Antrag, dass die Universität dabei vertreten sei, wird ge-
gen 7 Stimmen verworfen. — Brklarang von Dülenburger^ KrMen^
Sugrimiy Skrmeeaika, Sehaberi^ Cramery F^därott^ Stievey Klelke^ Kieselj
JaeoÜ, fFiedmamtf Fimeher: Kann die vollkommenere Vereinigong sammt-
ücber Sebnlen zam Ressort einer Provinzialbehorde nicht stattfinden , so
moesen die Unterzeichneten wenigstens an der Vereinigung sammtüeher
Gymnasien, Realschulen, Progymnasien, höherer Bürger - nnd Reetorat.
schulen za einem einer Provinzialbehorde unterzuordnenden Ganzen
festhalten , indem sie zugleich bezweifehi, dass sich eine Beetrfcs-Schulbe«
börde in ihrer nothwendiger Weise engeren Gestaltung so constitnireil
lasse, wie es eine heilsame Leitung nnd Ueb erwachung der verschiedenen
Unterrichtsanstalten von der Blementarschole bis zu den Realschulen nnd
Gymnasien erfordert. Pur die ebengedachte Eventualitit würden dem-
nach die Unterzeichneten der Fassung des $. 33 in der ministeriellen
Vorlage nach Beseitigung der Worte „resp. eines Bezirks*^ das Wort
reden. Im Wesentlichen damit stimmt Brettner'i und üfulier't Briclärang
ii berein und hebt als Grunde besonders das geistige Band , welches den
grosseren Kreis der Gymnasien u. s. w. umschlingen muss, und die Er^
achwemng der Versetzung eines Lehrers hervor.
§. 34—36. Forlage i g. 34. Diese Behörde leitet die inneren und
äusseren Angelegenheiten der betreffenden Schulen durch unmittelbare
Verfügung an die Direetoren , resp. Cnratorien , oder durch seine mit der
persönlichen Einwirkung auf die Schulen beauftragten Commissarien.
$. 35. Die Schnlcollegien bestehen ans Verwaltungs-, resp. rechtskundigen
nnd aolcben Rathen , welche die inneren Bedurfnisse der Lehranstalten
ans eigener Erfahrung kennen gelernt haben nnd daher ans den bewahr-
ten Direetoren nnd Lehrern der Ober- nnd Realgymnasien zn wfiblen
find. S« 36. Zum Geschäftskreise der Schulbehdrden geboren ausser der
allgemeinen Oberaufsicht über diese Schulen die Revision der Lectiorts-
pline, die Entscheidung über die Einfuhrung der Lehrbucher, die Revi-
sionen der Sehalanstalten , die Leitung der wissenschaftlichen Prüfungen
der Candidaten und die Beaufsichtigung der praktischen Uebungen der-
selben , die Etats nnd Rechnungsangelegenbeiten n. s. w. — Antrag der
Cammiseionj $. 34« Zum Geschäftskreise der Schulbehorden rucksichtlich
der höheren Schulen gehören ausser der allgemeinen Oberaufsicht die
Asaietenx bei den Provinzialconferenzen , die Revision der Lectionspläne,
BntiGheidong über die Binführong der Lehrbucher, die Revisionen der
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388 Schul- und Univeraitatsnacbriehten,
Scbalanstalten , die Leitang der Abitarientenprafungeii , der wiuenacbaft-
lieben Präfangen der Candidaten und die BeaufMchtlgong der praktiacben
Uebangen derselben i die Vermitteiung der cofifeaaionellen Beziebongen
der Scbalanstalten , die Etata-, Recbnunga- and andere dergleicbeo An-
gelegenheiten [mit 23 gegen 7 St. angen.]. — Antrag von Hieckei Hinter
„Lebrbficher^^ einzaschalten : „auf den Antrag der einzelnen Lebrercolie-
gien *' [gegen 11 St, abgelehnt],
§. 35. Innerhalb dieses Geschäftskreises üben die Schnlbebördea
ihre Befugnisse dnrch Verfugangen an die Directoren, resp. Coratorien
oder durch Commissarien ; Minorität: an die Lehrercollegien , resp, Di-
rectoren und Cnratorieu. — Antrag ton Kletke: Die Worte „an die
Directoren, resp. Coratorien^' ganzlich zu streichen [einst, angenommen].
§. 36. Die SchuicoIIegien — kennen gelernt haben [einst, ang»»
nommen]. Die letzteren werden nach Maassgabe der confessionellea
Verbältnisse der Provinz aus den bewährten Directoren und Lehrern dev
betreifenden höheren Schalanstalten gewählt [mit 18 St. angen.]. — Zu-
satz ?on Kletke: Bedürfnisse der Lehranstalten jeder Kategorie [gegea
7 St. verw,]. — Zusatz von Gross: „vor deren Anstellung die Designa-
tion den betreffenden Lehrercollegien notificirt und die dessfallsigen Ein-
wendungen und Wünsche, derselben möglicher Weise berücksichtigt wer-
den'' [S^g^Q ^ St. verw.]. — Der Wunsch, dass den SchuicoIIegien aiu
der Wahl der Lehrer hervorgegangene Beiräthe beigeordnet werden
nöobten, kommt zu Protokoll.
§• 37. Vorlage: Die oberste Leitung der höheren Schulen bat der
Minister des öffentlichen Unterrichts , in dessen Ministerium die innerea
und äusseren Interessen der höheren Schalanstalten alier Provinzen dnrch
Verwaltungs- und rechtskundige und aus erfahrenen Schulmännern zu
wählende Räthe vertreten werden [mit der von der Comm. beantragten
Aenderung „aller Schulen'' einst, angen.].
Seuer Paragraph: Der Minister beruft alle 5 Jahre in die Haupt-
stadt eine Landes-Scbul-Conferenz , in welcher die höheren Unterrichts-
anstalten der Provinzen durch eine yerbältnissmässige Anzahl von Direo-
toren und Lehrer ihrer Wahl vertreten sind [einst, angen.], — Erklärung
Ton Bieekef Ledebur, Gäbelf Kaiisch , Kreeh^ Herizberg: Unterzeichnete
fahlen sich zu der Erklärung gedrungen , dass sie die Ausschliessung der
Universitats- Und Volksschullehrer Ton der Landesschulconferenz eben so
wenig als die Fernhaltung derselben von den Provinzialsohulconferenzen
billigen können [s. zu $• 32]. — Für die Beibehaltung der öffentlichen
Schlussprüfungen erklären sich nur 13 St., für die der Redeactus 28 ge-
gen 2, — Die Instructionen, welche entworfen sind, werden zu den
Acten des Ministeriums als Material gegeben, — Fuhlrott mit Weehsier^
niecke und Hertzberg beantragen die Aufhebung der Verordnung, nach
welcher die Erlaubuiss zum Abdrucke der Programme, Abbandlungen
unter Einsendung der Manuscripte von der Provinzialschulbehorde zu er*
halten ist; Hiecke uud Genossen die Zulassung aller Lehrer zu den Abi^
turientenprüfungen.
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B«fordeningen nnd Khrenbeseignngen. 883
Zweite Lesung.
1. Die höheren Soholanatalten sollen die intellectnellen und titt-
iicbeo Kräfte der männlichen Jagend entwickeln, die«elbe lu witsen-
scheftUchen Stadien (anf Univeraitaten nnd höheren Fachschulen) nnd
snr erfolgreichen Betreibung des erwählten Bernfes Torbereiten , so wie
SU selbststandiger Tbeilnahme an den höheren Interessen der menschll^
eben Gesellschaft und zu gedeihlicher staatsbSrgerlicher Wirksamkeit
ersiehen.
2. Die höheren Schalanstalten nehmen ihre Zöglinge, sobald sie
die erforderlichen Vorkenntnisse besitsen , in der Regel im Alter von sehn
Jahren auf* Sie sind doppelter Art , jede mit sechs Haaptclassen , drei
Unter- ond drei Oberclassen.
3. Die drei Unterdassen (das Untergymnasium) bereiten ihre
Zöglinge far die Oberclassen sowohl der einen als der andern Art yor
and bilden für diejenigen Zöglinge, welche aas dieser Abtheilung onmit-
telbar ins bürgerliche Leben übergehen , einen für sich bestehenden Cur-
aus. Die Unterrichtsgegenstande derselben sind : die Mntterspracho, die
lateinische nnd franzosische Sprache, Religion, Geschichte und Geogra-
phie, Natnrgeschichte, praktisches Rechnen nnd elementare Mathematik,
Schönschreiben, Zeichnen, Gesang und Turnen'). Der Corsas jeder
Clasae ist einjährig«
4. Das Obergymnasium ist vorzugsweise für diejenigen Zöglinge
bestimmt, welche sich hauptsächlich auf Grundlage der von ihnen er-
worbenen Kenntniss des olassischen Alterthums ^) wissenschaftlichen
Stadien aaf Uaiversitaten und höheren Fachscfaulon widmen wollen. Die
Unterrichtsgegenstinde sind : die deutsche , lateinische , griechische und
französische Sprache ond Litteratur, Religion, Geschiebte und Geogra-
phie, Mathematik, Natnrwissenschaften, Gesang und Tomen. Der Cor-
sas der untersten Classe (Tertia) dauert ein, der in Secunda nnd Prima
Je zwei Jahre«
5. Das Realgymnasium nimmt vorzugsweise diejenigen Zöglinge
auf, welche sich in demselben hauptsächlich auf der Grundlage moderner
Bildongseleraente fSr die verschiedenen Richtungen des bürgerlichen Le-
bens eine allgemeine wissenschaftliche Bildung erwerben , oder sich fSr
höhere Fachschulen ond für Studien innerhalb der philosophischen Facol-
tat auf der Universität vorbereiten wollen. Unterricbtsgegenstande sind i
die deotsche, französische und englische Sprache und liitterator, Reli-
1) Der von Poppo beantragte Zus. : „Griechisch wird in der Quarta
des Gymnasiums für solche, die in das Obergymnasium übergehen wollen,
gelehrtes wird gegen 6 St. abgelehnt.
2) So von „hauptsächlich'* an anf MüizelV» einst, angen. Vorschlag.
Der von Fleischer zu 4 und ö gestellte Antrag, „die für die beiden An-
stalten beliebten Zusätze, wonach die eine auf der Basis der antiken,
die andere der modernen Cultur aufgebaut sein soll, zu streichen, indem
die Differenz beider Anstalten hinlänglich durch die Lectionspläne cha-
rokterisirt sei*% erhalt nur ) 2 St
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384 8«bal~' and UniTersititiiiaGlirichteii,
gion, Mathematik mit Rechnen, Naturwiasenschaft, Geschichte und Geo-
graphie, Zeichnen, Gesang und Tarnen. Die lateinische Sprache kann
nach Maassgabe der orilichen Verhaltnifse fitr alle SchSler oder für die-
jenigen , welche «e fortznfeetien w&nschen, als Unterricbtsgegenstand anf-
genommen werden. Die Schuler, welche das Latein nicht fortgeaetxt
haben , Terzlchten anf die Immatricnlation bei der Universität ')• Der
Cursns der untersten Classe (Tertia) dauert ein, der in Secnnda and
Prima je swei Jahre*
Zu §. 3 — 5. An den polnischen Gymnasien des Grossherzogthoms
Posen ist in den vier unteren Classen die polnische Sprache Unterrichts-
sprache, in den zwei oberen dagegen theils dia deatache, theils die pol«
niscbe. Beide Sprachen sind in 'allen Classen aoch UnterrichtsgegenstSnde«
6. Die drei Oberclassen beider An&talten, wie die drei Unter-
classen können nach Befinden der Umstände aoch fir sidi bestehen , nnd
letztere mit einer oder zwei Oberclassen zo Progymnasien (bbher Pro^
gymnasien oder unvollständige höhere Bargerschalen), ebenso mit ele*
mentaren Vorclassen erweitert werden.
7. Die allgemeinen Bestimmungen über die Lehrverfassang bleibte
besonderen Verordnungen vorbehalten.
^ 8. Die Zahl der wöchentlichen öffentlichen Lehrstooden darf wit
Ansschloas des Turnanterrichts in dem Obergymnasiom ^), and mit Ana-
schlnss des Turn- und Gesangunterrichts in dem Realgymnasium 99, die
Zahl der in einer Classe zugleich zo nnterricfatenden Schüler in der
Regel 50, für die beiden oberen Classen des Ober- and Realgymnasiana
40 nicht übersteigen. Die mehr ala 50, resp. 40 Zoglingo zIMenden Ciaa-
sen sind in ParalleUCotus za theilen. Die Zahl der wöchentlichen Leikr-
stunden fiir die einzelnen Lehrer wird mit Rucksicht anf die Classen , in
welchen der Unterricht ertheilt wird , und die mit demselben verbandenen
hauslichen Correcturen, so wie mit Racksicbt auf den Gmndsats fest|(e-
ateUt, dass ausser dem Director der Anstalt für je zwei vollständig ge-
trennte Classen drei voll beschäftigte Lehrer anzustellen sind. Die wö-
chentliche Ständenzahl des Directors an mehr als sechsclassigen Aastalten
darf 12 nicht übersteigen ^).
9. Etwaige Bestimmnngen wegen des den Zfiglingen gestatteten
Eintritts in den einjährigen fr^willigen Militärdienst, In die Bare%inc
a. s. w., gelten für die enup rechenden Classen des Ober« ond des Reel-^
gymnasinms , so wie des Progymnaslums ^).
10. Für die Immatricnlation bei den UniversitSten ist das Zeogniae
3) S. zu S. 10.
4) Der Antr. von Fabian nnd ilfenn, auch für das Obergymnastum
den Gesang ausserhalb der 32 Lehrstunden zu setzen , wird gegen 8 St.
▼crworfen.
5) Der letzte Zusatz von Krech,
6) Der Zus. von PTiedmann: dass die den Progymnasiasien ertheii-
ten Zeugnisse dieselbe Geltung haben, wie die in uen entsprechenden
Classen der yolLttandigen höheren Lehranstalten, wird als sieb von selbst
verstehend abgelehnt.
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Beforderuiigwi ond Elirenbeseigangen. 385
der Reife erforderlich, welches hur äof Grond der TertchrifUmtssigen
Eutiaesongsprufung nach vollendetein Sehnlcursu oder aof Grund einer
beaonders absuhaltendcn Prüfung der Reife erth^lt werden darf ^).
11. An den höheren Schulen können aU ordentliche Lehrer nor die-
jenigen angeeteilt werden , welche ihre wiMenschaftlicbe und padagogi«
«che Befähigung auf dem torsehriftimSasigen Wege dargetban haben.
Solchen ist wo möglich auch der technische Unterricht za übertragen,
wenn sie sich über ihre technische Tfichtlgkeit durch das Zengnlss einer
öffentlichen teehniscben Behörde , resp« eines Sehnliehrer • Seminars aus-
weisen können. Bios technische Lehrer, die nith über ihre technische
Qnaliftcataon gleichfalls rorschriftsmassig answeisea müssen, werden^
als Hnlfsiehrer betrachtet.
12. Die ordentlichen Lehrer liaben die Rechte der höheren Staats-
beamten. Das Verfahren ober die Amtsentsetsung , anfreiwillige Ver-
aetiung und Pensionirung soll dnrcb besondere Gesetze festgestellt werden.
13. Den ordentlichen Lehrern wird ein auskömmliches, der Besoi^
dnng der Staatsbeamten , deren Beruf eine ähnliche Bildung voraussetst,
gleichkommendes fixirtes Gehalt gewihrleistet. Die Besoldnngsetats sind
für die Anstalten jeder Art unter Berficksichtigung der Ortsferbiltnisse
nach den rerschiedenen Classen gleichmassig festzustellen. Pflichtge-
treuen Lehrern wird , im Falle ihnen nicht schon durch Aufriicken in b5«>
bwe Stellen eine Gehaltsverbessemng zn Theil geworden ist, immer nack
einem bestimmten Abschnitte ihrer Dienstselt ein Gehaltszuscbnss ge-
wihit« Das Pensions-Reglement vom 38. Mai 1846 seil einer Umande-
mng unterworfen werden^).
14. Bei Erledigung einer Stelle findet in der Regel Asoensiön in^
aerhalb desselben Colleginms naoh Maass|^be der nachgewiesenen Qua-
llfieatiott Statt, für den Fall der Berofiing eines Lehrers von Aussen soll
der Anciennetatsanspruch der Lehrer möglichst geschont werden ^^)*
7) Der Ausdruck wird einer schliesslichen Redsetion des Ministe-
fiums Torbebalten* Kribben^ WwhMkr^ llküke, Hariabugj Eok^tem^
Müixeil, Suffrian, Fuhlrotty Seifffert, Kreck und Ledebur erklären sich
gegen das hier und §• 5 enthaltene Princip, wonach nur von solchen
Realschulen, welche üas Latein fortsetzen, Schäler zur Immatriculation
gekftgen können.
b) Der Von Kfibbm und Fuhlroit beantragte Zusatz t , ih so fern sie
nicht eine volle Lehrerkraft an der Anstalt vertreten'* wird gegen 10
SU abgelehnt.
9) Antrag von Fabian: Die Worte „nach drei vergeh. Cl. gleich-
massig" zu streichen, mit 19 St verw. Antrag von Saffrian; den zwei-
ten Satz zu streichen, gegen 7 St. verw. Antrag v. FleUoker: „Stockt
das Aufrucken längere Zeit, so wird den Lehrern nach bestimmten Ab-
adinitten ihrer Dienstzeit eine GehaltsverBesserung zugesichert** durch
Annahme der vorgeschlagenen Passung erledigt. Antrag von Ktteh:
„Dasselbe gilt von denjenigen Lehrern, welche bei den mit höheren
Schulen verbundenen elementaren Classen angestellt sind** gegen 2 St.
verworfen. Erklärung von JfiTrecÄ darüber.
10) Die von //crta6erff beantragte Streichung gegen 11 St. verw.
n.Jakrb. f. PML n. Päd. od. KriU 11161. Bd. LYU. UfL 4. 25
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Schul- und UinveirsitaURachrichten,
15. Die ftosschliesBlich techniichen Lehrer werden nach der Zahl
ihrer Lehrstanden angenefisen remanerirt.
16. Die ordentlichen Lehrer der höheren Lehranstalten werden
aU Gymnasial-Professoren angestellt *^).
17. Der Director des Unter-, resp. des Ober- und Realgymna-
BiamB ist der beaufsichtigenden Schalbehorde für die Ausführung der all-
gemeinen und besonderen Schulordnung yerantwortlich.
18. Die ordentlichen Lehrer bilden ein Collegium , welches unter
dem Vorsitze des Directors über die in einer besondem Instruction naher
zu bestimmenden Angelegenheiten in der Conferenz zu berathen und zu
beschliessen hat. Diese Instruction setzt zugleich die Befugnisse des
Directors und der Lehrer-Conferenz im Allgemeinen fest* Eine Discipli*
nar-Ordnung wird Ton der Schulbehorde festgestellt werden«
19. Für die wissenschaftliche Vorbereitung der Lehrer der höheren
Schulanstalten hat die Universität zu sorgen, auf welcher die Aspiranten
des höheren Schnlamtes in .der Regel nur nach erlangtem Zeugntss der
Reife einen dreijährigen Cursus ToUendet haben müssen.
20. Die wissenschaftliche Prfifang der Candidaten des höheren
Schulamtes findet vor dem Eintritt in den praktischen Cursus Statt. Die
Prufungscommission besteht in der Regel aus einem Mitgliede der beauf-
sichtigenden Schulbehorde als Vorsitzendem, Professoren der Universität
«nd Schulmännern. Nur die für ,, wissenschaftlich befähigt** erklärten
Candidaten dürfen in den praktischen Cursus eintreten.
21. Die praktbche Ausbildung erwerben die Candidaten an den
besonders zu bezeichnenden und dazu einzurichtenden Lehranstalten jeder
Provinz in einem zweijährigen Cursus. Sie erhalten während desselben
entweder aus den Mitteln der Anstalt, an welcher sie beschäftigt werden^
oder nach Befinden ans allgemeinen Staatsfonds eine angemessene Unter-
stützung.
22. Das Zeugniss der AnstellongsfShlgkeit wird unter Bezugnahme
auf das Resultat der wissenschaftlichen Prüfung von dem Director und
den mit der praktischen Leitung des Candidaten beauftragten Lehrern
der Schule, an welcher der Candidat praktisch geübt worden ist, und von
dem Commissarius der beaufsichtigenden Behörde ^*) ausgestellt.
23. Die speciellen Bestimmungen über die Prüfungen und den
praktischen Cursus werden einem besonderen Reglement vorbehalten«
24. Beim Beginne des praktischen Cursus wird der Candidat ver-
eidigt ; nach Beendigung desselben muss ihm auf seinen Wunsch Beschäf-
tigung an einer Anstalt gewährt werden , doch erhält er nur in dem Falle
Anspruch auf eine angemessene Remuneration , wenn seine Hülfe der An-
stalt nothwendig ist.
11) Antrag von Suffrianf Scheibert, Ledehur^ Gabel und JTaltscft:
„entweder den ganzen $. zu streichen oder nur eine allgemeine Bestim-
mung über eine gleiche Titulatur au&nnehmen", gegen 12 St. verw.
13) Die Worte: „nachdem derselbe von den Leistungen des Pro-
banden sich genaue Kenntniss verschafft hat*' sind auf SkTzeczkä** An-
trag gestrichen.
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Befordwroogen and BlureaV^seignag^o. S87
25. Die Anstallnng der Lehrer an deo boherea ScbaleD, se wie
aoch die der Directoren an den Untergymnasien ^ erfolgt aaf den Vor-
schlag, reep. Antrag der aar Wahl berechUgten Bebdrdea durch den
Minister des öffentlichen Unterrichu. Die Directoren der Ober- nnd
Realgymnasien werden von des Königs Majestät ernanni, resp. bestätigt.
26. Den Unter-, Ober- nnd Realgymnasien rerbleiben die bisher
ans 8taats-| Kirchen-, Stiftangs- nnd Gemeindefonds ihnen gewahrten
MitteL
27. Die ansschliesslich durch alljahrige Zuschüsse ans Staatsfonds
dotirten höheren Schulen haben fortan keinen confessionelleif Charakter.
28. In so fern die höheren Schulen als eoafessionelle Anstalten
gesdfut nnd tu diesem Zwecke mit Vermögen ansgestattet sind, oder ein
Recht auf jahrliche Zuschüsse ans bestimmten eonfessionellen Specialfonds
erhalten haben , behalten sie ihren eonfessionellen Charakter*
29. Pur die Brginaung der nicht ausreichenden Dotation , so wid
für die Brrichtung neuer höheren Schalen sorgen die Gemeinden, resp.
die Bezirke und Provinzen; wenn jedoch für eine als nothwendig aner-
kannte Schule in dieser Weise ausreichende Mittel nicht sur Verfügung
gestellt werden, so wird der erforderliche Zasehftss ans allgemeinen
Staaufonds gewahrt.
30. Bin Theil der nothigen Fonds ist durch das Schulgeld zu be-
schaffen , welches auf Grund eines Gutachtens der'') Communal- resp.
Kreis- nnd ProYinsialbehorde festgestellt wird. Es ist jedoch bei Jeder
AnsUlt eine angemessene Zahl von Freistellen für dürftige und würdige
Schaler festzusetzen.
31. Curatorien bleibed, wo sie bestanden, nnd werden im Ver-
tragswege bei denjenigen Anstalten eingerichtet, wo sie gewünscht wer-
den« Jedes Cnratorium vertritt nar eine Anstalt. In diesem Curatorium
sind Staat und Gemeinde (resp. Bezirk, Provinz) und Schule, so wie die-
jenigen Patronate, welche stiftungsmassig nicht aufgehoben werden kön-
nen , in angemessener Weise vertreten. Alle Schulen, welche Curatorien
haben, sind keiner anderweitigen ortlichen Special- Scbnlbehorde mehr
unterworfen« Die Organisation der Curatorien und die Festsetzung ihrer.
Rechte, welche niemals aaC die Interna der Schule sich erstrecken dürfen^
bletbea einer besondern Verordnung vorbehalten.
32. Die disdplinarischen und Unterrichtsangelegenheiten jeder
Schale geboren unter Aufsicht der betreffenden Scbnlbehorde allein sur
Conpetens des LehrercoUegiums ($. 18). Znr Berathnng der allgemdnen
disciplinarischen nnd Unterrichtsangelegenbeiten werden unter Assistenz
der beaufsichtigenden Schulbehorden zu bestimmten Zeiten Provinzial-
Schnlconferenzen abgehalten, in welchen die höheren Schulen aller Arten
gleichmassig vertreten sind. Die Wahl der Abgeordneten zn diesen Con-
ferenzen geschieht in vorberathenden , die Zusammenkunft der Wahlbe-
rechtigten mogliehst erleichternden Versamminngen. Die Abgeordneten
13) So statt: „nach dem Gntaditen und Antrage der<*
25*
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388 ScbuU vnd UairertiUltaiiachriGbieB n. 8. w.
so det ProYiftxialconferenz «rtialtan Diäten. Die näheren Bestinimangen
bleiben einer besondere» insroction Tei^ebalten **}•
33. Fir Fälle, vio die beaufeicbtigende Beborde eine Dieciplinar-
Uatersochang gegen einen Lehrer einznietten sieb Yeranlasst findet, tritt
ein Bhrenrath von Amtsgenossen in Wirksamkeit. Die näheren Bestini-
miingen über die Bildung nnd die Befugnisse des Ehrenraths bleiben
einer besonderen Inairnction vorbehalten.
34. Den saromtlichen Schulanstalten einer Provinz ist ein 8chul>
eoUogtum vorgesetzt.
35. Znm Geschiftskreise der 8eholbeborde rQcksiebtlich der höhe-
ren Schalen gehören ausser der allgemeinen Oberaufsicht über diese
Schalen die Assistenz bei den Provinziai-Schniconferenzen, die Revisio-
nen der Scfanlanatalten , die Leitong der Abitorienten-Prnfungen , der
wissenscbaftliohen Prüfungen der Candidatea nnd die Beaufiiichtigang der
praktischen Uebnngen derselben, die Vermittelung der confessionellen
Beziehungen der Schulanstalten , die Etats-, Rechnuogs- und andere der*
gleichen Angelegenheiten ^^).
36. Die ScbuJcoilegien bestehen aus Verwaltungs- resp. rechts-
kundigen und solchen Käthen , weiche die inneren Bedürfnisse der Lehr-
anstalten aus eigener Erfahrung kennen gelernt haben; die letzteren
werden nach Maassgabe der confessionellen Verhältnisse der Provinz aus
den bewährten Directoren und Lehrern der betreffenden höheren Schul-
anstalten gewählt.
37. Die oberste Leitung aller Schulen hat der Minister des öffent-
lichen Unterrichts, in dessen Ministerium die inneren und äusseren Inter-
essen der Schulanstalten alier Provinzen durch Verwaltuugs- und rechts-
kundige und ans erfahrenen Schulmännern zu wählende Lehrer vertreten
sind.
38. Der Minister beruft alle 5 Jahre in die Hauptstadt eine Lan-
des-Schulcoiiferenz , rn welcher die hohereiT Unterrichtsanstalten durch
eine verhaltnissmässige Anzahl von Directoren nnd Lehrern ihrer Wahl
vertreten sind.
Referent hofft durch diesen allerdings dürftigen Auszug wenigstens
die verschiedenen Richtungen und Vorschläge, welche sich in der Con-
ferenz bei der Berathung geltend gemaeht , zur Anschaonng gebracht zn
haben. [/>.]
14) Die Fassnng wurde, obgleich sich manche Bedenken dagegen
erhoben, vorläafig gelassen.
15) Der $,: ,, Innerhalb dieses Geschäftskreises üben die Schulbe-
horden ihre Befugnisse aus entweder durch Verfuguneen oder durch Com>
iidssarien^' ist auf EekttchCn Antrag gestrichen worden.
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TerzeleltnliSi»
der wichtigsten im Jahre 1849 in den deutschen
Bachhandei gekommenen Bächen
Werke fiber alle oder nefarere Wissenvclmften, Sammelwerke,
Bibliographie, Bibliothekawiaaenschafi, allgemeine Litteratur-
geachlchte.
Abband]gen d. k. Akad. d. Wiueiisch. z. Berlin ▼. d. J. 1847. 4.
BerÜD. 14. *) Daran«: der matbematUchen Classe %• der phiUlog^bi»
stör. 7, d. physikal. 6% — Abbdigen d. k. bohmiscben Geselltch. d. Wis-
«enieb. V, ö. 4. Prag. 6. — Abhdlgen d. k. bayer. Akad. d. Wisaenach.
Fol. Moncb. Histor. Cl. Y, 1 «. 2. Matbem.-pbya. V, 2. Philosoph.- pbi-
loioL V, 2 Q. 3. & 2. — Acta societatia acientiarum Fennicae. 11, Iv et
iad. 4. Habiagfors. 4. *- Acta noya reg. «ocietatis aeientiaram Upaalien-
aia. 4. Upaala. XJll. 5%. XIV. Faac 1. 4%. — Gelehrte Aazeigea,
hrag. ▼. d. Mitgliedern d. k. bayer. Academie d. W. 15. Jhrg. Bd. 28
o. 29. 4. Manchen. 6. — Gottinger gelehrte Aoseigen. Jahrg. 1849. 8.
GoUing. 7xV- — Anieiger der Bibliothekawisai nschaft. Hrsg. r. J. Pcti-
holdt. Jhrg. 1847. 8. Lpi. 1<^. — Berieht fiber d. Verbandigen, der k.
Academie d. Wisaenacb. s. Berlin. Jhrg. 48. 8. Berl. 1. Hft. %. — Be-
ricbU üb. d. Verbaadlgen d. k. aacba. Geaeliacbaft der W. 8. Leipi. If.
S. Jhr|(. 1849. 1-^ Hft ä %. — Bibliographie de la Belgk|ue, pabli^
p. C. Maqnardt. 12. Ann^e 1849. Brfiaael. 12 Nr. k % — Bibliographie
danak» odg. af A. F.Hoat. 7. Aarg. Kjöbenbairn. f . — Bibliographie avenak.
für Ar 1849. 8. Stockholm. 1. — Altgemeine BiJbliographie far DeotaohL
8. Lps. Hinricha. 1^^. — Biblietheca philologica, hrag. v. C. J. W. Rn-
procht. 8. Gotting. 1. Jhrg» f. 1848. & %. 2. Jhrg. 1849. 1. Hit %.
— Balletin de la claaae des acienoaa hiatoriquea, philologiqnea, poUiiqnea
de Tacadem. imp. d. St Peteraborg. T. VI. 4. 2. T. VU. 3. -~ de 1. el.
d. ac phyaico-math^m» T. VIII» 3. — Encyclopädie der Wiaaenacbaftea
Y. Erach n. Grober. 8. Lpz. I. Soct Tbl. 47 u. 48 (Foroli-Freiberg).
III. Sect. TU. 24 (Pbiloaophie.Phokylidea). &3%. — Gro^ae» TA., Hand-
bnch der allgem. Liiteratargeach. 8. Leipa. 4. Bd. 1. a. 2. Hft. i 2»
*) Wo idcbta bemerkt ist, ist der Preia nach Tbalem berechnet
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390 HandschriCtenkonde, Diplomatik, ReIig!onfiinterricht n. Erbanong.
3. Hft i%. — HeinHuM^ allgem. Bacherlexlcon. Hrsg. ▼. O. A. Sckula.
IX, 13 0. 14. y. ji. Sehiller. X, 8~11. 4. Lps. & %. — Jahrbücher d.
freien deutschen Academie. Hrsg. t. K. Nauwerk n. L. Noaek. 8. Frkf.
a. M. I, 1 a. 2. & 1. — Heidelberger Jahrbücher d. Litteralnr 42. Jbrg.
1849. 8. Heidelb. 6%. — Kayser, Index librorum. 1841--46. IX n. X. 4.
Lpz. 3. — Hallesche Allgemeine Litteratarzeitg. Jahrg. 1849. 4. Halle.
12. — M^motres, pr^sentös k Tacadem. imp. des sciences k 8t. Peters-
bonrg. 4. Petersb. 8c. natur. T. VI, 1^. math. VllI, 2. 18. — Oettin-
ger^ E. M., bibliographie biographiqae. 4. Lpz. 14. — J. Pelzholdtf Ca-
Ulogi biblioth. sec. gen. Dresd. spec.^ II— VII. 8. Dresd. 1^^. — Rdf"
fenherg, Bar. de^ Annuaire de la biblioth&qae roy. d. Belgiqne. Ann^e
1849. 12. Brüssel. 1^^. — Leipziger Repertorinm der Litteralnr. Hrs^.
V. C. 6. Gendorff. 7. Jahrg. 1849. 8. Lpz. 10. — Sehonemannj C. P.
C, hundert Merkwürdigkeiten der herzogl. Bibliothek in Wolfenbattel. 8.
Hanno V. %. — Serapeuni, Zeitschr. für Bibliolhekiwisgensch. Hersc. ▼,
A. Naumann. Jahrg. 1849. 8. Lpz. 4,^. — Sitzungsberichte d. kaiserh
Acad. der WUsenscL zu Wien. 8. Wien 1848. 3. Hft. 1%. 4. Hft {*.
1849. Mathem.-naturw. Cl. 1-7. Hft., philos.-histor. Cl. 1-7. A %. —
8ymbolae literariae. Ed. doctor. in gvmn. Batavornm societas. Utrecht
Fase. VII. ]{. VIII. 1%. Verzeichnisse der ▼. Mich. 1848-49 neu ge-
druckten oder aufgelegten Bücher (Messcataloge). 8. Lpz. Weidmann.
A %. — Desgl. V. Hinrichs. k <^. — Litterarische Zeitung, redigirt tod
^. Brande». Jahrg. 1849. 4. Beri. 3.
Handschriftenkunde und Diplomatik.
Arwid»»on^ Forteckning ofver kongl* Bibiiotheketes i Stockholm is-
landsa Handskrifter. 8. Stockholm. li'^. — Catalogue des mannscrits
grecs de la biblioth^que de TEscurial, par B. Miller. Paris. — PeriZy
ü. n,f Schrifltafeln z. Gebranch bei diplomatischen Vorlesungen. 5. Hft*
Bandschriften. Fol. HaniiOT. 1^
Religionsunterricht und Erbauung.
Arnold j W,^ biblische Geschichten. 8. Basel. %. — Auszog aus P.
«f. ^efter^s einfacher Erklarg. d. bibl. Lehre nach d. Ordnung d. Kate-
chism. Luther's bearb. y. J. C. Irmiaeher, 8. Erlang. %. — Braungart^
J.y Allgemeiner oder confessioneller Religionsunterricht f 8. Frankf. a. M.
A. (8. Pädagogik), — Hoffmann, F., Christenthum oder Heidenthum?
Ein Votum in Sachen des Religionsunterr. in Gymn. 8. Neisse. <^. —
JfurCs, J. H.» Lehrb. d. beil. Gesch. 4. Terb. Aufl. 8. Konigsb. %. —
Lohmann^ Fr ^ Evangelische Religionslehre für d. oberen Cl. gelehrter
Schulen. 8. Wesel. %. — MiUler, A. F., Mit welchem Entschlösse sollen
wir das 3. Jahrh. unserer Anstalt beschliessen ? Predigt am Stiftungs-
feste der k. Landesschule zu Grimma. 8. Lpz. -^^. — Palmtt^ H., Lehrb.
der Relig. u. d. Gesch. der christl. Kirche f. d. ob. Cl. evangel. Gymn.
1. Tbl. 2. A. 8. Darmstadt. %. -^ Frtrt, L. A.^ Lehrb. d. Relig. f. d.
ob. Cl. Protest, höherer Schulen. 3. verb. n. m. d. 3 ökumenischen und
d. Augsborger Glaubensbekenntniss yerm. A. 8. Hannor. %. — ProUn,
A. £., Gesangbuch f. Schulen. 2. A. m. einer musikal. Beil. ▼. Anacker.
8. Freiberg, }. — Dess. Schulaltar. Betrachtungen, Gebete, Lieder für
Schulen. 8. Preib. 1 jf. — T}^baehy £., Lehi^uch d. christl. Relig. —
f. d. mittleren Cl. der Gelehrtenschnlen und für Confirmanden. 3. A. 8.
Fraberg. %. [Kirchengeschichte s. unfer Geschichte. Ueber d. theolog.
Litteratur aehe man AtiprecAl, F. W.. Bibliotheca theologica. 8. Oov-
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Religioiisgeacb. o. MyitdL — MMoiai. 6pn n. AHertb. 391
Religiontgeschichte oDd Mythologie.
Duhmsy Noarean mannel compleC de la mythologie comprenaot Ua
nyihorogiea grecqoe, rom., ^gypu Paria. 2% fr. — Eckcrmmm, JT.,
Lehrb. d. ReligionigeacbichCe and Mythologie der vorzfigliebaten Volker
d. Alterth 8. Halle. 3. Bd. D. Kelten. l/„. 4. Bd. D. Slawen. 2^. —
HeffitTf M. ff.t Die Relig. d. Griecb. u. Rom., Aegypter, Inder^ Peraer
n. Semiten. 2- verm. Anfl. 2—4. Nft. 8. Brandenburg, k % (Daraos Za-
aatse z. 1. Aufl. Bbend. ^k») — Sehwenck^ K^ Die Mythologie d.Aaiat.
Völker, d. Aegypter, Griechen, Römer, Germanen o. Slawen. 4. Bd. (Se-
miten). 8. Frkf. a. M. 2. — SioU, H. IT., Uandbocb der Relig. n. My.
thol. der Griechen. Nebst ein. Anh. ob. d. rom. Relig. Ffir Gymn. 8i
Lps. 1. -- Gerhard^ £., Ueber Agalbodamon o. Bona Dea. 4. Berl. 2.*
— Fater^ F., Der Argonaateniog aus den Quellen dargestellt. 2 IJfte.
Kasan. — Kchrein^ J., Ueberblick d. deatschen Mytbol. 8. Gotting. ^.
Sprachen und Lftteratnren.
Sprach Tergleichang and Linguistik.
Chav^^ H. J., Lexicologie indo-eorop^enne on essai aar la tcience
des mots sanscriU, grecs, latins, fran^ais, rosses, allemands, anglais etc.
8. Paris. 3. — Boppy Fr«., Vergleichende Grammatik d. Sanskrit, Zeod»
Griecb., Lat., Litth., Altslaw., Goth. a. DeoUchen. 5. Abtbl. 4. Berlin.
2% — SchoHy 9F.J Ueber d. Altaische oder finnisch tartarische Spra*
cheogeschiecht. 4. Berlin. %.
Orientalifiche Sprachen und Älterthümer.
Allgemeine "Werke. Indieations bibllograpbiqoea relatiTcs pour
la plapart k la litt^ratnre historico-geogr. des Arabes, des Persans et des
Tnrcs. (Par Frähn). 8. St. Petersb. 2. — Jonmal Asiatique. 4e serle.
Paris. 32 fr. — Zeitschrift der deutschen morgenlandischen Gesellschaft.
JII. Bd. 8. Lpz. 4. Inder. Sanskrit. Indische Studien. ZeiUchr.
für d. Kunde d. Ind. Altertbums. Hrsg. ▼. j4, fFtber. 1. Hft. 8. Berlin.
l^y^. — ^mmann, J., Ueber das Studium d. Sanskritsprache nebst Be-
merkungen u. Sanskriilitteratur. 4. Landshut. j. — JAska*s Nirnkta m.
d. NighanUTas hrsg. ▼. A. Roth. 2. Ha. 8. Gotting. t%. ~ Kalidasa,
Sacantala. Aus d. Sanskr. u. Prakr. übers, y. B. lUtwtL 2* Ausg. 8.
Zürich 1^^. — LüMwn^ Chr,, Indische AUerthumskunde. 2. Bd. Gesch.
▼. Bnddha bis a. d. Gopta Könige. 1. Hälfte. 8. Bonn. & 5. — Ris-
Veda, trad. d. sanscr. p. Langlois. T. I. Paris. 10 fr. — YA»navaIkyZs
Gesetibach. Sanskr. u. deuUch. Hrsg. y. A. F, Stenzler. 8. BerL 2%.
— yajurveda, the white by ji. fTeber, Part, I et II (3 im Ganzen). 4.
Berl. k Z, — Bugh o/ Bahar; consisting of entertaining tales in tb.
Hindostani. by Mir. Amman, 2. edit. — by Dune, FarheM. Lood. 15 sh.
Hebrftiseil. Der Orient. Berichte, Studien und Kritiken f. jud.
Gesch. u. Litt. Hrsg. y. J. Fürst. 10. Jahrg. 4. Lps. 5. — Dess. Bt-
bliotheca Judaica. 1. ThI. A-H. 8. Lpx. 4. — Ewaldy H., Jahrbb. der
bibl. Wissenschaft. 1. Jahrg. 1848. 8. Gottingen. 1. = De9$auer^ J. H.,
Leschon Rabbanan. Vollst, aramäisch- chaldalsch-rabbinisch -deutsches
Wort erb. Neue yerb. Aufl. 8. Erlangen. 1%. — Wiener^ ilf., Wörter-
buch cum Pentatench. 1. Hft. 8. Hannoy. ^. =? Hafner^ J. JP., Bedeu-
tung der Tempora zweiseitiger Sprachen. Mit bes. Rucksicht a. d. Hehr.
4. Neuburg. ^f^. — Dess. Paradigmata coniugationum rerborom linguae
hebraicae. 4. Pappenheim. Z^. — Hd%e^ F. J., de natura et mutua ra-
tlooe soDoram yocallum linguae Hebr. 8. Havnlae. f. — JUrtoiicAe, A,^
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S02 Aegypter. Cluiiidra Philol. n. AlUrthomtkunde.
Cbrei^ioni. b^br. 8. Pftrit. 2%. -~ STjer, ff», N«i geoHnetes Lehrgebäude
der hobr. Sprache. 1. n. 2. Tbl. Neu auFgeg. 8. Berlin. 1*^. = Dreeiu-
ler, M., Der Prophet Jetaja. UeberaeUt o. erklart. 11. Tbl. 1. Haiae.
8. Staltg. 1. — HeUigBttdt, Cemroent. in ecciesiasten et eanticani cant»-
corum. Fortaetsoog v. Manrer^a Cooim. IV, 2. 8. Lpi* 1. — itraeli
laaaci Jiber: Jetod Olam. Fundamentum mandi. Opua aatronomic. cele-
berr. Kdd. II. Gvldberger et L. HeMfiibrafli«. II. 8ect. 4. Beri. 4. —
PentaUuek. Uebera. o. comment. t. G. Saloman, 7—14. Liefg. 8. Kro-
ioachin. k % — Tharat Emei. Der PentaUnch im Texte nebat lieber-
aeteang hrag. ▼. J. Htmemmm. l.o. 2. Hft. 8. Berl. k %. IPhl».
nidlMb« Bargi9j J. J» L., m^m. a. deax inaer. puniqoea d^oovertea
dans Itle de Port Cothon. Paria. — Ewald, H., Üeber die neu ent-
deckte phonik. Inachrift la Maraeille (Abdr. aus d. Abb. d. Geaellacb. d.
W. in Gottingen). 4. GoUing. % AMyrIsoli« d. Samlejf recber-
cheaaar l*ecritvra con^iforme aaayr. Inaer. d. Van. Paria. Arftbtoell*
Schier, Cfc., Gramnaire arabe. 8. Lpz. 4. — Historia chalifatna AI Mo-
tacimi. Ex cod. Arab. nano primom ed. a Sandtnbcrgh MaHkie$€n. 8.
Leyden. 16^^ Nyf . — Ihn Badrown. Commentaire hiatorique aar le poeme
d^Jbn Abdonn, pobliä p. la prem. foia p. R, P, A. Doxy. 8. I^yden.
5fs. — Haß Kaalfa lex. bibtiogr. et encycl. ed. G. Fifigel. Vol. V.
1. HIfte. 4. London. ^ Kmjfi Conmentare «n Dalalat al Haiirin t. Mos.
Maimnni. Nach Handacbr. y. .9. ITerNitiRer. 8. Frkf. a. M. 1. — Wü^
Bienfeld, F., Geber das Leben n. die Schrirten dea Scheich Abo Zakari-
JB Jahja el Nawawi. Nach handacbr. Quellen. 8. Gotting. % — Za-
karija Ben Muharoed Ben Mahmod el Cazwinia. Coamographie. Hrsg.
Y. F. fFüBienfeld. i. Tbl. 2. Hlfte. 8. Gottingen. 3. Pervtoeli.
MenieuFi, oder Doppelverae dea Scheich MewUnä DacheI41-ed-dfn RAmt
Ana dem Pera. v. 6. Aoaen. 8. Lpg. 1%. TUrktoell« Bohilmgk,
O., Kriliache Bemerknngen xor zweiten Auag. y. Kaaem Bek*a tfirkiach-
tartarischer Graain. 8. Peterab. %
Aegypier.
BrugHk, A. Nomerornm ftp. veterea Aegyptioa demoticomm doeirina.
4. Berl. 8^. — ueas. Uebereinatimmiing einer hieroglypbischen Inschrift
yofk Phil& mit dem griech. a. derootiachen Anfangstexte dea Decreta ▼.
Roaette. 8. Berl. %. ~ Oliddm, O, A., Otia Aegypilaca. Lond. 7*^ ah.
— Lept^u», iZ., Die Chronologie der Aegypter. Einleitg. und 1« TU.
KriUk der Qaellen. 4. Berlin. 9%
CUssifiche Philologie und Alterthamskunde.
ZeltBeluriften. MUctllanea pbilologica et paedagogica. Edidenint
gymnasior. Hataror. doctores aocietate conioncti. Fase, I. Utrecht» 1%
(Fortsetzung der Symbolae litterariae, a. oben Samrodwerke). — TIm
dassical Moaenro. London. — Rkein>«chea Moaeom f. Philologie. Neue
Folge. 7. Jahrg. 4 Hfte. Frkf. a. M. k 4. Supplementbd ; a. Cfdiker. —
PhilologuM. Hrag. t. F. IT. SchnHdewin 3. Jahig. 4. Jahrg. 1. Hft. 8.
Gotting. Jahrl. 5. — ZeitacAr. /. die i^ilarfAunjirttaeaeftkafr. Heranag.
von Tb. Bergk u. J. Cäaar. 7. Jahrg. 1849. 6 Hfte. 4. Caaaei. 3.
Clesclilolite d« Phllol« u. Biographie v. miologen. Cr«»cr,
Frd.^ Diasertationia de graecia medii aevi atodiia pars prior. 4, StnI-
aond. %. — 0. Jahm, GaUfried Hermann, Gedachtnissrede. 8. Lps. \.
— Kogan AH,, ßioß avyvQafpilß nuQa tov Idiov, TluXiv ixdo^alg vxo
A. B. IlfvnsQ. 8. Bresl. % — Nekrolog auf J. C. Orelli. 8. Zürich. yV- —
Bpengelf L», Denkrede auf Johann wm Gott» Fröhlich, Rector des alten
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Grieddache 8pniciie aad LiUeraiar. S95
Gymn. in Mincben. 4. Manch, l. — WuHanann, Prlderici Jaeobni Isoda-
iio. 8. Gotha. % Methodisohe ■. pIMkt^ogiB^he lllehiifteii.
AUikn, T. Fi H.^ Ueber die Bedeotnng des Stod. des Griecb. Aiterth. f.
Philosoph. Bildg. in ^regenw. Zeit. 8. Nordhans. {. — Bortclmami, ZT.,
Kinige Benierlcongen fi. den Unterricht im Lat. u. Griech. a. Gymnasien.
8. Otdenb. % ^ Bäumlein^ IT., Die Bedeutung der klassischen Sutdieii
f. e. ideale Bildnng. 8. Heilbronn. j\. — - Krüger, G. T. >#., Di« Ein-
richtg. der 8chahioitgaben. Nebst Brlärg. v. Uorat. Bp. I, 14. 4. Braan-
schweig. %. — PtUmy Fr,, Ueber Zweck, Umfang n. Methode des Unter-
richte in den class. Sprachen a. d. Gymn. 8. Lps. ^. Sammel-
"werke. Hermann, K, Fr., Gesammelte Beitrage und Abhandlungen iw
klass. Litter. n. Alterthsk. 8. Gotting. 2. ~ Pauty$ Realencyclopadie
der dassischen Alterthumsw. Poriges, v. Chr. Wals n. W. 8. Teuffei.
103-116 Lf. (Prusias — Selon). 8. Stuttg. & %. — Sehaaf, Encyclopa-
die d. klass. Alterthnmskonde. 5. nmg. A. 1. Tbl. 1. Abth. Leitf. cur
Gesch. d. griech. Litt. t. JE. Hvrrmann, 8. Magdeb. %•
Griechiidie Sprache und Litterator.
Iiexfka, Allgemeine« Pmpe, W., Handwörterbuch d. griechischen
SIprache. 1. u. 2. Bd. 4 Lf. 8. Braunschw. 6. — Poiemtl'e Handwörlerbu
d. griech. Sprache, nea bearbeitet you Hose, Palm u. Kreuaüer, II. Bd.
2 Lf. (-. QQxafiotim) 4. Lpi. j. ~- Slephani Themurue. Tert edd. B.
Haase, G., et L. Dindorßi, Vol. VII, Pasc. 1. (— av(i(utccßaU(o). Fol.
Paris, k 3%. Granunatiken u. Hiliffunittel für d. Ilnteis-
rl^lt. Burckmrd, J, F. W,, Griech. ElemenUrbuch. 2. Aufl. & Beri.
•]i. — Buiemann, PA., griech. Grammat. 18. A. 8. Beri. 1. — £n^er, R^
Griech. Elementargramm. ins Poln. äbers. y. Morowski. 8. Breslau tV —
Jfolffl, AT., Anleitung z. Uebers. a. d. Deutsch, ins Griech. 2 ThI. 1 Cnrs.
3. verb. A. 2. Cnrs. 2. yerb. A. 8. Mönchen , a ^(. — Stkubart, H. fF.^
Griechische Schulyorschriften. 2. Ausg. 4. Bielefeld. %. — Siehelie, X,
Griech. Formenlehre f. Anfanger. M. e. Anh. n. d. homerischen Formen.
8. Bautsen, ^. (S. Homer.). ISehrlftwerke u. KrlJlQteraiiifii-
sehriften dacu* Herl», M., Ein philologisch klinischer Streifaug. 8.
Beri. ^. — Hkreekig, O, A., Annotationes criticae in comicos, Aesch^l.
Isocrat. Demosth. Theophrast. et Lucian; et A. B, Uirschig^ in Aristopbaa.
et Xenophont. 8. Utrecht, f. = Corpus opolog-etanim Christianoruro saec.
II. Bd. J, C. M. Otto. Vol. in. (JusUn. martyr. T. II) Ed. IL 8. Jena.
1} c= jiri$t€pkaiu» Acbamae. Rec. et interpr. est F. H, Blaydes. Lon-
don. 6 sh. — Sti^venoHj Examen de cinq com^ies d*A. suivi d^un tab-
leao synoptique des pi^oes d. ce poMe. Dijon. :=3 ArutotelU opera omnia.
VoL I. 8. Paris, Didot. 4. Metophys. Rec. et enarr. H. ^ontVa. Pars
posier. 8. Bonn. 8 (cpl. 4Ve). — — Ueber die Farben. Brlautert dnroh
eine Uebersicht der Farbenlehre der Alten Ton C. PranÜ» 8. München.
1. — FrilsseAe, J. Th. IT., Epistola crit d. loc qbsd. Ethicemm Eade-
meomm. 4. Lpiig. ^^. = Amani Äiexandrhd periplns maris Brythraei.
Rec. et brev. ann. instr. B. Fa6ricitis. 8. Dresd. %• = Arriani Fl. Ana-
basis. Erklart r. AT. SintenU, 2 Bde. m. e. Karte. 8. Lpag. l^V- (Samm-
lung ▼. Haupt u. Sauppe). c= Babrius, fablestrad. enfran^aisp. Sommer,
ayec I« text gree revu p. Fix, Paris. %. .= Bioms et AfoscAi carmina.
Rec. O. ttermannw, 8. Lpx. |. = Corpus «ertpfomm Aisfortae B« sontmae.
Vol. XLVL Histor. polit. et patriarch. CpoL Epirolica. Rec. Imm. Bek-
ker. 8. Benn. 1^4. t=r: Calltstratss s. Philostrat. == Cykliker. JVeleker,
F. 0.f Der epische Cyclos. 2. Tbl. (Supplementband cum Rhein. Mus.). 8.
Bonn. S% (cpt. 6). =t Demoithenei. Ex rec. G. Dmdor^, Vol. V^VII. 8.
Oxford. 22|. — Damosthenis PhUippicae. Ed. C. A. Rüdiger, d. Ausg. 8.
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394 Gricchiache Sprache und Litteraiar.
Lpi. 1 . — * — erste nnd sweite PhilippUche Rede lom Sckolgebr. Hrsg.
T. A, Dohermz (Ausgewählte Reden. 2 Hft.) 8. Halle, i. ~ — Olyii«
thiac orations; with notes and grammaticai references by Th. Merekevmr
Arnold, 12. London. 3 sk. = Dionia ComsU reram Romanaram libri LXXX.
Rec. imm. Bekker, 2 Tom. 8. Lpz. 6%. = Etffmohgieum Magnum. Ad
codd. rec. et var. not. instr. Th, Oauford, Fol. Oxford. 26%. ^:= Eunü-
pittt, 8. Philoatrat. = Euripide» Werke« Griech. mit metr. Uebersetaong
a. prüfenden und erklär. Anmm. t. /• A, Härtung, 12. Lps. 4. Bdcbn. t
Ore»tes. 5: Phönikerinnen. 6: Rasend. Herakl. 7: Bakchen. k 26l^N/• —
— tragodiae cum fragmentis. Versio latina ad novam Taacbnitsii edit.
ster. acconm. Tom HI & IV. 16. Leyden. ^1. — — Hippolytos. Texte
grec revu p. Th. Fix, 12. Paris. X% Fr. — — Iphtg^nie en Aalide.
Texte grec, avec nn argnment, des ▼ariantes et dea notes en frao^ais p.
Th. Fix et Ph. Lebaa. 12. Paris. 1%. — — Phoeaissae. Ed. Porson.
fid. nov. correctior London. 3 sh. 6 d. — SchoUa in Burip. tragvd.
Ex rec. C. G. Cobeti iterom ed. A. WUnchü, 8. Lpx. ^. — Gohel^ A^
Enripldes de ^ita private ac domestica quid senserit. 8. Munster. %. :=:
Exoerpta e Polybio, Diodoro, Dionysio Halic. atque Nicol. Damasoen. e
magno imp. Porpbyrogeniti digeatoraro opere libn ffc^l inißovitov reli-
quiae. E cod. Escorialenai a se transscripta interpretatione lat. et obss.
critt. comltatos nna c. locor. alquot i. eclogis neffl ctQivijg xai »enUäg ex
ipso cod. Peir«scian. emendat. C, A, L. Feder, P.' I: Polyb. Diod. atq.
l>ionys. Hai. Fragm. 4. Darmstadt. %. = Fragmente Historicomm Graecor.
coli. disp. not. et proiegg. instr. C. Muller, 8. Paris. Vol. H. Aoc. Fragm.
Diod., Polyb. et Dionys. Halicar, e cod. Escor, nunc prim. edita. Vol. JIL
A 4. (I— 111: 13*4). = Glyeae, Joann., op. d. vera syntaxeos ratioae, aoppL
Walxiani corporis rbetor. graecor. Bd. A. Jahn. 8. Bern. %. = Hero^
dolus, edited by 7%. Gaisford. 3 d. edit. 2 vols Oxford. 21 sh. —
Paul, AB., An analysis of Herodotos. 2 d. ed. London. 5 sh. — TVimer,
notes on H. London. := Hieroclea s. Pacbymeres. = Himerm» s. Phiiostr. =
Hippoerate»y Oeuvres corop'Mes — p. E, iAUrS. T. VI. Paris. 2%. -*
•^ ici(fi diQiov, vdcetmv %al xonmv. Griech. Urschrift, deutsche Uebera.
Anmm. Worterb. ▼. J. Rader, 8. Sulzb. 1%. — — Apborismi. In heC
Latijn en Nederdnitsch verlaald. Amsterdam. %. := Homeri IJias. In na.
Scholar, ed. G. Aenoth. Koch. 8. Lpx. % (Bibl. dass. graec. Reclam). —
— filiade. Texte revu aveo sommaires et notes en fran^ais p. Döbner.
12. Paris. ^ Fr. — — lliad, from the text of Wolf, with engli^h notea,
by C. C. Feiton. Boston — -^ Odyssee. Erkl. t. J. U. Fae$i. 1 Bd. ft.
Lpx. % (Sammlung v. Haupt u. Sauppe). — PraetoriuM^ F. IT., Freie
Uebertragung der Homer. Gesänge. Odyss. 3 Lf. 13—18 Ges. 8. Brf. 4
^. — Hundrup, F. C, Reallexicon over de Homeriake digte. 8. Kopenb.
1%. — JuMte, E.y disa. aur Torigine dea poemea attribn^ k Homere et
aur lea ocles ^piq. de Tantiquitä et du moyen ^e. 8. Brüsa. %. —
Kruger, K. IT., Homer. Formenlehre. 8. Berlin. %. ~ Pfajf, A,, Ants-
qoitatum Homerfcarnm partic. 8. Marb. j*^. — RolUn'M AnleiCg. den Homar
so lesen. Deutsch m. Zus. (V. Nüsslin) 8. Mannheim. %. t=r BjfpereideSt
Neu aufgefundene Bruchstücke aus den Reden, Hrag. v. A. BoML 8.
Halle. % (Abdruck a. d. Hall. Allgem Litt.-Zeit.). = Ignatu Epiat. Rec.
et an not crit. adi. J, Peter mann» 8. Lpz. 4. — Corpua Ignatiannm by
M. fF. Cureton. 8. Berl. 6. — Denainger, H., Ueber die Aecbtheit dea
biaber. Textea der Ignat Br. 8. Wnrzb. %. c=3 Corpaa inecripitionum
graecarum. Coli, ab A. Boekhio. Ed. J. Frana, Vol. IH. Faac. IL
Fol. Berl. 6%. — Faacicuiua fnacriptionnm Graecarum potiaalmnm, ex
Galatia, Lycia, Syria et Aesypto, qnaa apnd aedes celeberrimaa chartia
mandatas et nunc denao concinnatas — ed. J. K, Brnüie, Dublin. 24 ah. —
KcU, K., Zwei griech. Inachriften a. Sparta a. Gytheion. 8. Lps. -f^. =
henai qoas aupera. , omnia. Aoc. app. Ed. A. Stkrciu T. 1. p. I. ei
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AititalLsche Spracheo« Lateiaiscbe Sprache a. Lltteraior. 395
T. II. p. L 8. Lps. 4%. z=: hidori Characent statbmoA Parthicos ree. et
c br. ann. ed. B, FahriciuB. 8. Dresd. %. =: Isokrates Antgewahlt« Reden«
Paneg. a. Areop. Erkl. r. R. Rauehenttein, 8. Lpz. % (Samminng ▼•
Haupt Q. Saoppe). i= Justin. Mart. s. Corp. apologetar. = Krlnagoraa
T. Mytilene. V. E. Geüi, 8. Giessen ^^. r=: Lucian*$ Timon. Anacb.
Icaromen. Erkl. y. 6. F. Eyaell a. C. IVeUtmann. 8. CasaeL %. zz=:
Oratorea jiUici, Rec. — J. G. Baiter etH. Sauppe. Pasc. VIII. 4. Zürich.
Sabser. 2*= Paehymeria declamationes XIII, qaartim XII ineditae. Hie-
roclU tu Phüagrii grammaticor. (piXoyslmg max. part. ined. Car. Bote«
•onoifc. Paris. — Phüagriui s. Pachymeres. :=: Philo. Bücher^ J., Pbi-
Ionische Studien. 8. Tubing. %, = Phüoitratorum et Calliairati opp. Rea
utf. if^estermann» EunapH vitt. Sopbistar. Iterom ed. J. F. Bouaonade,
Himerii. sophist. declamationes. Ed. F. Dübner. 8. Paris. 4. =: lYofone
Werke. Gnech. a. Deutsch mit krit. u. erklär. Anmro. 12. Lpz. 8 Tbl.
Bippiaa I u. II. %. 9 Tbl. Lysis. %. 2 Tbl. 2. verb. Aufl. %. — — Apc
logie des Sokrates. Uebers. u. erl. t. F. A* P^ütslin. 2. verb. A. 8.
Mannb. %» — Lachmann ^ K» H., Die Unsterblichkeit der menschlichen
Seele nach den Yorstellongen Piatons und Panli. 8. Landshut. %. — My-
fios, Minoide, diagramme d. I. cröation du monde de Piaton, d^couyert et
expliqu6 en grec anden et en francais apr^ 2250 ans. 1. LiTr. Paris. —
Tehoraewiki^ C, F., de Politica, Timaeo, Critone, ultimo Platonico ter-
nione, iibror. d. legg. praecip. ratione habita. 8- Kasan. 1%. n^ Weber,
0,y Ueber Protagoras a. Abdera. 4. Marburg. {. s= Seholia vetusta in
Lycophr, Alezandr. £ cod. Val. ed. L, Baehmann, 4. Rostock. %. =
SophokleM Tragödien. Mit kun. Anm. v. 6. C. IT. Schneider, 6. Bdcben.
O. i. C. 2. Ausg. bes. y. J. WHsseheL 8. Lpz. %. _ ^ drama'a. M.
Einleitgen u, Anmn. f. Schulen t. ji. IVitzecheU 4. Bdch. Trachin. 8.
Lp*' ^- — *- ^rkl. y. F. W, Schneidewin. 1. Bdch. Ai. Phil. 8. Lpz.
'*k (Sammig. ▼. Haupt n« Sauppe). — — Antigone. Grieeh. mit Anmm.
n. e. Entwickig. des Grundgedankens n. d. Charactere. Hersg. v. j4. Jacob.
8. Berl. ^. — _ Uebers. t. J. J. C. Donner. 2. Bd. 3. neu bearb. A.
16. Heidelberg. |{. :=: ^epAoni Bvzant. Elbnicor. q, supers. Ex rec. A.
Meineckii. T. I. 8. Berl. 4%. = Themi$toclee. Habieh, H. Th,, de episto-
li« Themistoclis. 4. Gotha. %. — Theokrit. Greverus, I. P. E. Znr Wür-
digung, Erklärung u. Kritik Theokrits. 2. yerb. A. 8. Oldenburg, f. ==::
nttcydiffes, witb notes chiefly historical and geographica!, by the Täte Th.
Arnold. New. ed. witb mapes. 30 sh. = "Tiivoq slg ta yivi^Xuc -> 'irjaov
X^iaxav. Ex autographo« a. 1576 exarat. ed. Chph, Frey, 4. Gratz.
^,. c=: Xenophontie a. exstant. Ed. /. O. Sehneider. Tom. III. Hellen.
Bd emend. 8. Lpz. 1%. — — Anabasis. Erkl. v. F. nertlein. 8. Lpz. |.
(Sammig. v. Haupt u. Sauppe); — In us. scholar. ed. G. Aenolh.
Koch, 8. Lpz. % (Bibl. dass. gr. ▼. Reelam). — Ed. C. G. Krüger^
Com lexico graeco et germanico. 8. Berl. -ff (^^^ Lexicon allein ^^). •^
B. I to III, with Notes *- by Philipp, New ed. witb a memoir of
Xen. and Prolegg. embracing a Synopsis of geograpby of tb. A. from te
reiearches of recent traveliers. 12. London. 6 sh.
AUitalische Sprachen.
jiufreehi, S. Th.^ u. Kirchhoff^ A.^ die umbrischen Sprachdenkmäler.
4. Berl. l. Hft. 2%. %. Hft, 1%.
Lateinische Sprache und Litteratiir.
I^ciLlkA. Georgee, K, £., Lat.. deutsches u. deutscb^lat. Handvior-
ierbnch. 2 Bde. Lat.-deutsch. 10 Aufl. des Scheller'schen H. 8. Lpz. 3. -^
Hloi%^ A., Handwörterbuch der latein. Sprache. 4. Liefg. (« Cerasom).
^. Brannachw. k fg*— Schmalfeld, F. fF.» Lateimsch-deutaches Taacben-
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S96 Laitiiniflcli« Sprache and LHteratnr.
Wörterbuch f. d. aoteren Kl. d. Gyttin. 24. Eisleben, i^. GraflWill-
tlBCtae ISehrirten. BcUert^ F. IT., Lehrb. der latein. Sprach«. % Tbl.
& Bresl. % — Berger, L, Gramm, f. d. Unteriicht a. Gymn. 8. Celle.
%. — Vöderleiny C. , Hand hoch d. lat. Synonymik. 2. Terb. A. 8. Lpz.
1. — FeUbawch, F. S., Kleine lat. Schaigr. 3. A. 8. Heideib. 1. ^
Frtts«c&«, A. W.J Proflodiflche Regeln, fiin Bl. in 4. Lpz. ,V- ~ Greuer^
Lat. Schulgr. Formenl. n. Syntax planmasaig n. genetischem Prindp in
einander gearbeitet 1. Curs. 8. Gaben. J. — Kleile^ J. 6., Praktische Sie-
meatargramm. d. lat Spr. 8. Stnttg. 1. Curs. %. 2. C. % Worterb. f. —
JCnopfely F. A. G., Grundzoge der lat. Syotaktik. 12. Marburg. %. ~
ifttAner, A., Lat. Vorschule. 4. A. 8. Uannov. -^. — Miädemdorf, H^
B. GrüteTj F. L.^ Schaigr. f. sammtl. Gymn.-Kl. 1. Thl. 8. Cdsfeld. 1. ->
MoimUtUigy 1L^ L. Gr. snnacbst f. d. nnt. a. mittl. Kl. d. Gym. 8. Co-
nits. ^Ig. — PuUthey C. JB., L. Gr. f. ontere n. roitU. Gymoasialcl. 5. A.
8. Jena. ^. — SekinnagL, M., Pract Anwendg. d. lat. Sprachlehre. 2-
Grammatical-Cl. 2. Semester. 2 verb. A. 8. Wien. ^$. — Des. Pract.
Leitfaden b. Unterr. i. d. L Formen- n. Satslehre. 8. Wien. •^. —
Sekedej W.^ Vorschale an den lat Klassikern. 2. ThL Satslehre a. Lese-
Stacke. 2. A. 12. Bibing. % -- Scherling^ Chr. £., BlemenUrbuch der
I. Sprache. 8. Labeck. y^^. — SMenvlücker'» BlemenUrb. d. 1. Spr. 1. Abth.
8. A. rerid. t. J. F. W. Burtkard. 8. Munster, l^. — Siberti^ U, Schnlgr.
Neu beerb, t. M. MeUing. 7. fast anv. m. e. Worterb. Term. A. 8. Bonn.
%. — fFoeher, M. J., Die lat. Wortstellung. 8. Ulm. f Chrest*-
mftthieii» liese- n. ITebersetziuigniDttclier. ^uer,^., Sammlg. lat.
Lesestucke f. d obem Gymnasialcisssen. 8. Wien. ^o'»'~' Beu$eler, 6. JB.,
Masterstucke lat. Prosa. In 8 Abth. 8. Freiberg. f. — Chrestemaihia
latina i. us. auditorum philosophiae anni L et II. Bd. em. 8. Wien. 1%. —
Feldbau8ch, F. S,, L. Ubgsb. 3. A. 8. Heideib. % — Fränkei^ C, L.
Leseb. f. Anfang. 1. Curs. Initia Romae. 8. Dorpat }• — OUeke^ B.,
Lesebuch u Gramm, d. 1. Spr. f. Anf. bis s. Lecture d. Klass. I.Thl. a
Jena. J 1^4 19>/, — Gruber^ J. v., Uebungsb. s Uebers. a. d. D. i. L. f.
Tertia. 2. verm. A. 8 Stralsnnd. |^. — Hefner ^ J. «., Blementarb. s.
Uebers. a. d. D. i. L. 2. Curs. Syntox. 4. umg. A. 8. Manch. |. — ITcub,
J. C, Materialien s. lat. Coroposit. f. Knaben ▼. 10—13 Jahren, 2. Anfl.
8 Sluttg. fg, — Lat. Lesebach f« Anf., enthaltend sasammenhangende
Krzahlgen n. HerodoL 8. Meiningen, ^/g. ^ Müter^ J. C, Kleines lat.
Hiilfsb. f. d untern Gymnasialkl. 4. verb. A. 8. CeUe. %. — &M/er, J.
W,<i Propylaea. Lat. Leseb. f. Realscb. u. mitil. Gymn.-Cl. M. e. Wörterb.
8. Bremen. 1. ^ Sckulm, 0., Tifoctnium. 7. A. 8. Beri. %. — Seifert,
M,, Uebungsb. %, Uebers. a. d. Dentech. i. Lat. f. Secunda. 2. Tem. A.
8. Brandenburg. %, — Fenedig, ü., Die swoif Monate mit ihrea Blute«
u. Früchten. JS. Sammig. ▼. Deutschen A. sur Anwendung d. Lat. Spracht
2 Hfte. 8. Wien.%. Schriftsteller ■•BriftoteniDS0scdhiliteK
dWBU. Caesar. Ausg. ▼. Hinspeter. 2. verb. A. 8. Bielefeld. % = CW«.
/feil, H., Obss. critt. in Catonis et Varronis d. r. mst. libros. Acoed.
epimetr. crit. 8. Halle. 14. zz M. TulUi Ciceropts opera omnia uno toL
compr. curia secundis emendatiora et aactiora ed. C. F. No66e. Pasc
Vm-X. 4. Lps. k 14 (cpC Subscr. 5). — Kleine Ausg. Stereot. in 16.
35 Nrn. (aoch einzeln). 6j. — — orationes. C. corom. cons. et stad.
C Halm, n, 2: Or. d. imp. Cn. Pomp. Bd. Halm. 8. Lips. ]. — — orm>
tiones selectee XII. Alteram suam recensionem rec J, N, Madmg 8
Kopenh. %. — XIV. Bd. F. A. Edciteiu. Bd. XU. 8. Halle. %. —
Bpistolae selectae. Bd. A. Matihiae tvtum F. H. Müller, 8. Lps. lMi.
— Brutus. Mit erkl. Anmm. ▼. O. Jahn. 8. Lps. % (Sammking r. Haupt
u. Sauppe). — — Cato maior et Laelius. Scholar, in us. ed. Cm F.
Sü0e. Bd. nov. 8. IVIannheim. t\. — — Laelius. Text an dem Seyf-
fert'schen Commentar. 8. Brandenbarg. %• Gate maior. Med Porkla-
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Lateinifdie Spniebe und Lüientur. N7
ringar tili Skolongsdomeni tj^n^i. 2. Uppl. Ups«la. 32. bIc. — — d. offi-
ciis. Scholar, in os. iternni ed. O. T. Zumpi, 8. Brannschw. %. — — d.
off. Scholar, in ns. ed. C. F. Sü]^. Bd. dot. 8. Manoh. %. — TiucoL
Scholar, i. na. ed. C. F. Süjiße. Bd. nov. 8. Mannheiai. ^^. — Bittner^
F., de Ciceroniania et Amhroaianu officiorun llhria coiBnientat. 4. Brauna«
berg. ^. — Seyffert, M,f Bpiat. erit. ad C. Halm. d. Cic. pr. Seat, et
Sr. Sali. 4. Brandenbg. *j^. = ComeUu9 Nepo$, Brkliirt ▼, K. Nipperdey»
. Lps. % (Samnlg. ▼. Haopt a. Saoppe). = ^, CuriU Rufi d. r. g.
AI. libr. VIII. Bd. C. T. 2^mpt. 8. Braonacbw. 4. — Schulaugaba von
den», mit dentsehem Conmentar. 8. Bbenda. 1. — — Scholar, i. oa. ed,
a. jienoth. K9ch. 8. Lpz. %, (Biblioth. dass. lat ▼. Reclan), r=: Eutro*
jtti BreTiarinm, Bd. prim. cnrav. Basm^rten-Cruaina, alteraa A. DicIacA.
12. Lpz. 1« (ohne Noten jV*) — — '* ^'< *ckol- ^^- G, Aenoih. Koch,
8. Lpx. j^. (Biblioth. dasa. lat. t. Reclam). — Ekhert, O., VolUtandi-
gea Worterb. s. Botrop. 16. Breal. ^. =r Q. Horatü Ftacd opera. I.
na. acholar. ed. var. acript et comm. inatr. H, Düntaer, 8. Brannachweig.
li|. .- — Worka^ fllnatrated chieily froni tbe remaina of andent arta,
mrtth a life. By Henr, Hart. MHman. Lond. 42 ah. •— Ek. J. G., in
aatiraa Horatii comment. I, 1. 8. Lnnd. %, — OroUfend, B, F., achHfi>
atelierische Laufbahn d. Horatina. 8. Hannov. Vt« := Hand, F., antiqnae
in9crip€ione$ latinae. 4. Jen. j. ;=: Justini bist. Philipp, ex r«c. A. Gronov.
c. — notia ed. Italic, interpretat. yariaaqne lectt. ex doob. codd. biblioth«
Tanrinena. nunc prim. exoerptaa adi. Fr, Amulfiua, Tarin. 9^ L. :=
lAvii Andronid dramatam renquiae. Recena. E. C, C, Klu$mann. Para I.
Rndolat. %. = T. Liv, KreyBsig, J, 7%., Annotationea ad T. Lir. Pata-
▼ini libr. XLI~XLV ex cod. Lanrisheni. editoa. Acceaa. comm. d. T. Livii
reliq. ex Palimpaeato Toletano erutia. 4. Meiasen. 1^. = NoHtia digfd'
taivm — illuatr. E. Böeking. Pasc. IV. 8. Bonn. 2. := P. Ovidii Naao-
nia Faati: i^ith notea by Ch, Stanford, New ed. rev. Lond. ö^^ ah. —
, ^'ith introdnction , notea and excarsea. By Eeightley, 2* ed. Lond.
6 ab. 6 d. := A. Per«t«a Flaccna. Kiaselius A. apec crit. cont. A. P. Fi.
codd. macr. Leidena. collationera una c. animadTersioniboa in ei. aat. 1. &
Utredit. J. — Tartier, prodromua editionia A. Pera. Fl. criU et herm.
Notice bibliogr. aar lea tradoctiona ital. esp. port. franc. — dea aatirea
de Perae. Briisael. %. = Plauti, T. Macci, comoediae. Ex rec. Fr*
RiUchdü. T. J. (Triiiumm. Mil. glor. Bacch. Mostdl. Stich.) Prannm. B.
Fase. I. Trin. Fase. II: Mil. glor. 8. Bonn. & 1. — — Baed. acholar.
i. na. Fase. I. u. II. Bbend. & %. := Salustii opera by Jnthon. New.
edit. Lond. 5 sh. — — Catilina and Jngartha with notea and excnraea
by Th. Keighttey. Lond. 6%. ^ Fertig, M. C. Soll. ApotHnaria Sido-
fttU9 n. s. Zeit. 1-3. Abth. 4. Wurxb. k %. = F. PapinU SiatU Her-
cnlea Epitrap. C. comm. F. HandU. 4. Jena. ^. r^ Tertulliani, Q.
Sq^tifflil Flor, apologet. et ad nationea libr. 2. Bd. F. Dehler, 8. Halle.
2. := RMbbeeky O,, in tragicos Romanor. poetas coniectan. Spec. I. 8.
Bcrl. J. = P. yirgilü Maronia carm. Breviter enarrav. Ph, Wagner,
Bd. 11. em. 8. Lpx. 1^. — — Mit deutschen Erläuterungen Ton dema.
1—3. Hft. 8. Lpz. & %. — -^ — Chamber^s Bdncational Courae, claa>
sfeaf aection , ed by Drs. Schmitt and Znmpt. Bdinb. 4 ah. 6 d. — Ek,
J, G., ad F. Virgil. Mar. ex cod. membr. biblioth. acad. Lnndens. nun«
prim. cdlato varietaa. 4. Lund. 1%. DIehter ttbeAmvpt« Roma
bichterheroen. Sammlnng in Uebenetznngen r. J. Henning, 2 Bdchn.
Nene (Tit) A. 8. Lpt. 1. Mmehleben der I^at« Spr. a. I^atN
ntoten. Glossar, med. et infimae latlnitatia, condlt a C. Ihifresne. Bd.
O. A. L. HentBchd. Fase. XXX. 4. Paris, ä 2«*. — Bälde, J., earmina
lyriea. Rec. et Hl. B, Mittler. 8. Münch. 1. — Eichitadii oposcnla orato*
rla. Ed. A. J. Chr, fFeisaenhom, Fase. IV et V. (Schluaa). 8. Jena. 1.
(cpf. 5.).
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808 Litteraturgflch. AnU^oSt. a. eint. Dakst. 4« d. alt. Weit. Archäologie.
LitteralargefGhlchte.
Clrieeiilselie« Hamnanny s. Scliaeff*» Bocyclopadie. — Afutilr, E»^
Gefcli. d. griecb. L. f. Gymo. 1. ThJ. Gesch. d. gr. Poesie. 8. Berlin.
11/^ — Mure^ IF., ft criUcal history of the laoguage nnd literatnry of
ancient Greece. London. Longman. — Bugge^ traek af Tragoediens aeldste
Historie og det graesite Theatervaesen. Trondbjeai. — Honolcfsoii, J. IT.,
Theatre of the Greeics: a serte of papers relating to the history and ort-
Udsm of the drama. 6 th. edit 15 sh. IMmlselie. Borries, Ftan-
mer, Sehwarim tabulae chronologicae et synopticae lltterar. Romanar. osque
ad mortem Hadriani. Fol. Kopenh. 48 sli.
Antiquitäten und einzelne Darstellungen a. d. alten Weit.
Bstttfli^arien-Criisftt«, A,, Die Bargertogendea des Iclass. Alterthoms
nebst ein. Anh. aas Cic. d. Rep. 8. Lobaa ^ — Becker"» Erzählungen
aas der alten Welt f. d. Jogend. 8. A. Hrsg. v. Eekttein, 3 ThI. 8.
Halle. 2%. — Herman, üf. F., Ueber Gesetx und gesetzgebende Gewalt
i. Alterth. (A. d. IV. Bd. d. Abhb. d. Ic. Ges. d. W. z. G.) 4. GotUn-
gen. %. — Kapp, £., D. Heimfahrt des Odysseas f. d. Jagd. Mit 24 Hlzschn,
8. Hamb. 1^. — Kleutgen, X, Ars dicendi priscororo potissimom prae-
oeptis et exemplls illostrata. In as. inv. 8. Rom. 1%. Cirleclüaehe.
TiscAer, H^,, Ueber die Bildung von Staaten o. Bonden od. Centralisation
tt. Föderation i. alten Griechenland. 4. Basel f. ROmlsctae. Becker^
W. A., Gallas. 2. A. v. 9V. Rein. 3 ThI. 8. Lpz. 5^ — Becker, fT. A.^
Handb. d. rom. Akertbämer n. d. Quellen. Fortges. v. J. Mar^uardt.
II. ThI. 3. Abth. 8. Lpz. l^^. — Bojesen, C. F., Handbuch der R. Anti-
quitäten n. e. kurz. rom. Litteratnrgeschichte. N. d. Dan. t. J. Hoffa^
2. A. 8. Frkf. a. M. %. — Nägeld, Af., Studien 5. altiUl. u. rom ReohU-
leben^ Vorsch. d. rom Staats- u. Rechtsgesch. 8. Schaffhaas. 1 ^ 26% N^. -
üottlesy Programme da cours d'antiqoit^a romaines consideröes sona le
point de Yue de Tötat. Gent. %.
Archiologie.
Zeltaclirlfleil. Balletino delP Institute di correspondenza archeolo-
gica per Tanno 1849. 8. Rom. — Denkmäler , Forschungen und Berichte.
Fortseug. d. archäol. Zeitg. Hrsg. t. B. Gerhard, Jbrg. 1849. 4. Berl.
4. — The archeological iournal. 1849. London. — M^moires de la sod^^
d* arch. et de nomlsmatiqae de St. Petersb. P. B. de Köhne. Nr. VII— IX.
8. PeUrsb. 4. — Revue arch^ologique. Paris. Jährt. 30 frc. filn«
velne Scbrlften« Abbildungen von Alterthumern des Mainzer Mnaeum.
M. Brklärgeo. I. Grabstein des Biussus. V. K. Klein. 4. Mainz. A. —
fiöUicAer, K.^ Die Tektonik d. Hellenen. 2 Bd. 4. PoUd. 2%. ^ Broim,
JS.» Die Apotheose Homers in galvanoplast Nachbildung. N. Text. 4. Lpz.
3. — DauBtignjf, J, C, M., diss. sur Femplacement du temple dTAuguste
au conflaent du Rhone et d. L Saone. Lyon. — Deimies, G.» the dtiea
and oemeteries of Btruria. 2 voll. London. 42 sh. — Felioas'« Account
of tho Jonic trophy monameut at Xanthas. Lond. 5 sh. — Qerhard^ B ,
Zwei Minerven. 8. Berl. %. — JannMen, L. J. F., De grieksche, ronein-
sehe en etrurische Monumenten van het Museum van oudheden te Lei-
den, Kort bescbreven. 8. Leiden. — Kohne, B. o., Beiträge z. Gesch. n,
Archäologie v. Cherronesos in Taurien. 8. Petersb. 2%. — ÜnonRonf,
Chr.^ et J, de Witte. £lite des monum. ceramographiqoes. Livr. 82-^93. 8.
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Knnst^esch. im AJIgear. NmniBaatik. DenUcii« Spr. n. Litter.
Ptri«. — Lench^ L., Das sogen. Schwert des Tiberias. 4. Bonn. 1*4.—
Ramü Rochette, M^mofres d*archeol. coropar^ asiatiqae, grecq et etms-
qoe I. 8ar l'Hercole Assyr. et ph^nic. - 4. Paria. 4«^. -- Ravoin^, A.,
Exploration — de l'Algöne. Beaux arts, architect. ettcnlpt. Liv. X— XV.
Fol. Paris. — Repertorio oniver«ale delie Opcre delP Institnto ' arcbeoL
dall' anno 1834-45. Secondo e terso instro. 8. Roma. 4. — Sehöler
üeber griecb. Baukonst. Vorlesong als Grundlage f. den Unterricht 4*
Ecf. T^,. - Welcher, Fr. G„ Alte Denkmaler erklart. I. Die Giebel*
groppen n. and. griecb. Gruppen u. Statuen. 8. Gotting. 2%. ~. ZaAtt,
IT., Die schönsten Ornamente n. merkwürdigsten Gemälde aas Pomneii
n. Stab. 3. Folg. 1. Hft. Pol. Berl. 8 das Ganze, 5 eins.
Eunatgeechichte im Allgemeineo.
Baudenkmäler^ s. Geogr. allgemeine Werke. — Oailhahaud J»
Denkmaler d. Baukunst aller Zeiten n. Lander. Mit Frm. Kurier hrsiL'
▼. h. Lohde. 169.-92. Lfn. 4. Hamburg, k %. — Jong, S, d.rBijdragS
tot de Kenais der gothische Bowkuost of Spitzbogenstijl in NedcHand
2. A. 2. Lf. Fol. Amsterd. k ^%. — Kugler. F.. Handbuch d. Kunst-
ge»ch. 2. A, mit Zus. v. J. Burckhardt. 3. Hft. (Schi.) 8. StuUg. k 12.
— Atlas dazn. Begr. ▼. J, Foit, fortgesetzt y. E, Guhl n. J Caup^.
5 n. 6. Lf. Pol. Stultg. A 1}J. — Kunstwerke u. Geräthschaften des
Mittelalters o. d. Renaissance, hrsg. v. C. Becker n. J. o. HefHer. 5. Hft
4. Frankf. a. M. k 2|. — AfMoJf, H. AT., Archiv für Niedersachsens
Kaastgeschicbte. L 1. Lief. Fol. Uannov. 2. — Nagler, G K, Neues
Allgemeines Kunstler- Lexicon. XIX. Bd« 1-^. Hft. München, k 11^ Nc/.
-- PuHneh^ Denkmale der Baukunst des Mittelalters. 2. Abth. dl-il!
I-l«. 9. 1, 17-18. 6. — Qwmdt u. Schul», Beschrelbg d. im Pohlhofe
befindl. Knnstgegenstande. 8. Altenb. %. — ZcÄn, ZT., Ornamente aller
class. Knoalepochen. XX. Hft. (Schi.). Fol. Beri. k %%. (cpl. 63%.).
Numismatik.
Seltoehriften. Chronide the numismatic. Nr. 43 u. 44. London.
k 3% sh. — Memoire« s. Archäol. — Revue de la numism. Beige p p.
Ä Ckaltm, C. Piot et C. P. Serrure. T. IV. 8. BinaseL 4. -- Numis-
laatiscbe Zeitg. Red. J. Leitinumn, 16. Jahrg. 4. Weissensee. 2% ^=
CapP^j 17., Die Münzen d. deuUchen Kaiser u. Konige d. Mittelalters.
1. Abtbl. 8. Dresd. 3%. — Duehalah, A., m^m. sur les monnaies anti-
qoei, firapp^es daos la Numidie et d. i. MaureUnie. Paris. — Friedlän-
der, J., Di« Münzen der Yandalen. 4. Lpi. 1. — Itagotf, Essai d'une
Serie de medailles gauloises d^argent. 4. Aix. — SabaÜerf /, loonogra-
pkie d'one coUection choisie de cinq mille medailles rom« byz. et celtib.
1-6. Lifr. Foi. Petersb. cplt. 65.
Deutsche Sprache and Litteratnr, so wie die mit dem deutschen
Uaterricbt in Verbindung stehenden Lehrfacher.
Zeitacliiifteii. Archiv, friesis«, s. Geschichte. — — f. neuere
Spr., 8. moderne Sprachen. — Bericht an die Mitglieder d. deutschen
Gesellsch. so Leipz. Von K, Etpe. 8. Lpz. |. — Germania, Neues
Jsbrb. d, Berl. Gesellsch. f. d. Sprache. Hrsg. v. F. //. v, d. Hagen,
8. Bd. 8, Berl. 2. — Germania, Archiv zur Kenntniss d. deutschen Ble-
aienU in allen Landern der Erde. Hrag,^. W. Stricker. 3. Bd. 1. n. 2.
(•«IFtSI«
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400 DcBtscke Spimche und Lititontor.
8. Fficf. a. M. }. — ZdtMhr. f. deoCsches AUerth. Hrig, ▼. M. Um$ft.
VII. Bd. 3. Hft. 8. Lps. 1. — ü'toterbllelier. FoitseUung y. 1U-
fiecJb«'« miUelbochdeatscbem W«rterb. — Hoffwkmm^ F. F. L., Prakt.*
rmm. Wdrterb. der deatacken 8pr. 2. Anfl« 16. Leips. l^. — IVeber^
A.<, Handworterbncb d. dentacb. 8pr. 5. nmg. A. io 4 Lfgea. l.~3.
8. Lps. k % Fremdwörterbücher. 12. A. 16. Lpx. O. Wi-
gand. % — 12. Frkf. a. O. f. -* 2. Aufl. Villingea. f». -^ 2. vernu
Aafl. 16. Wiea. ^. — v. Jdelung. 11. Aufl. Hamb. 3^ N>e- — von
illl*l^ F., 8. Gera. ^. — Hoffnumn^ F. F. £»., 3. verb. A. 16. Lps. |^
^ Kuhn. Neu. yerb. A. y. iU Cteudtua. 8. Leipi. % — G. ü. Ahm.
2. A. 32. Rudolat. % — J. ire60r, 5. A. Coln. f — WMeiumannt
W, J'y 12. yerb. A. 8. Qoedlinbc. A. — Hmriei, G.« Ueber d. zaneb-
meade Bedurfn. d. Reinigung d. deuUcben Spr. von Fremdwörtern. 8.
Braanscbw. %, Sfnonymik. Me§er^ C« F., Handworterb. sinn>
yervrandter dentscbr. Aasdr. 5 Hfte. 8. Leips. ä {. — Petrin F. C,
SlnnrerwandUcbaften d. deutacben 8pr, 16. Sonderab. %• Öram-
mat. Sehrlften. Bauer, A., Syatemat. Handb. d. deoUch. Bpracbo.
2. mite. 8. BerL 1^. (cplt. S^g.). — Bonäi, Die grundi. Ortbograpb. 8.
Prag. ^. — DiUekeiner, J. >#., Populär- prakt deuUcbe Spracb- und
RechUcbreibangtlebre. 8. Leips. ^^. -^ Hahn, K, A.^ NeubocbdeuUcbe
Gramm. Die Lebre y. d. Baeh«i. n. Bndgen. als Versoch. 8. Frkf. a. M.
18% Nyf. -^ HeiUnghnmner, A.^ Die Spracblehre nacb d. geistbildea-
den Method. 1. AbtU. f. d. 2. ElemenUrcl. 6. Aufl. 8. Regensb. % ^
Hey§ej J, Chr., Theoret-prakt. deotseh. Graaun. 5. Aufl. neu bearb. von
JT. fF. L. Heye, 2. Bd. 2. Abtb. 8. Hannoy. 2l^. (cpl. 6%.). — Jahm,
J. Chr,^ Lehrb. d. deut. 8pr. f. Schul, auf d. 2. Stufe. 2. yerb. A. 8.
Hannoy. ^k- — •^<*«^ ^-y ^^^ Lehre d. deot. Spr. 8. Gotha. 1% —
OlawBkif £., Der Vocai in den Wurseln tentscb. Worter beleuchtet. 8.
Trsmeszno. }. — Feter, F. (^.^ Die ersten Grundregeln d. deut. Spr.
2. A. 8. Hanuoy. ^4* '^ Santo, G. M., Vorschlag zu e. obereinstimmea-
den Bezeicbnang d. deutsch. Deelinat. und Conjug. 8. DorpaL %• -*-
SeMnnagi^ M., Leitf. b. Unterr. in d. deutsch. Formen- n. Satzlehre f.
d. unt. Schalen d. österr. Gyron. 8. Wien, i, — SehwerdfegcTf Prakt.
Lebrg. in d. Spr. u. Sehr. 1. Tbl. 8. Gotting. %. — fFagner^ J. F.,
Uebungsb. für d. deutsch. Sprachunterr. 5. umg. A. 12. Essen. %. —
H^urtt^ A. J., prakt. Sprachdenklehre. 3. A. 19. Abdr. 12. Reütl. f..
^ ZeheUr , Af., Satzlehre. 12. Nordling. A. — Metrik u. Peetik«
Blaekert, G., Gmndzuge d. deut. Metrik. 8. Oldenb. y^. ^ BdUr^ £.,
Die deut. Verskunst. Lehrb. f. b$h. Amt 8. Lps. % — - GoM, A, F.
/., Leitf. d. PoStik f. ob. Gl. hob. Anst 8. ZiUlicban. %. Rket»-
rlk «. Stfltgtik. BanMnn. if., Hnifsb. f. deut. Stylnbgen, bes. 4.
mnndl. Vortrag. 2. yerb. A. 8. Berl. %. — Faikmamiy Chr. Frdr*,
Prakt. Rhetorik. 1. Abtb. 4. A. neu durcbges« 8. Lps. i^g, — — . ftilft-
stiscbea BlemeBtarb. 7. A. 8. Lpz. %. — Sekatt, H. A.^ Die Tbeor. d.
Beredtsamkelt m. bes. Anwend. a. d. geistl. III. Tbir. 2. Abth. 8. Lpz.
if. (d. Gze. 7f5.) Chrefltematlileai , Iiekrbaehev« Be»»-
beitaiiffeiir.d. Jug^ad. i^ocA, !V., D. Leseb. f. Gymn. U. Lehrst
2. Abtb. 3. A.. besorgt yoa A. Kobergtein. 8. Lpz. % Mittl, Lehrst
1. Abthlg. %. — Bäasler, F., Heldengeschiehten d. deut Mittelalters.
Ihren Sängern oacbenäblt 16. Berliu. 1. Hft. %. 2. H. {. -^ Bibliotb.
d. neust, d. Classiker. 3. Ster.-Asg. 40-^50 Tbl. 32. Lpz. k ^^. — Hone,
H.j Deot. Leseb. f. d. unt n. mittl. Gl. d. Gytan. 6. yem. A» 8. Coln.
4{. — Die dentoch. Dichter y. Gottsched bis an Goetbe's Tod. Von O.
L. B. Walg. 12. Hft. (Schi.). Welm. k%^ DsuUcblands BaUadea- u.
Romanzeadichter. Von Burger bis auf d. neueste Zeit Von J. Aacft.
2. Abtb. 2. nmjf. A. 4. Karisr. k 1^^. — D. Dichtungen d. Mittelalters
in vollst. Ansaugen u. fiearbeitgen y. F. W. Qrntk^* Neue nnf. A« 1.
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DMtseh« 8pnieba mid Edttmter.. 4§1
ö. 2: Hfl. 8. Stlebeft. i f. -^ Deafsch« Diditgcii m. RandseicIiiiaBKeti
deatfcbor Kanitlar. 1.-5. Hfl. 3. Abdr. 4. Dfisfeldorf. k %, ^ DUek-
hof, 6., ^anmilff. y. Matterslocken deot. Prosa n. Poiiie. Hfilfsb. f. d.
UoCen* in d. niiitl. «. nnt CK 2. Term. A. 8. Munster. A. — JBcftfer-
meyer. Aosw. d. Gedichte f. gelehrt. 8ch. 6. Terb. A. t. Jt. Bmke. 8.
Halle. 1%. ** Bhrentempel d. Dichter y. Luther bis lor Gegeaw. Kern
d. Poesie. Hrsg. y. /. Henning, 8. Haaborg. %. -^ FattensteJn, C. «.,
Das Bach d. Kaisersagen, Burg- und KlMtermarchea. Nene any. A. 8.
8cbw..HalJ. 1^. ^ Preudenbergy IT., Deat. Leseb. % yerb. A. 12.
Koblent. 1. Cors. % 2. Cors. % -^ Ooddre, K^ 12 Bncher d. Dlchtg.
T. Sebastian Bnint bis aaf d. Gegenw. 2 Abtbigen. 8. Lps. k 1% —
CroetMiC, F. J.f Dent. Declamir- o. Leseb. 8. Königsb. %. — • Grumery
Sinnmann a. WUdermutk. Dent. Mosterstacke s. Uaterr. in d. Mnt-
tenpr. 1. Abth. Stutlg. |. — Gruppe^ O. F., Der deot. Dicbterwald. 1.
V. 2. Tbl. 8. Beri. 1% ^ Hnkm, E. J., Aoswahl a. Ulfilas. Mit e.
Worterb. ■• e. Gmndr. rar goth. Baehstaben-i> 0. Flezionslehre. 8. Hei.
delberg %, -*^ Hoffmmm^ Fr»,^ Deot. Sagen f. d. Jogd. neo baarb. 2 —
4. Bdcbeo. 16. Wriesen. k% -^ Jngendbibliotbek deot. Classiker. Hrsg.
▼. F. OrOU. 66-71. Lfff. 16. Xps. & %. — Kdkrein, /., Deot. Leseb.
mit aachl. o. spracbl. Krkiargen n. yielfachen Anden tangen ao e. prakt.
Uaterr. in d. dentach. Spr. S, Lpa. 1. ^ Dta*^ Proben d. deot Poesie
V. Prosa y. 4. Jahrh. bis in d. HUftia d. 18. 1. Tb. 8. Jena. ^. ^
Krieger, Dietrich, Etxef, Der bomel^ne Siegfried. Altdeotfche Voikssa-*
gen o. d. mittelhd. Gedichten f. Knaben ers. 3 Thle. 8. Berlin. k% —
Ltkmmnn^ L, J. O, L., Deot. Leseb. fnr Gymn. 0. höhere Bärgeraebul.
1. Tbl. 5. A. 8. Daniig. %. — Deot. Leaeboch. V. d. Lehrern des V.-
Yi.JGjmn. so C5ln. 1. Abth. % 2. Abth. %. — hen^ck, altdeotschea
f. höhere Lehranstalten. Hrsg. o. mit d. nSth« Worterktäraen yersehen
y. A^ Benmemherget, 8. Helle, f. — Leaedam, H, •., Deot. Leseb.
1. Bd. 8. Dorpat. %•'— OHrogge^ C,^ Deot. Leseb. Blementaronrsas.
3. yer«. A. 1. Cdrs; 7. A. 8. Hannoy. ä %. — OeUrwald, K. IT., Br-
xabhmgen a. d. alt. 'deot. Welt t d. Jogend. 2. Tbl. (Siegfried ol Kriem-
bide). 8. Halle, f. 3. Tbl. Waltor y. Aqoitan. Dietrich 0. Bcke. %, _
Tag*«!, a, GeroMinia. 2.yerb. A. 8. Lpi. 1|. -^ HTacItemagel, K. E P..
Deot. Leseb. 1. Tbl. 9. Abdr. 2. ThI. 8. Abdr. 8. Stnttg. k % f
UttttraturffCMehlchte* Blnm, C. F., D. Wesen n. d. Beruf d. d.
Ua. 8. Frkf. a. M. {. — Gdwer, H., Die deot. Nationallitter. 2. Tbl.
2. niag. A. 8. Lpi. 2. («pL 3%.). -^ Gerointts, Handb. d. Gesch. der
poet. Natienallitt. 4. A. Lpa. 1%. •— Jh$eanü M Banner. J. G., Die
deot. Nationallitter. d. gesammten Lander d. öaterr. Monarchie. 1. Bd. 8.
Wien. 2% — fPeher, G., Die Geach. d. deot. Litter. im Grandr. 8.
Lps.%. Utteratar* jinaieetm AngUhSananiea, Selections In prosd
uid yerae from the Aoglo-Sanon literatnre; with an introdoetorr etbno*'
logical essay and notea critical and explanatory bj C, F. Mlipatein.
2 Vols. 12. New-York. 17 ah. = Caedmon d. Angelaaehaen bM. Dich-
tongen. Hersg.' y. K. W. Bouierweek. 1. Abthl. Teit m. Facsin. 8. El-
berf. 1%. =3 Abrahams a St. Clara aammtl. Werke. Linden. 77. Hft. %.*
==: Denftmahla dea Mittelalters. St. Gallena oltdeotscAe Spracheehätge.
Hrsg. y. H. Hatiemer, III. Bd. 6. Lf. (Schlnss). 8. St. Gallen. 1/^ =±=3
DieUiek «. Alnpeke, liyland. Reirochronik, in d. Hechdeot. abertr. o. ro.
Anmm. yera. y. JB. Meyer, 8. Reyal. 2. =: fP'. v, Bsekenback ^ Titarel
B. Pardyal. Uebers. y. AT. Sfmroclt. 2. A. 2 Bde. 8. Stottg. 2. ^=:
FaneUaget Feter, Fra., D. Litter. d. Fanstoage bis Bnde 1848. Als
Macr. gedr. 8. Lp«. %. — Sekeikie, J., Das Kloster 11. Bd., 41.-44.
Zolle. Die Geschichte y. Faost in Reinen nach d. eint, bekannten Bsr-
enpl. y. 1587. 16. Stnttg. k 3%. — Dess. d. Schatimber in d. litter.
B. bildi. Selteohtn« 6.-8. ThI. Die dentach. Volksbocher y. Faoat. Von
if. Jükrb. f. PkU. u. Päd. od. KrU. BibL Bd. LVU. UfL 4. 26
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40i DMtMhe Sprache md Uttoratar.
ji. ff. RMOim^Mddegfr. 8. Bddui. 16. If. n FUkU. Bmm, W. /. O.
Fichte a. seine Besiehg. %. Go^eowart d. d. Volk«. 1. Tbl. 1. a. 2. Bd.
8. Halle. 5}. — iloffmann, J. C, Plcbte'a Reden an d. deutsche Volk
im Hinblick a. d. Gegenwart. 8. Nnrnberg. %• :=:: Fi$ehorf» geistl. Lie<
der. Hr#e. ▼. G. e. Heleio n. J. Z^ker, 16. Berlin. 1%. =: Dentacbe
Gtdiehie 3. XL i». XiL Jakrh., anfgefnaden zn Voran in Steiermark ■«
m. e. Binieit. n Anm. hrsg. ▼. J. I>iemer. 8. Wien. 3%. r=^ F. Ger-
Aordt'« geisU. Lieder. 2. A. & Stottg. %. = Gatk€. Jimnmnn, W.^
G'a. Verdienate um unsere nationale Bntwickig. 8. Lpt. <^. — Aus 6'«.
Leben ▼. e. Zeitgenossen. 8. Lps. ^ — Aus G's. Leben u. nb. Swe-
denborg. Mit Vorw. T. Dvhutg, 8. Wism. \% — C«rM«, C. G„ Gdtb«
n. f. Bedentg. f. diese n. d. künftige Zeit. 8. Dresd. ^^. ^ Duntmw^ J?.,
Studien su G*s. Werken. 1. Bd. 8. Blberf. 2^^. — E^wA, G. Ft^y Ueb.
G's Torquato Tasse. 8. Rinteln. {. —- G*s. Briefe an Leipiiger Freunde.
Hrsg. T. O. /bAh. 12. Lpx. 2. — Goth. in Berlin. 8. Berl. %. — GTe-
goroviu9, F., G*s. Wilhelm Meister in s. sodalistiscken Bleimenten enC-*
wickelt. 8. Konlgsb. 1. — Franl 8. C. t. Klettenberg. Reliquien n. Br-
läutergen. su den Bekenntnissen einer schonen Seele. Von /. M* Lmp*
penberg. 12. Hamb. 1. — Loeknar^ O. IT. K,, Welche Bedeutung hat
G. f. d. Schule? Rede. 8. Nnmb. y^. >~ Amne, K. F., G*s. Jphigenie.
G. u. d. griech. Altertk. 8. Lps. % — Sckäffer, J, W,, GSihe. Rede.
8. Bremen. 6%. Njif. ^ «ollou. F., Ueb. d. 1. TM. v. G*s. Faust. 8.
Schwerin, y^. — VMof, H., G's. Leben. 8. ThL 16. Stnttg. A 1. ^
ITetfse, C. H., Binleitende Worte lur Sacularfeier G*s. 8. Lps. -f^. —
ITetiig, Gh., Zum 28. Aug. 1849. Reporter, r. Urtheilen d. Zeltgeneaseu
nb. G. Supplem. su G*s. Werken. 16. Weimar. 1%. £=: HM^mbueh ▼•
K. Simroek. 6. Bd. Die beiden Dietriche, Rabenschladit. Die Heimkehr.
8. Stnttg. 2. == ü. 9. Huttm'B Jugenddichtgn. Hrsg. Ton E. Mimek.
2. unv. A. 8. Schw.HalL Subscr. 1. Ladenpr. 1%. r=: JmeoU, F. fi.,
in Verhaltn. su s. Zeitgen., besond. su Gothe. Von Jfif. F. PsyeJ». 8.
Frkf. n. M. 1. =r JMsereAronOc. Der Keiser n der Könige Bnoch. N.
12 Tollst. «. 17 nnvollst. Hdschr. sum 1. Mal hrsg. ▼• H. F. Mmtnuam,
1. Tbl. 8. «uedllnbg. 8%. (Biblioth. d. gesammerten d. N.-Lltt. 2. Abth.
4. Bd. 1. Thl.). — D. K.-N. d. ältesten Hdscbr. des SÜftes Voran brag.
▼. J. /Hemer. 1. Thl. Urteit. 8. Wien. 2%. ss ATont n. seine Tischge-
nossen. Von einem ders. Hrsg. t. AetiscA. 8. Konigsbg. %, zrs Eermtr^
/., Das Bilderbuch aus meiner Knabenseit (1786-1804). 8. Braunschw.
2. c= Das IßreAcaüeii d. Reformationsselt d. 16. Jahrh Von K. Afosdbe.
8. Labeck. %. •— Legende y. Ritter Herrn Peter Diemringer ▼• Stau*
fenberg In d. Oitenau. Hrsg. v. SsAonesMmn in 100 Merkwürdigkeiten.
5. Bibliothekswissenschaft. ^ Leumg. Danaü, Tk. W,, G. B. Lessing,
i. Bd. 8. Lps. 3%. =s Das alte auf unsere Undentschen gedichtete LM-
Um nach Form n. Inhalt, so wie über livland. - deutsche Volksdichtung,
Volkssprache n. Verwandtes. Von E. Pabit. 8. Reval. % z=z FHedr,
«. Logmi u. s. Zeitalter. Geschildert in e. Auswahl a. s. S'nngedicfaten.
Frankf. a. M. ^ = Ueber Afnroeiliis Burdfig-srlensts. Von /. GroMa
(Abhdlgen d. Akad. su Beriln). 4. Berl. % = George «n^tmw, d. Sitt-
ger d. Hohensoller*schen Dynastie. Li'terargesch. Skizae im BLahmen d.
16. Jahrb. ▼. A. FürHaihaupi. 8. Beriio. %. = «cAtiler. E Grvat,
Schiller. Neue wit. A. 12- Lps. 1%. = Spee^ J., Fromme Lieder, ä.
heut. Sprachweise angeeignet m. e. Biogr. o. litterargesch. Binleitnng ▼•
W. SmeU. 12. Bonn. %. = TheopAiVus. BrI. u. hrsg. t. L. Afmiller.
8. Quedlinbg. %. (Biblioth. d. ges. d. N-Litt. 1, 27). z=z ülJUmM. Hakm^
s. CAresComotAien u. s. w. — Aelteste Denkmale d. deutsch. Spr. erliai-
ten in Uifilas. Von /. GaugmägigL 2. A. 2. Thl. 8. 2. = GenM-
maniens Völkerstiromen r. FtnneiMdb. 2. Bd. 5. n. 6. Lf. 4. BerL A ^
= D. d. FolMiieAer, gesammelt o. in ihrer orsprnngl. Echtheit wieder*
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Neuen ^ndm li« deien' UUcntareH. 409
berceHellt t. E. Smtödt. 3.-6« Bd. Fritf. ■. BL i 1%. XXIX. Hft,
XXX. A. » roUuramaw. Hrsg. ▼. O. L. P. JTol/. 7. ■• 8. Thl.
Neuere Spraehen ond deren Litieratareii.
Archiv f. d. Stadioai d. neaeren Sprachea n. LlUeretoren« Hng. t.
Benig n. Ftefto/. V. a. VI. Bd. Je 2 Hfte. 8. Elberf. 4 Hft. 1.
Bomaalsehe ISpraehen. FimA«, ^.^ Die romaoffcheo 8pr. in ihrem
Verhftltn. lor Latein.. 8. Halle. 2%. nrovenfallaeli. BHnek^
«ejery £., Blaneoleie a. d. Werlcen d. Troabedonrs. Nebit proTen^al«
Gramm, a. GleMtr. 8. Halle. 1. — Himwat^ 8. T., Vocabniaire fraa-
^da-proTen^aL 4. DIgne. 3 Fre. Frans« Sprmehe m« Iiitterm«
inr« Iiemikm. Bowte» P. C. F., dictionnaire nniversei de Ja lail-
£e fran^. av«: le latin et T^^tymologie. 12. Bd. 4. Paria. 6Vb* — FtUtr^
nUcb-engL-frans. Taaohenworierb. 3 Thle. 82. Lps. k 13^^ N^. ^
Volbt. Haadwerterb. d. deutschen, fran». n. engl 8pr. 4« Anfl. 8. Lpi.
Brockh. 2%. -* Mjortm^ J., Neues dentsch-Crans. n. fraas.- deutsch Ta-
adienworterb. 26. durchges. A. 16. Lpi. %* ^ MoU^ N. Worterb. der
frans, n. denUch. Bpr. 2 Thle, 8. 8Ur.-A. 8. Braonschw« 2. — Dess«
Tascbenwerterb. 5. 8ter.-A. 8. Ebend. 1. — SraMaer, £.. petit diction-
naire des synonymes frauf . 8. Paris. 1| Pr. — 7Ai6a«l, Vollst. Worter-*
buch d. frans, a. d. 8pr. 14. A. 8. Brannsohw. 2, Ormmmatilf,
Ahn^ P., prakt. Lehrg. snr Erierng. der frans. Bpr. 1. Cnrs. 42. A^ VI*
Coln. ^. ^ — Handb. d. frani. Umgangsspr. 10. A. 8. Coln. % —
AlmtUdif Elements de conversation. 2. Bd. angm. 12. Berl. i« *- Bap-
ikUf J,j Kleiner Lebrenra. franxes-deutsch. 2. A. 16. Berl. fy» — Bnßu-
«eis, h. J.f Lehrgang f. d. Untorr. in d. fraas. Spr. 8. Berlin. %.. — »
-7- frans. Sprachlehre f. Schulen. 8. Berl. %. ■— Berg^ G. o. d,^ Prakt«
frans. Sprachlehre. 3. nnv. Anfl. 12. Hamb. H- — Bord^ A»^ Gramnmire
fraa^. 5. Bd. 8. Stnttg. %. — Beiiyt, le matire de fran;. 1. Th. 8. AU
lona 1. - CoUmmnnj £., Frans. Gr. f. Gymu. a. Stud. Nach F. Diets.
24letste) Abthl. 8. Marburg, cpl. 1. — Conjngaison des verbea r^gnliers
et irrdg. 8. St. Gallen. ^^, — Eberhafdy G. A.^ Hnifsb. f. den ersten
Unterr. im Frans. 2. Abdr. d. 3. verm. A. 8. Lps. % — Fä$eh^ P,
Veriibgn. snm Unterr. im Frans. 8. Basel. A. — FiedUr^ £., Das Ver-
hüto. der frans. Spr. snr lateinisehen. Leitt f. den Gymn.-Unterr. 8.
Zerbst %. -*- Grammaire pet. prat. d. I. I. fr. 12. Strasb. /(f. — Harpe^
de In, Manuel de la langue frany. 8. Berl. ^. — flarmumn, F^ Ble-
meatare Vornbgn. sur prakt. Erlernung d« frans. Spr. 2« term. Aufl. 8.
Lpa. ^. — Hoffmmm, J., Conrs dl^mentaire d. 1. 1. fr. 2. A. 8. Berl. %
— J(Misse0icme, F., Prakt Blementargr. d. frans. Spr. f. d. uat. Cl. d.
Gymn. 8. Meiningen. |. — Ifampmaim, O., Gram. prat. d. I. I. fr. 12.
Strasb. A. — K^Uer^ JT.« Elementarmethode d. fraas. Sprachunterr. für
Deutsche in 3 Thla. 3. Thl. 8. Zarich. %. (cpl. 1%0* — ^««ugr, &t kL
frans. Schulgramm. Neu umg. Aufl. 12. Burgdorf. f. — Lemoiitofi, J. B.»
Lebrb. d. gesamm. fransos. SprachwissenscS. nach Jaootot*s Meth. In
5 Bdn. 16. Pesth. 1. Bd. 4. umg. A. 1%. 2. Bd. ^. — Mockat, J. B.,
Frans. Sprachlehre. Hrsg. Ton 6. Xre^ot. 21. A« 8. Wien. 1« — Mi-
cAceUf, C,f Theoret. n. prakt. Elementargramm, d« frans. Spr. für den
Selbstanterr. 8. Guben. ^. — JVocf €t.Chap§alf nouvelle gramm. fran;.
40. ed. 12. Brüssel* % — Ploef«, C, Cours gradu^ de la fran;. en 6
partes. 8. Berl. 2. Part. ^g. 3. Part. % — SekmiiM, B.^ Frans. Sie-
menUrb. 2. erw. Aufl. 8. Berl. %. ^- Mdeiutueker's Elementarb* der
frans. Spr. Nr. II, 7. rer. a. Torb. ▼. Fr. Aempd. 8. WeseL "
Sciigf M., Die moderne Pariser Uaigangsapr. 3. A. 16* Berlin.
26*
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404 Neuere Sprachen n* deren UUenUnreii»'
Seyerlmy /., Elementarb. d. frans. Spn nach Seidenftuckcr. 8. Stattg.
\. — StieffMUf W*y Lebrb. d. fran«. Aasspr. 5. A. JS. Berlin. •^. —
«
ocabalaire systemat. fran9ois-aIleinand. 6« edit, 12. Berl. «^. — jjkur,
M.y Gleichieitiger Unterr. la der deatsch. u. frans. Spr. fSr Gymnasien
n. s. w. Nach Becker n. Wurst 1. Curs. 8. Wien. %. % Cora. %. —
Taille»^ C.n KersgefaMte frans. Gramni. 4. A. 3. Hft. 8. München. %.
fFMert, G. E, A,^ Handbuch d frans., engl. n. deuUch. Umgangtspr.
2. verb. A. 12. Blelef. ^. IiltteratorgMCliichte. Afofc«, M. S.,
histoire d. I. 1. fr. BrSsset. 1. — Nuard^ D., histoire d. 1. 1. franp. T.3.
Paria. 7% Fr. — PimeAe, G., portrmiu lit^raires. 2 foU. Par. liS^Pr.
— A* flnetf ^tndea de I. franc. an diz-nenvi^me ai^de. T. I. Paris.
. 7*4 Fr. AaMaben frans. Schriftoteller, Iie«e- nna
Cebemetsiiiig:«btt€lier. J^erTum, ramidesenfanUetdeaadolescents.
Bllt WSrterb. 8. Quedlinb. ^^ — Biblioth^ue amüsante de la jennesae.
NottY. ed. 16. Lps.3. — Braunhard^ H. fr,. Handb. d. frans. Spr. und
Litt für alle Cl. der Gymn. 1. Lfg. 2 Abthlgen. 8. Brf. Bnbscr. k %.
Cftariier, A»^ Leotorea — ä i*naage dea et. moyennea et Inf^r. d. Gymn.
2. Bd. 8. Dresd. %• — Cleft« n. Hanamg^ Frans. Leaeb. f. d. miitl.
Cl. bobelper Lehranat. 8. Lüneburg. %. — Dwuhrji^ Ckr^^ Rome an
m^Ie d* August. I. e. f. d. Schule bearbeiteten Anasuge mit Anm. ▼• C.
Boekel. 8. Göttingen. 1. — £tsenm«nfi, Grüner n. BUd^rmvth, Dentaeh.
'Muaterstficke sur atnfenmasaigen Uehg. in der frans. CompesiUon. 8.
Stnttg. {. Frans. Text dasu. 1. — £lite des classiqnes franc. avee dea
notea dea meilleura commentatenrs. P. p. A. Schwalb. 6er. 1. Tom. %
Le Cid, p. Corneille« T. 3. Meliere, le misanthrope. 12. Basen, k %.
— Fleurif, L., bist, sainte et da nouTeau testament Mit Brianter.
nnd Wörterb. v. C. Sekmobtl. 8. Leipsig. J. f. JI. % — Flmian^
Gulllanrae Teil. Neu hrsg. mit Anm. n. WSrterb. ▼. C. SehmAel 8.
Lps. %. — Fr«nce, la elasalqne. Nnma Pomnil. p. Florian. 16. Lps«
B. Tancbnits. % — Fränkl, S.^ Anthologie iri. Prosaisten des XVIli.
n. XIX. Jahrh. Beerb, als Handb. s. Uebers. ins Frans. 1. Curs. 5. A.
8. Berl. ^k^^ ^^ Stufenleiter, Uisbnngn. s. Uebera. ins Frans. 1. Cars.
4. A. 8. Bbend. %. 2. Cora. 3. A. %. — Hoehtten^ B., Uebungn. snm
Uebers. ans d. Deniseben ins Frans. Anbang su KnebePa Schnigramm.
ö. umg. A. 8. Koblens. % — lieler n. Nolte^ Handb. d. frans. Spr. ■•
Litter. 1. Tbl. 10. umg. A. 8. Berl. 1^^. <— Krämer^ H, C, Frans. Ue-
bnngsb. sum Gebr. d, untern Cl. d. Gymn. 8. Coire. ^. — iia/eiilsilRe,
Fabiea. Zum Sehnl* n. Privatgebr. beerb, y. C. Sehnaheli 2. unv. A. 8.
Lps. *fg. — Aftfsda fran9ais, noovean. Choix d. litt, tir^ des meilieore
anteora p. O. L. B. Wolff et C. Schute. 9. Ann^. 4. Bielef. 2. — An-
bellt, Frans. Leaeb.- 8. Meraeb. %. — A^perfolre d. Ikeaire fnmf. k
Berlin. 8. BerKn. V. Hugo, Manen de Lorme. 2. Bd. %. — D^amt«
giere iet Armand, Le ehitean d. m. ende %. — Clairville et Cordiex
La proprl^t^ e'eat le Tel. %. Clairville , Cordier et A. d. Beauplan :
Las grenouilles, qoi demandent un rol. %. — Sdkula, C, Frans. Leaeb.
für untere n. mitti. Cl. 8. Bielef. |. -^ Stehr^ G. A,, Anleit. s. Uebere.
aua dem Beut, ihs Frans. Neu beerb. ▼. C. H. Ciuuti. 3. A. 12. He»*
hurg. f. - Tkedtn jfrtm^, p. p. €. StilM%. 82. Bielef. ä ^. — Den-,
nery et Clement. Normte. B. Arege: Lea aristecrates. B. Scribe: Louise.
P. Corneille: Le Cid. Scribe et Vamert O amtti«. Ptoard: M. Mnaer4.
-*- Fjnat, ^., Chrestomathie fr. 5. Bd. 8. Basel. 1. Italleiiteeb«
SpvAClie a. Uttovmtar. Dtmf^ nbers. von JRUloIeeAet. 4. Bresden.
1. Tb. 2. A. 6. 3. Tbl. 7%. — Dera. Obers. ▼. K. Strtekfu98. 3. Ana«.
2. A. 4. Halle. 1,V. -~ Filippi Theor.^prakt. itelien. Sprachlehre. iThl.
8. Wien, f* — FomasorHreree, A, J. 0., Anleltg. snr Brierng. d. ItnL
Spr. 13. A. a. Wien. 1%. -- Oramm^ A. de, Knust in 3 Mon. Ital. «m
lernen. 4. A. 12. Wie». ^. ^ üfeisiermeHke d. ital. Dichtkunst. Uebem.
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Neuere SpracheA nnd deren Litteratoreo. 405
▼. E. Sti^eJ^iMt« Neue Aa^g. in 1 Bd. 4. Halle. 4. -r- VoeabeiaHo
taccabile Milanese ^- itaiiano aegnatameote per Je arti e megüeri. 16.
Milane (München). }. SpMÜSCh. Brinckmeier, B <, D. NationalliU.
4. Spanier seit Anf. d. 19. Jhrb. 8. Gottingen (III. Bd. 2. Abtb. t. Bob-
terweck'a Gesch. d. Poes. n. a. Beredsamkeit seit Anf. d. 13. Jhrh.) —
Dwmmgu^Zy ü.« diccionario nacional. Toai. 1. Fol. Madr. 80 r» — « Fram-
atwny L. F., Vollst, prakt. Lehrb. d. ap. Spr. 12. Lpi. %• ^ Mmimo,
Don PedrOf d. spao. Dolmetscher. 12. Lpi. f. -- Peueker, A. Th.« Prakt.
Lebrg. i. Erlemg. d. span. Spr. 1. Cors. 8. Bresi. ^^. — Stkufk^ Ä.
jF« «., Geach. d. dramat. Litt. n. Kunst in Spanien. 3. Bd. 8. Berlin.. 8.
(cpL 8%). r fiofflische Spr. a* lAtL JLeiJlui. Graig*, J.« a new
etymologioal , technological and pronooncing dictionary ef tbe englisb las»-
giiage. VoL 2' 8. Lond. 21 ab..—- Fe<Ier, s. Frans. — Hand worterb. a.
Frans. — Jame$^ IT., Vollständigea Worterb. d. engl. o. dejatacb. Spr.
3. Ster.-A. 2. Tbie. 8. Lps. 1%. — iCalt9chmidi , J. H., Neues Toilst.
Worterb. d. engl. u. deutsch. Spr. 2. dnrchges. A. 8. Lps. 2% — TAieaie,
J. IT., Bngl.-d. u. d.- Engl. Hand- o« Schalworterb. Stereot A. 8.
Berl. i% ^ -- TaschenwSrterb. 32. Bbend. f. -- . — Neues ToUst.
Handworterb. d. engl. n. dentaeh. Spr. 3. Ster.-A. 8. Braunscbweig. 2. —
ffolken prononnciog dicUonary of tbe Bngl. lang. b. B. H. Smart. 3 d.
ad. London, 15 sb. — Webtter^ W.^ VoUat. engl.-deatsch. «. deutsch-
engl. Tascbenworterb. 7. A. 8. Lps. 2. C^raaunatikeH« BeAnscA,
O., Prakt. Lebrg. s. Krim. d. engl. Spr. 1. Cars. 5. verb. A. 8. Bresl.
%. — Berg^ G. v. d., Prakt. Lehrg. s. Brlern. d. e. Spr. 1. Curs. 3. A.
8. Hamb. ^^. — Qdlin^ F. ^., Blementarb. d. engl. Spr. 2« verb. A. 8.
Hannov. 1%. — Fitdler, £., Wissenschaftl. Granmat d. en«^. Spr. L Bd.
1 Hüfte. 8. Zerbst. %. — Gantier, h.^ Prakt. Scbulgr. d. e. Spr. 1. Ahth.
8. Stnttg. %. — tforfMon. M.y tbe rbe andjpfogress and präsent structnre
of tb. e. 1. London. 8^^ sb. — Hetker^ J. T. 6., Blementarb. d. e. Spr.
Nach Seidenstucker. 1. Abtb. 4. ^erb. A. 8. Bielet ^. — Hedley, J. H.,
Conrs pratiqne ponr apprendre la langue aaglaiae. R^vn. p. XL NoeL
12. Wien. |. _ — Prakt. Lehrgang. 2. A. Bbenda. |. ^ Uögl, J. B.,
anfassende prakt. Anleitg. s. Imeson u. Betonen d. e. opr. M. Leseb. 8.
Wien. 1. — Munde, C, O. ervte Unterriebt im Bngl. N. Ahn. 1. Abthl.
5. verb. A. Lps. % 2. Abtb. ^. Schlüssel dasu. %. — Murrmff^ L., Me-
thodische Aonveisg. s. Erlern, er. riebt. Auspr. d. Bngl. 12» Götting. %. t—
OUenäorfif G. H^ Nene Metbede in 6 Monaten eine Sprache s. lernen,
f. d. BngL angewandt v. P. Gandy. 8. Frkf. a. M. 1% — Peterse», F.
IT., Lehr- d. Leseb. f. d. Unterr. i. d. e. Sp. 2. verb. A. 8. Lps. f. -~
PvppUtany G., tt, J. Bfiiae, Pract. engl. Sprachlehre m. Beisp. 9« verb.
A. 8. Braunschvf. %. — RoihwtÜ, J. S. S,^ vereinfachte theorel praot.
Scholgr. d. engl. Spr. bes. f. Gymn. 8, München. |. ^ — The english
reader: a key to tbe english langnage and Hteratare. 2. Bd. 8. Ebend.
iL. — SchijffUn, Ph.^ Anleitg. s. Briemg. d. e. Spr. 1. Cura. 2. A. 8.
Konigsb. ^^ . — SoAmita, B., d. engl. Aosspr. 8. Berl. % — Selige M«,
korsgefasste e. Gr. 2. A. 8. Berl. f^, — — d. Spr. d. Bngl&nder. 2. A.
16. Bbend. ^. — — d. moderne Londoner Umgangsspr. 2. A. 16. Bbend.
%. — Thiem: J. IT., Scbulgr. d. engl. Spr. 8. Lfis J. -- WakUrtj O. B, A^
a. Fransosisch. Aasg^aben engpi. Schrirateller » JLese- a.
ITebersetKimg^abflclier. Albrecht^ L.y Gift of fluency in english conver-
aation. Mit Worterb. 8. Lps. |. — Andrew'' 8 , merry, Jest book oor 1001
anecd. for tbe infe#matidn. Wldi a vocab. 2. ed. 8. Lps. ^. — Byrmi\
Don Jnan, v. A. Böttger. 8. Lps. i% — OdUetUm €f MtitA aulors,
fitted for instmctioB m leaming tbe engl. lang, by J. LaUheeher. Jaco-
iei's nMtbod. 1 Hft. BrI. VI- ^ • i®. Lps. B. Tauchnits. 4 %
Ainsworih. Bnlwer. Dickens. Lever« Sterne. Thaokeray. — /lay, 7.,
Üie hiatory of little lack. Mit Anm. o. Hinweisg. a. Wagnei's Spracb-
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406 GMcMchte«
lehre. Hng. t. F. Bauer. 3. Anfl. Celle. ^. -^ Enal Bniblongen fSr
Anfänger. 16. Mannh. yV '" ^^^* Amw. Irischer Bnahlgen. V. K. r.
K. 6. Bdchen. 8. Siattg. i% — JSttfenstetn, C, Taschenh. d. engl. v.
deutsch. Umgangsspr. 8. Smttg. ^ff. — Gofibmitft, O., the vicar of Wa-
kefield. Bearb. ▼. C. PieMner. 4. A. 16. Braansohw. % ■— Lewu^ J^
Bngl. Chrestomathie. Pros. Thl. 8. Danaig. 1. — Montlttif, H. J.^ In-
stmction and recreatlon, A selection of english lit. — for the ose of
■chools. 8. Dresd. %. — Montogue^ Lettres — by J. Fiüga. t. Ed. 8.
Lpx. ^. — RothweUy Nene enct. o. deutsche Gespräche. 16. Manch«
%. — Sammlung engl. Schauspiele d. neuesten Zt. Zum Schul Gebr.
mit Anm. t. F. B. Straihmann, 16. Arnsberg. 5. Bdcbn. : Sardanapal ▼.
3yron. ^. 6. Bdchn. Colman Ways and means. %. — Si^oUkw, H., Engl.
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the young. M. Not. u. Worterb. 8. Lps. |. = SkaketpeatFe, Parailien»
shakspeare. V. O. B. IToljf. 1-5. Lfg. 8. Lpi« i |. — Gerotmit, Sha-
kespeare. 1^. Thl. 8. Lpa. k 1% — Hamlet. Mit Anm. f. Schaler. 8.
Lpx. ^.— Uebersetiongen« Richard II, Heinrich IV. u. V. t. 9. o. IRm-
meUtiem. 2. Bde. 8. Riga. 2. Romeo u. Julie v. J. W. SehUgü, 16.
Bert 1. Venus u. Adonis ▼. F. Fraiigratk. 8. Dusseld. % — Was ihr
wollt. ▼. ji. Böttger, 16. Lpi. %. s= Wahlen^ G. E. A.^ Engl. Leseb.
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Erlang. VierUlj. ^. — ITü/mms, T. S., Uebersetzoncsb. a. d. Deutschen
ins Engl. 12. Hamb. t. Xltteratoryesclilel&ie. CUvdand, CA.,
eompendium of english literatore, chronologically arrauged from J. Man-
deville to W. Cowper. Ster.> ed. Philadetohia. 14 sh. — ShaWy L, B.,
outlines of English literature. London. 12 sh. Holl&ndlscii. Akn^
F., Neue boll. Sprachlehre. 7. verb. A. 8. Crefeld. % — BrtU, IT. G ,
boUandsche spraakleer. 8. Leyden. 3 fl. boc. FIAmlsch. Bon, F.,
Identit^ linguMtique entre le flamand et Tallemand. 2 ed. Brüssel. ^.
Altnprdüielie Spr.a. li. Edda Snorronis Sturlaei. Tom. I. Kopenhag.
3. — Edda den filtere. Af. A, A. Munek. 8. Christiania. 1. — Fagr»-
kinna. Von dems. Ebend. 1%. — Liljengren, J, O , D. Ronendenk-
maler d. Nordens. Bearb. ▼. E, Oherleiiner. 4. Wien. 2. — — d. nonl.
Runen. Mit Ergansffen. bearb. v. AT. OberUUner. 1. u. 2. Hft. 4. Wien,
li 2. — M^Niotret de la soc. r. des antiqoaires du nord. 1845-47. 8. Kopenb.
1. — MnncA, F. A.^ Kortfattet Premstilling af den aldste Nordiska Rn-
neskrift. 8. Christiania. ^9. SehwecUnch. ^oborg^ G., sehwed.
Sprachl. f. Deutsch. 6. verb, A. bericht. ▼. Eempt, 8. Strahund. %.
Ulavlnelui Spraelieni a. JLitterataren. Berltd iülr. Gr. 3. A.
3. Agram. 1%. — Foürnino^, H., theor.-prakt Taschengr. d. mssiscbea
Spr. 16. Wien, -fg, — Frtls, J. N., Elementarbuch d. poln. Spr. t. Gebr.
n. Gymn. 1. Cors. 8. Bresl. ^V — Fröhlich, L. A.^ theor.-prakt. Gr. d.
ilirischen Spr. 8. Wien. If. — Jahrhh. f. slaw. Lit. Kanst u. Wlsfenscb.
Red. J. E. Sehmaler, 7. Jhrg. 49. 8. Bautsen. 4. — «fonesie, A.^ Kuraer
Untenr. in d. Stowenischen Spr* N. F. Ahn. 8. Klagen. l-A^. — «'«"IT-
maanj J., Historie literatnry cesk^. 2. 8. Prag. b% — üfiekisvtcs, A.^
Vorlesgen n. sUt. Litt. u. Znstde. Neue unv. A. 1—5. Lfg. 8. Los.
^ ^ ->- «womot, PA., Rom. Chrestomathie. 2. Cnrs. Reral. 1%. -*
Qeachtchte.
Aüffeiiielne. Zeitnehriftcii. Nene Jahrbflcher. d. Gesch. «. Po-
Uak. Begrnnd. t. mH%^ fortges. y. F. Büla^L. 12. Jahrg. 8. Lps. 6. —
Historisches Taschenbuch, hrsg. ▼. P. ▼. Raumer. 3. Age. 1. Jahrg. 1%.
Lpi. 2% HAndbfleher. Beck., J., Lehrb. d. allg. Gesch. 3. Cnrs.
1. Abth. 2. yerb. A. 8. Hannov. % ^ ^ Leitfaden b. erst Unterr.
L d. Gesch« 5. A* 8. Ktrisruhe. %. ^ BeMrook, i. M., Lehrb. d. nngom«
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GeMUoUe. 407
Gesch. 3. Aufl. 8. Angsl». H. Tbl. %. 3. ThL %. -- BotUger, K, W., d.
«llg. G«tch. f. flchnle o. Haas. 11. verb. A. 8. Erlanff. % Can^^
kSg, Weltgesch. F. d. katboL DeaUcbl. bearb. t. M. BrükL 4.--<7.
Lfg. 8. ficbaffb. k %. -- DUtmar^ H. d. Weltgesch, id leicfat nbencbanl.
Umriasen. 4. A. 2. Hifte. 8. Hüdelberg. cpl. ^V — Fried ^ K,^ Allg.
Weltgesch. 2. A. fortges. ▼. C. GermoniM. 32. BerL |^. — GunfAer, F. /,
Weltgescb. in 50 Lebensbildern. 8. Quedlinb. I. — Haach^ Chr. F. J., An-
deatongen f. d. vorbereitenden Unterr. In d« allg. Gesch. 4. A. 8. Sten-
dal. % — ATotM, C. F. , Geschichtsbilder. Darstellg. d. grossten Ereig-
lusse n. ansgeseichnetsten Peisonen alier Zten, yert v. d. bernhaitasten
Geschichtsschreibern. 2. venu. A. 8. Eisleben. %. — Kartten, 8. , Jntro-
^nctlo in histor. nnirersaiem, praec. antiqnar. gentium, schoUs academicis
accommodata. 8. Utrecht, f. — Leo^ H.j Lehrb. d. UniTersalgesch. 1. Bd.
3. I. Tbl. amg. A. 8. Halle. 2%. — Peter^ C, Geschtchtstabellen s. Gebr.
b. EiemenUrnnterr. in d. Gesch. 8. Halle. ^. -— PAim, W.y Grondr. d.
Geegr. o. Gesch. f. d. obern Kl. d. Gymn. 3. Bd. 3. nnig. mit einer
Uebersicht d. dentsch. Litteratargescb. verm. A. 8. Coblens, % (cpl.
a^^). » Mte9$ek Handb. d. Unlversalgesch. 2&~27. Lfg. 8. Wien, k ^c- —
Schlosser, F. C, Weltgesch. Unter Milwirkg. ▼. G. L. KHegk. 17. o.
18. Lfg. 8. Prkf. a. M. ä A. Zweiter Abdr. 2»-35. Hfu ä %. — Stkmidt,
A.f Bänlcooipend. d. Gesch. 8. Daniig. %» — ScAisorf«, K.^ Handbndi
f. d. biogr. GescfaichUnnterr. 1. Tbl. Alte Gesch. 2. A. 8. Folda. %. -*
Sisftsri, J. £.9 Lehrb. d. allg. Gesch. f. d. Kreisschnlen n. nnt. KL d. Gymn.
8. A. 8. Reval. (. — ^^mger^ J. , Abriss d. Weltgesch. f. nnt Gvmn.-
Kl. 1. Abtb. 12. Wien. %. — TreiUekke, R., Ueberblick d. Weltgesch. 8.
Freiberg. %. — Uebersicht d. allgem. Weltgesch. b. 1848. 8« Lpz. Knm-
n«r* %• — f'ekse, £., Tafeln d. Geschichte. 60 Taf. Nene wohlfeile A.
Fol. Oresd. 1%.— fFeber, 6., Lehrb. d. Weltgesch. 2. Bd. 3. erw. A.
B. Lps. cpl. 3. — - ZeitUfel d. Universalgesch. d. Erde. (V. K. Tl.
ITogner). 1 Bog. Fol. Lpsic. %. IHethodllc. Peter, C, d. Ge-
scbichtsnnterr. a. Gymn. B. method. Versacfa als Beitr. s. Umsestaltg.
d. deutsch. Gymnasialwbsens. 8. Halle. 1%. Alle Geselüchte.
s. orlental., Aegypt., Griech., Lst. Spr. d. Alterthnmer. -. Assyrer.
Layard, A. fl., Niniveh n. s. Ueberreste. D. ▼. N. N. W. Meieener. 8.
Lps. 6. Philnleler. Movere, F. C, d. Phonicier. 2. Bd. 1. Tbl.
8. Berlin. 3. Israeliten. Caepan , P. C. , Ueber d. syrisch-
ephraimitischen Krieg u. Jotham n. Ahas. 8. Christiania. A. — Fried-
iamder, «., Gesch. d. isr. Volks. 4. Hft. 8. Lpi. ^^. — Furet^ J., Kul-
tur- u. Litteratargescb. d. Juden in Asien. 1. Tbl. 8. Lpi. 2^. — Hei-
memaun, J., Gesch. d. Juden. 8. Berl. %. Grieehen. J^osslery
F., HellenisGher Heldensaal. 1. Bd. 16. Berl. Q%. -* Fifwk, TA., de Tbe-
mistedts Athen, tita, ingenio — . 8. Gotting. %. — Hermann^ K, F. s.
AKerth. — ACoAnAoni, K., Gesch. d. Griechen %. Gebr. in d. mittl. n. ob.
Gymn.-Kl. 8. Neisse. ^^f.-^ Roth, C. L.y Griech. Geschichte. 2. verm. A.
8. Nürnberg. 1% — Vieeber, s. Antiquitäten. ROmer. lleao6rf,
e. Franios. Spr. u. Litt. — Füon^ histoire de ritalie m^ridionale, depuu
Tetablissement des colonies grecques — Jnsqu'A la conqu^ Romaine. Pa-
liSf Didot — GerlacA, F. Jß. , d. Zeltalter d. August u. Cosmus v. Me-
did. 2 Reden. 8. Basel f. — Geschichte Roms y. seiner Entstehung —
so Romulns Augnstulus. M. Bild. 16. Wien. f. ^^ KareUn, S. , de bist
rom. antiqnissimae indole et auctoritate deque prtmis Romae regibus. 8.
Utvächt %. — Kuhn, JS. , Beitrage sur Verfassung d. rom. Reichs mit
bes. Rucks, a. d. Periode ▼. Constantin -^ Jnstinian. 8. Lps. 1% -—
^dgddf s. Antiquitäten. — ITelfer, Th. fi.» Gesch. d. Romer f. Gymn. 8.
MnnsUr. 1. Chertonne«. jKoAns, s. Archäologie. By«
santllier. Vorschlag s. einer Preisaufg. nb. e. Bysantin. Chronogr»-
phie, 8. St Petersb. gratis. Kelten. K^enA/ein^ Ansichten n. d.
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408 .a«i«liiclile.
kelt. Artertb;, d. Kelten aberbäopt, so wie d. kelt Urtpnmg dt fitdi.
Halle. II. Bd. 2. Abth. 8. Halle. 2. — Körner. F., KelUacbe Stndieo. 4u
Halle. % JHItteUüter. Kämmd. H. J., LebeiMbilder a. d. Mii-
telalter. Neue on?. A. 1. Lfg. 16. Dresden, k ^q. Seae U.
neueste Kelt. fiu/ini, Fr,, D. Jahr 1848. 8. Lps. %. -— Garden^
comte do, Hist. g^n^r. de« traSUs de paU et aotres transactlons entre toutes
lel paU^ances de TBarope depnis la paix de Westphaüe. T. II— IV. Pa-
ris. Ji 2% -- Oeach. d. Kriege in Buropa seit 1792. 13. Tbl. 1. Bd. &
Berl. 3. -^ Ookring, C, Gesch. d. Revolnlioil ▼. d. gr. fraas. Umwalsiuig
•^ a. DBS. Tage. Schloss. 8. Lpi. 4. -^ Hagen, K., Gesch. d. neaeetea
Zt. y. fiiiine Napoleons an. 6. n. 7. Lf. 8. Braonschw. k i. ^ Ketietk-
kämp, F., die neuesten Weltbegebenhetten. 8.-15. Tbl. 8. Statte. k%.^
Oertel, F. M.. D. Jhr 1648. 3. Nachtrag in d. genealog. TabJien d. 19.
Jhrh. 8. Meissen. i. — Phito , A., 7 Jahre, 1840-47. 4. n. 5. Lf. 8.
Lpz. 4 %. — Reeoeil mannel et oratiqne des trail^s^ P. F. Gl. de Mar-
ien et F. de Custy. Tora. V. 8. Lpi. 3/^. — -* nomrean de trait^.
Redig« p. P. Morhard. T. VI. an. 1844. 8. Gotting. 4. — Sekio$9er, F.
C, Gesch. d. 18. Jhrh. 7. u. letzter Bd. 2. Abth. 8. Heidelb. 3% (cpL
26i^). 0. Register daio ▼. G. Weber gratis. DeatfieliUutd. Ar-
ehiT d. Gesellschaft f. altere deutsche Geschicbtskonde. Hrsg. ▼« G. H.
Perfe. X, 1. Hannov. ^4. — Wettlar'sche Beitrige f. Gesch. n. RechU-
alterthamer. Hrsg. y. P. Wigand. 3. Bd. 2. Hft. 8. Wetiiar. %. -^
Böhmer, J. F., Additamentam primutn ad regesta iraperii inde ab a. 1246^
1313. 4. Stuttg. f — BreyHg, Tb., de continnato Fredegarii chronico. 8.
Berlin, f. — Cor/ d. Grosse u. s. Zeit. 12. Aachen. {. — Clo§termeier,
d. figgesterstein i. Ffirstenth. Lippe. 2. Ausg. y. 15. Hehemg^ 8. Lemgo.
ä(. — • Dentfchland's Rahmesballe. ~ 1. Bd.: Sehneidawind, d. Buch y.
rzherx. Carl. 8. Lps. %. — 2. Bd. : Althaue, D. B. y. Braherc. Johann.
^. — Fiathe, L.y Geschichte des deutschen Reichs u. Volks. 16. Lps. ^.
— Gemekier A. , Ueber Bideshalfe n. Bideahelfer des älteren deotscfaen
Rechts. 8. Manchen. \. -^ QengXer, H, G. P., Deatsche Rechisgescb.
in Umrissen. 1. Hft. 8. Brlang. 1. — D. Geschichtsschreiber d. denuohen
Voneit in Uebersetzgen. 8. Berlin. 1. Bd. 3. Lfg..%. 3. Bd. Frede-
gar n. s. w. y. O. Abel, f^, 4. Bd. Paolos Diaoonns u. s. w. y. O. i#M.
f.— Chimm, JuL, de historia legis Salicae. 8. Bonn. %. — Heekt, H.
A.. d. dreissigj. Krieg. 10 Hft. (Schloss). 8. Altenborg. k ^y. ^ HinUf^
^. , de sancti rom. Imperii nationis germanicae indole atqoe ioriboe per
medii aevi praesert. tempore. 8. Paris. 1. — Jahrbacher des Vereiae
▼ou Alterthorasfreonden i. Rheinland. 7. Jhrg. 2. Hft. 8. Bonn, k i% -^
Mittheilongen des histor. Vereins x. Osnabrock. 1. Jhrg. 8. Osoabraek.
1%. -^ Lex Ramana Fieigoiherum. Ed. G, Baenel. Pasc. IL et olt. 4.
Lps. cplt. 12. — Regeeta imperii inde ab anno 1198— 12d4. Neu bearb.
y. J. iy. jBoAmer. 2. Abth, 4. — Aeg^sfrum od. merkwfirdige Urkoaden
f. d. deatsche Geschichte. Hrse. y. H. Sudendorf. I. Tbl. 8. Jena. %. -*
Riehier , D, W,, Geschichte des böhmischen Kriegs nach Urkonden u. a.
Quellen. (3. Tbl. der 1840 erschienenen Geschichte des dOj. Kriegs). 1. Bd.
l.*4. Hft. 8. Brfurt. ä }. •— SporeMl, J., Gesch. d. DeaUcben. 1-10.
Hft. 8. Regensb. 4 ^. — flEmroolk, IT., d. geschichtlichen deutschen 8i^
rn. 8. Frkf. a. M. 1%. •— Stwn, Chr., d. Geschichte d. deutsch. Baoerkr.
d. Volk. 1. Hft. 8. Zerbst. ^V ^ Wiedemann, Th., Otto y. Preisla-
gen. B. histor. Versuch. 8. Passao. ^,. — Wirih, J. G. A. , Gesck d.
deutschen Staaten y. d. Aoflosg. d. Reichs — sa ans. Tagen. Portgee. t.
ZimmerMoftn. 4. Bd. 1-3. 8. Karlsr. k % Baleni. Oberbayer-
Aches^reAlo f. yateriand. Gesch. X, 2. 3. Hft. 8. Manchen, ä %. -- Arehiv d.
histor. Vereins ▼. Unterfranken u. Aschaffenburg. K, 1. 8. • Wuraburg.
h <ft. — Beitrage s. Gesch. d. Bistb. Augeburg. Hrsg. y. A.Steleheie. l,
1. 8. Aogsb. -Iff. ^ Bkk, C, Bayer*8che Geschichte in nbersichtl. Za<
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Maineiwt6l%. m. deat<di«r Geteilt Fol, MancfaeD. |. -^ Deutmger^ NLvf,^
d. alteren Matrikeln d. Btsthams Freising. 2. Bd. 8. Manchen, k 2%. -^
Elfter Jahi'eibericht d» biator. Verein« v. Oberbayem. V. Stithon^r. 8.
Manchen, ä |. — Monamenta Boica. Vol. XXXV. P.JI. Ed. academ.
.acientiar. Boica. Monamentorum- Boieor. coli. nov. Vol. VJII. ' P.JI. 4.
Manch, l^k'^ 8ebu9grafy J, ü., Geschichte des Doms y. Regensbnrg.
2 Thle. 8. Regensbnrg. 3. Frlesland. Friesisdies Archiv. Hrsg.
▼. H. G. Ehrentraui. L Bd. 3. Hft 8. Oldenb. k ^ Hambarff.
Zeitocbrift des Vereins f. Hamb. Gesch. 3. Bd. 1. Hft. 8. Hambg. k 1.
Haimover. Urkanden a. Regeaten s. Gesch. d. Geschiechu ▼. Uslar-
Gleichen, ao wie des Leinegans. 1. Lf. 8. GoUingen. 1. Hefttea.
Codex diplomaticas Fnldensis. Hrsg. ▼. E. F, J, Dronkt. 8. Lfg. 4.
Cassel. 2. — Qonmtmn, J^ Beitrage z. Gesch. d. geistl. Forstenth. Fulda
T. d. Zt. aer Bacularisation bis jettt. 8. Fulda fg, — Regesten d. bis j.
gedrnckten Urknnden i. Landes- n. Ortsgesch. d. Grossh. Hessen. V. H,
£. Seriba. 2. Abthlg. 4. Darnstdt. 4 3. — Urkundenbach des Klostevs
Amabnrg in d. Wetteran. Bearb. u. hrsg. ▼. L. Baur. i. Ha. 8. Darm-
sUdt. 1. — Wagner^ J. O, , Gesch. d. Stadt n. Herrschaft Schmalkalden.
8. Marburg. 2. — Zeitschrift d. Vereins f. hess. Gesch. n. Landeskunde.
6. Bd. 1. Hft. 8. Kassel, k %. •— ZeiUchr. d. Vereins s. Erforschg. d.
rhein. Gesch. n. Alterth. in Mainz. 1. Bd. 3. Hft. 8. Mainz, k %
HoJbiielii. ^spern, F. v.. Beitrage z. 51t. Gesch. Holsteins. 1. Hft. 8.
Hambg. {. ]Ka<l0Aii. Drieten^ L. , d. Leben d. Fürsten Job. Mor. ▼. Nas-
aau-Biegen. 8. Berl. 2% Gestenreich. Archiv f. Kunde osterr.
GaschicbUqneUen. Hrsg. ▼. d. Ak. d. W. Jhrg. 1849. 4 Hfte. 8. Wien.
i%. — C^fiosfi, Josephin'sche. i— 3. Bdchen. 8. Wien. — — Franzis-
cäsche. 8. Wien. %. — Fontes remm Anstriacar. Hrsg. v. d. hist.
Comm. d. k. Ak. d. W. H. Abtb. 1. Bd. Hrsg. y. X. Ckmel. 8. Wien.
1. -^ Lohentiemf S. AI., Gesch. d. Dynast. Habsbarg. 1. Hft. 2. A. 8.
¥7icn. %. — . ilfiiilalA, Gesch. ▼. Oest. 4. Bd. (Sammig. ▼. Heeren a.
Ukert). 8. Haubg. 3^$. — Quellen u. Forschungen z. yaterlind. Gesch.,
Litt. u. Kunst. 4. Wien. 4. — Sdmmdawmd^ F. J. J.j D. Krieg Oesterr.
geg. Frankr. im J. 1809. 4. Bd. Urknnden u. s. w. 8. Augsb. i%. (cpl.
6%).:=z PriiM^ X., Gesch. d. Landes ob der Enns. 8. Linz. %. = jin-
kenhofen^ Q, v, , Handb. d. Geach. d. Hrzgth. Kärnten bis z. Vereinigg
nit Oeaterrelch. 1. Bd. 5. Hft. 8. Klagenfnrt« fy — Arthiv f. vater-
ländische Gesch. n. Topographie, Hrsg. v. hist. Ver. f. Kirnten. Red.
G. V. Ankerahofen. 1. Jhrg. 8. KlagenL 1. — Hermmn^ A., Handb. d.
Gesch. V. Kärnten. U. A. 4. Hft 8. Klagenf. U. t=3 Bram^ , J. A, n.,
Geach. 4. Landeshauptleute v. Tirol. IV. Hft. 8. Jnnsbr. i %. =r Bruna, B,^
Gesch. Behmens. l.-*3. Hft. 8. Pk-ag. & {. — Hatmeri^ D. deutsche Le-
hanshptmannsch. in Böhmen. 8. Prag. f. =s= Dudik^ B., Gesch. d. Bene.
difiiioeratifU Raygern in Mahren. 1. Bd. 8. Brunn. 2% Preunsl-
•ehe Staaten« JRiedel, ji. F. , Codex diplomaticns Brandenburgensis.
9. Bd. 4. Berl. 4^. — Eyb, L. «., Denkwürdigkeiten Brandenb. Fürsten.
Mit e. Corament. Hrsg. v. C. Ifo^er. 8. Bairenth. }. — Fortier, F.,
Friedrich d. Grosse. 1. Lf. 8. Berl. % (Zweiter Bd. v. Preussens Helden
in Krieg u. Frieden). — Hetnel^ B., Gesch. d. Preuss. Suats. Fortges.
V. F. Kuf^ler und AT. A. Mensel. 5. Bd. 4.-8. Lf. 8. Berl. k %. (Auch
nnt. d. Titelt K. A, Menael, zwanzig Jahre Preuss. Gesch. v. 1786-1806.
2.) ~* Mmrekj P. Th. , D. Stamm d. Hohensollern. Histor. Beitrage. 8.
Hecbingen. %. ^ Pertit. G. 0., Leben d. Min. Freiherrn v. Stein. 1. Bd.
1767-1807. 8. Berl. *%. — Seegehart^ J. F., Tagebuch. Beitr. «.
Gesch. d. Isten Schles. Kriegs. 8* Bresl. % = Codex diplomaticns Po-
meraniae. I. Bd. 3. Lf. 4. Greifsw. 2. := Höjfaumn^ F., D. Chronik d.
fitd. Magdeburg. 19. n. 20. Lf. 8. Magdeb. kHi»^ NiebeHUng^ Gesdi.
d. Niederetifts M3oster n. d. angranz. Landschaften. 8. Bd. 2. Hft. 8,
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410 GeMUdiia.
V«eliU. 13.*- Verhotf^K. JB., ChuinUriiiai WerthiaaiM«. Qosch. d.
fitiftnng d. Abt«l Werden a. d. Rohr. 8. Mfinttor. % (Abdr. a. d. folg.
Zeitschr.). — ZeUtekrift f. Taierlandiaehe Gesch. a. AlterUuk. Hrag. ▼.
d. V. f. 6. a. A. Westphaleaa. 11. Bd. 8. Mfioater. 2. Saehseii.
GretteMf Gesch. d. Sachs. Volkes d. Staates. Fortg. ▼. F. Büiam.
20. Lf. 8. Lpa. k %. Wttrtemberg^. Dreker^ J. ji., Gesch. v.
W. 2. A. 8. Wiesenst. jV. — Wnrttemb. Jahrbacher f. Taterlaad. Gesch.,
Geocr., Suiist., Topogr. Jhrg. 48. l.Hft. 8. Stoitg. ii 1. -^ Iflfip/el
D. &fert , Gesch. a. Beschreibg d. Sdt v. Uoivers. Tabingeo. 1. Abth. 8.
Tiibing. l^r. — Wärtemberg. Urkondenb. Hrsg. ▼• d. k. StaatsarchW.
1. Bd. 4. SiaUg. 8. Schweta. Abhandlnogen d. hiat. Vereiiis d.
Kant. Bern, i, 2. 8. Zarich. % — jingH^ d. Gesch. n. Geogr. d. Schweb
f. d. GedachUi. bearb. 1. Abth. 8. Winterth. {. ~- Archiv f. d. Gesch.
▼. Graabfindten. Hrsg. Th. v. Mohr. I, 1. 8. Chor. 1. H. 1. 2. Lfg.
U. — BJiMisr, J. J., SUaU- n. Rechtsgesch. d.schw. Demokratie. 1. Tbl.
d. Mittelalter. i.a.2.Lr. 8. St. Gallen. k\.^ BtimtseMi, Gesch. d.schw.
Bnodesrechts. 1. Bd. Geschieht. Darstellg. 4. H. (Schlnss). 8. Zürich. 1%
ßpl. 4.)— Chronica y. St. Gdllen. Hrse. ▼. K. mid. St GaU. %. —
tter Rodolf t. Brlaeh n. d. Schlacht b. Laaren- 8. Bern. -fg. — FeC-
seÄeptn, Proaess des Job. Frisehhert. 1640. 8. Bern. }(. ^ Der Kampf
bei Tirano 1640. 4. Bern. |, — ^opp» J- C,^ Geach. d. eidgenössisches
Bande. 2. Bd. 2. HIfte. 8. Lps. 1%. — Mittheilongen d. aatiqnar. Ge-
sellsch. in Zarich. 4. Zarich. VI, 1 s F. •. W999 , Ursprang a. Bedentg
d. Wappen. J. 2 : d. alte Necrologiam v. Reicbenaa. M. £ri. ▼• F. Kef
ler. U. 3: d. Ortsnamen d. Kant. Zarich. V. H. Meyer. 1/^. 4t Be-
achreibong d. Bargen Alt- o. Nea- Rappers wil. |. 5: Chronik v, Rappert-
wiL V. L. EnmüUwr. f. — MüUer, J. «., A. GluU-BloUfheim, J. J. Hof-
tmgtr$ 0. FuiUewun'M Gesch. schw. Bidgenossensch. fortges. ▼. JT. MsMMnl.
13. Bd. (1798-1800). 8. Zfiricb. 2. — Regesten d. Archive in d. schw.
Bidgen. Hrsg. v. Th, v. Mohr. I. Bd. 4. Cbar. 1. H. 1% 2. H. 1%. —
BuM/^ J, Af.y d. Gesch. der Breignisse in d. Schw. y. 1841 an.
Zürich. U^. — Ztüweger s. Frankreich. Fraiikreleli« Bern-
htrg^ F. 5., Gesch. d. Febraarrevolation. 8. Braonschw, cpl. 2^^. —
Cmrl^le^ TA., D. fr. Re?olntion. A. d. Bngl. v. P. Feddergem. Nene Aasg.
1.-4. Lf. 8. Lpa. k%.^ Oallou a. RiheyroUet^ Gesch. d. Jacobinerdabs.
V. K. jRiedel. 1. Hft. 8. Frkf. a. M. /,* — Cksch. d. Febraarrevolntion.
9.-12. Lf. 4. Lpa. Weber. &%.^ ^. d. IkuMirtme, Hbtoire des Girondins.
4 Vols. 12. Berl. 3. — — Histoire de la rev. de 1848. 2 Voia. 12. l.Bd.
Brnssel. )(. — 8. Lps. Brockb. et Aven. 8. Livr. %. 12.
2 Bde. Lps. Twietmeyer. 1. Bd. 1}. ^ Uebers. y. F. Amk. 2 Bde.
8. Frkf. a. M. 1. ^ y. A. Redam. 2 Bde. 8. Lps. k 1. ^^
Histor. Haosbiblioth. Hrsg. y. F. BiUau. 8. Lps. 1. — Mifgiiety
F. ^., bist, de la rey. fr. Noav. ed. avec an yooab. 8. Qaedlinb. %. —
Sohäffner, W*^ Gesch. d. RechUyerf. Frankreichs. 2. Bd. 8. Frkf. a. M.
3M|. — Se&mid«, Gesch. Frankr. 4 Bd. Schi. (Heeren a. Ukert Sammig) 8.
Hamb. 4^. — Sitm , L. , Gesch. d. socialen Bewegg in Frkr. seit 1789
(3 Bde.). l.Bd. 1. Abth. 8. Lps. 2^^. — ^troM , ^. IT. , Vaterland.
Gesch. d. BIsass. 38. n. 39. Lf. 8. Strassb. & %. — T&iers, Ä., sammtl.
histor. Werke. 25.-28 TU. Fransos. Klassiker. 16. Lps. O. WIgand.
4 %. — -- rbistolre da cons. et de Temp. T. VIII. Lps. k 1%. ~ Ueber-
feuangen davon: V. BSXavL 8. Bd. 8. Lps. k 1. V. BwtkhmrM 8. Bd. B.
Lps. k ^ 65.-67. Lief, k K. V. K. T. Hsfne. 4. Bd. 13.-16. Lf. 16.
Lps. k %. — Gesch. d. Revolot. abers. v. Bwrokkardt Q. Stoegor. 19.— 30.
Lfg. 8. Lps. k % (j. cplt ). — 2. Aafl. 18.-27. Lf. 8. Tob. 4«4 N«f. —
fTinckelmann, £., Napoleoo. N.Michaad. 3.-8. Lf. 16. Ulm. k %(j.epl.).
— ZMwtgeTy J, C. , Geschichte d. diplom. Verhaltnisse sw. Frkr. o. der
Schwais v. 1698-1784. 1. Bd. 2. Abth. 8. St. Gallen. 3|. Bä«lea.
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GmUehie. 411
i^roisei. D. »pojuen. uriete an Kaiser ikari y. ▼. tetneii
Tater (Card, de Loayaa). A. d. tpao. Reichaarcfa. ▼. 6. Heine. I
8. d. span. Text 1^. -^ Eheri^ A,y Qoellenforschgen a. d. Gas
niena. 8. Kaisel. 1% fin§^l»nd. AUbwh^ >#., d. militär. i
Collection de chroniqoea bälg. taed. T.XIV (Pro?tnf6ii : Nainar, Hennegaa
n. Laxemb.)* T« Vlll. Anniüea et cbroniqaea. P. le Bar, de Reiffenberg, 4.
Broaael.S. —7- _ SpaJüeii. Briefe an Kaiser Karl V. t^ seinem Beicht-
ine. 8. Bcrl,
, Gesch. Spa-
Itär, Leben d«
Heri. T« MarlboroDgh. A. d. Engl. ▼. L. Boumannl 12. Frl^f. a. M« 2^;^. —
Maeaulmff J. B., Essays. 18. Fricf. a. M. 1. - — Gesch. England'«.
Engl. Text in d. British anthors. Lpx. B.Tanchniti. — Uebers.
▼. F. Bälau. i. o. 2. Bd. 12. Lpi. k 1% — milaugkhy, Lady. Tage-
buch a. d. Zten Carl's I. A. d. Engl. 16. Stottg. <A. SkAndl-
lUlvlsehe Reiehe. Auen, Gesch. y. Dänemark. (Histor. Haosbibliotb.
T. F. Bülau), 8. Lpi. 1. — BIcandinayisches Portfolio. Nr. 3: Ueber d.
Verhh. Schleswigs u. Holsteins zu Danemaric. 8. l^P*. f. Nr. 4. D. apraehl.
n. staatl. Verhh. y. ScMes^g. %. Rasslwtia. Herrmmm, E., Gesch.
d. ns», Staats. (Sammig. y. Heeren a. UIcert). 4. Bd. 3}. — Mittheilgen
A.d.6eb. d. Gesch. Liy-, Esth- a. Kurlands. IV, 1 n.2. 8. Bisa, k f.
IJiiyara. FetMUr^ J. A.^ Geschichte der Ungarn. N. A. 16. —24. H. 8.
Lps. ä %. » Gesch. d. lllyrismus. M. e. Vorw.y. W. Wachsmuth. 8. Lpi.
%• PApflte* Artaud v, Montor^ Gesch. d. rom. Papste. N. d.
Fn. y. J. A, Boo9t 2. Bd. 2 Lfgen. 8. Augsburg, ä %. — Briefwechsel
Hadrians VI mit Erasmus y. R. A. d. Lat. m. e. Einl. 8. Pricf. a. M.
^. — Mutter, PA.« d. römischen Papste. 2. n. 3. Bd. in Je 2 Lfgen. 8.
Wien, k -A. -^» Amerika. Barber, Hptbegebenheiten d. nordameri-
kan. Gesch. Bearb. y. E. Orünewald, 8. Darmstdt. %. — Gokring^ C,
Columbos f. d. Jagend. 8. Lps. 1%. — Prescottf IT., Gesch. d. Eroberg
y. Peru. A. d. Engl. 8. Lpx. 1. u. 2. Bd. 5. Staatscesehlehte.
HinriciU, H. F. W,^ Geschichte d. RechU- u. StaaUprincipTen seit d. Re-
form. 1. Bd. 8. Lps. i% — Thonuu, O M., D. staatl. BntwiciLlg. b. d.
Völkern der alten n. neuen Zt. 4. München. %. CuUnrge-
•ehlehte, Hanusek^ J. J.. Vorlesungen u. d. allg. Cultorgesch. d.
Manschht. 1. Lf. 8. Brunn. <^. — Klvma^ 6., Cultnrgesch. d. Mensch-
heit. 7. Bd. das Morgenland. 8. Lps. 3. Hlrchen^eschlehte.
Alaiogy J., Uniyersalgesch. d. chstl. Kirche. 5. yerb. A. 1. n. 2. Abth. 8*
Mains. 3. — Bmterim, J., D. geistl. Gerichte in d. Ersdioc. K5ln. y.
XII -XIX Jhrh. 1. n. 2. Abth. 8. Dnsseld. li %. — BiektU, J. W., Gesch.
d. Kirchenrechts. Hrsg. y. F. W, RötteU. 1. Bd. 2. Lf. 8. Frkf. a. M.
1%. — BShrmger, F., d. Kirchengesch. in Biographien. 1. Abth. 8. Zürich.
SX. — Dowttf C, D, A.f Pragm.-synchr. Tabellen s. Gesch. d. christl.
Rel. u. Kirche. 2. yerb. A. Fol. Braunschw. 2. — Frkke, O, A,^ Lehrb.
d. Kirchengesch. 1. Tbl. 8. Lps. 2- — Gfteseler, Kirchengesch. 2. Abth.
4. A. 8. Gotting. 3. ^ Goftel, Af., Gesch. d. ohrsU. Lebens in d. rhetn,-
westph. eyang. Kirche. 1. Bd. 8. Koblens. 2. — Buerickty H, E. F.,
Handb. d. Kirchengesch. 7. yerb. A. 3 Bde. 1. u. 2. Bd. 8. Berl. 4%. --
Hogmbaeh, K. A., d. Kirchengesch. d. 18. u. 19. Jhrh. 2 Thle. 2. yerb.
A. 8. Lpz. k 1%. — HoMsenkamp^ F. IT., Hessische Kirchengesch. st d.
Ref. 1. Bd. 2. Hft. 8. Marburg, k ^4. — Heppe, //., d. Einführe, d. Vor-
besaerungspuncte in Hessen y. 1604 — 1610 n. d. Bntstehg. d. hess. Kir-
chenordng y. 1657. 8. Kassel. 1. — — d. Restanration d. Katholizism
in Fulda, a. d. Bichsfelde n. in Wurzburg. 12. Marburg. %. ~ Her-
zoge J, J., de orig. et prist. stat. Waldenstum. 4. Halle. %, — Holshau-
§enf J., D. Protestantism. n. seiner geschichtl. Entstehg, Begründung u.
Portbildg. 2. Bd. 8. Lps. i% — H«s, X, Briefe (1414-15). N. d. Böhm.
Urtext hrsg. y. F. B. Miekowtc, 8. Lps. ^ff. — Jacohi, J. £r., Lehrb. d.
Kirchengesch. 1. Tbl. 8. Berl. 1^^. — ÄTurfa, /. H., Lehrb. d. Kirchen-
gesch. 8. Mitau. ].— LedderhoMc K. F., Leben d. M. J. Matthesins. 8.
Ueidelb. ^,. * Lmdntr, W. B., Lehrb. d. christl. Kirchengesch. 2. Abth.
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412 Geographie n. Staäfliky Linder- n. Volkerkande.
mittlere Zeit. 8. Lpi. 2. — Loth^, d. dentsöhe Reforniatoir. Bilder ▼.
G. Konig, Text y. H. Gdzer, 3. Hft. 4. Hanbarg. ]. — MerU d'Aw
^gn^y J. H.j Geach. d. Reform, d. 16. Jhrii. A. d. Fr. t. M, Runkü,
8. Bd. 8. Siattg. & %. — Reformationachronik d. Kartbaoaera Georg.
Uebera. u. m. Anaxfig. a. gedr. a. nngedr. Schriften v. Zeitgenossen za-
aammengest. y. K. Buxtarf. 8. Baaei. 10^^ N>f . — RiUekl, J, , D. Bnt-
atehg d« altkatbel. Kirch. 8. Bonn. 3. — Ritttr, J,J., Popolare Vorlesongen
il. d. Kirchengeaeb. d. erst. 4 Jhrh. 8. Paderborn. |. — RoMJUrt, C. F.,
Zu den kirchenrechtlicben Queüen — so d. psendoiaidor. Decretalen. M»
bes. Rficka. a« noeh nicht bekannte Handachnften. 8. Heidelb. %. — H«-
dMaehy A, G.j cbratl. Biographien. 8. Lpi. 1. Hft. Cyprianns f. 2. Lf.
Ambroaioa. A. — Rudioff j K. G. «., Gesch. der Reform, in SchoUld.
2. Tbl. 8. Berlin. %. ^ Schmidt^ A. F. , biator. Beitrage s. Kenntn. d.
liirebl. n. aocialen Lebens. Ausinge. Berl. ^. — fFattonbach^ Beitrage
snr Gesch. d. cbrstl. Kirche in Mahren n. Böhmen. 8. Wien. ^/^
ChronolOg^ie» Wtiglj J, B., theolog.-cbronol. Abbandig. u. d. wahre
Gebnrta- n. Sterbejahr Jean Chriati. 1. theor. Tbl. 4. Sntibacb. 2. — ^
Heraldik. Bernd. , C. F. 5., d. Ganze der Wappenwissenachaft 2-
Abth, 8. Bonn. 5« — Wjibm a. Schweiz, Mittheilongen.
Geographie u. Statistik, Lioder- u. Volkerkande.
Zeltoehrlftenu Denkschriften d. k. mss. geogr. Geaellscb. zu
St. Petersbarg. 1. Bd. 8. Weimar. 3. — Monatsberichte u. d. Verhandigen
d. Gesellsch. f. Erdkunde in Berl. Red. W. Mahlmann, N. Folg. 5. Bd.
9. Jahrg. Mai 1847^1848. 8. BerUn. 1% -^ Zeitschrift f. Erdkonde.
Hrsg. y. H. Berghmu. X. Bd. 6 Hfte. 8. Megdeb. 2%. AU^e-
nelne Werke. Albnm f. Freunde d. Lander- u. Völkerkunde. Pol.
Lpa« 1%. — D. Baudenkmäler aller V51ker d. Erde in getreuen Darstel-
lungen. N« d. 2. A, y. B. Breton's Monumenten hrsg. y« H, BerghoM$.
4. Lpz. 5.^6. Lf. (cpl.) ä %. — Blmc's Handb. d. Wissenswnrdigsten *
5. A. bes. y. IT. Mahlmann. 18. H. (Schi.). 8. Halle. k% ^ Borger,
C. A. A., Allg. Urar. d. Erdbeschreibg f. d. unterat. Kl. d. Int. Schulen.
7. A. 8. Brlansr. % ^ Corut, C. &, Ueb. ungleiche Befabi^g d. yerschie-
denen Menschheitstamme f. höhere geistige Bnt wickig. 8. Lpz. %. —
Gepperty 6., Weltblicke. 2. Bd. Europa. 8. Bresl. % ^ Gcittfiger, Th.,
Erat. Unterr. in d. Geogr. t Volkssoholen. 8. Breslau. %. ^ Gottmannt
J, B., d. Notbwendigsle a. d. G. Zun. f. bayr« lat u. Gewerbsch. 2.
nmg.A. 12. Landau. %. •— HöraehMmannf A.^ Uebera. d.geaammt. G. 6.A.
bearb. y. 7%. DidUa, 8. Berl. ^. — Kütaing, F. F. , Elemente d. G. f.
Gymn. u a. w. 8. If ordbaus. }. — Meineke , L, fF,^ Allgem. Lehrb. d.
G. 8. uny. A. 8. Lpz. %%- -^ — AHg. Uebers. d. biator. merkwürdig-
aten Oerter aller Zeiten in Europa. Nene uny. A. 8. Lpz. %. — Mnh-
lert, K. F., Grundznge d. matb. Geogr. 8. Lpz. f.— Folsftenp, H, L,
Leitfaden f. d. geogr. Unterr. a. Gymn. 2. nmg. A. 8. Berl. |. -* liier-
ter, F. F. Af., d. Waaserwelt. 2 Bde. 2. uny. A. 8. I-pz. 1%. — Ritter,
C, Geogr. y. Asien. Namen- n. Sachregist. y. G. F. H. MvMer, 8. Berl.
2^^. — RitUr^ Chr. W. , Beachreilig merkwnrd. Berge u. Feben. Beitrage
s. pbysical. Geschichte d. Erde. 2. wohlf. A. 8. WaTdenburg n. Bresl. 1. —
üoon, A. V., Grundznge d. Erd-, Volker- ■, Staatenkunde. 2. Abth. Phya.
G. 8; yerb. A. 8. Berl. 2}.— S^^lmg^ G., D. Ocean. Phya.- geogr. Be«
achreibg des Weltmeers u. aer einzelnen Tble. 2. yerb. A. 8. Stuttg. 2|. —
^Vluietder, F. A., Handb. d. Erdbeschr. u. Staatenk. 4-14. Lf. 8. Glogau.
4 %. — Svhvaahy ÜT., lioitfaden b. erst. Unterr. in d. G. f. Gymn. n. a. w.
2.A. -^- • - -.
8. Kassel %. — StXUm, F. C, Hodeget. Handb. d. G. 1. Bd. f. Schi-
icr. 20. yerb. A. 8. Halle. ^,. — SeydHts, E. «., Leitf. d G. 5. verb.
A. 8. Breal. ^. — ^kel^ B. F. L., Leitf. d. G. Bearb. y. B. O. v. SeMd-
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Geographie n. Stotirtft, Liaier- ii. Völkerkunde. 4]IS
mÜM. 4. taag* A. 8. Iips. %• — Si^emkem, F. J. , Beii81kemgiMtatUtik d.
earop. 8Uaien m. bee. Rocki. a. Oldenburg. 8. Oldenb. 1%.^. Aem^
CAr. 6. Xl.y Kl. Geographie. Zum 3. Mal hrsg. t. K, Th, Wagnm'. 23. A.
Lps. %. — ^etn Q. HontMmann^ Handb. d. G. o. Sutiti. Neo bearb.
▼. J. £. WofipSu», 7. A. 1. Lf. 8. Lp. Jtf. — ITittetes F., kl. Blemen.
targ. 7. A. 8. Berl. Jy. — Zeue, A., D. BnCwicklgagesch. d. Erde. 8. AU
tooa. 1. HethodlflCbe Sehr. Dokner, d. Goldammer'iehe Tel-
lorium 0. LoBarion. 8. Zwickaa. ^^, — Lüäd€j J, 6., D. Geacl»ehte d»
Methodolog, d. ErdkoDde. 8. Lpa. %. Spcclelle Selirifleii.
Alte C^eof^. BeauU^u, K,^ de renplaceiDent de la atailon rom. An-»
desina. Nancy. MlttelAlter. Verioch, d. Ort Scbiringsheal in
d. Peripl. t. Otbere n. Walfetan «- ■. einer Stdt i. identifidrea in d. Lage«
wo Veneta gelegen haben aeU. Aia Mic. gedr. 8. London (Berlin, Aacher)«
% filnaelne Ulnder. v. qmandt^ J. G., BeobaehUingen n.
Phantaaien ob. Menacben« Nalnr u. Knnsl n. e. Reiae in Spanien. 8. Lpi.
^^^ SeliwelB. Angst, a. Geach. -^ FranaeJat: Nene Statiat. d.
Schw. N. d. 2. gansl. nag. A. a. d. Ital. ▼. e. aehw . StaaUmanm 2* Bd«
(8chl.) 8. Bern, i 2. ^ Hiator. geogr. ttotlat. Geralde d. Schw. V. BiiJ<*
Uemkm, A. d. Pn. v. ireMi.Boifol. XIX Bd. 2. ThL (Schi.). D. iUnt
Waai. 8. Si. Gallen. 2%. — irOm, /. J., Blatter ▼. Borgen. Bdtr. s.
Kennta. d. achw. Volkalebena. 8. Zfirich. 1. Belg^len. Htlfft^
riek^ A. , Belgien in polit. kirchl. padag. artiat. Betiehg. 8. Pforsh. %%
Deotoehlana. FwrgaUek^ L, «., D. schiffbare Denan ▼. Ulm b.
an d. achwarxe M. 8. Wien. ^. — Germania t. Stricker, a. dentache Spr. o. L.
- OMrieh, G. W.j DeuUchland zur See, ae Schifffahrt n. a. HandeL 8.
Hamb. 2. Saebsen. AioAtcr, £.ir.,Beachreibgd. K<nlg. Sachaen. 2.
ThI. 8. Lf. 8. Lpa. ^^ FreaMen. Hukn^ £., d. Königr^Prenaaen,
geogr., topogr., atatiat 8. Nettatdt.a. O. 1. Bd. 1. n.2. Hft. k f 4. Bdi
1 Hft. A %• *- Die Knatenvermeaag n. ihra Verbindg m. d. Berl. Grand*
linie. Hrsg. v. J. /• Bmej^er. 4. Berl. 6. — Ff^m'^ J. IT., Die Waaaer-
Terhältalate d. Weichael a. Nogat. 8. Daniig. %. — ^ . Heftierreieli«
Krtüj K^ a. K, FriUek^ magnet. n« eragr. Beatimnnngen in öaterr. Kai-
aentaat 1. Jahrg. 1846. 4. Prag. 2%. *- D. Land der Ungarn m. Croav
tien y Slavonien , Siebenbürgen n. d. Militargranae. 8. Lpi. O. Wigand.
^. — * Allg. g. Lex. d. daterr. Kaiaerstaata. Hrag. ▼« Fa. AoMader^er.
2.A. 4^-64. Hft. 8. Wien n. Lpa. k%.— FroiUe, A. d. Kaiaerataata.
Schilderangen dea Volkalebena in Ungarn, Böhmen, Mahran, Oberdatem
Tiral n. Wien. 8. Wien. 1%. — Sommer, J, G. , D. Konigr. Böhmen. 18.
Bd. Beraoner Kreia. 8. Prag. 2%. Tflrkel. lAndau, R., D. Mol-
dao Q. Wallache!. 2. A. 8.. Lpa. {. RaMlMMl. Archiv f. wia-
aeoacbaftL Knnde Rnaalanda. Hrag. ▼. J. Ermtam. 8. Bd. Berl. 5%. —
Beitrage snr Kennta. d. rnaa. Reiche n. d. angrana. Lander Asiena. Hrag.
V. K. E. Bäm. n. 0. o. Heimen, 8. St Peteraborg. XIII Bdehen: 2.
XIV s \^k. XV I 1%. KaalUMliM. Boden$tedt, F., D. Volker d.
Kankaaoa. 2. A. Frkt a. M. 2%. Orient. GenrebBder a. d. Cr.
gas. T. H. V. Magr. erkl. t. S. FEteAer. 7 Lf. Fol. 4 3% Sor«-
tumBrikm. Goritng, ^., D. Nene Welt. Skiisen ▼. Land n. Lentea
d. nordamer. Preiataaten. 2.--ll.Hft. 8. Lpa. k %. — Nordamerika in
Bildern. 2. n. 8. Hft. Neuwied, k 1%— ^yte. F., D. Terelnlgten Staa-
tan ▼. Nordamerika. Dentach y. E, Amiker. Nene onv. A. 8. Lpa. 1.
Hma9^ C de, Nordam. Wiaconain. 2. Abtb. N. Reiaebildera ▼. A.
Ziegler. 8. Blberf« |. — Riehter^ 6., d. nordam. Freistaat Wiaconaia.
8. Weael. ^ := üorimofin, C, Geogr.-atatiat. Beschreibg t. CallfoNiiei*.
1. Bericht. 8. Weimar. 1. — floppe, J., Califoraiens Gegenwart n. Zu«
kanft. Mit Beitragen v. A. JSraumn. 8. Berl. 1. ^ Onwttld , L. Fr.^
Californien o. se Verhaltnisse. 8. Leips. 1=3 Texas ▼. V, Bracht. Neneata
Landarkande. 1. Bd. 8. Blberf. %. ~ RSmer^ F., Texas. 8. Bens. 2%»
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414 AtUnl«!! B. Rartea.
CtauitealAi»* Gr^v B. A.^ Santo Thomas do Goatenaia. Bei*
trage a. Ort a. Stollo. 8. Aaobon. ^ Aastrallen« Autralia Fe-
lix. Boarb. n. fF. fTeügarth. 12. Berl. %^ Baj^garih, Batchlebenln
Aostral. A. d. Bogl. ▼. M. B. Lindau. 8. Los. l^j^. — HuftXmt, An-
•tralitn. Neoeste Landerkande. 2. Bd. 8. Blberf. 1. Reisen. Blat-
ter B. d. african. Reiseb. er Dame. 2 Thle. 8. Braanschw. 3. — Iha-
Utg^ Tk,j BkiiaenbDch. Nette Land- n. Seebilder. 3. A. 8. Beri. 1%. —
DuncüHj J., Reiaen in Weatafrica. A. d. Engl. ▼. M B. Lmduu. 2. Bd.
8. Lps. cpl. 3-A. •— Ermtm, A.^ Reiae um d. Brde« 1. Abtb. 3. Bd. 8.
Berl. 5. — HuWmann, Frs,, Land* u. Seebilder. L n. 2. Bd. 8. Wrie-
lea. 4%.— JDgendbibUothek. 1-4. Lf. 16. Nimberg. k% — £«U, X
Q., Alpenreiaen. 2. Tbl. ((Scbl.) 12. Lpi. 2%. (cpl. 6.). — Midäemdorff,
A, TA. 9., Reiae in den auaaerateo Norden n. Oaten Sibir. 4. Peterab. I»
i : 6, III, 2 1 6. — Qidtaimanny E, A. , Beiaebriefe a. Ungarn, d. Banal,
Siebenbfirgen , d. Donanffiratenthnmem , d. enrop. Tfirkei a. Griechenid.
Nene nnv. A. 8. Stnttg. If . — Redenfrnc&er, IT., l). engl. Capit Cook 3
Reiaen om d. Welt. 2. Tbl. 16. Nnrnb. ä %• — Aieftler, F. F. M., Rei-
•en 10 Waaaer n. in Lande. 10. Bdcben. 3. verb. A. 2. Anag. 16. Lpi.
2. — Ru99€gg9r^ J«y Reiaen in Bnropa, Aaien n. Afrika. 13—15. Abth. 3.
Stnttg. (cplt. 46|). — S»bamburgk, R., Reiaen in Gniana. 3. Tbl. 4. Lpi.
6%. — Simfon, 6«, Reiae nm d. Welt so Lande. N. d. BagL ▼. W. A.
Uu^oift. 3. TU. 8. If (cplt. 5f ).
Atlanten u. Karten.
Atlmatem. D. alten Welt. Lpi. Schreiber. <^. — t. BaiierfceUer,
Text ▼. Bweld. 13. n. 14. Hft. Pol. Darmatdt. 4 A« ~* Phyaikaliacber
V. A. BtTgktMM. 2. Torb. A. I. Abth. Meteorol.-klimatol. Fol. Gotha. 5.
— Leieiael, J«, Geogr. du moyen ige. Atlaa — PoL Brnaael. 9^ — *
ATeyara, X, Groaaer o. yollat. Handatlaa. 122-125. Lf. Hiidbgh. k 3V»Nj^.
Groaaer n. vollat. Kriege- n. Friedenaatlaa. 1. Lf. Fol. $. Zeitnnga-
atlaa f. Krieg n. Frieden. 1. n. 2. Lf. k ^f. — Braipper'a, 17., Histor.-
geogr. Handatl. 2. Abth. Mittelalter. Lpi. f«. — üaoenateJii, A^ plaati-
SchttlaU. 2. A. 4. Frkf. a. M. 4|i. — Reiehard, Ckn. Tkeap,, Orbia
terramm veteribna eognitna. Bd. Iv. Fol. Nürnberg. 1. «^ ütem, C. G.,
Miniatar-Atl. Lpi. 14. Scfanlatlaa. 1. Nener Schnlat. % — Sekulirih^ J.,
Booeat. A. d. alt. a. nea. G. 4. yerb. A. 4. Hambg. 1%. — Scbnl-AUaa.
29. verb. A. Gotha, Penbea. 1%.— Sohr, IT., Handatlaa. Seppl. ScbL
Glogan. k %. 4. d. A. Ber^Aotia yerb. A. 2. Hft. k%. — A. v. Siele,
Verb. y. Kobler, Mohlert, Streit n. Wagner. 25. A. Fol. Lpi. 4^. —
Sttefe/a HandatL XV. Soppl. Fol. Gotha. & 1. — V. Fmgt. BerL I. —
Yolkaachttlatl. 4. Baalingen. }.— FoUer^ Schnlatl. 3.nmg. A. S. a.3. Lt
Baalingen. k 1^. — ^e^pier, A. d. neneat. Brdk. 8. Aufl. Maini. 1% —
iredell, ü. «., biator.. geogr. HandaU. 6. Lf. (Scbl.) BerL li 1%. ^
irmeketeofif», £., Blementaratl. 2. A. Baalingen, |. *- ZiegUr. X AT.,
Atl. 3. Lf. Beriin. k 2. Stemkmrten. Reuter^ F., d. nor
geatimte Himmel. Gotha. 1%. — Riedig, d. nSrdL Geatime. Lpi. %. d.
aiidl. deagl. Himmelaatlaa. % Sternkarten, f. — Zim, P. L. Ckr. , d.
nördliche geatimte Himmel. Fol. Beriia. }. Elimmetaie Karten
v. I»peel»l- AUamtea. V. Aflriea y. Kiepen, Weimar. %. — V. Al-
ten n. Sumdewiit Hambg. Hoffmann n. Kampe. ^. — - AnkaU y. Fieik*
Deaaan. %. — ^uafraüeti, y. Kiepert. Weimar. %. — Baden n. l^aU, ▼.
Bokm. Beriin. % a. Wnrtemberg. ^ Böhmen^ y. fFeUemd. Weimar. % —
Charten d. einielneo Kreiae. Prag. Berra k-fg^' — Boapania, yon MoUke.
Beriin. 3. — Braiu^enAurg'. Sect. 26*31. Berlin, k 16% N^* «• Beet.
32-34. ä %. — Brmauekweig a. Hannoyer. — Cküoe, a. Yaldiyia. —
CalV^mkn. Weimar. Voigt. ^.— l>afiemarl;, y. Damm. BeiLA- —
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AtlanlM D. Kactoii. 415
üemUdOtmd, AUat r. iStift^rl. NSfnlig. Nr. & %. — SprAdikcrt« t. K«
Benümrdi u. W. Stneker, Fol Katsel. l^A. — 6«ienilk. t. Hamäike.
Fol. Glogaa %. -- Lps. Schreibers Erben. %. — V. Aeymmn. 8ec(. 7«
17. 19. 21 175. 195. I9fi. 214. 215. 233. TM. Glogao. 4 %. — fr^i
Wandkarte t. ji. FwcArr. Stuttg. 1/^. ^ JBuropa t. Sdkeda. Wien. 21.—
Frankrtiek T. /. B« Jtooft. Manchen. 2, — FAiem Haabg., Hoffittann o»
Campe. ^•— üfeiisjen r. SoAr. Glogaa. %. V. WeiUmd. yfwmw%.^
Grätsch. Glat»^ N. Aevaumn. Glogao. ^^• — Grjcetoilaii^ n« d. iofiitcAe»
/IIS«!« T* Itieperi. Weimar. %, — Hannooer, Braanschweig, Oldenbnrg
m. d. Hanseiadte, V. JCtepert n. Oteann. Weimar %. — Her* ▼. ü. AJe^
ruh. Wolfenbattel. ^. — Bagoiand. V. Aodoivice. Berlin. %. -* ITetteih
Knrf., T. Humberi. Cassel. 1^— Topogr. Karte. Cassel. 8ect.4 u. 22 k %.
8ect.9. 1% *- V. ^oitaiaiiti« CasseL t\y— RelielkartoT. RavetuiUm. Knrf.
Grossbers. Hessen, Nassen n. d. angr. Lander. Darmstdt. 1%.— KnrL
T. SSeftert. Cassel. %. -- HotauoUem, s. Wnrtemberg. — bid^ulandcr
T. ISqMft. Weim« % — Jontfdke /«sein, s. Griechenland.^ IToisICMii.
IrfUMa^iir^. Hanbg. Hoffmann n« Campe. ^. — Afscfclsafriirg>. Von Engtek
Aofleclr. Ansc. 1. 1^ 2. 1%. 3. %. — Afttieiomertoa a. XTeslintfMi.
V. A. Platt. Magdeburg. — MUuUMrapa. Annaberg. i. — Moldmu. V.
ISepert. Wien. % s. Ungarn n. Walachei. — Nm$$au s. Hessen.— Nwd^
oflurtco. V. X JPfatt. Magdeb. 1^. •— IVorddcvItcJUanii ▼. Ii«aniiaiiii n«
Oetfdd. 71-<82. Lf. Glogan* 4 %. — Nortssgen. V. Aftmcft. 2. 8ecti
Christiaiüa. 2{ (cpl. 4}.), s. Schweden. — Oldenburf^ s. HannoTor. -«
Ocsf«rreM&. FrohUeh, National- n. Sprachenkarte. Wien. SJ. »• iYäi^/tsr,
Vers, einer Sprachenkarte. Pesth. %. — Geognost. Karte t. Sckedtu
Wien. 1%. — Karte t. Traux n. Fned. Wien. 2%. — Binaelne Linder
▼. Sehula, Wien, k i% — PaläHma. D. heilige Land ans d. Vogelschau.
2. A. Lpa. Weber. %• — MoUet^a Karte. 6. AnO. Basen. % — lyols,
a. Baden n. Wortemberg. — Polen. Berlin. % V. ißejMft. Weimar. %.
— Bsfc». V. 9. AföneSov. Posen. 1^. — Preusssn. Atlas t. Prenss.
fiinai, y.&ebert, Nnmberg. 4.— Kreiskarten. Berlin. 4 1.— See-Atlas«
Bariin. 15^ — Provina IVensie». Binseine Kreise t. Bngelbardt Danslg«
ä %.— Itkem. Hydrogr. Karte d. Rheins. Coln. 11%.— JRkaengeb, n.
Rejmann. Glogan. %. — ütig'en. V. ücymann. Glogan. f^, — Austlcaid«
MukUri^ Uebersichtskarte d. westl. Vergrofserongen. Lps. ^fg. — V. KU-
perf. Weimar. %. — Sachsen. 0. Jndrde Spedalk. 1-4. Lf. Dresden, k
%. — Annaberg, ^. — N. Tbnringen n. d. angr. Landern. Gotha. {.-^
Sßkwcden n. Norwegen. V.floAr. Stockholm. 5%.— Stkwew. \.BoU.
mamn. Mnncben. 2%. -- Serkiem t. ITteperl. Weimar. 4. — Südamerikm.
V. JEleperl. Weim. %. — V. Platt. Magdeb. 2. — SudMchlftawig. Ham-
burg, Hoffimann n. Campe. A. — ^nndemll, s. Alsen. — Te«as. Elbert
a — Ungarn. Meissen ^. V. MiiiJer. Nonberg. ^. — V. SdUdiuB,
Feath. 16%. V. Ltpsibf. Pesth. 12. n. darnach Prags Afoppa. %. —
FtMMa n. Chiloe. V. PhiUpfi. Stnttg. f — Feranigte Staatm v. Nord-
mmarikm. V. Gtoser. Darmstedt % 2. Ausg. V. KUpert. Weim. %.
Afe^er's AnswaademngsaÜas. Hildbnrgh. 1. n. 2. Lf. k % Y. PMjm. St.
Gallen, f |. — WaiaeheL V. iCteper«. ^. V. Fried, n. Moldan. Wien.
2%. — iFeatindien^ s. Mittelamerika. — ^ettpAoleft «. HAstnproome.
Karte d. Generalstebs. Nr. 45. Beriin. 16% Njif. — Reliefkarte ▼. Ao-
Müsfem. DarmiUdt 1% — IFiseonm. Elberfeld« 4 — ITttrlemiefry. N.
Baden u. Hohenxollem , t. Fei e&er. Stnttff. %. Reliefkarte t. ügocnslei»
mit entb. Baden o. RheinpCals, Dannstadt. i%
Htthenatik.
JdmmB^ geometr. Aufgaben. 2. Absch. 8. Wlnterthnr. cpl. 3. — Ar-
dttP der Mathematik u. Physik. Von J. J. Gruncrt. 8. Greilswald. XIL
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41*
«. XIII. tu: & 3. - BrUhBT.-L., Lebrb. d. M. f. Gymii: v. RmIm*. 1.
TU. Geometr. 1. Hft. Pfonimetr. 8. Wim. ^g. — Gnirfio«, X A.^ 4ie
Grandlebren d. Wahrscheinlichkelureehn. Deutsch v. C. £1. J^dbiiMe. 8.
BraoBschw. i^.--. Oeofcer^ Volbt Rechenb. 8. A. 8. Stnttg. 1%.—
Egen^ P. N. C, Handb. d. alleem. Arithni. bes. in Besuc a. Meier Hirsch«
8. A. Tbl. II. Berl. ty^ (cpl. 4%)«— jEmiret, O. M., Lebrb. d. BleDeii-
targeoa. M. bes. Bes. a. Legendre. 1. q. 2- Abth. 8. Aogsb. i« — Emm-
flumn, C, Taschenbach d. Math. 8. Dresden. i% — JSiiisr, L., Con-
nenUtiones atithnetieae coUectae. Edd. P. H. et N. Fu$9. 4. Petersb. 12«
Nachricht darüber t. P. H. Fiist . Bbend. ^. «-^ FoUingt 6., Reehaan-
bach f. preass. Gyain. n. Bfirgersch. 2 Thie. 2. A. 87 Berl. k ^. —
Franke i T., Lehrb. d. descriptirea Geometr. 1. WU 8. L^'%.^
Gau$9^ C. F., BeitrSge s. Theorie d. Aigebr. Gleichangen (A. d. Abhh.
d. Ges. d. W.) 4. Gdtting. i^*-^ Bermg^ R. O.^ 8aainlg t. Auigabeo
i« d. Glelcbgen n. s. w. 8. Lpa. ,i|f.— Hoffmann ^ J, J. J., Beitrage tot
Blemeotapgeom. 4. Aschaffenborg. %. — ifvmaiel, IT., System d. M«
2. Tbl. Geom. 8. Wien. f. — Jokn, J., VorlesQngen 6. Math, an d. Realsch*
•n Prag. 1. Tbl. d. Arithni. 8. Prag. U« -* /onmal Iw reine n. angeinr.
M. Hrsg. A. L. X^reUe. 38. n, 39. Bd. 4. Berlin. A4.— ATsfipe. E., d.
ArithmetiiL n. Algebra. 2. nmg. A. 12. Essen. ^. — Laimnde'9 Lognr»
rftbai.-trfgononietr. Tafeln. Vermehrt dch% d. Ganssischen Log., ddi. d«
Leg. d, Atomgewk n. a. Zahlen. Hrsg. H. B, Mokier* 3. Terb. Ster,-A«
16. Leipa. %. — LelU, Ermanno, Rappresentanione georoetriea delle li«
nae di second' ordine. 8. Manch. J^. — Lomoek , J. , Lehrb. d. pnürt«
Geom. 2 Bde. 8. Wien. 2%. — IMenkof, J. C, Anffingsgrfiade d. Geom.
1. Tbl. 2. ▼erb. A. 8. Minster 4. — Morgmte, A., Lehr- n. Handb. d.
Algebra. 8. Wien. 1%. — d. Geom. 8. Bbend. 1%. — Mo^
Mms, A, f., Ueb. d. Gmndfermen d. Linien d. 3. Ordn. (Abhdlgen d. k«
i. Ges. d. W.). 4. Lpa. |. — Natfier, Lebrb. d. Differential- o. Integral*
reehn. M. Zasätsen v. Lionville. Deutsch m. e. Abhdlg u. d. Mnihode
d. kleinsten Qaadrate r. TA. WUUiem. 2. Bd. 8. Hanno v. 1%. (cpl. 3\b)«
— Ffriemtr^ £., 2653. Anfg. 9. Arithm. n« Alg. Zu Schnls ▼. Stnse*
nitzf[i. Handb. 8. Wien. i. — Prey$9mger^ L, , Grandstlge d. Ksfel«
schnitulehre. 16. Angsb. % — Biektor^ A„ Lehrb. d. rein. M. f. d. oöera
n. mitcl. Kl. 2. TU. Planim. 2. A. 8. Elbing. {. — AiitAcr/nrrf, IT.,
D. Tellständige Losg nnmer. Gleichgen, bei welcher dnreh e. Ok dana«
"Verfahren sowohl d. Imaginären, als auch d. reellen Wuneln leicht be-
itimmt werden. A. d. Engl. ▼. A. Wiegond. 6. Halle, ^k. — Sad^kook^
M. , Leitf. d. eb. Trigonom. 8. Bresl. •^. — Saiomon , V. , Samalg. ▼.
FV>nneln, Anfgaben o. Beisp. a. d. Arithm. n. Algebr. 3. Torb. A. 8. Wien.
i% -> — Lehrb. d. Arithm. n. Alg. 4. Terb. A. 8. Wien. 2%. ^
fiammig mathem. Tafel. Als neno Anfl.- t. Foga^o grossem Leg. Taf.
Hrsg. ▼. J. A, HOltte. 8ter. - A. 2. Abdr. verm. durch die Zech'acben
Tafein f. Add. n. Bnbtr. d. Log. 4. Lpa. 8%. ~ Aus, /. B., BadMta-
benrechnong a. Algebra. 2. Terb. A. 8. Altena. % (d. Resoltate d. AnU
rben %). — Sekarpf, C. fF. , Sammig. ▼. Anfgaben f. d. Schlnsaracho.
Bdchen. 2. roth. A. IS. Ulm. i. — 8eklSmüe\ O., Neue Methode snr
Bammimng endl. n. nnendl. Reihen. 8. Greifsw. ^^g, — ~ D. nllgeni.
Umkehr^, gegeb. Functionen. 8. Halle. % — -_ — Grandsnge er wie-
"'hl. 8. ■
£
fensch. Darstellg d. Geom. d. Maasses. 1. Tbl. 8. Elsenach. 1. —
C. if., Gmndlehren d. hob. Analys. I. ThI. Differentlalr. 8. Branaacbw*
1%.-^ SekulM V. Stra$9mUhij L, C., Handb. d. bes^ n. nllg. Arithm*
2. A. 8. VHen. 3. - SeAulae, N. JF. , Prmkt. Lehrb. d. Geom., d. eb. n.
spbar. Trigonom. 12. Hambg. y. -^ ^^^laer, S., Anfiincbg d. reeUeo ■.
Imaginären Wunebi er Zahlengleichg. hohem Gmdes(A. d. Abhh.T.lisMiifi.
er). 4. Wien. 1. — Strehl^J,^ Aufgaben s. Bereding; d. FlSchen n. gpom.
Grper. 8. Wien, f^g: — Fega, O.v.^ Logarithm.^ti^nMD. Hasdb. 81* A.
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«
417
13. Abdr. d. 8ter..A. t. J. ji. BülMt. 4^ Lpt. 1^.^ ITMkicft« /., D.
«rstcB GffDDdMran d. kSheren Anaijrtlc. 8. Braoiucbw. %. — Wkgini^
j#., d. Mbwierigena Aotgaben a. C. F. ^. Jmeobt$ Anbin^n t. Ttn Swio-
dens Blem. d. Geom. M. Br^anicea eiifl. Math, n» AuflMgea. 8. HaUa.
i^. ^ — *~ D. aUg. goldeoa SehniU d. s. ZaMmniaiilig mit d. HamMmU. 8.
Hall. ^.^ Ifby, F., Laltfb. d. Geon. l.Thl. 5. varb.A. 8. Barlis.
— Zaehf J., Tafeln d. Addiüoiis- n. SablractioBtlogar. L 7 fiUllan.
d. Vega'fcheo Sanslg). 4. Lpt. 1% -*
NaiorwisseiiBcliifleii.
Im AUgemffiinen. Abbandigen d, aatwrf . Gaiellich. m GorliU. V. l.
Girlita. ^.^ NatiirwiMenachafUfcbaAbl«MUgen,hng.r. fF. Htddktger. JI.
Bd. 4. Viim. 12.— Baridu ab. d. Mittheilgao t. Preandan d. Naiorw., hm. v«
W.Haidmger. S. Wien. IV, 1-6. 1^ V, 1^. U. -* Correspoodeaablatt
d. aatnil Varrine tu Riga. 8. Jbrg. 8. Riga. 1% — Hurnhtm, jL o.» Aa-
alebtan d. Nat. . M. wiaaeaKb. Ejrlaatargaa. 8. irerb. A. 8. dtqttg. 2%. —
Jabrbb, d. Vereins f. Natariconde in Nama. Htm. C. Thami. 4. a. 5.
Bit. 8. Wiatb. It*— Wfirieab. naliurw. Jabresbtfia. Hrsg. H. v. Mohl^
n. JCUcamgcr, FtkUng, JF. Mtmmü^ F. Knua. 8. Siattg. IV, 2 a. 3.
V, U VI, 1. i K. -* JTattiMr, JT.O. fF., Zar GeMMaaiiaaiaH. 21. Lf.
4SM.) 8. Staltg. cpl. 6. — Mittbeilgan d. natnrf. Geeellfcb. m Bern. 1848.
3. Beni.114.--. .snZfiridi. l.a.2.Hri.8. Zarieb.Al^.—
no6ii«, FA., D. Natorwlsaenecbaften ala Gegaaetd d. Btad., d. Unterr, o.
d. Prii^. angebender Aanta. 8. Nordbani^. /^ — Rait^urg . /. T. C,
P. NatorwiiMnecbaftan als Gegenetd. d. Uaterr.i d. Btnd. n. d. Prflfg.
iL Bekragea ▼. fl«ni|ien.a. w. 8.. Bari. 2%.— üstcsdUa, JET., Kesaa«»
f. Bchnlan n. Laien. 2. nav. A. 2 Tble. 8. Sinfetg. A 1. — SehidUr. Fr.^
]>. Bacb d. Natur. 4. rarb. Anfl. 8. Braansahw. 1^..-^ BchrifUn d.
QaeaUecli. 1. Biafofldarg. d. gataaial. JNatarw. an Marb. 8. Marb. Fby«.
aisch-nedic. TapagrapMe d. Kraisas BcbmallEalden. Von C. F> DtmUt n.
€. Fudu GcAronle PreisM)hr. 2%. Astram^Me. Anaalen d.
J[. Stamwarte b. Mineb. Biag. J. LmmiC. II (XVII) Bd. 8. Mfinch.
1%. — iffMl», E, F., J. Keplar's astraneni. Weltansiiibt. A. Lps. 1%. -^
Beobacfatangen a. d. Stemw. an Kontgsbarg« HK9g* 4. is. Bu$€k. 24kAbtlb
▼. I. Jan.-31. Dec 1838. Konig»b. 2%. ~ Bei», JB., P. pariodiscban
atamscbaoppait 4. CoJn. %. -^ Bar&ier:astroaom. Jahrbficbar f. 1852.
Hrsg. J. F. JSncJba n. fF»g^r»4 8. BerJHi. 3. — JTurf«^ JL H. , Bibel q.
Astranoaiie. 2. mag« A. 8. Beri. l^k.r* Idttraw o. iS^Aauit Aanaien d.
k. k. Siamw. an Wien. N. F. 4. Vien, X. 3w XI. 3^^ XlU. 8^. ^
MidUr.J. H., Wunderban d. Weltalls od. papqlara AsiroaoA. 4. ^ena.
a. verb. A. 3^. L(g. Berlia. k f. SappleoaenCa f. d« fraheran AaHagaib
%. — — Ueb. Fissteme im AUgam. n. d. Doppelstenia insb. •« ar
Blamkarta. 8. Berlin. -^ Aaironomiscbe Nachdcbtan v. €. ScAiMMdUr.
28. a. 29. Bd. 4. Aitoaa. 4 7%.-^ Qile«elet| 4 , Aannaira da l'absarva*
ioire r. de BmaeUea. 1849. 18. BraxeUai. %. - AeisAsaftacA, 0. Or. «.»
P. Waitgebande. 1. n. 2. Hft. 16. Rikf. a. M. ä A. -- /läailaar, €., Un-
ganDastimaiiMigdnrdid. Mond. 8. Hiiib. 2. — -r* Mittlere Oertarv. 12,008
ilssteraea t d. Aar. 1836. 4. Abtb.'l.HlfIbe. 18.-21. Btda. 8. Ebaad. 1%.
«^ ürtmuM, £phemeride aller Himoielaeraobainnngen. 4. Jbrg. Hrsg. v. d.
BUmw. s. Bresl. 1. Hfi. 8. Brasl. 1. Fkyflik« Annalen d. i>b. a.
Cbemia. ▼. Boggemdarf. Bd. 76-78. Lpt. 9% ^ Orwurfa ArcbiT, ■•
Blathematik. ^ Baitrage t. maU^roL Optik a. d. yerwandtea Wisaaa*
Schäften. Hrsg. t. /. A. <SrMnert. I, 2 n. 3» 4. JLpt. k -^^ Brmtmr,
H. A., Laitf. f. Id. Unterr. in d. Pbys. 11. Tert». A. 8. BreiL %. -
Bfvdb, J. P«, Lebrb. d. Macbaaik. J. Abtb. 8. Bariin. lf. -- IUmIm/, G.,
Popnlare Briefe an eine lUme. G. Gegenstda a. d. Pb., C kem i e o. Gaoleg.
N. Jakrb. f. PkU. ■. Päd. od. ErU. BibL Bd. LYll. Bft. 4. 27
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418 HaUtfwineBiiduiflen.
Ift. Pforsbetni. 1. Bdcben. 2. 2. Bddieii. Bonn; 1%. — Bolls«^ 0^ Leliv^.
d. P. 8.- Berl. \*. — Burg^ ^., Compend. d. popoJaren Moehanik ■. Ma-
schinenlehre. 2. A. 8. Wien. 8. — Cdmeltif«» C, S., D. Naiorlehre n. ih-
rem jeu. StdponctP« 8. Lpx. S{. — Dre§ek€r^ d. electromagnei. Telegraphia.
4. CaseeL 1% — Engel^ F., n. K. ScheUbaeh, darstellende Optik. 1. Hit
4w Berlia. 2%. — EtUer, L., Mechanik. Hrsg. t. J. Ph. Wclfert. 2. Thl.
8* Greifsw. %%. -^ Portschritte d. Physik im Jhre 1847. d. Jhrg. redig.
▼. G. KarMtm. 1. Abth. 8. Berl. 1%.— Friediebm, TA., populäre Bio*
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fiandworterb. d. reinen n. angew. Ch. t. Ltebig, Poggendorff, Wöhler u. A*
Red. A. Kclbe, 3. Bd. 3-6. Lf. 8. Braunschw. ä %. — Handwörterb.
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tori». Hrgansgsh.8. Milncheo. 1. N. A. 1. Bd. 3Abthlgen. A 1 %. *
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Niitevd«i«miNiftflib 419
MmtanemMAte. ArcUv tkaadliuiTffdier B^itrige f. Natwgefcb*
Eng. Ck. F. Honuekuek. 2. Tbl 8. Greifiiw. 2^^. — Beitrage s» rhein,
NaiQrg««ch. l.Jhrg. K Hft. 8. Freibarg i. Breite. %-- EkkeUa-g, J.
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6. A. 8. Aogsb. %, — GUtei, J. o. TV. BromoM, Neoesiat n. TolUt. Hdb^
d. Natorg. 5. n. 6. Lf. 8. Stottg. k \ cpl.4%.— /ordan, J, J9L, D. Brd-
korper io 3 Reicben. Natorg. Vortrage a. Gymn. 1. Sematter. Uaorga*
niscbea im Ailg. 12. Wien. |. — Lemitf , J., Bcbnlnatg. 2- Tbl, Botanik.
8. HannoT. %. — Müller, F,, Karzer Uoterr. in d. Natarbeacbr« m. bet.
BeruckB, RuMlde. 8. Riga, f — Natorg. d. 3 Reiche. V. Budutff,
Blum o. 8. w. 88-93. Lf. Geecb. d. Nator ▼. H, O. Bronm, 8. Stattg.
^ ^% Nj^* - Eehmu, H„ Natg. 5. A. ▼. Ck. F. Hochttetter. % Tble. 8.
Reotiing. 3^— Reiehenbach, O. H. L., D. Tolistandigate Natgucb. d.
In- Q. Aoaldei. Nr. 40—47. 8. Dreideo. ^ %. — SchiUmg, S., Gmndr. d.
Natg. 4..A. 8. BreBl. % - Sehuberi, O. H. v., Lehrb. d. Natg. 16. ▼erb.
A. 8. Brlangen. ^. — Siekel, H. F, Xr., Leitf. s. erat. Unterr. io d.
Natork. 3. amg. A. t. A, B. Reiehmback. 8. Lpi, %, — Verhandlangen
d. natorhist. Vereins d. Pr. Rbeinide. Hrsg. J. Budge. 8. Bodo. 4. Jbrg.
\ 5. Jbrg. 1. Zoolog^le« Aga»$iz, Nomenclator soologicos. 4. 12*
k
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acbap Natora Artis magislra. Fol. Amsterd. 4. — Budge, J. , clepsine
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scbes unsichtbares Leben i. d. Atmosphäre. (Abhb. d. Beri. Akad.)« Bert
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Itai. T. fl. FUekv, 4. Freibg. i. Breisg. 11% N>^. •-< httr, s. Minera«
logie. — Herrieh 'Seh^ftr, G. A. W., d. wanzenartigen Insecten« IX. Bd.
1. Hft. 8. Nnrnb. 4 %. — — systenu Bearbei^ d. Schmetterlinge Ba«
ropa's. Snppiem. s. Habner's Sammig. 27.— 40. Hft. 4. Regensb. 3%. —
JUrrmannMen, A^N.^ Indicis genernm malacozoomm primordia. Faso.
IX-XL (8cbi.) 8. k %. — Iconograpbie omithologiqne — p. 0. i>et Mirs.
LiTT. XIL 4. Paris, k 2%. — D. TorzSglichsten Insectengattangen d.
Bchweis. : BUder v. /. de Lakram n. L. Imhoff. 91.-100. Hft. 8. Basel«
2. — D. Schweizer Kafergaitgen. Y. denseib. 15.-18. Hft. 16. Basel.
Ii 1^ -. D. Gattgen d. Rnsseikafer. V. dens. 16. Heft. Basel, k XS% Nj^. —
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Hft. 16. Nnrnb, kl.— Lt^om, d. Brancbiopoden d. Danziger Gegend
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ayßU Conchylienkabineit. N. hrsg. t. H, C. KüHer. 79-85. Lf. 4. Numb.
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Vereins d. Rbeinide.) 8. Bonn %• — Mouaean, A,, D. Land- u. Sass«
wassermolinsken v. Java. 4. Znrich. 2. — Müller, Joh„ Ueber d. Gattg
Comatnla Lam. 4. BerL 1. — ab. d. Larven o. Metamorphosen d. Echt-
Bodermen. -1^. — — n. d. fossilen Reste d. Zeagiodon. Fol. Berl.
18. _ _ n. F. H. Troichely Horae icbtbyologicae. 3. Hft. 4. Berl. 4. —
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Mineral. — Ferty, M., D. Bewegg dch schwingende u. mikroskop. Organa
im Thier- n. Pflanzenr. N. Eröftrgen n. Sporozoiden , Infnsor., Bacilla^
rien, n. u. d. Blementarcoiistr. d. Ualcyonolla flaviatilis var. Nymphacae.
27*
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4i6 {laittrWlümMeliiifteD.
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Austriaca. 6. Hfl« 8. Wien. If^. — Veneeithniss d. Käfer daraat als Tansch-
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^ienemcfin. 2. Hft. 8. Lpv* 2|. — Röniy System. Verz. d. aweifiag.
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133. N. Folg. I, 1. Ii2%. — — Deotschldf kryptogam. Gewächse. VII.
Bd. 9-ld. Vin, 13. IX, 4-10. k^%^ Btouaieratio plantar. noT. a d.
;!^«ArenJb collect Auctt. F. E, L. Finhtr n« C A. Meyer. 8. Petorsb. |{.
— Ftebntr, Q. Tl., Nanna od. n. d. Sedenleben d. Pflans. 8. Lps. Ifl«
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Red. A. A. Fwmrohr, Jhrg. 1849. 8. Regensb. 4. — -- ir.D eutsdhland.
V. Bchlechtendal, LangethaT n. Schenk. 8« Jena. IX, 3-12. 3. A. VI. Bd.
Vli, 1-3. 4. A. I, 1. S 1^. — ^ T. Thüringen. V. dens. 93-101. Hft. 8.
Rbend. ^ % — — Gerroaniae «üisiccata. Cryptog. Gent III. Fol. Lpa.
i 5. — Oanke^ Flora t. Nord- tt. MitteldeuUcbland. 8. Berlin. 1. —
Gärtner, C. F. v., Versuche u. Beobachtgen fi. d. Bastardersengnisse Im
Pflansenr. Gekrönte Preisscbr. Umg. A. 8. Stottg. m. — Getrocknoto
Gewächse Ostthnringens. Cent. I n. II. Weissenfeis. 1^ 1^. — Chimbaek.
jf., Bericht 8. d. Leistgen In d. Pftanzengeogr. i. J. 1846. 8. Beri. 2.
(Abdr. a. d. Archiv f. Nf. 1847). ^ AocAtfetler, Chr. F., Popnlifo Bo-
tanik. 8. A. 7--i0 U. (Schi.) 8. Reotl. k ^V— J^dan, A,, Observationa
•nr plosiears plantes noamelles rares on critiqnea de la Franee. 8. Lps.
6. Frsgm. t% 6 l^*^ — ifartlefi, H., Auswahl nenec^n. schönblöhender
Gew5(£se Venezttele*s. Abb. v. C. F. Stkmiit. 2. Hft 4. Beriin. 2. —
XUnggruf, €. J. o.. Flora ▼. Preossen. D. wildwachsenden Pbanoro-
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NatarwiiMlifcbaaeiu t 421
game«. 8. Maricnw. 2. — KotM^ K,y Beitraf e so er. Flora d. Orieola
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krauter. IJ. Bd. 2. Lf« 4. Lps. ä 2^. — futung^ Species algamm. 8.
Lpx. 7. — * LantziuS'Bemgna, 6., Beitrage x^ Keant«. d. Flora Ostfriefr
lands. 4. Getting. %. — Lededotir, C. F., Flora roaalca. T. IX. 8. 8t«tt||L
1%. -> Lincke, J. A., Flora t. Deqtscbid. 4. vecb. A. 76-93. Lf. 8«
Lps. 4 14. — Lhmäa, Journal. Hrsg. F. Xr. o. ^oAtecAlfndol. VI« Bd. 8.
Halle. 6. — Müller^ C., Sjnopsia mnaoorom frondoforam. Fase. 4. et 5.
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8. Berl. %. -^ Nägdi^ C, Gattangen einzelliger Algen. 4. Zürich. 8%. —
0/itto, P. Af., Herban Florae Boomicae. VIXI-X. XIV. XV. Hundert
FoL Prag. iil%. — Aaatriacae. I.-XVH. H. deagl. — Po<«c,
Afeyer u. Slkan^ Flora d. Prov. Prenaaen. 2. Lf, 8. Kpnigab. J. -« Per^t.
a. Zoologie. *- Petermann, W.L.^ Deutacbida. Flora. 9-121^1. 4. Lps.
cpl. 8. — Aa^enAorsl, L., Deutacbida. Kr^rptogamenflora. 2« Bd. 8. Lps,
^1. 7t- — Register, organolog. ayat. su d. Tafein d. Hdbcha. d. bot»
Terminolog. ▼. G, IT. Bitchoff. 4. Numb. f. — Rekhenhaehy O. H. L^
Deotachid«. Flora. 100^116. Lf. 4. Lps. h %. wobif. A. Hft. 52-65. & A- -*
— Iconograpbia boCanIca. Cept. XXI n. XXII. Gent. XI. Dec 5^10.
Cent. XII, 1-4. 4. ßbend. i |i. — — 1 d. B., Natg. d. Pflansenr.
2. BAT. A. 4. Lps. 6. •— Saim'Heiffer$cheid'I>yek, X, Monographia gene-
mm aloea et mesembryantheaU. Faac, V. 4. Bonn. 6%. ^ Sehärer^ L«
£., Licbenea HeWetici ezaiccati. Additia apecieb. ezteria. Faac. XXI ll a.
XXIV, 501-600. 4. Bern. m. — Sekimper, W. P., Recherchea anatomi-
qnes et roorphologiqaea anr Tea moaaaea. 4. Straaaburg. 3^. — Sehlei-
den, Af. J., D. B. ala indnctive Wiaaenschaft. i. Theil 8. Terbeaaerte
Auflage. 8. Uipsig. 2% ->- Sekmidt, J. A. F., D. angebende BoUaiker:
4. rerb. A. 12, Weimar. \% — fikshomburgk, a. Zoologie. — Seu^o^
M., Pflansenkunde. 1. ThL X Lf. 8. Btattg. ä |. -- S^rnnrih, H.^
Pbanerogamenflora tob Lüneburg, 8. Lnneb. %. -** Botaniachea Taschen**
buch. Ben-Sud. t. D. U. Heippe, fortgea. yr, A, E, Füntirakr. 23. Jlbrg.
Hoppe^B Leben. 8. Regenab. 1%. — ' ^ot^i P» S,^ Geach. d» pflanzen r.
5—8. Lf. 8. Jena, ll {. — ffatpen, W. O,, Anualea b. ayatematicae. T. I.
faac. 2—6. 8. Lpz. cpl. T. I. 7xV* — Weber, J., D. Alpenpflanzen Deutach-
landa n. d. Schweiz. 1. Abtb. 16. Miacben. 1%. — Botaniache Zeitg.
Red. H. 9. Mohl u. F. L, 9. Sehlechtendal, 7. Jbrg. 4. Berl. 4%.
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Krag. C. /. Km'ßten u. /I. 9. Deeken, XXIIL 1, 8. Berl. 8« — Bergw^
R , de frncCibaa et aemioibua es formatione Lltbanthracom. 4. BrwU % —
BUeh9f, O,, Lehrb. d. cbeoi. n. pbyaioal* Geologie. II., 2, Bonn. t% ^
~ a.Pbyaik — Breitkaupt, A^ D. Parageneali d. Mineraliea. 8. Freiberg,
lf. — .Broan, H, S., indes pataeoatologicna od. Uebera. d. bekannten
feaaileo OrgaaSanen. Mit B. ü. G^pperi a. H. a. Mef^er. %. Abth. dtnttg.
3. — Buch, L. 9.y Ueber Ceratlten. 4. Berl. X%, — -- Betracbtangeii
fi. d. Verbjreitg. u. a. d. Grenzen d. Kreidebildgea. 8. Bonn. ^. ^ i^ottm,
B,, Leitfaden u. Vademecam d. Geognasie. 3. A. d. Grnndriaaea. 8. Lpz*
%%, — Ckioaek. Brlaatergen. a. geoga. Karte d. Umgebgen. Wiena. 8.
Wien. li. — Denkaebrft. s. Brinnerg. an Werner. V. T. L. Haaae. 4l
Lps. 8. — Eiekwedd, E. a., P. Umrali Raialda. dcb. Abbildgen. arlaotart.
4. Hft. 4. Moacan. 1%. *- FrciefMea, J< JS., Magazia f. Qryktogr. ▼.
Sacbaea. A. d. NacUaaaa brag. ▼. C. H. Afüller. 15. Hft. 8. Freibarg.
1%. — Gangatodiea. Hrag. v. B. Cma. III. HR. üfOUar, Bralagaratai-
ten b. Freibarg. 8. Freiberg. 1. ^ €einU9, B,, D. QqaderaaadateiagaK
od. d. Kreidefonnatloa laBeatacbld. 1, HalHa. S, Freiberg. %. ^ — «.
A. V. €habier, U. Verateinergen. 4. Zbchalein, Rothliegeodafi «• d. per-
aiachen 8y«t«ma ia Saabaan. 2» HO. 4« Lps. 8%. ^ Goppert, H. A.,
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422 Gymnastik. PSa«gogik.
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Tnicanitche Tbatigkeit a. d. Festlde. t. Africa , in Arabien n. a. d. Inseln
d. reiben Meers. 8. Berlin. 1. — Hartmann, C, D. neaesten Entdeckten,
n. Forscbgcn. in d. Geolog. Sapptem. 2. d. Werken, t. Lyell n. A. 8.
Weim. 1^. — Berr^ 0., D. Insekten d. Tertiärgebilde« ▼. Oenin^n a.
Radoboy in Croatien. 2. Tbl. 4. Lp«. 4. — Jabresber. s. Cbemie. —
Kenngott. G. A,^ Mineralog. (Jntersucbgen. 1, Hft. 8. Bresl. %. — Kopf^
H^ Binleitg. in d. Krystallographie, m. Ail. t. 21. Kpfert. 8. Braanscb.
^. d. 7 Tafeln Rrystailnetze allein %. — Marlot, A. o., Geolog. Er-
lintergen. f. d. Karte t. Steyermark n. Illyr. 8. Wien. %. — — u, d.
geol. Verscb. t. Istrien n. s. w. (Abdr. a. Haidinger*s Abhb.) 4. Wien.
1%. — Müller^ Jok.^ s. Zoologie. — Naumann^ C. F., Ueber d. cyclo-
centriscbe Conchospirale q. n. d. Windgsgesetze t. Planorbis Corneas«
(Abb. d. k. Sachs. Ges. d. W.). 4. Lpz. %. — — Lehrb. d. Geognosie.
1. Bd. 2. Abtb, 8. Lpi. i 2. — Orhach, J. r., Tnfstein, Trass, a. Hy-
draol. Mörtel. 16. Koblens. %. — Palaontograpbica. Beitrage t. Ng. d.
Vorwelt. Hrsg. IT. Duncker n. H. v. Meyer. IL Bd. 1. Lfg. 4. CassoL
1%. — Heust, A. E.^ D. fossilen Polyparien d. Wiener Tertiarbeckens.
(A. Haidinger's Abbh.). 4. Wien. 4. — Sammlungen v. Mineralien 8.
Heidelberg. j\. — Schmidt^ F. C, fi. Verstelnergen. in Gebirgsarten
plnton. Ursprungs. A. e. gekrönten Preisschr. 8. Aagsb. ^^. — — , F.
A.J Mineralienbach. 1-3. Lfc. 4. Stottg. & ^. — Zeitschrift d. Deofc-
sehen geoiog. Gesellscb. 1 Bd. 4 Hfte. 8. Berlin. 6,
Gymnutik.
Altes D. Neaes y. Tarnen. Freie Hfte. Hrsg. ▼. A, F. Afotsmaint.
1. n. 2. Hft. 8. Berlin. k% ^ BreUr, F., D. Tarnen an d. offeotl.
Schalen. B. Votum. 8. Oldenb. %. — Koromkohki^ J.^ d. Gymnastik.
12. Basel. 1%. — Rothtt^. D. Gymnastik n. d. Svst. von P. H. Lmg*.
4. Hft. 8. Berl. 1. — Stephany, H., Merkbachlein L Tarner. 16. Wien.
•fg» — Werner^ A,^ Gymnastik. 3. A. 8. Lps. IfJ.
Pädagogik.
Ailikn^ F. ti. T., D. GrnndSbel d. wissenscb. a. sittl. Btidg. in d.
gelehrten Anstalten d. pr. Staats. 8. Halle. %. — Ametk^ J. C, fi. d.
Gymnasialstadien in Oesterreiob. 8. Lina. %. — Baldamw^ JS., Was hat
es mit d. Trenng d Schale ▼. d. Kirche au bedeuten ? 8. Zerbst. 1% N^. —
Boiir, O., Grnndange der Brslehgslehre. 2. verb. A. 8. Giensen. 1%. —
Bausteine s. kauft. Volks- u. Gelehrtenschole in Anhalt 8. Dessau. -^. —
JBsnefee, K., D. Reform a. d. Stellg. uns. Schulen. B. phllos. Votam» 8.
Berlin. ^^, — D. Beredsamkeit a. d. Lehrerparlamente an Bisenach. t.
W. T. 8. Erf. 7*5. — Bericht 3. d. 2. allg. Lehrerrersammig. au 'Nürn-
berg. 26.-29^ Sept. 1849. (Abdr. a. d. Schulb. f. Franken). 8. Ansb. ^. —
— n. d. in Hambg. am 5. 6. 7. Aug. 1848 abgeh. 1. Vers, norddeatscher
Volksschullehrer. V. CA. Andrmen^ J, C. Horsimann^ C Strau9$. N. J.
C Krüger*9 Rede n. deutsche Nationalität n. Nationalbildg. 8. Hamb.
{. — * Bßltter s. BefSrderg. er. allg. deutschen Ers. Red. J. C F. ßenfsidk.
. Lpf. 1%. — — , rheinische, f. Ertiehg. n. Unterr. Hrsg. F. Die-
9termeg. Jbrg. 49 ^d. 89. u. 40). 8. Essen. 2%. — fiomaiel, C. A. A. v.,
D. wahren Grunds^tae d. offentl. Blementar- n. Gymnasiainnterr. A. d.
Frana. nebst Anmm. n. ZusaUen t. /. A, SehmU». 2. Bd. 8. Regenab.
7t^. — Bronser, /. JT«, D. Schale in d. consütutionellen Monarchie. S.
Danaig. %. «i- fiurirWd, C, Gnmdauge er. GymnaaiairefonD in Bay«nk
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9. Bf irtcHen. % — CkeMnr, J^ 'BmMoMU d. Vert. d. Lebrtr d^taditfr
Hocktchulen za Jena. 21—24. Sept. 1848. 8. CaMel. ^^»-^ OiiWe*, JS.
i#. £ 9 8e«lealebre f. Lebr«r a. Brsieb«r. 3. «mg; A* 8. Lps. }. -^ Cea-
trelblaU, pädagogUch««. Hng» A. KökUr. 1. Jhrg. 8. Wien. 2%. —
Cartaumfi, ff^. J. G., D. Naiionel^eriaainilniig «. d. Nationalbildg. 8. Fried-
^•rS« %• "" Dietterweg, d^ Z, Lehrerbildnng. D, Conferens ta Beriü»
15. Jan. 1849 fiberreicbt 8. Eaaen. %. — Dofttdboll, GrandMUe d. SoM.
diaciptin. 2. A. 8. Liegnito. %. — X^^derJetn, £i., Didaetiecbe Brfahrgen.
Q. Uebgen. 4. Briang. ^. — £el»niiani», O., D. Treoog. d« Vodkascbula
T. d. Kircbe. 12. Hmbg. ^. — Entwurf eine« allg. 8cbalgeMUea f. d.
YoUuschalweMn (V. tebmana). 8. NauaUdt an d. Hardt ^,
8. Stattg. f;. ^ Brlaatergeo fi. d. Beatiaaigen d. Ver(iuig8.-Urk«
T. 5. Dec. 1843 n. Relig. R6Ug.-6e8eUsdiaften n. Unierricbtawwen, (V.
K* Minifter. d. gqUil. Angg.) 4. Berlin. %. — Feidbau»eh^ F. S,^ An
d. eindirende Jngd, d. Vaterlands, Rede. 8. Heldelbg. yV* — Framke^ T.,
n. J. A^ Schubert, d. polytecbmscbe Scbole als Grondlage aller tecbn.
Fachachnlen. 8. Dread. ^g. — Preibeü d. Kircbe u. ficbole. 8. Angab.
1% N^ -- Gonhold, F. jL, Pretest geg. d. Vorseblage d. Landeaacbnl-
oonCerens. 8. Königfberg, (. — Greeeraif» J. P, £., Denkacbrift an d.
Schnlbekorden d. Zqknnn, einige wesentl. Mangel dea Gymnaalalnnterr.
betr. 8. Oldenb. iV- *- Gmnda&ge f. e. Reform d. höbem Unterricbta-
weaena, 12. Lps. ^. —i Outhier, A,y Andeotgen 5. d. Sobnlreform in Bayern.
8. Machen, f. — Gymnaslalblatter rors. f. Bayern, r, K» Cle$ka n. ^.
Sehäpfner. I, 1--3. 8. Angab, i %. — - Hakn^ J. C, D. Bfirgerach. n.
ihrem Bedürfn. n. im Verb. s. Real- n. reinen Gymn. 8. GreiUw. %, —
Bamftldi, ü. H., D. Scbnlm. M. Sierck n. d. Bmaacip. d. Schule v. d.
Kirche. 8. Kiel. %,— Hw^üd^ E. J.^ fi. formale «. reale Bildg. 8.
Lpa. ^ff, — JHIaulMy J. F., Geacb. d. Neckaracb. in Heideib. 8. Heidel-
berg. %. — iictifeii, F.^ d. Schule n. d. Freiheit. Rede. 8. Duaaeldorf.
^. — ihußer. F., D. Volkaschoiweaen in d. Coionie Sehonau. 8. Blberf.
1%. — Hojjfmanii, F^ A.^ Z. Kritik d. Bntworfa er. neuen. Hamburg.
Schnlordna. 8. Hambg. ^. — ^ Ueber d. Bildgagang der VolkaachuUeh-
TtTy bea. in Bayern. 8. Nordling. %. ->- Homcamf^ F. C, D. Scbulleh-
feraemioarien o. ihre ReorganiaaUen im Geiste d. Zeit. 8. Soeat ^9. -^
//op/, IF.y n. luapection d. Volksaebulen. 8. Fürth. <^. — t- »• Jugend-
acbriften. 12. Fürth. %, -^ Mof/pmmitdt^ Zwei Worte s. Verstai^digg. u.
Staat, Kirche, Schule. 8. Hanoev. % — Hub/ntr-Thmn^cn, A, F., u. d.
Aalegg. er. evang.-latb. Normalacbule. 8. Pienahg. -/r-, *~ J^übi, F^ Ueb^r
d. Nothwendifikt. er. Umgeataitg. d. Schallehreraeminarien n. .d. awaick-
maaaigate Weiae. Aaab. \, r— — Entwurf es. d. Volkaachol-Geaetsea. 8«
Nnrnb. |. — Jahresbericht, padagog., f. Dentachlda. Veikaachtttlehrer,
Hrag. IC. Satke. 3. n. 4. Jahrg. 8. Lpz. & 1. — JuMiu9^ S,, Ue^r d..
bayr. Lyceen. 8. Angab. ^. — Kalienbom «. Staehau^ Staat, Gemeinde,
Kirche u. Schule, inabes. UiuTcrai täten u. ihre Reform. 8. Halle. ^ —
Jfop/, S. C, Warnung vor d. gefahriichaten Jugend feind od. Belehrpng
aber geheime Sünden. 4. An. 12. Stuttg. A. *— Katholische Kirchen- n.
Scbal^natde. in Naaaao. 8. Mains. ^ — Ketzereien, padagog. B. Gaat-
geaehenk f. d. radicalen Eraiehga.- n. Weltbegluckgskunstler, 8. Lpz. %, r-^
MokUüu, H., Allg. Volkaachulordng. f. d. neue einige DenUchld. 8. Wei-
mar. %. — Kü^khr, J, G. K. E, Ueber Reorganiaat. d. gea. ^chulwe*
aena u. Grnndg. er. dentacfaen Nationalakad. f. Wiaaenach> n. Kunst. 8.
Darmatadt, %. — Kühner^ C, Zar Ocgaaiaation dea Scholweaena. Briefe.
M. Vorw. ▼. O. L. Kriegk. 1. Uft, 8. Frkf. a. M. %. — Leonkarßt, K,,
D. Erbebg. d. Volkaacbulo s. SUaU a..Nationalaiut. 8. Bilenbarg. ^. — .
JUi^fcsr, Fn D. Schule d. Haaaea Helferin, Rede, 8. Haiabg. ^^. _ _ D«
Gymnaaialreform. Sendachreiben an G. W. Nitssch. 8. Altona. %. —. Ma-
gtffai f Pädagogik. 7. Jhrg. 8. Rottweil :;, — Jdtier^ i7., D. SelbaUtäii-
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4SIA PUagogÜb
dIgM. d. 8ehai«. 8. Soh^rio. %. — AMfüier, C A, D. Stttt» d. Kireh«,
d. Salmie. 8« Lps« A. -- — • exogetiache B«itrSg6 %, Brklirg. d. Graad-
rechCa n. Kirehe n. Säul«. 8. Dresd. A. -*- Minorität«- Voto» d. d. Rtor-
ganisation d. 8cIioIwm«m. V. er. AnzaAl christlicher VollcMchaUehvor* 8*
Frkf. a. O, ^V- -"^ MonaUsdirift, pidagogische. lUd. F, Low u. F. Eör^
n€f. 8. Jhrg. 8. Magdeb. 3. — Moaciam des rhein-WMtphai. Schalnaanar*
▼areioa. 5. Bd. 8. Amabarg. i% ^ NHmteky G. W.^ Uaber Refona d«
Gymo. ala allgeniainarar Bildgaaaat 8. Kiel. ^\ N^. — Organiaatieaa*
V. Lehrplan dT Realaob. lO Colberg. 8. Colberg. %. — JMi%^ /., D. Liobt^*
n« Schattonaeiteii d. preaaa. u. deataehen fidiolw. ▼. d. Uaivera. -^ z«
Volicaachnle. 8. Liaaa. 1. — Proioicolie d. t. B<Mrathg. 3. LehrerMdg. t.'
25.-26. Jaa. 1B49 iv Berlia gehaHenen Coaferenz. Hrag. £. fiormoiif».
8. Berlin. % — ^olr. O., Schale a. Kirche. 8. Bonderah. ^. ^ Ranke^
K. F., Aitaichton fi. d. Reform d. Bchale. 8. Wittenbefg. % — JlayaMmii^
F., Bem«rkgen. iL einige Uebeistande d. Brziebg. a. d. höheren Lehran-
stalten Preoaaena, a. 33J. Brfahrg. geachSpft 8. Marlenwerder. tV« ""^
Reiehardt^ C. F., D. angebahnte Befreig. d. Volkaach. a. d. TerBeintJi«
eben Ketten d. Kirche, m. bea. Beafehg a. d. Kenigr. Bachcen. 8. Lpz.
1^. -^ Actmeff , i%. H., D. weohaelaettige Schnleinrichtg. M. Verw. t.
i)&Baecr»ag n. Bemm. v. C. a. ß, Eggen, 8. Altona. {. *— Repeitorinai
dß pidagog. Jenmaliatlk n. Litt. v. J*. X Heindl, 3. Jhrg. 6 Hfte. 8.
Angab. A ^q, — Revne, padagog., Hrag. t. Mager. 10. Jhrg. Bd. XXI^XXIIT.'
Zürich. 7. — - Rintelf C. G. iV., Denkachr. u. d. der kathol. Kirche Bchle*
alena 8. d. Schalen anatehende Anfsichtareoht. 8. Breal. (. — SdUcfef|
jr., Badenken n. d. $S- 18. n« 19. d. Grnndredite. 8. Anab. ^. -*- SfAMer-
nancAer, F., aammtllcha Werke. 9. Bd. Bniehgalehre, hrag. ▼. C. Plmim.
& Bari. 8^^. -- Schmidt, H. F., Gedanken fi. SUat, Kirche, Schale. 8.
Kiel. i. — SbJ^iieJcief y J. €f., D. Klage 6. Abnahme^ d. Pietät in d. Scha-
len. Rede. 8. Kobnrg. A* — SeAncK, M. F«, D. Binrichtg. einklaaalger
Schalen. Gekr. Preiaachr. 8. Beriin. %. — — D. Verbindg. d. Unter-
richte in d. ReaHen m. d. nbr. Gegenatden. Gdsr« Preiaachr. 8. Berlin
%. •— Schnlblatt t Naaaan. Red. fFeUker. Jhrg. 49. 8. Wieabaden.
1^. — -^ acbleaw.-hoiatein. Red. ^amnaaett. 11. Jhrg. 8. Oldenburg i.
H. 2^ — Schnlbote, d. deutoche, kethol. — pidag. Zeitachr. Hn^.
Flaaaaianft a. M. HciacAer. 8. Jhrg. 8. Angab. 1. — — a. Franken.
Red. /. F. 8okeu9r§ikai, 8. Jahrg. 8. Anabaoh. IJ. — Scbnlchrontk, Hrag.
Mkn. 6, JBrg. 8. Meara. 1^ — D. ScboHrage, t. fiSepp. 8. Prkf. a. WL
%. — Schalfrannd. ^toartalachrift. V. kath. Pfarr. J. H. SekmkM. 6. Jhig.
8. Trier. 1. -^ Schalwocbenblatt, wartemb. Ked. ^toeftmayer. Jhrg. 1849«
Nagold. i% *- Schalzeltgk, allgam. Fortg. t. K. IFogiwr n. K. Ztm-
nicraiottii. 26. Jhrg. 4. Damiatdt« 5%. oaterr. Hrag. .^pttaer, FTtttsar,
FaUat. 1. Jhrg. 4. Bronn, f. _ _ aaohaiache. Jhrg. 1849. 4. Grimma.
2. _ ^ aohleawirholat. Hrag. Tkmdow. 1. Jhrg. 4. Kiel. 4. -— StaMtn,
L., D. Reform d. SchnlCb Sendachreiben. 8. Altena. %. — SIsAr, 9F.^
D. Trennung d. Schale t. d. Kirche. 8. Stettin. ^ — StemfaH^ JS. Jf.,
Beltrfige cn ein. Schulgeaetze f. Lenenbg. 8. Lunebg. A. — Toiifie, O.
F'i Pidagog. Gntachten ft. d. Verbandig. d. Berl. Conferenz f. hSheraa
Schnlw. 8. KSnigab. ^. *- Tfceile, JT. 6. IF., D. Artikel d. Grandrecht«
n. Kirche n. Schale. 8. Lpz. Ht. — TAamoa, F. K., D. Bildg. nnaerar
peatachen Yolkaachnllehrer. 8. Sehweiaf. ^. -> IVattl, H. Tft , D. lei-
tende Idee d. deataehen Nationalschale. 12* Hambg. ^. — TVeila, C,
BntWnrf er. Schalordng f. d. Landachnlen Scbleawig-Holstetna. 8. Klei«
^ -^ D. Trenng. d. Schnle ▼. d« Kirche. 8. Anabaeh, fV. — UntTerai*
atazaltg. Hrag. Irofig a. MUelter. Jhrg. 1849. 4. lipz. 2%.— Verband-
langen d. deotach. UniveraitiUlehrer zn Jena. Hrag. O. Dmnrkk a. Aoaer.
8. Jena. %. — — a^ Beachlfiaae d. t. 27.-29. Dechr. 1849 atattgehalK
tan Lehrenreraamoilg. Müncheot 8. Mfinchen. ^. — i. d. Roi-
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Pädagogik. 425
organiMtion d. Iioheren Schalen. Conferens iii Beriia 16. Apr. — 14. Mai
1849. 4. Berlin. 1. — Volgtr^ W. F., d. Reabchnle d. Johannenm In Lüne-
burg. 4. Lnnebg. % — Volicssclinlbote. Red. C. fFrampelm9$er, 1. Jbrg*
4. 8iegen. y^. — Volkaschnle. Monaiaachrft. .Hrag. F, C. HoHcamp^ n,
C. WrampAmeffer, 1. Jhrg, 8. Siegen. 2%. -« — , d. Dentache im con-
atiinüoneli. Oeaterr. 8. Saisb. ^ — Volkaacbnlfirennd. Hrig. M. Greger.
N. F. 3. Jahrg 8. Konigabg. %. ^ Fomei^ Tl. Ueber d. Bedinggen. er.
beaaem Znkanft Scholrede. 8. Lpa. %• — Voraehlage in er. Reform d.
Mittelschnlen. (Gymn. Real-.MIlitäraoh.). V. em. preuaa. Bebalm. 8. Cleve.
S% N)<. — Wäcbter, d. »adageg., Rad. K. F. Wandw. \. Jbrg. 4.
Hiracbberg. 1. — Wochenblatt, Poaener f. Eltern a. Lehrer. Red. St^ke,
Jbrg. 1849. 8. Poaen. 1. - »f. Lahrer n. Bcbulfrennde. Red. H. Meier.
2. Jbrg. 4. Schwerin. 1%. — Woyedk«, 6., Z. Bmandpat. d. Schale. 8.
Königabg. in d. Nenm. J^ ^ Zeitachr. f. d. Geaanimlachnlw. (Prfiber,
Mittelacbale). Red. SehnHMer. 5. Jbrg. 8. Stnttg. 3%. — — f. d. Gym.
naaialw. Red. /. AftilaeU a. J. He^demonti. 8. Berlin. Jbrg. 1849. 6.
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Reg i 8 t e r
beurtheilten und angezeigten Schriften nebst Sachregister«
Abekeni De M. Tnllii CiceronU
vita a Drumanno contcripta bS,
347.
Aeschylot: t. Frans.
Aesthetik: s. Kytell.
Amoiann: Ueber daa Studium der
8anskriUprache. 56, 188.
AntiquitaUn, im Allgemeinen: <.
Junekmonn, LoiMaulx; griechi-
sche: s. Bottieher, FUkler^ v, Schle-
gel, Sehwars, SHck, ITtcXremanfi,
tVweeUr, fVitxtekeli römische:
s. Becker, AfercfcUfi, Zumpt.
Apel: DeuUches Lesebuch für die
antem nnd mittlem Clsssen der
Gymnasien, Real- n. höh. Bür-
gerschulen. 56, 408.
ApoUinaris Sidonius: s. FerHg.
Aristophanes. s. Blafdee^ Hireehif^
Aristophanes Byxaniius: s. Nauek,
Arithmetik, n. xwar höhere : s. Rogg^
Ser%; niedere: s. Loof.
Arnold: Form der Rede mit Nach-
weisnng ans den Schriftdenkma-
len der alten dassischen Spra-
chen. 66, loa.
Amoldt: Ueber die Quellen in Ti-
moleon's Leben. 56, 212.
Astronomie: §. Meffer^ MarozauieM»
B.
Bartelmann: Einige Bemerkungen
nber den Unterricht im Lateini-
schen and Griechischen auf Gym-
nasien. 56, 331.
Bayem^s Gelehrtenanstalten, Lehr*
krafte, Programme und Sdioler*
sahl. 56, 96 nnd 185.
Beck: Philosophische Propädeutik
oder Gmndrus der empir. Psy-
chologie n. Logik. 67, 172. Leit-
faden beim ersten Unterricht in
der Geschichte, ib. 175.
Becker : Gailas oder Romische Sce-
nen ausder Zeit Augusts. 2. Ausg.
▼on W. Rein. 57. 121.
Bellinger: Quae Homeri de Ord
natura et animsrnm post mortem
condicione fuerit sententia. 56,
321.
Beneke: Die Refonn n. die Stel-
lung unserer Schulen. 55, 325.
Bensder: Musterstucke lateinischeT
Prosa. 57, 177.
Bericht aber des karbesstsdie Gym-
nasislwesen. 56, 418.
Bericht Sber dieConfereni der prens-
sischen Gymnasisllehrer an Ber-
Un Tom 16. April bis 24. Mal
1849. 56, 432. 67, 199. 377.
Bericht über die sweite Versamm-
lung Sachs. Gymnasiallehrer an
Meissen 55, 70.
Biblis Sacra: s. Mmi€ke9ter (Da-
niel) Sehegg (Jesaias).
Biographie: s. Geüer, HaUeneU^en^
/«Jkn, Kehrein, tsedderhaee, SdUDC-
ekendieek, fFeleker, Wütiemmm.
Birkler: Sokrates nnd sein Zeitalter.
57, 216.
Bitte an sammtliche Gymna^isldi-
rectoren nnd Lehrer Deutschlands.
57, 224.
Blaydes: Aristophsnis Acharneoses.
56, 227.
Digitized by VjOOQ iC
Ragüter.
427
Btochnanii! Jfthresberitibt fiber dai
Vitzthoni'acbe Gescbfecbtsgymna-
siam 57, 328.
Botticber: Die Tektonik der Helle-
Den. 2. Bd. 57, 339.
Bonneil n. Degen: M. Tnllii Cice*
roni« de ofBciis libri TU. Mit e.
denUchen Commentar. d5, 166
n. 286.
Boter: Analyse de FEffprlt dea
loU de M. de Montesqoien. 57,
331.
Botanik: s. Irmiieh.
Brannt Ueber die Anwendanc dea
Lichtea und der Biektricitat in
der Telegraphie und die Constnio-
tion elektrischer Telegraphen. 67,
213.
Breier ! Rfickblicke aof das Latel-
niache. 56, 335.
Brohm: Phaedri Angnstl liberti fa-
bnlarnro Aeaoplanini libri V. eic,
5. Aufl. 57, 43.
Bttkoliker, grlechiacbe: a. Herwumn,
Bnndaehae: IHratellnng einiger For-
meln aar Beatimmnng der Abaeis-
aen n. Ordinaten bei geradlinigen
ebenen Figuren etc. §ß, 187.
Burkhard!: Handbuch der daaa.
Mythologie. 55, 213.
Buttert Bin Veranch, das Veratind-
niaa der 6. Idylle Virgila so rer-
Tollatandigen. 56, 201.
C.
CSaeaaf t s. Nhptrdey, Tiemafm^
Carlo: Mythologie derGrleehen n.
Rteer. 55^ 211.
CatoUna: s. Hund,
Celtiacha Studien: s. ^orseAidk.
Cicero, s. Abeken , BcmnHi und Dt^
l^en, Dronke, FMkÜgel, Mosei«,
Orelli, SetfWeri, ITetSMrorAer.
Cliarke*a Christiade t a. Rautk.
Oeaka: Die Pfahgraflich-Neuburgi-
ache Landeafchnle an Lauingen t.
J. 1561--1616. 66, 194.
Cleska und Schdppner, Gynnaalal-
blatter. 56, 313.
Cobet: Bnripidia Fhoeniaaae com
commentario ed. Jac. Gael. 55«
282.
Crasioa: Titi Li^ii PatoTini hiato-
riarora Hbri. 3. n. 4. Hft. 56,
255. aeebatos Hft. ib. 299.
Cnrtioa: a. Ziimpt. «
Daniel, the Timea of, a. AfoiicAetfer.
Daremberg: Fragmente du oommen-
Uire de Galten aar le Tim^ de
Piaton. 55, 256.
Degen: Anagabe von Cic. de Offi»
dia: a, Bonneü.
Demoathenea: a. Rüdiger.
Dentache Sprache. Untenricht in der-
aelben: a. Duffker. Geschichte
deraelbeni a. Grinini. Deutsche
Orthographie: a. Wmtk^magü.
Dentache Dichter: a. HMmuUhen,
Heinsttts, Kehrein,
Didaktik: a. Methodik.
Dilthey: Zar Gymnaatalreform. 57,
213.
Doderlein: Aphorismi grammatici,
lexici, crttici. 56, 207.
Dohler : I>t» Qointus Smymaua drit-
ter Gesang. 55, 225.
Dohner: Pluurchi ViUe. Graece et
Ut. Vol. I. II. 55, 16.
DorfmfiUer: De Graeciae primordiia.
Aetates uuatuor. 57» 76.
Dressler: Nachtrag au dem im
2. Hefte dea LIV. Bandes dicaer
Jahrbb. befindlichen bibliogr. Be-
richte. 55, 334.
Dronke: Leotiones Ciceronianae,
Salluatianae , Ovidianae e codd.
Fold. deacriptae. 57, 110.
DunUer: De Zenodoti atudiia Ho-
merida. 55, 202.
Dontaert Q. Horatii Flacd Opera.
56, 115.
Duffber i Uebar d. dentacheuBpraeh-
Unterricht. 55, 460.
Duke of Manchester: »• ManeAasIfr*
p.
Bekermann : Lehrbuch der ReKgiona*
geachichte und Mythologie der
▼orsugKchaten Volker dea Alter-
thoms. 55, 222.
Bffgers: Programm des Ohrlstianenm
in Altona, Ostern 1849 (ausführ-
licher Schulplan). 66, 303.
Bisenmann: Blephaa arttbus belU
serviens Bnropaeis innotescit gen-
tibns. 56, 201.
Bnderlein : Comroentataonls de Bam-
bergensi codice InstitiiutloBum
Qoinctiliani manuscripto sect. 111.
56, 199.
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4SS
R«C)Mer;
Eoger : BleiAenlarmaiaiatik der
griecb. Sprache. &5, 129.
Entwarf einer allgemeinen Organl*
Mtion des Bildangs • ond Unter*
rkhtaweaens im Gresahersogth.
Baden. 55, 439.
Braati Jahreabericht über daa bi*
achoflicbe LyceuD. 56, 410.
Eoripides: a. Cobety Geel, Hartimg^
Hernumm^ Zmttrm,
Ewald: Hebriiache Sprachldire for
Anfiinger. 57, 8.
EyaeU: Uri»er Goethe'a Torquato
Taaao. 57, 110.
Eyth: Lezilogi particala I. a. de
Graecorum fittera J qaaeatio ety»
mologica. 56, 219.
Fabri : Fortaetznnß d^r Terachiede-
Ben Leaarien im Lifiaa. «w Meyar»
Fabriciufl, B., laidori Charaoeni
Btathaios Parthieoa recemait, bravl
annotatione instr. 57, 330.
Feldhogei; Coroment. erii. de Cice*^
ronia de legibna librU. 55, 335.
Fertig: Gajua LoUiaa ApoHinarii
fiidonioa a. seine Zeit. Fortsetz-
ung tt. Bchinaa. 56, 195.
Ficklert Binigea aber die grSeehi-
achen Fraoen im hlatoriscben Zeitf
alter. 55, 448.
Fiedler: Leitfaden der griecb. n.
romiBchen Geachiehte. 5p, 412.
Flacher: Fragmente aus Konig Oedl-
pns (des Sophokles, fiberaetat);
56, 109.
Franke: Hnmiet, a tmgedy by W.
Bhakespeare. 56. 149.
Fran^: Die Didaakalie sn Aesoby-
los Septem contra Tkebaa. 55,
282.
Fnchs: De Nemesi. 55, 209.
Fnldner: Gmndsfige der maUieM*-
tiaehen Geoeraphie 56, 329.
Fnraledter: Du Gdttertfolt der AU
ten. 55, 211.
Fonk: Wie sind die lateink Parti:-
dpia dettach sn nbersetnan? 55,
231.
Fnnkbaael: Vier Schnkeden. 56, 314.
G. *
Geel: BuHpidisPboenisaae. a. Caftet.
Geier: Ueber Briiehnng und Unter-
richt Aleataaders dM GrosMn.
55, 344.
Gelehrten* n. Litteralnrpeachichtai
s. Bhfrapkie^ Sinicn^M.
Geognosie: s. Kehrer^ Zßchau.
Geographie, matfaematiache:a. FwUd
ner^ Meyer^ Aforoaomtcz.
Geometrie I s. Baindseikue, Hmsv^
Hmffmann^ Scharpf^
Geppert: Die Gotter n. Heroen der
alten Welt. 55, 211.
Geschichte im AUgemeüien : a. JBaci^
Giinth«r, Knegk, alte n. swar
flriechische: s. Amoldtj Birkler^
DorfmüHer^ fwemmmn, fUdier^
Geier f Graie. karthagische: a.
Get6el, AaitcAcfistetn. römische:
a. JSisemnonii, Fiedler^ Bofmtmn,
ihnet RrnKhenstem. dentsche: a.
Schmidt (Schlesien betr.), Stechom^
Fog^flUn, Felger.
Gesenins nnd Rodiger; Hebräische
Grammatik. 57, 297.
Goethe: a. E^eeU.
Grammatid Toteres: s« Hand.
Grammatik« aUgemeine: a. Ha/acr,
KohUnueeh, Üehrwi, H^urm.
griechische: s. Döderlein^ -^Mf«**»
B^h^ Kehlrauech, Krüger^ Ue-
berkuhnyldadvig, Reman^Seikraut^
Skbedie. lateinische: s. Breier^
Funk, Grauert^ Herold, Kohl-
rsmsslb, ScherUmgf Schneider,
Fogelmunm, dentsche: s. Duffner^
franzosiseba.:s. iTnefreJ, eiigliache.:
s. TMeme,
Graaert: Zwei Programme. Nach-
weis der vom Griech. nnabhangi.
geftOriglnatiatderlalein. Sprache»
geieigl an Etymologie nnd G^
branch von Tntes nnd Caaaoae
(Mnsae). 55. 225.
Griümt Geschichle der dentechen
Sprache. 56, 138.
Groto: A hiüery of Greoee. I. Le-
gendery Graace. 57, 271.
Grnndriss an einer Reform des Volkes
achnlwesena mit Rttckaicht aaf die
Volkaachnle im Groasbertegthnm
Baden. 55, 439.
Cantberi WeitgeacUchte in fnnftti
Lebensbildern. 56, 401.
Gymnamdwatlnde, knrfaessisohe, n.
Reformen des Gymnaatalweaena:
56, 418. 57, 91.
n.
Habichs Da epfatolia TheniatodU.
56, 211.
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R«gli|«#.
ünfiierf Mdeoino^ 4«r Tempera
cwek^itiger terachea. 66. 11^7.
410.
Hallendeben : Beilrage sar Cbarak-
toriatik Hölderlins. 56, 312.
Hand: Qa. Valerii Catalli carme«
LV. in antiqaaiD forniam reati-
tuere coaatna eat F. H. 57| 64.
Incerti anctoria iibellita de dfiffe-
' reDtiia Tocum ex antiqoo codi«e
anppletaa et emendatus. ibid. 86.
Index acholaram hibem. a. 1848
bn 1849. (aber Theokrit) ib. 88.
Qaaeationea Catallianae. ib. 89.
Index acholaram aeativarnm a.
1849 (aber Horat. Ait. poet.
275 aqq.) ibid. 91.
Hartaann: Die Staliatik n. ihr Ver-
liattniaa aar Schale. 55, 3^.
Hartuna : Boripidea* Hippolyt. Grie-
cbisdi mit möiriaöher Ueberaets-
ong. 56, 357. Bnripidea* Oreatea.
Griech. mit roetriaoher Ueberaets-
ong. 66, 369.
Hebr&iarh: a. ldanche$ier , Ewuld^
OtfaenJaa, AddJgvr, Sehe^g.
lle£fter: Die Religion der Griechen
and Romer j der alten Aeeypter,
la^er, Perser a. Semiten, f. Aufl.
55, %li. 57, 38. 290.
Heimbred: De Sopfaadia SIeetara. 55.
342.
Heinstaas Johann GottfHed Herder,
nach aeineffl Leben oad Wirkea.
Rede. 55, 337.
Herder: a. Heinmu9»
Hermann t De inteq[)olatlonibDa Bn-
lipideee Iphigeniae in Aalide, disa.
part. II. 56, 83. De arte poeaia
Gcaecoram bocoticae. ibid.
Herodotas: a. RuHno.
Herold; Vade mecom für Latein
Lernende ... 57, 299.
Heaiodaa: a. Heyer*
Heyer: Gomment. de Heaiodi Ope-
ribua et Diebaa. 55, 233.
fiSrachig! Ariatophania Yeapae. 66^
252.
Hinse: Mathematiache Vorübangen.
56, 290.
Hoffmann : Beitrage aar Blementar-
Geometrie. 56, 98.
Hefmana: Der romiache 8eaat aar
Zeit der RepaMik. 56« 339.
Homer: a. ßeUimgtr, JMhilaar, Krü-
M*, Mnyer, /VtitaMi, RüUin,
Teviffel.
Horatiaax a. DümiigO-^ Mami, Mät^
eher, Krüger^ Orelli^
J. L
Jacob: Zar griechischen MythoWie.
55, 209.
Jahn ; Gottfried Hermann^ eine Ga-
d&chtnissrede. 56, 82.
Ibne: Forschangen auf deai Gebiete
der römischen Geschichte. 56,339.
Jordan : Commentatio in Plutarclii
▼itae Alexandri capita aiiqaot,
enarrandi in scholia ejasdem «cri-
ptoris specimen llf . 56, 96.
Irmischs Bemerkangen fib. die Aus-
wahl des Stoffes für den botani-
schen Unterricht auf Gymnasien.
56, 223. Nachträge zur Flora
Schwarzburgs. ibid.
Jnnkmann : De vi ac postetate, quam
habnit pulchri siudium in omnem
Graecorum et Rooiaaorum Yitam.
55, 207.
Joriaprodens und römisches Recht:
a. Mercklin, ÖMnUy Zumpt.
Isidorus Characenus t s. Fabridua.
— Pelusiotes : a» KämmeL
K.
Kammelt De Isidori Pelnsiatea con-
tra gentilea atodio. 56, 223* .
Kampf: Aafgabea sam Uebeiaetien
aua dem Deotachen ina Lateiaiacbe.
56, 69.
Karchers Horaa*a 28. Ode dea 1.
Bucha. 55,443.
Kahlerti Gera. Taeiti aenteatiaa de
natura Deorum. Part IL 56, 208.
Kabatt Rede aaf Kieaaling. 66, 447.
Kehreia: Knrae Lebeiisbesehretboa-
gen der Dichter a. Prosaiker, aua
deren Warken Proben in dea bea-
aeren dealachen Leaebnehern aick
befinden. 56, 409. Geschichte des
GymnasiamaauHadamar. 56«32X
Kebrer : Die geogaoatiachen Veshält-
niaae der nlchaten Uatgehaag vab
HeUbroan. 57, 22a
Kirdiengeachicbte: a. Sieckow.
Kirachbanm i Ueber <lea aatorwia-
aenaehafUichen Uiiterricht aaf ge-
lehrtea Gymnaaien. 56, 3 18.
Klee: Jahrest>ericht ober dieKrena-
schale. 57,329.
Klnssmann i Litü Aadnmici Draiia-
tum reliquiae. 56, 336. 57, 151.
Knebel: Pranzoaiache Schal *- Gram-
matik for GyaMaaian. 56,157.
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'480
KoUraocoli : Ueber die nnperaonll-
chen Verba. 56, 217.
Kriegk : Die Volkentamma n. ihre
Zweige. 56, 169.
Kriegflgeichichte y altei •• Ei$emr
Krfiger i Die Binrichtang der Sclml-
ansgaben der griech. n. lateini-
ichen CUftsiker. 56, 262. EriilS-
rong Ton Horat. Epp. I, 14. 57,
157. Griechische Sprachlehre fSr
Anfanger. 55 129. Die Lectfire
der gnech. a. latein. Claasiker aaf
den Gymnasien. 55, 315. Hom»-
Hache Pormenlehre. 56, 11«
Kfihner : Zor Organisation d. Schnl-
weaena, namentlich in groaaereii
Städten, Briefe a a.w. 57, 186.
Lage, die materielle, derGymnaaial-
lehrer in Bayern. 56, 312.
T. Laasaalx: Ueber den Entwicke-
lungagang dea griech. n. rom. Le-
bens. 55, 210.
Ledderhoaei Philipp Melanchthon
nach seinem äusseren und inneren
Leben. 57, 310.
Lehrpian des Gymnasiums su Al-
tena, weitläufig erörtert. 56, 303.
— - der hersogl nassauiscben Gym-
nasien. 56, 317.
— in Oldenburg. 56, 330.
— fiberhaopt : a. BlodbBoan, JM or-
6tir|6r OHwfrogrmwun.
Lesebocher, deutsche i s« jipel» la-
teinische: s. BemeUr, Herold^
Kampf 9 Sehafer , Seherimg.
griedi. I s. Spiee».
Leiikegraphie, griechische: §. Do~
derleim^ Ej/th^ Qromett^ lAeber-
kmhn, Wurm.
Lleberknhn: De negationum graeca-
rnm curonlatione. 57, 112. 115«
Limburg* Brou wert Handbuch der
griech. Mythologie. 55, 212.
Lifins u. seine Schul-Litiaratnr, Ton
Gust.<)ueck. 56,296. s. auch Cm-
ttiis, Meyer, AaucAciiafei'ti.
LiTius Andronicus : s ICliissfliafiii.
Logik: s. Beck.
Loof : Leitfaden für den Unterricht
Im prakdschen Rechnen u. in der
Arithmetik. 57, 374.
Ludanus i s. Menke.
Lncretins : s. Pmrmtmn.
LirtAeibfckt Ueber dUNbthvMdic-
keit einer Wiedergeburt der Philo-
logie. 55, 2ia
H.
Madrig t Syntax der griech. Spra»
che. 55, 129.
Manchester, Hersog von , The Ti-
mes of Daniel. 55,52.180.
Marborger Osterprogramm vom J.
1847 des Gymaas. (eine anafahrl.
Darlegung des Lehrplans für d.
griech., lat. u. deutsch. Unterricht
enthaltend). 56,411.
Mathematik I s. Bunäeehuej Hrnme,
Hoffmgnu^ Sehorpf»
Matthias : Exegetischer Versuch nb.
Galat. III, l£ — 20. 57, 110.
Mayen Beitrage lor Homerischen
Synonymik. 56, 209.
Melanchthon, Phil.: s. Ledderhoee.
Menke: Lnkian^s Prometheus, Cha-
ron, Timon, Traum, Hahn. Mit
sprachl. u. sachL Anmerkk. 57»
193.
Mercklin : Die Cooptation der Ro-
mer. 56, 339.
Methodik und Didaktik, u. zwar Un-
terricht im Griech. n. Latein. : s.
JBarteJmoiifi, Palm, Ueber Ein-
richtung von Schulausgaben: a.
Krüger, Ueber die Lectfire der
griech. n« latein. Schriftsteller: ••
Krüger , Ticmaiin. Darie^ng
des Lehrplans fSr lat. n. griech.
Unterricht: s. Blodkmomi u. Afor-
burger OafeVprogramm. Unter-
richt in Botanik : s. IrmitcÄ. ^ Na-
tnrwissenschafÜ. Unterricht über-
haupt: s. JfRreekbauoL Ausser-
dem Tcrgl. die Artikel Lekrpla%
Müller, Fereammhmg u. Poctor
Metrie, deutsche: s. SohomertUÜi
lateinische: s. Tkieredk.
Metsler: Commentatio de philoso-
phiae in gymnasiis studio. 56,
323.
Meyer : Portsetsung der^ reiiachie-
denen Leaarten von Liviaa üb. 26.
u. 27. von Fabri. 56, 194. Die
Erde in ihrem Verhiiltniaae snm
Sonnenaysteme u. s. w. 56, 283.
Montesquieu : s. i9oser.
MoriU: Gotteriehre oder mytholo-
gische Dichtungen der Alten. 55,
211. 57,27.
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Rogbi«.
411
Moser t Syiibolarliiii crHicannii ad
Cieeronem ipoc. MB4imom. 57.
111-
Moroio wiest Grondsuge der A«tro-
namie o. matheraat. Geographie.
56, 292«
Affiliert Area. Bin Beitrag siir Bnt-
wickeluneseeichichte der griechi-
schen ReTjfiion. 55, 194. 56, 49.
Fär welche Fachwissenschaften
liaben die heutigen Realgymnasien
▼onobereiten. 56, 325.
Idnnscheri Rede ober Trennung o.
Zosammenhang der Schalen nebst
Anmerkangen. 57, HO.
Mondtt Dia Gotterwelt der alten
Volker, 55,211.
Mythologie: B.Bwrkhmrdi^ Carlo^
Bckermann, FmcAs, FürtUdier^
Gepperi^ HtffUr, Jacob, Limburg-
Brouwer, Morit», Müller, Mündig
Nork.PttUcus, Rempen^^chufalbe,
Schwarlz, Schwenek^ Stark^ StkL
8MI, Suehier, Wiueler.
N.
Natorgeschichte: s. Kehrer, IrmUeh,
KtreehbauuL
Nauck I Aristophanis Byzautii frag-
menta. 55, 206. 55, 353.
Nentestamentliche Exegese: s. JÜat-
thiae.
Nipperdepr : C. Julii Caesar!« Com-
mentarii com snpplementis A. Hir-
tii et al. 56, 375.
Nobbe: Ueber Trennung der Schule
von der Kirche. 55, 345. Bemer-
kungen über die Forderungen der
Zeit an die Gymnasien. 55, 86.
Nork: Populäre Mythologie. 55,222.
Nosslin : Beitrag zu einer anregen-
den Erklärung des Homer nach
dem Elemente des Sittlich -Scho-
nen. 57, 78. Piatons Apologie des
Sokrates übers, u« erläutert zu-
nächst für gebildete Leser, ib. 79.
Orelli: C. Cornelii Taciti opera.
Vol. II. 57, 227. Aasgaben des
Cicero a. des Horas in neaer Auf-
lage Toraprochen. 55, 354.
Osanat Pomponii de origine jorif
fragmentam. 55,46.
Ovidlas, s. Drenhe.
Paaan,derapolloDlsch«i :MuMdk^
Pädagogik, n. swar Geschieht« der-
selben t s. Rmumier, SeUmeam.
SchalrDform u. Stellnag d* 8dial«i
8. Beneke. Anfordeningen aft die
Schole,s.iVoMe,^Attita. Tren^
nung 0. Zusammenhang d. Schule,
s. Müneeker, Trennung von der
Kirche: s. I^obbe, Realschulen,
B. Müller, Kränklichkeit der St«^
direnden n. deren Behebung i a.
Sterr. Ausserdem vergl. noch die
Artikels Bericht über diu kmrkeea.
Gymnanalweten; Bericht über die
Conferenm derpretua. O^mnostoi-
leArer; Berieht über die 2^. Ver^
eammlung der Ȋcha. Gymnanal-
lehrer^ Bioehmann, Egger$; Ent-
wurf einer allgemanen Organiea-
tion dcM Bildung^- m. UnterriehU-
weaen$ in Baden ; Emtt ; Grund^
rMs, Gymnanalzuetände; Kühner;
die materielle Lage der Gymna-
eiallehrer inBayem; Palm^SchuUa
a. Methodik und Didaktik.
Pa^m: Ueber Zweck, Umfang and
Methode des Unterrichta in den
classischen Sprachen. 55, 70.
Petiscust Der Olymp, oder Mytho-
logie der Aegypter, Griechen a.
Romer. 55, 211.
Phädrus: s. Brohm,
Philologie: s. Lutterbeek,
Philosophie: Propädeutik s. Beck,
Metzler, Geschichte derselben in
alter Zeit, Spangenberg . Weber,
Wdff.
Physik : s. Braun^ Ritter.
Plass: Gratulationsschrift an Dr. Fr.
Lang. 55, 462.
Piato I s. Darembergy Nüealin,
Plinius : s. SUlig.
Pinta rcht s. Dohner Jordan.
Pomponioss s. Otann,
Propädeutik, philosophische : s.Beelr,
Metzler.
Psychologie t s. Beck.
Pnrmann : Nene Beiträge aar Kritik
des Lacretius. 67, 332.
Q
Quinctiliannat a. Enderlein.
I^aintas Smyrnaeoai s. Dohler.
Digitized by VjOOQ iC
Aeglitc».
II Reberi Cfairlw'« dirktiMle
- L G«Miag, ats der latetn. Urachrift
»«iriMh Dbertrac«!. 66) 192.
Raadmiittenii Der Zog HaonibaU
ä^ff dMAlpen. 67, 6S.
T. Räumer : Geschichte der Pfldago-
gik Tom Wiederaofblfihen klassi-
' scher Studien bis auf unsere Zeit.
55,302.
Realschoten? s. Afüfler.
Rees I Der griechische Hymnendfch-
ter Synesifls Ton Cyrene. 55. 445.
'Reischl: Die Idee der Brlosong.
55,*60.
Reaipen i Sahnoneos. 55, 340.
Renan I Bclaircissements tir^ des
langues s6niitiqaes snr quelques
points de ia prononcfatfon grecqne.
iRhetorik s. AmM.
Ritter: Grundlage mm Entwürfe
Ton Tabellen, welche den auf die
Normaltemperatur von 0® C. re-
dncirten Barometerstand enthal-
ten. 56, 411. ComelüTactti An-
naiea. 55, 387. 56. 26. 57, 227.
Rodiger, hebriische Grammatik i s.
Gesetiius.
Roggt Elemente d«r nledefn Analy-
ais. 2. Heft. 56, 180.
Rollin*s Anleitung dao 'Hörnern le-
sen. 56, 78.
Rössel i Die Bildongswege unserer
Zeit u. ihre Verroittelung. 56, 324.
Rothe: Ueber die Aussichten der
deutschen Unlrersitaten aus dem
Sundpankte der Gegenwart. 56,
314.
Rubino : De mortis Herodoti tempore
disputatlo. 56, 3.
Rttckertt Das Gymnasium an Zittan
in den Jshren 1823—48. 56, 223.
Rndigert Demosthenis Philippicae.
65, 239.
8.
Sanskritsprache s. jimmamn.
Ralloatifla: s. J)r§nke.
Satyrspiel« das: a. fFUi^Ur»
Saoppei ZweiEntlassongsreden. 56,
112. Jahresbericht über dasGym-
nasiom su Weimar Ton Ostern
1848 Ms Ostern 1849. 67, 112.
Schäfer: Propyläen. Xiateiniachna
Laaehndi fnr RMdach. ö. «KtleM
. GyjBMMriakiasBen, 57, 187.
Scharpf : Die geometrische Pomen-
lehra. 67, 292.
Sckecg: Ueber Jsaia36'-39, ein
Beitrag sur alten Geschichte. 56,
HO.
ScberÜng : Blementarbuch der latei-
nischen Sprache. 57, 190 n. 303.
T. Schlegels Ueber die scenische
Anordnung d. griech. Schauspiele.
55, 276.
Schmidt: Ueber die Folgen des in
Prag im J. 1635 twischen dem
deutschen Kaiser Ferdinand H. n.
dem Knrfforsten Johann Georg Ton
Saehsen abgetchlessenen Separat-
friedens für die der Krone Böh-
men Terbottdenea Erbf&rstentbl-
mer Schleslena m. swar innachst
fnr Seh weidnita n. Janer. 56.462.
Schneider: Beitrage aor dritten Auf-
lage des Afttibarbams der latein.
Sprache Ton Phil. Kreha. 56, 446.
Schomanni Das sittlich - religiote
Verhalten der Griechen. 55, 210.
Schonerstedt t Anfangsgrunde der
deutschen Verslehre. 55, 437.
SchSppner, s. Cleilka.
Schraut i Ueber die Entstehung der
Futurform in den roman. Spra-
chen. 56, 411. Die griechischen
Partikeln im Znsammenhsnge mit
den ältesten Stammen der Sprache,
ibid. 412.
Schul- n. Gymnasialgeschichtet s.
Bayern'i GeiehrtenuMtßlten^ Be-
rieii über da$ kurheu. Gjimna-
rialweHn , Beriekt über die Ora-
ferens der preu8$. OynnatiatteA-
rer, Bericht über die 2. rersanrai-
lang eächsiecher Gymnaiinffffc-
rer ; Bloehmann, Cleska^ Eggeri,
Km$t, GymnanalzuHdnde: Ktkr^
ein , Ktee, Lehrplan^ Marburger
Otierprogrammt Rüekeft^Sauppe^
Weber,
Schul- und Festreden t s. FtrncUo-
«el, Jahn, KMert^ Münttker^
Sauppe, Famdy Weieker^ WüHe-
memn.
Schnitt I Ueber einige Forderangen
der Zeit an eine ticfatige Gym-
nasiaftiUnag. 66, 822.
Schwalbet Ueber die BodeotMc dea
Paan ala Geaang im ApelioA. Cal*
tna. 55, 208.
Digitized by VjOOQ iC
Register.
48$
Schwan: Das Wecen der Religion.
55, 208. De soffragiornm inAthe-
nientium judiciis latornm ratione
aiiqaa contra L. Rosaiom dispn-
tatio. 55, 340.
Sdiweckendieck t Johann a LatcOi
ein Beitrag zur Gescliichte der Re-
formation. 55, 341.
Schwenck : Die Mythologie der aaia-
tischen Volker, der Aegypter,
Griechen, Romer, Germanen, 81a-
ven. Bd. 1 n. 2. 55 , 213. 3. Bd.
57,34.
Beibei : Der doldneriirieg der Kar-
thager. 56, 106.
Beminar, philologisches, an Heidel-
berg. 56, 317.
Sera: Ueber die Methode, die irra-
tionale Qnadratworxel ans einer
absoluten Zahl als Kettenbrnch
darsnstellen. 56, 190.
Seyffert: Epistola critica ad Car.
Uabninm. (Cicero betr.) 55,30.
Bhakspeare: s. Francke.
Biebeus: Griechische Formenlehre
fnr Anfanger. 57, 191.
BiDigi Qoaestionnm PHniaoamm
specimen II. — 57, 330.
Bintenis: Briefe des Johann Georg
Graevins an Johann August Erb-
prinzen ▼. Anhalt- Zerbst. 56,448.
Bophodes i s. FtMcher, Heimbrod,
Bpangenberg: Die Lehre Epiktets
oad seinem Mannal entwickelt.
57, 110.
Bparschoht Celtiscbe Btndien. 55,
209.
Spiessi Uebongsboch zum Ueber-
setsen ans dem Griechischen ins
DenUche n.s.w. 56, 281. Dispo-
tatio grammatica de infinit! vo hi-
storico , de accusativo com infini-
tiTO, de conjonctionibns ut et
quod post Terba sentiendi adhibi-
tU. 56, 318.
Bprachnnterricht , altclassischer i s.
Krüger. Deutschen s. Duffner,
BtaaU Wissenschaftern s.Boier,Hart-
Btark: De Telinre dea deqoe ejus
imagine a Manuele Phile descripta,
57, 40.
Btechowi Pflanzung a. Aufnahme
desChristenthums unter den Deut-
schen. 55, 338.
Sterr: Programm des Gymnasiums
zu Regensborg. 56, 197. (Hanpt-
19. Jakrb. f. PhU. ». Pädag, od. Krü. BUd
nrsachen der Kränklichkeit der
Btudirenden n. Mittel dagegen.)
Btich : Ueber den religiösen Charak-
ter der griech. Dichtung. 55, 210,
Btoll: Handbuch der Religion u.
Mythologie der Griechen. 55.221
a. 56, 37. 67, 28.
Bachier t De Diana Braaconia. 55«
209.
Bynesins: s. ilees.
T.
Tacitnsi s. Kahlert, OrtUi^ RUter.
Themistocles, Briefe desselben: s.
HabUh.
Theocritust s. Hand^ fFetugerber,
Theologie i s. ReUchL
Thiemei Bcholgrammatik der engli-
schen Sprache. 57, 370.
Thierschs Method. Anleitung zum
Verfertigen latein. Verse. 57,363.
Teuffei : Zttr Einleitung in Homer.
Homerische Theologie o. Bscbato-
logie. 57, 220.
Tieroann: Qua ratione scripfores
classic!, imprimis C. Jnl. Caesaris
eommentarii, in gymnasiis legf
tractarique debeant. 55, 346.
ü.
Uebersetzungs- und Stylbocher, la-
teinische : s. Kämpf, griechische t
s. ^iefs.
UniTersitateD t s. AotAe.
V.
Versammlung der sachs. Gymnasial-
lehrer zu Meissen. 55, 70.
Virgil : s. Butter.
Vögelin: Geschichte der Wasser-
kirche u. der Btadtbibliothek in
Zürich. 57, 73.
Vomeh Vortrag, welcher für die
Progressionsfeierlichkeit Ostern
1848 bestimmt, aber in Erman-
gelung des Raums dazu nicht ge-
halten war. 55, 342.
Vogelmann: Bemerkangen zu Dr. G.
T. A. Krnger*s Grammatik der la-
tein. Sprache. 57, 331.
Volger: Der dreisaigjährige Krieg
imFürstenthum Lüneburg. 56, 2 17.
w.
Wackemageli Ueber deutsche Or-
thographie. 56, 326.
Wagner, kleine Schriften, heraosg.
Ton P. L. Adam. 55, 311.
Bd.Lyiiaß.4. 28
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4S4
Register-
Weber t Zdaatse o. Ber!chÜgiiiij|en
sar Geschichte der städtischen Ge-
lehrtenschale sa Cassel. 57, 110.
Weber (in Cai^sei) : Ueber Protago-
ras. 57, HO.
Weissgerber i Carae Theoeriteae ad
Adoniaiasas s. idyll. XV. perti-
aentes. 56, 79. Bbrenrettang des
M. T. Cicero als Barger a. Staats-
mann. 56,80. Theocrit's XI. Idyll,
metrisch ins Deutsche abertragen,
ibid. Observationes ad Theocriti
Pfaarmaceatriaro s. Idyll. II. 56,
80. Theocrit*s I. Idyll, metrisch
abersetzt, ibid.
Welckeri Worte zar Brinnerang
an Friedrich Jacobs. 55, 436.
Wickemann i Comment. de datftiag
yQa(p'^ s. de impletatis actione.
Part. I. 55, 208.
Wieseler : Das Satyrspiel. 55, 264.
Das Orakel des Trophonios. 55,
333.
Witxschel: die tragische Bahne in
Athen. 55, 1.
Wolff : Von dem Begriffe des Ari-
stoteles aber die Seele aad dessen
Anwendong auf die heotign Psy-
chologie. 66, 104.
Wostemann i Friderici Jaeobsii laa-
datio. 55, 332. 424. Memoria
Carol. Gottl. Bretschneideri. ibid.
Warm: Ueber die Wichtigkeit der
Analogie in der Etymologie. 56,
185.
Z.
Zastra: Qaaesticnes de Enripidls
Hercale fareate. 56, 870.
Zeitschriften , pädagogische o. phi-
lologische : s. C/etla.
Zenetti i Explicationes ad nonnallos
▼eterum scriptorara locos. 56, 101.
Zumpt: De legibasjadiciisoaerepe-
tandaram ia re pablica Romana.
56, 339. Qn. Cartii Ruft de ge-
stis Alexandri Magnl regia Mace-
donum qai sapersant octo. Ad
fidem oodicam ms. etc. 57, 49.
Q. Cartii Rafi de gestis Alexandri
Magni etc. Aasgabe snm Schal-
cebranch mit eiaem deutschen er-
xlarenden Commentar. Ibid. 61.
Zschaa : Bemerkongen aber den Ba-
salt. 57, 328.
Personen-Register *).
Abeken. 55, 346. 347.
Abel. 56,98.
Abele, Fr. 55, 447.
Aberle. 57, 330.
Albanl. 55. 70. 78. 93. ff.
Albrecht. 56. 81.
Allgayer. 57,330.
Aischefski. 55, 337.
Andresen. 56, 311.
Anger. 56, 81.
Arens. 56, 330.
Arnold l. in Halle.
HaHe. 55, 343.
borg. 56, 103.
Assmann. 56, 81.
Aabert, Herrn-, stad. med. 56, 315
Aaernhammer. 56, 194*
55,343. fl. in
Prof. in Bam-
B.
▼. Babo. 56, 315.
Bach in Uhr. 56, 190.
Bahr. 56, 317.
Baiter. 55, 350«
Baliy. 56, 311.
Baitxer. 66. 70. 82. 97. ff.
Barbieax. 56, 320.
Bartelmann. 56, 330.
Bartels. 57, 336. 336.
Barthelaess. 57, 220.
Baatian. 55, 447.
Bauer, Lehrer in Anaweiler. 55, 461.
Prof. in BerUa. 55,336. fiaDar-
lach. 55, 336. in Mannhaiai. 56,
77. ioUkn. 57,110. in Wert-
heim. 55, 350.
Baamann, Lyceamslehrer in Frei-
*) Di« bH finMi f verssheesn Samem beielchnfn VsrsCptteae.
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P«none«'> R«giiter.
435
barg, nachher in Minnb«iai. S5,
449. 56, 77.
Baomebter. 55, 461«
Baumgartner in Offeiibiirg« 56,
232. nach Preibarg vera. 56, 450«
Banr, AidU? erweaer. 57, 380.
Bayer, J. J., Stad. jar. 66, 315.
Becker in Donaaeachingen. 65, 447.
in Durlach. 55, 340. 341. in Ha.
damar. 56,320. lo Lahr. 55,344.
in Nensirelitz. 56, 327. in Weil-
barg. 56, 322.
Beeakow. 65, 333.
Beilhack. 56, 191.
Bellermann. 55,886.
Beilmger. 56, 320.
Below. 55» 337.
Bendizea. 66,311.
Beoaeler. 55, 70. ff*
Berg. 56, 314.
Bergenroth. 66, 213.
Berger, Conrector in Celle. 55, 339.
Oberlehrer n. Schreiblehrer in
Halle. 55, 343.
Bergfeld. 56, 327.
Bergmann, 55. 338.
Bergner. 55,447.
Bernhardt. 56, 318.
Bettinger in Frankeathal. 56, 110.
nach Gemeraheim Tersetil. 56,
112.
Benst. 57, 328.
Beyerhaas. 55, 342.
Biedermann. 56, 81.
BUi. 56, 320.
Binder. 57, 110.
Birker. 66, 100.
Birkler. 57, 216.
Bifchoff am Lyeeam in Amberg, Tor-
her am dort. Gymnasium. 55, 460.
in Scbwefdnits. 65,462.
BlaU, Lehramtapraktikant in Offen-
bnrg. 55, 231. inTauberblachofii-
heim. 55, 348.
Bleake. 55,341.
Blochmann. 55, 70. 78. 79. 83. 88.
94. Ä 57, 329.
Bock. 56, 8h
Bode. 56. 324.
Hobel. 55, 342.
T. Bockh, Aog. 55; 442.
Böhm. 65, 447.
Böhme. 55, 343.
Bomer. 57, 328.
Botticher. 67. 839.
Bogen. 56, 106. 110.
Bogler. 56, 318.
Bohrer ia Anbeiji. 65, 460. nach
Neubarg veraetst 56, 194.
BoII. 66, 100.
Bollmann. 55, 337.
Bomhard. 56, 96.
Bonn. 56, 321.
Bonneil. 55,338.
Boaer. 57, 330. 331.
Brand. 56, 98.
Brandii. 56, 311.
Brandt 65,341.
BraoA, Prof. in Altenborg. 67, 213.
in Borghausen. 56, 106. in Man-
chen. 56, 194.
fBraune. 56, 81.
Breddin. 55, 338.
Brettner. 56, 432. ff.
Brincop 66,222.
Brockhana. 56, 81.
Brückner. 55, 461.
Brnggemann. 66, 432*
Brommel. 55, 447.
Branner. 56, 232«
Brust. 65, 348.
Buddensieg. 57,335.336.
Büchner. 55, 232.
Bttlan. 56, 81.
BuUemer. 56, 112.
Bumb. 56, 112.
Bundachae. 56, 187*
Burger. 56, 188.
Busch. 55, 338.
Butter. 56, 201.
C.
Carl Friedrich, Groashersog ron Ba-
den. 56, 314.
Casselmaon. 56,325.
Causse. 57,328.
Cerutti. 56, 81.
Cicero. 55, 350.
Clarua aen. fn i>psg. 56, 81. Jtm. in
Leipsig. 56, 81.
Clauder. 56, 318.
Clansius. 55, 338.
ColUn. 56, 330.
Cdombel 56, 820. 324.
Corssen. 57, 835« 336.
Corte. 56, 447.
Cramer. 56, 432. ff.
Cunti. 56, 318.
Curth. 55, 337.
Damm. 56,349.
Dankworth. 55,839.
Daniel. 66, 81.
28^
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436
Personen - Register«
Degen^ Lehramtflpraktikant in Dar-
lach. 55, 340. in Lahr« 55, 844.
Deimling. 56, 77.
De Lasp^e. 56, 318.
Dethloff. 55, 232.
Dickes. 55,348.
Diefenbach. 56, 321.
Dieffenbach. 57, 111.
Diestel. 55, 338.
Dieter. 55, 343.
Dietrich in Freiberg« 55, 70. u. ff.
Prof. inPforta. 57, 334. 335. 336.
Dietsch. 55, 70. 71. 78. 81. 82. n.ff.
Dietx. 56, 318.
Dillenbarger. 56, 432. ff.
Dilger. 55, 447«
DiUhey. 57, 213.
Dippe. 55, 232.
Dirr. 57, 111.
Dittricli. 57, 329.
fDobereiner. 56, 77.
Doderlein. 56, 207.
Dohler. 55, 224.
Doli. 56, 194.
Dörr. 56, 322.
Dressler. 55, 70. 75. 83. 84. 87. 95.
96. ff.
Drobisch. 56, 81.
Dros. 56, 322.
Dronke, Director in Falda. 56, 424.
57, HO.
Ducme. 56, 191.
Doffner. 55,450.
Dnrler. 55, 349.
Durst. 56, 322.
E.
Eberhard. 56, 318.
Ebhardt. 56,324.
Eble. 55, 232. 55, 444.
Bckelmann. 56,217.
Eckstein. 55, 343. 56, 432. fi:
Eggemann. 55, 346.
Eggers. 56,303.311.
Bfiler. 56, 197.
Eiselen. 55, 343.
Eisenlohr in Pforsheim. 55, 232.
in Dnrlach. 55, 340.
Eisenmann. 56, 201.
Eisinger. 55, 232.
Eisold. 57, 329.
Elle. 57, 112.
Eisperger. 56, 96.
Elster. 55, 340.
Emmerling. 56, 222.
Bnderlein. 56, 199.
fEndUcher, Sieph., 56, 77.
Engelbart 56, 190.
Engelmann. 55, 460.
Engert. 56, 102.
Erdmann. 56, 81.
Erhardt ans Carlsmhe, inlermistisch
in Mannheim. 56, 77. in Ehingen.
57,330.
Erk. 55, 460.
Erler. 55, 71. ff.
Ernst. 56,410.
Eyseli. 57, HO.
Eyth. 56, 218. 219.
F.
Fabian. 56. 432. ff.
f Fabri, ehemal. Rector des Nnmb.
Gyron. 56, 194.
Fabricios, B. 57, 330.
Falckner. 56,311.
Fechner. 56, 81.
Fehmer, Conrector io Zelts. 55, 235.
56, 447.
Feldhoff. 55,346.
Feldhogel. 55, 235. 56, 447.
Feldmann. 56, 311.
Fenner. 56, 411.
Fertig. 56, 195.
FeyL 57, 331.
Fickler. 55, 447.
Fiebig. 55, 70. 82. 85. 94. ff. 55,
345.
Fiedler. 56, 447.
Firnhaber. 56, 318.
Fischer in Eicbstädt. 56, 109. in
Freiburg. 55, 449. in Halle. 55,
343. SU Rastatt. 56, 79.
Fittbogen. 57,328.
Flathe. 56, 81.
fFleck, Prof. 56, 303.
Fleckeisen. 56, 322
Fleischer, Prof. in Grimma. 55,70. ff.
Univ. - Prof. in Leipzig. 56, 81.
Oberlehrer in CJeve. 56, 432. eto.
Flor. 56, 100.
Flügel. 55, 70. ff.
Fohiisch. 55, 349. 350.
Forster in Lohr. 56, 190.
Franck in Annweiler. 55^ 461.
Francke, Conrector in Weiibnrg. 56,
322. ausserord. Prof. in Leipzig.
56, 81.
Franke, Rector in Meissea. 55, 70«
77. etc.
Frandsen. 56,311.
Franzinger. 55, 344.
Frege. »S, 81.
Fridie. 56, 8l.
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Peraonen * Register.
437
Friedemann. 56,318.
Priedrich in Ansbach. 56, 96. ia
Zerbst. 56, 447.
FriBchnann. 56,411.
Frituche, Gymnas.-Lehrer In Leip-
sig. 55, 345.
Fröhlich. 56, 191.
Frohe, Fr. X., Sind. pbil. 56, 316.
Focha in Ansbach. 5^96. inKanf-
beaem. 56, 187.
Foldner. 56, 327.
Ffiratenaa. 56, 411.
Fnrtmair. 55, 460.
Fobirott. 56, 432. ff.
Funk. 55, 231.
G.
T. Gacic. 55, 447.
Gabel. 56, 432 ff.
Gärtner. 56, 106.
Gali. 55, 447.
Gallo. 56, 320.
Gaogauf. 56, 100.
Gaotter. 57, 220.
Gaogengigl. 56, 195.
Geier. 55, 343.
Georg. 55, 349.
Gerber. 56, 222«
Gerhardt io Pforebeim. 55, 232.
nacb Dnrlach versetzt. 55, 340.
341.
Gerlinger. 56, 188.
Germann. 66, 81.
Gen, 56, 190.
Giese. 5^ 320.
Gloel. 55, 343.
Gnant. 57, 331.
Gobel. 56, 222.
Goldner. 56, 112.
Golisch. 55, 462.
Gollaio. 55, 343.
Gossmann. 56,188. 191.
Gottschicii. 55, 338.
Gräfe. 56, 423.
Graff. 56,78.
GrSasner. 57, 335. 336.
Graf I. in Meissen. 55, 70. 78. 79. ff.
II. in Meissen. 55, 70. 94. ff.
GratimfiUer. 56, 100.
Grauert. 55,225.
Granl. 56, 191.
Grebe in Cassel. 56,424.
Grebel in Zeits. 55, 235. 66, 447.
Greger. 55, 343.
Grell. 56, 195.
Grerems. 56, 330.
Grobel. 57, 329.
Grossmann. 56, 80.
Grell. 55, 337.
Gross. 56, 432. ff.
Grosse. 56,330.
Gnother, Präsident in Lpzg. 56, 81.
ansserord. Prof. in Lpsg. 56, 81.
Dr. med. in Lpzg. 56, 81.
GnUfflnthi. 55, 340.
H.
Haberer. 55,449.
Habersacl^. 56, 102.
Haberliorn. 56, 190.
Habich. 56, 211.
Hänel. 56, 81.
Hanta. 56. 318.
Hftnsel. 56, 81.
Hafner. 56, 410.
Hagelgans. 55, 461.
Hagena. 56,380.
Hauiz. 55, 460.
Halm, Prof. in Hadanar. 55, 350.
zum Gymnaaialdirector in Man-*
eben ernannt. 56, 320.
Hammer. 56, 447.
Hannacker. 56, 197.
Hansing. 56, 217.
Hariess. 56, 81.
Hartenstein. 56,81.
Hartroann In Osnabrück. 65, 346.
Reügionslehrer in Hadamar. 56,
321. Lebrer am Gvmnas. zum
grasen Kloster in Berlin. 65,337.
ui Ascbaffenbnrg. 56, 98. Gym-
nasiallehrer zn Sondersbaasen. 56.
222. in Marburg. 56, 411.
Hartwig. 56, 194.
Hasselbacb. 56,411.
Hassler. 57, 110.
Haoaer, Lehramtspraktikant in Dnr-
lacb. 55, 340. in Carlarabe. 55,
442.
Hanpt. 56, 81.
Hant. 56, 106.
Heerwagen. 56, 104.
Heimbach. 56, 81.
Heimbrod. 55, 342.
Heinemann in Freibarg. 55, 449.
Lebramtspraktikant za Donao-
escbingen. 55, 447.
Heinsias. 55, 336.
Heibig. 55, 70. 78. 84. 97. ff.
Held in ScbweidniU. 55, 461.
Helfrich in Pforzheim. 55, 232. in
Amberg. 55,460.
Heller. 56, 112.
Hohnes. 55, 339.
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438
Penonen* Regitiar.
Hellwig. 55, 343.
Henn. 55, 232.
Henkel. 55, 338.
Hering. 57, 328.
Berling. 55, 341.
Hermann, G. 56, 81.
HerUein. 55, 849. 56, 77.
Herrmann, Zeicbnenlehrer in Dillen-
bürg. 56, 324. Hfilfiilehrer io
Bmi. 56, 325.
Hertsberg. 56, 432. ff.
Hetscb , Masiklebrer In Mannheim.
56, 77. Präceptor in Ulm. 57,
111.
f Heile. 55,460.
Henmann. 56, 194. -
Heuser. 56,411.
Heyer. 55, 232. 233.
Hiecke. 56, 43S. ff.
Hildebrand. 55, 462.
Hinterkirch. 55,447.
HinUe. 57,328.
Hoche. 55, 235. 56, 447.
Hofken. 56, 315.
Holemann. 56. 81.
Holzer. 55, 343.
Hogl. 56, 190.
Hopfner. 56, 81.
Hofer. 56, 194.
Hoffmann in Aflohaffenborg. 56, 98«
hl Bautzen. 66, 70. 88. eto. in
Celle. 55, 339. in Ansbach. 56,
96. Caadid. in Gomblnnen. 56,
213. In NSrnberg. 56, 194.
Hofmann in Berlin. 55, 837. io
Fretberg 56, 77.
Holzner. 56, 102.
Hossfeld. 57, 335. 336.
Hnber,Zeichnenlebfer in Pfonbaim.
55, 232. Gymn.-Lehrer in Glei-
whc. 55,342.
Hnbmann. 55,460.
Hfibner. 55, 462.
Hodepohl. 55, 348.
f Hontbal. 55, 836.
Hundert. 55,337.
Hoscher. 56, 194.
Hnther. 55, 232.
J. I.
Jacke. 55, 340.
Jacob in Gleiwlti. 55, 342. f Prof.
früher In PforU. 56. 303.
lacobl, Privatdoceni in Lolpiig. 56.
81. I. In Pforta. 56, 432. n.a.w.
57, 334. 335. 336. II. ebandaa.
57, 335. 836.
Jaep. 55,340.
JahninZitUu. 55, 70. ff. ord.Prof.
in Leipzig. 56, 81. W., In AI-
tona. 56,311.
Idiar. 55, 232.
Jeschar. 55, 345.
Ilgen. 56, 324.
Intlekofer. 55, 447.
Jacham. 56, 110.
Jörg. 56,81.
Jordan in Clausthal. 55, 340. in
Halberstodt. 55,350. InAnapadi.
56,96.
Irmlsch. 56,222.
Jungk I. in Berlin. 55, 338. II.
ebendas. 55, 338.
K.
Kabath. 55, 342.
Käromel. 55, 70. ff. 56, 223.
Kämmerer. 56,222.
Karcher. 55, 443.
Kastner. 55, 339.
Kahnt. 55, 235. 56, 447.
Kaliscb. 56, 432. ff.
Kappes. 55,444.445.
Karl Theodor, Kurfürst. 56; 78.
Kaufmann. 56, 411..
Kehrein. 56, 320.
Kehrer. 57, 220.
Keil, Adj. in Pforta. 57, 335.886.
Prof. in PforU. 57, 834. 336.
Keim. 55, 341.
Keller. 55, 447.
Kellner. 56, 410. 411.
Kemmler. 56,219.
Kentner. 57, 111.
Kiesel. 56, 432. ff.
Kieser. 56, 222.
t Kiessling In Zeitz. 55» 235. 836.
56 447.
Kirchner, Rectar in PforU. 57, 334.
336.
Kirn. 55, 442.
Kirschbaum. 56,318. 56,320.
Klee, Rector In Dresden. 55, 70. 77.
88. 91. 96. ff. 56, 81. 57, 829.
330.
. Kletke. 56, 432. ff.
Klober. 56, 104.
Klopp. 55, 346.
Kloss. 55, 236. 56, 447.
KbU. 56, 81.
KmiU. 56, 446.
Knapp. 56, 315.
Kneschke. 56, 81.
Koberstein. 57, 334. 835. 336.
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Penonea - Regiater.
499
Koch, Geiangleiirer In DilliBgen« 66,
324. in Paaiau. 56, 195.
Kocbei. 56, 187.
Kochly. 56, 70. 71. 73. 76. 77. 78.
79. 80. 82. 83. 84. 88. 92. ff. 67,
329.
Kohler 10 Leipzig. 66, 345. Ober-
confiat-Ratb. Ö7, 112.
Kopke. bb, 338.
Kohl. 56, 314.
Kobiranach in Lanebnrg. 56, 217.
in RIntehi. 56, 424.
KoUoiann. 57,331.
Kortfim. 56, 432.
Krämer. 56, 190.
Kraner. 55, 70. 77. 78. 79. 80. 87. ff.
Kranzfelder. 56, 194.
Krause. 56, 96.
Krebs, Prorector in Schweidnits. 55,
461. Prof. in Weilbarg. 56, 322.
Krecb. 56, 432. ff.
Krebl. 56, 80.
Kreitxner. 56,320.
KrenasJer. 55, 70. 78. 79. ff.
Kreyasig. 55, 70. ff.
Kribben. 56, 432. ff.
Kriegk. 55, 341.
tKnea,Prof. 56,303.
Kroymann. 56, 3U.
Kroger in Emden. 55, 341.
Kaby. 56,112.
Kiicbler. 56, 81.
Kühn. 56,81.
Kihna. 56, 217.
Kohn. 55, 349.
Koniaa. 55, 70. ff.
Konkel in Germersheim o. Landau.
56, 112. 56, 188.
Kunze. 56,81.
KorU. 56, 321.
L.
Lacenae. 56, 194.
Lacbmann. 55, 70. ff.
Lade. 56,324.
Ladendorf. 56, 337.
Ladewig. 56, 327.
▼.der Lage. 57,327.323.
Lamparter. 66,219.
Landmann. 56,322.
Lang, Viceburgermeifter In Verden.
55, 462.
Laagenbacb. 55, 231.
Langmann. 56,330.
Langoth.i56, 197.
Lansiog. 55,348.
▼. Langadorff. 55, 340. 3*1.
Laraow. 55, 337.
Laubis. 55, 447.
Lauda. 55, 349.
Laufer. 55, 232.
Lauaa. 56, 194.
Laotb. 56, 106.
Lecbner. 56, 199.
Ledebor. 56, 432. ff.
Leeb. 56, 194.
Leffler, 56, 194.
Lebmann in Berlin. 55, 337. Ma-
thematikoa in Leipzig. 55, 345.
Univ.-Prof. in Leipzig. 56, 81.
Leimbach. 55, 349.
Lender. 55, 444.
Lenzer. 56, 112.
f Letronne. 55, 396,
Lcwald. 56, 315.
Lex, Director in Wiesbaden. 66,
318. Pfarrer in Dillenburg. 56,
324.
Leyde. 55, 337.
Leyendecker. 56, 325.
Lichtenaner. 55, 232.
Lieberkubn. 57, 112-
Liebetreo. 55, 337.
Liebich. 56, 322.
Liebmann. 55, 343.
Liedtki. 55, 342.
Lienhardt. 56, 104.
Lieaen. 55, 337.
Lindemann, Mor., in Dresden. 55,
70. 83. ff. Rector in Zittau.
66, 223.
Lindner, aen. Prof., 56, 81. jue«
Prof., 56, 81.
Lingner. 57, 328.
Linsmeyer. 56, 199.
Lipsiua. 55, 70. 77* 77. ff.
Liat. 57, 110.
Loeh. 55, 460.
Lossl. 56, 100.
Lowe. 55, 70. 93. ff.
Lohae. 65, 345.
Lombardino. 56, 112.
Lothbolz. 57, 112.
Lotzbeck. 56« 104
▼. Lncenay. 55. 346. 55, 348.
Luckner. 56, 197.
Ludwig. 56, 314.
Lubben. 56, 330.
Lupkea. 55, 341.
Lntke. 55, 337.
Luthardt. 56, 191.
T. Lutomaki. 56, 446.
Latze. 56, 222-
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440
Personen- Regster.
Mach. 57, 111.
Märcker. 57, 328.
Märtl in 8traabing n. Amberc. 56,
200. '
Manitias. 55, 343.
Manger. 56, 322.
Marbach. 56, 81.
Marder. 55, 447.
MareioU. 56, 81.
Martinet. 56, 102.
Marx. 56, 194.
MaUhiaa. 57, 110.
Man«. 56, 325.
Maurer. 56, 96.
Manter. 55, 460.
Mayer in Amberg. 55, 460. in Gera.
56, 209. ehemal. Hofostronom an
Mannheim 56, 78. in Neustadt a.
d. A. 56, 194. in Oldenburg. 56,
830. pens. Prof. au Rastatt. 56,
79. in Straubing u. Amberg. 56,
200.
Mayr. 56, 112.
Mebler. 56, 197.
Meis. 56, 411.
Meister. 56, 320.
Manche. 56, 322.
Mendolsohn. 56, 330.
Menn. 56, 432. ff.
Merk. 55, 460.
MerlLol. 56, 81.
Messing. 56, 327.
Metger. 55, 341.
Mettenios. 56, 315.
Metsger. 56, 218.
Metzier. 56, 322. 328.
Menrer. 55, 348.
Meyer in Celle. 55, 339. Pfarrer
in Knrhessen. 56, 423. in Nfirn-
borg. 56, 194. in Osnabrnck.
55, 346.
Milarch. 56, 327.
Milberg. öö, 78. ff.
Mitter. 55, 339.
Möbins. 56, 81.
MöIIinger. 57, 328.
Monnich. 57, 220.
Mohr. 55, 345.
MoU. 56, 106.
Mommsen. 56, 81.
MoriU. 56, 98.
Moser. 57, 110. 111.
Muffelmann. 55, 461.
Muhlhanser. 55, 849.
Muhlnann. 55, 343.
Müller in Amberg. 55, 460. in Der-
lin. 55, 337. in Clansthal. 55,
340. Pfarrer in Dillenbnrg. 56,
824. in Grimma 55, 70. ff. in
Hadamar. 56, 320. 322. Prof. in
Liegnitz. 56, 432. ff. Lehr«
amtspraktikant in Mannheim. 56,
77. in München. 56, 194. Direc-
tor der Realschule in Nenstrelits.
56, 330. in Offenbnrg. 55, 23l.
Adjunct in PforU. 57, 335. 336.
f Prorector in Torgan. 56, 303.
in Werthheim. 55, 349. Director
des Realgymnasioms in Wiesba-
den. 56, 325.
Mnnscher. 57, 110.
Mfirth. 55, 460.
MnUell. 56, 432. ff.
Muth. 56, 322.
N.
Nabholz. 55, 444.
Naumann. 56, 81.
Neher. 56, 77.
Neithardt. 55, 338.
Neuber. 55, 350.
Nicolai. 55, 444.
Niedner. 56, 80.
Niemeyer. 55, 343.
Niepert. 55, 346.
Niese. 57, 334. 335. 336.
Ney. 56, 446.
Nobbe. 56, 81. 86.
Noideke. 55, 341.
Noite. 55, 346.
Nordheider. 55, 348.
Nordtmeyer. 55, 339.
Nuhn. 56, 315.
Nnsser. 57, 331.
Nnssler. 57, 111.
Obermayr. 56, 195.
Oberndorfer. 56, 199.
Ochs. 55, 340. 341.
Ochsenkohl. 56, 410.
Oeffner. 56, 197.
Oehler in Halle. 55, 343. in Schon-
thal. 56, 218.
Oertel. 65, 70. 84. 95. ff.
Oppel. 55, 342.
Oppolser. 56, 81.
f T. Orelli. J, C. 55, 836. 850.
Oslander. 56, 219,
Oswald. 57, 330.
Ott«. 55, 343.
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Perfonen« Register.
441
Palm. 55, 70. 71. 73. 78. 82. 83.
85. 89. 90. 92. 94. 96. ff.
Pape. 55, 337.
Paret. 56, 219.
Pellisier. 55, 442.
Peraaneder. 56, 110.
Peter in Zeitz. 55, 235. 56, 447.
PeterelL. 56, 446.
Petermann. 56, 81.
Peters. 55, 348.
Petersen in Altena. 56, 311.
Pfeiffer, SchnlamUcandidat in Ber-
lin. 55, 338. Realiebrer in Carls-
rohe. 55, 442.
Pfirsch. 56, 199.
Pflanm. 55. 460.
Pfuhl. 57, 329.
Piegsa. 56, 446.
Pinlert. 55, 345.
Plass in Verden. 55, 462.
Plato, Prof. in Leipsig. 56, 81.
Popke. 55, 461.
Poppig. 56, 81.
Poh^ Prof. in Leipzig. 56,81. fProf.
in Breslan. 56, 303.
Polke. 55, 342.
Pollack. 56, 325.
•f Poppelack. 56, 77.
Poppo. 56, 432. ff.
Preckwinkel. 57, 328.
Prestel. 55, 341.
Probst. 46, 187.
Pnlck. 56, 322.
Pormann. 57, 332. 385. 336.
Q
Qoeck. 56, 222.
QoiUniann. 56; 315.
R.
Radios. 56, 81.
RätUg. 56, 327.
RaUa. 56, 106.
f Y. Rakowski. 66, 336.
Rapp. 55, 447.
Ratbgeber. 56, 81.
Raoch. 56, 77. 79.
RaUinger. 56, 194.
Raoschenplatt. 56, 3l5.
Raren. 56, 217.
Reckzey. 57, 328.
Reclam. 56, 81.
Reess. 52, 444. 445.
f Regenbrecht. 56, 303.
Reicbardt in Uhn. &7, HO. 111.
Heichenow. 57, 328.
Rein. 56, 201.
Reiscb). 55, 460.
Reils. 55, 232.
Rempen. 55. 340.
Renner. 57, 111.
Renz. 57, 110.
Rheinauer. 55, 447.
t Rheinwald, Prof. 56, 303.
Ribbeck. 55, 336.
Ribbontropp. 55, 337.
Richter, CoUaborator in Berlin. 55,
338.
Rienäcker. 55, 343.
Ries. 56, 423.
Rincker. 65, 349.
Ringelmann. 55, 346.
Rinne in Halle. 56, 343.
Rinne in Zeitz. 65, 235. 56, 447.
Ritterich. 56, 81.
Roder. 56, 341.
f Rohr, Generalsoperint. 67, 112.
Rombeld. 56, 112.
Rosinger. 55, 461.
Rogg. 57, 330.
Roner. 56, 77.
Roloff. 56, 330.
Rorich. 56, 102.
Röscher. 56, 81.
Rosenfeld. 65, 850.
f Rosmanith. 56, 322.
Rössel. 56, 324.
Roth. 56, 218.
Rothe, Kirchenrath in Heidelberg.
56, 314.
Rothhammer. 56, 197.
Rott. 56, 342.
Rotwitt. 56, 320.
Rodhart. 56, 102.
Rndolphi. 55, 345.
Rodorff. 55, 338.
Rottinger. 56, 102.
Rnmpel. 56, 343.
Rompf. 56, 77.
Runge. 56, 338.
8.
f Sachs. 66. 336
8achse in Charlottenborg. 57, 328.
in Dresden. 57, 329.
Salomon. 56, 338.
Sandberger. 56, 318. 325.
Sartorios. 66, 199.
Sanppe, Director in Weimar. 57,
112.
Scbaarschmidt. 55, 70. 96. ff.
Schäfer in Cosel. 56^ 106. inJ>rM-
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442
Penonen - RegUter.
den. 55, 70. 78. 79. 80. 81.
87. ff. in Prankenthal. 56, llO.
in Pirmasens. 56, 112«
8charpf. 57, 111.
Schartmann. 55, 3S7.
Schauer. 55, 337.
Scheggr. 56, 110.
Scheibe. 56, 327.
Scheitel. 57, 328.
Scheitert. 56, 432. ff.
Schenck. 56, 322.
Scherer. 55, 349.
Scheuerlein. 55, 343.
Schiller. 55, 232.
Schilling, ord. Prof. in Leipsig. 56,
81. auBserord. Prof. in Leipsig.
56,81.
Schindler. 55, 232.
Schinke. 55, 342.
Schirmeister. 55, 338.
Schlemmer. 56, 191. 194.
Scfaietter. 56, 81.
Schlnrick. 55, 70. 94. ff.
Schmeisser. 55, 348.
Schmelzer. 56, 104.
Schmidtauer. 56, 195.
Schmidt in Amterg 55, 460. f Prof.
in Berlin 55, 336. Oberlehrer in
Berlin. 55, 338. in Halle. 55,
343. in Lahr. 55, 345. in Schweid-
niU. 55, 461. 462* in Zerbst.
56, 447.
Schmidtbom. 56, 322.
Schmitt. 56, 187.
Schmitthenner. 56, 318.
Schmoger. 57, 331.
Schnackenburg. 55, 337.
Schneider, O. , in Charlottenborg.
57, 328. in NeuatreUts. 56, 327.
Schone. 55, 70. 86. 98. ff. 57, 329.
Schonlein in DnrLach. 55, 340. io
Pforzheim 55, 232.
Schoppner. 56, 194.
Schotd. 56, 410. 411.
Schott. 57, 220.
Schrant. 56, 411.
Schridber. 56, 96.
Schriefer. 56, 102.
Schröder. 55, 461.
Schroter. 55, 343.
Schürmaier. 56, 3l5.
Schutze, Schreiblehrer «n Gjmnaa.
zum grauen Kloster in Bernn. 55,
837. desgl. an Friedrich- Werder.
sehen Gymnasium in Berlia. 55,
338.
Sekoi*. 56, 219.
Schultz, Kirchenrtth. 56, 318.
Scholz in Schwerin. 55, 232. in
WeUbnrg. 56, 322.
Schulze, Oterregier.-JEUth in Ber-
lin. 56, 432.
Schumacher. 55, 232.
Schuster. 55, 339. 56, 201.
Schwat, Fr., 55. 447.
Schwagrichen. 56, 81.
Schwartz, Schulamtacaod. in Ber-
lin. 55, 338.
Schwarz in Celle. 55, 339. in Ehin.
ffen 57, 331. in Ulm. 57, 111.
Schwarze. 55, 340.
Sckweckendieck. 55, 341.
Schwot. 56, 311.
t Seeteck. 56, 77.
Seitert. 56, 110.
Seiffert. 57, 336. 336.
Seitz in Amterg. 55, 460. nadi
Aschaffenturg versetzt. 56, 98.
Selz. 55, 344.
Sepp. 56, 102.
Seyberth. 66, 322.
Seyffart. 56, 81.
Seyffert. 56, 432. ff.
Sietentnrger, Gymnasiallehrer und
Candidat. 55, 348.
SiUig. 57, 330.
Simon. 55, 341.
Singer. 55, 232.
Sintenis. 56, 448.
Skrczeczka. 56, 432. ff.
Sonnenkalb. 56, 81.
Spangenberg. 57, 110.
Speidel. 57, 111.
Sperling. 56, 213.
f Spiesa, Prof. in Wiesbaden. 55,
336. 56, 318. 324.
Spilier. 55, 342.
Stalltaum. 56, 81.
Starcke. 55, 338.
Stechow. 55, 338.
Steinacker. 56, 81.
Stein taner. 56, 112.
Steinhart. 57, 334. 336. 336w
Sieinniger. 56, 191.
Sterr. 56, 197.
Stetter. 55, 445.
Such. 56, 102.
Stiere. 56, 432. ff.
Stell. 56, 318. 324.
Stolze. 55, 839.
Storme. 55, 341.
Strassmayer. 56, 194.
Streubel. 56, 81.
Stritter. 56, 322.
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PerMoen - Register.
443
Strobel in Nenbnrg. 56, 194. is
Offenbare. 55, 232.
Strobel. 56, 447.
Stroh. 56, 322.
StrobaiDer. 56, 188.
Sta^e. 55, 346.
Socbier. 56, 411.
SachUck. 55. 462.
SaYern. 55, 343.
Soffrian. 56, 432. ff.
Solzbeck. 56, 190.
t 8woboda. 55, 336.
anlc. 56, 446.
T.
Tefrathehofer 56, 187.
Tannenberger. 55^ 343.
Tecbie. 57, 111.
Temme. 56, 330.
Tepe. 55, 341.
Teuffel. 57, 220-
Tbeile. 56, 81.
Tiemann. 55, 346.
f Thienemann. 56, 336.
Tbilenios. 57, 328.
Thorbeck. 55, 346.
Thom. 56, 191.
Tilge. 56, 337.
Tischendorf. 56, 81.
TiUroann 55, 70. ff. 345.
Töpfer. 55, 340.
della Torre. 56, 100.
Trieb. 55, 460.
Trobst. 57, 112.
Trotter in Offenbwg. 55, 232. fro-
her in Constanz. 55, 444.
Tschakert. 56, 446.
Tnch. 56, 81.
Torkbeim. 55, 461.
ü.
Ullmann, Hogo, atnd. theol. 56,
315.
Ulmer. 56, 112.
Urban. 55, 340.
Uschold. 55, 460.
V.
t Valet. 66, 77.
Valoia. 55, 232.
Vennigerhols. 55, 461.
Vlerllng. 55, 341.
Villate. 56, 327.
Vilmar in Marburg. 56, 424.
Vomel. 55, 342.
VogeJ, PriYatdoceot. 56, 81.
Vogelmann. 57, 331.
Vogt, Archivrath. 56, 423.
Voigt. 55, 343.
Volkers. 56, 330.
VoUbrecht. 55, 340.
w.
Wasg. 55, 344.
Wachs. 55, 360.
Wachsmath. 56, 81.
Wäkel. 56, 194.
Wsgicr. 57, 328.
Wagner, geistl. Ratb in EichstatL
56, 4U. Mnsiklehrer in Hada«
mar 56, 321. in Charlottenborg.
57, 328.
Waidele. 55, 232.
Walidorn. 55, 349.
Wallraff. 55, 349.
Wailroth. 56, 330.
Walthor. 56, 81.
Wanke. 55, 341.
Wassmnth. 57, 328.
Weber in Aogsbnrg. 56, 100. Di-
rector in Cassel. 57, HO. 56, 424.
Fb., sn Donaueschingen. 55, 447.
W., Prof. in Gottingen. 56, 81.
in Halle. 55, 343. Prosector in
Leipzig. 56, 81. ord. Prof. zn
Leipzig 56, 81. in Marburg. 56,
411. 57, 110.
Wechsler. 56, 432. ff.
f Wegscheider. 56, 336.
Weigand. 57. 328.
Weinhart. 56, HO.
Weise. 55, 343.
Weiske. 66, 81.
Weisse. 56, 81.
Weissenborn. 66, 314.
Weissgerber in Bnrgbansen. 56, 106.
Welcken 56, 318.
Wellenkamp. 55, 346.
Weltiien. 55, 442.
Wendler. 56. 81.
Wank. 65, 345.
f Wenzel in Oppeln. 56, 77.
Weppelmann. 56, 320.
Westermann. 56, 81.
f de Wette. 56, 303.
Wez. 55, 232.
Wiedmaan. 56, 432. ff:
Wiegand. 56, 423^
Wifling. 55, 460.
Wild. 56, 194.
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444
Periooen - Register.
Wilde. 55, 337.
Wilhelm!. 55, 349.
Wilken. 55, 348.
Willers. 56, 330.
Winoen. 56, 324.
Wimmer. 56. 432. ff.
Winer. 56. 80.
Winkelmeier. 56, 315.
Winter. 56, 81,
Wisflowa. 56, 432. ff.
Witzflchel. 56, 448.
Wocher. 57, 330.
Werl. 55, 444.
Wörter. 55, 449.
Wolfel. 56, 194.
Wohlfarth. 56, 321.
Wolf in Kempten. 56, 187.
Wolff I. in Berlin. 55, 337. 11. eben-
daielbst. 55, 337. in GleiwiU.
55, 342.
Wander in Grimma. 55, 70. 81. 88.
92. 97. ff. in Meissen. 55, 70. ff.
Wiinschmann. 55, 338.
Warm in Hof. 56, 185. in Kempten.
56, 187.
Wattke. 56, 81.
Z.
Zange 56, 222.
Zell. 56, 201.
Zelle. 55, 337. 55, 338.
Zestermann. 55, 70. 81. etc.
Zenas. 56, 102.
Zickendrath. 56, 322*
Ziel. 55, 339.
Zimmer, Gymnasiallehrer in Frei-
berg. 55, 70. ff. Tamlehrer in
Schweidnitz. 55, 462.
Zimmermann, Prof. in Berlin. 55,
338. Conrector in Clansthal. 55,
340.
Zincow. 55, 338.
Zollner. 56, 194.
Zschao. 57, 328.
Zumpt, A., Jon., Prof. in Berlin. 55,
338. 1 sen., Prof. in Berlin. 56, 303.
Orts-Register.
Altenborg. 57, 213.
Altena. 56, 303.
Amberg. 55, 460. 56, 206.
Annweiler. 55. 461. 56, 206.
Ansbach. 56, 96. 206.
Arnstadt. 56, 311.
Aschaffenbnrg. 56, 98. 206.
Aagsbnrg. 56, 100. 206.
B.
Baden, Grossherzoffthnm. 55, 439.
56,77.
Bamberg. 56, 102. 206.
Bayern. 56, 312.
Bayreuth. 56, 106. 206.
Ber(isabern. 56, 104. 206.
Berlin. 55, 336. 432. 57, 199. 377.
Brandenbarg a. H. 55, 224.
Brnchsal. 55, 339.
Barghaosen. 56, 106. 206.
C.
Carlsmbe. 55, 442.
Celle. 65, 339.
CharloUenburg. 57, 327.
Clansthal. 55, 340.
Coostanz. 55, 444.
Cttsel. 56, 106. 206.
Darmstadt. 57, 213.
Dillenbarg. 56, 324«
Dillingen. 56, 110. 206.
Donaaeschingen. 55, 448.
Dresden. 57, 328.
DnrUch. 55, 340.
E.
Edenkoben. 56, 110. 206.
Ehingen. 57, 330.
Eichstadt. 56, 206.
fiichatati. 56, 410.
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Orii-RegUier.
445
Biienach. 56, 313.
RUwangen. 67, ai6. 831.
Binden. 55, 341.
Kriangen. 56, 206. 207.
F.
Frankentbai. 56, HO. 206.
Frankfort a. M. 55, 341.
Frei barg im Breiagaa. 55, 449.
Freyfiing. 56, HO. 206.
G.
Gera. 56, 209.
Germeraheim. 56, 112. 206
Gleiwitz. 55, 342.
Gotba. 56, 211.
GrönaUdt. 56, 112. 206.
Gänsbarg. 56, 112. 206.
Gumbinnen. 56^ 213.
H.
Hadamär. 56, 317. 320.
Halle a. d. Saale. 55, 342.
Hammelbarg. 56, 206.
Heidelberg. 56, 314.
Hellbronn. 57, 220.
Herabnick. 56, 112. 206.
Heaaen a. Kurhe$»en.
Hof. 56, 185. 206.
J. I.
Jena. 57, 84.
Ingolatadt. 56, 187. 206.
K.
Kaiferalantern. 56, 187. 206.
Kanfbeaern. 56, 187. 206.
Kempten. 56, 187. 206.
Kirchbeimbolanden in der Pfalz. 56,
206.
Kitzingen. 56, 188. 206.
Korbeaaen. 56, 418. 57, 91. HO.
Lahr. 55, 344.
Landen. 56, 188. 206.
Landahnt 56, 188. 206.
Leipzig. 55, 345. 56, 80.
Lindau. 56, 190. 206.
Lörrach. 55, 345.
Lohr. 56, 190. 207.
Lnnebnrg. 56, 217.
Bf.
Mannheim. 56, 77.
Marburg. 56, 411.
Meiaaen. 55, 70.
Memmingen. 56, 190. 207.
Metten. 56, 190. 207.
Miltenberg. 56, 207.
München. 56, 191. 193. 207.
ManneraUdt. 56, 207.
Monater. 55, 225.
N.
Naatao, Herzogthom. 56, 317.
Neabrandenbnrg. 55, 231.
Nenburg. 56, 194. 207.
NenaUdt a. d. Aiacb. 56, 194. 207.
Neustadt a. d. Hardt. 56, 194 207
Neuatrelitz. 56, 327.
Neuaa. 55, 411.
Nordlingen. 56, 194. 207.
Nürnberg. 56, 194. 207.
0.
Oettingen. 56, 195. 207.
Offenburg. 55, 231.
Oldenburg. 56, 330.
Oanabrock. 55, 346.
Otterndorf. 55, 461.
P.
Paaaau. 56, 195. 207.
Pirmaaenz. 56, 197. 207.
Pforte, a. Sehulpforte.
Pforzheim. 55, 232.
Preoaaen, Königreich. 56, 432. 57,
199. 312.
R.
RaaUtt. 56, 79.
Regenaburg. 56, 197. 207.
Roaenheim. 56, 199. 207.
Rudolatadt. 56, 335.
Rothenburg. 56, 199. 207.
.s.
Schonthal. 56, 218.
Schulpforte 57, 332.
Schwabach. 56, 199. 207.
Schweidnitz. 55, 461.
Schweinfort. 56, 199. 207.
Schwerin. 55, 232.
Sonderahauaen. 56, 222.
Speyer. 56, 199. 207.
Straubing. 56, 200. 207.
Stuttgart. 57, 220.
T.
Tauberbiachofaheiro. 55, 348.
Trzmeazno. 56, 446.
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446
Orts-Regiiter.
ü.
Ulm. 57, 110.
V-
Verden. 55, 462.
w.
Wallerstein. 56, 201. 207.
WeilbuTg. 56, 317. 322.
Weimar. 56, 112. 57, 112.
Wertbheim. 55, 349.
Wiesbaden. 56, 817. d25.
WunsiedeL 56 207.
Wärsbnrg. 56, 201. 207.
z.
ZeiU. 55, 235. 56, 447«
Zerbst. 56, 447.
Zittau. 56, 223.
Zürich. 55, 350.
Zweibrucken. 56, 20L 207.
Zwickau. 56, 448.
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3m flktU^t )»oi B. e« Zetttttet in Mp^ fEib folgoib« ^^vXhiä^
(ingeitteittett ©efcpicpte
föt bfe öfteren ©taffen ber ©^mnaften
von
Dr. ph«, $rofeffo7 at bet 8asbe6f(^nle |n (Btimma.
2>ie 3eit vor 6^d|K @e6utt unb bad SRitteloIter.
gr. 8. gc^. $rei« 2*4 3:^lr.
IDI« günflifle Sofka^inc, kaelcl^e beut f^ott 1847 erf^icneien ttfUu Xf^tüt
fotool^t bmrc^ dKsf&^nnia in mehreren gelebrtCB Ct^ulanftalten , M an6) beim
griferctt fpiblifmn )tt X^tii toutbe, Uft bei Serleger iiofftn, baf ba< ffictf
nadb fo ebct erfolgter 9lB«gtbe bei imütu, l&nall fel^sli^ll envartetea .
^b^ile«, fi(b no(b »iele grennbe enverbea »erbe, mt ber Hs^arbeUmig be<
britten nnb lebten Xf^tiU ift ber ^err IBerfaffer nnan^gefebt bef(^&ft<gt. *t>it
M if|i erfd^ienenen ffTeceaftonet fiüim ba< IBu^ snbebingt in bif 9lei|e
ber be^en ^((brlf^Kn Se^b&d^er, toens fU an^ t^eiliveife mit bcm cbrijUlci^en
^tanhpusttt, anf toel^^em fEd^ bcc aSerfaffer beftnbet, nidjt ein^erflanbeu finb.
^err 9tofefor giebler in Steffi fagt bar&ber in ber ^^fftUgemeiuen
ei^ulultnttg" 1849, ffU. 54:
,,Vn I93erfa1fer biefe« £e^rbn((< (at bie ^ifioriMe Silerator mit einem
Oerte bereitbert, bad vi^i «Hein in ben engeren J^reifen ber e^nlt, fonbem
a»4 in bCB «eiteren ber geHfbeten Seit eine gnte fftnfnabme finden tolrb,
benn U ge^rt lebmfatt« )n bcs beflen arbeiten fnr bie in ber Sorrebe
angegebenen 3»tät" , snb am €it}lu{fe feiner anffnbrlid^en 9ücenfton:
/.^bgefe^en ))on ben ftti^I.^ortbob. Snfi^ten, mit loeliben 9Cef . nicbt einverfianben
ift. fann biefe« loon ber belannien <Berlag6banbInng gut autee^ttete Sduä^ mit
oSem Sle^t al< eine« ber beflen (i^or. t^vlüöftt em^^foblen »erben. SRdge
bie Sortfe^nng bolb folgen/'
Menfo g&nflia benri^eilt ein Itecmfent bet 9&bagog(fi(en IBierteljabr««
f^rift (V. 9anb, ®. 144) ba< £c^cbn4 M ,,an«gesei<»net bnrc| ^hnn^lid)Uit
nnb forgfikitige, nl^ft o^ne Jtritif angebellte SBennj^nng ber neneren bißorifc^en
gorfi^ngen/' —
f^ai in ber inerß ongefi^rten Seurt^eiluna angefochtene cbrifHid^^religtife
9rincip ober, ti>el(bc< ber S)ar9eUnng be« I$erftffer6 |n @tnnbt liegt, »irb
ffcber nid^t mn menig^en )nr Clm))fe^ng ntfb meitecn ^krbrettnne biefe«
Se$rbn4< beitragen.
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Bandbnch der Religion und Hytholes^e der CMeehen. Nebst
einem Anhange über die Römisclie Religion. Für Gymnasien
bearbeitet von H. W. St oll, Lehrer am Gymnasium zu Wies-
baden. Mit 12 Tafeln Abbildungen. 8. geh. Preis 1 Thlr.
Sotf$tt(e fut ^ie ftattsaftf^e @:ontietrfaf{om S(udn>a^( leistet
unb unterhaltender a;i)eaterfHide. ßum Ueberfeften au^ bem
2)eutfd)en in'ö granjoftfc^e. bearbeitet t)on Sl^arleö Sran^
boit. 8. brof^. jpreie 15 SRgr.
2»titt Sotfd^ttle fut bie ftanaöftfcte 64>ttbetfafiott. 9tmt
9iu^tt>a\)l leti^ter unb unter^altenb^ S^l^eaterfhide. ^nm
Ueberfc^en au^ bem 3)eutf(^en in*6 granjofifd^e, bearbeitet
t>ou S^arleö Sranbon. 8. brof^. qjrei« ^ »gt.
f^anblu^ bet englif^ett ®t)tä$e* 9laii einem neuen $(ane
bearbeitet ))Ott Dr. g. ®. geller, 3)trector ber ^anbeW^
fd^ule in ®ot^a* 8. gel^. $rei6 18 »gr.
. (2){efe neue enattfc^e Orammatif bed rülgimnt^fi befannten
fflerfaffer^ ifl fofort na^ i^rem ©rfc^einen in mehreren
©(^ulanjlalten eingeföl^rt Sorben.)
SDie aSelfaefAi^te in 11 SaleUen ne(ft Safein aum XnS«
tuettbigletnen unb ](>ifiorifd)en gragen jum [(^riftlic^en
S3eantn)orten für (SiinUn. ^oti Dr. Sari Slam^botm
Äleinfolio brof(^. qjreid % S^lr.
AoSmogeoatay^ie» gfur i^^ete Untettit^fSanflaltett nnb snm
©elbflttttttettid^t 93on Ä. g. üRerlefer. Breite ertprf-
terte Auflage be« geltfabenö ju SBortrdgen Aber bie ^ijtorift^^
comparatiüe (Seograp^te. gr. 8. ge^. ^eie 2 3:]^lr.
£e](tbu^ bet beutfc^en ^tofobie unb SttMh 93on SoHnned
9Stndn)i$. ^ai) nmtn @runb[d^en bearbeitet inm
®tbxaui) för ©ijmnaflett, 9lealf(^uten unb ©eminarien tt>ie
au^ jum *Prit)atgebtau(^. gr. 8. brofc^. Jßreid 15 »gr.
Elemente bon fDtaf^inenr sunddBfl ali m Seiifabett f&r
©emerbfdbüter fomte ium SelDjhtnterric^t für bieienigen,
kvelc^e ft4 mit ben 9){af(^inen^9ef)anbtl^eilen ni^er befannt
matten »oHen. S3earbettet t>on griebricb Äo^l, Sekret
ber $f)^|tf , 9»e(^antf unb be« mat^ematifqen 3eid^nend an
ber Äonial. ©emerbf^ule ju 5ßlauen. (grfle Stbt^eüuitg.
SWit 17 lui^oarap^irten 3:afeln unb 102 in ben Ztxt etngc^
brucftett ^olaf^nitten. 3n $o(^ 4. $reid 2 Zf)altt.
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Neue
JAHRBOGHBR
rar
Philologie »nd Pädagogik,
oder
Kritische Bibliothek
rar das
Schul- ond Unterrlchtswesen.
In VerblDdang mit einem Vereine von belehrten
begründet von
M. Job. Christ Jaho.
Gegenwärtig herausgegeben
Ton
Prof. Reinhold Kloti zu Leipzig
und
Prof. Radolpb Dietscli zu Grimma.
ZWAMZIGSTCIB JAHRGAS«.
Aeh t n d ran f siga t er Band« Bratea Heft
LMpzig, 1850.
Druclc und Verlag von B. 6. Teubner.
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t . , . J> *f
* f I». v/ -• - . - U
. 0.. i • ■
r .
I
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Kritische Benrtheilangen.
De ZenodM carminum Htnnericofvm edUhne. Bejfipsh Gull
Oeorgi Flwsgers, Lcgdiini Batavorom 184*2. 14 8. in 4.
Programma seholasticum de earminum Homeriterum veieram*
que in ea Sehoiiorftm ppät rtüperrimaa Oödicum Mareiano^
rum eoUaiione» retfactanda edUione. Seripstt GuilOeorg.
Kuyget^, Gjmnaflii Lfigdmia- Batavi Prorector. Lügdoni BaUvo-
rom 1847 m 4.
Bei der AbfiitiuBf der Sehrllli de atswiati litiidUs Hoiiieffof g
wir dem Uoterxeicftiielen die ervle der beide» olkmgenMnodxm Ab«
btRdlQOfeo, dM SchulprogreiDti dee Leydeberdymiietiiinii, gans
lubekawit ^eblfteben; iuch litt er bisher anderwirto keine Ervriti-»
oung dettelbcvTOB deoieehes Oefefirten gefmideti, e» du« et in
Deotecbiaiid litther nabetchtet geblieben s* eein Mbefnl. Der
Voteneidmele glubt deshalb den Leadrn dfes^r: Jahrbücher
dardi die Anaeige dieser licreita Ter «lebeo Jahren erschienenen
Abhandinnf , welebe durch freondliche Mitlhcllung des Herrn
OynmaaiaUehrarB Dr^ de Vries in seine Hände gekommen ]st| einen
wUlkodunenen Dienst an erweisen. Er Tcrbindet damit dta Be-<'
apreoirang einer andern niabt unbedentenden, eben&lla anf die
Geschichte der hemerischen Kritik beibgliohen Abhandlnng dea^
aeiben Oelehrten.
Daa Ergeiaiss seiner üntersuchntg fisst der Verflissep am
Schlüsse seiner Abttsndiung hi den Wsrten adsammen: Vidtmii«
notaaiaaei ^deni Kenadotnra obelia in editlone appoaitis, qui ver-
ana aparlf TUdrenturi vanim heque quod in leettone tonstitneiids,
neqnein ifenibns Cnrfttendis et improbandia Aecutua sit cansUium,
nieibetlae pre^idisae. Vidlmua librarlonira negUgentiaf actum ease^
nt Mentlhna «nnia e Zenodoteae editiaaia exemplaribaa neu con-i
aCaiiet, i|«id aingnlls llle iocis censuisael. Vidimus Ariiiarobam
Ua de eanaia aingolaa Zenodoteae edilionis leatinnea dignaacem
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4 Griechische Litteratar«
Doo potuisse; criticam totem eins raiioDem, Diti forte incerta ea
de re fama in Zenodoteoram Grammaticorum scholia tradita ex-
taret, nihil fuisac, iinde inteiligere posset. Vidimua practerea
Aristonicum, quae de Zenodoto ab Aristarcho annotata repperiwet,
non aemper diligentiasime tradidiaae. His adde et eins, qoi vele-
rum illorum Grammaticoruai libroa exccrpsit, errorea, et epito-
matornm , qnorum nos tandem opera in Scholiorum collectionibua
utimur, ineptias; qaibaa enumerandis eoram expectationem fallere
noio, qai hanQ dbputationem ad finem properare iaetantur; et
Zenodoteae editiooia ima^nem valde obscuratam case, rationis
Tero, qua in editione institaenda nsua sit Zeoodotua, memoriam
penitus interiis&e uniisquiaque mecum aentiet. In diesem Haupt-
erjfebniaae atiijifiil unsere Untersacbong mltj^luygera roilkommen
iiberein; aber wir glauben in unserer Schrift erwiesen lu haben,
dass an manchen Steiien die zenodotiacfhe Lesart richtiger, ala es
bisher geschehen, dargestellt werden und durch Vergleichung- der
senodotischen Lesarten von verschiedeoen Steiien, so wie durch
Beachtung der ona in den Schollen überlieferten Gegenbemerlton-
gen der Grammatilter an den meisten Stellen der Grund, weahalb
Zenodot Inderle oder sich für «eine Lesart ent^cliied , mit grosser
Wahrscheinlichlceit errathen werden |(ann.
Die Untersuchung beginnt mit der Bf urtheilung der auf Ho-
fier bezüglichen kritischen Thätigkeit des Herodian, DIdymoa
und Aristonlkos, wobei zu bedauern, dass blos auf den Cod.
Yen. A. Rücksicht genonmen und die scknirfe Scheidung zwischen
den »uf Didjmte und AristonilLoa ziK-ücksuführenden SchoUen
nicht versucht worden ist. Dem Merodian #ird zuerst das SchoJ.
II. d, 378 zugeschrieben^ ohM fHaoekhenden Grund; denn wenn
auch Herodian diese Stelte erwihftte^ so folgt daran» doch nichi^
dass daaächolioii nicht von Didymoa oder 'Arlstoilikos sei,| wofür
der Umstahd spriiihty dass hier nicht lillein i&s lenodotiselieis^o*
^«ysAtfttg, sondern die yeridiiedeoe Lesart des gansen Verses sa«
geführt wird. Wenn PI. dais Scholion dadurch emendtren- lüll,
4astf er' die Worte iöti ii — i;^ s^ti^ir^ nach xskivralttv adsen
und rot nuQo^tdvmg den! Namen ^ineaGaammatikera mit folgen«'
itm oigopttVBlatc einsehleben will, so dUrCte wohl leichter an hel-
fen sein,- wenn disn vMnaQ€ivt6vaf(;teln oi) .cuMichöbe« . fh dem
sndern Scholion, welches PI. mit Recht auf Herodis&MHidklnhM^
111.1^^45011 wlll.efdie Worte tiig npadittaig^if eichen^ aber'ielbat
wenjk Wir.4le W]Orte vigig.sr^^tfscafil tfigtfBv kikinen wir bei:.fte
t6voP nur an den Ijoäiderütodie^gensii'nlea P^ipoaltion dta**
kcA^ wesshalbwi^mn<;hihier vor ^pvldatn^ denAaiafaH -itr Neg»*
tioo'dv anmihmen; UettergluigjBnMat dist SdMlion in: ll.i«v>&6Zv
wogegen wir. keiotill gew^geiiden iOrund^aehes, wesabalh'.ScML
11. 1, 409 und v» 114 aas Herodian gofloaaeii sein aotten. Mttm
PI. bei Gd^ganheii^der bnid^n letatalreii heinerkt, liMH dürfe dar-
ana oieht achliestfan)^ dtfsa^BfiuodolaGhon Atoedtidebeii gebraucht^
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Plnygori : De Zwodvti carm. ll«raer. editione. 5
Mt erst Atittophafie» erfunden habe, ta könneii wir diet ni^ht^io^
bedingt Begeben, Tjeliaehr glaeben wir, dan Zcnodot an den
Stellen, wa durch die Beieichiiung des Accentes oder des Spiritne
eine Zweidentigkeit zu vermeiden war, oder seine Auffassung da-
dareh angedeutet werden konnte, sich solcher Zeichen bereife
bedient habe. Hatte ja schon Hipplas von Thasos nach Aristoteles.
Poet' 25 die Schwierigkeit an zm^ honoerischen Stellen durch
Aceent und Spiritus (nmA «poifail/av)' gehoben. Die Beseich*
nnng des Sjpirittis nimmt auch Pi. S. 7 selbst an, . i
Von Ilerodian geht Pi. zum AristonÜcos über, der sich blos
der Schriften des* Aristarch bedient liab^', ohne aber alle Schriften
desselben geoao su vergleichen. Wie nachlissig derselbe zuwei-
len veifahren sei, sucht PI. en mehreren Stelleo nachzuweisen.
SSwoiobstwIiler^'den Aristooikoi -eines Irrthunis zeihen, well er
behauptet, Zenodot habe fl. i, 26 — ^28 ansgeworfen, wasPI. fiir
nnmogUch hilt, da Agamemnon', wenn diese Worte ausfallen , gar
niobts sage^ nnd die folgende Antwort des DIomedes ohne Bezie-
hung stehe. Freilich Ist Zenodot^s Auswerfung nicht zu billigen,
aber daraus folgt keineswegs ^^ dass Zenodot dieselbe nicht gewagt
habow Uebrigena verglast PI., dsss dieser nicht t, 23 — 25, son-
dern I, 26 — 28 auswarf, wenn er gegen den Grund, weichen
Aristonikos anfthrt, bemerkt, ßs 116—118 habe Zenodot nicht
gelesen; i,^26 — 28, um die es sich hier handelt, las Zenodot wirk-
lidi ß, 139---141. Uebrigens Terw«ise leb auf meine Schrift
8. 147 f., 164 f. Blnnttderes Beispiel von der Nachlissigkeit des
Aristonikos soll (, 34 hMen, wo aber vatB blos ein Schreibfehler
fttr f^aa Ist. Avtth ist der Grund, der zu II. v^ 172 angeführt wird
gegen daazenodotisehe Bg vit^ keineswegs so ganz unpassend, wie
PI. meint, da Aristonikos glaubte, die erste Silbe von vas müsse
Isng sein. Vergl. meine Schrift S. 84. Oder sollte wirklich Ze^
nodot an beiden Stellen j^ va/e^v vts denn im SchoL v^ 172 her^
zustellen wSre, geschrieben und angenommen haben , die erste
Silbe von valm werde, 'wie zuweilen bei den Tragikern, verkürzt 1
Zn 11. 0, 470 stimmen Aristonikos nnd Didymos in der Beurthei«
lung der Lesarten nicht uberein. Nach Didymiss hatte Aristsrch
beide lir gleichbedeutend erklart, wahrend Aristonikos zwischen
ihnen untersebeidet , aber es ist m^gUcli, dass Aristsrch hier, wie
auch sonst, in verschiedenen Schriften verschieden urtheilte.
Dagegen bemerkt PI. mit vollem Rechte, dass in den Scliol. II.
£, 734 nnd t, 387 Aristonikos den Ausdruck dtsttiv irrig von soN
eben Steilen brauche, die in der Ausgabe des Zenodot ganz fehl-
ten. Gegen Arfstonikee nimmt PI. den Zenodot mit Recht in
SehAtK, Wo dieser dem Zenodot aus Unkeontniss gemachte Ver-
indenmgen beilegt. Hierher gehört II. /), 634, wo ich zuerst
(S. 21 f. fvO) die Lessrt Zenodot*» errathen zu haben' glaube«
Wesshslb PI. in dem Schol. ststt H«r« tö dgöBvimv lesen will ti
d^tvini^ sehen wir nicht eki ; den Fehler haben wir bereits Mher
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€Iri#cliMdie Utt«nilnr.
intiü^og gefiMden, wof&r es hetoen mwB ta $Iq ^. Avlat«^
nlkoi benerfct, von dtn Namm «uf ^ finde $kh saweikadienlMH
Uck« Form auf ög. Wenn aber Arftlomko« behauptet, Zeaiodol
hake die Fora p^a^vgog oicbt gekaniil, ao sehe ich nieht, wie
«an ihn hier eioea Irrthoma seiboA Icaan. \er§L meint Sabrilt
S« 50. Bben ao wenlf trifft der Tadel ao v, 148, worüber mao
daaelbsl S. 135 rergleidie. Dem Tadel «egen die Bemorliung dea
Ariiteoilioi au IL o, 584 treten wir bei} nor l(M|ien wir ea nicht
für richtig halten, daaa Zonodot in dem Schilde dea AchiU lieino
Aenderong sfcb erlaubt haben werde» weil er dieaen ala «nhome-
risch betrachtet habe. Beispiele dicaer Art sind Va. 485. 493»
52» f. 565. 576. Richtig wird Ariatonlkoa getadelt, daaa er dem
Zenodot die Eeontni« des GebmaAhs des Ufinitiva statt dee Ioh
perativs abgesprochen, was achon Hejrne gerugl-hai; dagegen hei
PI. sich efai aellaamea MleaTeralindnias dea Schol. 11. s, 679 na
Schulden kommen lernen; denn daaa mmuftpoqnj hier nichl dio
Fvsge bedeute, lehrt der ganse Znsammenhang. Wie bitte Ari»
aloaihia dem Zenodot Dnkenutniaa des Gebnsneha der Frage yor*
werfen kSdneo, da Ja gerade In der aenodotiacheo Lesart die
Frage atehtl Waa axoa^QOtpif hier btdeale, neigt dasvorhnr«
gelieode ««iOffs^s tw Aoyoy In aev np^ig wizw iu\ xqv wapl
mitov. Wir attmmen im Weaentilchen mit Fi. nheivln, wenn er nach
diesen Beispielen die Behauptung aufttellts Zenodotoa. aceuratae
aingulorom Tocabuloi<nm traoiatieni wen studens, in constituenda
lectione sermoois Hometicl eonAiotudbasm noo corabat, nee tarnen
Ita Igooraase putandos eat» ut contra omnimn, quibna oterelnr% II-
hrorum anctoritatem aola imperitia dneina mutatum iret« ^ «od
probe Homericnm nomet. Quse vero ärfumenta Aristarcboa e
diligenti HoaMriel aermonia obaemtione petita attuleral^ nt ie»
etlonem firmarat, quam e pluribns oioadem fortaaae auctoritatla
elegerat, ratlonemqne daret, quare a Zenodotaa editlone teoe-
dendum essecenseret, ea Ariatoniena) qnae qiiodammodo odFor-
aua Zenodotiim propoaita eaaent^ ^iußMiy Aristarchi explicana rot*
tollt, et brevitati atiideoa soUemni quaai formola Z^^doso^ fpa-
^u .... myvo^^ug (oder ayt^ä^) • • , . eompreheiidit. Nur iat
hierbei wohl au bemerken, daaa anr Zeit 4ea Zenodot aleh die
Grammatik noch.in der Kindheit befand , ao dam wir manche Irr«
Ihimer dem Zenodot anachreiben Immen« welche unabeim erstea
Anblicke aehr antTallend acheinen. Aach darin atunmeo wir PL
bei, daaa nicht iberail, wo wir bei Arislooikos finden t Z^o'doaoc
«lai^^i^ns^ ^sfSMfafo/^aa^ Msrstyiy^a^^i« diSjSnivnics (vergl. meine
Schrift 8. 48« Note 69), ansunebmeo iat, daaa Zenodot alch gegen
alieUandachriften Aenderuogen erlaubt habeu Hierfür wird mit
Beeht Schol. II. d, 128 aagefiihH, dag^^en nrthellt PL irrig aber
SchoL IL «; 677. v, 273. t«.378, und die Stelle SchoL IL ß, 727
gehirl nicht hierher, da hier nur der iron Arietonikoa angeffihrta
Or nnd anf irrthum berehl. . AuffoUfnd lal ea una, wie PL am
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Ploygert: I>e ZflMod^ti teita* Hbaer. ediü'one. 7
84ikNM 4e0 AfeMdMritfes 6b«r iUrtttooikfM BMtfhebtiipfeaioMlb^
crÄaJk« kiriuail UnlcrtcMed iip .GehtaHche.der divili^iaiid der 8t»
ml^ «^iMPririiiv^ ftefiiidM, d« dM BedMlimg dertelbeo fütfr#
ttehi, wobei M.tokbtstiiffaHead seift kau, weM dumh dlei Ab*
e^dber Iilnig beide Zeichen aiil daeftder yeiweeh^ll wordeo
•tad. Verf 1. meiftii Scbrift 8. 6 ff. mid die swcUe Abhimdliiii^
v«»Fi.*lbel.
NK ipr g ite^ tl Lobe tle ArieleftilMe wird mil Recht Didjmec
eijbebaft^- ei» deiseb ^uelleo MMr Arialkrch besonders Ptoicmios
'EtMinl$ Und KnUlilralos yiftntll imrdn.' In seinem ErgebriissiBt
dissDid)r«eswHer efaiBsemtilar dte seoodletiscbeB Ausübe«, noch
ciM Schriftbild «elAerZenodot dieGninde seiner Atketesen an-
gegeben v betnUdl iMbe, sihninl PL mit ulnerer UntersnchiHif
(8. 1% ff.) «ans.imd ^r überein. Anch .darin iriffi PI. mit vna
roseWitien, deas Aiislarah an manehen Stellen selbst nicht g»-
Massiv ^•«Z^kMdot eigeatilch gelesen habe. Wenn er aber aui
8ebeiU. «,567 and r, 829 schUasat, Zeaedotnm ▼ocaies aate
f^ciiam BQir eMbaeiidas peMpicaiiatis eaasa aonaua^uam aaeri*
psiMe , so besaht diea auf Irrthnm. VergL mehie Schrift S. 19 £
Da» die Erldarnngen homerbcher Wörter, «eiche aiia Zenedol
anfefinhii weiNtea; aus den. yAcsMai fenoaMueo seien , hat PI. mit
Beahl bemerkt; aber die sum Bei^eiae angeAhrten Sdbol. 11. ß^
5äa aad ^ 88 f A&ren nicht hierher und beim Schol. 11. 9, 160 .
bkeibt die Sache weaigalena sweifclhaft, da die Bedeutung, ia
waUber Zenodoi Uhmttmp genommen, aus der nach der Weisto
der alten anrnmatiker sehr willkürliehen Etymologie erschlossen
aeio kaanle. Noch weniger kiönaea wir beistimmen, wenn die
Scbel. II. ß, 581. fvOO. »^ 478. s, 31. ic, 515. l, 27. 480. ß, 365.
w, 71. o, 625. «, 26 auf die ykäa^^ besogen werden aollen, an
welcher AnaahlftePL meint durch Glossen des Hesjchios verleitet
worden ist Die Schol. II. /), 336 und {, 117 wlU er auf Zeaodet
haaiehcn, wall an l^terer Stelle die Aml^ «i(^M«nyftis^ er-
wihni^eide^ aber d^ Grammatiker hat diese, wie hfinfig, mit
der «inlsdien &«1^ f erwechseU. lieber 11. A, 27, wosü Fl; aua
Heeychios die Artikel Ipidag utad iptoc^t» anfahrt, tgl. meine
Schrift S: IDl. Am safTallelidaiea iüt es , dass dag Schal. 11. i 37
Uerhar gesogen wird, obgleich dieaes selbst besagt, man wisge
nicht, wie Zeaodot oi^tatowag cefsmt hsba In der Ghiaie de«
Hesjrchiosi^^oiMry oM^eav s^bs^iat aiebt oütt^mg s2^, soni-
dem axtaölttv ilxov hersustellen. Die Vermuthung , bei dem-
selben Hesjchios sei statt i^ uttavov su lesen ^^vxt/cdv, ist sehr
anglncküc^. , Sbn ichreibe l^nttawov und igL Scfaneiderunter
xzils und 2dimttoir. Ans Schol. 11. o, 626 scbliont PI.« Zeaodot
habe J^jrvi^ In asiderer Bedeutung genammen, f&r Irgend einen
Tball des Schiffes, wdgegen wir auf die Ton uns S. 90 aufgestellte
VermutlMing Ter#elsea. Daas lu der Stelle des Hesychlos v. cqtvtQ
die Bemeriuiftg: rQitpita$ tk aoll^, ana einem MiflSTCfatind^
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8 .Giiechltolie UtttnÜnr; •
piaie.fter Worte: I^^tria ual-Suttöi i hetwotgogn^fe^mt^ M
eine hSclnt, knbB0 VemraUmDg, da wir gar nfeht wiMeD,««f
weldie Stelle die Ohme «Ich eigenUiciv bekiehe. bn Sehol. IL p,
268 ist mtitt iMpfOhtog Z^6i^o^ die vielitige Leaart.
t\ Daai Ariatareh/keifi Bttcb d'ea Zenodot feaeheo, io welehcm
dieaiBCidieiGruade aeiifer Textkritik dargelegt habe^ und daaaober*
haupt ein aolcbea nieht existirt babe, dasa Arlatardb, da er 41«
Gründedda Zenodol errathen matfite, saweiÜBalilef betfeUgtagangeii
aei, tiebaäptel PI. mit; voliatem Redite^ und wir f renab- qm^ «mb
bierin mit ihm gans uhereiBxnatifliiMea. Bei Meaeir OelegeAlieil
wM die Abweichung 4er Angäben ftber Zenedoe'aLeaart 11. y, 27S
gol ins Ucbt geaetit. Ala Grand ^ weaahalb Kteedet IL ^, 641 1
noageworfenvvennutbet PL, den Wid^rapttich diar Stolle mieden
apiteren Dichtem ^ wonach Oeneüa keinen Mdem 'Soh» ailsaer
Meleagroa gehabt habe ; aber die von Ariatareb aogeMbrten Orted«
haben tlei; mehr Wahracbeinllchfcdt für aich. Aneh moohten wir
bexweifelo^ daaa Zenedöt ^ «H17 ««Hi/vi/roiOirala vocabulttn ge«
neria commmiaTon den Scbweaierb ▼erataiMen iiabe; -er beb^t
wohl hier die nberlieferte Leaart, mit weicher er aoeb i, Ö84 %a^
d/}n(4t0i g«Ieaen -haben dnrfte.
'Ob die. tnioQ^ä inoim^ata dem aken Zenodot oder einem
j&ngcren Grammatiker dfeae» Namena angehören vliäat PL anent^
icbieden, obgleich die grftaate Wakracheinliehkeit ftr den aptte-
rtn Alexttodriner spricht. -Hierher sthit'er auch die Stelle IIdi'
SdioL U. % 236, die viel wahrachelnHcher aa den lv09ts gÄürt;
und, obgleich nidht obirte Bedenken '*'), Strab. XIL p. Ö43, worüber
wir auf iHiaer^ Sabrift S. 67 f. Note 6 verweiaen. Mit grdaaerem
Rechte dürften die Brwabnongeif des Deokalioii (Taets. In H. a,
10. p. 7» Herrn.) ond der Mbifha (?hot. w. iMIvftit) hierher ge*
U6gib aehi. Auf die Anführung des Tatian. ad?. Graee. 4S möcli^
tebwir gar nkiita gebeii '^^).
' ^ ,In der Stelle dea Said. v. Zifv68oTog ^AlB^cepdQsAg Termiithet
PL die Erwakming einer Schrift gegen die Atheteaen dea Ariatürch
— will babendie Stelle S. 23 dnrch Dnatelliing ferbeaaerc -*^
wöhfo drtrrilf Scliol. 11. «,141 sieht, rerieitet dnrch das ^fjoldea
Scholiasten. Vergl. meine Schrift S. 37 ff. Daaa die Gründe dea
Scboliaaten fikr die senodotiache VerdSohtIgnng' gegen die Benie-
iuing auf den Zenodot von Bpbeade anget&hrt werden, ist höchst
entfallend , da ja PI. aelbat aneifceant, diua die dea Zenodot bei-
•;^) X^naa tamen Zenodoti ApoUadorina sint, dobilo proptär eondem
StraboneiB UXUi: p. 555.
i ' ' **) ist die Anfibrang das Zeaadoit ontar danjaotgen^ die ober Ho-
ittslr^ GascUecht, Zeil oad Poesie gewAriBbeii haben, nicht gaos inrig,
«o konate inan an eioe VerWelsbsabuig mü dem Zenodot von MaUos dea-
lioi^r dar daa JOaaiiir^inaa OfuildileKj(S^Ql« IL % 79): gaeanntbalie.
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Ploygon: D« ZModoti oirni. Homer. aditioDO. 4
f alegtw Ovtede nicht tat einer sicheren QueHe fliesseii , sondern
nr efsciiloisen sind *).
Dii HsuptvehMenst des Verfassers l>es(eht In der Nacliwei-'
aong, dass Arislardr selbst die Orftnde der lenodotisclien Kritiie
■idii historisch überliefert eriiaiten 'hat, sondern erst erratheii
nnsste^ dass er selbst, was Zenodöt an jeder ehizelnen Stelle ge^
leseb^nicht genan wnaste, und dass den Angaben des Aristonikos
nicht überäH an triniOn ist Diese Nachweisung , welche PI. be-^
goBoen, habe:ich:in meiner Schrift, welche sich auf die genaneM^
Kritik der Quellen atStst, foilatindig au liefern und die zum Thell
Irrigen , snm Theil unvollstlndigen Angai^n über Zenodol's Les-
arteo wesenttiah an berichtige« gesucht, wonach eine wahre Be^^
nrtheiinng allein inbglieh ist. Freilich hat Hr. 0. Schneider im
vPhlMöigus^'' Bd. III. 758 die Keckheit gehabt aCi behaupten, ich
haber. Indem ich die Autorität der von Aristarch , Arlstonikos und
üidymoshenrihrenden, in den Schollen sur lllss enthaltenen Be-^
merimngen über Zenodot's Kritik, anfechte, den sichern Boden
.▼erlaasan nnd sei in den Sumpf des Meinens und Glaubens gera-
tben, auf dem 4iah gleich Irrlichtem die willkürlichsten VemnTir^
tfaungen behimtnmmelten; aber was ksan es mich kriitimern, dasS
O. Sdioeider, der ttbersll von mangelnder Besonnenheit träumt;
wihrend .er irich selbst im Besitae gereifter Weishdt wshnt, dort
irrlisbter tanaen sieht und sieh vor einem Sumpfe^fnrchtet, wo
ein nfichtehMr Sinn den festen Boden historischer Kritik und dfe
Btgebnisse gesunder und umsichtiger Combinatlon eritdeckt! Ich
sriMe auf dicae Verurtheilung meitfer Leistungen — denn waninli
aailteich Hra. Schneider nicht den Spass lassen sich an seinen
Irrlichtern au erfreuen und im eiteln Wahne seiner eigenen Dn^
Milbarkdt sieb behaglich an wiegen 9 — ich.wtrde hiersuf gar
«iaht weitisr eingehen /wollte derselbe nicht dem Publikum ein-
Teden, in meiner Schrift sei daa^ was in derselben sur Evidena
bewieaan ist,gar nicht an finden, wodurch der ganze gegen^viri-
llge Zoatand der Untersuchung fiber Zenodot rorruckt wird. Hr.
^ Die fitslU, welche neaerdings Schneidewin Im „Pbilelogos'* II.
764 MW deoScboL Veron. VIrg. Aen. XL 738 beigebracht, hat anch
PI. nicht benotit. Die Worte faiiten : Zenodotm in eo , quem imcribrt
Tkutofhfp (dae Wort ist unsicher) .... riam sub nomine Nancratis fach
diMerere Aristarchios, qoi potant aliom Paetona (Schneidewm richtig
Paeeona) esse, altom ApoNinem, ipse eandem, nee diTersam doeet. FiAr
eo ist wohl libro oder eo libro za schreiben , JTaiaWtjy oder TTortroWipr,
oder wie die Form sonst lautete , ist wohl aas Dittographie des folgenden
Paeeona entstanden. Den Titel des Werkes wage ich nicht zu errathen;
man kannte an den Namen eines Festes , an welchem das Gastmahl ge-
balten worden, etwa an- zfor9wi77o'(ftt, denken and vermftrthen ; in eö,
4(aeoi insc«4bit DaphoephoH»/ libro.
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10 GriecbMie LiU«ntnr.
Floyff«n M lo Beireff der Qadleo, obeifticher dte UlilfeiMdiiiBg
nicht In der unifaMenden Weise f eföhrt hat, Wie e» iil OMittw
ScJuift fescbehen^ se demeelbeo BrgebalM» nrfi mir fekownen,
und wer mit besonnenem UrtheU die Unterinchung «nelellt, kainn nn»
mögiicli ein eodferee f ewinnen. Aeder» Hr. Seiinelder, der ötev
eine mil der gromten Sorf fall nud Gfundüchkeit geerbettete
Schrift In einem anwürdigeu Tone nbepriehi. BinenndBihrliehere
Mgennnnte Beurtheiinng meine« Bacbee hat derselbe in der Jck
naer Litteratufieitunf 1848. Nr. 217 ff. ftliefeH^ auf die wir hier
der Saclie iitegen etwas naher eingeben wollen.
Zunächst wandert aiteb Sehn, über meine Verwnndemng, daen
yoii den drei grossen alexandrlniacben KriUkerii Homer'a Zenodol
sulelnteine selbatslindige Bebsndhing gefettden, da Ja: doch nnaer
Wissen von ihm yomig^weiae eben dnrdi Ariatareh TermitleU ael
^-.wahrlich ein wunderlicher Grniid« äia ob, weil wk mdst tef
Zeugnisse des Aristareh uns alSUten , d^aabslb Ariitareb^a giase
Art der Krltüc einer ins Einnelne gehenden Untersttehnag ntosy
worfen werden müsste, ebe man bber Zenodot aborlheÜen könne,
n^a ob nicht, nachdem Wolf im Allgemeinen dsia Verfahren jener.
drei Kritiker Ina Uebl geaeiat.haite, die Natur der Sache erfor*
dert hatte, daaa man vom ersten bomeriachen Kritiker artsgegangnn
uod Fon ihm so aeinep Naehfolgem fortgefecbritlen wire. Beaoa^
dere Verwunderung erregt dem. Verfasaeri.meine Anaichtv^eiioh
in den Worten awpapreche: Über, ii«i Apioma et Heredorl nomine
fereba^nr, e acholiia coUeetea ^ compilatus, wo er nobeeomien
genug ein est ergiust, daa meinen Worten fremd iat; .oberer
wurde aich nicht gewundert haben, hatte er eine richtigere, mam
genauerer Kenntniss fliesaende Ansicht über die Bntstefanng dod
Zusammensetsung der homerischen Schollen In CkNl. A. gehahi»
wie sie PI. In der »weiten der hier, anauselgenden Schriften ailgsr
deutet bat (In codicem Ven. eonfluxime, quae In pluribni ooiM^
bua antiquioribua aervatae easent Aristonici aliorumque goasninntt-
Gorum rellquiae), noch weniger wUrde er die nnbeaonnnnc M^
nung geiuaaert haben, die Scholleu In Cod. B. und L. aeien Auasiige
aus Apion und Herodor. Debrigens. scheint mir Seh. die gans
falsche Ansicht mitenuschieben, dsss die Schrift des ApIon und
llerodoraua unseren gegenwärtigen Schollen entstanden ael,
woran ich naturlich nicht gedacht habe, wie meine Damtellnni^
deutlich zeigt. Sind achon die ^cholien In Cod. A., wie PL be-
merkt, wenigstens aua drei ▼erachiedenen Handschriften susaito-
meiigestellt ^), so Iat es gar nicht au ?erwondern, daaa eine aha*
*) PL sagt S. 9: Tempore satis aatiqao oen«endos est aliqais ad
toxtam Iliadis appiozitfe ea signa (critica), quorani in sshoUernmoal-
Uctione, quam iMurparet, meotionem iDveoiret* Hnina libri aoboHn altnr
postea deacripfit — scbolia antem, quae in ii^rO| .ende tartam petivity
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Playgen: Da Zeao^ti emrmu HMer. editione. 11
ttslie SMunloDf rar Zeit des BnulRthiiM iiiit«r dem Tllel dei Af>lM
■ad Herttder gkif . Sehn, meint, die Schollen in Cod. A. seien
nnmitlelbsr ans den Sclnriften de« Aristonikos, DIdymos, Herodfan
nnd Niltanor herTorgegangen, was sich Ihatsachlieh widerle|ren
liest, das Buch alwr, welchca BnsteUiios unter dem Namen des
Apion nnd Herodor anfnlire, habe die Aussfige^us Aristonikos
snd Didymes ron Apion, sus Herodian nnd Nikanor von Herodor
nntlinlten. Wire diese seltsame Meinung richtig-, so mttssten in
cUeaem Buche doch die Namen jener Grammatiker genannt gewoi*
aea acta; dies aber wird, wie ich 8. 2 bemerkt habe, durch Bo*
rtathioa widerlegt, der ala Beleg seiner Bemerkungen den Apion
nnd Herodor selbst, nicht jene filteren Grsmmatiker anffihrti
Nach Allem kann ich nur an der wohl begrikndeten , frttber ge«
iuaaerten Ansicht Hber die sogenannte Schrift des Apion und He-
rodor festhalten, wie auch meine Benrtheihing von Cod. B. nnd
Ik durch die Bemerkungen Schnoider's, der hier nur seine geringe
Eenhlniss jener Schollen verritb, nicht ersch&ttert ist.
Meiner Ansicht, dass an manchen Stellen dea Etym. M. statt
Z^ödeto^ der Name ZffPÖßiog hersustellen sei , pflichtet Sthn.
UD se nnbedenkJicher bei, sIs er dieselbe bereits vor Jahren schon
an CMfenhan mitgetbellt habe, in dessen „Geschichte der Phit<H
logie"^ ich keine Spur dersell»en gefunden habe. Mag es tmAer
auf sich bernhen, wer suerst von ons jene Entdeckung gemsclit
hat, lch> verdanke aie am wenigsten Hm. Sehn. , wie sie denn bei
Irgend genanerer Verfieichung sich nothwendig darbietet. Ich
freue mich, daaa hier einmal Hr. Sehn, gegen mich Recht hat^
wenn er mit Lareher annimmt, In der Steile des Etym. p. 23 sei
statt ^^ov in lesen ^lutuniv nnd an einen Cömmentar snm
Apollonioa Dyskolos lu denken $ dagegen kann ich an den beiden
nndereo Stellen p. 255 nnd p. 498 nur an meinen früher geiusser*
ien Vermuthungen gegen Schnetder's unbesonnene Aendeningen
festhalten *). Dass daa Etym. M. von ZenolHoa ansser dem nur
InvenSebaty cnm soholHs slterins libri conlanxitt siesd«» continebai alni<>
que coUsetio, bU eadem icripnt; quod innumerig in loeii factum ett, qoara-
qoam in editis rarios apparet, qnom editores ant iteratum schoiium semel
edi coraveronti aot, qood peius est, duo scholia matatia mutandis in nnaoi
cootraxerant. Hano aateni Hbrom tertios deinde descripslt , iehotiaqne
ex tertio librs adlscH: quo factum est, ot nonfiun^uam ier eadem m «eftb-
Ittff reperMHifur»
^) Id der Stalle: ^iiut Ztiw69ivo^ nagi ro dim «al C^o ist onsere
Academng Jipitt nai Biita fdr {eden , der die Weise dea Etymologicoms
kennt, welches die Etymologie voranstellt, so sicher, dass kein Zweifei
nöglick schelot. Die Verbindang sweier Worter dorch ucA ist onanstos*'
•ifi* VsvgL p. 5, 8. 8^ 13. 66, 45. , fioba« will aaf die geswnngenste
Weise: ZfttiUm, nstqu x6 diwwd {eo 9§i$ ov Aiysrai. Das ßiymolo-
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12 GriediiBdie Liltoniliir.
eiittBAl gtfnanaien CommenUr snni ^tipLuxatov dcBApoUotifos lurinä
•ndere Schrift benotsi habe, scheiol uns eine niehl an blUiffeade
Vermutbung. Wie. vieie Schriften benulst das fitymologicum
nichts z. B. von Phiioxenos und Choeroboakoa!
Meine Behauptung, daas Dldymot und. ArittoDilBos die Re-
cention des Zenodot nicht gelcaant, aondern ihre Notizen aas Arl-
itarcb und seinen Schülern geschöpft, bestreitet Hr. Sehn.; denn
sollten die Attsdriicice loix% oder doK%i 17 ZijvoAorov YQoq^ üvai^
^aviQO^ Icxi, yqifpmv Z., ol da tpa6iv ZffvodotsiMf ^Ivai %^p
yi^aq>iiv u. s. w. dies . beweisen , so würde man mit demselbea
BLechte ans Schol. U. fi, 295 scbiiessen, auch Aristarcfa habe die
rieceiisip Zcoodotea nicht gcliannt; aua jenen Bemerkungen sei
nur ein.SchiuasfiJir die jedesmalige homerische SieUe au stehen.
Mit letzterem stimme ich Toilkommen überein. Wir sehen, wie
auch PI. bemerkt hat, daas Aristarch nicht an aUen Stellen die
aenodotische LessrI kannte , daas ihm also die ursprüngliche se-
nodotische Recenslon nicht rorla^; kannte aber Aristsrcb dwaO
iii4^t mehr ganz, sondern lag ihm» wie auch Sehn, annimmt, nur
ein? recogoitio der recensio Zenodotea vor, wie Viel weniger
konnte dem Dldymos uod Aristonikos eiiie genaue recensio Zeno-
dotea Torliegeo! Dass auch in den Zeken nach Ariatareh Auag»»
ben de» zenodotlschtn. Textes gemacht worden seien, Ist eine
ganz haltlose Vermuthung Sohoeider*sv'denndie in den Schollen
geiianplen Ausgaben al Z^odoTOv sind ala eitere, voraristarchi-
ache Aufgaben zu betrachten , deren Lesart«i Didymoa (denn bei
Arfetoaikos findet aie sich aicht) aus den Sebriften des Aristarch
genommen hatte. Wie Sehn, gar das oi srcpl Zijvodorov von den*
jeolgen verstehen will, die um Zenodot*s Nachläss thitig gew«-
aen (?), ist bei dem bekannten Sprschgebrauche der Formel o£
m^ifl kaum zu begreifen. Wenn Hr. Sehn, die Sache so darstellt,
als habe Ich überhaupt. die Angaben des Aristarch und die aua
diesen geflossenen des Aristonikos und Uidymos über den zenodo-
tischen Text bezweifelt, so ist dies eine arge Entstellung; ich
hsbe nur behauptet, dass Aristarch, und um so mehr Aristonikos
und Didymos, nicht den ursprünglichen Text des Zenodot vor
Augen hatte y weil er sonst nicht hätte bei dieser oder jener Stella
gicam braucht nach itiuUm immer </; die Strociar mit «inem weit oachr
aUbeoden nng ui ihm fremd. P. 498, 35 uit ihm das ovtm ZfivoSotos
seiner falschen Annahme wegen , dase im Etym. überall nur eine Scbnfi
des Zenobios genannt werde, so ansioMig, da«s er das oiiro», obgleich
es ganz nach dem Spracbgebrauche des Etym. steht , verschiebt an eine
iStalie, wo es wenig passt , und Zapfodovos verändert in 2;f}sfic t/kto oi
U^9Pf obgleich ein eigener Artikel ober ov f^tv sich nicht .findet, die Form
auch hier gehörig erklart «cheiot. Eben so leichtsinnig urtbeilt Sehn,
über p. 639, 31 und 194, 34 sq.
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Playgers: Di» Zeno^oti ctrai. Hkuner. editione. 18
la Zweifel sein'konDcn. Wie allfe desgfälisigen BeeehiiMi^n^li
fichoeider'» aus der Lnft gegfriffeii sind, wird Jeder ericeooeii^.der
nein Bncli nifaer rergleicShen will. Wenn Sclin. niciit begreifen
wiil, wesilMlb icti den Gmnd, den^Aristoniko« fnr Zenodot't Let-
9srt xokvnldaxos U. ar« 233 anfikhrt, nur fnr. eine Vermntlinilf
desselben halte, sovergissi er, dass alle fnr Zenodol'a Leaar4f£p
angefahrten Grfinde^ Tiellelcht mil ein paar Ausnahmen, biosae
Vermulhnngen sind, wie PI. nnd ich uhwitersprechlleh nsch^er
ivieaen haben. Daäs das Fragment des Antlnaehos nicht gUniE
riditig'^ei, hbbe ich selbst angedent^v luid ichBeliniefemSchft.'|i
'Eklonljj statt EvQmnij an ; dagegen mtitfs ich die Emendation
l^vtiiidxov statt KalXijiaxȟ ala eiile durehans nothwendige' Im
Interesse des Aristonikos beibehslten , da dieser doch unmöglich
annehmtin konnte, Zenodot habe sichr ant" Begtqndnng seiner Gon-
jector auf die SteUe 4es. JCalUandios ,. lebie^ jfingern Zeitgenosaei^
berufen. . Hr. Seh. errteth freilieh gar nicht den offenbar verlief-
genden €rnitfd , wes'ihalb ieh l^lvriftexotr Jebrieb , und- sprkfat da-
her von* »angelnder Besonnenfaeit, wnfiir:e#'noeh elli pair andere
FiUle anflUirt, die gleicbiCalls nichia weniger als UnbeioiineoJieit<i
«8 sei denn vcfn'Schnblder'a Seite aelbnt, beweisen. Wenn ich
statt Towrot^ og ypMpn aeh^eibe coihro« istlxw ovygai^si^ iie.lM^iU
Sehn, dafür tovyov ov 7pag)€t; kk.müsi Bbet dagegen bfemerkeih
dassT ich an jener fiteile das' einfache tovt^v cihne atlx^iv für uiir
wahräcHelnlich halte. : hnSchol. II. il, «9« (fergl. 8. 28^ IM, 12)
lat Xgv^fflg ire^en des folgenden B^öfflg sehr .'yrabrsehainlich.
In Schol. U. o, 557 htfbe idh S. 42 statC ivtiß xaimtf. Teirmethet
nach s^nstigenr Gebrauche iv taig MäkäiOtg'; SfihneMer's iv tqi
»alatm ist höchst unwahrscheinlich, ^a es. in den SGlioli6Q>oNe
Analogie ist und das einsige Beispiel dieser Art sein iirMrd.e. Ve-
brigens' werden wir auf dieses Scholion^ weiter, nnten auffiidikoiti^
men. Im Fragment des Antimachoa will ich Sebneider selli -^"^
Sk yiqmv oMtr, wenn- er. Freude dsran hat und dte .Form qI^Xv
im AntimaoHos rerantworlen an köiinen glaubt, gern belassep i nur
hoffe er nfchtaach Andere dafnr/zu. gewinnen.' jMdbie Ventulr
thung (pq yrjgdvTiööiv scheint mir noch immer AJcht misqjMngeft.
Ans dem Artikel des Suidas Zt^v^Sot^g ./il^f^t^A^^Vfi wÄI
Sehn, auf seltsame Weise awei Artikel maehein,vdie diir^'einani-
der gekommen und verstümmelt 6eien; der eikke: b^vefle' eini^li .i«
Al^xsndria geborenen 5 der andere' ejnea in 'c^ner> Vorstadt Aiiot
xandria'a lehrenden Zeivodnt, undaniar eei dieser. Ici^^ter^JdenANoIi
mit dem in Mallos geborenen. Suldas schreibe nur die Schrift
ngog td vn 'jdQiötdgxov d^Btovfiiva tov noitieov dem au
Aiezsndria geboveneil , die anderen Sdirifteh dieses Artikels da-
gegen dem MalKten-su: Dieses alles ^ was von Sehn, mit grosser
PritcfnsiM Torgetrageil wird , Ist nkhta; als lein leere» JLuftbiU^
dem jede Wesenheit abgeht. Ich bemerke: Ye^ba fygaitfB ,9fgQ9
nxdxavanuie ngog ta vti ^JQi6td(fiov d9novnava tov xoAfitav^
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U GriechiMhe Littantan
poDOidä vUeottir^ne toripta lü Hdueraoi pertitientia male dfariniatti'
tiir. Dewhiilb behauptet Sebnivieb habe bloas an der ReihenMge
Aoatata genomtneo, nicht in der lioch befre«idlf ehern Naebaetsnng
ieniypaitn. Diea Ist nniiräbr! Dasi die Stelle dei Beidaa nicht
vichtfg ael, sondern das dem erafen Titel nachgfesetste Ipp«^ an*
ideriw# Stehen «riksse y iatnnswdfelbift; man bönntb nun fyffmim
'gerade rar updg iä vd *A^ ^, Tj n. aetaeh wdllöit wogegen leb
mleb^oa demOraade erkläre^ well diduröb- die auf Hemer beabg^
liehen BebrUUn Ten eiaander getrennt werden w&rdte. Daa ist
läv Jeden, der niebtao, wie Sehn., anm Miaaveratiddiiisa binnelgl^
e^ klar, dasa ich es bloa andeuten an müsaen glaulite. Nachdem
Sehn, auf seine Weise den'Artlk«^! des Suidaa ▼erülaeht hatv mnas
die Schrift ti vil '^4. d. x. ff. dem Ateiindriner^ die ibrigeo mba»
een dem MaMeien Zenedetos, dem Kratetecr, zugeadirieben wer*
den , wie uawahraeheiniieh die Sache andh an sich sein msg *).
Die Mcher srs^l r^ ^OpLf^giMfiq ^wnfiüaq aehreibt Sehn, mit Snl«*
das dem Zenodot aa, Indan er gegen mich anfahrt, dsas.kh über-
aehen habe, die Scholhm , fai welcben Zi}v6Aaipo$ erwibat werde,
aeien ans Porphyriaa genommen, wo statt Ztjivotmi^oq Zipßciötog
stehe. Dagegen lat aber an bemerke», daaa Cod. A. und B., In
weichen' Z^^topog steht, fiter aind als die Handsohrfften des
Porpbyrios, in welche» sieh scbeh die Gerroption des Namena fin-
det. Daaa fioatatblea iL o,^ 64 irrig dem tismen dea Zeoodbl die
BeadlcfaiuiDg 6 Stak^ckfig beifb^e, will Sehn, gegen mich bi Ab*
rede stellen, de auch sonst der MalleCe (t lelawfar Keaedor) eine
Stelle des Homer für vnicbt erkürt habe. Aber Sehn« echbi»t hier
^inen- Hauptnnrntatid, auf den ich snfinerksam gemacht habe, ab*
aiobtlkii ^ Qberipeben, aimlich das^ Didjmos sagt: Ziivoiotot
&idl ohog tyQa<ptv, waa unwiderspreeUicb auf den Bpheaier als
Her ans geh er des Textes gebt. Wenn Schneider ferner
die UftoQixel ^Ofii^jfftfttsr Ar dieaelbe Schrift mit den !««<-
TOfiitl hilt, die imtofuil der iiftOQpxä wopLwjpitna dea Kai-
llmachos gewesen seien, ae lat diea doe Mache Cembinatie».
Athenlos fikbrt X. 3 efaien Mythos aua dem awekco fincb«
der^ssirofinl dea Zewodot ah, dagegen leaen wir HI. 49:
Mä(ftvMl KaiXtfMxog ^ Zapfodotog iv löto^oig vMogiw^a0i.
Dtfsa Attienloa awelfley ob die foref ixd in^oiiw^fiatu Ton Ze*
«odot oder ven KaRlmaehoa seien, aeigt das 17, wie aehr auch
Sekneider widefstrebeä aiag; daaa aber d^aelbe Sehriftafelier da#-
ielbe Buch an ein er Stelle als invtoiial dea Ze»odet ofae weifte«-
<) ttia Krat«teer sali als» sn Aienmdria gelebct aod lait. dasisalben
Narn^rt 'AXwtavS^t^y wie dar ca Alezaadria gebaren», bsielchnet waadae
•ein, da docb der oateracbeideada Nane MtckUkrif^ dea ar/anch wirkU^b
filbrt , oder ^r^fn^fiog se naka lag!. Dia »alias fidit Herrn Sckaeidaa
aickt.an!- . ^ . »
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Playgen: D*Zeiio4oü carm. Honer. editione. 15
iMuAihre, an der «iidcra dafefm «b lötögtud t^ffo^t^^arir tnH
A«MMruiig det Zwelfeli, ob KallSiiMohot 4>der Zenodot der Veiw
htser %eU !•! «ms oiigiMiblick. ISiolit ireiiiger seltMm hilt Sohn,
die ykiMM und die iSKvwal .Ula^ deeZettbdot I6r Tlieiie deit
•elben Werkes, das unter gmelimlneni Titei nidil blos homerU
eebe, tottdero eaeli dielekUsehe OleaeeB bebendeil;, im aneb wolil
•ine AbtbeUan« febabi habe, in welefcer mehr die reale (Seite der
Lexikograpbie feitf ehalte» werden , wöfuf der apile Traelal «pl
^fmfAv Xmehf anter dem Namen einea Zeüedot anigeführt wii4 ^
dieae Sebrift abevaoU deaa Maliotea gehören >). In den Sebof
Od. y, 444, deaeei» Wichtigkeit Möteell, Leraebnad Playgera «beiC
aebeo beben, wird angeführt Zipddoro^ iv wlg ini ti>MB (Ofi^^
^av) yk060atßi hier haben wir alao boaerfaehe Oloaaen^
denn gaoa faladi bt Sefaaeider'a den Waitai flewalt aathneade
Krklirüag : in ea gloaaarum jrarle, i}oae ex hoe noalro poeteaiMpta^
eraat. Naa finden wir aber in den Sehonen an mclireren 'Stellr A
SrUftraafgen «later Zeaedot'a Namen, diesem Bpbeaicringebdrea
miteeen , waa aelbet Sehn, nicht gaa^ leagnc» <rergl. »eiae Sdirift
8. 2» ff.); da dieae nun offenbar einem gloaaegfapfeiaeben Wetbe
eatnemmeii rfad, ao spricht die hochate Wahraeheinlichkeit dafür,
dato wii< In jenen im ächoi. Od. yr, 444 genannten fkaööai^ ahi
Werk des Bf^heoleta haben **). Sehn, ffthii hiergegen Ariatoni«-
koa U. I, 404 an, wo ^enodol den fXmeöoyQaqm en^egeageaetat
werde) ^er aeood^t wird dort «ar ab Kritiker dea Teztea ge^
ilaant, woraos aberaidit^blgt, daaa er bellte 9iAdtftei.gcacfarie-
ben haben ktooe. Ich habe aehon Mher däraaf animerkaam ge-
aasoht, dsaa, daeowohl vom Eichrer^ ab rana Schaler Zeaodöt^a
yUi00ai angefMirt werden, es aw sich wahraeh^nillefa bt, daaa
dieser selbst selche gesehriebeii. Wenn Sehn, den Selenftes Ar
idea Herausgeber der nolvötifog hüt, so widerspricht dieser Ven-
mathiing nicht blos die Stdk SchoL U. ie, 381, wonach Seieokos
berichtet haben sott, welclie Lesart fai der kyprbehea nnd krett*
*) Wenn Sehn, sich über meine Behaoptong, ein Bach wh die i&n»
fcal Xtiti^ dürfe kaum in die Zeit des 2enodot. fallen, irvundern will, iö
übersieht er, dass eine Sammlung der Xi^sis der rerschiedertsten 'griechi-
schen Stamme und Volker schon eine weit ausgebreitete gram'matische
Thätigkett Tovau^setzt. ^ Dfe SchriTt dea Zenodot biess. Wohl ^Xcöaeal
'O^ij^Aiux] oder einjfach yXäaom. Kallimachos hatte ein Buch niifot^ ><9^
47|iox^/rov yAtttfacov geschrieben. .'•. . i. -
'^^i) Man k0mite-etwa tehaathsD, dass aosh in der Stells dSs Scbek
Apoll. Rbed. II. M05 eb spaterer 2saodot sa tsrstche»jel oadTlcUeicM
der Alexandriner laglekb yXdUiu and ÜNutal ai|sft »gssdifbben babS|
obgleitb der Bpbesier sehr woU die Beaierkaag. iber 4$v9eXii bei Gele«
genhelt dei Terbeais #r«9?sM?» nMhen konnte.
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IjS Grkcluielie Utteratar/ :
üobea R^easioii gestBoden, tMtdern iradi Soh^l: U. «^ 298« ^«t
dies Scbolioo weg.eA der fönenden obliquen Rede offenhAr mmdtt
dem .entern bm emendiren iit Vieileicbt iai der v9ü Suidts ge-
jMonte Sefeiikot mit dem Beintmea 'Ofiq^ixo^ tu veriteluii von
dem auch yXtSikfai aogeftihrl werden.
Hiermit aßhlieaat'SGiitt. die Beurthdiluog det:aivei ersten Ka-
pitel« obne über mandhe andere Fragen^ Wie über den Bewreia, data
die yenodotiache Lea^rt einea Vera«a oft tanvoUatändig «berlit/eit
iat> und and. ein! Wort au verlieren; ei^; acbweigt wohl ^ weil
amne .Weisheit gegen die wichtigen hkr^gCiwonAetlen.AliCl€hlttaae
nichts, a« bemericen fond. ISr verCalgt die Unt^vattchmig nur noeh
in das. dritte Ktpitel hinein. Meine Worte: Pliupa Zenodotuif in
formia grämiMtkil et diaUcticfa aibi penkiisiaaci, eoque tantumpeo-
caeaei«idetur,.qfttod fala^a einb Homeeo 4lieraii non ubiqne anatur
•lit« die^o dentiich alnd ; deaa aie gar nipht.nuaaveratanden werden
ftonmin ^ gehen Herrn Schh. .Gelcg^iiett aioh darüber m formalir
niren: WenD:dei(a«lbe dielKeckheit iiat te:behaiftplen, dmrek mdli
iniidet»diea«a tanttfm peQcafit(ea leugne t^dasa Zl^nod. vielf^eh AUr
eche Formen: in denTekt gehiteht habe) ateiie. ich. minh;in: meiner
ÜrllieilafilhiglceitJtieC unter dieGrammaälcei), die jcb aa^ero tadK
weil aie den'Zienodolkafis.dieaen^ Chrlinde tidelten ,. ao. istdiea nur
ein neu^r-Beweia'.ilonx Schneidiges ipnbeadhinlienbeit; oder, ist? dies
efewa ein Lob eines Fehlera, w^nn ich^behaiipte^ jemand bsbf bJoa
dleaenvnieht.aiieb.jeAen ihm Targeworfehnn; Kehler. gemncbit^wd
•ware.ea nicbt.bdqhat iudbiUig, von :9lBAod6idaa.Stt Yoriangep v.wm
eraidie weiter. gäbildetEKKtik doa Atiatancft lani^e Zeit. apfiMr
leisten k^nntel .Unferstindig iaI ea, wenn deraelbe verlangt, hk
Jmbe Jmi Kapitel iber die grämaMtiachen Formen bemerken sollen^
Z^nodalhabe: dcu' Sprachgebrauch Honler*s AiQht.gekani|l, «^ ge-
ndein dlesesiKapitbl nicht gehört, aondern. in dal folgende nnd
das. achte Kapitel.: Auf vollbtem Bliaaverafindnisse begrubt, waf
&!fanL .ütber: meine Bemerkung naB.A; 93 sagt; denn von diener
Stelle ist es awelfelhaft, ob Zenodot die Form *IXsug gebraucht
habe oder nicht, da hier nicht, wie in allen übrigen Stelleu, vom
Viter dea. Ajaa .die. Rede ist; es stimmt deshalb die darüber ge-
S lachte Bemerkung sehr, wohl mit dem überein j wss. ich über die
orm l)iev^ an den übrigen Stellen bemerke. So leichtfertig und
obenhin hat Sehn, meine Schrift angesehen. In seiner niiglQckii-
chen :Yermuthung, wie Zenodot zur Form *IXBvg gekommen (nam:
]|icb aus falscher Abtheilupg.der acriptura cohtinua./}, 527), hat et
aicb dadurch, dass'der Vater des Ajas den Nameb ^tkivg achon bd
Heaiod, Arkthioa, Stcaichoroa und PIndar hatte, nicht ätören laa-
ieil. Ob Zenodot« d, .478* ^Hfirnui in Handsi}briftfW f^d oder es
atiä Bljssveritandniaa.liintlnbraelite, waa tun .imÄrafbf^inlicb iat,
darüber wurd 4i|an wohl immer atreiien können;: wenigstens hat
8Ao. nkbU Bntaeholdtadea bc^ebmoht. Uebrig^na lag uns der
Gedanke fem, ^fimovmAelmdiitühM^SfZßUfi4f4'$9A^^ (iulömxB
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PlnygeM : De «am« iioliiei*.< MtraMMda editlone. 17
hM*ftrJteMMif,iitlllaltolbni. I» der 8t«He die« SoMidas 11. *g,
2M hat die.HMMifidiHft, wie ich aaa Plejgeni «ehe, irkUich
mdimj^ wonwh 4esuk'Ztn&io%*9 LmiH wlittii0i gewesen aela
aniw, was 'auoii Hero4iao laa. 2Sa guler Letat^glebt Sebo« neeb
eioea Beweis -seiner Lelchtferligkeil, tiKieni er meint, im SrkeL
Hart, sei KvUdrti; eine bioaaeCerrnpMn des Sebofiaatenjfilrifi;d<^i}.
Wie wire daa mögüebl laiScboi. IfatfL stiahti Fodtpitmi %vdl^ft^
6 9h Zi;fr64oYO> styMtfvi^, we ebie CormiititMi des w^M^ttf in kü«
Mrrif «ans näidenkbar. IK^. Wenn 8cbn. fiir tainf iAnrfebi anfilbr^
daaa an den 10>8lnll«i der Ulis und den beide» andere« der jÖdy»*
aee, wo xiidftii8o$ vorkeaMbi, rdn.eineai Zweifel dee Sen^del an
dieaer F^rm k«ine Rede sei, HO/Tiberaieht er/ wie brnehalbckar*
df nneere Naobrielilett %ket ZeneHoi sind und dass nieht ndünn
elne-abweicbende Letirl hlee» an nin.et Stelle als aenoitotifsli nn^
gelbhrt ifird/ebne dass an den andere» i;leiefabiotenden SteliM
dafon dbie S^tur 4ieh findet.
MUS. M unserer ßclirill, weleiie 4(hne die Re^er 201 ^U
een nttit; bridbf Herr ScIm. fedi, ebne nnph finr einen OeberWM
der ibaigen KdpÜel an i;eben, and glaala damit eine enacfcd|irendn
ttenrtbcSianf gcgebien au beben. i>a6s er die grendUebelBreMet
rnnf , wntcbe die Scbcift überall iibev den benerieebea. apraebf)»^
brancb giebi, nieht eines WoHes wiMigl, verstnbt rieb ^tee^'vM
selbst, da hti^ apm imbien ebimni nielO^Mj^elc^ War« ¥on In»
cense^ennen nnd Witffcftr^ die er «afgefeeji^t haben, wil),. fanden
^airltd^e 8pnr; degegen bat der Beaetbeiter «elbet die SeiRbe sn
wenig geOrdert^ dasa er sie ebne fiinsieht in. Aia Miterfai|:und An«-
erbennong des wMlieb'Geieiriteteb wieder in Verwirrung gebmeht
fanl. .#oob meüden wir «na ren dteaer unbeMmimnen mnd «nbüti^
gen BnufAeilnag.nnr/awfllfen der eben «ngei&hKe« ^ebriftefi des
Herrn- nbygeiWA ^^ ^"*M dieselbe venanbisntdufffdi die.Besebäfii*
gmg mit der Verbeaeitttng au der.n0nen.dijiwgid>e der SebeUen
suro Homer, wieiehn Cobel nach «euer VfOsgleiobang ▼len'Cod. iL
imd S. «nd fintdmiuing ebwr Muen wf ohtigen 8eboUen8a«imhipg
nur Odysse in einem Ciad. Maacienas ttreninsiailiei^ er betlie namliAh
die Abai«dU hier naebauweieen« Hie eebr die Aaegabmi der Schop-
üäk Ynn den Hnodeehdften ahnreioben «nd welebmi Vontbeil. «dtae
nene, naeb jdnn Handaebrlften gemaübte Ansgnbe deineiben brfotr
gien werde. Ommn Iwins generis cmiiielneiie, MM er fert, at exr
panere Isn^m eaL tH eslendam, .«late^iielo, «nee qiildem awntie
eat adigene eigne <«iliea Ariatarebee c«m leboiüajdea ^i^en-
tibaa, qaonun naümlem aaiia obsotiram eeae, -neadnem iätat^ q^d
sign« in editlonerVUlipisoniana versibus af pleta com aebeUia e^im«-
fMravnrit. nL\begbiot mit der Angab» 4er iBeaÜmmung der eJnnel>
iien brltisebefeifiMebdn>dan AnialaMdi9W«l<die«Me9eiybeitnii «mn-
«imn nMht i«Mebe*liebm Benaedkn«««« Wetel. So Imen .wir, .daaa
d«s:flibÜyWii|. i»4«W bi de» fHendsebelRMbUnmt: IMm^B^
^wr de «>b1finro^'idyisdei^e»a(dntf»iiMyv«ro nx ipaumM»^
N, Jmkr6, f. PkU. «. Päd. od. KrU, BAI. Bd. LVIII. üft- L 2
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lg GrieöMfdie LHieratiir.
ein arrl tov ausgefallen sein muss, wie auch das fai den Ansgafcen
fehlende Schoiion an II. fc, 126aefft: ott M xmv Tpaioiv ktyni
Avtl tw iiMtiöHV ivösiöav^ was PI. richtig heratelll: "Ott imi
r<Sv Tgdwv XiyH' avrl vov iiimöBiö^ai iv6Bl6Hv. IniSdiol. er,
477: 'H äva(poQa and f^g öijfitBioi^Bmg nQog toptmp ^(t$Qmv
aQi^pLOV^ wird ano getilgt. Von Zenodot ssgt PI. : Huiua editione
in emendsndis Homer! carminibus tanqnam fundameDto nsas falste
videtur Arlstarehns ; sive quod a serlbis Aiexandrinis mirkis exem-
pKs propagata In plurimoriim noanlbus esset, slve allls de cansis,
qoas rectios aeatimare possemus, si de Zenodoti et Aristophania
editlonibua pleniorem notitiam haberemos. Zenodot's Ausgabe
war die erste mit Vergtelehong vieler au Alexandria vorhandenen
Handschriften unternommene, weiche ans diesem Grunde als Bssis
der Kritik diente, bis die aristarchische Auagabe an ihre Stelle
trat; die Bemerkungen des Aristophanes n. a. hatten Jene noc)i
nicht au verdringen vermocht. Dass Arlstarch den Vers II. &, 185
fGr unacht erklart habe, beweist, wie PI. bemerkt, der im Cod. A.
Ihm vorgesetste Obelos ; aber die Heransgeber haben irrig dem
Anfang dea Schollons: Ovdaßov "Oßrjgog die In der Handachrift
fehlenden Worte: ^HdiTtk^^ Szi vorgesetxt, wie Bte es leider an ao
vielen Stellen gethan, wie II. y, 6. s, 746 f., 696. {;, 264. t^ 535.
Oeber die Athetese des Verses vergl. msn auch Schol. d, 191. t,
400. Unter den Granden, wesshalb Arlstarch jenen Vers fSr un-
icht erkürte, war auch der, dass die homerischen Heroen sich nur
meines Zweigespanns, nicht eines Viergespsnns bedienen. PI. wun-
dert sich mit Unrecht, dass ArisUrch «, 152-- 154. 466--475 ge-
duldet habe. Biganim carros simpHci temone erat, sagt er, per-
petuoque et quod utrfqne cquo iniiceretur Ingo; tall corrul ex utra-
que parte equorum iugalium adinngi poterat equna funalis xapi^o-
Qog\ ab siteruf ra parte lunctua currtiro a direoto curau deflecteret
necesse erat. Bandem difficnitstem oiferre videntor d, 80 sqq.,
ob eandem caussm non roagis Homericl iodlcandi, quam d, 185 et
ar, II. cc. Wesshalb aber bitte Aristsrch an einem Seltenpferde
Anatoss nehmen sollen, da ]a ein Dreigespann, wovon daa dritte
Pferd ein Seitenpferd war, der Heroenaeit angehört, wie wir ea
noch spiter bei den Römern finden. Vgl. Dion. Antiqo. Rom. VIL
73. Bur. Iph. Andr. 276. Zu Od. a, 97—101 glebt PI. folgendes
von Cobet entdeckte Schoiion : 'AfLßgo^ia XQVöBla: ngof^-
xovvto nwi ivia ttSv dvttygig^mv otötlxoiiXata 8h tiivMatftf«-
Xkouktjv ovo* iöav Kai talg älfi^Blmg fiäklov aQfiiöSi ixVEQiiaii'
tdiov y&Q dyyhip xoiovtotg vnod'^fiaöi xq^ö^uV nai ^ tov do-
Qog dvttkrjing ngogovöhß dvaytiaiov: — siksro d' äAxftfto«.-
d^BtavvtaL ftst^ d&VBQlöKmp^ 8n iv x§ B f^g^DUidog xttkmg^
welches iura Beweise diene, nova lila acholla Marclana ad Odja-
eeam, qasmqaam ab Imperito homtne excerpta, eomndem Ifbromi
praeclaras contfnere rellqolas, e quibns proflnxit, qoMqoid sani et
frugl Marclanla*ad llladem Ineat. Wir haben hier swei Scholleih
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Plnjg«|i: De.cacB* Hoftnet. nUAfUnda edi^pna. 19
?M itnen Au dne, was Mhon früher bekannt wir, tus Arlttooi-
hm^ du .aodere «iml Didymos feflotten ist. Qt« AnUslgai« und
die Sttgme finden wir Jm Ced^A. nur an zwei St^liep, ß^ 188-r205
und ^, 535 — 541; denn wenn bei ViUoiaoii daa eralere Zeichen
auch ß^ 138. 17, 104. i, 680 aleht, hat hier Villoiapn irrig die Ab-
knnung TOn ^itslaöai fir.ein Antiaigma gehalten , wie erd*,
535 — 537 daa AnliBlgma mit der 8$xX^ yerwechaelt und die tfc^
yiikol^^ 539 — 541.att8gelaaaen bat. Pi. bemerlit bei dieter Geie-
genheit» auadem Schol. $^535 erhelle, data der Vera d« 540 erat
nach Ariatarch^a Auagabe aua v, 827 eingeschoben sei.
Nachdem Pi. die Bealininmng der ariatarchiachen Zeichen an-
gegeben lut, wendet er. aieh.aur. Beantwortung der Frage, welche
Autorität die im Cod« A. erhaltenen Zeichen in Anapruch nehmen
idurfen. Er beweist uns luniohat) daaa der Abschreiber dea Cod.
iVen.A. die Zeichen aua einer Handschrift | welche, einen ande»
Text, ala der vot üun gewAhlte war ,. an. dem Rande der Verae be-
neichuet, sich aber hierbei manche Veraehen habe an Schulden
liommen lassen. Jene Zeichen nun, welche iq derjenigen Hand-
aehrift, die Cihr den Cod. A. Quelle war, sich vorfanden, hatte eimer
nach den Aussögen aua Ariatonlltoa, welche er vorfand, am Bande
dea Texlea bemerkt. Auf welche Weise sich PI. die Entstehung
der Schoiiensamminng.ln dieaer Handschrift erklärt, haben wir
oben geaehen. Daaa Im Cod. A, mehrfach eine Verwechalung der
Zeaehen aich findet, weiche dem Abschreiber sur Last lallt, wird
an mehreren Beiapielen geaeigt. So iat daa Zeichen des Abschnitt
iea,(i} xagAyf^tpog) U. a, 296 mit dem Obelos, II. ß, 478 mit deAi
Zeichen der Lange dea Vocala, der Obeloa IL ß^ 613. 631 mit dem
Zeichen dea Abachnittea verwechaelt. Die Worte dea Scholiona
o, 295, daa irrig von den.Herausgebern zu V. 296 gesogen wird:
X^iVQV to imtikl^Q mal oyd^ MQiööog 6 i^g d$6 ä^Btütai^
will PI. ao berateilen, daaa er nach. uiQiMQs Kolon aetat und die
Worte ovtm Sk ylvBtai ^apt^öog einschiebt. Ich vermuthe: KtA
^ ii^Q y^Q flsapiMAs*. ita i^itstta^, nach der bekannten Verbin*
dnng von xstl ydau Durch schlagende Beispiele beweist PL, daaa
die Lenmata der ^oholien aua. einer andern von dem Texte dea
Cod. A. verachiedenen Handschrift geflossen und dadurch mehrfache
Irrthumer und ungehörige Zusitae entstanden sind. So ist IL ß^
192 dem altern Lemom: olog vo'oe ^AtgsUaevog in 4er Handaehr.
irrig daa neue: olog.voag '^Tfs/d^o vorgesetat und ^AtQialmvog
nach iyi^ifunzQ eingeachobeni.wie der Abschreiber ai<^h ähnliche
Einacbiebnngen auch aonst erlaubte, wo daa Lemma. mit Seiner
Lcaart dea Textea nicht fibereinathnmte.. 80 aehob er «, 124 iii
CO d und V ein. (die neuem Herausgeber fikgten noch g.egen die
Handaf^hr. »ov.aml %w x6 liinao), weil er in aeinem Texte na
las. Aehnlich iat o, 296 d»a rou q, ov dia tov ic von dem Ab-
schreiber, ikttfjn^uMi und fMc^toeo^ixi von den Herauagebem hin-
sttgefügt. B^ 355 Ueat die Handaehr.: asf <y %kvd «s^* o0ssm
2*
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M Qrleüibdio LUumlar. «
"A9(€tUQtH 9ifA f oC 4 näl tä fiitomviifßmai wo wied^ 9m ^o# «
Zusatt des Abichreib^ri iit^ wie OM ofpöna a^ 350. o^, 4M iictt
die HandMhr.t ßl|} - 0^ dfcii tow ^, (12^»« '^^tottft^Zog^ w« Pk
stall oti oiiriDg settt md dl« W^rti» diA t^ti v-, ßlti^ •!& ZiiMs
dea Abtehreibera betfaohtet, ia diWb daa «igeotUche Leiliala ^^ift
gewaaaa. Aber Wihraohdiilkh wotlta dar AbaaiNrdbcr aaUciii
ofütcv^ diX^ toit; «^, |)<174 011 dw «Ml ^s ßi^l^i U^0t»^o^. Bi
278 bat die Handschr. auf dem iMerea Band»: Ovtiög 'A^i^tuo^
)i09 t^voA^KOfdös , ftAA« 61 iiA toö i^l^k d^^Sss ^^ d^intliia«-
aern Rande daa Sdi^ton: *Avi6tfi ik^ üvmeto%. Fl; btoiedil
füll Reohi^ Att ZkiaaU artoAAbydoi^ btiralMe auf Mi«vei^liiidiii«t,
da Artalarcb tii«hi irtdAteö^o^, aandevn di^ä d' d a^^PO^teop^of
gtfteaett babe^ ao dtaa daa Sehttlioa butdie Worte icvi d' d gäbe,
Wolifer ^ auu ^AA(E ribbtte ifUdi Verwatbel. »aa Sabol. d, 142^
wo di|(d9 ebi 2Su8it* dtor He#a«ageber fsl^ ist «In Beiapiel argeo
BHsarerataiidiiMe«. W^tt leb iilcbl irre, ao wölke der Abachrel-
ber t äii^ *A(ft6tii\yio^, )t & 1 7« «r ai (^1; S*boL d , 171)^ dvijMss
Ml MA^^Ol^MI^^ ^^ dl irg Wfttd 'r^^ndvd^ttWi; ^MiMii dvi;Mi9v
Fi. glaobl« 4M ifMi 'Abibhreiber mia&v^rdlantiaab SoIioHoii habe
gidautet: '*lMHtoi>t c^M) maI Zxniihf^ iv Sk td 'iutv' 'i^^iovo^rf
E»irf>4 #0 wir nur vor deai erste* EWsrqy dbn Nataeo dea AHatarab
oissaM^b^n MlUitei». Mit Recht wird beaaaAt^ wie bedeotaaai
idle Lemmkta Ar di« kiitik aefeo,iind dfeaahalb die Nachttaalgkeit
der flelMHa^ebdr getadelt, welebe dloaatben büiiftg aeagelasaen oder
^erfadeh haben, woAr mebrfacbe Bal^l^«le angof ihr! werden
Bo bat die HandAcbrfft €r, d85 Im Lemma )fiQ9i^ nkfit x^qL^w^
&96 4i«rbxe€i, nidit iUvötin^ t^s 128 ou»&m», nfabl o^a»dv, ^
S48aMoit}o'i dti5ht tt^doTj^s; daa Lemma MAi tt^Mf. d^ifärW^cbn
SehMien Irrig auf a, ^4. «s 251 beaagen wbrden. 2, 479.enlbait
daa -bi «den Alitgaben we|getafeaene, Lemma Kkt amti tt^ c9^»ot die
richligta Ltearivdagagen lall},« 47 von danHarattagebern irf% daa
Lemma binmigefllgi w^Met^- wo die lidaobr. lleatr. wkm« '«dpiOaw^
t^t6 (41^ t«tV, Dlk:ilcdft. r, 484 kt gar ein gamer Vera der
iie«artdei«6iioiol, debdieHeraaägabbrlilr eis Lemma Meltan^
•nagefaliöa. '«enodotlifaH wie wirjwtataebbiisoaoh V.MdAoab
den Veiae • ..'•'.:! n .• •...•'
Die llondaoh^. Maat Irrig %Bifi(Hf69§sm\ woraua PI. ntaht gliakUch
•tnfftvdfdooirs, dtfa Behrorl der Angla Mv statt dea niber liegeo^
den ^9fiii^9am^ {l\[ «^ 80d) gemaaM bht. Meaer Vera ddaft«
ala afaiO wMN(irlii;be Ebiateblebliog -na botrHebleo aehav wie die
ganae Kritilr^dr Stelle y, S84ff: aM wiUbüHlfdi gelten mnia. JEmA
Bewelaot daaadie IcriilaeMn Zeldwn «nffapriiniplcb einedinndern
TeicM vi* dem dea Cod. A. bel^eaeimiebeD geweaen, :wfard#,>5a&-«
Ö4i angeflMirl^ wi» lite ötHffkii vor Vi 538— ^dOatelAs.iMireod
offenbar Atfatereh, Ar V. 540 nlditteiarte^ die Vene^M, 530
«Ml 641 4tmit beieichoet Jmtto.
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Playgen: D« «Arn. G(f mer* ra^cf^nda editione. ^
PaM die Zeiehen dea Te^lim ^nß den ip deo Schalkn ei^tbal-
leoeo Befoerkiioge« dci« Arbtoniko^ g^Hf^nm^ seiea, i|vird dfe
durch bqwi^aen, data djeae Zeif:|i«n fuph da mil jenen Scholi^iy
fiberefniitininieii , wo letalere etwM Fajai^bejv ber{c)iten. So bat
der Ver« a« 177 den ^^iJ^i<facogt libereiiiatiranieQd mit dem ver-
dorbenen Seboh'on: ^4(St(Qa0uog , qn jvtav'd'« oQ^äg aXg^a^^ h
da t|^ 'O8v06slixi ov} nbcff nue Seb^l. a, 891 ergiebi aiob, da^a Arlr
atardi jenem Verae den Obeloa mj^ dem adfioA^xoff fe^eben
hatte. Das Sobolion iat vi'^hl liorzustell^ ; '^(ftiQiOMOQ^ oti Ivt
tai&a ovK 6Q%0g fJQfjrfith iv 9h ty 'E (oder 4Jtpiiti6üf) Q^^füs^
A<i 424 bat im Cod. A. den Obelos, wono daa verdorbene SeboUpn
▼erleitet bat, welches in der Haodsclir. lautet; Ai!i%g ^Ai^^%u^r
ffov. - in 9kv\g{l0xiov äh iat Zosats der Herauageber) )fgäipav<u
ficta daliAovag iK^opg'^ d^Q, (ji^^vettut. ^beoao nogiücl^
lieh ala kihn tvill PI. »dif eiben : "On ni^s ^ocrgiovot ' luw {Mitivor
vttg j4l&witn»9 X^i^og Sßfi i$BrA daWyßl^^ ih 9£ol ol svovtav.
Die erateu Worte bat Bergk (?gJ, meiiieSphrift S. 82) ricbtig bergcr
etelll. Vor 9i6'odiv|fvtf4 vnd einigt Worte ^tfagefall^q \ ^rmothliGb
•agte Aristoniko»^' %m V«. 4ä6 aei Va. ÄU^t,^ ^n veraiebn und V|^
424aeliiherflüMi^, Vgl Scbol. a, 295, Eine höohit wichtige»
wenn auch fär die Forscher, welche bisher auf die Treue def
Hetau^gebersich yerlaasftn muaaten, aehr bedauerliche MUtheilung
gibbt uns PI. S. 7, wenn er bpmi^rkt.; Praeter sigof eadem mauy
fersibua appiota« qua e^fstußet «pholioram ronior pars scripta
ennt^ a)i« hayit exiguo niim^o' in icp^ii^e Vep. ^ompareni diversip
reeentibuique saepe ei^arate m^mbufi ,.k^ ^^ristarcheip sigDJs orobe
difltfnguepdn Hse4; omuia tsum ft^M^AM« iHi* ^\&^^ io Vilioff^
4dHione (die bekanntUch allaiq dif ^eicb^ am Bffude hfljt) per-
mitte aunl:^ auiütque eopf^si^nem e9l\aUprjum editor i^m^ "iSffPr
roBivfa qdbui explicanilis ?eraetur ich^lium» el praeppnf$i|p , puf^
In eodlee Ven. omitt| «o)<^t ;, hatid rarp ii) i^Ms addltame^Us-^rcaf»«^
•Hnaque sign! nomen acMio A44epa , qii^m aJiip4 h codlcf aqt^
▼eranm inrenialur, av* pd ^prroptpm scjioiium signtim feferen«, inr
.lerdnm ettam onm scholio a r^epti manu appicta^enl uul)/^ jn ^«7
qefrendia Ariatar^i aAiidiia Hpfneijc|f intietoritas efiae poti^st, Achp^
llum eoniuQgena ^ qood pd aptique illa sigiyii pertineat. Von dep
viellached Versehen dieser Art, Mfcichf P&. aafyhrt, heben wir
Dar einige hervor. E^ 9^ fteht.W Rande von der. eratep Hand
dire imk^^ von d^^^wf^ilep pfa^ ({<ff^^t0xo$( hii^raus habep die
Herausgeber die ivunderlicbe Ijiei^eiphiiuog ^ di^sl^ i^vi/. «tfrsp(-
47im n^Qi^^tyi^ht^ %emßfyt und, dem Scholion vorgeaetpt. T, 6
iai die dmlri von neuere^ Hand ; in den Ausgaben iat aber durch
die Worte ^ Ihnln ötf, da# ScjbipUQn xaI Ufi Uvp ^ f • i^ ipm Ari-
atonikoa augeschrieben. T, 447 ist am Rande ein Zeichen von der
swelten Hand, welaliea apaeig^n pojil, das« das vop^deraelbea Hand
geachriebene Saholiont *Ev &iXo^$ 6 4ti%og ovtog ov ynwi,
au jenem Verse gehören soll; die Herausge^i^r aber haben Ma
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92 Griechische Liiteralar.
Jenem Zefchen eine 8inX^ gemacht und das Scholion anf V. 451
besogen. Mir ist es wahrecheiniich, dass das Zeichen und dag
Scholion au V. 446 gehören. Zno, 558 hat eine neuere Hand bei-
geschrieben: Ovrog 6 ötlxog 016% $VQi9ri h tfßnaXatw^MfM in den
Anagaben an V. 557 sich findet *). Da daa Scholion aehr ap8ter
Zeit angehört, ao beswelfle ich jetst die Richtigkeit von iv tS
xaloiiß in keiner Weiae. An fielen Stellen hat eine neuere Hand
an daa'finde der Verse einen iötigiöxog geaetst, welchen Villoin.
ohne weiteres Tor den Vera gebracht hat, als ob es ein ichtes aristar-
chlsches Zeichen wäre; ao sind die iöxigtöHOi a, 80. 561. 576. /3,
87. 08. 147. 470. 475. 490. y, 3. 36. 414. 8, 4^2 nod an Tieiea
■nderen Stellen ehtatanden. 6, 493—- 496 hatte Aristarch Jedeia
Verae die dmXij nBQUötiyiiivtj Torgesetst , die im Cod. nnr vor
V. 493 und vor V. 496 (an der letsteren Stelle hat eine neuere Hand
ole anaradirt) aich findet; die Herausgeber haben /da ale nur die
cratere dmlfj beachteten ,- im Scholion in seltsamer Verkennung
at dinXat »$QU0TiY(iivai in tj diieX^ nsQUönyfiivrj verwandell.
JSr, 388 hat der Cod. richtig, wie das Scholion au V. 343 zeigt;
den aötiQiöxog mit dem Obelos; bei Villolson aber steht statt des
eratern eine dmX^^ nnd dem Scholion sind von den Herausgebern
die Worte 1} &9rA^ vorgesetzt.
Eine Anzahl von Schollen, welche in den Ausgaben ganz feh-
len , fMirt PI. S. 8 an , denen er mehrere Beispiele hinzufügt (cc,
86. 73. 194. 246. ß, 520), wo die Hersusgeber am Anfange daa
Su des Arlstonfkos ausgdssaen haben. Vergl. meine Schrift S. 5.
B,8 haben die Ausgaben vor 8n irrig nodiein l6tio¥^ /), 435 statt
des am Anfang ausgelassenen oti nach Zfivodotog ein di eingefügt.
Zuweilen fehlt die Erkllrung der ichten aristarchlschen Zei-
chen, welche Villolaon von den durch eine neuere Hand beige^
achriebenen nicht unterschieden hat, auch In der Handschr., waa
im ersten Buche der llias nadh PI. an folgenden Stellen der Fall
Ist: V. 52 (wo sich vom Scholion nur daa Schlusswort ItltQmcxB
erhalten hat). 58 (wo PI. mit Recht, wie ich bereits S. 7 gethan«
eine Verwechslung der dinXij »sQie&viyiiivri mit der einfhchca
dtnXfj annimmt). 200. 203 (wo er richtig statt Sri övtwg achrelbt;
no dass dss Scholion dem DIdymos gehört). 305. 323. 338. 425.
459. 493. Dass der Obelos zu V. 493 von neuerer Hand iat, erse-
hen wir jetzt aua PI., wodurch , sollte diesen Zeichen von neuerer
Hsnd gar keine AutoritSt zozuachrelben aeln, alle Schwierigkeit
wegffilt , welche dieaer Obelos bisher gemacht hat. Vgl. meine
Schrift S. 196. Zu Od. y^ 453 theilt PI. gelegentlich daa bisher
unbekannte Scholion mit: (AvBXovtfgi) ^ Mqu täv ^Aqiöxuqxp^
uvl^iovxtg avxixov ftsiimglöcnnag' dio öfnuioikai mg ötä^
^) Sollte derfenlge, der diese Bemerknng machte , etwa eine altere
Handschrift, welcher aach die aristarchiscben Zeichen beigescbrieben wa*
reOi verglichen haben f
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Ploygerf : De carm. Homer, reiractanda editlone. 28
ipoga xatiig ttfovgylag: Von Scholieo, welche iiir ErLIirong
der Zeichen dienen, haben die Herauffgeber im ersten Buche der
Illaa fünf weggeiaisen, nimifch V. 39. 111. 222. 420. 5i'3; an drei
anderen Stellen wird das or* des Ariatoniltoa, welches die Hdachr»
bieten , in den Aasgaben Termiast, nämlich V. 8. 16. 219. Daaa in
der Handschr. so viele Stellen sich finden , wo die kritischen Zei-r
chen fehlen, aufweiche die Schollen sich beliehen, erklfirt sich
nicht allein daraus, dass, wie PI. richtig bemerkt, sie in der ilter
sten Handschr., welcher die Zeichen beigeschrieben waren, durch
Versehen fehlten, vielmehr müasen wir einen grossen Theil der
Schuld auch dem Abschreiber lur Last legen, der viele ZelchoM
iibersah, wie er an anderen Orten verschiedene verwechselte.
Nur über einen Punkt hätten wir von PI. noch genauere
Auskunft gewünscht, nämlich Ober die von neuerer Hand beige-
fügten Zeichen. Diese können doch unmöglich ganz aufs Gera-
thewohl beigeschrieben sein *). Sind diese Zeichen nnn aus den
Schollen erschlossen oder berohen sie etwa auf der Vergleichung
mit einer andern , ebenfalls mit kritischen Zeichen versehenen
Handschrift 1 Vllloison selbst spricht ja noch von einem andern
mit kritischen Zeichen versehenen Codex (Prolegg. p. XIV.). Wire
das Letstere der Fall, so würde auch jenen von neuerer Hand bei-
gefugten Zeichen ein höherer Werth beiaulegen sein. Hierüber
wünschten wir von Herrn PI. weitere Belehrung , wie sie nur aus
genauer Keuntniss der Stellen, wo die neuere Hand solche Zeichen
beigefügt hat, gegeben werden kann.
Zum Schlusae kommt PI. nochmal auf die NachUssigkeit der
bisherigen Herausgeber der Schollen xu sprechen. Wir setxen
die betreffende Stelle, welche su sehr traurigen Betrachtungen
veranlasst, wörtlich hieher: Ne virum, cutus merita in.litteras
praedicari solent, cslumniari falsisque criminationlbua insimolare
videar, utque simul appareat omnium, qui has litteras colunt, quam
plorlmum Interesse, ut retrsctetur scholiorum Venetorum edi-
tio, paucis ostendere volo er editione Imm. Bekkeri , non
tantum Aristoniceorum scholiorum sccuratam notitiam compa-
rari non posse , qaod allatis documentis mihi satis comprobaase
vldeor, sed in celeris quoque scholiis iradendis ita naepe a
Cod. A. diBcedere eiusdem recenaionem^ ut^ ntsiipae tnoneret
huiua Hbri Bcholia q se edi^ alium ante oculoa eum habuiaae di-
cerea. Bxempla non malitiose conquiram, sed ut sese mihi scholia
percurrenti oblatura sunt, worauf denn ein unerfreuliches Sünden-
register folgt*'*'). Im ersten Buche der Uiar allein hat Bekker mehr
als lehn Schollen dem Cod. A. zugeschrieben, die akh in ihm nicht
*) Auch das oben erwähnte Aosradiren eines Zeichens kaoo nicht auf
reiner Willkür beruhen. '
**) Proben bomer. Scbolien aus Cod. Yen. B. in ihrer wahren Ge-
stalt hat ganz neaerdings E. Mehler gegeben im |,Rhein,Maseuffl*' VI I, l4off.
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SS4 CMebhiioheLiliefaUir.
•Aden, yrog^tm if ftn etwa s#a«ftttg Stellen sokAe, die sich faa
Ooi): A. finden; «fs Beizenderen Hanäechriften genoniBien anklebt
Ihise bei einer Bolchen Nachlasslglceit die Untersnchong über dl^
Terachiedenen ädholienhandadhriften Riiaalich aein «uas^ liegt nur
iu aehr auf der Hand. Häufig liat Bebker ein Schölio« in mehrere
jrrlgaerlegt oder ^wei oder mehrere Schollen su eiäem verbon*
d^n. So hat er ß^ lfl6 die Soholien dea Arlätonikoa und Didymoa
anefnandek" geschoben^ indem er statt ori. ZffvoöoTog bloaa o$
achrieb. B^ 736 hat die Handschr. drei Terachiedene. Schollen^
welche Von Bekker hieltiehder geschoben und in Verwirrung ge-
bracht wordeti Sind} sie lauten In der Hdschr.: ^Og&tjv^ ow^g^
wg ZndQtf{i/;tv ^ XStov. "Og^tiv^ t6g Daagtiiv^ 'HXcivriP
dij lig fiOQtAifiiV, Aivkijv' ovtmg o^vrdvmg' ixi^STiumg yäg
titaxxeti.. fv 270 hbt Bfekker daa zweite Scholion durch den Vor-
aata nal Sri vei^dbrben, wie er q, 41 das Scholion dea Arbtonikoa
durch sein sdflechtee ittA mit dem dea Didymoa verbunden hat
In fihnlicher Weise hat er (p, 73 statt yo^tpitM geschrieben
SkXoi und dad Scholion mit dem Torbergehenden verbunden.
ZusStce hat aldh Bekker nicht seilen erlaubt; dahin gehören «b,
1:29 xQiövkkaßcng hach '/^f^letagxog^ a^ 304 vv ^ fuitxtiöafiiva}^ a^ ^
324 ikovittti ^, <r, 434 ZfivodotogvtpivtBg^ /), 76 das xal nack
o'xtco, /), i(>8 dvtt tot? fi ata, wo die Handschr. richtig liest: Ov-
Ttag xatä kaüv ^vßtpdvwg SnaHaL shov , /), 717 yg(iq>Bi *OJil^
t0vay ß, 808 die Worte alfa dh — IAW, i, 59 tvvhg de fpa-
q>ov6i q>iQBi^ fj^ld ij dtar^^ oti\ wo daa Scholion 5ri hiutc sU
noif AvxXrov iAi;0i7Ö(xv,gans fehlt 17, 185 '^qA^izui xal aMijv^^
vato^ woriiber t*l. bemerkt: VocabnUim a^ijvjivavto in textn
niacula obacurattim erst; In margine rescriptum est dx^ffvavvo
tertfo V satia eranldo. Hinc natum ineptum schollnm. Auch sind
einselne Worte und ganze Schollen nicht aelten euagelasaen. Wir
führen hiervon , um Grösseres «u übergehen % nor Folgendea an.
r, 326: T6 yxt xtoglg tov f 6 *j4gt^tagxog, £,80: ^Aglörägxog
ispfi Jvai, was als Leaart dea Aristarch noch nicht bekannt war.
E^ 227: OvrcDg'/lgtötagxfyg anoßi^öonai did toO a. B^ 259:
OßtiD^ bI y otJt/tJta tot; y 'Agltfrtigxpg' ü di} ivBgog aiitav tpvyu.
Hfiuflg hat Bekker dieScholien falsch beaogen, wie a, 572
(578). 9, 196 (206). (, 123(128). Auch hat er auweilen den Text
durch falsche Aenderungen entatellt. So hat die Handschr. a, 14
dvtl tov hixwg KiyBiv^ a, 22 mtv 0ogovimg «atdo$ (nicht tov
zliSg), a,,129 Jfil yiviü^cci (statt I;iitfo80da(), a, 277 /Zi^JUid^
frsA'; a, 459 ditoßlBXtov ta (d. I. dnoßkinovnx^ wo Bekker ^;ro^
ßkinovTBg glebt), y, 150 d^vifak^ntiog (d. I. a^waAWactai?« Mm
Bekker aOvi/asrtog), x, 431 TCBglikLulag (Bekker nsgl Kikiulag^
Waa sehr Irreftkhrend ist). ^ , 56/ lesen wir bei Bekker to ^lidg
(td dv'Cxov (1)), aber vd dvixov steht wirklich in der Handaehr.
^, 2f>9 gfebt Bekker: öwi^töp (<fviijjMfifvöir1), wo die Hand-
schrift richtig ovi^O-^ron^ hat. Ameti hl den Stellen, weleke die
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Orelli et Riitfir: CL Coim. Taciti opera etc. &S
Sdidien aluiflnderm'Schrtftslellitrn infohrei^MBelker nldlit ge^
liatt. So hat die Haqdacbrlft a^ 6 im Bruchslficke dei^ Kyprf« hov\
ffiüsui napßiowi^ä yalT^ liv^QSumv gimiöm x% noki^ovs a« 98
im Bruchainck deir Kalliaiadias j^^di^'dcoc (lies j4lö^n<no)^ nfchl
Aloi^Ttcv^ ß , 2 Jto dem Verse des Simboides iidvpLov^ piAt fjOv-
^og, ß^ 496 im Verse des Heaiod Boiot^, wie bei Enathitioe;
gelbst die Lesarten der Grammatiker giebt Bekker nicht bnmer
riehtig an. S^ giebf die Handschrift « , 132 tij%ß^ nicht t^v y\ ^
23 ngoöigfti^ nloht (Utiqffj , als Lesart des Zenodot^ wodurdt on*
ser S. 147 f. gegen diese erhobener Einwand wegfüllt. Ariitarch
schriijb #9 104 der Handschrift sufolge avaxii6s694Xi-i triebt Sv
OfiiöBö&tti^ 17, 35.H UxiUiö^ai^ ttf (die Handschr. hst tvti) &v\
idcht imakM^, H, 198 isutet die Variante in der Handschr. ot)M
Tl (nicht ri) lÖQBlißj d, 401 XBtiXiöfAivov ftfrsri, nicht tiviXtifiii^
VW iötlv. N^ 363 hat Bekker bei der Angabe der argolischeil
Handschr. m'Esuiß^g Vii^ov ohne weiteres vtwiovtä Mnzn^
gefngt.
Wir scheiden tön Herrn PI. mit grossem Danke Ar die tfeU
fache Belehrung, welchls wir besonders aiiü der sweiten seiner
Abhandinngen geschöpft haben ^ und mit dem Wunsche, dsss baiil
die ▼eraprochene neue Ausgabe der Scholiien «ur Ilias uns eine
feste Grundlage der Kritik bieten möge, wie wir sie so hn^e Zeit
ufaer bei Vliloison und Bekker zu besitaen glaubten. Ohne Zwei-
fel werden in dieser auch die kritisdten Zeichen berfickslchtlgt
werden, and hoffen wir, dass wir auch die von neuerer Hand bei''
geschriebenen, natürlich In strenger Unterscheidung Toti den Zei*^
ebea der ersten Hand, hier überall angegeben finden werden.
B. Dünhser.
C Cornelii Taciti opera qaae supersant ad fidem codicam Mediceomoi
ab lo, G, Baitero denuo excussorum ccterorum^ae optimoruin libro»
rooi recensuit alqae interpretatos est lo, Caspar Ordliui. . Vol. U»
Torict siimptibus Orellü, Faesslini et Mcioraio. 1848.
Cornelii Tacili opera. Ad Codices antiquos exacta et eiaendaU coiik-
mentario critico et exegetico illustrata edidit Frunoigcu$ .linier
Westfalas, Professor Boatiensis. Vol. III. et IV. 1848. Cootabngiae,
Zweiter A r t i k e L
Mehrere der bisher behandelten Stellen hat Or. mit Kteuson
heseichnet, und es würde in der Thst um die Historien des Tacr,
•ehr gut stehen, wenn alle übrigen verdorbenen Stellen als mit
8ich€»iiett schon von Andern verbessert betrachtet ' werden dürN
tea. Allein unter den nicht mit KreOven versehenen finden sich
siieht wenige, die eben so bedenklich, ja cum Thell noch kinf^e*
waaerstnd, ala die von Or. als noch unverbessert beceichneten.
Wir betraditett von der nicht unbedeutenden ^nhl derselben
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so LaidnUche Litieraiiir.
aar einige. So ist 1, 2: opus adgredior üpimwn co$iht$^ airojf
proeUU Ton beiden Herausgebern beibehalten. Da aber Im M. sieh
findet: opibut castbus^ «o fehlt dem apinuan der neueren codd.,
welches sich sonst schwerlich so gebraucht findet, eine sichere
Groodiage. Wie Horat. Carm. 2, 1, 6 pericoloaae plennm opue
aleae In einer gana ähnlichen Situation sagt, so Ist auch daa ple^
num des Guelf. nicht ganz au verschmähen. Sollte die Silbe op
in opibu9 icht und nicht durch opus entatanden sein , so ist Tiel»
leicht appleium verdringt worden. — 1, 7 lesen Beide: H inviäo
$emel principe — facta premunt Jam adferebani ele. Die trelF-
liehe, Bum Theil auch von Heinisch schon gefundene Verbesse-
rung Bezsenberger's: inviso 8, principi — parem invidiam adfe^
rebani. Venalia etc., durch welche alle Schwierigkelten besei-
tigt werden, hat Hr. R. in der Anmerkung nur erwihnt. — 1^ 31
lesen Beide: ui lurbidis rebu$ evemt^ forte ma^is et nuBo adkue
consilio parat signa^ quam quod (R. ut) postea eredüum ea/,
ifuidiis et aimulatiane. Ref. scheint die Zusetaung von quam
eben so bedenklich als die Annahme, dass die Cohorte sich au-
fallig sollte bewaifoet haben, wozu sie doch aufgefordert waren.
In dieser Besiehung ist Freinsheim*a Coujectur more magis vor-
saziehen, wenn nicht in eventi eine Andeutung liegt, dasa die
Soldaten den Erfolg haben abwarten wollen, die Worte aber, die
Tac. gebraucht, verdunkelt sind. Statt der Zusetaung von qvam
rieth Klessling non statt vor ullo vor quod zu setzen, waa sich
kaum rechtfertigen lasst, da doch auch nulio gelesen werden
muaste. Vielleicht Ist quod allein ausreichend, wenn ergänat
wird: factum esse, s. Döderleio*s Prolegomena p. XXXVI. — 1,31
haben Beide : lUyrici esercitus electi Celium ingestis pilis pro*
turbant. Allein auf diese Weise, sollte man glauben, mfisate
Celaua eher verwundet oder getödtet , als weggetrieben sein. Die
bandschriftl. Lessrt festumincestis scheint durch die Umstelluug
einiger Buchstaben entstanden, und, wie schon Andere vorge-
schlagen haben, auf Cehum infestis hinzudeuten. Bald darauf
hat M. epiratiOf worin vielleicht st qua ratio liegt. — Die ver-
dorbene Stelle 1, 37: piua rapuit Icelus, quam quod Polyciti et
Fatifti et Aegialii perierunt liest Or. nach Guelf. et — parave-
runiy aber Aegiali statt Aegialii; Hr. R., der seine frühere An-
sicht aufgegeben: et Uelii perditum iverunt^ ohne dieses weiter
au erklären. Auch Ref. war auf perdiderunt gekommen, glaubt
aber, dass corripnenint dem Gedanken angemessener sei. — 1, 43
bat Bf.: a Galba custodiaeta Pisonie additus. Beide Herausge-
ber schreiben : cuetodiae Pisonis, Vielleicht ist in den beiden
übergangenen Buchstaben ta eine Andeutung von cauea (c3)
und zu lesen: cuetodiae cauea Pieoni additus. 1, 58 liest Or.
noch partim eimulationey obgleich Jacob schon langst daa richtige
raro hergestellt hat; auch Hr. R. hat dieses aufgenommen; nicht
so die treffende ConjecturvDöderlein's, der statt etatie vorachligt
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Orelli D. Ritter: C. Corn« Tteiti opera etc. S7
nedatis. Die verdorbene Stelle 1, 71 schreibt Or.e nee Oih0
quasi ignosceret ^ sed ne hoMies metueret coneüiaiionis aäkibens^
mit einem Kreuze ^or koste$; Hr. R. naoli «einer Conjectur: $ed <
ne hoetiM metum reconctUationi adhiberet^ der Sinn aber, den er
In diese Worte legen will: ,^tim liicht Besorgnils Tor einem Feinde
mit der Aussölihung bestefien sn lassen^^ ist so dnnkel und unver«
ttindlicli, und adhiberet geht so weit von den codd. ab, dass man
billig Bedenken trügt, das Verfahren des Heraasgebers , der diese
Worte in den Teit gesctit hat', xn billigen. Ref. vemvnthete,
dass, da a. b. A. hoaiem bieten, so lesen sei: ne hoeiem $e (Otho-
nem) metueret (Celans) concilwiionis adhibene (s. Jacob S. 18),
glaubt jedoch, dass auch in den lotsten Worten noch ein Fehler
liege. 1, 89 haben Beide: st, tibi iubeantur; Stihrenbnrg vei<i
muthet: W, eicuhi iubeaniur; es könnte indess vor Iubeantur auch
ftiatf' ausgefallen sein. 1, 87 liest Gr.: Oscvs ~ eomitatus^ was^
wie Jacob geseigt hat, nicht als richtig betrachtet werden kann;
eben so wenig aber indüut^dle Cohjectur'des Hrn. R., da sie sich
tn weit von den codd. entfernt. 1, 89 haben die codd. mutti af-
Hictaflde (oder fldes) in pace ae si turbatis rebu8 alacres^ Beide
tilgen s/, während schon , um die Gleichheit der Glieder heran-
stellen, au afilicts fldein pace ein Pridicat gefordert wird, wel«
ches wahrscheinlich m ac si verdorben Ist.
Ob 2, 1 prosperae Vespasiani res in a. b. sich finden, wäh-
rend diese Worte in den übrigen codd. fehlen, ist von Hrn. Balten
nicht bemerkt; sollten sie auch in diesen codd. nicht stehen, so
ht prosperae res^ wie auch Pfitzner wollte, oder prosperae pa»
/m res wahrscheinlicher. — 2, 8 Ist, weil Im M. fitr//rt steht,
eher: mtr//t — eree^i sn lesen, erectis entstand durch nominis.
2, 10 Ist die von Or. unternommene Vertheidigimg der Conjectnr
des Rhenanus: id senatusconsultum varie iactatum ^ ei prout po»
tens vel inops reus inciderat^ inflrmum aui vaüdum. ad hoc ter»
roris, nicht ausreichend, denn was er gegen Walther geltend
macht, daas dessen Gonjectur wegen infirmum nicht statt haben
könnte, das gilt auch gegen die von ihm aufgenommene Lesart,
da ein senatusconsultum infirmum Niemand schrecken kann, wosu
noch kommt, ;dass retinebatur, so nackt hingestellt, Qberflirssig
erscheint. Ref. betrachtet die Verbesserung von Acldatins reii-
nebaiur adhuc ierrori^ wenn nicht re^t/ie^ait^ su lesen ist, als die
angemessenste, indem so die Macht su schrecken nicht dem Se-
natabeschlusse , sondern den Senatoren, wenn sie durch denselben
schrecken wollten, beigelegt wird. Hr.R. liest nach Beroaldus: ad
hoc terrore et proprio vi. — Dass 2, 18 die Worte providefitiam
ducis laudori getilgt werden müssen, ist klar, die grammatischen
Schwierigkelten leigt Madvig Opp. II. p. 218. - 2, 31 hat M. : T/-
tellius venire etgula sibiinhoHus; Or. und R. lesen nach Victo-
rius sibi inhonesius^ obgleich, wie auch Or. einräumt, dadurch
der Gegensatz vu exitlosior reipublicae verdunkelt wird. Ref.
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S8 . . . Uieifiiadie LUIeiatiir; .
fermolhctei 9»imet A««lt«, 8. Ann. 1^44; 4, 10; Hi9i.2,7;2,08|
3, 73 el9. Sehr anwahrschdolicb isl 2, 32: $enotumque et po^
piilum nua^uam obMcufa nomina^ €Ui aliquand^ übumhr^niur^
4« im M. 0ti9im^ nicht eM sieht. Ref. vermuthet daher ui tarn —
obßturentur, : Hbt. 2, 37; Habü Tur9e!L 8, 140 f. ~ 2, 36 hat
Hr. R. mit Reeht die urftprOogliche Leiert mbruptü(Of. Iteat n^
repliu) hergestellt t da die ScbiSe durch Ballteo an efnaoder ge-
fugt, diirch Ba^e befestigt waren und von den Cfermanen tnruck-
gehalte« wurden, so dass Tdn emenr raptina abdncere :nicht die
Rede sein konnte. 2, 41 ist In. eta$tr%cti$ muerc/nikit^ vielleicht
ea deMtrictia m. verdorben. 2% 43 sehreibt Or., obgleich der eod.
VarwurMfenus bat, wie auch 2, 29; 8, 36. 55. 61; 4» 11, Alfe-
nitis^ indess ist su beaweifetn, dass diesem Verfahren durch seine
Venierltnng au Hör. Sat. 1, 8, 100 hinreichend' begründet iat. An
V. 8t, spricht schon das verdorbene Farenua dafnr, dass auch ^1«
fenu8 Sil lesen sei. 2, 7ö hat H. $piendidior; worin, da dieaee
bedeutet $plendidiorus^ vielleicht liegt aplendidiore i$ arigme.
2, 80 schliessen sich Beide an Gron. an und lesen: tantae mmim*
UonU, wahrend bq callgo nichts sngeroessener an sein scheint, ab
tantae aHUudinie. -+< 3, 3 schreiben Beide: vdigua et ceteri ^
iaudiöu9 ferrent ^ allein im M. steht volgus et eetern und eeterf
neben voigns hi auch von Hrn. R. nicht genügend erkürt; vietT
leicht ist volg^g cei^rmm ; s. 2, 45, au lesen oder ein anderes At-
tribut (credulumi) verdorben. Was 3, 6 im Bl. steht s reüelmm
Aiiini praeaidium adveraue cla$$i8 Ravennatia deutet darauf hin,
dass ein Substantiv, etwa coepla^ ausgefallen sei, Or. und R. hm*
ben claeeem Mac^nnatem beibehalten. ^** 3, 10 Ist vielleiefat
protul inde vin^ indeni inde auf adveriia frona besogen wnrde; s«
lesen. Bben so ist wohl 3, 21 in eui iuncia in 'a laevo eine Ver^
bindungspartikei entbslteni die dem folgenden mox, inde entr
spricht. 3, 24 Hegt die im cod. Ryekii' ge^bene Verbesscrong
der Worte: eurrari Mumpriseeni^ mhnlich cur namresuwtptiaeemt^
iiiher, als cvrruraum anmpweent^ wie beide Herausgeber bei*
behalten. Derselbe ood. hat 3, 47 das von Boderlein als Gonjec»
tur aufgestellte eetuetam eipUatem^ was allerdings nicht unwahr-
sclieloilch ist Schwer ist es zu glauben, dass Tac. S, 66t fvlsu
ut ceneuram pairiß ^ ut tres cenauleiue, $it tot egr^giam d&mme
honoreB deeeret , de$peratione $aUem in audaeiam aeeingeretmr^
was beide Herren beibehalten, geschrieben hsbe; denn der 6e<*
dsnkc könnte kein anderer sein, als der, es aieme sich für einen
Mann, der ans einer so vornehmen Fsmille stamme, sich durch
Veraweifelung bestimmen su laisen , wahrend nsch der gsrnrau
Anisge der Stelle die edleren Motive In den Worten: ut censumoi
et0. liegen müssen. Dssu liest M. nicht deeeret^ soindem dege^
ret^ Was am einfilcbsten in neglegeret verbessert wird, wna der
rcod. des Ryckios hat «nd von diesem und Acidalius gehiHlgl
wird. Beaeenberger schlagt dedecoret vor. DaH kora vorher
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Orelli 0. JUttori .0. Gorti. Tacid opera eCc 90
eäMuM ditMs dbeo so wiciDher ael, ik 1^ 2 ofitiiliaa CMifcot^ gdii
dtraui hervor , data in M« ca/i/i> diehmg gelesen wird. Ob H^ Sil
patria ilii Luceria ^ wk beide lleraua|;eber avigeoesiaeo babeoy
ala richtig batraebiel werden köiilie, muM jcdeiifalla swcafeUia&
bleibeo^ da M. fMtrem iliilac^riu bietet Bla aU Oberllo worde
oath des apiteren codd. paler Uli L» Vitelilua geleieta, und «lred«r
Vietorlua iocb Ryi:ltlua habeo etwaa.über eine Abweichna^ ftn AL
bemerkt Wenn man nun beachlfet^ daaa fiiat i»beraU ao, aolchen
EpHngen neben dem Vaterlande anch <der Vater dea JBeaprocbenen
erwihttt wird, a. 2,00; 4, äj 1, 48; 3, 75 u: a., ao liegt die Vefv
mutliong nahe, data aoeh hier püter richtig und vielleicht eiwaa
anagefalleo aei: pntrem .... liabnU patdam Lueeriam. — .4, 5
lesen «Beide: non , tU pleriguw , ui nomine -« vetarei, während im
M. daanilelte ui fehlt upd Icnchler durch fftii oder yi/o ereet^l
wird. Auch 9upienUuin iat bald «iMranf nicht ohne WahUNshein^
liehkeü von DMerlein iiergeateUt. — 4, 12 ist die Conject«^
Waleli^'t: mmutifU9 iMmäom imstm^Uäm von beiden Herauagebern
gebilligt, obgleich der wichtigste Grund, der für dieaeUie ^oge^
führt wird , dass nur ao die Lage der durch extreme Galliae aoge-
denteten Gegend erkannt werde, nicht atlthhalilg Ist, da an der*
anlben diegienaweren BesUdinrangen : ^uim Aare Oceanus a fronte^
Bheniia n idn is ' tergunfc äo laAera circnmluit nicht swetfefai laaal»
Heinisch vnrmttthiete indä vobiiaiam^ waa aieh )edio<:h mehr Att
die neneren codd.i^ ala an die Leanrt des M. inenla innata. akan nn^
aehlieist. In der-4e|ale^nrfilrAe, wie feaauch vnn.frülieren Kri4
likerni a. Ryckiua<i angenammen wurde ^ ehl^r der Name -der Jaael
aeibat liegen. -^> 4, 25 steht An H. pisn^que dvilütei, adt)er$ii$
Mo^ orinn ipe liSerUiiis^ Or.n.Rw. achreiben liach der Vulgata: nr-f
maimef vieMeieht iki aber tftyen «|re .dna Verbum aepe^^ ndet
Mrinpseltramigefailan.' Baaa4i, 26 dmoius Fotmtme .^a^reiißm ini^
ber liegt nia dna nm Behltti gebilligte a Foeuia^ kt kaum an ver *r
kennen 5 wenn andei« eine V^rinderung nöihig lit,. a. Fickerl 4U
Sen.Ciem. 1> 24. ^-^ 4, {)5 achr^ben Beide: aeeertoä.m-^fnm^
refoAidir, wahreiid im M. ^eaerteeqbe sich lnd<!t, ^Telohea .andk
den Aiiafalleinesaweiten.Partitipa: de^erlot äe ,pto4ilimgu€ tm4
deuten kinnte. ^ A,SA bicta JH. SuUmt$ — g^lsrin in^endekuU
waa, wenn^man erwngt, wie oft Jm M. aioch nebeh der Linie iSf
$H «iaht, «m «infachstmi *m^Sabinum »-^^ inc^dähal veebesaeri
wild. Or.UffdlR.hMbenitiMwnrfe6onir beibehalten.. *-t^4f4>Ü bat
MiiumpäoU praedam oMrorim dat tuHoda^ gui --.r^mdu^
r^ni ne fWi i^sn» innns «fotnites ptddequwr&nHtr.. Or.. und Hr. U.
aiAreiben'/jadltMsCi« könnte ducbfttictls geleaeh werden : nachdem
eiedle Bedfn^mig., )daaa bin did BdkileiübeEgeben sollten, ange-i
ifonmwnhntten^, «.Pal«, nü «Liv.i.ää, «, fil FdM xn «1, 6, 11^
0^>nl»f tit <0r.) laderee'fttf^ wnaaichi^örst Hr.jR., sondern icliea
dercod. dea RycUisJiatq odermlfawimlesell aei, ist schwer sis
eutsaheiden, Uie gngen ftves erhobenen Bedenken adieint (k.
;i«
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m Lftteididie LUtminr. .
nicht yenigeni beseitigt ib liaben, •, Hciaiach, der ntciil OBfKtlir-
«cbeinlich Naoaesium vennulbel. — 4, 79, wo In M. int0gro^y0
sie eäuehü geieeea wird, ist vielleiclit integra^ guae de Ckaueie
stt sdireibeB, s. Haad. Turs. II. & 200.— 5, 1 stellt im M. iUq$^
ipee ut Buperioriunam credereimr^ äecorum ee promptumfue im
armie oeiendebai^ comtlaie et adloqum offieia provocane; Or.
und R. lesen super fortanaiD, aber jeoer erklart: superior esse ea
fortuns, qnsm in aollto renim euraii eupectare poterat. Aiiein
wie dieser Sinn in jenen Worten liegen könne^ ist eben so wenig
naehgewiesen, als wie, was scIion.Kyckioa bemerkt., das, .was Ti*
ins nach dem Folgenden thut, die. Ansicht habe erwecken koa-
nen, dsss er in dem angenommenen Sinne, anper fortunam sei«
Angemessener, aber auch nicht sicher, ist die ErkiiruogHrn. R.'^o:
qui 00 adiumento (fortnna) neque uti neque egere ▼ideretor. Ref.
vermuthete: euper moidiam oder Muperior iacidia: er selgte sich
herablassend , stellte sich den Soldsten gleich und eracliiea da*
durch über allen Neid erhaben, s. Agr, 8: eitra invidlam. nee ex-
tra gloriam erat
Es wfkrde au weit f&hreni» wenn wir alle Steilen, an denen
die Bemühungen der Kritiker. noch an keinem, geangendea Restd-
tate geführt haben , aufaihian wollten ; wir brechen daher ab, um
Aber die kritische Behandlung der drei kleineren Schriften Einiges
wenigstens hinsuaufugen. Wss ««nächst die Germania betrifft, ao
konnte es keinem Zweifel unterliegen, dsss, wie es von beiden
Herausgebern geschehen, der durch Tross bekannt gewordene
cod. des Perlsonlus, s, diese Jahrbb. 33. S. 57 ff., bei der Gestal-
tung des Textes an Grunde gelegt werden müsse. Hr. R. Iiat
denselben nochmals genauer vergUchen, und diese CoUation^ m.
Vol. 11. p. XII, auch Or. beoulst, aberauweilen die Lesarten des-
selben oicht genau genug angegeben. Die hbrigen oodd. riad met
bisweilen, auch hier mehr von Hrn. R. angef&hrt, yon den Aus-
gaben hat Or. nur die von Gerlsch, Bekker, Grimm gewohniich
angeführt, Hr. R. keine besonders berücksichtigt. Daas beide
Herausgeber den P. gewissenhaft benutst haben, lisst sich niehi
verkennen, wenn man auch aa ehaaeinen Stellen Ihrem Vecfahreft
nielit gans bestimmen kenn. So schreibt Or. c. 2: IVisooiisat,
obgleich von e keine Spur im P. sich aeigt und, wenn ebniiai von
der handschriftl. Lessrt abgegangen werden soll (Hr. R. hat nach
derselben Trütpmem geschrieben), Tuüonem oder TuUmem na-
her lag, s. Hattemef lieber Ursprung des Wortes TeutacbS. 3.
Pott Btymoi. Forschungen 2, 522. Orhnm Gesch. der dautacliftia
Sprsche S. 701, der aber die handachr. Lesart nichi genug beanh-
tet hat. Mit Recht scheint denn von Or. Hermimomee geschrieheii
au sein, Hr. R. hst HermiomeB aufgenommen. Warum bald dar-
auf FandiUoe von Or. vorgeaegen wird, da P. VandaUae^ waft
Hr. R. beibehfilt, darbietet, ist nicht absuseheo^ s. Grimm a. a. O.
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Oralli n. Aiiteri C. Con. Tadti opera etc. ftl
8. 475 tf. Die vidbetproebeiie -Stelle: ceierum (hrmamia^ t^
eaMum eehreibt Or. nech den codd. und lodert nur ut nune^ wee
R. auf^enommeB, in oe nunc. Für die BrliHrung iet ven field««
etwas Nenea niciit mitgetheilt^ Hr. Ritter sclieint aicli der rrikbe*
ren /Insieht J.Grtoini'ai a.Deutache Grammatilc 3. Auag. I. p. 10 ff^
sosiineigen, wdche dieser selbst jetst aufg;egeben bat, a. Ge^cb.
der deQtaeh.8fracbeS. 785 ff.— C. 5 bat Or. barüum beibebalten«
Hr. R. den gaaaen Satx 9110111 — voeant ala eine Glease einge»
klammert, ohne jedoeb au erküren, wie dieaelbe entstanden ael.
Derselbe liest c. 4 nuUU aliarum natianum • cotmubiU infwto»^
nnd entfernt alns^ was allerdlnga in der Yon Or. angenommeoen
Weise: nnllls omnino aliarum nkbt vertbeldigt werden kann. D«
die Germanen ao viele veracbiedene Nationen su Ibren Naebbarn
hatten, soll vielleicht aasgedrikekt werden, dasa ale mit keiner
deraelben in dem Verhiltniaae des eonnubiom standen, so dasa au
lesen und su erkliren wäre: nn^ts, n/tis ßliarvm^ eommbÜM^ mit
keinem Volke, so daas die Einen mit diesem, die Anderen mit
jenem daa eonn. gehabt hatten, waren sie in dieser Weia.e In Yer«
bindung. Dass Rudolf ua Foldenaia n/üs nicht hat, wie Hr. R. be*
merkt, kann hier nicht entscheiden, da er nicht genau die Worte
At% Tee. wiedergiebt. — Cap. 6 hat Or. mit Recht in immensum
geachrieben; dass Tac. auch bei der Angabe des Zieles in ans-
lasse, ist von Hrn. R. nidit nacbgewieaen. Zweifelbalt kann ea
sein, ob plura mit Redkt statt pluraque geachrieben iat Ueber
die /rameo ist jetst su vergleichen Grimm Gesch. der d. Spracho
8. 514 ff. — Cap. 7 schreibt Qr. : unde feminarum vlulain^ au-
din\ wihrend Hr. R. audiri einklammert. So wenig aich dieaea
rechtfertigen liaat, da Herr Ritter keinen Grund angegeben hat,
wie ein Glossero in dieser Form habe entstehen können, s^ wenig
ist Or.'a Vertheldigong der Lesart klar und entschieden. Hr. JL
erkennt im Agrlc. 34 den Infinitiv an, unter VerhSltnlNen, dio
von den vorliegenden^ da in beiden Fallen der Infin. im Neb^n-i
aatse ateht, nicht weaentlich verachieden sind, aber a. u^ St. will
er denaelben nicht gelten laaaen, wfihrend Dfiderleln Proleg. p,
LUi., wo aber Dial. SO entfernt werden muaa, denaelben in Schnts
nimmt; daaselbe geschieht von Haase su Reisig 8. 782. Da aber
die Fille, wo der Infin. von Verhaltniasen gebraucht wird, die ip
der Gegenwart des Sprechenden noch daoem, sehr selten sind, so
dflMIle es eben so gewogt sein, denselben unbedingt su verwerfen,
als es nnpsssend ist, diesen Gebranch ala faifln. hlstoricna au be*
selchnen. — Cap. 9 achreibt Or Hereuiem ae Martern eoneesm
afttmai^tuplacantn obgleich im P. aich findet: Martern e. a.p,
ei HercmUm, Hr. R. hat die beiden lotsten Worte aus dem Teit^
gestossen, waa sich eher rechtfertigen Hesse, wenn fest stinde,
weidien Gott oder Heros Tac unter Hercnlea veratanden höbe,
und eine VeranlaBaung dieaea Gloaaems angegeben werden konnte,
— Cap. II bat Or. mit Recht pertractentur aus P. beibehaltei!.
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8B IiateiniMibe LiiUnrOir; • '
Hf . R.' tm dIeiB Farnes, dis «obst m^cbri^chllcbe pfaeträel'eäiür
«ofeenomnieD', ^m auch ans dem Grund« wicht hothwendig aehelnti
w#il es «wher htlatt : quoraro penea piebem ärMtriiMB eat, und
fiioh'daraos TMi stell»! e^giebt, dasa die Berathniif der prlncipea
^oransgiehen mAaae. — €ap.< 15 hat Or. non Muliani beibettalten
änd ei ^nigend, ^Se ee acheint ^ gefecrhtfeKT|t ^ Hr. R. non ge-
4llgi. Öaaa der Letatere a^d ei dm f. beibehnt, ^hi^nd Or. et
eniffarnf , wird man nnr bHMgeti Iromieii; -^ €ap. 16 tat ton Hm,
R. quifipe aefgenommeti , abgleiaii die eodd. fitni btelan«, aUcin
die Grttnde, die er anffihrt^ dürften seh werlicti -anarieiebeB, da
anffngiftm ete. uietft »owotrldeh Gnihd äla d«« Zweck bezeiebnen,
der erstere fudeittStiiie mftifiiMece. Iiiiiaugefilgt wird.~Cap. 18
lial Or. fiberaeben , daai Im P. &e propmqui^ ti4oht et fffvp. aich
finde!, ab «wte umgeke^ri,- dag« er c. SJ lAchi ae Päpine^ aondem
et Papirl«! bietet. Die abliwierf^ SteUe Cap. 16^ publiceiae enim
fkidieiliae nulla nemo wird tan Or.nrftSifliachwelgenf Vergangen«
Hr. R. hiift daroh dfe Ammhme einer Liieke. .Däaa aber die
aehfeebten Sitten der Rdmer^ wie DMerlebi und Andere bemerkt
heben, fn^tenairge^ührten^ wie in den falgenden Worten vergii*
ehefei werden^ durfte Hr. R. iiitiht mit'anereichenden Gründen gei>
liugnet haben ^ und d^M Tac. Ann. 2,|B&' wenigatcnt Vergteiclmnga*
peiiktean die Hand gebe, wenn auch <dort die Worte ,,actamen
marilea Inveniebiltiti^^ nicht stehen, öbtfte- aich sohwerlidi in
Zweifel ü^hen ^Maen. - Dagegen liatHr.^R. net aneüRe dut m^
friijihuB anfgenommeii, 8. Hand Tiira. I. p. d4S fl^.n ' Or. 4ie nu&x
beibehalten. In demaelben Cap;. hat Or: ohne Grund iamguam
[fij gesehrieben, da nach Nrn. R. Im P. ianqumm et i animum f^*
lesen wird 4 wtisllir tumqüemelium -aniinum stehien kann, i^
Mhwierfgen Werte Oap. Sl: vi^tUB inter hoefileu eetnh nirmnt
Or.-4ii Schtita, ob^leicfi dte Ai^ty wje er dleaelben T'Ortheidigt«
etWaa'Mnstlich und der GegensMa auib Felgenden, deretntlliiMien
aoH ', -da mehrere GedaM'k'en daawteehen stehen , nicht ntdaasig deu
IM« Worte sind dem Toiliergeltenden monetraiet kospitü et eo^
tnee %n iihiilieh , aia •daM nian'^i<At mit die Vermuthun^ kominen
sollte V tte standen' mH denselben In ii^nd einer Vcffbiiidäiigl
Dfeiea hat auch 'Senaenlie^ger erfianni, wednamob die Art, wie
er die Stelle sii fM»eaael« vnelit: monBirator hotfkiüictue et ea*
mee nicht als aieherbetriidhtet werden kann. -^ Csp. 2^ aohrelbl
Or. vleildtht dur^V^nc^hen tmpMe atatt «'mpw na es/. ^CapJii
\uk Or. vtgft — üb^wifiDerBii in viee^ oeeupanimr^ wählend B. 4m
vitBm bat, wa^'iiflü «w«ht ^reKheidlgen Uast\ «s. Uiese JaUrbbi
Bd. 33*. S. 70. Orburn' Geseh.'der detitsohea Spratabe %. AA\ f.
Hr. R. hat seine Cenje^Vtl^ ih t^c^fa4en ^fesKanfgenemiBen, tfber
den Werten dnen seriellen Bhm tmlerMitegtr.; dasa die angeföhrten
Stellen keine BeWefjifcrsft faafben.-^ €ap: 27 liest derselbe rÜDhtig
eb$etr>€trtt^ di O^Mpreadnr^ena ercvuenftfrentetanden aidi^ini; «ben
abist Bwnntus auefor^ wie Ur. R. aohreiblv j^^AfiUi depi Nren
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Oreili n. Rilt^r« G» Com» Ttciti opera etc. SS
Or. befbchallmen s. auiorum vorsoiielwo. — Ctp. 28 achreiH
Or. richlig^: ak (kia Germanorum naiione^ der Sinn scheint durcb
die Kurse der Darslelliuig eiwae verdunkelt und die Warte Ger-
mütMU'um naHone^ die Ton utruas hatten abliäugen aolleo, ia Ap^
poaitioD Bu Oai getetai au eeta: ee Ui usgewk«, ob die Ara?ial(ec
ver dea Oaeo nach Paononieu gesofea und dieae ctue deutacbe
Matioa aeie«. Hr. R., der dieselbe Aii3icht au tbeilen acbeint^
baideflAoeh nach aeiiier Conjeetar Germanorum Hoiio geachriebe«.
Da aicbft von den f ans verworrenen Wortiteiliuii; so reden 9 wer*
den ae die Araviiker, die In Pannonien wohnen« denn ober den
Sita dieser Vöikeraehaft ist Tao. nicbl in Zweifel, au einen deut«
sehen Vollte, wenn nnch nach Hm. R. nur nnuthauassiich. Daaa
Cap. 30 Bomamoe äiseipUnae von Or. anerkannt Ist, wird man nur
billigen, da, wenn ratw^ was euch Hr. R. beibehalten bat, daa
Richtige wir«, aiiea Vorhergehende von der ratio disciplinae aus«-
gesehJossen sein müsste. Warum Cap. 91 von Beiden gegen P.
Usigm geacbrieben wird, Ist nicht klar, eben so wenig dürfte durch
Hist 2, 3 entschieden werden, dasa c. 35 nc st atHt et ei au lesen
sei, wie Or. anaonehmen scheint. — Csp. 37 wfr kein 6run4
Tureuejmlei [inde] au schreiben, wie ea von Or. geschehen ist,
da P. nicht tnde, sondern i bietet, inde vor puleue setat, wie ea
Hr. R. mit Recht aufgenommen hat — Csp. 38 isl über quam
von deraelhen Hand vis gesetst , also kein Grund quamquam sa
schreiben, wie ea Or. gethan. Bald darauf hat Hr. R. richtig: m
iimo vertiee^ Or. in ip$o eoto veriice^ obgleich gerade P. ae^gt,
wie dieae Taatplogie entstanden sei. — Cap. 4P ist jetst die schöne
Vermuthong Griram'a a. a. 0. S. 500 Ju$henea f tatt Nuitkonee
sn lesen, beachtenswerth. Hr. R. hat Nurione^ geschrieben*
Ob bald darauf aoit demselben Brtham sn schreiben und so .die
schwierige Stdle auf das leichteste aufauklären sei, ist noch sehr
sweifelbaft. Die codd. aind dagegen und Hr. R« kann nicht ge-
nügend nachweisen, wie Brtham in Neitkum oder Nerthum über«
gegangen sei. Ea wire dieser der eiodge Götte/name, den Tac«
In aeioer dentschen Form genannt hätte, obgleich sich der eat<^
aprechende römische Name von seibat darbot. Ob die Form aeibat,
d£e er aufgenommen, ala die älteate betrachtet werden könne,,
werden Andere untersnehen, s. Diefenlmch Vergleichendes Wör-»
mrhnch der gothiachen Sprache I. S. 22; eher onerUarlich ist es,
wie er Nerikttm^ „infeMcem J. Grimtptt oonieoturam ^^ nennen
kann. — Cap. 42 kchreibt Hr. R. Varieii^ Or. Nariaci, obgieidi
kein Oninddaisl, die handscfar. Lesart N^rieti au verlsmen, J.
Grimm n. a, O. B. 505. — Cap. 43 iat iugumque mit Recht von
Beiden entfeirnt. Vorher war wolil Gaüni a« acbreiben, s. Grimm
& 483. 430. Ob bald darauf Nahanarvale$, waa Or. aofgenom-.
me», ein Schreiblehler oAgt der richtigo Nnnm aei, ist acbwer
sn entscheiden. — Csp. 45 bat Qr., ohne dieses genauer so be*
gründen, emerg^lie easgesteasen, währendl ca Hr. R. mit Recht
ff.Jükrb. f. PkiL u. Päd, od. ärU. BibU Od. LYUi. Hfl 1. 3
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84 Lateiniiehe LiUerator.
In Schiits nimmt; es sclieint tich ehifaeh an in orium dural i
•chliessen und nicht sowohl darauf ansukommen , daas dieae Ge*
^enden in Osten, sondern daas sie im hohen Norden Ijegeo, a.
Agr. G. 12. Eben so hat er sudant^ was jedoch auf nemora lu-
cosqne bezogen werden kann , mit Recht aus P. n. Farnes, auf-
genommen, Or. sudaniur behalten. — Cap. 46 achreibt Or. pro-
eerum eonnubiia mixtis etc. ; Hr. R. nach P. procerum Cötmubiia
misii, Indess sieht man nicht , warum zu procerum gesetzt sein
sollte omnmm^ und mi$l08^ die ursprüngliche Lesart im P., zeigt,
dass noch irgend ein Verderbnias in der Stelle liegen mlisse.
Für keine Schrift des Tae. ist wohl in der neueaten Zeit so
viel geleistet worden , ala für die Tita Agricoiae. Fiir die kriti-
ache Behandlung des Textes ist das Bedeutendste von Wex ge-
schehen, an den sich Hr. Or. anschlieast und einräumt v daaa erst,
wenn der vollständige Apparat desselben mitgetheilt sei, eine melir
genügende kritische Ausgabe geliefert werden könne ; Hr. R, geht
in einem wichtigen Punkte von Wex ab, indem er an der Anaicht
festhält, dass Puteolanus einen besonderen cod. benutzt habe, für
die er jedoch nur zwei Stelleu beibringt, die schwerlich entachel-
den können. Wir betrachten , um das Verfahren der beiden Her-
ausgeber zu zeigen , nur einige Stelleu. Die besonders in neuerer
Zeit,s. Herzog Observatt. partio. X. und.KüI., Gernhard EpI-
atola ad Herzoglom , Vimariae 1838 u. a., vielbeaprochene Stelle
Cap. 2 liest Or. nach den codd. quam non peiUuBm^ mcu$aiu-
ru»^ und dieses dürfte immer noch das einfachste tmd sicherste
sein , wie sich auch Bezsenberger und Hoegg dzfikr entscbieden
haben , wenn auch die Erklärung, die sie geben, noch manchem
Zweifel unterliegen mag. Hr. R. schreibt; ineursaiurua ^ aber
seine Deutung dieses Wortes: „non fuit animua talem veniam pe-
tere, quo ipso saevom Domitlani animum in me irritaasem et ho-
mlnem virtutibua infestum graviter offendissem'^ trägt so viel in
das Wort hinein , dass man schon desshalb an der Richtigkeit der
Lesart zweifeln muss. — Gap. 4 ist von Beiden Julii mit Recht
entfernt worden. — Cap. 5 nimmt Or. intßr$epti in Scliutz; da
aber in der That ein grosser Theil des Heeres in die Gewalt de«
Feindes gekommen war, so ist itUercepti^ wie Hr. R. liest, wohl
vorzuziehen. Im folgenden Capitel achreiben Beide : idem prae*
iuraeienornAch Rhenanas' Conjectur, allein die handachr. Les-
art certior dürfte schwerlich auf diese Weise richtig verbessert
sein, eben so wenig aber durch Bezzenberger'a Vorschlag «ecre-
tum. Die folgenden Worte schreibt Or. nsch Vat A: ludos et
inania honoris media raiionü et aiundantiae dusü^ ohne sich
auf eine genauere Vertheidigung der achwierigen Conatructioii, e.
Herzog und Foss Altenburger Programm von 1837. 8. 8 ff., elnzu-
laasen. Und in der That wird media nur durch den folgeaden
Zuaatz: uti lange etc. empfohlen. Hr. R. achrelbt: maderaliamia
at^ie abundantiae wie Botticher; doch ateheo aich ao moderallo
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Orelli n. BÜteri C. Corn. Tadti opera etc. 85
und abundBAtU nicht pattend entgegen , und Hr. R. wiM aach nur
an modus, qui e moderatiooe proficiacitur , gedacht wiaaeo. Ref.
Bchicn immer me</ta daa Aogemeaaenale , a. Schneider Gte»« b. g.
3, 34, 1. Vell. 2, 114, 3. Auf diese Weise würde audi am eiu-
fachsten das ausgedrüclct, was schoa Cicero in solclien Dingen
fordert, die mediocritas, und es ist su verwundern, dass man noch
nicht versucht, statt mediorationis au ichreiben mediocriiaÜB.
Bald darauf sclireibt Or. nach den codd. diligenlisaima eonquisi^
tionefecitne euiaa alier ins »acrilegiam res publica quam Ne^
ronia aensiaset^ und erltiart mit Weber: „er verhütete, dass von
dem Staate l^ein anderer Tempelraub als von Seiten Nero's fühl-
bar geblieben , d. h. er wirkte , dass von der Vergangenheit her
auf Niemanden der Verdacht des Tempelraubes lasten blieb.'^
Allein Ref. gesteht nicht einsusehen, wie diese beiden Bridarungen
dasselbe sagen sollen , wie die diligentissima conquisitio das Re<-
anltat gehabt haben könne, dass sich geseigt, es sei von Niemand
als von Nero ein Tempelraub begangen worden. Allerdlugs ist
die Construction selten , indess finden sich doch einige Shnliche
Beispiele, 8. Liv. 30, 10: tabulas instravit, nt perviumordinem
fecisset; Plin. Paneg. 40, 4 fecisti ne maloa prindpes habuissemus
(die von Döderl. angeführten Stellen durften anderer Art sein);
von denen namentlich die letatere der unsrigen entspricht. Tac.
acheint, wie im Indicat., ao hier auch Im Conj., das Plusquamperf.
nur EU brauchen , um ansudeuten , dass der dutoh da» Verbum be-»
selchnete Zustand gänalich abgethan, volbtindig beseitigt sei:
durch die sorgfaltigste Nachsuchuflg bewirkte Agricola, dass man
durchaus niehta mehr vermisste, als was Nero geraubt hatte. Es
ist daher immer bedenklich , mit Hrn. R. statt sensiaaet su schrei-
ben aenaerü^ da aich auch nicht erklaren lasst, wie jenes statt dea
letsteren habe gesetst werden können. — Gap. 9 liest Or. : pro-
vineiae Aquitaniae praepoauii^ aplendidae inprimia dignUaiia
adminiatratione ac ape conaulatua^ -eui deaiinarat^ ohne genauer
die Schwierigkeiten der Stelle , s. Pfttaiier Kri|. Bemerkungen su
Tac. Agr., Halm Beitrige S. 25 , zu würdigen. Hr. R. schreibt
nach seiner Conjectur: digmtati^ welches auch sngleich das Subj.
■u deatinarat sein soll. So wenig sich daa letstere grammatisch
and logisch rechtfertigen iSsst, so auffallend- bleibt es, wenn die
dignUaa als Apposition der promncia selbst erscheint und* wie
ileBea^TQnpraepoauü abhangen soll. Da«s bald darauf die tref-
fenden Gedanken: integritatem atque ahaiinenttäniJn tanto vivo
r0fetre iniuria virHUum fuerit ein Glossem sei, wie Hr. R. glaubt,
davon d&rfte er schwerlich durch die schwachen Grunde, die er
anf&brt, Viele nberaeugen. Weit eher wird man ihm beistimmen,
wenn ei^ bald darauf : egregtoe i<7m apei statte, tum' ap. in den
Text aufnimmt. Die Stelle Cap. 10: düpeda eat ei Thute quam
kaaienuaiuaaum et hiema abdekai erklärt Ohfü^ verdorben, ohne
einen Veraucb su machen, sie au verbessern. Zwei VorscMIge
3*
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90 Latoiniscbe Utteratar«
ftlebdi fiicb liemlich gleich , der tob Besxenbarger: qmtm kaeie^
w^a iu8$um^ und vou Hro. U.: nam kaclenu$ uiiaum; nur bl
schwer su glauben, dass beioi Absegeln der Flolte schon der Be-
fehl gegeb^ sei » nur so weil sa schiffen, dass man Thule er«
blicken könne. Ret mächle daher Termuihen: nam hactenus
piBum^ man hielt es für passend^ nur so weilaa gehen, sich damit
na begnügen, dass man Thule gesehen hatte» weil auch der Win-
ter herannahte. Kurs ? orber hat Hr. R. mit Recht in urnivm-sum
aufgenommen, wofür die codd. sprechen) Or. nach der Randbe*
inerkungdes A. univershy was kaum den Sinn haben kann ^uni«
versae insulae^S den er darin findet. — Cap. 11 schreibt Or. Aa-
bitasse , Hr. R. oceupasse; da im A. nur hitasae sich findet nnd
dieses hi aua Uib^aa entstanden sein dürfte, so ist es sehr un-
sicher, was Tac, eigentlich geschrieben babou — Csp. 12 haben
die meisten Kritiker erkannt, daas bei patiena ein Begriff fehle,
besonders ist die Steigerung paiiena frugum , fecundatm nicht aa
ihrem Piatse, Hr. R. setat mrberum Tor patiens ein; Ref. vermu-
thete nach Germ. 5 patieoa frugiferarum arborum , frugum fe^
Gundum^ weil sich so leichter der ^hisfall erklärt. — Cap. 13 be-
leichnet Or, euctoritale aperia mit ehiemKreuae, Hr. R.lsehreibI
auctor op.^ schwerlich mit Recht, eine der beiden Conjectureo
itermti ^er tanti verdiente jedenfalls Beachtung. — Csp. 15 hat
derselbe allerius cetUuriw^a aUafiua aervoa im Texte und ent-
ternt manua^ was, wenn auch in wumum verdorben, die codd. dar-
bieten. Wenn diesea eine passende Erklimng snlisst, wie Od.
Müller gezeigt hat, so wird es schwer hatten, tich dnrcli die pa-
iaographischen Erörterungen, die Hr, R. hier wie sooft saalaUl,
obgleich selten durch dieselben etwas entschieden werden kam,
sur Entfernung des Wortes bestimmen sii lassen. Dsss Cap. 10
durch die von Or. aufgenommene Conjectur von Wex : m yiiajft-
quam der Stelle aofgebolfen sei,, acheint sehr nweifelhaft, denn
was in Parenthese gesetat M, hangt so eng mit dem Uebrigen %ur
sammen, dass es kaum getrennt werden kann; dann ist auch der
Gedanke nicht klar, indem der Satz patiantiaa reatUuU anf nwei-
fache Weise, durch lenentibus etc., dann wieder durch ni — co»*
suleret beschrankt wird. Da ib«, wie in den codd. steht, dnen
passenden Sinn giebt, so is4, wie auch schon Gingst erkannt Ist, de«
Fehler in igiiur au suchen. Hr. R. hat die bandschr. Lesart bei-
behalten, aber die g^gen dieselbe erhobenen Bedenken nicht be-
seitigt. — Cap. 17 schreibt Or. nach seiner Conjeetnr oAnsisse^«
aed auatinwt^ die sich au w^lt von den codd. ^bruütaei auaHmuU'*
que entfernt; Hr« R. erkennt eine Lncke nn, w%s dusch daa qne
wahradeinllch wird; doch iit vielleicht nur ein Wort nusgefaUen^
^twa: aubüt auatiauüquß meiern eto^ Indeas. kann quB aach aon
famamque entstanden eeln. — Cap. 18 nimmt Or. ulwaiur im
Schutz^ ohne die, Gründe^ die fiir v^HtrefUur^ waa Hr. R. mi«
Recht billigt) sprechen ^ s. Niscea in der St.« genug an würdigen.
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Orelli a. Ritter: C. Cora. Tadti opera etc. 87
Dan bald dannf die Worte: td in dubii$ conaiHü nicht ao leicht
aeien , wie ea Or. erschieoen lat (Hr. R. übergeht aie ^na mil
Stillachweigen), iat Ton Haiin g eseigt warden , a. Zeftachr. f. \U
terthiimaw. 1848. S. 725. Vielleicht aind dieaelben ao zu achda-
■en, daaa der allgemeine Gedanke: wie bei awelfelhaften Unter«
nehmongen nichl Allen vorbei* beatimmt wird , nicht alle Anord-
nungen getroffen werden, hinatigenommen wird. Noch weniger
gen> die kunatiiche Erklärung der Worte Cap. 19: non studiU
prwaitM nee es eommendaitome aut precibuä eenimrione$ mititeä
neaeire^ die Or. In folgenden Worten giebtc propter amironim^
conmendationem aut precea ipae neaciro, qnale eaaet centurioniim
▼el milituoi ingeniun, quid reapae praeatare poMent, aed proptef
illaa alloruni ioteroeadonea faule Tel ilii niniia tribuere, durch wel-
che dem Schriftateller eine ao geauchte Auadruckaweiae aufge«
drungen wird , wie aie aicfa aonat achwerlich findet. Dacu kommt^
daaa daa aoglelch folgende omnia acire aich nicht wohl mit jenem
neacire vereinigen liaat. Hr. R. hat mit Recht aaciVe aufgenom-
men. Nicht beaaer ateht ea um die Erklärung der Worte: ae ht"
dere pretio eogebantur: llcitando Inter ae praeter acceasilatem
quaai per iudlbriuro frumenti pretlum augere^^da daa ludlbrlnm^
wie ea eben gesagt lat, jedenfalla auf Selten der Römer war und
der Zwang gewiaa daa Spiel entfernt hielt. Indeas dUrfte Hrn.
R.'a Verauch der Stelle au helfen noch weniger gelungen aein ; er
lieat tt&mlich nach aeiner Conjectur: ae eoUuderepreiio^ waa den
Sinn haben aoll: colludere pretio cognntnr eo« quod nonnnlll dolo
malo pro fromento knagnam annmam licentur, ad id inducti, ut
ceteriidempretiiminumerarecogaatnr, dem Wortainne nach aber nu»
faeiasen würde: die Britannier worden geswangen mit einander
geroeinachaftliche Sache au machen, aidh Im Geheimen au ver*
atSndlgen,um Andere an iibervortheilen , oder aich aelbat Vor«
t heile ao verachaffen, wobei man Immer noch aieht, waa pretio
bedeuten aolle. Durch beide Verauchc iat vendere wenigateda
noch nicht nnni^thlg geworden. Wie aber hier und im Folgenden
der Gedanke nur in GegeoBataen fortachreitei, ao aüsaen auch die
Worte: denec quod omnibuB in promptu erät^ pautU luercwm
ßeret in gegenaeitiger Beaiehung atehen; der Sinn acheint an leinx
die Betistigiingen worden ao weit getrieben, data, waa Jeder ohiM
Schaden nnd Verlnat mit Leichtigkeit hatte entrichten, lelaten
können, fnr Wenige vortheilhaft wurde. Of. hat die Schwierig-^-
kelt der Sr«lle, die Halm a. a. 0. S. 726 auf andere Welae aiifge^
faaat hat , icanm angedeutet Kura vorher lieat Hr. R. prosimaa
atitt proximU^ woau ein Grund gar nicht vorliegt, da proximia
hibernia achon heiaaen wiirde: obgleich daa Winterlager In der
Nihe. Daaa aber pro nach Halm und Beazenberger an leaen aei^
hat der Rratere a. a. O. nachgewieacn. ~- Cap. 90 wird quo ifiteira
mit Recht nach Roth, a. euch Haaie ao Reiaig'a Vorleanngen
Anm. 490^ erklärt, wihrend Schneider im Ck>borger Programm ve«
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S8 liatelnlMte LItteratar.
1847 den Sinn in der Stelle findet: er hielt die Feinde immer
in besorgter Spannung, um nicht durch plotsliche Erhebungen lu
plötzlichen Streifiiigen geswongen sn werden; wobei jedoch über*
sehen ist, dass nihil quietum paii etwas anderes Ist, als in Span«
nung halten, und Ton dem eingeschobenen immer bei Tac. sich
Iceine Spur findet. Am finde des Cap. liest Or. nach, der Conjec*
tnr Von Wex: ei tmtla ante Briianniae nava pttrB. Inlaeeeeiia
tranaiii ; eben so Hr. R., der nur Tor ul das leicht entbehrliche
kabilae susetst. Sollte etwas fehlen, so mochte Ref. Torschlagen:
ut nuäa — > novo par» pariter illaceetila iranaierii, Sequens — .
Die schwierigen Worte Cap. 22: crebrae ervptionea werden von
Or. mit Stillschweigen übergangen, anch Hr. R. geht rasch aber
die Schwi^igkeiten hinweg, s. Schneider a. a. O. S. 29. Bald
darauf hat Döderlein mit grosser WahracheInlichlKeit secre/tim, ui
eilentium geschrieben; Or. und selbst Hr. R. haben, et sil. beibe-
halten. — Cap. 24 erlilart Or. nave prima mit Walch nnd Roth^
ohne nachsaweisen , warum darauf, dass die Soldaten m\\ Schiff«
jetzt zum ersten Male übergesetzt werden (dass die Flotte . erst
im folgenden Jahre an den Operationen Theil genommen, sehen
wir aus Cap. 25), so grosse Bedeutung gelegt werde. Noch mehr
gilt dieses, wenn nach Hm. R. nave prima bedeuten soll: in na*
vium agpiine — primus ipse legatus fuit. Wenn nicht per e primo
SU lesen ist, so muss wenigstens, obgleich dieses Nissen als einen
SU poetischen Ausdruclc verwirft, der Sinn in den Worten liegen:
sobald die Schifffahrt wieder möglich war. — Die höchst schwie-
rige Stelle Cap. 25: fama — oppugnagee tiUro^ caateUa adorti
erklärt Or. so, dass er, unbekömmert um die gegen diese AnfAis*
snng geltend gemachten Grunde, oppugnasse von famam abhängig
macht und zu castella adorti bemerkt: cum castella quidem ad-
orti essent (berannt hatten), non tarnen cepissent^ aed mox in
fines regress! essent, ohne zu beachten, dass, wenn die Caledonier
sich In ihre Heimath zurikckgesogen hatten, das Folgende uner*
klarlich wäre. Alle Versuche, der Stelle aufzuhelfen (Hr. R. will
die Worte entfernen) , namentlich die von Döderlein und Schnei*
der Torgenoramene Versetzung vor regrediendumque^ so dass nach
des Letzteren Ansicht auch oppognasse ultro von admonebant ab*
hinge, dadurch aber etwas sich von selbst Verstehendes mit be-
sonderem Gewichte vorangestellt wurde, scheinen nicht alle Be*
denken beseitigt zu haben. Ref. vermisst einen Gedanken wie
oppoaita ultro castella adorti. •— Cap. 27 wird at Britanni — arte
duds rati von Or. für verdorben erklärt, Hr. R. schreibt ai Brit.
— arte ducis euperati^ ein Gedanke, dem die Schilderung des
Kampfes in Cap. 26 widerspricht. Schneider S. 12 ff. will zu rati
liur id ergänzen, was sich dann auf den ganzen vorhergehenden
Gedanken: prospera omnes sibi vindictent, adveraa nnl imputantur
beziehen müsste, aber auch, nur auf den ersten Gedanken bezogen,
nfcht bedeuten kann: prospera iis (Romanis) vindicanda, oder.
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Orelli a. Ritter: C. Com. TaciU opera etc. 39
wenn dieses in den Worten lige, den Caledoniern einen ihnen
fremden Gedanken unterschieben wände. Ref. glanbi noch immer,
das« durch elüdiae rali am einfachsten die Schwierigkeiten ent-
fernt werdend Auch Cap. 28 wird: mos ad aquom atque ut ilia
raptis 9e cum Ton Or. mit einem Kreuie bezeichnet. Hr. R.
schreibt nach seiner Conjectur:i>6 aquam alque utensHia separa-
tio cum etc., in der nicht nur atensilia, sondern noch mehr sepa-
rati auffallen moss. Dasa spa'ter ein Theil von Sueven, andere
von den Friesen gefangen werden^ iässt sich leicht auf andere
Welse erklären, auch rofisste Hr. R. annehmen, dasa die Entflo-
henen immer wegen des Wassers und der atensilia getrennt ge*
wesen seien. Endlich sieht man nicht, wie sie wegen dieser Tren-
nung mit den Bfitannlern in Kampf gekommen sein sollen. Dem
Gedanken nach wenigstens scheinen die Conjecturen von Bezaen-
bcrger u. Heinfsch näher zu liegen. — C'ap. 30 wird die Erklärung \on
famae als Dativ nicht durch neue Gründe ?on Or. unterstützt, die
Auffassung als GenitiT wird durch die Erörterung Nissen's empfoh-
len, nur hat man nicht an eine Personification der fama zu denken.
Verfehlt ist jedenfalls die Vermuthung Seyifert's im Progr. von
Kreuznach 1845, dasa sinua funi zu lesen sei. Um so wahr-
scheinlicher i9t Cap. 31 die auch von Ritter aufgenommene Con-
jectur desselben : ageret annus in frumentum. Die Worte Cp. 30 :
atque omne igfwium pro magnifico est werden von Hrn. R. durch
Klammem beseitigt, während sie Or. und Döderlein als durch sich
selbst klar mit Scillschweigen übergehen. Nissen scheint die
Stelle richtig aufgefasst au haben. — Cap. 32 hat auch Hr. R.
nicht mit Döderlein ciVci^m Ton spectufs/es getrennt, worauf schoir
die codd. hinfuhren. — Auch Cap. 34 hat derselbe die treffliche
Conjectur Beasenberger^s , auf die zum Theil schon Heinisch,
Olazer Progr. 1840. S. 9, gekommen war, keiner Beachtung werth
gehalten, obgleich, wenn man derselben folgt, novissimi haesere
et extremo metu ac torpore defirere aciem liest, fast alle Schwie-
rigkeiten der Stelle gehoben werden. Für die Schilderung der
Schlacht und die Aufhellung mehrerer Schwierigkeiten in dersel-
l>en ist von Or. wenig geschehen ; Hr. R. muss , wie fast immer
bei schwierigen Stellen, ein Glossem annehmen, indem er fugere
eomnarii einklammert, dann mit grosser Confidenz die iurmae
eqtdlum for römische Reiterei erklärt^ obgleich Schneider, Pro«
gramm von Coburg 1848, mit grosser Klarheit nachweist, dass es
nur die Caledonische gewesen sein könne, da die Römische
erst später in das Gefecht kommt. Noch bedenklicher ist, dass
Hr. R. die covinarii für die pedites, clientes aiirigarum hält, ohne
einen Beweis beizubringen, dass also von den Wagenkämpfern der
Galedooier in der ganzen Schilderung der Schlacht nicht die Rede
ist. Auch die Worte media campi covinarius equea etc. hat Hr.
R. nicht genug erörtert, Ton deren Auffassung die Erklärung des
Folgenden zum groasen Tbeile abhängt. Er hat et zwischen co-
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40 * Lateialsdie LitforaUir.
▼in. und eqnet enCferot, aber dadurch nicht bewiesen, daas die
BriUnniPr keine Reiter gehabt haben. Nicht nnwahrtobelnlich
Termuthet Scliiieider eque$gue. Weiterhin § chreibt Hr* R. : mu
nimeque equestris tarn pu^nae facies erat , wonach man gegen
die ganze Dargtellung annehmen musate, data vorher ein Reiler-
treffen beachrieben worden wäre, während nnr die Fnaatruppen
geliampft und die Reiter «ich unter aie gemiacht hatten. Schnei-
der, der dieaea erlcannte, lieat: iamque equeatrü ea nuttc pugnae
faeies erai^ waa wegen dea tarn — nunc schon achwerlich richtig
lat. Eben ao achwierig sind die Worte: receniem ierror^m ifUn-
lerani^ da ea nicbt mit Schneider auf den Schreciieo, wekheo
die römiachen Cohorien verbreitet lielten , besogen werden Icann^
weil, wenn hostiuni im folgenden Satze, wie es kaum anders aein
kann, auf die Caledonier geht, im vorhergehenden nothwendig ein
anderes Object da aein muaa. Eher erwartet man einen Gedanken
wie: repentmum ter rarem (Romanis) iittulerani. Die schwie-
rigen Worte aegra diu aul staniei verbessert Hr. R.: e gradm
aut stantes und besieht dieses auf die römischen Cohorten, die
Tac. vorher aia afcgreich den Hngel ersteigend geschildert hatte,
um dann die bedrängte Lage der Caledonier au achildern, die, von
den Feinden geworfen , auch von Ihren eigenen Wagenkämpfern
in Verwirrung gebracht werden. Auch dürften schon in palao-
graphisclier Besiehnng andere Conjecturen vorauaiehen aein. —
Cap. 37 aieht man nicht, warum Or. collecii vor primoß geatellt
bat, Hr. R. lieat nach seiner Conjectur: inde primoa sequwüum
incautos collecii et looorum gnari^ circumveniebant ; gnaru wo*
Cur Or. ignarot hat, gewiss mit Recht; aber inde ist wohl nnr ein
Flickwort, und nicht unpassend vermuthet Halm: identidem. —
Cap. 41 ist et vor constmnliam wolil eher weggefallen, ala von
einem Abschreiber sugesetst, aber von beiden Herauagebern ent«>
fernt. Die Lücke nach eorum lat von Riegler und Halm besaer
auasufnllen gesucht worden ala von früheren Kritikern , die Hr.
R. anführt — Cap. 43 entscheidet Or. nicht, ob die Worte: nihil
nobis eomperli etc. als unverdorben an betrachten seien; Hr. R.
hat quodve zugesetst. JedenfaUa iat etwas ausgefallen ,^ und die
kunatlichen Erklärungen der handachriftlichen Lesart, namentlich
die von Schneider S. 6, werden achwerlich Jemanden befriedigen.
Mit Recht weist dieser dagegen naeh,dass Cap. 44: nam aietdi
durarein hac bealiaeimi naecuU luee ac principem Traianum
mdere quod augun'o votisque apud no$tra$ auree omiitabaiur^
üafettinaiae mortis grande 8olatittm tulU etc. im eraten Satze
ein Gedanke wie der im cod. Ursin., den Or. hier nicht einmal
erwähnt, zugeaetzte, entweder gedacht oder beigefügt werden
miisae. Wenn er aber zu aolatium tulii erganaen will noMi, ao
steht dem achon entgegen, daaa ominabatur und ttilit gleiches
Subject haben moss » und daaa Im Folgenden: tu vero felix . — op-
portunitate mortia gerade durch nnaere Stelle begründet iat, die
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Orelti Q. Ritter: CL Com. Tadti opera etc. 41
ftls« bei eichhen mots , dan fiir Agricola gelbat e!n Trost bei aei«
Ben frühen Tode itattgefunden habe. Hr. R. hat quod in quori-
dmn verwat)delt^ woza, wenn der Hauptgedanke erginst wird,
BicbU no^higt. — Cap. 45 ist Or. nnd R. mit Unrecht Ton der
hnodachriillichen Lesart: complaraius abgegangen, die wenigstena
DOS nichla schlechter ist ala die Randlesart dea A. compoßiius.
— Auch Cap. 46 ist schwer an glauben, dass admiratione ie jMh-
iwß quam temporaIilu$ laudibua den codd. nüher stehe als po^
Hub ei irnmortaliiniSy wofür Hr. VU te immorttdihuB setst, ob«-
glefch der Nachdruck schon nach der WortsteUung wA admiratione
liegt. Eben so wenig ist wohl ein schlagender Grund Torhandeq^
dtceremms mit decorabimus nach Hrn. R. so Tertauschen, da
jenea Ton dem handschriftlichen deeoratnys nicht welter ala dieses
entfernt Ist nnd In Rucksicht auf den Gedanken den Vorsug Ter*
dient. Auch im Folgenden, wo Hr. R. faeiemque ae ßguram
Ueat, ¥rährend Im M. fumamqueae figuram ateht, wird man ihm
eehwerlidi bclalimmeu können. Die Steile Ann. 14, 8 musa gans
anders, ala es Hr. R. annimmt, verbessert werden ; dann ist faciem
weniger angemessen (s. Cic. Off. 1, 5, 14 : formum et tanqttam
iKlem faonestl Tides), nnd farmam^ was bla jetst für richtig er-
kannt wurde, steht der handschr. Lesart famam gewiss näher ala
daa ?on Hrn. R. aufgenommene /actem.
DasB In dem Dialogus de oraloribus der Codei des Periso-
ttins die sicherste Quelle des Textes sel^ ist von beiden Heraus^
f ehern anerkannt worden, und namentlich hat Or. sich in dieser
SehrlA strenger an denselben gehalten, ala ii^den beiden vorher«*
gehenden B^ern an die besseren Handschriften, wihrend Hr.
R. aoch hier mancher Conjectur etwas voreilig eine Stelle im
Texte gegeben hat. Der Neapol. bitte vielleicht mehr Rücksicht
verdient, als ihm zu Thell geworden ist. So ist Cap. 1 wenigstens
■welfelliaf t , ob nicht ctitn besser fehle, s. diese Jahrbb. Bd. 33.
8. 47. Dass Or. bald darauf vel ea»dem als verdorben beseichnet^
nicht sie, wie Hr. R., geradesn entfernt, wird man nur billigen
können. Eben so , dass er Cap. 3 ipsum quem beibehalten, nicht
wie Hr. R. ipeumque quem mit Haupt geschrieben hat, s. diese
Jahrbb. Bd. 33, 49. Liv. 2, 46 euntem — versautem. Nagels-
bscli Anmerkung snr llias p. 280 ff. Bald darauf ist nicht sicher,
ob legea su schreiben und tu ohne Weiteres su entfernen sei. — >
Cap. 5 liest Or. eognitionibun escuset , scheint aber gegen $e
nichts als den unangenehmen Klang geltend sn machen. Hr. R.
hnt mit Recht se sufgenommen. Ueber die Worte apud voe ar-
guam gehen Beide stillschweigend weg, Hr. R. bemerkt nur, dass
voe Conjedur sei ststt eos. Ref vermuthete apud te coarguam,
Dsss esHrn. R. bald darauf gelungen sei /eros statt /ern^ als noth^
wendig darstistellen , möchten wir sehr besweifeln, wenigstens
Ist semper eben so wenig iibeHlussig als perpeiua vor potentia.
— Cap. 6 achrelben Beide quod gaudium; in dem M, welches die
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42 Lateinische Litteratnr.
codd. haben, lie^t vielleichi eine Verbindunppariikel. Bald dar-
auf lesen Beide: veteres ei senes^ wo aber die Conjeciur Haupl'a
Observalt criU. p, 21 : veieres ei aenaioree Beachtung verdiente.
— Cap. 7 bezeichnet Or. ium habere^ quod^ si non in alio orüur
als verdorben, hatte aber dann auch nicht abire schreiben aoHen.
Hr. R. liest nach aeioer Conjectnr: quod si non in aliquo orilur^
waa wir für su unbestimmt und farblos halten, s. diese Jahrbb. 3S,
64. Sillig vermuthet nicht unpassend: tu numine aliquo. Fnr
verdorben erklärt Or. auch das folgende: qui non iUueiree et in
urbe non eolum; Hr. R. hat seine Conjectnr in den Text gesetet:
qui illustres et in cetero orbe terrarum et in urbe. Daas ein Za-
aata. nicht nothig sei , sondern das dem et in urbe entsprechende
Glied in den Worten: advenae quoque liege, hat Ref. achon fro-
her) s. diese Jahrbb. 33. S.51, nachgewiesen. — Cap. 8 ist f&r die
Erklärung der Worte: nee hoc Ulis alterius termilliee eestertium.
praeeiai wenig geschehen ^ Hr. R. hat eine Lacke beseichoet^
was nicht einmal nöthig ist, wenn man der Erklärung Nissen*«
Zeitschr. ßr Altertliumsw. 1841. S. 863 folgt, -r- Cap. 9 hat Or.
das richtige uliliiates so vertheidigt, dass es Hrn. R. möglich
wird, seine Conjec tu r:if/t/ito/tf eos alunt in Schuti su nehmen.
— Cap. 10 schreibt Hr. R.: cui soli inserviuni et quod umsm esse
prelium laboria suifaieniur ^ aeque poetae quam oratoree sequi*
tut , während P. und andere codd. serviunt und inaequitur haben
und Hr. R. nur auf känstliche Weise diese Umstellung von in er-«
klären kann. Mit Recht dagegen hat er, wie Hess, adeptns anf-
genommen , Or. die Conjectur von Acidalius adepturue. Im Fol-
geoden beseichnet Or. die Worte : mediiaiua videris aut elegieem
als verdorben und vermuthet ut statt atU^ was er nur durch die
untergeschobene Bedeutung: quasi dcdita opera vertheidigen
kann; Hr. R. wie Nissen a. a. 0. nimmt die handschriftl. Lesart in
Sjchuts, ohne die Schwierigkeit, welche durch die Trennung dca
iBui^ammengebörenden: roeditatua — elegisse entsteht, genügend
su beseitigen; richtiger, schlägt Halm eiiam (oder adeo?) vor.
Die Worte: hinc ingentis ex hia adeeneua bezeichnet Or. ab ver*
dorben ; Hr. R. hat unbedenklich ingenies clamores in den Text
aufgenommen, obgleich die Ergänaung von consequi hart, der Ana-
fall des Wortes nicht motivirt ist. Ref. vermuthet noch immer,
dass eine Verbalform: existere die Lücke veranlasst habe. Hier*
auf erklärt Hr. R.: t^ quibus espreseia ai quando neeeaae aü —
offendere^ wie nach den codd. Hess, Döderl., Or. n. A. gesehrie-
ben haben, für unlateinisch und liest nach Lipsius: expreaaü ai
quando , ohne über die auffallende Wortstellung etwnt su bemer-
ken. Die schwierigen Worte Cap. 11: cum quidem in Neronem
improbam — Vaiiuii poientiam fregi haben in beiden Anagaben
einen Excurs veranlasst. Or. sucht au zeigen, dass das beapro«
chene Schauspiel nicht Domitlus Nero geheissen haben könne, Hr«
R. sucht nicht allein dieses wahrscheinlich su machen, anndern
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Orelli 0. Ritter: C. Corn. Taciti opera etc. 43
anch naGhinweisen, wie Vatinhia sei ^eatiirst worden, ohne jedoch
hierin Ikber Vermiitliiin^ea hinansziikonimen, da wir von dem gan-
sen Stucl(e nichts wiaaen. — €ap. 12 liat Hr. R. mit Recht non
in sirepitu aiifgenoninien, dasselbe liäüe mit si videatur gesche-
hen können, a. Cap. 18 ai me interroges. — Cap. 13 ist Hr. R.
tof die Conjectur Walther's: omni adulaiione tiirückgekommen,
nur sieht rosn nicht ein, waa adiilatio omnis generis bedeuten
solle. Im Folgenden bezeichnet Or. die Worte: quandogue enim
fatalis als verdorben , Hr. R. hat enim aiisgestossen, dadurch aber
der Stelle noch nicht aufgeholfen. Beide Herren schreiben Cap.
15 statt aniiguis eo credo nach Lipsius» aigue ideo credo^ Was
sich von jenem zn weit entfernt. Ref. vermuthete: antigms si-
miiem; noch einfacher. glaubt Halm, prae sei vor aniiguis ausge-
fallen. Bald darauf haben Beide concen/ti, wie auch Ref., s. a.a.O.
S. 59, schon früher vermuthete. — Cap. 17 verandern Beide: et
qtiidem Caesarem in idem Caesarem ; vielleicht ist aber is grii-
dem Caesarem zu lesen. Im Folgenden muss, wie Halm gezeigt
hat, duraüii^ ne dividatis interpungirt werden. — Die sehr schwie-
rige Steile Cap{ 19: guem usgue ad Cassium etc. hat von keinem
der beiden Herausgeber eine Verbesserang erhalten. Or. fol^t
der Pnteol.; Hr. R. behalt nach Brotier: guem reum faciurU bei
und erklärt diese Worte für eine Ironie, die hier bei der einfachen
Zeitbestimmung nicht an ihrem Orte sein würde.* Auch zeigt er
nichts wie Severum in den codd: ausgefallen sei, und ubtrrhaupt
d&rfte dieser Zusstz, wenn man einmal den codd. folgt, wenig-
stens zweifelhaft erscheinen. Im Folgenden ist die Verindenmg
▼OD inserere In insererei nicht durchaus nothwendig, da fluch
dieses wegen des folgenden erant enim haee nova et incognita von
videretur abhangen kann. Die Stelle Cap. 19: necunum de po-
pulo hat Or. als noch nicht hergestellt bezeichnet, Hr. R. schreibt
nach seiner Vermutliung : nee unum de populo , non Canutii aut
Aorii deformitatem memorabo^ guigue atii — prohant; gesteht
jedoch selbst, dass er dieselbe nicht für sicher halte, wss Nie-
mand bezweifeln wird , da sie sich mehr als manche andere von
den codd. entfernt. Bald darauf bemerkt Or. iiber die Worte :
guoius enim guisgue Caivi in /Intistium — l^gif nichts, wahrend
sie Hrn. R. so snstössig sind , dass er mit einigen früheren Kriti-
kern vor 9« eine Lficke annimmt und interrogaiionem ansgefallen
denkt. Wahrscheinlich stände dann interrogationem oder inter-
rogationes nach in Drusum, und der Umstand, dass sogleich zwei
solche interrogstiones angenommen werden mnssen, ist wenigstens
nicht geeignet die Vermuthung za empfehlen. Eine ihnliche
Gonstruction hat Cic. Or. 70, 233 : sume de Gracchi apud Censores
illod etc. Dass bald darauf quid 1 ex Caelianis za schreiben sei,
hat Halm bemerkt; schon Schulz liest ahnlich: quidl ex Caelianis
orationibosi * Bald darauf scheint Or. nicht mit Recht sordes aU"
tem iliae verborum ffur eine willkürliche Interpolation zn halten,
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44 Lateinisclie Littentor.
da dieselbe in der Lesart des P. weni^tens ihren Gmnd bail —^
Cap. 23 schreiben Beide: non infirmiiate^ sed ieiunio: da aber
P. infirmitateque bietet, so ist vielleicht infirmiiaie qutdem sa
schreiben. — Cap. 24 ist von Hrn. R. cur tantum — recesteri^
mu8 hergestellt, was an sich richtig ist, aber durch Csp. 32 in
tantum etc. zweifelhaft wird. — Cap. 25 liest Hr. R. : st tum am*
nibusfatetur^ wahrend P. eominua hat^ was Or. nur als falsch
bezeichnet. Statt cominus vennuthete Ref. st in commune. —
Cap. 26 schreibt Or. nach Rhen. : sed tarnen frequens guibusdam
ejTc/ama/to, bezeichnet jedoch diese Worte zugleich alt verdor-»-
ben; Hr. R. hat seine Conjectur i/r^^ie/i« sicut hittrioni clamor
et esciamatio aufgenooimen, so zweifelhaft dieselbe auch ist, theil«
weil histriones sogleich folgt, theils weil es sehr wahrscheinlich
if&t, dass In hie clam ein Substantiv liegt, das aber dadurch, daaa
der Abschreiber auf exciamatio abirrte, verdorben^ Ist Bin ihn-
licher Fehler findet sich Cap. 27, wo Ref. schon früher, s.a. a.
O. S. 66, minue iratua^ was jetzt auch Or. und Döderlein liest,
vermuthete, während Hr. R. das unwahrscheinliche non iraius
beibehalten hat. Wenn derselbe bemerkt, dsss minus iratue
wegen p/ane mt^tor nicht passe, so sollte man glauben, dasi der
Comparativ einen ähnlichen Ausdruck im Folgenden fordere. Dass
aber durch memorabae besser als durch dixitli die Lilcke ausge*
füllt und die Härte der Stelle beseitigt werde, lässt sich schwer-
lich einräumen. — Cap. 29 Ist von Hrn. R. mit Recht inveuiee
hergestellt , statt des von Or. beibehaltenen invenerie^ der, ob«>
gleich er sehr oft nee In ne verwandelt, doch Cap. 29 und 40 nee
— quidem unverändert lässt. Eben so ist nicht abzusehen, wa«-
rnm Or. 31 t;isa, dann civilis^ wenn auch jenes in Klammern, bei»
behalten hat. — Cap. 31 schreibt Hr. R. nsch der Randbemer-
kung im V.iStoicorum civitatem\ in dieser seien keine Redner
gesucht worden. Aber gerade dieser Grund scheint das Unpas-
sende dieser Lesart zu zeigen , da Jiur gesagt werden kann , daas
es sich hier nicht um das Ideal des Redners hsndcle. Eben so
wenig wird man Hrn. R. unbedingt Recht geben, wenn er bald
darauf: grammaticae^ musicae et geometriae orte liest; denn
wenn an einer Stelle der Schrift die lateinische Form des Genitiva
sich findet, so folgt daraus noch nicht, dass an einer anderen nicht
die damals gebräuchliche griechische Form in einem anderen Ca-
sus habe gebraucht werden können, s. Walcher zu d. St. — Cap. 32
wird von Or. t^is quoque quotidiani eermonii IBr falsch erklärt»
und das von ihm vermuthete virve durfte schwerKch die Scfaide*
rlgkeit beseitigen. Hr. R. nimmt, wie Hess, die handschriftliehe
Lesart In Schutz, ohne die von Döderlein erhobenen Bedenken su
entfernen. Ref. vermathet, dass in viequoque ein su aetionibiis
geaetztes Substantiv liege, quo aua dem folgenden Worte hierher
gekommen sei. Wahrscheinlicher ist neqUe enkn taniUm arte^
wo im P. dum steht und Doderl. und Oretll das fem Uegeade
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Orelli Q. lÜtteri C Corn. Taeiti opera. ' 45
dumtaxai enprehleii. -— Cip. S4 hllt es Hr. R. Vir nnmnrtSnllch
lEewiss, diM mit Bckker: üa ut alter cationes quoque eseiperei
ei iurgäe interesset , utque sie diserim « pttgnare in proeiio di*
seerei; atleio wena et im Vorhergeheoden heiast: hiinc tectarl,
bunc prosequi — Interesse — atfsiicscebat, wo eben so gut hätte
lieben können: sectabatiir etc., wenn ferner pugatre in proeiio
wesentlich nichts anderes sagt als excipere — Interesse nnd doch
▼on disceret abhinglg gemacht wird , so sieht man in der That
keinen Gmnd, warum dieses nicht bei den eigentlichen Aus*
drucken, sondern nor bei dem bildlichen soll geschehen können.
Um so mehr war das discere an seinem Platte^ als das altercatio-»
ncs excipere und iurgiis Interesse nicht von Natur Jedcrmanna
Sache ist, sondern erst gelernt sein will. — Gap. 37 steht im P.:
uam quo saepius Mietet it iamquam in aeie^ quoque maior ad*
versariui et acrior qui pugnae sibi ipse deeumpaerit^ tanto nltior
ei eseelsior ei illie nobilitatis (mit u über t) — agil; Cr. schreibt
dsfur: quoque maior advereariui et aerioree pugnae sibi ipea de^
BumpserÜ — nobiUtaia — agii\ Hr. R. nach seiner Conjectur:
quoquo mmoree advetearios acfioreaque pugnae (eben so BöttK
eher, der nur oi statt quo hat) sibi ipea — nobiHtata — agii. In
beiden Versodien werden ao Tiele Verinderungen der handscbr.
Lesart Torgenommen, dass sie nicht als wahrscheinlich können
betrachtet werden. Sowohl ipee als nobUitaius , ferner adversa-
rioa desumpoerk weist daraufhin, data Tac too der Beredtsam«
keit zn den Rednern bbergegangen nnd fielleicht su schreiben
ist: quoque maior adver sarius et acrior^ quem in pugna sibi ipse
deeumpeerii tanto aliior — nobiiitaius — agit . Die bald dar-^
anf folgende Lücke hat Hr. R. entdeckt, aber schwerlich glöck-
lieh ansgerällt , wenn er lesen will: ui alias pericliiari^ alias pe*
riculis iaciari^ sibi ut; da periciittri neben perlcnlls lactarl. In so
fein CS verschiedenen Subjecten beigelegt wird, wohl schwerlich
TonTac. möchte geschrieben sein. Die Worte: teslibus silen-*
iiumpaironus Gap. 39 suchen Beide lu Tcrbcssern; Or. vermn-
thet praetor, Hr. R. hat impatiens in den Text gesetit; beide
\eratiche tntfernen sich su weit von den codd. Da Im P. siien»
tiumpfonus steht, so vermuthete Ref.: importunus indieiiy Indem
Hr. R. mk Recht bemerkt, dass auch dieser Sats sich auf Index
beliehen müsse. — Gap. 40 wird von Or. populi quoque ei histriO"
nes atsribus uierentur mit einem Kreuze bezeichnet, Hr. R. bat
quoque ei eeierorum pronis (wie Död.) uierentur in den Text
genommen, was eben so weit von dem cod. sich entfernt, als es
onglaublich ist, dass Tac. mit diesem vabesthmnten Ausdrucke die
Bitter solle bezeichnet haben. Vielleicht ist popuH q. ei plebis
pronis a. u. zn lesen. Hierauf schlagt Or. vor: in Servitute con-
tumax^ will aber dieses auf die Plebs, nicht, wie es der Ziisam-
nenhaog verlangt, auf eloqneatla beziehen. Hr. R. findet in der
handsdir. Lesart den Sind: neque aervire imperantiboa potest.
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46 LatcinUche Lkteratnr.
was sehwerllch hief ^ wo von der Plebs zur Zeit des Frebtiatea
die Rede wi^ gectsgt sein kano. Auch im Folgenden wird mau
immer an dem severisaima diadpUna et aeveriasimae legea An-^
aloas nehmen und glauben, das eine sei durch das andere, wie so
oft^ verdorben. — Cap. 41^ wo Or. nicht unpassend sie id quoqye
vermuihet, nimmt Hr. R. sie quoque in Schutz, findet aber iii
den Worten den Sinn, der mehr In der Conjectur Bötticher^s :
nunc guoque liegt. Zu rasch ist im Folgenden von Hrn. R. quo-
modo nach Entfernung von inde geachrieben. Mit Recht vermu«
thet Halm, dass quomodo enim zu lesen sei, eben so bald darauf
iUaa statt iaiaa, — Cap. 42 hat P. Meaaala cü antiquarm ^ aber
Beide entfernen das c«, obgleich es wahrscheinlich ist, dass mi-
tem oder ein Attribut zu Messala, etwa nteu«, darin liege.
Wir fügen nur noch wenige Worte über die Commenftare
huizu. Or.*s Verfahren ist hinreichend bekannt und anerkannt,
obgleich er nicht ohne Bitterkeit dieses in Rücksicht auf Deutsch-
land, s. S. VI, zu liugnen scheint. Er hat theils aus dem reichen
IMateriale, welches von Anderen geiismmelt Ist, mit zweckmässi-
ger Auswahl das zusammengestellt, was für das Verstindoisa am
iiothwendigsten war, theils selbst manche treffliche Bemerkung
binzugef>, z. B. 2, 39 über die Quellen PIuUrch*s; 2, 71 ober
die Gansuln des Jahres 823; 3, 31 über nomen atque imagiiies;
4, 70 als Singolarium; 4,81 statis diebus; 4, 86 über Domitlan
u. a. Obgleich der Coromentar im Ganzen den Charakter eraea
commentarius perpetuus hat, so wird man doch nicht selten auch
bei schwierigeren Stellen eine Bemerkung vermissen oder eine
nicht ausreichende oder schwankende finden. Am wenigsten
dürften die grammatischen Erklärungen genügen, die oft bekannte
Dinge berühren, z. B. I, 79 praelongos; suis ducibus; oder nicht
genügen, z. B. 4, 52 dicitur mit dem acc. c. Inf., s. Haaae zu Rei-
sig; 4, 75 velit — mallet; oder die Schwierigkeiten nicht entfer-
nen, z. B. Germ. 7 audirl; ib. 28 conditoris sui u. a. Weit ans-
fuhrlicher und genauer werden die historischen und antiquarischen
Verhiltnisae erörtert nnd die Stellen aus den alten Scbriftstellf m
meist mitgetheilt, die zur Aufklarung der besprochenen Gegen-
stände und Thatsachen beitragen. Hr. R. hat mehr Einzelnes
behandelt, am auaführlichsten die kritisch verdächtigen Stellen,
an denen er Aenderungen vorgenommen hat, oft auch historische
Verhiltnisse geosuer erklärt; seltener den Sprachgebrauch de«
Tac. oder sdiwierige Stellen wettlauftiger besprochen; im Ganzen
mit Takt und Umsicht, zuweilen jedoch auch zu künstlich und ge-
sucht, z. B. 1, 51, wo er noch immer dodecus in Schutz nimmt;
1, 68, wo fwacere arma bedeuten soll: sich auf Waffen verstdien;
5, 16, ^ofugae i/Z/tmus. erklart wird: la qui modum omnem in fn-
giendo excedit; 3, 4, wo er zu erweisen sucht, dass cunelaiior
nicht lateinisch sei,a. Aischefski z. Liv. IIb. trices. p. XCIV; 2,40,
wo er iangoet, daas non admitiere. quo minm gotkg^ werden
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Orelli Q. Rittar: C. Com. Tacitf opera etc. 47
dürfe, da doch der Sinn der betreffenden Stelle sein kann: der
Feind werde nicht einen solchen Fehler begehen , dast er nicht
gerüstet — die Zerstreuten angreifen sollte » s, CiG.Her.4,12, 17.
Hasse su Reisig p. 572 u. a. Wir vergleichen nur einige Bemer-
kungen beider Herausgeber in der Einleitung su den Historien.
Hier 1, 1 hiUt es Hr. R. für nöthig, die Ausdruckswebe: initium
mihi operis Servius Gaiba — Finius eonsules eruni au erklären,
die wohl jedem Leser der Ausgabe des Hrn. R. bekannt sein ronss.
Bald darauf erklärt Or. res populi Somani für veteris p. R., wah-
rend Andere richtiger den Gegenssts des Volkes und der Kaiser
angedeutet finden. M ich t ganz klar ist es, wie Hr. R. in diesen
Worten eine gensuere Zeitbestimmung für pari eloquentia ac /i-
beriate finden will. Diese Worte scheinen mehr in einem Ver-
baltniss der Folge mit dum *- roemorabantur zu stehen und diese
den Grund su enthsiten, s. Hand Turs. II. p. 310. Das Wort po^
terUia hsben Beide suf gleiche Weise, Hr. R. wohl zu wortreich,
erklärt, da eine Verweisung auf Walther oder Rupert! genügt
hätte. Die Worte: veritaa pluribuB tnodis infracla sucht Hr. R.
SU künstlich zu erliutern : verburo infracta apte respondet plurl-
bus modis : modi enim proprie sunt varietatei^ vocum (Melodien)
etc., da schwerlich Tac. an diese Bedeutung gedacht, sondern im
Folgenden die verschiedenen modos sngegeben hat. Ueber m-
Bcitia reipftblieae hat keiner der Herausgeber etwas bemerkt , s.
Reisig Vorlesungen p. 117 und Haase zu d. St. Am Ende des
Cap. erklärt Hr. R. aecuriorem materiam dahin, dass er hier we-
niger Ton der Wahrheit sich habe entfernen können, ohne nach-
SU weisen, wie diese Bedeutung In dem Worte liegen könne, und
wie ea sich dann mit dec. incorrupta fides verhalte, die Tac. auch
für die frühere Zeit verspricht. Die richtige Erklärung scheint
in den folgenden Worten: ubi sentire quae velis etc. gegeben su
sein. Das ungewöhnliche opimum casibua in Cap. 2 wird von Or.
nicht genügend erläutert, von Hrn. R. mit Stillschweigen öber-
gsngen. Die Worte: perdomila Britannia et Btatim miaaa er-
klärt Hr. Rr.: Britanniam h. 1. intelligit non modo eam quae pro«
prie dicitur, sed etiam Caledoniam, und bemerkt dann, dass nur
auf Caledonien das missa d. h. mox omissa neque posthac imperio
reddita est su besiehen sei , was sum wenigsten nicht klar und be-
stimm! ansgedriickt wäre. Anders erklärt Or. : man habe nach
den Siegen Agricola's keine Kriege mehr mit den Britanniern ge-
fuhrt, sie nicht gans überwunden, und allerdings kann dieses in
mlssa liegen: man verabsäumte Britannien, achtete es nicht weiter.
Die Verbindung: haustae et obrutae urbea — et urba findet Hr.
B. auffallend und onsulässig; schon durch die Schreibung et Urba^
8. Döderl., durfte das Auffallende gemildert und die Gradation
sichtbarer werden. Die achwierigen Worte agerent verterent
euneta hat Hr. R. fast übergangen, Or. erklärt: quaestus causa
odio in locupletes ac potentes Impuls! et propterea bis terrorem
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'46 Lateinifche IdUentor.
iniiclentes prfmmii eog agebani^ de tranqufllo ttata denov^baiit
' — deinde eosdem yertebant i. e. eTertebant, pervertebaot; allein
die Besiehong auf die locapletea iat nirgends angedeutet, euneta
aeheint einen weiteren Umfang der Thatigireit der Bmporkömn-
linge anzuseigen and in agebant Tertebant nur die Folge oder
Umachreibung der interior poteataa lu liegen: aie verrichteten
Allea, achlossen alle Anderen Ton den höchsten Staatageachiften
aaa und kehrten ao Alles, alle Verhiltnisae'nm. Wie die folgen-
den Worte: odio et terrore mit den vorhergehenden in Verbindung
ätehen , ob sie nor die Verhältnfase beseichnen) unter denen Bei«
des^daaagere und rertere, atattfindet, oder den Grund beider
Thitigkeiten enthalten , oder ob aie nach Doderlein^a Ansiebt in
chiastischer Verbindung mit den Verben stehen , ist von keinem
der Hera^isgeber genikgend erörtert; Hr. R. uberaetst nur: unter
Haas und Schrecken. Cap. 3 nimmt Or. die Worte: supremae
clararum virorum neeessüates; ipsa neceaaiiaa fortiier iolerata
In Schute ond sucht mit wenigen Worten die Schwierigkelten der
Stelle zu beseitigen, während Hr. R. mit Recht behauptet, daan
das, was Or. u. R. in ipsa necessitaa suchen, schon in supremae
uecessitates liege, wie dieses auch Ann. 15, 61, einer Stelle, die
Or. für sich anföhrt,der Fall iat. Dass ea jedoch so kfihn aein
wtirde, die Worte ipsa — tolerata geradezu zn entfernen, wurde
achon oben bemerkt. Am Ende des C^pitela nimmt Hr« R. Tae.
mit Recht In Schutz gegen die Vorwürfe von Lfpaiua, Indem er
zeigt , dass die in den Worten: non esse curae deia aecurltatem
etc. angedeutete Strafe durch die Gotter nur in Folge der
Schlechtigkeit der Romer eintrete. Or. hebt dieaes nicht hervor.
Gap. 4 erklärt Or. ca^tt^/or/ntVt.'ainguli qnidem casus, ut viclc»-
riae, cladea, mortes, successiones principum, plemmque fortulll
aunt, ncque ulla eornm certa causa afferri potest: at vero totan
rerum progressus atqoe universus viciasitudinum imperii tenor nd
certam rationem causasque revocari poteet , was kaum in den Wor *
ten liegen kann, da ratio cauaaeque nur die Griinde und Motive
bezeichnet, welche erkannt werden können, während die Erfolge,
mögen sie ungHicklich (casus) oder gl&cklich (eventoa) aeio, nicht
von der Macht und Berechnung des Menschen abhängen; dasa
dieses fortuitnm sei, bemerkt mit Recht Hr. R., obgleich er aonal
den Gedanken nicht klar ausspricht. Daaa keiner der Herauageber
mit der Vertbeidigung oder Widerlegung dea verdorbenen betina
naurpata sich befaast hat, wird man nur billigen können. Unter /Mva
populi integra versteht Hr. R. die trlbuanach seiner sohon frMer
entwickelten Ansicht, a. dieae Jahrbb. 52. S. 49. DöderTeln, was
wohl auf dasselbe hinaua kommt, denkt au Integra „opibua oder
fortunia^^ im Gegensatz zu qui adesis fortnnla, waa z« eng gefaaat
acheint, da auch die plebs sordida dem populua fai jenem Sinne
entgegensteht. Dfeae Anaicht acheint dem Zusammenhange und
den Abatofungen, die Tac. aonat unteracheidet, angemeaaener als
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Orelli n. RUlwr^ & .C<m.rT«ci^ opera etc. ^
a^hoii diitfth die.WiirtotfttluQgeqiift^hlßnm wef)4^4cbpjk:Eh^
wist^lt «si.ilioi M^r^m^iMHni^l^W^^\l^<v^.,yo^,^gi^f^f: mbm
iftehl aiif il4^pr««i.!hkttinfebtgßiip^^9Wf)4rü<^^M( iB^Wflo ji^^r
üi^MriidijiilanHBnjRL'ft AMW^I,MI||gen^jfÄffn,W^lf«A,V*I.GRHlw
oneepkihBU vttxl0Ratv,c||iö€| I^^UliMniimJililmi lbimfl,!^iKi9^8«i9
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AaM.Mgft^jdaN dtwlruere frUillkh ««^nnclifc ,iiii4 jpah i.Gf btu4?«
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WsTVi^hfll.TOraeAU^n, w«t^9li rt^ i?^nücb,4?iO.Hf^il|iiii(f9eindj;}
AD8«höli veitloru ttid4 darauf >lMeii.)di^ Wlf^t^Mfl« ,4ia JVi^ü^aI»
,-- taii9ifa».4napcQli|«a:Hili. R., G^tegenM^ g^gebm^r^eim Artr
«ohtiob^v-iHftitand tenqfiaa^ 4lir^9l«BWi w^^ W>M Cum? jqpgc,
s^riMheii^ lift, allfriaidi.aebw^flH^liM^iiall^rcbrAbr^n J«««!»: jiTM
er.:attcb 8dbH!inerbaliiii^iM4Q»2«B iiiRil|9l(f^cb^,a9tt«n^«i||ll Am-
Dtlmieb^usteb^^ü. ieapi.S itn^Hüi» fe K^Rfff« m)MM«4»n(Bis. «u«!
liieM laifeqilbnir aliaaipilHtafavjaa^^ V|.,%.i.jt» ,P#if|r.^^^^^
§. £4a. >!;A«ankhrlfehf JiafijieU firj^ni).f&bffriifie,,/^%(i|^^^
Irix);ni|d]Aicllt 4lta ifeilK:U^dfii«n.N44?b^ic)nep IM^^ff.^
Mitdnem, was ;^eiiauft:lMD:K6t71lQf,^%«M9ei^4ft,.-:: ,0f^
wir uBaefeeAeokerkml^ciiab» die wrl^e\m,ßpnp^f|^,i$B^^:^n^^i^
«BMuMbtakif die BaUiflün« necb M^il«t^^.9lfi ^fkiiaf^en iat^i ,,H(V
A;yt4iaiftJii :aeiiim/B«li»i»fk|]BgQ«:fa^t'{ii fillflp Sfshrifllm gi^i^
««büekied ; OrJ h«t iBbiibeli»«» gfinnaer pnd «Hsf^hrMcbeir . <»riftut9l!l.
1. B. den Theii des 5. Buches, der von den Juden handelt ^ w^,«r
aber,j|,^y:^i fir^fffteAflRuperti Unrecht thuft, weifp .f|pj^)^tiip-
tat, diese Stelle sei bisher von den Interpreten des Tac. vernach-
liasigt worden, und die Germania, in welcher er auf die neuesten
historischen nnd ethnographischen Schriften, so wie auf die Unter-
^^biing^ R^er ,d^ . Vcffst^ftWig ^^T. PfiSf?P^en ^A ^fT M^^^Ü^
Zeit melfl- als Hr^ B^. puckai<QlH>g/eiH>mQ]f>n , 1^^ Ip^l^^g a.V^ "«»
Agricola ist der Commentar von Nissen O'r. nicht' siigangl ich ge-
wesen Uodilvonvllriir R^: iM«)it't>eai4it^{.wiirfleibrM(C'JQR9 JWangel
ftmimti beide. GommenUre^H «in^/^der igfivmx^j /A^)ae, wmlinh
aaf die Goiapoftitioo uad dio oigeoUiiQffJjob^. Pi|irsif)lhi|ig d^% Tm.
ftaflbeüBl aAlteA'MfiDeHEjiam: nupshei,.' U? .9^1.1^^ ^^Hf^ifft^r-
iV. Jakrb* f. PkiL «. Päd. ad. MrU. üMl. Bd. LYUf.ir/ir. 1. 4 '
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so * L&telni8(Bk6i.ttleritiflr;' i' • .^^
Bchaft des Tac. io d^r bIstoHiNsHm Knnkt. geredet und je Kobcr
gle mii Recht gesttelll #iird^ uni sdinelHr lAiras es die Aiiff Abe de«
g«wi§«ealUifC6fi Aoalegetg sein^ über dena Bttiiclnee dieäe hohe*
ten GeiidiUpankle' nieht ana dem Aage sii i^liereo*; 'Gerade die
Historien, BO weK^e iilia' erhaltin' aiad , Metei» in tdioeer Besie-
faoif g reichen Btöff^ dar^ ittdeid bier''rae.v nicNt i^iiolhi^, eimeine^
abgeriaaene Erel;iH8fir^';eihMiehicJbetiV -groaals ' Oenilde Tdaifscher
und fri^dider Ai^Iegenbeitenf entwitifk und -iLmatvoU si eisen
toeh&nen OaAteft verbindet/ Jii Räekaicbt aufden-^uadruck weial
Or. «uweHeo'aüf daa Bf aillii^fi^fge deaaeiben, auf die Naahahmaiig
tfea Vfrgil Mir, Mer tiefor g<e^^de Bemerkangen .wie ztidv S:
ttoHaatem oUiVlael per ^a<aitiiihdina Higtoriamm' caram: Ubentin«
etlarii Tacittffif rbetüHeia l^oHbaa titl^ quam In anilalibaa pronT-
ettore iaAi 'Malte cö^püaitla; arfehen aehr verehzelltund werdeo
uteiit w^terv^rfblj^: Kben ao iteht ea inf dem CoBBnentare dea
Hrn. R.v der s. B. la 4, 42'bemerkt: in aeriptia • recentioribiia (f)
aaeplua (Jitetootm Taetttiä linltatar, in Annilibfia non periade;
'dtatf er aehr kanatrekb die Gegeasltze geordnet habe,'8, 1^21; er
seigt hier lind da, li. 1, ^ ; 196, das AngeMaaenederRediin, aHr
ohne Oonaeqaena nnd'blSafiAiiAten Plan. *Vlelba dahfh GehBrige
urarde frilher iti dem beMmderavon RupeitiaehrerweiteHen Index
'Latinftati* be^&hrt; aber beide HeraOigeberhMien «dieae Zugabe,
tind mit Redit,-t»ntfernt, da afe, wie Hr. R. IV. ^.^ KiX bemerkt,
doch iiiehfiliaMchr und dtfroh ein beaondere« ieiicM Tidil^eiv
aetzt werden masi f>eil Iftdex rcfrnm oder historlbns häben'Beide
liefbehallen und Or. denäelb^n neeh ber^ielieit^'sHr. R. Maoehea
entfeJru», wat'nlelit uiirtiiUeAiiar f&rdie Geienichte tan Bedeutdiif
lat , Manoh4« ifif Are'jed^cir aüish beibehalten ^ äad dii^ Naebwei*
«ong bei elliaeliiM Artikeln '^^ind^ feg^ben. De« Beachhiaa
«laehl be( Ihitf ^ 'indek itiMotalioniirf ^ ' M >dem afie Rmlttd v die iin
Idee Atim^rkiingen [feieüproiebeii alnd, ai^efürhtt werden, lel Or.
Ithlt ein a'olcher-Indl^^ ^dtfjgegeb' Igt ati bemerken, daaa lUicr
achwiärige Funkte /be^ridifra im 5. Buch» der Hi«t6rien,'Bxctirie
beigegeben alnd , -in' #dfclreA thetla fremde Anaiehten raHgetheiR,
4hella • vom deraüaj^teir HW ftdoigeQ aaaC&hHicbei^ : ba^rindet
-werden.'' *• • ' ' '' '' ' J '»' "••■ * -- .'. ••.''
»' •' '"11 " 'U'f T» r •'•» y f i.'i . r.nii i p ., >!•'».:!•••
Cornelius ISl^iisJ^ ')ktlAih Voür Dr; tfdW fV^pjpefdey. * Leipalg, Wdd-
m^nn^tfcBe ÖttphlliWithg. H%\^m iüd 198 81' "' '
' Vorilegenddi Aitfi^ab'e ' <dea CotWHua^' Nepoa 'gehört aa der
Cammlongr^on 'Aua^tA^n gi1e!ehfaehermd*hiteinfacKer Sckkiftetel«-
ler', diij toÜ AanpV-ündlSaillppe unternommen und bereita in röali*
gedff\)rt«chrdtidn ^begriffen iai. Mit Zweck und 'Plan dieierAoa-
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galbeii) de« wff alt dArtth flie iberell TerVreitete VvAiftiiMli^^^f
hlfillngUchf bekannt vorwiBsMieil.durfeo, fTklürtaidi der^lAileit^
•eichnelc gewiss nMl'ddr MehnakJ. der ScHulfDial^eri, dic^ diefe^
genwärtigen BedörCnias^ der Schule geUrlg würdigenvito Ganacii
einveritanden , und er' Wteiidet sich datier ao^Mchi sur Beanawor^
ton^ der' Frage, wie weit Hn Nipperdey jeueiu fikne entsproobea
und den Anfordeninfeiii wid ele an eine prakliaahe Schulainf^be
f ealelll werden mlkaaen, f eBtägt hat. -^ Ui& iai ntin apgltfich die
Bemerkung SU machen, daaa, während In der ^^Ankn'ndi^uo^^'.ala
,,einfligea Ziel^^ des Uhtd^nehhiena\,,daa'u«mülel&are*. Veratand«»
nias dea SchrifiateHeräM — und'siirar,> wie aua den tZuafmtnenK
kenget^rlidit, nor fnr 'ScbSler r^ «ngegebcn wird«, der! Herauar
gcber dea Mepoa Jebea Ziel dabin etweiCert, daan^er aeinet Arbeil
nicht bloa fdr y^ie Sofafükn de# unteratte Gjonaaielblamen''^ be-
nttmmtevaondeni'Mch fär ^Freunde .dea elaaaiacheni ADterlhnte^
weiche nicht PMMögen elf d.*^ Ba iat all^emeui «oeiiaotnt, dana
das U^xweduniafige . mid Ünaurelchebde . vieler .Selmlattagabe*
nehie» Grund datin hat V data die Heranagiebelr Jiel ihrer Arbeit
aoehv^e Zwecke augleich . verfolgten. Man hegnSglti mch Aieha^
item Schuler ,,daa sum jcdeimaifgen Yeralakidliiaa Motfawendigiä^^
nu bieten ,'aonderiraMnwöllte auch f&r den:,,Qe]ehrtenM,x)ft apoh
aech färdea^ ,^Fr^Mid der Clasaiker"^ daa Brwilnaoht^ hlnkufugea^
Sitte'ao^complicirte Aufgabe konnte nnr seitten glQckikiii^elöaft
wefdehiond im gißcklichtteii Fälle mumte ihk>e Löattng/den Scbfi«
1er V auf den tea doch vor AUen abgeaehen war , mit- «iaer. MaaaA
vttn Netlaen hherschfite^n^die ei* weder veratdhen nodi.verarbel^
tat konnte. - Mcktena eher war iii aotchen Auagaben weder der
Holsen'dea Schürlerki, noch' daa loteifeme dea Gelehrten oder iiy
gend einer «odci^B liKate^Me. von L^emi • gehörig wahrgtaomr
men. ' H«tnnn:IlrjNitderi)ürapb'U]^glichen.Pian der ^Samnilung*^
▼erlaaaen udd ist erf^bber daa Bedürfniss dea Sk^hölers hinaufge-
gangen^ ab konnte ea nicht woU<autblcibcn,:daak.au€h «eine ^uy
gäbe einer 'dei- ''eben geacfiiMerten. Mangel treffeii mvsate^.; Wenli
faiervMl BediirM»dar^chülera.die'Redeagtv8ö versteht eaai^h
aiOD aelbst^ daaüisar die'^hiiler gemeint *edn kennen ^ die :den
Ne^öe in der Regel leaidu; • Was bedarf nkin aber. der Quartaner^
wctm er dieadki : SchrrfWtdlei^ auerat In flie :Hatod/nijirait1i .<Ge/»
wies etwas gahk änderei'^^a ihm . snm groasien f-hclle. duvfaitf die
Ausgabe dea HM. NigeMenhvitd.! i Die» t wird aicH aüaFoigen-
dem^ergebeaj • * •.»•'.. .;•.,,; ■ -.IJ) :'•>•,! -: .•<;; i:-,,.j
*> j^ Veraoageht eine Sldlettuhg tron XXViU^fteii^ in der nlia*
f&farlfcH g^httidelt witd^Kon. dem Leben dearAnlora,i:v:eii Mäß^
iliogtog^, namentlich: «dt dem At(f€ii8i> TOntseln^i Büdung^tei^
nem Charakter und aeioer adntHstelldtUfahen Thatigkei|lN ifii^
WerkA' \nerdtid :'aufgesUiltr}M4 ihv ierwletener ioddri venhulbUclwr
IMM wivd angegiibeA. i Mit betoriderer Aniführiichkek wiid daa
Bneh bnipraohettsdieia'daa'ttaa notii foUteb lale Theil.vange^
4*
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52 Ltteiabdra bittefbim;.^. '
faortevdba IV^ck de Virik UtuOribrii. iDailir.rtigi dfo/ An^be itt
QoeUdh« ras '>A^M MrpoKudiS^leeikr «obopfen iftliQtci. ThiH
esfildeM^ XernfttkUUi Plftto, AbAchidoi^ fi|^b6ru8,: TheopomplMi
DlAon; TiuuieMit Ne«iiiliitfl» SosUte^ SiUab»^ PolybiiMi ¥NeMrden
ihrem Widrtto nlrali.cberakteiiBirl, worauf dmnil eine fibUKlheiUiilg
gegebeo «nrdv WleNep« dibse(<)ii«l|ftibfriiiitet/.hAtj|.ii^iWeHi.er
hl eHI)Udi«r>fiRi küAdUafiaisherllinsichl/iiDd fiberhiiopl kh HifelOr
riker Mspriioh auf fiiodeutoaildceit stt.iPMkoiir liat bnd/wle.BeJ«
8lil bcecbiffen fet. ' Die: kteW:nn^^ibr}HUtfii8«Daiaie .kfiraeaH
Stelle ifiifdet.dieFra^eiibär.Aeinilida.tPrdbAs abdbb^.eeki wml
des NcporVcrhältok»«« deo 'Vitien i— Dka« Prdle^etaendi tind
in «Mi klaven^gnteii F«nD i^achviebcki , uad man fiMetikiei^.diil
aeivItatTwiaaeoadlaftKokier Fenehta^e^ < fielleoqblttaber te»
Btibst :eiB4 dka» aie IDr.dea. 8ohufo#i nm^inaof^tu eklea NnHUn
babcdy al»'er^Mi'.waa freiUbh bvraebr amsnbfliaweiae.^esf bebte
aa{| — ^ in den eberea Ctäaaeb sbm'NiepiQetaitrilclk^rBti aoUlteL'^»^
Koniniea: wir 'Iura isiideji Aohiierkiuig^n, •O'giltihFeii.filBem^aeeli
ffbeife derdelbei daaaeibevwas v6a defc Bit^itUBgl.itec.aagfeB Wut.
We BetaMrktagen w ^ejb MilÜBde* uedideiiifoigeddeit^eUherai
iBielen in l^reteer Mcbrsabr dahfd^ deb (.eaec si^ bdehre», de*
Nepoa i^Falaobda^ ^er vüo^eäaiiea^^ilwFißktQ^- ilnd ea.berMcM
dKeae^iZwddc 40- überwiegend vot^ di*^ #eit Abw«icbmldvK#tiidQr
Bealnniin^ dbr i^kManiikgMgf^^ dasaii^llifts «».gitdrän^er-Kurte
gegeben Müerdem'aeU^ Uni daa.'&i'iAeere Vek'luiliiiiaa; CeetlialUnM
kMd^nv dasa^dle.MoAen niobt.iiiehr üh den ^vaehrten.TbelliJedet
Seitie ekincbaien^S'bier aebriieCl daa'«taigekcJirte V^biknise^tett«^
findet f uidem tiur dOr^vidrieTbeil oder>4reMgat^ir ubeaall »eai«^
ger^aia die Hälfte der. fieite&t denTeiLt)9ebHebieilitftv>den.«»itfr
gen. Raum cber/der' den: NdpoeberlelittgeaidfiGeiMnenUl^ieittger
tiomiben bat Zu iMm.^p^l. $; l;wird;«kinrcbAf Magetfifllrt, daaa
«cpoa den MillJ Ciraona SöDln ibil) 8ct4em»ililheinit Miltu fi^bn 4it»
Cypaelaa velrirecliedlt, nud ddnn dUoVerdnIaaavng and Abwendung
defColonle web denl iClMil«bne8i(iM:.liertdot<A^{vi84) üod den
ib(rigeil.Berk|rtenvdK'>Uri»: darübei*. haben Visebr «btwitffcbMidiWf
nihlt :!) Anf der liacbaten'Seite wird dtt;:§^llieffaahlt, !wie Herodni
4aa. liier ^epLeariniaiBnriobtetfe galfk apdord darattfittih Au£ ^er*
eetteil 8eite.wbid.tti sdp.. £. ;$a l»^4^lednlh;cibirrllHinildea Pkpoa
atiafthvlich 'b«b|>ranhenii> Br Ter«recbiMt Mhtk Mer >MtlU ^te
Obi^lnit dbttJSeSens lOtad die//Bfl9llite:^d«l Cli^raekenlnwflli
nach Herodot nicht die barbari, sondern die Apaialhferv- 9B<h
habe Hilti^ die AneiUbertibhaft «loMl !blMi ntU BneltiaiaeMiig der
Atlwnisclien Gdaafctenl^ aondefn/Mahrniitridior dekiÄdlonHelliMe
gehabt»' ' NifchdcmMOt^ die Apalnlbitfr liSffi.lCftBraonea .d||Viid|idl#
fltfestigndf dl^ neddUohdn: ThcH«Bi4lc»aelben niitfgeadidoai«o
hatlcl^habeeriBrieg mit den jLattifMd:eilc<Mi gtfnfari.; wrelcbei^lM
«dfäbgen ^AMby ibef nttf dea CrtiMus ¥el*langctt trtl gümn
m. ai..i¥i;t4l Vhn IMeilatMv^vilkheJlUik.defli Aihendm<|iaAh'g».a)
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jrinrietck, M4tid«niwQ[ntoli(9 ibftlwftiil; H<yild«ii*i«ei Uitf^ ^«
wirtliche^ inf denSohd Cimoilt beauglicliß Notf« oiiler die jQihcli-
lieh aaf Shfi beaoeeneillNMokclfhlcn f eraibf n h, 8. W,. r- Auf 4er
«ftthties Seite iolgt sa-defti W<M»(eii L^viomii revieriHur et ecK
pteli^poflltilaf eine lainge. Asinffskiitig über du Ab vcicbende in der
•Erzählung «poa dct Oedtanafame 40r Intel Iiemnui bei Herodot and
JModof.: . AnsMrde» .mif d^selb^n; Seile Nepe^ i^ierm«! wegen
ialscber Angaben» iieriflhtigt. , Au£ der. folgenden Seile wird ii
ifap; 3; %. 6 bemerkt: Aliil. T^tilees niebt damab den Chersonen.
fvldmehr war er uM eiber U^terbveohnng (nie er Yor den in den
Cheraonen einfallenden ScyUien fliehen mudste, Herodol \l. 40)
Uannch Unlerdriicking dea Aufi^eidea der.aiiatische» Griechen
«la llemcher daaeibit Gral OL 71^4 ^ ftOS^iaia die persiiiDhfe
FMIe nach diem UeUeapfttt kam, ftah er naoh Alfacn (Bernd VL
414. 40. VIL 10). Ebenda heisit ea m den Worien:. cum amici*^
^kir: Daaä der üetrathafl dei Mill. keine Gefahr dui^h den Un-
lei^ngflea McilimdrahM, seigt ider Umelnndy dam^ da er apat^r
nm-den So7thBn>serlrtebeii..^n»r^.ibn die Dninnkel'. leibst Airuckh
i6hrlettl(Ilerod^tiVi. 40). . iift Oegenllieii durfte Mid^dureh Bef-
freinnf^ von der'fMlrialaohen Oberhobeil.Jioffeit.i -r-. Alif dieae
•W^iacrwicd Nep(ii..in dieaer nüd den fMtptnden Bif|r<phten ütf
^er Seile in der Regiel niehrerei Mal nie: .«fdU^b^S ,iUngenaU'>
Inder ;^liwelchend^^ :f nn nndefb SohrifuieUern corfi^rt. ' Wenn
•Rec^ciber dteari Art 'nnd .Weis«, den SchrifUlelJer In allen de»
Bnnblen^ die nnreehlig/snnein ieheinen ndtfr nmeh al» entadileden
•«wrichUg'erwieaenfBind.4 iä den Anmetoknbgen. nli «l^lderlegcn Iin4
am berickt%en^ beinlArlheil nliasprielit, ee Uli au bcVorwovCen, dee»
«ereieh dnfadi mirmof denlpadajgioeiaditfn Standpunkt ttcHl, dt e»
4hmidnmuf'anfcemAit,«len Werth sii nrn^ittehi^ den verüe^enite
Atifgalbe für die Selitde^ haben kann. DJQ Anhebe apll vpr MUm
Am Schüler dienen, 'd.ih.(.Knahen, djn mieral in die f^eetiiire einjek
«nsnmmen bangenden. «SchriEllieilera. eingeinbrt' nfeyrdeo tolle».
'Nimmt er den. NepoA su^rat.snc ilnlid, mo hattet tmik.^^mi Ycn^
mininlA der< Form. ao. viel lü itbnBi da<»e er leliwjcrikh die Zek
«md die Krnfl ubdg.bebilt, veil anleber Mtene blaleriMjheriAproev-
'knngen Gebranch nn AmHien. Ist' er. .eher ^eltei'.Tqr;ferilckt» MO
idann'erden Teiimil^ eidiger. Feftigkeit Ifeel^ d«»n .iritli^en diene
JMhmfendisn Bei;icl*igangeh den Aiilom. aitf ibil .dj^ Eindruck
iinnehen,:ah'aei:eainkhlderMfi|ie WieKh, einen Sfhrjfutrller av
leaen , lier ao fiel ^',Fnlnchea^% (n^thrin>Ucbe«^\ ur^d Mdngenaiieat'
-berichte. .Nepoamiini>hi ecbiea Aagen fn demsdbm jGrade an
AntMüt Terliecmi, ala> ihm : die beredte Wider4egVPig dc$ Com-
nentnrä imptteireB wirdi Waa! waMiun au ti»m% S^ie d^r Herr
mabgeber die unrlebtigen Angribirti 4«^ Nepi^ii unb^rikk<iiJ))4igt.lf(ih
-ien, auf .didiGefiahr Hini^ dwii deiT ScbiUer geinri9<^fe4acbtnini
FalnaliAs^^enipvige S . . Hrn. N. ^mohtinl diene , Gefahr um . ne; gro^-
teil) nlnsi4le'4fauni Eimtriscke fo» tolcher StSrke imd.JDafer »M,
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94 -- MteioMw Lhtelsqtor«
dMB dte 'Kemitiitsft tiirf' Atradianntig^, welbhetMtt duroh die enle
Leetüre in d^r Sclliile empfangt^ sich mhr öder weniger Im ^n«-
seii Lehen erlifiltuMd selbst nkht durch die^itpilere ErkeMitis»
der Wahrheit gans vertilgt werden hanii.^^ . Vm dieaen Sali ud
die sieh daran linlipfende Behatiptvl»^,. daaa ^,^ Viele, wc4ciie
aich spater' i^aii mit' deoi Stadivm der alten Geachfohte be-
echiftigt hib^i , sich dennoch auf Meinnagcn iisd Ansicbteii cr^
tappen, w^ehe: sie allein dfeiu Nepoa Verdaii4eo*\ au erweiaen,
fuhrt Hr. N. als Beispiel an, dass die Sehlicht bei Zama nur nadi
fiiepos so benannt werde^ wahrend alle anderen Schriftsteller itdd
unter (hneh Poiybius berichten, daaa sf^ bei Horagarra geachlanpefe
Wurde. ' Hr.'N. erklärl^diesen PunVt aelbstfür unbedeutend und
neiiit auish^'Nomgärra könne Yon^ iZitan nicht weit entfernt gewe-
sen «ein; und dol)h fbhrt er für sefn^ Beliaupliinf kein gewiditl-
geres Beispiet a^n ! Ref.* ist der Ansteht , dnaa derjenige,' der «idh
apaternt< GeiBdilchte eindringlieh beacliaftigi» etwaige Irrthünmn,
die er ans Nepna gesogen und'im Qedfichtdistf behalten hat, Idcht
beseitigt, und dass der Voitra^üher-atte Qeschiobte sehon Inneiv
halb des Oynmnslüfns Alsdln Ansichten, die iiki l}uarta; her' bfnh
Eeii geblieben seinsolfteh -^ wie dasdie bisherige Erfahmnf ge^
iss beHStfgt ^^lu hieben i^ollsllndlg geeignet iat. fioHle dinn
nber auch nfelit ditrchgin^g der Fall sfein, ko kann dl^er Onn-
«Cfii>} doch keines Faliii datu'bereclitigen,dcn etwn.xwdlliahri^an
Knaben, dei* ffir seinen 'Standpunkt viti Wich ti^m- Dinge : in lei<-
wen hat , nnsAUirlieh dnriber belehren an wällbi^ dnaa nach* H^
rodot die Dolodker, ein thraalscM' Volk,, dna den. Chersbnen
besass, von eineni andern . «hraalacheh Volke ^: den Apsinihiemi
bedrängt, ihre Könige naeh Delphi sähfdted, 'vn dna Orakel wng«n
des Krieges in befragen u. a. w. Ebenao sdielHt ci für «inn%
Quartaner ünwea'entlibh ^ auseinander in'setsen^ dass^ wai Mth.
1, 4 von denLenmiern eraählt wird, liaeh Herodot lange.vorMill.
dem Aeltern nnd'dem Jüngern gesebab. ' Dasselbe giM von nlieai
nnderen, was über ^\e, Geschiffte deaClveraonea nnd dann i^M
Lemnoa aus Herodot beriehtigviid beigebracht wird. Auch die
DiiTer^rfa, die swiachen Nepoa und Herodot ih der Brzahlunf^ dct
Schtachti bei Marathon herrscht' — na^b firsterem bewo^ Mut.
die Athener, die unschlüssig waren^ ob aie sich innerhalb der
IHanern veHbeidigen 9 ode^ dem' Feinde entgegen gehen aoHten,
tu dem letcteren) nach Herodot gingen sie den Peraem.aogleicb
entgegen, und, da nun unter den FeldherrurMeinungaTorachieden-
'hcit war, ob sie angreifen aollten oder nicbt^ ao rietb MMt. amn
Angriff — Ist wohl nicht wichtige genüge' nm den Sehufter an seinem
Antbi^ als ,,ungedaoeni^^ Brailhler irrer 'Zu machen4 Daaaeihe BnnI
akh darüber aa^en, daaa Nep4a BMItcS; 3 den Orl, w^die Ath«-
-ner lagerten,- ani Fusse Von beWaideten> Bfergen, mit dein elgnnl-
Reben Kanfttofjj^tac, der'nmrAhoniscKen'Bbenlft^ wie, aua^ilJBMlddt
VI 221 (ind Justin. H.' 9; 11 faerforgebl;, «enMchadl.M iiahsn
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■Mheiirf. la ilat K#gi<^dJB«iKt|fr^4w ^ein» weoo fler Schür
iervDAchdem er dkn &lUiUi|«8.gei<i^eiU .^mh|en kaau, wie Miil.
ddu elrsleB' Gruod su. «^iiiclni Ruhme durch af^fipe HeiT9€b«fl im
GheitMiM» und die ^ob^ning 1^4 hßakOHß ^eWj^i h«be, wie er,
wihrend Darlm.gegeadie Sc^rlhen nof., am( depsea Vpruiehttiiif
bedacbr war., dauD die Sehhchl bei Mare^bpii mil ihren JHaupl-
ufllsliadeD, wie ihn die Athener dafür h^k^leo, di^ Bela^ru4iff
▼eo Parua und ibceQ:-uto§lucil(lkheft Anagaiig) pndiich den Proaeaa^
dieVeroriheUung.und'dffttTed den JMil^. . iP^ffsend mai; e« eein«
,eiiUthiedene Irrthftnac 9 ;wie die. V^rweqbiehi.og dea älteren mit
dem jEngeren Milt^^iiibitrichUgAliy und jr^eht erntend, Ein^einet,
wie die Einnehme iton Leniniia , ilß. S^liUf^bl bei JMaratbon und
die Behif ernng fM Pamie , dajrch Bestaun; anderer Qeeilen eiwaa
weilev.auaauführeilyna weil et daaiidi^enen luinn, dem nach conr
cmfter Ariaehnüoag feriingendcn Knaben ^u Hülfe xn kommen.
AiB«akh dann vcm. geweckteren Schülern darüber ein jRef erat geben
sb iaaten^dnch bodarC et dftiu aicberljch nicht ei|i^r fo maasen-
haften Aöhiufivig 'Ten hialoriaclienAiiseinaqderaetaunfen und einer
den:AnAOif'i»d«n Aiugeft.def SolMÜeraiMlh wendig h^rabseUeoden
Mi»dk. D#flgleiclien.V4irWiitfe,bat 4er ffei^iiiiBgeber, voreu^geao^
sehen nnd tt giehl.' daher Iltin.Rltbi fmSjd^n Anfang luiiachsi dier
jenigan LabaMbeeclweibiHif^^^t^aimYfähleni ^i^welclie die wenig:
•len hialoriichett. Ana)ii)r|u)i;gefl j^ptbig gema^lii .habcn.^^ För dei|
Allfang eai»pftehlC etibta^uderaiDaMn^e« dann aollen Epamioondaa,
Aldb&dea, IMeli>, A0^*^^*ul>ttud;Biunen^^foigjen^ anlegt Auicut.
),DieeKalcftLdiienabei«hrei%ungen,.fi)gt.er^binau,,iJii4 den Hatv-
uihalwhrd:aMn'0ütiburihi devScbuk gff-niifhi au le^en« Mdem
aia nber d&ehedeiiibndalen Pwflde«i:d^r.^U0n.C|eM;.hichte fajtich^
Aaaiohlen att/ers^ugen geeigfieC ^indinnd: dje-Mas^e der für sie
«wrlfeganden jQileiien deki hillevifch^n .Anfnerkung^ einen sq
groa^en Umfang gegeben. habd^.^^ . Wollte nian die&er Anleitung
feigen 4 ao. würden. alao ^rade die Biographien 1 in .denen die groa-
iM» Freihdl8fehlacbuin*>bei Maralbofi« Salenai« und Plalaeae er*:
siMlfwerden^ ungeleaen. bleibeik. War ea niin ab^r nöthig, die
•raten VI Feldlierra nnd den Hunnibal durch eine/a solchen Com--
«entar unleabar auimachen? Ret muaa dies, wi^ er daa Bednr|^
Biaa nnd den intelkcluellen . Standpitokt der dei| Nepoa lesenden
Knaben ana Erfabmng kennis entadiiedcsn ^eicneilien. Deber den
Htltiadee ist. bereits getpi^cben. und .mit den folgenden Lebens-
beachreibuQgnn.varhIili.eatiöh nipbt. anders, ^iebmen wir noch
den Themislockar ^ Aaden wir di« erste längere Note zu d. W,
cjJieredatua ea^ (.1) ^h ^^ weither von. der Enterbang , wie sie
wach aHiadünnt, und nach römischem Recht stattfinden konnte, di^
Rade ist Bier wird citf):t:8efli' .)coutr> 1, p, 127 Bip. luncnsb,
Stob. 117v 9. Val. Ma», Vi 9 «t 2. Aelian. var. bist. 11. 12,
Uhan. IV. 374— 401 Reiak. Ziiletat wird gesagt, eine Enter-
In wieaie nach, attischem Rechte geschehen konnte (djroxj;'*
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^WSi§)y^e|id« toK'^hitirl^li. ThM. 2tiiil teeW §bb mdkM^'mt^
iüti. "Vl'oiil diäb hiri^eaQQirUiiievv'süiMl kleiner Frage, die
^iif dwj «ir^sihi^e dS«UjbiM'd6e i'liHlefcliJii» deeH oidii eeteciiiedeii
stilm Naclith^ird^ Nef^etti^rfeilgi werden^ ktun) ^'BioeB eel-
Ddhle^e^feti'lmhtiMI ^fliäk de« Aiiftfbg voo'^p.-S; »Hil N. be-
wttki\ dfe'AtAietlel'haiCtonleineiiKffeginit den ^CerqFriMi Md
4M:S^ry<ib^fti^jltM, ftotidern mit di(n Aegteeien. «.avee-fBe«-
lioni dks^'HWcfg« -tiilie ef« Ttiem. lieredel^ UhMRi. serteoew;
dtidh ft^i lilt^ehdiilb'ijrliererf«, da«8 ler 'dMeli8treleg:(pMetetywer
W€lit*Ab^f'8d'lft8'«i^ikAYedheMfrc6, dise eree'^le iArchoDi <<M. Q4s
3 ^482) ^t^^llddht cAaflge ZeU<^rii«rHiai u! 9t w. Suleüi
llefesf eilt Dfes^(4ie^^bfte d^§.S)<veigfc»!i4elmehr4 des« R. dae,
ifaa Thoe. I. 8S duäf Tfel früherer 2Mt ?en 4en Oeriniiieni«Bdihies
imhitnlitli auf die Athener beaegenliäl fee^elgen die WofMane
Thtae.).' Flir'Vlnen Prilttmier wftrde» dieee belebr^Mieb Wbite
l^echt n^tslK^iftreiii; der Oaartuner wird keinen redileo Gebmaeii
da ton fDfldieftf k<&nnen. Ihn maiclie mau nor l^vni^ dhmlif anfoi^Bkir
•ata,' daas Me^ wahratlieMtcli eine Ver^ohaehng ^oidie|er «indl
bei <der Rep^tiiioii'de« Intülteg Terlange hnhi nur dierThiMaohec
Them. War de^' Orimder reifi «der Qriieae ' der nUieaieelien See-
ma^tik. ^ IHls §: 4 daiielidM Aiiidnieb largltione aiagiairatavni die
Sfldie nicbt ^meiid benetchnetiü) iflinnevliebifck, ünddeaadic Ver-
tfiMrtingaer6efdÄ*etii«(;e«etilt^he«eryiailuMrs4nBnden«en, erk e«
eueh ti^n Hm. N. geielMhen ial^ -nor wivd(<dle UeMHoong >eb«e
Noth mit einetti eenlgti^enden ^^Vicl«elir^<ieingelei^ ~ 2«!$: 7
wfrd'eHJrtel^tf.da»^ adsier^Uerodoleife tbrigda SeUSftflIelieriinil
Ne|i^ Dicht eriiMefr'^ daea diee Tlienii lichUge ^Ileiitnmg den 'Qim^
keWi 3,0 ^tifehe Salimri^'d» wiräü Kinder d^ Weiber .vcniem*
beii'% 'siir Seeachia^ibf llberrkdet hebe!. — Zq §.-^^ied beteeeki,
dfe Aifi^tfr hiirell «icht ieixt eril noeh 1()0 SehUTe bauen ke»«*
Hen, ate hätten vielmehtifie an äOOnech fehienden jetel gebnal^
dM von^en Worten enaque -oriaiii« biä reünqeunl &rallill)e •ei>enü
nach dein, waa;in cap. S bericiilet wird , geacliebenri fibrigene iiei
irifiaei^ äalUnliir und Trdzen aiicli Ae^^aim eneibnen gurfkam,
PHe^er irSi^eti nlc^l aurtlelcgebiieben(d%riibiigen,Uimieii tüenlen
ntafd Sch^Blneist^tli^er Athene ael die Biirg nielilfibef|^ebenveo»
dern ale wBten i^ra' Alteraäobwiehe sur&olpgebltebenn. e.iw« ^
En cap. 3,'§. Ir Wede^ die Athener #aren gegen den WlderaUod
xn Lan^e,' noch die 'anderen Staaten fegen, den Wideratnod aar
äee' jreW!6sen. -Jene hfitten unter AnfAhnHig^^ea TliaB« aelbat mit
di^ 8pai^tane/n den Btii^ng Tiie«anliene ;beaei«l('4aid aia^eie diar
aen iua Furcfii vor Umgebung ve^laaaeii'iintlenv Mren^eOe dapia
«<invei^hH<i«h -g^W^aen, mit'iciiiliMidlieerl^iemopr^iBO beaetana
liiid iblt ilei'.I^loltediu naht' gelegene Sllilabftf.iii «die Meerenge
Tok äbboetj zH '^ehfkz^n ».- a w. ' ferner auioiAnea ioiirieniiiti
Nl^ Vilte, ^orid<^fn ne^^dfe^S^Mrliiner bni Tbeapienaer idiea i
gekoinn]feri,'diiß4'bel»aiiiiari«»r^veU des Peinern TemebofliAra
die übrigen BantleRj^enosaen hatte Leonidaa entlaaaen. Zu §. 2:
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Nlpp«rdfly;;]Qol»dilMitlepof. 59
BeiiArte*MimiiMran.iiiibi«M drdn TagnliiirSevleDinMcdiMcii
£ THiilea r^dÜrff rl iwomloli v tin Mille«; lUtam «lib Giishhfeii'4l«riai
eiiiMl.>UiitterfBllt iMkitcfae/achib ywdckif^uLy/'^ .i ihdi.uidt^
v^B Jsü^ertoi AraM^ffläiDlileo jM^fdinikiiUiiQipiA §« 1 ^ebife' Iwif«
6bcrili0^Fltkfalii4lt8 ;XieiciMv mwdch«!' .änegvTrihvt wirdv.XerxcIi
teUitf el^fMit'AairM MüA.awf dtoliaAh ftovMariikiaMciiaai^cM
Heileif^Ma Mrock^gaiigerf ; Tlfent. habe ikmiBlcKtfenicldlets' daü
äae .AHidcidi wr^iü wdrdeft^^aondernvidmettrv dant.sie fluMl
iieiiiti^cnittliiio^:nichl«etfllört Wf<nleR. i^ärde.i iJMii^Nepos aHmf*
tifolAiodopdlb^reifDund in dliklllatiplaichelKich'Polyabn.- Bff»4l^
gäo;%iri«iaiDit( dicaer Uebehicht ßber de« We«eiilllohcD<1nllalt
der kkUiri8dMfeiIAiiiiieri(lief6ii«i< de6 erated 6 Capfieln;i4e^Iwf7a
aua-deoiMi^elhelUeB) aath ohtte-date wiftii«!f Ria^etaeaniiiMie»
eio^ekeft i-^rdadidti hier der ilauiii»feUt(»^,iiiiiliiifr|ioh erheUen^
daaa die Irnfbriihet-s die aich/in denBid^raphid des TfieiA. yfortlm
den, >keiiidaWe9i Tum eolcher fledeiitenf/ sudi^fThieU -a«ieH >nickl
von aolche#wEkideiia'8iBd!,..diadtin«n .diroai'«eiiie l^äctfliie'd^m
Schfiler gaoa lerdnthaltett^iollle.i! )Wie i#eil) derSehtiler dJA* iid-
Ibrtelund. meMend^ecb der mltilereeGhaaeB'aidkdfin^Inhell'fMa
CMeieiieB BiHDsbicIbcnderi fijgenihimi ;lnacheB:.a<Al4 da» lle^ i«
den meiatM.mieni^Bie in der i Hand! dea li«h^er9;'n)iniiteh diri</,
wieder die Briiläcenf tdidwieer äS6 BSepeUliop elbHchleii Med
^tiie öher Btvea^ waa>>geleacb wli^^i jahnel>weltefe BrdHerang
hinweg eiHlJ'ei^etare.eadanilDioKtv doiiwh-d'4n^ w^ni|(^n' Wochen
AUea.vergeaaen «idn. Hierin^liegC die^ pMclitche Uisiiri^f «der
Fia^y^ienien de« Schüier vor den Irrlhnafem 'in achOti^hii^,
dieieriiinMepeb «Mrfiodel. i8tdi»i)ifichl«^il! MUcMtrdei^ änd
erbehUchvarterdt» ErwttiBangildba KrhÜ^ laptt' dent €örcyfteHi
ndd iden Seeraubeni:(<ap.i3viS' l'iindi3)s kk»!B6oleiMii!idleg.|M>4
m nnd. hdleihei der aepetkien.dea Inhaltes dbrauf,' daiia^iiir Bf^
wabiion^nfldcb^riNilohridhten gani wef bieTBe. i— ^ Iilt i|fn^ IflMfab^
«n^aaao, dieSMlldaelbe<;«ber (fnc einim Qu^rUner) hicht Te'A
groaaet Aedoütntig; wie diefiber das Triäffen* ^f' AKefnb^tirtn , e«
iltnerlrl man die» ain bedten und läeall beider Re^etftl»«! dli^liaeb«
eefenrinlv vde aie Nbpoa giebt.: Belrift'aber daa ' V^fs<<hen ein
Vbdrteimvdarnidn nichl |&m fallen tSaat/^ie' dieMdldimg d4>i
Tbem. apidto Perabrköoif iber ddv Abbreche«! '^ertfril^ke, ae
wind man ea berkhl^ea und ca bal»:R«))«lfreB'tieridhHet' nntru^
f eri httaen^ wenn jianret in diiiaoid vnd'in itfhli^i^heiv l^lllen, wo
din )[NdchHclAen dar ter^cMMenelt iStohrlhcdCM^r -nMitfireh teil
riniDder>;ahindchen4 nkbt elwe v«rafefat'^<bhbe well^r^'B^enieK
kangidteifirsibltnig dea.Nepd8-föathaften:au hiaaetl^>— ^ Hr. N. hilt
efoh 4b%r aaf(i»b|engena a^deteti auwiptkAt^^tfMH) '^ nnt^m
lifafftiaeiktr KnlilbAMcto^iraa tnit'den Anwählen d^spflei'odbt*, TNii-
cjrdidea^'iPUtdrcbtnJA!>wr vieht'geniin ilb«relt#tlmiiit, tidd wd
tfliftaaoviigdhiiB; edenn^VoRslIndlg .ei%ShU llt; dü^r^l^r^ ei
dnixh* aqnnnafie^b^ bdd^/wbriti^h^ ÄnfOhvuiig*d«B«efei^.Wiia 'die g^
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58 ' ^ i lAMbUidiB^tt^aflQiv^
nati*tfan:AotortiidamU« iageiv. ' Wmn wmn itfher'Uihe^i
cihctt;SciifaUii8gsbeii.v«»ii CltMikefD den Vorwarf geiitedit lM^«itt
«•hieocn «m Ji&weck: i» halieii { «He. GyniMtkäten > ia - Phiklofcn
un HiacheQ, bo'kann mn^iiiil demlpdllMen EecUt «od ülmer Auggab«
des N^poi Mg6o, sie sdiehie ToraiMsuteteeir*, dai» alk QuirliiMr
ScsdiieiiltftrMher werdeo i^olUea odcf ächiii ' wiiicasi\ AiMser
Zw'eifel uberschätii weiitgsteiM Hf. ;N.> die Fasmmyikira^ eine«
Sehulen der ^^unieraier Olaaten^S.flir <lk dodi. «iHätiiat sein«
Aufgabe MtiihiiDt ut'^ oder naoh dem Phoe der Horeii Mai^tnod
Saiippe wenigstens beslimml seinsollle. Sonst Mite es ihniaieht
oitgehoD kdiuraD, dasa ein solcher Schüler aoch niehi mit HmUß
d^ Lohrera ita Stande Ist^ de» hanptslchlichon Inhalt seiner An«
»erkungei feststdialten^ dsss «ihn letstere vielmebv verwirren
miiiseii» und dass er am ESnde lunstet vnd ratbles swlscheii Texl
«nd. Anmerkungen hin und her schwanken und danüt-jdie uner-
liasliche Friicht jeder Le<elirey eine. ungetrübte iniidv sichere A»*
acfaaiHinrg des G^äesenen, iinaasbleiUich. verlieren wird. /
So wichtig es nun aber a«ich ist, den Grundsati festsohkltoi,
dsss Indo schon in den udtsrstea GIsssen iiberder Form den: Inhalt
ttlcbt AUS den Augen verliere, eo wird mao doch, bd gehöriger
Würdigung des psriOSschen BedJirfnisses aMit':hi^Abrede stellen
können« dass die s|lracil^che Seite der Bvkiäriing in einer Schul«
•usgabedeafilepoa diaitfochllcbe eher überwiegen;' als ili€/na(d&
steilen dorl. .Dass hbeH In ^ec Alusgsbe des Hrn^ N. L^tsteKcoond
Wifar in hohem GriMie^ der Fall «ist, dfirfte aich auo dem bisher
lCeSagten;8chon von selbst. eVgeben. Er hst sieh damit begcpgt^
auf Ungew^öhnllchfes auf merk^m au mache», und dies oft iii eloer
Wels« 9 die für den Anfilniger uicht awedKroissig. genannt wesdea
kawl. Um. dies Drih^ au rechtfertigen 4 , mögen hier simmlliche
aptsebliche Anmerkungen an den ersten Her' CspUeln des HiH«
folgen: Csp. h §. 1. Chersonesnm. N. hat öfter (§. 4. b« c. 2,.4<
Paus. 2^ 1. Dat. 4, 1; Ep. 7, 3) griechische Liiidernsmen auf' na
wie StUtenaiaen gehandelt. Ebenso andere Schriftsteller. (Es
war au. beinerken,. dasa sich der Gebrauch auf . Name» .von Insahi
oder am Atoere liegender Lander beachranki.) §. 3. delibersre
beaeicboet biec und Them. 2, 6 ,,dch Rath evholea'% um ,^ath
{ragen'% für welchen .Gebraneh sichkcine andere^ Beispiele an-
führen lassep. Dif9 WcMrte qai consubsrent ApolUnem wareniibei^
flüssig. Eben $9 tweit «nt der Ausdruck Timotii. 3^ 2 in oonsiliani
4antttr-^ttorum>iooastiiotiteretttrj.(Dii delibevore in d^ Bedeutung
von copsM^ere aonstlrirgelids vorkommt V so ksnd'iMB auch hier
Dicht sagen, dass e« gsna dasselbe bedeute y um so litniger, ala
qfUr^ constflerent gl^oh darauf folgt.) >-- eans4uibäSi iR^aetai
can stets vor !das Rebtiv^ wsa bei den bestei Sishiiftstelfem ael*
f,en Ist, — §, 5. adverauiDi das Eatft^gengesetatriy d/k. idie antgaT
geiigesetate Bichtoag. — Csp. 2. §; 8. Qaam«ffai Ist Manu. Alt
20j 1 .für qnsmquam) wie. nmgekishft AttJ ISiifrqaanmuam fue
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qimitt?iij0etet9t,.|nl«iB äkk der fiehrfftBitUär der^tn^pviof^liehcltt
llede«tiiii§r:j«lier.Wdrter oichl tte^Msl w«r/ > Bei Gle; pre Aabl
K<m^h« 2, 4 Ist an der Richti^keil dcrLesarft q^aiiTiii piltTciD''8uam
IMiraqp«iii 'viderat iiQl ao inohi^ tii-v^veffafaii»: da ffftr jene-iRMruocft
keiae Hindsehrift^n geDlit^»v^r^Qb((n'«iiKl;)jditt Beitpicicfv w^kh«
{{er qa^mq^iaoi piit denk; Gonjuniotyk ausiGtcero'uiid '8allu8t^aiifi^4>
föbrt wetdeii., aiitd thetta'v^örbl^ilictla hangt der/Qaft> niclll
i^a qiAamqoaai ftb. Sicbei^ Beiapicie fiadeb. aich avMer Mep^ erat
bei Uvi4i8(n. 40^ 7 noaNtibt., qUamvia infeato anlmo et mtaaei
pecteaeraa, iogredieoli finea Ira cedditl XXXVI» 34^ 6.\qu8iiH
quam on»? ereturihia i^ocibuii^ tfMiia fanmi' abeuit) y TMe.blei dea
Spateren (wie weitdieae Nete, ^djb binsif e .apracbltdie iw 4e»
faulen Capitel , nber den Haaiaont fiari Quarta ibiaailagelil\ bedarf
kele^r Krhmerung). --r . Gap. d^ %^^l ipaari« urbium, „derSüdle
aelbat^S nlmlkb aua welchen isle wareÄ'(Ia«lena»niii Aeoiiena>,
alao ,vihrer eigenen Stadle;^ ' ( Wie^ ^^der . Stf die aeibalH ao' viM
«ein Itann ala ^,ihmr seigeeien Stadlers igt dicht in veratel^nO**^
§. 2. Qraeca «— lequeatea; Deraelbeii Umaohreihang bedldol aich
JN. Ale. 2, 1. Dien. 1, 5. ^ §. 5. ^uo^ bfinkUeh Bario;-^ €kp.4, 1
intergerena. Daa gewahnliebe iat interponeiisJ' ' liBterac^er«> v#«
ajorfra ^flechlen^^ ist ein aeit^neft Wdrl und aonalnur von Dichtern
w4i «püteren Schrlflatellen» febNAeht. 8. au ipii. i\;Aj ^ §. 4i
defei^^e .beaeictmel hief s,abweihiieli^V.niid' bnv-demiFialgeiMe«
4tt haatee binaii^udenkenjt^ §; ök eardnii» Aekn aco;.«c.rinf; kann
dai Sujbject d^a deittaoc^ e. itifti^gie^^nden.Verbonia nie^idavcfa f^
bcffeiqhMet werden ^iMi8»er. dem FMe, d^r hier atattfidttelv'w^mi
nimlicb jenea Verkam einem NebeMitie angehört nnd dtr-llatipt^
aata ein anderea.Siibject hiit<airinHimacöe8inram)i Do^hnldchle
aich aelkst hierfür bd» aweltea Beispiei finden. .(l>er abweichend«
jGebrattcb wäre :fttr den SdiUler TersCandlidker durah Zampt-a
W^rte (§. 550 Anf. dea awdtenAbeataca) eHiürt worden md
4iirfle nicht hioa auf den acc; c. iof. beachränkt werden.) — n«^
dere: nN^'S n%di® Atheniehaer^^s welche iiicär beratenden ifc'er^ea
14nnent.daMlltf«4eaio ihiMk Kamen spricht.— Diea'aindaimmt-
Jkhe nichti histopiMhen Anftierkangen lu «k^ ersten Tier Capitein
dea^Milt. W<»r «an weiaaj mit welelieh sprachliehen Kenntnissen
der SchiHcr i^wöbnlickk.an die Leetüre des Nepoa herantritt, der
wird sich selbst sagen ^ ob hier s^dem Schhier daa anm jedeaauMI«-
geik Verat|ndalftSiMolhweädige^\ ivie es die ,,Anknndigtmg'^i ivp-
apH^) gebj»tea' wird; Der Anfiiilger eriWtrt Gap. 1. §. INiohtk
iltber suiv.worpir er ei«i9 erwarten- musü^ §. 3 Nichts Mer danU»-
•h§rgll98 ip die onAtio abliqua;! §<. 4 Nichts über das atisg^ihaaeiih
jat. M dem. aMh daan vor postnlsssa atehenddn •fäoei'et; §.'&
J^kihttPher die Phrase adversum tenet.. -^ Gap. 2.<i§? 2. bMueffe
4^,A«8drMck;ri?9 constituitetinief ErkiMung; $L 3. dak Wort eift«-
-^#;>§- 4 die Worte HDherftoncteo^r- constltuta:^ ^: 6 mmdido -*-
(PifM; Qeff. S. §^2 (In den Wertehs In/hoc fnitivm nuhiero RUi-
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«0 . . UtiMiihi lA»rfilwr*
IkdeiCoäiHB.ciiilodik ci^faiMo Ber Oonjabtlir nhd ««'Iteün-
Mttttg ««f cidi §t)S idm ^ €«;['§; ftooii dabila'As mit -folg: ioti Ä
ktf y.i«o «iff Pmcfr^plitt vierWeMeri wir. — €iip. 4. %.A wartatt
IVfiiittilidliiM.de8ZtwbioaietthMig8 iab^ den G«bnitK>h vnti nuMM
mldpre^bW^^. S ubeBcfiiB.igcliKMiyQol'-^ t^ciKtiir; $j4M«i
^«.•DilMlx:.tfeiiipi'ii»creali^i^ i^t-4u('iA'9eeMetit| ^/ 5 über tf^
Bbd€utM^;)voD'nitebäUir md'd^iiJdlg. %eii «.irif/nnd- über' prliM
t|fioqi^^(eiDpoi«.it-^ ]^#>säbr:iiiflaiitih'Jhilie«B R<if. wcfb emhMtC
«rcaiidiifer viid da tter. da«'«Gebnui6litdiif tempora cttwa» -gr^aMgt
«iire|»Xi'B. :iiber.dä8 mit idem- Pet fed« äb#e«hs)dndte lMp«?f«cli
ibdrlMn^Gini; ntH^aaMpjlhabliiiiifigw.Zeti^'Umd BeAiigltogi^
•tüeoii wd.>#iirinif ^•Mhitlicfcjdea^ Imperfecta Üedieiieo, ii:>dcH^.
1» deil Mnierkaa||ieB;iea'.Hni{ Nv€iiiMt aleli derAf« Mtc^'«NM^
ittf atiieb MjlAj^blaa m &, 5j ilrorfcki ^rVerli^be dea>N<epdi»mMl
ConjUncIlv PerfcetükiVoige«« umi^jlegeiiataiidmMMii die R'ede'lirt
Bbch mflaa^n dieae lltefe'v^rsfigiwelab-a»^ der Leetiir^ gettblrweip^
«Iei|.'!'i8i0'gicbl df^ ibeüe .Odiegietiheltiv an >d^ «eraohledeiMni
doiicMleii'iCaUcA^riremidche'Vofatellunf, 4ie diAm €>ebrtbib^ea
linperfi^l« u/'a;.%.IstimQrAm4e^gt trad (teren Ve««CiRdiM» ae
•Hr fala.Teatttoikind 8cea^il»i&iliaul man^eiliafl bleibt^ t*e€li«^ii-
aabMilidi su macbeoi . D«aaHl|^ Andeätangeii aind in «iner Sefanl^
miagabe rec^ s^cfcmaaaig.JnMrbaaQciien aua demaetben QrandA
adelitilei'ibloaniBdlibhen'fiakl&rfrdg.*oberIataen su werde«!^ ä(ii
dcflBi iiiafi*BDdtre:«lia nlohlffeMidii^ aaC* Anomalien erBtredtemle
. BebiCfflNingco auAiMmt)* MandreatGramnatiaelie, wa« etek AtKt
ficliileadft nnr ndl Molaa jind^urdi iliing«re' Üebiing aitdgnef,
ItragtUch ftmaebrieUamdaidier dn^^enn e#>die H^^l (s. A
ili*»iiberid«d UnlwachiedvonaMB luid dliia, Aber Aowendnltgtmi
ArlibipialeonsIMiicthiiien.atal^ deutacjfifr Subataiitfva «i. a.*> «ititef
dem gt^ebencb Falle Im Taxi and swar fn reeht priclaer FiMiä
^rnolA aieht.aUdndUnii 4m li^blgeiMleo recht eft auf diese ^Sielfe
mrilok verwiesen wird., fteeh selche >praktlaehe 4SWecte hat nim
cinmalf Hn M. hiev nMtt verfolgen woUeii, und ealai daHlher anck
mitlÜBi'nlelitjiiA rechüen. '-Ihmiadiiciiiea liiiireil<^endv daa'su er-
ldftrcii,'^«oran der.fiaMUerAnataasiiehiden' «üwr waa Ihm bese»>
der« Sehwierigieildn: bfreltah kenn. ' I>asa' 'er dabei den Intellee^
inhllen fitend^nnM dea^öinUera «u hoch' awgeaehlagen Imi»> lat an
«iteen Aime0kun|*eiBän.adl emlen .vldb* ßa^ln dea Mlll.'geiietgl
-Verden.' Da.cr'.aberadbat erkUHv^ie «^t6n Lebenabeachteir
litingftni sölUenfai ^er Schafe lieber gar iiicbk gelesen werde», M
<«ollen<Mrir)Ma moeh tiim Dntame8*4«endeii^ lirftdem nich seinem
•VamaMage die iLeetfire^dea NefiMi beginnen sbllj' Hier aSlid hlA
die geieUohliiobbn >AnmerinHi|;etr<«tleidlng» TtelMteneriind'*(mll
tAiwnahtee e|ner iqn§ipn-«i Cap; 6<t§. S^-Irtlrser ala ttt den f^vstifr-
^«iwndeÄ Biigräp|lenv>'diHiK aind sie imtoer neefa; ven «eldier
A^iadebnongit daaa alemte^en hiesliiwfiger ^ngebraditen spriifik^
JbAen .Ekfclinmgteds mk An*nahilie Ven «etwii kwei SeRenV efneh
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«roi^efe» Ittivii^AiiiHtaM« .•l8*f4iei^Afik<in«giMig^^k9tifaMili4|b
fite tfpiiulhlMfooNalea«Q Iietf«r8l#»mr CH^Ceta hthtmMgnk-
AtnUhüi^ C«^>lt ^ L wild l9egiM:|iiriflittinMif; die j(o«i.,.M
T^a«.. 1,:^' verwiesen {mo^m\mtMM:whi:.^^v^om^''^i^mm
As erste fOn- ihm m JksrJdbtendbJbelrifll. "--'MiOtit Ut^i ^Iral
▼ieleiificteKeiibeU<«^S'iNilrtsi;die)8telleii)Clci>Hdpfil». V. 17,01
VI. IS, 4. a« All. U.i20,.li Vote. IV.Jal ^MÜkk^MgtSUkwt^m
dee. — §*:2Aberfengtill |iiÜ4eii A4<i.)att iA^^otttr tProMi tfelmhelk
-^ Deber.die.SitUivig Vod «i wM Mtf Sttaii 8w2.t£hiwi(7,i^ifft!f
«lieaeiii -^ i^ S. lUeber reg» diele todieea enC AiiBiijett.ljfSirilj 3
vermeeb^ we tkejr wieder auf a ed e r e i Siellee f dline' arMfthiwg
iMiaieseo wirdi r- JSe: el each explerlri iai Cict Hd AAtl. IX.i)0,iS
iraraid».ite^Mi!ieiiidM»aiMata:8eMl'^eif6lielic|iMiitfidfendee
Frage eder |ii/. ~ Heber qeod irerarddef^ wird eeC Hill. 7^^,wf^
«lesefmjieHe^ee'qeQtoiamhr-ilioeieljgffM^ vitd^: .dertCIce^Meliv)
eft^U diee>eb>:Bede:deerBrederareferiltwiild. i BfteeMtltolil^^«
«le wte ihier eiM(deiKl|idiea(ii^ieillMidiea'entclieinell) viMet :m4
aleitllirft wer dieeer^Buak »Q^^^/s-IMerldiAfBieab/ FeemTJiayiii
^ ZtiGep.^^S.äwirdjbeaie9lt^i 4iie/u.,«iief.,ilN..liat4iMiwieM
oem ReJaiti^ta hieei«eiagt itf der imblleitlekeeiBbriifiMi«;, «Mler
in Verhdsgehenddn (Ifise b. a. w>> aekedi^ienVefkemiiiiileiaiisa!*
aetal.babe. S.eii Paue. li 3.-^vZm ^:8ii!ieeei|ikeaeetl, im«l»lidif
tai% d. ii. ,vde eaelie« io die Aogee.fld;.^ft iMeft daa Beiaiveiii
|ieiN.Aftt4lS».5. — $.4. Zu in. firinilt: Dea Beeoedere Megi:te
toe^iiiaeU. Ikher dlbsiBa'Werl 8^a.:INetf 6i,l.(vre befDerkl bt^
deas ^;.ioe|Nniti«i. uodfkiafleanekraeiAAy «ieidhct me a)^i|KMI
edereeee^iaaoa; ebetiee wie Gaeaar» '-^tCkp^^.^^h ao.qeeec^eeAt
aieeiilide fe^tl^.niefal ddr-NeoW'desLartdMv'frtidenivdeitVeitoi
^ §i.2 ati pertateeier^ .& Ztlm|il. §1 358. JUedri9^$|i«^64:i Aievk
1; ^ §i.4 le ee^ee ^ «enil; &.e. iTlnailt 8v4 (Ke iaiir)BM.t4i
4. &i d;0, iäveswifaeii jwiiA^.mall ekb den die8elbeiWendnlig.fift«
del).;4^ ZithMid: JK aa-reumi:. L,ä i^iiti^ wind beneniuiv'ktela^ieh
lia«< beiiN. «alM DilvA^ t^^ A^ta^^As jl fiodef)i; rr^ Zunqeieildtiili
apeaeleierxwebreed et dail waa üait ibiti gedagt,;(eetkit)enlhiiedi
aUitftfil;:-rr- §..5 att,fclreei:^breiia.haf btet M;>ateu deliaUttidee
ilirtinlp.:dhe Raaiir: «ekumobts yti^MlßbifUttmyitbßm (l>eQlbiiJS^
l),;exfereelie;ü;.ir. Aedee. ; Addern AgBa.v4« 4,^/deiidei ganeeiveisbeet
vbrtflKb.oeotililgebfdaebi;!eM..r4^.iDMaewirAlfieM«^^
Mgen^ wesMdfb spieeUiobttJerMarDBg idMir Aiiigabe'ibl''MeiHK\we
dkl bitloriBttbeii lAematfceegaii aef dia kleilialerJlftlsa .beaebrinbl
tM ^^). r^ Wk'ibergebeni' wii nao Uar elwa..ealfiefaatti'llaM^)db
• \ L'j. * i " -.• - ;; •,.!.. ! ' i.'.y.., u.j - In/Jji lio:'i(. »/
*> Bina B«aiarkong, die abrigeas nicht iowohl dahin zielt, dem Her-
attflgebav danuii ainea. .Vorwarf aa Biaebeov ala Tiaünahr daa Miaalkhat
einer dacattigenJIaaliattMii^.enMdiNitenii j ...... i
**) Hlstoriache Bamerkaagen, die aüa aar aei .^laalgae Zettaii ibai^
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ifeii>MMit4b, ii«n ^et. 'iAeVMegt, Mk $m dem su 4e«'?ierer<-
•ücn^Oipit^ki' des Mill. BenietkUn lefchl «rieben wiril. liili«lt aba
A>na dieser ESrklaruogeii .sind; wie ihm sieMi fssstfclt ondfflbr d«s
^WerstandttfBs ^fördernd. ' Ibdem ■befder Herausgeber es sich
mt^u^wrfseiur Anfgab6<te«is<)ht bslydle Spmehe^des Nepos im
tfirer B%e«llilimllclikeit'er£eii«eii lu lissen, liidfcihiidkssBesIre-
toii^MliclLDfii^e bertthren, die ivobl forden sirieib Wertli hkbeo,
del*sloh donßb'die Leettire des Gsesir« Cieero %md LMub die Fi^
MgkeU.su*isiiier Tergleicbeiiden BeurtheUtiog des gessmintea la-
ieiiliseMn Spraebsbhatses- bis m einem gewissen Grad bereits er«-
worb^iitet) nicbleber flr den Sobnlev der ,4,iintersteo Klassen.*^
In der Ordnung isles nalürlidi, dsss densQmrtsner gesagt werden
Mn<>dnbiid: (in der Bedcotimg ^^ieh sweMe vidit^) bebe bei den
bessern- Scbi^fflstellern nteiu den sei), e« Inl.^ sönderniqiiid bei sich
(wiswislil kider :Nate dvrttber au prsef. L die E^rwUhniing den
AsiiÜas PolNo;TrebobittSsCiceit>^s doim diid Hittioshair deii Sdift«
lera obever Olassed inteMssiren ksnti)« filngor nH den äcona. ge-
böl^-'nur der Tevaltieleit.Latitoitat-an ti. desgl.; ^er ea wird* Niü
scihwefticil etwas helfen, wenn d^'erfübrti, dass sich Nepok Inge-
wlsaew 4iisdr&eKenr'4flbr 'wiederUele, wfo «il der Phrase diclo
andieiMl (isieies grimmatisdb aueifkUren, dtss dabei boeh ein/Da-
tiret»hen kenn rbfttelibrigeiis su Lys. L 2, aaf wetehe Sielte >an
deir IHrfigen 8lel4eh nvk hiegeirfesen wivd^ angedeutet werden
sellea^ »it dem Ausdruck ub^i-^ florere^ Milt. 1, 1 udd'Gkki; 8,
In. et.., dsss etch die Megatlon band bei flepos-ad dreiStelien
ünÄev^ts^ ^^ iminer kiop1«ians oder inoipinatus^ nicht «aber uec opi-«
nens-oderneo epiealns; brauche diess und Andeiiss^der Art ist
fi# »hn «iwas liehr Gieichgilltiges: er wird daron Nichts behaiten,
iseil ihm djeför jeder vergleichende BiasssMb fehk., Wihrend
der|lelcben Srinneronghw rtir webigsifcens ttnsoh|dUch:sln4, rnnsi
man einäiandere Kategorie nbn. BemcAüngen geradesti Ar«unpft-
dagogisditmd oatlMieilig ierfctären.i Herr N.Masflkt nimücbio
der<yekaonten StreitfhigeiGber den Ursprimg^derVitne rfiie eigen«
thttmllehe Stelhin^^ein^. ihm ist Csmelins Mepoe^iderZct^^Miie
nnd Fi^tid des Cicero md Auicos, der-Verlasser des^BochS^ doch
glaubt er, daaa erden IMinv den er hn Atterthdm ei» Sahrittstd^
ler genossen^ krinesweges verdient hat; 'crad.fiehnelurvebeneo
sehr ein nachllsst^er und -«shieebtel^llilsl, alete eMi'oSbnbaDals
nnsaterH^lgea ^nnd'krltiUosen «Historiker sieige. INese» UHblctt
ioektier riunhi dskAnMerkongra «n: begründen. . Ue ;effste bc^
deulendb Bemeifcmigy die dahin ^eit, > findet steh Vuwi, i^^tindon
Worten quod — posoisset. ' Sie lautet: qnod. Es folgt kern Sats
sieksn,- -finden sieh 'ni<?ap« 1 ssfsi^ sa Cap^ 8 dret,sa Oap* 3 sine, an
Csp. 4 eiae. Ausser dam Attloar siad ober« alle anderen. Bfegrspittsn
weii«reiolM»r dsMit'aasgsstaCteti
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N!pfMH«r?lOonltUM Mo^oi. 4B
Udiriik. Nt'woWepniiriliiiKth dma«llMiii%;««lrf!lliM;top%rri».
na Urlptü oder «nriptiMet, hit ftbcar 4mm 4uqm^ ^MgfMttt «ad
tfigmnnmU toripto getetst. Atbiriiche ^robe KteUin%keiMi
findoi sich Ohibii- 1^ d. Ba^i 3^ 8j Ep, 9, 1. PeL S, 5. Ages. ft, 2.
Alt 12, 4. V«^9l. Ml ThaiD.«» 2. Tbri». S,r& JBoai. 5^ 4. ^ 2. ^
Bolb hat Mdr allieidiagtiJ«it de» Haftdathriflea fuod cMi'-r- p6^
ftuiitctf die allerMuetten kriAigoheo Aumabaa ?oa Bftttecfcaluotf
Klolii «Bb«o aber büft d«r iebiadileo Beidiiffieakiail.der aadiodi
und beVAer.§i^öMtn Maiig«lbaAigklBU,'mtr4er dieaalbea TerglicbMI
abrd ^ hier Ist iJfi« die Leatrt de» DaliieUliiitta. (ftaidi Be&ecba
eiaaa der beriiea) tmd dea Axetliamia aweifeUiaft -*- mii Bdedrf
«food ^Hne cum. Auf dieae Stalle; wo Nepaa ohae Notb« einer g rOr
M Naohliaai^eU beiikehU^t urird, wivd aoa der SahOier aa allao
folgenden SteUen ijerldaaao. Dieia «endiiebl k & ClilJ»r. 1, 9^
wo wieder mR Rotli ^ aiüob »liKlpta^ der aber Mater Ageälanat
eine L&eke.bnnkimil: — fide«lem**r Ag«fUaaaa feaebriebed MehC,
wShread Benccbe^mit ft^etnl aUtt d^r e^rrnpten Aeeuaalit^ Uai^
Mn'a Bnendatloil fidetote -: .AgeiUKo.aulgenooN^e« hat« Andi
Att. 12v.4 fit dav Anakolatb bei Brewi B/swAe und Klola beael^
tigt, indem aie mit den edd. veti« «pew nach «radünni gaalrieben Inh
ben. Stillle ea der Kritik niabi geatotlet aeip y eben lAntot^ der
^en iUmgang dnna.Cteere^ Attfcna und CatiiUiia genoaa^ von mly
cben^Flecfcen;rA. fIHr dieser Aaadruck grobe NaobUaiigkeileo faat
Meh'ein EuphtmiamiA iat r- : adoh tiiotn der ondlnee^ aumal aol«
eher uad ao JirrgUcbener oadioea 9 "U reinigen, idon« gehofft dle^e
Leotüre gar nicht in die SebaJe «ad am all^rjutenlgitOn in die un^
tetaian Claaaett. Wanimuaa dai auf den ,8nhiUeir Ar einen. Bloi?
draak machen^ wenn den lAolor,. v«n dem er aein /enCea Lalein kr^f
neto toll« ao oft der Ttodel ^grober Jtei4il8«aigkeit^M8ifl, wenn Jlno
mehrfach eine;«inrtbilnlkiIie)Meliiong'' derüber nderein T»VeageM
ao^^^ deaaen, «maereben.geaigt halte, u. dengl. rai;gewor£e« mlndi
Sa finden. kkshbllerdbiga: bei Nepoa eine Men^ AntdrStok^/unfi
Wendungen, 'die michlibloa anfiallend aind,;aonAern attohtMoegil
an ^argfilt vnid Präebl^n ?etraihen. . Sind aie jraniialcbe^JSrhelfi
Uehkdt, ao'itt dar 8c)i&fer darauf eufin^rkiom an mMbfP>,:iUni
man knab Ihm tagen ^ wie die, Worte beaaer. loden ifebtigierJaMteA
wüMaiii' olmeidan Affaebtn dea SehriftvlAUmra in den-Anfe» dei
Laera aö lief JufcrnbnnsetaOnjy wi». eä von Herro N. ge|cbeb^n.{ntf
Liagt'nn» diBifiir>dne!8ahnlwiagnbe IInpaiiende.idea.Tedabiii#bg
•ftmnr Inder Fabmi^ in der ea aoagcaproaben wird« eoiMidOKb
deaoRefi.änch Steilen «org^koaianont wo derHeromg. demMtpm
anoh. n> iden^abeiaeihatt QnreiiAtf an. tbun.ajebeint «So. bemenkl
er Agea.8, 2;nu'cbm>atiltfi.':,^Ia N. diene WiortoicJuriebi dai^|^
er aoch nicht dieübpateleto eodemqne eomitea in. o. yi^ hlnnntufun
gen V hernach bat er aie^ao tilgen unterlawen«} \reil er ▼ergeaaen
lMUte,.dasa er iaie geachrieben.^^ Daa Eiofacbate aabfliU btef^
eodem niehi ak Adrerbiom, aondern akAAliUv nun^mopifi^
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84 > (M(eta«aliv>DittertitRv,i '
SnM» ecnpfieiylli^^'inettiiuMi W^cUdMt ./Uiibiling iifagltic|i JBIwm
ftW» Ufe<iaM/ng>4wAgMlid•^elb*t}0rAtlrl>^|i^
JB^erkqi^.unjfeilo'Veiiflilbli^I Dat.' dvA #lrd üidM^Bdiöoiiiifef
«MurleM Beoieritw^ su.4u»»iit(|eB!öiiffDeBv^I'- tefabte^eip urrChäMr
4ii#e» Mdiiuiig'ffe«CMbiteb<IiiiiU flPliiiniteffl»«i%dilHiML> icHo* eli
WorlMih:finttiiii»g0ictfsthtbdV>(<«iMtild' n^ «VetundtHw^ bei
ri0iU)«t8t4u«i0iAe4lMriMd^9iiiiait»Wl>]IH^iM WäiseiMligyakdKet
•IUi'«k# ibMlikt^«Mibiid«(NiMnMiiit|r €4giiilu»'deni!Weseii dM Amk
IraliitM thteprecUMieii i(^wr mf|iBt«ihi) dofmefiiUla' 4» : vö» dem
Hetawsf; JgdicKelicii iH^^li«» tikvMt^^v \^\M Set» wkdii^oi^
■ebv ^tWttrb' fip^. SeMebli''gllfcltlr ttntanfiebdnCebiveni o^CiwI)
|iä( K'iMsH^^^ JM die'Lacbd. eettiiSobJeeti|eettobt>«;- Ile4
lopt'U. di4o«vAteihmorrdhebi6il^W^riebv«rodui'oh.deBiA^^
der Wiedbiihdkini eele&iit^i- exierMt^niildi!0|:wiBd.M/EhLie9oitl
ie«<elfi»llbli^eiiM»äeii^ i«ii6ie^Tl4er^'^«'iMaiiMl8^'>deeiMbiifiehitflA
ikeifcr «le HeoiMmielieViMIfllWebl^, de0>%ioh^^elier der>iiib§eiM
iTemi eich' iiv >exfarttiiileb»tfbiil.i '«ifthrN; e^t^deHlier^ NepM
lMbeiadlie|9e4iettJ8blii%el'ettii»''^>ddfeif8 UinüNeeheeta etiteachcie
bebbsMttl^t »m'e;» w.M^oed^flMt^ililibifoiiic s^blt br eber.die Wertb
dm eeeibuemt w) w^ibdivUb;! ^Üiiil^ er«*voriidr'elelt wm^^^^
ieik<iyilriv(MlMiUli>4fkeMiu. ieftdtet'iOilMWii:^} Aiüiellcd UieeiHi
8tell^>iHmiefit«ibii'^tttth MMr^ehen en^riMnten'BcfaperkiieneaeL
1, dv Aadl»deriibr-Sdi|(|fieieller «teUimetirfwbtite^ wea bttindte
tevl]^'gdlieedbii^tBeib0i^<ibribbMi,4pfeto dib Ver^efltlklikeifiieiu«
eeldh« HoireV dafai<ld«ri>tbr^fligltebe'€lohlller^. der des loiiftMHr
iffkkn^ii il^retlier^verteiiiens' dtfiref dbenot'»ffemtct'liatv ticbaiH
«ehii«r^e8bliehirili|^^"lb6gieii 1»a».l Mln<efelilv Uerb^. htl
Meabel^daeiBedbtfiiieiideb V%b«i«tMleii OUMn^^t mlcbtiiBeherifflM«
iMkeMikitt^ > ^Miti kem-e#inlidhdeivVenede' demi^e»^ )dcB>LeeBV
|;eiN6li«'ttt«A^eM»eAiifM%l»wrl3balri^ idea'SehriffaiflIleIrb
MtietlMlfHis*^! wMi'vrf Vetetebt hier «Dieritieei Lbaee oidit M6i
db»i ^mMk^m fVbilbditfer iHe^ Oliealker^ MiMeefi!etadi''defl
fiMi&Mr^ tteee w^ä%%i^^m\\\ ibe»ideaiKb|ioiii»id<*^iSebulblMB4
m bukt ttbel «ll:h''^iniee*4lMi«e^ tfaMUetf^chfiler^emiSciinftalalt
te^^|;)M6b«ipbuf ldeiiräk«M^«4U|feaelhSwea^ er^Mini
ibU0e;>uttd ^eitil/nijim'lbitil^ wlaeee; welebeJebi Ldhi-eb diosMibb
imik^^^iilt tfcidr •> <l(l0<iw«ttieber dleaHbeftt^'d «diibleraidbv
<^Mterflleci€kMtte'< ke 4frf«lch wifWi|fUcli iei^ «bdctf fkefai^ )#eil^
^Mt B^dt««hiiij^.>>i >\llrMlteiVbeii^ ^K^eUAdiVemiebf^ioeMcevidea
q!itevchii«r itfMeef 8lii6dpttUki 4eif Kvitib'fiber lehiit iibd Spriebe
dee Aiitttf4 s«l eUlle»;WirfM(fr4«r Bitelf Mpht^iwelfaballteete
#tr w^Hfeitf %ctiM die' «^IfJHbil^ Kneben «u däei Schnibieni
elid w eefg^kHibheii— ^ Heil do6h>iiiir das Wort dee Lehceii oh«b
fiMbli biid V«»rblbii^:#lMergebeiidett --^Vbdtei^/eri . •
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Miorer o. Heiligitadtt Conineot. in Vet. Test. 65
Fanen wir t^blleMlich nnser Drtheil kun siiiaiiimeB, so latn
tct 68 dahin , dasa die Anagabe för den Oebraiich in den teleren
Olasaen nioht geeignet iat, weilaie eineraeita anfielen enihilt, waa
Mer den* geiatigen lio^iaont dieaer Giaaäen weil lifnanageht und
waa den ^hüler verwirren und ihn n aeineni Aotor ginaKch irr«
machen miiaa, und weil aie andereraeita rielea nicht bleuet, waa
dem 9 der mit einer lutamroenhingenden Lectftre den eraten An-
fang macht, aum Veratindniaa Tor AUem noth thul, wosu wir nnler
Anderem Jedem Cap. Toraaagehende Iciine Inhaltaangaben rechne».
— Diese Mingel hat die Aiiagabe, wie achon angedeutet wurde,
dadurch beicoromen, daaa afe verachiedene Zwecke verfolgt, die
aich ihrer Natur nach nicht wohl vereinigen laaaen. Hitie alch
Herr-N. , anatatt Zweien dienen au wollen, aowöhl „den Schiller
der unteraten Ctaaaen^* ala anch „ dem Freunde dea elaaaiachen
Alterthutnia,^^ darauf beachrinkt/ eine prakllache Schulauagabe an
liefern — waa ja der Zweck der „Sansmlüng*^ iat, an denen Br^
relchnng aber nach dem yerachiedenen Standpunkt obei-er, mittle^
rer und unterer Kinasen nat&if ich. auch verechiedene Mittel ansn«'
wenden aind, — dann wire wd»l die Textea* Kritik anderannd
mehr dem Schnliwecke entapreehend gehandhabt, die aachiichen
Anmerkungen wiren anfein kleinerea Haaaa beadhrinkt, dieapracUli*
chen vermehrt worden und beide bitten vielfach eine andere Form,
oft auch anderen Inhalt bekommen. — Gana aiidera muaa die Be«
urthdliing ausfallen, wenn man die Auagabeinaoferh betrachtet, ala
aie für erwäehaene Leser beattomt iat. Abgeaebeu' davon, daaa
auch er, wenn er alch nicht aehr eingehend mit C^eachichte be*
achiftigt, Manches finden wird,'waa er entbehren mbchte, daaa er
dagegen daa kritiache Material , wo ea gilt, aioh ein Urtheil über
die Sprache deäNepoa aelbatstindig au bilden, nicht aelten ungern
vermissen musa, wibd ihm die auf umfaaienden Qüellenatudleh und
tlkhtiger Kenntniss dea latelnfachen Sprachachatiea beruhende
Arbeit deaHerrn Nipperdey au^llseitigem Verstindniaa und gründ«
lichfjr Beurtheilung der ViUe g^wiaa iuf daa Beate foiderllch aeiii;
Indem sieh Ref. mit dieaer Andeutung begnagt, überliaal er iM
Andern,' diese Seite der Ausgabe nach Gebikhr und wie eader
darauf verwendete Flelaa -verdient, auafihrlioh au würdigen.
Dr« Brettenbaeh. ■
Maureri ComtneniariuB in vetuB testamentum. Vol. IV. 8ect^ II.
Commentariani in Ecclesiasten et canticam canÜconiin continenii.
Scripsit Aug. BeüigstedU Lipsiae 1848. ReDger.'!848. 8. 289 — 484 8.
Ea ist erfreulich, dass Hm Heiifgatedt nunmehr durch den
Commentar aum Prediger und deih Hohen Liede ein wichtigen
IVerk, dessen unterbrochene Fortsetsung sehr bedauert worden
N. Jükrb. /. PML u. P*4. od. KrU. am. ed. LVm. H/k. 1. 5
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60 Hebiiuehe Lütaratur.
ki,volIeBdethal. HtffetillichdIIrrteMali noch eine Brgimtiig, ent-
hailpad BinleltuAg nnd Naehlra^ )Eti den Mkern^ minder tiiafShr**
Kch behtndeken Schriften des helligen Buiidet den Ganicn seine
Vellendting gehen. Bis jettt weiss wenigstens Bef. nicht, oh dae
Werk wirklich ehgeschlosse« sei. — Wu min den Sinn nnd den
Oelst anhetriiR, der in diesen Commentar herrscht, daniber hat
sieh in seiner gewöhnHch Miarfen Kriftiic Prof. Ewald ansgespro*
chen. (Cf. fiwaM JshrhnolMf für hihi. Wscbft.^ Erstes Jahrbuch,
dött. 1840. S.46.) Ungeachtet der a. a.O. erwähnten Ausstelluo-
gen, hkit dennoch. Hr. Ew. ,,dies)en kleinen Commentsr für grind-
licher nnd nntslicher^ als die gronen Arbeiten'^ bedeutender Vor^
ginger. Zunächst iber bemerken wir für unsem Zweck, dass das
Prooenlnm wie beim lllobv anerst für den Ecclesiastes^ eine pas-
sende Einleitung enthill Pkumissig ist nachgewiesen, dass der
angenenmeneName8al6no*s-^der Prediger— nurfingirtseL Hi-
storisch und grammaüsah, besonders durch Anfnlirung nicht seit»
gonisser Auadrficke, wiri der Schrift ihr hoben AUer abgespro«
chen lind «le In die letnte Zeit der persischen Perlode gesetst
(HenLheuner Rabbfaieretc. n seUer Bibel mit ErklMrnng. Berlin
IS489 ist gani derselben Meinung.) Demoach eher ergebe aich
folgender Püin. ftaa^ Buch hat einen theoretischen Theil (Cap.
1—14. 16) und einen praktiacheit (Cap. 4, 17—12, 7.). Im theo-
reHschen Theil whrd die Nichtigkeit des itienscUlchen Lebens, das
erfolglose Streben nachgewiesen, weH der Mensch vcn Zelt nnd
ZnbU abUogig sei. hn praktiecben Theile finden wfa- die schon-
atdnLebehsregelri, besonders aber whrd die Gottesfurcht über Alles
gepriesen und noch die Uisterhiichkeit des Geiste» deutlich snge*
nonmen. Daa ^dosiischePrlncip wilrd nllnUigin edi stoisches Ter-
wmndelt. Wir hören (gleinhwie hi der neuen» Zeit in Tledge*8
Urania) snerstl die Sprsche des Zweiflers nnd dann eine kriftige
Widerlegung. . Ref. findet hkr eüe Fottaetaung einea in Hieb
bereits g^gebeiieri PrbicipoToh der gottlichen Alimaelit, die übet
alle menschKcke Kritik erhaben ist. In dieser AnfCassong hat der
Prediger bei hur. sche in bir cn s Widerspruch eine nicht au rerken-
nende Einheit ^ UehArsetanngen und GMUruitgen sind efaifach
und versandlich. In 8L Gapitd ist der ipfisirach gedeutete Ysl S
also ubettrageAS Investigavi in corde meo — trahere — ad vinam
carnem meam etc. Mit einem Worte: ich yerschaffe rofr mit wei-
ser Einsicht jeden Genuss. Der Verf. erkIM :^'3 == pna r - p3M
gemere aliqiiid und giebt den Ausdruck modiflcirt durch animum
meum sapientiae tsedebat. Bleiben wir bei der Grundbedeutung
und wegen des Paralielismus ui'^n^n, dann ist es ein: „Hiniiehen,
ein Hinführen su Btwaa. Die Uebersetxung Henheimers wSre
daher angemessen : „mein Herz Tcranataltete es mit Weisheit etc.*^
Schoner noch Tan Esa: „disnn laoUie mdn Heirn itefat weiae ein-
lenken '^"^ ~ 3; Gnpftcl. — Allen hol eine bestimmte Zeit — die
Bsfcbiner haben (bes. wegm Vs. SO) dkMa Captod, ja einige eben
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Miorer o. Bdfifitedt: Comment« In Vet. Test 67
detfthalb iun gaate Bueh unteidrüeken wollen. Nieli der obea ge-
gebenen fiinleUang gprichl hier nur der (tpfiter widerlegte) Zweif-
ler. Finden wir keine nühere Bespreelinng dee Gegenstand e», so
entscliidigt ons dagegen die Erliuternng dea 4. Cap. V. 2 genaue
Er&rlerung dea 'vielfach nnteraaehten nix^ ^9N. Hr. Heiligatedt
bill die Form fiir daa partidp. Fiel niHfehl. o (vgl. Pnal.). Ewald
a. a. 0. nimmt hier ein Inf. pro lemp. finito an. Warnm aoll
denn aher daa helgeaelste ^|M nieht vielmehr ffir dat particip. neu-
fenl (Vielleicht iat dea Llppenfaulea wegen und der folgenden
aibilana mt^^ In nai^ eontrahirt.) Out iat V. 17 die Erklirung
*>fati ^n. Cuatodi pedea tifoa, (quando la ad domom Del) wobei
auch du rvnäiA dorch fthntiche Belege ana der Schrift nunmehr
deutlieh erklürt iat. -^ Cap. 5, Id ra-vn vh ^9 ete. Quia non mul-
tnm recordatua dierum vitae auae etc. abweichend von vielen Inter-
preten. H^nheimer acheint den richtigen Sinn gefunden au ha-
ben: f^daaa nicht viele aind •— bedenke er — die Tage aeinea L^
bena etc.^* Um Binzelnea gana beaondera hervorau beben, machen
wir noch aufmerkaaUi auf Cab. 7. Va. 7, wo beaondera die Parano-
maaia er^ und fpf (Gut Gerllcht -^ gute CfOHIicke) hervorgehoben
iat; aowie im 8. Capitel Vo. 10 gediegen behandelt oraehelOt
(D^ns;?). Debrigena iat daa v. nSa eine genauere Beteiabmmg doa
futurum, wie im Franaöaiachen aller. Drtd die viilgatA hat für
beide Ausdrucke nur den einen: aepnltoi. Im lO.Oap. Va. 10 aind
die Worte *it^ i1-«J?i rman durch ,,emdlument«nfr pfoaperanA
praebet aaplentia,^^ dedüch etwa 90t doch Vorthell dea Oelingena
gtebt Weiahelt. Genauer van Baa: Darum hat Vori^ug sur bcltoaei^n
Einrichtung Weiaheit. ~ Im 12. Capitel, worin der Prediger treff-
lich daa mit vielen Hebeln verbundene Alter achildert, sind Ar die
Ei^kllmngen hervoMnkebeof die Vae. 1. 3: 4. 5. -- Vom 9. Vera^
an (EpilogiM) iat Allee erach5pfend erlititeit. Mit Recht wird Va.
1 durch (daa) ^ii3jn dahin gedeutet, da«» wir (im Hinblick auf den
Ewigen) lu keiner Zeit daa Leben leichfainnig genieaaeo aolien. ^
Va. 4 Iat >i^ fi^öberaetxt fliiae C8nfaa(canttt8 aenum) deprimnn«-
tof; BDgemeaaener dünrfte der Sinn folgender aein: der Gesang
der Vögel erscheint gedampft (weil nimifcfa der Greis nicht gut
hört). QtB. theo. rap. 220, canUtilceo (al. oscinea). Im Epilog
ist 64^ Bndreaoltat -en qie übera. ftnem veiM, univeraftatem au^
diamua, bätn tla Paralteliamua. Vah Eaa nimmt hier eiue Hendja-
dya an:,,daaEnde dea Ganaen^lag^t tUHt hSr^.<*-<- Zuletst aind die
Quellen gegen die Anthentlef dea Ej^ttOga angetnlfrf. —
Canticum Canticarum. IhM Prooemfum enthSlt I. Inacriptio
et poeaeoa genua. II. Carminia materia , argumentum et floiif.
in. Carminia dispoaltio, cohaerentia et forma. IV. De canticl'Catt-
tlcomm anctore et aetate, et de^loeo, in quo hft Kber acripf us est.
8. 391-*400. Von der Geachichte der Erklärung des Gedichten
hat der Verf. abstrahirt und nichts von' der allegorlachen Auffatf-
anng erwühnt, wiw aie in den akMen Zeiten bei jQd. und chriatl.
5*
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68 Hebrabcbe LUteritur*
Exegeten stattgefanden hat. ^r folgt »den 'neueren Auslegeni, dte
seit Michaelis , Herder iftid EiQhhor^ die allegari^he AuiUgimg
des Hohenliedea io JMrsacredU gebracht haben. Eipe xiemlich
auaführliche Daratellung bespricht den Charakter dieaea ijn-ero-
tischen, dem Drama (wie ein Carmen amoebaeum^ aich nlhernden
Gesanges. Dass König Salomo nicht der Verfasser sei, aondern
ein, einige Dekaden nachher zu Thirsa, der Residensstadt Israelit.
Könige» lebender Sänger, wird uoistandlicb nachgewieaen. —^ £a
wird ausser Zweifei gesetzt, daas gegenwärtiger Wechselgenng,
der sich mit VIrgilschen mid Tli^okritisehen Gesängen dieser Art
gnt vergleichen lässt, zwischen einem unschuldigen Landmädchen
und einem Jüngling, die sich aufrichtig und innig lieben, stattge-
funden habe. Die steten Versuche des Hofes, die Schöne für daa
Serail zu gewinnen, scheitern an ihrer feateo Liehe. Capitel 3 u^
4 sind als Phantasieenatucke erklärt, .welche zwei Träume in Folge
lebhafter Sehnsucht heri^or^rufen haben. Die Erklärungen, la-
teinisch gnt und verstSpidlich geschrieben, 'halten die Mitte zwi-
schen einer zu aphoristischen 'nifd einer zu opiakrolcgiaclKa Her-
meneutik. Was Herr Ewald a. a* O. (s, oben Ecelea.) gegen die
AuSassung der Dichtung von Seiten unseres Verfassers bemerkt
bat, übergehen wir, da ea nur weniges Einzelne betrifft. Ref.
hebt einiges Elgenthümliche des Comm. hervor. Cap. 1. V. 3 die
schöne Faronomasie, die mit der bereila joben (Pred. 7, l)angefli)ir-
ten Stelle zu vergleichen ist. Der Sinn ist: der Ger4ich deiner
Salben ist köstlii^h. Heinheim.: dem Gerüche- sind deine Salben
lieblich. Herr HeHigstedt bemerkt: iT»n odorem ^— neque unqnam
odoratum, I. e. odorandi facultatem habet (cf. Ges.;Thes, p. VijS),
Die Erklärung zu ^'ig *^ifyi quod solis ardori s^mper lerant expoai-
ta, nigrescebant ist zu physisch., . Eine me^hanisdie Auffiiasnng
föhrt dahin , dass die gaifz schwarzen Zeltdecken :der Araber au«
schwarzen Ziegenhaaren gewebt waren. — lm2;Cap.^da8 so lieblich
die Annäherung des Lenzes schildert (glucklich hat Tieck „Salomo-
nische Lieder*' die Stelle versificirt und gereimt), wird nbxsnVs. 1
für Colchicum aotumnale erklärt: wahrscheinlich Ist die Nfircisse ge-
raeint, die auf der Ebene v^nSaron häufig befanden wird (cf. Jes.
33, 1). Vs. 13 (vgl. Ewald a. a. O.) ist d%si^ durch vulpes, nicht
durch canesaurei liheraftzt. Dssa übrigens dasGaiizeejn Fragment
einea Winzerliedea seU ist offenbar. In Cap. 3. Vs J.8 die (scheu-
hären) grammatischen Abweichungen. Wohl dürfte Txrq- — ge«
flissenttich die ländliche Sprache auadrucken. -^ 9. li^^B^ (nyr
Bahre) fercuhim , PrachUtuck ; folglich ein Prachtbett. Die Tal.
mudisten verstehn (und vielleicht nicht mit Unrecht) ein kostbares
Ehebett darunter. Nach Meier (die Bildung des Plural in den se-
mit. und indogerman. Sprächet^. Msnnheim 1846. vgl S. 66 f.) ist
der Stamm mit io^n aiiisammenfallend =^ Aushreitnng =; Lager =
Bett, bes. Ehebett« — Vs, 10 sptf;; exomatum anore etc. So he*
reita Mendelssohn »,gepoiat^i;t mit Liq|ie/^ Oezwnngeq eracbeint,
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Maar«r u. UeiligaUdi t Comnmi. io Vet. Test. 60
dagegen feiafte», dt« UeberBetkiinj^>oii'vao Eaa: ^die Mitte war
aiealicb gcpolatert dmr Töcliiep JeauBalema weg en.^^ Aus Cap. 4
betai wlriÜerTor fi-ori '^*?3<»?'«cuil cokimbae^ deine Augen Tauben.
Demnach entbehren wir die Erlilanmgy wie aie bei ähnlichen Stel-
len, a. B. Kih::x b^nb» (cf. Ges. Gramm. 1848. §. 114. S.) für —
%h^ — atattfindet, und fersichten auf die Erklärung o^si^ «a^9 rj^i*^
mit Recht. — Das 5. Capitel« einen aweiten sehr lebhaften Traum
enthaltend von der Erscheinung des Geliebten lur Nachtielt, lasst
aichfu^lich alaeineSceneimGynaeiceum betrachten. Das Madchen
wird endlich damua befreiet; F&r die Brklirung ist besonders der
11. Vers hervorzuheben, wo auf die Begriffe des Orients Qber
morgenländische Schönheit aufmerksam gemacht wird. Besondere
aber ist Capilel 6 auf Hartmann^a Ideale weiblicher Schönheit bei
den Morgenlandern Rocksieht genommen worden. Die CJeber-
Setzung von Vs. 12 lautet: Nescivi, anima mea posuit me inter cur«
ms popoli mei nobilis (inopinato translatam me sensi); die Vulgata
bat hier den Eigennamen Aminadab. Castellio ubersetat unsiige«
messen ebenso, um hier nicht 'von der Vulgata abzuweichen. Offen-
bar ist aber hier nur die Rede viul Wagen der Grossen =: könig^
liehe Wagen (vgl. auch Gasen. Thes. S. 853). — Im 7. Cap. wird
nachgewiesen , dass sich die Hoffrauen ungemein bemühen , die
Sularoieh zurücksuhalten, die jedoch beacheiden frsgt : ^n tm.
Der Verf. folgt im Erklären der mit den tippigsten Farben ausge-
mahlten Bilder orientalischer weiblicher Schönheit RosenmiJller
und Wlnerund Itssi es« nicht an interessanten Vergleichen mit dem
claasischen Akerlhom fehlen. (Auch Goethe hat bei der Schilde-
rung inderWalpiirgisnacht im Faust Bilder aus diesem Capitei ent-
nommen.) — Vs. 3. TOT^ iat als Syuecdoche für veuter erklärt.
Aehnliches sehen wir bei Horatius, Ref. erinnert unter Andern an
erinis r= eapllli =: caput. — Vs. 14 werden die ti'^^rfn durch
Mandragora« libersetzl =— Liebesäpfel. Dieses entspriclit freilich
der Btymoiogie von 'W'.- i>n. Ref. fugt den angezogenen Stellen
zum Belege noch gern bei? Philippsohn, Israelitische Bibel, IMos.
30, 14. Anm. S. 152, woselbst die Abbildungen von Atropa Man-
dragora und der Muaa paradlsiaca zur Veranscliaulichung dienen.
Nach neuem Ansichten ist im Hohenliede wirklich letztere Pflsnze
femeint. In der Einleitung zum 8. Capitei wird der errungene
leg der Unschuld nachgewiesen, wodurch die Sulamith endlich
ihre Freiheit erhält. Daaa dieaes mit königlicher Bewilligung ge-
achehen aei,' wird entnommen aus dem auf Salomo anspielenden.
Ausdruck oiVto im Vs. 10. — Vs. 6 sn; ranM fltmma Jehpvae =^
▼ehementissinuij, folglich ein uinschriebeaer Superlativ wie etwa.
1 Mos. 10, 9. -^ Fänden wir hier nicht daa Wort ;% wir wurden
JehoVah gleichwie in Bsüierrgiinz vermissen. — Zu Vs. 7 fugen
vHr bei han^ «^'in noch hinzu; dass hier offenbar auf Salonio selbst
hingezielt wird, dessen :Reichthniiicr eben so angestaunt wurden
ab aehie Weisheit. — ScblieisUeh miissen auch die Corrigenda
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bei der Leetllre jiicbt mb«icbtol bleibe. Mtfc, wiebereito obn
bemerkt, einebakltga Erfiostiag lu» Comneatar eiMipi AhachraMi
de« GaDzea barbeirülireo,.uiii da» TOtsiiiphe Werk iaiaier mebr
dem finUwecke eotapreebeodar au maoben.
MaUhaaaeo. Mühlberff.
Bibliographigche Berichte u. kurze AnieigeB«
1. Satzlehre. Zom B^hnf» eiaai grandU^li^a und frpcbtbareq
UpUrrichtei.iD clor dfaC««hfli Spft^e bearb«i(^t voa M* ZeMcr, ar-
•Um Lehrer nnd Prafokt am konigl. ScbuUobror-Scininar Ui Eichttätu
Nordlingao, Verlag d» C. H. Back'achen Boobbaadliiag, 1849. XLIV
n.363S. 13. .
2. Neuhoebdeutsohe Orammaiik t^h fL A. Bokmp Knt^ abi
t^iloflg die iebra von den bacbtt^en ond eadungoQ. Prapkfart a* M»
Drock und Vertag von H. L. Bronner. 1849. XX o. 152 8. 8.
3. Der Fokal in den Wurzeln deutecher Wörter beleachtet
Ton Eduard Olawskif Profe«sor am Köoigl. Gymnafiniii au Lissa. Tne-
mesano. Verlag and Druck von GiutaT Olawski. 1849. XXVrti.26Q S. 8«
Waoo der Unteraeicbnete dieae drei Werk« bier aQ«aiiiiaenfM«i, sm
bat dies darin aeinen Grund, data ale. ibm van dv rerehrl. Hedactbn
Boaamflien zugeachiokt worden sind , oai ile ^io «iaar knraen Aoteige"
in den Jabrbb» lo beapreehen. Dar Untorfeicbnata wird aiob daran dec
mogiicbaton Kurze befleiaaigen^ dabei JedaiB der genanatan Werke beaoii^
dara beiracbtea« ...
Herr Zeheter iat den Lebrern der dentachen VoIHMcbale und 4oi
Scbnllehreracminarien durch ▼oracbtedena. Werke bereit« rubnlich ba*
kennt; anah bekannt dnrch. den aittlich-chrlstlichea Geiat,. der aich T^al-
faeb In aeinen Werken, auch in dar Torliegendeo „Satzlehre" aupapnobt«
8ain Bach, für den Blementarantercicht in Knaben- und Müdcbenachalen
beatimmt, zerßUlt in 3 Abaohnitte: im araien w.ardeo die reracbiedeaea
Arten dea einfachen, im zweiten die dea znaamraengeaaUten Sataea klar
nnd einfach entwickelt und die gegebenen Regeln durch aablraiohe zwack'*
miaaig gewählte Beiapiele erläutert. Der Verf. folgt baaonder» daa
Lehrbiichern von Becker, Dieslenoag', Bonkmmpf ITellncr, ohnn ale anazn-
aabreiben oder ihnen aalaviioh nachzntraten* Ba warn ubrigena za w8n-
aehen , daaa der Verf. die Brgobniaae der hiatoriackea Grammatik mehr
beaehtot hatte, denn mit Recht behauptet der Verf. Ton Nr. 3, daaa die
reebte Schmiede einer auf hiatoriachar Grandlaga anfzubanenden neuen
Orthographie (atatt nnaarar wilUiirliobanUn* Orthographie) die Voika-
aebule aei. Darob die Volke'- und Oalohrteöachuieo muasan die Por-*
athnngen J. €Mmm*a in daa Volk «indringen nnd daaaelba belahran nnd
so deotaohem Bian« krifUganw Bahr belehrend iat die Forred/kt deren
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BMkgriphncbe B«rictte n. torte AoMig««. 71
fianptgedanken hier mitgetbeltt Werden inBgeli, da sie lof don Bit* dee
Debals (dec NidiUGedeiheiift) hinwelaeii lyid Mittei dagegen bieten. Der
Verf. handelt hier ,ynber den Unterrichi in der deat«ciMn Sprache in
deataehen (Voilia*)Schaien^f ond aaeht BunichH die Frage an beantwor*
tea, yyObder den Erleraen ^er dentschen Sprache gespendete Aufwand
Ton Zeit, Mähe, Regelweaen, nbf^banpi Tom eprachlicben Treibe« in oiUn
deutschen Schalen , oder nach nur in den meäilen, daa gewuaiohte oder
wiinecheniwerthe ResalCat geliefert/* Der Verf« beantwortet die Frage
aaltNem! ond findet die Ureaefae in den Terschiedeaen Terkehrten Me-
tkoimif deren er dann einige anfahrt ond näher bespricht. Er fordert^
„dasa der allaeitige Unterricht in der Mottersprache djen Schaler nach .
Kopf ond Hera aoa sich heraoa- ond in sich hineinbilde , lodern der Scha«
1er durch denselben sowohl seine eigene Geistes - und Heraeostbätigkeit^
als anch die Objecto seines nothwendigen und notalichen Wissens und
Könnens klar ond moglichat uansichtig ansofaauen , begreifen , beortbeilen
«ad ordnen lernt. Durch die Losung dieaer /ormeUen Aufgabe bat dev
Spraehonterrichi auch moierieü an wirken ond den Schüler dahin an
bringen y dass er sich der Sprache als iBund/idbeB umd Mtkr^/tlickei Per-
fcc h rsa ift let (-mittels) riektMg^ tlur, fertig und wohl auch iehon aa bedie*
Den im Stande ist/* Um diese Aufgabe zu losen ^ ^^bbdarf es in objecti-'
vor Hinsicht dar Maktruäien^ worüber, der Formen, nach denen geHpro-
chen werden soll, nnd der schriftlichen und mündlichen Übungen Cur
beides/* — In Beaug aaf die JLe^orai verlangt der Verf., y,dasa die-
aalbe einfach aei, theils ehttoiclfelmi (entvtreder vortragend oder kateche«
tisch), theils bles profcfiseA." Der St^fa9gang 9>sei theils analytisch^
theils synibetiach , theils analytiscb^'synthetisoh ^ theils synthetisch-analy-
tisch /Je nachdem das Pensum beschaffen ist/' -^ Den Schulkindern dea
ersten Classe (bis aum 8. J.) weist der Verf« au 1) Forti6ang'en : Be^
trachten, Benennen und Beaeichnen der Dinge im Schulaimmer etc. ; der
TbeiW, der Eigenschaften und Merkmale, der Tbatigkaiten und des 6e*
brauchs, der Zahl und der Verbkltnisse derselben; 2) Nehenübungem
Kenntniss der Laute, Silben, der wichtigeren Wortarten, Bildung ein-
facher Sitae. In der 3. Claase- (8-^10 J.) soll der Sprachunterricht
mehr nnd mehr als Selbstaweck , mithin in seiaer/srmett-roateriellen Seite
arscheinen. Itier kommen Wort-, Wortbildungs- und Wortbiegongslehre
in Betracht* In der 3« Classe- tritt der SaMau selbststandig und als
Hauptaufgabe hervor, jedoch mit bestandiger Rficksichtoahme auf die
Wort- und Wortbiegungstehre« Zu dieStfr SatMbauiekre liefert nun der
Verf. im vorliegenden Bache eine Anleitung nach Form nnd Material, nnd
awar eine recht brauchbare and aaipftehlen^wal'the*
Die Verf. von Nr. 3 ond 3 haben dat mit eieaader gemein , das« sie
sich beide an die Forschungen von J. Orimm anlehnen , unterscheiden
sich aber, abgesehen Von Inhalt und Form ihrer Bücher, wesentlich durch
den Tony der in denselben herrscht. Hr. Hahn IKsst darcbweg einen
anversichtlicben, gegen Andere vornehm absprechenden Ton hören, wah-
rend Hr. Olawtiki den für sein deutsdiea Vaterland begeisterten nnd zu
begeistern suchenden Lehrer überall erkennen lasst«
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T2 Btbli^grapliisdie BeiUhAe n. kime AiüMfm«
Hr. Hahn bat sich „eine bbtorische Belebung der- Grammatik '^ csr
Aufgabe gestellt. Br findet in den bisherigen Lehrbüchern die Grammar
tik der neubochd. Sprache ans sweieriei Granden ungenngend^ erätena
fehle denselben eine historische Grundlage, d. h. der jetaige Stand dev
Sprach^ sei darin ohne alle Rucksicht auf den früheren dargestellt; Ma
■weiter Fehler sei das summarische Verfahren in der Darstellung. Br
fordert bei grammatischen Arbeiten Ansfuhriichkeit, ja Vollständigkeit
als unerlissKche Bedingung ihres dauernden Werthes. Der Verf. hat
i,au8ser Grimmas unschätzbarem und unentbehrlichem Werk« alle gram*
matischen Schriften aber die jetxige deutsche Sprache, mit Pleiss aasget
achlossen'S Qin „das beneidenswerthere Bewosstseia der Selbstständigkeit
und Unbefangenheit^' au haben und „mit dem reinsten Bewnsstsein be*
baupten au können, dass sein Buch nicht in denen gebore, Ton denen ea
beisst, dass aus lehn schon Torhandenen ein elftes snsammengestoppelV
worden/' Dieses Tornehme Nichtbeachten hat, nach naserem Urtheü^
dem Buche keinen Vortheil gebracht, so sehr wir sonst die Selbststän-
digkeit anerkennen* Es ist seit mehreren Jahren in Zeitschriften (a. B«
in diesen Jahrbb., im Arohiv tou Viehoif . und Herwig) , in Programmen,
in besonderen Abhandlongen so manche Seite ^er historischen Grammar
tik bebandelt worden und mitunter auf so belehrende Weise, dass diese
Arbeiten wohl eine Berücksichtigung Terdient hatten. Hr. Hakn^ ein
tüchtiger Kenner des Mittelhochdeutschen und als bewährter Arbeiter
auf diesem Felde anerkannt, dringt mit Recht anf Benutzung der Quellen,
fordert mit eben so vielem Rechte, dass bei einer Grammatik der meo.^
bochdettt. Sprache das 16. und 17. Jahrh. beachtet werden, >-*• aber er
muss auch wissen, dass, wenn ein Verf. seine Mitarbeiter auf dem Felde
der deutschen Grammatik so vornehm absprechend behandelt, man an ihn
desto grossere Forderungen an stellen berechtigt ist. . Und da muss Ref«
denn sogleich gestehen , dass es hier nicht genfigt, die (an sich trefilioben)
Lehrbücher von 1^. ßF'ackemogel und H&uner , die Luise und die Ueber-
aetzung der Ilias und Odysitee von Vou^ Hermann «nd Dorothea von
Ooeth» und die Uebersetzung der Schauspiele Calderon^s von Oriet att
benutzen. Hier dürfen, um nur einige au nennen, Geifer von Kaisers^
berg, Luther f Fkehartf G. SaehSf die Dichter der ersten und «weiten
schlesischen Schale nicht unbeachtet .bleiben t) oder nor Stucke ihrer
Werke in Lesebüchern benutst werden ^ von neueren gar nicht xa reden«
Hr. Hahn behandelt S. 1 — 55 die Bnohstabenlehre , S. 55 — 10^ die
Declination, S» 105 bis tum Schlnss die Conjugation, und zwar mit steter
Beachtung der früheren Sprache; er wandelt dabei ganz, und mit Recht,
auf Grimmas Weg. Was Ref. Udelt, ist das Pochen des Verf. ahf (eine
▼ermeintliche) Neuheit and Vollständigkeit; was Ref. gern lobt, ist die
*) Aus jedem Werke der genannten konnte Hr. Hahn Beretcherong
^^ seiner Grammatik gewinnen. Ref. glsubt einiges Recht zu dieser Be-
bauptung zu haben, da er seit längerer Zeit mit dem Lesen der Schrift-
steller des 15.— 17. Jahrh. beschäftigt ist, um eine Grammatik jener Zait
SU schreiben. « ^
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Mbliogn^lphitdie BetUk/U n. knne Antefgen. H
Klarheit and Ventindüchkeit b&üUbt Eritwickeldng. Dieses Lob bedarf
keiner Begründong, das Buch selbst giebt sie ; den Tadel will Ref. in
gedrängter Kurse m begründen sachen, 6. 12 sagt der Verf. G^ürge,
«ntsdken, SpÜMfündightüy Sprückwortf iprüizen seien jetai entweder gans
beseitigt oder eine gans seltene Aasiiahn^e. Bai Gebürge; Sprüehwori
und spruUen ist dies nicht der Fall : Sprüehwori findet sich oft bei Goethe
II. A., Oe6itrg- und gprutten bei Pläten (t» B. BancTi. 8. 5< ond 169 der
Avsg. Stbttg* und Tnb. 1848). Statt des anorganischen ergotaefi steht
ia Goethe's Werken (Stattg. a. Tob. 1827 f.) meistens (nicht immer) er-
^^etMii, bei welcher Form wir also liicht bis co P. Gerhardt im 17^ J. za-
ricksogehen brauchen. — Den Diphthong eii, der sich ans froherem iu
entwickelt hat, schreibt Hr. Hahn 8« 20 f. eti, zam Untersichled des Um-
laotes Ton ou, der bald mif bald eu geworden ist« ' Das Verseichniss der
Worter mit diesem eu Hesse sich noch am manches Wort vermehren (z. B.
maitkUng$^ jkensdk, KisM o. A.) Vergl. Ortmm I. 189. 226. 3. A. —
Die Prflp. kiMen (8. 36) hat sich noch später als bei Pischart (im 16. J.)
erhalten, z, B. b^ Goethe im R. Pnchs T. 14. Um die Form Thum
(8. 37) statt der jetzt gebriocblicberen Tkurm zn linden , braucht man
nicht bis ins 17. J. soruckzogehen , Goethe gebraucht sie noch im Gotic
y. B. (W. Bd. 8, 121). — 8. 42 heisst es: „d geminiert wohl höchstens
in troddel.*' Hier ist Widder vergessen ; Kladde ist mehr niederdeutsch.
— Die Zahl der Worter, in denen t ein anorganischer Zusatz ist oder
lor d steht (8* 44) Ifisst sieh Temehrent and' gehören dahin Tiete
Partie« Prater.; g^ßbienittih, gelegentlieh n. ». and Tiele (als solche nicht
mehr gefühlte) Partie. Pris^i flehentUeh , vnuentUeH a* a. Vergl. Grimm
II» 690 f. ond meine Gramm. I. 2, $• 254, wo auch auf die Siteren Formen
des 15.— ^17. J. hingewiesen ist. ^— Von Fatinaehi geben Sehmelier (ll
568 f.) nnd fFeigand (syn. Wörterbuch Nr. 677 Nachtrag) die altem
Formen in reicher Fflile an. .^- 8. 48 wird gesagt , s sei am Ende Tor-
sohiedener Wörter onlechter Zusatz , der sieh baJd früher, bald spater
eingeschlichen habe, and dabei wird auch vArfs In AtmmeliraHs angefahrt;
Wioder 8atz da steht, kann er zum irrtbnm verlmten, denn schon gotb«
und nhd, findet sich (nebst andern) das genitivische Adverbium wärt$:
Joindvairths^ beiröwatftes. Vergl. Grnnm HI. 89 f. — ' 8. 50 wird „als
ganz indlvidnelle Liebhaberei^ Gärigen (ans J. Moser) ond mogte ange-^
fahrt. 8e individuell ist doch wohl diese Liebbaberei gerade nicht; denn
wogte statt moeA(e.6nd^t sich in vielen Büchern des 18, — 19. J.,- unrf
die Verkleinerungsform ^en statteten findet sich auch bei Optfe'^) und
GoffAe, z* B. Äinssg'en, hingen, Mädgen in „Goethe's ältestes Lieder-
boch<^ Bertin 1844. 8. 6 und 6. — Um die vollere Fornä MarachtdJi
(8. 51) za finden , braucht man' nicht ins 17. J. zarfickzugehen , Goethe
gebrancbt sie öfters im 2. Theile des Faust. Das Verzeicbnlss der Wör«
^) Nachgewiesen hat Ref. diese and andere Formen ip einer be-
sonder n Abhandlung über Opitzens Sprache im „Archiv fair deii Unter-
richt im DeotscbeB'' 1844. IL 2. 6. 31 t.
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ter 9 deren ft organl^b ist (S. 54), la«t rieb noch mn manobe ▼ermehreD,
s. B. Fehde, QemmUy BüM (abd. föhida, kknabal, pabil) n. a.
Die Urform der acbwacben Dedination (8. 67) hat nun €ftmm fa
seiner ,yGeeebicbie der deutsohen Sprache^' 8. 945 etwas anders darge-
stellt als in seiner Graaioiatik I« 817. 2. A. — S. 60 werden einige Bei^
spiele angeführt y die noch die Tollen PlezionsTocale haben: meirtere^ ms*
geUf pogelen* Schdftsteller des 16.-17. Jahrb. bieten deren noch
viele, s« B« «ejbere, gtifere, ilienere, rteAlere, urteSspredkere in Hug*4
Rhetorik (Ttlb«. 1528). -— « Zu den im PI. nicht nniaatenden Wörtern
wird 8. 60 A^ geaahk, Goethe toagt im Goti ▼. B. (W. 8, 126) Aeie
8. 61 waren die fremden Altar mid PaUaet anzafabren , wie 8. 65 Ki^
iier angefihrt ut. Die 8. 68 angefahrten schwachen Formen Von Me^
üfars (an denen aneh Lernt gebort) gebraocht B&ekert noch sehr oft. - —
8. 68 wird gessgt, Dichter hatten das schwache fem., wenn auch nnr
spärlich, fortgepfianBt, Um Ten OfHtz n. a. SchriftsteHern des 17« J. m
schweigen, mag nnr bemerkt werden, dass fFMamäj Goethe^ SekOier^
Rüekert im 18. — 19* J« das schwache fem. sehr oft gebrattcheo. — Doch
Ref. bricht hier ab in Besag auf die Dedination der 8nbst. ; weitere ab-
weichende, Ton Hrn. Hahn ausgelassene Formen findet der Leser onter
Andern in einem Gymnasiatprogr. Ton Gorfeftsa (Lyck) nnd im 7« und Sk
8appl. dieser Jahrbb. (von dem fleissigen Teipel in Coesfeld). — Bor
8. 95 ans A. Tschndi angefobrte Ace. Urne ist im 16. J. nicht eo aneser-
ordentUch selten , ich habe die Form öfters gefunden. 6. 102 wird tedei^
(gereimt auf Brüder) ans dem 17. J, angefShrt; Zfle&orta (im Renommist 1)
reimt noch im 18. J. jeder nnd wieder.
Wie SU den Declinationen , so iasst eich auch tu den (starken) Gon^
Jogationen mancher Nachtrag aus Schriftsteilern der fnHieren nnd s^ale«
ren 2kit geben. Ref. beschrankt sich som Beweis nnr auf einige Vbrba«
Bei der ersten Ciaise-8. 107 nnd 113 fehlen ecUmden^ eekÜnden, kMcen
und iptnken; das erste gebrauchen noch H. 8acbs, der Verf. des Helden-
biiches Tom J. 1560, P. 4braham, Logen u. A»; das «weite P. Melissas
(t 1602) nnd Goethe: An der Finsterniss susammeng-escJb^mleN wird
dein Auge rem Licht entbanden ; hiidcen gebraucht noch Opiu (nachge«
kunken)y wmken Uhland (gewunken) stark. Bei der d. Classe 8. 108.
120 fehlen tragen^ sefteften, wtdenm Das starke Pairtic. geeekatem velgt
ein Beispiel bei 8chmeUer (b. Worterb. 3, 304) ; Von watem findet sich
bei H. 8acbs und andern BchriftsteUem des 16^ J. häufig das starke
Präter. wue. Es sind dies allerdings seltene Formen , aber sie durften
hier nicht übergangen werden. — Möge der Verf. aus dem Gesagten erse*
hen, dass Ref. sein klar geschriebenes nnd belehrendes Buch genau
durchgelesen habe nnd das Tiele Gnte in desuelben gern anerkenne;
möge er aber auch daraus entnehmen, dass er su einer auch nnr relati«
▼en Vollständigkeit noch manches in seinem Buche nachsutragen habe.
In Nr. 3 Ist dem Leser weit mehr geboten , als der kune Titel an-
giebt. Der Verf. hat sich „die Lehre Tom Vocai der Wurxd und sei-
nem thdis unwesentlichen, theils bedeutsamen Wechsel'* ab Inhalt seines
Baches gewählt und handelt im 1. Thdle: 1) Tom dinlekUsohen Voeal-
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BibBtfrApliiaolw BoHcUbe tu Icbrae ABi«lgeii; 75
«tedtfel obM Eiflflius elntf t iä der Bddiiog; ;'9) vom tJmlant In der De-
diaaUoii, Coojttgaiiofi, Coinpandon «nd Derivation; im 3. Tbeile vom
Abbat oaeb ITorm «od Badeotlmg, iind prüft dabei die Lehren Ton Be-
efcer, Griffe S^mkUiMner nnd die ,,AnordiMing der Teracbiedenen Sprach -
lebren in Ruekaichtanf die Bildoof der Worte*' ron BuUmatm, Zum^^
Grimm, DohrowiH, Räihy Bopp, FoM, Rapp. — Es icam dem Verf. dar-
anf an, tbataacbliob darznthuni 1) daaa die Lehre vom Vocklittmns die
Grmidlace dea ganxea etymologischen Theilea der deatachen Grammatitc
bilde; 2) daaa der Vocal aaaerei^ heutigen Sprache vom einseitigen 8tand->
piinict derselben nicht begriffen nnd erlclart, 3) dass auch ein der Sache
gans unkobdiger Leser ohne oile gelehrte ZarSstnng nnd schwierige Stu-
dien in die historische Grammatlic ei ngefahrt werden könne, und endlich
4) dass die Beschaftigong mit der Geschichte dea Vocata nichts weniger
sei als trocken und anstrengend, aondern vielmehr von lebendigem, mach-*
tig anregendem Intereaae» — >• Der Verf. geht von der gewiss richtigen
Ansicht ans , dasa „ohne Mitwirkung der Schale Grimmas Hauptwerk ein
todtes Capital bleibe md unter der Masse der Gebildeten Deatschland.<<
nieht Tolkatbnmlich werde/* Darum kam es ihm vor Allem darauf an,
„einige Punkte, in welchen Grimm's Grammatik sich Ton allen frühere^
weaeiiliipA unteracheidet, herausxufinden und das darüber an Terschiede-
nett Orten Gesagte ausammenaustellen und nbersichtitch zu ordnen.*' Zu
diesen Punkten geh5rt vor Allem die Lehre von dem Vocal der Wnrael.
Ref. spricht es tu versieht lieh au's^ dass kein Leser, der einen klaren
Bliok in dieaan TheU der deutschen Grammatik zu gewinnen sucht ^ das
Buch unbefriedigt ans der Hand legen wird. Ob der Gebrauch dieses
Bncbea in den beiden obersten Classen den weiteren Unterricht in der
deotachen Grammatik entbehrlich machen kann , muss die Erfahrung leh-
ren. Hier wird wob) besonders in beachten sein , wie der deutsche Un-
terricht in den unteren Clasaen gewesen. Ref. knüpft den prakt. Unter-
richt in der neabochd. Grammatik In den Unteren Classen an das Lesebuch,
nimmt in IV*^1II nenhoohd. Grammatik auf historischer Grondfage, in
II-*<-I dentsehe Litteraturgesohichte , und zwar, was auch Hr. Olawski
mit Recht fordert, mit sprachlicher Brklirung zahlreicher Proben aus
der älteren (goth., ahd., mhd.) Zeit unserer Litteratur. „Denn ohne
Schriflproben (sagt der Verf.) schweben Grammatik und vor Allem die
Gaachicbte der Litteratnr in der Luft, sie haben keinen festen Grund und
Boden*** -^ Ref. bedauert, auf Kinzelnea in dem Buche des Hm. Olawski
Dicht naher eingeiien zu können, besonders auf den Abschnitt über unsere
Daubochd« (Un-)Ortbographte ; er empfiehlt noch einmal Jedem , dem ea
um Verstindniss der deutschen Grammatik zu thun ist und „der nicht
▼am Stadium der Grimmischen Grammatik Profeairion macht", das Lesen
dieaes Bncbea.
Hadamar, im N^v. 1849. /. ICekrein.
Oe$öhichi0 dtr Neekartehule in Heidelhmg von ibrem Ur-
sprünge im 13, Jabrb« bis zu ihrer Aufhebung im Anfange des 19. Jahrb.
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70 BibllographiBoliiB Berickie ii. kbrä^ AmdgosL
— Bearbeitet nach hands'cbriftUbhäi , bisher noch nicht gednicKleh Q'aal«
)en, nnd Debst den wichtigsten Urkunden he#aasgegeben von Johann
Friedrich Hautz, Prof.* und alternirendem Directo'r des Grossbersogl. Ly*-
ceums in Heidelberg. Heidelberg, 1849. Acadamiacbe Verlagshandlong
Ton J. C. B. Mohr. XH und 200 8. 8. -^ Als würdiges SeiteMtodc
der trefflichen Schrift des Hrn. Direetors Haatz} Lycei Heidelbergensia
Origines et Progressus etc., wovon wir bereits in diesen Jahrbb. (1846.
Bd. 48. Heft 2. 8. 235—238) eine Darstellung gaben , verdient das vor-^
liegende Weric desselben Verfassers die'Anseige in eii^ec Zeitschrifi, vrel-
che, wie die gegenwartige , der hohem Pädagogik und der geistigen Atw-
bildung durch elastische Studien , so wie der Verbreitung alles dessen,
was sur wahreh Förderung derselben und cur Erreichung ihrer Zwecfca
beitragen kann , gewidmet ut. Jener TerdiehstvoHe Mahn , der sich ab
Lehrer und Vorsteher einer der geschätztesten Gymnäsial-Aostalten nöd
sogleich als Schriftsteller in Erforschung der Quellen und in gediegener
Darste'lnng ihrer Geschichte, mit Angabe ihrer wissenschaftlichen Tea*
denc und des «ie belebenden Geistes, durch Gelehrsankkeit, rastloses
Vrirken und weise Thaiigkelt so rühmlich bewährt, hat hier einen Ge-
genstand behandelt, der, indem er eine' Schilderung der weehselndea
Schicksale eines uralten pädagogischen Instituts enthalt , audi in genauer
Verbindung mit der Geschichte des pfälxischen Landes, besonders der
kirchlichen, steht und zudem manche interessante Hinweisung auf die
der Stadt Heidelberg und ihrer für die dortigen Lehranstalten so wichti-
gen Universität ertheilt, welche letztere schon im J. 1386 gegründet wor-
den, also, wenn man die voi\ Prag nicht hierher rechnen will , die älteste
Academie Deutschlands ist uimI jetzt in allen Zweigen der Wisseoscbaft
die herrlichsten Blothen eiitfaltet»
Das gegenwärtige Buch zeriallt in .sieben Abschnitte, worin die
verschiedenen Perioden, welche die Neckarachule von ihrem • Ursprung«
bis zu ihrer Aufhebung erlebte, geschildert sind. Der Ranm erlaubt uns
nicht , in das, was Hr. H. in umfassender, grandlicher uhd lichtvoller Dar-
stellung über die Zustände derselben mittheilt, näher einzugeben; wir
können darum den Leser nur auf einiges Historische aufmerksam machen*
Die genannte Schnle ward in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts,
neben den bestehenden Mönchs- Lehranstalten, als Stadtschule Heidelbergs
gestiftet. Der damals herrschende Pfalzgraf, Konrad von Hohmuimtfonj
war nicht allein „der GrQnder des pfälzischen Staates nnd der nacbberi-
gen Hoheit und Macht der Pfalzgrafen bei Rhein", sondern sein Sinn war
auch „vorzuglich auf die höheren Interessen der Wissenschaft^ gfefichtet.
Die von ihm den Benedictiner- und Cistersienser- Lährinstltuten sttge-
wandte Sorgfalt musste daher auch gunstigen Rinflnss auf dlisse nane
Schulanstalt haben. Der Verf. giebt interessante Nachrichten über den
in jener- Zeit nod^ unvollkommenen Zustand des UprerrichtaweaeAa nnd
dessen allmälige Verbesserung und Fortschritte im Laufe der folgenden
Jahrhunderte. Die Neckarschule erhielt, wie alle andern, erst eine feste
OrganisaUon und tüchtige Lehrbücher' nach 'Erfindung dar - BüohdrM^er-
kanst, und zwar durch den edlen ReformatCr JRUItpp M^ottekthon, wel-
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BBillognpkiaeto Berlehtt il* ]ciirt*.AiUM%ia. 77
eher «lalier mit RMit ,»Lebrer Daotiicbkuidi'f bentoat wird« Zugleich
vrard dieee Schule ein Alifmoeum, in nvelchetai fleissige und talentvolle
Kinder armer Eitern onentgeltlich erzogen nod anterricbtet worden, Auch
gingen eebr anflgeseichnete Zöglinge aoa derselben berror. Unter den
Knrforsten FrtedrtcA /., dem Sieigreicben, Flü^ dem AnfricbUgeo und
iMdmg dem Friedfertigen (ron 1449^^1544) war sie in blSbendem Za-
atande, beaonderi durch die Wiricsamkeit des Rectors üf. Johannes >B€imf
der aich eben so sehr als Gelehrter, denn als praktiseher Padagpg Ruhm
erwarb. .Aber nach seinem Abgange kam der Unterriebt in Verfall , was
noch bei der Universität, da mehrere gelehrte Manner. sie Terliesaea, ein-
trat. Kurforst Frieärieh IL, der Weise, Lodwlg'/ri Nachfolger, dacht«
dar«m aof Vierbesserang des höheren nnd niedoren Stodienwesens, ond
so ward, ointer ihm^ auf den Vorschlag der philosophischen Pacoltat , eine
Gelehrtenschole oder Pädagogium, das nachmalige Gjmnasiora, jetzt Lj-
ceom, in Heidelberg errichtet. Sein Nachfolger, der erangeliscbe Kor-
funt Otto Beimrieh, wegen seiner herrlichen Eigenschaften der OrommSh
ikige genannt^ vereinigte 1556 diese Anstalt mit der Neckarscholo ond
reformirte die UniTemitity indem er sie „dem Kreise des mittelalterlichen
Seholasticitomos so entrocken nnd sie ganz aof die Hohe der Wissenschaft*
lieben ond kirehlicben Dewegopg seiner Zeit empor zn beben *' bedacht
.war. Nach, ihm wandte Friedrich HI. (aoch rühmlich liekannt durch din
Aufnahme der . aas andern . Lindem wegen ihres Religion Tortriebenea
Protestanien nnd die Begüdstlgiuig ihrer Bxisteoa in der Pfali) sein ba^
sonderea Augenmerk, eben 90 sehr aof die Wisseasthafteli , als aof Land-
wirthfecbaft, Handel und Industrie, wodurch er sein Land sor hochnten
Stofe des Wohlstandes erhob. Schon 1555 war auch ein 5a|Msfis- Gstte-
giam in Heidelberg errichtet, worin 60 — 80 talentvolle Jünglinge freie
Pflege nnd Unterricht erhielten. .Hier konnten aoch. die Zögling« der
Neckarscbula den humanistischen .Unterricht fortsetzen* FrUdriek Ter«
wandelte dieses Collegiam in ein Prediger-Seminar und übergab die bisher
der UniTetsitüt snatehende Oberaufsicht desselben dem Kirchenrathe. Dat
Pädagogium bestand vfrieder für. sich allein, ond die Neckarschale ward
als Lehranstsit aufgebqben, mit der Verordnong, dasa ihre Stipendiaten
den Unterricht jener toUsiandigen Gelebrtenscbule onentgeltlich besochen
sollten. So .bUeb sie alsAlnmneom, und ihre Einkünfte worden ymi
Ludwig FL noch rermehrt. Aber wirksamer, alsi alle bisherigen . For-
sten, war für die Neckarschole der das Wohl des Landes aof so nuincher-
lei Art bezweckende Pfalzgmf JoAnnn Coiimir, Administrator der Pfalz
wahr^d der Mindeijahrigkeit . des Korerben Friedrich, denn dorch ihn
ward nicht nor ihr Stiftongsbrief ernenert nnd ihr eine bestimmtere Orga-
nisation verliehen , sondern sie auch sehr reichlich doUrt, so dass ihr
Bestehen for. alle Zokonft gesichert sein sollte. Eine beklagenswertho
Krscheioong war es jedoch, dass erst Ludwig gewalUamer Welse alle re-
formirten Vorsteher nod Zöglinge ans diesem lostitot, wie aus dem Pä-
dagogium nnd Sapieaz-Collegiom , entfernen nnd ihre Pütze mit Lothe*
rischoo besetzen liess, und dann Canmirt gleichsam als Wiedervergeltong,'
die nämliobA harte Maassregel gegen Letztere zu Goni9ten..djQr. Reformir-.
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78 JKbRosräpMMUe Berldile o. kM^ Aneign«
tMi atfiibte. Der bskl dtranf fiHsMide dflSSAr. Krieg hmAU dittier
Sehole, wie oilea'wiMwselMifUioiieii Amialten, groue Stöniogoii and Un-
kaii. . Nach AbsoblBM dti wesipbaliicheii Friadaai ward sie dsrck den
Korfaraten Karl iMdwrig^ einen wahren FaUr der Faierlandesy der we-
gen seiner Weisheit, Thatigkeit^ Kenntnisaa and Uamanital mil Recht der
deulsefte Salomo biets, ia ibrca padagogiscben and okcnomlscbe* Verhili-
jiiseen wieder bergestelit. Aber die Greaei des Orleans*scben Krieges
schufen (1693) der ganzen Pisls, and dameoUloh der 8Udt Heidelberg,
durch Brand und Zevstdring neues Verderbes« Auch die Gebäude der
Meckaraehule und des Sapiens-Coliegiums wurden ein Raub der Flammen,
das der leUtera Jedoch 1706 wieder aufgebaut. Wir übergehen die
Schicksale dieser Anstak unter den feigenden Kurfürsten bis cur Regie«
rang Karl Tkeo4or*i, we sie, da ifare IHsciplin Und ihr ökonomischer Zu*
stand m Verfall gerathen w«r, wegen möglicher Verbesserung derselben
mit dem Sapiens^CoUeg^um , dessen Mitglieder bisher in Privathäusam
oatergebracht waren, in einem und demselben Gebiudi Turekit wurden.
Allein nach den Verlusten, wekhe die Neckarsthnle späterhin, namentlich
durch die Abtretung des linken Ilheiaafers, an ihrem i*ond erlitt, und
durch das in Felge des Kriegs und anderer Mlssgeeehicke herbeigeführte
Unvermögen- der nformirten Kircbencssse, die bisher schuldi|(en Beitrige
■u leisten, sah sich die in Besitz dei fjandea gekommene Orestftersegi.
flfHÜMe Regienaig genöthigt, diese Schule und das Sapient - Coltegium
■le Alfimnaen.aafxtthebea»> IHes gesebak im J. 1805. Was nun Ton deol
Neckarsohul- und Sapiensfond gerettet war, wurde zo Mpendieii /iir
fitudfreiidev nachmals> Ür die der 9erewt9n eTangelisch-protestanUscliea
Cenfessionen, ▼erwandt. Bei den über diesen Gegenstand gepflogenen
Verhandlungen wird besondere die beilsame Wirksamkeit kweier Ter*
dienstTotter Manner, des Vice - Prisidenten des grosah. ervangelischen
Kirchen-Miniaterialdepartementa Th€od.Dwu FticA», und des als Refe-
rent In dieser Sache so thatigen Regierunga- -und Kirchearaths Jutt,
Prkdr. Wund$f gelobt« Das Vermögen beider Anstalten betrug am
Schlosse des Jahres 1848 die Summe von 40,117 fl. Hiervon ward der
grSsste Theil bei der Fflegü Sckonau in Hsidelberg la 4%, und der Rest
thells zu 4iy^ theils zu 5% bypotkekarisch aarf dem Lande angelegt. Die
Bwei Tereinten Fonds sivd nun, laut MnisterlalTeHugung , d4r Admini«
stration eiaes besonderen Verwaltevs übertragen.
Diese historischen Nachrichten, woton wir nur eine kurze lieber-
sfcht geben konnten, hat der Hr. Verf. grfiadlich , tren und umständlich,
}edoeh in gedrängter und anschaulicher Weise, mitgetkeilt^ auch daa, was
sich hier auf die Geschichte der Pfola im Allgemeinen bezieht, mit ge«
neuer Sachkenntniss dargelegt, wie Ref., zu dessen Lieblingastudien die
Beschreitung dieses Taterlfindischett Feldes gebort, "bezengen kann. Hier«
bei ist noch besondere Rdcksicht auf die Klrohengescbiohte des Landes
genoinmen. Nebst dem findet man hier eine genaue Brorterung der pa-
dagogiscben Zustande der Neckarscbule röm UrspTHnge bis zur Aufhe-
bung d«nieiben, st wie den wissenaehaftncben Bkements, das auf ihr uad
zugleich «nf den höheren Lehraostaliett fieideiberga ib d<iR rerackMenen
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Bibliofnpliiieho Bwieki« ■• kitit Anaeican. 79
Bpoehto kemohU, 4i« tnnkamag ToraflgHeher , dabei b«tli«iligter
MaQDer aad di« MiUbeilMig tmi Urfcaodaa nnd Varotdnoncwiy welche
deo vorliegenden GegeosUnd betreffen, wie aaeh dla Ciute BMhi«far
aaageieicbneten Werke, die aar Beaataaag dientea. Dai Meiau Jedoeb,
was naaientlicb die Neckarsebnle aagebt, maiale aus scbriftttcben, biaher
noch nngebraacfatan QacUen^ welqhe io den Arebivea tob Karisrabe aad
Heidelberg bewahrt aiad, eatnoauaea werden. Der Fleiaa, die Kenatniaee
and die Liebe aar Saebe, gaaa deai sabone», aas Ovid eittnoainMnen Matte
aaf den Titel: Bt piae eet patriae scribere facta laber, eatepreebend,
welche der Hr« Verf. hier oKenbart, aind on ao mehr so iobeo , wena
man die Schwierigkeiten erwägt, die er bei teiaer Arbeit aa iiberwiadaa
hatte. So ist diece Schrift lor Jeden Pädagogen, der die Geachlcbte be-
deateoder Schulanstalten Deatscblanda naher keanen an lernen wfiaaaht,
hochat wichtig and empfehlenawertb; aach wird sie deai abrigea gebil^
deten PaUieam wilikommeae Belehraagen aad dardi Anfahrnng des Cha-
rakteristiachea, das dem oder Jenem ZeiUlter eigen Ict, maoahe iaierea**
aante Unterhaltoag gewahren. < -
Referent kann aieht pmbia, bei dieaer Gelegenheit Toa- einem andern
treffiichen, in daa gegenwärtige Fach eiatcblageaden Werkobaa deä
Hm. Dkeetera Hanfe, betitelt} JuMfekr der dreükundmjaMgmi aifftuitg
det GrecaAerBOg-l.^ Ljfcwmi ifk H^Merg etc. Erwabaaag so «han# Diesea
Gedachlatasfest ward am 19. October 1846 begangen. Der aaafdbrlichea
and aaaiebenden Beichreibnng deasalbea aiad die hierbei gehalleaea Aedea
der Stadien- aad StadtbebSrden, swei Peatgedicbta and mehrere Z»-
•chrifteo ron Divectienear teracbiedener Gelahiteaacbolen a. A. belgelogt|
wodurch dieaer eiaer ao rnbmiich bekannten wiMenachalUicbea Anatait
geweihte Tag aof die tchonste ood wordigsta Art ▼erherrlicht wavda.
Schul- und Univerftitatsnachrichten^ BefördeningeD
und Ehrenbezeigungen.
GROSSHBRZOGTHUM BADEN. Der Grosabersogl. Oberato-
dlenratb In Karlsrabe bat aR aammtUcbe Ljceea, Gymnasien, Pädagogien
nnd höhere Burgerschalen folgenden Beachluss ergehen lassen : |,lo Be-
tracht, dass die anbeiWollen Ereignisse der jüngsten Zeit auch auf dem
Gebiete dM Schale ihren störenden ond Terderblicben Einfloaa geübt
babea ; and in Brwagnag, dass au dea meisten Anstalten des Landes der
Unterricht nicht aar kargere oder längere Zeit antarbrochen warde, son-
dern dasa aeioe Fruchtbarkeit unter dem Einflüsse so aaaa^rordentUicher
Breigu^ise überhaupt nur gering sein konnte; sieht man sieh, mit Geaeh-
migOAg deaGroasheraoglicheAMiiiisterioma dea Innern sa folgenden, vor^-
ttbergeheikden Anordnungen fiir daa gegenwartige SchalJalM' varaalaastr
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(8D afdiia-.iind.iJoWetMatsaMlirtcbteii,
.1) Dtor UnUrriobt itft an MkniaUichan LehraMtaken Yordrst bis sfiAi
1. September 1» J* fortiufubren , .sofecnnicbt bei eiotelnen Aiutaiiea be-
sondere. Verfugnng «rgeJieii Mrird.
3) Die Vorstände der Aiistail«!! haben M/«rt anher in berichten, ob
«nnd wie lange. der Unterricht im Lan^D dieses Soauners an der beireffen-,
.den Anstalt aa^esetat worden ist, reapectiTO. Feriep stattfaodeo»
3) Peieriiphe öffentliche Pröfungen soUen. nieht stattfinden* Dn-
gegen sind am Schluase des Schuljahres die Classenpriifungen in der
Weise, wie djes iSr das Winterhalbjahr Torijeschrieben ist, dorch die
Pirectoren, nnd. be^iohnngsweise dorch die Inspectoren der höheren Bor-
gerscholen, oqter Zosiehohg der Lehrer, vorzonehmen, nnd ist aber den
Befand anher Bericht: au erstatten. 0ie Ephoren und kirchlicben .Com-
miasarien sind aar TheiJnahme an diesen Prüfungen , ietatere so den Ro-
Ugionsprnfungeo, T«n den. Vorstanden besonders einsuladen, auch die KU
tem^ Vormuader nnd Fürsorger der Schuler öffentlich — durch die
anMiQgebenden Programme oder auch sonst geeignete Weise — Toa der
Zeit der Prüfung an benachrichtigen und an dieser einzuladen« .
4). Die nach den bestehenden Verordnungen anher tu machenden
Vemclilige der Lehrerconferebaea hinsichtlich der Promotionen der Schil-
ler sind in der ktaten Woche des Schuliahres yoraulegeu. — Was die
Entlassung der. Schüler der obersten Lyeeaiclasse zur Hochschule bo-
trifft^ SD werden die. Lehrefcdnfemnzen,. zu deren desfallsigenBerathungen
dio Jäheren einzuladen (sind, am Schlosse des Schuljahres unter genaner
Angabe dbr wissonschafUioheu . Befiibigung und der Chankteiveife der
Schüler ihce Vorschläge auhM maohen, worauf nach Prüfung der. schrift-
lichen AusarbeitnUgen der Schüler die- diesseitige Entschliesanng. erfoU
gen. wird*
&y»EA wird den einzelnen Anstalten fiberlassen, ob sie je nach den
obwaltenden Verhaltnissen diesmal eine wissenschaftliche Beigabe zu ih-
ren Programmen ausgeben wollen, oder nicht. Ebenso Icann die Verthei-
lung Ton Prämien unterbleiben , was jedenfalls an solchen Anstalten zu
geschehen hat, deren finanzielle Lage dies wfinschenswerth macht.
Im Uebrtg^ erwartet, man Ton der Berufstreue der Lehrer, dass
sie in richtiger Würdigung der durch, den Ernst dieser Zeit erhöhten Auf-
gabe der Schule mit allen ihren Kräften bestreut sein werden, alles Un-
geeignete Ton jenem Heiligthume fern zu halten, und in»besondere die
ihnen anvertrauten Zöglinge zu reger geistiger Thatigkeit, zu echter
Religiosität und wahrer Vaterlandsliebe durch Beispiel nnd Lehre zu
beleben. • > (gez.) Bokme.^*
HBRZOGTHUM BRAUNSCHWEFG. Die Nothwendigkeit einer
Reform des höheren Schulwesens erkennend, berief das Herzogliche Con-
sistorium eine Versammlung Ton Gymnasiallehrern nach Wolfenbuttel (29.
und 30. Jaii. 1849). Die wichtigsten der dort gefassten Beschlüsse wa-
ren folgende : Weil die meisten Gymnasialschuler nicht studiren nnd nur
wenige blii in die erste Classe aufsteigen , so ist der Lehrplan so einzu-
richten, dass 64a Gymnaaialcttrsus der Nlohutndirenden in Seounda ab-
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B«|Meniiigoa nd SInreQbesaigiiigM. $1
mWmm«,. Per Unterriebt in 4eq |i|t«n Qpvi^Gheii ist d^Mlu^b in
4«fi ant«refi and mitUeren Glas««» in so wei^ vv beschränken , das» die.
Botbige Zeit fnr «edere Lebrgegenstiode, nmentlich für Mathematik,
Natar^isaenscbaften ood neuere Spraebein gewonnen wird; die oberste
C lasse dagegen hat vortagsweise die Stadien des elassischen Alterthooia
for Stndirende zn bertickaicbtigen. Unter de^ fr^qulen Sprachen ist
nicht, wie bisher, mit der lateinischen, sepdem mit der fransosischeo, oder,
nach dem örtlichen .Bedürfnisse, mit der englischen der Anfing sa machen.
Pie Btiernang der lateinischen Sprache bieil^t fSr alle Zoglingo Terbind««
ttch, der Unterricht in der griechischen ist anf die oberen ; Qlassen sfi ba-.
acbranken. Per Unterricht in allen ^ehr«weigen ist so za ertheilen, dasf
er, so viel thnalich, die formelle Büdqng der Zöglinge Tor Augen behalte^
Die beabsichtigten Veränderungen des Lehrplanes dürfen nicht pidtxlich,
sondern erat dann ins Leben treteni wenn in einein Gymnasiam die Lehr-
min^l data genigen. Ba ist ^em. lief, nicbt bekannt gewonnen , in wie
weit diesen Beschlüssen gemäss UmgeslaUnngen in dem Gympasiaiwesen
Torgenommen worden sind; die 9acbe scheint auch in Qraonschweig , wie
anderwärts^ ins Stocken g/sfathen fta eein. Ueberdie vier im Lande be-
■tehendei% Gymnasien geben wir. nach. den Programmen von Ostern 1849
folgende Notiaeq«. Dais Gymnasiem a« Bjuaukkwburg, weiches aniaac
Stndirenden aoch Zöglinge für deif Schnllehrerstand, sogenainnte Präpa-
runden bildet; aähiie an dem genannten Zeitpankt 75 Schaler (13 in L,
darunter 6.Präparandeu, 19 in IL, 15 in UI., 28 in IVO» Vax Universität
gingen & Im LehrercoUegjnm waren keine Veränderungen Yorgekom-
men; dasselbe besUnd aqs den Dir». Prof. ikfiUlsr, demConre^tor IFi^df.
mann, den Oberlehrern f)r. jLav^e und BefArAim, den OoUaboratofe^
VMmmy Faator Dr^ tk^mHwr^ Pr. Htmdorfer und dem Organist
Soltfer. Pi^Einlädongsscbrift imn.O^terexamen enthält: Einige durd^
die g0genw6ftigen Ferfidiinme dfs ^enüicften Mens aagrereg-to Gc-
deaJecm padßgegisphm luMf. Von dem Direiqtor l^rof. C. I?« Afuüer
(t2S. 4,>, I« einfachi^r» aboif klfre» und uberaengender Korse fuhrt
der Ht, Verf. den Satx aus« !i»9» die religiös -sittliche' Bildung des. auf-
bltthendefi QescblechU j^mh für die Zukunft eine Haup^nfgabe jeidev
Schule^ insbesondere der Volksschele sei u^d am so mehr, je mehr die
Staatsverfassong Reife nnd Ueberwmdiing der Selbstsucht fordert. Dann
nimmt efdas Bestehen von Gyinnasien in kleinen Städten in Schota und
fuhrt sodann weiter ans, das» die Stndifn des classisch^ Alterthofns fn
£bren bleiben mqaaen^ we^n^icbt die. sittliche nnd wiMenachaftilehe BiL
*dung unseres Ytflkes[R«ckschdritj|flWft<*W^WK:*»«^he ^as Gemeinwohl
bei jeder, auch der besfcen Staalsvfrfcssfinff gefährden worden, wobei er
Jedoch auf die Nothwendigkeit einer Verbesserang' in dem Unterricht^
und die Ansscheidnng alles dessen, wae ?»ar Car den gelehrten Philologen
▼on Intereste sein.konae, dringt. IHe Worte des wackem Hm, Verf.
werden in dem Kreise, üir den sie besMnnt^sind, gewiss nicht ohne Wir-
knog geblieben sein.' ^ Pas Obergymnas^Ofn an BnAimscHWEiOf yerlot
am 9. April 1849 durch den Tod den Pr^f. Dt. GricpenJceW, welcher i^
der letaten Zeit eines TheUs seiner Aii^Ugescbäfte entbanden war, sich
N.Jekrb. A i*M. ■. Päd. od. KriL Bibi. Bd. LYHI. Hft> L 6
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82 8chn1- Dnd UniTenititsnMcbrichteR,
aber immer noch , besonders dorcb LeHniig des Gesanganterridites, nm
die Anstalt wesentliche Verdienste erwarb. Als AnsbnlfiBlehrer waren an
derselben beschäftigt: der Oandidat Biramgorten Ton Ostern 1848 bis som
December, desselben Jahres und der Schnlamiscandidat Dr. SaeK Die
Schulerzabi betrog:
Mich. 1848 in I. ! 7, IL : 26, III. : 12, IV. : 30, 8a. 75.
Ost. 1849,,,, 10, „ 18, „ 21, „ 28, „ 77.
Zur Universität gingen Mich. 1848 S, Ostern 1849 1. Die Abhandlung
des Dir. Prof. Dr. G. T. A. Kruger, in dem Ref. eine der Hauptaierden
des deutschen Lehrerstandes verehrt: Die Emriektung der Sehulauigaben
n. s. w., ist schon aweimal in dieser Zeitschrift besprochen worden, so
dass wir hier nur ihren Titel nennen. -^- Das Gymnasium lu HbI/MSTBDT
hatte bis Ostern 1849 in seinem LehrereoUeginm keine Veränderung er*
litten. Theilweise Aushülfe leistete der Cand. philol. Bemridk Verdau.
Die Zahl der Schnler betrog in L: 9, in IL: 16— 14> in HL: 22, in IV.:
36 — 35, in 8a. 82—80. Zur Universität wurden 3 entlassen. Die
wissenschaftliche Abhandlung: DeHmnero, ienerae aetatie amko (ib8, 4.)
schrieb der Conr. Dr. J. Ckr» Eleter, '• In gutem Latein geschrieben, giebt
dieselbe von einer sehr umfassenden Kenntniss nicht allein der griechi-
schen und romischen, sondern auch der neuen deutschen Litteratur und
einem ricbtigen ästhetischen Urtheile Zeugniss und bringt nicht wenig bei,
den hohen Werth der homerischen Gedichte in ein heiteres Licht ah setsen.
Nachdem er in der Binleitung von der homerischen Poesie im Allgenei-
neu gehandelt, theilt er seinen 8tofr in drei Theile , die Liebe der Bitern
tu den Kindern , die Anhängüchlceit der Kinder an die Eltern und dia
Schilderung des kindlichen Charakters und Wesens. Br bespricht dia
darauf bezüglichen Stellen des Homer ausführlich , ifidem er sie mit ande-
ren, aus späterien Dichtern genommenen , zusammenstellt. Von den Epi-
soden erwähnen wir die Erläuterung fiber die zvtQ«, Ober die Sitte, daa
Ohr zu zupfen, weil es als Sitz des Gedächtnisses galt, das Urtheil ober
Ludwig Tiek^s uud Friedrich Muller*s Genovev|. Dass die Formel ^Hoy
ip yovvaai %BU«t hergenommen sei von Bitern , die ihre Kinder auf dem
Schoosse haben , sich also um sie bekümmern und fSr sie sorgen , davon
ist Ref. nicht überzeugt worden. Wenn auch Virgil. Aen. IX. 261 9
quaeeunque mhi fortuna ferenda est, in veatrie pono gremSU, durch Gosa-
rau richtig erklärt ist: in vestra cura et fide pono, so beweist die Stelle
doch durchaus nichts für Jene Auffassung. Und ist, da wSe^m von dem,
was aufbewahrt wird, also für die Gegenwart nicht zum Vorschein, zum
Gebrauch kommt, die natürlichste Erklärung: es ist im Schoosse der
Gotter aufbewahrt, liegt unmittelbar In ihrer Gewalt, ist ganz und alluii
von ihrem Willen abhängig. Auffallig ist ferner, dass der bekannte Her-
ausgeber des Propertius hier immer Herizenherg geschrieben wird. Im
Allgemeinen hätte der geehrte Hr. Verf. wohl tiefer in die sittliche An-
schauung des Homer eingehen können, da diese, wesentlich auf die natur-
lichen Verhältnisse und ihre Erhaltung basirt, der Familie eine hohe Be-
deutung anweist; doch wollen wir nicht verlangen, dass derselbe hätte
geben sollen, was vielleicht nicht in seiner Absicht lag. — Am Gymna*
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IMMtrancea and Blirehb«i6lgnngeo. 88
siom ta Wolfbhbuttbl starb am 9. Btpi 1848 der Collaborator Sekrti'
ler. Sein« Stelle, anfänglich Yoa den Candidaten A. Sehreibtr und
SckoU versehen, wurde am 6. Nov. des. Jahres dem Sdralamtsoandidaten
fi. F. K. RoaenbauM obet^tragen. Das Lehrercollegiam bestand demnach
Ostern 1849 aas dem Dir. Jesp, Conrector AccAJbeitCer, den Oberlehrern
Dr. Jeep, Dr. JDreitef und Oiiiae, den Collaboratoren Knoeh and. Amcr-
haum^ dem Rechen- und Schreiblehrer Brmnd9$ und dem Zeichenlehrer
Bcfcr. Die Scholersahi betrag i
Ostern 1848 in I.: 10, IL: 19, ni.a33, IV.: 39, V.:37, Sa.l28k
Johannis „ „ 10» „ 19» „ 23, „ 39, „ 37, „ 128.
Michaelis „ „ 10, „ 18, „ 26, „ 40, „ 30, „ 124.
Weihnachten „ „ 10, „ 18, „ 2fi, „ 38, „ 30, „ 122.
Mich. 1848 ging 1, Ostern 1849 3 znr UntTerntat. Den Schnlnachrichtea
geht Yorans : S^^tfcmalifeAe Durti^Uimg der tm mtltZern otltscAeii DiaUkU
vorkommenden tmreg^moingen Ferba vom Oberl. Dr. Drem^ (32 S. 4.).
Das System des Hrn. Verf. wird sich erkennen lassen, wenn wir die Bin-
iheiinng desselben hier wiedergeben. I. Verba aaf A. A. Pnra, 1) Pnra,
welche in allen Formen des Präsens den Stamm nnverstarict lassen (yiOfio^
dim^ ßim, dv», tpvet^ ofo^i, olfMu). 2) Bin Pamm , welches in einigen
Formen des Präsens den Stamm unverstarict lässt, in anderen 'einfach
durch Dehnung des Charalcter^ocals Terstarkt, icti|Mr< ^. 3) Pnra, wel-
che in allen Formen des Präs. den Stamm einfach Torstarken , indem sie
Tom die Rednplication in t, oder hinten «, ir, vr, en, toic ansetseat rir^o,
oHovm (Stamm ono-), tp9dvmy Wvo, iUcvvay yfi^daimy '^ßdenm, iXdetofMij
tpucntOy zdentm^ d^iwn, ßoexm^ jusMaxio, «l^oxofia«, iiißlüntatf dvaUinm»
4) Pnra, welche in allen Formen des Präs. den Stamm doppelt Terstaikea,
indem sie den Charaktervocal Terlangern oder dehnen nnd hinten v, yt,
OK oder vom i nnd hinten v ansetsen : d«vo, /^aiVas, fivwiy ivußtmenoyMi^
^a^iotuvm* 5) Pnra, welche in allen Formen des Präs. den Stamm drei-
fach yerstarken, indem sie den Charaktenrocal verlangem und theils Tora
die -Redoplication in •, theils hinten an ansetsen : ßißQciena^ yiyv»oiM», di^
d^tteiM», fiifivijincei, niM^dmun, ttt^toon»» B) Mnta. 1) Welche in allen
Formen des Präsens den Stamm nnTerstärkt lassen (f «», Ijo '*'^), djiagiia^
ivaxofutif fiaj;ofM<, oS^ofM«, wx^avdtOj nieoiuu) ***). 2) Mnta, welche fai
allen Formen des Piis. den .Stamm einfach TOrstärken, indem sie tot dem
Charakterconsonanten ein d einschieben, oder Tora <, oder, hinten s, if, t,
va ansetsen: Hot^^s», 0(00, Arz«, ^ex«S, d9m^ dfyvmf Tonrvso, t%vov(uti,
d) Mata, welche in allen Formen des Präs. den Stipnm doppelt Terstär-
'*') Den Unterschied zwischen Verlängerang, wodurch ein einfticher
langer Vocal, und Dehnung^ wodurch ein Diphthong entstehen soll, kann
Ref. nicht anerkennen, da ij ja auch ans es entsteht.
^ Da der Hr. Verf. hier den Stamm. 2;£i7 <uid SEX anerkennt,
demnach im Präsens eine Veränderung desselben Torgegangen ist, so
sollte wohl hier eine besondere Classe angenommen werden.
. '^**) Der Hr» Verf. theilt die Formen ^rs^rorijfuxi , nn'icofuci, nril-
aoiiai, inxi{v^ litxdy^j{v ^ intoitTiv, inetdo^v Tier verschiedenen Verbis
sm TfittcfMiy «wttfM», intakt, nhoiuu.
6*
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84 ^cbnl- oa^ (HdfetiiatoMdiffidiltfi,
ketty indem «ie <len dem CharakUrcQOs«iiaiiton TorhergcJieiideD Vocal ver-
längem uad unter AuMtoaahng des Cbarakter-Coosonaaleo bmteii t
oder M (ff) , oder den aagdgeb.enön Voieal Teriangern nnd hinten t, oder
tiurn i and hinten tt», oder.endück v oder .# vordem CbarakteroonsonAnte«
einsobiebeo und hinten av ao'setsen: %tfat»^ vlijao»^ nfftriw, nu^^m^
tpQiö^tOj utiatmj ^hitm^ vmaivovpuxiy Xa/ißätm^ UikMivmy ^(yyttvm, tp.vy-
ydvioj Aayxay«, ttyxciva^ Xan^tlraif yMv^avm^ nwdmvQimij fC«yi»»
^) Mau, denen das Präsens fehlt, slna^ Muy cAui^a* C) Liquid«« 1) Wel*
.che in allen Formen des Präsena den Stamm unterstarlLt taissen: .^ooZo*
^*y id-iloH fiiJun^ vifttOy tiiv.ü^ 2) Welche in allen Formen des Präsens
den Stamm einCach Terstärken, indem sie den dem Cbarakterconftonantea
.Torhecgehendeu Veeal dehnea, oder den Cbarakterconsonanlea verdop-
f»eln oder ^m die«'RedttpUcalien.in i, oder bioleo f, i^ lax anaeUen:
a^piilcty iysiQtOf %€ci^, ßeÜiXakj fkiXK»^ yc^ofMU, xoi« (wtM Fut. ist nacji
dem Hm« Verf. eben so wenig aus uakiMto enUtaadon, ab ofMufMKi, ofif^
-«rrfti auaiofioaofiAt, -a^, fir»!»), yafu», HafAvo), tipkvtOy evQioKiDj ^rc^/^xm,
3) Ifiin .Liquidum, welches in allen Formen des Präsens dea Stamm dop^
pelt yerstarltt, indam es den dorch Buohatabeaveraetaong.ana Ende ga-
komoienen Vocal verlängert and hinten mc ansetats d'fni^wo, 4) Liqoida^
denea das Praaens f^hUt £rei}Nc(, i^fjtfOfM». D> Digaaunirte. 1) Mit ia
^Uen Formeo des Präasiianaverstarktem Stamm: 9i»^ »cm, «leo, sve«»
^Mo, xiio» 3) Walche in allen Formen des Priseas den Stamm einfach
verstärken» indem sie deo dem ChaBaktercynsönaotaa vorbergeheodea
Vooal dehnen o^er vorlaagernt atf/m, nloiim, E) ATehrcansoBaDUge:
i) nüt im Pres, oaverstarktem Stamm: ao£m, F^m, l^^in,' a^^^M». 2) Dia
in allen Formen des. Präs. den Stamm einfach durch hinUa angasatttea
>KV,.«iv, Mfaay verstärken: au£avoiy ulafkdvQptaty «^M^f «#<»,, aaSjt^aya^i,
ßXu^tuv^^ 8^q^vv9yiU0&oUvmj iütippadvQiiM^ o^Xiündvp. F). Mehr*
atammiga: 1) w«lehe im Praa. in allen Fällen disn diaaam Temp. sa Grande
üageaden Stamm aoverstäHct lassea: «r^ca, 6^«$, «^mym, ''^h^* 9^^t
^^Zf^jHU» .2) Welch« ^n. alioa KäÜen dea Präs. den diesem Temp. an
GtUnde liegendeo. Stamm eiafkch .verstärken, indem sie den dem Charak*
jtoreaasonanten votrhergehenden Vocal dehoc« oder a vor dem Charakter-
/CbasonaBten einschalieh, odar vorn die RadupUoatioa in t^ oder hiniea
ita aasetaeni iMpdoc^io^.flwi£«, 0a)£tt, fB^irrm, di^craxm (f& diaaea Verb*
aimmt der Hr. . Ver( «.einen dopp^en StaaMi dUA nnd ^JdAX aOf weii
aoost mit Thierscht äM^nfo alia qrspff6ngli<;be . Praseosform aagenommea
werden mnsfte)^ saa^f* (nMmy nä^enca}. .. d) Ein mehrst.» welches ia
allen Fällen des Präsens den diesem Temp« au Grnnde liegenden Stamm
doppelt verstärkt, indem es den Charaktervocal verlängert and hinten 9
ansetzj!^: itlvm, 4) Eib mehrst., dcfn dal' I^rasens fehlt: Idij^oaa.
)l^ Verba in fu. MÜ vollem Rec6i,e, wie es d^m Ref. scheint, nimmt der
Bi:, Ywf^dit Worf^,9iu»/, ärPffim* fVfßMH ^wi<fr<V«qf* nnd ähnl. ffir re-
gelmässige aad verwebt dagegeit. ic/;|^fM, 9!rcf|^ mifmkriiu^ nipmQfnu^
ivlvTiaiy xC9-ri\u^ A}ii<, 9i9f»\u nater d^fi anregdhaiisigeii. IHle! Blntheihmg
der Verba in ^} ist folgende: Ajl Purd. 1) Vt^elcbe in einigen Formen des
Präsens den Sumoi unverstatkt iaA9^u> iii and.er.en ihn einfach verstärken^
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BeförderuDgeo und BbreDbeseigDngen. 85
indem sie den ihn bildenden Tocal dehnen, oder hialen B atisetteo; tiftl^
ilfii. 2) Welche In allen Fallen des Praaens den Stamiii einfach dofcli
hinten angeaetzCes vw Terstarkeo , n^qa^vfity netuvwiit, 3) Welche in
«inigen Fallen dea Praaens den Stamm einfach | in anderen doppelt ver-
stärken: einfach, indem sie vorn die Reduplicatlon in i oder blos t an**
setzen oder die entere einschieben , doppell, indem sio theils dieses thQB|
theils den Charaktervocal ▼erlibgem. Dies sind die oben geoanotan
Verba. 4) Welche in allen Fällen des Praseas den Stamm doppelt Ter«?
starken, indem sie den Charaktervocal veiflängern und hinten vw an-
setzen : to^PVvfUy ^t6vvv(n j az^mvvvpd , x^tavwiu, B) Mute. Sie ver*
starken in allen Foroien des Präsens den Stamm doppelt, indem sie dett
dem Cbarakterconsonanten vorliergebeoden Vocal verlängern oder dehnen
und hinten pv ansetlen: ^yyvfii, i^fiypv^i^ tiiiyw^* C) Liquida. Sie
"verstärken in allen Formen des PräsenA den Stamm einfach , indem sie
hinten w ansetzen : ilXviity ofiwvfu. — ^ Jfi^i} hält der Hr. Verf. (vergU
Ahrens de crast et aphaefeai, Ufeld 1846. p. 6) für ein SiibstantivQm in-
declinabile, aus dem dbrch ZesammeDslehuiig.mit den Formen ^, «l#7, ff*
pect, Sv^ jjv, hzäi die Fonhen x^Vt Z9^^f Z(fn^^*j XQ^^ oder X9^<^9 Zvi^
und ZQV^^^^ entstehen. In* einer Eijileitortg weist fibrigehs 4er Hr. Verf.
die wichtigKten Punkte nach, wodarch sieb die nnregelmäsaigeii Verb^
als solche knnd geben, so wie er am Ende als Anhang ein Verseiohnisi
der Stamme hinzufügt. Dass das von ihm aufgestellte System viel Neues
enthält «nd auf tüchtigem Forschen beruht , wird schon die gegebene
Uebersicht Jedem klar machen, and sollte der Hr. Verf. auf unser Urtheil
einiges Gewicht legen, so ermuntern wir ihn freudig zum Fortarbeiten,
fugen aber den Wunsch bei^ dass für den Unterricht eine größere Ueber-
sichtlicbkeit möge erreicht werden. Die einzelnen Classen arofassen eine
solche Mannigfaltigkeit, dass dem Schuler das Behalten schwer werden
muss. So wurden I. B, 3) dem Gedächtnisse durch Unterabtbeiinng zu
Hülfe kommen: 1) mit Verlangerang des dem Cbarakterconsonanten vor-
hergehenden Vocals and a) Ansetzung von t oder a0 hinten mit Aasstos-
sang des Cbarakterconsonanten : KQu^m a. s. w. b) IV^it Ejnschiebong
eines r hinter dem Cbaraktercons. : uvjtrm n. s. w. 2) Mit Ansetzung
von i vorn ond hinten vei '^itiaxvoviHm. 3) Mit Einschiebang von v vor
dem Cbaraktercons. und Ansetzung von avi Xavd'ava a. s. w. Auch
fragt es sich , ob die Scheidung in Mota lind TJiqaida eine so onbedingt
notbwendige ist, dass nicht die Verba beider Classen, welche Gleiehea
erleiden, zosammengestellt werden konnten. [D.]
CassEl. Am dftkigen Lycenim Fridärieianam arbeiteten Ostern
1649 folgende Lehrer: als ordentliche Lehrer Direetor Dr: C. F. Wehet^
Dr. E, 7F. Orefte, Dr. 6. IT. Mniihia§y Dr. J. C. ^ügel, DK A. fiiess
(seit Febr. 1844 zum ordentlichen IMltgtiede der nea errlcbieten Ober^
Bchokomml seien bestellt) , Dr. O, SSppefl, Dr. C. Sckimmelpfetigj Dr. IT.
Sehwaab and Dr. /. IF. Funienau -, dte Hulfslehrer H. P. F. Maitkei
(erhielt InrFebr. 1849 eine Zulage von 100 Thirn.) nnd L. IT. fi. ComcI*
mann (erhielt Ostern 1846 eine Znlage voft 50 Thlrn.); den beauftragten
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<Schal> und UniTersiUtfnachrichteiii
Lehrern Dr. H. M. SteoenMimf C. Seherre^ Dr. F. C. G. Grö$$ and Dr.
CArtft. OsferfRonn (von dem Gymn. zu Hersfeld mit Ende October 1848
an die Stelle des an das Progymnasiam in Schlüchtern abgegangenen Dr.
Dkterieh (»ierher versetst); die ausserordentlichen Lehrer C F. Greifer, Dr.
J. fFiegand und O, Koch (an die Stelle Appelt^ welcher October IBtö
sein Amt niederlegte, ernannt); endlich die Praktikanten Dr. C, E, He-
räu$ (früher am Gymnasium su Hanan ; 0. Petrt verliess das Gymnasium
im Herbst 1848) und F. Becker. Die Schuierzahl betrog im
L IIa. Hb. llla.mb. nicIVa.IVb.V. VL Summa.
Sommer 1848 26 25 27 öl 38 54 33 19 46 39 348
Winter 48^.49 34 32 36 46 33 34 39 37 45 38 314
Zur Universität gingen nach Ostern 1848 nachtraglich noch 1 f Mich. 48
7y Ostern 49 11. Ueber die beantragten Reformen des Gymnasial wesene
in Kurhessen ist swar bereits in diesen Jahrbb« Ton einer kundigen Feder
berichtet worden; dennoch scheint es nicht uninteressant hier zu erwih*
nen , dass schon in dem mit Ostern 1849 endenden Schuljahre am Lyceum
in I. dem Griechischen 1 , dem Latein (hauptsächlich den Schreib- und
Sprechübungen) 3 wochentl. Lehrstnnden, in IL demselben 3, in Hla.»
V. Und VI. je 1, dem Schunschreiben in IV. 1 St. entzogen, dagegen dem
Deutschen in I., IL, III a., V. und VI. je 1 Stunde zugelegt worden war.
Der befolgte Lehrplan war demnach folgender:
I.
Ha.
Hb.
Ufa.
III b.
III c.
IV a.
rvb.
V.
VI.
1
1
1
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1
1
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4
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2
3
3
3
3
3
1
30
29
29
30
30
30
29
39
39
29
Die Mingel dieses Lehrplans werden im Programme selbst angedeutet,
indem für diejenigen, welche Philologie studiren wollen , zur gehörigen
Vorbereitung auf ihr Fach in Prima , in Secnnda und Tertia (ur diejefii-
gen, welche sich im Franzosischen weiter bilden wollen, nnentgeltlicher PH*
▼atunterricht ertheilt worden ist, der letztere deph wohl nur solchen,
welche Ton der Schule zum bürgerlichen Leben übergehen. Rücksicht-
lieh der Disdplln heben wir. die Notiz ans, dass den Primanern und Se-
cundanem Fechtubungen, jedoch unter Aufsicht einet Fechtlehrers an
einem von dem Director zu bestimmenden Orte, zugestanden , auch ihnen
wfihrend des Sommerhalbjahres der Besuch bestimmter öffentlicher Ver-
gnugühgsorte auch ohne Begleitung ihrer Eltern oder Vorgesetzten ge-
stattet worden, jedoch onter der Bedingung, dass sie tob dieser BrUnb»
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11188 nar iiia88]ger ond an8tandig&r Weise Gebn^ncb maehen. Bie «nie
Srlaubniss scheint ons aas den Schülern etwas zn zeitig Studenten so
machen, in Beireff der zweiten wird es darauf ankoromen, welche Orte
bestimmt werden, ob sie von Gebildeten allein besucht werden und ob
die Schuler dort eine solche Stellung einnehmen müssen , welche sie in
sich selbst nicht zu zeitig Freiberrn erblicken lasst. Der den Scbalnach*
richten voransgesetzten , von Scharfsinn und tiefen sprachlichen Kennt-
nissen zeugenden , unserer Ansicht nach die schwierige Stelle klar be-
leuchtenden Abhandlung des Gymnasiallehrers Dr. 6. W, Maiihia$: Exe*
geineker Fer$ueh über Gqiat, III, 16 und 20, auf deren Inhalt einzugeben
der Zweck dieser Blatter uns TerbiejLet, hat der Director auf S. 20 — 31
manches Interessante, besonders aus Urkunden, bietende Zusätze und Be-
richtigungen zu seiner Geschichte der stadtischen Gelehrtenschu)e za
Cassel und das bekannte JFort Luther*» zur Nutsanwendung in der jetzir
gen Zeit (Luther an die Rathherrn aller Städte deutsches Landes , S. 13)
büigefiigt. [D.]
Cottbus. An dem Gymnasium gingen im Schuljahr April 1848 — >
49 zwei Veränderungen vor, indem der Religionslehrer Hofprediger Feld-
mann aus seinen Verhältnissen zur Anstalt trat und mit dem Schlüsse des
Schuljahres der bisherige Prorector Dr. Nauck zur Uebernahme des Di-
reetorats an das Gymnasium zu Königsberg in der Neumark überging.
Die erstere Stelle ward nicht wieder besetzt , die letztere durch Aufru«
cken der übrigen Lehrer und durch Anstellung des vorher an dem Päda-
gogium zu Pnttbus beschäftigten Dr. JRoeier ausgefüllt. Das Lehrercol-
legium bestand demnach aus dem Dir» Dr. Reueeher, Prorector Oberlehrer
Braune y Coarector Matbematicus Qr. Boltze, Subrector Dr. Klixy 6ten
Lehrer Dr. Roiierf 6ten Lehrer Cantor Staber^ dem Fachlehrer des Fran^
sosischen Dr. Eoeby dem Schreiblebrer Schulz^ dem Zeichnenlehrer Müneh
aud dem Candidaten des höhern Schulamts Selimann , welcher auch nach
voUeodetem Probejahre noch einige Lcctionen sin der Anstalt ertheilte«
Die Frequenz des Gymnasium belief sich zu Johannis 1848 auf 170 und ei-
nige Schaler, sank dann bis Ostern 1849 auf 140, hob sich aber nach die-
sem Termine durch neue Aufnahme wieder zu 164 (11 in I., 30 in II., 41
in III., 49 in IV., 33 in V.). Zur Universität wurden im Laofe des Schul-
jahrs mit Zeugnissen der Reife 7 entlassen. Die Schulnachrichten brin-
gen dringende Wunsche nach Errichtung einer 6tea Classe und einem
neuen Schulgebäude. Den Schluss derselben theilen wir hier mit, weil
wir bald eine andere Gelegenheit benutzen werden , um über die hier an-
geregte Frage zu sprechen. „VITie? wenn in die 6. Classe Knaben nach
sarficligelegtem 9. Lebensjahre angenommen, die 6.. und 5. Classe aber
als reine Vorbereitongs-Classen für das Gymnasium auf Grund einer tüch-
tigen Elementar- nnd Aasbildung in der Muttersprache , in der Formen-,^
Zahl- nnd Maasslehre betrachtet und behandelt wurden, so dass die übri-
gen 4 Classea von Quarta aufwärts, die eigentlichen Gymnasial -Classen,
fundamenürt anf alte Sprachen , Geschichte und Mathematik (nebst dem
Mittelgliede des Französischen) aasmachten und bildeten? Denn das „La-
tMQzaa^' von Soxta auf ist „den Jaden eine Thorheit nnd den Heiden ein
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88 Scbtil- und UttirenltatBnitehrMitmi, '
Aergerntu worden. <^ Und daihlt der hier nor angedeutete, ktineewe^
aber niotitirte OrganiBations'VorsehUg (die Motive wurden einen bi«r
nnstattbaflen Raam fallen) ebne Rückbait äüsgeaprocben werde, so mosete
iron Qnarta an das hU dabin gegen das Laleiniscbe aoe jetst niebtniebr
baltbaren Gründen zurudcgedrangteGriecbiscbe in- sein« trollen Recbie
treten. Denn wenn die griechiscbe Spracbe und Litteratar die 8 o p 6 -
rioritSt vor der romiscben bat (in Ansebung der Originalität, der Man-
nigfaltigkeit, der Nator« und Kunstscbonbeit, des welthistoriioben Bio«-
flnsses, der ihr inWobnenden Kraft der Jagend begeisternng) : warom $M
dieselbe nicbt aacb die Priorität anf den Lebrplanen der Gymnaeiea
babeh? 'IVabrscbeinItcb, wenn nicbt gewiss, Weil nach aller firfiihranif,
wiirde von der Kenntniss (Vorkenntniss) dei^ Griecbischen aoa der Scbritt
und Gang nacb dembenacbbarten ancl verwandten Latiom schon ans deai
Gronde gerader , bemessener , sicherer und leichter sein , weil das Grie-
chische unter den Händen eines Lehrmeisters leichter gdasat und inniger
festgehalten wird, als das spröde Gestein des Tarpejischen Felsen imd
das in die Formation desselben wunderbar eingesprengte Geäder der rö-
mischen Wort- und Satzstellung — : oder sollte nicbt schon jeder Scbuler
an sich und in seiner Versionen - Werlcstatt die Erfahrung gemacht und
den Satz ausgesprochen haben : je deutscher, desto unlateiniscber;
aber schreib griechisch, wie deutsch, und du wirst wenigstens nicht bar-
barisch schreiben — !?.'* Die den Sebulnachrichten voraosgesetst«
wissenschaftliche Abhandlung schrieb der jettige Prorector, Oberlehrer
Braune, unter dem Titel: DeOMnMeiamorpho8eanloa$^^u8dnm diipiH
itOh eritiea (16 S. 4.). Dieselbe zeugt Ten vielem Scharfsinn und ricbti«-
gern kritischen Tacte, sowie von ein«r genauen Bekanntschaft nicht allein
mit Ovid, sondern aocb den übrigen lateiniscbea Dichtem. Der Hr. Ver€.
fahrt zuerst den woblbegründeten Satz aus , dass Ovid*s Metamer^ boten
»chon in sehr früher Zeit verdorben worden seien und deninach hiuÜg dt«
richtige Lesart nicht au6 den Handschriften , sondern aus Conjector ent^
nommen werden muhse, sodann dass, wenn auch der Dichter an das Werk
nicht die letlte Hand gelegt , dennoch die Achtung vor »einem Genie und
deiner BlegamEv^irbiete, Uhgerelmtbeiten und Verkehrtheiten ihm zunK*
achreib^n^ Er bespricht daher zuerst mehrere Steilen, in denen die rich-
tige 'Läart ^tir durch Forsch üb g nacb dem Sinne und Zusammenhang ga-
ftinden wei-den könne. Wenn er XHI, 333- sich fir die vom cod. Bersn,
gegebene Lesart : n tarnen aggrediai*; nee inulitu, epere, reiinquam eni*
scheidet y so muss Ref. gesteben, dass dieselbe ihm iiiehtganc G^nfige
thnt. Das folgende; Tamque tun potior j faveett FWtimtf, aa^tfec», ^mm
cet. giebt sich durch ^ue angeachiossen (vgl. Aädv. Lat* Or. $• 4ö^; Krn-
ger. Lat. Gr. $. 533, 1) als eine Erweiterung und BrlSmerang des Vor-
hergehenden zu erkennen. Daranri f^^igt, dass der Sinn desselben seiii.
müsse : Ich werde meine Absiebt erreichen. Dieie könnte nur auf dop-
pelte Weise erreicht werden , entweder indeta Phiioctet mit de« Pfeilen
des Hercules nacb Troja gebracht wurden oder, wenn jenea nicht gelange
man ihn in Lemnös Keas , abeif diese ihm raubte. (Beteicbnend ist dafir
Vf. 401 itela dol, ul rtferatf TSrjfHtkia ida; eagUia^. ^«e foetqnam ad
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BeRr^enm^n niid Efareiib««eigQngeii. 6d
IJfiiiM, iamino eomkanfe, f*ef>estit.) 1)a die Znrnckbringnng der Pfeift
<iie Haoptsacbe war, se brauchte offenbar Orid weder aaf das Mitgehen,
»och nai das Znraciibletben des Phifoctetes Rficksicht zo nehmen. Dess-
balb können vrir die Lesarten : castriaqoe reducere nitar and mecumqiie
reducere nitar nur för ein^^eschoben« Aii«r6>}se! halten. Besser nvare al-
lerdings das Ton dem Hrn. Verf. Binpfbhlene, wenn nar in dem inuliuB
ivirklieb das Üge, was hier notbwendig erwartet wird: „ich werde dich
nicht in Leoinos lassen , ohne dir deine Pfeile genommen zq haben.*^ Vfe-
nigstena konnte Otid hier nidit das Leb der Klarheit erhalten» An nnd
fSr steh ist auch Te itimen aggrediar Mtilanglicb ; ein zweiter Satz zwi-
•chen dieeem nnd dem folgenden Tamque dorchads nicht notbwendig. Da-
gegen f^rd em Zusatz , der das Vertrauen des UKxes auf seine Klugheit
Buadrfickty ganz gewiss am Orte sein, und so glauben wir, dass hinter
dem Ton 6 Handschriften gebotenen sonertt peciore fiäut das , was Ovid
entweder wfrfclfeh geschrieben odei^doch im Sinne gehabt, rersteckt Kege'.
Wollte man Jene Worte selbirt ffir kcht halten (Vielleicht mi^ delr Conrec-
lor fidens) , so konnte man allerdings peetus verlhcidigen , da dies nach
Tirg. Aen. I, 661 den Dichtem auch als »edeti consiliorutn gilt, doch Immer
wurd6 man in diesen Worten die Bieganz desNasO nicht wiedererkennen.
Wegen der Stelle XV. 230 bemerken wir, dass die vcfn dem Hrn. Verfl
als unbedingt aufzunehmen bezeichnete Bmendatioti von'Baumgärten-Cru-
sina bereits in den Text gesetzt worden ist. Xltl. !!54 ist'Köppen'sCon-
jeetur/fterA^e henignior Hedor gewiss nicht anzunehmen; aber wir hal-
ten futriique bienigmof Aia» durch die Hinweisung auf des Letzteren
Worte Vs. 101 : 8i semct hta dati» merttü tarn vilibus arma, DividUcy ek
mahr pari sH Dhmedia in ilUi nicht für hinlänglich erklart. Kann Wohl
Ulixes seinen Gegner wegen jener bitteren Aensserung för gutfger erkla-
ren, als die Richter, wenn sie ihm die Waffen y erweigern v^nrden? Wie
passend ist dagegen der Gedanke : Wohlan, weigert mir die Waffen des-
jenigen, dessen Pferde ich so glorreich vor Feindes Gewalt behütet habe,
und erklart den Aiax (ur derselben würdiger. D'esshalb entscheiden wir
uns fQr die nach den besten Handschriften rermuthete Lesart ?7Uertf^e
kk dignior Ala». — Der Hr. Verf. bespricht dann solche Stellen , wo
ganze Verse fälschlich eingeschoben sind. VIIT. 286 (nicht XIU., wie
irrtbumlioh gedruckt ist) macht er durch eine wahrhaft auf innere Noth-
wendigkeit begründete Beweisführung gewiss , dass horridn eervh: die -aU
lein richttge Lesart und die beiden folgenden Verse durch Interpolation
entstanden seien. Eben so weist er VIT. 185 sehr scharfsitinig die Ver-
anlassung Zu der schon von anderen Herausgebern erkannten Interpolation
nach. 1.646 bellten wir die Yon Gierig empfohlene Lesart: Quermmmin p/crcui ,
Mttfimrfo ptrde flguram für das Richtigste; die Erklärung aber, dass die
ganfle Interpolatbn aus einem beigesetzten Scholion: ait hisce; qoaefacit
ntläedar entstanden sei, zwar für äusserst scharfsinnig, doch etwas welther-
gsholth Uns genagt, fHr solche Interpolationen dieselbe Ürsacho anzuneh-
men, aue welcher bei Horat. ganze Strophen eingeschoben sind. Weni-
ger können wtr in Betreff der Stelle VI. 280 f. beistimmen , in welcher
der Hr. Verf. den -Vera: poieeroy tdtj Boiiaque meo iua pectora luctu fSr
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09 Schal- und UnirenitatoiacluricIiUD,
eingeschoben erklart nnd die Stelle so für richtig halt: Ptueere crudtüa
notiro Laiona dolore Corqueferum folia, dixU^ porfünmra Hpiem ßfferor»
8^br richtig hat hier derselbe die Vertheidigung des dtsit nach att, weidio
Bach anternommen, zarückgewiesen. Einer voa beiden Versen ist onächt«
Aber ist das per funera eeptem efferor wirklich so klar und des Ovidin«
würdig, zumal da folgt: poMt tot quoque funera tdnco? Ist die Wioderho-
Inng des pascere, mit zugesetztem aU, nicht deai Dich tergeb rauche enge-
m^sen ? Ist in dolore und luctu keine Steigerung? (Vgl. Döderlein Sy-
Don. III. p. 237.) War es nicht möglich , dass ein Gelahrter zu diesejr
Stelle die Parallele IX. 178: corguejerumecitia, hiazuachrieb und dies in
den Text aufgenommen einen unglücklichen Abschreiber zu dem wirklicii
saftlosen , gewissenhaft zahlenden AnsfüUsel : per funera eeptem yerait-
tasste? Ganz einverstanden sind wir damit, dass VIII. 602 der Vers: jiffer
opem mereaegue preeor Jerkate paterna auszustossen, dagegen der andere :
Cui quondam teüu» clausa eetferüate paterna aufzunehmen sei, wobei die
Bemerkung gemacht wird, dass fuondam ohne Rücksicht auf fintfernung,
öfters = modo ante sei. Die hier gegebene Auseinandersetzung über
die Wiederholungen scheint uns nicht erschöpfend, da nur nach Zusammen-
Stellung aller Stellen des Dichters sich genau bestimmen lasst, welche
Grenzen er sich in Bezug auf dieselbe gesetzt habe. Der Herr Verf. be-
handelt dann noch drei Stellen , in welchen Theile von Versen corrupt
sind. In Betreff der letzten XIII. 662 (nicht 622) sind wir mit ihm ein-
Terstanden ; in der Auseinandersetzung über VI. 200 dagegen ▼ermisst oian
die rechte durchsichtige Klarheit, wie auch VI. 185 eine genugende Br-
klarung des allerdings anstossigen quoque in der empfohlenen Lesart von
Heinsins: Neecio quo^jue^ audete eatam cet. Ref. will mit diesen Bemer-
kungen nur beweisen, dass er die rerdiente Aufmerksamkeit der Abhand-
lung geschenkt hat. X^'i
Erlangen. An der königlichen Studienanstalt gab der bisherige
Repetent Dr. fl. Schmid wegen seiner Ernennung zum Prof. extr. theol.
an der Universität seine Stelle auf und wurde dieselbe dem Repetenten
am theologischen Ephorat und Privatdecenten L. Sehoberlein übertragen.
Zur Universität wurden 14 entlassen, IS mit dem vollen, 1 mit dem be-
schrankten Gymnasialabsolutorium. Die Schülerzahl betrug am 28. Aug.
1849 152 und zwar im Gymnasium 55, nämlich 14 in IV., 13 in Ilf., 13 in
IL, 15 in I.$ in der lateinischen Schule 97, niimlich in IV. 28, in III. 22,
in II. 20, in 1.27. Die Einladnngsschrift zur Preisvertbeilung am 28. Aug.
1849 enthalt von dem Studienrector Prof. Dr. L. PcUeriein,: Didaelieekß Er*
fakrungen und Übungen (22 S. 4.)^ aphoristische Bemerkungen, nach den
einleitenden Worten zunächst für Schüler bestimmt, indem sie das enthal-
ten, was öfter in den Lectionen auseinandergesetzt, aber nicht immer
vollständig nnd scharf aufgefasst wird , hauptsächlich auf den dassischeu
Unterricht nnd zwar dessen sprachliche Seite sich beziehend. Jeder Leh-
rer wird ans derselben — einige sind geradeza nur für ihn bestimmt —
sehr Viel lernen. Mochten namentlich alle Lehrer der dassischen Spra-
chen von dem Hm. Verf. das Verfahren sich aneignen, welches den Scha-
ler erkennen lässty wie ein rechter Sprachanterricbt in- die Terschledenaten
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Befoirderangea tmd Ehrettbeseigongen. . , 91
Regionen des Wissens nnd Brkennens lohrt und darcb ibn noeh etwas
ganz anderes gewonnen wird , als die Kenntniss einer 8pracbe/' Denn
dann wird^ man nicht mehr so oft Ober die Unlnst , welche die 8ohu4er
jetst den alten Sprachen entgegensobringen pflegten, klagen hSren. So-
gleich die erste Bemerknng, welche den Vorschlag macht , man mSge von
den wichtigsten der griechischen Verba anomala , wie im Lateiniscbeii
schon langer gesdieben, die 4 Haopttempora, Präsens, Fotnr, Aorist und
PerCectam, auswendig lernen lassen , ist ein sehr beachtcnsweriher Wink^
Ba giebt eine grosse Menge Ton Schnlmannern, welche alles Memoriren
fnr medianisch erklären und deasb'alb Alles nnr roh dem Schiller begriffeil
oder rationell erfasst wissen wolleti, ohne zu bedenken, dass das Gedacht«^
niss die Randhabe des Deiikens ist. Der Schüler, welcher at^im, alQijw»^
9II09, jlQtpM im steten Gedächtniss bat , wird dann gewiss auch wissen^
dass ttlor Ton dem Stamm *EA komme. Die zweite Bemerkung betiehi
sich auf die Bintheiinng der Redetheiie, Ton denen die philosophische
Sprachlehre die Intetjiectionen ausscheiden mnss, weil sie nicht Producta
des Geistes, der Vernunft sind. Die'yon dem Herrn Verf. gegebene Bint
tfaeilbng: L Redetheile« 1) Substaifliv^iro. a. Nomen appellatiTum. b. Ni
proprium. S)' Attribotivum. a. AdiectiTum. b. Participium. er. transitives
(activem nnd paasivurn). §. intransitives. 3) Verbum. a. V.' substantivnm.
b. Verbpoi nat i^oxtjv d. h. Verbum substantirnm sammt parttcipinm.
II. Redethcilchen oder Partikeln. 1) Präposition , d. h. Verhältnisswort
des SubstantiTS. 2) Adverbinm, d. h, Verhaltnisswort des Attributivs;
8) Conjonetiön, d. b. Verhältnisswort des Verbnihs, kann gevviss schon
dem ersten unterrichte zu Grunde gelegt werden. Nur wurden wir dann
doch dem Pronomen, obgleich wir in ihnen auch nur eine Uiiterari
theils der Snbstantiva, theils der Adiectiva erkennen, eine besondere
Stelle einräumen, weil sie Auf eine ganz eigenthumliche Art die Begriffe
bezeichnen. Recht belehrend ist ferner die Zusammenstellung der Metrik^
Musik, Grammatik u. Logik (Mora, Ton, Laut — ; Fuss, Tact, Wort, Vor^
Stellung; Vers, Satz, Untheil; Strophe, Stuck, Periode, Schluss). Die
folgende Bemerkung beseitigt den allerdings jetzt wohl allgemein aofgegeU
benen Irrthnm, dass vapnlare ein Activ mit passiver Bedeutung sei, bringt
aber die gewiss richtige Ableitung, dass es ursprunglich schreien be-
deutet (Mhd. wafen, Wqftl in einigen deutschen Dial. = Mundv ijnvtip*
sr: fetnvetv, Aebniich das Griech. olftmiet). Sodann wird bemerklich g^
macht, dass dieAerba intransitiTa und neutra sich nicht dem Wesen nach,
sondern nur dadurch unterscheiden, dass jene den die activa und passiva
umfassenden transitivis, dieSe den getrennten activis und passivis entge-
gengestellt werden. Sehr scharfsinnig ist im Folgenden nachgewiesen,
dass die Comparationsfornien keine Steigerung ausdrucken , da in Borna
prae eeterii urbSbut magna fuH, Roma ceterii urbibuM maior fuH ^ Roma
fMiHittim urbiain maxma fuH kein verschiedener Grad der Grosse ansge«
drückt sei. Dabei wird der Unterschied zwischen lofige maaimuM nnd
quam maximua dahin bestimmt, dass jenes eine Vergleiobung mit anderen
Gfgen«tänden (wie valde magnus, multo maior), dieses eine Vergleichting
mit dem Begriff der Grosse selbst (wie satis magnus, etlam maior) enthält.
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03 . SehQl-'imd Universititfnadiricliten,
In Bezug Mf das fHil^eiide erkennen nvir natfirlich an , dass cor den ahen
Rpmern der iSkt der mens , der Denkkraft gewesen sei (vgl. MfiUeli so
Cart. V. 9, 1), erlauben uns aber einen Zweifel dagegen, dass es nie das-
setbe,. wie Unser Heri = Gemfith , Gefühl, sei , da doch schon bei Plaot.
Capt. II. 3, 60 corde inter se amare vorkommt. (Vgl. Trin. lil. 2, 34;
Thiel tfu Virg* Aen. VIII. 26S.) Die darauf kommende Bemerknng tbeilt
die lateinischen und griechischen PronomlnaladVerbia ein^ wobei der ge-
ehrte Herr Verf. das von dem Ref, Torgebrachte MissTerstindniss , als
habe er tdm wirklich etymologisch von is, tnnc Ton ilie abgeleitet, berich-
tigt. Sehr Uhrreieh ist die folgende Anseinaadersetzong über die Idio*
tismen y so wie die durch das Beispiel von sors G^von sero» = Sprach ;
Virg. Aea. VI. 431*') belegte Sber älteste und gewöhnlichste Bedentong
eines Wortes. Bei der Theiloog der vollständigen Interpretation ia
sprachliche, historische, logische und ästhetische, welche fibrigens der Hr.
Verf. nur als vier Seiten , nicht vier Theile eines Ganzen angesehen wis«
aen will, scheint uns der Begriff -der historischen Brlaotemng zd eng ge*
gefasst, da wir darunter nicht allein die Ergänzung aller Anspielangen
auf geschichtliche oder geographische Namen oder Thatsachea, deren
Kenntniss der Schriftsteller voraossetzt, sondern auch die ErSrtenmg der
Beziehungen, in welehen das Schriftwerk zn seiner Zeit und zu aeinem
Volke steht, begreifen. Die Pordernngen, welche sodaan als an Jedes
Werk der redenden Kunst zo machen aufgestellt werden , geben eben so
dem Lehrer bei der Erklärung, wie dem Schuler bei der Lectire
nicht zu TernacbUssigende Fingerzeige. Recht gefreut hat sieb Re-
ferent , dass der geehrte Herr Verfasser die Chrieen wieder zu Ehren
bringt, indem erdurch eine selbstgefertigte in[deutscher Sprache und durch
eine Auseinandersetzung beweist, dass die in ihnen angenommenen Theile
ein recht wohl gegliedertes Ganzes geben. Ref. kann aus seiner eigenen
Erfahrung anfuhren, dass ihm einst ein trefflich begabter Schüler eine
Chrie in dialogischer Form fibergab, in welcher die sammtlichen Theile
iii der vorgeschriebenen Ordnung ganz naturlich und angemessen verbun»
den waren. Diese Form als alleinige den Schülern aufzazwangen wird
Niemandem einfallen, aber der Lehrer möge doch ja das Gute, was in dem
Alten enthalten ist, nicht unbenutzt liegen lassen. Die darnach aufgestellte
•Bemerkung über De clamiren und gnt Vortragen verdient am so
mehr Beachtung, als im deutschen Unterrichte gar nicht selten auf das
Brstere zu viel, auf das Letztere za wenig Gewicht gelegt wird. Nach
einer ebenfalls durch zwei Beispiele erläuterten, das Verfahren beim Dis-
poniren betreffenden Bemerkung folgen noch zwei, eine Sber das grie-
chische Medium, dessen Gebrauch auf drei Arten: reflexiv (und zwar in-
dem dasSabjeet ä)alsAcca8ativ, b) als Dativ hinzuzudenken ist), causativ
nnd deponentiäl , die andere 6ber den Unterschied zwischen Synonymen
und, Homonymen nnd den Notven der Synonymik für Gelehrtenschulen.
Ref. glaubt nichts weiter beifugen zn müssen, um die Aufmerksamkeit sei-
ner Leser auf diese Schrift des gleich treflflichen Gelehrten , Sehnimaans
nnd Menschen Doderlein hinzulenken. [D,]
EüTiN. Von der vereinigten Gelehrten- und BSrgerschole ging um
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B«fofilenuigea nod Blkreob^eigniif «ii. ff^
Jok 1818 der.Lobrer 4er Matb«m«Uk nad NaiturwiMeiMOhcfteo BuV^cU-
tMpan ab, pa 4m Snbroptorat aa der Q^lehrteo^chal? au Jdeldorf za ubex«
nelwen. Seiaa Stelle, i^ord«. aa den Candidaien Heinmh . Bati^k aOf
Meiaiiigen uMrUraiW. Naehdem der Zeiphoenlehrer Zj^Ck ge«tor.bjBi^
aberHabm der «e^herige ^cbnenlebrer Schüite den Unterricht alUiQf
Pie 4 Clasaea der Gelebrten«cbale sabiten 73 Scbuler (I, 8, U. 18, Uh
22, IV. 2d}. Zur Uai^eriiat gingen Mich. 1818 4,. 3 aaeb übereUndener
Afalarititfpr«0ting, IXen ^f^ulnacbricbten gebt vorapa üebm-tnA^ det pn^
i€§ta^U9ck'rdetU9ckfni. Unterricht»- und Er»ekungmpe§cn9 9eU lUn »cb^y
vigtr Jahren des vorigen Jahrhundert» (23 S. 4.), jedeqialla lon dem Re(>
tor J. F, E, Meyer, Ref. eaipfieblt mit yoUster üeberaeogang diese you
ganz gesiuiden pädagogischen Ansichten durchdrungene , jede Richtung
der Pädagogilc deutlich charaliterisirende , das Gate in ihr eben so freu-
dig anerkennende, wie das Falsche und Verkehrte daran scharf beraus-
atellende Schrift der allgemeinen Beachtung. iSie wird In jedem Gymna-
sial-Lehrer das Rewusstsein starken, welches einen kraftigen Widerstaad.
gegen die falschen und nfoereilten Forderungen der Zeit aa leisten, zd*
gleich aber den gerechten gebührende Rechnung zu tragen yermag; ^ia
wird ihm die du^ch viele Zeiterscheinufgen erschatterte Freadigkeit
wiedergeben und Ihn. mit mancher guten ^Vaffe geg^ dip. Fei^d^ yext
sehen. Ist Ref. auch nicht mit Allem und Jedem, was darin aufgestellt
wird, ganz einverstanden, so nnterlasst er es doch, weiter ins Einzelne
einzugehen, zumal da dje Schrift ja nicht alle Fragen fest entscheiden,
sondern nur das, was für und gegen die versnchlen Losungen und aufge-
stellten Ansichten spricht , hervorbeben will« k [D,]
FLBifSBüaG. Wir haben schon einmal Gelegenheit gehabt, den
Eifer, welchen die Herzogthümer Schleswig und Holstein mitten unter
den Unruhen und Prangsalen des Krieges fär die Gelehrtenschalen be-
weisen, zu rahmen und anderen Staaten als Muster aufxuslellen. Nichts
giebt davon besser Zeagni^ , als dass man dort selbst in den kleineren
Städten, troM vie^&cher Anträge, sie in Real- oder Bürgerschüleaumzu*
wandeln, die Gymnasien bestehen gelassen un^ kein Antrag auf Entzie-
bang der denselben gewSh^rten Mittel In der Landes Versammlung die Ma-
jorltät gefonden hat. Aoch das, was das Programm dw Gymnasiums za
Plensborg voD Ostern 1849 beHcbtet, bestätigt dies. Dasselbe hat in
der Zeit von Mich« 1847 bis Ostern 1849 sehr weeentliche Umgestalion*
gen erlitten. Am 8. Mai 1848 wurde der Conrecter Dr. a. K^ TA.*
Francke saliies Amtes entlassen «ad am 15. Sept. dees. J. der Reotor Dr»
H, Matter In das Reetorat der Gelehrtenschale zu PI6n, der 5. Lehrei*
Dr. JR J^ Otfie» als Coilaborator an die Gelehrtenschale in Rendsburg
versetzt. Die Einführung des äeuen Regulativs vom 28. Jan. 1848 machte
ausserdem neue Anstellongea nothwendig. Das neae Lehreroolleginm
ward demnach bis' ^Biim 18. Oci.'l848 folgendermaassen eonetUuirt: Rect.
Dr. F. 0. ChHH.'Mbkery vorher Conrector an der Domlehnle zu Schles*
wig, Oonrector Dr. C. Th. Sekumacher, vorher Sabreiotor air denelbea
Domschiile, Subreotor Dr. Mich. DUimannj schon seit Ostern 1841 in
diesem Anrte j €)oUabon Dr. dr. P. Jetaen (seit 1841 fiiafter LeloBr, seH-
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94
Schal- imd UnireriltSUiiadirieliteni
Febr. 1846 Collaborator an d^r Anctalt), 5. Lehrer 1>f. A. Afomii
6« Lehrer Dr. A, W. Gidi&naeny 7. Lehrer C. F.H. JEtZAI^mtKll, seit 1843
Hulfslebrer, interimtatbeber 8. Lehrer H. Ckr» Abr. Seknmekf TMrher
Harf»lehrer an der Nicolai-HaupUchuie. Die bei Vermehrung der Clas-
flenzahl nothwendig gewordenen neuen Binrichtongen in den LooaJItatea
wurden von den städtischen Behörden in der liberalsten Weise bescfaafit.
Bs konnte sogar dem Bedürfnisse dadurch besser entsprechen werden,
dass Quarta in swei Abtheilnngen geschieden werde» Um die innere
Umgestaltang su Teranschanlichen , stellen wir dem froheren LeKurplane
den neuen entgegen.
Miehaelb 1847—48.
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Wir bemerken dabei, dass in Prima die schriftlichen lateinbchen Uebnn-
gen nur in Exercitien und Extemporalien bestehen. Wenigstens ist von
freien Aufsätzen in der Angabe der absolnrten Pensa keine Rede. Die
Anstalt hat denen, welche nicht studiren wollen, statt des Griechischen
in IV. und lU. naturwissenschaftlichen, mathematischen und. kalligraphi-
schen Unterriebt ertheilt, indess bezeichnet das LehrercoU^ginm eine
mehr organische Einheit der beiden Richtungen als wnn-
scbenswertb und zwar „in der Weise, dass den Schülern, die spater vpr-
zugsweise ihre Nahrung am classischen AUertbum finden, zuvor ein grös-
seres Maass von dem BiidungsstofTe, der. in den neueren Sprachen und
den Naturwissenschaften gegeben werden möge, mithin die Trennung der
beiden Wege erst auf einer höheren Altersstufe erfolge, dan|i,aber nach
gehöriger VorberejtHAg durch Parallel- Lectionen etwa in der Tertia, zu
ef ner eigenen, dieser Seite (der sprachlich - realistischen Vorbildung für
d^ bürgerliche Leben) ausschliesslich dienenden ^ den oberen und ^geut-
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BtffSf^enmgea ond Blurenbeseigongen. 05
•
licheo GymnarfulclaMen parallel laufenden Classe nbergegangen trerde.^'
Ref. freat flieh hier dasselbe in finden » was er anderswo rorgeschlagen.
Die Frequenz der Sehnie war folgende :
I.
IL
111.
IV a.
IV b.
V.
8a.
Abit:
Mich. 1847 6
16
18
17
13
...
70
1
Ost. 1848 5
14
17
14
10
..«
60
1
Mich. 1848 6
13
13
17
4
_
62
2
OsU 1849 6
15
12
14
13
8
72
...
Pen Schnlnaeh richten gehen «wei wissenschaftliche Abhandlangen ▼oraos^
suersti Üebm* den reUgwten Standpunkt des Euripidee. Zweiter Ab-
scbaiU. Vom Collaborator Dr. Jessen (14 S. 4.). Der erste Abacbnitt,
welcher im Programm von 1843 erschieß , ist ans leider nicht sor Hand ;
da indess der Hr. Verf. selbst erklart, ^ie gegebenen fiemerkongen könn-
ten nicht darauf Ansprach machen , einen i weiten Abschnitt eines syste»
■MtJschen Ganzen zu bilden, so Tersncht Ref., ohne Rficksicht auf jene
nehmen zu kennen , einen Aaszog« Der Hr. Verf. stellt zuerst den Satz
anf, dass bei keinem Dichter die Einwirkung philosophischer ttpeculation
snd moderner Bildung auf die religiösen Vorstellangen mehr herrortritt,
als bei Baripides, und fuhrt dafür zunächst an, dass er nicht einmal die
von Dichtem bereits gestalteten Vorstellungen benutzt — » die Bumeniden,
welche den Orestes peinigen , bei Aeschylus wirklich gestaltete Wesen,
sind bei ihm nu^fuitu i^xijg — , auch nicht selbst neue Gestaltungen
▼ersucht habe. Die Lyssa im Hercules furens ist nicht ganz neu (Ae.ch.
Xantr. fr. 165) und Temichtei sich selbst als Allegorie , indem sie ihr«
Aufgabe nur aus Zwang und mit Unwillen erfüllen zu können erklart,
während das Ton der Tris dem Chore zugerufene Bctgottti an den Löwen
in Shakespeares Sommernachtstraum erinnert Der Gdvcnog in der Alce-
stis macht mehr einen heitern Eindruck und die Eirene (Cresph. fr. 4)
und Peitho (Antig. fr. 2) geben sich selbst als leere Abstractionen zn er-
kennen. Wenn also Euripides nicht selbst neue Gestaltungen bildete,
so konnte er sich nur in dem überlieferten Mythenstoffe bewegen, aber
eine objective Auffassung desselben ist von ihm , dem philosophus sceni«
cus (Hasse Eor. phil. q. et qnal. fucr. p. 7), nicht zu erwarten. Will
man sich die Frage beantworten, welches das eigentliche Urtheil des
Euripides ober die Gotter der Tradition und die Volksreligion gewesen,
so muss man zugleich mit untersuchen, wie und in welchem Grade hat
Euripides die yerscbiedenen Anschauungsweisen seiner Zeit benutzt«
Nachdem der Hr. Verf. kurz die so weit von einander verschiedenen An-
sichten Valck'enaer's (diatr. p. 36) , Bonterweck's (d. ph. Eur. p. 9),
Schlegers (Verl. über dramat. Poesif I. p. 139), Mnller's (d. Eur. deor.
pop. Gontempt.), Hartung's (Eur. Tph. Aul. p. 6, bedeutend modificirt in
Burip. rest, I. p. 98) aufgezählt, entscheidet er sich für Bemhardy's An-
sicht (Ersch und' Gruber. Encycl. Enrip. p. 139), dass der Dichter in
seiner Religionsphilosophie ohne Consequenz und Methode verfahren sei.
Im Allgemeinen stellt er sodann auf, dass Eur. im Allgemeinen auf dem
Standpunkte des Socrates stehe, in sofern ihm, ohne dass er die alte
Mythologie und den Volksglauben nmstossen wolle , die Hauptsache sei.
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96 Schal- and UajtremtftinadbriMMiiiy :
dM.di«-<?ottor AlUs*tvuMien iin4 in AJUm g^vh^ijrtig »M»d, .iber ,Allc9
aach den Ges«Uen des Qatiwi «valt^n and 4Ub MclkaX g^oiog,, ,da# bochato
geistige und sittliche Princip sind^ das/s er», ih^tnii^QXofwv gxpAittg qmxrifg
verschmähend (fr.. }nc 1.98) .erhaJt>9qe Vorstellongen äbf r das göttliche
Wesen und' das Verhältniss. zwischen Gottern and Menschen ^u Tef hxeiten
strebe, daas aber.aein allgemein menschtiph -sittliches Urthail;uhar das
W^en der Gottheit oft im Wider^itruche sjLehe mit der DarsteHuog der-
selben im Einzelnen. V<»n den sfthlreichpn Belegen für dies^ Aoaicht
fuhren wir nur an, dass in den Baccben/ welche der Hr., Verf., gegen Lo^
httk Aglaoph. p. 6id und Maller Gesch. der griecliu hit^,. IL p. 176. nicb^
tat eine Pallnodie, sondern nur für gradtell von den nhrigeo Stücke Ter-
sohledisn erUirt, die Mythe Ton, def .Gebort des Baischus gedeA(et wird,
wostt aich Hei. 18 aod Hare^ f^r. 13^3 und 1319 gesellen ^ wobiei der Hr.
Verf. bemerklich macht,, dass dieden Peutungen und VeraaderopgeA f der
Zweifeln gegen die Mythen ein. elhiachea Motiv 9» Giüiade lieg»» Indeiii
es dem Dichter darauf ankomme, Mythen au beseitigen., .welkhiB den from-
men Vorstellungen von: dfq|. gdttlidlken Wesen, ni&toasig shin mass^a.
Die Untersuchung aber den «weiten TheildOfi eben aufgestauten Frag«»
beginnt mit Diagoras und Critias, den Exiremen. . der aowohl fteligion als
Moral vernichtenden Sephlatik , denen Aristophauef den EÖripidea lur
Seite s^tct, wie er ihn Thesmoplu 451. Ran.. 889 besonders Wi»hl wegen
Hippel. 617 einen Eidesveräehterjkennt;. D[er Hr. Verf. bemerkt», daaa
von einer äudseren Beiiehung su. jeilea Dtiotiern keine Spur sich finde,
•nd die auf eine UebereinstialnaR^ mit ihnea aa' heaiehendea S.tell.en im
Znsammenhange eiae andere Bedeoimig erhalten; eine AehnJichkeit mit
den Atomistikern könne man vielleieht in den öfters . verkommenden Ana-
rufe, ob ein Gott sei oder der blosse Zufall regiere, iuiden, allein ancli
dieser sei nicht ernste Ansicht des Dichters and der 4Jtvog «^s(^m« bei
Aristoph. Nah. 374; nicht mit Hermann auf finr« au hesiehen. IVlit Frota-r
geras, der ausdrücklich als. .Lehrer des Boripidfis genftdnt wird, beweiaea
dem Hm. Verf. Geistes verwändtsebaft die SuUen Hecc. fort 1367« Or.
412. Hei. 709. 11^. Pirith. fr.. 6, er findet aber darin doch niübfe ganx
die cweilelnde Ungewissheit. über die Bxihtenz der Götter, •ondero diQ
Anerkennung der Uobegreiflichteit Gottcor^ Mit Vorliebe bringt Bor.
Freigeister auf die Bühne,, gewöhnlich. nti^r sh,.dasa ihr Tbun und Trei-
ben au nichte wird; das c^linunste Beispiel der Art bietet BAeUioipp- (ir.l,
doch zeigen sich in den übrigen Fra^n« (22 und S) die. philosophischeo
Ansichten des Anaxagoras. Bei BeUerephon (fr; 25) scheint doch aach
ein ethisches Resultat in Grunde lu liegen, namentlich noeh der Combi-
nation Hartong's (Bnr^ rest. I. p. 39^). Bs werden ferner nooh als hier-
her gehörig die Stellhn'Eiec. 48a, Bl. 687, Troad. 890 besprpdien. Mit
Prodicus, der noch allgemeiner ala Lehrer des Bor« hegeifhiiet wird, und
SMner mehr sittlich paranetisohen nnd rhetorischen Denkweise (Wficker
Rhein. Mus. I. p. 634; Zisller Gesch« der Philos. !. ^i»^ 266) glaobt der
Hr. Ver^ eine AehnlichlDcit finden zu können in Hei. 567 und den übrigen
Stellen, wo glückliche Braa|^nisse als :^eot bezeichoet werden; indesa ist
er der Anaiqht, das« diene kaom bestimmt anf PkodSootf oacacksafülirea
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Bffonjernpgen und Blir^nbezeigangen. 07
ffeiep, siuideirn Tielmeiir aaf d^ allgemeineu I^iteoden Gruacjs^to, i/v9iiach
4l2|5 Symboi dßr gpttlichea Wohltb^t ipU der Go^teskraft «i^jhst verwecb-
selt wird (KrUqhß Theol. L<^r. p. 4^3), KlReo Bjnfla«^ dea fUracilUia
(Diog. Laeft. X(. 92} finde|( ejr in dejr ^rfaab.enen Ansicht von der Alig^
geawart und dem A()eadqrc^dringen de# l^eu«, so wie i|)ni jfr. }pc. |63,
Troad. 890 pnd Cret. fr. 3 Vertrautheit mit der pythagoreiscb^n J^ehre
verrath^n. Anf den damaie schon auf^ompienden {Sub/emerismaf ki^np
man Be^tehange^ in Ipb.. T. 277. Hcl. 498. Ion. d53. Bapcfi. 3Q s^hep,
mofla aber auct| zpgehen, daai der Dichter denselben i^fpht gebilligt h^t.
dagegen wird nur nadbg^wiesQ^ , d»«« der laigen^licljp }C^p /d^r Lehre
des Kar. auf den phyfiikaiischei) Id.eeo der ionischen Schule J>erubey^ dass
aber der Dichter auf defp (jironde diBr9elt)en ein reiches ethisches ^yst^fi
aufbaue, per Jif, Verf. )c^p f^cht einräumen, dass damit /statt der festep
Weltordnung ein Wirbeltap« de^ Ati^e beginne, dass an die Stelle des
Zeus nuf ^Ivo; tr^te (lytarker, Princ d- Bösen p. 269), vielmehr wjeii^t
er nach, dass Zeus dentUch dem IJpr^P^des ^m ho9bste g/eistigo jV^s^n,
d. h. — denn höher konnte daf Alterthpi^ nicht gelangep -r* das i^ög-
)icl|8t von allen unreinen materielleif Berührung^ freie El^n^ent s^^, dass
der Dichter — weiter gebend als Anaxagoras,. von der Natur zu den
prdfiangeii>.der sittliche^ Welt zurückkehre und desshalb bierin wieder
eine Anknüpfung an Spkrates (Krische a. a. O. p. 215) sich zeige. Den
dem Dichter gemachten Vorwurf des Atl^eismus erklärt er endlich als dar-
auf beruhend, dass. derselbe da^ Bodurfniss einer Theodicep empfunden,
dies aber ihm zu darauf bezuglichen zweifelnden Aeusserungen Veranlas-
sung gegebeq habe, pies der hauptsächliche Inhalt der geistreichen, yon
gründlichen philosophischen Studien und einer ungemeinen Vertiefung in
die Seele des Dichters zeugenden Abhandlung. Oine sehr willkomnieiye
Einleitung und Ergänzung dazu bietet der zweite jn dem Programn^ ent-
haltene Aufsatz? ^r GeacJdcJUe des religiösen Sewu89t8eina ^et den Heüf-
lien von den) Q.eictor Dr. Frifdr. Lübker (S. 15 — 28). f^achdem querst
der Hr. Verf. das Verhaltqiss der griechischen Bildung zi^ der des Orients
ats einen Fortschritt, indem in ihr die Freiheit des Geistes errungen wird,
bezeichnet ha^ sucht e^ den Ursprung des religiösen Bewusstseins bei
den Qnechen anf und findet, ohne sicfi weiter in dii^ Untersuchung ub^r
dep Binfluss des Orients ^fL vertiefen, denselben in der Verehrung der
^atnr, wofür er ^fs dei|tlichei| Beweif die Erscheinung des religiösen Be-
wusstseins bei Homer anfuhrt. Der ganze spätere homerische Götter-
ataat giebt zu erkenpap , d^ss eipe Hinneigung zpr naturjichep Seite ur-
aprunglich gewesen ^d ^rst späterhin ÜP vpr^qgswejsp .etlii^che Mac^t
ßrvyafihfen istt derg^^t, dass wir jn eipigjoo. Gottl^jeiten w^^e[>tlich d^s
|t>$bere, an ai^ere^, wie ^n der Here, ausschliesslich dfis Spätere, da-
gegen ap dep m/^isj^ef^ die Vpreinignng beider gev^'ahren, Wjr finden in
d^r älteste« Erinnerpng die Wehmuth um das hin&diwindende und abster-
bende Lßben der Natur, die um so schmerzlicher ist, als sie mit ihren
Reizen den Menschen fesselt, in der Form dem orientalischen Geiste nahe
verwandt (Lines, Adonis, Maneros, Bermos, Hylas , Nmrkis^ofi , Thanimus
bei Hesek. 8, 15; vergl, v. Gerlach A' Te^. JI. p. 2. Per )ir. Verf.
iV. JaJkrb. f. PhH. m. flfid, q4 iirU. Bibl. Bd. uyijl ffft^, I. 7
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98 Schal- nnd UnivenitiisoaciiriditeD,
kann darin nicht mit v. Lasantx lieber die Linoskl. p, 9 den sittlichen
Schmers am die Sande and das Verderben des menschlichen Willens oder
auch am die Folgen derselben, die allgemeine Ohnmacht and Gebrechlich-
keit, sehen). Gleiche Aehnlicbkeit bietet die Klage der Demeter am
Kora, wie denn anch Dionysos anverkennbar den Uebergang aas dem Cal-
las des Orients bildet, and aach der Colt des dodonäischen Zeas weist
nnTerkennbar anf diese Richtung hin. Sodann charakterisirt der Hr.
Verf. Homer's religiöses Bewnsstsein, fast ganz in Uebereinstimmang mit
Nagelsbach*s trefflicher Anffassang; berührt kuri Hesiod, Herodot and
Pindar*s reflectirenden Rationalismas mit einer darchsichtigen positiven
Grandlage (mehr Seebeck Rhein. Mus. III. p. 504, als Bippart Pind. Le-
ben, Weltansch. und Kunst p. 36 fiT. folgend) und wendet sich hierauf za
Sophocles, bei dem er einen wesentlichen Portschritt findet, indem bei
ihm die Wirksamkeit der Gotter in unmittelbarem Zusammenhange mit
der menschlichen Thätigkeit stehe und dadurch rein und aberwiegend
•sittlich sei, wodurch auch' die Mantik eine ganz andere Bedeutung ge-
winne. Während bei Homer der besondere Antheii des Einzelnen an
seinem Thun vorzugsweise dem natürlichen Wesen des Menschen, fallt er
bei Sophocles dem mit der Einsicht und der Erkenntniss eng zusammen-
hangenden freien Willen anheim ; während bei Homer die Sunde als facti-
sche Zerstörung der sittlichen Weltordnung, als falsche Selbstbestinunang
nach eigenen Gesetzen und Maximen, als ein sich ungebührlich aberhe-
bendes Selbst- nnd Ehrgefühl, daneben als etwas von Aussen her Em-
pfangenes und Eingeflösstes , das geradezu den Gottern zugeschrieben
wird, erscheint, bringen nach Sopb. die Götter zwar auch den Menschen
in die Schuld hinein , .aber diese Verfuhrung hängt mehr oder weniger
von dem sittlichen Zustande des Individuums oder von der ganzen bishe-
rigen Führung und That des Geschlechtes ab; sie hat tiefere Wurzeln
innerhalb der Menschen weit selbst und ist niemals allein da, ohne dass
jedoch der freie Wille seine Macht behält. Indem so ein Unterschied
zwischen der vorsätzlichen bewussten und freiwilligen und der unfrel-
• willigen oder gezwungenen Schuld gemacht wird, ist, so weit diese Vor-
stellung auch noch von der Idee der christlichen Freiheit entfernt bleibt, doch
der Portschritt da, der sichere Reohtsbodeo wird betreten, wie sieh dies
in dem Aufhören der Erscheinung der Blutrache, der Einsetzung des Areo-
pags und der Entwickelung der sittlichen Idee durch die Lehre des So-
krates kund giebt. Die ganze Abhandlung macht uns auf die verspro-
chene ausführlichere Arbeit über das ethisch-religiöse Element im Sopho-
cles begierig, da wir in jener theilweise ganz neue oder doch auf neue
Weise herausgestellte Ansichten über Sophocles finden. Möge den deut-
schen Stammesbrüdern in den Herzogthümern bald derGehuss der erstreb-
ten heiligen Guter werden; dann werden wir von den wackeren Gelehr-
ten in jenen Gegenden auch manche bedeutende wissenschaftliche Lei-
stung erhalten. [D,]
F&EiBBRQ. Za den zwei für das Andenken edler Wohlthäter im
Gymnasium am 13. April za haltenden Gedächtniss reden wurde durch
eine Schrift eingeladen, welche drei bei feierlichen Gelegenheiten gdkaltenc
Sehuireden von dem ö, Lehrer Dr. A» E. Froln (18 S, 4.) enthält, aam<
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Beforderangen and Bhreab«zeigongen. 99
lieh l) bei der Vorfeier des Reformationsjubeifestes (30. Oct. 1839) , La-
ther^s Glauben, seine Liebe ond Menachenfreandlichkeil, sein Gott vertraoen
als Master darstellend, 2) an Lutber's TodesUg (18. Febr. 1846); 3) Vor-
bereitungsrede aaf die Feier des heiligen Abendmahls (27. Oct. 1848).
Sammtiiche Reden leichoen sich darch ihren Gedankeninhalt and die
kräftige, schone Sprache yortheilhaft aas. Am wenigsten hat den Ref.
die letxte befriedigt, da sie sn vrentg auf den eigentlichen Zweck R&ck-
sicht nimmt. Als Rede aar Feier des westphalischen Friedens worden
wir sie ganz angemessen finden. [J9.]
Fratvkpürt am Main. Am Gymnasiam wurde am 28, Mars 1848
der Prof. Röder wegen andauernder Kränklichkeit mit Beibehaltung sei-
nes Tollen Gehaltes in den Ruhestand versetst. Zum Lehrer der hebräi-
schen Sprache warde am 25. Juli desselben Jahres der Religionslebrer an
der israelitischen Realschule Dr. phil. Jacob Autrhaek bestellt. Der Ein-
ladung zum Osterexamen 1849 schickte der Dir. Dr. J. TA. VSmtl vor-
aus: De modii eomunctko et optatwo verhorum (ii Meeundum codicei De-
mostkemeoi aenbendis, Speeimen Prolegomenorum apparatu» erhiei
(9 S. 4.), eine mähefoile, aber für die griechische Sprache wichtige Ab-
handlung. Erst wenn bei allen Schriftstellern derartige Untersuchungen
gemacht sein werden , können wir mit Sicherheit eine vollkommene grie^
chiscbe Formenlehre erwarten. Die Resultate, welche der Hr. Verf. ge-
wonnen, sind folgende: 1) Der Conionctivus activi von den Verben, deren
Wurzel vocal s ist, wird in den Handschriften des Demosthenes immer mit
dem Circuraflex geschrieben , auch bei den Compositis von Trifu, wegen
deren Buttmann G. G. f. p. 522 zweifelt und Schneider ad Plat. Civ. f.
p. 305. IL p. 38 den zurückgezogenen Accent beibehalten bat , obgleich
die Grammatiker (Et. M. p. 467, 42. Gud. p. 96, 46. Cramer Anecd. T.
p. 21) die Formen als durch Contraction entstanden bezeichnen. Merk-
würdig ist, dass der cod. 2, oft xad/tfti] darbietet, die Falschheit der
Lesart beweist sich aber aus dem Fehlen des i. 2) Der Optativos Act.
auf Ol von den Verben mit der Wurzel e findet sich nur einmal im 2,
Symm. $. 37 %atad'oni, doch ist die Valgata beizubehalten, weil die Form
sonst ohne Beispiel ist (Buttm. I. p. 518; Krug. p. 131). Von den Com-
positis von Trjfu findet sidi die andere Form nur bei Psead. Dem. Tbeocr.
S. 6, wo aber mit Z, Vat. and Vulg. der Optativ beizubehalten Ist (Klotz
ad Devar. II. p. 628). Merkwürdig and ganz einzig ist dipiol bei Bekir.
Anecd. p. 471. RncksichtKch der Formen MülTf» und di9i6fi9 zeigt sich
in den codd. , wie bei den alten Grammatikern , ein solches Schwanken,
dass die eine Form bei Uebereinstimmang der besten and meisten Hand-
schriften nicht mit der andern zu vertauschen ist. 3) Die Conjunetivi
Passiv! t^^a^tf ^^oJ^adv^ «poud^s^s, ftsta^tf^s, Sta^xeti, im^^ttti
find als contrahirt zu ctreumflectiren, daher gegen die Handschriften auch
nQorjtcit; aber wx^iattiTai ist mit £, Steph. I. §. 34 beizubehalten. 4) Die
Optativi Passivi von den Verbis auf s sind in ot und mit zoruckgezoge-
nem Accent zo schreiben: «^tf^oiro (auch Phil. II. $.12 gegen den £.),
nQoa^otc^ijJivd^ito; nffooivzoy «^o'oieds. Engelhardt Ann. ad Dem.
p. 44 hat nicht alle Stellen gesammelt nnd nach genauer Prnfong der
7*
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100 - Schul- ond UwvenitaUtiA^biicliieiiy
Handfchrifteo beartheiit, wm früher aqck deo Hrn, Yerf* son frrtham
▼erleitet, [J7.]
GUB80BN. An die Stell« des Tenterbeoen Prof, Dr. Uarinagü trat
an GyiDiuuiqB der Prof. theol. cath. aa der Univeraitat Pr. F/ucfc am
32. iloli 1848 ab RelicioqaUbreK. Per Candidat Dr. L. Krämer über-
nahm nach VoUeadnog «e^pes Probejahres (Herbst 1818) noch bis Weih-
nach^n desselben Jahres die .Stunden des weg^n seiner Gesundheit
^beurlaubten Gyainasiallehrors Dr. Diehl in der Yorbereitengsclasse. Im
Herbst 1848 trat der Cand. fF» CreeeUus sein Probejahr an. Im Som-
merhalbjahr 1848 betrug die Schuleraahl 217^ im Winterhalbjahr 1818 bis
i9: 206 (31 in 1., 42 ia IL, 23 in lil., 27 in IV., 36 in V., 24 in VI. «ad
^3 in dar VorbGrei^ogsclassa). . Qsterii 1848 wurden 6, Mipb* dessalbcn
Jahres aur Universität ontlassep« Den Schul oacbrichteo yoraas ^ht^ioe
Abhandlung : KrinßgQrn9 von MytUenß voi^ dem Dir. Dr. E. Gmi (50 S. 8.),
vorgelesen am 4. Febr, .1848 in der GeseUscbaft für Wisseniichaft and
Kanst SU Oiasfen. Der Hr. Verf. halt, damit der Text der sogenanoteo
Octhologia auf eine sichren Weisf verbessert werden könne , mit Aecht
eiae Ziisammenst^ilung der Gedichte nach den Dichter^, wie sie schon frnher
3rnnck und in neoeater Z>eit Meineke gegeben, für ootbwendig, und giebt
als einen Versuch zu beweisen, wie viel dadurch für die Kritik und Br-
.klarang gewoi^nan werde, aine Bearbeitung der Gedichte des Kriuagoras,
einoo Versuch, den lief« aU einen durchaus geluagenen beaeichnen masa«
Pie Schrift baguuit jpit einer Erörterung über die Lebensverhaltnisae
^aa Pichtars, welche mit siamlichar Besiimmiheit aus d^ Gedichten
scharffiunig h^rafiasefunden werden. Die Vermuihaug, dass sich derselbe
mit Bacherabscbreibea beschäftigt, weil in den Epigrammen 14 und 15
Bücher als Geschenke vorkommen, die nur, wenn sie eigenhändig ge-
schrieben, grisaerea und wabrea Werth gehabt haben konatep, dürfte
•wohl alf alwaa gawagt erscheinen, da aiomal der eigene Bcsita von Bü-
ebarn auch in dar Zeit des AufUsUis bei den Vornehmen immer noch etwas
Aussan>rdeailicbeB war, die zum Gasahenka gemachten Bücher aber ge^
wisa an den selteneren gehörten, also eine willkommene Vermehrnog der
Bibliothek, aach wenn sie nicht von dem Sfehenkto eigenhändig gaschria-
bea waren, bildeten, pem Ep. 4 wird d^ Hr. Verf. selbst kaina Be-
weiskraft beilegen. Ebensa mo^^hte w(>bl au der Vermutbung, dasa Kr.
.die Hinraisa nach seiner Haimath vielleicht m Gefolge des Aufiostus ga-
aaacbt, la Ep* 2€ picht hiorajlchaade Veranlaasuag liegan, da der U.msteAd
ainam #ipb zum Hofe Dräqgeodea leicht bekannt wsrdep 4ind damseibaa
lu einem ao achmeicbalhaGten Epigramme Veraolasauog gaben konnte.
Sehr richtig arthallt der Hr. VerC über den Warth dea Dichters, iadam
ar gegan Bähr's Urtheil (Pauly Raalanc* •• v. Crina^)^ dasa saina Ga-
4iobte aam ThaU roa wahrhaft paetiacbam Talente aaugtan , Auch Pas-
aow's Maiaung (Jadirbb^ für PhiL and PmL 1827. I. 2), daaa er aia ge^
rade nicht achlechter Dichter gawasan, aar in Varglaiqh mit ao vialea
Anderen galtan iasst, dl^ Schöaheit der Spracha, Wohlklang dar Vßn^
«ad traf endar Wi^ jhm abgeban« Nur den einsulgen VoKiug hebt er her-
vor, daaa a«ina Epiflramiua nül»^ aUfamwan ^fiMkimhm^ Inhalts i aoa-
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Beforderangen nnd Bllrotib^Befgangen. 101
dern tarn gtoMUn Tb«ile wlirkliebe Oeleg«nheit0g«dtolitd sind. Diesef
Bitileitong lisst der Hr. Verf. die einzelnen Rpigrarome nach der Bmncld-
sehen An4)rdnong folgen, woton er jedoch 1, 96 u. 87 afs nnfiebt hezeieh-'
net, 5 Epigramme werden den ton Brunok aafgenommcn«n zngefOgt.
Die Kritik nnd Erklärung, welche er übt, beweisen eben «o grossen
Scharfsinn, wie tScbtige Sprach- ond Sachkenntnisse. Eine Menge all-
gemein beacbt^swerther Bemerkongen werden i^on ihm gemacht , c. B.
S. 9 ff. aber die Mimen und Pantomimen, Aber die Namen Prokioa
8. 13 f. Simo, welches scharfsinnig in Libo ▼erandert wird, 8. 22, Polemo
S. 37 nach Hecker's Comm« crit. p. 300 evidenter Conjectnr, JT^fmtij^
Prima S. 45 f., ober den PIoss Casinvs S. 20, Ober die Sitte des ersten
Rasirens S. 24, Sber den bekanntlich Ton D*OrviUe Vannns crit. p, 185
gegen Panw so heftig geführten Streit iivegen der Zahl der BGcher des
Anacreoni welcher hier, wenn nicht neue Beweise anfgefcmden wer-
den, zum Abschlüsse gebracht ist, S. 26 IT., über den Sohn des Ge-
schicbtschreiber» Salustias (interessant wegen Horat. Od. II. 2) S. 30|
über die Reihenfolge, welche bei der Anordnung der Anthologie befolgt
ist, S. 3i Ift, der vielen feinen sprachßcben Bemerkungen nicht za godert-
^ ken. Darf Ref. einige Bemerkungen wagen , so kann er Bp. 2, 5 die
Conjcctur vmt« d' vneQ i/fsi;tfn79 — nv(fa6g in der Bedeatung: „die fiber
die Nacht, mehr als die Nacht tauschende' Fackel^* nicht billigen, hfilt
vielmehr die Bmendation o ifffvcvrii d^ vk6 vihita fest. Dass in der
Handschrifl vnig steht, kann nicht hoch angeschlagen werden, da die
beiden Präpositionen an Stellen verwechselt erscheinen, wo man es dorch-
ans für unmöglich halten sollte* Dass A. P. IX, 289» vs. 3: ny^öoq ote
ipBvatag i^vlriq SvofpBffoixiifa watog ^7p9 eiXa wesentlich von vintte ^
vntQ ijfeviftrjs verschieden sei, ist nicht tu verkenn«n. Ist aber das vn6
rvKT«, snb noctem, hier so falsch V Sachen die Schiffe nicht gerade am
Abend den sichern Hafen, um nicht in der Nacht to scheitern? Wird
also nicht das in der Dämmerung angebrannte Lonchtfeoer am leichtesten
zum Betrager? Eben so zweifelt Ref., ob in Betreff des Epigr. 6 -de»
Hm. .Verf. Yermnthang richtig sei. Dass Vs. 7 in der HandstthHft
Ugidinp statt des nothwendigen ITifti^ncö steht, kann am so weniger einen
Anhalt bieten, als anch an anderen Stellen die episch - ionischen Porman
verwischt sind und gerade der Name in jener Form den Abschreibern ge>
ISufiger gewesen zn sein scheint. Aoch konnten ^ir, wenn wir in den zwei
letzten Versen ein eigenes Epigramm sehen wollten , eine Bedeutung des-
selben höchstens in den Beiwortern der beiden Gotter finden. Dass in
den 6 ersten Versen der Nominativ steht, wShrend man, wenn die darin
enthaltenen Snbstantiva zu Avtt^ttm bezogen werden sollen , den Aoc.,
wie Utriv Satta, erwarten sollte, scheint damit so entschaldigen zn sdn,
dass der Dichter erst gleichsam verwandernd ausrufend aufzählt, dann
aber erst die eigentliche Constrnction beginnt. Dem Ref. «cbeint die
Bedeutung des Epigramms gerade darin zu liegen, dass Philoxenides
Zvrischenspetsen für die Wetntrinker als ein vollständiges Mahl dem Pan
nnd Priapus auftischt. Waa als solche reichlich, must als (faXg Uni «>**
scheinen. Für dsiitorl dwttm&ai dfpktfySakai m5chte Ref. dtival S, ver-
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102 Schal- and UniTenUatsnachrichteB,
noihen, schwer za xerbeissende Mandeln, nach einer zwar JcDhaeren, aber
za rechtfertigenden Constroction. Dent(t man sich, dass Philoxenides bei
einem za Bbren des Pan luiü Priapas veranstalteten Opferroahle den Ga»
sten nur zum Trinken reizende, aber den Magen nicht befriedigende mas-
sive Speisen aufgetischt, so wird das Bpigrarom als Gelegenheitsgedicht
eine leidliche Gestalt haben. Rucicsiohtlich '^tdvog Ep. 23 hatte Eef.
gewünscht, dass der Hr. Verf. seine von Doderlein Red« n. Aufo. 11. p.
209 abweichende Meinung begründet, da nicht zu läugnen ist , dass der
Gegensatz : fkxAaxol futllol und das beigefSgte iyqotiQiav xQtuvtiQai %&-
fur^eof^ gerade die von dem Btymologilier angenommene BedentuBg em-
pfiehlt. Wänscbenswerth wäre es allerdings, dass die beschriebene
Schaafart natorhistorisch bestimmt wurde. Ba giebt allerdings in den
Caucasaslandern ein Schaaf von einer äusserst groben Wolle , die Haare
aber sind nicht spärlich , sondern dicht. [D,]
Grimma. Die hiesige konigi. Landesschale hat im Schuljahre Mich.
1848 — 49 weder im Lehrercollegium , noch im Lehrplane eine Verande>
jung erfahren. Die Schulerzahl war im Winterhalbj. 131 (21 in I., 30
in If., 37 in in.,^43 in IV.), im Sommerhalbj. 132 (23 in f., 28 in II., 36
in IIC, 45 in IV.), gegenwärtig betrigt sie 129 (117 Alumnen u. 12 Bx-
traneer; 22 in I., 26 in II., 34 in III., 47 in IV.). Zur Universität gin-
gen Mich. 1848 II, Ost« l849 4, Mich. dess. J. 8. — Den Scholnachrich-
ten geht voraus: Series praeeeptorum Illuiiris apud Orimam Moldani vom
2. Prof. M. Loren» (48 S. 4. und eine Tabelle). Der Hr. Verf. beab-
sichtigt, die im Jahre 1850 bevorstehende 300jäbr. Jubelfeier der Anstalt,
weicher er einst als Schuler, dann seit 1831 als Lehrer angehört , durch
eine Geschichte derselben zu verherrlichen. Das hier verofTentlichte
Yerzeichniss der Lehrer and Beamten bildet die Sammlung von einem
Theile des reichen Materials, welches in der Schulgeschichte zu einem
lebensvollen, die pädagogische und wissenschaftliche Tbatigkeit der hier
aafgefuhrten Manner treu wiederspiegelnden Bilde verarbeitet werdel^
aoll. Wer weiss , welche Muhe es macht, die hier stehenden kurzen,
acheinbar so trockenen Notizen aus zum Theil nur Wenigen zugangliclien
Quellen zusammenzusuchen, die vielen Daten aus Urkunden und dergl.
znsammenzastellen, der wird der Seht deutschen Ausdauer und der Umsicht
des Hrn. Verf. die gebührende Anerkennung nicht versagen. Für die
Gelehrten- und Litteraturgeschichte finden sich hier viele Nachweisungen,
die dem Forscher sehr brauchbar sind. Der Hr. Vf. beabsichtigt zunächst
in gleicher Weise ein Verzeichniss sammtlicher auf der Landesschule zo
Grimma gebildeter Manner herauszugeben, welche, wie Ref. aus eigener
Ansicht zu bestätigen vermag , eine Menge der Interessantesten Notizen
zur Familien- und Gelehrten-Geschichte bieten wird , wesshalb wir hier
Bibliotheken und alle sich für die genannten Fächer Interessirende auf
die so eben ausgegebene Subscriptionsliste ^ welche bis Ende Januar ge-
schlossen werden wird, aufmerksam machen. [X^.]
Lbipzig im October 1849. Der Jahresbericht der hiesigen Nicolai«
sohule von Ostern 1848 bis dahin 1819 von dem Rector der Anstalt, Pro-
fessor' Dr. iVo65e, welcher als Einladungsschrift zar feierlichen Binfiih-
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Befördernngon und EhraabeMigongeii. 103
roDg derDDr. Knmdery FfiUtthe o. TUimann in höhere Lehrstelleiiy za«
gleich aoch xor Brinnerang an die vor 25 Jahren erfolgte feierliche Be-
0tailaog des Conrector Dr. Albert Forhiger ala ihres aechaten ordentlichen
Lehrera erat in dieaem Monate erachienen iat (Leipzig, gedruckt bei Wilh.
StariU 1849. 29 8, 8.), giebt ona erfreuliche Nachricht von dem fortwah-
rend gedeihlichen Stande der geachteten Lehranstalt. Denn wenn schon
die Anatalt in ziemlich häufiger Aufeinanderfolge bewährte Lehrer, die zu
anderweitiger Thätigkeit ehrenvolle Rufe erhalten hatten, in welcher Be>
Ziehung der Herr Verf. an Dr. Dietrich^ an die Professoren ÜTuAne zu Go-
tha und Palm zn Grimma, die Directoren oder Rectoren Frotaeher^
Funkhänelj BüUe erinnert, hatten müssen von sich scheiden sehen, so
^ar doch der Verlost so ausgci eichneter Lehrkräfte jedesmal bald wieder
grosatentheila durch tüchtige jüngere Männer, welche der Anstalt achon
vorher ihre Lehrkräfte gewidmet hatte, ersetzt worden. So aoch jetzt.
Denn nachdem nach dem schnellen Abgang des Dr. Klee zur Uebemahme
des Rectorata an der Kreuzschule zn Dresden durch die Gute des in ange-
nehmer Müsse zu Leipzig privatiäirenden Prof. Dr, Richter die entstandene
Lücke zeitweilig au£gefulU worden war, rückten Dr. Kreussler in die V.,
Dr. Fritzsehe in die VL ordentliche Lehrstelle auf, die erste Adjonctur
aber ward dem Dr. Tittmann übertragen , der bisher den natorwi&sen-
acbaftlichen Unterricht an der Anstalt eriheilt hatte, in dessen Stelle da-
gegen, nach einer interimistischen Aushälfe durch Dr. Schütz, Katecheten
zu St. Petri u. Observator an der Stadibibliothek, Dr. Eerndt eintrat.
Ala eine sehr erfreuliche Erscheinung haben wir noch hervorzuheben, dass
in neuester Zeit die Veranstaltung getroffen worden ist, dasader Unterricht in
der engl. Sprache, der bisher nur privatim an der Anstalt gegeben wurde,
künftighin öffentlich erthcilt werden wird, und dass die Anstalt mit Wohl-
gefallen auf die 25jähr. Lehrthätigkeit des ConrectorsDr.Forftig'er an dem
Tage der Einführung dreier CoUegen in höhere Lehrämter zurück schauen
konnte, der vor 25 Jahren an demselben Tage die sechste ordentliche Lehr-
stelle nbeinommen hatte, im Jahre 1828 aber in das Tertiat und im Jahre
1833 in das Conrectorat aufgeruckt ^ar. — Zur Universität wurden zu
Michaelis 1848 entlassen 8, dagegen zu Ostern 1849 9. Erfreuliches war
auch über andere Verhältnisse der Anstalt, über Prämien, Freistellen und
Stipendien, Wiitwenkasse , so wie über die angemessene Vermehrnng der
Schulbibliothek zu berichten. So möge denn die tüchtige Lehranstalt
fröhlich fortgedeihen ! [Jt^.]
Leipzig. An der TAom a« sc AuZe lud zur Feier des 31. Decem-
her 1848 der Rector Dr. Stalüaum durch den Abdruck der von ihm am
31. December 1847 gehaltenen Rede: De bonorum litterarum studio ^fiea^
cisstino. animi in rebus adverais tranquillandi praesidio et adiumento (20 S.
4«), an welcher das elegante Latein besonders rühmend anzuerkennen ist.
— Die Schule erlitt am Anfange des Schuljahres 1848 — 49 empfindlichen
Verlost durch den Tod des Sextos Dr. Joh. H&nrich Brenner (13. Mai) u.
dea Qointoa Dr. Carl HaUaus (31. Jul.). Die Wiederbesetzung der erle-
digten Stellen erfolgte in der Weise, dass der I. Adj. Dr. Jaeobitz Quin-
tos, der IL Adj. Dr. Miihlmtmn SexUis, 1. Adj. Dr. Paul Mobiui (Ostern
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104 Schol« ttnd Uitiyersitatttiachricliteii,
)848 als dritter Adjonct angestellt) ^ II. Beholantscaiidtdat ff. II. HSMe*
bränd (fechon Torher vdti Mitte Augast als Hulfslehrer bernfen), III. der
fichulamtscandidat Max. Erler tvorden; Der Letstere trat sein Aast erst
Ostern 1849 an. Die Frequenz betrug am Schlüsse des Schuljahres 334,
▼on denen in I. 38, in II. 42, in Hl. 43, In IV« 40, hl V. 40, in VL 31
fassen. Zur Universität gingen Mich. 1848 16, Ostern 1849 13 Schaler aber.
Als wissenschaftliche Abhandlung hat der Reetor Prdf. Dn G. Stailbaum
beigegeben: Examen iestimoniorum de Phaedri Ptateniei tempore naiaU
anHquiliLS proditorum (25 S. 4.) den zweiten Theil der im Torhergehen-
den Jahre erschienenen Abhandlong (s. N. Jahrbb. Bd. 34. S. t02%g.), «a
dessen (ierknegabe sich der Verf. um so mehr entschloss, als Krisch es
Üeber l^t^tön's Phadrus; Gottingen 1848, 6. 133 ff. das Erscheinen jehei*
Platonischen Schrift in Ol. XCIII. 3 oder 3 oder einige Jahre früher settl«
Die bisherige Meinung stfitzte sich als auf äussere Zeugnisse vorzSgllch
auf Diogen. Laert. III. 8 und Olympiodor. fit. Plat. p. 78 Piseh., p. &84
Menag. , der Herr Verf. macht aber gegen dieselben geltend; 1) Andere
schweigen geradezu tou den hier erwähnten Dingen und dies Schweigen
erregt Bedenken. 2) Das ausdruckliche Zeugniss des Cic. Orat. 13, 41
widierspricht. 3) Den Mangel an Kritik bei Diogenes Laertius haben sehen
Isaac Casaubon. Praef. p. 677 ed. Meib., Bayle Dictionn. s* r. p. 365 sq.,
Ross. Comm. Laert. p. 348 und Luzac. Lect. Att. p. 129 sq. bewiesen.
Auch Olympiodor, der nach Creuzer Praef. ad Init. Philos. et Theol. ex
Plat. fönt. duct. If. p. XIV. unter Justinian lebte, ist nicht weniger un-
kritisch; Cicero aber benutzte bessere Quellen, als Beide, z. B. Aristote-
les (brUt. 48). 4) Beide Stellen enthalten in sich Grunde genug, um ihr
Zeugnis^ ungültig erscheinen zu lassen^ Die Stelle des Diogenes ist an-
klar und eilfertig zusammengeflickt. Bs bleibt zweifelhaft, wer jene Mei-
nung vom Phadrus au.«geSprochen habe. Die Worte: 9url y«^ ^t^t fittpa-
umdig XI to itQoßlrjjux rühren offenbar von Diogenes her, sind aber plets^
lieh eingeschoben ; es folgt unmittelbar das Zeugniss des DIcSarch , %vel*
ches wiederum so unbestimmt ist , dass es auf den Stil des Plato gami im
Allgemeinen gehen kann. Fragt man, ton wem jene Meinung tierrührt^
8ö kann man auf Pahaetins, fiuphorion und Aristoxenns schliesseti; allein
Pana^tios hat sich, so viel wir wissen, mit kritischen Studien des
l^lalo rticht bäscbäftigt, und auch Panactios hat höchstens darnach ge-
forscht, was sochitisfch sei (Diogen. 11. 64, cell. IIL S'Zy. 6totlten sie die
Sache erwähnt haben , so ist es gewiss nur beiläufig geschehen und zu
Beidblr Zeiten waren schon Fabefn iii Mehge verbreitet. (Lozao. L c. p.
128 sq.) Vfat ArxBtoxenus 6i^ ^nelte, So ist sein Zeugniss noch weniger
gültig, da er auf Besonderheiten begierig (Lutac. I. « p. 164, 19d, fi32)
und besonders gegen Plato und Socrates miilitids war (Luzac; p. III).
Selbst die Stelle des Diogenes giebt davon Zeugniss, da das in ihr enge*
ffihrte Urtheil über die Republik ganz verkehrt ist. Weil nun aber für
XS^olf 91 TtQtotov y^dipai erwartet wiHi 9tdloyov , so vermutbet Herr St
XSyog d% np. yQtxtpm, was mit Diogenes* Sprachgebrauefae, dem die Weg-
lässung des Verbura snbstantivum geläufig ist, vrie mit des Ölympiedor
tig Xiytvat übereinstimmt ; diinn hat das Zeugniss noeh wetiiget Gfillig-
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Belorderang6Vi nnd Bhrenbe«eignngei|^ lOä
Reit, weil sie nt«ht eii^taal den genannten SchrifUtellern bejcanntwar.
Endlich wird noch däi'atff hingewiesen , das« die beigefugte Brianteroitg :
nttl ytt(f Ht*. gan* VerkehK ist. Der Ilr. Verf. verrouthet^ die Verwech-
^elnng def Nacbrichi, dass der PhSdros Plato^s erste Schrift nach der
RBekkebr aaa äficilien gewesen, damit, dass sie überhaupt seine erste
Schrift sei, habe in der Nachricht Veranlassung gegeben. Noch weni-
ger Gewicht kann den Worten des Olympiodor: ort dh tovg dt9'vQtinßov$
^«Xf}r0, d^XöP in to^ ^ttiSgov xov SiuXoyov ndw nviovtog roiJ dt&ijgapL-
Pi69ovg x«9^i^^9<fS Ste tov TRixtutüg tovtov ngtotov ygdtpvivTog dtocXo-
yoir, ^s liyBtat , Gevncht beigelegt werden , da sie ohne Nennung eines
Gewclhrsmannea ein unbestimmtes Gerücht geben , ausserdem aber die
Schrift nicht dithyrambischen , sondern nur lobhaften , poetischeil Chatik^
ter hat. Vielleicht hat tu Jenem Urtheil Dionys. Halle. Ep. ad Pomp. p.
163 u. d. admin vi Dem. p. 969. Reisk. Veranlassung gegeben; jedenfalls
aber hat Olympiodor zwei Erzählungen vermischt, die, dass des Plato'
«rate Schrift ein Dithyrambus (Diog. L. 111, 5), and die, da&s der Phädrüs
die erste Schrift gewesen sei. bas Erstere erzShlt abch der Anonym, vit.
Fiat, bei Westerro. Vitt. scr. IT. p. 391; diese Stelle ist aber nicht im
Entferntesten ein Zeugniss über die Abfassungszeit des PhSdrus. [D,]
LtEGIfrrz. Das Lehrercolleglum der von dem Major Grafen von
Beihuss diriglrten Ritteracademie bestand in deiA Schuljahre 1848 — 49
ans den Pl'ofessoren Franke (Stellvertreter des Directors), Bibliothekar
l>r, SehuHte j KeU, Meyer (Custos des Naturaliencabinets , den grossten
Tkeil dea Jahres als Abgeordneter bei der Nationalversammlung zn Frank-
furt a. M. abwesend), Dr. Sommerbrodty den Tnspectoren Hering, Gent
(CostOs des physikali.<chen Cabinets) und Dt*. Ptaten, Lehrer der engli^
8<ihetl Sprache D^. Brüj^gemann, Lehrer der Reitkunst, Rlttm. b. t). tta^
üel, Zeichnenlehrer Daufuntx, Kecht- n. s. w. Lehrer Prem.-Lteut. a. D.
Stherpe, Gesang- und Elementarlehrer Heder, Hnifslehrer Dr. 1^/ofo f nach'-
dem derselbe atn 13. Febr. 1849 sein Prob«jahr vollendet) und Candidat
des hBheVn Schulämts Dr. Liehig, Als militärische Tnspectoren waren an-
gestellt die Seiroftde-Lieuienants Thielmann und v. Steinäcker, Die Fre««
qtienz sank voh 63 auf 75 (57 Zßglinge und 38 Schuler, 9 in L, 17 in IT.,
26 irt III., 19 in IV. und 4 in V.).. Zar Universität gingen Ost* 1848 2.
B%merken8werth iat, dass die Zöglinge atis Secunda ohne anderweitige
Vorbereitung, alft deA öffentlichen Unterricht, das Portep^e-Fähudriöh-''
itSxamett zti biesteben befShigt werden, indem sie , vohi Grleehisctien dis--
pdnsiK, den Sogenannten appliöatori^ch^n IMterricht in der Mllthematik
erhalten. Dön S<thnlnacbtichten ist eine tabellarische tJebersicht des
Lehfplantt i^t das bevorstehende Schuljahr angefügt. Derselbe empfiehlt
sich dureh einen verstSndig tind Zweckmässig angeordneten Stufengang.
Dass das Hebfaische ntir in Secunda aufgeführt wird , erklart sich wohl
dlkhiun , dass b«i döf gewiss geringen Zahl von Theilnehmetn nur eine
dasse fdr diesen Unterricht von SeCunda an gebildet ist. Vorausgehen r
Bewetkuikgefk nb^ den ünterfichi (n den ütlen ipraehen auf (hfmnaskn.
Vom lVi«pect6t Dr. P^afen (XVI S. 4.). Dieselben sind grosstentheils gnt,
Wenn auch nicht getade neu und die Sache ti^f erschöpfend. Nachdem sitfa
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106 Sobttl- aod UniTersitStsnaohridiieiiy
der Herr VerfMSQr aber die Nothwendigkeit , daas anf 4eii Gymnanen
das Formale gegen das Reale , ohne jedoch dies aossaschliessen and so
verdrangen , das Uebergewicht behalte , and über die Unentbehriichkeh
des Stodiums der alten Sprachen geäussert, theilt er ober die Methode
des Unterrichts seine Ansichten mit. Mit Recht erklärt er aich gegeo
da^ mechanische Auswendiglernen der Paradigmen , um so mehr, als er
das Gedächtaiss keineswegs unberücksichtigt lassen will. Dem Ref. scheint
indess seiner Aaseinandersetzung eine kleine Verwechselung x« Grande
BU liegen. Rs ist nämlich etwas gana Anderes, den Unterricht in der
Syntax und in der Formenlehre so mit einander au verbinden, dasa der
Schaler die Nothwendigkeit der einzelnen Formen ond ihre Bedentangen
kennen lerne, and die Formenbildung den Schaler selbst aus den Sätzeo
entnehmen zu lassen, so dass das Paradigma nur als eine endliche Zusam-
menstellung derselben dem Gedachtniss eingeprägt wird. Das Einnben
der Casus am Satze schliesst das vorhergehende Lernen der Paradigmen
nicht aas, ja dies Letztere ist zu dem Ersteren sogar ooth wendig. Setxen
wir z. B. hol dem Schuler die Kenntniss keiner fremden Sprache voraos,
80 wird der Lehrer vor der lateinischen Declination zunächst am Deut-
schen die Bedeutung der Casus entwickeln, dann mnss er die lateiniacbe
Formenbildung zeigen und nun an Beispielen den Gebrauch und die Bil-
dung derselben einüben. So wird er schneller und sicherer zom Ziele
gelangen, als wenn er erst die Regeln der Flexion den Schuler selbst abs-
trahiren lassen wollte. Ref. glaubt, dass der Herr Verfasser nichts An-
deres gemeint habe , als was er ausgesprochen , indess konnte man leicht
aas seiner Darstellang es schliessen. Ganz und gar übergangen ist eio
Fehler , der am häufigsten von Lehrern , welche den Knaben die ersten
Elemente der alten Sprachen beibringen , begangen wird , wenn sie nicht
selbst tiefer in die Sprachwissenschaft eingedrungen sind (Ref. meint beson-
ders Hauslehrer u. dgl.), nämlich, dass sie Paradigmen lernen lassen, ohne
die Regeln der Formenbildung zu zeigen, ohne Stamm- und Flexionssilbe
za unterscheiden und die Zasammenfugung beider deutlich zu machen, ein
Uebelstand, der bei nichts mehr sich zu zeigen pflegt als bei den griechi-
schen Verbis. Die meisten Schüler können die Paradigmen ganz richtig
hersagen, aber sind nicht im Stande nach ihnen jedes andere Verbam ab-
sawandeln. Die Formenlehre darf nie anders gelehrt werden , als dasa
den Schülern die Bildung jeder Form eine bewusste Anwendung einer
Regel ist. Dann ist auch sie eine gute Uebung des Denkens, dann wird
das Paradigma, dessen Einprägung imnier unerlässlich bleibt, ein im Ge-
dachtniss stets Torhandeues Beispiel, um die Regel an demselben wieder
aufzufinden. ^ Wenn sich der Herr Verf. ferner gegen das wortliche Aas-
wendiglernen der Regeln erklärt, so mnss Ref. dagegen seine von vielen
Lehrern getheilte Erfahrung geltend machen. Mit dem Behalten einer fe-
sten unwandelbaren Form wird auch der Inhalt klar and bestimmt be-
grenzt bebalten , jede irrige Auffassung und Unbestimmtheit ausgescbloa-
aen, dem Denken ein fester , untrüglicher Anhalt geboten. Wie derjenige
Lehrer dem Schuler am meiaten nützen wird, welcher Alles in scharf prä-
ciaer Weise ihnen mittheilt, so wird auch dem Schaler die volle Aaffasaong
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Beforderongen und Xärenbeieigiingen« 107.
dieaer Pracuion xar wesentlichsten Forderung gereicben. Wenn der Hr. '
Verf. dabei die Gefahr eines leeren Mechanismns voraussieht , weil bei
dem Schaler der innere Zwang hinwegfalle , den Inhalt und die Haupt-
momenteder Regel sich klar and scharf tu rergegen wartigen, so mochten wir
dagegen fragen, ob nicht bei einer wortlich im Gedachtnisse behalteneir
Regel eben der Inhalt und die Haoptmomente gegeben sind. Den Lehrer
freilich, welcher nor aaswendig lernen Hesse ohne yielfaitige Anwendung
und Einübung, mussten wir far gans unfähig oder gans gewissenlos er«
klären. Die Hauptsache kommt darauf hinaus, den Schuler au gewohnen,
dass er das einmal Gelernte, wo er es braucht, auf sich zurückrufe; dann
aber wird ihm ein in festen Rahmen eingefasstes Gesetz mehr nutsen, als
eine Regel, die ihm verschwimmt, für die er selbst erst die Form suchen
muss. Wer steht dafür , dass er sich ein Haoptmoment der Regel nicht
zorfickrafe, wenn er nicht durch die Form, in der er sie gelernt, dazu ge-
nötbigt wird. Ueber die Ruthardtische Methode spricht sich der Herr
Verf. sehr richtig aus, indem er sie als einseitig verwirft, ohne jedoch da«
Gate, was man aus ihr entnehmen kann, unbeachtet zu lassen. Ref. hat
jene Methode stets als ein dorcb ein anderes Extrem hervorgerufenes Bx-'
trem betrachtet. Die Methode, welche Alles nur auf Reflexion gründen
und vom Gedächtnisse gar nichts wissen wollte, rief sie als Gegensatz
hervor. Es ist gewiss gut, wenn der Schüler zur Regel ein schlagende^
Beispiel im Gedächtnisse bat, solche aber ihn selbst aoffinden zu lassen
bei der Leetüre hat seine Schwierigkeiten, da einen abgeschlossenen, auch
ausser dem Zusammenhange verständlichen Sinn gebende und durch ihren
Inhalt werth volle Sätze gerade in Erzählungen, womit die Lesung beginnt,
nicht gar häufig sind. ' Es müssen auch ganze Stücke der Lectfire memo-
rirt werden, aber so, dass das Hersagen nicht ein gedankenloses Wieder«»
geben, sondern eine bewusste augenblickliche Reproduction des Inhalts
und der Form ist. Ref. hat die Erfahrung gemacht, dass bei einer richti-
gen Erklärung die Schüler das in derselben Stunde gelesene lateinische
oder griechische Stück wortlich auswendig wussten , ohne es memorirt zu
haben. Auch rücksichtlich der Leetüre bringt der Herr Verfasser am
Schlüsse recht gute Bemerkungen. Ref. halt auch für die unteren Clässen
den Grundsatz fest, dass nur Vesständniss Zweck derselben sei. Wird die
Leetüre, wie nicht gerade selten geschieht, nur benutzt, um daran Gram-
matik und Worte zu lehren, so ist sie verfehlt; der Schüler behält dann
nichts von dem, was er gelesen, wie es denn dem Ref. nicht selten vorge-
kommen ist, dass Schüler nicht einmal die geschichtlichen Facta, die sie
im Nepos gelesen, mehr wussten. [D,]
LÜNEBURG. Am dasigen Johanneum wurde der Director Sehmid'
fu»» am 13. Jan. 1849 als Rath in das Konigl. Oberschol - Collegium zu
Hannover versetzt. An seine Stelle trat der bisherige Rector vom Gym-
nasium zu Celle, C, A, F. Heffmann, Auiserdero ging der Dr. Ziel in ein
Pfarramt über. Im Programm giebt der Rector Dr. Folger einen kurzen
Ueberblick über die Entstehung und Ausbildung der mit dem Johanneum
rerknäpften Risalschule. Die Frequenz war
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loa MmW mä IMteiMäiMomAikkim,
L n. m-IV. V. VI. VIT. reilJ. r«al.«^real.m.«a.
tmKMürzl848. tl 19 19 30 59 41 61 19 34 48 1h4
am 1. Mar« 1849. 16 16 36 41 41 50 61 13 35 48 »45
Zar Univcriiiat gingen Ort. 1819 : 8. Die wlsBenechafUiche Abhandlang
Toai Rector Junghant fBhrt den Titel : QuaetU^mtm SophB^arum •pti-
mm II, D6 Oedifi CM^ct omctciii 0f esvttftfrdtiofitkit (8 ». 4.). Das erste
spedmeO) in einem Briefe an 6. Hermann, iat abgedruckt N. JalUrbb. Sof»-
plemerttb. XIV. p« 408 ff« Der Herr Verf. beabmcbtigto in diesem • weite«
Spediiieo über das Verhältniss des O. C. in den Angelegenheiten des
Atbeni«cben and Tbebanischen Staates and nber die sowohl von G., als
C* Pr« Hermann Vs. 919 « 929 und 937 angenommenen Interpolationen an
•chreibea, terseheb aber dies wegen UnTollatiindigicelt seines Apparats
und wählte nun die im Titel beseichneten Gegenstande aom Stoffe. Es
werden in der Tragödie 3 Oraicel erwähnt (Vs. 453 nnd 1330 belieben
doh auf dieselben). Von diesen ist das letzte Vs. 387 gegeben, als Oed.
bereits ftol Theben entfernt war, wahrend der Zwietracl^t dor beiden
Bruder» aber ehe noch Polynices yertrieben war. Das Letatere sehliesst
der Herr Verf. mit Recht ans der Aeussernng der Ismene, dass das O. bei-
den Brüdern wohl belcannt gewesen sei, da es nicht wahrscheinlicK ist,
dass es P. in der Verbannung erfahren. In Betreff des iweiten Oraicels
Vs. 353 wird Folgendes Ton ihm bemerkt: 1) i£^K0t; oyovtfa kann an die-
ser Stelle nicht auf eine Reise ausserhalb Thebens sich beziehen , son-
dern moss bedeuten , dass Isnhene durch Hindernisse Jeder Art hindurch
■ieh totti Vat^ den Weg gebahnt, um ihm Orafcelsproche au rerkunden.
Die folgenden Worte ^vA«! Bi puov niotii nvtiütfig, yijg St i^tilttwofttip
beweisen namllch, dass IsUiene dem Oed. Orakel hinterbrachte noch bevor
er HOS ThebeU vertrieben war. 3) Aas KctdfU^mv ku^ifa folgt , dass der
Inhalt der Art gewesen sein müsse, dass^ wenn das Orakel den Tbeba-
nerti gegebert firar^ dieien daran liegen mnsste, es vor dem Oed. geheim
%u halten Und umgekehrt^ wenn es diesem verkfindet war, es den Theba-
■era ku verbergen. 3) S tovi* ^jt9ife6i} adfuttot beweist, dass sich das
Orakel auf den Körper des Oed. nach seinem Tode bezog. Da nun auch
das Vs. 88 erwähnte Orakel sich aaf Oedipus* Tod befog, so stimmt der
H4rif Vsff. Ait SthöU (Sophool. Leben n. Wirken p. 174) bei, dass das
sweite eine weitere Aueffibrnng des ersteren gewesen sei [Wonder*s Anm.
lu Vs. 350 spricht allerdings nur aas, dass gegen den 8choliasten das
bier erwabfite Orakel nicht für identisch mit dem ersten au halten sei],
aber nur von einem Tbeile, nicht von dem ganaen, well die Worte Vs. 356
nicht auch auf das Exil gedeutet werden können, die Worte Vs. 88 aber:
ttivtfip iUii navXetv h fuiK^m jj^^ovod beweisen, dass jenes Orakel vor
lamgeft' Zeit verk6ndigt Vrar, während das andere kurs vor seiner Ver-
treibnitg aUs Theben ihm augekommOn sein moss. In Bezug auf das erste
Orakel entsoheidet ef aioh für die Meinung C. O. Mfiller's und C. Fr.
Hermirtn's (Qiaeatt* Oedipode.)^ dass es dasselbe sei, auf welches die
Handlilng iis Oedip. Tyr. sich ^rundet, dass ein Tbeil dieses seine That
an Vtter Und Mutter vorhergesugt, der andere sich auf sein eigenes Bndo
bezogen habe, und zwar hauptaachlich ans folgenden Gründen. Oed. ver-
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mogo seUi«f Ctar«kteri hat kaum den ev«t^ Tb^ 4#(| Of^eU beaixbi^,
Tiel loicbter kQnoU «r Dodi deo «vroiton T«rg8«en; ab^ d/ur»n ko^ot« tr
Bich erlnoero , aU a^ , yod nliem Verkahr^ «bgascbnittaa, oa^Me« ar «uJi
Bolbst gaauaft 9 ^r rql|]gajran U^erl^guog sarackkfdirt^. Pn pimAllar-
dings dar Aoadruck Aai?-^« Aa^^c/of vv^braofiaiiiücber laiicb^» d«aa dao
Tbebanera gag^eiie Orakjsiipracke dam Qad. beimU^b biAtarbraabt wan^
deo aeiep, Bß,ß^uA diaa mit jfnaf Aoaicbt äff baatao; daao dwia, wann
Oed. «cba» m^n Qö^araprnoh iß Beaiig auf laiii LibaMenda batt^ braoabt«
er nur rubig an»pirart«ii, picbt d^a Orfikal van N«iiam aa balrageat dbs
Tbebaoer battan i^bar Varaiiliiaaang dazu, ivei( der Xüott, wie d<»Qb Kfaan
an Ende daa O. T> augekündigt batte, nocb qicht befragt war, aadaiui
wiederum, als sie den Oed. rertriebaa und dadurcb aiaa ficbuld aaf aiab
geladeubfUtani Hiergegen mosf allordinga ein Bedanken eingewandt wer-
den. Wann die Tbebanar ein Orakel , daa mit dapn iß früher Jagend dem
Oedipna artheiltan abareinatimmta, entpfiagen ond dann diaaen ana depr
^tadt vertrieben , «o glaabten aia entweder iai $inna deffsalban an han-
daJa» oder aie bpten geradasa denuelban Hohn» Jm eraUran FaUa kann
f^ie Oedipna böcbetana wegen falycban Vcratandniasaa tadajLn , im nweiian
Falle wnrde ar 766 ß^ wähl nadara an Kreon gafpracben haben. Wann
zwischen dem O. T» nnd O» C. ein Znaammeabnng der Handlung angi^
nommen werden moa«, an kann ftef. nicht andere glanbani aia daaa Krann
dazn daa nicht in Voll^ng gaaatzta Orakel O. T» 96 banntaia. Frailinb
will dieser O. T, )404 noch einmal den Gott befragen , ailain daaa nr 4p
nnterlasaen, atimmt mit aejnam Charakter. Nach allem di^en ddrfte im
O.G. Vs. 353 nur von einem d^m Oedipns ertheilUn Orakel die h^^ adn
kennen, und »war daa Jnbaltea, daaa ßB ihm d^a. Varbi^en in Theben
nicht geradezu versagte« die Worte dea Dicbtera aMcQ der JOaotnng, da«i
lameno ein Orakel för den abgaaparrtan Vntar ans Palpbi gnbdt, 4ur«:bana
Aicbt antgegan, ja daa üinav fordert aogar die Voran#aatimng einnr. grna-
aaran Uaiatang aia dea bloaaen heimlichen Znbringenf« 7>«ds atifu^ut^
endlich brancbtniebt aaf de^ tpdten Oed., aondern kann nach diebteriachnr
Weiaa (vgl. Bnmisk n. O. T. 63#) l&r iin^v gadan^it w«rdan* Beilänfig
bea^rkt Bet, daaa, wenn dar Btmi Verf. O, C. Ya. 453 die I^eanH ti %
a i^ov ateban laaaen will« 4em awar nicht die IMallwig d^ IV (vgl. Bai:m.
zu ICar. Iph. A. 1221), wohl aber daa mit Recht van Wnndfur ila aprnfk-
Hidrig beiiaicbnate Ü tffiov antgaganataht. Boakaicbcfich f^p navaitrn Ga-
geaaiandaa, der gegen die l^ohae ausgesprocheniBn Varwnnacbnngfny f tjMit
dar Herr Varf, znar«t Wnndar (Knl«tnng p. 17) bai, dana «n dW in
der cydiaaben oder der kleinen Thebaja oder b^ Anaabr ^äapi. K^r^i
tL 770*^76 «rwäbntan Grunde an den Verwii n i abwo gan nicht «q danken
aei, baaptaachlkb ana dem 9r«nde, wnH dar Cbarfdctwr dia.Q^pn^ mm
fiophoclea gans «ndara dangaaitnUt warda, aU in 4/9f alten $a^> vnr«vttft
dagegen dia Anmcbt, daaa Jena damh 4in Vertfreibnng n«a Tbaban Fara»-
lasflt worden aaiaa, «nd veriegl^ aie in den Hain der^amanidaft» 4>«Mabt lin
alaa docb wohl anf Va. 421 Iblgande^ Dann n« wSm doch nndankbnr«
daas darDichter aiah «nf Etma basiehan saliM, waa <mMck#«albat nicb^
vargnknmman. Aber io^ iat Uta 9)g9Bltt6b«r fivtsb MMWvpflbm» wnr
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110 Schul* und Univenititfliiaclirichien,
dtm Oed. findet aar in dem neoen Orakel ein Mittel mehr^ den froheren
erfallt in tehen. Die gegen Wonder^s Ansicht vorgebrachten Graode
•cheinen nicht schlagend genug. Denn ist eine Unterlassungssünde, wenn
es sich darum handelt, dem Vater ein herbes Lioos abxawehren, nicht
schwer und fluchwürdig? Beweist sie nicht dasselbe unkindliche,
lieblose Hen , welches spater ober dem Zwiste der Herrschbegier des
Orakels in Betreff des Vaters vergisst? Wenn ausserdem aoch der Zwist
eine Erfüllung des Fluches war, konnte sie Oed. ron der Schuld freispre-
chen? Gerade dieser Umstand entspricht ganz der religiösen Ansicht des
Sophodes. DieSteUe 1294 reimt sich recht gut damit, und, soll sie noch
keinen directen Beweis für die Wunder'sche Ansicht enthalten, sie wider
spricht derselben nicht im Geringsten. [DJ]
PLAUEir. Das Gymnasium hatte Mich. 1848 drei Abiturienten aar
Universität entlassen , im Uebrigen aber wahrend des verflossenen Sdiul-
fahres keine Veränderung erlitten. Die Schulerzahl betrog Ostern 1849
113, 15 in I., 22 in IL, 21 in III., 14 in IV., 20 in V., 21 in VI. Die vom
Prorector ^reUtehner den Schnlnachricbten beigegebenen : RiefcMMe
auf die Eniwkkehmff des Sehulwesem im Konigreiehe Sachsen (55 S. 8.)
enthalten eine meistentheils aus Actenstdcken entnommene Darstellung
dessen, was in den letzten 30 Jahren für das Schulwesen in Sachsen ge*
schoben ist, zeigen aber auch, wie viel noch, namentlich in Bezog auf die
•äussere Stellung der Schulen und die Vorbildung für konfttge Bernfsarten
so thun sei, wobei sie sich jedoch aoch meist an das Aeussere halten und
die tieferen Fragen nach dem Verhaltnisse der Real- und Gelehrtenschu-
len nicht eingehend behandeln. Wenn wir freudig anerkennen , dass der
Hr. Verf. mit strengem Tadel Gerechtigkeit verbindet, so hat es uns nicht
angenehm berührt, dass er im Anfange nicht ohne eine gewisse Missgunst
von den Firstenscholen spricht. Wenn die Lehrer an diesen — in wie>
fem ihre Arbeit geringer, als an anderen Schulen, wollen wir unerortert
lassen ^- schon langst besser gestellt waren, so sollte man sich dessen
freuen, dass wenigstens an einigen Schulen das Nothwendige gesche-
hen. Uebrigens sind die Gehalte der Lehrer an den beiden Landesschulen
s^t 1833, wo ihre Fixlrnng erfolgte und zwar geringer, als die Stellen
vorher wirklich eintrugen , nicht erhöht, sondern zurückgebracht worden,
wie actenknndig feststeht. [D.]
Rottweil. Das dasige mit einer Realschule verbundene Gymna-
sium zahlte im Wintersem. von 1847 — 48 195 Zöglinge, von denen 92 dem
obem, 66 dem untern Gymnasium, 37 der Realschule angehörten. Im
Sommer 1848 sank die Zahl auf 179 (870berg., d9 Unterg., 33 Realsch.).
Die dem Herbstprogramme 1848 beigegebene Abhandlung des Professors
Fr.JäOueheH: Dos ITeidwerik der Homer (22 S. 4.) ist eine sehr vollstindige,
mit grosstem Fleisse aus den Quellen zusammengestellte Darstellung des
Gegenstandes und bietet eine sehr dankenswerthe Ergänzung für die Hand-
bfieher der Antiquitäten. Die Einleitung weist nach, dass den Romern, wie
den Griechen, die Jagd Bildungs-, Abhartungs-, Kräftigungsmittel war.
Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit dem Jagdzeuge. Von den Hun-
den werden die Arten , Behandlnngy Abriohtang^ Krankheiten und deren
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Beförderungen nnd Bhrenbeteigwigon, 111
Heiiongen aofii Sorgfaltigate beliandelt. l¥ir heben herror, daei nacli
dem Herrn Verf. bei Verr. R. R. lU 9 nicht mit Schneider «teUmm, lon-
dem mneinifli xa tchreiben ist, nnd dam das Haliband deaehalb m> hleM,
weil es mit dem Felle des maeles, das fnr Masteia Ermtnea L. in halten,
gefiittert war. Unter der eerpmapeUi» bei Horat. Bp. I. 2, 66 ist ein
ausgestopfter Hirsch an verstehen, auf den man tnr Uebung die Hnnde
betete. Zur Briaaterung des Sprichworts bei Petron. 57 : m olto pedi-
aäum vieUi, in te riemum non vtcfes bt zu bemerken, dass die Zodcen sich
nicht selten bis xur Gr&se einer Erbse mit Blat ansaufen. Aus der drit-
ten Abtheiiung: Netze theilen wir die Bestimmung mits reiia sind das
leichte Mittelaeog, sehr lange, hohe und starke und dennoch leichte, trag-
bare Garne ; plagae sehr festes Gestrick aus Leinen von der Dicke eines
kleinen Pingers und sehr schwer, daher meist durch Manlthiere fortge-
schafft. Als Seltenheit erwähnt Piin. H. N. XIX. 1 sehr feine. Zuwei-
len steht das Wort uneigentlich fir retia. Wahrscheinlich wnrden sie,
wie die Ivodia der Griechen, vorzuglich in Bngwegen gebraucht and wa-
ren desshalb wohl nicht sehr lang; wenigstens ergiebt sich aus der angef.
8t. des Plinius, dass viele solcher Garne dazu gehorten, um eine betracht-
lichere Waldstrecke damit zu umstellen. Die cosies endlich hatten in der
Mitte einen Sack, eine Bauchung, 40 Schritte lang und 10 Maschen hoch
nach Grat, de venat. 28 sqq. Unter 5. Blendzeug wird die Stelle bei
Lncan. Pbarsal. IV. 437 dadurch erklart, dass nach Grat. 85 häufig Geier-
federn wegen des widrigen Geruchs gebraucht wurden. Unter 6. SehUn-
gen wird Stern zu Grat. 90 widerlegt. Die Schlingen wurden von Hirseh-
sehoen wegen deren Zähheit gemacht. Die Stelle Manil. Astron. V.
303 wird von dem Herrn Verf. darauf bezogen, dass der Schaft des Fang-
eisens oder der Schweinsfeder nach Plin. H. N. XVI. 39 mit Buckeln ver-
sehen war. In dem zweiten Hauptabschnitte, welcher sich mit der Jagd"
sed nnd Auszug beschäftigt, wird unter Anderem die fa$eia gegen Stern
ad Grat. 338 für identisch mit den cruralia und tibialia erklärt. Das por
narhan ist wahrscheinlich dasselbe, was reiiculum pamü bei Horat. Sat. I.
I, 47 (davon das franzosische ridtcule), nnd die laguneuia nach Juvenal.
Sat. XII. 60 eine weitbauchige Flasche. Im dritten Hauptabschnitte wer-
den mit gleicher Sorgfalt die Thiere, welche gejagt wurden, die Jagdart
und Jagdzeit, ihre Arten nnd Lebensweisen nnd der Gebrauch , den man
von ihnen machte, behandelt« Dabei wird Orell. ad Horat. Sat« II« 4, 43
widerlegt« Catius* Ausspruch, das laarentische Schwehi sei schlecht, ist
nicht dessen subjective Ansicht, sondern beruht darauf, dass in der Ge-
gend von Laurentnin die Schweine sich von Wasserpflanzen nährten, wäh-
rend sie iii anderen Gegenden Eichelmast hatten , durch welche bekannt-
lich der Speck derber und korniger wird. [D.]
SpBYEit. Der Gymnasialprofessor Aftlsfer, welcher während der
provisorischen Regierung der Pfalz das Directorinm des Gymnasiums ge-
führt hatte, ist von dem Zochtpolizeigerichte am 31. Aug. zu einmonatli-
chem Gelangniss verurtheilt worden.
Zittau. Von den am Gymnasium erschienenen Gelegenheitsschrif-
ten erwähnen wir den 3., 4« nnd 5« Thell der Quaeitiones Menippeae vom
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112 Schul- and UidTertttaUnadkrichteil n. •• w.
Conrector fl. M: Rüäk^ri^ ti welchen ^rilndlujh und ▼•Uttiuuiig fibor das
seribandi genas nnd die MeciaUue$ def Meoipput , Mdcmg«; , ober deiMn
Leben dieNoiiMn«orgfilU%niiianiineog0s^U( aindi Ltoninnt in Betreff den-
aen Casaubonos widerlegt wird, und Jniianns Apnntata gehmideit wird. —
Das Programm von Qstern 1849 wei^t naob, das» in dem Lehrer-CoUeginni
•keine Veränderung eingetvetan' «nr, Hieb. 1848 2 und Diterfi 18^ 6
Bcbjiler die UaiTersttiit besogen, 4ie Sebülennl^ aber 101 betrog (I. 16,
U. 13, III. 15, IV. 25, V. 22, VI. 10). Uebee die Ciassenourse wird fnl-
gende beachtenswerthe Aensseirnng mitgetheilt i Das Lebrairfcollegtnni. baU
den IPjJiJ* Cnrsas fqr Prima nicht, fnr ausreichend und lobUgt fnr nlls
Ciassen einjährige, für Prima einen itweija-brAgea Carsns Ter.
Die wisseoschafUlohe AbhandJang das CantAt SL^'icka^f: pe taUrae Ba-
-manae origint atqu9 pragrtmu (12. d« 4.) ist nine Irecht gnte nnd klare
Darstellang, wenn sie anah .nicht gerade neue Eesnltata nn Tage fardert.
Nachdem aus Horkt. 8at. I. 10, 64; Qaint. X. 1, 93 and Diiuned. Jll. pu
482 der römische Ursprung der Satire festgestellt nnd die Meinung, daas
dieselbe ans iiem Griecbichen 8atyrdraq>a eder den Siltisn enUtaoden sei,
dadurch widerlegt ist, dass die Romer , wenn sie ein griechissbes Vorbild
in der Natura nachgeahmt bätiten , sogleich in der Satire Grösseres gelei-
stet haben wurden, so wie dass dem rondschen .Geists Fracbtbafknit genug
augescfarleben werden müsse, um eine Gattupg der Litteratur.aelbstatan-
dig XU erfinden, geht der Herr Verfasser auf die Tielbesprocbene Stelle
des Horatins Sat. I. 10, 64, welche }a Widerspruch mit II. 1 , 62i~ft70 nn
stehen scheint, über und entscheidet sich in derselben für die van C. Fr.
•Hermann d. aatirae Rom. auct. Marb. 18|1, schon früher aber von Xylan-
der in Q. Hör. Fi. poem. ac«» castigat Keastad. 1590, p. 146 aufgestellte
Erkiftrnng, hauptsächlich, mit ans dem Grunde, dass des Ennius Satire in
Theocrit, Chaeremons Centaurus und 4^r Technopagnia das Slimmias ron
Rbodus Vorbilder haUe, demnach ihn Horax durchaus nicht Gralscia intänti
oarminis anctorem benennen konnte. Ferner weiat er darauf hin, daas
die Griechen nicht das Bednribtss aine^ solchen Dichtungsart hatten, weil
Ihnen die Freiheit der alten Kany^die offen stand, wahrend den Römern
darcb die ZwdlfM^feU Geaetae nach Augustin. d. dv. Dei H. 9 Schmabga-
dicbte verboten waren. ILnaUins ahmte die alte Komödie nach; seine
Dichtung hatte einen republikanischen Charakter und bewegte sich in
^oberer Form. Des Horatins 5s&e ist höfisch , mehr fein vacstackt tref-
fend , tugleicfa aber auf Besserung berechnet. Jnvenalis aeigt die tiefe
Entrostung über die Schlechtigkeit seiner Zeit und bewegit sieh nur in der
4. u. II. Satire in eifganterer und heitrerer Waise. Paisins trägt inaei-
när Dunkelheit und Strenge 4en Oharakter der ptoiaahan Philoaophin an
sich «nd xeigt sich mehr als der Laster^ denn ab der Mdnsichep Feini.
■ m
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Neue
JAHRBOGHER
rar
Philologie und Pädagogik,
oder
Kritische Bibliothek
far das
ScliDl- DDd Unterricbtswesen.
In Verbindung mit einem Vereine von Gelehrten
begründet von
M. Job. Christ Jahn.
Gegenwärtig herausgegeben
TOO
Prof. Reinhold Klotz zu Leipzig
und
Prof. Rudolph Dietech zu Grimma.
AohtandfanfBigster Band. Zweites Heft.
Leipzig, 1850.
DniclL nnd Verlag von B. 6. Teubner.
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J i .'■
j '.i
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Kritische Beurilieilangent
Stqikakieit' Amiigone. Griechiadi mifc Aiim«rkQii^Miy nelMt «ioer Bb6-
wickflkbg de« Grundgedanken Ami der. Charaktere In der Antifonck
. HeÄB^gegeben nron Augutt Jmsob. Berlin, Ferd« Dfifflmler'e fiacb-
: kamUime^ (In CommiMioa.) 1849. VI n. 162 S. 6. . .,
.Reo. beM^nt, d«^ Zwepk und A,nl«ge der TorUegead^q Auw-
^nbe.Ti^D Sophpklea' ADligooe, vekhe Torsugswebe für Schtllar
,4«r oliefpM Gyipnasiakl^sse^die eine griechische. T^iigödie ii)r
«cblep«n woilfQ) uad für ^Iche Leser bestimmt ist» die «iMdh
jinch ihrem Abg^ng^ von dem Gymnasium und der Uoi?ersitat Uure
I*(«%»og üecb d^m Griechlschea umwenden, gana ip seinem Sifioß
findi ilfid da^s er mit den Grundsälseo , oaqb welchen der Jiocbh
f eehrt!^ Hr. Verf. b^i dieser Arbeit Tcrfahreu- ist, im AUgemeioe«
voUkom^ien eipyerstsnden ist Seine Leser soUeii Ja der &. 1 bis
3i vorausgeschickten Eniwickeluni^ der Hauptgedaukep und dier
Chsrsktere iq der Antigene sowohl., wie ii| den unter dem.Tejite
stehenden Anmerkungen die Aufklärung finden, welche sie aneser
H^mj w«s ihnen Wörterbuch un4 Sprachlehre bieten, etwa noch
wünschen dürften; der letzte ^vfeck aber dieser Leser sei:wohl
ein gen»uex'(99 Veratäadniss der. Antigooe. als eine« Jd^nstwerhet
der griechischen Dichtung, an4 desshalb sucl^ sein^ Ausgabe ber
sonders dieses Verstandniss fmi.Yerm^ttje^p, ^Pffc|>ei glaubte aber
der Hr. Verf. natuj^liqh auch den Anstpss ap Spracheigenihumljchr
keitevd^l^ griechischen Originals theils dufi^ :di^ I>'i^welsunge«
deit ihnen aur Grunde liegenden Regeln, tfaeils di|rch die Anfuhr
ming ähnlicher Stellen, soviel uls möglich, beseitigen au müsseipi.
niese Stellen hat er absichtlich , wie dies aa sich nur |[ut su heisr
aen ist» grössteothells au« Sophokles und aus Honiec, su weifen
anch aus den ihrigen griechischen Dramatikern, aelten aber au«
anderen, immer jedoch ungefähr n^t Sophoklea gleichseitigen
griechiachcQ Scbriflat^llern pntlehvl^. Da ipdeia diese Spracbr
8*
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1 1 6 GriechiBche Litieraiar.
eigenlhümUclikeUeD durch die Regel, sogar wenn ihr ähnliche
Stelleu aus griechischen Schriftstellern zur Seite stehen, nicht
gleichmässig für Alle hinreichend aufgeklärt werden , sondern für
Viele dies erst geschehe, wenn sie dieselben Erscheinungen auch
in anderen Sprachen wiederfanden , so fand es der Hr. Verf. für
rathsam, zuweilen auch Beispiele, besonders aus dem Lateinischen
und Fransösischen und aus unserer Sprache beisufugen. — Wir
sind auch hier gans einer Ansicht mit dem Hrn. Herausg., bemer-
ken auch , dass wir an einseinen Stelleu sogar noch häufiger , als
es jetat von ihm geschehen ist, lateinische Beispiele au HGIfe ge->
nommen haben wurden, nur bekennen wir, dass es uns sonderiiar
vorkommt, dass der Hr. .Verf., welcher cum Verständnisse des
griechischen Ojrigifials Stelten aus der lateinischen^ Craniösischen
und aus unserer Sprache herbeizog, so gar behutsam im Griechi-
schen selbst die Zeit nach Sophokles gemieden hat, da dasGriechl-
sehe dem Griechischen doch immer am ähnlichsten ist und selbst
-beldenSchriftstcllemderApäterenZdt nicht selleoi sehr Hopi«
HenM und das Frtherl^) trefflich Erläaterndea su fiodeh ist. —
Aoch damit wollen wir es teineswega «usgeaprochen h^beo, dass
die Vergleidiung d^r. neueren Sprachen bitte gemieden oder auch
nur beschränkt werden sollen. Auch wir glauben mit dem Hm.
Verf., dass es die Aufgabe unserer Zeit vorzugsweise sei, in der
AlterthiifDswissenschaft eine mögliehst leben^ge Verbindung mit
der Gegenwart, wo und wie weit dies zulässig ist, herzustellen,
ynd wollen- es In dieser Hinsicht auch keineswegs 'tadeln,- dass der-
selbe sehr häufig Uebersetzungen, zuitl Theü' sogar längerer Stel-
len, mitgeth^ilt hat, wiewohl ^ir hie und da glauben ^merfci «n
haben, das* das wihre Yerständniss mancher schwierigeren' Stelle
l&r Jenea Leserkreis, den sich der Hr. Herausg. dachte, durch
eine einfache Darlegung des Ausdrucks des Dichters ode» des Zu-
'sammenhanges der Stelle sicherer hätte erreicht werden können,
tls durch die mitgetheilte, ithmerhin anregende und an sich tadel-
lose deutsche Uiebersetzung.
Was den Text selbst anlangt, so hai der Heraiisgeber iwar
dte Brttnck*ache Ansgähe bei derVerszählungiBu Grunde gelegt,
Ist'abiir in den lyrischen Steilen äet Bock haschen AHordnung ge-
folgt, so wfe er sich Oberhaupt an dte- Ausgsbe diesies Gelehrtem
Ast ganz angeschlosscfn hat, in'deUi er grössere, von «iiesem Ge-
lehrten nach eigener Vermuthnng aufgenommene VeHinderimgea
Mit gesperrter Schr^fl drucken Hess, um den Leser wenlgsleos
durch ein äusseres Merkmal darauf aufmerksam zu nlacheii, daas
e^ El*gänzung vbr sich habe. Eigeiie- Wortkritik, meint ^er- Hr.
Herailsg., mösse reif dneir Ausgabe dieser Art ausgesl^hiossert sein.
Wir sind in dieser Beziehung nicht ganz mit dem Hm. Verf. ein-
verstanden. Gerne erkennen wir ea an, dass der- Böokli'sehe
Text mit grosser Sorgfalt TOn jenem ausgezeichneten Gelehrten
hergestellt worden lat, doch wünschten wir, Hr. 3, häUe dasselbe
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Jacob: Sppliokles'itilfone. 117
V^rfiblreit, >te' \n den Dialogen ; so aoeh in deft lyrischen Stellell
beobaclftel nnd den Sberlieferten Text nach den Handbcbiiften»
nicht nach den Erginaiingen der Neueren i gegeben; eine.Birgan«
siing , sunatal einejangere, lauft Immer Gefuhr elwfs nicht BepbiH
kleischea in den Text su bringen , und da Hr. J. sonst sich nicht
schönte^ die Leiden des Textes offen sur Schau «u legen , warum
glaubte ei' in den lyrischen Stellen dieselben ferloschen m anter
Berti Wir glauben, dass gerade hi solchen Stellen einige Verän-
derungen der Böckh'schen /Ausgabe nicht besonders gelungen slnd^
ja da$s iu einigen sogsr^ was in den Handschriften steht^ belbehal-^
ten werden könne itnd müsse, wovon späterhin die Bede sein wird*
Was die Wortkritik Im engeren Sinuc anlangt, so glaubt auch Ree«
nicht, dass eine solche Ausgsbe, wie sie hier von Hm. J. abgefassl
worden ist, ein eigentlicher Tummelplatz für dieselbe sein d&rfe^
allein an einigen Stellen su seigen, wie Unrecht es sei^ die Wort-)
liritik ganz 2u Terachten, wie durch dieselbe, bisweilen unter Ver-»
inderung weniger Schriftzüge, Vieles gewonnen und selbst da«
Verstfindniss des Ganzen gefördert, die plastische Schönheit der
Darstellung erhöht werde, wäre selbst für eine Ausgabe für den
Leserkreis, den Hr. J. vor Augen hatte, nach des Rec. Ueber-;
seugung in einzelnen, sparsam gewählten Fiillen sehr zweckmässig
gewesen und würde TieHeicht die phlloio/i:. Kritik, die nur In ihrer
Entsrtuhg das Missfsllen des grösseren Pnblicnms auf sich gezo-
geil hat, in den Augeh jener, nicht eigentlich philologischen Leser
gerechtfertigt, ihnen ein wärmeres Interesse an der Alterthums*
Wissenschaft selbst eingeflöast haben. Wir gedenken spater einige
•olche Stellen Beispiels halber hervorzuheben und rechnen gerade
in diesen besonders auf Hrn. Jacob*« Zustimmung. Und zugegeben
auch, dass die eigentliche Wortkrltik in den Anmerkungen durch-
gängig olhie Erwähnung hätte bleiben sollen, was hinderte den
Hrn. Heransgeber, stillschweigend seinen Text in einzelnen Fallen
etwas schärfer und genauer mch den Anforderungen der äusseren
wie inneren Kritik zu gestaltend Doch auch darüber wollen wir
Tor der Hand nicht weiter mit dem Hrn. Herausg. rechten; wir
werden spiier ohnedies wieder einiges hierher Einschlagende mit
berühren müssen.
So sehr nun der Hr. Herausgeber auf der einen Seite die
eigentlifehe Wortkritik aua aeincr Ausgabe ausschliessen su müs-
•en glaubte, sO hat er dsgegen seine Kritik vorzugsweise auf sol-
che Stellrn gerichtet, wo er grösKere Interpolationen in der Antl-
gonedcs Sophokles zu finden glaubte, und mit aller Macht einer
gewandten Dialektik seine Ansichten verfoclften. Demungeachtet
bekennen wir unverhohlen, obschon der Hr. Verf. nach dem, was
er S. V:und VI der Vorrede tu seiner Rechtfertigung sagt, einen
grösseren Werth auf diesen Theil aeiner Kritik su legen scheint,
dass uns gerade diese Partteen die achwfi(;hste Seite seiner Kri-
tik su acte sohelnen. Denn die Gründe ^ ndit welchen Hr. J. seine
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118 . Gflecliiiiche' Latteratar«
Antlcbteti-voti di^r UrtiDlitlidtiiiebferer lffn(|^erer Slellen der 80-
phoktefecheii Atilfgone arn itoterstf^tsen bemttht gewesen itt, siod
flr den Kec; tn 'keinem Punkte &berseiigend ge%?e8en, und er
mitolte äeine innetrste Ueberzeiigiiiig verlitignen , wollte er zoge-
ben, d«8t mebr als d^ äussere Sehein in diesen Fallen für Hro.
#aeWs -Aniticht^ti spreche. Rec. gedenkt auch hierüber spater
noeiv etwa« misfihrlicher sich so erklären. Denn so sehr er auch
htt Ganzen Zwetk und Anlage dieser Ausgabe gut heisst, so hat
er doch im Bintelnen viele Stellen gefunden, wo er mit dem Hm.
Heravsg. sich durchaus nicht einverstanden erklären ksnn, and
diese Stellen hier noch etwas ausführlicher 211 besprechen und
seine fn einzelnen Punkten von denen des Hrn. Verf. abweichen-
den Ansichten etwas tiefer xu begründen, drängt es flin eben nm
desswillen, da ihn die ganze Anlage der Ausgabe sehr 'angespro-
eben bat V und da er voraussieht und von Hersen w&iischt, dass
diese Ausgabe recht viele Leser finden und dem Hrn. Herausg.
bald Veranlässdng gegeben seih werde, in einer neuen Auflage die
Winke au benutzen, die ihm der Unterzeichnete hier noch zu ge-
ben beabsichtigt. In einigen Fällen hofft Ree. auch ganz beson-
dera des Hm. Herausg. Zustimmung zu erhalten, da er sieht, dasa
derselbe In ähnlichen Fällen ganz unabhängig auf die Ansichten
gekiimmen ist, die längst schon die des Unterzeichneten waren.
Was zuvörderst die Entwickeinng der Hauptgedanken
und der Charaktere in der Antigene anlangt, so kann der
Reo., welcher gegen die Auffassung des Charakters der Antigone
selbst nichts einzuwenden hat, in zwei Punkten sich mit Hrn. J.
nicht einverstanden erklären; es ist dies die Beurtheiinng des Kreon
nnd die Chärskteristik, welche von dem Chore gegeben wird. Bei-
den Personen, ao kommt es ilim vor, thut der Hr. Herstisg. Un-
recht. Er stellt zunächst den Kreon nur als Willknrherrscber
dar, der fast allein sich und seine Persönlichkeit im Auge habe
und sich k'oineswegs scheue Unrecht zu thiin und Frevel zu be^
gehen, wenn es sein persönliches Interesse zu erfordern scheine.
S. 8 sagt er: „Allein wie konnte sie (die Antigone) gegen Kreon
nicht erbittert sein, da er, sonst als gut jgepriesen und ihr und Po-
lynikes so nahe verwandt, gefien das Gesetz, nur aus WiMkör, jetzt
aber den Todten di^ härteste Schmach verhähgtl'^ Und 8. 10:
,,Denn indem diese (Antigone) mit frommer Treue sich ihrer
Pflicht fast ohne einen Gedanken an sich selbst opfert, hat Kreon
öberalh zwar nach seiner Meinung seine Herrscherpflicht and
das Wohl der Stadt, in der Wirklichkeit aber fast allein sich und
»eine Persönlichkeit im Auge, wie er auch dieser gegenüber immer
nur Persönlichkelten sieht. Denn ausgegangen von dem im All-
gemeinen Hchtigeh <3rs«ids4tte, die Bürger können ntcbt Fi'eunde
der Feinde'itu^es Landes sein, hat er übereilt ein Verbot erlaasen«
durch welches er die -Feindseligkeit gegeh einen einzelnen und
zwar einen todten Feind so weit ausdehnt, dass er dadurch menach-
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Jacob ; Sophc^les' Antlgode. f 19
Kches und gotlUehes Recht virleitt. Aus fteineni liptihefltditeif
Irrthnme aber kann er sich nicht erheben , wdl jeje Aeiraftertittgf
geg:en sein Verbot ihm nur em Angriff auf seine Perami und sein
Herrscheranaehen scheint u. s. w.^^ Urtd ihnTich S. 19: „Ancih'
in dieser tollig unbefirOndeten Vennrthelliing iBmene's; so wie fn'
der Art, wie er dieselbe zurücknimmt, «efgt Kreon die Beschränkt-
heit und Flachheit seines Urth«ils nnd GeluMs und seine 'glnc-^
liehe Unfähigkeit cum Herrscher >^ So ikf theilt Hr. J. ron Kreon.
Der Ciior dagegen erscheint ihm als eine cteraRc9i sft^rs^hwache,'
ja beinahe thörichte Person, als eine blindlings ^mi Kreon erge-
bene GcseHscliart. 8. 3 heisst es: ,,Der Chor besieht aus Grei-
sen, welche Kreon sich a)s treubewahrtei» alte Anhünger des Herf**
Bcherhauses zum Beistand berufen hat und welche daher auch sefn*
Verbot als ein Gesets für die Bürger anerkennen. Ueb^dieflT
spricht unser Chor die Unzulänglichkeit seines Crthefls, sehies
hohen Alters wegen, selbst aus (681 fg.). Endlich aber weicht er'
einer Aensserung über den vorliegenden Fall aus, indem er Ihn auf
Kreoo^s Macht im Allgemeinen zurückführt. Dieser -aber setzt
er gar keine Schranken, so dass bei den urthellsfBhigen Zuschauern
aogleich anfangs Zweifel sn der Unbefangenheit und Gij/Itfgkeit
seiner Aeusseningen überhaupt entstehen inussten.'^ In Betreff
beider Personen können wir uns mit Hrn. J.'s Charakterfstik nicht
einverstanden erkliren.
Wir finden in Kreon zunSchst mit den Meisten das Prin-
cip der äusseren Stsatsgewalt, den Vertreter der
menschlichen Satzung^ die an sich zu achten und so
lange aufrecht zu erhalten scheint, so lange sie nicht mit den hö*-
heren Geboten der Menschlichkeit und den ungeschriebenert,
göttlichen Gesetzen in Widerspruch gereth, und desshalb auch in
diesem Stiicke nicht ohne Weiteres von Seiten des Chores re'r*^
werfen wird. Ihm gegenüber erscheint Anfigone als die Schirm^
herrin reiner Menschlichkeit nnd Vertreterin des göttlichen Ot^
sctzes, das auf höheren, ewig gültigen und durch keine Maüht zu
bengenden Prineipien beruht, und daher, wenn auch tär den An«^
genblick verkannt ond missachtet, doch ewige Gülligkell hat urtd
haben mtiss und nicht ohne harte Ahndung von den Sterblichen
vemachlissigt werden kann. Der Dichter führt uns einen Con«^
flict menschlicher Satzung und des ewig gültigen göttlfehcto
Gesetzes in seinem Stücke vor. Kreon's Satzung hat einen gros^
gen Schein des Sussieren Rechtes f&t* sich, so wie es such mit
zienlich plausiblen Grimden von ihm selbst unterstützt wird , und
desshalb trigt auch der Ctior einiges Bedenken, sich sofort gegen
dasselbe zu erklären; reiner nnd heltlger, uuafitsstbarer und un-
umstdsslicher dagegen ist das ewige Gesetz der Gottheit, dss ver-
kannt, aber nicht umfangen werden kann und zuletzt alsalfgemein
gültig von Allen anerkannt werden muss, und zu dieser allgemeinen
Anerkennung gelangt dasselbe auch im Verltthfe unsercfs Stückes.
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X2Q Griecbische Liitentor.
AoUf <Mie eracbeint ab Martyrin for 4li8| göttliche Gesets, Eroon
dagegen geht In den Kampf fnr die äussere Staatsgewalt, dercta
WahniDg sogar seine Regentenplllcl^ wan die aber nur dann wahr
und haltbar ist, wenn sie mit dem- göttlichen Gebot, dem,
gleich allen übrigen Gewalten, auch sie sjch beugen lAusa, nicht
kt Widerspruch gerath. Antigone nun, die Vertreterin des gött-
lichen Gesetzes ) erscheint natürlich als reines, ätherisches Wesen,
obschon auch ihr rein menschliche Gefühle nicht abgehen. Kreon
dagegen erscheint vermöge der Rolle, die er vertritt, unbeugaam
nnd hart, aber er Ist nicht roh, nicht tyrannisch an sichjzn nennen.
Er ist In seiner Ansicht befsngen, vielleicht ein Thor, ein Tyrana
aber, ein Bösewicht ist er nicht. Sein Gebot stützt sich auf die
Staatsmaxime, die den Freund geliebt, den Feind gehasst sehea
woHte — Antigone giebt dies gewissermaassen selbst zo Vs. 523
— nnd um desswilfen die gefallenen Bruder , von denen der eine
im Kampfe fürs Vaterland, der andere im Kampfe gegen dasselbe
umgekommen war, nicht gleich behandelt sehen will. Ja Kreoo
beruft sich in seinem Vortrage zu Gunsten der Staatsgewalt, der
an sich ganz vernünftige Sfitze behandelt, Vs. 163 fgg. sogar auch
auf den Umstand, dass Polynikes sich gegen die Götter selbst,
dorch seinen AogriiT auf das Vaterland, vergangen habe, und ist
bemüht, dadurch seine Maassregel über das Nicht-Begraben seines
Leichnams zu rechtfertigen. Dass diese Ansicht/ wenn ancfa nach
dem ersten Scheine nicht so gar verwerflich , doch dem höheren
gottlichen Gesetze gegenüber, was diesen von Staatswegen ange-
nommenen Unterschied nicht zulassig findet^ sondern wenigstens den
Verwandten die Bestattung der Todten überlässt, unhaltbar sei, zeigt
sich bei der allmSligen Entwickeln ng der gegenüberstehenden Grund-
sitze, sobald grössere KIsrheit in die Sache kommt, Immer deut-
licher, nnd Antigone, deren einfaltiger, kindlicher Sinn, deren rei-
nes Geroüth das Richtige und Wahre sogleich gefunden hatte, legt
dies Verhfiltoiss, besonders Vs. 450 fgg., selbst trefflich dar. Dass
Kreon, der einmal das Wahre verkannt und sich in seinen Mitteln,
den Feind des Vaterlandes zu entehren, vergriffen hat, noch nicht
so bald von der Unhaltbarkeit seiner Ansicht überzeugt wird, viel-
inehr durch den Widerspruch , der ihm seine Herrschergewalt zu
krinken scheint, die ihn aufrecht zu erhalten keineswegs Selbstr
ancht^ vielmehr Pflicht der Selbsterhaltung und Regentenpflicht
gegen das Land, das er beherrscht, zu treiben scheint, Immer wei*
ter hlnreissen lässt, kann ihn in unsern Augen noch nicht als einen
Wlllkürherrscher oder gar als ehien egoistischen Bösewicht,, wie
es z. B. Franz in Schiller's Raubern Ist, erscheinen lassen , nur für
einen B.efangenen und Bethörteq, der in blindem Eifer nicht siebt,
WM ersehen könnte, und von seiner Ansicht, die er aus Innerer
ilJeberzeugung für die richtige hält, nicht weichen will. Wir fin-
den ihn lif heftiger Bewegung, In Zorn und Leidenschaft, die ihn
beatriekt und verblendet bat, aber ungerecht im gewöhnlichen
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Jacob« Sophokles^ Aitti^oiie. T^|
Sinne des Wortes finden wir ihn keineswegs. Er lisst den Boten
Vs. 444 fg. sogleich abtreten, uachdcm Autigone die That bekannt,
aber auch nicht eher, um ihn zu strafen, falls seine Anblsge eine
falsche wäre. Er ist auch anfangs nicht hart gegen Antigone;
hätte sie wahrscheinlich, wie der Hr. Verf. selbst S. 5 undT.sagl,
milder behandelt, hätte sie sich seiner Flerrschergewalt, dje et-
Bun einmal glaubte wahreir zh' müssen, nicht so schroff entgegen
gestellt. Auch gegen Ismene ist er nicht ungerecht. Sie bat
zwar gegen Kreon's Gebot nicht selbst geliandelt» will aber doch
jetzt Antigonc's That mit yollbracht haben, beisst sie wenigstemi
gut und spricht so der Staatsgewalt wenigstens indirekt ilolin;.
desshalb erscheint auch sie ihm mit verdächtig, s. Vs. 48£f fgg;:
!)()1. 577 fg, allein die Uebertreibung und die Maasslosigkeit sei-
ner Rede Vs. 769^ in welcher er die Ismene ebenfalls mit zum
Tode Terurtheilt, nimmt er trotz seiner grossen Hitze, In: welcher
er das Wort gesprochen, sofort auf des Chores Mahnang V. 771
wieder zurück und giebt so, nach unserer innersten Ueberzengung,.
keineswegs zu dem Tadel Veranlassung, den Hr» J. S. 13 über
diese seine Handlungsweise ausspricht, Denn einen Irrthum auf.
frischer That offen zu bekennen, zeigt uns vielmehr Tugend und
Kraft des Mannes, als Beschränktheit und Flachheit seines .Ur-*i
tbeih. • Wenn Kreon ferner seine Ansicht trotz des Wlderapruche»
der Antigene, des Hämon, des Chores, ja trotz der Mahnung de»
Tireslas aufrecht erhält, ja durch seine Leidenschaft sogar so wei^
fortgerissen wird, offenbar ungerecht zu handeln , in dem Glauben
recht zu thun, und erst die thatsächlichen Beweise von dem Zorne
der Götter den Verblendeten, als es schon zu spät Ist, auf den
Weg der Erkenntniss führen, so nimmt er zwar nicht unser Mitleid
in dem Sinne, wie Antigene, in Anspruch, weil er uns als die aua«>
aere Ursache der Gräuel erscheint, er .wird aber auch kein Gegen-
stand unseres Hasses , wir müssen ihn vielmehr beklagen wegen
seines Wahnes und seiner Verblendung, dass er im Eifer, die Staats-
gewalt aufrecht zu erhalten, den Zorn der Gotter auf sichüadet
und sich und dem. eigenen Hause verderblich wird, und zürnen,
um mit Sokrates zu reden, weniger ihm, als seinem Irrthume. Ist
diese unsere Ansicht von dem Charakter Kreon's richtig, so wird
uns nun auch der Chor in etwas anderem Lichte erscheinen miis-
aen, als er von Hrn. J. aufgefssst worden ist. Der Chor stimmt
eigentlich nie mit ganzer Seele in die Ansicht Kreon's ein. Er
innsB als Staatsbürger und guter Dnterthan zuvorderst die Gewalt
Kreon's, als rechtmässigen Herrschers von Theben, anerkennen
und kann dies anfangs um so mehr^ als Kreon seine Ansichten we-
gen des Nichtbegrabens von Polynikes mit vernünftigen Gründen
ZU unterstützen scheint, und das ganze Verhältniss noch nicht so
ganz klar vorliegt. Aber auch da, wo er die Süssere Herrscher-
gewalt des Kreon unbedingt anerkennt, spricht er nicht mit einer
Silbe direkt gegen das göttliche Gebot, Vs. 211—214.
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IS3 GriediiBche Litterstar/
£ol ratJv dgiöxu^ natMivoiKimg KgiiDV^
v6iiG^ di XQV^^^ navtl nov t' Ivi^l öoi
mal tfov ^avoptmr xcinoöoi ldfi$y nigi.
Delierhaiipl Mt hier die RuckhaUnng, mit der der Chor spricht,
nrit grosser Kunst von dem Diehter such durch die Süssere, wahr-
haft geschraubte Rede, die gerade in eine solche ond keine andere
Form gegossen worden ist, ausgedrScIct worden. Auch die Art
und Weise, wie der Ghor sogleich Vs. 216 fgg. die Bewachung des
imbegrabenen Leichnams ablehnt, leigt, dass er die Sache nicht
för onbedenklich hilt. Schon Vs. 278 fg. spricht er das, was er
anfangs kaum anziideaten wsgt, etwas deutlicher aus :
"Ava^^ ifioi tot, fiij ti mal ^Bijktnop
TOvQyov t68\ ii l^pwoia ßovlhvH niXa^,
und der' Dichter rechtfertigt den Chor besonders mit den Worten:
ij Ivvvom ßovAsvcft «a A et t, zugleich gegen eine Msche Be-
urthellung, dass er nicht eher das Richtige erkannt, wie sie gleich-
wohl von Hrn. J. noch gemscht worden ist. Rücksicht suf den
rechtmSssIgen Herrscher Issst ihn liicht Torschnell mit seinem
Urtheile hervortreten, und auch hier spricht er seine Ansicht finr
als Verroothong aus, so wie er auch Vs. 471 fg., da ihm Antigone
dem Herrscher au hart begegnet zu haben scheint, ohne das Ver-
hiltnisa selbst sa berühren, versöhnlich «ich äussert. Nicht min^
der bescheiden spricht er Vs. 724 fg. , wo er zur Nachgiebigkeit
Vater und Sohn ermahnt. Vs. 770 giebt er dem Kreon durch die
Frage:
"Afifpa y&Q avva mal xataurtlvai votig;
seine Uebereiking äusserllch bescheiden swar, doch entschieden
SQ verstehen. Vs. 80l fgg. beklagt er laut das Loos der Antigone,
doch immer bleibt er Unterthan Kreon's; auch noch Vs. 873 fgg.,
und das muas er,- so lang6 die Stadt nicht in offenen Aufmhr ge-
gen Kreon kommt, ein Umstand, der die Entwickelung der ganzen
Handlung sofort gestört haben 'würde. Auch da noch, wo Tiresias
im Zorne gegangen ist, Vs. 1091 fgg., verletzt der Chor die Bur-
gerpflicht dem Kreon gegenüber nicht , obschon er ihn ernat zur
Leberlegung mahnt. Kreon schwankt, bekennt seinen Irr-
thuro und ermächtigt den C3lior Ihm Rath zu ertheilen. Alles ge-
Bcfaieht auf eine angemessene und anstindige Weise, Mies, wie es
das Verhältniss , was zwischen dem Chore und Kreon stattfindet,
iiiit sich bringt. Selbst auch Vs. 1259 spk-icht der Chor, wenn
auch Krcoo's eigene Schuld anerkennetid , mit Anstand , mit den
Worten r $1 tiitig f^ireiv, nicht anders Vs. 1270, sogar noch
•um Scblaase Va. 1348 fgg. giebt der Chor nur zu, dass die Men-
schen liiuflg Irren nod meist zu sp5t die Wshrhelt erkennen. Wir
finden nirgends einen Widerspruch in den Aeusserungen des Cho-
rea. Br verletzt seine Bürgerpflicht zwar nidit, spieU aber auch
nicht den rückbaltsios und blindlings beipflichtendeo Diener gegen
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Jacob: Sophokl««' Antigoae. %j^
dfen FArsten, iho bestfcht nicht das Ansehen des F&rgten In dem
Mitdse, das« er kein Mitf^efilfii gefren Antffone filUe, obwohl ihm
ihr Auftreten einig« Mal lu schrofiT erichetnt. Alterachwaeh er-
«cheinter nirg^ends ; denn Vs. 216 sprieht er nnr von den äusse-
ren K5rperkriften^ ond in den Worten Vs. 681 tg,
Xty$i^ q>QOVovift4og ov kiystg doxstg ftigi.^
worauf Hr. J. sich Toriagaweise besieht, möehten wir kein Zenj^.
nisa for die Altersbhwaehe des Chorea finden. Es l&sst der Dich-
ter dort offenbar mit den Worten: c/ (iij riß ZQovm xtxXiyin^al
die Röckhaltiing des Chorea durchblicken, der, sowie die Wohe
▼on Kreon {gesprochen sind, nichts fegen afe glaubt einwenden zu
können, aber doch sich seliist nicht recht trattt, ob denn nicht noch
eine andere Ansicht vielleicht geltend gemacht werden könne.
Sind wir so allerdings in Bezog auf die Charakteristik zweier Per-*
aooen mit Hrn. J. nicht einverstanden gewesen , so bekennen wir
doch, dass wir demselben in Besu^ anf das, was er aonst in der
fiinleltiinff gesagt hat, ans voller Ueberseugung beitreten, zumal
da er am Schlüsse 8. 30 ttber die Tendenz des Ganzen sich, abge-
sehen von den beiden Personen, ganz in demselben Sinne aus-
spricht, wie wir ebenfalls den Hauptgedanken aufgestellt haben r
„Gegen das alte menschliche Recht and dieGebote
der Gbtter solle der Mensch nicht freveln. Dies^
tbnt Kreon, indem er die Bestattung des Polynikes
untersagt und Antigene lebendig einmauern lisst,'
nnddesshalb geht er und sein Haus zu Grunde. Kreon*
gegenVibcr steht, als die Vertreterin des von ffrm, ver-
höhnten göttlichen und menschlichen Rechtes^ An-
tigone.'' *
Noch bitten wir gewiknseht, Hr. J.hitte hier noch etwasTil^^ir den
allerdin^ nntergeontlneten Charakter-dea Wichter^ gesagt.* Detitr
«er tief ei* mit vollem Rechte nnter den eigentlich tragischen P^r^
sonen steht, so beschfiftigt er doch zn Anfang des Stikck^s dii
Zuschauer nicht Mos ziemlich lange Zeit, sondern iSsst anch seine
eigenen Lebensansichten' so entschieden durchblicken, dass ef'
nicht ganv als Nebenperson angesehen werden kann. Und ^k tnistt
nach dazu seine Reden bisweilen beinahe ans Komische streifeh,'
z. B. 5L7, so wirees vielleicht nicht unpassend gewesen, die )a-
gendliohen Leser aof idie Art und Weise, wie auch diesen Charak-^
ter Sophokles getreu der griechischen Volkssitte gehalten , üX^
merksam zu machen.' "\ ;"
Wenden wir uns nun dem Teite nnd den diesen begleitendem
Aomerlinngen selbst zu, so können wir es zuvörderst nur gut hcis-
sen , das« der Hr. Heransg. die Tettesworte im Dialoge wenigsten»
iskt lediglich naelr den Hsridschrifteli gegeb^ri und nur irt den
Anmerknngeir giehörigen Orts 'bemerkt- hat, wo- der Text ^elitiien
am bab^fa sehelfte, wogegen wir es ab^r Webfge^ gut^helsseA' nnd
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tS| OffiediUitlie Litieniwr.
mlodetteM^ inconseqiieiil i^eo, diita'der Hr. Heraoirg. nwht kvck
ia den lyrischen Stellen, wie wir bereits eben bemerkt haben,
gleicherweise verfahren ist Denn was hier recht war, war dort
bilil|^, nnd vielleicht wäre ea auch besser frewesen, auch in jenen
Stellen die Leiden des Textes einfach ansnsei^en, als sie corrigirt
sn geben, itimal grössere und kühnere Veränderungen geradein
solchen Stellen In der Böckh'schen Ausgabe vorgenommen worden
waren. Doch darüber wollen wir jetit nicht weiter rechten. Wir
bekennen lieber, dass wir die sur Erklirung der Sprache und Br-
liiiterung des Inhaltes beigegebenen Anmerkungen nicht nur nach
Ibrem äusseren Umfange richtig bemessen, sondern auch ihrer
Form und ihrem Inhalte nach meistens sehr angemessen gefooden
haben. Dass im Einzelnen auch hier noch Manches hätte andere
aufgefasst, öfters auch wohl nur anders ausgedruckt werden koo-
Den, thut dem Gsnxen weniger Abbruch.
Gleich in der Anm. su Vs. 1. S. 33, wo Hr. J. sagt: ^^nd^
gebrauchen die Tragiker öftere so, besonders In der Anrede, sor
Bezeichnung der Person. Danach sagen auch unsere Dichter s. B.
JJea redlichen Diego greisee Haupt J*^y seheint uns die Dedoetio«
mit danach minder p^send. Wir hatten lieber* nach udga vor
gebrauchen eingesetzt gesehen : in sofern ea den vorzügiiehsien
Theil de$ menachUchen Körpers bezeichnete^ und später Jitfghfi'
che Weise statt Danach gieschrieben gesehen.
•Vs. 29 würden wir su den Worten: käv d' inlavtav^ az§^
q>ov »xL einestheils unsere jugendlichen Leser darauf biogewfeaen
haben, unter welcher Bedingung und mit welcher Verschiedenheit
des Sinnes hier iäv öi gesagt werde, wo man in der gewöhnli*
chen Bede aXl' idv^ wie so oft in Gesetsen und Verordnungen in
Prosa gesagt wird, erwartet haben würde, vergl. unten -204 fgg.
tovvov nolsi t^d' innax^iQVHtai ti^q^ i$iljvs kx^qI^hv fii^vs »o-
xvcal twa^ i&v d* Sf^aisxov xal ngog okovAv dlisag xai uqos
uupiiv idiöxdv alMi49ivx lislv, und a. meine Bemerkung an
Depar. vol. IL p. 360 sq., andererseits aber auch mit eiaem Worte
daran erinnert haben, dass die Verbindung von äjcAcrvto^, atatpog
oder ä&anxogj und awar in dieser Wortstellung, eine altherge-
brachte sei, s. liiad. XXII. 386. Ktixai maQ vt^bööi vinvg «xiUew-
tagt a&ttxxog. Odysa. XI. 72. ßii pk mLkttuxov S^aMtov Iwv oms-
9$v naxaXalnsw.^ wodurch auglelch die L^Mirt axkamov axatpov
gegenüber der Wortstellung des Latir, a. LauK b, Rice, eet, ata-
g>qv axAavrov gesichert wird. In welcher Hinsicht, so wie snr
Veranschaulichnng der gansen Rede noch zu vergleichen war So*
ripidea Phoen. 1645 fgg. KuK^olatäk il n&at KuSpLslQ^g tiös' Sg
av vanQovxivd' n nax^exi^mt lUco ^ y^ uakiinxmv^ 0dvatov
ö* avtaUka^za^ i«v ö' ßn3iavxo¥ autfpov ola^voig ßoQup.
Zu Vs. 42 bemerkt Hr. J. „irov yveiiif^g von. u; wo bist du
mit den Gedenken 1 Unser: wo denkst du hini So.ajtfl n&ii f^g
(K. 0. 108); ubi terrarum^' Daa iat Alles recht aeholi^ allein die
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Jacdb f döphokles* Auf i|g^n6. 1S|5
hantetirtMkb' beglaubigte Lesart ieii 6choi, taur, a. Lmtr. A.
i^icc. Presd, a, ceL ist not y^aiifjg iiot il\ iSs war detifnach
unser: ^^Wo bisi du mit- deinen Gedanken hmf^^ m vergleichen,
oder des Eöttki»:. Qf/o t^oiis mentee reict^ü^ltme siare^öteöantöei.
Zudem folg; 4S. Verse bemeriit Hr.^J.rSslW'^to helssty'Wn^
Sprechende Itti'G'rieebischenoifi diireh ^as Pn^nomen deniAnsitii«-'
liTumsIch selbst besefohnenc dirc mi t^.^ thrUlit xbqI %\t verbinden,
wnrde thelU die Bezeichnimg der Person unangemessen betfchriln-
ken^ theil» bedarf nov^tBig nur fielebnng seines Begriffes^* liadi
Art der Aken, des Zdsatnes xBi^. So sagt AJas: l| öd jiipl t&öf
idtj^dfitiv dfii^a (Aj. 661). Bndlieh «sllte wohl ooefa Isme«e'«
thitige Theilnaboie durch j(€pl foeneiohnet werden {d i^^fiitovij^tg^
xai ^BQfdöBi^ 6nemt)}*' Hr. J. M hier im ^Irrthune. Das Zep-
reiss^ der Redo, .wenn .man- ^Av fgis und ]rip} getrennt fasst,
wurde hier unangenehm auffallen. Der Einwand , den llr. Jacob
nacht, daso, wollte nrnn j^v x^dsxffjl^eMnden^ die Beselch-
nnng der Person unang<nnessen beacfarinltt würde,- ist nlcbtlgf.
Denn die tVagitter haben nicht blos dett Toriflgtichateii Theil
einer Person- für sie selbst gebraucht, wie fer selbst suVs. 1 *I6p^^
Vfjg xdg'a bemerkt hat, sondern auch -blsweileov wenn die Thitig*
keit eines Körpertheiler bei einer Vorhahme vorsogswelse In An-
spruch geoioromen wurde^ nsit einer feinen Zeichnung der Hand-
lung dieifen genannt, wo auch hätte die ganxe Person genannt wer«
den. wie -hiei' sonacih Sophokles gana richtig seine Antigono
sagen lietfa: il tw vtnpw ^vv r^ls KobpuigxBpl^ fVenn du den
Todlen in Gemeinachafimii' dieser tiand uufkeben wHUt^i^^tt
so heisst es beiEurlpides ifippoi. 661 ^mAooiüub 8i Cvv «atgog
fioAiDi/ nodl^ statt öw uatpl ftoAcov. Wardann' der Ur. Herausg.
noch daH&ba^ philosophlrt, daas xoi;9)t(eif/ noch jrs^t nothwendlg
habe und dasS dieihätfge Theihiahme der ismene; welche AntIgonO
anspreche, durch ^^0^ beseiehnet werde , bedarf keiner weitem
Widerlegung. Denn ^osth^ih wirde'auch^ wenn man gw fgih
X^gt verbindet, dföch die VdliKeftnitg von iiot;^/{(iit»' dusch dSs
Hand dtbiltlkh genUg angegeben, «ndertttbelis.«rfordert dm^^HeSen
an sich schon Hsfidthfltigkeit, glekhtlel ob x^qI dabei steht oder
nidit: Auch finden wir die. vorausgeschickte Bcmeskung : ^,^ieow>
qpr^civ wird allgemein eiilart dureh Ismene'lB ^ijsrtsiti^^doch Hegt
darin wohl nugleich-ider Begriff der Brleichterüng des Todte» da^
dureh^ dass er niekft 'In ^dtr Schmach liegen blleb^S au l&ber*
achwttngifeh. Kcvfl^Hv i^^idig' war gefriaa los Giieakischeli
eben so gut stehende ftedensarC dMo Im Latein. -/o^ere eaUavera^
iriti Deutsche ^tn^ Lfdehdam aufheben^ indem manribit 4tr ersten
Handlung, wonbit' die Bestattung einea auf|gefondene»' Leichname ■
begiuiit,diä Vornahme darigansen Beatattung andevtet. Hieraelich^
net AntfgöBCf, welcheMoh ihr Vorhaben bis atrfs Binseine geistig Ter-
gegenwirtigt, dod Beginn dev Handlung, die aieaiGh?or|;enommca,
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:%%6 . Griecbiscb« Uttflrtmr.
geii«i «lit jener Rede. . Die.Befrdiiiig voa der SchoiMh lieft im
*G«Q«9H, aicht in dem eioeo Worte.
.V». 48 #€brtibt Hr. J. mit den Haodj9cbrifieii: iUC Qvdiv
tmti^tmviiiimt.ti^^iv.(Uta statt der.ikup Conjectur. eotstaade-
QeD.Vulgilta; j(ipi/ ifk/iit y! äiy^mffM Wir h^e« dagegen nichu
einmwendeiiL D^np ea iat mehr Tiefe in dem Gedanken ohne itk.
Allein die Erklärueg« d|e er.giebt; ^^ovSk» ^%6%w amt^ xäv
il/^w»i er bat kein Reehtian don Meb^eo (intfn) ^XofWf avxqvs
.^rov ftff«60&«a. Der laAniti? Jit«bt a)a Anadmck der unmiUel-
iaren Folge aus ovdif' nh^öuv uw^y k^ocui wir nicbt gut heis-
M»^, Das efsle.SehQUdA bat das. Yertialtniys ricbtig aufgefasat:
■JU! ovüv ävx(ß.mpiiMa¥i. Ov ßtt^inv mv%^ fiS^^iv ^ aad
tmvipLcSv, Ka iat.iqt.Gßdank^n m.erk4äreq; .d^X ov iU%B6zti¥
mittp dfffMiv %mv ifmv^ di^Aot^Qff. ^..^. oW$ ,«0^s. ßV%ov^ auj^r
Zu Vftjö6(Dg^*«£ofi«A tÜB^ Tergle&cb^ Hr. .J.den }|rtei%
Stvrtcbgebraucb. Daatlatigaos gut. AUeia wapium jsteUt er die
StiSlIe h^xtßogßkaiM. müUum volunUßsi^ w^ nur efn AccutatI?
atebtl ' Wkrttm otabt lieber. Cio^o dß r^pultL 1« 3: oive^ qui i4
cogü 9fnti98 citf/..QdeC;nocb.entaprecbender Lipim 4t 26; Si qui"
defncogi aliquid pro peAMlcUe ali tribußo cmndes — poM^^fU 9
Nit Uebergebuog anderer Stellen wenden wir uns Jetil einer
Stelle SU, wo es ?ielleiebt nicht nur nicht unpassend, widern gar
Mtalieb gewesen wire« wenn Hr, J. seine jugen^liph^ Loser «ich
hüte ehimal auch mit der blpsaeii WortkrUik befassen :lassen, Es
heÜMt. Vs. 93. fg. awar in sekier Ausgabe:
M tavta JU|f ig, ix^.aQBt f$hf i^ l/iot7|
. ijfiga öh.xip ^avovu nQoöKfiöBk ölnji.
AHein handschrifllich. steht die Lesart ix^agil keineswegs fest
Die meisten und besaeri Handaohrr., anter diesen Lisur. a^ dieser
mit YQ. i%^mQ^^ iUco:, Mlwbr. Paris. A. n. a. m. haben i%t(favi
oder ixf^QawMi und Porson's Beban^aog, m Kuripides Med. ä5£^
dflss die Form ixftalQm ülierall bei den Tragikern hersuateUen,
dagegen die Forni .^^^f^lvm gans bei ihnen au verwerfen sei, ist,
wie so tiele ähnliche, ginsiieh aof dc^r Luft gegriffen, oder nur auf
einer rein empirischea Steilenaablang hervorgegangen, die bis-
wetten etwas Walires4iA die Hand giebt, in unaaUigen Fällen aber
durchana trugt Daaa ix^gcUveiv eine ai^ sich aua der Sprache
der Attiker niebtauaiuatehlieaaendeForm seii beweist der Gebrauch
des Wertes beiXemophon und die Q^merkung bei PhoÜns p. 45.
'Bl^^vu : .jttitfit., so wiei aut|k der, wenn schoA gemässigte, jedoch
durch dio'Hnndsdiriften. gcsi€||kerte Gebrauch» den Sophokles
seibat von der Wortform macht, die sehr leicht von Abschreibern
und Kritikern, welche an die seit Homer gewöhnlichere Form Ix-
%uIq& gewöhnt waren, mit der häufiger vorkommenden Form
vsrweciucit werden kennte. Bier,. so. wie fm. einer andern
Stelle des Sophokles, über die sogleich gesprochen werden soll.
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Jafiob; Sophokles* Antigone. |^7
spricht aber ein innerer Grund la deutlich für die seltene Form,
■la das« ein besonnener Kritiker aie uageproft verwerfen sollte.
Es ist dies das Gesem der AMitteratioo, was vlt Recht von onse-
rem Herausgdier in anderen Steilen aberkannt worden Ist. Offen-
bar legt der Dichter hier entschiedenen Nachdruck auf das Wor|,
was xweimal an der Spitse des Satsgliedes erscheint und über-
haupt die Pointe in seiner gausf^n Rede bildet, vergl. Hrn. J.*s Be-
merkung SU Vs. 86. D« dies nun offenbar auf alle Weise theils
durch die Wiederholung, theils durch die Wortstellung hervorge-
hoben werden soll, warum hatte der Dichter sich die dritte Hitfff ,
dem Weite Nachdruck lu verleihen, welche in der äusseren 41-
litteratioQ besteht, entgehen lassen sollen? Wir aweifeln desih
lulh keinen Augenblick, daas unser Dicjkter gescbriebeo habe: >
Wie hier» sa gebietet auch in einer andern Stella oaserea Tragl^
kers, im Ajax Vs. 679 fgg., die nur von sehr wenigen liandschriC-
ten gebotene Fqrm ix^aQthg in die in den meisten .Hn4 besten
Handschriften beflndiiche Foiin ix/^Qa^tiog^ welche auch Suidu
anfiihrt, imauwandcln und die ganae Stelle also au leaen:
. 'i>^o^d', ixl0t€Cf$M yccQ uQtimg Srt
otix^QdgfintiPBlg to^ovd ' ix^Qovtiog^
dg 7ia\ tpikficoiv av^ig iXg ts %ov wllov
ToöaM* 'ifgovQynv otpeXslv ßoviU^ao^f nti.
Hingegen scfaAtat schon dasseibe Geseta der Allitteration die
Formlx^ft/pio bei unserem Dichter im H^locL 50.|xdo^ i^r
9^ijf^ag fUya, utfd in der üXec^rciVa.1023 ovd' ßv vo<^awoi/ 1^^
»og kx&alif99i(f iffii,^ jaaelbst in der EUctra Vs. 172 ^^d;'
€!lg*i%^al0t\g VMB^ix^^^ ri'^' ^«^«^ov.^ iw^äbr^nd in ai^^
deren Fallen es gl^icbgältig war, welche Form der Dichter w$lhlt^
In solchem Falle liatte Hr. J., wenaauch nur ausnahmsweise, tucj^
aeinem Leserkreüie elnmiil eine Frage aus der reinen Wortkriti^
▼orf&bren nad etw« ;d)#. von ihm au wählende Wortform ix^Q^
vti mit folgender Anperbung begleiten aollep: ,)Die V^^pof^
i%i^Qav'tl von d^ aupb anderwärts (bei Xenophoa) vorkommen-
den Wortform IjfiQäb^i» war hier nach den bessereo Hapds^hriJ^
ten der Ynigata j^dsr^«? vorauaiehen, weil hier die äussere
Wortform (AUittetation) den inneren Redeafichdruck fordern
aoll: l%%Q^vtliitiß ig i^iov» ix^Q^ div^ damVat nQQ6KU^ü
dUcij. Eben so im Aias Vs. 679 o 't ix^Qog Vf^v %lg toöqvif,
ix^f^avxiog,*^ Dean so wür^e alqb der jugendlipbe Leser ober:
aeagt haben, dasi ea die Wortkriülc, die viel verrufene, bihifig
mehr ml« d«r Sadie aelbst authun hat, als man wohl häufig
^aubt. Aehnlkhe AUUleratioo?n , von dem Dichter awar nii;jit
eihae&n aufgesucht, aber, doch bei höherer Gfaangsbegeiat^rung
gunatig ertest, tnden sieb an ii»tfhligen Stellen bei uns^eps Tn«^
gikor. Sagleiskuin folgMden Cborf f 8«n(« Vs. 99 fgg. . . ; / .'r
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1^ GriechUche Litterator/
WktIs deXlov^ to xaA-
XtöTOV invaxvXia ^avhv
6j^j3a tmv ngottf^av (pdog^
i(pav9fig icox^ o %QV^ia% xti.
Vt, liO fgg. Bchrelbt Hr. J. nach Bock h:
ov l^p* auBtlg^ yS, UolwÜHfig
a^crög ig yav mq vninrtc xxi.
•Vnr haben uns bereits oben ^cgen die Aufnahme ao willk&rlicber
Aend^rungen erklirt und können dieae Stelle um ao mehr als Be-
ieg lU unterer aus^etprochenen Behauptung aufttellen, da ona
die Stelle keiueawega verdorben au aein scheint, wenn man nur,
wie bereits vor uns B o t h e , daa Wort iSniginta In prägnanter Be-
deutung nimmt, und aich mit Wunder erinnert, daaa die Gleich-
heil der Anapiste kein nothwendfges Erfordernisa sei, vergl. des
Rec. Epistoia eriiica ad G. Hermann. (Lipa. 1840) p. 5 sqq.
Die Worte: olta xla^iDV äUtog tg yav Sg^ fasst übrigens der Hr.
Herausg. gans wie wir; wenn er, sie xusammenfassend , also fiber-
aetzt: heil kreischend^ tele ein Adler^ gegen das Landy vergl. d.
Rec. a. a. 0. p. 7. Dabei hStten ^\t aber gewünscht , er Mtte
nicht blos bemerkt, wie S. 49 geschieht: ^^6g wird öfter so nach-
gestellt, z. B. nalg auQ mg iplkag ti^vag TPhil. 7Q3).<S weil dies
nur todtes Wissen ist, sondern lieber das Wesen der Sprache auch
hier tiefer erfasst und gezeigt, wie das nachgesetzte &g hier das
in der Verglcichutig Zusammengehörige auch durch dfe änaaere
Redie zusammenhalte , Indem es die Vergleichspunkte enger
zusammenschiebt; eben so in, der Stelle tew dens fhiloi^tet, wo
dadurch, dass &viQ vor <S$ steht, natürlich ioch tplXag^xt9fj[imtg^
Aia vt)n der ^rilposillon nictit'zu trennen Ist, mit hinangesogea
wird ; ahnlich bei Aeschylos iSVe^e^ gegen Theben ^9^ Innog %u^
Xtvov mg xatttö^iAnchoüi^: so wi^ bei Euripides /%o«n. 1170 Pörz.
tViptig ^vkaiöcv Sg ug ipinBöäv] Denn ohne diese enge Yer*
blndung Ünnte eng nicht nach jenen Worten erst folgen.
Zu Vs. 119 bemerkt Itr. J. „IsrtmvAot^ öt6f&(t fStr ixtaMv-
jlov oder fffroilro/ftoif «öA*v. Auch- Eüripides hat iffVatfvofiOiig
üiiXag (Suppl' 401) nthtn- bttdnvka tslxn tiod intdötonov nvg-
fmfia X^vog, Das Streben nach Neuheit dea Ausdmckea hnt
auch die tragischen I)lchter zuweilen über die Unie hlnaosgeführii
da- die nvXai der. Stadt eben ihre ötofiata slnd/^ Hr. J. thut Mer
den Tragikern- Unrecht Zwiiehen 6t6ßutt$ und ytvXeu ht hmiier
noch ein ziemlicher Unteraehled; Hocbatiena bitte er aägen Iem^
Den, dass dfe nvXai der Stadt eben ihre ötofna^a bilden^ nicht
sind. Es liegt hier, wie oft anderwärts, nur daa Streben nach ge-
nauer Zeichnung dea Einzelnen zu Grunde, tfröfsa tat, wie beiai
Mensehen die Mund-, so die Thor Öffnung der Stadt. Dnd
wie Liviua in genauere Daileguag üinera porturum zagt^. wo
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Jaoob; Sophokles* Antigobe. 120
auch da« einfache /»or/ov aimgereichl haben wSrde, in gleichem
Sinne sagte nun auch der Tragiker imdnvXov dtdficr, die sieben-
tborige Oeffnuug, d. h. die durch sieben There gebildeten Stadt-
einginge.
Va. 130 bat Hr. J. mit Tollem Rechte die Lesart vnsgo-
ntslag^ weiche alle Chancen in diplomatischer Hinsicht f&r sich hat,
wenn man die Sache genauer erwagt, in den Text genommen; doch
mit Unrecht giebt er die Worte nicht nur ohne Interpnnction also:
Kai 6q>aq iöidciv
xokXa fsv(iari itQOöVLööofiivovs^
XQVöov Kavax'^s vnBQOMtslag,^
sondern bemerkt dazu aosdröcklich : „die lotsten Worte bedeuten,
nach den hier angenommenen Lesarten, in einer aüerdings harten
Wortfügung: indem er sie herankommen sieht in Toliem, machti-
gem Strome des Uebermuths wegen des Geklirres des Goldes:
Toll Trots aof das Goldgeschirr.^^ Er hllt also noch immer an
der Bockh*schen Auffassungs weise der Worte fest, welche dieser
Gelehrte wohl schon selbst aufgegeben hat. Ein Blick in des
Rec. Epialola critica cet. p. 9 sq. würde ihn wohl überzeugt
haben, dass alle drei Begriffe %qv6ov xavax^g insgonnlag paral-
lel neben einander stehen und dass sn interpungiren war xovoov^
xavax^Sy vxBQoiitslaQ oder wenigstens die Stelle so aufzufassen
war, dass efn Begriff unabhängig von dem andern stehe. Es ist
demnach nicht die Rede von einem Tollen, michtigen Strome des
Uebermuths wegen, des Geklirres des Goldes, sondern Tielmehr
Ton einem Strome Ton Gold, Geprassel und Uebermuth, indem
das erste auf den insseren Glanz des Heeres, das zweite auf die
Prahlerei mit Worten, das dritte auf das nberhobene Wesen geht.
Damit Niemand die Verbindung givfia XQvCov anffillig finden
möchte, wiewohl gar nichts AufffilÜges in ihr an sich liegt, Terglich
Rec. a. a. O. Euripides* Troad. ts. 987 t^v ^Qvymv nohv XQV-
ö(S ^iovöav ^kxiötts natankvöuv ianivaiöi.
Va. 228 fgg. lautet das Selbstgesprich, waa der Bote nnter-
wega angestellt haben will, bei Hrn. J. also :
Tdkag^ %t x^Q^^9 o^ ^olmv öofMg dUnf»;
tk^iuav^ HBVHg av; xorl tdd' $Xcattti JJToiov
äklov ff^o^ dvdQogi «coß ^^ i^t* «iIk aXfWBti
Die Mehrzahl der Handschriften bietet jedoch ml taÖ' ä0st«^
Kgiav xti. und da leichter tuI in %al al» umgekehrt ual In xü
Tcrderbt w^den konnte, war wohl diese Lesart herzustellen, je-
doch daa Frageseichen nach avdgog au lassen und also wiederzu-
geben : „ Und wenn Kreon die» von einem andern Mann erfährt ?
Wie wird dir'a da nicht echlecht erge^n ? ^
In der wegen Ihrer Interpunction Ton Jeher streitigen Stelle
Vs. 233 fg., wo Hr. J. öol sn fioAav zieht, wurden wir lieber
schreiben:
N. Jahrb. f. PMt. m. PM. od, Krlt, Bibl. Rd, LTHI. Hfl. % 9
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130 6ri«c)i]fl6he UiUratmr«
£ol H$l to fii^dev i^fQW^ f>Qa6n t' ofio^.
x6 iirj na9Biv äv äkXo «rAi^v to fiOQöifiov,
Der Sinn ist mit den Worten: tikog y% iitvtoi öbvq ivbcnöiv (io-
Xbiv abgesetiloasen , und die Worte: Zöl xü to ii^lv i^igm^
fpQdöm d' offCDg. müssen schon um desswiilen als ein telbststsndi-
gerer Redetlieil angesehen werden, weil der mit yuQ eingeführte
Causalsats sich weniger auf das Hierherkommen , als vielmehr auf
das Sprechen vor dem Herrscher bezieht. So haben auch die
alten firklirer die Steile aufgefasst: Zolxü to (itidiv i^sgäi Kai
bI fiLfiöivöoi xBQXvöv kk^m, ^ ovtm' sl xal to (At^div coi (lilXa
liyBiV ' Tcal yoQ i% tov bItcbIv xal öiy^öaL ovdlv aXlo XtlxBtai
ij 9avitqi fts xokii69qvai. *Ax6Xovftov Öl xal to l{^g öuevofi-
[la' lAsr/^ yctQ otL ovdlv akXo xoi9oiiii^ ij to ^oq^l^ov^ &6tB
ovdiv fiot xßlQOv änoßiiöBtai ix tov bIxbiv.
Vs. 327 erklärt Hr. J. die Worte: 'All' BVQBdBlti fiiv fidliöt\
nicht gans ent^rechend : ,^ch, land' er sich doch gleich}^ Uehr
entspricht das lateinische: Sed masime inveniaiur. Aehnlich im
Pküoet. 617 OloiTO yLBV itdliOd^ Bxovdov kaßciv. Eher konnte
man im Deutschen sagen: „Aber möge er immerhin gefunden
werden}^
Vs. 341 schreibt Hr. J. itokBVfov sUtt des handschriftlich
allein beglaubigtea nokBvov. Er will natiirlich von dem voraus-
gehenden tovto ganz abgesehen wissen und nach den Gedanken
av^QiOKog ergänzt haben. Wir glauben, mit Unrecht. Die Mög-
lichkeit, daM von der begonnenen Construction abgegangen werden
konnte, ermächtigt uns noch nicht zu der Annahme, dassder Dich-
ter von derselben habe abgehen müsaeo. Da nun aber sämmtlichc
Hsndsch ritten noktvov^ nicht nokBvav^ lesen und npcb daan der
mit TouTo ebgefuhrte Satz erst mit Ablauf der ersten Strophe
seine Vollendung gewinnt, so ist es offenbar eine Schlimmbessc*
rung , die den Sinn der Stelle gewaltsam serreisst und das Ver-
ständniss des Zusammengehörigen ohne Noth itört, wenn man
nokBvav schreibt. In der GegeuKtrophe hat der Dichter bei den
Worten äfKptß^tkwv feyn offenbar selioki mgi^gad^g ivijQ im
Sinne und das VerhUtnisi ist dort ein ganz anderes.
Doch wir wollen nicht die einzelnen Stellen, wo uns noch das
und jenes auszusetzen tu sein scheint, mit unseren Bemerkungen
begleiten, sondern heben nur noch einzelne Punkte hervor, um
unser oben gegebenes Versprechen zu erfiillen. In dieser Be-
ziehung erwähnen wir noch einer Stelle, wo es viitllefcht nicht un-
passend gewesen wäre, wenn sich Herr J. mit einer kurzen
Erörterung auf die Wortkritik eingelassen hätte. Sie steht Vs.
Ö04 fg., wo der Hr, Heraiisg. nach der Vulg ata liest:
tovtoig TOVTO Mäöiv avdipBiv ^
kiyoit* äv, bI fcf yktSoöav iyxkBl6oi q>6ßoS'
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Jac«b9 fiophoCkft' Antigitne. |J||
Da nun aber fait alle genauer Terglieheoaii HandadirUken, Laor. a.,
Laur. b., Laur. €., Aug., Paris., Dretd. avdavBi lesen « snni Theil
mit dem Glosseme igiöxHy was doch ebenfalls den Indicativ
schützli 80 ist es wobl lielnem Zweifel miterworfim, daas hier su
•cfareibea'sei;
tothag tovto ftSaw avdaPH *
Denn nicht Mos das handsehrifüiehe.ZengnIss, mehr noch der
Sinn selbst verlangt die Aufnahme dieser Lemrt. Zwar erklärt
Hr. J. in der Anmeriiuog: ^xomag Uyott ävi vno totitav nav^
tiov kiyoit av {kikinxal fioi) romo iv&avwv (nimlich ihnen
alien).^^ Doch wie Terworren so die ganae Constrnction sein
würde, sieht er gewiss selbst ein. Daan Itonwit, dass der Gedanice
selbst erlahmt, wenn gesagt wird: ^,¥00 allen diesen würde es
ausgesprochen werden, dass (ihnen aUeo) dies gefalle, wenn nicht
Furcht die Zunge fähmte.^^ Wie viel schöner seigt sich der Ge-
danke, wie weit suversichtHcher und der inneren Deberseagung
der Antigene entsprechender, wenn diese sagt: „Allen diesen ge-
filltdies. Man würde sprechen, wenn nidbt Furcht die Zunge
IShmte.'' Mit vollem Rechte bat ja Hr. J. selbst Va. 473 dieselbe
Sprachform hergestellt:
*AkX l6%t voH Tff önkiJQ' äyäv q>Qdv^ata
wo manftOher mit dem Infinitiv tümutv des Verhaitnim glddiev-
weise mii^er kräftig darlegen Hess. .
Wir haben bisher gans absicbtlidi die schwierigsten Stellen
vom Sophdcles' Antigone vermieden^ 14 denen im Grossen die Frage
entschieden werden miiss, ob die hisidrilehe Kritik ihr Feld «er
der reinen Willkür der CoajectnnilkriÜk einst einmal werde schul«
seil können^ oder ob fort und fort die wUlburliehileo laiftgebilde
sieh in den ätndtigen Steilen werden feataeteen rnid im unbcatrh>>
tenen Besitze, wenn schon im steten Wechsel , werden foethausen
können, eine Frage, nu ditren eadlieher LösUng Reo. in.ider eiv-
wähnten i^piilo/a crt^tsn äd fi^.lbrmaiiii. (Lipstae, K R. fichwi.-
ckert 1840. 8.) cu seinem Theile glaubt mit ge^pfoehen so haben.
Wir wollen jetst wenigstens eine Stelle hier mU berühren, die
offenbar zu den achwierigsten dieser Tragödie gehört, aber gleieh.
wohl nicht Ton der Art iat, dass man inr alle Zeiten .an ihrer Lö^^
anng versweifein müssie. .Es ist «ye Melle, welche Hr. J. Vs.^04
bis 617 also, wohl meist nach der.Röckh'sehen Ausgabe^ geschrie«-
bengiebt:
Tidv^ Zhv^ ivvaatv %lg mfÖQäv vMBQß»6l^ »awdöxoi^
tav ov^' vmvog atgei 9So9' ö Muiwzey^Qmg^
dxdßutai %9WP w
l$^V€g * dy^Qip Sk tQO^V ivpaotug
9tati%B^g ^Okvfucov iiaQiuiQPi60atf €Xyka».
%6 X £ff ctf a ntM %6 iiikkop ...
9*
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13S Oiiedusdie LHtcnMr.
voiiog S6\ ovdiv SfMmv .
Ovin£v ßiOT^ ^dfimohg ixzog avag.^
Worte, wdche, wenigstens nsch dem Schlosse der Strophe hin,
weder der handschriftlichen Ueberlieferung entspreehen, noch
überhaupt von dem Hrn. Hersnsg. selbst for unverdorben sehni-
ten werden. Wir haben die Worte, «^treu der handsehrlfUtchen
Uäberiiefernng, in der erwähnten Efisiola eritiea p. 12 sqq. «bo
wiedergeben lu müssen geglaiiht:
Tkay, Zsvj 9vva6i,v tlg dvÖQäv
vJiBQßttölqi xataöxoiy
tav ov&^'VMvog aigti Mot* 6 fcaißtoyijQmg
xatixBtg 'OXvpLXOV
{laffßaQosööen^ atyXav
to x' Enata xal to fLÜXov
»ol to nglv IsEo^xitffii*
voitog od* oddhv Ifpsci
9vatäv ßiittp udftjiolig ixtdg uxag.
und glauben auch, weit entfernt übrigens von dem Wahne, be-
haupten lu wollen, dass jede Silbe so von Sopholcles, wiedieHnod-
Schriften überliefert haben, geschrieben worden sei, datsdieSteUe
so einen guten Sinn gebe. Betrachten wir niin das Einselae, so
sehen wir, dass Hr. J. über die Worte bis lu xata^xfn mit uns über-
einstimmt, indem er sowohl den Dativ VMBifßmölq^^ wofür Andere
lüMBQßaöia lasen, als auch den Optativ xatd^xoi aufnahm, wofür
Einige mit geringer handschriftlieher Auetoritat und offenbar ge-
gen den Sinn, wie ftee. a. a. O. p. 13 sq. ausführlicher geielgt hat»
uatA&xV schreiben wollten. Er setst sodann nach xavatf^o* ein
blosses Konnns» wodurch er, wie der Sinn es verhingt, das Folgeade
ttäher hersnsiehen will. Rec. setst nach uoMdöxp^ das Frage*
•eichen, nicht aber in der Absicht, nm das Folgende von dem Vor-
hergehenden absutreonen — * denn auch Reo. nimmt eine engere
Verbindung swischen beiden Satsglieder» an — , sondern nur, oa
das lingere Anhingsei an jenes Frageglied sodann nicht unpassend
in serreisscn, setste er das Frageseichen hier ein und lisst nun
als erläutemden Zusati lU Jener Frage die Worte folgen: tdv
ovd*' dnpog atQBi — tdyXap. In diesen Worten glaubte aber Rec.
nach lA^sg nur mit einem Komma interpungiren lu dürfen, da die
darauf folgenden Worte, wenn sie auch scheinbar aus der Relativ*
constmction heraustreten, doch im Chmnde nur als ein Theil des
Relativsaties angesehen werden können, indem sie affirmativ das
gehen, was der erste Theil nur negativ aussprach. Nach alyXuv
aber d&rfte, wenn wir die vorao^gehenden Worte so fossen, wie
der Sinn der Stelle es erfordert, nicht voll interpungirt werden, (da
nun mit den folgenden Worten die Antwort auf die mit den Worten
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Jacob: Sophokles* Aatlgone. 133
Tedv^ ZtVjdvvMiv ttg cMfgmv vMiQßaölo^ xdtaöxoi; gewisser^
maasseo erat gelben wird :
T6 % iniita %a\ to (UkXov
die sodann aber Too den folgenden Worten vdfiog od' ovdJt/ xtL ab«
intrennen waren, nnd, wie icbon der GloMograph im Cod. LWineii V.
geieigt liat, wenn er in ixaQxiOH nchriebi f^yovv diafiipsi ^ öij
dtiva^ig, ihr Subject aus demi Torausgegangenen dvva0iv an ent^
lehnen haben. Faasen wir so die Worte auf, ao gewinnen wir nun
ferner f&r den letaten Theil der Strophe eine, ihr sowohl in
iuaserer grammatischer Hinsicht als auch nach ihrem Sinne noth^
wendige Selbstständigkeit. Denn wir können nun die handschrift«*
Heb allein beglaubigte nnd auch den Sinn der Stelle selbst allein
rettende Lesart beibehalten:
voiiog od' oviev Sgnsi
fhfatmv ßtotip näiinolig bitog atag.
Denn epsra»v, wie der Hr. Heraosg. schrieb, ist diplomatisch nidit
beglaubigt, wie Bec. a. a. O. p. 15 geneigt hat, und nifinoktg^ so
wie alle einseinen Wörter, werden von allen Handschriften, so wie
▼on den alten Brklirern einmilthig gesch&tst. Alle alten Brklirer
nehmen anch so, wie wir, diese leisten Worte für aich , und stim*
men in der Brkllrnng fiberein , indem sie tn die Worte folgende»
Sinn legen: Dieses Oesets, was dem Zens gilt, Ist
nicht a Hinwenden anfdie Menschen, in keinem Staa«
te^ sodass sie ohne Unheil blieben. So der Scholiaats
N^itog od' ovdhv fQMtii OiMf/g, «pf o/v, Itfn trofiog ^ jra«
0itig taig jrdilnitv, S6t$ fptvyeiv vovg a^Qionovg zo ifvfißjjOo^
pivov. "^H oCrmg' ovd%lg Itfr* voiiog, Sg dvvarai xmv ^di/ ts-
ktim%^xQyif nanmv nQoCayuv ßoi^^Hov. 7/ ommg ' 6 öh vofgog
6 nmvxmv tc5v dvdgoifcwv noivog tovto. 1%^^^ i'^V^^^ tv^ ^i^v
XiiMfig, — Und das Oanie insammenfassend: ^O Xoyog' öv p^iv^
& Ztv, iyj^Qog xe ua\ dwdöxfig üg Snavxu vpv %q6vov eV i}
dl xmv äv^Qcinov nokixtla ovdinox$ X€9Q\g xanrnv iöxlv. Und
sehr richtig auch Triciinius: To vofLog 8d' ovdlv egnsi ovroi
vöii. "OÖB 6 voitog^ ov inl xijg igx^g tov Jidg Iqpafisv, ovdhv
xal odöa^dSg fpic€t nal q)iQSxai x&iixoXtg nal nayxoöiiiog
xfS ßtq^ xdiv 9vip[(Sv &x9q xal WQig Sxfjg' xövxidxiv^ o srs^l
xiov 9iwv ttpaftiVf o^x Söxi mel av^Qonmv tlnüv. ik£ ot ^Iv
dna9slg nal Sq>9aQxoi , ot dl av^gonoi ^hn^xol nal na9vxtnol.
Wir bemerken nur noch, dass Hr. J. gewiss ohne Grund an der Be-
seichnnng der Gegenwart, als xQovog ivsötag^ durch x6 Inevxa
geswelfelt hat; der sonstige Sprachgebrauch der Griechen, den
schon die von den Haraosgebern beigebrachte Stelle ans Buripiden
fphig, Tour, 126S rd xi nQäxa xd x l«ci^*, S % IfisAAa %v%9lv.
hinlönglich erweiset, bitte ihn von diesem Argwohne loröckhalteo
sollen. Zur VergegenwSrtigung des Sinnes und Zusammenhanges
der gansen Stelle geben wir non noch die Uebenetsnng der
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134 Griechijehe Utteratvr.
ganseh Stelle, wie wir sie in der BpUtola erüiea a. a. O. Ter«
Bucht: Ttiam^ Juppiter^ potentiam qui» HtmUnum insoieniiä sud
eoerceai ? quam neque aomntts eapii unquam^ qui omnia ad «e-
nium duciiy neque deorum menaes non fatiguti^ quaque non
senescente aevo res tenet Olgmpi mieantem sjUendorem s adprav-
sena (tnstam), ad futurum y ad praeierüum tmnpun vaMü (po^
ientia lud). Baae les non valet in kofnimtm vita per cunetas
eimiaiea sine ealatniiaie.
Be wurde uns lu weit fuhreo., wollten wir den Herrn Verf.
noch weiter bei der, wir wiederholen es, in ao vielen Steilen trelF-
lich gelungenen , Erklirung des SopliolLleischen Stftclies begieICen
und hier und da unsere abweichenden Ansiclptea gekend maefaen.
Wir haben uns ohnediess von der Liebe xum G^eiistande selbst
weiter mit fortreissen lassen, als wir uns anfIngllch.Torgenonrau'tt,
und aus dem Grunde wollen wir, vor der Hand wenigstens, auch
unserem Vorsatse, in Bezug auf einige von dem Brn. Heransgeber
als itnich't beseichnete Stellen der Antigene unsere cntgegeoge«
setsten Ansichten geltend lu machen, untren werden, da ^r 6e-
genvtand aelbst und die Wichligkeit der Sache eine tiefere Be«
grondnng erfordert, und ein näheres Eingehen auf diese Streitfragen
uns wahrscheinlich dieGrensen einer Rccension fiberschreiten iasscti
wurde. Wir werden aber gewiss den Gegenstand bei imchater Ge-
legenheit wieder aufnehmen und unsere Ansichten ansföhrlichcr
itt begründen suchen. Sdiliesslich bemerken wir noch, daaa der
Herr Verf. allerdings, so wie wir oben andeuteten, die Person de«
Wichters in einer Anmerkung sn V. 221 charakterlslrt hat, dasa
wir also das, was wir bei der allgemeinen PersonenclmrakteriaUk
rermisst, dort erginat finden und in solcher Besiehiing wenigstens
unseren Tadel lurucknehmen mUssen. Die Süssere Ansstattmg
des Buches ist sehr gut, der Druck bis auf nicht aeltene Aeeent-
fehler siemlich correct, und also nach In dieser Hinsicht die
Ausgabe sehr empfehlenswerlh.
A. Khtm.
Xenephone jinabaeia, BrUBrt von Dr. F. K. Herüeht. Letpng,
Weidinann*sciie Biichhandlang. 1849.
„Es kann sehr gewagt scheinen, mit einer neuen Schnlsusgabe
der Anabasis neiben der anerkannt vortreffllohen Arbeit Krug^rs
berrprsiitreten, und ich habe mir das Bedenkliche dieses Unter-
nehmens nicht verhehlt.^* Mit diesen Worten beginnt das Vorwort
des Herausgebers, und er glaubt seinUnternebmen erstens dadurch
gerechtfertigt, dass in einer Sammlung von Ausgaben der alten
Classiker für den Gebrauch der Seliuler sdion der VollstKndigheil
wegen Xenophona Anabaais nidit fehlen dürfe, ferner dadurch,
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Hertlein: Xenopboos AiialMieis. 185
dass dieser Sammhing ein in melirracher Besieliunf^ anderer Plan
zu Grunde liege ala der Arbeit von Krüger, und endlich dadurch,
daaa die Krnger sehe Auagabe nur auf «olchen AmUlien gebraucht
werden könne, an welchen die griechische Granmaük dieaea Ge-
lehrten eingerührt nd. Die beiden letzten Griinde erkennt Ref.
ToUkommen an. Bei aller Vortrqffliclikeit der Kräger'schen Aua-
gäbe, diealch eben ao durch den reichen und gediegenen Inhalt
der Anraerknngen vor allen anderen Bearbeitungen der Aimbaaie
nuaseiehnet, wie aie durch die sweckmäesige Methode In der Br^
klinang tonangebend geworden ist« wird doch der Nutzen Ihres
G«brattdia f&r Viele dadurch bedeutend geachniäiert, dasa die
amaehliche Erklärung »um grössten Thcile In blosser Verweisung
auf die Kruger'sche Grammatik besteht, deren Einrühning in die
Schule, namentlich in die mittleren Clsssen , durch ihre bekannte
Einrichtung und den oft nicht leicht verstandlichen Ausdruck sehr
erschwert int Dann aber beruht auch seine Arbeit auf einer we-
sentlich anderen Voraussetzung und sie verfolgt theilweiae ein an-
deres Ziel, als es bei der „Sammlung,'^ von der H/s Ausgabe einen
Theil bildet, der Fall ist. Worin diese Voraussetzung besteht und
weldiea dieaesZiel ist, wird sich weiter unten ergeben. Hier möge
im Voraus nur die Bemerkung Platz finden, dasa Ref. die Ausgabe
Yon H. für nicht weniger berechtigt und in ihrer Art fiir nicht we-
niger mustergültig halt ala die von Krüger. Den Nachweis dafür
jrlanbt er am bcaten zu liefern, wenn er die Beurlheilung der er-
steren aoa einem Vergleich mit der letzteren, deren Wcrth bereite
foatstebi, hervorgehen iässt. ^ , us.
Zuerst hat vorliegende Ausgabe vor der von Kr. eine recht
zweckmüssjge Einleitung voraus, die die Lebcnaverhaltnissc Xcno-
nhon« beapricht, dann nach einer bundigen Schilderung seines Cha-
raktrra aelne Schriften aufzählt und mit einigen auch ins Ein-
selne gehenden Zögen des Schriftstellers Sprache und Darstellung
schildert. Darauf werden die Hellenica und die Anabasis nach
Inhalt und Werlh einer kurzen Beurtheilung unterworfen und zu-
letzt «eschieht einiger Quellen Erwähnung, die bei Abfassung der
Anab^is benutzt sein können. Alles dies wird auf zwölf Selten
eeceben, naturlidi mit vorzugsweiser Benutzung der beiden Km-
ier^aehen Schriften de Xenophontis nta und de authentia et inte-
gritate Anabaseos Xenophontcae, doch in einer der Fassungskraft
des Schulen durchaus angemessenen Form und mit richtiger Be.
achrankung bei der Breite des Stoffes. Nach beendigter Leotüre
wird diese Einleitung sehr geeignet sein, den Verfasser der Ana-
baais nach Beben Erlebnissen, seinem sitllichen Werth und semer
Bitdmig dem Leser in einem lebendigen Gesammtbilde noch ein-
mal ver die Se^le zu fiihren. , nn . -._ U ^J.^
Gehen wir zur Beschaffenheit des Tentes über, so bemerkt
darüber H , er aei im Ganzen derselbe wie in der Stereotypausgabe
von L Dindorf *, doch habe er sich hier und da Verlnderuugen er-
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iSO Grieduflohe Mttclratar.
lanbt, wie er sie f&r eine Schiiiausgabe, bei wcldier es liftoptoidi«
lieh auf einen lesbaren Text anlcomme, zwecLmissig erachtele;
hoffentlich werde man ihm aber nicht vorwerfen, er sei darin sinb
Nachtheile der handschriftlichen Beglanbi^ung^ xu weit ^egmagieo.
Der Herausgeber ist voni Dindorfschen Texte weit öfter abgewi*
eben , als es seine Aeusserung darüber vermuthen lasst. Br hat
dies aber mit solcher Umsicht gethan und mit so richtiger Wür-
digung des Torhaudenen Icritischcn Apparats, daaa in der Biidong
des Textes — wie es bei der gründlichen Kenntniss desXeoopbon-
teischen Sprachgebranchs und der besonnenen Kritik, wie er «lein
seinen Observationes criticae in Xenophontis Historiam Graeeam
and anderswo documentirt hat, von ihm nicht anders zu erwarten
atsnd — durch ihn sogar ein nicht anerheblicher Fortsehriti ge-
schehen ist. Die Wichtigkeit der Sache veranlasst uns daher um
so mehr au näherer Besprechung des Textes , als die Behandlung
desselben auch für den Werth einer Schulausgabe von grosser Be-
deutung ist.
Die Ansichten der Kritiker über den Werth der Codices, wel-
che die Anabasis enthalten, stimmen im Gsnzen darin überein, dass
sie den Vatic. 987 (H.) und den Paris. 1641 (F.) am liöchsten
stellen, mit dem sie die Parias. 2535 (D.) und 1640 (B.) lu einer
Familie rechnen ; ebenso darin , dass sie den Guelferb., die Pariss.
1950 (B.) und 1635 (C.) und die Vaticc. 1335 (A), 143 (K.), 96
(L.) und 990 (J.) eine zweite Familie bilden lassen, die von weil
geringerem Vr erthe ist als die erstere. Nur über den Etonensis,
die Varianten des Brodaeus, Stephanua und Villoison und die we«
uigen Lesarten, die Gail aus einem cod. Y. giebt, lautet das Ur-
lheil verschieden. Wahrend Dindorf (in der grosseren Ausgaiie)
den Eton. zwischen beiden Familien in die Mitte stellt und diesem
Platz entsprechend auch seinen Werth bestimmt <, setzen ihn Bor*
nemann und Krüger den besten Handschriften gleich, ja Letzterer
aogar an ihre Spitze. Brod., Steph., Vill. und cod. Y. zihltKr.
zur ersten Familie, Dind. zur zweiten. Hiernach hat sich nun bei
den verschiedenen Herausgebern der Text auch verschieden ge«
Btaltet, und zwar in der Weise, dass Dind. fast durchgehend die
Autorität von H. nnd F. über die aller übrigen Handschriften stellt,
Kr. aber daneben den letzteren, besonders denen, die er zur ersten
Familie rechnet, bedeutende Geltung einräumt, worin ihm Born,
und Poppo, obwohl sie in den meisten Fallen mit Dind. ubwein^
stimmen, vielfach vorangegangen, resp. gefolgt sind. Es handelt
sich hier, um eben so wohl Kr. als Dind. gerecht zu werden, um
zwei Frsgen: erstens, ob die codd. H. F. (mit denen D. B. fsst
durchaus übereinstimmen und von denen übrigens der letztere
sehr uuvollstaudig verglichen ist) wirklich von solcher Gute sind,
däss ihre Lesart — ' ceteris paribus — der aller übrigen Hand-
sdiriften vorzuziehen ist; zweitens, ob sich nicht auch in deii«Midd.
H. F. Lesarten finden , die man für willkürliche Aenderungeit der
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Herüdn; Xenophoas Aaabaii«. 137
Abschreiber fanlten muM. — Ref/wcitBöfcht^ ob diese Prtgenv
die io den enwihnlen Ausgsben wenigstens unerörtert geliilebeo'
sind^ Irgendwo schon genngeod beantwortet wurden; er, i^r seineir
Tiieil, glaubt sie beide bejahen au müssen. Was den ersten Punct
anlangt, so finden dcb in sieben Capiteki unter sechsig Stellen* an
denen der Text bei Dind., Kr. und Hertlein dUTerirt, 59, wo F.
H. für atch allein, oder nur mit cod. Eton., 45, an denen sie mit
noch andern oodd. daa geben, whs sich aus kritisi^hen Erfinden
mehr empfiehlt, oder was wenigatena nicht schlechter ist als die
Lesart der tkbrigen Handschriften: ein Verhältnisse das gewiss-
sehr au Gunsten der beiden codd. spricht. Daa Nähere darüber
wird aich Im Folgenden ergeben. Die andere Frage erledigt sich
aehon bei einer Prüfung weniger Capitel :
III. 3, 15 iat die Vulgata: orov di avtovg dtcSxofisv, nolu
pAp {^% ol6v TB xmglov a»6 %op ötQatBViiatos dioiucf/, oUyov
di' iv^a ov6* ü taxvg äiq miog xiiov av didxov xatttXdßoi h$
xd^ov fvnatogj eine Stelle, in der man an oUyov AiAnstoss neh-
men ksnn, wenn man dleae pleonastlsche Redewelse nicht ketmt^
oder sie hier för ungehörig hält, und wo man fvda , daa den Sinn :
iv iUym hat, nicht recht Terstindlich finden kann. Beides ist
aber entschieden nicht gegen den Sprachgebrauch, und namenliicb
ist jener Pleonasmus ab auch den Prosaikern nicht fremd von Kr.
nachgewieaen. Die Leaart' imxmvj iv Sllym de ovd\ die sich
ausser in D. Eton. Steph. marg. auch in H. F. findet, ist daher um
80 gewiaaer ala eine spatere Aenderung anausehen, die durch ein
sur Eiltlfirung von iv9a an den Rand geachriebenes iv 6Xlym ent-
atanden ist, da man schwer begreift, wie aua Iv iUytp — ollyov
entateben, und noch schwerer, wie ein nicht arsprfingliches h^a
in den Text kommen konnte. Born, sucht dies dadurch wahr-
acheinllch au machen , dsss er ein nach der vorhergehenfden Silbe
aehr möglichea Ausfallen der Prap. Iv annimmt , worauf dann oÜ-
yov nöthig geworden und nach dieser Aenderung das Einschieben
¥on ivda veranlasst worden sei. Diese Erkiirung scheint aber
gani unsulSngllch, da ea doch weit naher lag, das etwa ausgefallene
iv vor dXlyw wiederherzustellen (sumal da es wegen der vorher-
gehenden Silbe augenblicklich ala ausgefallen erkannt werden
muaate), ahi eine ao umständliche Aenderung vorsnnehmen.
IV. 4, 1. Die Wortstellung: *Ens\dl diißiiöav, d(iq>l (liöov
^(iigag öwra^äfLivoi iycogtvi^rjiSav diu tijg '^gfievtecg neölov ist
in H. F. dahin geändert, dass öwra^aiiBVOi vor d(iq)l steht, offen-
bar, weil man die Zeitbeatimmung neben dem verb. finit. haben
wollte, au dem sie gehört. Durch die gewähltere Wortstellung
der Vulg. wird &üvta^. ala dem Wesen nach mit inoQBvf^tiöav
eng soaammengehörend bexeichnet.
IV. 4, 11. xa\ tä vuotvyia öwtniörjöBv i} xiciv. Das Wort
ifvvBxidfiöi bezeichnet die Sache ganz richtig; doch wird der
Aoadruek noch gegenatäadlicher und* bildlicher durch 0wBn69i0ei
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138 GriechiMhe LUieraiui*«
das cod. H. bieiel and durch Corr. cod. J. Dtnmi iit et iiodeBk-
bar^ daaa tfüVfnodidC) wenn es dtsünprön^liche war, durch 6v$h
aMBifi66 ▼ccdräjigl werd«n konnte. Dasa aber ein Zofalt daa Lets*
lere enlsiehen lieas , ist ebenao unwahracbeinlich ala die Abaichi-
licbkeit der Verbeaaeruog in eratarem e?ideot iat.
IV^'4, 2ä. ijtfi ÖS inv^ovto tavxa — , äontl mtivtHS ibui-
iffti — fftj^cig inl^Böig yipoito ToigMazakBiitfi^ßipoig, Daa Pri-*
aens dojis^ iat gerechtfertigt durch I. 1^ 3 nnd die dort Ton Kr.
angeführten Stellen. Boch lag es nahe, diafiir idd»£ft xuachreiben,
und dies findet sich In H. F. D.
V. 1, 8. Hier lassen H. F. in den Worten nai ßor^ijöal %i-
6iv UV xai4f6g y -^ iv weg und haben icav für xal und bringen ao
die Conjunctiou av an die Stelle, wo man aie anoächst erwartet.
Wäre x«v wirklich Ton Xen. geschrieben, so wurde man, nachdem
es in jcal verwandelt war, die Conj. av willkürlich gewiss nicht lün«-
ter uöiv gesetzt haben.
V. I9 9 hst F. ^vTOv av dvvatvto ^piäg difgav ol nokißtot
statt der yäi^. Wortstellung ittov dvvuivt av 17. d. ol sc. Wenn
die Stellung von äv hinter ^vtov die echte ist, so liegreift man
uiclit, wie die Part, in den anderen codd. hinter övvaivto kommen
konnte. Am einfachsten ist die Annahme, der Schreiber von cod.
F. oder ein froherer Abschreiber fand äv nicht Tor, wie es* auch
wirklich In H. fehlt, und setste ea so, wie es die gewöhnliche Wort-
stellung mit sich bringt.
Vli. f), 2 geben II. F. btUsvi statt ixiX^vöB^ weil im Folgen-
den dss Imperf. vorkommt und der Stelle angemessener au aehi
scheint.
VII. 5, 5 lassen H. F. Y. in den Worten sl ßij y akkofg iiv-
v(D die Part, yk weg, die schwerlich in den Text eingoschwarat
worden ist.
VII. 5, 11. *Evtsv9ev 6 Zkv&ijg ikoiÖOQBt t6v'H(fmtl»iiiiVj
oTft od naQUitaXü »al S^votpAvti, In H. F. findet sich jcaQ%-'
xdlsL.
Diese aus nur vier Capiteln entlehnten Beispiele werden nur
Geniige darthun, das« auch die besten codd. der Anabasia von
Sporen einer willkürlich bessernden Ilaud keineswegs frei sind.
Sieht dies nun einerseits fest, so wie es doch andererseits noch
wieder ausgemacht ist, dass die codd. H. F. weit vorzüglicher sind
aliü alle übrigen, so ergeben sich als nothwendigeGnindaatae für die
Behandlung des Textes folgende: Die codd. H. F. — - so lange sich
nicht etwa erweisen lässt. dass sie die übrigen Handschriften an
Alter erheblich übertreifen — haben auf absolute Bevorsugong
nur da Anspruch, wo sich die beiderseltigeo Lesarten in gleichem
Maasxe empfehlen; in allen übrigen Fallen bat man sich für die
Lesart an entscheiden, die am meisten das Gepräge der Ursprung-
lichkeit trigt, mag sie sich in «. F. oder in A. B. iSton. Guelf. J.
K. L. Y. findca Ist dies die Riehtscbour, nach der man bei Con-
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Hertloiii : XenopboBs Anabasis« 1S9
Btititining des Textes xa verfiftbrea fiat , dann kann man In fielen
Fiitlen Diod. nicht beitlimmea, wo er den codd. H. F. den Vwwag
giebt^ obwohl die Leeart der anderen Handachriften-Familie aich
als die ursprünglichere darstellt; Kr. aber niuss man den Vorwurf
machen, daas er noch öfter den entgegenf eselsteo Fehler began-
gen hat, dass er nimlieh die Lesart der besten codd. verachmShte,
wo diese sich ebenso ^lehr, oder noch mehr als die der fibrigen
inss. empfiehlt.
Kommen wir nun, nachdem wi> Hber die SchStxung der Hand-*
Schriften das N5thige Torausgesehickt haben, .zu der Frage, wie
sich in dieser Beziehung H. bei Behandlung des Textes verhalten
hat, so sieht man zunSchst nicht recht ein', warum er sagt, er habe
den Text von Dind.'s 8tereotjpau8gabe zu Gründe gelegt. Denn
wenn dies aoch von Hause aus geschehen ist , so hat er doch so
Tiel aus der kritischen Ausgabe dieses Gelehrten aufgenommen,
dass sein Text vielmehr mft letzterer übereinstimmt als mit erste-
rer. Auch hat er daran ganz recht gethan , da jene eine im Gan-
zen mft richtiger Consequenz durchgeführte Kritik voraus hat,
ohne dass sich diese etwa durch eine besonders bemerkbare Be-
rücksichtigung des Schnlbedurfnisses dem Zwecke des Ilerauzge-
hers vor jener empfahl. Die Grundsatze, die wir als solche be-
zeichneten, die bei einer Revision des Textes die maassgebenden
sein mössten, fiiiden wir bei Ihm in noch richtigerem Maasse ange-
wendet als bei seinen Vorgangern. Namentlich unterscheidet sich
sein Text in dieser Bczlehang am meisten von dem Kr.^s, der sich
bei Abfassung der Schulausgabe nur sehr selten bewogen gefunden
hat, von dem abzugehen, was er in seiner grösseren Ausgabe fest-
gestellt hatte. Zum Belege des Gesagten möge hier eine Reihe
von Stellen folgen, au denen wir H., Kr. gegenüber, Recht
geben:
I. 1, 1. H. schreibt Ißovlsto — nagslvat mit den codd. —
Kr. l^oi;A£ro ot — nngBivaL nur mit Aristides '(der aber an einer
andern Stelle iiuch Ißovksto avta anfuhrt) und Born.
L I, 5. H. schreibt oöttg 5" aq>iKVBito mit 11, F. D. E. Poppo,
Born. Dind. L 11. (so bezeichnen wir Dind.^s Stereotyp- and seine
grössere Ausgabe) — Kr. mit Kton. A. B, J. K. äq>utvotzQ. Wel-
ches das Ursprünglichere sein mag, lässt sich nicht bestimmen ^
daher müssen die guten codd. entscheiden. Daa Gleiche gilt von
allen anderen Fällen der Art.
I. 1, n. H. dq)B6t'^%%0av mit H* F. E. D. Y. Vill. Steph.
P^po, Born, Diod. I. II. — Kr. dniöti^öap mit den iibrigen codd«
I. 1, 8. H. ol mit Dind. 1. H., waa der Gegenaatz so Tiööu^
q>iQvriv verlangt — Kr. mit Poppo, Born. oL Gr. Gr. §. 51. 2.
Anm. 4 sagt er, nieht ol, aondern do^i/at sei zn betonen; aus
dem einfachen ZuaamnBenhange ergicht sich das Gegeathell.
I. 1, 9. H. KÜaQxog AaM&miyLOViog tpvyäg i^v asit H. F. E.
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140 Griechigche LitUraiaif.
Poj^pö, Boro. Diod. I. \l — Kr. ««tit mit ViU AM. imd AristM.
^y, das in den übrigen codd. ganz fehlt, hinter KXiaQ%og.
Ebend. H. vnfQ 'EU^Hsrovrov oUov6i mit den codd. and
edd. — Kr. vm$q ^Ekkij<t»6vtov.
U. 1, 4. H. nSv yoQ ßaxjj vumiftmv 9uu %d agxnv iöxltaii
H. Etou. J. K. Dind. i. U. (F. A. B. Goelf. Born, ftoj^i/v yiscoVror,
WM eben dahin fuhrt) — Kr. mit Y. ViU. Poppe (der x^9 ein-
klammert) x^v ßdiriv viK. Der Artiltel hat gar niclita fUr Mh ;
denn er ist diplomatiacb nicht* hinreidieod beglaubigt und ent-
spricht auch nicht dem Zusammenhange , der einen aiigemeincn
Gedanken verlangt. Dasa ^a%tfv ohne Artikel nicht statthaben
könne ^ ist von Kr, iwar wohl nicht mit Recht behauptet , da man
zwar nicht \Mi%r^ fia^to&ai oder Wxiyv viituv^ wohl aber fiox^v
Vi>%Sv ohne nähere Bestiouming des Accus, sagen kann, w^ die-
ser Accua. schon an aich die in vw&v liegende Thatigkeit indi-
▼iduallsirt; da uns aber mir Beatitignng, dass diese ratio im
Sprachgebrauch sur Anwendung gekommen ist, kein nweites
Beispiel su Gebote steht und die guten und schlechteren Hand-
schriften in gleicher Hälfte swischen ^axQ und ikixKiv gethdit
sind, 80 scheint es am meisten gerechtfertigt, sich för ykixQ m>
erklären.
II. 1, 10. H. schreibt dovfiaCsi »oxsQa wg xgatäv ßaOtlivg
alxH xä oxla ^ mg dw q>i,klav däga mit H. D. Guelf. J. K. L.
Junt. Poppe, Born. Dind. I. II. — Kr. hat ual vor dmga^ das achon
Zeune entfernte, aus den übrigen codd. wieder aufgenommen, ob-
wohl der Ausdruck alxu xä oicXa — dta tpMav xal (dia) ddpcr,
wie Kr. die Worte versteht , unerträglich ist. Uebrigens scheint
es ausser Zweifel, dass daga nur ein Gtoasem xa §ig did q>^
Xlav ist.
II. 1 , 12. H. mit H. F. D. Eton. Y. ViU. Poppe , Dind. L U.
0B6non%og — Kr. S^voq)äv. Jenes ist gewiss das Richtige, da
die Stelle III. 1,4, wo Xen. als ein bis dahin Unbekannter loerst
handelnd und redend eingeführt wird, ein so bedeutendes Hervor-
treten und eine Erwähnung desselben an dieser Stelle als unmog.
lieh erscheinen lässt, und da es uberdiess noch Niemand erklärlich
gemacht hat, wie §.14 eine Berufang auf den Bericht Anderer
enthalten kann, wenn Xen. bei der Verhandlung mit Phalinus xu-
gegen und selbst Redner wsr.
IL 1, 14. H. bI xt aXlo xt »Uoi mit F. (H. »Ubi) D. Eton.
Vill. und den edd. — Kr. ßovlBxat mit den iibrigen codd.
III. 3, 2. H. U^axt oiv «gog fis xl iv vm ixBXB mg fplkov
mit F. H. D. Eton. Dind. I. II. — Kr. lässt mit der vulg. Iqoq Un-
ter ovv und ngog hinterste stehen.
IV. 4, 13. H. jKoAu yag Ivxau^a BvglöxBxo %gl6yiu^ ^
ix/gmvxo m^i ikalov^ 6vBiov xal öiföcif^ipov mit F. 11: D. Eton.
Poppo, Born. Düid. I. IL — Kr. etJpiOjcov to xglöiia. Dureh den
beigefügten Relativsata wird der Art. x6 unhaltbar. Denn das
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Hertlein: Xenopliöiu AiUdiUis. 141
igtäfLOf da» hier ausdrücklich als Ton dem gew6lüiUeh gebranchten
iAatowersehieden bezeiefanetwird, üsst sich alcbt als ein be-
kaonles voraussetieo.
V. 1, 4. H. vfif lg dl shttQ nlsiv /lotiistfds, nsQiftivns iöt*
3v iyd U^n mit F. H. Bton. Poppo, Born. Oind. I. II. — . Kr.
inslMBQ mit den übrigen codd. und edd. Dss Vorhergehende
macht es wahr^heinlicher, dass ein Abschreiber ixiltttg in dxBQ,
als dass er dieses in ienes veränderte«
V. 1, 14. H. odonoiHv mit F. H. Eton. Poppe, Born. Dind.
I. II. -^ Kr. »oiBi¥ tag oöovg mit den anderen eödd.
V. 1, 15. H. ißsk^öag tov ^vXUyBtv nlotu mit F. H.
Poppo, Born. Dind. I. II. — Kr. (vlAnr^tiv, das wohl nur eine
Erklirung von fgolÜiif%iV ist, die mit Besngnahme auf %uxayonp
In §. 11 gebildet wnrde. Wenigstens ist der Fall iweifeHiaft^ da-
her an H. F. festsohalten.
VI. 2, 5. H. ukkog Sk dxn (ifj SXatto^ ij uff^ovg (iiimlich
%vt^ufivinovg) mit H. F. D. Bton. (der Leiste lasst freilich die
ganse Stelle weg) und Dind. I. II. — Kr. bebSIt vor fi^ die WoHe
Iiriv6g lii^dv bei, die bei Poppe und Born, eingeklammert sind.
Die Worte sind, wie schon ihre Stellung andeutet, ohne Zweifel
eine Interpolation, die ihren Ursprung den Worten des Timasion
V. 6, Sä ▼erdankt.
VI. 2, 8: H. ßovlivöi&»ai ^aöav mit Poppe, Böm. Dind.
I. n. — Kr. ßavXiViö&tci mU F. H. Hto gesade, wo sieh d^r
Inf. praes. wohl nicht rechtfertigen ISsst, halt sich Letsterer.an P,
H., deren gute. Lesarten er sonst so oft ▼erschmaht. Alle übrigen
codd. haben ßovXevöa^a^^ was offenbar ans ßovlivö$Mai toi^
rumplrt ist^
VI. 2, 10. H. sehreibt mit F. Poppo^ Born. Dhid. 1. IL
wtiQ ijiiiöv Tov oXov ötgatiVfitttog -— Kr. mit den übrigen codd«
auaser H., der das Wort gsns weglaset, aXXov. Wenn ftwog twv
SXXmv gesagt wird, worauf sich Kr. beruft, so erkUrt sich dies
doch lelcbter aus der Natur Ton iiovos. Uebrigens hält Ref. auch
oAcv mit Born, für interpölirt.
VII. 5, 9. II. lisst tdis weg vor bIm mit H. F. Dind. I. II. ;
ebenso IL 1, 16 otkot hinter xdvtig und II. 1, 18 nSds hinter dna.
— Kr. behält diese Worte mit den übrigen codd. bei.
Fast eben so viel Fälle sind uns Torgekommen^ wo der Her-
ausgeber nicht bloa von Kr., sondern auch von Dind.'s Stereofyp-
ausgab09 mitnntor von dessen beiden Ausgaben mit Recht abgewl«
chen ist:
I. 1, 6. H. mit fast allen codd. mit Poppe, Born. Dind. U.
äxttQaöHBVotinw «— Kr. mit Eton. Goelf. u. Dind. I. cofaga--
öKBvaöt&tavov. Es finden sieh bei Xen. beide Formen; Eton. u.
Goelf. können also nicht den Ausschlag geben.
U. 1, 4. H. tavta tt»ov0aptBg ot dr^at^ol wl ot SAAot
"EXXfivBg mnf9apifi$vot ßagingivBQdv mit F. H. D. Eton. Y.
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142 ChriechiMfa« Littorstar.
Skeph. Vili. Dted. II. — Kr. lasst wfe Boril. xw»avo>cmM wc^
mit deo übrigen codd. Diu Partie, kano interpolirt aeio; em ial
aber auch möglich, dasa ea in den mioder guten codd. ab uberflua-
aig weggelaaaeii wurde.
II. 1, 6. H. Ol IUP ^%ovto^ 6 dl KXeapxog EßWB. — Mli
Eton. hat nur Dind; I. ißuvB.
IL 1, 13. H. Alt F. H. Dind. U. oCa« --m0ifsvia»M Sv. —
Kr. mit Poppo, Born. Dind. I. n. den übrigen codd. olii äv — ar£-
pi)^ei/e0dai. Die gewShnOchere Sleiiung hat die Part» äv wahr-
acheinlich erat in Folge einer hinter der Sflbe odat leicht mogli-
cben* Auftlaaaung derselben eingenommen.
III. 3, 12. H. mit F. H. D. filon. Poppe, Dind. IL dvu^ot.
fiv öl ov dwapipovg.-^Kx. mit den iibrigeu codd. Born. Dind. L
dl ovtiv.
iV. 4, 3. 11. xalog (uv^ iiiyag d* ov mit den codd. hl edd.
bis auf Hutcbioaon^ der anf Mureta Vorachlag aus Demetr. Phaler.
fiiyag fulv ov^uctlog U attfnabm, waa dann in die folg. edd«, aua-
aer Poppe und Born., nbergegangen Ist.
IV. 4, 17. H. hat in den Worten Igmtcißevog il t6 xoia-
9iog nXff den Art. t6 fest «ebalten, während ihn Poppe u. Kr. ein-
klammem, Born, Dind. L JL mit Soidaa, H. iCton. weglasaen. Daaa
To gegen den Sprachgebrauch sei, lisst sich ebenao wenig behaup-
ten, als in solchen Mngen auf das Zengnisa dea Suidaa sowie an-
derswö auf daadea Aristidea oder Demetr. Phaler. (L 1, 1. L 1,9.
IV. 4, 3) etwas xii geben ist. Uebrigens begreift man viel leieh-
ter, wie ro aus tfem Texte, ala wie ea, wenn ea urapfangUeh nicht
darin war, hinehikommen konnte.
IV. 4, 14. H. diaöxijvtitlov dvai elg tag nAfiag^ Ug ^iyug
mit Guelf. (a rec. mann), Suid. Dind. iL — Kr. tlvui, uatd tag
xeiftag slg et. mit Hutchins. Poppe» Born. Dind. 1. nnch dea
ihnlichen Stellen §. 8 n. Cap. 5^ 23. Dieae Stellen können hier
nichts entscheiden , wihrend ulg tag nmfiLag wenigatena £iwan für
aich hat. Da aber alle cofdd. (auaaer der apit. Hand in Guelf.)
eine PrSposition vor ncii^ag gar nicht haben, ao ist wohl mH Sieber«
heit auaunehmeo, daaa tag x&fMtg nichta weiter ala ein Oloaaem
in tag ctiyag ist , welchen nach den angeführten Stellea jgebUdei
wurde.
IV. 4, 2L H. nal %%%ot $Xa»tfatp üg äficotf» mit F. H. Eton.
A. B. J. K. Popp«, Born. Dind. II, — Kr. m^ sEjtodt; ak ob üg
nicht ebenao diploaaaiiach ak apasehlich (a. lU. 4i 5) eieher
fitiode.
V. 1, 0. H. 0^0 roQ äyoga l&tw Uavij ovta Btov coyi^
06ßi»a tinoQla mit H. F. D. Eton. Steph. Toppo, bind. U. —
Kr. iga^6t% fir sämogla, dn effenberea Gloaaem.
V. 1, 17. H. ihdfißavöv mH F. H. D. Eton. Poppe, Dind. U.
— Kr. mit Born. Dind. I. ivetvyiavov.
VL 2, 16. n lisat bi den Worten «1191 tnvafduwta U-
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HerlW»9 XenopboDa ÄmahakU. 14S
• »
niitg d«D Arftüwl vor den Zikiwoirt «ef mit F. H. EUn. IMnd. U.
Kr. bebau ihn niil Poppo u. Born. Der bei so uii|^filirer Angabe
vor dem Ztbiwort 8o gewt»faniicbe Arlikel kann eben «o gut inler-
pollrt ab au8|;efalieu sein«
VH. 5, 13. H. BXiyav^ mqIv 6Ql6ä6»ai^ UQXaiovtag xol-
lovg v% älkrilav änv%vri6%uv mit F. II. D. B. Poppo, Dind. II.
-** Kr. hktyi^vxo — aguaiovthq jCoAilol mit Born. Dliid. 1. Doch
mag Born. Recht haben, der ikiytxo affniipvxtt^ noXkmg ver-
miithety wte auch Stepfa. marg. Ikiyovxo — aQua^ovra^ ^toKkovg
bietet and In Bton. sich hinter 6ffLoa6^a% -^ vd" findet, doi w»IH
zu ikhyov gehören sollte. ' .
Doch hat II. auch oft den Text der Dindorfochen Stereotyp-
ausgäbe geändert, indem er mit Kr. ubereJastiicmt:
II. 1, 6. H. ol iiiv ißxovto^ KXiaQxoQ H xegtifUtri ml* den
codd. u. edd. *~ Dind. I. nor mit Eton. M$Qiifi$tvB.
HL ä» 18. U, ^v ovv avtöv ixi^KBJlfcifAtQ'a tlvsg xin^zas
öipivdovagy xal tovtq^ fiiv iäiiBv a^äv ä^yyvQiov^ jm ü
akkaq nkinuv tdiXovn akko ägyvQiop ttkSiiiv mit F. 11. D.
Eton. Dind. IL — Dind. I. rovro»!' %& fiiv cevriöv «(^yupiois T(p
is — . Der Zusammenhang verlangt rovro nht^ da Xen. offen-
bar die Schleudern von jedem, der welche hat, nicht Mos Ton ef*
nigen, an kaufen rathet; auch konnte gar zu leicht das folgende
xtp di ein xta fifv kaTTOirufen.
IV. 4, i4. H. giebt yiOav. — Nur Dind. L sehr, dafür mit
Eton. E^iov, fndem er "wahrscheinlich jfatfav aus dem folgenden
axyi<t€tp entstanden glaubte.
V. 1, 3. H. iktyi mit den codd. u. edd. — Dind. I. kiyBL
\IL 5, 5. H. il jui} akkokg livvio^ Ka\ dxödofi^'ag td iav-
tov ffuhrMc mit F. (A. B.?) J. K. L. Guetf. edd. fett. Steph. Poppöi,
Born. Kr. -^ Dind. I. IL cavxov für iavtov.
VIL 5, ^. H. cf/%17 TMcgaÖLÖavat &vd(fl ivvapLiv l%ovti, mit
den codd. o. edd. -- Dind. I. mit cod. H. rd vü%oq^ ohne Zweifel
ein ans dem Voiiiergehenden entnommenes Glossem su x%liri.
Vli. ö) U. IL /)(/Moi yiyoafipihat mit F. H. D. E. Brod.
Dbid. IL Kr. — Dind. L läset y^y^fccfAfAevai weg, das Poppo nnd
Born. emUammenf. Die Sache hat nichts Unwahrscheinlkkca,
wesslnlb man den besserti Handschriften folgen muas.
Sind wir «« alteii den bis hierher . besprochenen Stellen mit
der Kritik dea Herausgebers einverstanden, indem er nach unserer
Ansicht den Werth der Codices und der Lesarten richtiger erwog
als Kr. oder als die Ausgabe» deren Text er der seinigen zu Grunde
legte, so 'ist uns doch auch eine siemliche Zahl Ton Stellen vorge*
kommen, wo man sich #uiidern muss, dass er sich nicht Kr. ange-
schlossen, oder dass «r die Lesart von Dind. L aufgegeben hat. In
den' meisten dksM Fill'e hat er es mit der kritischen Ausgabe tou
Dind. gehalten, wo Letzterer gerade in der Stereotjpnuagabe eine
besonnenere 9 aof einer richtigeren Wärjlignng der vericfaiedenen
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144 GriediisAe Littcmbr.
codd. beraheiide Kritik §dahi hit ml« fai der gtUunm AuMgähe.
An nicht wenig Stellen iclieint uns nimlich II. des Werth der gv-
ten Codices xu bocli angeschlagen su haben. Dies ist der Fall:
I. 1, 5. II. navxag ovta diaviAug dx^xinntto möts am^
fkälkov q>Hovs slvai ij ßaötlslndi D. H..(derat;f6ir giebt),Ponpa,
Dioa. II. — Kr. mit den übrigen codd. Aristid. Born. DInd. I. lav-
T^. In paiiographischer Beziehung ist die eine Lesart so wahr-
scheiolieh sls die andere. Von den Tier lösten codd. sind swei
far avtfp^ xwet inr lavr^ and fSr letsteres alle übrigen. Also
wird dieses den Vorzug verdienen, somal da ein Anstoss an kavtm
eher möglich war sls an avx^,
IL 1, 4. H. oTc i^fti^ vinSfiBv xb ßaöiXia » xa}, wg oQotM
ovislg iti ^(ilv fLoxstai mit F. H. Bton. Vill. Dind. II. — Kr. mit
Born. Dhid. I. i^iulg yB wxiUfiEv ßaö. Poppe ^fiSA^ {yB) viMopLSv
XB ßa0, yB l^onnte wohl leichter weggelsssen als dngesclioi>en
werden. — Auch II. 1, 14 ist iLcin Grund, yB mit H. F. n. Dind.
II. SU entfernen; Kr. hat es auch dort beibehalten.
III. 3, 15. H. h 6Uy& Sk mit II. F. D. Bton. Poppe, Born.
Dind. II. — Kr. mit Dind. I. oUyov ii ' hda. S. oben.
III. 3, 17. a Ol dl 'PoÖM mit H. F. — Kr. mU Poppe, Born.
Dind. I.II. of «iyc'P.
IV. 4, 1. H. setzt övvxa^ifiBvoi vor aiiqA itiöov ^ßigag
mit F. H. Poppe, Born. Kr. Dind. IL — Dfaidt I. setzt öwt. hhiter
^^igag. S. oben.
IV. 4, 11. H. 0uv9z6di4BV mit H. (in J. corr.) Poppe (der es
wenigstens vorzieht), Born. Dind. II. — Kr. Dind. L tfwsacidijcrsy.
S. oben.
IV. 4, 22. H. UbI äh iuv^ovxo — iöotui mit EL F. D.
Poppe, Born. Dind. I. II. Kr. ed. mal. — Kr. öoxbZ. S. oben.
V. 1, 8. H. acav ßorfinöal xiöt xaiQog i mit H. (F. hat xol
und liest av weg) u. Dind. IL — Kr. mit den übrigen codd« Poppo,
Born. Dind. I. xal ßo^fj6al xi6i av xa^Qog j. S. oben.
V. 1, 0. H. täv oiv x€txd fiigog fiBQiö^ivxBg qwHxxaiuv
not önonäiiBv mit den codd. u. edd. — Kr. lisst p^Bi^tö^htBg weg,
dss Poppo einklammert. Darauf, dass L. xttxdfLBQog fUgog giebt
und Bton. — iiBQtö^äiuv^ ist allerdings wenig su geben; naxd
ßlgog (UQiinv kwan aber ebenso wenig gesagt werden als im
deutschen : theilweise oder nach Theiien eintheilen. Das Partie.
f^BQiö^ivxBg venith sich deutlich als Glossem von Tcatd (liQog.
Bbendss. H. ^xxov av ivvaivxo mit F. TH. lisst av weg)
und Dind. II. — Kr. mit den übrigen codd. u. edd. ^txw tvvawx
av. 8. oben.
VII. 5, 2. H. mit H. F. Born. Dind. L IL IxiimB. — Kr. mit
den nbrigen codd. u. edd. l%iUv6B, S. oben.
VII. 5, 5. H. bI ttf &Xlmg Idvvm mit F. H. Y. Kr. Dhid. IL
— Dind. I. Born. bI ii^ y aXX. 8. oben.
Vn. 5, 11. H. UoiioQBi xdv'HQonlBli^, Sxi ov TUtQBxdlH
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Hertleia: Xenophoas Anabat». 145
HtA Seif, mit H. F. Boi-n. Dind. I. U. — Kr. wie Poppo mit den
übrigen oodd. icäQakaX$L
Zu wenig. Wertb auf die Autorität der guten Handschriften
scheint nna H. an folgenden Steilen gelegt so haben:
H. I, 3. H. schreibt o9sv'ty ngotSQeUqi ßgiif/vzo mit Kr. —
Die codd. und edd. (auch Kr. ed. mai.) cigiiävto. Das Imperf.
lieehtfelrtigt sich hier ebenso gut wie 1. 1, 6. 8. II. 1, 6. Dass in
der ahiiUchen Steile 1« 10, 1 SQptfjvto steht^ kann hier nichts
ändern.
-'IIL S, 3. H. ijv iih rig hf mit Poppo und den meisten codd.
--r Kr. d fiiv mit H. F. D. Born. Dind. I. II. Bs ist klar, dass
das folgende ^v 8k xi^ — im^nmliiy die Aenderong des ü henror*
gerufen hat.
IV. 4, 16. H. olivMQ al *ApLA^%q mit den meisten codd.
u. Dind. IL — Kr. mit F. H. (in denen al fehlt), Eton. Born.
Dind. L haben xid vor aL — x«l konnte ebenso leicht ausfallen
wie al.
V. 1, 16. H. sehr. %a\ xä ayüiyiiAa^ $1 ti ^yov, iScre^ot/^svoct
f^vkoKo^ xa^lütaöaVf omag ößa bItj , tolg dh akoloig iigiq0avto
slg nagayrny^v mit Born. Dind. I. U. — Kr. mit F. H. D. Btoo^
l^oppo xQ^öai^vto. Bs lasst sich allerdiogs ebenso gut behaupten»
^^i^ovro sei der scheinbaren Concinnität wegen, da bXti vorher-
gdit, in den Optat. verindert i^orden, als dass XQi^caivto dem In-
dici. geEwichen sei, damit das. s weite GJied des Sataes dem ersti^
tä luv dyt&yifui — xa^Hütaaav entspriche; doch müssen in sbl-
ehiim Falle die gnten codd. .den Ausschlag geben.
. VI. 2, 6. HL Blöl i' dS mit den codd. ausser H. F. — Kr. mit
H.F. (dieser hat fcc), Poppo, Boro. Ofnd. I. iL hu d' ot Für Xen.
steht l'tfnv ot fest durch Cyrop. II. 8, 18.
VU. 5, 9. H. mit Pbppo, Dtnd. L IL vü^iOx^ito. — Kr. und
Born, mit H. F. i/xt^j^li^ai, das, weillmp^ecta vorausgehen un4
folgen^ geändert wurde. «
An allen diesen Stellen, an denen Ref. die Kritik des Heraus-
gebers nicht billigen kann, glaubt er kaum, dass die Rucksicht auf
dss Bedjärfniss der Schule leitend gewesen ist. Denn diese hatte
ihn viel eher veranlassen können, IL 1, 10 dciga^ IV. 4, 14 slg rag
aeoifia^, V. 1, 9 iiBQi09htsg wegaulasseni als IV. 4, 22 das Pra-
Bens doxci SU verwerfen, oder einen Anstoss des Schülers an einem
80 leichten Anakoloth wie V. 1, 16 zu befürchten. Vielmehr ist
wohl . ansunehoien , dasir er es nur versäumt hat , das richtig er-
kaotue Princip überall mit Consequens durchzuführen. Gleich-
wohl, kann er dss oben Sjohon |l>ezeichnete Verdienst i^ Anspruch
nehmen, der Wissensch/ift und der Schule einen Text der Anaba^
sis geliefert au haben, der »uf richtigeren und sicheren Grund-
sitzen rttht, als es in den fiiohcren Ausgaben der Fall war. Vor
der.Krüger'schen müssen wir der Ausgabe H.'s in dieser Beziehung
entaehleden den Vorzug geben.. Unter den 60 besprochenen Stel-
yv. Jahrb. f. Phii, M. Päd. od. KrU. Bibl. Od. LVUl. Oft. 2. 10
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146 Griechisdie Litteratur.
Icn, lu deren näherer Betrachttiiig Ref. bei Darchleanng^ je eines
Capitels aus jedem Buche durch die Differenz des Textes bei Dind.,,
Kr. und H. ireraniassl wurde, waren ea nur 22, an denen er mit
Kr., aber 41 ^ an denen er mit H. fibereinatimmen Iconnte. Dies
wird hinreichen , um das oben Qber den Text der vorliegenden
Ausübe ausgesprochene Urlheil xu begründen.
Wir kommen nun xur Erlclärung. H. verfolgt dassellie Ziel
als Kr., nämlich den Schiller lu einer richtigen und guten lieber-
Setzung ins Deutsche anzuleiten , indem er allea Andere , was die^
sem Zwecke nicht dient, entfernt halt. Zu dner guten Heber*
Setzung gehört aber: Verstindniss der grammatischen Besieiiiui-
gen, Kenntniss der SachverhSltnlsse, Erfassen des Zusammen*
banges im Einzelnen und im Ganzen und ein dem griechischen
entsprechender und zugleich gewählter Ausdruck. Diese vier
Punkte geben H. wie Kr. den Maassstab , nach welchem er das
Bedurfniss zu einer Anmerknng ermisst. Auch beflelssigt er sieh
der K&rze ebenso wie sein Vorganger, dem er auch darin foigt,
dass er oft eine treffende Ueberaetzung giebt, die zugleich eine
grammatische Erklirung involvlrt. — Ist dies min das Cremeinaame
in der Einrichtung der beiden Ausgaben, was uns bei der Verglei-
chung derselben sogleich entgegentritt , so unterscheiden sie sich
doch auch wiederum in vier wesentlichen Punkten. Erstens giebt
II. weit weniger sprachliche Bemerkungen als Kr. , zweiteds citirt
jener gar keine Grammatik, w8hrend dieser fortlaufend auf seine
Gframmatik verweist, drittens berücksichtigt H. mehr das Saehll-
che als Kr. , viertens versieht Ersterer sammtllehe sieben Boeher
ziemlich gleichmlissig mit Anmerkungen , während bei Letzterem
die zweite Hälfte des Buchs deren weit weniger enthalt als
die erste.
1. H. macht I. 1 , 1 nur auf den bei ttlswi^v fehlenden Ar-
tikel aufmerksam; Kr. ausserdem auf das histor. praes. yly^ovzitt^
auf den vor dfAq)OTSQ& nöthigen Artikel , den damit nothwendig
verbundenen Dual ncuÖz und auf den Dativ ot neben xagüvm.
%. 2 berührt H. nur avTÖv. daa den Uebergang ans einem relativen
in einen selbststSndigenSatz biidef^ den Artikel tcdv ^or 'BkX^vmv
und die Wiederholung avaßatvsi — avißfii Kr. ausser diesen
Punkten noch den Gebrauch von tvy%&vHv in nagAv ltvYi«if^^
die Bedeutung des Medii in fisrajr^/tisrstfdac, die aorr. l%olifi%
anÜBilB (gemacht, eingesetzt hatte), xu\ — di, und auch, «ig 9/.
A01/, den er für einen Freund hielt. Zn §. S hat H. gar keine
Anmcrk., Kr. zu: xcctiörti eIs tijv ßaötXBtctv ^ zur königlichen
Wurde gelangt war, ngog gegen, vor; die Bedeut. von ägund
über den Optat. in 6g imßovXsvoi; 6g mit d. part. fut. (dxoHtt-
v(Sv); über die Bedeut. des Med. und das nnr einmal gesetzte av-
Tov. §. 4. II. inl t(S in der Gewalt des; wc^wb begünstigte;
Kr. ausser diesen Bern, giebt noch: 6g ^ als, ut,- ontog eigentlich
relativ: wie; zu fiijxotB über fcif in ünalen Sitzen auch beim Indl-
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Hertlein: Xenophoiu AnabäsiB. 147
Milv. §. 5. H. besdirinkt sich auf: xmv stoQa ßaötkifoqi Altriic-
tioD 8t. xäv xagd ßaCiXsl MccQci ßtt6iXimg und ßa6ikmig ohne Ar-
tikel} ncnreag bedeht sich auf oöug^^vfeÜ diea CoUectiv ist; Tflii/
ßftgßaQ&v kcBfislBixo = luBfiBUlxo mg ot ßagßaQoi^ eine be^
aonders bei iia^fifA^^^at gewöhnliche Andcipation (Attraclion);
hlii0avBt tl9v\ Kr. ßgthinxu: a^uxvolxo^ iteraÜTer Optativ;
diaxi9Ag atimroend; antniyauto entlieaa von sich; fcaiUoy tplkog
st. des Coroparativ ; hlvai^ Inün. nach &6xt ; xmv uaif itxvxtp der
unter ihm Stehenden; über die Form svvoixmg; Ixouv mit dem
Adverb. — II. 1, 1. Bei H. und Kr. iXddvxsg suruckgekehrt; Kr.
auaaerdero: xä nivxa (bei vi%äv) ist wohl Subjecta-Accua. : daa
gaoseHeer,aQch die Asiaten desKyroe. Andere erklaren: auf allen
Punkten« §. 2. H. nur: (Ri/ffi/^iion^ ist intransitiv; Kr. sagt darü-
ber: der Opt. als Gedanke der Strategen. Activ in der Bedeut
des Medii; ausserdem &ber afue t^ i^ftipa nnd über das part. fnt«
in aXktyif iüimmoi ^i^^avovvxa. §. d. IL über ^Ufp ohne Art., über
Indic. und Opt. neben einander xiShnpLh — sfi^, über das pleona-
stiscbe tpaiti nach Ajyot; Kr., der über xifhnptt —Blti nichts sagt^
bemerkt noch: 6(fi^ Aufbruch, Abmarsch, über oi'tidv sc. ov«
xmv; avl6juuv aufgehen , aQ%mv Fürst ; yvfovmg entstammt; xov
des Bekannten; o^v wie iv%a besieht sich auf ein vorausgehen-
des Substantiv; t^ ngoxhQaUf^ su erffaosen vikiga; über den Ao*
CQ8. xifv ^(liQiW nBQmivsiv;'^ber Inl in inl Imviag. , §. 4. Hier
findet sicli bei H. gar keine Anm.; bei Kr. zu nw^dvoftm^ das
PrSs. in der Bedeut. des Prater. ; wq>Bli {;^v, atinam viveret ; Ijir
dsTS, gekommen wäret; inayyskkoi^B^a, die Bedeut. des Medli;
ittv -— EWji gekommen sein wird ; x^ f/^mv Vixdvxmv^ über den
Accus, (wo H. i$axjl schreibt). §. 5. H. bemerkt nur, dass d%o*
6xilkM0^ai au ißovlBxo su crgansen; Kr. ausserdem au x€t\ yaif^
eteuim, naro etiam §. 8.
Man sieht, dass die beiden Herausgeber im Maasse der sprach*
liehen Erklärung bedeutend auseinandergehen , so dass man «i-
näclist glauben könnte, sie hatten für Leser auf gans verschiede«
ner Unterricbtsstufe gearbeitet. Kr. für. den Anfanger der nur die
ersten Elemente der griechischen Syntax kennt und ausserdem
durch die bereits erworbene Kenntniss des Lateinischen unter-
stütat wird, H. für den Vorgerückteren, der nur auf von dem Ge-
wöhnlichen Abweichendes oder auf das, worüber er vielleicht ohne
grammatisches Bewusstsein hinweg liest, aufmerksam su machen
tot. Da aber beide Ausgaben für die Schule bestimmt sind , und in
der Class«, wo die Anabasis gelesen wird , die Kenntniss des Grie-
chischen wohl überall gleich ist, und da sich auch , bei näherer
Ansicht, bei H. Dinge, die nur geringe Kenntniss der Sprache und
noch wenig gebildetea Urtheil voraussetsen , ebenso oft erwähnt
finden, als bei Kr. Entlegeneres nnd über den Gesichtskreis der
mittleren Classe Hinausgehendes, so muss wohl der Grund zn
der Verschiedenheit der beiden Ausgaben in etwas Anderem zu
10*
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148 Gri^ehische UUeratiir.
suchen seia Offenbar maeht fler eine Hcaransgefter andere Aa-
aprüche an die Präparation dea Scbuiera ala der andere. Kr. will,
das« ei* die richtige Deberattaung aua einem ganx genauen ins
Einzelnste gehenden grammatiachen Verstandaisa gewinne und dam
er auch mit dem bereits vertraut in die Glasae komme, worüber er
leicht hin wegliest, indem ersieh mit dem Erfassen des Sinnes im
Allgemeinen begnügt. So ist die Krüger'sche Anabasis ein Bach,
das geeigneter ist als irgend ein anderes, den Scholc|r durch die
Lectt'ire in der griechischen Syntax heimisch und fest werden au
lassen, und es ist ausser ZweifeU dasa derjenige, der die Energie
beaitzt, dieses Buch, oder auch nur die Hälfte davon, mit gewissen*
kafter Benutzung der Anmerkungen durchzulesen,, für eine toch-
tige Kenntuiss defr griechischen Sprache die gediegenste Graod-
läge gelegt hat.. Anderes verlangte dei^ Plan, nach welcheoi vor-
liegende Auagabe gearbeitet ist. Sie 9,aißtat daa Allgemeine vor-
aua und überläaat dessen Erörterung systematischen Werken.
Nur wo eine der Stelle eigenthümliche Schwierigkeit vorliegt
oder eine Eigenheit des Sciuriftatellers: aiun Vorschein kommt,
triU eine sprachliche. Bemerkung, ein.^^ H. setat demnach mit den
Redacleurcn der «,Samm]ung^^ das Allgemeine, d. h. die Kennt-
niss der gewöhnlichen Syntax in dem Sinne voraus, dasa er es nicht
für die Aufgabe einer Schulausgabe hält, aur.Anelgnnng dieser
Kenntniss, die dem angehenden Tertianer noch nicht geläufig sein
kann, mitzuwirken, und dass er ea dem Unterrichte uberlässt, diese
Geläufigkeit vor , neben und bei der Lectüre an erzielen. Es be-
darf kehier Erörterung, wie diese Ansicht für sich keine geringere
Berechtigung in Anspruch nimmt, als die, worauf sich Kr.'s Ver-
fahren frundet. Obwohl man darin im Allgemeinen übereinstim-
men dürfte, dass in der mlt^eren Classe, die für eine fertige Lec-
türe In den oberen Classen den Grund legen soll, eine genaue Con-
trolle des grammatischen Verständnisses und die Erklärung des
Sprachlichen vor der Rückaicht, möglichst viel, zu lesen, mehr
noch als in den folgenden Classen vorherrschen muss^ so sind doch
die Ansichten und Wünsche In Bezug auf das Blaass, bis zu wel-
- ehem, und in Bezug auf die Form, In welcher die Schulauagabe
Grammatiaches enthalten soll, sehr getbeilt. Nsmendlch werden
viele Lehrer H.*8 Arbeit darum voraiehen , weil sie nicht eine ao
energische ThäÜgkelt voraussetzt, wie sie die Mehrzahl der Schü-
ler , wenn sie nicht durch die ControUe des Lehrers dazu angehal-
len werden , nicht entvrickeln, und weil sie daher In den meisten
Fällen auf eine consequentere Benutzung rechnen darf ala die von
Kr. H. beschränkt sich also, mit CJebergehung des „Allgemeinen,^^
auf Anmerkungen zo denStellen^^wo eine eigenthümliühe Schwie-
rigkeit vorliegt.^^ Hier ist es nun anzuerkennen , dass er bei Er-
w^ung dessen, was für einen Tertisner schwierig sein kenn, das
rechte Maass getroffen hat. Denn es leuchtet ein, dass von einem
abstracten Standpunkt aus die sprachliche Erklärung, die nnr da
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nerllein: Xenot>boiu ADabasls. 149
eintreten soll, wo eine der Stelle eigentbumllche Schwierigldi
vorliegt, in einem so leicht und fliessend gescliriebeneii Buche, ^sfle
die Anabasis ist, leicht sehr dürftigHiosfallen dürfte. H. schlagt
die Kenntniss des Lesers nicht su hoch an und er ermisst es rieh-
lig, woran ein Schüler der mittleren Classe Anstoss nehmen, was
er vielleicht missverstehen oder ganz übergehen kann. Belege di|-
zu enthalten schon die bereits roitgetheilten Anmerkungen zu den
5 ersten Paragraphen des f. und II. Buchs. Hier mögen einige
Stellen erwähnt werden, wo Ref. eine Bemerkung vermisst oder die
vorgefundene für ungenügend hält.
I. 1, 1 wird bemerkt : televri^v ohne Artikel wie Comment. I.
5, 2 inl TBlBvty xov ßtov. Was soll die Paralleistelle helfen,
wenn der Fall nicht auf ein allgemeines Gesetz zurückgeführt
wirdi
1. 1, 8 ist die Attraction &dBX(p6s mv — Sd^^vai ol st. ddtir
q>^ Si/rt unerwähnt geblieben und zu dv bloss bemerkt: fQr Sg^
Assimilation (Attraction).
I. 1, 10 war über äv in den Worten cSg trStm xsQiYBPoiiBvog
av etwas zu sagen, ebenso über aglv äv avxa 0viißovXmi6rivai
in der oratio obliqua.
II. 1, 1 fragt H. zu td navta vixav: ob Subject oder Ob-
jecto Dadurch wird nichts erklärt.
II. 1 , S ist nichts gesagt über das absolute ovtmv ohne «v-
t(Sv. Eben da wird zu Utyov oti — ri^vii%Bv — eXti auf 11. 2,
15 verwiesen und hier wieder auf III. 3, 13, wo man nichts weiter
findet als: tQiipövxac neben ^loisv wie beide Modi auch II, 2, 15.
IV. 5, 10, 20. VI. 3, 11. VII. 1, 34.
II. 1, 6. ol (ilv Sxovto: zu 1. 2, 25, wo wiederum steht: ot
fLBvi zu 11. i , 6. Öas reicht um so weniger aus, als der Schüler
das Asyndeton wahrschehilich gar nicht bemerkt. Eben da wird
zu xonzovTBQ gesagt: besieht sich auf öVQitsvfLa nach dem tf^^r
na xttzä to 6tincuv6ikBVOV, Warum nicht deutsch und vcr-
itändllchl
II. 1, 19 ist zu öca&n^at nach Iknldmv auf I. 2, 2 verwiesen,
wo aber nur mehrere Stellen citirt werden.
III. 3, 4 war nlöxB&g SvBxa zu erklären, während das über
dleStellung von rlg in den Worten xcSv TtiMatpigvovg ug oIkbI&v
Gesagte eher wegbleiben konnte; ersteres versteht der Schüler
vielleicht nicht, an letzterem nimmt er wenigstens keinen An-
stoss. ^ «
III. 5, 14 war die Anticipation zu erwSlinen in rjkByiov tijv
xvxXcs aä6av xdgav tlg IzcKöri? bJtj. ^
iV. 4, 18 liest man nichts über ivrwda, das sich auf yircp
zurückbezieht wie tovtov auf ov II. 2, 20. „ _^, ,
V. 1, 2. Die Construction von «««f^i^xa mit dem Particfp.
konnte angedeutet werden. , ^ -, .t < /v
Vll 5, 10 wird über Sv (^mc 6tQ<xtBV6alpfiv «vauf V.1,9
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150 Griechuche Litteratur.
verwiesen , wo aber nur gleiche Beispiele angeführt werden. In
aolchen Fallen wird sich der Anfluger aus Paralielstelleii schwer-
lich eine Regel abstrahiren ; sie können ihn höchstens bei der Re-
Petition an die rom Lehrer gemaciite Bemerkung erinnern.
Vermfsst man aber so manches in der sprachlichen Erklarong,
so fallt es um so mehr auf» wenn man mitunter auf Beraerkungeo
stösst, die fttglich wegbleiben konnten, oder doch in anderer Fonn
zu geben waren.
So ist 1. 1, 8 SU ovdhv IJx^Bto auf III. 3, 20 verwiesen, wo
SU Tovro ax»B6^B bemerkt wird: vgl. I. 1, 8. Hell. II. 3, 12: ou-
dhv i^x^sro. WoBU dies, noch dasu dasselbe Beispiel?
IL 1, 12 dg 6v 6pa$: das Pron. steht hier wie auch sonat sn-
wdlcn in relativen Sätsen ohne sonderlichen Nachdruck. Dadarch
Sewinnt der Schliier schwerlich etwas fttr das Verstiadniaa der
ache.
II. 1, 13 q>ilo66(p<pi mit Geringschatsung. Das ergiebl aidi
ans den Worten von selbst.
II. 1, 22. ^v iilv fievcDfisi;, 6novdal^ iniov6i Sh — iroAffio^.
Dasu: Concinner wäre (livovöi filv^ wie Enr. Helen. 1393 na-
^ovöa TS — fiy xb fiij nagyg, Xen. Hell. I. 4, 4 tavt ovv axov-
ovtig — Kai Issidi} Kvgov bIöov. Dergleichen scheint uns in der
Ausgabe H.'s fiberltusslg. Wenigstens wurde es Ref. xweekmas-
siger finden, wenn statt solcher Parailelstelien (durch die man dem
Schiller nicht erst xu xeigen hat, dass derselbe Mangel an Coscin-
nitat, wenn man es so nennen wIlU sich auch anderswo findet, da
er doch gar nichts Auffallendes hat) manches Andere der Art<, wie
wir es bereits andeuteten, Raum gefanden hatte.
2. Auf die Grammatik verweist H. nirgends, auch da nicht,
wo es die „Ankündigung^^ gestattet, nämlich da, „wo sich die
Schwierigkeit einer Stelle durch die nicht leicht bcmerlwbare Du-
terordnung unler eine grammatische Regel heben iässt.'^ Kr sieht
es vielmehr überall vor, die sprachliche Erscheinung selbst entwe-
der anzugeben, oder durch Uebersetzung zu erklären, oder durch
Parallelstelleu bemerkbar zu machen. Da der Plan der „Samm-
lung^* die gewöhnliche Syntax voraussetzt, so hatte sich das Citi-
ren der Grammatik freilich nur auf Abweicliendes erstrecken kön-
nen. Warum aber der Herausgeber die Grammatik auch da nicht
erwähnt, das gesteht Ref. nicht recht einzusehen. Seine sprach-
lichen Bemerkungen sind immer nur kurz, z. B. I. 1, 2 zu avzovz
Uebergang aus einem relativen in einen selbststindigen Satz; I. 1,
'} zu t(üp naQtt ßaöikB&s» st. tc3v xagä ßaöilBl xagd ßaaüiiog;
eben da zu t&v ßaQßugav kxBfABktlxo: --= inBfiBXBito iog ot ßag-
ßagot^ eine besonders bei IxtiiBkBlö^ai gewöhnliche Anticipatlou
(Attractiou). Sollte es in solchen Fällen nicht sehr nützlich sein,
den Schuler zu weiterer Belehrung, und um Ihn darau zu gewöh-
nen, die einzerne Erscheinung in ihrem Zusammenhang mit der
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Hertleln : XeoophoM Anabaeis. ^ 151
allgemeinen Regel zu erfassen, auf die GraromatiL su verweisen?
Dadurch, dass dies ganz unterlassen worden ist, scheint uns Il.'s
Aasgabe in einen entschiedenen Nacbtheil gegen die von Kr. zti
treten. Hätte Letzterer nur den Gebrauch seines Buches dadurch
erleichtern wollen, dass er neben dem Citat, das sehr oA nackt da-
steht, mit zwei Worten den hihalt des citirten Paragrsphen der
Grammatik andeutete. Dadurch würde er dem Schuler in vielen
Fallen, wo er in der Grammatik findet, was er schon gcwusst, das
ermüdende Aufschlagen erspart haben. Geschieht das Citurea in
der angegebenen Weise, so wird dem geholfen, der die Sache noch
nicht hiirlanglich kennt , ohne dem weiter Fortgeschrittenen eine
unnöthige Alühe zu machen. An solchen Stellen , wie die eben
angeführten, hatte dies gewiss zu grossem Nutzen auch H. thun
können, ohne dadurch von dem Plane der „Sammlung^* abzuwei-
chen. Ganz besonders nothwendig war es aber da, auf die Gram-
matik zu. verweiaen, wo sich der Herausgeber mit blosser Anfuh-
rting von Farallelstellen begnügt hat, z. B. I. 1 , 1 , wo tBkBvtip'
ohne Artikel steht, II. 1, 3, wo von iXeyov ort zwei verschiedene
Modi abhängen, II. 1, 6, wo ol fitv (pxovto ohne Verbindung mit
dem Vcirhergchcuden steht, und an sehr vielen anderen Stellen.
Dadurch, dass dieselbe Eigenlhfimlichkeit an zwei oder mehr Orten
vorgeführt wird, wird sie dem Schfiler nicht klarer, als wenn er
aic nur an einer Stelle findet; denn er ersieht daraus z. B. nicht,
dass zikBVTi^v den Artikel nicht braucht als supcrlativer Begriff,
der die Individualisirung schon in sich hat, oder dass Sliyov ou
zuerst den Indic. zs^vriKiv nach sich hat und dann den Optat. Bfijy
weil der Schrinstcller den Tod des Cyrus objectiv als Thatsache,
die Flucht des Ariacus aber als Inhalt der Meldung der o^roi hin-
stellen wollte. Hätte aber H. durch Verweisung auf die Gramma-
tik den Werth seiner Ausgabe gewiss Tür Viele bedeutend erhöht,
Bo durfte ihn auch nicht etwa die Röcksicht atif Baumersparniss
davon abhalten. Werden die drei oder vier gangbarsten Schul-
grammatikeu mit dem Anfangsbuchstaben bezeichnet, so wird ver-
häitnissmässig ein geringer Raum zu dem genannten Zwecke aus-
reichen, und hätte II. hier und da die Farallelstellen , wo sie dem
Schiller nichts heiren, weggelassen, so konnte dieser Raum dadurch
wieder gewonnen werden.
3. Während sich Kr. fast nur auf sprachliche Erklärung be-
schränkt und Sachliches nur dann berührt, wenn es das Verständ-
nias der Stelle nothwendig verlangt , iässt sich H. öfter auch über
Historisches, Geographisches, Antiquarisches aus, wo es dazu die-
nen kann, die Sache anschaulicher zu machen. Z. B. I. 1, 10:
Die Truppen selbst warb Aristippus wahrscheinlich erst in Thes-
salien, wie sich aus ihren 1.2,6 angegebenen Bestandtlieilen
schlieaaen Iässt. I. 1, U: Die Pisidier waren ein kriegerisches
Volk, weiches von den Persern nie völlig unterworfen wurde. II.
li 9: i^jjQ^iitvtti ausgenommen; denn aus den Eingeweiden, be-
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152 Griecliiscbe Litterator.
ionders der Leber, gltubte man die Zukunft erforsclien so kooneii.
IV. 4, 2: tVQöHQ^ vermuthlich nm sidi bei den räuberischen Ue-
berRlIcn der Karduchen in denaeiben su vertheidigen. IV. 4, 4 : avi-
?aXk^=^avBßlßaiBV. Ea war dies pereische Sitte. Vgl.de re eq. 6,
2 : dya&ov dh tov Ijcjcoxofiov xal ävttßdkXBi,v Izlcxaö^tu xov UbQ'
€ix6v XQOfCov^ wo Kr. auf diese Stelle verweist, ohne die Worte
anzuführen. Eben da : vnaQxos scheint zj= öatgiitfig so aeln wie
Herod. 9, 113, so daaa Orontea, der III. 5, 17 im Allgemeinen Sa-
trap von Armenien genannt wird, dies nur Tom östlichen Tbelle gewe-
sen wfire. IV. 4, 16: aVAfia^ovBg l^ovi^tv: uimlich auf Bildw^ien,
deren'KenntnisaXen. bei dem Leser voranssetst. Vi. 2, 17 : t^gSga-
nijg : Bitliyniens, denn die Bithynier waren ein thrakiacher Stamm.
VII. 5, 12 ZaXiivdfiööSg: Scyronua China 724: a2r (vom BMpo-
ms aus) alyialög xig ZaXitvdri^ödg Xsyoftivog iqf ixtauoöut
öxddia xsvayddfig ayav xccl Sv^nQ66oQf^g dUßSVog tc accrrvs-
X£g nuQiXxixaxai^ xalg vavölv ix^QOxazog rojro^, eine das Ver-
atlndniss der Stelle recht fördernde Beschreibung.
4. Bin Vorzug in der äusseren Einrichtung der Hertlein'-
sehen Ausgabe ist es, dass in ihr die Anmerkungen ziemlich
gieichmSssig durch das ganze Buch rertheilt sind, wahrend sie sich
bei Kr. vorzugsweise in der ersten Hälfte zusammengedrängt fin-
den und nach dem Ende zu immer weniger werden. Durch letz-
teres Verfahren werden diejenigen Schiller benachtheiligt, die in
die Classe versetzt werden, während die zweite Hälfte der Ana-
basis gelesen wird. Dieser Nachtheil konnte vermieden werden,
wenn in den spateren Büchern auf frühere Bemerkungen mit Con-
aeqnenz zurückverwiesen wäre. Auch dies ist von H. mehr be-
obachtet worden als von Kr. , obwohl wir auch bei jenem in dieser
Beziehung nicht aelten etwas vermisst haben.
DIea sind die vier Punkte, in denen sich die vorliegende
Ausgabe von der Krfiger^chen hauptsächlich unterscheidet. Sind
sie wesentlich genug, um das Erscheinen einer neuen Bearbeitung
neben letzterer durchaus gerechtfertigt zu finden, so darf man auch
daran keinen Anstoss nehmen , dass die sprachliche Erklämiig bei
H. in der Hauptsache nur eine dem Zwecke der Sammlung ent-
aprechendc Auswahl aus dem Reichthuro bei Kr. bildet. Die Voll-
atindigkeit des Krdger'schen Commentars ist so ezact, dass sein
Nachfolger nur sehr selten Veranlaasung zu einer Bemerkung oder
einem Winke finden konnte , wo sein Vorgänger nicht bereits das
Ndthige gesagt hatte. Auch in der Wahl der passendsten Paral-
lelstellen, in der Uebersetzung und selbst in der Form der Anmer-
kungen musste er bei dem ihm mit Kr. gemeinsamen Streben nach
Kfirze und Präcision im Ausdruck sehr oft unvermeidlich mit die-
aem zusammentreffen. Zuweilen ist es uns so vorgekommen» als
habe der Verfasser, nur um mit Kr. nicht übereinzustimmen» et-
was mehr Worte gemacht als nothig war, z. B. I, 1, 7, wo zu ixo-
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HertleintXeaophons Anabasis. 153
Ctfjvtu ^QÖ'^ KvQovBMt der Worte: ist erklärend am on^ra tavrm
(weicher Plural in Besiehnng auf die verschiedenen Momente des
a7C06t7(vai steht, wie ähnlich ravra VI. 2, 6) g^efügt (Bpexegese),
das eine Wort nämlich dasselbe gesagt hätte. 1. 1, 11 an nai
TOiirovs w>r das Wort gleichfalls gerade genug; die Worte:
wie Aristippus und Arbtoxenus, konnten wegbleiben. Auch III. 3,
11 reichte hin: rirg Koifiag, die 2,34 erwähnten; es war tberflös*
Big hinsusufugen: daher der Artikel. I. 1, 10 veranlasste wohl
nur Kr.'s Bemvkung,^er üq durch: gegen übersetzt. Folgendes
SU schreiben: zig diöxtklovg %ivovg gehört ebensowohl wie
TQuSviifiväv an (it^oVj so dass »lg für bedeutet wie I. 3, 3. 2,
27. OecoD. 4, 5: tivaxs t^ &Q%ovti indötfa , dg oxoöovg del d^
dovcTi tQOipiiv. Gans ebenso Thuc. 6,8: ig i^kovru vavg fi^-
vog fitdddv. Die ganse Anmerkung brauchte nur aus dem einen
Worte für su bestehen. Solche scheinbare Kleinigkeiten, deren
noch* viele erwif^nt werden könnten , Uiergehen wir darum nicht,
weil der Herausgeber^ der durch die Bestimmung, nicht mehr als
den vierten Tfaeil Jeder Seite den Anmerkungen* einsinriunien. Im
Räume beschränkt war, durch itrcngeres Halten auf KQrse für an-
dere sweckmissige Andeutungen Fiats übrig behalten haben
würde.
Fassen wir zuletzt unser Urtheil zusammen^ so sind die Vor-
züge zwischen Kr.'s und H.'s Ausgabe getheilt. Diejenigen, wel-
che als Zweck einer Schulausgabe eine consequente Anleitung zu
vollständigem grammatischen Verstandniss betrachten und in sach-
licher Beziehung nur durchaus nothwendige Andeutungen wün.
sehen , werden nsch wje vor an der Krüger'schen Ausgabe volle
Genüge finden^ vorausgesetzt, dass sie die Krüger'sche Grammatik
eingeföhrt haben. Ref. würde letztere ganz befriedigen, wenn
Kr. ausser seiner Grammatik auch die von Buttmsnn, Rost und
Kühner berfioksichtigt, den Inhalt des citirten Paragraphen der
GrsmmaÜk, wo es aus dem oben angegebenen Grunde nöthig war,
kurz angedeutet und die sprachlichen Anmerkungen durch das
^nze Buch gleichmissig vertheiit hätte. Für Anmerkungen hi-
storischen, geographischen und antiquarischen Inhalts, die für das
Verstandniss der Stelle nicht ganz noth wendig sind, wie sie H. vor
Kr. voraus hat, würde er lieber Bemerkungen eintauschen, die die
gewöhnliche Syntax betreffen, wie sie Kr. bietet. Denn wenn dem
Tertianer, der die Syntax sich erst aneignen soll, von den gram-
matischen Beziehungen etwas entgeht, wenn er z. B. übersieht,
dass 1. 1, 6 eig iTeißovXavovtog TLööcapigvovg heisst: Indem er
vorgab, dass ihm nssaphernes nachstelle, oder wenn ihm I. 1, 10
in den Worten dg oüxm ntQiyw6ntvog Sv täv avti^PtaCisrnSv
die Bedeutung des Partlcip. sor. mit £v fremd ist, so erfasst er
den Sinn der Stelle nicht nnd kommt mangelhaft präparirl in den
Onterrieht, wälirend es seiner Vorbereitung keinen Abbruch thut,
wenn er erst vom Lehrer oder auch gar nicht hört, wo Aristippus
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154 LaieliiUGhe Litterator.
iclae Truppen wahrscheinlich geworben hat, oder data die Pisi-
dier ein kriegeriacliea Volle gewesen , das von den Persern nieaiak
unterworfen wurde. H. hat offenbar nicht blos für die Schuie,
sondern auch xugleich für andere Leser sorgen wolien; daher so
manche Bemericung, die — unbeschadet einer guten Priparalloa
— dem Lehrer iiberlassen werden kann; daher nele Parallelstel-
leu oder Andeutungen, die einen Sprachgebrauch ais dem Xen. ei-
genthftmlich oder als ihm mit anderen Schriftsteilem gemeinsam
nachweisen sollen, wofür der Tertianer noch nicht das Ver-
etandttiss liat; daher auch wohl das Wegbleiben jedes gramniati-
sehen Citats. Ref. ist der Ansicht, dass die Ausgabe an Zweck-
mässigkeit in ihrer Einrichtung noch gewonnen hal>en wdrde,
wenn H. den einen Zweck: der Schule su dienen, aussdüicsslidi
verfolgt bitte. Gleichwohl können wir, was wir libcr den Werüi
des Buchs bereits ausgesprochen haben, schliesslich nur wiederhe-
lens Hr. Hertlein hat durcli seine tüchtige und praktische Arbeit
alle diejenigen, die voiv einer Sdiulausgabe der Anabasis verlangen,
dass sie einen diplomatisch richtigen Text liefere, dass sie dem
Schuler die in der Sprache und in der Sache liegenden Schwierig-
keiten lösen und eine gute Uebersetaung finden helfe, und daaa sie
ihn auf das dem Autor Eigenthümliche aufmerksam mache, an
grossem Danke verpflichtet.
Wittenberg. Dr. BreUenbach.
Horaiiana Prntopographeia. Scrlpslt J. O. F, Estr^. Anstelo-
datni, apud Kredericum Maller. MDCCCXLVI. VJU o. 699 S. in 8.
Wenn wir dieaes n&taliche Buch jetst erst xnr Anidge brin-
gen, so liegt der Grund der Verspätung in dem alleinigen Umstände,
da^^s wir wegen unsrer Entfernung vom litterarischen Markte erst
\0T Kuraem aur Kenntnis» des gelehrten Werkes gelangt aind. So
^iel wir wissen, hat der Verfasser, welcher seit sieben Jahren der
lioraaiöchen Prosopographie seine Aufmerkssmkeit angewendet au
haben versichert , bereits im Jalire li^4 seinen ersten derartigen
Versuch unter dem Titel: Horatianae Prosopographeiae cap. duo.
Amstelod. bekannt gemacht. Es sind Studien in Absicht auf die
im llorax vorkommenden Persönlichkeiten, durch das Beispiel eines
Jkcron, als ersten Prosopographen (s. p. 3), wo nicht veranlasst^
doch gehoben und getragen. Und wir sind Herrn Estr^ , dem
würdigen Schüler Peerlkamp's, das Zeugniss schuldig, daaa er das
vorhandene Material mit Benutanng der neuern Forachangen,
hauptsächlich der deutschen Gelehrten, zu einem übersichtliche»
Gänsen verarbeitet und dabei ein freies , selbststaudigea Unheil
sich bewahrt habe, wenn man auch hier und da den Wunach nicht
unterdrücken kann, dass der gelehrte Verfasser gleicher gearbei-
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Estr^: ProBopographia Hoeatiana« 155
(et und von der conaervaihren Riehton; rieh enlfemter gebalten
baben mocbte. Hag auch die Anordnung manchea Unbequeme
mit sich führen , das Register wird den Suchenden ieicbt surecht*
weisen. Hinsichtlich der erstem hat der Verfasser folgenden
Weg eingeschlagen: ^Jnitlo facto ab iis qui ingenio censentojr:
PoStis, Philosophis, Oratoribns et Jurcconsuitis, Rhetoribns, Cri-
ticis.) Hcdicis, post de iis agemus qui rebus gestis in Republica in-
claruerunt; tum de Artificibus, qui operibus suis; hinc pergemus
ad Familiäres y inde ad Amores Horatii; in finem relegabimus prl-
mum Tiros humOis conditionis: gladiatores, mimos, histriones,
deinde infames: STaros et prodigos, fures et delatores, hcredipe-
tas, gulosos, id genus reliquos.^^ Der Eingang ist den Schollasteu
gewidmet, über welche Suringar in seiner Historia critica Scbolia-
stimm Latinorum Vol. III. ehi weitläufiges Material gespendet hat.
Es darf für genügend gelten, was der Verfasser von Seite 1 bis 8
über selbige sagt; nur bitte er dem Fabridus nicht nachsprechen
BoUcn, dass Charisius des Terentius Scaurus zehntes Buch in Ho-
rst. Art. Poetle, anführe. In- einer Anmerkung wird nimiich von
dem Verfasser ausdrücklich behauptet: Charisius bis laudat,,librnm
declmum TerentÜ Scauri In Artem PoStlcam^^ Institutt. Gramm./
p. 182 et 188. Putschii. Erat Scaurus Grammaticus nobilissimns,
rixit Iladriani temporlbus. Vid. Gellius Ubr. XI. c. V\ Allein
hier hat sich der Verf. von einem höchst unkritischen Verfahren
hmreissen lassen , welches langst von mehrern deutschen Gelehr-
ten , als von Bernhardy und D ü n t z e r, aufgedeckt worden Ist.
Die Ars Poßtica ist ja nicht die horasische, sondern die des Scau-
rus selbst, wie aus der zweiten Stelle deutlich henorgeht Wir
theilen dieselbe hier mit, um jedem Irrthum in Betreff dieses ver-
meinten HorazBcholiasten der Ars poetica vorzubeugen. P. 188
werden von Charisius Virgil und Scaurus in Verbindung gebracht :
Primus pro imprimis, ut Maro: Trojae qui primus ab oriü; ubi Q.
Terentius Scaurus commentarüs in Artem Poeticam libro decimo
etc. Uebrigens wird mit Recht bemerkt, dass von den von Fa-
bricios genannten Scholiasten, als Caios Aemilius, Julhis Mode-
Btus und Terentius Scauras, nichts mehr vorhanden sei, ausser et-
wa in der vom Schollastes Croq. zu Sat. 2,5,92 augefuhrteu
Stelle: „S/es capiie obstipo: Fixe, Immobili, tri6tl,vel, nt Scau-
ras dicit, inciinato in alterum humerum,'^ wo Porphyrion in Shnli-
c^her Weise commentirt : „Tristi sc aevero. Secus Inciinato diclt.^^
Für jenes unerklärliche secus wird Scaurus vorgbsdilagen , was
wir als eine der glücklichsten Conjecturen hinnehmen. Deber den
e. Aemilius wird künftig FerdinandHauthars Urtheil im rh.
Museum V. S. 516 ff. zu berücksichtigen sein, welcher jene Na-
men auf den IHacenas zu Od. 1 , 1 , 1 bezieht : ad C. Aemilluro
Maecenatcm. Vgl. Theod. Obbarius Einleitung zurOdenaus-
gabe S. XXXIV. Anm. 5. Daa Verhältniss der noch vorhandenen
Scholiasten wird mit Ausnahme des Sctiol. Cruq. dermaassen fest-
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156 LaieiniBcbe Liiteratnr.
gestellt, dasg Acron alter als Porpbyrion ist, beide aber liier ab
Chariains aiod, letsterer aber wieder ilterals Prisciannt, wesshalb
das Benirea.de8 Acron auf den Priscianns su Bpist. 2, 1^ 228 for
iinacbt mit Heusde (Studia critica in Luciliam p. 154) gehalten
wird. Ist diese Altersfoige richtig, so reicht das Zeitalter der
Scholiasf en weit hinter Prisdanns Zeit znnick , das man seither
meist na^b demselben au stellen pflegte. Indess dnifle Acrons
BrwabnHDg des Theotiscus (Sat. 1, 5, 97), welcher der Lehrer des
Priscian gewesen sein soll, die Sache ziemlich sweifeihaft machen.
Wie dem auch sei, der Kern der Schollen geht unstreitig auf eine
frnhe Zeit surikclc, wie schon dieTon Ja ni angesogenen Stellen
beweisen, su denen Herr E«8tr^ noch Acron su Od. 4, 6, 1 ond
Porphyrien zu Epist. 1, 1, 54 hinsaftiget. Wir bieten noch Od.
4, 12, 18, wo die- beiden Schoiiasten ein merkwürdiges Zeugaiss
Ihrer Zeit ablegen, das bereits Vanderbonrg gebührend gew&rdfgt
hat. Der flerr Verf. hat su denSolpiciaborrea daselbst eine rd-
che litterarisch-historiadie Nachweisung S. 456. NK 1 gegeben,
ohne jedoch hier den recliten Gebrauch dsvon su machen. Deber
Acrona Verhllüiiss süm Tercns und su dem Commentar des Do-
natus hat Pa Idamus im Greifswald er Programm 1847 („Hontia-
na^^) p. 13 und 14 sehr gründlich gesprodien. Vgl. auch Dillen-
bürg er im Aachner Schulprogramm 1843, „Horaiiana*^ p. 1 — 8.
Gehen wir jetst su dem ersten Capttel über, dessen erster Theil
die griechischen, von Horas namhaft gemachten Dichter erwihnt!
Zuerst (ritt uns Homer entgegen. Es liegt die Frage nshe,wie bat der
Dichter Horas ron dem Vater der Dichtkunst, dem Homer, gedacht;
welches Bild hat er sich ron demselben entworfen 1 Zwar werden
uns die liesfigiichen Stellen unter und mit digemeinen Gesichte-
punkten vorgefikhrt, aber bei Epist. 1, 2, 3 sq. QuI, quid sit pul-
chrum, quid turpe, quid utile, quid non , Piamus ac melius Chry-
sippo et Graotore dielt, war hauptsachlich der von Bentley yer-
worfnen Lesung Plenius so gedenken, welche su der gegebnen
Erklärung : „Quem locum d conferaraus cum vs. 6 sqq. et 17 sqq.,
Horatium haud alienum fuisse apparet ab illa, Stoicorum imprimis^
aententia, doctrinam cgregiam iatere sub Homeri fabulis; vitae
praecepta peti posse ex iia certe ostendit,*^ viel besser als die
aufgenommene passt. Demi „ von einer grössern Anschau-
lichkeit und Verständlichkeit der Schilderungen,"^'
wie noch neulich das Planius gefasst ward , ksnn hier nicht die
liede sein, da Homer mit ^wei bewährten Philosophen in Verglel-
chung gestellt wird. Horas thdit die Ansicht, welche das Alter-
tham über Homer als den Quell alles Wahren und Guten gefasst
hat. Vgl. Plat. Rep. X. p. d98 B. und Xenoph. Syropos. 4, S.
Wenn in demselben Capitel S. 11 die Worte: Nee sie incipies ut
Bcriptor Gydius olim : Fortunam Priami cantabo et nobile bellum
(A. P. 136 sqq.) von einem gleichseitigen Dichter verstanden wer-
den, aom&ssen wir alle unsre Vernunft gefangen nehmen unter den
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EaMi Protopograpbia HoMtiana. 167
Gehorsam des Glauben«^ so äebr auch der Vcrfamer bemuhliat^
dem olim durch Vergleichim^ des qooodam Sat. 1, 2, Ö5» 2, S, 60
eine mildere Deatttng zu f^ebeo. Auch schefaift uns die ^nie Be-
weifführnng nicht atichhaltig: ^,Nod ab andquo poeUexeotpia pe*
tllurus erat Horaiius quae reprehenderet. Docet Romaiioa in hac
Epiatoia quomodo Piaonea ei Romani facere poasini booum ctrmen
Eplcu^, bonum Dramaticuoi. Exempla-oateodit bona, quae ae-
qnantdr, mala, quae foglant. Bona sunt Graecorum, mala Lalino«
raro/^ Dagegen verdient alle Anerkemrang die reichhaltige Er-
ortening über LucUlos von S. 71 bis 96, wenn man auch aa der
Erklärung von Sal. 1, 10, 64 aqq. Fuerit Lucilitta, inqüam, Comia
et urbanoa, fuerit limatior idem Quam rudlB et Graecia intacti
carminia auctor Quamque etc. Anfttota nehmen sollte, und wir wa-
gen hinaususetsen: mit Recht; denn Herr Bstrd, einerseits durch-
diis lehrreiche Beweisführung C. F. Hermann's, dasa au« histo-
rlachen Gründen. au Bnnhis als SalirendiQhter nicht gedacht wer-
den könne, %u vollkommener Ueberseugulig gebracht, andreraeitsi
durch grammatische Grunde genöthigt, HejrmaB&'s EjrkÜrong
der Worte: Quam rudia auctor entgegen zu« treten, wird
nolens volena in Döring'a Lager gedrängt, welcher ded Vers auf
Eonius' Annales Romanorum beiieht, jedodi mit dem Unterschiede,
dass Estr<$ die Worte: sed ille etc. von Lucilius, htugegen I>örlng
ebenfalls von Ennhis versteht Die grammaliiche Bedenklichkdt^
welche der .Verfasser gegen Hermann'a Interpretation; «»fuerit
Lucillus limatior quam pto ea conditione, in qua auctorcm rndls
Graecisque totacti oarminis versaci consentanetun fuerit,^' niolii
ohne sureicbenden Grund erhebt, wird in folgender, des allgemei-
nen Interesses wegen hier mitsutheilender, Fassong vorgetragen)
y^recepta illa Hermanni interpretatione inatituStur apud Horatium
comparatk) ioter remsingularem et concretam, Laidlium^ cum re
universali etabstracta, aueiore^ conjuncta vero cum re cancreta,
p. s. turia. Haue autem, in altero comparationis membro, con- '
junctionem.inter rem abstractam et rem concretam« vereor ut pro-
bari possit. Recte comparamus* rem concretam cum re abstracta,
V. c. recte didmus : Cicero plus valebat in dlcendo quam feie Lati-
nus Orator; minime vero, nisiegregie fallor: Cicero plus .valebat
In dlcendo quam fere Latinus orator, quamque Hortensiu». Sub-
atltuamus vocibos: y,Latlnus orator,^^ qilae rem exprimuot univer-
salem, aliud vocabulom, singularem quandam rem designans, v. c«
dicamus: Cicero plus valebat in dlcendo quam.Hortensius, quam-
que ceterorum oratorum Latlnorom turba; omnia recte se habe-
bunt. Ita qnoque afpud Horatium voee auctor certum qoendam
po6tam designari censco etc.^^ Wenn hier Herr B. von einem rich-
tigen interpretatorischen Gefühle geleitet wird, so verläugnet.er,
dasselbe hinwiederum durch den Glauben an Ennius' gans aussen
dem Wege liegende Annalen. Jedenfalls hatte Qufaitilianns onsre
Stelle vor. Augen, al&er 10, 1, 93 schrieb: „Satira quidsm tota
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15i LaieioUche LHtentan
oMtni est ele.^' Vni wir hoffen, dam der Verf. ton dieMm Irr*
thome suHIckkehren wird, wenn er mit dem trefflichen PrognoMM
Hermann's (Marburg 1841) aach Petermann'a (De Satirae
• Romanae auctore ejuaqae inventore. Hirschber^ 1846) nnd Pal*
damua* (Horaiiana. Oreifswalder Schulprogr. 1847 p. 15) Ent-
gegnungen EU Tergleichen Gelegenheit nimmt. Mit diesen drei
Schriften halten wir die Acten 9ber iene oft ventilirte Stelle für
geschlossen. So verlässiich auch der VerfMser in den historischen
Forschungen nnd in seinem Sammlerfleisse ist, so behutsam nuss
man seinen Schritten folgen, wenn er den sehinpfrigen Boden der
Interpretation betritt. So weiss er ooter Andern Iceinen schldli-
ehen Zeitpunkt sn finden , in welchen Od. 1, 2 in setsen sei (p.
277), worüber wir jedoch mit ihm nicht rechten wollen. Wenn
er aber su Vs. 44 patiens vocari Caesaris ultor lieber Grassi ultor
mit Hinsicht auf Dio Gass. 54, 8 lesen mochte, so müssen wir die
Motivirnng seiner Ansicht als unpoetisch abweisen. Er nagt näm-
lich: „Lsudare potuit Augustnm Grassi ultorem, Dacorum Ae-
thtopiimque victorem, morum legomque restitotorem , nnoqnam
recte iaudare potuit nitorem Caesaris. Hoc si fecit, ut sUi sta-
tnunt, paulo post reditum in patriam, tum profecto inconstantiae,
ingeniiqne servilis egregium nobis documentnm reiiquit; sin deoen-
nio post Tcl amptius, ut alii, tom non modo adulator tnrpissimus,
verum etiam iueptissimos est habendus, qni, qunm tot interea bella
externa atque interna, suis qnoqne prodigils comitata, tot Caesaris
victoriae argumenta Carminis conscribendi praeboissent, id potissi-
mnm sibi sumserit argumentum, quod recte celebrare non posset
ete}^ Allein Horas steht bei jenem gebrauchten Ausdrucke gans
atif dem Boden der Thatsachen, wenn wir Sueton. Octav. 29. Ae-
dem Martis hello Philippensi pro uitione paterna suscepto voTerat,
mit seiner Aeusserung bei Dio Gassius 53, 4 snsammenhalteo.
Vergl. auch Ovid. Fast. 5, 569 sqq. Der Vorwurf einer Schmel*
cheiei, deren sich Horas schuldig gemacht, prallt an dem Pflicht-
gebote ab, als Dichter der Träger seiner Zeit sn sein und somit die
Gesinnung derer aossusprechen, d. h. der Besseren, die in der po-
litischen Neugestaltung des Vaterlandes die endliche Ruhe von
den unseligen B&rgerkriegen gewahrten und eratrebten. Der
Dichter hatte längst die Ueberseugung gewonnen, dass die repubU-
kanische Verfassung sich Hberiebt habe und der nothwendigeo Re»
forni der Alleilfherrschaft weichen müsse. Wir halten demnach
die Ode in dem Zeiträume von 725 bis 727 geschrieben, wo Cässr
Octavianus das Heft der Herrsehsft aus devHänden su geben sich
snschickte. Eben so wenig sind wir mit der Brklirung ron Od. S,
29, 5 sqq. eripe te morse: Ne semper udnm Tibnr et Aesulae De-
clive contempleris arvum etc. einverstanden, wo statt ft^ mit Gap-
martin de Chanpy, Hardinge und Andern ii< sn lesen Tor-
geschlagen wird. Wir wollen auch hier, um uns keiner snbjeeti*
ven Deutung schuldig su machen, den Verfasser selbst reden las-
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EsMt Prosopographia Horatiana. 160
sen (p. 387): ,,Siint Tibuir et Tiiscolnm in conapectu lldliae, teste
Stnbone(Lib.V.p.238), aed tarnen cum Capmartinio ( OeFeotrMr/e
de la Maisati de Campagne iVHoraee^ T. II. p. 227. Tatlus lo
Prol. tuae HoratU Edit. p. XXIX. eandem conjectoram Nie. Har-
din^o tribnit) Ta. 6 pro: Ne lefendnm eaae cenaeo: Vt aemper
iidum etc. Non In viilam snani, prope Tibnr aitam, Maecenatem in«
^itattirus erat Horatiiia, fie adapiceret Tibor aemper udum, aed
f/^ pro fmno urbia, Tibnr, Aeaulam, non longe a Tibure remotam
(de aitn Aeanlae yid. Valckenariua, HUMre d'Horace^ T. II. p.
^8 eq ), et Tuacnlun ibi contenplaretur. Quamvia aliter ip^eCap-
martiniua annm ut Interpretatoa eat. qiiaai Horatioa Maecenali aua-
deret, ifti aeo Tibur, aeu Aeaiilam , aeu Tuacnlnm, urbe reliota, ae
ronfenret.'^ InCapmartin'a Brklirung liegt unaera Brachtena
immer aocb ein anaprechender Sinn, aber in der dea Verf. a können
wir nnr Spitsainn finden. Dagegen miiaaen wir die gute Erklärung
Ton caupo an Sat. 1, 1, 4 aqq. p. 96 rfthmend anerkennen, ^i
Od. 2, 20, 6 quem vocas^ folgte der Verf. aeinem Lehrer Peerl-
kamp mit Berufung airf Virg. Aen. 4, 460 aqq* Von Letsterm
wird uns auch eine bta jetxt unbekannte Leaart zu Epiat. i, i, 57
(p. 258) mitgetheilt: Bsto animua tibi, eint mores, eini llngon fi-*
deaqne: Sed qoadringentia aex aeptem millia deaint; Plebs erla.
Wir können ]edocli nicht laugnen, daaa die Volgate: Eat animns
tibi etc. uns kerniger und kraftvoller achdnt. ElMsn so wenig wird
die Conjeetur dea Verfaaaera au Sat. 1, 2, 32 (p. 2ö5) auf allge-
meinen Beifall rechnen können, für aententia dia Catonia lu leaen:
aajrientia dia Catonia Denn, setzt derselbe hinan: SentetUia non
totum Catonem oatendit, ut fadt aapientia^ aed eat para totius.
Recte quidem Lueiliua dixit : „ Valeri sentetUia dioj^^ teste Porphy-
rione ad Libr. I. Sat 6 , Vs. 12, sed alio modo, cum fvcintjv Va-
lerii significsret. In aolchen Fällen, wo ein Ausdruck bereits gang
und gebe geworden, wird der feinfühlende Dichter aich hfiten, den*
selben durch Subatitnirong eines mundrechtem Wortes die Spitse
abanbrechen; denn auch Lucretius, dem lloras, wie bekannt, so
manche Wendung entlehnt hat, sagt 5, 521 : Democriti quod sancta
virl aententia dixit Doch wir kehren nach diesen Parerga au den
historischen Forschm^en surock, in weichen Herr Estrd au Hause
ist. Im Allgemdnen war wohl die Untersuchung ananstellen, wel-
che Personennamen auf dem realen Boden der Geschichte und
welche auf dem idealen der FIction oder der Aecommodation baairt
sind. So wählt der Dichter aus guten Gründen den Namen Scaera
(Sat 2, 1, 53) f&r einen Giftmiacher, von welchem er aagt: Scae-
Tae Tiracem erede nepoti Matrem; nil faciet sceleris pia dextera,
und die Bemerkung eines solchen Witasplels würde dem Verfasser
die dürre Beantwortung erspart haben (p. 572): „Ignorantur hodie
Scaera etc.'^ Eben so ist es mit dem Hitzkopf Bolanus Sat 1, 9,
II, wo Herr Eatr^ p. 443 uns sagt, wer es nicht sein könne, auf
-die bekannten Personen, den M. Bolanus bei Cicero fai den Epist.
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180 LtfteiliiMhe Littenltar;
ad^Div^ läi« 77 nnd iiea V^otinftBoIantiB« den schoit wegen der Zeil
hier iimnögUch gemeioten Präfecten Ton Britannien ^ verweisend
mit Berufung aiif Tac. Ann. 15, 3. Bist. 2, 65. 97. Agric 16. Stat
SylT. 5, 2, 4L sqq. In dieaelbe Kategorie ateÜGn wir den Bedner
Hotua EpiBt.l^ 6, 22, den der Veriksaer gani vberaehen au haben
acheint, ferner den fiutcapelaa Epiat. 1, 18, 31, nicht an gedenken
der Namenadiohtangen, wie Thaliarchus, Lycns (laegrimni), Alphina,
(ul^^vfD)^ Lalage, Lydia, Lenconöe, Neobnle, Chioe, ftber welche
Nattck im Archiv für Philo!, und Pädag. 1848. XIV. 4. S. 557
den wahrsten Gesichtapunict anfgeateilt hat. Der Entrapeloa am
obigen Orte iat nichts anders aia waa sein Name lieMgl, ein
Schwanlcmacher, der bei dem Schaden Andrer sich ins Fiosichen
lacht, wie audi Aristoteles Rhet. 2, 12 darauf hinzielt: ,, of vioi
gi&AoyiAotcg' di6 ualBvtQdnBkoi' i^yig'ivtQaM&Xt» tummtiV'
ixivf^ vßi^ig ioxL Herr Estrd sulsht hin nnd her, bia er bei Pia-
tarch hl der Vita Brut! 45 eineu Mimen findet, auf den der hier
eraihke Zug paasen könnte: „Tft; ii cig JBoAovfH^iog ftifiog nun
2>'axetiA<fi}v^sAoiToarotd$ fiXmxotzg nxi}^ Die Alten gaben aaf
die Namenabedentong oft weit mehr als man au glauben geneigt
sein möchte. Wir verweisen dieserhalb auf unsre Bemerkung au
Kpist. 1, 13, 9 nnd 10, 49. Und so durfte «Ich wohl unser Dich-
ter die Freiheit herausnehmt ,. seinen Mann Butrapeina an nen-
nen , unbekimmert, wer diesen Namen geführt habe oder noch
führe» ..Anderwärts war der Name nach einem andern Principe an
benrtheileB, s. B. Od. 4, 12, wo der Dichter aeUen Freund Vlrgi-
lina au einem fröhlichen Mahle einladet. Herr Bströ Üngnet mit
Recht, daas der Dichter Virgil gemeint sei; allein die Argmen-
tation auader Ode selbst, namentlich auadem Studium incrl^ an
fuliren, acheint ona allau engherzig. Uns gen> der hiatcffiaiBhe
Grund, dass daa vierte Odenbuch nach Virgilina Tode (735) ge-
schrieben worden ist. Denn annehmen wollen, die Ode habe aidi
aiia einer frühem Zeit unter dieSpatfrücfate dea letatenOdenbncks
verloren, heisst eine petitio pri»eipii au einem Princip erheben.
Gehen wir jetzt zo einigen Pen^nlichkdten iiber, an die der Dich-
ter aeine Briefe gerichtet! Der er ate* ao wie der neunzehnte ist
dem Maecenaa gewidmet. Ueber dieaen spricht aich der Herr
Verf. von S. 372 Ma 406 anfeile lobliche Weise mia, wobei wir
voraüglich die in den Anmerkungen niedergelegten daaaisehen
Stellen als die Frucht eines grossen Sämmlerfleiases hoch anadda-
gen: Prandaen's bekanntes Werk gab theilweise euien guten
Fidirer ab. Dabei tritt der Verf anf die Seite deij|ep!gen, welche
die Schilderung dea Maecenaa unter dem Namen Malchiana oder
Malthinus nicht gelten lassen wollen; anch kann er Od. 2, 12, 13
unter der Licymnia dieTerentia nicht finden, aondern eine 6e*
liebte dea Horaz seibat, wie Tenffel in der ZeiiBchrifl für die
jäUerthmnMwisBentch, 1845 S. 608 darzuthun gteneht hat. Indess
shid wir von sefaier Beweisfyirung keineswegca itberaevgt worden,
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EbM : Protopognipliia Horatiana. 101
siiffltl weim man die AehnKchkeit der Ninea Ucymnia ond Llci-
nia in Anschlag bringt, worauf Bamberger im Phihlogua I, S.
822 mit Recht aufmerksam gemacht hat. Uebrigena finden sich die
Stimmfuhrer der einen oder der andern Meinung In Theodor
Ob bar Ina Commentar S. 142 ff. weit genauer angegeben. Za
dem Bweiten, dem Lollimi gewidmeten Briefe wird das NÖthige
nicht bloa beigebracht, sondern auch die Bf dnong featgehaHen^
daaa der hier genannte LoUina ein Sohn des berühmten Consola
Im J. 783 gewesen sei. Der freie Sinn des Jungen Mannes wird
durch die achtsehnte Epistel ausser allen Zweifel gesetat,
aber das Bpitheton : roaxime , ala u n e r k 1 a r b a r beaeichnel. Wir
glauben, dass, da Loüius wenigstens noch einen Broder hatte, efn
Unterscheidungswort gans im antiken Geiste sei. Und sollte man
Anstoas an dem Superlativ wegen der Zweisahl nehmjsn , so wur-
den wir auf analoge Fülle wie Cic. pr. Süll. 4, 18 und de Offle.
«% 1, 1. Lael. 26, 100 Terweisen. Das fehlende natu werden die
Nach Weisungen bei Lambin zu Od. 4, 14, 14. For biger an Vfrg.
Ed. 5, 4 und Fabri au Liv. 23, 80, 11 rechtfertigen. Wenn wir
den von Torrentius geltend gemachten Zunamen Paiikanna mit
Paullinus in unserm Commentare au vertauschen wagten, so stimmt
Herr Estr^ uns bei, indem er S. 499 noch eine Stelle beibringt,
wofür wir ihm zu grossem Danke verpflichtet sind. Ea ist Sextoa
Rufus Breviarnm ic. 11, wo im cod.Burm. also gelesen wird: ,)Bam
(Galati^m) primus M. Lollus paulinus administravlt*^ statt der ge-
wöhnlichen Lesung: ,,Lollin8 pro praetore** (vid. Verheykii Edit.
Eutropii). Der Verfasser bemerkt dabei mit Fug und Recht:
„quae lectio profecto orta non e&t ex errore librariornm.*^ In dem
d ritten Briefe an Julius Florus wird Vs. 15—20 der dichterischen
Leistungen eines gewissen Celsns nicht eben au dessen Ruhme ge-
dacht. Herr Estrd identificirt denselben p. 486 mit dem Celans
Alblnovanoa der achten Epistel , wie dies die meisten Ausleger
thun. Dabei ist es auffallend, warum diejenige Meinung gfinslich
mit Stillschweigen übergangen ist, welche diesen Celsns mit dem
bekannten Ante fOr eine Person hSlt. Seit Bianconfa berfihmter
Schrift: Lottere sopra A. G. Celso ad celebre Abate Glrolamo Tl-
raboschi« Roma 1779 oder dessen ,n Sendschreiben ^ ans
dem Italienischen t&bersetst von L'*'^'^. Nebst einer Zuschrift an
Dr. C. Chr. Krause.'' Leipa. beiGieditsch 1781. S. 181 ff. hat dieae
Meinung namentlich unter den deutschen Gelehrten vielen Beifall
gefunden. Ihr stimmen unter andern bei Sprengel in seinem
„Versuch einer pragm. Geschichte der Araneikunde'* 11. S. 35
(2. Ausg. Halle 1800), M. G. Schilling in der Qnaeat. de Cor-
neiii Celsi vita. Part, prior. Lips. 1824. p. 19—82 und in ,,AII-
gem. Encyclopad.'' XVI. S. 24 ^ auch Paldamns im Progr. Gry-
phisw. 1842 de Cornelio Celso p. 11. Hinsichtlich des Julius Flo-
rus wird mit gutem Glück die Meinung derjenigen bestritten,
welche denselben nach Porphyriona aüadrlkcktiehem- Zengniase:
/V. Jahrb. f. PkiL ». Päd. od, Krit. Bibt. Bd, LVIIl. Uß, % H
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163 Utelnifche Liiteratnr.
,,I]te Florut f«ii Saiirarum «criplor, et^oi ittnt Bleotee ex Bbiimk
Lacilio, Varrone^ cet.,^^ itt eioem Satirendichter machen. Der
Verfasser findet für seine Meinung einen tüchtigen Halt an Horas
aelbat Epiat. 2^ 2, r)9 ff. Carmine tu gaudea : hie deledatnr iam-
bia: Hie Bioneia aermonibua et aale nigro. Beachtenawertb iai
die Vermuthnng, daaa der in Geaeilschaft dea Cetauf^Titiu» ge-
nannte Munatiua ein Sohn dea Conania Plancua (im J. 712) gewe-
aen und auch Od. 1, 7 gemeint sein könne. Bereits hat Tan Om-
meren geseigt, wie die Worte: aeu te fulgentia aignia Caatra te-
nent auf den berühmten Consnlaren nicht recht paasen wollen^
man mag nun die Abfattanng jener Ode in daa J. 784 mit Fnr-
atenau oder 729 mit Grotefend oder 722 mit Maaaon aetsen.
Treffend wird bemerltt: «^Plancua profecto, qui trioraphnTerat a.
711, conaulque fuerat a. 712, aut non ampliua militabat, ant intcr
belli ducea, neqoe ejaa nomen tacituri fuiaient hiatoriarum acripto-
rea. Sed alium noa Plancum cogitamua, hujua filium fortaaae^
cooaulem a. 76^, ab Hocatio Libr. I. Epiat. 3. Va. 30 deaignatum
nomine Munatil etc/^ An den Jungen Munaliua Plancua denlit
such jetst Grotefend und aeUt die Ode in daa Jahr 733. De-
ber denTitiua« weidien Weichert su einem Titiua Septimina
machen wollte , waren die Entgegnungen inSeebode'a Archiv
1825. S. 456 ir. nebat Welclser im Rhein. Mua. 1841. II. SuppL
3. S. 1434 au vergleichen. — Bei Tibuli,an welchen der vierte
Brief gerichtet ist, nimmt ea una Wunder, die Worte: ^Aibi,
noatroram Sermonum candide judex, cet.'^ S. 359 auf die Bpiateln
besogen su aehen. Dieae Stelle wird nämlich ipit Epist.2, 1, 2'^0.
,,Nec Sermonea ego mallem cet ^^ in Vergleichung geaetzt und die
letstere von der Bpistolographie erklart, um darsulhoni daaa in
der Vita dea Horas von Suelon dea Augaatoa Aeuaserung: ,«po!st
Sermonea lectos quoadam^^ ebenfalls auf die Episteln su besieben
«ei. Herr Estrd setat hinxu: ^^Satiraa enim auas non aubjedt Ho-
ratiua Tibulli judicio, peradolescentull, cum eaa acriberet, sed Epi-
atohis diu postaa subjecit. Schon da^s judicio aubjicere lasat eme
falache Auffaaaong der Stelle au , ala hätte Horas aeine acrmonea
der Kritik dea Dichterfreundea Tibull onterworfen, gegen welche
Erklärung die neuesten Erklarer Verwahrung eingelegt haben;
aber noch mehr wird der wahre Geaiohtapunkt verr&okt, wenn wm
die Briefe der obigen Stelle unterlegt. Der Irrtbum entsprang
•ua dem Nichtbeachten der chronologischen Auffassung derHorax>
Werke. Ea iat dies die schwsche Seite des trefBichen Boche«,
welche den Verf. auch anderwärts in unangenehme Verwickelour
gen fuhrt. Mag man den in Rede stehenden Brief mit Kirch -
ner in daa J. 729 oder mit Grotefend in das J. 733 verlegen
(vgl. ^Sckrifisl0lleri$che Laufbahn des Horatius.*^ Hannover
1849. S. 25. SO), immer wird man nur an die bekannt gewordenen
Sauren andenken haben. Wir halten denaelben bald unch Bekannt-
werdnng der Satiren geacbrieben, welcher Meinaog auch r e 1 1 i bei-
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. EaMt Protopognqiliift Horätiana. 163
irepntchtet lat. — Mit Recht verwirft ddr Verf. tu Brief 5 den L.
MaaUiifl Torqnatus, CooMil im J. 689 (p. 495 S.)^ sowie deaaeo
Sohn und Enkel, tod denen man den einen oder anders hier hat
finden wollen. Aach der nm MarciUua und We icher t beliebte
C. Nonlua Aaprenaa Torquatua wird ala eine nur von denselben er-»
fundene Auahiiire abgewiesen. Und wenn wir in unserro Commen-
tar uns für keinen d^r angeführten Torquati entscheiden konnten
undunsre Verwunderung aussprachen (I. p. 249), dass noch Nie^
matad sein Augenmerk auf die Familie des T. oder A. Manliua
Torquatns gerichtet habe: so sehen wir uns auf einmal unserm
Wiiiisohe durch Herlrn Bströ liahe gebracht Derselbe sagt näm^
lieh (p. 497): «»^Equidtm seroper miratiis sum, biterpretes non co*
gltasse Adiom TorquaCuni, de quo Nepos in Vita Atticl c. 11 : , Jlt»
ticus etiam pOst proelium Pbilippense interitumque C. Caasiiet ML
Bruti -^ Aulum Torquatum ceterosque pari fortuna percoisos Inr
•titult tuerl: atque ex Bpiro bis omnia Samothraciam aupportari
jusrft,^^ qui, quam opportune suum locum cum Horatio obtiueat,
Demo non videbit. Idnotuerat ille Holratio in casirls Bruti Casiii-
que; potoit Atticl intervei^tt venlara redeüodi Romam ab Augusto
impetravisse, ibique facundia, quam laudat Horatlus Libr. IV. Carro.
7. Vs. 23 9 hinotuisse, etiamsl eo nomine apud posteros notüs non
foerit.'* Die Berühmtheit des Geschlechts, welche der Dichter In
jener Ode preist, ist demnach ausser Zweifel ; aber wenn Vs. 4
der Bptetel: diffusa palustris loter Mlnturnaa Sinuessanumque Pe*
trlteum deaweg^tt di6 vina erwähnt aein sollen, um dem Torquatui
eine angenehme Erliinerung an jene Oertlichkeil^ wo einer seiner
Vorfahren fan J. 415 liaeh Lfv. 8, Li die Lalhier besiegt habe, tu
gewibrenrso scheint uns doch dieser Gedanke su weit hergeholte
Die in jener Ode erwähnte pietas wird als eine kindliche Tugend
gegen den Vater A.TorqiiatniB gedeutet, der ein Freund des Cicero
und 702 PiiUOr gewesen sei, aber nsch Pompejus' Sturz au Athen
inaliul gelebt habe. Auf dieaen werden die Stellen besogen: Aa^
conius su Cic. Or. pr. Mll. c. 35, Cicero ad Attic. 5, 4 und 21. 6,
1. 7, 14. 9, 8, ad DiVers. 6, 1—4, de Fin. 2, 22, ,,e quo loco
clare apparet/* so helsst es N. 1. p. 498, „A, .Torquatum non
fuisse fratrem L. Torquati llllua, quocum profectus est ad Pompe-
Ium, id quod BrnesUus statuerat, uti hene ostendit Drei Uns.
lic vero sine eaosa A. Torquatum , qui memofntur in Epiatoln ad
Atticom. Libr. IX. 8«.s<!9tt0git ab altero, qui eeteds in locia, vid.
Hadvigius ad Citferonla Libr. IL de Finiboa e. 22.^' Wir wollen
diesen leUtem Umstand gans auf sich beruhen Isssen nnd nur so
viel bemerken, dasa A. Törquatus, der sich im Bürgerkriege fnr
Cäsar ofTenhar nicht erklärt hatte, vielleicht noch im J. 709 in
Athen gestorben ht. VergL Cic. ad Dir. 6, 1--4, ad Attic. 12, 17.
IS, ao und 21. So freudig wir jene von Herrn E. gemachte Bnt«-
dedmng begrüssten, so schwand uns dodi aiigemach die Freude,
ala wir das Verhütniss des Sohnes zum Valer durch keine der
11*
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164 Lateiniiche Litleratar.
Stellen congtalirt sahen ; ja es will ans to^tr bedünken , ab ob der
Ton Nepoa genannte mit Vergleichung von c. 15^3 kein anderer
gel , als der gemeinschaftliche Freund des Cicero und AlÜcos.
Denn die eratere Stelle, wo A. Torquatos, L. Julius MocUla, Vnter
und Sohn, nebst Andern die Hülfe des menachenfreandllchen AlU*
cns erfahren, steht so Tereinselt da, dass auf sie ein wirUidies
Bndergebniss sich nicht bauen Iftsat. Eher konnte T. Torquatos,
der im J. 711 Quaestor des C. Pansa war ,, für einen Sohn dea A.
Torquatus gelten, s. Brot. Bpist. 1, 6. Diese Vermnihoag hat be-
reits Orelli im Ouoraasticon Tuii. p.STQ ausgesprochen. Viel-
leicht tragen unsre Zweifel dazu bei, dass andre Omhrte den Ge-
genstand tiefer erforschen, als wir su thun im Stande sind. Deber
den Nomicius, an welchen Epistel 6, und fiber den Bullatioa, aa
welchen Epistel 11 gerichtet ist, erfahren wir p. dOO f. die be-
kannte Klage, dass von diesen Männern nichts Zuverlisaigea hat
aufgefunden werden können. Von Icdus (Epist 12, 12 ff.) wird
behauptet (p. 472), dass er der academischen Schule angehört
habe und der Zweck des Briefes in die Empfehlung des Pompe}ns
Grosphus zu setsen sei. Die Zeit der Abfassung ist nach aus-
drücklicher Versicherung das Jahr 735, wogegen die anderweitigen
hiatorischen Zeugnisse streiten , welche die Unterwerfung Arme-
niens und des Königs Phraates in das Jahr 734 Torlegen. Nur DIo
Cassius macht hinsichtlich der Cantabri 54, 11 eine Anaaahne,
welche jedoch Sanadon und D&ntser mit den übrigen Angaben
in Einklang au bringen geaucht haben. Herr Eströ begrindet aeioe
Meinung durch die Annahme (p. 410), dass die Nachricht fwn der
Dnterwerfung Spinlena mit der Benachrichtigung dessen, waa sich
im Jahre 734 in dem entfernten Asien begeben, so siemlldi m-
sammeofille. „Nuntius e}us' Tictoriae Romam venit band ita
diu (1!) postquam reaciveraat, quae in ultima Asia a Tiberio fue-
rant gesta a. 734.'' Bei Epiat. 1, 15 wirds ftir möglich befunden,
dass der daselbst genannte NmnoaJua Vala deraelbe sei, welehea
eine su Philae in dem Tempel der Isis gefundene Inschrift nennt
Ea ist dieselbe Inschrift, welclie bei Orelli Inscr. 4931 steht und
welche Letronne im Journal dea Savants 1843, p. 466, auf den
Herr B. verweiset, einer Erörterung unterworfen bat. Uebrigens
ist diese Ausloht kebieswega neu, wenn man sich die MSheneh-
mea wm, unaern Commentar p, 242 nachBoldien. Der in deradbea
Epistel Vs. 26 erwihnte Haenius wird auf die Nachricht, welche
Acren und der Scholiaat des Cruquios über ihn hier geben, mit
dem PantolabtM Sat. 1, 8, la S, 1, 21 f. idenUfidrt und der wahre
Name Malliua Vema ihm Tindicirt« „Collegit Doct. Henadins
(Studie crkica fai C. LuciUum p. 330) ex acholiis allatia, Maenium
Libr. 1. Epttt; 15. Vs. 26 dirersom non esse a Pantolabo, adeaque
eo in loco pro: Afoefito, Malihim esse legendnm.'^ Bd Heusde
finden wir aber nicht Mae«ius, aondeiu Maetnua geschrieben. — *
Ueber dea ^umHua Bpist 16 spricht sich Herr fi. weniger be-
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E«trii PrMojiogrtpbift BoraÜana. 16$
^ttroml aus^ doch sehelnt er ihn nicbl mit dem Qiiiaitue Hirpiniis
Od. 2, 11 für eine Person, gleich wie auch wir, iii halten (p. 493jL
Wenn er aber zu der Ode bemerkt, dasa Fiilviua Drsluna, weicher
den Zunamen Hirpinaa in Crispinaa bitte verwandeln wollen und
den T. Quintiua Crispinua Suipiciauua ca. a. 745 gemeint habe,
welcher als Buhle der Julia Augusta im J. 752 gebraudmurkt wor-
den, unmöglich der Zeitgenosse des Boras sein könne, au dem der-
selbe aage: „Cur non sub alta ?ei platano — Potamaa unctil^^ und
die Anmerkung hinzaftlgt: „Hoc ai cogitasael Obbariua V. Cl.|
HOB doUtaaaet, utrum Crlaplnua Sulpiclaone diveraua esaet necne a
T. Crlapino Valeriano , qui consul fuil a. demum 760 cum P. Len-
4ulo Scipione. Vid. PaoTin. Fast. p. 186 u. a. w. , ao nehmen wir
dieae Zurechlweianng dankbar hin , bemerken jedoch , daas wir
lingat Ton onserm im Archiv 1832 I. 4. p. 576 ff. auageaprochnen
Zweifei soröckgekommen waren und deasbalb dieaes Verhfiltniss in
UDserm Commentar p. 295 mit Stillachwelgen iibergingen. -— Hin-
sichtlich der Ära poetica folgt der Vf. eeinem berühmten Lands«
mann J. H. van Reenen (Disput, de Epiatola ad Piaonea. Amat.,
1806), der bekanntlich an den von Tacitua Ann. 3, 16 beseiclmeten
Piso denkt, welcher Im Jahre 731 mit dem Auguatua daa Consulat
bekleidet und swei Söhne, Cnaeus und Lucius, gehabt habe. Da*
bei erfahren wir, daaa van Reenen aelner Ansicht bia an sein Le->
bensende treu geblieben sei und dieselbe mit Abfertigung aller
«ntgegenstehendeo Meinungen in swei Disputationen 1841 und
1843 vertheidigt halie. Dieaelben scheinen jedoch nur in dem kö-
iiigl. Neerlindiscben Institute gehalten und nicht lum Drucke be-
fordert worden su sein. Wenn der Verfasser p. 294 auch der
"Sonderbaren Meinung des Hieronymus de Bosch, den Bichstädt
widerlegt habe^ gedenkt und dabei sein Bedauern ausapricht, des
Letztem Schrift nirgends gefunden xu haben , ao möge hier die
Nachricht Plats finden, dass die Cenanra novissimarum obserratio-
num etc. ab Programm zum Prorectoratswechael au Jena 1810
erschienen und in Brneati's Parerga Horatiaoa. Halae ad Salaro
1818 p. LI ff. abgedruckt ist. BbendaedbstL p. LX( ff. finden sich
euch des Hieronymus de Bosch Curae aecundae etc. mit Bicli*
stidt's Erliuterungen. Doch wir brechen hier von der Anzeige
eines Werkes sb, daa auch, trotz seüier theilweisen Unvollatan«
digkeit , dem deotachen Gelehrten genügsame Gelegenheit zu tie«
fern Forachungen bietet. Die lateinische Darateliung hat zwar
nicht die Reinheit u. Eleganz eines Ruhnken oder Klebst s dt,
üiesst jedoch in leiclitem Redeflusse dahin. Dabei können wir
4len Wunsch nicht unterdrucken, dass die fleissige Arbeit des hol-
i9ndischen Gelehrten durch einen niedrigem Preis dem deutschen
Schulmanne zugioglicher gemacht werden möge.
Dem obigen Werke aetzen wir gleichsam ala Ergänzung die
Jileine, aber auf jahrelangen Studien ruhende Schrift des um den
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166 LateioiKhe hHUnXm,
Horai hoüliverdteateii Veteimneo Grotefend lur Seite. Se
fuhrt den Titel:
Schriftstellerüehe Lauflahn des HoratiuB^ vom Schalratbe Dr.
Georg Friedrieh Grollend ^ Ritter des Königlich Preassischeo
rothen Adlerordens« Hannover, Haha^sahe Hofbncbbaadlaog 1849.
31 S. er. 8.
Gleich Anfangs inaMen wir des erfreulichen UmataBdea ge-
denken, dasa die Idelne Schrift ,,dcn Sch&lern der beiden obem
Claaaen dea Lyceiima an Hannover In dankbarer Anerkennung ihrer
fortwahrend bewiesenen Liebe lu fernerem Andenken gewldnel^^
ist. Oeffentiichen Blittern aufolge hat der eben so liUerariach-lha-
tige als in dem Kreise der Schule praktisch wirkende Verfasser
nein dOjihrigea Amtojubilium festlich begangen , bei welcher Ge-
legenheit sich die Liebe und Verehrung sowohl der alten ala der
jongen Schüler auf allerlei Weise ausgesprochen hat. Dieser
durch Wort nnd That aich kundgegebenen Liebe acheint diese
Schrift ala ein Gegengeschenk besthnmt an aein; nnd wir kafoen
daher eine doppelte Ursache der Miifreude, indem wir einmal den
Mann glücklicli preisen, dem die Vorsehung eine so Jange Zeit ge-
deihlichen WIrkena Tcrliehen hat, und Indem wir sweitens den
dankliaren Sinn der Verehrer des Jubelgreises ala ein schönes Zei-
chen der Zelt In der unerquicklichen Gegenwart froh begrüaaen
und auch uosrer Selts — wenn auch post festum — dem hoch-
Terdfenten Jubilar anrufen: Macte virtute estol Diese Sehrift rom
251 September 1849 lasst eben so wenlg*das Greisenaltrr apnrea,
als die Brstlingsschrift au H eyne's Gebortatag 1799 de pasigra-
phia sive scriptura universall das Jiinglingsalter. Daher wird jeder
Leser gern in die Huldigung einstimmen, mit der wir den verehr-
ten Mann als einen ter quaterque beatua willkommen heiaaen und
ihm den Glückwunsch au dem heitern Lebensabende eines Neato-
riachen Lebensalters darbringen. Nach diesem Vorworte, das ona
die mittuhlende Freude abnöthigte, aur Sache! Der gelehrte Ver-
fasser geht von der Ansicht aus^ dass bei den meisten Gedichten
des Horas eine ungeflihre Zeitbestimmung tu deren richtigem
Verstlndnisse hinreiche, bei andern es völlig gleichgültig sei^ wann
m^n «ie verfiisst glaube. Habe man also nur diqenigen Gediclite,
deren Verfassungsaeit aich genau bestimmen oder mit mehr oder
weniger Wahrscheinlichkeit vermathen lässt, chronologisch geord-
net ; so genüge es , diesen die übrigen also ananreihen , wie einea
daa andere am besten erliatert. Aof diese Weise werde es mög-
lich, mit des Dichters schriftstellerischer Laufbahn seinen Ideen-
gang während seines gansen Lebena au verfolgen, von welchen er
nach des Lucilius Weise daa Wissenswfirdigste selbst so umstffnd-
licli angeführt habe, dass wir aur Schilderung seiner Individualitat
eines andern Führers selten bedürften. Deberhaupt lisat aich ioo
Allgemeinen die Schönheit des praktiachen Gehaltea wohl erföb-
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Grotefeod: ScluifUialUrifldi« Lälkfbahn des Horatios, 167
l6D, aber ohne hietorftcbc Bads nicht durchfühlen und siim alli-
■eltigen liefern Verständniaa bringen. Im Ganzen ist der Verfas-
ser der von ihm sthon früher (Allgem. EncyciopSdie der Kiinste
und Wtesenschaften ton Ersch und Grober Seet. 2. Tbl. 10.
S. 457— 476 u. Zeilsohrifl für die Aiterthnmsw. 1845. Nr. 116—
117) aufgestelilen Chronologie treu gebUeben. Mir biliigea es
▼ollkommen, dass, wenn wir vns anch über den Anfang der lyrischen
Dichtungen nicht mit ihm einverstanden erlLlareu können, er deren
Ende bis xum Jahre 736 mit Kirchner fortfuhrt; denn die
Fränkische Theorie, weicherauch Dfintser, Dillenbur-
ger, Weber, Theodor Obbarius u. A. fblgen, schliesst
schon mit dem Jalir 730 oder 731 ab, wodurch in der Productiri-
Iftt des Dichters eine lyrische Pause von aechs Jahren eintritt, was
schon . a priori für unwahrscheinlich sich ergeben dfirfte. So viel
steht fest, dass der Dichter seine lyrische Laufbahn vor dem Car-
men Saeculare (737) abgeschlossen und die drei ersten Oden> Bü-
cher herausgegeben hat. Diejenigen nun, welche, dies vor Aogustus'
Abreise in den Orient (732) geschehen lassen, gersthen wegen 04
1, 3 und 2, 9. 3, 5 in allerhand Verwicklungen. Dagegen finde»
wir es unnatürlich, dass Horas erst sehn Jahre nach Beginn seiner
Schriftsteller-Lautbahn, nSmlich 724, die erste Ode: 1, 28, ver*
fertigt haben soll. Auch will sich mit dem Geiste eines hervortre-
tenden Dichters nicht recht vertragen, dass er aum Beispiel im J.
714 nur swei Stuck, ab Epod. 5 und Sat. 1, 8, im J. 715 nur drei
Stade, als Epod. 17. 12. 8.» im J. 716 nur Tünf Stück , als Epod.
10. 6. 4. 15. Sat. 1, 7 zu Stande gebracht habe. Wir glauben
▼idbn'efar, dasa in den Zeitraum vom J. 713 bis 724 schon ein gros*
•er TheilOden des ersten Buches, hauptsachlich die griechisch -
artigen, auf Nachahmung beruhenden, falle, obgleich wir nur Od.
2, 7 als eine der ersten aus nicht unzweifcihsften Anzeichen zn
bezeichnen im Stande sind. Gegen die Behauptung, dass die drei*
sehnte und neunte Epode sIs schon gedichtete Oden der Epoden-
Sammlung (723) beigegeben worden seien, wShrend später ver-
fssste Bpodcn, wie Od. 1, 2c<, unter die Oden hätten gereiht wer«
den müssen, hat Teuf fei ein trefiendes Wort gesprochen (Zeit-
schrift f. d. Alterthumsw. 1^45. N. 77. S. 616), dss wir mit voller
Ueberzeuguog au dem unsrigen roschen , nicl>t zu gedenken ^ dsus
auch Od. 4, 7 ein epodisches Versmaass hat. Aufi'allender Wei^c
lässt Grotefeud die Briefsammlung da anfangen (J. 733), wo
Andre sie «chliessen möchten. Vergl. den Epilogus zu unserm
Epistel Commeutar Tom. II. p. 558. Ueber diesen Umstand schwei-
gen wir jedoch billig, da in solchen Untersuchungen, deren Eud-
ergebniss zu apodiktischer Gewis^heit sich nicht bringen lasst,
das subjective Gefühl eine grossre Rolle spielt, als wir selbst zn
gbuben geneigt sind; überdies haben wir bereits im Jahre 1835
(N. Jahrbb. XV. 1. S. 54 ff.) unare desfallsige Meinnng in diesen
Wättem niedergelegt. Die chronologische Folge der Horaz-Ge-
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168 Alte GMchkbte.
dichte stellt sich demnach auf foigende Weise nach Grotefeni
heraus: Das erste Buch der Satiren ward io dem Z^imane f.
J. 713 bis 719 geschrieben und in dem letsten Jahre in eiaer
&mmlung ans Lacht gestellt. Die Zeitfolge der einselnen Stodc
wire demnach folgende: Sat 2 (J. 713). 8 (J. 714). 7 (J. 716).
5 (f 717). 9. 6 ebenso; 3 (J. 718). 4. 10 ebenso, 1 im J. 719. -
DasBpodeobuch fallt in die Jahre 714 bis 723 nach diesem
Zeitverhaltniss: Epod. 5 (J. 714). 17. 12. 8 (J. 715). 10.6.4.
15 (J. 716). 2 (J. 719). 3. 14. 11 (J. 720). 7. 16 (J. 722). 1.9.
13 (J. 723). — Das B weite Buch der Satiren umfasst des
Zeitraum vom J. 719 bis 724 und awar in der Eioseifolge also:
Sat. 2, 2 (J. 719). 3(J.721). 4.8(J.722). 5.6.7(J.723). 1(J.724).
— Die Oden beginnen im J. 724 und enden mit dem 3. Buche
im J. 736. Auf das J. 724 icommen Od. 1, 28. 27. 37. 2, 7. 1, 18.
11; auf das Jahr 725: Od. 1, 9. 4. 17. 3, 13. 1, 14. 3, 18. 1,38.
3, 23 ; auf das Jahr 726 : 2, 14. 3. 31. 2, 15. 3, 6. 2. 1, 34. 3; 17;
auf das Jahr 727: 1, 2. 3, 24. 1, 29. 35. 21.2, 12. 1. 1, 6; aof
das Jahr 728: 3, 25. 2, 19. 1, 15. 32. 3, 11. 27. 1, 23. 3, 15; auf
das Jahr 729: 1, 16. 2, 5. 3, 20. 10. 1, 25. 2, 8. 3, 26. 2, 4; suf
das Jahr 730: 1, 24. 2, 11. 1, 26. 36. 3, 14. 1, 19. 30. 3, 19; aof
das Jahr 731: 1, 33. 12. 2, 18. 3, 1. 16. 2, 2. 16. 10; auf das Jahr
732 : 1, 22. 5. 8. 3, 7. 12. 1, 13. 3, 9. 28. 21; auf das Jahr 733:
2, 13. 3, 22. 1, 7; auf das Jahr 734: 3, 8. 1, 20. 2, 17. 6; auf
das Jahr 735: 1, 3. 3, 29. 3. 5; anf das Jahr 736: 2» 9. 1, 10. 3,
4. 2, 20. 3, 30. 1, 1. — Das er 8 te Epistelbuch {IUI in die Jshre
733 bis 737 und swar in das Jahr 733: Epist. 1, 2. 3. 4; ia dai
Jahr 734: 5. 6. 7; in das Jahr 735: 8. 9. 10. 11. 12; in das Jahr
736: 13. 14. 15; In das Jahr 737: 16. 17. 18. 19. 20. 1. Dm
Tierte Buch der Oden nebat dem C. 8. fällt in den Zeitraun
der Jahre 737 bis 745 und swar in daa Jahr 737: Od. 4, 6 und C.
S.; in das Jahr 738: 3. 7. 1. 10. 13; lu das Jahr 739 : 12. H. 9-
8 ; in das Jshr 740: 2. 5; in das Jahr 741 : 4. 14; in das Jahr 745:
15. Das zweite EpUtelbiich ward im Jahre 742 bis 744 ge-
schrieben und zwar im Jahre 742: 2; im Jahre 743: 3; im J^^re
744: 1. Hiermit empfehlen wir die kleine Broschüre der Be-
achtung des gelehrten Publicums.
Obbariui.
A hiatory of Greece. /. Legendary Gr^ece. ihf Gtorf^e Orot«, ß^H-
London^ John Morray, 1846.
Zweiter Art ikel.
Daa folgende Capitei liandelt von dem Argonautensu^e-
Die Argonauten sind ohne Zweifel schon vor Homer im Vollöl*"'
ben und im Munde der Sanger gefeiert geweaeu. Uomer i^^^
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Grote.s A hhiory of Greece. I. 169
den LiebÜDf der Here laton nnd die allgefbierte Argo; er web«
von der Landung der Argonauten auf Lemnoa, wo aar Zeit de«
troischen Kriege Buneoe, der Sohn des lasen und der Hypalpyle,
herischl; er welsa auch von den Flankten, welche die Argo auf der
HeimlLebr paaairie. Dann haben die alten Dichter vielfach diesen
Zug berührt: Heaiod Im Katalog der Weiber^ das alte Epos von
Aegimios, Ktnäthon in seiner Heraklea, die Naupaktien, und wohl
mehr als gelegentlich, Eumeloe, Bpimenides in einem grossen Bpos
von dem Baue der Argo und dem Zug des lasen ins Kolcherlandj
ingleichen die Logographen Pherekjdes und Hekatäos , denen dies
der willkommenste Stoff war, bis endlich derselbe in die Hände
des Rhodiers Apollouios und der übrigen Argonaotikendichter fiel,
die ihn des letsten Lebensrestes beraubten. Nstürllch sog dieser
mehr als andre dehnsame Sagenkreis, sowie der Orient u.derOcci«
dent sich aufschlössen , immer neue Elemente an sich , jede neue
Pflaiisstadt am Pontes leitete den Strom ihrer Erinnerungen bis
in die Zeit lasons hinauf; andereraeits suchte jede Landschaft
Griechenlands ihre Helden unter die Begleiter lasons zu bringen.
Nur die Alles überragende Gestalt des Herakles machte liier
Schwierigkeit; daher die Einen ihn vor den eigentlichen Kämpfen
aus der Zahl der Argonauten ausscheiden lassen, die Andern aber
geradem auuchliessen als einen , der wegen seiner Grösse den
llebrigen missfillig gewesen. Ob die Sage ton Athamas und Phri-
xoa sdhon bei Homer mit deijn Zuge der Argonauten verknüpft ge-
vreaen, iat iweifelhaft, aber wenigstens glaubhaft. Wir möchten^
wenn ea der Raum gestattete, dem Verf. gern au den einielnen
Abenteuern folgen , und bei deren jedem die Schwankungen der
Sage so wie Ihr respectives Wachsthum bemeiklich machen. Auch
hier tritt die Art und Weise auf das Klarste hervor, wie der grie*
chische Geist, bewusstios oder mit Bewusstsein schaffend , combi-
uireud, ausreichend gearbeitet hat, bis eine glaubenslose Zeit an
den entseelten Stoffen ihre Künstelei vi^uchte. Schliesslich bie«
tet uns der Verf. (S. 332 ff.) eine Reihe von Betrachtungen über
die Argonautenaage im Allgemeinen, in welche wir uns nicht
versagen können ihm su folgen. Schon Heyne iusserte ad ApoUod.
I. 9, 16: mirum in modum fallitur, qui in bis commentis certum
fundum historicum vel geographicum aut exquirere studet, ant an
reperlsse, atque historicam vel geographieam aliquam doetrinam
(systema nos dicimos) inde procudi posse putat. Und gewiss*, es
fehlt uns sn allen Mitteln, selbst die Frage zu beantworten, ob der
Zug ein irgendwie entatelltes Factum sur Grundlage hat, oder
von vorn herein nichts als eine Sage ist. Es ist gaos umsonst,
daaa man durch Ausscheiden des Uebernatörllchen und Romanti-
schen ein Residuum von geschichtlicher Wirklichkeit su gewinnen
sucht. Gerade daa Wunderbare iat das Wesentliche tmd Reale in
der Ersahlung. Der griechische Seemann nahm diese Sagen mit
sich zu Schiffe und localisirtc sie, oft mit Zusataen, die ihm aeiue
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170 Ali« Geicbiclite.
eigenea Erfebbisse oder dte Scenen der Natur eingaben. So Bafam
efv gleich den Wellaroaegiero, voo dem PlaUe Poaaesa, nicht je-
doch einen politischen , sondern einen rellgiöf - poetischen , nnd
diese Besitsnabme wurde, xumal wenn sie dnrch einen Tempel
oder Altar eine Beglaubignng erhielt, von Allen, die spiter deesei-
ben Wegs gefahren l^amen, anerkannt. Die epischen Dichter ha-
ben nicht bloss eine mytliische Chronologie geschaffen, nondem
eben so wohl eine mythische Geographie. Der Unterschied lag
nnr darin, dasa die ietstere dnrch immer neue Entdeckungen beridh
tigt werden konnte, wahrend keine Argo in die verbhllten Rinme
der Vorseit drang. Aber in jener mythischen Geographie gab es
ansser den Oertlichkeiten, welche einen Schein geographiacher
Wirklichkeit hatten , auch solche, su denen man nicht zu Wasser
noch Bu Lande 9 sondern allein mit den Schwingen des Dichters
hatte gelangen können. Diese Oertllchkeiten gehörten In der
Phantasie des Dichters su Hause, und gleichwohl anchte der
fromme Glaube sie an eine bestimmte Steile su fixiren. So ver*
legte man die Sirenen an die Kliste von Neapel, die Kyklopen nnd
die Laatrygonen nach Siollien, die Pbiaken nach Corcyra, die
Kirke nach dem von ihr benannten Vorgebirge. Namen, Tempel,
Culte dienten daxu, den Glauben featzuhaiten, der sie hervorgera»
fen hatte. Selbst ernste und strenge Historiker haben nicht ver-
mocht oder niclit gewagt, sich von diesem Glauben loaaureisae»,
wie Thukydides lehrt. Der Verf. macht mit Recht darauf auf-
merksam, dass der We/i; und das Ziel des Argonautenaoges dtireh-
•ns keine höhere Realität an aich trage, als der Bau dea Schiffes
und seine halbgöttliche Bemannung. In der Odyssee seien Kirke
und Aeetes Geschwister, das iiische Eiland der Wohnsitz beider,
Odysseus nimmt von da aus denselben Weg, den die Argo genom-
men liat. Noch Mimnermos denkt sich Aea , von wo lasen das
goldene Vliess holt, in Verbindung mit dem Ocean und ala Wohn*
zits des Helios. Der erste, welcher Aeetes und Kolchis zusammen-
stellte, war Bumelos; es kann das erst geschehen sein, als die
Griechen bereits in das Innere des Pontes vorgedrungen waren
und den Kankaaus kennen gelernt hatten. Der thracisdie Bospo-
ros erinnerte unwillkürlich an die Symplegaden ; am Pbasis war
daa liaua der Eos; der Zug der Argonauten galt als vorbereitend
ftr den Zug der Colonisation, welcher den Pontus mit den scfaoa-
slen griechischen Stidten schmückte. Umgekehrt wurden die
Fahrten des Odysseus im Westen fixirt und so die Insel der Kirke
von dem Lande dea Aeetes getrennt und Bruder und Schwester
an die entgegengesetzten Seiten des griechischen Horizonts ver-
legt. Das Dritte, waa nun noch übrig blieb, w«r, die Argoneuten
vom Osten auf der Heimfahrt zu dem Westen zu geleiten, und es
ist bekannt, wie aehr die Unbekanntschaft mit dem nördlichen Sv-
ropa diea erleichterte. )n all dicaen Entwickelungen ist der Verf.
höchst lehrreich nnd nur eins zu bedauern, dasa seine üeberteu-
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Grot« : A litetory of Qreece. I. 171
^g Toa der Dninoglicbk^t Jedes ErUSniiigsverBuehai ihn ge*
hemmt hat, «einer Darslellang den hoehsteo Grad vm Evidens lu
geben. Unaercr Ansicht nach sind in dem Mythus von lason und
dem goldenen Vliesse überhaupt und ursprunglich agrarische
V'crhfiltnisse dargestellt gewesen (las Ion und der goldene
finitesegen); darnach hat der Mythus erat die Gestalt jenes ro«
mantlschen und abentenerlichen Zuges ins Goldland erhaken -^
eine Umbildung, welche demjenigen nicht bedenklich sein wird,
der in der deutschen Heldensage sich gewohnt hat, durch die gliln«-
sendeHeroendichtnng hindorch einen dunkeln Urgrund mythischer
Gestalten su erkennen.
Im Cap. 14 folgen die Sagen Ton Theben. InderOdyssee
•hid Amphion und Zetbos die Griinder Thebens. Apollodor
und vermothllch euch die älteren Loigographen setzten Ksdmoa
ui die Spitie; es haft auch nicht an Versuchen gefehlt, beide An*
sichten sn vermitteln. Der Verf. Tcrfolgt nun, an der Hand den
ApoModor, daa Geschlecht des Kadmos. Die Argi?erin i o liat einen
Sohn Bp a p h OS. Dieser leugt mit der Libya awei Söhne: Beloa
und Agenor. Von Agenor stammen: Kadmos, Phönix, Kilix, Euro*
pa, — die letstere bei Homer noch eine Tochter des Phönix — ;
Kadmoe gründet Hieben. Ef dient, Theben sowdil mit Phöniclen
Stt Termltteln ab mit Aegypten. Dann hinterlätfst er, mit Harmo«^
oia vermählt, Tier Töchter: Ino, Semele, Antöiioe und Agaue, und
einen Sohn Polydor. Diesem folgen Labdakos, Lslos, Oedipus,
des Latos Regierung durch das Auftreten des Amphion und des
ZetboB unterbrochen, und endlich die wundervolle Ssge von der
Schuld nnd Bosse des Oedipus und dem Fslle Thebens. Das für
uns Wichtigste wäre nun ohne Zweifel, das Werden und Wachsen
der Oedipussage su sehen Leider ist uns dies nur zum Tbeil
möglich. Homer kennt den Oedipus und seine Mutter Epi»
käste; er kennt die Kämpfe vor Theben, Tydens und Polyneikes,
Amphlaraos und die gierige Erlphyle, Adraat und das Wunderross
Arion, das ihn rettet. Aber bei die dem muss die Sage gans an^
ders gestsltet gewesen sein, als bei den Tragikern. Sofort, wie
Oedipus die Epikaste geheirathet hat, lassen es die Götter vor dem
Auge der Hensdien verschwinden. Sie erhangt sich, er herrscht
in Theben fort, allerdings beladen mit dem Fluche der Erinnyen,
aber keineawegs geblendet. In der Oedipodie vermählt er
sich mit der Eurygsneia, und sie ist es, die ihm jenes Doppclpa'ar
▼on Söhnen und Töchtern gebiert Pherekydes fugte selbst noch
eine dritte VermMbiung blnsu, mit der Astymedusa. Von einem
Exil des Oedipus nach Attika ist keine Rede. Kampfspieie schmu-
cken und ehren seine Bestattung. Hieran schliesst sich das alte
Epos der T h e b a i s und der B p i go n e n. Von der ersteren, die
unser Verf. für ein Gedicht Argos bu Ehren halt , ist Amphlaraos
der eigentliche Held. Wir dürfen uns um so eher des Eingehens
auf diesen Gegenstand enthalten, da Weicker im 2. Theile sei*
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172 Alu Oesohichle.
ues epischeu Cyclos diesem Stoffe eine jener abtelilleMendlen Be-
handlungen hat Bo Theil werden lassen und auch auf Grote Rndi-
slehl nimmt Weldcer's Abhandl. von 1832 (Schulleitung) ist dem
Herrn Verf. unbekannt geblieben.
Bs folgt Cap. 15 die troiacke Sage^ deren wesentlicher und
reclpirter Inhalt so vorgeführt wird , dass die Anmericongen die
varlifenden Fassungen geben. Es ist ein Boden, auf dem die Sage
in unermesslicher Fdlle gewuchert hat, ohne dass man immer
Ursprüngliches und spatere Erweiterung lu scheiden vermochte.
Hier ist es , wo man vor allen Dingen einer so strengen Analyse
bedarf, wie uns Welcker im sweiten Theile seines epischen Cj-
eltts darbietet, obwohl selbst durch die genaueste Prüfung nicht Im-
ner klar sich herausstellt, was in dem ursprünglichen Plan der
S>g6 gelegen und was spater hiniugekommen ist. Noch sdiwan-
kender wird diese Entscheidung, wenn sich immer klarer die De.
beraengung begründete, dass Ilias und Odyssee nicht als orspHIng*
lieh fertige Gedichte su betrachten waren, wenn in ihnen «lelnehr
der lebendige Strom von Liedern erkannt würde, in denen Vorstel-
lungen wie Sprache sich noch als im Fluss befindliche sich erwie-
sen. Wie zweifelhaft ist es selbst, ob mau dem Dichter der Ilias
das Urthell des Paris ab bekannt voraussetzen darf! Wie viel
sweifelhafter alles, was dem Kriege vorausiiegt, des Paris verhing*
nissvolie Geburt, seine Ersiehung unter den Hirten des Gehirgs,
seine Wiedereinführung in die königliche Familie u. a. w. Wie
nach vorn, so dürfen wir auch gegen den Schluas und in der Mitte
nicht an unermesslichen Hiuzudichtungen zweifeln, die der einfa-
chen Heldensage von Trojans Fall ganz und gar fem gelegen ha-
ben. Die Ilias weist in zahllosen Stellen über sich hinaua auf Ge-
genstiinde, die in der Sage gelebt haben, wenn sie auch noch nicht
in die Form der Epopöe gebracht waren ; die Odyasee eben ao nuf
Dinge zurück, die in den Raum zwischen Ilias und Odyssee fallen.
Der frühe Tod, lu den Achill dem Hektor nachfolgt, zieht durch
die ganze Ilias sich hindurch und wird dem Achilles auf daa Be-
stimmteste geweissagt. Er folgt , nachdem der gUnsende Solm
der Eos den Antliochos erschlagen liat. Um den Leichnam des
Achilles erhebt sich ein heisrer Kampf Dsnn folgt der Streit um
die Waffen des Achilles und der Tod des Aias durch ^elne eigene
Hand. Am Helicspoot stehen die Graber des Achilles und des
Aiaa. Dann wird vom hölzernen Boss, das Epeios gefertigt, bei
den Phiaken gesungen; von der Zerstörung der Stadt, von dem
Kampf beim Hause des Deiphobos. Auf Aeneas, als einen, der dem
Tode entrinnt, wird vielfach hingedeutet. Es hat offenbar ein rei-
cher Stoff vorgelegen, den der Dichter der Ilias und der der Odya-
see kannte. Die zahlreichen Beziehungen auf diesen Stoff nöthi-
gcn uns, mehr vorauszusetzen, ala ausdrücklich erwähnt wird. Aber
wie viel da gewesen, wie viel hinzugedichtet sei, ist fast unmöglich
zu sagen. So werden die Amazonen erwihnt in der Ilias, aber
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Grole ! A Iiisiory off Greece. f. |7|
nicbt 80, dMS Termuthet werde« lönate, der Dichter habe tie fe-
kenot alt solche^ die ao dem Kampfe wider die Griechen Theii^».
uommen haben. So lange Geist and erfinderiache Kraft die Ho*
roeriden erfuUfte, strömte aiia unsichtbaren Quellen die Sage fort,
nnd ea iat Interessant an bemerken, wie in dem lotsten Gedichte
dieses Sagenkreiaea anch die letzte Lebensader desselben Terdegte.
Der Verf. hat dies Werden und Wacha^n der Sage aneh hier m
einer goten Anachaoung gebracht. Die hächate Frage, welche er
sich rorlegt, iat nun natiirllch die, ob nicht wirklich unter den
Mauern Troja's ein Krieg atattgefunden habe, der, abgesehen von
den Göttern nnd Heroen, von Helens, den Amasonen und den Ae^
thiopen, von dem hölsernen Pferde und all dem weiteren bunten
Farbenspiel der Poesie, in rein menschlicher Weise geführt sei
und den historischen Kern an all Jenen Krystallisatlonen der Sage
bilde. Der Verf. antwortet hierauf conaiequent: die Möglich-
keit einea aolchen Kriegea sei nicht su leugnen, aber eben so die
Wirklichkeit desselben nicht xu beweisen. Die Griechen
glaubten an die Wirklichkeit des Krieges. Thukydides kndpfl an
Homer seine tief eindringende Betrachtung d«r alten Zeit, und
nicht bloa derjenigen, in welcher Homer gesungen hat, son*
dem auch derjenigen, welche er beaungen hat; Ncn^lion, obwohl
erst unter der letzten Dynastie der lydischen Könige gegründet,
neigte die durch Homer geweihten Stellen auf und galt als iden-
tisch mit dem der Sage; Xerxes, Mindaros, Alexander, die Römer
gewihrten dieser Identität ihre Anerkennung. Anch die Zweifel,
welche sich hiergegen erhoben, von Hestiäa, aus Alexandria
Troas gebiirlig, und dem Skepsier Demetrioa, griifen nicht die
Realität des Krieges noch die Autorität des Homer an , sondern,
vielleicht durch nachbarliche Eifersucht eingegeben, den An-
spruch der Ilienser, im Beaita der alten belügen Stadt au
sein. Sie fanden s. Beisp. nicht Raum genug awlschen Neu-
Iliuro und dem Schiffalager der Griechen fftr alle die Kampfe,
deren Homer gedenkt, und verlegten daher die wirkliche Stelle
weiter landeinwärts, nach der aogenannten xeifii; tciv'IXUmu.
Aber auch mit diesen Zweifeln selbsl blieben sie vereinsdt und
gewannen erat nach Jahrhunderten die Zustimmung des starren
Homerikera S trabo. Wollen wir una aber, atati durch die Sage,
durch die Geschichte belehren lauen, so finden wir in historischer
Zeit die ganae Halbinael, mit Auanahme einiger Kustenstidte , die
Ionischen Stammea sind, im Beaitae der A eoler. Vor diesen ist
nur ein Volk, daa aber bei Homer gar nicht vorkommt, in dieaen
Gegenden nachauweisen, daa der Teukrer, welches atch ver-
muthlich weiter gegen Snden eratreckte, bis es durch die vordrin-
genden Aeoler auf einige Orte, unter denen Oergla, beachrinkl
wurde. Diese Teokrer sind eine Kolonie aOs Kreta und daher
den Griechen stammverwandt, dagegen in der Pönale das Volk des
Priamoa ein den Griechen abaolut fremdes ist. Nach dieaen Erör-
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174 AlUG«idUcli«B.
te rmigett wir! et für dlo L^eer intefonnt lein, du neueste, die-
sen OegeoBCand behandelnde Werk, Welcker's episclien Cydos,
namentlich die fiirilekong, sn Terglelchen, welche sieh auf den et-
wtigen historischen Kern der trolschen Sage besieht niid aller-
dittfs SU positiveren Kesultsten Ahrt.
Die bisherigen Cspitel haben eine SkIsse jencfr Stoffe der Rr-
sihlnug gegeben, aus 4enen die Drgescbichte und Chron^rtogie
Griechenlands extrahirt ist. Ans unbekannten Quellen atrömCeo sie
hervor und lebten zuerst als luftige BrsRhhingen im Volke, bis sie
snm grossen Theile in den Gessng der DicIiJter übergingen, weiche
sie auf tausend verschiedenen Wegen vervielfachten, umlHMeten
nnd ansschmdckten. Es wsr die erste Schöpfung des griechischen
Geistes, der gemeinachsftliche Kern, welcher ihre historische,
geogrsphlsche, theologische, moralische Bildung In sich ümsehloss,
sugleich sich sn die nidiste sie umgebende Wirklichkeit an-
schloss und dem Hang nach dem Wunderbaren volkuf Naln-ung
bot. Um sie su versteheta, muss der Betrachtende sich auf die
Kindheitsitttfe eines Volkes znrilckTeriietzen, welches sehend^ hö-
rend, ersihleiid. im frohen Getinss der Gegen wsrt sich erging, arg-
los find liarmlos den Bildern seiner Phantasie, den Personificatio-
neu , die es sich von den Erseognissen der Nstur und seines Gei-
stes bildete, Glsuben schenkte, seine Gotterweit sich als dn Ab-
bild der eigenen gestaltete nnd mit diesen Phanlasiebiidem als
mit Wirklichkeiten verkehrte. Dieser Geist erhielt sich auch
noch in spiterer Zeit in entlegenen Ortschaften , wohin der Geist
eines Anaxagoras nnd Thiikydides nicht gedrongen war; in frühe-
rer Zeit war er der alleüiige und die griechischen Götter- uad
Heroensagen sein noth wendiges Brseugniss. in ihnen lebte die
Erinnerung an eine Zeit fort , In welcher „den unsterblichen Göt-
tern und den steihllchen Menschen gemeinsame Mahle und ge-
meinsame Sitse waren, ^^ und sü welcher das spitere Geschlecht
immer wieder surucfckclirte , um sich' des kindlichen V^rstsndes,
der Jugendlichen Einbildungskraft und des vollen Hersens der Vor-
seit wieder so erfreuen. Man nahm noch keinen Anstoss daran,
deo' Göttern menäehliche Leidenschaften ins Hers su legen ; man
hegte noch keine Scrnpel, an die Wirküdikelt jener Bilder sn
glsuben. - Der IMcbter enchien gleich dem Propheten sIs inspirirt
von höherem Geiste; seine Dichtung als eide rerum divinsrnm et
humsnamm aeientla. In seiner vollen Kraft nnd Geltung sehen wir
diesen Standpunkt des Glaubens in Homer; obwohl er noch in deo
cyellsehen und hesiodMschen Dichtern sich erhielt, bis ii dis er-
ste Jahrhundert der Olyihpiadearechnong; Von da ah aehen wir
einen andern Geist , den der Wiitensehaft und der Kritik, hdvn-
wachsen, nnd mit ihm die alte Gotterweit in Trümmer bilen.
Die erste Dräsche sn dieser Umwsadlnng Ist dss Wafchsee der
giiecMsshen Inteillgenw. Wie die Grieoiien vor allen andan Völ-
kern den Mythen Ihver Kindheit jenen udat^rUichen Reis nnd
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Grote :. A liiitpry of Careece. I. 175
Jene» ttllgcneine fstfirfatte Tefltebcn Mteii, to wsren aie 6», w^
che, au» der Schärfe der Beobaehtim^ andCpiDbiiiaflioD heraa«, dte
wahre Wisseiiachaft prodiiciren aollleD. Schon in den heaiodelr
echen Gedichten tHU die Gegenwart an die Stelle der Vomeit; die
Gegenwart, verlaaaen Ton Göttern nnd Heroen , in ihrem phyai-
sehen Bediirfnits, in ihrer »ttlichen Entartung. Gegenliber dem
Homer heiatt Hesiod der Helotendichter. Ba folgt di^elbe RIcbf
tung In Ar Chi I och oa. Der Wechael dea Rhythmna, bemerkt der
Verf. mit aehr gutem Recht, bildet in Zeiten, wo der lebendige
Geaang waltet, eine Epoche. Dichter tind Zuhörer müaaen andere
geworden aeln. So iat ea in der That. Im homeriachen Geaeng
iat der Dichter daa namenloae Organ der hiatoriaehen Mute, die
Zuhörer wollen nur hören, glauben, Tühlen die Ereignisae dec
Vorselt, die Ersahlung gehört nicht einer Zeil oder einerOert*
iichkeit an. Jetat tritt daa peraönliche Gefdhl dea Dichters» die
Specialitaten der Gegenwart in den Vordergrund. Arcbiloeboa
achlttg mit aeinen lamben tödtliche Wenden. Simonidea von
Amorgoa brauchte daaaelbe Metrum mit weniger Bitterkeit ^ aber
mit deraeiben antiheroiachen Tendens, wie sein Vor^oger. Dem
Gelat nach iat er ein Fortaetser von den Werken und l'agen. Bei
Alkäoa u. Sap pho iat ea gleichfalja daa peraönliche Fujilen und
Leiden, daa peraönliche Verhältniaa sn ihren Zeigenoaaen, welche«
die Seele ihrerLyrik bildet. In Kallinoa, Mimnermoa, Tyr-»
tioa iat ea eben ao; bei Selon, Theognia und Phokyiiden
kommt ein tief aittlichea Gefühl hinzu , welchea der homeriachen
Poeale ganz fehlt Am Gebranch der Mythen fehlte ea aneh bei
diesen Dichtern nicht; aber sie aind der Gegenwart zugekehrt«
Die epiache Poeaie den 7. und 6. Jahrh. trug noch den alten epi-
schen Charakter ohne den alten epiachen Geniua.
.Um 660 wurde Aegypten den Griechen aufgeacUeaaen; ea
war wie eine neu entdediteWelt für die Hellene«. Sine uralte Bil*
' dnng, Wnoderwerke der Architektur, Kenntniaae der Aatronomie
nnd der Geometrie; mehr noch, aie brachten ein Intereaae an dem^
waa daa eigene LmA ans der Vergangenheit an Denknmlen darbot^
beim! Der geaehichtliche Sinn erwacht. Ea pnta^stUxten
Ihn die Feste, ztl denen alle Hellenen suasmmenatrömten, die geoi
graphiache Aoabreitung dea griechkchen Voikea nach Oaten und
üVeaten; die alten Mfthrclien wurden lächelnd widerl^gt^man fing
archön an, geologische Speculatloh zn üben. Welch ein Unterschied,
der Anfang der Olympiaden und daa Zeitalter des Herodot! Man
fing adMm an, aich der neugewonoeneA Cifiliai^ionfzn Irenen, das
Piratenwesen des Homer als einen Zustand der Rohheit zu he*
trachten , die Unsittllchkelten der alten Poesie mit Xeoophsaes
schwer zu rügen. Denn kam das Studium der Natur mit der ioni-»
aehen Philoaophie. Diese Natur ist nicht mehr die persöniich-Torr
gestellte. Selbst die Worte qyvötg tmd no^iiog treten in dieser
Bedeutung erst jetzt euf. Hiermit beginnt nun die Scheiduag zwi«
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176 Alu GeidiiAtb.
flehen der wlnenwlitfUlclieii nud d«r i^lktllrikiiiRcIi gUdUgea Be-
trichtiHig der Dinge, fn etlerdingt venchledeneo Formea. Hier
hilt der fiioe noch fflr alle Erscheinungen der Nator nod det
Menschettlebena die wiaaenachaftliche und die fromme Anffnaanng
in ihrer Dntertchiedloaigkeil fest (Hippokratea), ein Anderer
Ulatt tat eine gewiaae Glaase von Phänomenen die eralere, für eine
andere die tweite Betrachlongaweiae gellen (So kr atea), während
ein Dritter (Anaxagoraa) die Götter gerades« an ailegorhchea
Peraonen berabaetate. Hier haben wir nnter denForacbero aelbat
die Teraehiedenen Standpunkte. Tiefer und anheilbar wnr der
Bruch awiachen der Wiaaenachaft und dem Volkaglauben, welcher
durch jene, wenn auch nicht plötailch leraCort, doch allmihlig
aufgelöst, umgebildet, und aelbat wieder den neuen Ideen angepaait
wurde. Die Mythen werden von einem Standpunkte ana betradi-
tet, weicher der ehrfurchtavoilen Wiaabegierde und dem phaataaie-
Tollen Glauben der homerischen Welt durcbana fremd war. Der
Verf. unteracheldet hier die Auflasaungaweise der Dichter, der Lo-
gographen, der Philosophen und der Historiker.
Den Dichtern und Logographen sind die mythischen Peraoneo
reale Vorganger, aber es ist eine göttliche, nicht eine menschliche
Realität; die Gegenwart iat, mit dem Dichter au reden ^ nnr eia
Halbbruder der Vergangenheit; die alten Gefikhle, der alte bewoaat-
lose Glaube bleiben noch in der Seele; aber neue Gefühle sind
emporgewachsen, welche aie nothigen, manche der alten Erslhinn-
gen fallen so laaaen oder zo fndem. Pindar proteatlrt gegen die
Brsählimg, wie Pelopa Ton aeinem Vater den Göltern Torgeactat
•cii, gegen die Gefrassigkeit der Götter. Die Liebachaftea des
Zeua und Apollo lisst er bestehen, aber er unterdröekt einsdne
Detaila, wie den Raben, der Apollo Ton der Dntrene der Koronis
unterrichtet. Der Charakter des Odyaaeua wlderatrebt ihm, da-
gegen fUhlt er mit Aiaa die tiefate Sympathie. Br hat ea kein
Hehl, daaa die alten Geachichten snweHen falsch sind. Das Wunder
an aich atört ihn nicht, er rUckt ea aelbat der Gegenwart niher,
indem er Ton Phalaris und Kröaoa wie tou laaon und Bellerophoa
singt. Bei Aeschylos und Sophokles ist derselbe Glaube aa
das sagenhafte Alterthum als ein Gansea; aber sie erlauben akh
gröaaere Freiheit im Einseinen. Für den Brfolg der tragiachea
Poesie war es eben so nöthig, den alten Summ au erhalten, wie
durch nene Onippimng und Composition Intereaae sn erwecken.
Aeachylos und Sophokles haben die Wfirde der mythischen Wdi
eher erhöht ala vermindert. Der Promethena des Aeachyioa ist
eine gans andere Peraon ala der dea Healod, der Sophokleische
Oedipna ein anderer ala der der Sage. Allerdinga wirkt der De*
mokratlamns Athens auf Aeachyioa' Dichtimgen ein; der Gefensnta
swischen dem alten und dem nenen Geiste ist von bedeutendem
Binüuaa auf die iachyleische Tragödie; aber in dieaem Gegensntse,
an dem die Götter selbst Theil nehmen , erscheinen Götter and
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Grote: A liistory of Oreeee. L 177
Meoschen io einer Brbftbenheii, sa der die f ewSbnUehe meDSch*-
liclie Natur nicht hiaftafreicbt; ea iitcla scb webten vor den Augen*
dea Zuachauera jene
ol Zipfos iyyv£t olg iv 'lialtp nayip
^iog natgoov ßmiidg i^z hv al9iQh
Kovnm 6q>iv l^ltfikov atfia SaifLOVfov.
Von dieser Hohe steigt Euripidea jabUnga herab, indem er die al-
ten Mjthen cum Spielwerk aeiner WiJli(ür macht, Götter und
Menachen dem geachwataigen, subtilen und kiugdinliliehen Volke
der atheoiacben Agora glelcbbildet, aeine Helden mit allen Künaten
moderner Wiaaenscbaft und Sopbiatik anaataffirt, achauerlicbe und
sngleieh gemeine Verbrechen auf die Bülme bringt und hiermit
den Volksglauben wesentlich anfldst.
Die Logographen treten ebenfalls mit sweifelloaem Glau-
ben und ehrfcircbtavolier Achtung an die mythische Welt. Ihre
grosse Aufgabe aber iai, die Mythen in susammenbingende Rei-
hen au bringen; aienrassten daher nothwendig twisohen widerspre-
chenden Ersihlungen eine Auswahl treffen, einige ala falsch ver-
werfen ^ andere ala wahr recipiren. Sie, wurden dabei mehr durcli
ihre Gefühle aU durch einen etwaigen historischen Takt geleitet.
Pherekydes, Aknsilaos, Hellanikoa suchten nicht die
Wunder sus der Geschichte su beseitigen; sie wollten nur Wider-
spruche entfernen und glaubten ubrigena an die geschichtliche
Natur dieser Ersihlungen. Hellanikoa bestimmte Jahr und Tag
der Einnahme TrojaV Hekataos ist der Erste, welcher mit
Zweifel an dieae Stoffe herantrat und ale in die Schranken histo-
rischer Glaubhaftigkeit au swängen suchte. So auchte er mythi-
sche Gestalten der Wirklichkeitniher.su bringen: Cerberus ist
ihm eine Schlange in einer Höhle am Vorgebirge Tinaron, 6e-
ryonea ein heerdenreicher König von Epirua. Und doch fährte er
sein eigenes Geschlecht durch eine Reihe von 15 Ahnherrn auf
einen Gott suruck. Dieaer innere Widerspruch ist auch in He-
rodot ond Thokydidea. Sie haben beide den vollen ver-
dachtloaen Glauben an die allgemeine Realitit dea mythischen Al-
terthuma; aber ale treten an dasselbe mit historischem Sinn, sie
wollen die historische Glaobliaftigkelt ans Inneren Gründen prüfen;
ale wollen die Detaila nicht ohne Weiteres so annehmen, wie aie
ihnen von den Dichtern und Logographen überliefert sind. Jeder
von ihnen macht nun den Process auf aelne eigene Welae durch.
H er od ot ist du Mann von tiefem und ingstlichem religiösen
Gefühle; die Götter entscheiden die historischen Ereignisse; er
spricht daher von ihnen mit Ehrerbietung, mit Ruckhalt; er ver-
Bcliweigt, um ihre Gebeimnisae nicht su verletsen, heilige Legen--
den, die er gehört hat; er verachweigt oft selbst ihren Namen; ea
ist, als ob daa Gehehnnlaa eben von der Zunge springen wollte; er
N.JakTb. f. UhU, aw PM. od» KHt. BiöL Bd. LVUl. Hfl X 12
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178 Alte GoM^Uckte.
balt et glei^lvobl siiruct. Die Penoflien, die EreigolMe der Vor-
seit hält er für voUstäodig real; selb«! In die Bponymeo der einsel-
Den Städte oder Laudschaftca actst er keinen Zweifel ; er verfolgt
die Geachichte an der Leiter der Genealogieen aafwarta bia au
ihrem göttlichen Urapmng. Darum aber läaat er für einselne Er-
eignisse doch die oothvendlge Kritik gelten. Wie aoll, fragt er,
Jemand glauben, daaa Herakles allein viele Mjriaden getödtet
habe? So beginnt er auch die alten Ersähluogen acht rationali-
stisch au deuten. In Dodona ist das Orakel und die RraihluBg
Ton den Tauben. Er sieht ihr die Mittheilung der Prieater des
ägyptischen Thebena vor, weil er nicht ikber das Wunder hinw^-
kommen kann/ dass Tauben sollten mit meoschlicher Stimme ge-
redet haben. Melaropus hat seine Seherkuost sich erworben, das
Thal von Tempe ist durch ein Erdbeben entstanden u.a. w. Aoch
Thukydidea glaubt an diemytbiache Vorselt; aber er glaubt
daran , wie an eine wirklich hiatoriache Zeit; Ilerodot unterschei-
det zwischen Folykratea und Minoa ; dem Thukydidea aind Ke-
krops, Felopa, Hellen Personen gerade aq gut wie Miltiadea nnd
Themistoklea ; er nimmt keine Wunder an, er glaubt auch an kein
Geacblecht , das mit besonderen wunderbaren Kräften ton den
Göttern ausgestattet gewesen wäre. Den Iroischen Krieg behan-
delt er gana als iilstorische Unternehmung und bereclinet aus der
Zahl der Schiffe selbst die Zahl der Personen, welche daran Theil
genommen haben. So apricht er von den Pfaäaken als Urbewoh-
nern Corcyras, vonTereus und Prokne, von KyUopen und Laatrj-
goneo. Bryx und Bgesfa sind wirklich von fluchtigen Troern, das
amphllochische Argos von Amphilochoa dem Sohn des Ampbiaraos
gegründet. Noch weiter gehen die folgenden Historiker. Annxi-
me nes von Lampsakos beginnt seine Geachichte mit der Theogo-
nie, Ephoros geht weaigatens niciit über die Rückkehr der He-
rakliden hinaus, obwohl er seinem Plane in dieser Beaicbiing nicht
treu gieblieben ist. Sie haben. alle daa mit einander gemein^ die
Götter- und Heroenvoraeit in einfach menschliche Geachichtea
umaudeuten, bis endlich in fiuhemeros und seinen Nadifolgera
dies System der Sclieingeanhichte aur Karrikatnr wurde.
Eotachiedenere Gegner fanden noch die alten Mytiien bei den
Philosophen. Auf einem sUtiichen Grunde ruhte die strenge Kri-
tik dea Kolpphoniera Xenophanea. Solchen Angriffen an be-
gegnen, statuirte Theagenea von Rhegion einen doppellen Sinn
In den homerischen und hesiodeiachen Eraählungen und allcgori-
airte nach, diesem Princip den Kampf der Götter in der lliade.
Anaaagoraa «nd Metrodor bildeten diese allegorische Er-
sähluog noch ayslemAtiscber aua, der eratero mehr nach der ethi-
achen, der aweite mehr nach der phyalschen Seite hin. Zeos,
Hera und Athene wurden ihm ao au Maturkiiften, die ihnen luge-
achriebenen Abenteuer au Natureracheinungen. Empedokles,
Prodikos, Antisthenea, Parmenidea, der Pontiker He-
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Grote: A hUtory of Greeee. I. 170
ra kl ei de 8 folgten tt^hr oder weniger demselben Prinetpe, and
die Eriilärer des Homer naliroen eben dasu iiire Zofluclit. Zu
Plato's und Xenophons Zeit war diese allegorische Interpretation
die recipirte \ Plato selbst lilelt diesen Ausweg für ungenügend,
weil die jngeiidliclie FassungslLraft der Vorfaliren unmöglicli liäUe
den tieferen Sinn der Allegorie sicli aneignen Iconoen. Immer po-
pulärer wurde jedoch diese Methode naeh Christi Geburt» wo die
Neu-Platoniker und Andere sich ihrer als eines Schildes gegen die
Angriffe der Christen bedienten. So war bei den heroischen My-
then .die historisireode, bei den Göttermythen die ailegorisirende
Methode aar Herrschaft gelangt. Metrodor hatte wenig Erfolg,
als er die allegorische Methode auf die Heroen, und Euhemeros
warde ab verrncht verschrieen, als er die faistorisirende Melliode
auf die Götter anwandte. Ja selbst fdr die Götter beschrankte
man die Allegorie doch mehr auf die unteren Götter; kaum dass
die Stoiker alle persönlichen Göttergestaiten mit hineinsogen; die
Frömmigkeit sah in dieser unbeschränkten Ailgemeinhdt jenes
Verfahrens, in der Anfhebiing alier göttlichen Persönlichkeiten
eine an grosse Gefahr ffir die Religion überhaupt. Die Unterschei-
dung zwischen Göttern und Dämonen, welche seltfimpedokles im«
raer mehr ausgebildet wurde, wurde gleichhlls benuttt, den Glau-
ben an die alten Sagen und die Wurde der Götter au schutsen.
Nachdem der Verf. so dargelegt hat, wie das Verhältniss des
Glaubens au den alten Götter- und Heroeogeschichten sich umge«
staltet habe, bekämpft er noch einmal die Anwendung der histori-
schen Methode auf die alte Sagenaeit als eine völlig unsuverlas-
fdge, und eben so die der Allegorie auf die Behandlung der eigent*
liehen Mythen. Br erklärt sich hierbei namentlich auf das Be-
stimmteste gegen das Verfahren Crenxer'a und führt immer,
der Bupponirten hohen Weisheit, welche sich in ^mboiiscbe For«
men verleidete, gegenfkber, suruck auf die Kiodesnatur des Vol-
kes, bei dem Geschichte und Religion, Glauben undSchapen,
Göttliches und MeoichlicbOa m unmittelbarer Einheit ziiaammen-
flössen.
Nach diesen Erörtemogen, welche den Inhalt des 16. Cap.
bilden, gieht Oip. 17 the Gr0eian mythkal v$in eompared wüh
that of modern Suropt, Das Vorhandensein einer Sage, in
grösaerer oder geringerer Aorfiildung, ist ein Phänomen , dem wir
Überali wieder begegnen. Bs ist der natürliche Ausdruck des un*
gelehrten phantasie- und gladbensvollen Menschen; das Maximum
desselben gehört einer frühem Culturstiife an; so wie die histori-
sche Erinnerung, die Verbreitung positiver Kenntnisse.» Prlifung
mit Hiilfe der Kritik vacbsto, verliert die Sage ihr inneres Leben.
Sie bietet dem Dichter den positiven Stoff, den er dichterisch ge-
staltet, und ebenso die Anregongs^n eigenen Schöpfungen, zn einer
Zeit, wo der Dichter der Lehrer der ReligioOi der Historiker und
der Philosoph eblea Volkes ist. Solche Volkssagen finden wir bei
12*
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180 Alte Gescbielite.
den denüicheii ond ccltfochen Stimmen. Die Sagen der Gothea
sind bereits bei Jornandes in Zusammenhang gebracht, vom Thol-
sto^ Manniis und dessen Söhnen ist sehon b^i Tacitua der Anfao«?
eines genealogischen Systems. Die grossen Analogieen iwiaclien
der germanisch-seandinavischen und der griechischen Voneit sind
unzweifelhaft und oft genug in helles Licht gesetst. Aber die
früheste Poesie der Griechen hat den Vorzug der Fülle, der
Schönheit \ sodann ist der Uebergang aus dieser sagenhaft poeti-
schen in die spatere Zeit ein innerlicher, nicht ein Weric von Aus-
sen. Es ist freilich ein grosser Schritt von Homer zn Thukjdi-
des oder Aristoteles; aber es ist der natnrgemisse Uebergang tob
der Jugend zum Mannesalter. Bei den Germanen ist diese Vm-
gestaltung mehr eine äusseriiche und gewaltsame. Die römlsehe
Welt, das Ghristenthum zerrissen gewaltsam das Band, das sie an
die alten Götter knüpfte; eine neue Sprache mit einer Lltterator,
die Gewohnheit des Schreibeos, Geschichte, mit einem Worte
eine fertige GiTilisatioh Icam zu ihnen, und diese Civilisatlon war,
wenn auch Karl der Grosse die alten Lieder zu sammeln bebbl,
der früheren feindlich. Von Ludwig dem Frommen heisst es: poe-
tica carmina gentilia, quae in juventute didicerat, respuit, nee le-
gere necaudire nee docere Toloit. Da wurden auch die Königs-
reihen, welche bis auf Odin zuruckf&hrten, zerbrochen, und man
suchte jetzt an biblische Personen anzuknnpfen. Die alten Götter
selbst sanken in die Reihe der Dämonen oder enhemeristtscber Per-
sonen hinab. Das Interesse an mythischer Erzihlung wurde durch
Heiligensagen und ritterliche Dichtungen befriedigt , und nament-
lich die letzteren wurden das, was die Sagen Ton Theben und Tro-
ja, von Oedipus und Theseus den Griechen gewesen waren. Dteae
Sagen, von Siegfried, von Karl, von Artus haben auch noch ein an-
derweitiges Interesse: sie zeigen, wie absolut unmöglich es Ist,
aus ihnen einen etwaigen historischen Kern zu gewinnen. Der
Karl der Grosse, den die Romanzen schildern, ist, wie vor AUea
Tauriei gelehrt hat, gar nicht der historische. Bs wäre mehr
als lächerlich zu untersuchen , ob nicht wirklich ein Zug Karb im
gelobte Land Statt gehabt, wie bei den Thaten der Ritter von der
runden Tafel die Wahrheit von ihren dichterischen Ueberträhnn-
gen zu sondern sei. Eben so lehrreich ist es, mit dem Nibelungen-
liede die Voisunga Saga zu vergleichen, und, wenn man den tie-
fen mythischen Hintergrund und die göttliche Natur so vieler da-
rin erscheinender Personen erkannt hat, sich zu fragen, ob man et
noch wagen solle , von der Realitit des Achilles, des Oedipus n.
a. w. zu reden. Wir müssen uns mit diesen Andeutungen begnö-
gen, aus denen hoffentlich erhellt, dassund wie der Verf. seine
Aufgabe erfasst hat.
Das 18. Gapitel enthält die eloting evenis of Ugendarg
Oreece^ und unter diesen a) die Rikckkehr der Herakliden. Der
Verf. giebt die Sage, Indem er ApoUodoraDanteUnogznmGmnde
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Grote: A bUiory of Qreece. L 181
legi. Ei littt fticb nicht kn^tten , dam gfch frubsehig eine Art
Typus bildete, Gmndsilge fir die Brilhluag, welche als unbeswef-
feit featgebalten wurden. König Aegimioa und seine Verbindung
mit Herakles im Lapitbenfcriege, Oxylos, der Uebergang bei Nau-
paktos, die Dreitheilung der dorischen Eroberungen und einige an-
dere Zvige standen fest, thells weil sie in besiehenden Verhiltnis-
sen der spateren Zeit eine Art BIhrgschaft fanden, theilt vermnlh-
lieh, weil sie durch ein anerkanntes Epos, ich denke den Aegi-
mlos, flxirt wsren. Es ist In der griechischen Ssge wie spater in
der Kunst; als einmal das Zeus-, Apoll-, Dionysosideal festgestellt
war, wsgle kein folgender Kunstler diesem sich entgegensuslellen.
Innerhslb jener Schranken aber gab es manche Variationen. Hüt-
ten wir Eph oros vollständig, Ich glaube, wir wttrden ein wesent-
lich modificirtes Bild jener Zeit erhallen; such Plato hat sich
die Besilsergrelfung der Dorier anders gedacht und nur in den
beiden Grundsögen eine Uebereinstimmung mit der recipirten
Sage: dass er gleichfalls die Dorier von den Herakliden ursprüng-
lich geschieden denkt , und dass ef von der Eroberung spricht mit
Anerkennung eines guten Rechtes der Eroberer. Um einige jener
Variationen su erwähnen, so ist nach Diodor, der hier mit Apollo-
dor Termuthllch aas einer Quelle geachöpft hat, Aegimios König
der Dorier, welche Hestüotis inne haben, nach Ephoros dagegen
der am Oeta wohnenden Dorier. Tisamenos fillt nach dem Apol-
lodor beim Znsammentreffen mit den Doriern, nach einer an-
dern Sage im Kampfe mit den loniern. Die Einen lassen, nach-
dem Hyllos dem Echemos untierlegen ist, die Herakliden 100 Jahre
lang Frieden halten , die Andern lassen auch KleodEos und Aristo*
machoe den Angriff erneuern nnd beide mit dem Leben bussen.
Die Dichter Hessen den AHstodem vor dem Uebergang sterben,
die Lakedimonier aber, oiioXoyii}p%9g bvö%vl «Mijf^, sagen, Ari-
stodemos habe selber als König sie in ihr Land eiogeRhrt und
atcht die Söhne desselben. Oxylos ist eine gans sagenhafte Ge-
stall. Es steht nur eins fest: dass die Dorier in der Peloponnes
sind und dass sie in einer früheren Zeit nicht dsrln gewesen sind.
Wer mehr als das aus der Sage entnehmen will,, hat wenigstens
keine Sicherheit dafür, dass er das Walire treffe.
b) Die Wanderung der TAetso/er und der Böoter. Hier ist
die Aueloritat des Thnkydides entscheidend geworden, welcher
lehrt, 60 Jahre nach Ilions Zerstimog seien , TcrdrSngt durch die
Thessaler, die Böoter ans Arne nach dem Kadroeerlande gesogen.
Die Thessaler selbst sind sus dem Thesprolerlande in das von ih-
nen benannte Land eingewandert. Allerdinga ist es sweifellos,
dass der Stamm detTheasaler nicht von je in jenem Lande ansässig
gewesen ist, dass er sich von den benachbarten griechischen Stfim*
men durch Sitte und Art unterscheidet, dass analoge Verhältnisse
aieh bildeten wie diederPerlöken und Heloten mSparla, dass swt-
aehen Thessalien ud BöoUen in ältester Zeit eine specielle Beile-
Digitizidby Google
ISS Alte GMeychte.
hong sUUfand ; — aber bei alle dem ist auch bier no(A nicht im
Entferntesten eine hiatoriaehe Wahraeheinlielilcei^ lo der Skisse,
wetclie Paoaaniaa von der Zelt Tom 6lursTroJa*a btasur Ridilccbr
der Heraltllden ^ebt, findet sich Icelne Stelle für die Biawaade-
' riing der Böoter, aondern diese wQrde in die dem troiscben Krie-
ge vorhergehende Zeit fallen. Ephorea betrachtet die Bteter
ala Nachkommen der aas Böotien sur Zeit der Epigonen nach ITiea-
aalien Geflfichteten^ welche verbunden aalt den Bewohnern Ame^t
In Ihr Land suröckkommen. Andi bei Homer werden im SchiCii-
katalogdie Bi^oter erwlhnt, and ea acheint kein Unterachied swlechen
Böotern tmd Kadmeionen In seinen Angen beatanden sn haben. Bi
war, mit einem Worte , die Ansicht des Thnkydidea eine von den
vielen, welche hier obwalteten, nnd daa Urdieil des grossen Histo-
rikers kann, nach den obigen Erörterangen, keine höhere Geltnng
fOr sich pritendiren, ala der historiairenden Auffaunng der He-
roenaeit überhaupt einsuriomeo iat.
c) Die Wanderungen nach KMnoMwn^ nnd iwar snenst die
i o I i s c h e n Cotonieen. Aneh hier ist noch vollatandig aageaha Ae
Brsfihlung. Oreatea aelber galt, and diea iat Termnihlieh die
filteste Faasung, der Führer der Colonisation. Dann Mast die Sage
den r eat ea aelbst in Arkadien sterben , seinen Sohn Peathi-
I OS bis Thraden gelangen, dessen Sohn Archelaoa nach Aale» bin-
fibersetsen, aber erst Oras in Lesboa snm Besits gelangen. Bla
anderer Zag, der lange hi liokrla verweilt, setst, wie es acheint,
direct nach Kleinasien hinSber nnd grUndet Kyme. Aneh die
ionischen Colonieen sind schwerlich ala in einer Zeit gegründet
^^ denken. Die wichtlgaten gehen von Athen ana, und Ihre Oeki-
aten sind Neliden, wie PenthlKden die von Lesbos. Daneben
aber Iat von Phokis Phokfta colonialrt, von Epidauroa Samos.
Hehr nodi ist die Ansßhmng der dorischen Pflansatidte
sagenhaft, ao dass s. B. in Betreff der Dorisimng Kreta^a der ur*
alte Zusammenhang mit den Doriem der Peloponnea einer nnmit-
telbaren Anknlkpfung an Tektsphoa den Sohn des Doros hat wei-
chen mfissen. Ueberhaopt iat die Richtnng aicbtbar, die eigene
Vergangenheit in eine weitere Vorseit hinanfenricken, nnd diesem
Umstände der scheinbar ao leere Hanm siisoachreiben, weleber
Bwischen der R&ckkehr der Herakliden nnd der eratcn Oljvpiade
liegt. Was allmUilig im Verlauf von Jahrhunderte» entstanden
Iat, wurde in den Strom einer einsigen Bewegung suaammenge-
dringt, und die Einheit, welche alch erat ailmihllg bildete, als
eine ursprbngliche gesetst.
Dss Csp. SO handelt von der Unaowendbavkelt der ChroM-
logie auf die aagenhafte Zelt und wendet eich beaondera gegen
Clinton. Wir gehen weiter su
Cap. 21, das die (hdiurvuMtände^ wie sie in dergiiecUlaohen
Sage erscheinen, snm Gegenatand hat. Wenn der Inhalt der Sa-
gen nicht flkr Geacbiehle gellen kann, ao enthalten sie gleichwohl
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Groie : A liiitMry of Greece. I. 188
dn Biid dies Lebern und der Sitte derSelleB, welche den DicIh
tero and Verbreitern jener Sagen gegenwSrtige waren. Mit der«-
selben Unbefnnf enheit, mit weicber sie an der historiselien Reali-
tät Ihrer Traditionen fainfen, trugen sie die Ziiatiinde, ven denen
sie nmgeben waren ^ in die von ihnen geschilderte Vergangenheit
hinäber. Freilich liegt aller Ursprang jenseits unserer nur Ent^-
wickeinng und Fortgang lassenden Begriffe ; diesem Gmndsatn«
folgend, büt sich der Verf. nnfrachtbsren Specolationen über die
etwaigen Ursnstinde fem und bespricht^ mit vollster Objectivitit,
■nerst die politischen, dann die moralischen, endlich die socialen
Znstinde jener Zeit, worauf er Im 22. Cap. sich insbesondere der
grieehi$ehem Epik und vorzüglich den homerischen Gedichten
sttwendet.
Die homerischen Gedichte (im weitern Sinn) tragen einen
Charakter, der von der hesiodeischen Epik sehr verschieden ist
Jene enteren besebrinken sich aof eins der grossen Ereignisse,
eine der grossen Persönlichkeiten der ssgenhaften Voneit, umfas-
sen nur eine beschrinkte Zahl gleichseitiger Charaktere und na«
hero sich einer gewissen poeUachen Einheit; die ietsteren brin«
gen mehr verschiedene Ereignisse ohne ein Streben nach einer
Concentratioo von Interesse snsammen. Zwischen beiden stehen
die bkigraplilschea Gedichte, die ilerakleis und Theseis, nahern
sich al^r mehr den hesiodeischen. Nach dieser Distioction xilhit
»on der Verf. die uns bekannten epischen Gedichte aof, deren
Zahl sich auf etwa 30 belaufen mochte. Aua diesen bildeten gleich
die ersten Logogrsphen sich eine susammenhangende chronologi-
sche Geschichte. In ähnlichem Sinne ordneten die alexandrbiisclien
Gelehrten diese Gedichte, nscli einem Zosammenhang des Stoffs,
«1 ehern Corpus, weiches den Namen des epischen Cyclus erhielt
Der Verf. beiweif elt mit Recht, dass Zenodot derjenige sei, wel-
cher diesen Oydus gebildet habe. Dieser Cydus nmfssste nach
seiner ünsicfat alle epischen Gedichte, welche alter waren als
die Theogonie nnd sich für eine zusammenhängende Erzäb*
lang eigneten. Es waren davon also nur swei Classen ausgeschlos-
sen: 1) die neueren epischen Dichter, wie Panyasis, Antimachos;
2) die geneslogischen nnd desnitorischen Gedichte, wie der Kata-
log der Weiber, die Eden. Dsss der Cyclus sich bloss suf die ho-
merischen Gedichte beschränkt habe und keins der hesiodeischen
dsrin aufgenommen sei, wie W elck e r behauptet hatte, heiweifelt
der Verf. Die Theogonie nnd der Aegimios können nicht darin
gefehlt haben. Ekie Umarbeltnog der alten Gedichte su dem Be*
bnfe, eine wirkliche inoXov&la tüv noay$idt€av sü erreichen,
weist der Verf. ebenfmlls snrbck: Dsss eine litterarhislorische Zu-
ssmmenstellung in Prosa, als eine Art von Compendium, eustirt hst,
läset der Verf. onbcrftcksicbtigt Er wendet sich mm (S. 171} so
Homer.
Die Zshl der homerischen Gedichte ging in alter Zeit ohne
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184 Alte CkMhidite.
Zweifel weit Iiidaim &ber lliis ond Odj^tee. Alle Kritiker beseich-
neten den gaosen epischen Gycias als homeräch. Die eycltaehe
Tliebais und die Epigonen, die Kyprit, die Eianahme Oechalia*«,
die Icleine liiaa, die Pboictta, die Amazonia werden alle homerisch
genannt. Die Thebaia sdirieb schon Kallinos dem Homersa.
Eben darauf fuhrt die mcrlLwardige Ersählung des Herodol, wie
und warum Kieisthenes die Rhapsoden aus Silcjon trieb; die 'Oß^-
QBia lirsf^um derentwillen dies geschah, Icöonen Iceine andern ab die
Thebais und die Epigonen gewesen sein. In diesem weiteren
Sinne ist auch allein su verstehen , dass Homer und Hesiod den
Griechen aollen ihre Götter gemacht haben. Dieser weite um-
fang der homerischen dichterischen Production fuhrt den Verf.
auf die Frage nach der Person des Homer. Wsr dieser Homer
ein Dichter wie andere Dichter, oder war er eine jener halbgott-
liehen Personen , welche ala Eponymen an die Spitse einea Oe-
sclilechls gestellt wurden, ntit nicht grösserem Anspruch auf hkto-
rische Realität, als dieselbe s. B. dem Herakles zufestaadcn wer-
den kanni und ist dem Geschlecht der Homeriden allein aowohl
diese Rcslität, als die Abfassung so umfangrdcher Gedichte sann*
achreiben? Es Icann nicht aweifelhaft sein, wie bei unserm Histo-
riker sich diese Fragen beantworten. Hlerron ist gans gelremit
die Frage, ob Ilias und Odyssee ursprunglich ganse Gedichte wa-
ren, und ob beide von einem Autor herrnhrea. Für una beseicb-
net Homer eben diese beiden Gedichte; von ihnen wünschen wk
das Datum, die ursprüngliche Composition^ die Art und Weise, wie
sie dem Publicum mitgetheilt wurden, su erfahren. Die Angaben
Qber das Datum variiren sehr. Krates Bast diese Gedichte ent-
stehen vor der Ruckkehr der Herakliden ; Eratosthenea netnt sie
100 Jahr nach Trojans Untergang; Aristoteles, Aristareh ond Ka-
ator setzen Homers Geburt gleichjieitig mit der ionischen Wände-
rang, Apoliodor 100 Jahr später. Theoporop und Ehiphorion r§«
cken sein Alter hinab bis in die Zeit des Königs Gyges. Herodot,
der älteste und sicherste Zeuge, sagt, Homer aei 400 Jahre älter
als er; wir wurden so 850—800 für die Composition dieser Ge-
dichte erhalten. Demnächst ist eins der wenigen onbeatrittenen
Facten , dass diese Gedichte nicht von einselnen Lesern geteaen,
aondem bei Festen vor grösseren Versammlungen f eson^eo oder
recitirt wurden. Dies gestehen selbst die su, welche dea Homer
achrifüich aufbewahrt werden lasaen. Es ist kein Zweifel, dnss
oelbst lyrische und chorische Dichter in dieser Weise ihre Dieb-
tttogen mittheilten, und noch zu einer Zeit, wo anter den Gelehr-
ten dss Lesen längst gebräuchlich geworden war. Unter diesen
Umständen war das Amt eines Rhapsoden von unendlicher
Wichtigiceit, und wenn Philoaophen wie Plalo und Xeaophoa mit
Geringschätzung von ihnen sprechen, so hat daa theüs seinen Gmad
in dem grossen Unterschied, der zwischen Rhapsoden und Blmpao-
den stattfand, thellain der Verachtung, wetebe sie gegen jede der«
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Grote: A history of Greece. I. 185
artige gewerb^artige und auf Erwerb berechnete ThStigkeit hegen.
Der Unterschied des Rhapsoden von dem alten Barden mag darin
gelegen haben, dass bei jenem die musikalische Begleitung weg-
fiel , er vielmehr allein auf seinen declamatorlschen Vorlrsg ange-
wiesen war. In dem homerlscheti Hymnus auf den delischen Apoll
sehen wir noch gans den alten Barden vor uns irad die Gemein-
schaft von xl&UQig^ dotdij und o'pzi^^ftdg, dagegen Hesiod bereits
▼00 der Mose den Lorbeersweig empfingt, welchen der Rha*
psode tragt. Der Verf. nähert sich jetzt den wichtigen Frsgen,
welche seit Fr. A. Wolf eine so verschiedenartige Beantwortung
erhalten haben. Er hält die Ansicht Wolfs f&r nicht zulfissig,
dass Peisistratos und seine Genossen die Composläon der beiden
betreffenden Werke vollführt hätten; er halt aber fOr eben so un-
wahrscheinlich, dass Im 9. Jahrhundert sollten lange Gedichte nie«
dergeachrlebeo sein. Die älteste griechische Inschrift, welche wir
kennen, reicht nicht über Olymp. 40 hinaus, und sie seigt noch
einen grossen Mangel onUebung Im Schreiben; es ist nicht zu be-
weisen, dsss die ersten elegischen und lyrischen Dichter Ihre LIe«
der niedergesehrieben haben. Die erste positive Nachricht von
einer Handschrift Homers haben wir aus der Zeil Solons; wie
lange friher schon dergleichen existirt haben, vermögen wir nicht
Bu ssgen. Diejenigen, welche den Homer orprünglich als geschrie-
ben deokeOf berufeo sich auch nicht suf positive Beweise, sondern
avf' die sopponirte Nothweodigkeit des Schreibens lur Erhaltung
der Gedichte. Indess dies Ist ein sehr misslicher Beweis. Das
ausserordentliche Gedächtniss von Barden ist weit weniger befremd«
lieb, als das Vorhandensein von Handschriften In einer nicht le-
senden und nicht sehreibenden und von psssendem Schrelbmate^
rial entbl&ssten Zeit. Ueberdies wurden die Dichter blind ge-
dacht: Demodokos, der blinde Sänger von Chioslm delischen Rym-
Dos; jedenfslls glaubte man die Knger nicht bedürftig der Nach-
hülfe des Gedächtnisses. Dass mit denselben Mitteln die Gedichte
sieb Jm" Grossen und Ganzen 200 Jahre Isng erhalten konnten
(denn vieUkche Abweichungen im Einzelnen sind nicht zweifel-
haft), ist eben so glanblicfa. Die Grundlinien der Dichtungen, die
Ordnung der Theile, der homerische Geist und Ausdruck erhiel-
ten sidbi und sie. Das Di gamma ist vor allem ein unwiderlegli-
eher Beweis dessen, dass diese Gedichte in einer sndern Zeit ent-
staadeo sind, ab in der sie niedergeschrieben wurden. Die erste
sebriftliche Aufaeiehnung setzt der Verf. in die Mitte des 7. Jahr-
honderts. — Die nächste Frage ist nun, wie wir uns die Beschaf-
fenheit der honterischen Gedichte zu denken heben, in der sie
Peisistratos vorfand. Hat er Dichtungen, die nie zusammengehört
hatten, kunstvoll zo einem Ganzen verbunden t oder hat er Zusam-
meogebariges, was im Verlauf der Zeit getrennt war, wi eder su-
saimnengefllgt 1 Die Zeugnisse des Alterthums sprechen nur für
das Letatere; Wotf« W. MuUer, Lacbmann dringen auf das Entere,
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186 Alte GefchlchU. Grote: A bistory of Greece. I.
obwohl dies Ihelh der Ei^lon; Ton SoIom die Rhapsoden re-
/gdoder Sorge ^ theils dem strengen Sinn der Zeognisseder Aken
widerstreitet nnd überdies wohl erkürllch ist, wie PeisistntM
es für eine würdige Aufgabe halten konnte , den alten bcIcanBleo
Homer so erhalten, nicht aber, wie er dieselbe Sorge der Zuntn-
nienrngung fremder Stücke widmen sollte. Bs widerstreitet dem
aber auch das frühere Vorhandensein grosser epischer Oedicbte,
wie der Aethiopis des Arktlnos nnd anderer Gedichte, die Iheil-
wels selbst den Namen homerischer tragen, welche bereits lllas and
Odyssee als Gänse, ja als hellstrablende Vorbilder vorsusaetseD.
Was mehr ist, der Schiffskatalog gehört offenbar su denjeai^ß
Stücken, die am ersten einen spätem ond fremdartigen Urepiiin^
andeuten; aber selbst dieser Theli galt schon su Solons Zeit al«
ein untrennbares Glied des Ganzen. So wird man, unbeschadet der
Composition su Peisistratos^ Zelt, liefogt sein, eine f rvrhere Com-
Position anznnehmen. Die Gedichte selbst geben aber sach, dordi
den Mangel an modernen Elementen, Zeognfss fir ihr höheres
Alter. Bs ist nirgends eine Anspieinng auf die im Verlauf twefer
Jahrhottdörte geschehenen Verindemngen des griechischen Le-
bens SU finden: aufgeprägte Münzen, Lesen und Schrelhen, die
neuen polltisohen Gestaltungen, den Fortschritt fim Scbfffabau, die
Amphiktyoaen, die grossen Festrerssnimlungen, die neuen Ideen,
welche ans dem Orient oder Aegypten gekommen waren. Sowohl
an Inhalt als an Ausdruck gehören Iliss und Odjsseo einer Tid
früheren Zeit an. Um aber die Frage, ob Binheit oder Vielheit
hier das Ursprüngliche gewesen , redit eindringend su erortervi
wendet sich der Verf. su den dnzeinen Gedichten, nnd swariu-
Dachst tur Odyssee, als demjenigen, bei weldiem dieFrsge fo vifl
leichter su beanlworten ist. Bs ist nicht meine Absfclit, den Vf.
hier ins Binnelpe su folgen; es ist derselbe Cyclus von Erdrteroa«
gen, dem wir in Deutschland überall begegnen. Bs ist bekannt«
dass, je mehr man sich für die Binheit entsehefdet, nrn so rodir
von den Interpolationen wird Gebrauch gemacht werden, und di^
ser Nothweodigkeit ist auch der Verf. besonders fir die nlade$^
folgt Schliesslich enUcheidet sich der Verfasser dafSr, daa«lliu
und Odyssee allerdings nicht Werke eines nnd desselben Dichten
sind, obgleich er ihr Entstehen nicht in verscbledene Zelten aetst.
— Dass bei diesen Brörteningen^ von denen ich ein getrenea Bild
8U geben versucht hsbe, viele wichtige Fragen nogeldst bleibea,
ist nicht SU leugnen. Denn wenn auch die (Smvpositlon dea PeHn-
Stratos nicht ak die ursprüngliche gelten kann, sondern auf eiae
frühere surückgegsngen werden muss, so ist damit die Frage niclit
abgelehnt, ob nicht derjenige, in dessen Seele demnk d«^6eda^
einer grossen Bpopöe sich bildele, Bruchstücke, Lieder vor sich
hatte, welche «r su einer aolchen EHnheit verband, ond wir on>^
rerseits müssen offen gestehen, dass nns Mer RItschl bereit«
scheint die richtige Bahn vorgeaeiclinet su haben, wie das Wider-
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BMographiMlie Bedckte v. korae Aittrig«o. 187
spreebcnde sa einer hermoBisehen and wahrhaften Antchanung xu
briof en ist.
Hiermit schliestt der erste Theil von Orote'a hittorj of
Greece. £in folffender Artikel wird in ähnlicher, doch gedrängterer
Weite von deni2.Theile9 hiatorieal Greece, ein Bild sn geben Ter-
suchen. Campe*
Bibliographische Berichte n. kurze Anzeigen.
Da8 höhere und niedere Studienwesen im GroBahernogikum
Baden ^ dargeateUt in einer Samnilaiig der aber Volkt-^ Gewerbe-, hö-
here BorgerBchnieDy die polytecbaiscbe Anatalty Grelehrtenftbolen (LyCeen,
Gyamasiciiy Pädagogien) nnd die beiden Lande»- UniTersitaien (Heidei*
borg Qod Freibnrg) erflobienenen Geaetse nnd Verordnangen» ConatanSb
Buchbaodinng yon W. Meck. 1846. VII nnd 374 8. 8. — Die Geaeia-
gebang aber daa geaammte Unterrichtaweien im Groaahersogtbura Baden
wnrde vom Jahre 1834 an weaentlieh nmgestaltet. Sie ist aehr nmfoa-»
send und durch dieielbe wurde daa Badiache Schnlweaen, daa darf man
mit Recht behaapten, gnt and sweckmaaaig geordnet. Allein die 6e>
setze and Verof dnnngen aind nnterdesaen aa angewachsen , dass eben »o*
wohl von den Schnimännern als auch den verschiedenen Behörden , wei«
che daa BchnU nnd höhere Studienfach an beaafsichtigen haben, mehr-
fach der Wunsch aasgesprochen wurde, die einsein erschienenen Gesetze
ond Verordnuhgen obersichtfioh zasaromengestellt zu erhalten. Diesem
W ansehe worde in vollständiger nnd sehr dankenswerther Weise dorch
die Heraasgabe der oben genannten Schrift entsprochen ond so einem
längst gefühlten Bedarfeisse abgeholfen.
Da nan diese Zosammenstelhing wohl aach Bcholmanneni and Legis*
latorea dea Auslandes nicht nnwillkommjsn und förderlich sein möchte , so
sehen wir ans dadurch verankisst, diese Schrift auch in weitere Kreise
einsafahren, sonud dieselbe, obgleich schon vor mehreren Jahren erschie-
neoy in dem Aaslaada bis jetzt wenig oder gar nicht bekannt ist.
Um den reichen Inhalt der Schrift selbst genaa kennen zu lernen,
theileb wir die Ueberschriften der einzelnen Gesetze and Verordnungen
voUaUndig mit« L üther FoÜMdnihn. a) Ueber Biarichtnng der Volks-
scfanlea im Allgemeäoao ood die Aufeichtsbehörden S. 1 — 15. Insbesondere
ober Sohuiordnaog und Scbniplan 8. 1&. 97. 101. b) Ueber den Aof-
wand fir Volksschulen ond die Rechtsverhältnisse der SchuHehrer S. 25
bis 63» Volbogsverordming hierzu vom 4. December 1835 S. 63. Vom
allgemeinen Schollebrer- Witwen- nnd Waisenfond S. 76. 79. 94. 100.
101. K)5. IIS. Ueber das Verfahren bei Besetanng der Schollehrerstellen
8« 87« Ueber Anschaffung der Schulgerithschailen , des Brennmaterials
D. s. w. 8« 88. Ueber Brhobaog des Schnlgeldes 8. 116« c) Von In-
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188 BibßogräpUuiohe BeiidUe n. kone Anieigeo.
dustricscholen 8. 90-— 98. d) Von den öffentlichen Schalen der Israeli-
ten S. 58. 98 — 108. Ueber Errichtang eines israelitischen Schallehrer-
Witwen- and IVaisenfonds 6. 108 — 110. e) Ueber SchaUehrer-CooTefiU
und Lesezirkel 8, 103 — 105. f) Ueber den Schnlanterricht der in Fa-
briken beschäftigten Kinder 8. 111 — 114. Ueber Privatlehraostaltei
S. 114-117.
II. lieber Gewerbetehiden. Ueber ihre Errichtang and Aofsicbts-
behorden S. 117 — 126. VollsugsYerordnung hierxu S. 136 — 127. Ueber
den Besuch der Gewerbeschulen 8. 127 — 129.
III. I7e5er höhere Bürgertehulen* Ueber ihre EInrichtang 8« 119
bis 134. Lehrplan nnd Schulordnung 8. 134 — 144. Ueb«r den ReTi-
gionsnnterricht bei denselben 8. 141 — 145.
IV. l/e&er die pohftechni$che Schule. Ueber die Binrichtimg in
Allgemeinen, Schulordnung und Lehrplan 8. 145 — 300.
V. ü^er OelehrteruehuUn (Lyceen, Gymnasien, Pädagogien). Ue-
ber Errichtang des Oberstodienrathea als Aufsichtsbehörde dea Gelehr-
tenschulweaens 6. 901-— 203. Ueber Binrichtong der Gdetkrtenodralea
o. s. w. 8. 203—212. Lehrplan nnd Schulordnung 8. 212 — ^237. Von
Uebergange der Lycealschuler auf die Universität S. 237. 238. Ueber
die Ahstellong der Lehrer 8. 238. Ueber die dienstiicheo Verhiitniss«
dea Lehrerpersonals 8. 238.
VI. I7e6er die I/moersilaleR. a) Unirersitat Prelburg 8. 241 ha
243. b) UniTersttat Heidelberg 8. 243. c) Akademische GesoUe I«
beide UnlTeraitaten 8. 243 — 271. Ueber Befieiang i^on Zahlung der
Collegiengelder S. 271—274.
Die tateittiBche WortsMhing^ nach logiaefaen und phoaeUscbca
Gmndsattea erläutert; auch sum Gebrauch für gereiitere und denkende
Schuler der oberea Gymnasialdassen. Von ikf. J. IFocAer, Reelor and
Professor am Gymnasium su Ehingen. Ulm , 1849. Wohler*ache Buch-
handlung (F. Lindemann). — Der durch seine Phonologie, d. h. durcb
den ersten wissenschaftlichen Versuch f die durch die Sprachwerkieoge
bedingte Weise beim Sprecheo in Besag auf die Groppirang nnd Medifi-
cirung der Laate, auf 'bestimmte, klare Regeln suricksafahren nnd dea
Sprachforschern zur bewusstvoUen Anerkenntnias an bringen, den des-
kenden Freunden der Sprachwissenschaft von einer gar vortbeiUuiftea
Seite bekannte Hr. Verfasser fahrt fort in diesen seinen Stadien and Anf-
klamngen. Dies Mal hat er sich sam apedelien Gegenstande „dleWeft-
steHong der lateinischen Sprache^' erkoren, bekanntlich eine Materie, die,
trotz der mehrfachen Bearbeitoogen durch Grammatiker der nenesteo
Zeit, noch sehr im Dunkeln liegt oder viele aehwankende, anmchere Par-
Ueen darbietet. Sodann schien es, laut der Vorrede, dem Verfasser, ,>dass
gerade die lateinische Wortatellnng auch zur Verstandigong ober die
mannigfaltige praktische Anwendoug der phooologischen Methode 1»eaon*
ders dienlich sein nnd dasa auch für gereiftere^ denkende Schiller ao eine
spedelle Abhandlung aber den aehr eingreifenden Gegenataod nililich
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Aibliographifche Berichte o. karte Anseigeii* 189
und aaregeod werden konnte»" Dies beweg den Hm. W. sor Anferti-
gung der Schrift, die swmr nnr „der besondere Abdruck eines 8cha]pro-
gramo»'^ ist, die aber Terdient auch in weiteren Kreisen bekannt sa wer-
den. Zwar „in Folge eigener amtlicher Yerhaltniise, die nur wenig
freie Mnsse übrig iieseen, und wohl auch in Folge der politischen Un-
rnhen, die noch im Laafe des Jahres in irgend einer Utterarischen Be-
schaftigung aile Aufgelegtbeit benahmen, hatte sich die Ausarbeitung des
übernommenen Programms gans Terspatet, und es musste dann Alles in
rascher Eile ausgeführt werden ; bei mehr Rohe und Masse hatte er, na-
mentlich auf diese oder jene abweichenden Ansichten, mehr noch, als es
hat geschehen können, erörternd eingeben mogen^^ $ allein selbst so wird
sie manchen neuen Aofschluss and manche Anregung bieten far Jeden, der
offenen Sinn für die Sache hat. Denn das Aufmerken aaf das Mnnd-
sprachgefühl „in allen Sprachgebieten kommt sowohl (ur das lebendige
praktische Erlernen, als auch fmr eine tiefere Betrachtungsweise überall
nicht wenig zustatten** nnd „das naturliche Streben, alle Sprache be-
quem und mundrecht SU machen, beruht auf bestimmten „allgemeinen Lant»
gesetsenS man mnss nur, wie der Verf«, oder nach dem Beispiele und
Vorgänge desselben, verstehen die Regungen jenes GeiBhls und die des-
fällten sprachlichen Thatigkeiten sa erfassen mit dem Verstände und auf
Begriffe, Gedanken, Worte , Regeln su bringen« Auch im vorliegenden
Falle wird man davon sattsam „sich fiberseugen können, dass eine ange-
messene (resp* subsidiäre) Anwendong der phonologisdien Methode der
logischen Betrachtung der Sprache sehr xu Statten kommen kann, um gar
manche Fragen und Rathsel and einfachste an iosen.'* Zwar bemerkt
irgendwo Nagelsbach: „dass es ein nicht lehrbares Element der Sprache
gebe nnd also nicht Ali und Jedes in starre Regeln au bannen sei, vieU
mehr ein gewisser Takt ond^S ^^ Hr. W. hinsnffigt (8. 24), „ein ge-
wisses Sprachgefühl gar Vieles erganxen und entscheiden müsse**; indes*
sen was heisst das anders als: es giebt in der Sprache nicht wenige Fein-
heiten, Regeln, die schwer durch Reflexion in Begriffe und Worte ge*
fasst werden können, aber die in Begriffe und Worte so fassen eben die
Aufgabe des Forschers, des Grammatikers ist?
Hr. W. übersieht hier keineswegs das logische Element; im Gegen-
theil, er stellt solches^ wie schon früher in der eigentlichen Pbonologie,
an die Spitee (S. 5. 37 u. a.); nicht minder laast er dem Wohllaute, dem
Geher, den Gesetsen des Ohres volle Berechtigung, auch im vcvUegenden
Falle (S. 56 ff.) ; aber mit Recht macht er darauf aufmerksam, dass man
sich Im Gewöhnlichen nicht davor hütet, Wohllaut und Bequemsprechen
mit einander zu vermengen und dem ersteren sususchreiben, was dem lets-
teren gebührt (S. 57 fL), Mit Recht bemerkt ferner der fein aufmer-
kende Verf. tu a. O«, wie „ d as O h r sehr vieles eiftragen kann, was doch
fSr das Sprachorgan siemlich hart und unbequem seiakdnnt^; unwili-
knrUch folgt aber die Sprache (weit mehr als dem Zöge des WohlUangi)
dem noch stiriKeren Zage des Bequemlantes; das Sprachgefühl sucht
auch unbewasst diejenige Ordnung und Stellung der Laate and Worter,
die sich fSr eine bequeme, leicht fügsame and geiehaeldigo Aassprache
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190 Bibiiograpliische Berichte o. kane Auseigeii.
im lebendigen Contezt der Rede am besten echickea mag« Ea iai die
sehr fühlbare und objectlve Nattir des Spraeborgana , die sich hier nach
bestimmten Gesetsen geltend macht.'^ Zor näheren Bestiramniig des
Wesens dieser Lehre vom Beqnemlante .wird dann treffend (8.58) Idnan*
gefugt : y,Ks versteht sich , dass dieses eophonische Princip viel-
fiUüg mehr in negativer Weise zur Wahrnehmnng kemmt^ indem die lilil*
bar werdende Abweichung von den Lautgesetzen mehr oder weniger
Harte and Unbeqaemliehkeit im Aussprechen bemerken laset: nicht um
pedantische^ absolute Vollendung des Wobllantea in Jedem Satze kann es
überhaupt sich handeln > sondern nur um ungekünstelte, leichte Vtf*
meidung von merklichen Härten und minder fugsamen Wendungen.^ »»Ana-
aer einem ungefügen Zusammentreffen der Consonanten wird nach da
misstoniges oder doch unbequemes Aufeinanderfolgen der Vocale venme-
den'* (8. 60). Wobei z. B. freilich ,,wohl zu unteiacheiden ist Ewiachen
dem blos acheinbaren, oft sehr gefalligen Hiatus und dem efgentltcben,
widrig klaffenden Htatds'*, d. h. zwischen dem, bei welchem die Sprach-
Werkzeuge leicht oder schwer von einem Vooale zum andern hinSbwkom-
men können. Denn eben darin besteht die Natur dea Bequemsprech^is,
dasa die betreffenden articalirten Laute, seibat von mannigfischer Tönung,
bei ihrer Gruppimog sich leicht hinter einander von den betreffeBdcn
fiprachwerkzeogen aussprechen lassen, indem die Verwandtschaft, die
AehnKchkeit, die Gleichheit , das Nebeneinanderliegen der Sprachwwk-
zeuge eben gestattete, dasa s|e leicht hinter einander und mit einander ge-
braucht werden können«
Im Allgemeinen wird also mit unaerem Verf. bei der Frage aber die lat
Wortfolge der Grundsatz aufgestellt u. festgehalten werden müssen, dass,
wenn auch „das logische Princip, soweit es dem Geiste der Sprache angeaaes-
sen, obenan steht u, selbst in all den feinen Untersdiiedeu derauf- und ab-
steigenden Satzgliederung sich mannigfach geltend macht, doch der Einflusa
der Bdphonie nicht so gar gering anznschlagen sein wird, vielmehr wät tiefer
greift, als es beim ersten Anblick scheint (vgl. 8. 61). So hat „die oeaella
Wortstellung'* im Lateinischen „in vielen Punkten ihre logischen Gründe*^
allein „eine genauere Belanschmig dea Wohllautes und Beqaeaaian*
tes lasst in mancher Hinsieht auch dessen Binfiuss anf das Usuelle der
ktein. Wortfolge erkennen** (S. 63). Als Beispiele fahrt der Verfasser
(6. 63 ff.) an die Nachstellung von enim, antem, qnidem, qnoque« Die-
selbe „erscheint, wenn man unzählige Falle mit phonetischer Abwigung
belauscht^ ganz fiberwiegend bequem und wohlfngsam", und „naüärlich
war es, dass, wenn in neunzig FaUen ron hundert im Spraehgebranch
die Nachstellung entaehieden als das Bequemere stetig wurde, bald
dann auch in den wenigen seltenem Fallen, wo die Wahl schwankte, die
gleiche Ordnung üblich werden mochte, weil ein gewisses gleichfonniges
Verfohten wohl dem loglachen Sinne zusagt.*^ „Bequem ist der euphoai-
[iohe Wechsel iii der Anfügung der Partikeln qoe und ve bei Pripoaltio-
nen, ob ich z. B« sage s deque tot rebus oder de totqne rebt». Merklich
besser fugt daa BrätMe** (8. 64). „Sehr beweglich und aar Verasitle-
Inng des Wohllaatea dlenaam sind die Pconomihalien.*' „Uebteaua maniiig-
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Bibliofrapktaobe Beriolite &. Jkane Aot^o. 191
&liig.k«iw im ZtuamnentKÜen bMoadeni mk hie, ille, orniii, totos, taa-
ins aas PoMatiiT die Steliong wecbselD." y^Sebr bandgreiflidi sind Bin-
fliisso das BaqoainiMlUft in der SteUong yon enim, igitnr, antem in Falle
dea HiniDtretena Ton est, welcbea Sberliaapt sehr beweglich die Stellung
wechselt'' (S. 65) n. s. w.
Von diesen Gesichispnnkien ans ist der Verf. mehreren BehanpCnn-
gen Raspe'«» Heinichen's, Handys enigegengetreien oder hat sie an be-
richtigen gesucht« Findet! wir nan anch, gemäss dem geringen Umfange
der Schrift, den schwierigen und umfangreichen Gegenstand keineswegs
erschöpft, so treffen wir doch auf mehrere gewichtige einzelne BeoMr«
knogen und Anregungen su weiterem Forschen , die manchem denkenden
GramsMitiker von grosaem Nuta und Frommen und sehr willkommea
sein werden. Das Ganae ist wieder ein schataenswerther Beitrag, naa
endlich die Wissenschaft der Phonologie beim gelehrten Publikum sv
Ehren und su Geltung an bringen. Dr. Heffier,
Schul- und Universitätsnachrichten^ Befdrdemngen
und Ehrenbezeigungen.
Aus dem GROSSHERZOGTHUM BADEN, den 27. October 1849.
Aniprachen der alternirenden Diredoren da OrouheraogUeh' Baditehen
Obersiudienrathei in Karlsruhe an die Lehrer der Lgeeen , Gymnasien und
Pädagogien , so wie auch tm die Lehrer der höheren Bürgerschulen des
Landes» Die bisherigen alternirenden Directoren des Grossbersogliehen
Oberatudienrathea in Karlsruhe waren die Herren Böhme, Director des
GrossheraogU etrangelischen Ober-Kirchenrathesy und Sigel, Director des
Grosshersogl. kathofischen Ober-Kirchenrathes. Der Erste wurde cum
Grosshersogl. Regieruagadirector des Unterrheinkreises in Mannheim er-
nannt und hat schon seit mehreren Wochen das ihm übertragene Amt an«
getreten; dem Zweiten wurde, unter Anerkennung seiner vieljäbrigen, dem
Staate und der Kirche treu geleisteten Dienste, die gebetene Versetsung
in den Rubeataad su Theil. An die Stelle des Hrn. Böhme wurde nun
Hr. Hofgerichtsrath von Woüwmrtk von Mannheim und an Hrn. Sig^s
Stelle Hn Ministerial- Director Staatsrath Bruimer berufen. Beide wir-
ken bereits als Directoren der obersten Kirch€libehorden , und da ihnen
diese ihre Stellung an der Spitae der beiden hohen kirobllchea Collegien
auch die Leitung der Geschäfte der obersten Studienbehorde des Landes
abwechselnd zur Pflicht macht, so haben sie auch bereits dieses Amt an-
getreten (in dem laufenden Jahre hat Hr. Staatsrath Brunner die Direc-
tion) und zugleich unter dem 19. dies. Mts. einige freundliche, wohlge-
meinte und ernste Worte an die Lehrer der Lyceen, Gymnasien und Pa
^agogien, eo wie anch an die Lehrer der höheren Bürgerschulen des.
Landes gerichtet. Sie thaten dieses gemeinschafUich und um so iiebery
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102 Schal* oad UBir«rtitatsnto1iridit«iiy
da t§f wi« es mit Raoht in der Aoüprache beket, den Lehrern aar erfrw-
lich sein kann, co erfahren, dass die Gmndsatie, Ton welchen beide Mia-
ner aoigcben, mit dem von Jahr sn Jahr eintretenden We ch ee l in der
Direction keine Aendemugen erleiden werden*). B«i der Wichtigkeit
des Gegenstandes and bei der Tbeilnahme, welche unsere Zeit deoiselhea
so widmen allen Grnnd. bat^ mag es nicht ohne Interesse sein , dies« An-
sprachen aach in weiteren Kreisen sn Tomebmen. Es seigeD dieselbea,
Ton welchem Geiste diese dorch wissenschaftliche nnd bamaae Bildong
ansgeaeicbneten Manner beseelt sind, und wie das gelehrte ficholweseo im
Grosshersogthom Baden unter ihrer Leitong, so wie es anter der ihrer
würdigen Vorganger immer der Fall gewesen , nur gedeihen kann» Wird
dem Geiste, der aas den Worten der Ansprachen leuchtet, Folge gegeben,
dann wird die öffentliche Ersiehtfng nie in die Gefiihr kommen , auf Ab-
wege sn gerathen , es wird vielmehr ein charakterfestes Geschiechi aus
den Schulen hervorgehen, welches an Zucht, Ordnung and Gelionan ge-
wohnt nnd in dem wahre Gottesfurcht geweckt nnd Achtung Tor Ge-
setz und Obrigkeit eingepflanst ist. — • Der Wortlaot der beidea An-
sprachen ist Folgender:
!•
Die aliemirenden Dk-eetoren de$ Oherttudienraihe» an die Hemm
Lehrer der EAfeeen, Gymnatien und Pädagogien dee Landet,
Nachdem wir unser neues Amt, das uns die Leitung der Geschäfte
der obersten Studienbehorde des Landes abwechselnd zur Pflicht macht,
angetreten haben, glauben wir in Hinblick auf die wichtigen Interessen,
die uns zu wahren obliegt > einige freundliche, wohlgemeinte und ernste
Worte an die Manner richten zu müssen, welche bei den Anstalten, deren
Pflege uns nunmehr anvertraut ist, zu wirken berufen sind.
Wir ergreifen die Gelegenheit, dieses gemeinschaftlich zu thon, um
so lieber, als es denselben nur erfreulich sein kann, zu erfahren, dass die
Grundsätze» von welchen, wir aasgehen, mit dem Jeweils eintretenden
Wechsel in der Direction keine Aenderung erleiden werden. «— Weaa
die höhere wissenschaftliche Bildung zu allen Zeiten, durch Veredlong des
Geistes und Herzens, auch edle Sitten und reinen Wandel zu befordera
geeignet ist, so erscheint sie in dem gegenwartigen Zeitpunkte mehr als m
jedem andern als eine Noth wendigkeit, am der Verwilderung » die nach
den Erfahrnngen der jüngsten Vergangenheit über ans herein za brechen
droht, entgegen sn wirken. Es ist darom die Aufgabe Deijenigea, wel-
chen der Unterricht an unseren höheren Lehranstalten übertragen ist, in
den jetzigen Augenblicken eine am so wichtigere , weil nicht allein die
Zukunft der Einzelnen, sondern noch das Schicksai unseres Vaterlandes
"*) Für Solche, welche mit den Anordnungen und Einrichtungen des
Seiehrten Schulwesens im Grossherzogthum Baden weniger bekannt sind,
ie Bemerkung, dass auch der jeweilige nicht fungirende Director den
Sitzungen des Oberstndienraths beiwohnt und in demselben, so wie die
anderen Mitglieder des Colleginms, stimmberechtigt ist.
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BelSrdeniiigeii und £lireiibeiei^iuigen. 198
diireli denGeifi and die RichtODg bedingt ist, der den Gebildeten in
Volke dnrch ibre wiasenscbaftliche Ersiebong gegeben wird*
Wir begen das Vertraaen cu den Lebrern unserer boberen 8cbalan-
stalten, dass sie mit uns diese unsere bier aosgesprocbene Ueberzeugong
Ibeilen and pflicbt* und berafstreo dabin wirJcen werden, die beranwach-
sende Jagend nur in dem Geiste za anterricbten, der sie, indem er sie auf
die Stufe wabrer Bildung fahrt, zugleicb sn edeln Henscben nnd braven
Bargern erziebt, welche vor allem Gesetz und Ordnung achten ^ond die
sieb fr&he daran gewöhnen, den Ungebildeten im Volke durcb ein gutes
Beispiel in Sitte and Wandel und in der Achtung vor gottlichem und
weltiichem Gesetz voran zu leuchten. — Das Studium des classiscben
Alterthnms, welches stets ein vorzüglicher Gegenstand der höheren Lehr-
anstalten bleiben mnss, kann nur von wohltbatigem Binfluss auf die jungen
Gemutber sein, wenn man in diesen mit der Liebe zu demselben das Ge-
fahl inr das Grosse nnd Schone za wecken weiss , welches die unerreich
baren Classifcer der Griechen und Römer enthalten und entwickeln.
Wir können daher dieses nnd das Studium der Geschichte , welche
gleichfalls eine reiche Quelle für die Bildong der Jugend darbietet, der
Sorge der Herren Lehrer nur besonders anempfehlen, ohne dass darum
die übrigen Lehrgegenstände vernachlässigt werden dürfen, welche der
gebildete Mann nicht entbehren kann«
Wir fahlen uns aber auch weiter verpflichtet, aufmerksam zu machen
auf cfof, was auch bei der wissenschaftlichen Erziehung jetzt mehr als je
Noth thut, auf die Pflege des religiösen nnd sittlichen Elementes, welches
allein der höheren Bildung die wahre Weihe zu geben vermag, nnd ohne
äU jedes Bestreben nach Besserung unserer socialen Zustande vereitelt
wird. •— Die wahre Gottesfurcht, die einem christlich gebildeten Volke
nicht fehlen darf, wenn es der Wobithaten theilhaftig -werden will , .die
edle Sitte nnd Bildung ihm gewahren, mnss in den Herzen der Jugend
▼on allen Lebrern anch bei dem wissenschaftlichen Unterrichte geweckt
nnd gepflegt werden , und es können unsere höheren Lehranstalten nur
dann den Standpunkt, der ihnen zukommt, mit vollem Erfolge aosfollen,
wenn sie mit kcaftigem Willen der irreligiösen Richtung entgegentreten,
welche ein macbtiger Hebel derjenigen Partei war , dia unser Vaterland
an den Rand des Verderbens zu bringen drohte«
Indem es uns hierbei nur erfrenlicb sein kann, die Herren Lehrer
der verschiedenen Religionsbekenntnisse in dieser Richtung gleichen
Schritt halten nnd ein gemeinschaftliches Ziel verfolgen zu sehen, dürfen
sie überzeugt sein, dass derselbe Geist ans selbst stets beseelen nnd dass
es auch unser Bestreben sein wird, ohne Rücksicht Auf confessionelle Vor»
schiedenbeit, die Wissenschaft nnd die wahre Religiosität zu fordern. .
Das lohnende JBewusstsein, Ihrem Vaterlande gute Dienste geleistet
nnd Ihre jungen Mitbürger von den .Irrwegen abgeleitet zu haben , auf
welche sie zu gerathen bedroht sind und waren, wird Ihnen das schwere
Amt, welches Sie zu verwalten haben, erleichtern nnd der Dank aller
Edlen. und Besseren die Muhe vergelten, welche Sie im Dienste der Er<
Ziehung za bestehen haben. Bei uns selbst werden Sie, dessen dürfen
iV. Jahrb. f, PkU. «. Päd. od. Krit, llibU Bd, LVIII. Hft. X 13
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104 fMoA- and Unironliitauchmkto^
Sie lieh Teftkbeit haifceo, In ibreii tedlkbeo Beiinbtageft «ioli. du|mige
UntersiaUong ftodeii, di« wir Ibaea Ton aiMer«M StunAjgnkim ans «Mgc-
dei1i«n la laiMii bcjafen sind«
KarLirahe, deo 19. Octaber 1849.
BHmner« von WSUmartk^
II.
D» oIlomireRdeii Diredorefi du 06enliidwfirafAei an cfe flcrm
Lehrer der hokermi Bürfj^^eehuie.
Nachdem wir d«rok ooser neaos Ami xii der abwecbseinden I^tilBBg
der obersten Sudienbeborde des Landes berofen sind, glaaben wir m
Hinbltek auf die wichtigen Interessen, die nns hierbei ca wahren obliegt,
einige fnondliehe, wohigeineinte nnd ernste Woite an dk Männer riehtea
sa Bussen, weiebe bei den Anstoiten, derea Pflege ans aBTertnutt ist, ss
wirkett haben.
Wir ergreifen die Gelegenheit, dieses gemeinachaftlick so thnn, ntt
so lieber, als es denselben nur erfreulich sein kann , cn erSahren, das» die
Grtmdsätxe , von welchen wir ausgeben, mit dem jeweya eintretenden
Wechsel der Direction keine Aendernng erleiden werde«.
Wenn die fiildong der ingend dorch nitzlidie Kenntnisse xa atten
Zeiten ein Dednrfaiss war, weldies die WohUUnrt eines Volkes mehr
oder weniger bedingte, und wenn man daher durch Errichtung der behe-
Teä fiäcgerscUtlen in unserem Lande auch fSr diejenigen , welche uch
■einte gelehrten Berufe nicht widmen wellen^ die Mittel sa he^eitea
«ttchte, sich die allgemein aSihigen wisscDecbafitlicfaen Kenntnisse an ver-
•achafSso^ die sie auch bei dea buogerlicfaen Gewerben aaf eine den Fort-
sehrttten der Zeit enthpreehende höhere Bildnagsstafe steliea koanHen, so
sind es gerade üeee Anstalten, welchen in dem gegenwärtige«! Zeitpanile
eine höchst wichtige Aa%a!be aukSmmt.
6ie sollen den Kern. des MittalBtaades heranbilden, der dordi seine
Tnchtigkait einea grossea Binfiass «äf das WoU des Staates anstauben
aagewleseii ist.
Zur KrreicAiUBg dieses Zweckos thnt es aber jetat mehr als ja Noth,
den Unterricht ia «feka Geiste oad in 4tr Bichtung sa ieiteo , daaa aas
demselben nioht allein ioaBnfnbBr^iobe Minner, sondern aach redücte nad
gewissenharte Staatsburger hdrvoiigehdb, weloha in der Achtung vor dem
Gofteltaa und der Staatsordnang dtoafaai^'mit gutem Seispiel ▼onmgdien,
nafcer denen sie iii Leben wirken boUoik
Es i^ darum ^e Angabe der Lehrer dar heheian BaigarsebaleB,
bei Ertheiltang des Uaterricbtes das reHgidse und siltlieha BAement, ohne
welches dieseit. Zweck nie emsitbi werden kann^ stets Toriugltch im Aage
SU behalte* nad jene itrdigieae and sHteaVerderbende Tendeda aa b«-
kiffi{»len, darch wolche aiitfe frevelbaftto Partm anaer Vaterland an den
Band dte Vardarbehs gebracht hat.
Wir be^en dai Vartrauea au allea wackerea Lebrera dieser Asmt^
tcAi dass sie dteSa ansere Ueberzeugung thdlen tmd mit aas aaackeaaen
wardeh, dam, weaa wakeras UnhaM tou demselbea abgawandat wardaa
soll, die wahre Gdttesfurobt Sa dan Jugoadlichan Gftaiiithem laahr^ als es
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B«ISrd«hiligeii Biid BlurenbeBelgBiieeii. 105
in der «Miaren Zek geschtb, geweckt, Aebtong yor Geeets nnd Obrig*
kett deuMtbeB Ikibieilig eingepflaagt vverdeii niua, daaift sie diese mit
des erworbenen KelintMBeen in dae bfirgerjüebe L^ben railbringea und
den Verlockongeii derjenigen an widenteheb Termogen, 'w^Ich«, indes
ein dieselben bei ibnea an nnlergraben ancben, die Woblfabri der Fn*
aUüeo und des S(aates ecaobutiern.
An der Wiederbefestigong dieaea erscdhiitertcvi Zaataodes redliob
and tbätig an arbeiten, opge daber nnacre erste Pfliebt sein, nnd wir
werden aiit allen Ernste diejenigen antentiiUisOi welche sieb dieselbe
an erfüllen mit Eifer angelegen sein lassen*
Möge unser redliches Streben nicbt ebne Bribig bleibe«.
Karlarnhe, den 19. October m9.
BnmnfBT. vm ffaUwmVL
CoirsTAMZ. Zn Anfang des 8ehuljabres 1848-^9 fand in daai
Lehrerpersonale des hiesigen, nrit der höheren Borgerschale Tereinigten
Lycenaoks ein bedenteoder Wechsel statt. Prof. tfkolm^ welcher seit
4leni Jahre 1838 an deai hiesigen Lycena eine Lehrstelle verwaitet und
«ach dem Abgange des Dlrectors IJeMisr auch die Pirectlon gefiahrt hatte
(Nlabrbb. Bd. LV. Heft 4. a 444), wurde ao das Lyceom in jEUatatt^
Prof: Mkerai, der im Jahre 1810 in die hiesige Anstalt als Itfehrsr eU^e-
treten war, an das Lyeeum in Freihnrg, Lehrer i^etier an die hebere
Bäfgersebde in Mablberg und LehFamtspraktikaat Kmppe$ an das Qym-
nasinm la Bruchsal beraüen. Zur Wiederergäuioog des Lebrerpersenals
der hieaifsn Aintalt traten hierauf för die abgegangenen Lehrer in dap
Lyceon ein: Prod FuriwängUr^ bis dahin an dem Xjyceum in Mannheim
In gleioher Eigenschaft angestellt, Prof. Bßfmwm^ welcher dnrch Statuts-
ministerial-Briass vom 36. SepUmber 1848 (im Sinne des J. 40 der all-
gemeinen SchntordoMig Tom 61. Becbr. 1836) dem Director anr Untere
stnttiing, insbesondere in Handhabung der Bisciplin, beigegeben wurde,
▼on dem Lycenm in Rastatt, und der, geistliche Rath ^ohmeiMer (^s dahin
Verstand des Lyesums in ^eibnrg), welchem die Birection des Lycenms
«ad der höheren Bargerschule übertragen wurde. £inign Wochen nach
dem Beginne des Schuljahres wurde auch Vicar Linder von Mannheim
hierher berufen und in die erste Classe des Lyceums als Hauptlehrer ein-
gewiesen. -» Leider waade in dem SemmeMemesler def l^terricht
einigermaassen geatdtt, 'WieweM er niemals eine gfinzlMie Unterbfeshmg
editten bat. Ein Tbell der Lehrer nnd der Schfiler musste nimlich an
den Waffenubungen, die allenth^befi in unserm engeren Vaterlande ange-
ordnet waren , Theil flehnm. Biiesei nnd die Aufregung , welche wegen
der bekannten Vorgänge, die amch anseve Stadt zn bedrabon sohienen,
die GemSther Ton Jung und Alt in fortwährender Spannung erhielt, hatte
aur Folge, dass die Stadien nicht mit jener Hingebung und Rahe, die zu
ihrem Gedeihen .notbwendig «rierderlich sind, betrieben worden konnteap
Als Meffaof im Monat Juni das eiate Aufgebot der Birgerwelir iven hier
auszog, war nicht nur ein Theij der Schfiler der obersten Classen , son-
dern auch ein Lehrer der Anstatt, Lahramtspraktikant £5fe, genoihigt,
13*
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196 Mwl- ond UaiireittititMHuMditoo,
dieien Zog mit xd nacheo. Der Leiitcore warde swir auf VurweiidDag
der Lebrerconferenc fcineiii Bemfe naeh korser Zeit wieder sorfickgege»
ben, allein die Sehaler waren melirere Weehen Te« Mer abwesend« D^b
ancb diese sind, bis aaf wenige, sobald es ibnen n^iglicb war, wieder ia
das Lyceom xnrockgekebrt. Dieser temporäre Abgang hatte min , nebst
dem, dass der Stadiengang dieser Schaler unterbrochen wurde , fir die
Anstalt noch einen doppelten Naohtheil. Einmal waren unter denselben
die besten Tarner, denen anf den Antrag der Lehrereonferens der Gross-
henogliche Oberstodienrath die Brlheilnng des Tnmanterricbtes über-
tragen hatte ; and dann mttsste der Unterricht in der englischen Sprache,
den im Wintersemester Lehramtspraktikaat Eble in aosserordentlichea
Standen za ertbeilen begonnen halte, aasgesetct werden. — Nach einem
Erlasse des katholischen Oberkirchenrathes vom 31. Mars 1819 wurden
von der lar (katholische) theologischo Stipendien bestimmten Summe von
18,000 fl. dem hiesigen Lycenm far das Wintersemester 425 fl. suerkannt,
nämlich ; 3 Stipendien zo je 25 fl., 3 su je 50 ond 1 so 75 fl. In Besag
aof die Vertheilong der erwähnten Stipendien für das Sommersemester
ist bis jetzt (August 1849) keine Verfugang der oberen Behörde einge-
troffen. — Am Schiasse des Schuljahres 1847 — 48 worden 15 Schnler
sur Universität entlassen. Von diesen widmen sich -9 der katholiscfaea
Theologie, 3 der Jorisprodens, 3 dem Cameralfache. — In dem laofendea
Schuljahre besnehten die* höhere Bürgerschule 63 Schüler. Von dieses
sind im Laufe des Scfaaljahres wieder ausgetreten im Gänsen 13 und einer
ist gestorben. — DasLyceum wurde im Ganzen von 174 Scbfilem besucht.
Darunter sind 24 Auslander. Katholiken besuchten das Lycenra 163 und
Protestanten 11. Ausgetreten sind aus dem Lyceum im Ganzen 18 Scha-
ler. Am Ende des Torhergehenden Schnljahres (1846— «1847) betrug die
Gesammtzahl der SchSler dts Lyceums 180 und die der höheren Bni^er-
schule 74 (NJabrbb. a. a. O. S. 445), <^ Die Lyoeumsbibiiothek wurde
sowohl dorch Anschaffungen aus den Mitteln der Anstalt als auch dorcli
Creschenke yermehrt.
Die wissenschaftliche Beilage, mit welclyr das Programm ^) ausge-
stattet ist, hat den Professor Furtwangler zum Verfasserund ist betitelt:
^ Nach S. 34 der allgemeinen Schulordnung Tom 31. Deobr. 1836
sollen in der R^el die Programme der Lyceeq eine kurze wissenschaft-
liche Abhandlun|^ enthalten, welche in der Regel und wo die Natur des
Gegenstandes nicht den Gebrauch der deutschen Sprache räthlich mache,
in lateinischer Sprache abgefasst sein soll. Dasselbe kann auch bei Gym-
nasien geschehen. Sie wird vom Director oder tou einem der Lehrer
geschrieben und Ton dem Verfiumer dem Director vor dem Drucke Tor-
ceiegt. — Für das Schuljahr 1848—49 wurde es, nach einer Verfugang
der obersten Studienbehorde , den einzelnen Anstalten überlassen, ob ue
bei den obwaltenden Zdtverhaltnissen diesmal eine wissenschaftliche Bei-
gabe zu ihren Programmen ausgeben wollten oder n*cht. — Wisse»-
sehaftUche Beigaben haben in dem Schuljahre 1848^49 den Programmen
beigefügt: die Lyceen sn Constanx, Heidelberg and Wertheim. — Von
den Gymnasien zu Bruchsal und Tauberbischotsheim ist uns weder ein
Programm noch eine wissenschaftliche Beilage zu Gesicht gekommen.
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EsfiMffnmgvB HuAd Bkreiibeselgjdiigeii. 197
^yDer reitende ClorM, eme mstkohgi$eke Abka»äiu»g. ConstiUiz; 18^9.
Drock von J. Stadler« 38 S. 8.'« Mit Vergnügen ergreifen wir die obs
hier gebotene Gelegenheit, auf dieee, für die mythologifchen Forschangen
Bicht unwichtige Schrift anfmerkram zn machen. Von aeinem fraherea
Vorhaben, sie lateinisch xa schreiben, ist der Verf. aus dem Grande ab-
gegangen, weil er es jetzt nach den jüngsten Vorgangen in Deutschland
ffir geeigneter hielt, dieses in deutscher Sprache za thun.
Im Volksglauben der heutigen Griechen findet sich eine grosse An-
zahl Ton Sagen yor^ welche offenbar auf das Alterthum zurückgehen«
Wenn wir nun auch nicht die Ansicht haben, dass man in jedem Zuge,
der einige Aehnlichkeit mit Altem aufweist, sogleich einen Rest des Hei-
leoenthsms erblicken müsse, so konnten wir uns doch niemals überzeugen,
dass man namentlich in solchen Sagen blos eine Art von Merkw&rdig-
keiten zu suchen habe, die wohl dem Mfissigen Unterhaltung bieten , der
Wissenschaft aber keine wahre Ausbeute gewahren. Zu der letzten An-
sicht, die %it\k nicht selten findet, mag wohl rorzuglich der Umstand Ver-
anlassung gegeben haben, dass diejenigen, welche sich mit der Sache ber
fassten, etwas zu leicht mit derselben umgingen. Uns scheint, dass die
Wissenschaft nur dann eines Gewinnes sicher sein kann , wenn dieser
auch auf wissenschaftlichem Wege gebucht wird. Die hierüber erschie-
aenen Schriften sind einmal von sehr geringer Zahl und die Vorhandenen
enthalten in der Regel in Bezug auf das, was die Wissenschaft angeht,
nur Notizen. Bis jetzt ist, unseres Wissens, keine Arbeit erschienen,
weiche dai'auf ausgegangen wäre, die Neugriechischen Sagen in ihrem
ICotwicfcelnngsgange zu verfolgen, den Zusammenhang, dtot'selbcn nicht blos
mit Althellenischen VorMellUngen , sondern auch mit denen anderer Vol*
ker^ welche mit den Hellenen durch die Bande der Cnltur TerkaSpCit
waren, nachzuweisen und den Standpunkt, den sie im grossen Ganzen ein«
nehmen, ins Licht zu setzen. Dass dieses aber durchaus geschehen
miiise, wenn den Forderungen , welche heut zu Tage die Wissenschaft
steUen darf , entsprochen werden soll, unterliegt wohl keinem Zweifel«
Von dieser eben dargelegten Ansicht geleitet, arbeitete der Verfasser die
vor uns liegende Schrift aas.
Schon Tor mehreren Jahren wurde ein längerer Aufenthalt in Grie-
chenland (Vorwort S. I) ihm Veranlassung, in den Erschein utagen, welehe
gegenwärtig dieses Land darbietet, Zuge des Alterthums aufzusuchen und
dem Gange der Bntwickelung , welchen' sie genommen , nachzuforschen.
Er ging dabei von dem Gedanken aus, dass zu sahireichen Bildern , "wel-
che uns die schriftlichen Denkmäler des Alterthums nur mangelhaft dar-
stellen,. in solchen Zügen eine Ergänzung gefunden werden könne. Bei
der Fülle des Stoffes scheinen ihm die rtUg¥ken Fonteüungen von beHon-
derer Wichtigkeit zu sein, welche unverkennbar in Bezug auf ihre alte
Quelle durch spätere Einflüsse nur modificirt, Torziiglich in VolkiMagen
niedergelegt siud. Dieser Sphäre gebort auch der Inhalt der Torliegeu-
den Schrift an, Sie behandelt die im Volksglauben der Neugriechen
fortlebende Sage des „rettenden Charon*^ und setzt sich insbesondere
t Zwecke, die Vorstellung desselben auch im Alter thnme, zunächst bei
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den Griechen, aber rach bei anderen VMIieniy mit weieben diese dnrcb
die oben angegebenen Bande TerknSpft wai^n, nachinweieen. Dabei
bat sieb der Verfasser, wie die Arbeit selbst anf das DenUicbste dem aaf-
merlcsamen Leser fiberali seigt, beaSbt, nirgends einen debritt weiter
xatbun, ohne vorher einen sicheren Standpnnlct gewonnen an haben;
denn anf dem Gebiete des Mythos nod der 8age moss man sich vor Allem
hoten, der Phantasie nngesagelten Apielraom m lassen, weil anm hier
gai^ an leicht aof Unkosten gründlicher Porschnng sich von ihr gefhngea
nehmen Ifisst. Br hat daher auch iberall den historisehen Momenten
nachgeforscht nnd, was diese Ifickenhalt Hessen, anf philosophischem
Wege sa erginaen gesncht. Lange war der Verf. der Ansicht, es mdchte
vieüeicht der reitende Tod im Mittelalter durch germanische VMer, bei
welclien er sich ebenfalls vorAndet, nach Griechenland verpflanst worden
sein ; spater aber iiberaengte er sich, indem er anf die ersten Qoelie« aa-
rickging, dass schon in den ältesten Zeiten, Ja vor Boraer , die Vorttel-
long desselben in Griechenland misste bestanden hal>en. Bei Homer Ql.
V. 664. Xr. 443 ff. XVL 635) findet er rieh bestimmt geseichnet in dem
"Aidt nXtnondXm nnd es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass die Bffcl6-
mng, welche der Verlasser von diesem Typas, so wie von dem Wesen
nnd der Bntwickelong des Hades fiberhaapt (9, lö— -30) gegeben bat,
nnter diejenigen Momente in der Abhandlung an «ihlen sei , wornnf es
hanptsachlicb ankommt« Dabei begnilgt sich aber der Verfasaer siebt,
sondern hat, ant anerkennenswerther Grandliobkelt, den reitende« Tod
in den alten Mythen der Griechen weiter verfolgt, der Verbindung des
Pferdes mit dem Tode nnd angieich mit dem Wasser (da in Griechenland
JVsetden als Schopfer des Pferdes gilt) nachgeforscht nnd die griechi.
sdien Vorstdlnngen in ihrem ZnsanMnenhange mit denjenigen, welche sich
bei anderen Völkern, namentUcb bei den Indern nnd Germanen, fiber
diese Verbindung vorfinden, an beleuchten gesucht (8. 31 H^y. Hieibei
sah der Verfhsser aber auch Sfter sn einer (wie wir glauben glicküshsn)
neuen Deutung einaelner Mythen sich veranlasst. Wir nennen in diener
Beaiehnng insbesondere den I^nsns and Norowitts (8, 36—86).
8o viel fiber diese mit eben so grossem Scharfsinne nis grSndlidier
Gelehrsamkeit ausgearbeitete Schrift. Mit stets wachsendem Interesse
ist Relerent den in derselben niedergelegten Forschungen gefolgt mMl
kann es nur selur bedauern, dass in Folge unverhofft eingetretennr Hin-
demisse, wie der Verfasser selbst In einem Nachworte 8. 38 aaginbi(nm
die Casse an schonen) , der Druck der im Mannscripte vollendeten Ab*
handlang mit dem ersten Theile abgebrochen werden musste. Der
a weite Theil wird nun in diesem Jahre (1850) ndt dem Progmmae ge-
druckt und ausgegeben werden. Wir sehen ihm nm so freudiger entge-
gen, als in demselben der Verf. die mit so schönem Erfolge begonoflne
Untersuchung aunnchst weiter verfolgt, dann fibergeht anf den wiyfrfin
Gftnron, nm dessen Verblltniss an dem rcfttncien ins Licht sn setsen, and
die Bntwickeinng, welche beide gewonnen haben, nachweist, Jnabenon-
dere bat der Verfasser in Besng auf den Reiter die Verhaltnisse dort mm
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aei«h«eii geBudit, unter welolieii derselbe »icb hU auf dea htutigea Tag
in Grieahenlaod «fJiaUeD koaate.
Hambiir«. Da« Programoi der Gelebrifuufcluila d^ Jobaaneoo;« ^ntn
halt Bem9rkung9n üb^ Btform dw Gthhrim^chul^Uj v«a dem Dijfactor
l>f^ Krtft (50 S. 4.}9 20 dem Zwecka ga«cbriebeo , om bei der auoh in
Hamburg in Falge der grosaartigen 3ewegang des Jabre« 18^8 wieder an
Anregong gekoraoieQen Umgeataltang des filcboiwesens vor Ueber^turzoog
ond UebereUapg an warnen« Maeben «ia aacb auf keine volbtandige Er-
schopfiing des Gegenstandes Ansprach, so verbreiten sie sieb dock über
fast aUe Fragen, welcbe in nenerer Zeit an( den Ge.biete des Gympasial-
Wesens aar firörternng gekommen sind, oad obgleich sie nicht ubarajl in
die Tiefe geben, so enthalten sie doch viel Beachtensr nad Bel^^rsigensn
wertbes. Hef. will nnr einige Ponkto heraushoben, nm daran eiqe wei-
tere Besprechung an knöpfen. Wenn £U 4 der Zweck d^r Gymnasien
so begeichnet wird : „Den Lernenden durch aweck^ssige Anleitung und
vielfiscbe Uebnogen, iosbesoodore daroh altclasfische Bildung, diejenige
Befähigung au geben, durch welche dieselben aum erfolgreichen Besuclie
der UniTOrsität, sum selbststandigen Slodittm der Wissenschaften verbe-?
reitet werden, und awar eben so wohl in sittlicher (ethischer) als wissen-
schalUieher (iotellactaeUer) Besiehung'', so fürchten wir, dafs di^fe De-.
fiaiUon den Gegnern der bisharigen Gymnasialbildung manche Seite zim^
Angriff darbiete. Sie behaupten ja eben, dass vm selbststandigen 8tn<
dinrn der einnelnea Wissenschaften, mit Ausnahme höchstens der Theolo-
gie nnd Philologie, die Kenntniss der alten Sprechen nicht mehr nothig
sei, and haben,, wenn aaf die praktische Qetreibnng eines solchen Berufa
allein Gewicht. gelegt wird, sehr triftige Gründe für sich. Es musa ^t^dk^
halb ihnen «ne Pefiaitien entgegengehalten werden, die den Zweck der
Gymnasien als eine unlengbare Forderung binstelit; eine solche aber, die
Keiner, wekber über das Wesen des Menschen richtig qrtheilt, hinweg*
anwarfen Vermag, ist die, dass die Jugend befähigt werde, die Welt den
Geistes an erfassen und in ihr an wirken* Weil die Erfüllung derselben
nnmoglich ist, wenn nicht der Lernende den Entwifkelungsgang, welchen
der m^aschtiohe Geist dunchgemacht, selbst kennen gelernt bat, weil fer-
ner nnmoglieh ist, das Qeistige gana an erfassen ohne die Ferm, in wel-,
eher es sich ausgeprägt hat, so folgt ans ihr mit onnmstdsslicher Couse^
qnena, dass die Bildang, wekhe das Gymnasium geben .will und soll, ohn^
das Slndlam der Spsaahen von Jenen beiden Volkern des Alterthums,
deffta Werk es' war, die Gmndlage an aller menschUchen Bildung an le-;
gen, niahfe bestehen kann. Indem der Hr. Verf. die Disciplin als noth-
wendig aar Erreichung des Zweckes der Gymnasien bespricht, berührt er
eine Aaohe, die bei den yielfncban Erdrternngen über dieselbe leider an
sehr ans den Angen Ttriofen weiden ist« Je mehr Haus und 3chnle da-
bei In Conftiet geratben, «m so oethweadigar j«t es, dass der Staat der
letateren eine StGtxe Verleihn. Bicf, meint nicht eine Einmischung des
Staates in die inaerstan Angelegenheiten der Schale damit, sondern der
Staat flMiBS der Schale das gawihrleisten, wss aur Aufrechterbaltung des
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200 Sdiol- oaa Uiiir«niatfiia€lirieliteii,
in ihr geltenden Gesetses nnunginglicb nothvendig. Viele Lehrer
den ana ihrer eigenen Brfahrnng beatatigen^ ond selbst ane den Sdinl-
nachrichten mancher Programme können Beweise dafBr betgebracht wer-
den, wie oft das Gesetz der Sehnte dnrch die Art nnd Wdse, wie die
Eltern steh gegen dasselbe verhalten, gehöhnt wird , nnd wie wenig oft
nicht einzelne Lehrer, nein ganse Cotlegien, dagegen anssnrichten ver-
mögen. Soll die Schole Staatsanstalt werden, so wird für den Staat an
so hoher die Pflicht, weil dann in der Schnle ihm selbst der Gebonani
▼ersagt wird. Das, was der Hr. Verf. S. 13 — 18 über den Religions-
nnterricht sagt, enthalt swar Tiel Gutes, hat aber im Ganzen dem Ref.
nicht Genüge gethan. Der Religionsunterricht nrass cpnfessionell sein,
weil §o wenig eine Wissenschaft ohne Prindpien, so wenig eine Religion
ohne Glanbenssatae bestehen kann. Bin unentschiedenes DarSberhia'
geben 'fiber die Verschiedenheiten mnss bei dem Schaler Zweifel nnd
Gleichgültigkeit erzengen. Um so noth wendiger ist aber dies fir unsere
Tage , wo der Zweifel schon in tausenderlei Gestalt an den Jnngling
herangetreten ist. Wird hier der Lehrer seine Pflicht tbnn , wenn er
nicht dasjenige mitthellt, war zur Beseitigung jenes nnd znr Bezeugung
der Wahrheit dient? Und wenn tiefere Einsicht in die Religionswahr-
beiten, wie fSr das eigene Hers des Gebildeten, so an einem segensrei-
chen Wirken für nnd auf Andere «in nothwendiges Brforderniss, so moss,
da für die Nichttheologen mit der Schnle der Religionsrnitenricht ab-
schliesst, derselbe In den oberen Classen eine solche Gestak annehmen,
dass dem Bedfirfnisse, welches im Leben hervortritt , Befriedigung gebo-
ten wurde. Man spricht so Viel von der Brwecknng nnd Erwararang
des Gemfiths nnd vergisst dabei, dass eine solche ohne festen Glanben
zur Schwärmerei, zur Mystik, oder znr IrreltgiositSt fuhrt. Erbaaüch
muss freilich der Unterricht sein , aber die beste Erbauung bringt die
freudige Verkündigung der Wahrheit. Desshalb ist Ref. mit deuir Herrn
Verf. darüber einverstanden, dass der Religionsunterricht nicht durch
Geistliche ertheilt werde; der Lehrer der Religion gehöre ganz der Schule
an. Aber wenn für jede andere- Wissenschaft gefordert wird , dass der
Lehrer dieselbe ganz beherrsche^ soll bei dem Religionsunterrichte, dem
wichtigsten von tllen, nicht dasselbe gelten? Desshalb fordert Ref. Leh-
rer, deren Hauptgeschäft Religionsunterricht ist. Die flbrigen Lehrer
werden auch ihrerseits genug Gelegenheit finden, auf die religiöse Bi-
dung ihrer Schfiler einzuwirken, und damit dies geschehe , damit nidit,
was der Eine baut, der Andere niederreisse, muss die ganze Schule einen
confessionellen Charakter haben. Sie kann Schüler aufnehmen, die dner
andern Kirche, einem andern Glanben angeboren, aber der Geskmmtuoter-
rieht muss gleichwohl von einem Geiste getragen, die Erziehung von
einer religiösen Ueberzengnng geleitet sein, die Lehrer einer Schule
roSssen einer Kirche angeboren. Bei der Besprechung des Unterrichts
In den alten Sprachen nimmt der Hr. Verf. das Lateinspreeben nnd schrei-
be A in Schutz. Der mit so grosser Leidenscbaftlicbkeit geführte Streit
darüber ist ein rein methodischer. Der oft gehorte Satz, dalss eine Be-
schränkung in den alten Sprachen nothwendig uüj am lur Anderes
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BeloKd«ning«n und Ehreühtamgangen, 201
%u gewinnen, sollte gar nicht ausgesprochen werden , weil in der Päda-
gogik der GrnndsaU gelten mnss: Was noihwendig ist, moss möglich
gemacht werden. Der gante Streit würde nach des Ref. Meinung leicht
entschieden werden, wenn man sich über folgende Fragen ▼erstandigt
hättet 1) Welches ist der Zweck des lateinischen Unterrichts in den
Gymnasien? Ist es der, dass der Schnler sn jeder Zeit seine Gedanken
lateinisch ausdrucken könne, oder ist es Kenntniss der Sprache, um durch
dieselbe Tom Geiste des romischen Volkes die rechte Anschauung su ge-
winnen ? 3) In wie weit ist zum Verstau dniss einer Sprache schriftliche
nnd mundliche Fertigkeit nothwendig? Damm handelt es sich nicht,
dass jene Uebungen Nutsen bringen , sondern lediglich, ob dieser Nntien
nothwendig erzielt werden müsse, weil es eben so ein Grundsatz der PS«.
dagogik ist: Nicht alles Nützliche kann von dem Unterrichte umfasst
werden; was nicht nothwendig ist, mnss ausgeschieden bleiben. Wer
sich jene Fragen richtig beantwortet, der wird wohl darüber mit sich ins
Reine kommen, dass schriftliche und mundliche Uebungen, so weit sie zum
Verstandnisse der Sprache dienen , nie unterlassen , dass aber eben so
nnch Alles, was über den Kreis nnd Geist der lateinischen Sprache hin-
ansliegt, davon ausgeschieden, dass, um den Schüler zu einer genugenden
Kenntniss der römischen Litteratur zu fordern , Viel gelesen und, um daS'
Gelesene klar zn machen und allseitig zu beleuchten nnd die Lectfire
nicht unnothiger Weise anfzuhalten, Dentsch interpretirt werden mSsae,
endlich dass durch genaue und vielseiUge LectSre mit auf dieselbe be-
zuglichen Uebungen der Schnler von selbst dabin gelange, die Spreche
auch mundlich handhaben zn können, dass nur durch die Alten selbst man
sich in Ihr Leben hineinleben, mit ihnen denken und sprechen lerne, der
Nutzen für die dentscbe Sprache aber mehr durch zur genauen Verglei-»
chnag zwingendes Uebersetzen, als durch freies Schreiben and Sprechen
der fremden erreicht werde. Prüfung der Productionsfabigkeit wird in
dentschen Aufsätzen genügender veranstaltet werden, weil hier der Schii-
ier weniger mit der Form zu ringen hat; dass er nber Gegenstande, die
ausserhalb des Kreises des Alterthums liegen , sich lateinisch ausdrucke,
dies fordern, heisst verlangea, dass er die Sprache über die von den Rd-
nem binterlassenen Grenzen hinaus weiter bilde. Die Lust an den clas-
sischen Studien wird nicht gemindert werden, wenn die LectSre den nach
Kenntniss strebenden Geist befriedigt, nnd die Krone der Gymnasialbil-
dung darf nidit in einer ohnehin bei den Meisten sehr zweifelhaften Fer-
tigkeit gesehen werden, die für das Leben keinen praktischen Nutzen
mehr hat, sondern in der Klarheit des Geistes , der Gründlichkeit des
WiMens, der sittlichen Energie und dem regen Gefühle für das Gute,
Wahre und Schone. Gefreut hat sich Ref. , dass dem Griechischen von
dem Hrn. Verf. ein grosseres Recht eingeräumt wird; dagegen vermissen
wir hinsichtlich des Dentsehen ein tiefnres Eingehen. Die Methode die-
ses Unterrichts ist anstreitig diejenige Aufgabe, von deren gincklicher
Losung die Zukunft der Gymnasien abhängt. Bei den neueren Sprachen
entscheidet sich der Hr. Verf. dafür , dass mit dem Lateinischen nnd
Französischen zu gleidher Zeit begonnen werde, eine Ansicht, der wir
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enier keiiier Bedingang wob anacliliosfen kooMOi w«ii, wewi aacb Mseloe
anageaeichnete KSpfe in frabar Jogaad danihnao ao auf aiooial sngsfohrteii
Sprach- ond Lernstoff überwältigen konnaa y die Mehrzahl daso nnfiUiig
iat* Wie der darch die EriernoDg der alteo Sprachen ersieite Natsea
sich Tor vielen Augen verbirgt, so treten anch die darch eine ao friibe
UeberfäiXang bewirkten Nacbtheile oft nicht tiaodgreiAioh herTor, aber
die anf die. Psychologie gegründete Pädagogik mnae dieselben ▼erhnteo.
Was das Parallel- und Classeasjsteai betrifft, so entscheiden wir nna mit
dem Hm. Verf. unbedingt fnr das letatere, halten aber die von desMeh
ben angeführten Grunde nicht f5r aberseugend genug« Denn dagegea,
daaa das Ciassensystem an einer grosseren Aastraagang in allen Pachcrn
nöthige, wird naa einwenden,, daas eine solche Anstrengung, gegen Last
vnd Neigung gefordert, nur Nachtheil habe, and gegen die Schwierigkeit
der Lectionsrertbeilung unter die Lehrer einhalten, dasa sich die bei dar
t Ansteliang tu befolgeaden Grnndsitae nach d«r Organisation der Schale,
nicht diese nach den Zufälligkeiten ran Anstellungen richten nfissen. Das
entscheidende Moment für diese Frage liegt darin, ob man die einselnea
Unterricbtsaweige den Gymnasiums nicht allein ala unerlaasHch fir AUe,
aondem auch sich gegenseitig bedingend und unteratutsend ansieht , oder
mit anderen Worten : ob man jeder eina^en Classe ein einiges Bildunga-
siel anschreibt. IKea Letxtere mass der Fall aein, Baa augleich so
Lernende mnsa im innigsten Zusammenhange anter sich stehen , weil nur
so eine wirkliche Brstarkung des Geistes aaf die eiofiachate und aatfirfidn
ste Weise erreicht werden kana. Schwieriger ist die Darcbfahrang dt^
Classensystems, es erfordert harmonischea Zusammenwirken dar Lehrer
nnd eine grossere Umsicht bei Versetaungen ; aber diese Sehwierig|t«tto
lassen sich fiberwinden, sobald nur aUe Lehrer das Gänse dea Untenichts
ftbenchaaen nnd im Auge bebalten, nicht ihr Fach allein, und aebatd sh»
nnr dem Grundsätze, dass nicbt von Alien das Gliche, sondern aar das
Nothwendige gefordert werden müsse, gehörige Berockmchtignag sebenkt.
Trägheit nnd Abneigung der Schüler xu überwinden, ist eine wirdige
Aufgabe. Verschiedenheit der Anlagen ist nicht sn läagtae»{ wer aber
für ein Fach des Untei4icbts gar keiae an haben behauptet, der erklärt
sich far überhaupt eiaer. höheren allseitigen Bildung anfilhig. Ref. be-
merkt hier sogleich, dass er zu aweckmaasiger Durchführung dea Ciasren-
sjstems und au richtiger Wirksamkeit des Classenordinaria^ts ekia gro«-
aere Concentration des Unterrichts, ala iie in der Hamburger Gelehrten-
schule in Bezug auf die lateinische Sprache atattfindet, für nothweMlig
halt. In Prima ertkeileo dieaen Unterricht 3, in Seconda 4, in Tertia
nnd Qoarta je 3 I^hrer. Ohne denselben sähe treUa sn weien, gbnbt
Ref. dennoch, dass eine Tolle Uebereinstimmnng, ein allseitiges Ineinaa-
dergreifen dabei nicht möglich iafi. Zum Bchinsae geben wir eine Zu-
sammenstellung des Lectionaplanea, wie er nach den Anaidrten dea Hm.
Verf. gestaltet werden soll nnd wie er bis Oatem 1SI& beatanden. Der
letztere stellt sich so heraus:
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BeHIvdMiigiii vnd JNkfüi&MMlgiingflii.
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Dass der l«tstere Lections^lan In vipler Hinsicht zweckmässiger ist als
der erstare^ darüber wird wohl Jeder mit dem Ref. einvarstanden sein,
obgleich im Blnaelnen manche Einwendongen sich machen Hessen. Ihm.
genähert konnte der von Ostern 1849 an beginnende nnr in so fem wer«
den y als am in Prhna 2 Standen far die Physik and 2 fSr das Englische
so gewinnen, den latdnis^ihen DIspatirfibongen und der alten Litteratar-
geschicbta Je eine Stande gekarct und indem in IV. 2 Stunden für den
natorhistoriscben Uivterrlcht angesetzt worden. Möge des Hm« Verf.
Schrift, in welcher wir viel Treffliches anerkennen, so einer besseren Ot"
ganisation des Jobannenms beitragen , m8ge namentlich die Klage wegen
der so geringen Besoldung der Lehrer Von dem reichen Hamborg , das
doch sogar an die Grondong einer Universität denken konnte , abgestellt
-werden« IMe Scholerzahl war folgende t
Ost. 1848: I.: 20; IL 1 83; IIL : 26; IV.: 17; V.t 15; VT.: 15; 8a.s 126
llich.l848:„ 17;
35;
24; „ 17; „ 18;
16;
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Zor UnIversitSt gingen nach Ostern 1849 7 mit und 7 ohne Mataritats-
priifying, da In Hamborg es in das BeHeben gestellt ist, ob Jemand einer
solchen sieh onterwerfen will oder nicht. ' Das Lehrercollegium bestand
ans dem Directer Vit. th. Krtft, den Professoren Dr. th. üfiZIIer, Lic. th.
Dr. OdmMt^y Dr. ÜUtiehy Dr. IHnnclu and Buhendeg, den Coltaboratoren
Dr. Blhs^r, Dr. Ltmrtnt, Dr. Fueher, den Lectoren der neueren Spracfacn
Tflssffrl, Gaiids and Glover, dem Zeichnenlebrer Hardorff^ Schreiblehrer
Ellen, Rechenlehrer MoUer and Gcsanglehrer KlapprM, [D.]
GKOSSHBRZOGTHUM HESSEN. Von den 6 Gymnasien des
Grossherogthums erschien in dieser Zeitschrift bis Jetst noch niemals
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304 Schul * mid UQif«r»itiUnaduicht<B,
ein allgemeiner Bericht; OQr maocbmal wird daf eaoe oder daa andere er«
wahnt| einige fttnd wohl eine ganze Reihe von Jahren keiner Baaditng
wertb gefanden worden *). Indem wir die Uraacben hiervon nicht aof-
soeben wollen — da diea ana au weit fuhren durfte — , wünschten wir
schon längst, dass unser Ländchea in dieser geachteten und weitTerhrei'
teten Zeitschrift nicht so ganz unberücksichtigt bleibo, und wollen daher
einen kurzen Bericht über das jetzt abgelaufene Jahr abstatten, in der
Hoffnung , dass unsere Lücken yielleioht an jedem unserer Gynnasei
einen Coliegen veranlassen werden , über das eigene Gyronasinni einen
Jahresbericht selber hier einzuliefern. Da unter den Gymnasien keis
Unterschied des Ranges besteht — wiewohl. drei, zu Darmstadt, Gtecsca
und Mainz , gewohnlich grosse oder vollständige, die drei andern, sn Bens-
beim, Büdingen und Worms, kleine heissen , weil erstere 7 — 8 getrenau
Classen und ein grosses Lehrerpersonal, letztere nur 4 — 6 geaondeite
Classen und nur wenige Lehrer besitzen, wiewohl alle , da sie durch Ab-
theilongen in den ClasAen die Schüler 8 Jahre zu beschafiigea wisse«,
jahrlich oder auch jedes Semester ihre oberste Classe ganz oder Iheilweise
auf die Universität entlassen , -— wollen wir diejenigen zuerst nnflnhrea,
welche ein Programm wahrend des Jahres veröffentlichten. In Darm-
8TADT edirte Oberstndienrath Dr. DUtheff zu Ostern 1819 ein Programa
unter dem Titel : y^Zur Gjfmnatiaireform» Zweite» H^/' b% S. 4. I«
vorigen Herbst erschien das erste Heft, 35 S. und 118. Schulnacbricb-
ten. 4. Beide Programme, die ihr Erscheinen der neuen Zeit za ver-
danken haben (denn seit 1834 ist in Darmstadt kein Programm veröffent-
licht worden), enthalten einen reichen Schatz von Erfahrungen, eineB
scharfen Blick in. das Gymnasial- und Schulwesen überhaupt und eiac
würdevolle Beurtheilung heimath lieber, namentlich localer Yerfaaltniasc,
wie sich das vom Verf. erwarten lässt, der, wie in der gelehrten Wek
wegen seiner ausgebreiteten Kenntnisse, so im Schulwesen wegen neuer
pädagogischen An- und Einsichten eines allgemein anerkannten Rnfes ge-
niesst. Daher bedauerte man vielfach, dass so viele Jahre kein Prosrama
von ihm erschienen ist, und wenn man schon das WiedererscheineB mo»
aolchen mit Freuden begrüsste, so zog der Inhalt desselben noch mehr aa.
Da über den Inhalt des ersten Programms bereits in diesen Jahrbb. LVII,
2. S. 213—16 berichtet ist, so verweisen wir hier nur wiederholt Jeden«
dem die Gymnasialangelegenheiten überhaupt und die unseren I^nndes
insbesondere interessiren, auf die frische und lebensvolle Schrift, wobei
wir ihn versichern können, dass er dieselbe nicht ohne viel&cbe Beleh-
rung und nicht ohne neue Hochachtung gegen den Verf. au empfinden,
lesen wird, wenden uns zum 2. Programm, bemerken aber im Vor-
aus, dass dieses, wiewohl nicht minder inhaltsreich , i% sogar nocb viel-
seitiger als das erstere^ sich nicht ebenso zu einem kurzen Auawge eig-
net; es verdient eine ganz eigene Betrachtung, namentlich lieferten einen
nicht unwesentlichen Beitrag zur Geschichte des Gymnasialwesens, inebe-
*) Nicht Missachtung, sondern der Mangel an Unteriagen wmr die
Ursache. Die Red.
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Belorderangen ond Bbrenbeieigniigen. SOS
sondere in «iMerMn Lande, indem der Verf. Ober nein Wirken nnd seine
Stellong in Darmstadt seit 27 Jahren und fiber viel« damit terbnndene
Verhaltnisse offene and vrahre Worte vorbringt. Wenn wir hierbei nur
loben können, dass wir hiermit nber hdchst wichtige Dinge, die Vielen im
eigenen Lande and selbst in der Residens ein Räthsel blieben, Jetzt man-
che AnfinchiSsse erhalten , so mfissen wir doch bemerken, dass noch Vieles
unerortert geblieben ist; der Verf. hat nach seiner bekannten Ehrenhaftig-
keit nur die Dinge berührt, die jetst nicht mehr zu Verschweigen waren,
dagegen Manches, was nicht minder wichtig nnd einflossreich war, aber-
gangen; wir wollen hier nicht aaf^ählen, was hatte angeiogt werden
können — es wäre sehr Vieles — , wünschen aber, dass der Verf. eine
Geschichte des Gymnasialwesens in nnserem Lande wahrend der letzten
5 Lostra liefern möge. Wenn wir aber diese Berucksichtigong froherer
Verhältnisse nnd Zustande nar loben können, so stimmen wir dagegen
dem Verf. nicht bei, dass er auf mehrere öffentliche Angriffe, die das
Gyronasiam von Darmstadt im letzten Jahre erfahren hat, hier antwortet;
solche ephemere Vorwurfe in der Tageslitterätur rerdienen nur augen-
blickliche Beachtung und, wenn man will, Erwiderung und Rechtfertigung
in demselben Blatte , sie sind aber nicht werth in den ofßciellen Organen
der Gymnasien, die als ein Denkmal der Nachwelt' aberliefert werden,
eine Besprechung zu finden« Etwas Anderes ist es, wenn der Verfasser
Ideen und Vorschlage, die er im ersten Programm yorgebracht hat and
welche eine Entgegnung irgendwo gefunden haben, Jetzt naher zu be-
gründen sucht, und in so fem nun wollen wir ihm , wenn er 8. 11 sagt :
„der einzige Zweck dieser Programme ist, eine Verständigung mit unse*
rem Publicum ( — was man aber nicht zu weit aosdehneh wolle — ) her-
beizufnhren'^, nicht gerade widersprechen, wiewohl wir in dem Torliegen*
den Programme einen höheren Zweck finden. Wir kötanen nun, wie
schon gesagt, die einzelnen Punkte dieses zweiten Programms nicht durch*
gehen, indem es uns an Raum hierzu fehlt; nur zwei Punkte dürfen wir
nicht mit Stillschweigen abergehen. Der Tnmanterricht nämlich ist
nach der 'bekannten Methode des Turnlehrers 8piess am Gymnasium zu
Darmstadt eingerichtet und anter seiner Leitang weiter geführt worden.
Indem wir dieses nar billigen and wünschen, dass an allen Schnianstalten,
höheren wie niederen, die einftiche „nur massige Anstrengung des Leibes
erfordernde" Turnweise des erwähnten Meisters Eingang finden möchte,
können wir doch nicht beistimmen, wenn dem Tom Wesen eine za grosse
Bedentang und Wichtigkeit untergelegt wird ; wir wollen es als einen Yer-r
such hingehen lasilen, „dass die Unterrichtszeiten für das TuAen inturhM
der regelmässigen 8<jhttlzeiten Je auf die Dauer nur etner Stunde gesetzt
werden^*; nur dürfen sie nicht ztssvcAen die andern Unterrichtsfacher ein-
geschoben werden, auch eine Stunde Jedesmal scheint besonders, ^enn
die Olassen stark sind, niebt hinreichend; die freien Nachmittage müssen
wahrend %^S Standen för das Tarnen verwendet werden ; die jdngeren
Schuler mögen allerdings öfter, Jedoch nur am Schlüsse der Naehmittags-
stunden, sich in den missigen Leibesübungen yersucben. Man möge aber
nicht das Turnen den Gymnasialdisciplinen gleichstellen^ dass man z. B.^
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S06 Muü- mid UiilY^ndtfttiiiMhiiditaa»
wie e» 8. 93 heitrt^ bei der VentotwoBg der fik^iikr in «idler« Clanci
darael Rfickeicbi nebnei wahrend men doeh bekamiUicli das ZetckMi,
das fichdAichrttbea dabei oicfat beaebtet; oder seil a«€h da« Taaici,
Fechten oad Sohwiamen (letaieret ist la iMbiaa eiagefiUirt, waa wir m
NachabmbDg aamerken) aaf dea Raag der Schaler BioOnaa habeil!
Wenn es weiter beisstt^Die Besdidoag fir den Tarnanterriote wird md
deaaelbea Rttoksiehten betraehteC,.wle die Besoldang ffir anderea UsUr-
jieht^', so kehren wir den 8ata am nad wünschen, dass in nnsaram Lsak.
wo das Prineip der Aneiennitat vorherrscht, die Besoldang dea Tofico
Jahr angestellten Tnmlehrers als Nenn far die ilteren nad aen aa»
siellendea Lehrer in den Hanptfichem des Gyanasiaais angoeahca wei^a
aMge. Eine andere Benerknng trifft den de« Prognaoa an^efifta
Plan, den Dr. Kfib, Directer an der Rtoalsobale in Darmstadi» mr Ter-
eiaigong, Vereiafachnng nnd Refornurnog des gesamoOen Unterriebts««-
sens im KarfiirstenUu Hessen, Grossberaogth. Hessen, Hersogtb. Ka«ü
und der Stadt Frankfart entworfen hat. Da die Zeit Toiibar ist, m
man eina Veretnignng oder Verschmekang mehrerer dentsehaa Landet
auch nur im Scbnliacbe erwarten dorfifee, also der Plan wohl oie verwiri*
liebt wird, nncb in praktisdier Hinsicht hier nad da nicht gaoigt <a. & I
eme Handeisscbnle ist an wenig; Je swet der alten Pacaltfitea aa vcr- I
sebiedente Orte aa legen, ist gans anratfasam n« i. w.), wiirdaa wir die- |
San Plan mit Stillschweigen dbergangea haben, wenn wir nicbt glaabteo. i
nnsere Verwanderang aossprecben in arassen, dass bei der Vcrtbeilai^ \
der einseinen Sobnisnatalten in die PjreTlaoea «ad Slidte gar keiae Rick-
siebt änf die bessiaobe RbeinpvoTiaa nnd Maku genonunen lat. Od«
hat man demals sn Dannstadt das linke Rbelonfiar anheben wollen ? le-
dern wkr abbncbien, boiSsn wir bald ein drittes Prograatt das gaebrta
Ver&asecs begiassen an können, nnd wdnseben, dass anch Directeiaa an-
derer Gymnasien über sich nnd ihre Anstalten anf ahnliebe Waiea eüeac
Geständnisse nnd Böhilderoagen Yoriegen mdehlan» — Ansser desa Dir.
iXUies lehren amGTOMiasInmJBattr, fisadsr» Hotslsr, ihm (fir das Praos.,
Engl mmI ItaL), fii(|UI, iToyser, Untlmeklag^t (ffir MatbesMtik)« Kmämr
gel, Ftdmm-, Pbfer, ffagn» /. nad lt., femer JftiUer, RmtO^ «. ^laaU
Inr Bebeaschreiben, Zeiebnen nnd Gasang; Accesslsten sind ifaarar nai
Bmhner. Die Scbnleraabl betregt im Gannen 27)0 i aal die Unir^nität
wurden Ostern S&, tm Herbst 23 «lilaMen.
In GiBaSBK bat Directer Dr. Gekt als Programm oba AbbwaiaH
„drriaogorat«oa Afflileae«' edift<M)S. a 1849, aneb im Bncbbamdel).
Zaerat werdlb die Nachrichten « die wir iibar denselben haben, gaanm-
melt nnd geneigt, dass derselbe nater Angost in Hom gelebt, «war wRebl
nicht ndt ihm and amnen Sttefsfibnen, dach aber mit sMbreren Frnaam aad
Kindern der kniserlicben Familie iii Berahrnng^eatanden nad wobt nicht
bis an Tiberins* Regisnngsein Leben gebraebt habe, denn mk Recht
meint der Verf. S. Ä, dass im Bpig. 38 (Antb. IX« 288) nicht dar jammere
Qermanlcns, soadem dessen Vater Drnsaa an if»rstehnn seif was, wie wir
beifiigen, noch dadnrcb bestätigt wird, dass es im vs. 1 beisat: „die Py-
renäen aind Zangen tob Germanicns' Gianae^', was dach wohl nicht aoT
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Ikfofderaiig«« md S]irenli«Be%Biifen. S07
den Adopilviolia 4«a Tiberiw gelmi kam. Uater den Kelten vi« 4 ver-
ctehto wtr die Riiier mid denken an die Unterwerffing dereelben im J.
738 V. C. Hieratf wird Icnrz deeeen dicbterifldker Wertk beeprech«B nnd
geseigt» da» er niekt.eo book an stellen eej^ wie iko Zt. B. Bahr in Pan-
ly^s Realenc. aetit^ dagegen seien seine meisten Epigr* Oelegenheitsge-
dickte, fvaa ak tSn Vorzag von ähnlicben Diektern «eiaer Zeit ananseben
sei. ZnlcAai werden sammtikke Kpigr., im Ganzen 61» nach dem Texto
Ton Jacebs mitgetiieilt nnd an vieka derselben, kritisokei aatiquariscbe,
faMtorisebe «• a. Bemerkangen bdgefngt» welcke grasatentbeils ein knb-
acker Beitrag an einer tieferen Arklarang dieser Gedkhte sind« Ans den
Scbnbiacbricbten entnebmen wir, dass eigentücb keine Veraadernngen im
Lebrerpersenaie Torge&Uea sind. Die Lebrer sind Direeter GtiH^ die
Classenföbrer: SoUam^ Sbkawcr, üoiie, Bumff, Homfhwih nnd DiM^ aas-
aerdem die FaoUebrer XHio (seit Karaieni Professor an der Universität)
<kn Latein); ITock für Religion, Matbematik o^ A.; PrevoAer für Religion
«od Naittrwässeasobalten; Koldwr nnd Vhrig in Tersehiedenen Gegenstanr
den; Prof. Flikek fQr den katholiscken Religionsanterriciht; fimisfdfi far
«ngliscbe Spracbe; 0i|fmaan-lur. Gesang; v. Biigw im Zeicbnen; endlicb
Accesmst Krmmtr nnd Candidat Creoatiut.
Das Programm tm Woaats eotkall einen Beitrag »«aar JUeOede des
i7siterr«dU<lnder4svteAenSpfiBok^< von Dir. Wiegmkd (5 S., ficbul-
«ackilcbten 10 8. 4. 1849)« Was bier miftgetbeilt wird, sind eigent-
licb — * iklls keine Mystification ebwalteti woAi wir keine Ursaobe sebea
— aicbt Aasiokten des Dir^ctors, feondsrn bestebt aim ^^einem sebr eng
besebiiebtoen Bogen*<»den der Hertasgebor 1846 beider Reailebrer-Ver-
aammlang in Mains anfällig gefand4n «ad der & P. aas D« anterscbrie«-
ben war. Sddagen wk das Vara^ickiwss Jener Versammlnng naok^ so
^ssen jene Bnobstaken nal: atff den ReftUekrar Petry oder Lebrer Pulcb
ans Dieta. in dem AaÜMtae nna mod.mebrere Ansiobten« dk in damali-
ger Versammiang vorgetragen warden, wkderbolt und besproekea-^WM
wir fir etwas vtespatet hsditea , dabc^ wir liier davon Umgang nebmea
wollen. '^ Dagttgdn kaamen wir ans «ikbi entbalten« den eigentlkb^n
„Aatk"^ des 6. P. ans D. k Aeang «nf deatacbe Spnicbe^bier mitaatheliea.
„Wolkn dk Lebrer der Volks* and anm Tbeil anah der Realscbnle, beisst
es 9. 17, ea nicbt erkben» dass naab lang}ebrigam Abba^pek «ler 8atz-
iebr^ ibra fikabSiar selbst den einfadbstea .Gedankea nook koJsarn «kder-
acbrelben, so mSssen sie die Gedankdn derselben wecken and bertickera
dnrcb eine entsprecbende Lecture. Wollen wk dagegen in den bdberen
^Sdmlen qdokt a^ die Bitabrang Jkacben, dassaaok ebeaftdls Jakfo lan-
ger BercMiarnng asa der deaitsaken^ ans der fremden Llt4ieratnr der alten
«adviwea Wttüdk Stbukr kekenerdeatlidkeli Brief sm aobreibeD und
d«n «inftttbatea GMaMkenansdrack nicbt mit den «blieben Bataaeiebea
datatelkn kennen'^ (was sick nnr selten nnd bei igaM Takntksea flndaa
dnrffte), „so dnrfen wir bierancb die SaUkbre, das Stndlam der deat^
0dien WertsUbaae (denn dadaitsb' vrird nnsere Aintlerspraobe nns erst
eke lebendig^ nicbt yernaoblasftigen« »^ Wolkn. dk Gymnamen über«
hanpt mit den Keakchoka etaan Wettkampf begüuMb, 4aa Dentocba aar
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208 Schul- imä UniTettitatsiiaehricbieity
Grandlage des Uitterrlcbta zo machen*' ( — da« werdea aie, oinat der
Unterzeichnete, nie than, aach nicht nöthig hahen; acch laaaai wir bm
mit einem ungleichen, ganz jungen Gegner in keinen Wettkampf ein, deaa
der Sieg iat zwar gewiss , erhöht aher nur bei UuTerstaodigea nasen
Wertb), „d. h. Nationalbitdungsanstalten zu werden (-^waz wir dennoch o.
in einem höheren Grade sind, entgegnet Ref.), so haben sin bei aller
bisherigeil Verspätung (?) noch einen grossen Vorsprung dnrdi das Hal-
ten aof eine sorgfaltige und geschmackvolle Uebeneteung der ezempla*
ria graeca und der chartae Socraticae (f) n. s. w/* Um nichts weiter
zu sagen, wundern wir uns nur, wie Director Wiegaod, der sonst Besw-
res zu geben wusste, diesmal das Programm mit einem Fragment aai*
füllte, das ganz Gewöhnliches enthalt und das Biner zufiiUig weggeworfea
oder Tertoren hatte. -~ An der Anstalt fungiren ausser dem IKrecior die
Classenfuhrer HoM, Sehodler, Zimmermann ^ ^t^fy Swff^ EicA» daai
Hosfmonfi, Vicar EXm, (für Mathera.), Hamann und Gantt für das Zeich-
neu, Pfarr. Markd und P&rr. Reua» für die protest. u« luithol. Religioa.
Die Schulerzahl betragt im Ganzen 196, von denen 36 den beiden Rcal-
nbtheilnngen angehören; Abiturienten 9, — Die übrigen Gjrmnasieii des
hessischen Landes gaben keine wissenschaftlichen Abhandlungen heraai.
ZutiSchst steht aber das Gymnasium zu Mai9Z, wo -doch jedes Jaiir eise
gedruckte Einladung zu den ofiFentlithen Prüfungen edirt wird, in welcher
die Lehrgegenstande nebst Angabe der Stundenzahl und der bntreffendcs
Lehrer angegeben sind. Im letzten Jahre fungirten Director SimmmtLt
die Classenfuhrer Kleine fiecJirer, Vogely ScAoUen, Grecly, Munier aod Ac-
cessist KüUan^ als Fachlehrer Baur (in der deutschen Sprache}, Griaem
in der Mathematik, Hennm lur Geschichte, SchOUng in der firanzdsischca
und italienischen Sprache, Qergen§ in dep Naturwissenschaften (wob«
wir bemerken müssen , dass schon über 30 Jahre Chemie und xwar in
einem eigenen Laboratorium gelehrt wird, wiewohl JWttAcy im 2. Pregr.
8. 30 sagtt „Von den inlandischen Gymnasien ist ^ das zu VSTorms das eia-
zlge, in welchem Chemie gelehrt wird*^, ein Versehen, das wir ans gar
nicht erklaren kennen), Undemdkmii für Zeichnen, A. Klein für Schöe-
Bchreiben, Hom für Gesang, Memang und NontoeÜer for die katboL nft4
evangel. Religion, endlich provis. AXbredA für das Französische. Die
Lehrstnnden des am 1. März verstorbenen Prof. Bmur ubernahmea pi^
visorisch Oredfi und Hennee* Accesmsten sind £t^er und Notre. Wei-
tere Nachrichten über Schnlerzahl oder sonstige SchulangelegcohütcB
enthält jene Einladung niemals.
Die zwei fibrigen Gymnasien geben, so viel wir wissen , auch nicht
einmal solche Einladungen heraus, und so ist Ref. nicht einmal gewiss,
ob die folgende Liste der Lehrer vollständig ist. In Bbnshbim fimgircs
Director Eelm^ als Lehrer We^er^ Herrmann^ ihim jun«, B^jiaininr , Kun-
kel; in Büdingen Director Thudiehumy als Lehrer Haupt, Zimmerwum».
Gamfts, Bmudk u. A.
So wie wir uns enthalten, über die früheren Verhaltnisse de«- Gjm-
nasialangelegettheiteh unseres Landes zu belichten — wiewohl saament-
lieh die oben kurz besprochenen Programme von Dülkeji Veraolassaa^
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B«ficdöniiigen mai IChrenbaieigiiiigon. 890
fenog boten, dittKkf«o^ die er selbst anbebt, in vermebren, oder andere
Zoslinde ra scbüdem, — ebenso wollen wir ober die Refonabestrebon*
gen der Gymnasiallehrer, die, wie in andern Gegenden, so ancb bei |ins im
vorigen Jahre wegen Aenderaag nnd Bessemng ihrer Verhaltniise und
der Gymnaslalsttstande nberiianpt sich einigemal Torsammelten nnd be«
riethen, weiter niebto mittheilen, theils weil wir es Jetit lur verspätet
halten nnd anf Froheres nicht gern snrnckkonunen, theils well die Wun-
sche der Gymnasiallehrer bis jetst keine Bernckttchtignng gefunden ha-
ben« Dagegen die Verandemng im höheren Stndienwesen, die vor knr-
ser Zelt stattfand, müssen wir schliesslich noch anfügen« Bis jetat stan-
den seit 1832 die 6 Gymnasien nnter einem Oberatndienrath, der snietst
aas 5 Bfitgliedem bestand, wovon nnr swei in der Residens, dem Sitae
ihres CoUeginms, wohnten (wodnrch eben manche Langsamkeit n. s« w«
veranlasst wurde). Die Real- nnd Blementarscholea beanfsichtigte ein
Oberschnlrath, dessen Mitglieder Jedoch sammtlich in Darmstadt residir»
ton. Unter dem 14» Bept, nun sind beide Behörden nnter dem Titel s
„OberstndiendirecÜon ** vereinigt worden; Director Ist der seitherige
pensionirte Ministerialrath Dr. jnr« BrMtnbmehf Mitglieder sind i der bi»-
herlge Oberstndienrath Dr« IMWkqr, die bisherigen Oberschnlrithe Dr.
Jnr. SdkSdUr^ Dr. theoL Litft nnd Kümmkk (von den beiden Letsteren
ist der erstere katholischer, der andere evangelischer Pfarrer), endlich hat
Tnmiebrer ^piett als Assessor Btiaune in den das Tnrawesen berühren-
den Angelegenheiten. Die vier anderen Mitglieder des bisherigen Ober-
atndieorathes, Ministerialrath Dr. jnr. UndeUff seither Director, dann
die Rathe Prof. BSiUkramd in Giessen, Director Stemmetm in Mains nnd
Director Tbiididmm in Büdingen, wurden dieses ihres Amtes entbunden.
Hoffen wir Neoes, Gates von der neuen Einrichtung!
M^t« Ki.
MuHLBAUSBif. Das Gymnasium hat im Schuljahre Ostern 1848 bis
1849 in seinem LehrercoUeglnm keine Verinderung erlitten. Die Fre-
qnent war:
L n« m. IV. V. Sa«
Ostern I848i 8 36 18 38 37 : 117
Ostern 1849: 8 16 39 37 30 130
Abiturienten waren Ostern 1848: 3, Mich. ]849t 3. Die wissenschaft-
liche Abhandlang schrieb der Lehrer der franiosiscfaen Sprache , Dr. O»
Weigmui: De la ven^aUon firm^aite (40 S. 4.). Dieselbe Ist ein anf
gründlichen Studien berahender, mit sorgfiUtig gewählten Belegen ver-
sehener Abriss der frnniosischen Metrik, weicher — fiur den Schüer
etwas SU gelehrt gehalten — > jedem Lehrer eino sehr willkommene Br-
ginsnng der frantgsischen Graauaatik bietet, um so dankenswerther, als
diese- Seite bei der Lectnre der Dichter nicht beachtet au werden pflegt,
wahrend doch ihre Kenntniss anr rechten Würdigung der fransosbchen
Litteratnr nnumganglich nothig ist. [D.]
PosBif« Das königliche Friedrich- Wilhelm9'0}^mna9ium
erfuhr In dem vorjährigen Mars eine lingere Störung, wesshalb auch da-
iV. Jakrh. f. PkiL M. Päd. od, KrU, Bihi. Bd. LVUI. Ufi. 3. 14
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210 Schnl- und Umteraitatsiiadiridiieii,
maüi kein Programnn aosgegelMii it orden IbL Aju dem Beriohia ober die
beidea Schuljahre Ostem 1847— -49 heben wir folgende Noiixen am.
Ostern 1817 wurde der vorher an den Franke^äcbea Stiftongen an Hatte
beichaftigt gewesene Schulantacandidat Dr. KriAner als aasaerordeet-
licher USiCBlehrer angestellt. Der uraelitiache Religionsonterrichtf wel-
chen, seit Ostern 1847 der Dr. Soeh$ ertheilte, wurde im Winterseaiesteff
von 1848 — ^^49 wieder eingestellt, weil bei dem mangelnden Zwange sich
SU wenige Schüler an denkselben betbeiligten. Der Prof. Law war wäh-
rend des ganzen letzten Schuljahres anfangs ab Beanftragter , dann als
Abgeordneter in Frankfurt a. M« abwesend. Dr. Koch 1. war ebenfalb
längere Zeit von seinem Berufe entfernt, um seiner Landwehrpflicbt Ge-
nüge zu leisten. Nach den Sommerferieh 1848 trat der Schntamtscaa-
didat Dr. LowtnUudf israelitischer Coafession, sein Probejahr an ; dagegen
schieden Mich. dess. Jahres die Schulamtscltndidaten Dr» MmgB, an das
Gymnasium zu Trzemeszno versetzt, und Dr. GesMner^f um eine Reise nach
Paris anzutreten. Der zo derselben Zeit zur A^baltang des Probejahres
eintretende Schulamts-Candidat Dr* Kotk IL wurde bald darauf z«n zwei-
ten Jlale zürn Landwehrdienst aufgeboten. Mit dem 1. Januar 18l9
wurde der GymnasiaHehrer Dr. %m«rfciet0ics ^ an das MarJengymnaaiam,
dagegen von diesem der Gymnasiallehrer Dr. Bejpke an jdas Fr.- W.-Gym-
nasUim ver^^etst« Das Lehrercollegium bestand demnach Ostern 1849 aas
dem Director, Consistorial- und Schulrath Dr. KkUling^ den ProfT. üisr-
ltny.Dr. Sdmüer, Law und SehSnbomf dem Oberlehrer MiUler , den Gya-
aasiaUehrem JRJIscAl, Dr. Kokk /., Dr. flepfce und Dr. TMer (vorher
Hulfslehrer, seit dem 12. Februar 1849 als wirklicher ordentlicher Lehrer
angestellt), PrabAndarius Grotidfce, den Lehrern BrvJlow und Bi'ppey Difi-
sionsp rediger Bork^ den ISälCslehrern Dr. Krmkner^ Haffmann und fFtndi,
den Scbttlamtscandidaten Dr. Lowenthal und Kock IL nnd 4eai Lehrer
HieUcher, Die Frequenz, welche im März 1848 in Folge der Zeitereig-
nbse sehr vermindert wurde, ' betrug i
L 11. lila. 111 b. IVA.
Sommer 1847 9 25 29 45 75
Wint.47— 48 8 23 24 39 87
Sommer 1818 11 25 27 51 66
Wint.48— 4912 J6 27 40 78
wobei zu bemerken, dass IV a. in zwei Cotus geschieden bt.
Versitat gingen Ostern 1848 2, Ostom 1849 5« Von Ostern 1848 aa
wurde auf Antrag des CoUegiums dar Beginn des griechischen Untarpchts
nach Untertertia, der des frflnzosischea nach Oberqnafcta verlegt. Da
btt dem Mangel eines Realgymnasiams in deir Stadt hahfige Gasttolin nm
Dispensation vom Grieohiscben Vorkamte, so hat das Provinzial-SchaU
CoUeginra angetodnet, dass ihm darauf gerichtete Geancbe znr Kptadiea-
dang in den einzelnen Fällen vorzalegeü seien. — Den Sohlilnachricbien
vorailsgescUckt sind Beäräga atir Qwgr<tpkie Kiänamrvb, Vona Prof.
Sehonihm (27 S. 4.). Die Geographie ii«i südlichen Kleinasieoa bat in
nedeater Zell darch KiepeH'^ Karte ifBerliil, 1844), hanptsachllcb aber
dOrch die Engländer Daniell, Spratt und Forbes (Travels ia Lycla y Mi-
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IV b.
V.
Vorb.-CI. Sa.
71
79
95 4SB
84
67
111 443
55
66
75 366
59
US ges
47
chied
81 369
sa bt. Zur Uat-
Baf6rdefctitig«n ändfibreobcsaigaB^n. 211
lyas and the Cibyrati» in oonpany^with Daniell by LSeat. Spnitt and Prof.«
Forbes, in two v^Iuma«. London, 1847) sehr Viel gewonnen; dennoch
bleibt noch immer Binif u naerforscht, Andere« noch sweifelhafL Nie-
mand ist wohl über aoldie Punkte Aolklarnng sa geben befähigter» ali
der Hr. VerL der erwähnten Abbandlna^, welcher mit der Aotopaiö daa
grundlich«te 8tndinm der Alten und einen tief eindringenden Scharbinn
▼erbindet. Die «Bedeainng seiner Schrill Tor Angen sa legen, Tersnohi
Ref. einen möglichst gedrängten Auszog in geben« Dieselbe ist iwar in
awei Tbeile getrennt, diese aber stehen in so engem Zusammenhange und
Richtung auf dasselbe Ziel, den Marsch Alezander's des Grossen dhrch
Lycien festausteilen, dass wir sie nicht ajiseinander so haifteo . bvautben.
Der Hr. Verf. geht davon ans, dass der Zug Alexander*^ durch Lycieii,
obMihin angesehen, dem ihm von Arrian. 1.24,3 (wir geben mehrere hUine
Fehler in den Citaten berichtigt) sugeachriebenen Zwecke nicht s« ent-
sprechen scheine, da Alexander nur an swei Punkten, bei Patara and im
Osten, die Küste berührt habe. Die am angef. O. 4 erwähnten 30 klei*
nereu Städte sind nicht Seestädte gewesen, die Gesandten dieaör exschei'
neu erst in der Milyas bei ihm. Der Grund CSr das Verlassen der See«
kuste ergiebt sich leicht daraus, dass ein Marsch von Patara Im detr
Kfijte welter nicht nur nutalos , sondern auoh gefährlich gewesen . wäre,
sUmal da Alexander Bile hatte. Wenn nun Alex, die Seekuste bei Pi^taf a
v6rlicss und nordwirts durch das Thal des Xanthus und dia Passe iad
Hochebenen der Milyas gegen Osten zog, so muss man sich wundern^
waram er sich noch einmal der KQste. zugewandt, wozu ihm der einzige
T¥eg durch das Arycanda-Thal offen sUnd* Gegen Piotarch (Alex. 17),
welchisr einen romantischen Schmuck, und Droysen (Gesth. Alex. d. Gr.
p. 137), welcher in einer Einladung die Ursache sieht, haben die engli-»
sehen Reisenden (I. p. 196) gewiss gemacht, dass Alex« den Umweg über
Phaselus wählte,. am Te^messos von der Seite, von welcher es allein an-
greiCbar war, eiazuiiehmen. Die Lage von Termessus (an dem andw«
Ende der Milyas, Jsinda oder Isionda gegenfiber , den ans der pamphyli»
sehen Bbene naeh der Milyas und Cibyratis fuhreQden Pasa beherrschend)
war schon aus Strab« XIII. 4 Und XIY. 3^ 9. p. 606 Caa. bekannt, aber
erst die Wiederanffindong der Ruinen , voa welchen d^i Hr. Verf. eine
ausführliche Beschreibung giebft, machte deutlich ,. wie ithwierig der An«
gri£E auf sie gewesen. Rucksichtlich der Schreibung des Namens verr
weist derselbe auf Wesseliag zu Diod. XVIU. 46 und die Brklarer zu
Dionys, Perieg« 869 und Stepb» Byz. s. v. 7>^fU«eJc^ die Inschriflten Und
Mflnsen bezeugen Ts^/AijtftfJg. Strabo a«. a. O. sagt ausdrücklich, dass
Alex; Terumssus eingenemmen« Der Hr. Verf. vermOAhet, dass bei Arn
I. 26, 1 und % für Uiifffis zu schreibea sei Te^fi^oeov , und zwar mit
folgenden flberzaugendea Gründen : Perge lag am Nördsuume der pam-»
phylischen Ebeqe, et^ras westlich vom Flusse Cestrua bei deal jatzigen
Milrtana, folglich dem Alex, auf dem Marsche nach Slde gani aus dem
Wege; sie konnte auch, da sie nicht fest nod unbedeutend wa)^ bei dek
Bile, welche er hatte, seine Aufo^ilsattkeit nicht auf sich ziehen. Wich^
tiger ist, dass der Zog ^er Troppen dartth die Berge , wenn man Ui^fnq
14*
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212 ScM- qmI UniTersHatMMhrichtoii,
fesihally weil vitder cka Alex* an der pesetzOBg der Pitte io dea bolMO
Bergen etwas liegen konnte, noch bedeotende Städte eunanehmeo waren,
ganz uanüts eraofaeintf suiaal da ein Angriff Ton den Bergen aoa anf
^rge niemala in der Absicht eines Heerführers liegen konnte, weil naa
von den Bergen an inner noch bis anr Stadt einen stundenlangen Maradi
durch die Bbene hat. Hatte Alex, darch die Tmppen, welche dnrdh die
Berge narsdiirten , einen bedeutenden Phitz einnehnen wollen, so hatte
dies nur die an den nördlichen finde der MUyas gelegene Stadt sein
können, die er spater nicht eingenomnen hat, schwerlich also zWelnal
wird angegriffen haben. Das Entscheidendste aber ist, dass ttn Marsch
Yon Phaseiis ans gegen Norden durch die Berge in der Richtung Ton
Perge wegen der Beschaffenheit des Terrans, den selbst Fnsaaieige
'fehlen y geradesn unnoglich ist« Als Veranlassung su der Cormptton
niountder Hr. Verl. nit grosser Wahrscheinlichkeit an, dass, weil I.17»&
ein erfolgloser Angriff auf eine Stadt Namens Termessus erwähnt werde,
die Abschreiber, diese für dieselbe Stadt nit Jener haltend, Perge aa-
derten. Da Arrian noch andere geographische Irrthumer begangen hat,
wie 1. 34^ 4 rncksichtlich der Lage von Pinara, so konnte man nach des
tiitt Meinung vielleicht auch den Schriftsteller selbst die Aendernng des
in seinen Quellen gefundenen Nanens anschreiben. Der Hr. Verf. fngt
Sbrigens der Begründung seiner Ansicht bei, dass die Worte Arriaa's
ganx genau nit der aus der Oertlichkeit an erschliessenden Art, wie
die Stadt allein eingenonmen werden konnte, übereinstimmen, und dass
der Weg schwierig war, obgleich er die Hauptschwierigkeit nur in. d^a
Schnee finden sn müssen glaubt. Daran knüpft derselbe sodann einen
Gegenstand, rficksiehtlich dessen er ganx entschieden von den englischen
Reisenden abweicht. Dass der bei Diod. KVH. 28 erwähnte , aaf dem
Zuge durch das Gebirge der Solymer Torgekommene Vorfall iMt der
. Stadt Marnara dasselbe Ereigniss nit dem von Arrian L 24, 6 berichte-
ten sei, darüber sind fast All« einig, aber die Lage der Stadt steht nicht
lest. Die englischen Reisenden I. p. 199 ff. haben die Thracier bei Ar-
rian L 26, 1 nicht für Truppen des Alexander, sondern für in jenen Ge-
genden ansässige, welche nur als Wegweiser dienten, angenonnen nad
anfgestellt, dass sie am finde des Tscbandir-Thales, wo sie Ruinen ge-
funden, gewohnt hatten. Der Stadt, deren Ruinen sie fanden, gaben me
nach einer aufgeAindenen Inschrift, welche aber nur die Buchstabea ATL
eoth<, den Namen Apollonia und bexogen anf dieselbe auch eine Münse
bei Arnndel mit der Inschrift AnOA. COA, AVK. Wegen der Lage ven
Marmara wagten sie keine Bestimmung, doch nahmen sie es in der Nihe
von Jeuer an, Daniell hat seine neue abweichende Ansicht (II. p. II ff.)
nicht begründet. Der Hr. Verf. dagegen halt die am Bergkamme des
Kestepdagh gefundenen Ruinen für Marmara und verwirft die Anai^
Jener Reisenden mit folgenden Gründen: 1) Die Thracier werden von
Arrian nicht bei dieser Gelegenheit erwähnt, sondern bei einer gans an-
deren, und xwar nicht als Wegweiser, sondern als Wegbahner, an wel-
chem Gesehifte sie bei dem Terran ihres HeimathJandes gans geeignet
waren I ohnehin fillt das Bedurihiss von Wegweisern gans hinweg, dn
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B^fiMeroBgen oad B]iroiib«BeigMigea. 213
nacb Arrian die doch tweiMlos nit dem Wege bekannten Phaadiien den
Zog autmacliten. 2) Die im TtcÜandirthale Wohnhaften waren nicht
Nachbarn der Phaseliten, wohl aber die am Kestep-dagh. Jene hätten,
um die Aedier der Pliaseliten sn pKindem, erst dnrch das Oebiet f on dem
angenommenen Apolloma sieben mnssen and ihrer Ranbsoeht hatte die
nähere pamphy tische Ebene eine viel günstigere Gelegenheit geboten.
5) Die swei Bachstaben iconnen keine Beweiskraft haben, lomal da sonst
nirgends eine Stadt Apollonia in Lycien erwähnt wird. Bine Ineel dieses
Namens fuhrt Steph. Bjs« ao and auf diese sind die Mnnsea mit dem
Namen bexogen worden and ist wahrscheiniich auch die oben erwähnte
bei Arandel tu beliehen. 4) Die Lage des Tschandirthaies passt nicht
an dem, was Diodor erzahlt. Der Hr.. Verf. nimmt weiter an, dass der
Zweck des Zoges für Alex, die Recognoscirnng der Gebirgsgegenden
war, ond dass er ihn mit dem Theile der Truppen nnternahm , welcher
dann weiter durch das Gebirge tiehen sollte« Da der Name Marmara
sonst nicht weiter Torkommt, so glanbt er, dass vielleicht in den Condlien-
nnterschriften d Maßtav^Vy i Muaxäv^mp (Codin» ed« Goar. p« 337.
368 und 381) ein Ankhing daran sa finden sei, Bhe wir ons znm awei-
ten Theile wenden, durch welchen Mehrerea im ersten Theile festere Be-
gründung erhalt, theilen wir die von dem Hm* Verf. in einer Anm. 8. 21
bis 23 gegebene Untersuchung aber die Grensen der Milyas und Ciby-
ratis mit, fiber welche die Geographen, Mannert Klein- As. II. p. 146,
Gramer descr. of As. min. II. p. 2^7, Fprbiger Alte Geogr. II. p. 2I9*
258. 330. 324 Anm. 17, sehr in Unklarem sind. Hr. Prof. Sohoaborn
bemerkt, dass die Klage des Strabo über Unklarheit sich auf etwas An-
deres beliebe, als was man gewohnlich glaube« Aus den Stellen XIV«
3, 9 und XIII. 4, 17 ^ergeben sich die Grenzen von Termesfius bis Saga-
lassus ond Apamea, durchweg feste Natorgrenzen , wie auch das Land,
als von mehreren Bergketten durchzogene Hochebene, mit Recht von dem
Schriftsteller 0(^se9i} genannt wird. Damit sUmmen eben so Strab. XU.'
7, I, als Arr. I. 24, 5 fiberein. Die Gibyratis dehnt sich nach den ihr in-
getheiltcn Städten und deren Ruinen gegen W, bis auf die Karajukebeno
nnd dcu Calbis (Gerenistschai) , gegen 8. bis Oenoaada, dem Akdagh
und dem Almalü- oder Snsos-dagh, gegen O. bis zur Milyas, gegen N. Je-
den faÜs bis an den Rahatdagh und das FInssgebiet des Gebremtschai aoe.
Damit stimmt Strabo's Angabe Xfll. 4, 17, da die Berührung mit der
rhodi;>chen Peräa am Calbis stattfand» Aosdrncklich berichtet derselbe
Schriftsteller, dass die Landschaft früher Cabaifs geheissen, welcher Name
sich daher bei Herodot, der III, 90 über die Lage offenbar mit Btiabo
übereinstimmt, allein findet. Mit der abnehmenden Macht Cibyra's kam
(heils der alte Name wieder znr Geltong, theila von anderen Städten her«
genommene. Daher ist nicht zu Torwundem, dass Ptolemaos und PllnSos
Gibyratis und Cabalia als Yerschiedene Landschaften auffuhren. Wenn
bei dem Ersteren die Mllyas weiter gegen Süden geruckt erscheint, äo
ist anzunehmen, dass de ihren früheren Hanpttheil an die Cabalia ver-
loren. Bs kann kein Anstoss genommen werden an Plin. H. N« V. 82, 42,
indem Ptolemaos die Lande sowohl Lycien, als aoch Pamphylien zuweist.
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214 <8^id- nnd UniTmiaita^diriditaB,
und da .die LyoMhen HochebMiM 4arch einen einriß Paae Ten Ary-
canda getrennt «kid, so «vird auch die fiteUe V« 97, 25 ventindiicb. Die
bei Ptolem. genannte Stadt Mit jae ist wohl in der Nahe des jetsigea
IM iU^y Cabaiie i>eini Jetaigeo Koln^ an. racheo. In dem sweitea TheUe,
in -den die ao- eben aoegeaegene, far die Geographie wichtige BeMerkaag
eingeschaltet ist, gebt der Hr. Verf. daran ans, das^ der Zugang aar W-
Ijmn in der Gewalt aweier Städte lag, von W» her von Termesana, von
der Kiistenebene gegen Norden hin in. den Händen der Stadt, deren (aas-
labrlicb in der Abhandtnag beschriebenen) Ruinen bei Padam agbatsch sa
der Westseite der ersten Hodiebene ober dem pamphylischen Kiatea-
lande eine Tagereise Ton Adalia entfernt liegen* Den Namen dieser
Stadt bexeichnet Kiepert auf seiner Karte Kretopolis?, die Englaader
Termesaua minor. Aus Polybw V* 72 wird zur Gewissheit, dass die Stadt
CretopolU nnd der Pass, ipvie sieb schon ans seiner physischen Beadiaf-
fenheii erl^iart, KHmax hiess, da alles dort Brsahlte mit der Oertlicbbeit
auf daa Allergenanate fibereinatimmt. Damit atiamt auch Allea das, waa
Dindor. XVIII« 41 berichtet, samal wenn man annimmt, daaa daa Lager
des AIcetas sich an der Südseite dea Bergea oder im Pasae aelbat bafand«
Arrian L 27, 5 ^adiich beweiat, daaa die Stadt frnher Termeasna geheii-
aen. Aa daa andere früher beaehriebene Termeaaoa an denicen, Ycrbietet
deaaen, weatlicbe Lage, so wie die Beschaffenheit des Passes, weldier
iücht.80 achmal ist und nicht von dea Bergen aar Seite Tertheidigt wer«
den icann, endlich die Umstände, dass dort der Weg nicht in ^e Nähe
der Stadt fuhrt, ein Raum aber, um Tor der Stadt ein Lager an acblagea,
gar nicht vorbanden ist, wihrend alles Brsihlte auf Cretopolia treflieh
passt. Wenn nun anf Munxea nnd Inschriften der westlichen Stadt sich
Tf9fti}oeimy fMi(dtraiy findet, so macht dies die Satistena einer awt^ten
desselben Namens, im Gegeasatae davon minor genannt, nothwendig und
IMonya. Perieg. 8a9 beaengt dies ausdrucklich. War aber daa awette
Tennesaus eine Colonie des ersteren, so erlilart sich eooh die grosaa Be-
daatnng, welche von den Alten dem letxteren beigelegt wird« Der
Wechsel der Namen kann in Lyciea durchaus nicht auffallen and lilit in
Betreff derselben Sudt noch einmal vor , indem Cretopolis im Mittelalter
Seaopolis und SusopoKs (Snsus bei Paul Lucas) heisst. Es faiien deai*
nach die Ansichten der Engländer L p. 231 aber die Stelle des AxriaB
und Droysen*s (p. 141) Meinung, daaa Perge den Scfaiusael aum Ueber-
gaage 3ber die Bergb halt. Der Marach Aleiander'a dea Groaaen wird
dennaoh durch den Hm. Verf. also bestimmt! Br erobert, von W. ken-
ment, das Xaiithnsthai bis aar Kaste, kehrt dann durch dassielbe geg^a
Noid^ auiSek , wendet sich bei der Annäherung an die Termesaiacheo
BngpjUae (oder Isinda) aber die Aknalfiebene nnd das Arycandatbal aber-
amds aar Sidkiste, geht von Pbaaelia ans an der Ostknste Lydens nach
Ternkbssus maior nnd aerslört es^ rnckt dann gegen Ost nahe an der KJiste
bis Side vor und aieht von da ober Perge nach Termessns minor , kaatm
aber dieae Stadt nicht erobern nnd begnügt aiah daher mit der Gewisi^
nnng des Weges. Bin sehr greeses Verdienst wurde sich de^ Hr. Verf.
erworben habeui wenn er seiner änageidchneten Abhandlung eine Karte
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Baßrdernfigw . And E&reiibeBeigiirig^. 215
zugegeben hÜie. DSe.Ton- Kie|>ert dek* Sintenb'icben Aa^g&be de« Arrian
beigegabene geniigt nicht, mn die Sachen sieb dentlicb xn maohe».
[D.]
WKKtBBlttL Nach einem Krlaste de« GrosftheraogKchen Oberstn-
dienrathes Tom 13* März 1849 iat der seit dem 3. Novbr. 1845 am hiesi-
gen Lyeedm aAgesielhe LehramU^kiikant Ferdmmul Gagpari deinitir
zmn.Lyeealiebrer ernannt wdrden, unter Zneiebernng der damit yerbmi-
deneiv Rechte '^). -«^ Durch ^e Uebertragimg der evangeliscbeti dritten
Pfarrei an "Wertbeim an den- nbcb dem Abgange des Prof; Hertleih an daa
Lycedm an Maanleim- (NJabrbb. Bd. LV. Heft d. '8< 349) provieoriacb
angeateUt^n Lyceillehrer, Vicar MWkäUBser^ wurden die Lehralnndett
dease'iben an dem Lycenm wöchentlich auf 14 Stuaden beschranict, näm-
lich 8 Stunden Uliierrtcbt in der Religion für Proteatanlen und 6 Stunden
im Hebraiachen in 3 für Proiestantbn und Katholiken gemeinschaftlichen
Abtbetlnngen. - Dagegen wnrde dnrcb Erlasb des Gresshertogl. Ob^-
stndienrathes Vom 2. April 1849 der bbberige Lehrnmtspraktikent an der
bdberen Bürgerschule in Bocbeft, Qborg Amold uns Karlsruhe, als aoU
eher am hiesigen Lyceum angestdlt« Nach dem Abgange des Turn- und
Schwimmlehrers jräAe/mi, Anfangs October 1848^ ^urde der Tnmwiter-
riebt in 3 Abthcalbn^en erthdit; und iwar mfibt^nd des Wintersemesters
durch die dasseniehrer, seit Ostern abet^ naterricbtete Professor FaUneA
(Snbn des Direotbrs dbr Anstalt) alle Schüler cembiairt und die Vnrtur*
ner beaonders.
Durch Briass des Clroasb.kathol. Oberkircbenratbes v. 3t. Mara 1849
sind an 8 votraugltche katboL Lyceisten und zwar an 2 ans Quarta jedem
25 fl.y an 4ansUnter8extB jedem 50 fl. o. 2 aus Obersexta jedem 75 fl., also im
Ganzen 400 fl. als Stipendium für das Schuljahr 1848—49 zu dem Zwecke
ihres Stadiums der katholischen Theologie ertheilt worden.
Im Laufe- des Schuljahres besuchten 139 Schuler die Anstalt, und
zwar 92 Protestanten, 42 Katholiken und 5 Israeliten. Bei dem ScUuaae
des Schuljahres waren 111 anwesend. Im Schuljahre 1847— 48 betrog
die Gesamrotzahl der Schüler 153 und bei dem Schlosse des Schuljahres
waren noch 134 anwesend (NJabrbb. a, a. O. S. 350).
Die wissenschaftliche Beilage, welche mit dem Programme ausgege-
ben wurde, ist ton dem Director des Lycenms, Geheimen Hofrathe lyr:
J, G, E, Fohlisch, Terfasst'ond giebt eine: ^^ErklSHmg ztreier Ödendes
iloraz (J. 4; L 11) von Friedrich August ff^olf, mit Forerinnerungen,
Wertheim, Druck der Nie. Muller'schen Buchdruckerei. 1849. 43 S. gr.8.«
*} Dorcb das Groseherzogl. Badisclie Staats- und Regierun^latt
vom 29. Aoffust 1840, Nr. 27 wird ausgesprochen , dass das Staatsdiener^
Edict von 1819 auf die Vor«tände und Hauptlehrer an der polytechni-
schen Sdmle, den Lycecii, Gymnasien, Pädagogien, höheren Bnrger-
scbuien, Sdhutlehrereeminarien , am BISndeninstitnte und ddr VeterinSr-
sclrala, weldie mit landeuherrlichem Anatelinngspatent versehen sind,
Anwendung finde. Nur die Vorstande der gedachten Anstalten nnd die
Hauptlehrer in wissenschaftlichen Fächern erhalten AnsteHangspatente
(vergl. S, 1 dieses Gesetzes).
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216 Mal' and UnlrenUfttiMcliridit«»,
Den grSisten Theil der Sehrfft (8. 1 — 83) nelaen „Fmtrhmenut-
gen aua der Vttgtmgmktk fkt die Mkiie der Oegmmmt^ da, welchen
ale Motto die Stelle ane Penhu Torgeeetst iets
O cnras boninnm ! o qnantmn est in reibns ianae ! -—
Qaie leget hnecf —
Die Sefarift eelbst widmet der ehrwürdige Verfauer, weldier Jetrt ober
40 Jahre *) mit eegensreichem Brfolge an der Geldirtenichaie In Wert-
heim wirirt, den Manen Frkdriek AuguMi ITeiff » welchen er ale neiaea
Lehrer in der Alterthamswiasenechaft verehrt, nm der Jngend den Weg
ansodenten, auf welchem dieaer Terdienetvelle Mann eeine Minler in die
Knnithallen de« Altertbnms einsnfnhren suchte. Wie so Tfiele Jonge
Manner, welche sich an Halle der Theologie widmeten, verdankt noch der
Verfiisaer, weicher an Ostern 1796 die Hochschnle so Halle besog (S.&),
den VortrSgen Wo^9 seine spatere Richtnng in die Alterdkomswiase»-
sehaft, so wie dem Vorstande der Pranke*schen Stiftongen, A* N fenMy sr,
seine pidsgogische Scholbildang (8. 6). fFoff widmete, in der Ueher-
lengang, das» gründliche Reformen der Schalen wie des Staates oad der
Kiitche weniger Ton neuen Formen ihrer Verfassung abhangen , als Ten
dem guten Geist der Lehrer nnd Beamten, weiche sie beseelen,
sten Kräfte sunichst der Bildung Ton Sdinlmannem, indem er in
Seminar eine Pfiansschule derselben zu begrfinden sachte (S. 11). Br
unterhielt sich mit seinen Jungen Frennden von der einfacben Sprach-
regel bis lu den Gesellen der höheren Kritik nnter Sehen und Bimat im
lebhaften Wechselgespracfae und begeisterte sie I9r ihren kinfttgesi Be-
rof. Es fehlte nor noch an pada|;ogischen Vorschalen für Lehrer, wd-
*) Es sei uns gestattet, Einiges aus dem L'^ben dieses Manne«, wel-
cher zu "den ältesten nnd ▼erdienstToIIsien Schulmännern Badens gebort,
hier niitsutheilen. Wir entnehmen unsere Mittheilung aas den , wna er
selbst 8, 5 der Torliegenden Schrift in einer Note giebt. Gebore den
19. Febr. 1778 zn Bärge bei Sa^an in Niederschlesien, verlebte er in
der Nähe, SU Malliuitz. wohin seine Eltern bald nachher nbersieddtai,
im freundlichen Boberthale , das der knnstsinnlge Graf Fabian zu Dohna
nodi durch gescbmackyoUe Anlagen ▼erschonert hatte, ein frohes Kna-
benalter. Das Leben in der Natur, die Bibel and Friedriche 11.
Werke erweckten schon in froher Jngend Liebe zu Gott, Fnrat md
Vaterland. Nach dem Besuche der Dorfschule (I783-— 1792) gias er
1792 in das Waisenhaus zu Bnnzlau über, zugleich eine GelehrteasSnle,
welche Maurermeister Zahn 1767 im Vertrauen auf Gott mit adur ge-
ringen Mitteln beenindete und nach dem Vorbilde des Halle^scheo Wai-
senhauses zu gleichem Zwecke einrichtete. Zu Ostern 179B bezo|r der
Veriasser die Hochschule zu Halle , am sich auf der Grundlage d«r Phi-
losophie der Theologie und Philologie zu widmen. Im Jahre 1803 wurde
er, nachdem er einige Zeit an einer höheren PriTatschule der Stadt für
Conrector an das (damalige) Gymnasium in Werthetm berufen, wo er
fortzuwirken gedenkt, bis er in die höhere Schule jenseiU abgeieifen
wird. •
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B«IM«riiii«i nnd ElirenbMeiginigeD. 217
cb« er dvrdk idiM Conifik schokutie« eiasoleiteii snchto (8. 19).' Dar*
ftof TwlMraitet sich Hr. FoUJbe* ftMfSbrficIi aber die Nothweodigkeit einer
tocbtigeo pädagogischen Vaibildong der Lehrer , denn, sagt er, den er*
fahrenen und ansgeieichneten Pädagogen Qri^t als Gewährsmann anfSh*
rend, in unserer Zeit würden weniger gute Fachlehrer , Philologen, Mm-
thematiker, Geasbichtslehrer, Nalnricnndige, Theologen vermissty als gnle
Pädagogen, welche in einer natargenaasen Menschenbildnng nnd in der
Kennlnias ihrer Kntwlckelnngsgeschldite, woin schon der schdne Name
einer Schale fSr IhuMmkäi einlade, ihren Haoptberaf Canden« Dnraaf
dringt er anf die Hehang des Lehrerstandes. Man befreie, heiasi es
8. 13, den Lehrer von drückenden Nahrongasorgen nnd gönne ihn eine
der Wurde und Wichtigkeit seines Berufes angemessene Stellung im
Staate. Den Unterricht selbst soll der Geist des Christenthuma dureh-
dringen; die Liebe sn Gott und gottlichen Dingen, welche dem Staate sn
wahren, der Kirche au leiten obliegt, soll in der Schule genährt und ge-
pflegt und der Streit über das Verhaltniss iwischen Staat, Kirche nnd
Schule sich in einen lieberollen Wettstreit Terwandeln in der Ausbildong
göttlicher Geisteskräfte lu Einem erhabenen Zwecke, voUkoaMMn om
«erdcyi, «ts lier VaUr tm Himmel «oUkommen kU Mit der Leitnng und
Verwaltung der Schulen sollen aber auch nur sacb» und lachkundige Man-
ner betraut werden, die, aus Erfahrung als wissenschaftliche Padagogas
oad Schulmänner bewihrt, aidi aelbststandig bewegen und, bb in die
obersten Schnlbehorden Tertreten , endgültig im Bereiche ihres Benifsa
entscheiden konneu; der lange Weg Tom Papiere ins Leben soll Ter-
küffit, die todte schriftliche Verhandlung durch das lebendige Wort in
der Nähe belebt und dadurch der wissenschaftliche Schulmann und Pa-
dagog f on den ihm fremden und unfruchtbaren Actenstudien lu den Ge-
schäften seines Berufes suruckgeluhrt werden. — Doch wir breche»
hier die intere«santen und gehaltrollen Bemerkungen des Verfassers ab,
welche aus dem reichen Schatze seiner Tieijährigen Lehrererfahrung
geschöpft sind, und gehen au dessen Mittbeiinng der Erklärung der oben
genannten Oden des E6ra% über.
Ehe der Verfasser diese Erklärung selbst mittheilt, giebt er in le-
bendigen Zagen ein Dild der Zeit, in welcher Wo^ diese Vorlesungen hielt
(S. 28—33). Die UnivernUt Halle war damals von etwa 1200 Studen-
ten besucht. Ausser Wo^ waren Nanelt^ Knapp, Eberhard, Fkkte, T^f-
trufife, von Jacüb u. a. Zierden jener Hochschule. In der Nähe von Wei-
mar oad Jena, wo unter dem Schirme eines kunstsinnigen Pnrstenhanscs
i^h Koryphäen der deutschen Poesie und Kunst, wie SoAtUer, OoMe,
lierdery Wieland, die Gebroder SMegd, A, von l7«mftoIift u. a. den Mn*
sen ewig blähende Kränxe flochten-, wurde auch die acadcmische Jagend
in Halle Ton der allgemeinen Bewegung dieser grossen Männer lebhaft
ergriffen nnd begeistert. Diese allgemeine Anregung au einem I^ben in
Wissenschaft nnd Kunst blieb auch f8r die Schaler Wei^e nicht ohne
Einflusa. Mit Vorliebe wandten sich Viele den Hörsälen der Philologie
zu, um unter Wayf^ (der S. 4 praeceptor Gerroaniae genannt wird) Lei-
tung die Grundlage der höheren Menschenbildung and die Qaellen iedar
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218 8clnd- and IhdvenititfliMMditeo,
Wisftenichaft und Kniut kennen so lernen. Aber ihre Voit»ildiing; war
sehr verMhieden* Von der scheinbaren ^nmatischeil KIdnigfceit md
der einfachen Wort* und SneherUiraiig erhi>b sich Wo^ dah^r bie snr
Ahnongsgabe (Divinotion) der höheren Kritik. Br benihte sich dordi
Bntwiekeiiing der Binbeit des Gedankens und der Form, durch genetische
AbleiiMig der- Gtiedernog des Konstwerkes ans der Idee des Gänsen den
Geist des SchrtfUtellers darustellen nnd daraus eine grnndlicbe Bildong
aliar seiner Zuhörer xn schöpfen. Weniger bezweckte «r die Fülle ge-
lehrter Kenntnisse, als allgemeine Anregnng von Ideen und Begeistenmg
fir Wissenschaft and Beruf. Br wollte die/rew ThStigfceit aller Seelen-
krilte dureh die/rejen Knnste wecken und starken und su einem acht
mensohlibben nnd höheren Geisteideben nach dem Vorbilde des jagend-
frischen Aiterthums erheben, — Wiewohl bei sefnem freien^, geistTdlea
Vortrage* manche Perle desselben wahrscfaeinKdh verleren worden ist, so
wild doch. auch der folgende „Schattenriss'^ da^on, wie es der Verfksser
beieichnety .bot seinen Verehrern noch eine Hebe Brinnerung an' ihn her.
Tonoff.«. ' Darani knopü der Verfasser zugleiob den Wunsch, welchen
gewiss viele, recht viele Freunde und Kenner des classischen Aiterthums
theileo, dääil es der KonigL Prenssischeh Regiemäg bald gefallen möge,
eine Auswahl äaa dem handsohriftlicben Nachlasse Wd^My den sie ober-
■ommen, tu Teroffentlichen.
iToffs Erklärung der oben ang^ebenen beiden Oden (im WiaCcr>
aemesUr idOl) werden (S. 33 — 43) ohne alle 'Zusiitse mitgetbellC; ein
Verfahren, welches nur loliend anerkannt werden muss. Vor jeder Ode
atebt eine BinleitttAg. 8o heisst es unter Anderm 8. 33i „Die TierteOde
des ersten Buches ist ein Aufruf aum Genüsse de^ Lebens, '^ozo der
FrGhling veranlasst. Die Beccbreibnng desselben ist ein U^bergang zn
dem Satze: „ ,»ISfemesse des LcÖens.und zwar hen^r aU womt; denn ideAts
iai telmdUr und gewmtr aU der Tod,^^ '^ Horät behandelt diese Mate-
rie oll, aber immer neu/* Von der elften Ode desselben Buches wird
bemerkt: „Sie ist ein kleines poetisches Billet an eine Dame, die HormM
besser gekannt haben wird, als wir. Der Name ist griechisch , weil er
besser klingt, als der ihrige vielleicht geklungen haben mag. Die In-
schrift „mcretrix*^ ist erbärmilcb, denn der lohalt kann jeder Dame gelten/*
Auf die Binleitung folgt eine eben so geistreiche als belehrende Brklininif
der einzelnen Verse. — Der Raum gestattet una nicht näher ataf dieaelhe ein-
zugehen. Wir verweisen desshalb auf die Schrift selbst,, welche kein Iteaer
ohne Befriedigung u.Dank gegen den Heransgeber aus der Hand legen wird.
WlTTENBB&G. Am daslgeu Gymnasium arbeiteten im Scbnifahre
Ostern 1846 — 49 folgende Lehrer i Direotor Dr. Sthmidt^ Prof. Q9rUi%^
Conr. ffetueky Dr. BraUnbachy Dr. Bernhardiy Dr. Beeket (bedarfte we-
gen Kränklichkeit eines langen Urlaubs), Hulfslehrer Lomnitoer, Z^ch-
nenlehrer Sekreebmkergery Gesaaglehrer Milsikdirecter Klot»* Für den
erkrankten Dr. fiedber leisteten der DiAconus V^ler und der PredigtaBts-
Candidat PFMmann AnshSIfe. Die Schnlerzahl betrag Ostern 1848:
IM), zu derselben Zeit 1849: 153 (19 in ]., 31 in IK, 38 in III , 30 lalV.
nnd 35 in V.). Abiturientea waren Osten 1849 8. — In der Lebrver-
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BefordentngeB «uid BtoeiibesdgQii|^en, filO
faMOitg" mr in dem genaniiteii Schutjahre eine wichtige VerindertHig rer-^
fluchsuveifle gemacht worden« Auf die miter dem 9« Not. 1846 ron dem
ProYinsiaUSchttloollegiam an die Lebrereollegien ergangene An fTofderang,
Vorscbiigo zn thnn , wie den dorch das Vielerlei der Uiiterriohtsgeg«»-^
Stande entetehenden Uebetstinden der Zerstreumig, BrscblaiTang nnd
Gleichgültigkeit abzuhelfen sei, hatte das Lehrercolle^iam ausgesprochen j
dass ihm der twecicmassigste Weg in dem schön im Programme Ostern
1844 angedonteten Vorschlage zn liegen scheine, darin nämlich , dass die
beiden alten Sprachen, an deren energischer Betreibung einmal das Ge«^
deihen and das Lehen der iSymnasien hange, entschiedener, als dies bisher
der Fall gewesen, als Hanptgegenstande in den Vordergrund trSton nnd,
um Raum für sie zu gewinnen, einige der übrigen, namentlich die Ge*
schichte und die Naturwissenschaften, nicht, wie bisher, ununterbrochen
neben Ihneii, sondern In dann und wann eintretenden halbjahrigen Zwi-*
schenraumen vorgetragen und die dadurch gewonnenen Stomden dem
Sprachunterricht zugelegt wfirden. Bs wurde demselben gestattet, einen
Versuch damit zn machen, nnd ist dieser in folgendem Maasse bewerte*-
stelligt worden : Im 1. Sem» wurden in ff. nnd III. die historischen Stna*'
den zur cursörischen Leetüre des Salust und Nepos, in V. die naturhlsto-
rischen Stunden ebenfalls zur lateinischen Leoture, im 3. Sem. in IL, IIL
nnd IV. die physikaKschen und naturhistbrischen Stunden zur Leclure von
Homer, dem Abschnitte in Schmidts und Wensch's G riech. Elementar-
buche über Griechenlands Geographie und Bntrop verwendet, und ist da»
LehrercoUegiom dorch den Versuch in seiner Ueberzeogung nur nocb
mehr bestärkt worden. Ref. macht auf diesen Versuch, eine so viel be^
sprochene und in der That einen Angelfuinkt des Gymnasial wesens bil'
dende Frage zu Idsen, um so mehr aufmerksam, als er einige Bedenken dabei
nicht unterdrücken kann. Nicht zn verkennen ist, dass nach einer längeren
Unterbrechung des Unterrichts der Schuler mit frischer Lust zu demselben
zuröckkehrt, nicht zu liugnen , dass die LectSre eines alten Historikerff
zur gea^ichtlichen Kenntniss von seihst fuhren muss und dass an dieselb«
bald mehr, bald weniger leicht die ganze Geschichte des Volkes ange-*
knüpft werden kann ; allein die Frage wird sein : Werden in der Ge^
schichte und der Naturwissenschaft die Leistungen den Anforderungen
der Zeit entsprechen? Wer das weite Feld Jener beiden Wissenschaften
nherschant und dabei mit der sorgfiltigsten Auswahl des für die Schule-
geeigneten nnd nothwendigen Stoffes yerfährt, der wird die demselben
bei der halbjährigen Unterbrechung zugemessene Zeit zwar zum Vor**
trage ausreichend finden, schwerlich aber zur Befestigung und BinSbong
des Stoffe«. Etwas Anderes wäre es , wenn die der Geschichte ausge-
setzten Stunden ein Halbjahr lang dem naturhistorischen Unterrichte und
dann zum Brsatze die diesem gegebenen im nSchsten Halbjahr Jener zu-
gewiesen wurden. Obgleich Ref. auch gegen eine solche Binriohtung
manches Bedenken liegen würde, eine Vereinfachung wäre dadurch er»
zielt. Dass der classische Unterricht den Hanptmittelpünkt der Gymna^
sien bilden müsse, daran hält auch Ref. fest, allein er gesteht daneben
auch den Realien -eine volle Berechügang zu und stellt fär diese ein Ziel
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22Q Schill- niid UaiTenitfUnacliricliteD,
mofy du, wenn ei anch nicht so hoch ist, doch xa «eiiMr Erroidumg der
ToIIen, ihnen Jetxt eingeriamien Zeit bedarf. Um ao Dothwendiger aber
erscheiot ihm die Erreichang jenes Zieles, als auf der UniTersitit nebea
dem eigentlichen Fachstndiom jenen Wissenschaften wenig Zeit bleibt
nnd eine wahrhafte nnd ^oUe Benotxong der academischen Vortrage ohae
eine tüchtige Vorbereitnng nnd Vorbildong nicht möglich ist, Sodaon
kann Ref. auch das Bedenken nicht beseiUgeni dass der Scbnler darch die
leitweiKge Unterbrechung veranlasst werde , jene Wisseoschafteo fir
minder wichtig au achten, dass Tiel von dem Erlernten vergessen werde,
snmal da sich im übrigen Unterrichte nicht immer Gelegenheit fiadea
wird, dasselbe aufsnfrischen und an befestigen, und in Folge davon schea
aar Wiederanknnpfnng viele Zeit erforderlich sei« Weniger durfte dies
für die Naturwissenschaften der Fall sein, da die Geographie ohne inaige
BeiSehnng auf sie nicht mehr gelehrt werden kann, demnach hier «ne Re-
petition und Erweiterung der Kenntnisse von selbst Raum findet; aber
soll die Geschichte im Znsammenhange erkannt werden » so nnsa an der
folgenden Periode stets eine lebendige Anschauung nicht blos einer, see-
dem aller vorhergehenden Perioden hbsugebracht werden , eine solche
aber kann nur in der Unmittelbarkeit erhalten werden« Es ist bereiu
von vielen tüchtigen Pädagogen (Ref. nennt nur Dilthey; a« NJnhrbb.
LVIL 2. S. 216) ausgesprochen worden, dass sich das midta von dem
Gymnasiainnterrichte nicht mehr abwehren lasse, aber auf der nodeni
Seite muss anch das mnUitat festgehalten nnd eine gruadlidM Be-
achafUgung den Realien vindicirt werden. Kann diese nicht atatftfiadeai
dann lieber hinweg damit! Zwei Mittel gegen die Ueberfnllung aiad d*-
bei dem Ref. als die sich am unmittelbarsten darbietenden erachieses:
]) Die innige Bcaiehung, in welche die einaelnen Unterrichtaficber sa
•inander gesetzt werden. Kein Fach darf als ein vereinieltea gelehrt,
die in jedem gewonnenen Kentoisse müssen für jedes andere bemitst wer-
den. 2) Der häusliche Fleiss bleibe vorzugsweise den alten Spraches
und der Thatigkeit gewidmet, welche das Prodnctions- und Reprodacttoas-
vermögen weckt nnd fordert. In den Realien mögen sich die Lehrer be-
mühen, in den Lectionen selbst den Schülern das Nothige beisobrangea,
nur insserst wenig den Fleiss ausserhalb derselben in Anspruch aehoM».
Damit sie dies können, damit sie fir die dazu nothige Belenchteng der
Sachen, für die Uebung der KrafLe der Schüler an ihnen, für die Wieder-
holung Raum gewinnen, darf man gegen sie nicht au karg in Zo ieaa— g
der Zeit sein. Eine Stunde öffentlicher Lection mehr wird den Schalen
viel mehr Zeit ausser derselben ersparen nnd die dadurch gewonaeoe «af
das Vortheilhafteste für die des Geistes Kraft viel mehr anregende seibat-
tbatige Beschäftigung mit der altdassischen Utteratur verwandt werden.
Uebrigens ist Ref. weit davon entfernt, durch dis Aufstellung aeiaer Be»
denken dem Lehrercollegium des Wittenberger Gymnasiums einea Vor-
wurf machen zu wollen. Eine gluGkUche Vereinigung begabter PeraÄs-
lichkeiten nberwindet Schwierigkeiten, die anderwärts unuberwisidlich,
and bringt Leistungen hervor, die anderswo unmöglich sind. Nor ds»
beabsichtigte Ref; mit seinen Bemerkungen, vor einer n schnellen Nac^
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Beforderangeo nnd Bhreiibezeigmigen.
221
ahmong desieo, was nntiir anderen Verhaitnisien leicht nÜMlich wird,
▼or genauer Kenntnis des Erfolgs, welche allein durch längere Erfahrung
erreicht werden kann, und ohne allseitige Verständigung über das Ziel
des Unterrichts nicht aliein im Ganzen, sondern auch in den eintelneo
Gegenstanden au warnen. — Die den Schnlnachrichteo Yoransgehende
wiisenschafllicbe Abhandlung: üther den EniwkkdungBgang derGoeihi^'
teken Bnsiie big zur HaUetriscken Reue (22 8. 4.) hat den Dr. BreUenhaek
zum Verfasser und ist eine recht gute und lichttoUe Behandlung des
Stoffes. Rosenkran s*6 Werk : Goethe und ieme Werke hat zwar den
Anhalt dazu geboten, doch Ist dem Hm. Verf. in Tielen Punkten ditf Selbst-
ständigkeit, wenigstens der Darstellung, nicht abzustreiten. [D,]
Worms. Das dasige Gymnasium zahlte im Herbst 1848 in Prima
6, in Seounda 21, in Tertia 11 studirende und 8 nichtstudirende, in
Quarta 15 studirende und 24 nichtstudirende , In Quinta 51 nnd In Sexta
42 Schuler. Abiturienten waren im Herbst 1847 7. Seit Neujahr 1848
übernahm der Pfarrer Reuee den katholischen Religionsunterricht. Der
Ton den Lehrern im Anfang 1847 festgesetzte Lehrplan ergiebt folgende
Stondenvertheilung, bei der uns das Griechische, so wie die Mathematik,
doch zu sehr verkürzt erscheinen i
Prima.
Secnnda.
Tertia.
Quarta.
Quinta.
Sexta«
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Die neben Tertia nnd Qnarta bestehenden Parallelclassen haben 3 Stun-
den besonderen lateinischen Unterricht, die fibrlgen lateinischen nnd
griechischen Stunden werden auf Naturkunde, Rechnen nnd Zeichnen ver-
wandt. In dem Programme theilt der yerdienstvolle Rector Dr. Wie-'
gtOkd die SekulgeeetMe von Wonut wm 2d. Sept. 1726, ein für die Ge-
schichte der Pädagogik interessantes Act^enstfick, mit. Im Programm der
Stadtschule giebt derselbe unter der Ueberschria: fit» PAtlosopft und da»
keuUge rolfcssefttclweten eine sehr treffende Abfertigung der Aensserungen
▼on Heinridk VogA: Die naoeaphie dee Leben» der Natur. Braunschw.
1845. S. 7. Eben so weist derselbe unter dem Titelt Da» offene Ge-
heimni»» de» Wormeer Sehdweeen» und dmen Krüik nnd Di» Schwierige
Jbetfen de» Wormeer Sehuhoeeen» missllebige und unverständige Urtheile
über die Einrichtung der Schulen derb und kernig, aber doch Immer ha-
maa zurück. [^J
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222 Schoi- und UniTerMiatinachricbtep,
Erklfirung.
Per nni deo Li?io8 <o |ioch yerdieote Prof. Job. Gottl« Knynig u
MmMn hat ongeachtet «einer Torgeruckten Jahre die Litterator des
Livina achon wieder durah eine sehr bedeatende Schrift Termehrt, la wei-
cher er eine Reihe achatabarer Bemerkmigeo an der letalen nna übrig ge-
bliebenen halben Decade nebat den voUatandigen Leaarten der alten Loia.
helmer Haadachrift Teroffenüicht. Bei dieser Gelegenheit Icommt er dem
unter Andern auch auf mich, nnd eraahlt, dasa er sich gewundert habe,
in meiner im Jahre 1839 erschienenen Separatausgabe dea dreisaigsteo
Bncbea einige Abweichungen ron ihm nnd ven Gollem an finden, nnd dau
er desshalb den leider zu früh uns entrissenen Fabri gebeten habe, die
8ache dar eh eine nochmalige Vergleich ung der ihm so leicht sagingUchea
Bamberger Handschrift aufa Reine an bringen. Da habe ihm denn da-
mala sein Freund sogleich zurückgeschrieben, das« seine, naaiUch Kreyi-
aig^s, Angaben über einige Capitel des 30. Buches, wie sie in aeiner Aas-
gabe des 33. Bncbea vom Jahre 1839 her in der Vorrede 8. 6 und 7 aa-
gefiihrt standen, durchaus nichts zu wünschen übrig Hessen, nod dass,
was zwischen mir und ihm sich Abweichendes finde, lediglich auf der Ue-
genauigkeit meiner* Cbllation berohe. Und um* dies auch durch eine an-
dere, als die von Kreyasig angeführten l6 teilen au beweisen, Verweise er
nur auf das ifon mir im 26. Cap. Jenes 30. Buches angeblich anch aua der
Bamberger Handschrift aufgenommene „conctatior", wahrend doch in der
Handschrift selbst auf das Deutlichste „conctator'' stSnde, Ratte unser
Kreyssig über meine Benutaungfsweise aker hatidschriftlicher Ueberliefe-
rungen nnd 0ber meine kritischen Grundsätze gesprochen, ao worde tc&
ihm nichts zD entgegnen haben. Keiner schatat mehr die Verdienate dei
würdigen Mannes als ich, aber in der Kritik werde ich mich eben ao we-
nig mit ihm als nut irgend wem verständigen kennen , der über Anaichta
des gleichwohl ao grossen Job. Friedr. GronoT nnd Drakenborch^a nicht
eben hinapssngehen gesonnen ist. Die Wissenschaft ist im Fortschreitet
und ffluss gefordert werden , und sie wird auch gefordert werden troti
allen Hiur und Herredens dieser oder Jener noch befangnen Seite« Aber
ao spricht Kreyssig über meine Gewissenhaftigkeit beim Vergleichen nri
in der Mittheilung des handscbriftlichen Apparates, und da man Belr
leicht, wenn ich l|ier schweige, über den Werth und die Wahrheit meiner
Collationan nberhaujit irre, werden konnte, ao bin ich nicht aowohl ncc
als vielmehr der Sache eine rechtfertigende Erklärung schuldig»
Als ich im Jahre 1836. miaer königl. Ministerium darum eTsa<:h(?.
mir durch seine Vermittlung den bekl^lnten Bamberger Codex des Livisä
a^f eine Zeit lang an veivchaffen, war mein Augenmerk allein aaf die ia
j^nem Bnche zum grossteo Theil enthaltene vierte Decade gerichtet gt*
Wesen , deren Collation ich mich denn auch , nachdem ick daa Bach er*
halten hatte, mit ganzer Aufmerksamkeit unterzog. Als ich hiemit fer-
tig geworden war, sah ich mir natürlich auch die in demselben Bande
enthaltene Abschrift eines grossen Theilea der dritten Decade an nnd war
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Befirdemwgen. nnd BlireBbe«e|gi|iigen. 823
bald oicbt wenig onuiiAt, eine Bandichrift za finden, die das gering-
Bebauende Urtbeil Göller'« nicbt npr nicbt verdiente, »ondern die mir da-
mals, wo icb den Pateanus noch nicht ans eigenem Siodiam kannte, m
den vorsugiiobaten Abschriften der dritten Pecade %u geboren scbiea.
Aber die aar BenuUung des Buches erbetene Zeit war fast vorüber » und
so konnte ich mir also bei dieser Handscbrift iMir noch eine Vergleichnng
in wesentticheren Verbältnissen erlaoben. Pa die Abschrift in mancher
Hinsicht, besonders in den Eigennamen, mit uemliclier N«chlassi|keii
gemaobt ist, so iberging ich di^ nomine propria fast ganz, und also aator-*
lieb aach alles das» was nur auf ert)iograp bische Versohiedeubeiten hinaus*
lief, wie wenn bec. statt bnec, pretar statt praeter geschrieben stand |
merkte mir aber wohl die abweichende Stellung der Woite und überall
da die l^esart an, wo dieselbe bemerkenswertbe Aufschlüsse, für die Gs^
winnoog dos ursprünglichen Textes au bieten schien» . Als ich daher 1838
den Entscfaluss .faiste, das 30, noch so sehr verunstaltete Bach des Livlos
in einer verbesserten Gestalt beraoszogeben, lieeni ich mir für meine K9'
sten oiKht.nar ein^. sorgfaltige Abschrift der ersten 30 Capiiel aus den^
Puteanos» nnd 4t$ übrigen Tbeiies dfS; Buches ans depq besten Colbertiner
Manusoript in P,sffis, so^erni da ich -meiner CoUati^n d|e nothige Voll».
standigkeit absprechen mnsste, auch eine dergleioben vom Bamberger Bu-
che in Bamberg ma^hea^ auf deren Genauigkeit ich um so mehr glfubUe
bauen an können, dft mir der Bibliothekar Jack einen von ihm besonder»
gescbilzten Baiersoben Gelehrten dazu empfahL Indess, so wie ich nach^
mala in Paris sab» dass an nicht wenigen Stellen die mir gemachte Ab-
schrift den Originalen nicht entsprach, so mag es auch mit der Bamber-
ger AbKhrift gsscfaehen. seili 1. und: ich will gern augeben, dass an den
beldei^ wesepitlieberen StellofK» wo meine Angaben V9n denen Kreys^ig'a
abweichen», der Ebrenkrans aUeio unserem Kreyssig gebühre^ Bs sind
dies im 44. Capw die auch vnn.Gfiller angeführte Lesart „CR<< 13^ daa
Kreyssig'scbe „Cn/^ in dem Namen Qr. ComeUo, mid naeh Kr#jsa.
„finiref ' d. h. ftnire^tir, wo meine Absdirift das gewiss von Livim go-^
setzte JIhtree bietet, wie aneh in dem schönen Colbertiner Bache steht«
An der dritten abweichenden Stelle habe ich- mit Absithl ha Oap. 48
„fetialibus dari'< schreiben lassen, obgleich in der mir angefertigten Ab*«
Schrift wie bei Kreyssig „feeialibus dari'< steht. Wenn ich dagegen
nicht Affricam, sondern Africam, nicht hec und preter, sondern haec und
praeter an Stellen, wo es sich um etwas Wichtigeres handelte , aus dem
Bamberger Buche anfahrte, so wird Kreyssig so gut wie Fabri gesehen
haben, dass eine solche diplomatische Genauigkeit in der Angabe der
Lesarten des ganzen Boches von mir unterlassen ist, und zwar, weil ich
nur dann auch dazu mich konnte verstehen wollen, wenn ich nicht blos
die eine, sondern alle benutzte Handschriften mit eigenen Augen colla-
lionirt hätte. Was aber die von Fabri ans dem 36. Cap. gerügte Lesart
„cunctotior" betrifft, so bin ich fiberzeogt, dass Fabri — der wohl über-
haupt nicht durch meine Bemerkungen auf den Werth auch dieses Theiles
der Bamberger Handschrift hingewiesen ward, da er in seiner Ausgabe
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224 Schal- nnd UnirenllatsiMioliriclilMi ii« •• w.
des 14. Boches zwar öfter als !n der Ausgabe des 21« vad 92. BocIms
▼on Drakeiiborch abweicht, aber des ihm so nahe gewesenen Baab« Ced.
gar nicht erwähnt — nngenau gelesen hat, da ich ndr Jenes y^enactatser^
selbst nnd swar mit den Worten angemerkt habe, dass so arsprfiaglich
in der Handschrift gestanden: so dass ich recht gern sngeben will, dass
Fahr! deutlich nnr noch „cnnctator'^ an der Terindertea 8telln ge-
funden liabe, und swar sweüle ich an meiner Angabe nm so weniger, ab
ich auch in dem alten^ mit dem Bamb. so Tielfach fibereinstimnendeii Col-
bertiner Buche dasselbe „cnnctatior'' wiederfand. Da aber im Pstenaai
nnr „cuncCator*' steht, so habe ich in der Textesrecension der diiften
Decade Ton 1844 ebenfalls so wieder schreiben lassen. Möge daher e»
Gelehrter sich die Mfihe nicht Terdriessen lassen , die angeführte 8Cette
im Bamberger Codex nachzusehen, und öffentlich mitiniheileB , wns sn-
erst gestanden nnd was emendirt worden : da 'wird es sich ja daaa zei-
gen, wer Recht hat Ob sich in den von mir selbst In Paris, Ploraos vmA
Wien Yeranstalteten Collationen Irrthumer Torfinden mochten , laaze ich
dahin gestellt sein ; ich habe mit Aufbietung aller nttr möglichen AvfineriE-
samlieit die alten Bücher erst studirt und dann colUtionirt, was nur bd
dem in mehreren Partieen so schwer zn entsiffeniden Pnteanns fiaat das
rechte Auge gekostet hat; mögen Kenner meine Angaben prifea «ad
sich frei und offen darüber erklaren : ich glanbe mit gutem Gewiasna meine
handschriftlichen Mitiheilungen rertreten zn können« Dass fibrigcns
Kreyssig das, was er in der Vorrede seiner Ausgabe des SS. Bnches
8. LXI ans einem Briefe Jack^s an ihn iiber die für mich angefertigte
^^diplomatisch genaue Abschrift des 80. Baches erzählt, jetzt
wieder vergessen zu haben scheint , befremdet mich keineswegs« Dnl
so möge denn der treffliche Mann auch davon überzeugt sein , dass ich
seinen Bemerkungen nicht die Absicht einer Verdächtigung unterlege ; aber
es mir auch nicht verargen» dass ich dem Ernst der Sache die ▼orsU>
iMnde Rechtfertigung schuldig zn sein glaubte« Wie Manches abrigeM
in der sonst im Ganzen mit grosser Aufinerksamkeit von Kopitnr nagc-
fertigtea Collation des Lorsbeimer oder Wiener Buches, düe uns voa
Kreyssig jetzt vorgelegt ist, übersehen werden, wird der spatere Hermas-
geber nachznweisen haben»
C. F.S. JUckefaU
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Nene
JAHRBÜCHER
für
Philologie und Pädagogik,
oder
Krilische BWlhthek
far das
Scbul- ond Unterricbtswesen.
In Verblndang mit einem Vereine von Gelehrten
begründet von
Mi JoL Christ. Jahn.
Gegenwärtig herausgegeben
▼on
Prof. Reinhold Kloti zu Leipzig
und
Prof. Rudolph Dietsdi za Grimma.
KWAMZIGSTfin JAHRGASG.
Achlandfan fBifir«*«r B a o d. Drtltea Heft
Leipzig, 1850.
Druck nnd Verlag von B. G. Teabner.
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Kritische Benrtheilongen.
1) Forschungen auf dem Oebtete der röm. Ferfaaaungage-
schichte von Dr. ßF. Ikne,
2) Der romische Senat zur Zeit der Republik von Dr. JFV. Bofmann.
3) De legibus iudicüsque repetund, in republica Born. comm.
lectae a C. Th, Zumptio,
4) Die Cooptalion der Homer von Dr. L, MtrekUn.
Zweiler AriikeL
Der Verfasser der sweiten Schrift htt sich eine engere Auf-
gabe gestellt, nimlfch su untersuchen, wie der Senat in der Bin*
tbeseit der römischen Republik susammengesetst war und in wie-
fern sich die einseinen Classen seiner Mitglieder rttcksichtlich
ihrer Berechtigung Ton einander unterschieden. Zu diesem Be«
hufe masste er auf den Anfangspunkt dieser Periode surfickgehen,
als welche die lex Odnia mit Recht bezeichnet wird, bei welcher
Gelegenheit Hr. H. die Hypothese des geistreichen Rubino billigt,
dass es ginsllch in der gesetalich anbeschritikten Willkör der Kö-
jiige gestaQden habe, wen sie in den Senat aufnehmen woUteni
und hinsufßgt, dass eine nach R&cksicht der Gunst und Missgunst
erfolgende, lediglich von der Willkllr des Wihlenden abhängende
Auswahl der Senatoren auch noch lange nach der Vertreibung der
Könige fortgedauert habe. Zwar hingt diese Theorie mit der
anderen von der ursprünglich unbescbriokten Machtvollkommen*
heit de« Königs susammen, aliein diese ist sclion oft als mit dem
Geiste des römischen Alterthoms überhaupt und mit den Quellen
unvertraglich surückgewiesen worden, so dass ich mich hier auf
die lectio senatus beschränke. Ich bin weit davon entfernt, die
Ansicht au billigen, dass der Senat als eine Vertretung der Cnrien
und Geschlechter von diesen selbst gewählt worden sei, aber eben
so wenig kann ich die nnbedhigte Wahlfreiheit des Königs tuge-
ben. Die Wahriieit Hegt vielmehr in der Mitte und die Wahl er-
15*
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.edby Google
228 Römische Staatsalterthuiner. '
folgte wthraclieinlich durch den K5nig and die Curien gcmeinsan,
entweder indem die Curien das Vorschlagarecht hatten oder, dorch
eine Art von Cooptation , worüber ich mich in Pauly^a RealencjlLl
VI. p. 998 ausgesprochen habe. Dion. IL 12 leidet swnr an vie-
len Unrichtiglceiten, allein so viel sieht man doch daran*, dtis
eine gewisse Theilnahme der Curien bei der lectfo sennloa statt-
fand; Mercklin, die Cooptation p. 30, glaubt sogar, daas bis aaf
Tarquinius Priscas der Senat aus rein patriciacher Cooptation her-
vorgegangen sei, worin er su weit geht. Wollte man aber ans der
grösseren Freiheit, welche sich die letsten Könige nahmen, etwH
für die Macht der früheren Könige herleiten, so wörde man irrea,
denn Serv. Tullius nahm bei seiner neuen Verfassung annersr-
dentlicher Welse mehrere Senatoren ex plebe auf, indem er
Stützen seiner Einrichtungen sachte und die Majorität dea Volkes
für sich hatte; and was den letsten Tarquinius betrifft, so seilte
sich dieser in allen Stücken so willkürlich , dass daraua für die ge-
setzliche Königsgewalt nichts su folgern ist.
Um so unbedingter muss man Hrn. H. in Beziehang auf die
Behandlung der lex Ovinia beistimmen, z. E. dass er in der be-
kannten Stelle des Festus ▼. praeteriti die Conjectur Meier a m
rati^ welche übrigens schon vorher von Peter in der Neuen Jea.
Litter. -Zeitg. 1842. Nr. 55 aufgestellt worden war, adoplin
Auch die Worte es omni ordine sind treffend erklart : aus allea
ordinibos , welche Anrecht auf die Aufnahme in den Senat hattea.
Zu demselben Resultate ist auch Hr. Merckiin (Nr. 4. p. 32 f.'
gleichseitig mit Hrn. H. gelangt. Die Vermuthung, dass das Ge-
aets unmittelbar nach den Liciniachen Gesetzen gegeben worden«
ist auf scharfsinnige Weise begründet. Sodann verfolgt Hr. H.
die einzelnen Classen der Senatsmitglieder, und zwar zunichst
2) die senatores pedarü p. 19—34 und zeigt, das« unter die-
sem Namen die Senatoren zu verstehen sind, welche ana des Rit-
tern in den Senat gewählt worden waren , ohne ein Amt bekleidet
zu haben , wie Varro bei Gell, andeutet. Das Wahre sahen acbsa
froher Beaufort, Reiz und Puchta, Hr. H. aber hat daa Verdienst,
die Sache fest begründet und ausser allen Zweifel gesetzt za habea.
3) Die stimmberechtigten Beisitzer im Senat (quibum in se-
naiu 9enteniiam dieere Ucet) p. 35—77. Diese Claaae amfaaetc
nach Hrn. H. sowohl die Magistraten, welche das Recht lütten
an den Sitzungen Theil zu nehmen, ohne wirkliche Senatoren za
aeia, ala die Bxmagistraten , welche noch nicht ia den Senat anff-
genommen waren. Die widersprechenden Bericlite des Fent , Val
Max., Varro und Gell, fiber die Bxmagistraten vereinigt Hr. H.
auf das Ueberzeugendste. Von der iltesten Zelt gilt die Notis
des Val. Max. II. 2, 1: nicht daa Amt mache zum Senator^ aen-
dern nur die Aufnahme, und mit der Amtsniederlegong höre auch
der Sitz Im Senat auf, jedoch mit der Beschrankung, dnaa die
Dichtcurnllaehen sofort austreten mussteo, wihrcnd die cornllachea
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Hofmann : Der rom. Senat lor Zeit der Republik. 220
Im Senat bia sur nichaten lectio Terweilen durften, wo es aich
enischied, ob sie auf inamer darin blieben oder nicht. Gell. 111.18.
Seit Sulla behielten alte Exmagiatraten, curullache wie nichtcuni-
lische, Sits im. Senat, und auf dieae Zeit beiieht aich Fest,
p. 339 M., alao von dieaer Zelt begreift die Claase: guibus etc.
alle Magiatraten u. Exmagiatraten von einem Luatrum sum andern.
Auch dieaen Gedanken sprach achoo Beaufort aua, allein bewieaen
lat er ertt durch Hrn. H. Daaa Sulla dieae Verinderung achuf,
wird durch innere und ausaere Grunde hochat wahrscheinlich ge-
macht. Es musste ihm daran liegen , sum Schutze aeiner Verfas-
sung und seiner im Senate aitienden Freunde die Macht der Cen-
aoren su beschranken. Ob aber Sulla die Censur ganz anfhob
(Schol. Gronov. p. 384 Orell.) oder nur die Wahl der Censoren
verhinderte, ist achwer zu entscheiden. Nach ITjähriger Unter-
brechung wurden zwar wieder Cenaoren gewählt, behnfa einer
atrengen lectio, aber die Aufnahme in den Senat wurde immer
mehr eine bloaae Form und die aenatorischen Rechte wurden un-
mittelbar mit der Erlangung einea aenatorischen Amtea erworben.
So muaste der Unterschied zwischen wirklichen Senatoren und
denen qnibus licet etc. ganz verschwinden.
4) Die Magistrate im Senat p. 78-106. Aach dieser Ab-
schnitt ist reich an neuen und aicheren Reaultaten. Aua der Un-
terauchnng über die Bedeutung des iue senteniiam dicendi^ wei-
chea Hr. H. im engern Sinne als daa Recht nachweist, einen Vor-
schlag zu machen, welcher von dem Referenten zur Abstimmung
gebracht wird, folgt, daaa die höheren Magistrate dieaea Recht
in dem Jahre ihrer Amtsführung entbehrten (obgleich sie daaaelbe
in der Regel achon vorher beaeaaen hatten), desgleichen die Tri-
bunen und niederen Magistrate. Eben ao wenig nahmen sie an
der discessio Theil. Alterdings ist es auffallend, dass gerade die-
jenige Classe, welche mit den Worten bezeichnet wird guibus
licet sent. die.^ dieses Recht nicht gehabt hatte , allein in dieser
Formel haben diese Worte einen weiteren Sinn (a. v. a. teferre)^
waa Hr. H. noch mehr hatte hervorheben aollen. Auch hatten
die höheren Magistrate dieses Recht im e. S. nicht nöthig, da sie
das lua referendi und intercedendi beaassen, abgeaehen davon,
dasa ea unpaasend geweaen wire mitznstimmen, nachdem sie selbst
referirt hatten. Den Hanptbeweia für dieae Behauptung führt
Hr. H. ans vielen Stellen, in denen der Hergang bei den Senats«
Sitzungen erzahlt wird. Nirgends findet sich eine Erwihnung von
Magistraten, welche geatimmt hätten, während die Stimmen der
Exmagistrate und der dealgnlrten Magistrate ao oft vorkommen.
Ja ea iat nicht einmal ein Platz zu ermitteln , an welchem die Ma-
giatrate ihre aententia hatten abgeben können. Eine einzige
Stelle acheint ffegen Hrn. H. zu aprechen; Cic. p. Seat. 32 (Piao
et Gabin. coss.) cum in eenalu privati (nicht privatim ^ wie noch
Hr. H bat) vi de me sententias dicerent flagitabantur ^ legem
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230 RSmisdie SUaUalierÜiamer.
Uli se Clodiam tim/Bre dieeboni. Allein acboo ErBesil erkaimie
den wahren Sinn dieser Worte, welchem sich toch Hr. H. an-
schliesat (in ähnlicher Weise der von H. nicht angefahrte Madf i^,
8. Halma Auag. p. 199). Demnach hat Hr. H. volles Recht, die
Thätigkeit der Magistrate im Senat mit der der Minister in des
heutigen Ständcversammlongen xu ?ergleichen , obwohl auch viele
Verschiedenheiten stattfinden.
5) Die Tribunen im Senat ^ p. 106—165. Bei der Unter-
suchung Ober diesen sehr wichtigen und noch nicht ins Klare ge-
brachten Gegenstand legt Hr. H. eine Stelle des Zon. VII. 15 n
Grunde, welcher hier wie in einigen andern Punkten (s. B. aber
die Quastoren) unter allen Schriftstellern allein das Richtige be-
wahrt hat. Zon. unterscheidet 4 Perioden der triboniciacbcn
Theilnahme am Senat, nämlich 1) die Zeit, wo die Tribunen var
den Thiiren der Curie sassen und gegen missfallige Beschluane la-
tercession einlegten; 2) die Gegenwart der Tribunen im liwem
der Curie; 3) Aufnahme der Extribunen in den Senat; 4) Bewer-
bung der nicht patricischen Senatoren um das Tribunat. Hr. H.
stimmt im Ganzen damit überein, nur dass er ?or der eratea Pe-
riode des Zon. noch eine frühere einschiebt, so dass die erste Zeit
des Zon. bei Hrn H. die swelte bildet. Er sagt nämlich , die
Volkstribunen hätten in der ersten Zeit das ius intercedendi we-
der rechtlich gehabt noch sich angemaasst, und hätten in dieser
Zeit an den Senatasitzungen regelmassig nicht Theil genomuMa.
Nur in zwei Fällen wären aie unter Verroittelong der Conanln sa-
gelassen worden, wenn ein aussergewöhnlicher Umstand et
dem Senat oder den Cosa. wünschenswerth gemacht habe, das
Gutachten der Tribunen zu vernehmen oder sie Zeugen der Ver-
handlungen sein zu lassen, 2) wenn die Tribunen im Interenc
ihres Standes eine Anzeige, Bitte oder Beschwerde an den Seaal
zu bringen hatten.
Es Ist gewiss ganz richtig, wenn Hr. H. die lotercesaiousbe-
fagoiss der Tribunen für die älteste Zeit verwirft; was aber dei
andern Satz betrifft, dass die Anwesenheit der Tribunen vor dem
Senatsaaal einer neuen Periode angehöre , so werden Wenige bei-
stimmen, indem beide Momente nicht zusammenzugehören acbet-
nen. Die Tribunen hatten Grund genug, ala Hörer zugegen zu
sein , wenn ihnen auch noch keine Intercession zustand, da es ihnea
viel daran liegen musste , von allen Beschlüssen und Verhandlua-
gen des Senats zeitig unterrichtet zu sein, was ohne peraöalicbe
Gegenwart unmöglich war. Dazu kommt, dass sie vermöge ibrer
Uoverletzlichkeit von der Tbüre nicht entfernt werden konnten^«
wenn sie Lust hatten, daselbst Platz zu nehmen. Natiirlicb durf-
ten sie nicht verlangen eingeladen zu werden wie die andern Se-
natoren — ausgenommen wenn ihre Gegenwart von dem Senat ge-
wünscht wurde ->, sondern sie kamen nach Belieben von selbst,
so dass wenigstens einer aus ihrer Mitte auweaend war, anaaer
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Hofmann : Der rom. Senat xnr Ztii der Republik. 231
wenn der Gegenstand der Verbendlnng för die Volkttrib'onea gar
kein Interesse hatte, ■. E. bei sakralrechtiichen Disciissionen.
Die regelmässigen Sitsnogen waren ihnen bekannt nnd die ausser-
ordentlichen werden ihnen wohl auch selten verborgen gebHeben
sein. Nöthigenfalls konnten sie dann sogleich von der Thür in
das Innere gerufen werden , am Auskunft mu geben u. e. w. —
Dass diese Anmaassnng — denn als solche rouss die Anwesenheit
der Tribunen gelten — keineswegs so gross war, als dass wir sie
nicht schon den Tribunen der frühesten Zeit zutrauen diirften,
ergiebt sich aus anderen ähnlichen Thstsachen, vorsQglich aber
aus der kurz nach der Errichtung des Tribnnats von den Tribunen
erhobenen Anklage gegen Coriolan, was doch eine ungleich gros-
sere Kühnheit war, als vor den Thuren der Curie ruhig zuzuhö-
ren, zumal da auch andere Bürger hier slanden (Liv. III. 41).
Zwsr glaubt Hr. II. sns einigen Stellen des DIonysius, wo es
heisst: (Coss.) indkow tovg iijfnägxovg oder nagaTcXri^httov
xwv dffii. schliessen zu dürfen , dass die Tribnnen nur auf erlas-
sene Einladung in den Senat gekommen wären, allein diese Stel-
len sind entweder so zu erklären , dass die an der Thür sitzenden
Tribunen in den Saal gernfen wurden, oder dass eine förmliche
Einladung ergangen war, welche für solche Fälle, wo die Gegen*
wart der Tribunen dringend verlangt wurde , erfolgen musste , da
es auch zufallig geschehen konnte, dass gerade an diesem Tage
kein Tribun oder nur einer gekommen wäre, welcher, hereinge-
.mfen, nkht für seine Collegen hätte sprechen können. Auch
sind Stellen anzuführen, wo die Tribunen zugegen waren, ohne
dass eine Berufung durch die Coss. erwähnt wird. So z. E. ist
Liv. 111. 9 eine Einladung der IVibunen durch den praefcctus urbi
nicht wahrscheinlich. Es heisst such öfier bei Dion. nagdvtmv
X. d. oder ol i\ Öi^fAogxoi HQOiMovtsg kt£., z. B. X 2,34, und da
könnte rasn folgern , wenn man die Worte eben so stricte nimmt,
dass die Tribunen auch ohne Einladung da waren. Am schla-
gendsten ist Dion. Vll. 49, welche Stelle nur durch Umänderung
des Textes zu beseitigen ist. Allein tlg t^v ßovli^v ist diploma-
tisch gesicherter als i. r. noXtv. Bndlich muss ich noch bemer-
ken , dass, wenn die Gegenwart der Tribunen vor der Thür sIs eine
denselben gemachte Concession und als ein Fortschritt der zweiten
Periode erscheinen soll, dieses ein schlechter, nicht ehrenvoller
lind mit der sonstigen raschen Entwickelung des IVibunats nicht
zn vereinigender Fortschritt zu sein scheint. Darum verbinde
ich beide Perioden des Hm. H. nnd halte den Platz vor der Thür
und die jeweilige Einladung zur Versammlung für gleichzeitig.
Während dieser Zeit wnrde allmählig die Intercesaion errungen,
wie Hr. H. schön entwickelt (indem er dos lus interced. ans dem
ins aoxiliandi ableitet), bis dieses Recht endlich voilkomroen aner-
kannt wurde (nach Hrn. H. nach dem Starze der Xviri). Damit
verbindet Hr. H. die Aufstellung der Sconsolla und leges in dem
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232 Römische Staatsalterihnmer. '
Tempel der Ceres. Wenn er tber sagt, dass man diese Knricli-
tunf nur desshalb getroffen habe, um kein Scona. gegen Wilieo
und Wissen der Tribunen au Stande kommen zu lassen, ao bt ds-
gegen su bemerken, dass die Tendena dieaer Binrichtuni; eiae
viel weitere war, theils nimiich um Fälschungen in den gefaastea
Beschlüssen au Terhiudern, theila um neben dem allgeroeinea
Staatsarcliiv ein rein plebejisches Archiv gleichsam sur fortlaufea-
den Controle der pleb. Hagiatrate unter den Augen und In des
Besita derselben an gründen. Ohnehin würde der von Hm. IL
geltend gemachte Grund nur auf die Scons. , aber nicht anf die
legea Anwendung finden.
Die dritte Periode (nach Firn. H.) oder die aweite nach Zoa.
beginnt mit dem Sitz der TVibunen im Senate selbst. Dieses
Identificirt Hr. H. sehr richtig mit dem Rechte der Tribunen, den
Senat au berufen und su referiren (Indem die regelmaaalKe Auf-
nahme der Trib. in den Senat kaum unter einem andern Titel ge-
achehen konnte), und behauptet, daaa die Tribunen dieae Re<^te
mit den Licinischen Gesetsen oder bald darauf erhalten hätten.
Zu diesem Resultate gelaugt Hr. H. durch folgendea Raisonoe-
ment. Nach dem Sturse der Xviri wäre die Stellung der Plebejer
gegenüber den Patriciern sehr stark gewesen, denn durch die la-
tercessionsbefugniss der Tribunen sei die patricische Macht aehr
beschrankt worden, und seitdem die Plebiscite durch lex Valens
allgemein verbindlich gewesen wären (ohne einer Senatua auclo-
ritas su bedürfen), wäre die ganse Gesetsgebung immer m^r den
Tribunen und den Tributcomitien anheim gefallen. Dasu sei der
grosse Uebelstsnd gekommen, daaa die wichtigsten Geaetne ohne
vorausgegangene grundliche Prüfung beantragt und angenommen
worden wären. Darum sei die Wiederherstellung der alten Sktc,
nur gründlich geprüfte Gesetsvorschläge an daa Volk au brini^cn,
aehr wünschenswerth gewesen und darum hätten die Patricier den
Tribunen gern das ins referendi gestattet. Diesea sei aber erat
dann möglich geweaen, als die Stellung der Parteien gegen ^n*
ander nicht mehr ao schroff wie früher gewesen sei (denn damala
wäre keine der beiden Partelen darauf eingegangen), aiao erst
nach den Licinischen Gesetsen^ ala die Plebejer den Zutritt su dem
Consulat und den andern curullschen Würden erlangt hätten. Anch
noch ein anderer Umstsnd hätte den Senat su der Bewilligung des
Relationsrechta veranlasat, der Wunsch nämlich, durch die Tri-
bunen ein von den Coss. unterdrücktes Gutachten eines Senntors
aor Geltung oder einen von den Coss. abaichtlich unbeachtet ge-
bliebenen Gegenstand nur Sprache bringen ao lassen. Aber nn^
dieses hsbe erst dann geachehen können, als die Tribunen ans
Vertretern der Plebs Vertreter der ganaen Nation geworden wiren.
Wenn auch in dieser Schlussfolge mehrere sehr richtige Ge-
danken enthalten sind, a. E der letate, dass der Senat die Tri-
bunen oft benutat habe, unterdrückte Gutachten sur Gellong sa
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Hofinann: D«r rSni. Senat rar Zeit der Repablik. S33
bringen, dm eine grSndiiche Prüfang der Plebiscke von dem Se*
nat sehr gewünscht worden ael n. A., so ist doch der Hsiiptschluss,
dass die Tribanen das Relationsrecht erst nach den leg. Licin. er-
halten hfitten, unrichtig, indem der Schwerpunl(t des ganzen Ge-
binde« auf swel falschen Sitsen beruht, nimlich 1) dass die Stel-
lung der Plebs nach den XII Tafeln so staric gewesen und dass die
Fleblscite seit lex Valeria allgemein verbindliche Kraft gehabt
bitten; 2) dass die Vermittelung mit den Tribunen erst erfolgt
sei nach ansgeglichener Dlffereni und geschlossenem Frieden
swlschen beiden Parteien, d. h. nach den leg. Licin. Die Stellung
der Parteien war swar nach diesen Gesetsen weniger schroff,
allein der Kampf war noch nicht erloschen und der Gegcnsats noch
keineswegs aufgehoben, denn die Klagen der Plebs fiber harten
Schulddruck hörten noch nicht auf, die den Plebejern von den
Patriciem eingeräumten Rechte wurden noch Immer oft verlelst,
s. B. durch die ungesetsllcheWshl zweier patrIcIschenCoss.n. s.w.
Dalier waren und blieben die Tribunen noch immer das negirende
Princip des gansen Staatsorganismus, im ewigen Kampfe gegen die
Unterdrücker des aweiten Standes. Wenn slso die Tribunen das
Recht der Relation erst nach geschlossenem Frieden erhsiten
bitten, so wurde es noch spiter geschehen sein, als unmittelbar
nach den leg. Licin. Es hingt aber dieses Recht mit der angeb-
lichen Versöhnung gar nicht snsammen und war viel froher, wahr-
scheinlich bald nach lex Valeria , den Tribunen eingeriumt wor-
den, wie wir sogleich sehen werden, indem wir Hrn. H.'s paradoxe
Hypothese naher betrachten, dass die Stellung der Plebs nach den
XII Tafeln so stark gewesen sei (also trots des verbotenen Connu-
bium und trots der ihnen versagten Theilnahme an den curulischcn
worden 1) und dass lex Val. den Plebisciten volle Gültigkeit ge-
geben habe. Diese Episode Ist die schwichste, oder richtiger, die
einiig schwache Partie des ganzen Buches. Hr. H. sagt: „die Ple-
biscite bitten eines Probnleuma des Senats nicht bedurft ^^ und
„dass sie dennoch seit lex Val. für alle Burger verbindlich waren
oder es sein sollten/^ Wenn dieses belssen soll , was unstreitig
damit gemeint Ist, dass die Plebiscite ohne alle Bestätigung voll-
kommen g<ig gewesen seien, so ist dies entschieden falsch.
HitteHr. H. gessgt, das Probnleuma sei principiell nicht noth-
wendlg gewesen, die senatus auctoritas -bitte eben so gut nachfol-
gen können , so wire das richtig gewesen, denn eine auctoritas
war nothwendig, sie mochte nun vor der Annahme des Plebisclta
erfolgen oder nachher. Doch wir wollen zuerst die von Hrn.
H. angeführten Beweisstellen prüfen (S. 133 ff.). Kr behsuptet,
m) dsss keine Stelle die Nothwendigkeit der senat. anct. dsrthue,
b) es gibe Beispiele von Plebisciten, welche der sen. auctor. ent-
behrten, ohne dämm von ihrer Gültigkeit zu verlieren, und kimpft
gegen Peter (Epochen p. 102 f.), welcher die Nothwendigkeit der
neu. auct. ans einigen Stellen herleitet. Die Stelle Plut. Mar. 4
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234 Romiache StaitfAlterOiatter.
Terwirft Hr. H. ^nslich und begreift Dicht, wie lie fiir Peter
gpreclien solle. Gleichwohl ist die Seche auHer eileni Zweifel.
Marine schlug als Tribun ein Geseti de snffragiis ferendis Tor, der
Senat versagte seine Einwilligung und beschloss ttp fifv voitm
ItäxBö^oL^ TÖv ÖS MaQiov ualslv koyiyu wpiii(»¥va. Da erscheint
Harius und i^xeikfiöB xov Kozxav (Cos.) anaiuv dg t6 dctfftcs-
xiqQiOV^ sl lii] öuxygttjlfBis x6 dayina (d. h. wenn das gefasste hin-
dernde Scons. nicht siirnckgenomnien würde). Durch diese Dro-
hung wird der Senat eingeschüchtert, kein Tribun wiil interce-
diren und so heisst es endlich: ij di övy^ktfcog sV^aöa HQo^uaxo
x6 öoyiia. Der Senat gab also nach, indeoi er seinen Beschlnn
Burücknahm, und die lex Maria ging durch. Wenn das Gesetn die
Bestätigung des Senats nicht bedurft hätte, wurde derTrIhun den
Cos. wohl mit Gefängniss bedroht haben, um den Senat anr
Nachgiebigkeit zu zwingen 1 Es wire ganz sinnlos von Marina
gewesen , wenn wir nicht die Nothweiidigkeit des Scons. voraus-
setzen wollten. Eben so zeigt die von Hrn. H. ganzlich Terwor-
fene Erzählung des Liv. XXXVlil. 36, wenn wir sie unbefangen
lesen, dass es gewisse Dinge gab, bei denen eine Bestitlgung des
Senats unbedingt noth wendig war. Vier Tribunen intercediren
gegen ein Plebiscit, welches den Fomlanern das Stimmrecht ver-
leihen sollte, quia twn es auctoriiate aenatus ferretur^ aber dann
treten sie zurück edoeii popuU Mse, non senatus t»a, suffragüum
qmbus velil impariiri. Ffir diesen Fall war nimlich eine nennt,
auct. entbehrlich; nicht aber för viele andere, wie der Zusammea-
hang zeigt. In den von Liv. XXI. 63 und Cic de sen. 4 erzählten
Fällen gingen die PlebiscIte allerdings ohne aen. auct. durch«
aber es geschah nicht gesetzlich, sondern gewaltsamer Weise nnd
wurde heftig getadelt, was nicht geschehen sein wurde, wenn die
Plebiscite der sen. auct. nicht bedurft hätten. Nachdem Hr. H.
die von Peter angeführten Stellen zurückgewiesen zu haben glanht»
folirt er andere auf, welche die unbedingte Gültigkeit der Ple-
biscite beweisen sollen. Zuerst Dion. IX. 41 fi^rs arpo^vAnv-
^axoq yivopiivav xr£., allein diese Worte beziehen sich auf die
älteste Zeit der Tributcomitien , wo sie nur speciell pletrajlache
Angelegenheiten ordneten (vor lex Val.) und damals nalorlfch
noch keiner sen. auct. bedurften. Dann folgen die Beispiele meh-
rerer ohne sen. auct. durchgegangenen Plebiscite, doch nie be-
weisen in so fern nichts for Hrn. II., als die einen Plebiscite Ter-
möge ihrer Natur mit vollem Rechte ohne sen. auct beschlossen
werden konnten, z. E. die lex Dnilia, Liv. VII. 16, denn hier waren
die Tribus in ihrem Rechte , und die andern ungesetzlich durch-
irIngen, indem sich die Tribus Dinge anmaassten, die nicht in ihr
Ressort gehörten, z. B. Liv. III. 68 tum primum sine amdorUaie
patrum , poptiii iusstt iriumpkaium est. Dass diese Bestimnnag
den Tribus gesetzlich zugestanden habe, wird nirgends geasi^
Ebenso war das Plebisc. über die Auswanderung nach Veü L«lv.
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Hofmann: Der rom. Senat Mr Zeit Apt Repoblik. 2SS
V. SO nichts «k Anmansung, wie auch an» Lii^. In den Torigcn
Cap. hervorgebt. Eodlich L!v. IV. 48, wo die Tribotcomilieii eioe
AckerrertbeiluDg beachlicaaen, fällt iu dieselbe Kategorie der an«
geaetsJicheD BeacUfiate. Hr. H. behauptet eogar, die bernhntcii
und wichtigen legea Lfciniae seien ohne sen. aoct. gegeben wor-
den , was rein unmöglich ist. Die Worte bei Liv. VI. 42 per in-
genlia cmrlamiaa diciator aenatuague victus heissen doch nichts
snderes, ala sie wurden num Nachgeben geswungen und gaben
widerstrebend die Bestätigung, so wie Liv. JfV. 6 bei der lex Ca«
nuleia ausführlicher spricht: vidi iandem patres^ ut de cannubio
ferretur^ coneenaere. Auch wurden die leg. Lic. ohne Senatshe-
stitigung gar keine Wirkung gehabt haben, indem die Coss., wel-
che die Wahicomitien leiteten, nur su erklaren brauchten, sie
würden auf plebejische Candidaten keine Rücksicht nehmen. Was
halfen dann alle Tributbeschlnssel Hstte der Senat aber einge>
willigt, dann konnte von einer solchen Weigerung der Coas. keine
Rede sein.
JMsji kann demnach nicht ssgen, dsss Hr. H. seinen Beweis
geführt habe. Noch wichtiger sind die gegen ihn sprechenden
inneren Gründe. Wenn nämlich lex Val. die Le|pslation den Tri«
bus auf einmal und unbedingt übertragen hatte , so wäre Rom seit
dieser Zeit eine Demokratie, ja vielmehr eioe Ochlokratie gewe^
sen , wahrend sich doch die röm. Verfassung nur Isngsam In dieser
Weise entwickelte und erst spat den Sieg des derookratlsclien
Princips anerkannte. Wenn Hr. H. Recht bitte, so wäre die Lob«
rede des Poljbios über die sweckmässige Theiliing der Gewalt in
dem röm. Staate eher eine Satire an nennen ^ denn die Theiliing
wäre ein Unding, wenn die Gesetagebung in den Händen des einen
der Factoren gelegen hatte. Ohnehin konnte ein Theil des Volkes
unmöglich Beschlösse fassen, welche ohne Zustimmung der and»»
ren Tbeile für das Gänse bindend gewesen wären. Die Plebs war
von den Patriciern staatsrechtlich gesondert und mit ihnen nur
durch foedera gleichsam wie mit einem fremden Volke verbunden
(s. z. E. Liv. IV, 6), so dasa der eine Theil kein Recht hatte, dem
andern Geaetae aofsulegen. Diese staatsrechtlichen Ansichten
der Römer entwickelt Dion. X. 4 auf das Klarate. Er sagt, die
Gesetse des Volkes müssten durch Scons. bestitigt sein, denn die
Gesetze seien avv^^xai — xo^val sroAf cov — ov^t fiiQovq riuv
iv talg uoXtöiv oIkovvt(ov. Wie will Hr. H. annehmen, dass die
Tributcoraitien ein viel umfassenderes, ja fast dictatorlsches Recht
gehabt hätten, als die eigentliche Nationalversammlung der Ceni-
turiatcomitieny deren Beschlösse ohne ein Scons. niemals Gültige
kelt hatten 1 Der wahren Bedeutung der lex Valerie zufolge er»
hielten die Tributcomitien dieselbe Befagniss, wie die Centuriat»
comitien, mussten also auch denselben Beschrankungen unterworfen
Beln,wie diese. Dass sber lex Val. den Tributcom. nicht mehr
einräumte, ala den Centuriatcom., sagt Dlon. XI. 41 aasdrücklicbi
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236 Romiflcbe StaatMlterihSmer.
wo er Ton der lex Val. bandeli: t^v ixit^ dvvaßiv Ixinn^as
(nimlich die Tribut beschltiMe) tolg iv talg Xoxltiöiv inulii^leug
tSf&fjöoiiivovs» Endlich mimen wir bemerken, dus die spiteren
Kämpfe über die Plebiscite, i. E. die lege« tgrariae, genx wunder-
bar tind nnerklirbar wären , wenn die Entacbeidang lediglich in
den Händen der Tribua gelegen hatte. Nicht weniger nuf fallend
wären die zaiilloaen und fast regeimäaaigen Erwähnungen der aen.
tuet, bei PleblacUen, wenn man dieaelbe fnr gana enibefariich
halten dürfte.
Damit aoli aber keineawega geaagt aein,ala ob bei 'allen Tri-
butbeechlüsacn eine aen. auct. nothwendig geweaen aei, man mnaa
Tielmehr unter denselben aorgßltig nnteracheiden. Wenn die
Tribua apecielle und locale Intereaaen der Gemeinde beriethea,
war eine Senatabeatatigung niemala nothwendig, weder vor lex
Val. (wo alle Tributbeachlüaae dieaen engen Charakter an sich
trugen), noch nach derselben. Alle Hoheitarechte dea Volkea,
Verleihung der CivitSt und dea SnflTragiuro, Wahlen plebejiacher
Magistrate, Anklagen gegen die Wideraacher der Gemeinde nnd
dergl., gehorten unbedingt lum Reasort der Tribua, ohne daaa der
Senat ein Probuleuma oder eine nachfolgende Bestätigung su er-
tbeilen hatte. Seitdem aber nach lex Val. den Tribua auch all-
gemeine Angelegenheiten (für die Plebs und die Patricier gleich
wichtig) vorgelegt werden durften, s. B. Aenderungen der Vcr-
faaaung, Verfügungen über Staatsvermogen und über die Verwal-
tung Oberhaupt, Verleihungen dea Imperium in auaaerordentlichen
Auftragen n. A., war ein Scona. unerläsalich, welchea in der Regel
Torher eingeholt wurde, nnd lu dieaem Behufe muaalen die Tri-
bunen daa iua referendi im Senate erhalten haben. Selten wichen
die Tribunen von der Regel, dea Sonata Genehmigung einauholea,
ab, denn daa Gefäbl für Recht und Geaeta war an atark, ala daaa
nie geaucht hätten, geaetaliche Erfordemiaae su umgehen, und da-
her gehören Tributbeachlüaae, ohne aen. anct. gefaaat (a. B. die
leges Semproniae) , su den gröaaten Seltenheiten in der ganaen
romischen Verfaaaungageachichte , abgesehen davon, daaa aohon
der Auafulirung des Beachlussea wegen die senat. anct. sehr wia*
achenawerth und in den meisten Fällen unerläaalich war , s. E. bei
Verleihungen dea Imperium (wegen der von dem Senat abflogen-
den finansiellen Auaatattung), Uindervertheilung (a. Paulj Read-
encykl. II. p. 513) n. a. w. Vergl. Peter a. a. O., Pauly Realenc
II. p. 548. VI. p. 1020 nnd die treffliche Fortaetsung der Becker -
sehen Alterth. v. Marqnardt II. 3. p. 117 ff. 161 ff. Ging aoa-
nabmaweiae ein Plebiacit ohne aen. auct. durch, ao hoffte aaan
dieae Beatätigung nachher zu erlangen oder an ertrotsen , Indena
der Senat , wenn der Gesammtwille dea Volkea aich entschieden
anaaprach, aeine Beatätigung nicht veraagte, entweder alsbald
formell oder im achlimmsten Falle stillschweigend. Nur in den
dringendsten Fallen hob der Senat die ongeaetslich durchgegua*
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Hofmann; Der rom. Senat nir Zeit der Repnblik« 237
^enea Plebiscite auf, s. Marqoardt a. a. 0. p. 115. Fauly VI.
p. 1020.
Wenn man aus dem Gesagten die Nothwendigkeit der aenat.
aoGt. for die Tributbeachiatte nach lex Val. anerkennt, ao liegt
auch der Grund aehr nahe, warum man den Tribunen unmittelbar
darauf daa Relationsrecht und dem aufolge auch den Sita in der
Curie gab , sumal da bei dieser Einrichtung beide Parteien be-
theiligt waren. Daa erste Beispiel der tribunicischen Relation
kommt swar erst Liy. XXII. 61 vor, allein da die sweite Dekade des
Livius nicht erhalten ist, so können fr&here Erwähnungen Terloren
gegangen sein. Hätten die Tribunen dieses Recht erst dann er^
hatten, als die Tribus schon lingst» wie Hr. H. sagt, die unbe-
dingte Geaetsgebung erlangt hatten, so wäre dieses in keiner
Weise su motiviren.
Die 3. Periode der Theilnahme der Tribunen am Senat, wel-
che nach Zon. die censorische Aufnahme der Extribunen (d^^icrp-
XijfSavttg) in den Senat umfasst, verbindet Hr. H. mit der Torigen
und hält diese Aufnahme f&r eine Folge der Licinischen Gesetse,
was Ton Hrn. H.'s Standpunkte nicht unwahracheinlich ist, obwohl
sich auch anderer Seite Manches für eine frühere Erlangung dieses
Anrechts anführen lässt. In den Quellen findet sich keine früliere
Erwähnung ala Liv. XXIll. 23.
Die 4. und letste Periode knüpft Hr. H. an daa plebisc.
Atininm, indem er die von dem grossen Lipsins aufgestellte, im
Wesentlichen anch von Reis angenommene Anaicht Tertheidigt,
dass nach diesem Geseti nur Senatoren sum Tribunat wählbar
seien, dass also die Tribunen vorher Quästoren gewesen sein
müssten, während BcAnfort, Rubino und Mercklin behaupten, dass
diese lex den Tribunen während ihres Amtes und nach demselben
bis snr nächsten lectio daa ins sententiae dicendae gegeben habe.
Die Letsten versetsen dieses Plebiscit in die Zeit des jüngeren
Gracchus , Hr. H. aber kura vor das erste Consulat Sulla^s und es
Ist nicht SU verkennen, daes die Theorie des Hrn. H. Manchea für
sich hat. Da wir aber schon sn lange von den Tribnnen Im Ver-
hältniss sum Senat gesprochen haben , wollen wir nicht näher dar-
auf eingehen und wenden uns snm letsten und kursesten Abschnitt.
6) Die ordentlichen Mitglieder des Senate^ p. 165—177.
Hier wird der Census und das Alter der Senatoren in einer Weise
behandelt, dass nichts Bedeutendes dagegen einsuwenden ist.
tiur ist die Behauptung, dass das Vermügen gar keine nothwen-
dige Bedingung der Senatorwürde gewesen sei, su allgemein ge-
stellt und gilt nur von denen , welche durch Führung von Aem-
tcrn in den Senat gelangten. Bei den andern war bis auf Augustus
der census eqnester erforderlich. Eine Prüfung der von Hm. II.
angeführten Stellen findet sich in Pauly's Realeoc^kl. VI. p. 1001.
Anch konnte Hr. H. nicht sagen , dass in neuerer Zelt Alle das
30. Lebensjahr ala das für die Quästnr und den Senat erforderliche
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238 RoDÜMhe StaatgaltertluiBer.
angesehen bitten , der Unterxeichnete hat stets eben so wie Hr.
H. nur das 27. Jahr anerkannt, s. Pauly's Realenc. IV. p. 1434.
VI. p. 1002.
Zum Schluss bemerke ich noch , dsss dfe Forschnng;en des
Verfassers sich ebenso durch Klarheit, als durch Besonnenheit
und Sicherheit der Combination ausseiehnen. Er beschrinkt sicfa
nicht auf den Jedesmal vorliegenden Moment« sondern ber&cksich-
tfgt zugleich die Gesammtverfassung der damaligen Zelt und be-
leuchtet mit deren Hälfe das Einzelne, und so sind auf diese
Weise mehrere sehr bestrittene oder noch gar nicht aufregte
Pnnkte des grossartigsten und ehrwürdigsten römischen Inatltots
entweder gans befriedigend zur Erledigung gekommen oder der-
aelben doch wenigstens bedeutend näher gebracht worden, wie
sich aus der obigen CJebersicht ergiebt. Eine Schattenseite des
Buches ist die nicht selten ermüdende Weitschweifigkeit, welche
die ganzen geistigen Operationen des Verfassers Terge^nwart^
und welche namentlich bei UebergSngen, Recapitniationen, Ge-
genbeweisen den Leser etwas belästigt, s. E. p. 42 ff. 53. 58.661
153 f. etc. Wollte Hr. H. die ganze Verfassungsgeschichte des
Senats in derselben Weise behandeln , so wurden kaum eio paar
starke Quartbände hinreichen/
Nicht ohne schmerzliche Bewegung wende ich mich zu Nr. 3^
welche Schrift nebst der neuen Bearbeitung des Curtius an den
letzten Gaben gehört, mit denen der scharfsinnige, geschmackToUe
und unermüdlich tliätige Zumpt die philologische Litteratnr be-
reichert hat. Eine Reihe Ton Schriften, welche für die römiacheB
AntiquitSten grossen Werth haben , wird durch diese gediegene
und interessante Abhandlung geschlossen, welche nicht bloa einen
trefflichen Beitrsg zur Kenntiiiss des römischen Straf rechts liefert,
sondern manche andere Partien des röm. Staatslebens bdeuchtel.
Zumpt beschränkte sich nämlich nicht auf die geschichtliche Dar-
stellung des Repetundenrerbrechens, sondern hat die legea indl-
clarias und die gleichzeitigenVeränderungen des ganzen Gericht«^
Wesens mit eingeilochten, an mehreren Stellen sogar allznvorwie-
gend , so dass man den Hauptgegenstand der Untersuchung darüber
ganz aus den Augen verliert.
Nach der in dem 1. §. gegebenen Definition des cHmeo re-
petund. folgen Bemerkungen Ikber das Vorrecht der romlseliea
Magistraten , während ihres Amtsjahres weder criminell angdilafiti
noch auf dem Chrilwege belangt werden zu dürfen, und über des
Schutz der röm. Borger gegen Ungerechtigkeiten der Obrigleit.
Für die Bürger war von Jeher gesorgt, aber um so hikifloser er-
scheint §. 4 die Lage der Unterthaaea, namentlich seitdem unter
den Provinzialbeamten Habsucht und Sittenverderbnisa allgemeia
eingerissen war. Endlich erschien lex Calpurnia, Ton weicher
Zumpt in folgenden Hauptpunkten handelt: 1) dieselbe habe nur
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Zompt: De le|$ibiu ]odicüiqo6 repeUmdarnm etc. 330
gegen die Provinskliiiagfstnite Il&Ife veracbaffen sollen, 2) sei
nur (vr die «ocii gegeben worden *)^ 3) die tocii halten persönlich
oder unter Beistand eines römischen Patroniis auftreten können,
stets aber 4) vor dem Praetor peregrinus, bis dieser nach und nach
am die Richter geioost, daa Gericht selbst aber einem andern
Prälor iiberlaasen habe« In allen diesen Paukten stimmt Z. mit
dem Too mir In dem töra. Crlm.-Recht Gesagten uberein, im
5. Punkte aber weidit er ab, indem er sagt, das durch lex Calp.
angeordnete iudicium sei privatum gewesen, aus folgenden Grün-
den: a) weil die legis actio sacramenti dabei üblich gewesen sei
nach dem Fragment der s. g. lex Servilia (Ga]pur)7tia aui lege
lunia aaer Omenta actum Biet. (Doch daraus folgt nicht notlü-
wendlg, dass sich dieses auf alle Prosesse besogen habe, wenn
Ich auch jetst lugeben will, dass vermittelst der fingirten Civitit
ein Peregrincr mit dieser römischen Prosessform liitte klagen
können.) b) Der Beweis, dass das iudicium legis Csip. desslialb
ein pnblicom nicht gewesen sei, weil keine infamia folgte, ist gana
irrig, denn ursprunglich war infamia nicht mit jeder Condemna-
tion verbunden, wie wir daraua ersehen, dass manche criminell
Verurtheilte später su Magistraten gewählt wurden , was bei in-
famia unmöglich geweaen wäre. So %, E. lesen wir bei Liv. XXVIl.
34, dass M. Livius Consul wurde, multis ante annis es consulaiu
poptitiiudieio damnatua^ s. XXIX. 37. So wurde L. Corn. Sci-
pio als Legat nach Aaien geschickt poat damnationem et bona
vendita, Liv. XXXIX. 22, vergi. XXII. 35. Val. Max. II. 9, 6.
*) Wenn Zb p. 11 glaubt, daas ich mir in dem rom. Crlm.-Recht
(fiefebes er fibrigens auf das freandlickate beortheilt) widerapriclie , in- '
dem ich 8. 60^ €. geeagt hätte, dass der Prätor L. Hostilias Tabu-
los desahalb vor eia indidoffl eztraordiDarium gestellt worden sei, weil
in der lex Cslporaia Bestechlichkeit noch nicht enthalten gewesen, and
doch 8. 613 BOgäbe, dass Borger nach lex Calp. nicht klagen konnten
(welches aacb.Z. der wahre Grand ist, wanim Tobulus extra ord. ge-
richtet werde), so liegt darin kein Widerspruch. Tobolns konate nach
lex Calp* nicht angeklagt werden , weil Bestecklicfakeit der magistr« nr-
bani darin gar nicht verpönt war ; denn dass meiae Meinang nicht etwa
die war, wie Z, glaabt, dass Bestechlichkeit (nämlich der fitattfaalter)
nicht in lex Calp. enthalten gewesen sei f ergiebt sich anch 8. 613, wo ich
eagte; „Von Missbranch der Amtsgewalt in Rom, s. B. von Bestechung,
^ar in dieser lex noch nicht die Rede.'* BesteoUichkeit der Proviniialmagi-
atrate bildete viehBebr einen HanptbesUndtbeil des crim. repet. Kla
etadtischer praetor wie Tnbalas konnte also nach lex Calp. nicht behingt
werden, die Klager mochten nun dem Stande der rom. Barger oder der
Peregrinen angebdren. Damm bezog ich das Hindemiss, wesshalb Tn-
bnlas nicht nach lex Calp. angeklagt werden konnte, nur aof die Person
des Angeklagten, wShrend Z. ausschliesslich die Anklager ins Aoge fasste«
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240 Roniflche SUatsalterthSner.
VI. 0, 10. Erat ntcli und ntch warde iDhnb geselsllch ab Folge
der Condemnation für eioseloe Verbrechen angeordnet, oder andi
nur gewisse Arten von Bhrenschmalerungen, wie s. B. durch lex
Gsssia in Bezog anf die Theilnahme am Senat, de. in Com. ond
Asc. p. 77 f. Or. Endlich wurde infamia f&r alle Verbrechen be-
stimmt, und aaf diese Zeit , nicht auf die frühere, besieht sich die
▼on Z. angesogene Digestenstelle XL VIII. 1, 7. Endlich c) sagt
Z., sei das lud. legis Calp. desshalb nicht publicnm gewesen, wdl
die Richter nur Recuperatoren gewesen wären. Wenn wir dieses
auch sugebeui so würde das Gericht doch mehr einoi FÖiker-
rechtlichen sls einen privaten Charaliter an sich trsgen. Die Prs-
sessformen sind uns nicht belcaont und mögen, je nachdem die Be-
schwerde crimineller oder rein pri?atrechtlicher Nator war, sich
bald an denCriminal-, bsld an den Girilprosessangesehloaaen haben.
Ueber die fast unbelcannte lex lunia finssert sich Z. §. 7 mit
grosser Vorsicht und wendet sich sodann su den Gesetsen des jün-
geren Gracchus, welche eine Verbessenmg der Gereditigkeits-
pflege besweciLten, ▼orsüglich su dem bekannten: ne guia iudidp
eireumvenurelur ^ weiches spater in die lex Cornelia de aicariii
überging. Darauf folgen wichtige §§. über die lex AeUm und
lex Serväia Glaudae de repet. Ich war bisher der Melaong,
dass lex Serrilia die ältere sei, bin aber Tor Kunem von dem Gc-
gentheil überseugt worden, nicht durch die von Znmpt u. A. vor-
gebrachten Gründe, sondern durch ein Factum, welchea nseinea
Wissens noch niclit geltend gemacht worden ist. M. AeauL
Scaurus wurde 92 v. C. von seinem Feinde Q. Servil. Caepio repet
angeklagt und swar lege Servilia, wie Cic. p. Scaur. 1 bei Aacen.
sagt, p. 21 Or. Ist diese Angabe richtig, woran man wohl kanni
lu sweifein Ursache hat, so ist lex Servilia junger als lex Aeilis,
denn wenn lex Servil, noch 92 v. C. in Geltang war, so kaon lex
Acilia unmöglich später gegeben worden sein, da sie tob dem
Vater des Acllius Glabrio herrührte, welcher in dem Vcrriniscfaea
Prosesse Präsident des Repetundengerichts war. NehmeB wir
an , dass der Sohn 70 ▼. G. swischen 40 und 50 Jahr alt war, sa
ist er in der Zeit 120—110 v. G. geboren worden, und im derael-
l»en Zeit wird auch sehi Vater als Volkstribnn die lex Acilia gege-
ben liaben. Aber auch angenommen, dass er sie einige Jekrc
später gsb, so muss es doch vor 104 v. C. geschehen seia, ws
Servilius Volkstribun war und die lex Servil, repet. promal^urie,
unmöglich nach dem J. 92 v. G., s. Z. p. 19 f.
Wichtig ist die von Z. aufgeateilte Behauptung, daas die |
anter dem Namen der lex Servilla bekannten und von Klenae ireff- i
lieh bearbeiteten Gesetsesfragmente Ueberreate der lex AciUm.
nicht der lex Serv. aeien. Der Hauptgrund für diese Vermutlion^ i
ist, dass in den gen. Fragmenten die ampiialio erwshnt aei , was |
in der lex Servilia unmöglich gewesen , da diese die «mpiintia i
aufgehoben und die comperendinatio eingeführt habe. Nameollich '
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Zampt : De legibus ]odioiisqae repetondarnm etc. 241
Boll die Stelle der Frigmni. : ubi duae partes iudicum qui aderunt
die Erwäiinaii^ beweisen, indem Z. die folgende Lücke
suppliri: rem aeae nosae diseruni^ d. h. wenn swei Drittheile der
anwesenden Richter erlilftren« rem sibi liquere, solle sum Urtheil
fpeschritten werden, wo niclit, müsse amplistio eintreten. Das
ist allerdings nicht nnwabrscheinlich , allein dieser Sinn ergiebt
sich nicht nothwendig ans den Worten, namentlich fehlt die An*
deutang der ampliatio gänzlich. Der Sinn der Stelle kann ebenso
gut gewesen sein: „wenn awei Drittheil der Richter erklaren, rem
sibi llquere , so könne dss Urtheil gefallt werden , wo nicht , so
müsse die Untersuchung fortgesetzt werden, sei es In demselben
Termine (welcher Tsge lang ausgedehnt werden konnte), sei es in
einer ansuberaumenden comperendinatio.^^ fiel der grossen
Lückenhaftigkeit des Textes an diesem Orte ist mit Sicherheit
nichts SU ermitteln. Wenn Z. ferner sagt, dass die Bestimmung
der lex Serrilia : ad quoa peeunia pervenii in den Erztsfeln fehle
uod dass diese desshalb der lex Serv. nicht angehören könnte, so
iaC dagegen zu sagen, dsss wir nicht wissen, ob diese Bestimmung
wirklich gefehlt hat, und dass dieselbe in dem Iftckenhaften 18. Ca-
pitei wohl gestanden haben kann. Fttr den Namen der lex Serv.
läast sich dagegen snfiihren, dass die Fragmm. Csp. 23 die prae^
mia accusatornm bestimmten, was Cic. p. Balb. 24 von der lex
Serv. angiebt. Z. sagt zwar, diese Bestimmung sei aus der lex
Acilia in die lex Serv. aufgenommen worden und darum sei die
Uebereinatimmnng ganz natürlich; allein es ist kein Beweis dafTir
beizubringen und man darf wohl annehmen , dass Cicero die lex
Acilia genannt haben würde, wenn diese die praemia accusat. vor
der lex Servilia angeordnet hatte. Demnach ist es noch keines-
wegs entschieden, ob die Fragmente der lex Ae. oder Serv. ange-
hören. Ein sicherer Beweis liegt weder für das Eine noch für das
Andere vor.
§. 12. Bei den Repetondenprozessen nsch lex Acilia bemerkt
Z. über C. Porcius Cato mit Recht, dass er nicht wegen Repc-
tanden exilirt wurde, sondern nach lexMamilia; aber daraus, dass
er nach seiner früheren Condemnation wegen repet. Mitglied des
Senats blieb, folgt nicht, wie Z. glaubt, dass er auf dem Civilwege
belangt worden wäre und desshalb keine infamia erlitten. We
infamis erfolgte damals überhaupt noch nicht, wie bereits oben
bemerkt wurde, sondern Cato blieb im Senat trotz der criminellen
Verurtheihing.
Im 13. §. f. behauptet Z. , dass der Volkstribun 0. Servil.
Glaucla 104v.C. zwei Gesetze gegeben habe: a) lex Serv. tudicia-
ria^ welche die Ritter wieder zu den Gerichten berufen, b) lex
Serv, rep. Die erste Annahme ist wahrscheinlich, wenigstens
fiteht so viel fest, dass die lex Serv. rep. nicht etwa eine beson-
dere Abtheilung mit allgemeinem judiciarischen Inhalt in sich
fasste, wie Klenae vermuthote, aber Mommsen treffend beseitigt
H. Jahrb. f. PhiL m. Päd. od, Krit, üibl. Bd. LVUU Hft. I. 16
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242 Römische SUatsalterihnmer.
bat in Zeitochr. fiir AUerlhninsw. 1843. Nr. 103, weldien Auf-
satz Z. leider aiclit geliannft hat. Bei der DaratellaDg der lei
Serv. rep. begegnen wir wiederum der Strafbeatimnungr ^ daaaallc
Condemnirten mit infamia belegt worden waren, was aber cnt
durch lex Julia geschah, s. unten S. 244 fg. Unter den Repetaadea-
Prozessen ist auch der des L. Lucullus aufgenommen, indem Z. des
Ausdruck bei Plut. Luc. 1. xXon^g nicht in dem gewöbDÜdMa
Sinne als peculstus, sondern als rep. nimmt, da ein Proprüsr
keine Gelegenheit zu pecal. gehabt habe. Doch Lucuilaa hsitc
als Feldherr gegen die aufruhrerischen Sklaven Gelegenheit geaaf,
die ihm für den Krieg anvertrauten Staatsgelder u. s. w. ansugreifo.
Darauf werden wieder leges ludicisrlae besprochen, BncKit
lex Plautia^ welche die Zahl der Richter sehr reducirte. üfib-
rend lex Scrr. oder Acilia für den Repetundengerichtshof alJca
450 Richter bestimmte , wurden durch lex Plautia für alle Qoi-
stionen zusammen nur 525 Richter angeordnet. Auch hier ist n
bekisgen , dass Z. Mommsen^s oben erwähnte Abhandlung nlc^
kannte. Les Cornelia iudiciaria gab bekanntlich die Gerichte
an die Senatoren zurück und verordnete (nach Z.), daaa das Albaa
der Senator. Richter 3 Abtheilungen oder Decarien enthaltei
sollte, in der ersten decuria die Consularen, In der sweiteo dk
praetorios, in der dritten die anderen Exmagistrate und dasu nacl
einige andere Senatoren in Jeder dec. Bei dieser Zumprachei
Eintheilung der dec. Ist nicht zu loben, dass die dee. nach de«
Bange bestimmt worden wiren , da es aus vielen Gründen swed-
massiger war, die dec. lud. aus allen Arten von Seoaloren ge-
mischter Weise zusammen zu setzen. Auch fragt es sich sehr, ok
lex Corn. besondere neue dec. lud. einführte, oder ob nie nickt
vielmehr die alte Eintheilung des Senats in decurias Behnfa der
Gerichte annahm und benutzte , wofür wenigstens die Schot, spre-
chen, Gronov. ad Verr. p. 392. Ps. Asc. p. 131 Or. Die einaigca
SteUen Cic. Verr. 1. 61. V. 32. p. Clu. 37 sind zu kurz, alz dan
sie ein näheres Erkenntniss des Instituts gestatteten.
§. 18. In Beziehung auf die les Cornelia repet, iaft nichli
zu bemerken , ausser über die Strafen. Eine schöne VermotliuBg
Z.'s ist, dass dieses Gesetz 2)^fschen Ersatz des verorzsclilea
Schadens bestimmt habe, weil Cicero in dem Verrinisohen Vro-
zess diese Forderung machte. Mit dieser Geldstrafe aei InFanHi
verbunden gewesen (s. oben) und aus Furcht vor diesen beiden
Strafen seien Viele der Angekisgten in das Exil gegangen *). Das
Exil aei nimlich non poena^ eed fuga poenae gewesen nnd nur
*) Z. sagt, dsM er nicht wuse, wie ich (Crim, -Recht p. 622 f.) Sä
Strafe dei Exils mit einer gewissen infamia minor Terbindeo koaaa, was
Jedoch gans gut angebt Das Exil traf nnr die wirkiichea Capiial*
▼erbrechor , weiche sich ausser Erpressung Gransaffikeit o. s. w. Imtiea
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Zompt: De legibs« Jadidiflqae repetnndarom etc. 243
gegen die Tor der CoDdemnation Geflohenen sei aquae et Ignia In-^
terdictio auageaprochen worden, nebat Confiacation. Ich will hier
nicht wiederholen, waa ich mchrinala über dieae falache AnfTaa-
anng dea eiilluro geaproehen habe, and nnr die Hauptroomente be-
merken. Wäre daa Exil, wie Z. und viele Andere glauben, keine
Strafe, aondem nur eine Maaaaregei geweaen^ welche die Rück-
kehr dea flüchtigen Angeklagten hindern aollte, ao wäre die in
vielen Geaetien (namentlich in dem Oorneliachen u. Juliachen)
vorkommende Stra£formel : „daaa den Verbrecher aquae et ignia
interdictio treffen aollte^^ eine höchat wunderbare, denn wie konnte
daa Geaets im voraua wiaaen, ob jeder Angeklagte freiwillig in daa
Exil gehen würdet Waa wäre geachehen, wenn ea dem Ange-
klagten nicht beliebte, aich su entfernen und in welchem Falle
der Bann nicht hätte auageaprochen werden können? Wir haben
aber genug Beiapiele Ton Männern, welche mit aquae et ign. in-
terd. nicht etwa erat nach ihrer Flucht Ton B4>m belegt wurden,
sondern bei ihrer Anweaenhelt, indem sie den Urtheilaspruch ab-
^▼arteten und auf Freisprechung hoffllen. Nach Z.'a Theorie
wurde ea aber unmöglich gewesen aein, daaa ein in Rom Anweaen-
der mit dem Banne belegt worden wäre. Beiapiele von Anweaenden
sind: P. Rutilina Ruf na und T. Albuciua, beide wegen Repetunden
anweaend mit dem Exil belegt. M'' Aquiliua wäre nicht dem Exil
entgangen , wenn er nicht abaolvirt worden wäre , a. Cic. de or.
II. 47 quum mihi M^Aq, in civitale retinendus ensei. Auch
wegen anderer Verbrechen wie ambltua nnd maieataa wurden man-
che Anweaende mit dem Banne belegt, a. E. L. Memmiua, A. Ga-
biniua, T. Anniua Milo, T. Alunatiua Plancna Buraa, M. Aemiliua
Scaurua n. A., über welche die Belegatellen in meinem Criminal-
recht und in OrellPa clavia Cic. su finden aind. Demnach mfiaaen
wir nothwendiger Weiae eine doppelte Anwendung der aq. et I. i.
unteracheiden: a) ala Bann gegen den Abweaenden, um deaaen
Rückkehr in verhindern , b) ala eine fn formlichem Drtheil aua-
geaprochene Strafe ^e^tn einen Anweaenden , durch welche der-
selbe zur Abreiae gezwungen wurde. In dieaem letzteren Sinne
begegnen wir der aq. et i. i. ao häufig in den Strafgeaetzen der
späteren repnblikaniachen Zeit, wo eine andere Aualegung unmög-
lich iat. — Ein anderer Irrthum Z.'a ist, daaa mit der aquae et
i. i. ateta Vermögeuaconfiacation verbunden geweaen aei. Der
Exulirte (aowohl der freiwillige ala der gezwungene) behielt aein
ganzea Vermögen , auaaer bei den Verbrechen , welche Schaden-
ersatz nach aich zogen. Hier nämlich trat , wenn daa Vermögen
zur Bezahlung der gerichtlieh verhängten Geldatrafe nicht aua-
za Schulden kommen lassen, die infamia minor becog sich nnr anf die,
^welebe wegeil einfacher Brpreasang blos litis aesUmatlo erfuhren , also
nicht eapital varartheilt worden waren.
16*
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244 Romiacbe 8taatfalierÜioaier»
reichte, VermogeiuconfiscatioD ein. Sichere Beweise for diese
Behauptaog sind or. p. dorn. 17 ut ne poena capUh cum peeunw
coniungaiur , Suet. Ctes. 42 poenas facinarum ausit et quam
locupletes eof acutus scelere ae obligarenl quod iiUegris pairi-
moniis exulabant ^ parrieidaa — boniB omnibus^ reliquos dimi-
dia parte multavü, endlich Jut. I. 47 ff.
— et bic damnaiua inani
Judicio (quid entm salvU infamia nummis ?)
Exaul ab octava Marias bibil et fruilur Dia
Iraiis : at tu victris provincia ploras.
Z. durfte um so weniger diese Annahme aufstellen, da er das Eiil
als fuga poense bezeichnete. Was hatte dem Condemoirien die
Eotfernuog geholfen , wenn in Folge derselben Confiscation eia-
getreten wäre? Dann hatte er besser gethan, in Rom au bleiben,
die Geldstrafe su bcaahlen und auf diese Weise wenigstens eines
Theil seines Vermögens su retten.
Nach einer lebendigen und schönen Schilderung des Verrioi-
sehen Prosesses (in welcher die Abh. von Zejss über die abwei-
chende Streitsumme bei Piutarch nicht berücksichtigt Ist) folgen
die andern nach lex Com. angestellten Anklagen ; darunter anch
die gegen P. Septimius Scaevola, ein Mitglied des berucbligtca
iudicium lunianum^ wo Z. bemerkt, dass Ich die Condemnatioai der
ludices lunisni auf die lex Cornelia besogen hätte. Dieses ist
jedoch ein Missverständniss, denn ich habe swar der vollatandigea
Uebersicht wegen die sämmtlichen Mitglieder dieses Richtercoi-
legiumt zusammengestellt, aber bei einem Jeden das Verbrechen
genannt, dessen er speciell condemnirt war. An lex Com. habe
ich nicht gedacht, noch etwas Derartiges gesagt.
Die //. Abtheilung beginnt mit einer Isngen Digressioa über
die legea iudiciariae Aurel, und Vatin. Die erstere, 70 ▼. C^
schuf ganz neue llichterdecnrien , eine der Senatoren, eise der
Ritter, eine der tribuui aerarii, wo Z. richtig bemerkt, daaa im
gemeinen Leben die Aerartribunen mit zu den Rittern gerechael
worden wären und dass desshalb bei einigen SchriftsleUcm nur
von 2 ordines Ind., Senstoren und Equites, die Rede ist. Nen
und ansprechend ist die Ansicht, wie sich nach diesem Geaetm die
Zahl der Richter für Jeden Prozess vermehrt habe, nämlicb Ter*
funffacht. So wären nach lex Corn. 15 Richter bei jeder Bepe-
tundensache gewesen, nach lex Aurclia 75, nach lex Coro, nsaist
14, nach lex Aur. 70 u. s. w. Les Vatinia v. 59 t. C. wird init
Recht nicht ausschliesslich auf die iudicia repet. besogen»
§. 24. Lex Julia repet, zeichnete sidi vorzüglich durcb sorg-
fsitige Aufzahlung aller als Repetundcn anzusehenden Handlungen
aus, welche Z. genau erörtert. Was die Strafen betrifft, so be>
stsnd sie in vierfachem Schadenersstz und Exil, obgleich dieses
Z. in Abrede stellt. Da aber aquae et I. i. nicht eine eventaeUe
Androhung gewesen sein kann, so müssen wir hier sowohl wie bei
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Zampt: De legibus Jodieilsqae repetondarom etc. ä45
lex Com. die Exilstrafe festhalten. Vgl. anoh die oben erwähnte
Stelle bei Jav., welche sich auf die Zeit nach lex Julia bezieht.
Wm die von Z. schon frfther angenommene Infamia betrifft, bo
hal sich diese erst dorch lex Jnlia bestimmter entwickelt, indem
diese ffir diejenigen, welche nicht exilirt wurden, besondere
Bhrenschmiterungen anfstellte, s. mein Criminalrecht p. 630.
§. 26. Hier wird der gnte Gedanke ausgesprochen, dass die
dorch lex Pompeia de vi und de ambitu gemachten prozessuali-
sehen schärferen Bestimmungen später aocih auf die anderen Pro*»
xesse ausgedehnt wurden, was nach Dion. XL. 52 nicht InAbi'ede
XU stellen Ist.
Die ///. Abiheilung wird mit den ton August in seinen iegi-
buspubUcorum et privatorum iudiciorum gemachten Verffnde-'
rungen des Gerichtswesens eröffnet. 1) ludieum leelio^ weiche
der Kaiser selbst übernahm und in dessen Abwesenheit die PrSto-*
res. 2) j4eia8 iudicum war früher das 30. Jahr (nicht sogleich
das Jahr der Quästur, wie Z. Irriger Weise glaubt, s. oben bei
Nr. 2), und doch sagt Snet. Aug. 32 iudices a XXX, aetatis anno
tdlegit t. e. quinquennio maturius quam aolehani. Die dadurch
bewirkte Differens will Z. beseitigen und sngleich die Lesart bei
Snet. festhalten, indem er aagt: in lex Anrelia sei für die senatO'
rischen Richter das 30., für die andern Richter das 35. Jahr be-
stimmt worden, August habe den Termin um 5 Jahr verkiirst,
als für Senatoren das 25. und für die andern das 30. Jahr ange^
ordnet. Doch dieser Ausweg, einen Unterschied der Richter nach
ihrem Stande eu machen, ist nicht glücklich su nennen, indem die
Römer wohl sehwerlich den Grundsats anwandten : quo quis no*
biliorest^ eo citius saper e esüiimalur. Viel leichter ist def
Vorschlag von Geib (s. Pauly Realencycl. IV. p. 359), bei Suet.
flUtt XXX zu lesen XXV, so dass bei allen Richtern das 25. Jahr
galt, welches auch in der Kaiserseit oft als das regelmSssige wie-
derkehrt. 3) Decuriae iudicum^ mit einer trefflichen Erklinmf
der Hauptstelle bei Plin. h. n. XXXill. 7 f. Es waren 4 decuriae:
1) senatorum, 2^ equitum, 3) centnrionum (nach der von August
wieder hergestellten Biurichtang des Antonius, wenn sie auch
nicht oent. genannt wurden, sondern noch oft trib. aer. hiessen),
4) ducenariorum. Die selecti bei Plln. sind die equites, die
schlechtweg genannten iudices die ducenarii. Die 3 ersten De-
curien entschieden über die wichtigen Crimtnal- ond Glvilsachen,
die 4.'Decurie über die minder wichtigen Angelegenheiten. So«
dann bespricht Z. die Gerichtsferien und erklärt die Worte Suet.,
dass singulis deeuriis per vices annua vacatio eeset^ treffend da*«
bin, dass von jeder decuria ein gewisser Theil (einige Unterdecn-
rien) ein ganses Jahr pausireo aoilten und dass demnach decuria
einen doppelten Sinn, einen engeren und weiteren , gehabt habe.
Unmöglich wire anzunehmen , dass immer eine ganze Decurie ein
ganzes Jahr Ferien gehabt hätte.
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246 Roniache StaatiBliertiiDmer.
§. 31. Ueber die Fortteher der Gerichie^ die PraetereM
und Praefeetua urbi. Um lu erklären, wie die pritoriflcheo Ge-
richte oder qaaestiones perpetaae allmälig diireh die Preef. «rbi
verdrangt worden wareo^ behaiiptel Z., der praef. urbi habe nr-
aprfinglich die Sachen nur ▼orunteraachl oder inttniirt und die
Sache dann dem betreffenden Pr£tor aberwiesen, bloe die raale-
ficia manifetta habe er alabald aeXbat beatraft. Doch nur das
Letzte ist wahrscheinlich, das Erste ist aus mehreren Gründen sa
verwerfen. Vorzüglich muss man bedenlien, dasa die pmefL nb.
ihre Gewalt erst nach und nach aasdehnten, dass also in der ersten
Zeit eine solche Unterordnung der Praet. unter den Praef. nicht
gut zu denl^en ist. Ueberhaapt steht dieser §. so wie die zniniehst
folgenden an Gründlichkeit den andern weit nach , was zum Theil
davon seinen Grund hat, dass die Sache zu schwierig, der Stoff so
reich und die Quellen nicht selten so widerstreitend sind , dass es
eines grösseren Raumes bedarf. Es wäre besser gewesen, wenn
der Verf. mit wenigen Zeilen über diese Verhaltnisse weggegan-
gen wfire, da sie nicht unmittelbar in den zu behandelnden Kreis
gehören.
§. 32 f. Der Kaiser als Richter und Appellaiionsinetamz^
Hier unterscheidet Z. die Appellation gegen die Decrete der Ma-
gistrate in iure von der gegen die in iudicio gefällten Uriheüs-
Sprüche und legt einen zu hohen Werth darauf (Indem er glaubt»
dass die zweite Art der Appellation an den Kaiser spater aufge-
kommen sei als die erste) , denn es fragt sich sehr, ob die Bomcr
der Kaiserzeit in praxi wirklich an diesen Unterschied dachten.
Dass die Quelle dieser kaiserlichen Befugniss die poteatnn tribo*
nida war, erkannte Z. richtig, nur hätte er auf den grossen Un-
terschied der alten potestas trib. und derjenigen, wie sie der Kaiser
übte, eingehen sollen, z. E. dass die alten Tribunen ihr Amt aar
ein Jahr, die Kaiser aber lebenslinglich bekleideten, dass deamadi
das aoxllium der Tribunen bei eingelegter Appellation nur Toraber-
gehend war (wenn nicht die Nachfolger denselben Schuts «ige-
deihen Hessen), wahrend ein kaiserlicher Spruch die Sache «a
für allemal abmachte. Dazu kommt, dass die Kaiser nicht blas
die pot. trib., sondern auch das höchste Imperium hatten , dem-
nach also die an sie gebrachten Urtheile nicht blos eassiren, eoa-
dem auch reformiren konnten , und so waren sie die Schöpfer des
Instanzenzugs, welcher der republikanischen Zeit ganz fremd war.
Allea dieses hat Z. nicht berücksichtigt.
§. 34. Die Appellation aus den Proeinten ging bei den kai-
serlichen Provinzen an die kaiserlichen Statthalter, bei den Volks-
oder Senatsprovinzen eigentlich an den Senat und erat nadi und
nach an den Kaiser. Dieses entwickelt Z. vollkommen befriedi-
gend , nur durfte er
§. 35 die Appellationen an den Senat ^ welche dnreh ganz
allgemeine SteUen bestätigt werden (Suet.Ner.l7.Tac. Ann.XlV. 2^^
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Zumpt: De legibos jodieiisque repeiondaroiii etc. 247
Vop. Prob 19), fticht blos auf die AppeUationen ans den Volks-
provlnse» beachriuiken. Die Qoelien der spiteren Zeit schwelgen
allerdings von der Appellationsbeftigniss des Senats, allein dieses
hat darin seinen Grund, dass das AppeUstionswesen immer sorg-
faltiger geordnet wurde, wahrend früher die Trennung der Fora
keineswegs so scharf wsr, und dass der Senat to^berhaupt immer
tiefer sank, also auch dieses Recht dnbnsste.
§. 36. Nach dieser langen Digression kehrt Z. zu dem Re-
petnndenycrgehen surSck und berichtigt die Hauptuachtrige zu
der früheren Gesetzgebung, s. E. über die Begleitung der Frauen
in den Provinzen, die Vergehungen der Begleiter und mehrere
Verwaltungsmasssregeln. Recht gut behandelt §. 37 dieTheilung
der Provinzen in kaiserliche und Senstsprovinzen , wo die Lage
der ersteren als weit vorzuglicher dargestellt wird. Zu den sehr
nützlichen Neuerungen gehörte die Fixirung der sslarla, welcher
Gegenstand durch Z. wesentlich gefördert worden Ist (§. 38).
Nach der Schlussbehauptung, dass die Lage der Provinzen unter
den Kaisern weit glücklicher gewesen als in den Zeiten der Re-
publik (§. 39) werden die Repetundengerichte geschildert und
zwar zunächst die Gerichte des Senats (§. 40 f.). Von vor-
züglicher Wichtigkeit war die Freiheit, welche der Senat in Be-
ziehung auf die Ertheilung der Strafe erhielt, so dass er die ge-
setzlichen Strafen et miligare et intendere (Plin. ep. IV. 9)
durfte. Neben der Criminalstrafe stand noch immer der In der
litis aestimatio zu ermittelnde Schadenersatz (§. 43). In den bei
Tac. Ann. I. 74 erwähnten Reciiperatoren erkennt Z. mit Recht
Senatoren, welche mit dieser Untersuchung beauftragt wurden.
In §. 44 wird das Verhaltniss der kaiserlichen lurisdiction Ciber die
Senatoren neben der des Senats beleuchtet. Die Senatoren wur-
den nur von ihres Gleichen gerichtet, bis dieses mit der steigen-
den Macht der Kaiser und dem sinkenden Einftuss des Senats
anders wurde. Dass sber der Kaiser schon Im Anfang dieser Pe-
riode über angeklagte Senatoren eine Voruntersuchung mit seinem
Consistorium gehalten habe, darf man nicht mit Z. aas Spart.
Hadr. 8 folgern , denn diese Notiz rlihrt schon aus der Zeit her.
In welcher der gesetzliche Geschaftskreis des Senats nicht mehr
so genau beobachtet wurde.
Der 46. §. giebt eine schone, obwohl nichts Neues enthal-
tende Darstellung der in der Kaiserzeit üblichen Strafarten nnd
der 47. §. eine Uebersiaht der unter den Kaisern vorkommenden
Repetnndenprosesse, welche durch mein Crlrolnalrecht S. 667 ff.
noch einige firgansnngen erhalten konnte. — So haben wir die —
wenlgatena anf dem antiquarischen Gebiet — letste Gabe des
verewigten Z. bis aum Ende begleitet nnd haben bei manchen
elaselnen Irrthümem und weniger befriedigenden Partien doch
viel dea Neuen and Lehrreichen gefunden, welcbea tbeils einen
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^48 GriediUche UiUralor.
festen Platz in der Entwickelvog der Wisittiichaft hehupten,
tbeiU Andere 9a fortgesetzter Forschung anregen wird.
(Schliu» folgt.)
W.Rein.
De Polüia, Timaeo, Crkia^ ultimo Piatanieo temionej KArth
rum de Legibus praeeipua habita ralione: dUserait et in
Caesarea Litterarum Uaivereitate Kasanensi publice deC CleofJIdKf
Faleriamu TchorzewikL Kagaol, 1&47. 188 S. 8.
Der Verfasser bietet in dieser sehr interessanten und mit
Scharfsinn und Gelehrsamkeit abgefasstcn Schrift einerseits mehr,
andererseits aber auch weniger dar, als man dem Titel sufolge
von ihm erwarten durfte. Denn gewiss erwartet Jeder snnicbBt
nur eine Abhandlung nber Zweck , Inhalt und Abfaasnngaseit der
genannten Platonischen Schriften. Allein bei dieser Aufgabe ist
der Verf. keineswegs stehen geblieben , vielmehr hat er sich in
einer mehr als ein Drittheil des Werkes einnehmenden Abhand-
lung im Allgemeinen auch über die verschiedenen Wege Terbrei-
tet, welche man von jeher zur Ermittelung and Feststellung einer
bestimmten Reihenfolge der Platonischen Schriften betreten bat
Auf der andern Seite hat er aber die verhelssene Berücksichtigung
des Werkes von den Gesetzen so gut wie gänzlich fallen lassen;
ja selbst das, was über den Timäus und Critias mitgetheiii
wird , beschrankt sich wesentlich nur auf chronologische Bestim-
mungen, während von einem Innern Zusammenhange dieser Werke
mit der Politie nirgends gehandelt wird. Ja die Schrift be-
schäftigt sich auch mit der Politie nur in Bezug auf die Frage
nach ihrer Abfassungszeit, ohne auf ihren philosophischen Inhalt
oder ihre künstlerische Construction tiefer einzugehen» und s«
mochte man wohl auch von diesem Standpunkte aus zu der Be-
hauptung berechtigt sein ^ dass nicht Alles das in Erfüllung ge-
setzt worden , was die Aufschrift des Werkes verhelsst. Indessen
bleiben die von dem Verf. gebotenen Untersuchungen iaunerhio
wichtig und Interessant. Denn die darin behandelten Gegenstands
sind, wie jeder mit Platon auch nur elnigerroaassen Vertrante
leicht zugestehen wird, für die richtige Würdigung der Piatoni-
acben Schriften überhaupt so wie für ihr volleres Versländniss
von höchster Bedeutsamkeit, indem sie namentlich auch ein Liebt
auf den Bildungsgang des Philosophen zu werfen geeignet siad,
ohne dessen Berücksichtigung auch keine sichere Grupptruag sei-
ner verschiedenen Schriftwerke jemals möglich werden wird.
Nehmen wir daher das vom Verf. Gebotene dankbar auf und wir*
dlgen dasselbe nach seinem Inhalte, um so den Gewinn kennen sn
liernen, welchen die Platonische Litteratur dadurch erhalten bat
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Tchorzewski: De PlaloniB Politia, Timaeo, Criiia. 249
Schon oben haben wir angedeutet, data die Schrift liea Hrn.
Tc h. von aelbat in swei Haapttheile serflllt , indem der beaondem
Untenuchottg über die Politie und ihre Abfaaaungaseit eine
Abhandlung aligemeineren Inhaitea yorangeht, welche sich mit
den ▼erachiedenen Yerauchen beschäftigt, welche cur Featatel*
Inn^ einer Anordnung und Reihenfolge der Platoniachen Werke
gemacht worden sind. Unsere Aufgabe kann denn auch demge-
maaa keine andere als die sein, dem Hrn. Verf. auf diesem von Ihm
betretenen Wege seiner Untersuchung sn folgen , und wir werden
daher beide Abbandlungen, obschon dieselben mit einander in
einer gewissen Verbindung stehen, im Gänsen auseinander su hal«
ten und besonders su betrachten haben.
Fassen wir also sunachst den ersten Theil der Schrift ins
Auge, so muss Reo. gestehen, dass derselbe ihn fast überall voll«»
kommen befriedigt bat und dass die darin niedergelegten oder
damit gewonnenen Ansichten gsnz auch die seinigen sind. Bei
der Seltenheit der Schrift, die jedenfslls unter uns nur Wenigen
sugioglich sein dürfte, wird es indessen nicht unsweckmissfg
sein, nichts desto weniger dasjenige, was der Verfasser in diesem
Theile derselben bebandelt hat, in der Kurse mitzutheilen, be-
sonders da Einseines davon auch geeignet scheint, su weiterer
Verfolgung der begonnenen Untersuchungen ansureisen. Das
Wesentliche der Untersuchung liuft aber auf Folgendes hinaus.
Der Verf. beginnt mit Bestreitung der bekannten Schleier-
m seherischen Ansicht, dass Platoo schon beim Beginn seiner
schriftstellerischen Laufbahn eine Gesamrotanschauung seiner
Lehre im Geiste sufgenommen und die Keime des Einseluen und
Gänsen derselben bereits dsmals in sich getrsgen habe, so dsss
seine Schriften gleichsam ein Abbild der allmäligen organischen
Fortbildung und Entwickelong derselben darstellen und dem-
f emasa unter aich su verbinden und ansuordnen seien. Der Ver-
fasser weist nach, wie dies bereits such vom Rec. und von K. F.
Hermann geschehen ist, dass dies weder an sich wahrschein*
lieh sei, noch auch mit den über Platon^s Leben und Bildungs-
gang suf uns gekommenen Nschrichten irgendwie in Uebereinstim-
mung gebracht werden könne. Was er hierüber ssgt, enthiil
Indessen eben nichts Neues. Dagegen ist die Bemerkung und
deren Durchführung etwss Verdienstliches von ihm, dass jene
Schleiermacher'sehe Ansicht auch jeder sonstigen historischen
Bestätigung ermangele. Der Verfasser stellt nämlich die sehr
richtige Behauptung auf, dass dieselbe sich auch deashalb nicht
ala wahrscheinlich bewahre, weil über eine bestimmte Rei-
henfolge der Platoniachen Schriften im gesammten AI-
terthtraie durchaus nichts verisute , während sich doch mit Zuver«
lisdlgkeit snnehmen lasse, dass, wenn eine solche ursprünglich
vorhsnden gewesen , die ersten Nachfolger und Schüler des gros-
sen Mannes davon Kunde gehabt haben wurden. Gewiss eine sehr
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250 Griecbiscbe Litteratar.
einleuchtende Behaoptang, dievin lo xuTerlasdger tebeifit, da
selbst Speusippos, Schwesteraohn und Nachfolger des Pia-
ton ^ In seinen Gommentaren über Piaton'a Leben nnd Schriflea
oidits davon berichtet haben Itano. Denn wire dies der Fall ge-
wesen , so wurden Spatere nicht so angewiss über die Sache ge-
blieben sein, somal da auch noch Apulejus das Werk des
Speusippus benatit su haben scheint. Dieser Sats noo führt
den Verf. weiter zu einer Beleochtung der verschiedenen Einthei-
hingen und Anordnungen der Platonischen Schriften, welche in
der späteren Zeit sich hervorthun, und veranlasst ihn genauer
nachzuweisen , dass dieselben keineswegs aus alter Zelt absteoH
men, sondern erot spätem Ursprungs sind. Vorsiiglich hendelt
er (S. 3ö ff) über die von Manchen für uralt gehaltene Einthei-
long nach Trilogien und Tetralogien. Die Trilogiea
anlangend, so zeigt er aus Diogen. Laert. IIl. 61, dass soerit
Aristophanes von Byzanz die danach gebildete Eintheiloog
der Platonischen Schriften erfunden habe , eine Ansicht, welche
so überzeugend begründet wird, dass wir nichts Wesentliches iun-
zuzufü^en wüssten. Einleuchtend wird auch die VeraDiassong
dargestellt, welche den berühmten Grammatiker zu seinen Aoord-
nungsversuchen führen konnte. Der Umstand nämlich, dasa ia
der That einige Platonische Schriften vorhsnden sind, welche sich
von selbst trilogisch verbinden, namentlich der Sophiat, Po-
litikus und Parmenides, so wie die Politie, der Timioi
und der unvollendet gebliebene Critias, brachte ohne Zweifel
den Kritiker auf den Gedanken , die trilogische Eiotheilnog voll-
stindig durchzufuhren, und so versuchte er denn von einem ius-
serlichen Standpunkte aus, was zu versuchen die nshere Betrscfa-
tung des Inhaltes der übrigen Platonischen Schriften ihn wohl
hatte abhalten können. Aber freilich das tiefere Eindringen ia
Platonische Weisheit war nun einmal nicht die Aufgabe, wdche
die damaligen Kritiker sich gestellt hatten , und so konnte ea leicht
geschehen, dass aus blos äusserllcheo Gründen eine solche Bin«
tbeilung versucht wurde nnd Aufnshme fand. — Das Beispiel des
Aristophanea nun reizte später zu sndern ähnlichen Verao-
eben an , besonders da die UnsweckmSssigkelt seines Verfahrene
doch nicht für alle Zeit verborgen bleiben konnte. Daher ver-
suchten denn Dercyllides und nach ihm Thrasyllua eine
Eintheilang der Platonischen Schriften nach Tetralogien,
worüber der Verf. von S. 43 an handelt. Mit Recht wird hier
bemerkt, dass auch hierbei Platon's Beispiel vor Augen schwdien
mochte. Denn die Trias der Republik, des T i m ä u s und dea
Critias sollte ja noch den verheissenen Hermogenes in aicfa
aufnehmen, wodurch sich dieselbe von selbst zur Tetralogie
würde gestaltet haben, und eben dieses gilt auch vom Sophist^
Politikus und Parmenides, zu welchen noch der Philo aopfa
verheis8en zu sein schien. Dasu kam noch die Bedeutung der
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Tchorzcwski: De PJatonii Politia, Timaeo, Critia. 251
Tetraclys, welche «ach In der Platonischen Phitosophie ihr«
Rolle spielt. Somit hotte allerdings die tetralogische Ein-
theilung mindestens eine ahnliche Unterlage, wie die nach Tri-
logien, und sehr begreiflich ist es, wie man, da jene erste wohl
nicht Aller Beifall haben mochte, auf dieselbe fallen konnte. Unge«
wiss ist indessen das Zeitalter ihrer Entstehung, obschon so viel
feststeht, dass dieselbe erst durch Thrasyllus weitere Ver*
breitung erhielt. Ware die Stelle bei Varro De Lingua Latina
p. 88. T. I. ed. Bip., worin der Phadon als das vierte Gesprich
der ersten thrasyllischcn Tetralogie beseichnet wird — (Plaio im
quarto deflaminibua^ heisst es, apud inferos quae sint^ in his
unum Tartarum appeliat) — wfire, sagen wir, diese Stelle acht
und unverdorben, so würde allerdings jener Eintheilung ein sehr
hohes Alter beisulegen sein. Allein die Worte: in quarto y sind
jedenfalls verfälscht, und die Stelle ist mit Scioppius zu
schreiben: in quatuor fluminibus etc.^ wie auch Ottfr.
Maller edirt hat. Demnach kann dieses Zeugniss des Alters
keineswegs als giltig betrachtet werden, und ein zweites dafür fin-
det sich nirgends vor. Auch lebte Dercyllldes jedenfalls erst
apSter, obschon sein Zeitalter sich nicht mit Gewissheit bestimmen
lässt, und wie er bei seiner Eintheilung nach Tetralogien verfah*
ren sei, iasst sich auch nicht errathen, indem weder DJogenes
noch Albinus Isag. c. 6 etwas darüber berithten. Nur so viel
scheint sicher, dass die tetralogische Eintheilung des Thrasyl-
lus von jener muss verschieden gewesen sein, weil eben sie den
Namen des Letstercn besonders berühmt gemacht hat. Diese
Eintheilung des Thrasyllus nun kennen wir genau aus Diog.
Laert. 111. 56— 61 und Suidas in mirav und nzQaXoyl«.
Auch ist bekanntlich in der Aldinischen Ausgabe des Piaton
die Reihenfolge der Schriften danach geordnet. Allein keinem
•orgfältigen Betrachter derselben kann es entgehen^ dass dieselbe
eine höchst willkürliche und grundlose ist, so dass sie ihren spate-
ren Ursprung — Thrasyll lebte, wie neulich erwiesen worden,
unter Tiberius — deutlidi genug verrath. Demnach ergiebt
sich aus Allem, dass man im Alterthume irgend eine sichere Nach-
richt über die Ordnung der Platonischen Schriften durchaus nicht
gehabt hat, und wenn einige der Werke des Philosophen ruck-
sichtlich ihres Inhaltes su drei oder vier einheitlich susammenge-
hen, so giebt dies durchaus keine Berechtigung, dem Piaton über-
haupt solche Eintheilung und Anordnung seiner sammtlichen Werke
JEususchreiben. Ja, es Iasst sich sogar bezweifeln, ob Piaton selbst
bei jenen su drei oder zu vier susan^menhängenden Werken an
Tetralogien oder Triloglen gedacht habe. Wenigstens hat
er selbst mit keiner Silbe darauf hingedeutet; und so kann es
recht wohl auch reiner Zufall sein, wenn sich gerade drei oder
vier seiner Bücher zu einer Einheit zusammenfügen. In keinem
FsUe aber roht die Meuung von Fr. Ast (Leben und Schriften
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252 Griechische Litteratiir.
Fiat. S. 48f.) DDd TOD Winckelmann Prolegg. ad Eulhydem.
p. XLIV auf haltbarem Grunde, welche beide annehmen, Platoa
habe wirklich seine Gespräche selbst nach Tetralogien zusammen-
f^estellt , aber die wahre Ordnung: sei durch nnter^eschobeae, viel-
leicht auch durch verloren gegangene Gespräche gestört worden.
Das Alterthum berichtet wenigstens davon gar nichts, sondern
sehreibt vielmehr ausdrücklich die Erfindung der trilogischeo und
telralogischen Anordnung den oben genannten Grammatikern und
Kritikern zu. — Nach diesen Auseinandersetzungen , so denen
wir uns hie und da kleine Ergänzungen erlaubt haben, niraml dar-
auf der Verf. mit Recht das Resultat für sich in Anspruch, dass ioi
Alterthume durchaus keine Spur von einer von Piaton selbst her-
rührenden planmassigen Ordnung seiner Schriften vorhanden sei,
wie doch bei Schlei er mache r*s Hypothese vorausgesetzt wer-
den dürfe. Und so wendet er sich denn wieder zur Beurtheilong
der letzteren zuriick, und verbindet dann S. 55 — 60 damit die
Prüfung der A st'schen Ansicht, gegen welche er Shnliche Grunde,
wie gegen jene, geltend macht. Und jetzt schreitet er endlich
zur Darlegung seiner eigenen Ansicht der Sache, welche er indes-
sen nur in Kurzem (S. 61 ff.) mittheilt. Entschieden schliesst er
sich nämlich der Ansicht vom Rec. und C. Fr. Hermann ao, data
weder das Ergreifen einzelner historischer Notizen, noch das ein-
seitige willkürliche Verbinden einzelner Gespräche nach ihren
Inhalte, zu einer Gewissheit über die Zeitfolge und den innem Za-
sammenhang der Platonischen Werke hinführen könne, sondern dass
vielmehr vor Allem der durch sichere historische Zeugnisse beglau-
bigte Btldungs- und Eotwickelungsgang des Piaton selbst ins Auge
zti^ fassen und demgemass die Nothwendigkeit einer geschichtlichea
Abstufung seiner schriftstellerischen Thatigkeit, als dnrch jenen
Bildung»- und Entwickelungsgang bedingt, anzuerkennen sei, wo-
mit sich dann andererseits die Betrachtung der einzelnen Werke
nach ihrem Inhalte und nach ihrer künstlerischen Gentaltong
verbinden müsse. Was der Verf. hierüber von S. 60 — 67 vor-
tragt, wollen wir indessen nicht ausfiihrlicher mittheiien. Ei
genüge die Versicherung, dass wir auch hier eine Veranfassang ca
abweichenden Urtheilen im Ganzen nicht gefunden haben.
Haben wir uns nun bis hierher mit den Ansichten des Herrn
Tch. fast durchgingig einverstanden erklfiren können, so ist dies
leider bei weitem weniger mit dem zweiten Theile seiner Schrift
der Fall, welcher von der Abfassungszeit der auf dem Titel ge-
nannten Schriften, insbesondere der Politia, handelt. Hier
scheint uns derselbe vielmehr dessen nicht genug eingedenk ge-
wesen zu sein , was er selbst in der ersten Abhandlung als leiten-
den Grundsatz bei solchen Untersuchungen anerkannt hat , In4e«
er allerdings einzelne, zum Theil ganz missverstandene «der
verdrehte, historische Notizen ergriffen hat, um der Politia eine
frühere Abfassungszeit zu vindiciren, während Anderen, was in
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Tchorzowski; De Piatonis PoHUa, Timaeo, Criüa. 253
Anschhg^ m bringen wir, nicht gehörig berficicaichtigt ond ge-
würdigt SU aein adieint. Dieaer Umatand , ao wie eine gewiaae
Willkür bei Behandlung der benutzten Zeugniaae, hat denn zu
einem Reaultate der Unterauchung gefuhrt, daa wir keineawega
für ein richtigea und wahrea anerkennen können. Bine genauere
Betrachtong und Würdigung deasen , waa der Verf. mit groaaer
Auaftthrlichkeit über den in Unterauchung gezogenen Gegenatand
auseinander geaetzt hat, wird diea hoffentlich überzeugend dar^
thiin. Folgen wir ihm daher auch hier auf dem Wege, welchen
er bei aeiner Unterauchung eingeschlagen hat, Schritt vor Schritt,
iim 80 an jeder Steile aofort daajenige zu bemerken , waa ala Ab-
irrung vom Richtigen zu bezeichnen aein wird.
Der Verf. geht , uro vorerat einen Stützpunkt für aeine Un*
teranchnng zu gewinnen, S. 68 ff. von dem Zeugniaae P 1 u t a r c h'a
im Leben dea Selon c. 32 aua, daaa Piaton den koyog *At3iavuK6g^
alao den Critiaa, denn dieaer wird ohne Zweifel veratauden, un-
vollendet gelaaaen habe, weil er vor Vollendung dea Werkea vom
Tode ereilt worden aei. Daa aagen allerdinga auch die Worte
Plutarch'a klar und deutlich aus , mit der auadrückllchen Bemer-
kunf, daaa Piaton die Abfaaaung dea Critiaa erat apit (d^i)
begonnen habe, vergl. unsere Prolegg. ad Grit. p. 377. Daraua
folgert aber der Verf. gewiaa zu raach, daaa der Critia a ganz an
daa Lebenaende dea Piaton zu rucken aei. Denn einmal ateht
dieaer Anaicht schon der Umatand entgegen , daaa daa Werk viel
SU enge mit dem Timäua und der Repnblik verbunden ist, ala
daaa ea viel apäter ala diese aollte begonnen worden aein. Sodann
faaate Piaton bekanntlich im apatern Lebeoaaltcr mehr die Wirk-
lichkeit dea politiachen Lebena ina Auge, wie denn auch A ria to-
te lea Politic. 11. 6 ausdrücklich bezeugt, daaa er die Geaetze
erat imcA der Republik oder Politia geachrteben habe. Ba
int alao nicht recht wahracbeiniich, daaa er aich da noch mit dem
Critiaa beachäftigt haben aollte, der jedenfalla ein Idealbild vor
Augen zu fuhren beatimmt war. Diea AUea Ik'ast daher vermuthen,
daaa daa d^i(8pät) dea Plutarchua nicht in no strengem Sinnf^
wie der Verf. will , aufgefaaat werden dürfe , und vielmehr dabei
überhaupt an die apütere Lebenszeit dea Philoaophen, von aeiner
^weiten Reiae nach Syracoa an gerechnet, gedacht werden müaae.
Wahracbeiniich wurde gerade anch der Plan, daa Werk über
die Geaetze vorzunehmen, Veranlaaaung zum Aufachub dea
Critiaa, deaaen Vollendung dann apäter aua leicht begreiflichen
Gründen ganzUcb unterblieb. Somit atellt aich denn schon hier
eine minder haltbare Anaicht dea Verf. heraua, indem er Plu*
tarcb'a Worte wegen unterfaMaener Berücksichtigung dea Verhfilt*
niaaea der vorhandenen Piaton. Schriften zu einander in allzube-
eiif^endem Sinne aufgefaaat liat. Allein merkwürdig, bei dieaer
Auffasaung hat deraeibe auch gewiaaermaassen aich selbst entge«
gengearbeitel. F^erecbt erwartet man nämlich , daas der Verf.,
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254 Griechische Litteratur.
nacbdem er die Zeil der spSteren Abfassung des Crftiaa er
miitelt zu haben glaubte, daraus schliessen werde, dasa auch die
Abfassung der mit diesem Werke zusammenhSngenden Schriften,
des Timfins und der Politia, In die spatere Lebensseit Pia-
ton's fallen müsse. Allein davon thnt er gerade das GegenthaL
Denn S. 7S erlclärt er, dass der Zusammenhang der Politia mit
Tim aus und Critias Iceineswegs hindere, eine weit frohere
Abfassung der Ersteren anzunehmen. Quid enim obstat, heisst fi
dann weiter, quominus eum (Critiam) postea aasutum fuüse di-
eam praestantisaimia Ulis operibua^ multo forte anterius in lueem
eäitia? Und von S. 90 an beginnt er dann nach M orgenstera
den Beweis zu fuhren, dass Piaton die Politia schon vor seiDCi
ersten Reise nach Sjracos zwischen Olymp. 95, 1 — 97 oder im
30. — 40. Lebensjahre geschrieben haben miisse. Alieio es leoch*
let ein, dass der Zusammenhang zwischen Critias, Timaus und
der Republik keineswegs ein so lockerer ist, dass die Abfas-
sungszeit dieser Schriften ohne Weiteres so weit auseinander ge-
ruckt werden darf, als ca der Verf. zu thun beliebt hat ; vielmdir
weist ihr Inhalt auch auf eine nähere Verbindung derselben in der
Zeit hin. Je weiter demnach der Verf. den Critias dem Lebens-
ende des Piaton zuschiebt ^ desto mehr tritt er der natorliefaca
Betrachtungsweise der Sache feindselig entgegen und desto mehr
geräth er mit sich selbst in offenbaren Widerspruch.
Doch sehen wir, wie der Verf. verfährt, um der Politia
eine frühere Abfassungszeit zu vindiciren , indem er Im Gunea
Morgensternes Ansicht in Schutz nimmt. Das Brate, was er
in dieser Hinsicht unternimmt, ist der Versuch des Beweises, das
die fiir eine s p fi t e r e Abfassung des Werkes angefahrten i n n e r a
Grunde nicht atichhaltig seien. Das Urtheil über knnstleiiscfee
Gestaltung der Politia, meint er« so wie über spracfalldie Dar-
stellung, wissenschaftlichen Geist u. a. w., sei doch Immer da
Bubjectives und mithin schwankendes. Der philosophische Inhalt
davon ferner sei jedenfalls ein solcher , den Piaton in einem Aha
von 30 — 40 Jahren recht wohl habe bewältigen können, wie ji
auch Newton bereits im 30. Jahre seine spätere Grosse owl Be-
deutsamkeit beurkundet habe. Zuruckbeziehnngen aof andere
Platonische Werke, welche man habe finden wollen, seien duiÜLd
und unaicher. Die Schilderung des Tyrannen im 8. Bache sei
keineswegs eine solche, die nothwendig auf Dionysius sn be-
ziehen sei, quum id bestiarum genus ubique eundem »wiboiet^
odorem. Das Pythagoreische und Aegyptische endlich, ims hk
und da vorkomme, könne fuglich auch aus Hörensagen hergel^-
tet werden (S. 101). Wir gestehen indessen, dass diese Nega-
tive uns keineswegs befriedigt. Denn was den ersten Panht be-
trifft, ao ist der Unterschied zwischen einer Republik und des
früheren sokrat Ischen Dialogen, Enthyphton, Charnrides,
Lach es, Lyais u. a. doch wahrlich ein so gewaltiger, das»
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Tchorzewski: De Piatoms PolHia, Timaeo^ Critia. S55
seine ErlLenntnies richerlkb nicht auf Uosseni unticbera OefiShle
beruht. Der philosophische Inhalt des Werkes ferner Itann swsr
an sich allerdings einem Manne von 30 bis 40 Jahren recht wohl
sugeschrieben werden; allein sieht man auf die Lebensumstände
des Platoo und auf den Fortschritt seiner wissenschaftlichen Bil*
düng, so ist es keineswegs wahrscheinlich , dass unser Philosoph
ihn auf diese Weise schon ala reiner Sokratiker behandelt habe.
Auch aind die Rückblicke auf den Gorgias, Ph ad o und P bl-
ieb ua nicht so unerkenntUch und hätten jedenfalls eine nihere
Wfirdigung verdient. Was ferner die Zeichnung des Tyrannen
im 8. Buche angeht, so gesteht der Verf. S. 98 im Widerspruche
mit sich selbst freiwillig su, dass vieles darin ganz besonders auf
den Dionysius paase; auch hatte Piaton einen aolchen Tyrannen,
wie er hier schildert, wohl kaum aonst noch kennen gelernt. Daa
Pythagoreische endlich betreffend, so ist zu bemerken, dass aus*
drfickUche Zeugnisse der Alten, worüber Rec. in s. Prolegg. zum
Politic. p. 35 ff. handelt, dem Piaton eine genaue Kenntnisa des«
selben erat seit seiner ersten Reise nach Italien und SIcilien zu*
achreiben, woraua von aelbst hervorgeht, dass er dieselbe früher-
hin nach dem Urtheile des Alterthnms nicht besessen haben kann.
Des Verf. Urtheile über dieae Gegenstände erweisen sich dsher
als wenig begründet und sind wenigstens nicht geeignet, die be«
sprochenen Beweise für eine spätere Abfassung der Republik
irgendwie zu erschüttern und wankend zu machen.
Doch boren wir weiter, was er nach dieser Negative (von S.
109 an) beibringt, um auf directem Wege die früher eAbfassungs-
seit des Werkes zu beweisen. Zuerst weist er hier die Ansicht
derer zurück, welche, gestützt auf die Mittheilung des Geilius
M. Att. XIV. 3, dass Xenophon den beiden zuerst erschienenen
Büchern der Republik seine Cyropadie entgegengesetzt habe, die
Meinung vertheidigen, dass die Republik des Piaton nur nach und
nach in verschiedenen Zeiten ans Licht getreten sei. Wenigstens
will er dies (8.114) nicht von den ersten sieben Büchern nach der
-vorhandenen Eintheilung veratanden wissen, und so mag er denn
auch seine Untersuchung mindestens auf diesen grösseren Theii
des Werkes bezogen sehen. Wir können indessen dem hier Ge-
sagten nicht ohne Weiteres beitreten. Nur so viel halten wir für
wahr, dass ein so unübertreffliches philosophisches Kunstwerk,
wie die Politia, wohl nur in einem Gusse geformt worden
«ein kann und deshalb auch schwerlich stückweise in längern In-
tervallen ans Licht getreten ist. Handelt es sich daher um die Dr-
«pmngszeit der Republik, so denken wir dsbei au die Zeit ihrer
l^eistigeo Schöpfung und lassen vor der Hand die Nachricht des
Geilius, die sich auf die Herausgabe der Schrift besieht,
ganz auf sich beruhen.
Der erste Beweis nun, welchen der Verfasser beibringt, uro
seine Mefaiung von dem früheren Entstehen der Politia zu be-
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256 Griechische Litterattir.
grfindeti, iit aus einer Stelle des siebenten PUton. Briefes
entlelint, welchen derselbe unbedingt für Seht anerkennt. Dort
erzählt nämlich Piaton selbst S. 326 ff., wie er schon fruhscit%,
und namentlich nach dem Tode des Sokrates, die Ueberzen^ng
gewonnen habe, dass der Zustand der Staaten und des Staatslebcns
ein durch und durch morscher und fauler sei , der nur durch Phi-
losophie sich werde heben lassen, und wie er schon damals sich sa
dem Urtheiie gedrungen gefühlt habe {Xiyuv iivay%ä6fkfiv)t xa-
xdv ov Alfin V tu äv&gdjtiva yivri^ n^lv ävtjrdttSvtpilo^O"
qfovvtov oQ^mg %al aXf/^ag yivog Big dgx^^il^^.
tag nokiTiuag ij xo tmv dvvaCxevovtap iv ralg
noksöiv Sx tivog (Aolpag 9Biag ovxmg q>iXo0oq>iici^,
Mit solcher Gesinnung (Maxime) (xavttjv x^v diivoiav ^i9v),
holst es dann weiter, sei er, als er znm ersten Male dortbin abge-
gangen (ors ütQfoxov a^ixdjuiyi;), nach Italien und Sicilien gereist
(326. B.), wo er leider ebenfalls die grdsste Verderbtheit der Sit-
ten gewahrt habe. In Syrakns habe er indessen den DIob kenne»
gelernt, und zu seiner Freude erksnnt, dass dieser seinen philoso-
phischen Ansichten über die politischen Zastsnde der Zeit des
grössten Beifall zolle. Dien habe dann spfiter auch Allee aufge-
boten, auch den Jüngern Dionysios daffir zu gewinnen, und diesen
sogar vermocht , den Piaton zur Theilnahmc an den politisebea
Angelegenheiten von Sjrakus herbeizurufen. Vom Dionysios
habe derselbe nämlich damals die schönsten Hoffnungen g«begt
und deshalb an den Pia ton geschrieben: uataXtyanf z^v mgfifp
x^g ^Ixäklag xal HixeXlag nal xi^v ainov dvvafniv iv ovz^ sa
xijv vBOTijTa xal xtjv im^viAlav xijv jJiow&lov t^g q>iXoiU>^lag
XB xal jcatÖBiag Ag l^o^ 6ip6dQia — , iStfzs, BhtiQ xoxt^ Marl wvv
iknlg na^a xov avxovg (pi.lo66q>ovg xb xal noXftov agiovxag fu-
yäXav ^vfiß^vai yiyvofiivovg. Er selbst, Piaton, habe sich
dann entschlossen, diesem Rnfe zu folgen, und so sei er abermah
nach Sicilien abgegangen, um zu versuchen, wie es S. 806. B. ed.
Steph. heisst, bI noti xig xa diavori^ivxa hbqI vofiwv xs Ksrl aro-
XiXBlag inixBiQijaoi. Aus diesen Stellen nun folgert der Verf. S.
119 ff., dass die Po litis nothwendig vor Platoii's erster Zusam-
menkunft mit dem Ji&n gern Dionys, welche in das 2. Jahr der
103. Olymp. — 367 v. Chr. fällt, mfisse geschrieben worden sein.
Eine sehr merkwürdige Folgerung, die offenbar auf grosser Un-
achtsamkeit beruht. Denn dass das berühmte Werk vor Olymp. 103
abgefasst ist, leugnen ja selbst auch diejenigen nicht, deren Mei-
nung der Yerf au bekämpfen wihnt; vielmehr Ist ea fast herr-
schende Ansicht der Neuern, dass sein Ursprung In der Zeit «wi-
schen Olymp. 98. in., wo Piaton in der Akademie sn lehren he-
gann, und Olymp. 103. 2., also jedenfalls vor dem zuletzt genaon-
ten Zeitpunkte, zu suchen sei. Herr TchorsewskI hat dahet
mit dieser Beweisführung durchsus nichts Neues dargetlian. Al-
lein wir glauben vermuthen zu dürfen» dass er eigeatllch etwa»
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Tchoriewski: D« Platoiris Politia, Timaeo, Critia. 857
Änderet beabtiditigt habe, was er aber aoa Unacbtaankelt dnler-»
iaaaen hat Er hal naiDlich übersehen^ daM in dem genannten
Plaioniachen Briefe erat von P. 327. B. ed. Steph. an von
Aem jüngeren Dioiiya und Platon^a Verhaltniaaen so ihm die
Rede ist, wihrend das Vorhergehende P. 326. A. B. tich offenbar
auf Piaton'a frühere Reise nach Siciiien» von der er, wie aoeh
der Verf. S. 139 annimmt, bereiU Oiymp. 97. 4. =3 388 v. Chr.
in sein Vaterland znrndikehrte, und auf aeine damaligen Verhilt-
niaae au D i o n und zo dem iliern Dionys besieht. Demnach
musate er aua P. 326 A. B. Tieimehr nach aehier Argumentationst
weise den Scbhiaa sieben, daaa. die Politia vor Olymp. 97, 4
geaciirieben aei, indem dort jener berühmte Sats, welcher De
Kep. V. p. 473 C. coli. VI. p. 499. B. VII. p. 540. D. vorltommt,
dem Piaton bfsreita für die damalige Zelt sugeachrieben wird.
Wir wissen nun nwar nicht, ob dies wirklich so im Sinne des Verf.
gelegen habe. Allein aetzen wir voraus, dass es sich so verhält,
so entateht billig die Frage, ob der Verf. damit Recht habe. Offen
geatehen wir indessen, dass wir auch so der Ansicht desselben
nicht beitreten können. Offenbar ist nimlich in jener Stelle niclit
von Schriften und gchrtflUehen Mittheilungen, sondern nur von
Ansichten, Meinungen, Maximen die Rede, welche sich
der Philosoph damals bereits angeeignet hatte. Dies bestätigt
nicht nur der Zusammenhang, welcher una seigt, welche Ansicht
des Lebens Piaton durch die seit früher Jugend gemachten Er-
fahrungen bis dahin allroählig gewonnen hatte ^ aondern aucli die
Ansdrncke Öidvoiu ond diavoHC&ai^ weiche durchaus nicht de
aeripiie editiegue PUUotds votuminibue verstanden werden
können » wie S. 121 behauptet wird. Die ganae Stelle beweist
daher nicht mehr und nicht weniger , als dass Piaton achon vor
seinem viersigsten Lebensjahre, in welchem er aum ersten Mala
Sicilienbeaucbte, su der Ueberseugung gelangt war, dasa allea
Heil der Staaten nur von der Philoaophie su erwarten ael, und
daaa er auch bereita damals den berühmten Ausspruch gethan, dasa
entweder Philosophen regieren oder Regierende Philosophen sein
fflussten, ein Ausspruch, den er apiter in seiner R^ablik be-
kanntlich schriftlich wiederholt hat. Demnach glauben wir denn
mit Recht bebaupteo zu dürfen^ daaa dea Verf. erster Beweis fdr
eine frühere Abfaaanngsaeit der Politia durch und durch ver*
ungluckt iat.
Nicht beaaer aber steht ea mit einem zweiten« welchen er
S. 127 SU fi)hren versucht. Dort erwähnt er nimlich der be«
kannten ErsUüung des Aellan. Varr. Hiat. II. 42 und Diogen.
Laert. UI. 2ä| daaa Piaton von den Thebanern und Arcadiern
wegen der Gesetzgebung fnr Megalopolia sei zu Rathe gezogen
worden. Diea erklart er jedoch für unmöglich, wenn der Philo-
soph nicht bereits durch sein Werk vom Staate groasere Berühmt-
heit dea Namens erlangt gehabt hatte. Nun wurde aber Megalo-
/V. Jahrb, f. Pkii. tu Päd. o*L KHL BibI, Bd. LVUl. Hß, S. IJ
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258 Grieehuche LUteratnr.
polh bekanntlich nach der Schlacht von Leuctra Oljmp. l(ß. 2 -
371 ▼. Chr. fegriindet. Hieraus adilletat denn der Verf. ^ dm
die Platonische Politia vor Olymp. 102. 2 m&sse bekannt gewet«
sein. Allein abgesehen von der Unsicherheit jener Ersihluogtelbit,
welche Meinera, Ritter u. A. niclit ohne Grund verdicliüft
haben ^ so miisaen wir wieder bemerken^ dasa der Verf. abermili
mit seiner Beweisführung eine f rikhere Abfassnngsseitdci Wer-
kes nicht dargethan hat. H&chstens geht daraus hervor, dm
dasselbe vor Olymp. 102. 2 geachrieben lat, was aber ktso tn
Jemandem ist bestritten worden. Allein auch selbst dieses er-
giebt aich nicht mit Sicherheit, indem offenbar die PriünbK
falsch Ist. Denn Piaton konnte ja wegen politischer Bintichtioch
auf andere Weise Berühmtheit erlangt haben als durch AbfitsoDg
seines Idealwerkes vom Staate , was gewiss auch in Megtlopoli
nicht realisirt werden sollte; und Aelian und Diogenes ^cbei
noch daiu ausdräcklich einen andern Grund an, warum mto mImi
Rath bei Einrichtung der neuen Verfassung von Megaiopoln ikl
erbeten habe. Somit ruht denn auch dieaer Beweis auf kcisea
aichern Grunde, und hat weder formell noch materiell betnchld
irgend eine Bedeutsamkeit. Sind aber diese eben behaodeilei
Beweisführungen, wie wir gezeigt su haben glauben, nicht sHefa-
haltig, so ist auch alles das, was der Verf. in weiterer Brorten»;
bis S. 132 seiner Schrift sur Unterst&taung derselben beibriRft
geradezu überflüssig, und fuglich können wir daher dasselbe «t
Stillschweigen übergehen.
Nach aolchen Auseinandersetzungen wendet steh damf der
Verf. von S. 133 an zur Widerlegung des Binwandes, daas Plitn
wahrend der Zeit vom Tode des Sokratea an bis zum erstes Be
suche von Sicllien seiner fortgesetzten Reisen wegen zur Abfn-
snng eines so umfassenden Werkes nicht Müsse genog gehsbi b-
ben durfte; eine Widerlegung, die um so mehr ikberrsscht, diji
vorher gar nicht bewiesen ist, dass die Politia jener Zeit son-
achreiben aei. Ea scheint also auch hieraus hervorzugehes, dm
der Verf. sich über die chronologischen Verhiltnisse im l^
des Piaton nicht gehörig orientirt und seine erste Ankann
auf Sicllien mit der ersten Zusammenkunft mit dea
Jüngern Dionya, welche weit später fallt, irrthfimlichveriFeck-
seit hat. Denn sonst vrürde es kaum begreiflich sein , wie erf^
zu solcher Untersuchung habe fortschreiten können , indem j>P'
kein Zweifel obwaltet, dass der Philosoph nach seiner ersten ISAd-
kehr aus Sicilien Olymp. 98. 1 in Athen lebte und seitdem Hoftc
und Zeit genog hatte, sich der Schriftstellerei an widmen. A^
der Verf. denkt, wie gessgt , offenbar daran, dass die RepoblU
▼or Olymp. 98. 1 geschrieben sei, und desahalb sucht er wihrei^
der Periode von Socrates Tode an bis zu eben dieser Zeit im U-
ben des Piaton einen Ruhepunkt aufzufinden , in welchen dea
Philoaophen es möglich gewesen, ein so umfassendes Werk tia
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Tchoraeiivskir D« PlatonU Pofitia, Timaeo, Critia. 259
snarbeitieti. Br thut dies aber S. 133—148 dermaaaeeD^ dass er
die verschiedenen Berichte fiber die Aofeinanderfelge der Reise^
teuren, welche Piaton gewählt, unter sich vergleicht und zusam-
menstellt. Hierbei findet er denn in den glaubwiirdigsten Be-
richten^ dass Piaton auf seiner ersten Reise suerst nach Groas*
griechenland, Cyrene, Aegypten und Vorderasien, und dann erst^
nach wiederholtem Besuche von Grossgriecheniand , nach Slcilien
abgegangen sei, eine Darstellung der Sache, welche such Rec. in
seinen ProUgomm. ad Plai, Opera Vol. I. P, I. p. XIX sqq. für
die richtige anerkannt hat. Allein wie benutzt nun unaer Verf.
dieae Erzählung^ Aua Vorderasien lasst er den Piaton sofort
wieder nach Athen wandern, und dort bis zur zweiten Reise nach
Grossgriechenland und zur ersten nach Syrakus nicht weniger als
sechs Jahre hindurch verweilen, annehmend, dass während
dieser Zeit zwischen Olymp. 96. 4 — Olymp. 97. 4 die Polltla
geschrieben sein müsse. In dieser Ansicht der Sache vermischt
er aber jedenfalls wieder Wahres mit Falschem. Pur richtig
nämlich erkennen auch wir die Annahme, dsss Piaton, von seinen
Reisen nach Aegypten und Vorderasien zurückgekehrt, eine Zeit
lang wieder in Athen lebte , ehe er abermals nach Grossgriechen-
land und SIciKen abging; auch mag er damsis einige Gespräche,
namentlich socratische, abgefasst und bekannt gemacht haben.
Aber wenn der Verf. behauptet, Piaton. habe damals im korinthi-
schen Kriege, wie Diog. Laert. 111. 8 nach Ariatoxenus und
A eil an. Varr. Hist. VII. 14 erzählen, Kriegsdienste gethan, und
in kleinen, sonst unbekannten Schlachten bei Korinth, Tana-
gra und Delium mitgekämpft, und dann demselben eine Anfent-
haltszeit in Athen von sechs Jahren zuschreibt, so ist Ersteres
jedenfalls zweifelhaft, und Letzteres willkorllch angenommen.
Denn die damaligen Feldzüge des Piaton — seinen regelmassigen
Dienst hatte der Philosoph jedenfalls schon früherhin verrichtet
— sind oifenbsr erdichtet und durch irrthümliche Verwechse-
lungen mit den Schlachten , welchen Sokratea beigewohnt hatte,
in die Geschichte gekommen, wie schon Perizonius zu Aellsn.
a. 0., Morgenstern im Leben des Piaton S. 13 u. A. gezeigt
haben, deren Urtheil indessen auch Clinton Chronol. zu Olymp.
96. 2, dem der Verf. zu vertranungsvoll gefolgt Ist, unbeachtet ge-
lassen hat. Waa aber die aechsjährlge Aufenthaltszeit des
PIston in Athen betrIA;, welche der Verf. statuirt, so entbehrt die
Annahme derselben aller und jeder historischen Unterlage. Ja
sie widerspricht geradezu den vorhandenen historischen Zeug-
nissen, welche sammt und sonders die Reise nach Syrakus mit den
übrigen in engste Verbindung setzen, so dass sie von denselben
nicht durch eine längere Zwischenzeit kann geschieden gewesen
sein. Dazu kommt, dass vom Tode des Sokrates au (v. Chr. 399)
bis zur ersten Ruckkehr des Piaton von Syrakua (v. Chr. 388) nur
ein Zeitraum von 11 Jahren in der Mitte liegt. Ist es wohl wahr-
17*
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200 GrkcVtfcbe LHUnraftiir,
Bcheiolich, i&n Plalon sn jenen ertlen Reieen nur ffinfe^crtechi
Jahre sollte verwendet haben 1 Wir unaerea Theila glaobe» diei
nicht und glauben ea um ao weniger« da Piaton bekanntlich nach
dea Sokratea Tode auch lindere Zeit in Megara siibrachte, ehe er
jene Reiaen untcmabm, ao daaa der fiinQahrlge Zeltranm dadurch
wieder nn ein Bedeatendea Terkunl wird. Auch acheint der be-
gonnene Gang aeiner Studien und die dabei gewonnene prakliache
Richtung ihn mm mdglichat achleunigen Wiederbeauche Italiens
angetrieben ao haben. Glaublich also bt ea nicht, daaa er nach
aeiner Ruckkehr aus Aegypteo und Asien in Athen länger aollte
verweilt halben, und achwerlich wurde diea auch von den Biogn-
phen gana unbenerkt gelassen worden aein. Dass ubrigena Platan
noch Olymp. 90. 3 in Aegypten war, erliennt der Verf. 8. 195
aeibat an, da diea aua Plutarch'a u. A. MUthellungen klar enicfat-
lich ist.
Doch laaaen wir jetat die ganae Frage über den danuJIgen
Aufenthalt Platon'a in Athen und über aeine Dauer auf aich be-
ruhen, und aehen vielmehr, vrie der Verf. den begonnenen Be-
weis einer früheren Abfasaungaaeit der Politia im Folgenden
weiter fortfuhrt. Er thut diea von 8. 149 an. Hier ateUt er nim*
lieh liach Morgenstern u. A. die Behauptung auf, daaa die
Ekklesiaausen dea Ariatophanea gegen Platon^n Ideal-
aUat (Politia) gerichtet aelen. Nun alnd aber die Kkklenla-
zusen, wie aich aua den 8c hol. au Vera 103 verglichen mi
Di oder. XIV. b2 ergiebt, Olymp. 96, 4 :=z 393 v. Chr. snr Anf-
fuhrung gekommen. Hithin muaate Platon'a Politia schon vor-
her geschrieben geweaen aein. Allein der Verf. hat aeibat snge-
atehen müaaen, daaa Piaton Olymp. 96, 3 = 894 v. Chr., niao
ein Jahr vorher, noch in Aegypten war. Diea aetnt ihn denn
freilich in eine nicht geringe Verlegenheit. Doch veraweifeii er
deaahalb nicht an aeiner Sache. Vielmehr wird er deato kihaer.
Er atellt nämlich S. 151, wahrscheinlich von Schleiermncber^a
Aeusaerung EInleit. zu Gorgiaa Bd. II. Abth. 1. p. 20 n^q.
verleitet, plötslich die Behauptung anf, daaa die Bkklealamu-
aen Olymp. 97, 3 = 389 v. Chr. aufgeführt worden aden^ und
verspricht anderwirta davon den Beweia au geben. Comaaaaan
e$lfaöulay sagt er, Meeundum noniram fuidem eomjmUUiQmemt^
qua de re erit ubi agemuM (aicl), DionyHU urbaniß anns IPmtno-
alraiei Olymp. 97, 3 = 389 a. Ch r. und damit aind die Leaer nb*
gefertigt. Allein wir fragen, ob denn der Beweia, der hier naf
unbestimmte Zelt verschoben wird , bei einer ao wichtigen Streit-
frage nicht gleich hätte gegeben oder wenigatena angedeotei wer*
den aoUenl Wir wenigatena aweifeln durchaus an aeiner Mög-
lichkeit and werden diea ao lange thun, bia una der Hr. Verf. «oea
Beaaeren belehrt hat. — Doch räumen wir dem Verf. dnmni ein,
waa wir Indeaaen nicht wiritllch logeatehen mögen, daaa Aristo-
phanea aehie Bkkleaiaiuaen erat fai dem geaannteo Jnhre
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Tchonewski: De Platonis Polltia, Timaeo, Critia. 261
an^efvfarl habe, ao fragen wir billig sunicliat nach den ftewefeen,
welche er Torbrlogt, um überieugender alt aeine VorgSnger dar-
xiithun 9 daaa der Komilcer wirltllch die Politia dea Piaton aar
Zielacheibe aeinea Witsea gemacht habe. Wir laasen indesaen
hierbei die Bemerkung, welche der Verf. 8. 1dl ff. macht, dasa
Piaton damals berühmt genug gewesen sei, um Gegenstand dea
öffentlichen Spottes werden zu können , fnglich auf sich beruhen;
denn aie beweist, wie jeder siebt, in der fraglichen Sache ganlE
und gar nichts. Vielmehr fragen wir einsig nach den positiveii
Gründen, welche fiir jene Ansicht beigebracht werden.
Hiervon nun iat der erate, S. 153 ff. behandelte der, dasa
In den Ekklesiaiuaen ein Aristyllus durchgehechelt werde;
und da meint denn der Verf. mit Bergk Comoed. Attic. Reliq.
p. 404 und Meineke Hiator. Comoed. Gr. T. I. p. 287, dasa
dieser Artatyllos kein anderer ael als Pia ton aelbal, der elgent^
lieh geheissen habe Ariatociea, wovon Arlatyllua bekannt-
lich hjpokoriatiach gebildet wird. Fragen wir demnach weiter
nach dieaem Ariat7]lua,iim an aehen, ob derselbe mit Pia-
ton dieaeibe Person sein könne. Es wird aber derselbe In den
Ekklealaausen Vers 647 bei Gelegenheit der Darstellung der
Weiber* und Kindergemeinschaft bespöttelt, Indem hier gesagt
wird, ea muase dann recht appetitlich aein, wenn einer vom Ari-
atyil als ferroeintlicher Vater ambrassirt und abgekösat werde.
Damit aollen, wie der Verf. urtheilt, die nach Athenäen a' Zeug-
dIsb oft bespöttelten Liebeaverhiltnitae des Piaton gemeint sein
und der Philosoph selbst als ekelhafter Woll&stling beaeichnet
werden. Allein gewiass ist daa eine grundfalsche Voranasetsuag,
wie deutlich aua Ariatoph. Plut. v. 313 erhellt. Hier wird
nämlich derselbe Aris tyll mit den Worten auagespottet ; ftis^dirf-
igüg' exfd^s iititnl %oiqoi^ woaa der Schol. bemerkt: eitog
liakauog i}i', xal ttp övogicnt X€C6X€9V^ id$ tolg 6qo6$ H$PBiv y^
iU»t«. Wie nuni paaat dies auf Piaton? Hatte dieser In der
Thst einen gaffenden und kisffenden Mund, so daas sein Anblick
Lachen erregte 1 Wir erfahren davon gerade das volle Gegen-
theill — Und wiel hatte wohl Aristophanea den Piaton selbst
noch im Plutus so darstellen mögen 1 und hitte ea Ihm Piaton
Jemala vergeben können, wenn er von ihm auf solche Weise ala
der geiiate und weggeworfenate WiksÜing gebrandmarkt worden
wire, oder hätte er denselben gar in dem nach Olymp. 98 ge-
aehrlebenen Symposium unter aolchen Dmstinden als geistreichen
Mitonterredner aufsufähren sich entachliessen können 1 Wir
sagen hierauf entschieden t Nein I Denn offenbar hätte der Komi-
ker dea Philosophen sittliche Würde auf allau gemeine und nie*
drige Welse vorletzt gehabt. Auch derSpott der Komödie hatte hier
alcberllch aeine Grenxen 1 Debrigens ist ea such mehr ala swei-
felbaft, ob Piaton wirklich durch Ausschweifungen in der Liebe
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262 GriechiMhe LUtentor.
dem AristophanM Geie^enheit so solchem Spotte dargeboico
habe, worüber schon Tennemann Gesch. d. Fiat. PhiL Bd. 1.
p, 11 ff, sehr besonnen geurtheilt hat. Brwag^t man abo das Ge-
.sagte genauer, so ergiebt sich, glauben wir, von selbst, daoo die-
ser erste Beweis von einer Beslehnng des Arislophaniachen Sta-
ckes auf die Phit. Politie in der That ein erschlichener ist, indeia
dabei ohne Grund ein Wüstling mit Platou identificirt wird, der
nach allen Beselchnungen des Komikers selbst von demselben
j;anslich yerscliieden war, wie denn auch sonst in dem gansca
Stücke eine Hinweisung auf Piaton oder anch überhaupt auf phi-
losophische Ansichten and Meinungen desselben nirgends so fin-
den ist.
Poch der Verf. geht von S. 157 an noch weiter. Hier sacht
er nämlich auch au erweisen, um uns seiner eigenen Worte m
J>edieneH, Comicum fm9quam aliunde^ quam es eodem ips» Pki-
lo9ophi libro ea aecipere potmate^ quae ad deridenda isia emm-
menia perlineni. Wire es Ihm nun wirklich gelungen,
Behsnptung durchsuführen und zu rechtfertigen, dann
wir freilich gestehen, dass er doch am Ende Recht habe,
er der Plat. Republik eine frühere Entstehungsseit saweial. In-
dessen mag freilich schon der Umstand einen leisen Zweifel ds-
gegen aufkommen lassen, dass man Ton jeher in den Ekklesiasasca
nur Aehnllchea tou Platonischen Dogmen gefunden, aber kei-
neswegs Identisches entdeckt hat. Der Verf. müsste daher
ganz Neues, was seither übersehen worden, aufgefonden habea,
wenn er seine Behauptung wirklich begründen konnte. Doch wv
werden aehen, daas dies eben nicht der Fall Ist, und dsss ea aar
durch eigene Reflexion gebildete Ansichten sind, welche ihn lor
Aufstellung derselben verknocht haben.
Um aber seinen eben erwähnten Satz durchzuführen, wideF>
legt der Verf. zuerst S. 157—165 die Meinung Schleierosa-
cher's, dass Arlstophanes mündliche Mittheliungen aua Platioaa
I^ehryorträgen benatzt und komisch verspottet hsbe. Was Indes-
sen hierüber gesagt wird, können wir, so schsrfsinnig es auch ist,
füglich mit Stillschwelgen übergehen, falls sich ergeben oolJie,
dass In den Ekklesiasusen von besondern Ansichten und Lehren FU-
lon's gar nicht die Rede ist. Und wir glauben mit Zuvcnklit,
dass Letzteres der Fall aeln werde. Denn wenn der Verf. von
& 165 an darzuthun versucht, dass nur Platon's Republik die
Quelle des komischen Zerrbildes beim Arisiophsnes sein könne,
so gestehen wir, dies für eine grandiose Behauptung zu halten.
Vielmehr sind wir der Ueberzeugung , dass Aristophanes nkht
Platonische, sondern allgemeiner unter den Atheniensern hen^
sehende und von dorlsirenden Staatsmannern und Ksnnegiessern
aufgenommene Ansichten und Meinungen, die freilich mit den
Platonischen grosse Verwand tschsft haben, persiflirt hat. Es
wird s^cb dieses schon dsdurch ergeben, dsss yt]x dasjenige, was
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Tchorzewflki: De PUioaU PoUtia, Tiinaeo, Ciitia. SßS
der Vterf. als eigenihumlich PInCoiiMch beseichnel; einer nlii^ren
BetrachtuDg unterwerfen ; noch deullicher aber wird ea aicb zei-
gen, weoQ wir darauf den Inbalt und die Teudena der Ariatophar
niaehen Dichtung achärfer ina Auge faaaen und genauer prüfen^
waa doch daa eigentlicbe Ziel aei, worauf »ich Allea am Ende be*
sieht. Betrachten wir demnach vor Allem daajenige, waa der Verf.
vorbringt, um Platon'a Staat ala die allein mögliche Quelle der
Aristophaniachen Darstellungen einea communiati&chen Staatea au
beseichoeu.
Zuerat alao behauptet deraelbe S. 168 ff., daaa die Ariato«»
phaniache Giitergemeinachaft gana die Platoniachei
nicht aber die Spar taniache aei. Denn Praxagora hebeja^
wie auch bei Piaton geachehe, allen und jeden Beaita auf, waa
doch in Sparta nicht stattgefunden habe, Indem sich dort die
Gutergemelnachaft mehr auf gleiche Yertheilung dea Grondber
aitzea und ruckaichtlich der fahrenden Habe nur auf eine Gemein*
achaftilcbkelt dea Gebraucha von GerSthachaften , Hauathieren, '
Fruchten, und im Nothfalle wohl auch von Sclaven dea Andern
beachrankt habe, ao daaa der Privatbeaitz gewiaaermaaaaen zu einen
mehrfachen geworden aei. Letsterea lat allerdinga sehr richtig.
Dagegen muaa aber auch bemerkt werden, dasa die Gemeinachaft
dea Beaitzea belAristoplianea noch sehr weit verachledeu iat
von der Piatonischen. Denn letztere dehnt sich keineawega, wie
die dea Komikera, Ober den ganzen Staat aua, aoodern betrifft
lediglich den Stand der Krieger, während der Stand der
llcrrachenden und Arbeltenden davon nicht beröhrt wird,
wie sich aonnenklar aua Polit. 111. p. 416. C. aqq. 417. A. coli. IV.
p. 419. A. aqq. ergiebt. Die Idee einea allgemeinen Commu-
niamua bei Ariatophanea iat daher durchaua nicht platonlach,
sondern ouatreitig neu und vom Dichter aelbat durch komiache
Umbildung dorischer Institutionen, die dsmala auch in Athen An-
klang fanden, aelbatatandig geachaffen, ohne irgendwie aua Piaton
entlehnt zu sein. — Ferner will der Verf. S. 171 aqq. auch in
Betreff der Sysaitien, oderi wie man aie in Sparta nannte, der
P h i d i t i eu , darthun, daaa die Aristoplianiache Dichtung weit ver-
wandter mit der Platonischen ala mit der Spartanischen Einrich-
tung aei. Bei den Spartanern muaatc nämlich ein Jeder tut aich
so den Phiditien beisteuern, während die Platonischen Krieger
Allea von den andern Ständen erhalten, waa zu ihrem Unterhalte
erforderlich ist, wie beim Aristophanea. Aliein wer erkennt nicht
dennoch beim ersten Anblick auch hier eine grosse Verschieden-
lieit zwischen Letzterem und Piatoni Beim Piaton nämlich erhall
eben nur der Kriegeratand öffentliche Speiaung. Ganz andera
beim Ariatophanea! Da geht ea eben darin ganz toll her, daaa
Alle ohne Ausnahme umaonst achroauaaen, ohne dasa man aieht,
wer denn eigentlich der erwerbende und furaorgende Theil dea
^Staates ist. Gewisa bat also der Komiker wieder dorische lostl-
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SM Grieddsche Littermtar.
talionen vor Angeo gehabt und ihre athenienilidiCD Anhio^ j
peraiflireMd •elbatsaDdig eine Carrieatnr derselben feachaffea.
Auch iai um ao weniger nöthig ansunehmen, Piaton'a Idealataat
aei die Quelle dieaea Wllxea, ala allgemeinere Beköatigong auf
öffentliche Kosten auch in manchen dorischen Staaten, wie a. B.
in Greta, üblich war. — Gin dritter Gegenstand, dnrch den der
Verf. aeine Meinnng an bekräftigen geauchl hat, betrifft die Ge- |
meinachaft der Weiber und Kinder. Derselbe ^avk
8. 173 ff. auch hierin beim Ariatophanea aichere Anzeigen Plato-
nlacher Dogmen au entdecken. Wir können Ihm indeaaen nnch ia
dieaem Punkte nicht belatlmmen. Denn gerade hierbei entfernt
aich Ariatophanea so weit von Platon'a Einrichtungen, daaa er
letatere unmöglich ror Augen gehabt haben kann. Denn erateas
gilt daa, waa Piaton hierüber featgestellt hat, wieder einsig und
allein vom Kriegeratande, wfihrend bdm Ariatophanea der gaase
Staat in Weiber- und Kindergeroeinachaft leben aoll. Zwelteas
beaitzen beim Piaton die Krieger keine eigentlichen Franeo, m^-
dern Alle leben für Alle und mit Allen, wahrend bei Ariatophanet
die Frauen wirklich Frauen einaelner Minner aind, aber daliei nn-
beachriiikte Befriedigung ihrer Wollaat geaetalich featgeatellC ha-
ben wollen, um so ihre Rechnung au finden. Dies ihnelt aber
Jedenfalls den ISinrfchtungen der Spartaner. Denn aua P oly b ins
fixcerptt. in Mail Scriptor. Vett. e codd. Vatie. T. 11. p. 384 sq.
wisaen wir beatimmt, daas es In Sparta herkömmlich war, daaa eia
Mann mit mehreren Frauen leben konnte, ao wie ea ninpekeiirt
auch vorkam, daaa mehrere Minner eine Frau hatten, und dabei
die Ehen bestanden; man s. auch Becker im CharikleaD.
p. 439 ff. Dass aber Ariatophanea siclierlich Laeedimonische Ge-
briuche vor Augen hatte , dergleichen bei Piaton aich nicht tot-
finden, lehren mehrere Stellen, s. B. Vs. 688, wo deijeotge^ der
Andern Unrecht sufögt, bei den gemeinschaftlichen Mnblseitea
carlren aoll, wie ea nach Athenaena IV. 141 in Sparta wirklich
der Fall war. — Endlich bespricht der Verf.S. 177 ff. auch die tob
Ariatophanea dargestellte Weiberherrachaft, nm nncfasuwei-
aen, dass nurPlaton*s Politia dem Komiker vor Augen geachwebc
habe. Allein das Unrichtige des hier Gesagten ist ao aagenfillig,
daaa ea in der 'fliat kaom eine Widerlegung verdient. I>cmi von
einer Weiberherrschaft, wie sie Ariatophanea entwirft, ist htm
Piaton nirgends die Rede. Alles beschrankt aich bei ihm Tieliiiehr
darauf, daaa die Weiber auch an öffentlichen Uebungen ^ Festen
und DIenatleistungcn Antheil haben sollen , und daa Herriache und
Ungebundene der doriachen Frauen war dem Phiioaophen , wie
mehrere Stellen aeiner Schrift darthun, geradem ein GreoeL Der
Dichter hat also hierwiedcrspartan.Sitte vor Augen gehabt, too der
A riatotel. Pol. iL 9 ausdrücklich also berichtet: nolXä dtqniHxo
(bei den Spartanern) vno rav yvvaixav iul t^g ^Qt^S etthar^
und er fand vielleicht nm ao mehr Veranlaaaung, sie carricatiit
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Tchorzewskit De Platonis Polkia, Timaeo, Criüa. 965
damtlellen, als bei der überhand nehmenden Laeonenwnth mid
Siltenentartung in Athen auch die Athenienserinnen und ihre coni-
iDunisUachen Verehrernach endlicher Emancipation der Frauenwelt
strebten. •— Dieses afnd also diePunicte, welche der Vf. In dieser An-
gelegenheit snr Sprache gebracht hat. Fragen wir nun, ob er damit
auch wahracheinlich gemacht habe, dass nur allein die RepubHIc des
Piaton die Quelle gewesen sei, ans welcher Aristophanes seine
Staatseinrichtiingen entlehnt habe, so müssen wir dies schlechthin
in Abrede stellen. Vielmehr findet sich in den ganten Ekklesia-
snaen nicht das Geringste, was der Dichter nicht auch ohne das
Vorhandensein des Platonischen Werkes hStte so dsrstellen kön-
nen , wie ea von ihm geschehen Ist. Der Spott und Wits des Ko-
mikers ist daher nicht gegen Plston, sondern vielmehr gegen den
in Athen unter Vielen herrschenden Dorismtis und gegen die Ver-
derbtheit des atheniensischen Staates selbst gerichtet. Denn dsss es
In Athen eine lächerliche Lacomanie u.a. w. gab, ist sllbekannt,
und wir erfahren dies nicht nur vom Piaton Gorg. p. 515 D. und
Protagor. p. 312 B., sondern auch von Aristophanes Atv. v.
1280. Vesp. 473 ff, wie denn auch in den Ekklesiazusen die Er-
wähnung der Laconischen Schuhe Vs. 74. 269. 508 u. s. w., der
Stöcke und Barte, welche die Weiber tragen, unverkennbar dar-
auf hinweist, und die Weiber überhaupt mit laconischer Frech-
heit nnd laconischem Ueberronthe ausgerüstet erscheinen, wel-
chen Piaton , wie schon erinnert , in seinen politischen Schriften
an mehr als einer Stelle scharf rügt und für Terwerfllch erklirt.
Auch fanden sich sonst in Athen gewiss nicht Wenige, welche das
Heil des Staates Ton dorischen Institutionen erwarteten, und unser
Dichter erwähnt In den Bkkleslasusen selbst Vs. 408 des commu-
nistischea Redners Eoäon.
Doch dass der aligemeine Zustand des atheniensischen Staa-
tes und nicht die Republik des PIston es ist, womit es Aristophs-
nes in den Bkklesiasusen an thnn hat, das lehrt auch eine unbe-
fangene Betrachtong des gansen Stückes des Komikers so über-
seugend , dass es uns fast Wunder nimmt, wie man beim Spotte
desselben allein an das Platonische Werk hat dehken mögen. Denn
erstlich geschieht in den Ekkleslasosen nicht nur des PIston, son-
dern auch der Philosophie und der Philosophen nirgends such nur
mit einer Sylbe Erwähnung, wenn man nicht die Stelle Vs. 569 sqq.
hierher rechnen will, wo der Chor die Praxagora auffordert,
jetst ihren Philosophensinn so wecken, um Neues sur gemeinsamen
Beglückung vortubringen ; was indessen dem Zusammenhange ge-
mäss in allgemeinerem Sinne aufzufassen ist. Wie wäre dies aber
In aller Welt denkbar, wenn der Komiker die Pfeile seines Witscs
gegen einen Philosophen gerichtet hättel Wer sndere Stücke
desselben von ähnlicher Tendenz, wie s. B. die Frösche und
4ie Wolken, Terglelcht, wird leicht erkennen, dass dieses Ver-
fshren mindestens als nicht Aristophanisch mOsste beseichnet
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266 GriiechiBclie Liiteratnr.
'werden. Dasa kommt aber noch ein sweiter Dmatand. Nimm!
man nimlich an, data die Tendenz der Ekkieaiazuaen Peraifiage
dea Platonischen Staates aei , ao muaa das Stuck geradesu ab eiae
unkünatieriache Miaageburt angeaeben werden, indem weder An-
fang noch Ende mit der Haiipttendens deaaeiben inaamraenaUmnile
und namentlich die letste Scene langweilig und ungebührlich ana-
. gedehnt, ja ganx überflüssig aein wurde. Gans anders atellt aich
,aber die Sache dar, wenn wir den Zweck dea Stücken alt eineB
allgemeineren betrachten, wie allerdinga seine ganze Anlage n. acta
Inhalt erheischt, und ea vielmehr ala eine Enthüllung der traurtgea
Zuatande Athena aeit dem unheilfolien Ausgange dea peloponae-
aischen Kriegea ansehen. Wohl war nimlich mit Euklid^a Ar
chontat 403 v. Chr. die Soloniache Verfaasung wieder eingefiihrt
und eine Commiaaion ernannt worden, um seitgemiase Abände-
rungen derselben zu beantragen, deren Beatitigung man dem Arca-
pag überliesa. Allein die aittlicbe Entartung der Zeit halte be-
reits Volk und Führer zu tief ergriffen , ala daaa eine Verjüaguaf
dea Staates noch möglich gewesen wäre. Wie es nun jetzt bei
una geht, so ging es auch damaia in Athen; man auchtedeti Grund
dea Uebels in der äasseren Lage und namentlich in der Maogel>
haftigkeit der Gesetze und der Staataverfaaaungen, wahrend aaa
ihn in der moralischen Zerflossenheit dea Volkes bitte suchen
aolien. Und so erging man aich denn in den mannigralligaten po-
litischen Theorien, und gerade wie man jetzt in Dentschland dai
Ileil der Staaten in dem Im nachbarlichen Frankreich aosgebrä-
teten Socialismua und Gommuniamua finden will, ao erblickte maa
damals in Athen daa Reltnngamittel von dem Unglück der Zeit n
Aufnahme ähnlicher dorischer Institutionen , deren Anscheai sieb
um 80 mehr geltend machte , je mehr seit dem Ende des peio|Mi«-
neaiaclien Kriegea Sparta's Macht und Binflusa gestiegen war, ua4
die Vielen um ao mehr gefallen muasten, je mehr sie dabei boffea
durften zu gewinnen oder auch sich aus Zuatänden der Bedriag-
nisa zu retten, in weiche sie gerathen waren. Diese ZastaDdedet
Staatea also aind ea , welche Ariatophanes in einer grossartigcs
Carricatur Tor Augen führt, zu deren Entwerfung er aich ma m
mehr veranlaaat finden konnte , ala kurz* vorher ein achuftig^er De-
magog, Namena Agyrrhiua, ea dnrchgeaetzt hatte, dass der
Sold der komiachen Dichter geschmälert , der Sold der Volkadc-
putlrten dagegen von einem Obolen auf drei erhobt werden
aollte; Tergl. Vs. 102 und dazu die Aualeger. Und aua die
Gesichtspunkte betrachtet, erkennen wir auch, wiegeaagt^ in
Stücke erat küustleriache Einheit und Zuaammenhang, wie achos ein
flüchtiger Ueberblick aeinea Inhaltes zeigen wird, weicher avC
Folgendes hinausläuft. Schon am frühen Morgen kommt Pra
xagora, die den Plan einer neuen Slaafaordnung und einer Wei-
berherrachaft entworfen hat, mit den Vertrauten ihrer Pline za
einer sogenannten Volkaveraammlung (Weiberveraammian^) zu-
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Tchonewski: De Platonia Politia, Tiroaeo, Critia. 867
flammen. Nach mehreren Tergeblichen Anlaufen zum Realen ?on
eioxelnen Weibspersonen offenbart sie endlich Va. 170 ff. ihre
Ansichten und Absichten. Die Sorge für den Staat, sa^taie, lie^
uns nicht minder ob als unaern Herren. Es krankt mich bitter
dsaganie Than und Treiben unserer Stadt, da ale leider immer
schlechte Lenker und Führer hat. Ist Einer aueh einmal einen
Tsg gut, sehn andere Tage ist er schlecht. Dazu kommt dann ein
Anderer, der ea noch viel ärger treibt. — So atellt sie denn also
vorerst die Schlechtiekeit und Unfifhigkeit der athenienaischeli
Staatsmänner dar. Nachdem sie darauf auch des in den Volka-
Tersammlungen herrschenden Unfugs gedacht, heiast es fernerhin
weiter: Als das Waffenbundniss zur Sprache kam, da meinten
Alle, es sei snr Rettung unseres Staatea abgeschloaaen. Allein kaum
war es zu Stande gekommen, als dieselben Redner, welche dafiVr
gesprochen , die Flucht ergriffen und sich als feile Demagogen
zeigten. Dazu wird dann noch inabeaondere auch der schmähllge
Eigennutz des Demos erwähnt, welcher den öffentlichen SchatK
ausleere, da Jeder nur auf seinen Gewinn denke. Bedeutsam
ruft die Rednerin daher aus: Du aber, Volk, bist selbst an Allem
Schuld I Den öffentlichen Schatz erschöpfest Do, weil Jeder nnr
f iir sich nach Solde hascht und nur des eigenen Gewinnes gern
gedenkt. Das Gemeinwohl dagegen, ea schleppt sich nnr elend
und jämmerlich weiter. — Nach diesen Schilderungen, die offenbar
die Schlechtigkeit dea atheniensischen Volkes und seiner Föhrer
darstellen, beantragt darauf Praxagora, dasa endlich einmal
an die Stelle der nichtawürdigen Männer, die den Staat zu Grunde
richten, die Frauen treten und atatt des beschränkten Egolsmns
ein durchgreifender Communismoa walten solle. So persiflirt
also der Dichter offenbar vor Allem die Staatsmänner und den De-
mos selbst. Dann aber schreitet er zur Darstellung des commu-
nis tischen Staatea fort, der an die Stelle des alten treten soll.
Indem er aber dieses thut, verspottet er nicht blos die Anhänger
des Dorismus, die in Socialismus und Communismus die Wohl.
fahrt des Stsates zu finden vermeinten, Indem er ein frappantes
Zerrbild ihres Staates vor Augen führt , sondern wendet vielmehr
die Geissei seines Witzes doppelt an , indem er gleichzeitig auch
eio wahrhaft erschreckendes Gemälde von der herrschend gewor-
denen Sittenlosigkeit und Verderbtheit der Frauenwelt aufstellt.
Denn nachdem die Weiber die Zngel der Regierung erlsngt und
ihren Staat gegründet haben, so tritt auch ihre Keckheit, Scham-
Josigkeit, Wollust und Geilheit in der ekelhaftesten Gestalt her-
vor n nnd somit zeigt denn der Dichter auf eine zwar höchst ko-
mische, aber in der That aehr ernste Weise, wie auch der 'weib-
liche Theii der athenienaischen Welt in die ärgste Verderbniss
der Sitten gerathen sei. Hierauf bezieht sich denn eben auch die
letzte Scenc dea Stuckes, deren Länge nur hieraus allein erklär-
lich wird. Ueberblicken wir also den Inhalt dea ganzen Stnekea
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268 Griechljche LiiUratnr.
und den Cang and Fortachritt der HandliiDg, 9o kann et auch tn
dieser Besiehutif; nicht sweifeiliaft tclieinen, worauf die Tendern
des Gänsen g;erichtet iat. Niclit philoaopliiache Ansichten, nicht
Lehren dea Piaton sind ee nSmlich, f^e^en die der Dichter id
Felde sieht. Nein, es sind die allgemeinen Zuatinde des atheDiend.
sehen Staates nnd die daraus hervorgegangenen und unter dem Eis.
flösse der spartanischen Obmacht kühner hervorgetretenen com-
mnnistisclien Gelliste, welche er sur Zielscheibe seines geistvollcB
Wltses gemacht hat. Fuhrt nun aber aoch die allgemeiae Be-
trachtung des Stuckes von selbst sn dieser Ansicht bin , ao dirfte
auch damit die Frage vollkommen entschieden sein, ob die Ek-
klesiasnsendas frnhere Vorhandensein des Platonischen Wer-
kes liber den idealen Staat nothwendlg voraussetsen lassen, aB4
ist dies nicht der Fall, so wird anch jeder Versuch, aoa den-
selben die Abfassungsseit der Piatonlachen Republik näher sn be-
atimmen , durchaus als ein eltler und erfolgloser betrachtet wc^
den müssen.
Fassen wir nun endlich das Resultat unserer Auaefnander-
aetsongen susammen, ao können wir nicht umbin su bekeanea.
dass uns die Abhandlung dea Verfassers keineswegs in der CJebcr-
seugnng wankend gemacht hat , dass Piaton seine Republik ent
nach seinem ersten Aufenthalte in Syrakus und swar In der Z«i-
schenseit swischen seiner ersten und sweiten Reise geachriebea
habe, wie denn anch die för diese Ansicht aufgestellten Gruade
durch dieselbe nicht widerlegt sind. Allein deroohngenchtet dar-
fen wir dem Verf. auch das Zeugniss nicht versagen, dkss erii
seiner Schrift des Interessanten und Belehrenden viel nur Spracbe
gebracht hat, wofür ihm die Freunde dea Piaton Immer sa Danke
verpflichtet sein werden.
6. StaUbamn.
1) Lateinische Lehr' und Leseslücke for den Anfangsuaterridkt ^n
Oebh, Uli. Hogg. T. u. II. Buch. 83 8. Ladenpr. 18 Icr. od. 5 Nr
2) Aufgaben über die lateinischen Lehr- und Lesestacke lur dea At-
fangsDnterricht Ton demselben. I. ond II. Bocb. Mit der ^nmm»
tischen Uebersicht aber das II. Bach der latein. Lehr- a. Lesestodfr
59 S. Ladenpr. 12 kr. oder i% Ngr.
3) Andeutungen zam Gebrauche der iatein. Lehr- nnd I««9est&ci^
Von demselben. 46 S. Ladenpr. 12 kr« oder 3^ Ngr. Stottpr
bei Carl Erhard. 1845. kl. 8.
Drei Schriftchen, die schon vor flinf Jahren erschieueQ mi
und jetst erst eine Anseige davon t Um so besser, weno nie bs«^
dieser Zelt noch der Beachtung werth sind. Es hangt ja siiweSc«
▼ön gar verschiedenen Zufillen ab, ob ein Buch bald die Axt
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Hogg: Latein, Lebr- und Leserticke a. s. w. 209
merkMinkeit ftof sich ziehe oder nicht. Ref. baue imiaer gehofft^
es wurde von anderer Seite her eine nShere Besprechoni; obiger
Scliriflen erfoigen. Da es bisher unterblieben ist, so glaubt er
im Interesse des Uuterrichtswesens anf dieselben hinweisen au
müssen , und awar um so mehr, als der Zweck einer friiheren
ähnlichen Schrift; ,, Lateinische Lesesfücke für die Jugend, an«
gleich eine Andeutung eines einfachen, dem Knabenalter ange-
messenen Anfsngsunterrichts. Stuttgart, Buchhandlung von Paul
NeC 1838^% und eüie Abhandlung des Hrn. Verfassers: „Ueber
dieNoIhwendigkeit, den latein. Elementar-Unterrlcht aweckmas-
aiger einaurlchten, nebst erläuternden Bemerkungen au einem
dsbin lielenden Versuche. Ellwang., 1838^^ mehrfach missverstan-
den worden sind, woraus dann vielleicht ein Voriurtheil entstand, wel-
ches die Aufmerksamkeit von den späteren, in derselben Richtung
von ihm ausgearbeiteten, Schriften ablenken mochte *). Unge-
achtet seine Grundsätze und die hiernach geforderte Methode
nicht neu an nennen sind , wie Hr. Högg in den Andeutungen
(S. 7) selbst erklärt; so ist doch die irrthiimliche Auffassung sei-
ner Ansichten und Absichten leicht erklärbar. Denn theila wel-
chen sie von den am allgemeinsten umlaufenden um Vielea ab,
iheiis hatte er sich, ehe die „Andeutungen^^ erschienen, au kora
darüber ausgesprochen, namentlich solchen gegenüber, die mit
der durch K. F. B e ek er f&r systematische Darstellung der Sprach«
lehre gebrochenen Bahn nicht vertraut waren. Diese Grund-
■ätze und der Plan nun, deren Durchfuhrung im Unterrichte durch
seine Lehr- und Uebungsbucber unterstutzt oder überhaupt «r-
moglicht werden soll, sind, wie bei jedem derartigen Buche, we-
nigstens eben so wichtig, wo nicht wichtiger, als 'der Inhalt an und
für sich betrachtet. Manches Buch enthält sehr viel Gutes , ja
möglicherweise lauter Gutes, wenn man jedea Einzelne für sich be-
trachtet; und doch kann es ein sehr uozweckmässiges Schulbuch
•ein. Die methodische Seite ist wesentlich. Der Plan des Ilrii.
Verf. unterscheidet sich nach dem Dafürhalten des Ref. haupt-
sächlich dadurch von anderen , dass er die verschiedenen Princi-
pien, aus denen mancherlei einseitige Methoden entwickelt worr
den sind, soweit in sich zu vereinigen und zur Anerkennung au
bringen strebt , als sie Wshrheit enthsiten. Denn unverkennbar
liegt jedem der vielerlei gemachten Versuche ein richtiger Ge-
danke zu Grunde, dem die Berechtigung, auf den Unterrichtsgang
einzuwirken, nicht abgesprochen werden darf. Die Einwendung,
*) Indessen Dr. E. Rathardt (in seinem bekannten Bache S. 17),
^wiewohl er in Hrn. Hogg's Vorschlägen nur rein formale Aenderangen
findet, erkennt an, dass der Verf., ,idas Bedärfniss der Gegenwart ins
Auge fassend, einer praktischeren, lebendigeren, voraebalich mnndJichen
£ehandlang des Sprachstoffes vonaarbeiten suche."
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270 Latein. Leiebocber.
eine Einigung; Terachiedener Principien sei uncrreichbtr, weil cii
Princip seinem Wesen nach entweder allein bestehen oder eioeo
andern den Piata einräumen müsse, wäre nur dsDO be^^riuidet,
wenn Jene Principien wahre Principien, d. h. oberste und nicht
abgeleitete Grnndsitae waren. Der oberste Grundsats far deo
Unterricht liegt in dem Zwecke, und swar In dem: dissder
Schiller den Gegenstand, mit dem er sich befiiit,
grundlich und auf eine natnrgemasse, d. h. geistbil-
dendeWeiselerne. Daraus entspringen erst gewisse Graid-
aStse für die Mittel, die man cur Erreichung des Zweckes er-
greifen, für den Weg, den man einschlsgen will Ond hier gcbei
dann die Ansichten weit auseinander. Jenen obersten GnwdiiU
aber wird ohne Zweifel Jeder als den seinigen gelten ls8Ben,dus
seine Schiller etwas Gründliches lernen sollen , und mag inch J^
mand noch so mechanisch verfahren, so wird er doch nie top*
stehen , seine Lehrweise sei nicht geistbildend oder sie sei fl
geisttödtend. Ein Schulbuch macht freilich noch keine Methode;
aber ohne auf Das einzugehen , was hierüber schon gestriUeo wer-
den ist, nimmt Ref. doch als sicher an. dass ein aweckmäMi^ c»
gerichtetes Buch den Unterricht um Vieles fördern und dem l(^
rer die M&he um ein Grosses erleichtern mässe.
Hr. Högg, welcher in der am meisten gangbaren Unterricbts^
weise der nstörlichen Bntwickelung des jugendlichen SeeleolefMi^
SU wenig Rechnung getragen glaubt, stellt in deo „Andeutao^
(S. 9 ff.) vor Allem nachstehende allgemeine Sätze auf:
„1) Wenn msn den Unterricht des Lateinischen, wiejcd«
fremden Sprache überhaupt, beginnt, muss bei dem Schaler eii(
gewisse Befähigung zur Aufnahme desselben als unerlissüc^
Bedingung vorausgesetzt werden, eine Befähigung, welcbeo
durch Schule und Leben gewonnen hat. Jene hat durch Ver^ß^
chen und Unterscheiden sein Wahrnehmunga- nnd BrkeonUiiift;
▼ermögen geübt, und durch Sprachunterricht das Mittbeilen ^
Verstehen erleichtert, n. s. f.; dieses — das Leben — hat i^
bereits eine Menge von Begriffen augefuhrt. Letzteres ist ^
unsern Zweck hauptsächlich darum wichtig, weil davon dss Ver
atindniss dessen abhängt, was die fremde Sprache zum G^
Stande ihrer Mittheilungen hst.
2) Jene Befähigung wird selten vor dem achten, bei ^
meisten wohl erst mit dem zehnten Jshre vorhanden sein. ^^
wenn man dennoch den Unterricht In einer fremden Sprache w
einer Schasr achtjähriger Kinder beginnt '") (man kann ei , «^
zum Schaden für das Seelenleben derjenigen unter ihnen ^ der«^
*) Da dies in Worttemberg vorschriftsmässig geschehen foU« ''
moMte der Hr. Verf. in der Aniage seioes Baches gegen seine Gnais^
darauf Rficksicbt nehmen. Aum« des Ref.
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Hogg : Latein. Lelur< und Lea^itucke n. s. w. S71
EntwIckeloDg noch nicht zu dem erforderlichen Grtde erfolgt Ist),
so muss die Itteinische Schule auch noch jenen Unterricht auf*
nehmen und fortsetzen , welcher jene Befahlgong nachsnholen und
fortzusetzen geeignet ist, nfimlich den Anschaunngsunter-
richt, undmussdem deutschen Sprachunterrichte mehr
Zeit einräumen, als es Im anderen Falle ndthig würe.
S) Der deutsche Sprachunterricht besteht nicht blos in gram*
mstischero Unterrichte, sondern auch im Sprechen, im Beschrei-
ben und Aufschreiben, in Lese- und Gedichtnissobungen u. s. w.
4) Der grammatische Unterricht im Deutschen aber musa
dem der fremden Sprache wenigatena in den allgemeinsten Grund«
zugen vorangehen. Die Uebereinstimmung zweier Sprachen steilt
sich so dem Schüler zuerst dar, und dann auch ihre Verschie-
deuheit, je nach dem Grade seines geistigen und sprschiichen
Fortschreitens. Sehr wichtig ist, dass die Terminologie für
beide Sprachen dienelbe sei.
5) Unsere Lehrweise setzt bei dem Schuler keine
Kenntniss irgend einer lateinischen Form voraus.
Die Lehr- und Lesestucke sind das einzige lateinische Buch, w<ff»
ches er anfänglich gebraucht.
6) Der Lehrer 1 eh r e ; er kann also nicht §. für §. dem Schu-
ler zur selbsttliätigen Vorbereitung aufgeben. Der Lehrer selbst
aber bereite sich desto sorgfaltiger vor , was auch schon desshaib
nothig sein dürfte, um zu sehen, wo er naturhistorische und and.
Erläuterungen, beziehungsweise Berichtigungen zu geben habe.
An dem Lehrer liegt es, die Schule für das Leben frachtbar zu
machen. Das Buch bietet nur Stoff und Form ; auf den Lehrer
kommt es an, ob sie Leben erhalten, oder Wortkram bleiben, oh
sie dem Schuler Freude bereiten oder lange Weile; des Lehrers
Sache ist es, dem ganzen Unterrichte Interesse zu geben, ohne wel^
ches keine Methode gut und kein Lehrbuch brauchbar erscheint.^^
Diese Voraussetzungen leiteten den Hrn. Verfssser bei Wahl
und Anordnung des Lesestoffes, sowie bei der ganzen Einrichtung
seiner Uebungsbücher.
Das L Buch der Lehr- und Lesestücke (66§§. auf 17 Seiten)
Ist zur Einübung des Wichtigsten sus der Formenlehre bestimmt.
Die Formen treten selten vereinzelt, gewöhnlich in SatsverhäU-
nissen auf, aber unter strenger Anordnung sowohl nach Ihrer
äusseren Erscheinung, als nach ihrer Anwendung. Z. B. §. 1 — 1 1
Prädlcatives Satzverbältniss mit Substantiv und Verb. Nominativ
Sing, und Plor. §. 1 und 2. Substantiv nach der ersten Declina*-
tlon. §. 3. Nach der zweiten Declination. §. 4. Beide Declin.
gemischt. §. 5. Dritte Declin. §. 6. Die drei ersten Deciinatlo-
uen gemischt u. s. w. §. 1. Verben der ersten Conjugation. §. 2.
Verben der zweiten Conjug. §. 3. Beide gemischt. §. 4. Dritte
Conjug. n. s. w. — §. 12. Infinitiv. §. 13. Prädlcatives Sstzver-
bälioias mit zwei Substantiven und esse. §. 14—17. Objectives
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272 Latein. Lesebücher«
SaikyerhiltiilM (AccuMtiv). §. 18—25. AUribUtives Sttne^Ult-
ntM und swar §. 18—21 aUribiiU?er Genitiv, §.22-25 aUrik-
Uvea Adjecliv. §. 26. PradicAlive« SaUverhiUiaiM, Pridictt -
ein A4i^^^'^ "- ^* ^* ^- ^- ^- — Sonach möchle es sdicioeB, et
handle sich schon im 1. Buche mehr um Syntax, als um Fornei-
lehre. Dennoch bleibt letztere die Hauptsache. Von jeaer wirf
nur so Tiel tu Hülfe genommen, als nöthig ist, um der pycbolo-
gisehen Forderung zu genügen, dass der SchQler die wichti^a
Formen in lebendigem Zusammenhange angewendet aaschioc, sie
durch selbstthätige Beobachtung (versteht sich, vom Lehrer durcii
Frsgen angeregt) unterscheiden lerne und erst nachher in Scbcoiii
das er vor seinen Augen entstehen sieht , snsammeogestelU vl|e^
blicke. Hieran wird man kaum Anstoss nehmen, wenn die Vor-
aussetzung erfüllt ist, daas dem Schaler die wichtigsten StUrer-
haltaisse schon aus dem vorangegangenen deutschen SprtchaDlcr-
richte bekannt sind. Die erste Einprilgung der Formen erfolg
theils durch wiederholte mannigfaltige Benutzung der LeiestQcLe,
wozu in den „Aufgaben'^ (Nr. 2) und in den ^ADdeutongen'*
(tir.3) Winke gegeben sind, zumTheil durch die ubersicbUicheZt
sammensteliung in Tabellen *). Alle Formen zuerst in StUci
vorzuführen, wäre weder möglich, noch lag ea im Bestrebeo dei
Hrn. Verfassers. Allein schon das Unternehmen, auch nur all
dem hanptaächlichsten den Schüler auf diese Weise bdtsoDtn
machen, hat Bedenken erregt. Sollte wirklich ein Lehrer^
vom Schüler selbst geübte Beobachtung zu gering anschlsges id
sollte er es vorziehen, z. B. die Endungen einer Declination rtf-
her nach einer Tabelle auswendig lernen zu laaaen, so wird diei
der Brauchbarkeit der Lehr- und Lesestücke keinen Bintng tbi»
Es ist nicht zu Isugnen: auf den ersten Bück kann die ^
Ordnung darm zufällig, willkürlich scheinen; bei näherer Betrtii-
tung übrigens wird sie sich als durchaus abaichtlich und beredtfi
erweisen. Aber das ist allerdings zu einem erfolgreichen Vüifif'
rieht auf dem Wege, wie er in dem Buche vorgezeichnet ist^ ^
erlasslich, dsss der Lehrer völlig mit dem Wege vertraut leifÜ*
fkberscliaue und (wie oben die 6. Forderung lautet) lehre, vr
ttiiier namentlich auch das zu verstehen ist, dass er behn erita
Anfang nur einen sehr geringen Theil seiner Aufgabe im ffip-
nannten „Aufgeben^' suche. Es ist das eine Forderung voa ^
gröasten Wichtigkeit auch für den Unterricht in höheren Claiiei*
und da ale vieinitig nicht anerkaimt wird, so wird es keiner Recbi'
ierdgung bedürfen, wenn bei dieser Gelegenheit die 8chüai0tf
Folgen jener Hlssachtung in Erfainernng gebracht werden. ^
*) Damit der Scboler diese Zasamnenstellang selbst yrotw^
könne, ist ein litiiographirtes Formukr fär die Declination und Coojflf^
tion beigegeben.
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Hogg: Latein. Lehr- tinil Leseslucke o. 8. w. S7S
Kichnet man nimlidi, wie es nnr noch sn hiaffg^ getebiehft, dem
Scliüter blog einen Abschnitt in «einem Buche mit dem Verltngen,
in der nfichsten Stunde müsse er das ,,praparirt^% d. i. er müsse
die Bedeutung aller Toilcommenden Wörter mit Hülfe des Lex!*«
kons aofg^esucht haben und'ansu^eben wisaen, und die Sfttse in
die Mutterspradie uberseteen liönnen; so entspringt daraua ai»
beklagenswerthestes Uebel — Misamuth, Abaeigunff gegen
das Lernen. Es ist xum Erstaunen , wie man treti auafthrticher
und gründlicher Widerlegungen einen Vortheil fir die geiatige
ElntwkkeJung einea jungen Menschen darin erblicken kann, wenn
dieaer, beinahe ein Wort nroa andere möhaelig in einem Buche nach*«
schlagend^ die Bedeutung oder Bedeutungen derselben heranssu*
achreiben^genotliigt wird. lat es nicht viel fernunftiger, der Lehrer
giebt dem Kleinen sogleich an die Hand, waa dieser doch niemals
•US aeioem eigenen Kopfe herauasofinden vermag, und leitet ihn
durch Fragen allmäig an, daa au entdecken, waa er wirklich aeftbei
entdecken kann % In sahlreichea Bilchern iat dem Lernenden die
Arbeit dadurch erleichtert, dass Tor oder hinter jedem Abschnitte
die nöthigen Wörter aufgefTihrt aind. Dieae Einrichtung erspart
zwar für den Augenblick manche Mnhe, sieht aber den Uebel*
stand nach eich , dass sie den Schuler immer wieder vorleitet, nach
diesen Veraeiahniasen hinanblicken. Die Wörter and deren Be^
dentung aich fieat eloauprlgen, dasu wird er offenbar am aicher«-
aten bewogen, wenn er im Anfange weder ein Wörterbuch, noch
sonst ein Wörterverseicbniss hat. DerLehreraeidas erste
Wörterbuch^ wie er auch von vorn herein dieOram-.
matik aeln aoll. Dordi lleissige Wiederholung und versehie«
denartige Anwendung dea Leaestoffea wird ein sicherer und rei-
cherer Wörtervorrath gewonnen, ala auf irgeikd eine andere Weise.
— Eine weitere, sehr traurige Folge der falschen Priparatlons*
methode Ist diese: Erkennt der Schöler, daaa er die an Ihn ge-
machten Forderungen mit eigenen Kriften nicht löaen kann, ao
wird er aich, aofem aeiae VermögenaumatSnde ea geatatten, cum
Beauche von Privatstnnden entschliessen, und um so eher, wenn
ihn das Bestreben, dem Lehrer Genüge zu thun, oder wenigstens
die Furcht vor dessen Strafen erf&llt. Findet er einen tüchtigen
Unterricht, waa nnr dann der Fall iat^ wenn dieaer ao behandelt
wird, wie er In der Schule aelbat hehandelt werden sollte, so mi»a'
er doch immerhin l^berfliissig Geld und Zelt aufwenden. Wli^
aber der Unterricht verkehrt ertheilt, wie ea wohl nicht aelten
geschehen mag, wenn et waa reifere Schüler die „laatructoren^*
aind, ao lat der Schaden noch gröaser. Gsr gerne ereignet sich
dann daa gerade Gegentheil von der beabaichtigten Selbatthitig-
keil des Anfsngers, Indem der Aeltere Ihm sogleich Alles ganz
znhereltet vorlegt, atatt dass er nnr so viel miltheilte, ala der
Kleine nicht durch cigenea Nachdenlien ausfindig mschen kann.
Dans auf d 1 e s e m Wege nie eine Seibatatändigkeit erreicht werde,
iV. Jahrb. f. Pkii. «• Päd. od KHL Bibl. Bd, LVUI. Uß, 3. lg
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274 Lateta. LegebScIier.
Hegt am Tage. Tritt aber Tollenda in der Noth an die Stelle der
Privatatiinden das Riihepolater der gedriicltten oder ererbten ge-
schriebenen Ueberaetsung, nun so weiss jeder Sctinlmann, dlaia
es nicht leicht wieder verlassen wird. Aiigemein ist da« Bedaneni
darnber, wie so viele Schüler dieses bequeme L»ager suchen, nod
iloch — wie wenig geschieht, um es tn verhindern! Verbote hel-
fen nichts, Vorstellungen über die Verderblichkeit nicht viel, dies
weiss Jedermaun; mehr, glauben Einige, richte man ans, wena
mit Strenge vorgefahren wfard , aobald ein Schüler bei der münd-
lichen Uebersetsong nicht gehörig Rechenschaft geben kann nad
über gar zu sorglosem Gebrauch seines Hülfsmittels sich ertappet
lisst. Dies mochte aber einige Aehnlichkeit haben mit der Uand-
Inngsweise einer Wärterin, welche ein Kind, das noch nicht ge-
hen kann, auf ein Kissen niedersetxt und nachher süchiigt, weil
es nicht aufstehe. — Der sicherste, ja einsige Weg su helfen
ist: man unterstütse den Kleinen bei seinen Versuchen dnn Gehea
so lernen, aber jedesmal nur In dem Maasse, als er der Unter-
stützung bedarf. So wird er allmillg au gehen lernen, and wena
er ea kann, so wird es seine Freude sein, wirklich davon GiebFanch
SU machen. — Solche Nachhülfe wird auch in höheren Ciaasea
hiufig noch recht am Platze sein , so oft eine Schriftgnttnag sar
Hand genommen wird, die mit den früher gelesenen weniger Ver-
wandtschaft hat. Schon die Eigenthümlichkeit des Schriftstellen,
noch mehr der von ihm behandelte Stoff und die hierzu gewihlle
Form, müssen dem Schüler eine Menge von Schwierigkeiten ent-
gegenführen, die ihm eine Zelt lang vom Lehrer weggerffoint wer-
den sollten. Wie kann gefordert werden, dass ein Knnbe^ der
bisher seine Krifte nur an Geschichtschreibern, jedenfalls nur aa
Prosaisten versucht bat, ausscbliessiich an der Hand seines ge-
treuen Wörterbuches ohne Weiteres den Virgil richtig übersetze,
oder dass er, wenn unter den griechischen Dialekten mit ihni nur
der attische eingeübt ist, den Homer „analysire^^l Wird da
nicht der fleiasigste Schüler geswungen, nach dem nachaten bestes
Mittel SU greifen, wenn ea ihn nur aus seiner Qusl erreitet?
Doch surück su unserm Anfiingerl „Nun ja, er soll die Bedeu-
tung der Wörter allein aus dem Munde des alleraetaenden l«ebren
vernehmen. Wie dann , wenn er sie vergisst und kein Mittel Ihm
SU Gebote steht, sie wieder ins Gedichtniss su rufen 1^^ — Bise
sehr natürliche Frage. Doch dürfte die Antwort eben so einfsch
lauten. Einmal wird bei der Behandlung, welche Ref. bislier
anaeinandergeaetat hat und mit Hrn. Högg fordert, lange nicht so
viel vergessen werden, als soust; und dann, wenn etwas entwelcbt,
dann — sagt es eben der Lehrer noch einmal. „Welche Ver~
Wohnung des Knaben ! Also wiederum soll er aller Mühe über-
hoben werdenl^^ — Dagegen Hast sich fragen, waa denn der Ge*
whin davon geweaen sei, wenn nicht gerade unfähige Schüler nnf
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Hogg: Lateia. Lehr- Dod Leaeatficke d. a. w. 375
drei ODd mehr Seiten hintereinander jedesmal dasselbe Wort in
ihrem „Priparationsheft^^ oder in ihrer ,,AnaIyae^^ aüfaeichnetent
Wie das I. Buch der Lehr- und Lesestucke die Grundlage fnr
die Einübung der gewöhnlichsten Formen und sugleich für Ge-
winnung eines auf dieser Stufe hinreichenden Wörterschataes bil-
den soll; so hat das 11. Bach den Zweck, dem Schüler die ganze
Syntaxin ihren Grundzügen vorzuführen. Den dabei
befolgten Plan hat der Hr. Verf. in der ^^grammatischen Ueber-
nicht ^^ auf sieben Seiten für jeden , dem fiecker's Sprachsjstem
nicht fremd ist, ycrstindlich genug dargelegt. Ref., der das Büch-
lein schon beim Unterrichte benutzte, liat die Ueberzeugung ge-
wonnen, dass die Spracherscheinnngen durch die gewählte Be-
handlung und Anordnung nicht gewaltsam in einen ihr widerstre-
benden Rahmen eingezwängt worden seien, uud fand zugleich,
dass sich mit dieser, in der Hauptiache an eine wissenschaftliche
Form sich anlehnenden Ordnung ganz wohl eine gemeinfasslicbe,
dem jugendlichen Al^r entsprechende Lehrweise Torbinden lasse.
Daher betrachtet Ref. die Lesestücke auch In dieser Hinsieht als
ein erwünschtes Beförderungsmittel einer Lehrweise, wie sie an-
gestrebt werden muss, nämlich einer solchen, die, ohne sich in
eine dem Knaben unTcrständliche Abstraction zu verirren, doch
die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung auf angemessene
Weise in die Schule einfuhrt.
Vielleicht könnte die Frage erhoben werden , wamm der Hr.
Verf. nicht statt der grammatischen Uebersicht geradezu ?oiistfin-
dige Regeln seinem Bache einverleibt habe. Dieses haben aller-
dings bisher die Meisten gethan ; sie haben Grammatik und Ue-
bungsstücke (entweder zur Exposition oder zur Composition oder
auch beide) in Einem Buche vereinigt. Viele Lehrer erkennen
hierin einen grossen Vorzug. Denn so erscheine dem Anfänger
dieses Eine Buch als der Inbegriff alles dessen, womit er sich für
jetzt zu beschäftigen habe. Dessenungeachtet mnss es Ref. bil-
ligen, dass Hr. Högg sich begnügt hat, durch die Debersicht dem
Lehrer seinen Plan deutlich zu machen und dem Schüler die Auf-
fassung des Ganzen zu erleichtern. Die abgeaoaderte Aufstellung
des Regelwerkes einerseits und der Uebnngsstucke '^) anderer-
seits bietet mancherlei Vortheile. Die Grammatik gewinnt an
Uebersichtlichkeit, indem sie sich auf einen kleineren Raum zu-
sammenzieht. Damit wird auch die Möglichkeit einer passenden
einzigen Schulgrammatik für's ganze Gymnasium angebahnt. Fer-
ner wird der Bück nicht fortwährend zwischen Regel und Beispiel
hin und herschweifen, sondern der Schaler wird sich genöthigt
*) Hierunter sind natorlich nicht die einzelnen Beispiele so verite-
hen , die jeder Grammatik aU Belege fSr die Regeln beigefügt werden
maasen.
18*
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276 Ijmieui. Lesebficlier.
■ehoD, jedes fir rieb to seioem ToDen EigeDthom n
Haoplsichlich ^It das für die Componlion. Bndlieh erwichst
dem Schiller daraus kein grösserer Aufwand, wie es den Anscheis
haben mochle« soodern es hat die gegentheiligewoblüiäftige Folge.
Djnfangsreicher wird dss Gänse nicht; denn die einseinen Thciie
sind nur anders geordnet Höchstens könnte der Bachbinder
eine grössere Ausgabe Tenirssdien, weU nun drei Bn<^cr ent-
stehen: Uebungsstucke snr Expontion, nur Covposition, Graai-
matik. Hingegen ist nur noch iSne Grammatik erforderlich *).
Zieht man in Betracht, ob die Lesestocke fnr den enUM
Cnterriclit in grammatischer Hümicht erachöpfend genu^ nden, n
werden nothwendig die Anrichten abweidiend ausfallen , weil der
Eine jetst schon dieses für unentbehrlich erachtet, ein Anderer
jenes. Ref. hat in diesem Stöcke die Meinung, dsss die Schäer
sehr oft nutzlos viel su froh mit schwierigen Spracherseheinnngcs
oder hasrapaltenden Untencheidangen geplagt werden. Schwer-
lich wird man es tadeln wollen, dass die l^sestöcke s. B. mdit
in den eraten Paragraphen des 11. Buches alle die vielerlei ms^
liehen Fille enthalten, wo das Prftdicat bald im Singular, bald in
Fluni, im Hasculinum, Femininum oder Neutrum steht, wcsi
es sich auf mehrere Subjecte suglelch besieht. Doch hüte Rel
neben dem Beispiel (II. 3): Visurgis, Aibis, Vistuln sunt navigt-
blies amnes — noch eines oder das andere gewönscht , wo die
Subjecte Personen bcxeichnen. Besondera aber veriiiisst er,
dass nicht den Zahlwörtern, die nur gelegentlich eingcmisGk
sind (wie 11. 5. 23. 38. 57. 58. 65. 66) eigene §§. gewidmet sisi
Auch ist die Gonstroction bei aecusare^ damnare u. dergl. völEg
übergangen. Bei II. 65 konnten vielleicht ausser qwantuwny nikä,
flu9 auch muUum^ aliquid ^ quid^ saiis, affatim u. s. f. berod-
sichtigt und nebenbei eine Vergleichung anderer Ausdmckawdsa
statt des Geoitivs (ex, tu, de), besondera wegen des Soperkdn
und wegen unus^ angestellt werden. Neben dece<, pudet «. a v.
(IL 128 ff.) bitte wohl iicet eine Stelle verdient in 11. 160 wokl
ten facilis^ diffldtis^ jucundua mit ad und dem gerund. aidit M
len, da sie beim Supinum (II. 156) gehörig vertreten sind. — Si
Hesse sich noch Manches beibringen , dessen Aufnehme Hr. Bi^
um so unbedenklicher finden wird, da er Mehreres nidit snrid'
gewissen hat, was er beim entmaligen Lesen ausgebssen ond eni
später bei der Wiederholung beachtet wünscht. Desswegen wd
einige §§, mit Sternchen beaeichnet, x. B. II. 21 (tou den Stidt^
namen). Dass aber über die s. g. Consecuiio tetnporum keine be-
sonderen §§. gegeben sind, darf kaum Anatoss erregen, da ssr
Nachweisung des Leichteren sich in dem Buche hinreichend StsI
*) Pur die erste Zeit \b% sie gans eDtbehrlicb, indem sie, wie obet
bemerlit , darch den Lehrer eraetxt wird.
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Hogg: Latein. Lebr- und Leseslucke q. •. w. 277
findet, die Erllirun; de« Scliwlerfgeren aber, wie Jeder I^hrer
weis« , selbst in den mittleren Classen noch Mühe genug erfordert.
Was dann die Auswahl der Satte anlangt, ao gehört ihr
Inhalt theils der äusseren, theils der inneren Welt an. Daa
I. Buch giebt (auf 17 Seiten) fast ausschliesslich Naturgeschicht-
llchea, und auch im 11. ist dieses und das geographische Gebiet*
Btark vertreten, sowie überhaupt diejenigen Kreise des mensch*
liehen Wissens, weiche sich Toriogsweise auf die unmittelbare
Sinneswahrnehmung gründen. Da die Lesestüoice für sehr
Junge Schüler bestimmt sind, so wird diese Wshl um so mehr
Beifall verdienen, als sich in dieser Zeitschrift erst kurslich die
gewichtige Stimme eines Mannes der Wissenschsft in ähnlichem
Sinne erhoben hat (s. Bd. Ö7. Hft. 2. S. 178), wodurch Referent
einer grösseren Ausfilhrlicbkeit über diesen Punkt überhoben ist.
Vebrigens wurde das geistige Gebiet , namentlich in sittlich bil-
denden Aussprüchen nicht zu karg behandelt. — Ob auch der
Geacbiebte ihr gebührender Beitrag abgefordert worden? Zwar
lisst sich nicht laugnen , dasa es, so lange der Schüler noch nicht
fio weit vorgerückt ist, um snsammenliangende Stücke zu lesen,
mit einigen Schwierigkeiten verknüpft ist, einzelne Satze ausfindig
2u machen , die für den kleinen Anfinger anziehend und verstand-
lich genug sind. Bs fehlt solchen Beispielen häufig an der nölhi-
gen Anschaulichkeit. Lange Erläuterungen aus der Geschichte
sind gewiss in den ersten paar Jahren , wo der Knabe eine fremde
Sprache zn lernen beginnt, nicht am Orte, wie denn überhaupt der
Stoff, ohne in Leerheit und Gehaltlosigkeit zu verfallen, von der
Art sein muss, dass zum Verstindniss selten mehr als eine Zeich-
nung oder eine Landkarte erforderlich ist. Die Aufmerksamkeit
wird sonst zu sehr getheilt. Bei alle Dero will es dem Ref. schei-
nen , die Geschichte hätte noch eine reichere Ausbeute gewähren
können.
Mit Vergnügen bemerkt man in der Anordnung, dass dem
Stoffe nach Verwandtes in einzelnen §§. zusammengestellt ist,
soweit es sndere nicht zu beseitigende Rücksichten erlaubten. Es
ist dies ohne Zweifel nicht ohne Einfluss auf den Geschmack des
Schülers. Ref. macht auf diesen Umstand aufmerksam, weil er
zwar schon in manchen älteren Lehrbüchern beachtet worden ist,
aber in neuerer Zeit der lobenswerthe Vorgang oft nicht die ver-
diente Nachahmung gefunden hat. Wen sollte es nicht unange-
nehm berühren , z. B. folgende Sätze unmittelbar hintereinander
zu lesen: „Alle ^ute Männer lieben die Billigkeit. Die Bewohner
Ae^yptens verehrten den Apis, einen schwarzen Ochsen. Die
Hunde werfen blinde Junge. Die Wiederkunft der Störche kün-
digt den Frühling an. Archelans schenkte dem Euripides einen
goldenen Becher^^*^ Es verstellt sich, dass Abwechselung vor-
handen sein mfisse, nur nicht in solcher Weise. — Als eine an-
dere zweckmässige Ehurichtung hebt Ref. hervor, dass in spateren
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S78 Latein. Lesebacher.
Abschnitteo hiuflg auf Fr&herefl BeEug g enommen i8t So kehrt
der Satx I. 48 Diel noctiaqiie TiciasUudo coiiserTat aDimantea —
bei II. 143 wieder mit der Erweiterung: tribuens aliud agendi
tempus, aliud quieacendi. Vergl. 11. 61 und 161; 20 u. 149.
Es Ivt nun noch übrig, etwaa über die Sitae in ap rachli-
cher Hinsicht zu aagen. Muhevoll musste die Anlage dea Ba-
ches in der bisher angedeuteten Weise darum aein, weil die
Beispiele im 1. Buche, so weit möglich, Im II. durchgeheads
aua Werken alter Schrif tat eller entnommen und swir
unmittelbar aus diesen gesammelt sind, was auch daroos so er-
kennen ist, dass Tiele aufgenommene Beispiele sich in den friibe-
ren Lesebnehern nicht finden. Gerade diese Gewissenhaftigkeit
verleiht den Lesestucken einen besonderen Vorzug. Zwar siai
auch solche Autoren benutzt, die von den ekeln Latinisten acbeel
angesehen werden. Wenn aber andere Schulminner sich nickt
scheuten, Ihr eigenes Latein den Anfängern als Muster Bufsustd-
len,sowird auch ein Seneca oder Pllnins die Ehre habca
dürfen, in unseren Elementarbüchem mit kurzen Satsen au er-
scheinen, wo ja an Bildung des Stils noch wenig gedacht werdn
kann, snmai wenn es sich findet, dass der Gegenstand , aber dea
•ie sich vernehmen lassen, einem gewissen Alter mehr entsprickt
als einer des Cicero. Dabei ist aber freilich festzuhalteD , dass ia
der Auswahl und Benutzung Umsicht geübt werden solle , weniger
in Betreff eines einzelnen Ausdrucks (wiewohl I. 28 Scorpio ft-
nenatus für Sc. venenosus zu wünschen wäre), als der Aaadracki-
weise. In keinem der Sätze, die sich desto tiefer eiDprigen, je
früher sie dem Lernenden vorgeführt werden , sollte eine Abwei-
chung von den Hauptlehren der Grammatik, wie sie nach den
Sprachgebrauche der besten Schriftsteller festgestellt alod , ver-
kommen. Dieser Forderung durfte Hr. Högg nicht überall Gt-
nüge gethan haben. So steht II. 21 Bure juventam egi, — wah-
rend bekanntlich zur Bezeichnung der Ruhe an einem Orte in der
Regel die Form auf i gebraucht wird. Es wäre diea um so besser
vermieden worden, als für das Regelmlssige kein Beispiel gebotca
ist, und darauf folgt: Rure In urbem redibas. — 68 Ut prae be-
titia lacrumaetibi praesiliunt (Plaut. Stich. III. 2, 13, wo abrigeas
Schmieder: praesiliunt mihi hat) — bezeichnet prae einen GrviA
der nicht als Hinderniss erscheint. Wollte man auch aageo, et
liege ein negativer Sinn darin, etwa: lacrumas teuere non pota
(vergl. Fabri zu Liv. 22, 3, 13), so w5re dies doch bei Anfängers
nicht gut angebracht. — 71 Apud Pjthagorara discipulia quioqoe
annis tacendum erat — könnte der Ablativ einen Schüler aof der
sngenommenen Stufe irre leiten. — So wie die Sätze 80 Aa u
haec non credis? und 123 An ne hoc quidem intelligimua cet. da-
stehen, scheint es, an sei in einfacher Frage gesetst. Vergl
Zumptg. 351. Dagegen 91 Cogita tecum^ an^ quibuacnaqiie
debuisti gratiam , retuieris — lüast sich wohl nach Z u m p t §. 33i
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Hogg : Latein. Lehr- and Le«Mtacke a. •• w. 279
erklareo. Aber das Comma w&rde Ref. lieber vor gratiam ttellen.
— Wegen 105 Solia defectua nonnisi noviaaima primaTe fluni
luna: lunae autem defectoa nonnUi plena — a. Zumpt §. 796
der 6. Attagabe und Kreba Aotibarbarua unter non nisi, — Der
Indicativ 106 Sunl, qui . . . . non audent dicere — und die alter*
Ihümliche Nomioativform 113 lade (Plaut. Menaech. V. 9,29s8.)
möchteD, obachoii die gewohnliche Form aua I. 32 (lac dulce) be-
kannt aein muas, in dieaem Buche bedenklich sein. — 114 Vi-
dea, qoanto vocaliora sunt vacua, quaai plena(Scn. Nat. qu. 11,29)
mochte Ref. abweichend von den Ausgaben aua gewissen Rock-
aichteo interpungiren: Videal quanto . plenal — 117 Ut
qtiacque flumiiia sunt altissiroa, ita mmori aono labuntur — ent-
halt ohne Zweifel einen Schreib- oder Druckfehler; so auch 55
Megarenalum inaula Atheniensihutt fiebat. — 118 Omnia priua
experlrl, quam armis, sapientem decet ist nach experiri wahr-
acheinlich verbU ausgefallen, wie 141 Sunt divitiae certae, in
quacQoque aortia humanae permananrae (Sen. de Benef. VI. 3)
nach humanae das Wort levüate, — 158 wäre dem; Cupidua ie
aodieodi, obschoo es von Cicero (de Or. II. 4, 16) herrührt, ein
Beispiel mit der gebräuchlicheren Gerundiv -Construction vorzu-
ziehen. Vergl. Krüger, Gramm, d. latein. Spr. §. 489, Anm. 6.
— Einfgea iat unnöthig oder unpassend verändert. 162 Exercenda
est memoria ediaceodia ad verbum quam plurimia et Ciceronis
acriptia et aliorum nach Cic. de Or. 1. 34, 157, wo es helsst: quam
plurimia et nostria scriptls et alienia, — 99 erscheint in dem
Satze: Cum quiescere volunt, fremitom murmurantia maria non
audiunt — nach Cic. Tusc. V. 40, 116 der Mangel des Subjects
ßurdi^ daa in der Drschrift aua dem Zusammenhange ergänzt wird,
unbequem, wenn gleich der Sinn im Uebrigen absichtlich geändert
aein mag. — 91 giebt das Uc am Anfange des aua Cic. Toac. L
28, 67 einzeln auagehobenen Satzea keinen Sinn, ist also zu tilgen;
ebendaaelbst ist demde statt dein zuschreiben. — 115 die Worte:
Httc postero die quam frequentissimi convenirent — sind ala
aelbstsländiger Satz hingestellt, wodurch daa Imperf. Conj. noth-
wendig eine gans andere Bedeutung erhält, als im Zusammen-
hange bei Caea. b. g. IV. U. — 121 bei: Est Oallicae consuetu-
diuis, uü — hat Cäaar (b. g. IV. 5): Est hoc Gallicae. — 157 ist
•US Veraehen sinnstorend: danda vero opera, ut et anhnoa atatt
amicos (Cic. off. I. 34, 123) geschrieben. — Ferner rousa 126
Aristaeus statt Ariatew (Cic. Verr. IV. 57, 128) '^) und Zaroa-
atrea statt Zoroaater gesetzt werden; so auch 150 cariasimi (aua
Quintil. in. or. II. 9) atatt charisaiml — 80 wäre besser Tui 60-
nepolentia statt bene volanlia (Plaut. Trin. I. 2, 8), weil benevo-
lens, wie öfters bei dieaem Dichter (a. bea. Trin. V. 2, 24. 53 und
*) Braesil hat zwar an dieser Stelle 1 Aristens, aber in der
Clavis und Cic. NaU DD. III. 18, 46 ArisUeas, wie Andere.
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280 Latein. Lesebacher.
Pen. IV. 4) 98), hier ih Substantiv «ebraueht ist. — 143. Der
Name des Augurs (Cic. Divio. L 17) wird jetzt gewöhDÜcb Na-
fnu8^ nicilit Naevius geschrieben. — Wiewohl im Allg^emeiacn
der Grunidsatz festgehalten ist, dass jeder Sata lur sich eiaea
vollen Sinn gebe , so ist doch einigemal dagegen verstosveo , wie
in der oben berührten Steile aus Caes. b. g. IV. 11, und 142 kaoa
inde in dem Satae: Phiiocrates jaro inde usque aroicus faiC miiii a
puero puer — auf nichts Vorhergehendes bezogen werden. Vgl.
144 Id aäeo metueas vos celavi, quod nunc dicani — und ih^
Data faculiale itineris faciondi. — Vm nichts su iäber^ehea^
wird noch erwähnt» dass die Druckfehler, deren Zahl übrigca«
nicht sehr gross ist, am Schlüsse der ,, Andeutungen ^^ nicht volt-
staadig aufgeführt sind. Ref. hat ausser den oben genannte« wahr-
genommen: II. 49 ephfpiis; 97 His-pania; 111 voveant at. foveaat
Nr. 2. Die Aufgaben über die lateinische« Lehr-
undLesestücke sollten zeigen, zu wie mannigfaltigen Debaa-
gen die letzteren benutzt werden können. Sie eiad nach der
immer mehr Eingang ^findenden Ansicht ausgearbeitet, desa die
Uebersetznngen aus der Muttersprache in eine fremde sich laag-
liehst an den in der letzteren behandelten Stoff anlehnen maasea.
Denn die fremde Sprache wird an and aus ihr seihet erlerat
Das Uebertragen in dieselbe hat den Zweck, dea Blick lur &
Auffassung der Sprachgesetze beim Exponiren zu scharfen nad
das Erlernte zum unverlierbaren geistigen Besitz zu machen. Die
CompositionsHbungen können , da hier Camponere nicht den Sias
des selbsistandigen Schaffens, sondern nur des Zusammenfigeai
nach einem Vorbilde oder der Nachahmung haben kann, la
keiner Weise ihren eigenen Weg gehen. Nicht nur soll fiel ihaca
die Anwendung keiner Regel verfangt werden, die nicht adna
durch Exposition völlig klar gemacht und eingeprägt ist"^), sea-
dern es sollen dabei auch keine einzelnen Ausdrucke und Redens-
arten vorkommen , die nicht bereits aus der friiheren Lectire be-
kannt sind. Lfisst sich dies nicht gänzlich vermeiden, so gebe
man dem Sch&ler das Unbekannte. Das deutsch. lateinische
Lexicon wird hiermit überflüssig. Hr. Högg sagt in den „Aadeir*
tungen^^ Seite 44: ,,Es ist ein eben so zeitraubendes, als aaeh in
anderer Hinsicht unpraktisches und tadelnswerthes VetfahTea,
Deutsches in das Latein, übersetzen zu lassen, wobei der Schaler
ein deutsch-lateln. Laxioon gebrauchen soU oder darf; denn erst-
lich wird er einen recht ungeschickten Gebrauch von diesem Buche
mschen, ehe er die oben erwähnte Anweisung erhalten hat; zwei*
tens verliert er nutzlos viele Zelt , endlich — unÄ dss ist bei wei-
tem der grösste Nachtheil — hindert es ihn nachzudenken and
dasjenige aus dem Gedächtnisse zu schöpfen, was er aas seinem
*) Man sollte meinen, das verstehe sich von selbst, allein naa wolle
nur geifvisse Composittonsbficher nachsehen !
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Hogg : Latoio« Lehr- nnd Lesestncke n. s. w. 281
Lesebache witsen kinn. Nicht viel weniger unpraktisch Igt et
aber auch , dem Schüler zu jenen Aufgaben viele \¥örter und Re-
densarten, die er bereite wissen konnte nnd sollte , ansageben«^^
Diese Grundsätze, denen Ref. Tollkommen beitritt, sollten auch
in höheren Classen mehr zur Anwendung gebracht werden, als
^ar häufig geschieht. Man f&hrt gerne an , es sei fvr die Bildung
der Urtheiiskraft förderlich, wenn der Schuler in dem Wörter-
bache zwischen mehreren Wörtern oder Redensarten wahlea
niihsse. Diese Einwendung wird durch die Erfahrung widerleft.
Denn entweder hat er sie bereits gelesen — dsnn soll er sie, wie
schon gesagt, ans dem Schatze seines Gedächtnisses herrorlangen,
oder sie sind ihm fremd — dann sind wieder zwei Fälle möglich.
Ilht Einer nur ein d&rftiges Wörterbuch, so ist es reiner Zufall,
wenn er das Rechte getroffen hst, er hat es errathen; besitzt
Biner ein umfangsreicheres mit vielen Unterscheidungen, so wird
er Öfter das Rechte wählen und vor dem Ersteren einen Vorspmng
haben. Wer wird gewöhnlich dieser Gluckliche seini Der Rei-
chere, der sich ehi theureres Buch kaufen kann. Aber mehr
weiss und kann er darum nicht, als jener, sondern nur sein Buch.
— Wird es einmal ao weit kommen , dass in der Schule kein
deutsch-latein. Wörterbuch mehr zu sehen Ist — was freilich nur
dann wird durchgeführt werden, wenn auch bei Prüfungen für den
Eintritt in höhere Lehr- und Erziehungsanstalten und für Zulas*
Bung zum Universitätsstudium keines mehr gestattet wird '*') — ,
dann werden die Schftler ihre Classlker mit snderer Aufmerksam-
Iceit leaen. Und wenn die Expoaition von Anfang an auf die oben
verlangte Art behandelt wird und sieh die Composition in entspre-
chender Weise anreiht, so werden auch die so häufig vorkommen-
den, bald ärgerlichen, bald komischen Verwechselungen immer
mehr verschwinden. Wie kommt es, dasa ein Oymnasisst, der
schon sechs Jahre Latein lernt, pecuniam erigere schreibt, wenn
er „Geld erheben^^ Ikbersetaen solll Er ist nicht genug gewöhnt
worden, die fremden Ausdrücke im Zusammenhange anzuschauen
und zu begreifen, und daher übersetzt er Wörter statt Worte.
Allerdings wird Mancher in seiner Arbeit Lücken haben, wenn er
sie nicht mehr durch Nachschlagen ausfüllen darf; aber was scha-
det diesi Es wird um so leichter zu nntarscheiden sein, wie viel
Jeder behalten hat. Und sollte es nicht auch für einen Vorzug
gelten , wenn Einer einen reicheren Vorrath von Wörtern und Re-
denssrten im Gedächtniss aufbewahrt, als ein Anderer? Sie sind
ein sehr wichtiges Erforderniss zur Kenntniss einer Sprache. Das
Material darf nicht fehlen.
Sind diese Ansichten richtig, so kann ein Uebungsbuch zum
Componiren für untere und wohl auch für mittlere Classen nur
*) Dann mass aber aa€h das zq ubersetsende Thema mit der gross-
ten Sorgfalt gewählt werden.
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282 Lftteio. Lesebacher«
SU einem beslinmiteu Lesestoffe susfearbeitel werdeo, wie es htt
den ia Rede siehendeD BucherD der Fall ist. Für mittlere Classce,
wo einmal das Lesen einer Chrestomathie oder leichter Schrift-
steller begonnen hat, wird sich ein gans sweckmissifes Uebao^-
buch mit Isngeren SiQcken susammenhangenden Inhalts kaum so
Slande bringen lassen. Die WshI, oder wenigstens die Aaeinsiider-
reihung des Lesestoffes In der Zeit, hingt vom einselnea Lehrer
ab. Dieser wird dsher, wenn er die Uebungen unter Hereliixie-
hung und Versrbeltang des Gelesenen gensu dem jeweiligen Stande
der Kenntnisse seiner Schüler anpassen will , am besten die The-
mate jedesmal selbst entwerfen. Daiu gehört freilich such Zeil,
welche aber dem Lehrer sum Besten des Unterrichts su gönaes
wäre.
Die aufgestellten Forderungen enthalten nicht EinnLuoBiiflgcs
an den sog. Zeltgeist. Sie müssen an eine naturgemasse Eiaf&h-
ruDg in fremde Sprachen su jeder Zeit gemacht werden , weil sie
aus dem Wesen der Sache selbst herforgehen. Eben aus dieseoi
Grunde wird die Erfüllung derselben nur dasu roitwlrkea., des
Bestand und die Fortdauer des Unterrichts in fremden und insbe-
sondere in den alten Sprachen su sichern; sie wird einen Umstasd
entfernen, der den Gegnern einen willkommenen Angriffspunkt
darbietet. Die Composition soll nicht aufhören, aber
siesollanfdie ers priessl Ich ste Welse auageubt wer-
den. Wie das auf der Anfangsstufe ersielt werden könne, daliir
hat Hr. Ilögg in seinen „Aufgaben^^ ein Beispiel su geben ver-
sucht. — Im Einseinen Tügt Ref. darüber noch an, dass er bei
II. 118 astrologus statt astronomus^ 1^0 pergrandia statt prae-
grandia und quod est uomen statt ^id est nomen — Heber cisr*
geboten sehen wurde.
Der luhalt der „Andeutungen^^ (Nr. 3) bedarf keiner
weiteren Auseinandersetsnng, da das Nöthige daraus, sumThell
wörtlich, in die Anseige von Nr. 1 und 2 eingestreut Ist.
Schliesslich erlsubt sich Ref., well die angeseigten Sdirifles
In seinen Augen ein beachtenswerther Beitrag sur Verbeaserong
der Methodik im Sprachunterrichte sind , dieselben der »orglalci-
gen Prüfung der Schulminner su empfehlen. Wer die Noihwea-
digkeit von Verbesserungen einsieht und ernstlich wünscht su
deren Einführung etwas beisutrsgen, wird gewiss viel Anregendes
darin finden.
Bliwsngen , Im Januar 1850.
Dr« Alb. Vogelmann.
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Godeke: Dentschlanda Diehter too 1813—1843. 283
Anthologien ans Deutschlands Dichtern.
I. Deutschlands Dichter von 1813 bis 1843. Eine Auswahl Ton
872 charakteristischen Gedichten aus 131 Dichtern, mit biographisch-
litterarischen Bemerkungen nnd einer einleitenden Abhandlang nber
die technische Bildung poetischer Formen. Von Karl Godeke,
Hannover, im Verlage der Hahn^schen Hofbuchhandlung. Breit 8«
LXVIII und 406 8.
Es sind im letzten Jahrzehnt eine aolche Menge Blnroealesen
ans deutschen Dichtern, theils fdr den allgemeinen Gehranch, theila
für Schulen jeder Art bestimmt, von den Terschiedensten Sammlern
nach den Terschiedensten Grundansichten heransgegehen worden,
dass eine Auswahl aus diesen Auswahlen wiederum sehr schwierig
wird und eine kurze Kritik derselben gerechtfertigt scheint. Bei
dem mächtigen Einflaase, welchen die deutsche Litteratnr in neue-
ster Zeit auf die Bildung der Jugend sowohl als des Volkes über-
haupt gewonnen hat, ist es keineswegs gleichgültig« durch welche
Hülfsmiltel und welche Pforten wir dieses Gebiet des Geistes be-
treten. Alle Dichter sind nicht gleich gut und bildend, während
sie doch alle, wenn auch verschieden, auf verschiedene Indivi-
dualitäten wirken. Abgesehen von den ersten Einflüssen, die
nicht selten für das junge Gemüth wie der Frühling für die Ernte
entscheidend sind, muss die gesammte Bahn, welche zur Kennt-
niss der Dichtkunst führt , so weit es immer möglich Ist , über-
schaut und anf die zweckmlssigste Weise , selbst nicht ohne Vor-
sicht beschritten werden. Der eine Weg fördert auch hierin mehr
als der andere. Wie wichtig die Sache sei, erhellt alsbald, wenn
wir bedenken, dass die Dichtkunst auf alle Menschen, welche
nicht, wie Goethe ssgt, von Haus aus barbarisch sind, bestimmend
einwirkt in Hinsicht der Sittlichkeit, der Schärfung der DenkkrafI,
der Ausbildung des Charakters u. im Allgemeinen des Geschmackes,
der, wenn wir ihn im weitesten Sinne nehmen, die Gestaltung des
ganzen Lebens , Meinungen und Handlungen bedingt. Denn die
Zeiten , wo man die Dichtkunst für ein leichtes Spieiwerk ansah,
daa allenfalls einzelne Minuten des Alltagslebens verschöne nnd
das man deswegen ohne besondere EInbusse such auf die Seite
werfen könne, sind für Deutschland hoffentlich auf immer vorüber.
Wenigstens glaubt Ref. nicht, dass die Leser dieser Btätter
geneigt aind , die Poesie als blosses Mittel zur geselligen Unter-
haltung zu benutzen und also dieselbe der Instrumentalmusik an
die Seite zu stellen, deren Hauptaufgabe gemeiniglich dahin geht,
dem Hörer eine angenehme Zerstreuung zu bereiten oder allge-
meine Seelenstimmungen hervorzurufen. Das hiesse nämlich die
Dichtkunst herabziehen nnd mindestens um die Hälfte erniedrigen.
Denn was die Musik unvollkommen leistet, was sie dunkel und In
unbestimmten Umrissen zeichnet, das führt der Geist des Ge-
dichtes vollendet , klar und entschieden aus ; jene bereitet gleich-
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Ä I
S8t DeaUtbe Liiieraiitr.
sam die Seele blos vor, die Poesie offael das AOerfaeliigsle; jene
laaai melir abnen, diese melir begreifeo. Dazu iLomml, dass die
DichtiLunsi, sobald sie in gebundener Rede auftritt» mit der Musik
ausgerüstet ist, die Musik ^ur Grundlage genommen hat und lo
sich scIUiesst, woraus die untergeordnete Stellung der letstem
liervorleuchtet. Denn ein Tbeli, wenn auch ein wesentlicher,
wird niemals dem Gänsen gleich gestellt werden dürfen.
Dass aber diese Verbindung wirklich stattfinde, geht daraus
hervor, dasB ein wahres Gedicht liiemlils für das Auge, für das
Lesen geschrieben ist , sondern stets für das Ohr, für den lebea-
difea Vortrag. Es soll nicht Uos schöne Gedanken enthalteii,
weiche der Geist ruhig aufnimmt, gesättigt durch die dargebotene
Speise, sondern die Gedanken sollen durch das Mittel der Sprache,
welche sie ausspricht, dem auftnerksamen Geiste lautkrfiftlg vor-
geführt werden auf diejenige Weise, wodurch der Mensch des
Menschen seine Gedanken sunächst su erkennen giebt, am leichte-
sten und nsturllchsten vorführt. Denn sonst genügte es, die dich-
terischen Gedsnken 2« mslen, das Geschäft des Malers wurde die
Poesie ersetseo Icönnen. Offenbar müssen also die Dichter darauf
bedacht sein, mit der Musik der Sprache auf das Gründlichste
sish bekannt su machen.
Aus dieser Rücksicht, scheint es, hat Herr Gödeke der obea
angeselgtea Sammlung, die eine höchst interessante Epoche deut-
scher Dichtung umfssst und die wir weiter unten naher beleuch-
ten wollen, eine sehr gediegene und äusserst lobenswerthe Ein-
leitung über die technische Bildung poetisch«* Formen, also mit
anderen Worten über die Hervorbringung und Ausführung sprach-
licher Melodien (was msn kursweg „ Metrik ^^ genannt hat), ob-
schon mit Uebergehung der Prosodie, voramgeschiekt Ref. riHunt
vorzüglich die Vollständigkeit dieser Gödeke'schen Darstenung,
welche auf Beispiele aus alten und neuen Sprachen sich sliitst.
sodann die geschickte Anordnung der eiaselnen Formen, Ihrefiin-
theilung und Aufeinanderfolge, femer die Gründlichkeit, mit
welcher anscheinende Kleinigkeiten berührt und geprüft werden,
gaos vorsügiich endlich die historische Erörterung, womit Herr
Gödeke die geschilderten Maasse begleitet. Er weist nicht
nur den gesammten Schats der Formen, soweit sie die GrundlsgeB
einer besonderen Gattung bilden, in besonderen Abschnitten nach,
indem er alte aufführt, welche wirklich in Deutschland gebraucht
worden shid , sondern er seigt auch, welche mehr, welche weniger,
welche mit Glück, welche erfolglos und bis zu welchen Grenxes
manche angebaut wurden 9 von welchen ein fernerer Anlian su
hoffen steht, welche versltet und mit Recht oder Unrecht wieder
aufgefrisclit worden aind und seit Welcher Zeit endlich die ersten
Veraudie mit den einzelnen dieser Verssrten stattgefunden haben.
Gödeke hat, so su sagen, durch diese Abhandlung ein helles Licht
in deu fast wurren und unübttsehbaren Wald der Formten gebracht,
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Godeke: Dentsoliiands Dichter von 1813—1843. S85
diä bei oa« heinifth oder mögKch sind. Er bietet ffir Desjanfgen,
der Müll flchon elni^ Keontoisa von den leicliteren Ainssen vet^
■cliafft bat, viel Lelirreicfaet ond Anregendes; indem er gegen die
Unicunst scIionongaliM, aber ruhig sich erklirt, räumt er sogleich
manches Vorurtheil weg, das gegen künstlerische Vollendung seit
längerer Zeit aufgeschossen war, wie gross auch die Autoritit sein
mag, die den falschen Samen ansgestrent hatte. Dagegen fftr
Anfiinger oder Yielmebr für solche, die noch keine umfangreichen
Sprachkenntnisae sich erworben haben und ihre Anfmeiisamkeil
auf die erateu Elemente der Metrik richten mfissen, erseheiilt
seine Abhandlung au schwierig und uoTerstindlich , idcht sowoM
wegen ihres gelehrten Vortrages, als wegen ihrer gehahreichelk
Kurse ^ welche so viele Vorkenntniss der Sache, selbst einselner
künstlerischer Ausdrucke voraussetat Wenn dies auch der Lei<-
atung keinen Abbruch thut, acheint diese wissenschaftliche Dar-*
legung doch nicht gans an der rechten Stelle sn stehen^ da ansn«-
nehmen ist, dass die Hehrsalil der Leser, in deren HInde diese
Answshl komnit, von seinen Winken schwerlich den gehörigen
Gebrauch an machen wissen werde. Man m&sste daher wfia«
sehen, dass die Abhandlung als ein besonderes Werk heransge»-
kommen wäre, wofern Hr. Gödelie nicht etwa die wohlmeinende
Absicht hatte, die gute Gelegenheit au benutaen, um den Poeten
der Neuaeit eine nntsliche Anweisung au grösserer FormToUendnng
in die Hände au spielen und ilinen gleiclisam einen Spiegel voran-
halten, woraus sie abnehmen könnten, wie geringe Sorgfalt seither
gerade im letalen Menschenalter auf die Ausbildung der Mutter^
spräche verwendet worden. Denn rechnen wir awei Dichter die^
aer Sammlung, Uückort und Platen, ab, so ergiebt sich dss uner«-
freuliche Resultat, dass die übrigen fast ohne Ausnahme in den
allergewöhnlicheten hergebrachten Formen sich bewegt heben
und dsss die Gödeke'sdie Abhandlung am wenigsten daau lie^
stimmt sein kann, die Könatliclikeit der Maasse an schildern und
darsiistellen, welche etwa in den letsten drelssig Jshren benutsft
und gepflegt wurden. Und gleichwohl sind aus diesem ZeitraomD
die Proben von mehr als hundert Poeten aufgeführt!
Dürfen wir bei dieser Gelegenheit einen Tadel über die Ein-
leitung Hrn. Gödeke's aussprechen, so würde derselbe in der Be-
inerkung bestehen, dass antike und deutsche Form, welche durch
die Elgenthümlichkeit des Sprachmaterials bedingt ist, nicht scharf
genug geschieden worden. Godeke sagt nichts davon, dass die
antiken Maasse , wenn sie der deutschen Sprache angemessen sein
aoUen, vielfache Aendernngen erleiden müssen und unter der
Hand bereits, wo sie gut behandelt worden sind, erlitten habem
Einige Andeutungen über ein Paar Formen, worüber unsere Mei-
ster sich entschieden ausgesprochen, sind ungenügend, da der
Grund nicht angeführt ist, welcher diese Veränderungen hervor*-
gerufen hat und nicht blos berechtigt, sondern nothwendig er«
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286 Deutsche UUeraiir.
flcheioen Itwt Wir hsen Um Ton ctUeheo innerlichen Ab-
weichoageo und Verschiedenheiten, toq welchen man ^nhen
konnte, dam sie bloa aufilii^ euigetreten seien. Allein das
ist Iceineswegs der Fall, Tieimehr finden wir, wenn wir tiefer
nachfragen, die Grunde heraus, warum die antiken Formen^ we-
nigstens theilweis, in unserer Sprache nicht bloa anders klingen,
sondern wesentlich TOrschieden gebaut werden mosaen: lelste-
res sowohl dess wegen, damit sie die Schönheit der antiken Vor-
bilder, wenn anch in anderer Weise, möglichst erreichen, ala ancfa
desswegeuy damit sie, über die Klippe falscher Nachbildosig bin-
weggehohen, wirklich deutsch ausfallen, das heisst der deutoclMa
Sprache natürlich und angemeasen. Schlechterdinga mnaa der
ofitgehörte Vorwurf entfernt werden , dass der Deutsche aus blia-
der Nachahmnngssucht, aus philologischer Schulgelehrsamkeilnarf
aua Hangel an eigener Schöpferkrsft , wo liicht gar nnter Verkea-
nung der Taterländischen Vorstige, die Kunst der Grledieo fmä
Römer auf unvölksthumliche Weise einauburgern strebe, wie Ja
anderen Stücken, ao auch hier der germanischen Selbstatindigkcit
entsagend. Es muss überzeugungsvoll , praktisch sowohl ala Uiea-
retisch nachgewiesen werden, dasa die Muttersprache keine Ireo^
den Fesseln auf sich lade, wenn sie dss Kunstgewand der Altes
aasiehe, daas sie vielmehr snm eigentlichen und wahren Glaaa,
dessen sie fihig sei, durch jene unübertreffllclien Formmnater ge-
lange , ohne irgend einem gerechten Vorwurfe sich auasusetsea.
Damit dies gelinge, Ist es ndthig, dass man dartfaut, eine blinde
Nachahmung der Alten sei nicht besbsichtigt, im Gegeathefl
strebe man dahin, die vorgefundenen Maasse der antiken Paetea
aelbstständig snssubilden. Und stellt man diesen Grundssla mat^
80 folgt, dasa es durchaus fehlerhaft sein würde, wenn Jemand ein
antikes Maaas, trots des natürlichen Widerstrebens der Sprache,
einsig und allein desswegeh gerade so, wie es die Griecheii and
Römer aufweisen, mit Hartnickigkeit nachsirkeln wollte, um aagea
SQ können, dass sein Vers dem antiken, natürlich blos inaaeiiicb,
vollkommen entspreche.
Ref. msasst sich das Verdienst an (wenn es andere eine An-
maassnng ist, eine neue Erfahrung sur Anerkennung an bringen),
suerst in seinem „Lehrbuche der deutschen Prosodie und Hetiik^
auf diese Unterscheidung zwischen antiker und modemer Veis-
baukunat hingewiesen und die selbstständige Ausbildung der dent-
sehen Sprache gefördert au haben. Er glaubt mit diesem Grnnd-
satse allen Vorwürfen , wie sie noch in den lotsten Jahraehntea
aich geltend machten, wenigstens in den Augen der Sschveralia-
digen und der nachwachsenden Jugend, welche die Dichtkunst mit
Ernst an pflegen gesonnen ist, begegnet au sein. Hr. Godeke
wird gewiss der Erste sein, der einer solchen Einführung antiker
Kunstform seinen Beifsll nicht verssgt. Indem daher Ref. alcb
begndgt, nochmals auf diesen, für die deutsche Sprache ao wich-
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Godeke : DenUcUancU Bickter Ton 1813—1843. 987
tif en Umsttod aufmerlcMm gemacht sn kabeo» Abergeht er elmelae
Autslellungen an der trefflichea Abhaodluof dietea Bache«, die
ohnehin nur nnbedentende Dinge aufstechen worden , und wendet
sich lor Toriiegenden Gedichtauswahl selbst, welche uns mit der
gegenwartigen Bliklhe der deutschen Dichticunst naher belcannt an
machen die Aufgabe sich gesetzt hat.
Es braucht kaum gesagt au werden , dass dieses Buch seinem
Zwecice Genüge leiste und Jedem au empfehlen sei, der eine
Vebersicbt der poetischen Kräfte, welche seit Deutschlanda Be>
freiung aus franaösischer Oberherrschaft thitig gewesen sind^ und
des gesammten Zustandes, worin sich dermalen die deutsche Poe*
sie befindet, mit möglichst geringem Zeitaufwande sich verschaf-
fen wolle. Hr. Godeke ist planmissig an Werke gegangen, und
wir werden seinen Plan nicht anders ala billigen können. Lassen
wir ihn selbst darüber sprechen. Die Anordnung des gessmmel«
tenSoffes, sagt er in einer Zueignung an Gustav Schwab, folgt
den (wie mir scheinen will) einfachsten Grundsitaen. „Die Dich-
ter desselben Landes stehen gruppenweia zusammen; diejenigen,
welche Torzugsweis politischen Charakters sind, wurden in einem
besonderen Abschnitte nach der Reihenfolge Ihres Auftretens Ter-
einigt. Dass ich hfiufig die Dichtungen politischen Inhalte von den
übrigen desselben Autors trennen musste, dünkt mich kein so
grosser Debelstand, als wenn ich durch andere Anordnung den
leichten und klaren Ueberblick gestört bitte. Eine durchgreifende
Zusammenstellung nach den Winken der Chronologie brächte Ver*
wirrung; die schwankenden und unzulänglichen Begriffe Ton poe-
tischen Schalen konnten nicht binden, zumal alle Dichter unseres
Zeitraumes nur einer und derselben Schule sngehören; am wenig-
atcn mochte ich mich durch Rücksichten auf metrische und stro-
phische Fugungen leiten lassen (Ref. meint, dass dies schon wegen
dermaliger Arrouth an Material unthnnlich gewesen wäre); die
lyrischen Gattungen endlich, die sicli in der Theorie prächtig
aasnehmen, flechten sich in der lebendigen Vegetation so durch<r
einander, dass man einzelne Zweige nicht ohne Einbuase heraus*
reissen kann. Die Vortheile meiner Anordnung, die besonders
bei den Elsässern deutlich und selbstredend hervortreten, möchte
ich mit keiner anderen Tertaaschen.^^
Für diesen Zeitraum wenigstens hält Ref. Hm. Gödeke'a An-
sicht für die allein richtige und zweckmässige; sie wird überdies
Tom Heransgeber in der Einleitung noch näher begründet. Im
Allgemeinen ssgt er dort, dass er, so lange er sich mit der genaue-
ren Kenntniss von Deutschlands Dichtern beschäftigt habe, immer
aein Augenmerk darauf gerichtet, die charakteristischen
Merkmaled er Eins einen aufzusuchen. Die Abspannung und
der Ueberdruss, welche gar leicht entstünden, wenn man ans poe-
tischen Werken immer nur die Glanzstellen heraussuche und Im
Genuss derselben schwelge, würde durch eine solche Aufführoog
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288 ]>eiit8che Litterstor.
min sichersten Termieiaa; die BeschUügnag bU den BneogniiKn
der Poesie sei dann niclit ein blosses passives Aufnelimeo, bei wel-
chem der Verstand nichts und oft nur das Ohr etwas so thon htbe,
sondern ein wirkiiches Studium, das aile Geisteskrifte gidch-
massige das heisst slarkend und erkriftigend anspanne. Undiridi
ein Studium fromme am meisten. Wenn es sber blos danaf u-
komme, schöne gelungene meisterhafte Oedichle su ssnimelD,io
sei die Aufgabe bequem; denn es bedürfe da weder eioer Be-
schränkung suf ein Lsnd noch auf eine Zeit, sondern nsr einei
Herausgreifens dessen, was sich von selbst darbiete, und datR^
sttUat, weiches die Betrachtung einer solchen Schatsksmmer ai*
ordcntiich sasammengesteliter Kleinode ergebe, sei eben keioiB-
deres als die von vornherein au erwerbende Gewissbeit, da« ki
dichtende Geist von Homer bis auf die heutige Stunde viel Scbö-
nes, Gelungenes und Musterhaftes hervorgebracht, ßin Aafineiei
auf die Eigenart und die Besonderheit der Dichter nsd ihre
Werke lehre aber mehr kennen, als blosse Schönheiten, und geke
ein Bild , das melir enthalte als blossen Stoff snm AaöieoieDt.
Mit Becht bemerkt der Hr. Verf. weiter, dsss es für eiaep-
wöhnliofae Anthologie, dergleichen wir bereits genug besitm.
genügt liftben wurde, blos einige nach Willkür gesammelte Ut^
und Romansen drucken au lassen; ihm jedoch ksm es tot lUa
muff die filgenthümllchkeit der hier verseiclmeten Poeten aa, «i
ein richtiges Bild sowohl der Gesammtheit der Dichter alt j(^
einaelnen su liefern. Er versichert, und die Leser werdea ei^
stülgt finden, dass er durchgingig aus den Quellen aelbit ^
schöpft hat, aus den ursprünglichen , sum Theii handschrifUi«^
Texten, nicht selten auch unter Vergleichung mehrerer Aot^^
kura, man erblickt überall philolo^sche Strenge, Sorgfalt»^
Gewissenhaftigkeit neben möglichster Berücksichtigung der r
schichtlichen Seite. Dabei bietet seine AoswshI nicht sa vide
Proben, eher bisweilen su wenige; 4ind da sich übersll siae «^
nende Hand, Nachdenken, Urtheil, Absicht und Geschmsck of»
baren , unterscheidet sich diese Ssmmlung vortheilhalt ^w ^
manchen andern, nnd wir können dem Verf. sngestehen, dan^
Buch, wie es vorliegt, von Anfang bis an Ende seine ArbcH
seine Schöpfung ist. In der That, keine geringe EmpfeU«^
för ein derartiges Werk!
Herr Gödeke hst siso, wie oben bemerkt, die Dichter 1«^
ses Zeitraums nach ihren Gebortsorten und nach Lindern in»^
mengestellt, ohne sich Jedoch mit Aengstliohkelt an die t^
liehen, oft sofiilligen Gebnrtsstitten an binden, da manche tid
ausserhalb Deutschlsn^ Grensen gelegen waren ^ und ohseVi
der Beseichnung der Linder mit pedantischer Strenge die y^
sehen Grenaen der Gegenwart au beobachten. Er sog mitnt^
gem Takt die iltere auf Volks^ und Stammelgenbeiteii gegründ^
Ktntfaeilung vor. Auf diese Welse finden whr folgende Bao^
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6odeketDetttf«Uw4tIMatt0rv«ii 1813— 1843. * 089
(mj^eii der ISt VielMr:. dne wesIpUliadie, rüehiitdie (Mtm-
sigche« he*8itdie, badhcbe, bairiMhe, tdiweiserlicke, m well diese
Lajidehen den Rhein umsänroeii, mir elgeotlieh rheinisdiefthiiiiii-
gerechnet), Bcbwfiblscbe, balriacbe, otlerreicblsche, sdileateelie,
BacbBitehe^prenssiflche, nfedersichaisehef aa welche neue Haopt^
puppen eine lebele, welche ohne Rüdwiohi Mf Land und Ge^
burt Zeitgedichte oder politische Oeniage «mfeact, at^^e-
acblosaen worden kl. Ueberall trag Hf. Godeke Sorge, an dfe
SpiUe der einseinen Abacholtle beseichnendeGediehte %m
stellen; selbst bei den einseinen Diebtern ?erwendete er eiiibe*
soaderes Angenmerk dsrsuf , die Besieheog swiichen Hcimsth
und Gedicht hervofsuheben; auch sei, bemerkl er, allen Diefatem
desselben Erdstriches ein gewisses Eleaient gemeinsam, wie den
Westphalen s. B. der Hang stir poetlscben Meierei. Matihrlieh
slod Okbter, die su unbedeutend waren oder doch noch keine
ab^erondeie poetische Fersönlidikeit seiglea, öbergaiigen wer*
den; seine Unpsrtheilicbkeit sowohl als sehie Uoieicht und Bele-
eeuheit in diesem Punkte rerdlent hohes Lob. Am er^eblgsteA,
sagt. er In der BinieituQg, wo er sein Urthell über. die ehisehien
Gruppen sesammenfisst, sei der Rhein gewesen ; er spiegele in
seinem ausgedehnten Laufe alle Geataltuogea, welche die lyrfv
«che Poesie im beaprochenen Zeitrsume angenommen lisbe, ^n
der dunkeln finstem Miene. Schenk's bia su der ewig" labheadea
Heiners. Auf beiden Ufern wohne ein Volk iron Diditera, denen
nur Blues fehle, der vereinende Mlttdptinkt, und fest keine Stadt
liege am Rheine. oder in seinem nahen . Bereiche , die nicht eineo
Dichter eigentbaiaiicher Bildung aofsaweisen habe.
Mit Verwunderung lesen wir dsgcigen, wenn er sägt, dass
Dar bei Sa chsen, d. h. den gessmmten slehsischen Landen, eine
aichtb^re Armoth berrortrete, die ihren Grund sum Theil darin
babe, dass die Utteratnr akgends ntehr aua äusseren Rneksicbien
betrieben werde als gerade Uer, weder snsfeimmengedrilogfeJe«ir<^
aalismus und Buchhsndel die stillere, beseheideae und genügsame
poetische That%keit aorlkckdringten oder irre leiteten. Sa hit-
ten freilich auch viele Sachsen Verse und Lieder drucken lassen,
aber wenige worden sich oben erlislten; und von diesen werde er
aeiner Zeit gehörig Rechenschaft zu geben wisaeo. Ob Hr. Gö-^
deke recht .urtheileo. magl Er fuhrt sus sächsischem Laadeabe««
%irk , da wir Namen wie Karl Barth , der berühmte Kapfentecher
aua Eisleben, und Prios Albert (Gemahl der Königin Viktoria)
iMid Brbprins Ernst von Sachsen*Koborg*Gotha nicht ffigliehtech-(
Den können, nicht mehr als sechs Poeten auf, JaUus Moaen sna
dem Voigtlande, Adolf Peters aogeblreh atia Dresden, Wilhelm
Müller aus Desaau , Adolf Bube aua Gotha, U BechstelD aus dem
Meiningischen und P. H. Welcker sus Gotha; von welchen AdoM
Peters, geboren in Hamburg, nicht aater diese AbtheHnnggehort^
wahrend an seine Stelle der gsM sächaiseha, hlosidarch eiii^a^
iV. JakrL f. PkiL «. Päd. od. Krü. Bibi. Bd. LViU Uft. 3. 19
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290 IktaMhe hiU&nXmr.
InUNmi aater PreiiMJni aafgeiimnitieDe Karl Forat^r ««■ Naea»
iMtrff geacist werden muMte. Meae weiten Laikhirfcfae, in wel-
elieti doeb fiitl jeder sehnte Mann ein Dichter ist oder n aea
glaabt, ahne die i^lelen Praaen, welche sehriftstellem ond Yciae
wenigttans f ora Haiia machen , beten kaum ein halben Datsentf
aoldier Poeten , welche dem Verf. nennen« werth eraeblencfi! Hr.
4Sbdcke mag Toltkommen Recht haben » doch hatte er wohl die
Maase der aachaiaehen Dichter, beflonderi in Dreaden, «m «chä-
nen Strande der Elbe^ in R6oi[slcht auf andere dentache Gebicti>
tiieile nicht nnterachltaen sollen. Wie groas dieie Mneae id,
kann man aus folgender Anekdote sehen. Ein gelehrter Fremdo;
der einatmala nach dem dentsclieu Floren« verschlageo worta
war, speiste an der königl. Tafel an Pillnita; das Gesprich «v
auf LUteratnr gefallen und der Fremdling sah sich veraninaal, sei-
Ben Nachbar, einen bekannten Dichter, um den Namen deajcsi-
gen, der ihm aur Linken sasa, an befragen. ,,Da8 ist der Diditer
Herr von X., den Sie wohl kennen!*^ Aber wer sitct mir gegea-
nber? ericundigte sich der Gast weiter. ,^Da8 Ist der Baren vas
M., der bekannte Dlchler.^« Und die Nachbarin desselben 1 ^Ihi
ist die gefeierte Dichterin GriÜn von 8}^ Eratannt 8ber tfcsea
Reichthiim an aichaiacheh Musen , stellte der Gelehrte aelne Fn-
gen ein and daaiite dartäber nach, wie es kommen nege, dsn
aelbst der beste Dichter in Deutschland grosse Mühe habe, beksaot
an werden oder einen berühmten Namen an gewinnen.
Doch laaaen wir das dahingestellt. Sind Sachaena GefiHe
wirklich an Poeten so arm , wie es den Anschein hat^ wenn Um
wahres Talent und BIgeothimlichkelt in Frage kommen, ao loa-
sen sie aich mit Oesterreicha VUkem trösten. Denn diesen iasst
Hr.'Godekekein grösseres Heil widerfahren. Oesterreicha
nahliose Poetco, sagt er, in genauerer Reprisentatlon eiaaufohrcn,
liabe ihm nicht rathsam geschienen. Die meisten fUrten nur da
Leiiett in den Wiener Buchliindlergewdiben; von den wenigen, fie
mit knapper Noth über die Grenaen des Kaiaerstaatea lieraas»
dringen, werde man hinreichende Portraitskiaaen finden, von des
liedeatendea aber keinen vermisaen. Batern ferner mit eneai
Theil von Franken erschehie numerisch sparsam bedacht, da ca
nur Tier Namen anll&hre; intensiv aei es dagegen dnrch Rackert
und Pkten deato atSrker vertreten. Zunächst haben Ihm fcai
Schwaben, von welchem man eine Zeitlang geglaubt, aln sea^
nnr dieser Landstrich noch wirkliehe Poeten, und die aog^nanate
niederaacha lache Flor den reichsten StoiF aar Auawnhl ge-
liefert: Schwaben 17, letateres Gebiet 15 Dichter.
Jedem ehiseinctt Dichter schickt Hr. Oödekeeioe kone Bio-
graphieaammt einer bald ausf^rllcheren, bald gedrlQgteres
RenrIheiUng aimmtlicher seitheriger Leistungen vorsaa. Siebt
aichanch veranlasst, ihm nicht In allen Punkten aeiiier Ab-
■o wird man doch augeatelicn nsRaaeo,
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Richter: Ltli^Mh der Plaidiiietrie. 991
^Miseiiitr Batttdlattg ein wdlMiet Str^beli nich WtMielt i«
Grunde liefe, «od datt er hierin den nedemen Kriliketiivdte
Mch Koterleo ardieilco, nicht ihaeie. Wir echlieneo dieee An^
McigQ mit der festen Uebenenganf, dase ein Weric diecper Alt
groMen Nutsen stiften miue und tiefer eimadring en geeigfnet sei,
mit eine iMhie Littemturgeschiolite, welche des lebendigen Inter-
eacec eineraeite hinfig emangelt, nndererseite nicht leiten aua
individuellen pirteiliotien, wo nicht pedantiechen Meinnngea all-
nammenfehant ist. Denn aus dem Gedehe'aehen Bnche kann sich
Im Nothfail jeder Leser, den die Natur das CJrtbeil nicht versagt
bat, fiher Sersdniichkeit sowohl ab Leistung und Verdienst des
Binselnen, der hier besprochen nnd aufgeführt ist, ein elirenea
aelbatslandiges Drtheil bilden.
Lehrhilch der Planimetrie ffir die mittleren Classen höherer Lehrari-
sultea. Von August Riehter, Mit 3 l*afeln PIgaren. Zweite Aot-
gäbe. Bibing, Verlag von Neomann - Hartmann. 1848, VIU and
84 8. kl..8.
Der Zweck, welchen der Verf. hei Abfcssnng dieser Schrift
verfolgte, war nicht, ein velistlndig ausgearbeitetes Lehtlittch,
sonder» einen Leitfaden %o geben, welcher unter Anleftiing de*
Lehrers bei Mehr oder weniger ausgeführten Andentongen die
Thitigfcelt des Schillers wecken und beleben, sehi Nschdenken
scharfen nnd Ihn so allmilig sura Selbstfinden heranbilden ioKte:
Demnach ist der auf dem Titel stehende Ausdruckt Lehrbuch
selbst nach des Hrn. Verf. Ansicht nicht panend gewfihlt; wir
möchten aber die vorliegende Schrift nicht einmal für eisen eigent«
liehen Leitfkden erkliren; sie ffihrt in dieser Beaiehtong hier nnd
da SU viel ins Binseine aus nnd berücksichtigt andererseits den
Innern systematischen Zusammenhsng der geometrischen Wahr-^
holten nicht genug. Ein Leitfaden soll unserer Ansicht nach nur
eine Ansahl fester Hauptpunkte bieten » an welche der Unterricht
sich anlehnen kann; aber diese Hauptpunkte müssen nicht Isofirt
daliegen und dem Anfünger auch niclit wegen der mathematischen
Zeichensprache, in der sie gegeben sind, als sterile Höhen er-*
scheinen, sondern sie müssen durch sicher vorgeseichnete Linien
unter sich verbunden sein, und die überzeugende Kraft der freien
Rede muss dsnn dahin wiricen, dass sfe vor Allem in der Seele
des Schülers Leben und Existenz gewinne , so dass mit Ihnen sih
gleich die Hallpunkte gewonnen sind für das unendliche Detail
lA^f geometrischen Gebilde nnd Gesetse. Wir lengnen nicht, dsss
Hr. R. in Stoff imd Fonn manches für der Schüler tfehf
19*
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Br«iithbirti bietet, dMt aber MliiBudi4le«ireiige Dispol-
Uoa. vmd GedrSogiheU, nameetlieh die UebtetkbUkhkeli cuei
LeitfedeiiH verminen Usit, wird eos eosereo felgeBden Bencikw-
geo sich miUelbar leicht folgero lasten.
Der ertie Abteluiitt des ^Lebrbuchca^^ soll der Uebencfanft
nach Erklärungen f eben. Sieht man genauer au, ao findet ibm
die in den aogenannten Einleitpngen nMthematitcher Lehrbicbcr,
weldie atatt der feateo Fundamiinte eioea eonteqnenteo Syaieai
eft nur einielne Grondvteine mit andern ani den Gebiude aellil
bcrautgefalienen Termengt eüthaUe«, gewöhnlich hingeatdlUi
Axiome, eine Ansahl LehrtiUe, viele Aufgaben und nnr eine
eiWM bedeutendere Menge von Brltiarungen , ala den anderen Ab-
achnitten des Werkes eingefligt ist. Die Geometrie wird hier die
Lehre ¥om Räume genannt; es seheint uns genauer, sie die Wis-
aenschaftTon denRanmgrössen, von ihrer Entstehung und Ihm
Gesetsen etc. zu nennen. Gleich nachher ist von Conatrnctioaca
die Rede, ohne dass dieses Wort erklärt worden wSre. Von Pir-
ailelllnien wird gesagt, dasa sie von einer dritten Linie gleicht
Abweichung bitten, wahrend erst später bei der BeCrudtaaf
des Winkels die Abweichung erklärt und somit gegen den ayste-
matischen Fortschritt Verstössen wird. Der Verf. fugt noch sa,
dass die Psralielen einander nie treffen, so weit man ale nach fcr-
längert. Wir wissen wohl , dass in der ebenen Geometrie , aowdt
tiedieaea i^ehrbuch betrachtet, wenig Anlass gegeben wird, die
Vorsiellung von dem unendlich enifernten Punkte weiter su ver-
folgen; al^r aie ist, sobald man nur versucht, die einCaebalei
Baumgebiide aas einander au entwickeln und nicht in atafrer Rabe
auCsnfaasen, der Coneequenz wegen kaum entbehrlieh, in der Be-
trachtung der Kegelschnitte (i. B. bei der Parabel mit ihrem na-
endlich ferpen Brennpunkte), sowie der stereomelriscben Gebilde
ist sie aber längst vollkommen gerechtfertigt. — Den Winkel er-
klärt der Verf. als die gegenseitige Abweichung sweier von einen
Punkte auslaufenden Linien. Abgesehen davon, dasa der aehr
.imbestimmte Ausdruck „Abweichung^^ selbst wieder einer Erkfi-
rung bedarf, so ist durch das Epitheton ^gegenaeltig^^ die Dater-
acheidung dea positiven and negativen Winkels gans verwiacbt
Der Winkel erscheint uns ala die Grösse der Drehung, welelae a«
einer Richtung in eine andere überführt; dabei ist es allerdin^
an sich gleich, ob msn von dem Schenkel a au dem Schenkel k
oder von b au a iibergeht; hat msn aber einmsl einen Ueber^gaa^
gewälilt, so ist keine Gegenseitigkeit mehr denkbar, jeden Zurück-
drehen fuhrt zur Negstivkit. — Die Winkeleintheilun^ (p. 7) >d
nicht vollständig dsrchgeführt, ferner Ist (p. 8) die (ebene) Fig«
ala eine allseitif begrenate Bbene erklart. Demgemüan wirca
viele der auf den Tafeln gegebenen Figuren gar nicht ala die Ab-
bilder ebener Figuren ansosehen. Waa der Verf. Figor aennt,
wiirden whr nogelabr dnCache Figur nennen, obgleleh nodi bd
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Richter: LeMoeb dar Planimotrie. 20S
dieser der ic^iff der ftfllkommeDen BBgreohmg nicht der we-
sentliche ist. — In §. S8 fiel es auf, dass in einem rechtwinkligen
Dreieck die Hypeteniise gewöhnlich als Basis . betrachtet wcvd^
solle. In d«r praktischen Geometrie^ wo die geschickte Wahl äo^
wohl der Dreiecke selbst als ihrer Grundlinien allerdings oft sehr
wichtig ist, wiirde ein solcher CJsns schwerlich nacharawelsen sein.
Die Im folgenden §. erkürten Sasseren Winkel sind seltsamer
Welse nur am Dreieck einer besonderen Befrachtung gewürdigt
Ueberhaiipt wird in der Dispssilion des ganten Buch^ eine soharfe
Consequens rermlsst. So x. B. ist der iweite Abschnitt ^^Llnien
und Winkel^ öbertdirleben, und es ist doch nachzuweisen, dtse
bereits der erste hierunter gehörenden Lehrstoff -~ nicht etw»
blosse Erklärungen — geboten hat. Umgekehrt giebt der zweite
Abschnitt, s. B. gleich der erste §., Beweise, welche zu tIcI vor-
aussetzen. So wird in dem angeführten Paragraphen die Kennt*^
niss der Winkel-Theilung, so wie ihrer Addition und Subtraotion,
stillschweigend roransgesetzt. Doch nicht blos die Anordnung
des ganzen Buches, sondern such die Form der Darstellung ist
öfters, wie uns scheini, gsns verfehlt. Es ist ein grosser Vorzog
fast aller mathematischen Werke der Franzosen, dass sie selbst i»
dem gedrängten, fragmentarischen Vortrage kurzer Compendieit
eine gewisse Blegsnz und Sicherheit des Ausdrucks, jedenfsUo
eine grosse Klarheit und Reinheit der Sprachesa entfalten wissen.
Man vergleiche nnn , ohne irgend grosse Anforderungen stellen zu
wollen, Sfitie wie folgende: ,^p. 9, 30. Ein Parallelogramm ist ein
Viereck, dessen jede zwei Gegenseiten pBrsüel sind. — p. 12, 47.
Aufgabe. An einer gegebenen geraden Linie in ^elnem gegeh.
Punkte einen gegeb. Winkel anzutragen. — Auflösung. l)der
TiHmsporteur. 2) vermittelst gleicher Kreisbogen etc. — p. 28, HS.
„Die Paralielogramme . . stehen suf derselben Grundlinie . . .t
so wird behauptet, «^^^ und letztere Conslruction sehr häufig; —
r,ein Kreisabsohnftt, der eines gegebenen Winkels x fihig ist.^^
Nachdem die Paralleltheorie nur skizzirt worden, geht der
Verfasser im dritten Abschnitt zu den Eigenschaften des Dreiecks
über. Hier findet man ErkISrungen und Constructionen , welche
gar nicht in dies Cspitel aufzunehmen waren. Oder soll man in
den abgegrenzten, schon überreichen Lehrstoff eines solchen Ab-
schnittes noch eine bedeutende Menge prsktlscher und imprakti*»
scher Folgerungen aufnehmend Der Verf. erlaubt sich dies ohne-
viele Bedenken. Er spricht sogar §. 72, 6 von dem Halbkreise,
§. 66 von gleichen Figuren , ohne dass die Gleichheit vorher er«
wihnt worden wsre. Die geometrische Gleichheit kommt ober-
hsopt in dem ganzen Lehrbuche zu keiner rechten Würdigung. —
Bei dem Ablesen der Linien behandelt der Verf. die Stellung der
Buchstaben sehr gleichgültig; er sagt: msn verlingere BC um BD,
worunter Ref. versteht, dsss BD an G in der Richtung BC enge-,
setzt werde. -^ Der vierte sdir kurze Abschnitt verspricht dansch
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t04 BMh^taatlk.
dhBt^MdlaftcsJesVMtesktmgvkMk Du Wlcbtigile «bcr,
M0 fakr gelekrl wird, sind ParaUelitfttriitfe. Der gam« Sloff
bi «ehr loae aoeintuder gtRgt^ ohne da«8 auf die Grundidee des
Vki^cka and Vieraeita irgend RAckaicht ffedemmcn vire. Die
Brg&Dtanfen an der Diagonale einea PareUdogramM ucaet der
Verf. Icursweg Brgfinsangen dea Perallelogramma (g. 99). Ifl
$. 102 ateUi er den Lehraais anf, drai, wenn in einen Viered
2Gegeaaeiten gleich und parallel sind, dasselbe ein Paralida-
gramm sei. Dieaer SaCs ist eben so wenig allgemein richUg, ab
der oft ai^eatellte Kreisaata, daaisi 2 gleiche KreiabogeD abeefand-
deade Sehnen einander parallel aein maaaten. AnffaHead ci^
adiien nns auch die Tom Verf. gewihUe Beseichnang doa Rccbt-
ecka: O AB . BC oder a AB x BC^ da aie arilhiaetische und geo-
metrische Symbole mit einander Termischt. — Die im §. 106
gegebene Aufgabe: Eine gegebene Linie üi n gleiche Theilesn
thellea, gehört gar nichl in die Vierecksitse. — Der f&afle Ab-
achnitt geht oder apringt lor Gleichheit der Pafalldogramaie aad
Dreiecke über. Auch hier könate man an der Faaamg mehiera
Paragraphen, beaondera vom pidagogiachen Standpunkte ana, Hso-
chea geändert aa aehen wünschen, i. B. wenn §. 118 ein Lehr-
aata wegen seiner Wichtigkeit für die gcaammte Maihe*
autik der pythagoreische genannt worden sein aoll. la dea
Aufgaben am Ende vermissen wir strenge Ordnung. ISinigemale
werden auch Aufgaben gestellt, welche geradeaa den Stoff eincf
kurz vorher gegebenen Lehrsatses in kaum veraaderten Watten
wiederholen. Vergl. s. B. 217 and 219. — Ea folgen im aediatea
Abacfanitt die Eigenschaften des Kreisea. Gehört wohl die Frage:
„Wenn Ungleiches von Gleichem weggenommen wird , wo Udbt
der grössere Restl^^ in die KreissStae einea Lehrbuchea odcria
den mundlichen Vortrag des Lehrera^ Ea ist gewisa im mlad-
liehen, heo retischen Vortrage se^r pamend, dasa jede Gelc^gca-
heit, auf frohere, oft scheinbar fernliegende Sitae Beso^ aa
nehmen und ateta auf die Abhängigkeit der Theoreme binaawei-
aen, ergriffen werde; unpassend aber ist ea, jede nur irgend sa
benutaeude Andeutung dieser Art sogleich in daa gedmdcie Lehr-
buch aufaunehmen. Dass daa regelmaaalge Vieleck (warum «^das
reguläre Polygon 1'^) erat In den Kreisaitaen eine Erklärung flaidet,
erachehit uha ebenfalla unpassend. Ea wird erkürt als eine Figwr,
welche gleiche Seiten und Winkel hat. Dieaer Brklinmg gcams
kann man x. B. in daa regelmiasige FIkofedc oder m die 2 duch
5 In dem Kreisumfange regelmämig liegende Punkte gege lt e uca
Finfecke2 Kreise einschreiben (§. 165 ist nur von eiaeiii die
Rede). — Erglnaungen an allen früheren Abschnitten tfnd da-
nach for berechtigt gehalten worden, ehite eigenen Abacludtt mm
bilden. Wenn es der Plata erlaubte, auf viele Binxdnheiten eisH
angeben, so könnte nsan erstens leicht nachweisen, dasa der Surfl
dieaer Erginavngen wohl faglich in^ den fnUieren AbechoHtca
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8#i0& 8(Mhil ftidM kMMe mid dai^fr.bi^ jiebr frafniMtarfteh
auMBrncogehiiift tot. §. 171 heiMl es: ^Wem» 2 gleidie WMmI
einander am Scheitelpunkt entgegengeaeUt üoi^en und d«« dim
Paar der Schenkel ebie gerade Linie bUdetr to liegt auch des an-
dere Sebenfcelpaar in gerader Linie/^ Eine entgegengeaelate Lage
der Winkel acbeint den Ref. nur aua einer entgegengeaelateM
Drehung' hervorgeben su können. Er kann eich alsp der Vomiia'-i
aetanog nach nur swel gleiche an einander ainsaende Winkel Aert^'
keni welche nur Im Falle, daaa sie rechte aind, der Behauptung
entaprechen.
Der achte, dfe Aehnlichkeit der Figuren behandelnde Ab-
schnitt, lieht eine Menge von Sitzen über Proportionalitat, Gleich-
beity sogar MaasaTcrhältnisse und Kreissitzc herbei, welche die
Aehnlichkeltssatse nur vorbereiten oder aonst lose mit ihnen sn-
naromenhaugen. Auf die Aehnlichkeltatheorte wird dagegen faei;
kein Bezug genommen. Das Verhältnisa der gleiche Höhen, aber
verschiedene GrundHnlen besitzenden Figuren ISsst sich an dem
Parallelogramm einfacher zeigen als an dem Dreieck. — Der
nennte Abschnitt giebt ein sehr knrzes Fragment ftber regnlSre
Figuren, eigentlich nur einige constructionelle Aufgaben. Bnd-
lieh im zehnten Abschnitt folgt die dem Schiller vor Allem an-
schauliche Ausmessung, In welche manche von den früheren Sitzen'
gehört hfftten. In der Kreismessung whrd der Wertb von it ge-
radezu hingestellt und erst nachher eine nicht eben elegante Be-
rechnung dafikr gegeben. Bei der Berechnung des dem Kreise
eingeschriebenen regelmiaalgen Zehnecks, wo bekanntlich die
Zchneckaseite (für r = 1) =r -t-^ gefunden wird, beraubt
z
der Verf. die streng richtige Formel ihrer Allgemeinheit und ver-'
bannt ohne Ürtheii und Recht den negativen Wurselwerth; als
ob die Zehnecksseite nicht In ihrem absoluten Werthe grösser sein'
könnte als der Radius! Bildet denn, wenn man die 10 in dem
Kreisumfange regelmässig liegenden Punkte mit den Ziffern 1 bis
10 bezeichnet, der Zug: 1—2—3—4— . . . —10—1 allein ein
Zehneck 1 Was ist denn 1—4—7—10— . . . —8—11 und ist
hier die zu einem Mittelpunktswinkel von 109^ gehörende Sehne
nicht etwa genau = x — ^ — 1 lat endlich ausser diesem Zehn-
eck nach irgend ein drittes möglich? Warum soll also, wenn ein-
mal die Gleichung zwei Werthe giebt, der Schiller nicht auf die
Bedeutung derselben aufmerksam gemacht werden, wenn auch der
zweite Wertb den gewohnlichen mathematischen Lehrcursen nach
Euklidischer Methode mitunter etwas unbeqaem sein solltet Es
wäre iiberhaupt sehr zweckmässig gewesen, wenn viel früher auf
die 80 wichtige, die Vorzeichen bedingende Lage der Linien,
Dreiecke n. a. w. aufmerksam gemacht worden Ware , von welcher
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SM
Sdml - «od ÜiüteraititMia^riditM^
irfr MlhH In dem kiirt«n Abrbie der algebniiidico O e— le t ih,
welcher das Lehrbuch bescMieMt^ erst nachMglieh and ndMbd
eine nnvolbtündlge Notii erhelten.
Dmer den auf 2 Tafeln sehr en^ and klein llthognipMrtcn
Figoren «ind Tiefe ^mi geeignet, deii Anfinger an ein flftcbtigea
Zelehnen in gewöhnen. Fig. 9 Ist gani unTeratandlich, die wicb-
tige-Flgar lum Pythagoreischen Sats höchst ungenan. Audi die
Zahl der Druckfehler wichst su einiger ftedentong hemn , wenn
OMin das h&nflge Auslassen der Ktammern, s. B. {0f . p — 2m . p--
2b . p— 2c, wie billig, hierher rechnet.
ftudobtadt. C» Boltger.
Schul- und UniTersitätsnachrichteii^ Befördemngea
and Ehrenbezeigungeiu
KAISBRTHUM OB6TERRBICH. Bei den Tielfacheo Neage*
staltongen im SsierreichUchen 8Uate darfle ond konnte natirlicli du
Un^rricbtswesen , die Grand boduigang jeder gedeihlichen Entwidetang
des Volkee« nidit ansser Acht gelaesen. werden , und om 00 weniger, elf
sich aach dort «choiy langer 4a« Bedurfaias yon Reformen geltend geancht
hatte. Dies Letstore entnohmen wir ans der bereits 1838 geschriebeocfi,
aber enit 1819 era chienenen Schrift tos /.. ArnM (Geaeraldirector der
Gymnaalaistadien im Lande o. d. E.)< ,^Bewmkwiigen über die Btmmgd
der öHerreichischen GymnastaletnruAtmng und Forsehläge tur Ve rhe m e
rung derselben ^ Linz, 8., in welctier mit Klarheit, aber besonnener Wir-
dignQg das an der gesammten Binrichtung, wie an der angenomnenen sod
fast allgemein gewordenen Unterrichtsmethode so Rügende herausgestefit
und mancher beberzigenswerthe Fingerzeig zvr Organisation gegebeo
wird. Zor Vergleichung mit dem von der Regierung aofgeatellten, ans-
inhrlich zu besprechenden Entwürfe theilen wir (uer nnr den Ton ihm
6. 37 aufgestellten Lectionsplan mit:
L V orber eitungsclße^ft.
Relig, Geogr. n. Gesch. Arithm. Dentsoh. Rechtschr, Schonscbr. Lat. 8s.
2 3 3 2 9 2 13 ^
IL G^mnaeium,
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III.
IV-
Sem.
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Biiftf ^ a iirii g^ öiä 'BhMaboi«!giMiig«ta.
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Uff: L)fe^um.
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Bewundenide Aoerkettnoiig v^rdieiii, &bu 4ie Regknui^ nittott rnUä
den fiirclitbaieii Stonnfia dei Kriegt und bei der tehnelleii, die gewaltig»
steo Aaetreagiingea erforderaden Umwalidluig in atten Theilen der Ter-
waltnng nod deAfitaatawesens bereiU ao Viel für jenen Zweig tlnn lionite^
wie gegenwärtig naa Yor Augen liegt. Zwar waren durch die Bealr«^
bongen dea Qbrigen, nameotKch dea nördlichen Detftachlands dae Menge
-von Unterl^en gegeben , deren Banntteing daa Geschäft weeentUch. m
erleichtern .vemochte; allein bleiben fehon an and fnr eich dieAeaaichtttng
dea Wabren rem Falucheny des Gediegenen vom Schlackigen , defe Aöan
fahrbaren Tom UnaogUohen^ die. Anpaaaang dea Neuen an gegebene be^
sondere VeBbiltniaae nnd die achenungsToUe Beräckaidhtigang de» Binge-
lebten nnd Featgewonelten schwierige Anfgaben, ae gestalteten sicih
dieselben für Oesterreich noch schwerer, indem es hier galt, den mnnnigT
faltigsten ond verschiedenartigsten Ititeressen nnd Verhältnissen Reah-^
nnng au tragen , ebne sich Yon ihnen beherrschen in lasaen , Einheit in
der VieiflUtigkeit in schaffen nnd auch durch das Unterrichtswesen elid
engere Einigung der getrennten Ntttienalitäten aninbahnen, ebne sie
selbst in ihrem Bestehen in kranken» Aas diesem Gesichtsponkte ist der
Entwurf der Organisation der Gumnaäien und ReaMhulen in OeHerreiek
so bearthesien, welcher, 'nachdem ober einen vorher mitgetheilten Plan
die Gutachten der Gymnasialdirectioncn eingeholt und- ausf5hr^he Be*
rathnngen. gepflogen waren ^ von dem Ministeriom des CoUns nnd Unfterr
richis (Wien, 4^ 260 S.) veröffentlicht wbrden ist. Indem ReC den-
selben einer aiisfahrlichen Besprechung unterwirft , willr er nicht die Ver-
fasser BMistem , sondern durch seine Bemerkungen nur die Theilnahme
bevreisen, welche er ihm geschenkt* Zuerst muss er im AUgeroeincil
anerkennen » dass daa Game , aus so mannigfaltigen Bestandtheilen auch
es «nsammengesetit ist, denhocb vea einem selbststindigen , Alles ord-
nenden nad behernchenden Geiste zeugt nnd dass iwar dea allgemeinen
^Viinschen nnd Ansichten möglichst Beachtung geschenkt,, aber aach con-
seqnent aUea dem angenommenen Principe Widersprechende ansgeschie-
den ist«
Der Entwurf lerfiält in iwä Hanpttbeile , den Gymnasialpian (8. 1
bis 216) nnd den Realschnlplan (S. 2l7-^2d8), wobei in bemerken, dass
in dem letzteren vielfach an das im ersieren Gegebene angeknüpft und
dsurana die verhaltnissmassig viel kürzere Bebandlang erklirlich Ist. Der
Gymnasialpian enthält suerst den eigentlichen Organisationsentwnrf in
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soe mmi- wd iWfiffiamMMMcM«»,
kan gefsMten ParafrAphea, aadaBa in eiaem Aohaage aedndiD «Mfihr-
iiche Instructionen nnd ErarUrangen aber eimelne beaondera wkluige
Pankte.
Derselbe beginnt, y^ie natnrKchy ndt den allgemeine« BeatKawangea
$• 1 giebt den Zweck der Gyoinasien dahin an , dass sie 1) eine Kohere
allgemeine Bildung anter wesentlicher Benntsnng der alten dassischea
Sprachen and ihrer Litteratar gewähren nnd S) bierdorch svglekk fir
das UaiTersHatsatudium Torbereiten sollen« Da die Realschnlen eine all-
gemeine Bildnng^ ohne wesentliche BencUong der alten dassisdieB Spra-
chen gewähren sollen , so erkennt man die mit dem Aasdmcke ^ we sert
Kch*^ TerbnadeDe IMeotung; es soll nämlich dadurch das SkaSrnm der das-
slscben Sprachen als das charakteristische Merkmal derCymn a sfam ange-
stellt werden« An dem Ansdrack „eine allgemeine hebern PildiMig'* hat
Ref. allerdings ancb Anstosa genommen , nicht weH er mit Hrn. Mmiadl
Zeitschrift f. d. Gymnasial wasea IV. 1. S. 3 *) dem Gymnasiwn nnr At
Vorbereitnng und Anbahnung einer höheren allgemeinen Bildon^ nge-
aehrieben wissen will — denn das Gymnasinm mnsa, wie Jede nadets
Schule, ebnen bestimmten Absohlnaa haben — , sondern weil deraelbe aa
nnbestimmt erscheint, da darnnter uberhanpt jede sich »sr etwaa ihcr
das gewöhnliche Maass der Velkabildnng erbebende Bildung rnmaadea
werden kann« Jedenfalls seilte dadorch den Gymnasien der CImnktcr
allgemeiner höherer Bildnngs-, nicht specieUer Fachrorbeteittingnamstaliai
▼indicirt ond der Zweck, am desaen willen alle Gegenstände, die ahea
Sprachen mit eingeschlossen, aof denselben gelehrt werden, bensichntf
werden. Da In den später folgenden Binaelbestimmnngen das Bfanas der
Blldang fest begrenst erscheint, so kann mnn am so leichter dabM Be-
mhigong fassen, wenn man bedenkt, wie schwierig die-Anfinidanf kmmr,
das Wesen einer einseinen BiMongsanstalt acharf beseichnendery Jeder-
mann Terständlicher Ansdrucke ist **),
Die Gynwasien aerfallen nach den $$. 8—16: 1) in ofEentiichc, d. h.
solche, welche staatogiltige Zeugnisse ausstellen ond Maturität^riimgaa
Tomehmen können, und swar a) eigentliche StaatagymnasieDy weirha
gani aus Staatsfonds onterhalten werden, ond b) diejenigen biadiofIkhsB
Gymnasien und Gymnasien geistlicher und weltlicher CerperatMiim,
deren Zeugnisse bisher öffSontliche Geltaug hatten ; 3) PriTatgy—iamfn
Durch S. 3 wird Jedem das Recht ertheilt, ein Privatgymnamiun wm er-
richten , doch wird dasa die Genebmigong des Unterricbtsminiator« «riK-
dort und die Gewähroag derselben an die Bedingoagea geknüpft, da«
einmal die BInrichtmig den Vorschriften des Unterrichtageaetsea ma^sprc-
che , sedann aber die Sobsisteosmittel auf eine Reihe Fon Jakren ynrsnf
sichtlich gedeckt seien. Ausserdem bedarf nach den BestSmiangen dm
*) Unser geehrter Freand , dem vrir i&r Tielfache Anr
lehninr dankbar sind, wird ons ▼eroeiben, wenn wir im FeTgnncImm mdt
fiberalTmit Nennong des Namens auf die Pankte aufmerksaai macbcn,
in denen wir mit ihm übereinstimmen oder Ton ihm abweichen*
**) Die Ursache liegt darin, dass alle einen gleichen Zweck babm
imd sieb nor gradoell onterscheiden.
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4. AbfcMtlOi diq AtuteUsM ^r #nteBUi4lM Uhm an deoMltai 4bv
▼orgaogigtn Btstfitignog de« LaniesiotmlraUi«. Ref. kaon darnach dia
Beffirobtongaa Uieilmty welehe Hr. MaUell a. a« O. 8. 3 aoaspricbi, am
wenigsten aber den otterreichiiieliefi Satwnrf abereioetUnaiend finden nil
dem dejt preoMiacbeu National feraanmlviig S. 12 t y,Unterricht sa erthelr
lan nad UnienichtMiistalten s« gronden steht Jedem frei* V o r b e o *
gende, beengende Maaasregein aind nntersagf Denn iai
nicht deoL Miaftbrattcbei vorgebeugt, wenn sogar die Anatellong dev
Lehrer ad den Privatgymnaaien der Boatiltigong dorch eine Staatabeborda
bedarf und wenn der UntorrichtamiBiater erat die Genehmigong ertbeilen
inaaa , demiadi dieselbe nach wieder aarick nehmen kann Y Ist 'dem aber
so y sind die Gefidiren des Miaabraacha binünglich beaeitigt, ae erkennt
Ref. die Weiabeit der. Regierniig an, welche der Bevolkerong Oeaterreieha
dorch Gewäbrong Jenea Rechu ein« nngemeioe Wohithat gewährt hau
Denn schwerlich wird wohl ao bald der 8laat in allen Reichstheilen aa
Tiele Gymnasien errichten können, dass den Bedarfnissen der Tersahied^
nen doroh einander wohnenden Confesaionen — daraaf legen wir ein ba^
aonderea Gewicht •— und Nationalitaten Tollatandig genügt werde, Ja el
werden aelbst nicht alle rolkreichen Städte damit veraefaen warden kon^
nen , so dasa den Einwohnern nar die Wahl bleibt swiaehen Bntsendinilg
ihrer Sohne nach entfernten Orteni oder Privatonterricht and Prlirat-
gymnaaiam.
Biaher bestanden in Oesterreich ein CJahriger Gymnasial- und eia
5Jabrig^ UnlTersitatscaraos. Die beiden ersten Jahre .dea letstaren waren
die sogenannten obligaten philosophischen Carae, nach denen erat daa
aogenannte Fachatodiiim begann. Die Vorbereitong «i dieaem war des»*
nach swiaehen dem Gymnasiam nild der Univeraitat getheiit« Wenn wir
nan ana Arneth S. 13—19 eraehen , dass diese Binrichtang schon lange
bei Manchem Bedenken erregt hatte, so können wir aas der Rechtfertig
gang , sa welohar sich die Verfasser des Entwurfs in den Vorbemerk engen
8.3 and 3 wegen ihrer Abanderong gedrungen gefShlt haben, entnebn
men , daas sich doch aach Tiele Stimmen für ihre Beibehaltong erhoben
haben. Gans riditig sind die Obligatcnrae als onrereinbar mit der den
UniTaraitäten doroh die Gmndrecbte suerkannten Lehr« and Lernfreiheil
erkannt worden« Um die dann mangelnde- Vorbereitang sam Pachatb-
dittm sa erganseni moasten die fir dieaelben bestimmten Jahre so dem
Gymnasial'caraaa geacfalagan werden , obgleich nicht alle in dieaelben bis-
her gehörigen LehrÜdier mit herober genommen werden hoanten»
Nach $.4 beateht demaach daa Gymnasiom aoa 8 Classen, deren
jede einen Jahrescarsos bildet, ond aerfallt in das Unter- nnd Obergyq^
nasioro Tön je 4 Claasen. Ref. frent sich , dasa der Entwarf die Ein<r
ricbtong jahrlicher Corse, welche aach in Sachaen von der Mehrsahl dei
Lehrer für sweckmiasig anerkannt worden iat nnd jetat ins Leben geführt
werden soll , angenommen bat. ' Die Scbeidong in Ober- nnd Untergym^
nasien entapricht der in Baiern bestehenden Eintheilnng der 8tadiena»r
stalten in Gymnasien ond hiteinische Schulen , womit jedoch nicht die
österreichischen Untergymoaaien ala den Waaeo nach mit den baierischea
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SOe ScM - mid UnhFerik&UMBhrMim«
kiteittietfhmi ScbiileA identisch ^«sefcliiiet werden sollen. Sii iei an md
fSr flieh gleichgültig; , ob eine Scintle in iwei oder drei oder noch »ehr
Abtheilongen terfaltt wird , da eine strenge Absonderaog nach den 8tn-
fen des Alters eine Sache der UnmogKchheit ist; es kommt Alles anf die
BestimiOnng des Zieles an, welches jode Abiheiinng so erreichen hat
Demnach wird sich ans dem Polgendeo erkennen lassen , ob die in dem
Botwnrfe angenommene Scbeldong eine sweckmassige soiy eine Prag«^
die Ref. nm so weniger Temeinen kann , alt dabei offenbar im ooCerre»-
ahischen Volksleben enthaltene Bedingongen Binflnsi gehabt haben.
J. 5 sagt: „Das Untorgjmnaaiom bereitet auf das Obergymnasina
tor, es Hat aber, indem es Jeden seiner Lehrgegenstande so einem reia*
liven Abschlösse fuhrt nrtd mehrere daron in verherrschend popnUm
Weise nnd praktischer Richtong bebandelt , ein in sich abgeschioeseoes
Ganses von allgemeiner Bildung sa ertbeilen, welches fnr eine groseert
Zahl Ton Lebensverhältnissen erwünscht nnd ansreicbend ist and sngleicft
noch als Vorbereitung für die Ober-Bealscholsn und weiter fnr die tech-
nischen Institnte sn dienen Tormag. Das Obergymnannm setst diesea
Unterriebt in mehr wissenschaftlicher Weise fort nnd ist die spcciefie
Vorbereitougsschule der UniTersitat. *' AU sn dieser $. beatiaunende
Motire werden in den Vorbemerkungen B. 4 nnd 5 anfgefahrt , wie m
sehr wunschenswerth sei , dass diejenigen Knaben , welche nach der ia
der Volksschule erlangten Bildung eine höhere erstrebten, ohne sick
Jedoch noch for die ReaUchnle oder für das Gymnasiom entschieden sa
haben , mit genügendem Erfolge für ihre Bildung noch einige Jahre ia
derselben Anstalt konnten tosammen gehalten werden; das Unterormaa-
sium könne nun die alten classischen Sprachen nicht aus seineai Krdse
ans schliessen t weil ohne eine genngende Vorbereitung in denselben cia
befriedigendes Reanltat in dem Obergymnasinm nicht sn erreieheai sei ;
andererseits aber sei es unmöglich -— wenigstens in einem Theile der
Sstorreicfalscben Kronlander, alle Knaben, welche eine ober die Sphäre
der Volksbildung hinansreichende Bildung suchten, so einem, mmm mmA
nur dreijährigen Stodinm der lateinischen Sprache su Terpflicfatea; dem-
nach habe man , um für den angegebenen Zweck das Mögliche sa errs-
eben, den beseichneten Weg einschlagen müssen ; es könne nach ihm Jeder,
wenn er in das Untergymnasinm eingetreten sei , sich die Pretheit itt
Wahl noch für spatere Jahre seiner Stndienseit bewahren , wreii er n-
gleich eine Vorbereitung filr die Oberrealschule finde ; weil jedock die
Burger- oder niederen Realschulen nicht das Gleiche fnr daa Obergym-
nasinm leisten könnten , so sei durch die Bestimmungen über die Amffnaha«
in die Gymnasien der Uebergang sn diesen wenigstens nicht omaiog^
SU machen gewesen fSr solche Realschüler , welche ansnahmsweiae 6mr^
■ngewöhnliche Anstrengungen oder besonders aufgewendete Zeit die ▼«-
i&nmten classischen Studien nacbgeliolt haben möchten« — Ref. er^csrnft
in diesen Worten freudig die besonnene Würdigung des Zeitbedmrftusses
an. Es ist klar, dass für die Gymnasialbildnng, welche in den Sprmchsn
das Hanptmittel ihrer Erreichung hat, die Grundlage seitig gele^ wer*
den müsse y demnach der classische UnUrricht der Regel nach nidit erst
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B«l3rdernngeD vo4 Bkrfqb«s«i^ngeo. 801
jenseii de« Knabenalters beginnen dürfe'*'), aber eben so ge^iee aadl,
dasa in den nntereii Clanen der fnr das bürgerUcbe Leben erfoiderUohea
realen Bildung eine anygedebatere Berncksicbtignng zn Tbeil werden
müsse, als bisher ihr augewandt, nicht allein um den Knaben die spi-
tere Wahl eines anderen Bernfes möglich s« machen , sondern anch damit
spater ohne Nacbtheil für die durch das Leben erforderte allgemeine
Bildung eine grössere Concentration der geistigen Thitigkeit anf die
sprachlichen und historischen Studien stattfinden könne. BeUrachteu wir
das Einzelne, so ergiebt sich aas dem Lehrplane, dass unter den meb-
reren Gegenstanden, welchen vorangsweise eine populäre und praktische
Behandlung tugedacht ist , hauptsächlich die Mathematik und Natural iik
senschaften zu verstehen sind, obgleich dieselbe auch für die übrigen
Gegenstande eine nur weniger ausgedehnte Anwendung findet. Der
Ausdruck „in populärer Weise'* erklärt sich leicht; es sollen weder wia-
senschafUiche Kenntnisse Toransgesetzt, noch überliefert werden; alleiii
bezweifeln lasstsich, ob eine solche Behandinngsweise, namentlich die
praküsche Richtung, für diese Stnfc des Unterrichts nberhanpt ratbsam
sei. Es ist ja gewiss, dass die rechte Praxis ohne die Theorie nicht
möglich nnd der jugendliche Geist deijenigen Praxis, weldie man im ge-
wöbnlichen Leben mit diesem Namen bezeichnet, abgewandter bt« Für
den deutscheu Sprachunterricht kann die Richtung auf jene Praxis aar in der
Anlbahmeder Geschäftsaufsatze herTortreten , welche dann auch wirklich
gefordert wird. Aber die Instruction S. 133 bemerkt darüber sehr rich-
tig , dass die Formen derselben sich sehr leicht und fast von selbst finden,
ond erkennt dieselben also für ein sehr geringes Nebending an« Und
mindestens kann daraus nur Cur die ein wirklicher Nutzen hervorgehen,
welche sofort die Gelegenheit zu praktischer Fortnbung erhalten. Dai-
selbe gilt sogar von den technologischen Anwendungen der Naturkenni-
Disse» Sollen sie einem wirklichen Bedurfnisse genügen , so müssen sie
entweder für dieses Alter und für die übrigen Zwecke der Bildung zo
weit ausgedehnt werden, oder sie werden nur nebenbei laufen. Ja selb^
in der Mathematik ist eine anmittelbar praktische Richtung doch nicht
eigentlich eingeschlagen , wie die spätere Besprechung zeigen wird» Die
praktischen Anwendungen, welche S. 3 der Vorbemerknngen bezeichnet
werden, sind für den reinen Gjrmnasialzweck eben so noth wendig, wie
zur Vorbereitung fSr die Realschule , nnd höchstens ihre etwas grössere
Ansdehoung kann eine besondere Hervorhebung in der allgemeinen Ba-
sti mmung des Wesens der Anstalt rechtfertigen« Was wir überhaupt bei
jenen Worten denken können, beschränkt sich auf einige Kenntnisse,
welche für unmittelbar von dem Untergymnasium ins bürgerliche praktl-
acbe Leben übergehende Schuler einige Wichtigkeit besitzen. Für die
Oberrealscbnle haben sie in sofern keinen höheren Werth , als auch diese
nnr die Praxis an die Theorie knöpfen kann , und eine mannigfaltigere
nnd vielseitigere Uebung in dem , wm iie voraussetzt , bei den anderen
*) Wir Terwmsen auf Beneke's treffliche Schrift: Ueber die Re»
form und die Stellung unserer Schulen; s. NJahrbb* LV. S. 335.
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002 Miol- «nd UnWenlti^tsnaelirif^teii,
1^ welch« dM UniepgyaHiasittia Terfolgt, diwA idcht BUttlblet
kann* Kb will dm Ref» acbttineii , als hatten die Yerfl^ des BntwiiHt
den fluterieUea Forderaegen tat die höheren Bniehungeanstakea eue
CoBceMion gemacht , die im Gründe doch wieder Ton selbst so nichte
wird. Nach seiner Ansieht vertragt es sich recht woU , dass das Dater*
gymnasiam nicht als Vorbereitnngsanstalt fSr das Obergymnasinm allets
betrachtet and dennoch eine nnmitteibare Rficksicht auf andere Zwecke
■icht genommen, eine streng wissenschaftliche Betreibang der Gegen-
Stande, welche an Jenem Zwecke dieneh, nicht aasgeschlossen werd&
Man muss nur den Ton der Pädagogik aofgestellten Grnndsats nicht am
den Aogen Terlieren , dass fSr Jedes Fachstodiom die Brstarkong der G«-
ateskraft eine bessere Vorbereitung ist , als posHiTes Wissen. Wird m
dem Untergjmttasiom den ReaKen eine solche Aufmerksamkeit geacheakt,
dnss eine feste elementare Grundlage in denselben gewonnen , der Geist
In den Ton ihnen Toransgesetsten Anschauungen gefibt fot, werden die
Sprachen, namentlich die lateinische, so betrieben, dass das fonasle
Denken and das 8prachgef3hl diejenige Ansbildung, welche der Alters-
atafe, für die dassell»e bestimmt ist, möglich ist, erreicht hat, ao wirft
der Schiler eben so snm Besuche des Obergymnasiums , wie der Ober-
realschnie befilhigt sein. Besitzt er far diese einen geringeren Bchsti
poaitiTen Wissens, so wird er dagegen im geisUgen Können so Tiel Tor-
aus haben , dass er mit leichter Muhe die Torhandenen LQcken aoszufiflca
Tcrmag. Für die Materialisten , welche Jeder wahren Schätanng d«
Bprachbiidong und des durch sie gewahrten Nutzens unfähig rind, ist
Jedes Entgegenkommen ohnehin Tcrloren.
Durch S* ^ werden die vollständigen Gymnasien (Gr etnbcstfiche,
unter gemelnsamar Leitung stehende Ganze erklirt und einer Spahaag
des Gymnasiallehrerstandes in Lehrer für das Ober- und für daa Unter-
Gymnasium durch die Bestimmung entgegen getreten , dass Jeder Lehrer
sowohl im Ober* als auch im Untergymnasium besch&ftigt sein kenne»
d. h., wenn wir es recht Terstehen , dass kein Lehrer sich wei^m diric,
tugleich im Ober- und Untergymnasium Unterricht zu ertheflen, äae
Bestimmung, welche den Tollsten Beifall Terdient.
Was $. 7 bestimmt, dass, wo die Errichtung eines voDstindigei
Gymnasiums aus Mangel an Mitteln nicht möglich oder ein ObergjsMa-
siam nicht noth wendig sei, auch das Untergymnas. ohne daa Oberg^rvmtt.
bestehen könne, ist eine wohl In den meisten LSndem bereits bestehende
Einrichtung. Der dritte Fall, auf den Hr. Mutzell a. a. O. S.9 antoerksMi
macht, dass in manchem Orten die zu grosse Schulermenge die B uichta ag
eines oder mehrerer selbststandiger Untergymn. neben dem Obergymn. oeth-
wendig BMchen kenne , scheint uns in dem Vorhergehenden schon anit er>
ledigt. Wenn derselbe Gelehrte in einem solchen Falle die B ri i ^ hfu g
ton Parallelclassen der eines selbststindigen Untergymnasinms vorsieht.
so kann Ref. damit sich nicht' einverBtanden erklären. Denn a bges e h ca
▼on'dem Falle, dass in einer weitläufigen Stadt für einen Besirk acheo
wegen der bei Kindern Jungeren Alters nicht gering ansaschlagendea aa
grossen Entfernung des einen GymnasialgebSndes die Errichtung ei ne i
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BefSnlarmgen mid RhreabueigiMigen. SOS
Uater-, Dicht aber einoa ToHitfMigea GyatnatiaM lom Pe dürlb U i ni-
dMn kam 9 dem durch PftralleldaMco nicht abgeholfen wird, haben dh
letiteren Saimer eine f ewiue SehwieriglLelt« Dau dtroh ale fir dlts
Obergyanaiinm mehr gewonnen werde, kann nicht angegeben werden,
da flta anlbaUtandigea Untergymnaatuni, gnt ningerkhtet nnd geleitel*)
■nd mit tncliligen Lehrern beaetat| aeine Schaler gewiae an dem gleichen
Ziele fuhren wird, wie das dem ObergTranaehMB Terboodene Unfergyn^
naf iaau Bine Gleichheit Aller , eine dnrchana Tolletändige Vorbereitung
fiir aUe Zwecke des Obergymnasinms ist anch bei dem letaleren nicht
moglioh nnd ParaUeldassen derselben Anslalt werden gewiss keine gerin-
g;ere Veraohiedenheit nnfseigen, als die sich entsprechenden Claasen iweler
selbststandiger Schalen, Was in demselben $. hincagefugt Isli „Hlnr«
fegen acU ein Obergymnasinm nie getrennt von einem Uniergymnasloii
bestehen , weil nicht nnr die Schiller nberall dieses vor jenem besuchen
mfissen, sondern weil ancb nnr, wenn beide Theüedes Gymn aa inma ▼«««-
dnigt Bind, die richtige DarchfUimng einea fiir den 3weck der gnnn^
Lehranstalt berechneten Lehr- nnd Bniehnngsplanes möglidi ist^)**,
bat des Ref. Tollsten Beifall nnd kann er den Binwendnngan , welche Hi^
BfnIaeU a. a. O. dagegen macht, nicht beipflichten. IHe Anatntlen, naff
welche aidi Jener beruft, die eTangellschen Seminarien Sn Wnrltembergf,
fichalpfertannd die beiden saohsbchen Ffiratenachalen, afaid Stiftungen
einer Vergangenen Zeiii DI« ihnen gegebenen Bedingungen machen eine
Terandening unmöglich, über an nnd ffir iioh kann aus ihrem Baatehen
nicht gefolgert werden , dass man Joint noch f lelche Anstalten mit dem-
neiben Röchle gründen könne, wie damals. Die eTangelischen Seminarien
'Württembergs haben in ihrer geringeren Schfileraahl und In dem glelchi-
naasigen Portfiihren Aller durch alle Stefan gana elgenthumliche , eine
Vergleichnng mit anderen Anstelteu nicht sulasaende Veibiltnisse. Von
den Purstensehnlen aber kann Ref. renichem, dass der Mangel einea mit
ihnen Torknapften Unlergymnasiums in Tidor Hinsicht sich empfindlich
macht. Für Pforte wird, wie für Rossleben , die Klostersohule na Donm-
dorf als Progymnasium betmchlet und in Meissen ist unter Mitwirkung
der Lehrer der FSrstenschnle ein Progjmnaaium errichtet worden. Durch
das Fehlen eines solchen ist den Lehrern Jedes Mittel benomuMu, Knaben,
welche sie als nicht genügend Yorbereilet surickweisen mia ia n , aolbft
einen richtigen Unterricht sn ▼erschaffen , was oft fiir die Bllern ein em*-
pfindlicher Schlag ist, nnd wer in der untersten Clasae einer Firatea-
0chale gearbeitet hat, wird & Schwierigkeiten kennen, welche daraus
benrorgehen , dass die Mehrcahl der neu aufgenommenen Schfller uns den
verschiedensten Anstelteu und Unterricfatowelsen hervorgegangen rindw
Olaiehwohl haben die Firstenschnlen in den Alumnatsrerhiknisaen Büttel,
*) Bin Zusammenhang mit der Leitung des vollständigen Gymna«
miama kann wenigstens in derselben Stedt hergestellt werden.
**) Dass das Letztere nicht von einem selbststandigen Untergvm-
aiasinm ohne Obergymnasium gilt, bedarf keiner weiteren Auseinander-
upetxang.
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aM .-• 8cb«l» mid IMvtaHStMttcInkbtea,
4i« V^ttdlMdeQhfttfc achiMUcr.tfiiMVglsIdieii, wie aie lidi bei
Qyniiiaaiiii. nicht finden. Miadeelene bietet es geringere locoavenieM,
.wenn für ein Obergymnasioman demselben Orte swa getrennte Unter-
gymoasien bestehen , als wenn jenes eines UntergymnasinsM gnnmlicb cr-
mangielt. Die ostenretchische ftegiemng rerdient also nur Dank , wen
jue för sich jene Regel als bindend anfsCeUt, siimal daansilirer Befolgps|
ür den Staat keine BrsfMtfniss herrorgeht«
Der «weite Absebnitt enthalt den Lehrfilan, unstreitig den ncbirii»
lipte, aber anoh wiebtigste Werk des Bntwntfii. Wenn in nenererZeit
Ton vielen Seiten die Behauptung aufgestellt worden ist, es aal gar bigIi
geratben einen aligetneinen Lebrplan für ein ganses Land anfkajlelle%
der Staat habe sich damit zu begangen, dass er eeine Fordemngen he-
itiSMit hinstelle, den L.ohrercollegien aber die Wahl dmt daan fifatesaa
Weges nnd der Bweckmasslgsten fiinriditung an nberiassen ; er aelle mk
nac beanfsichtigend und lüftssbraacbe verhütend betheiligen t ao kanndiaK
Ansicht, fto gewichtige Gründe sich auch Inr sie anlnhren laaeen, ded
nicfat im Allgemeinen gebilligt werden. Denn da der Staat die Pfltdc
Jiat an rerhütan , dass nicht die anvertraute Jugend der subjeetiTen WB-
knr Bioaelner, wie ganuelt Corporationen preisgegeben werde, so hl^
daraus das Recht nnd die Nethwendigkeit, allgemein bindende Nermea fir
•eine Anstalten anfrustellen. Aber er darf auch nicht aas den Aagm
4assen,»dass der Geist sich aioht binden und unifermiren liest, dass ee,
werdea ihm sa enge Fessele angelegt , erlahmt und in Folge davon dm
best Gemeinte in das Gegentheil umschlagt, dasa eadlich eine Meage m-
dividneller nnd localer VorhiltniAse vorwalten, Vielehe durcb eiae alige-
meine Regel nicht beseitigt werden können. Die Kunst des Irhnigcsiiti
gebers besteht desshalb darin, seine Regeln so auftustellen, dass sie keil*
eam bindend und dennoch nicht beengend sind, dem' Gesetae eine B^iebo
Dehnbarkeit tu geben, dass es, ohne selbst aufgehoben su werden and
ebne dass der durch dasbeUbe beabsichtigte Nntaen verloren gekt, den-
noch besteheaden und unabänderlichen VerbalCnissen sich accemmedires
lasst, die individoelle Freiheit mit dem Zwange an versohaen. VTees
Irgend eiAer Regierdug-, so war der österreichischen die Notharendigkeit
anferlegt, einen detaillirten: Lehrplan für alle Gymnasien ala bindende
Norm aafsnstellen, weil einmal ohne denselben eine durchgreifende Be-
ferm Unausf&lirbar , zweitens aber die von dem Staatspriacip gefecdsale
Blnheit unmöglich gewesen wäre. Im Allgemeinen kann amn den Stre-
ben, dieäe unabweisbaren Fordemn((ea ndt mSglichster Gewaluaag ia-
difidueller Freiheit zu erfiillen, und der Att, wie dies su enreicben geuacht
Ist, die Anerkennnag nicht vecshgen. Ja man mnss dem Mutbe nnd der
Besonnenheit , mit welchen daa schwierige Werk ausg^hrt worden isC
Bewunderung zollen. Dies allgemeine Urtheil musste Ref. um so si^r
vorausschicken, als das Einzelne ihm zu manchen Gegenbemerknngen Aa-
lassgMu
Zur richtigen Würdigung des Lehrplanes ist es noihig, das sa
wissen, was voraasj^esetzt wird« Für die Aufnahme in die unterste
Gymnasiaiciasse wird nach dem 3. Abschnitte erforderti in der Raiigioa
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Bdord«nuig«i imdiBfanDlMieicmigeiu SM
Jeiies MaaBS toa KattntalsMii/welclMM ia der VoUcMcliift« «rtlMlIt ivifd^
Wertigkeit fan Le«eA and Schreiben der Scbrifit der Motterepraehe, der
lateiftif ebea Schrift , ond wo eie in der Volkescbole gelehrt wird, aaeh der
deutschen, Kenotoiea der BleiaeBte aas der Formealehre der M otterapni««
che, Pertigheat im Aaalyeireii einfacher bekleideter Sitae, Fertigkeit im
DicUndoschreiben nebit Seteen der InterpoDclieBen, Uebang In den vier
Speciee in ganaen, nnbeaanaten und benannten, gebrechenen imd ge«
nbchten Zahlen nrtd in den einfiiiDhaleD Proportienaexempeln. Ueber
das Maass dieser Perdernng liest sieh nicht rechten, wenn aber das
9. Lebensjahr als dasjenige beieiohaet wird, in weleheni der GyanadaU
Unterricht beginne, so kann Ref. nicht anders glauben, als dass die Ver*
fasser des Bntwnrfs damit nur den Termin , Ter welchen eine Anfiiiabnie
in das Gjmnasiam nicht stattfinden dfifle, haben bestlaiaen wellen. I>eim
können wir einersdts das 17. Jahr nicht als dasjenige betraditen, in wel*i
ehern die Mehraahl die cur Freiheit des akadeariscben Studiums *) erfer*
derliche Geistes- und Charakterreife erreicht, md sse n wir vielmehr als
das angelahre Jahr dafür das 19. and 20. halten, so scheint es nns hk*
dererseits unmöglich, dass die Mehrsahi der Knaben des Volkes, die
trefflichsten i^lstnngen der Volksschule TorMMgeeetat , mit dem 9. Jahra
die Fordemngen, welche f&r die Reneptionsfabigkelt anfgeatellt sind , er«
lullen werde. Wohl wird dies Knaheii Ton guter Begabnng aus gebil«
deten Familien, snmal wenn sie l&r rieh oder mit Wenigen durch tichtige
I^farer unteirichtet sind , nicht schwer sein , aber In der Velkseohnle ist
durch eine Menge TorbaBdener Bedingungen ein viel lingsamerer Ganig
nothwendig. Auch wSrde, wenn Jene Annahme nieht gegründet sein
aollte, eine siemliche Menge nicht leicht fasslicher Unterriehti'gegenstande
in ein Alter veriegt sein, das aar Bewältigung derselbien in der Regel
nicht far fähig gehaULen werden kann. Bs ist Ja auch dies eine unom«
stossliche p&dagegische Erfahrung, dass, wenn die Kraft au frdh und fSr
zn Schwieriges in Anspruch genomaien wird, nicht blos der Geist, son*
dern auch das Gemüthsleben Störung und Sehaden leidet«
Wenden wir uns su dem LiecUen^lane selbst. Nachdem durch die
Verfassung den mannigfhitigen Nationen des Kaiserreiches der reditllche
Bestand ihrer Nationalitat gewährleistet war, ergaben sich daraus natur-
iicli gewisse Grnndsitse für die Wahl der Unterrichtssprache.
iHeae sind nach dem Entwürfe s 1) Die Wahl derselben richtet sich nsch
den BedSrf niesen der BoTolkerong, die an eiuMi Gymnasfaim bechelHgt
i«t. 3) Wo die letateren in awel Nationaliaten so aiemfich gleich ge-
tiieilt ist, können zwei Unterriohtsspracben für verschiedene Abtheihingen-
odBr Unterrichtsgegenstfinde aar Anwendung komme». 3) Der etwaige
jSireit über die Wahl wird bei den Staatsgyauiasien durch die Kreisver-
tretnng, bei den übrigen durch diejenlgea, welchen die Pends der An*
stait angehdren , entschieden. Gegen die Ansliihrbarkeit oder Zutrag-
lieble eit dtM zweiten hegt Ref. manche Bedenken. Bestehen die beid«n
*) Man erinnere sich, dass auch in Oesterreich den UnIversitSten
L«ehr- und Lemfireiheit zugestanden ist.
/V. Jmkrh. f, PkU, u. Päd, od. Krit, BihL Bd. LVIll. Hfl. 3. 20
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906. . Skohol- und UiaToiffliatinadirichiao,
V(i|kfspM€b«n 06 neben einander; datfs: jedes Kind von Klein aaf beide
erkeroii so ist die Sache leicbt; aber ^o dies nicbt der Fall ut, ergebea
siob soUhe Schwierigkeiten — ob wohl dadurch der leider l nicht abii-
laHgnende Hasa der' Nationen Tersobat oder heftiger erregt werdea wird?
— ^ dass die Erriehtaog sweier Anstalten für die beiden NaüooaliUteD,
wäre sie anch noch so Icostapielig , zur Pflicbt werden mochte. ladeis
Ref. .bescheidet sieb. Die derartigen Verhältaisse sind ihm sa fremd, ab
dass er sich ein sicheres Urtheii dardber zatrante. Mit lebhafter Fresde
begrusste er dagegen die. Bestimmung der $• 20, nach welcher neben der
Landessprache y die ausser der Muttersprache im Kronlande gangbar is,
die deutsche Sprache an allen Gymnasien des Reichs gelehrt werden aui,
obgleich die Theiluabrae der Schuler daran nur facnltativ iat, ebeust
sehr aber auch über die Ansichten , durch welche diese Bestimnaog is
den Vorbemerkungen S. 6 flgde. gerechtfertigt wird ; da es das Interesse
dts Reiches sei» dass die Gebildeten aller Theile eine Sprache kenoui,
die ihnen' das Mitt^ «um unmittelbaren Verkehre werde, die deoti^
dasu sich am besten eigene, nicht nur, well «ic bereits unter jenea die
am weitesten verbreitete sei, sondern auch, weil sie zu einer daccfaRetck'
thun und Wertb. ausgezeichneten Litteratnr fahre. Dadurch scheut ib
Oesterreichy seines deuuchen Ursprungs etngedpnk, ansgesprocbeo
haben, dass es yoezngsweise deutsch bleiben uDd um seinen deuti^
Kern die vielen fremden Nationen, ifrelche sein Scepter beherncfat, n-
sammenreihen will. Möge ihm diese Absicht gelingen, möge et ä^
durch keine Hindernisse und Widerspruche davon abbringen laasea.
Pnrch S. 18 und 19 werden folgende Gegenstände des UnUrrickb
als obligatorisch eingeführt: Religion, Latein, Griechisch, du
Muttersprache, Geographie und Geschichte, Matbesi-
tik, Naturgeschichte, Physik, . philosophische Propä-
deutik, als facultative ausser der schon erwähnten neben der Mot^
spräche im Kronlande gangbaren Landessprache nnd der d eii
sehen Sprache: .eine oder mehrere lebende Sprachen (Retdf-
spracben , Bnglisch , Französisch u. s. w«) * K a 1 1 i g r a p h i e , Zci«^
nen, Gesang und Gymnastik. Wenn bestimmt ist, dass isi l'><''
gymnasium diejenigen Schüler, welche nicht in das ObergymnasioB ib<^
geben wollen, durch den Landesschnlrath vom Griechischen dis^'
werden können, so fuhrt uns dies auf unsere schon oben aufgestellt«!^
merkung, dasS es mit den beiden anderen Zwecken, welchen ausser ^
Vorbereitung fSr das Obergymnasium das Untergymnasium dieneo fi*
nicht so ernstlich gemeint sein könne. Denn werden jene wirkücb &-'
bereohtigt angesehen , so sieht man durchaus keinen Grund, waron ^•■
Entbindung vom Griechischen erschwert wird, indem sie von dei ^
das Gymnasium gehetzten Behörde abhangig gemacht ist. Erioners *^
uns zumal an das, was wir schon oben aus den Vorbemerkungen aa^^
ten, dass kaum ein nicbtstudirender Knabe zu einem, wenn an<i *>
dreijährigen Studium der lateinischen Sprache verpflichtet werden i^
so gewinnt dieselbe an Bestimmtheit. Was die für facnltativ erklart«
Unterrichtsgegenstande betriift, so liegt rucksichtlich der Sprachen in (2^
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Belordernngen und BbrenbiraeiguigeD. S07
Noihwendigkeity die Laodetspradieo a« btnickncliCigMi^ «ki so dor«l»«(
achlagender Grundy dast Niemuid tAn Wort dagegen (z, B. aber dm nothn
wendige Herbeixieiioiig der franiosUdien and engüschea LkternUir) Ter*
üareo wird. Die fiestiminnagen der $$. 33^-^36, wenadi die sweita
lebende Sprache, wo sie als ein fir die Schiilar gans neuer Gegenstand
eiatritty erst in der «weiten Classe des UatergynDasioms, ond nur da,
wo der Unterricht, in Fortbildong bereits Yorbandeaer Spraehkeantaissa
besteht I in dcir ersten beginnen soll, dasZiel des üaterrichta in derielben
für das Untergyanasinm Fähigkeit des Sprechens nad Verstohens , fiir
das Obergjrmnasiam Riebtigkeit 6w sebriftUehen nnd mundliahen Ab»<
dracks und einige Kenntniss der Litteratar ist, das Minnnam der wd-
chenUichen.Stondeoaabl aaf 2 , das der Muttersprache nnd . der x weiten
lebenden Sprache sosanunen anstehende Maxiaam auf € woehentlicbe
Stünden featgesetst, der Eintritt einer dritten lebenden Sprache eadiioh
auf die. erste Classe des ObergyauiasiuBM versehebeiv and ab Ziel gram»
matisch richtiges Verstehen aufgestellt wird ^ verdieoen sowohl im Ver-
hältnisse an dem Garnen des Planes y wie in pädagogischer Hiasicht nor
allgemeine Billignag. In Betreff der: anderen fisoaltalirea Gegenstande
mässea wir anf $. 21 aufmerksam mächen , woselbst es heisst; ^Nicht
obligate Gegeastande siad für jetst — ., wall es nicht mogUch ist, sie
schon jetzt an jedem Gymnasiam lehren an lassen and auch für sie keines*
wregs aberall das gleiche Bedtirfniss besteht ^ jedoch k3uneD sie kuniXig^
wenn es sich aUamlig als aweckmassig und aosfShrbar heraasstellt, ine.
obligat, erklärt werdea'S ond racksichtiioh der Kalligraphie s y^Biaem jeden
Sabnlcrkann, sa lange Cr im Untergymnasiam ist, ai> jedes Zeit rom
I«ehrkdrpec auferlegt werden, durch eiaen bestimmten Zeitraum, an. dem
Unteitichte im Schönschreiben Theilzn nehmen.*' Auch müssen wir mit
Hrn« Mntaell a. a. O. S. 15 daraaf hinweisen ,^dass. nach dem bisher. ia
Oesterreich geltenden Leetioospiaae die Gymaasien nur 18 wdcheatKohe
obligate Stunden gehabt haben nnd die Furcht, es mochte, da ohnehin
eine Steigerang der Zahl erforderfich war, eine noch grossere Vermeh-
rang^ das PabUcnm gegea den Entwurf noch mehr einnehmen, anoh
hier (B. S. ö) Biaflojis geübt hat, obgleich wir mit demselben p. 93 anch
den Wuasch tbeüea, man wäre um der S/Mhe willen dem Yorortheile
Icraftiger entgegengetreten ond hätte demselben mindestens da nichts ein*
geräumt, wo unabweisbare Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt wer-
den können*). Es verdient ohnehin Brwägang, ob nicht die spatere
Krbebnng eines f orber nnr ab £scnltati¥ betrachteten Gegenstandes an!
eisiem allgemein ▼erbindlichen schwieriger sei , als das umgekehrte Verj>
haltniss« Was die Gegenstände selbst anbetrifft, so ist, abgesehen Ton^
anderen Gründen, der Besita eiaer lesbaren und sicheren Handschrift
ein zn wesentliches — übrigens auch voa den Verfassern des Bntwarfs
anerkanntes Bedürfniss, als dass die Nothweadigkeit des kalligraphischen
Unterrichts für die Jugend auch nur einen Angenblick in Zweifel gestellt
'vv^erden könnte. Ist.YOransiusetien, dass die Mehrsahl der Schuler jene
^^ Wir werden darauf bald aoruckkommen.
20*
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908 . fieluil- nad UniveridtiUiuiGliriditaa,
sohoD in dM Gymtuuavm nkbrinfen, so wäre es Islich, 3n für «bCmit
BQ erklären^ sehen wir aber, welche fiieUuig Arneih demeibeD k boms
LectioDsplane eingerimtit hat, so scheint ans die Brfakriing weiigitai
in einem Tbeile des Staates dagegen za sprechen. Es hatte ndi sbri-
gens eine Möglichkeit gefiinden, Ihan ohne grössere Belatti|iaig fiii
das Qanie mindestens in der untersten Ciasse mne 8telU siataräiaeB,
woTon sn reden beim deutschen Unterrichte Gelegenheit siofa Metes itM.
Das Zeichnen y obgleich es für viele Lehrfichcr, Geogitphie» Natarg^
sohicbte, Mathematik, wesentlichen Vortheil bietet, obgleich ei des Sin
und die Ansehanung für Gegenstaade derNatnr o* der Koast schirit, «^
gleich es das wichtigste Werkzeug des menschlichen Körpers, die Ihi^
gesdiickter macht und yeredeit, ist nach des Ref. Ansicht Sbenll oorfa-
ealtativ einaoiühren, weil geswangene Betreibong einer Kosttibnisii
vielen Fälien das Gegentheil von dem, was beabsichtigt wird, bevtifct
Bod die übrigen durch dasselbe in erreicheaden Vortheiie aach uf ti-
dere Weise erzielt werden koanen. Der Allgemeinheit des Gennguhi-
richte setzt schon die Natur gewbse Schranken. Seine hiidesde td
veredelnde Kraft macht ihn wiinsehenswerth und darum mais jede ScUi
zu ihm Gelegenheit bieten $ es genu^ aber, wenn alle Lehrer es sidiff
PSicht machen , den Sinn dafar zu wecken , ja es wird dadurch oMkr ^
reicht werden , als durch Zwang, Die Gymnastik dagegen wÖMcktt
Ref. überall für alle Schüler, bei welchen moht leibliche Budsmitte^
gegenstehen, verbindlieh, weil doreh sie die bei dem Stadireadco emss
Tageso leicht gefährdete Gesundheit des Korpers, die Bediogoig^
frischen geistigen Lebens, wie durch uiehts Anderaa, beiordert wird, «d
sie eine Herrschaft über die Glieder und Kräfte des Leibes veritiH **
sie keine andere Uebung au geben vermag, weil sie, auf rechts Was
betrieben, die jogendliehen Herzen, enger an einander kettet ood an^
nung und Pünktlichkeit gewöhnt^ Gerade je öfter sie in habhrtcbft^
Knnstdtüoke ausartet, je häufiger sich mit der Toruerei falsche polits^
Absichten verbinden , um so groeser wird die Verpfliehtung des Si»A
die Sache selbst in die Hand zu nehaien. Ref. giebt sidi dem VtftnMa
hin, dass dieser Theil des UnterrichU oder vielmehr der Krziebmf*
Oesterreich bald zu einem obligaten erhoben werden wird.
Ueber die allgemeinen bei der Batwerfiing des Lehrplaaet y^
den Grandsatze sprechen aioh die Vörbesserkungen S. 7 also aoi*. J^
schwierigste pfidagegtsche Forderung, welche man an dem Uaterrickt «0-
lau kann, aber auch stellen mnss, ist ein solches Zusanmeawirfces ^
Theile desselben bei der Manaigfaltigkeit der Lehrgegenatande , daa ^
die eine Frucht zur Reife bringt, welche das letate Ziel der Joge«^
dang iat ^ einen gebildetem edlen Charakter« Dies ZnsaiMuettwirke> '*
schwieriger beim öffentlichen unterrichte mit sduen zahlneloh hea^
OlaSseB und seitter Vielheit der Lehrer, als beim haasliehea. Zir &•
leichtemng substituirt umn gem. dem idealen Mittelpunlcta eiaea f^f^
sehen , indem man einem gewissen Lehrgegenstande , dem man eise ^
sondere bildende Kraft zutraut, durch Menge des Lehrstoffes uadderi^
gewidmeten Stunden ein entschiedenes Uebergewicht ober alle asdetti
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BefiMoruceB und Bhtenbeseiguigeii. 909
verachafft and dkbe Cist nor nebenher and sa seiner Unterstolsnng bev
bandelt. Als den GegeniUnd, in welchen an Gymnasien gleichaam. der
Schwerpunkt dea gaosen Unterrichts an rohen habe, hat man bekannte
lieh die ciateisehen Sprachen angesehen ; die Parchfabrnng jenes GedaR»
icens werde aber ailerwarts ioimer schwieriger , je mehr Rao« nnd selbst-
ständige Geltwig die sogenannten Realien forderten nnd sich an erobern
▼erstanden» nnd sie ist gegenwartig nnradglich* Mathematik and
Natarwissenschaften lassen sich nicht ignoriren; sie gestatten anch nicht,
dass man die Kraft ihres Lebens snm leeren Schatten irgend einer andern
iron ihnen wesentlich ▼erschiedenen Disciplin mache* Der ▼erliegende
Lehrplan rerschmaht in dieser Besiehang jeden Wüschen Schein. Sein
Schwerpunkt liegt nicht in der classiscfaen Litteratnr, noch in dieser wor
saoraien mit der Taterlandischen, obwohl diesen nngefahr die Hälfte der
gesammten- Untnrrichtsieit angetheilt ist, sondern in der we<diselseitigeo
Beziehung aUer Unterrichtsgegenstande avf dnander. Dieser nach allen
Seiten nachxngehen pnd dabei die bnmanistisohen Blemente , welche nach
in den Notorwissenschaften in reicher Pulle rorhanden sind, überall mit
Sorgfalt lu benatsen, scheint gegenwartig die Aufgabe an sein. Wenn
eich hierdurch die Sicbwlerigkeiten gesteigert haben , so giebt es keine
andere Beruhigung, als weldie in dem Gedanken liegt, dass sie nicht
willkürlich eraeugt, sondern durch woblbegrnndete Bedürfnisse der Zeit
aufgenothigt und dass sie nicht noüberwindlich sind.^' Man wird in die-
sen Worten die klare Brkenntniss des von der Zelt und Wissensdiaft ge-
forderten Principe und die energische Festhaltung desselben mit Freuden
anerkennen, man kann es nur billigen, dass jedem Lehrgegenetaade seine
selbststindige Berechtigung anerkannt , dass sammtHche In Beiiehung auf
den gleichen Zweck der Eraiehnng gesetzt , dass die sittliche Charakter-
bildung als das Bndziel derselben anerkannt wird; allein die Dnrstelinng
giebt doch au einer Gegenbemerkung Anlass. Wenn nämlich die hohe
Bedentnng der classischen Litteratur dadurch anerkannt ist , dass man ihr
In Verbindung mit der Taterlandiscben allein die Hälfte der Unterrichts-
stnaden eingeramnty so scheint es, als hatte man anch klar nnd deutlich
hier aussprechen sollen , warum dem so sein milese. Ist die ideale BH^
düng *) der Hanptsweck des Gymnasiums — dies haben die Verfasser
Ö9» Entwurfs dadurch anerkannt , dass sie überall die sorgfilltige Be^
imtanng der humanistiechen Blemente fordern — , ist man sich dessen klar
bewnsst, dasssa diesem das Stadium der Sprachen und Lltteiaturen das
wirksamste Mittel ist — nnd wer wollte bestreiten , dass diefenigen,
welche dereinst rorsngsweise in den Gebteten des Geisteslebens in wir«
ken berufen sind, ror allem Andern dasjenige kennen lernen mnsaen, w«-
ria sich der Geist der Menschheit in seuem edelsten Wesen manifestirt
hat , dass sie selbst den Gang dnrchmachen miissen , durch welchen daa
Geistesleben geworden ist, was es ist? -— so kann man ein Ueber wiegen
dieser Büdnngselemente ror den übrigen zugestehen , ohne einen fslschen
^) Wir verweilen auf Baamlein^s treffftche Schrift: Die Bedeutung
der classischen Studien fSr eine ideale Bildong. Heilbronn, 1649: S.
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310
Sebul - und UnWerattitsiiacliricIiteny
Sehein zn erwecken« Oder Werden* etwa diese herehgewirdigt, wenn
sie jenen nicht untergeordnet, aber nebengeordnet werdeo, boren rieiaf
wesentliche Bestandtbeile tu bleiben, wenn man Jene fSr die Hauptbe-
BtandtheHe erkISrt? Wenn man auf der einen Seite mit der grossUn
Entschiedenheit anssprechen mnss, dass die alten Sprachen aofdenGja-
nasien nicht nm ihrer selbst , sondern nra der darch sie iv erreicheodeB
Bildung willen gelehrt werden, wenn also die eihseitigeUebersebitzinigbe-
kämpft und die Ausschliesslichkeit zurückgewiesen , wenn anerkannt wer-
den muss I dass ohne die übrigen Lehrfächer die allgemeine Bildnng des
Geistes, wie sie yon Zeit und Wissensehaft gefordert wird, nicht lo er-
reichen iat, so Ist wiederum auch denen gegenüber, welche das Stodia
des Altorthoms für uberflnsslg erklaren , seine Bedeutung und seise Be-
rechtigung aufrecht zn erhalten. Ref. firchtet, dass die oben an{efik^
ten Worte in dieser Hinsiciit zu Mlssdeutnngen Anlass geben konneo.
Wir theilen zuerst eine Uebersicht der fir die Obligatlehrgegei-
Stande aufgestellten wöchentlichen Stundenzahlen mit , wobei wir Ik-
merken , dass die Classen , wie in Bayern , Ton unten auf gezahlt werde«.
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Da nch ein Lohrplan in knrzgefassteo Paragraphen nicht TolbUidif
darlegen lasst, so ist es besonders dankenswerth, dass derselbe (ür die
einzelnen Fächer in den Anhangen anaffihrlich erläutert iiL Den Ver-
nehmen nach hat an der Abfassung, namentlich des für die alten Sprach«
der Prof. der Philologie an der UniTersiiat zu Wien, Dr. Hern. Boa%
als scharfer Denker und tiefer Kenner der griechischen Philosophie rar
liehst bekannt, den hauptsachlichsten Antheil. Es zeugen diese Issti«-
tienen wie von tüchtiger pädagogischer Fähigkeit und Brfahrang, fo ^
nasichiiger Benotmng der neueren Lebtongen auf den einzelnen Gebi^
ten und sind nm so mehr der allgemeinen Beachtung zu empfehlen, ak ^
manofaea Bigenthnmliche enthalten* Fiir den Religionsunterricht ist ^
Aafatelkwg eines Lehrplaaes für die Zukunft noah Torbebalten.
Ueber die alten Sprachen äussern sich die Vorbemeifamgea S. ^'
„AU Hauptzweck der Brlemung der alten Sprachen ist , obwohl die dord
grammatische Studien zu erwerbende formelle Bildung nicht ausser Re<^
nung bleibt, doch die Lesung der alten ScbrifUteller angenOBBea, dtf
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BeförAenmgen oad BirenbeMi^QOfeo» 311
unerscbopften Quelle wahrhaft ' bamaner filidang; Das GymnasiiMi soH
diese Lesung nioht blos möglich naeben, sondern in reichem Maassennd
guter Aoswahl wirklich vornehmen.'^ Mit der Sache ist Ref. gans ein*
verstanden ;' er hatte aber ober das Maass nnd die Auswahl eine foslei«
Bestimmung gewünscht. Bine solche bietet sich leicht dar. . D«r Unter-
richt kann nicht eher f8r abgeschlossen gelten , als bis die Schüler eine
lebendige nnd allseitige Anscbanmig des Lebens der alten Volker in sei-
nen bedeutsamsten nnd berrorstechendsten Momenten nad Richtangen
gewonnen haben. Rucksicbtiieh der SinadeniNibl finden wir folgende
Erklirung ebendaselbst: „Der griechischen Sprache mnsste desshalb eine
grossere Stundenzahl, als bisher Sblicfa gewesen, angewendet werden.
Die rechte Oekonomie besteht in diesem Falle darin , so Tiele Zeit dem
Gegenstande 'm widmen , als notbig , nm Fruchte der gehabten Muhe an
erndten, oder ihn ganz aufzugeben. Uebrigens ist die für beide classi-
sch« Sprachen besUmmte Stundenaahl kleiner, als es irieUeichi von Tielen
compeCenten Beoitheäern der Gymna«aleinrichtung gewünscht wird; din
Brfobnmg wird entscheiden, ob eine Vermehrnug derselben nothwendig
ist. Der Plan baut auf die WIrknngen einer verbesserten Unterrichts-
methode, er nimmt Rocksiebt auf den Widerwillen, den eine weit aber
die gewohnte Zahl hinansgehende Menge wöchentlicher Unterrichtsston»
den finden wurde, so wie auf die den österreichischen Gymnasien eigen-
thnmiiche Aöfgabe, eine Mehrheit im Reiche gangbarer nnd häufig den
Schilern nothwendiger Landessprachen zu iehren.^^ Obgleich Ref. die*
Verpflicitang Tollkommen anerkennt, den einzelnen Unterrichtsgegen-
standen bei ihrer so grossen Menge ein möglichst geringes Maass von
Stunden sozuthellen , obgleich er eine Verringerung der bisher oder doch
früher den alten Sprachen zugewiesenen Lehrstunden nicht allein ohne
Nachtheil fir dieselben für möglich, sondern in Rücksicht auf die in den.
Realien tu steDeniden Forderungen sogar fiir noth wendig halt,, wobei er
jedoch die der griechischen Sprache Tielmebr vergrossert winscht, so
gesteht er doch, dass er nicht ohne Bedenken den Entwurf betrachten
kann. Wohl ist anzuerkennen ,• dass eine gute Unterrichtsmethode eines
geringeren ZeitmaaJMes bedarf, aber sie kann nnmSglich den Mang«! daran
ersetzen.' Sie darf sich Ja der allseitigen Beleochtnng nnd Veranschan-'
iichung des gegebenen Stoffes, der Wiederholung. zur Befestigung, der'
Ueberfnhrnng tou dem Bekannten zum Unbekannten und Neuen nicht
entschlagen. Auch ist die Methode, welche die kurseste Zeit braucht,
nicht die pädagogisch beste. Wie jede Pflanze bei der. sorgfilUigsten
Pflege und der Dairbietong aller ihr Wachsihnra befördernden Bedin-
gungen dennoch zu ihrer gesunden vollen Entwicklung eine beslimiDta
Zeit braucht, zu schnell und gleichsam ruckweise getriebene, nie die
Kraft nnd die Daner der naturlich entwickelten erreichen , so ist noch in
Tiel höherem Grade für die Entwickelung des jugendlichen Geistes ein
richtiges Zeitmaass erforderlich. Wohl fasst er auf, wenn er auch schnell
Ton dem Einen zum Andern fortgeführt wird, aber er empfindet spater
den Nachtheil davon. Zum richtigen Erfassen , zum siclnren Behalten,
zum Ordnen nnd Gestalten bedarf er einer gewissen Rahe — - man be*
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Sl£ Minl-aidUalveirititftiMMdbtMs
Betohoet dief baafif gans pasiend durchs Verdauanf — , «inei liiccrea
Verweilen« bei dem Biaxeinea« Gafic betoadere ist dies (Er die Spn-
dien erforderKch , weil e« hier der • Aoffastnag des lobaites dirdi At
Erkenntnies der Form » also dem Bewoastwerden des Biaen dorcb iu
Andere gilt, weil nirgends eine so grosse Mannigfaltigkeit einielssr oiter
ein Gemeinsames za sobsumirender FaUe sich findet« Ist deaatch m
tbeeniischen Gründen eine das bisher toa der Rrfabrang fsstfehiltne
Maass so bedeutend Terringemde Verkorsong der ZMt bedeDkUdi,M
treten ancb noch prakUsehe Bücksicfaten binsn. Jeder erfabrsos Ukm
wird wissen , wie oft ihn die . sergfiltigste Vorherberecbnaag aber die
Verwendung der Zeit getanseht hat, wie oft ihm die IndiridaslititMiHr
flehnlar gegen alle Erwartung ein lüngeres Verweilen and Sliltstebcs, m
•fteres und omfinglicheres Wiederholen , eine gründlichere Besprctee
gebot, als er beabsichtigt hatte. Welche Verlegenheit entstsbt ivik,
wenn ihm dann nicht Zeit geattg fiir das Uebrige bleibt? WoU mg
man namentUeh in der spaUren Zelt dem PrivatflelM Etwas iberiiMi,
ja derselbe Ist noeh viel mehr in Ansprach in nehmen, als es gcfw«if(i{
an vielen Sohulen geschieht; Jedoch nm ihn in eontroUrea ood ikiiir
den Schüler recht firacbtbar so machen, wird immer ein aidit osMa*
tender Theil der Lectionen in Anspruch genommen , abgesehsa daT«,
das« der öffentliche Unterrieht, die Anleitung dasu, desshalb niditTfr
knrit werden darf. Der Entwurf stellt nun gwar eine Vermehnsc mn
die Erfahmng dafir sprechen werde, in Aussieht, aUun es wird daM
die Gefahr nicht beseitigt, dass eine Zeit lang die gcfefiaschte Lehmf
nicht eriielt werde, und eine Verringerung der einem Gegeaslaod« p-
widmeten Stundcniahl bringt immer In dem Lehrgange eine gerieprt
Störung herror, als eine Steigerung derselben. Dem Vorurtbeil« kitte
die Regierung kraftiger entgegentreten sollen. Der Widerwille ^
sehwinden , wenn der Nutsen eingesehen wird. Uebrigens bat h^
Araeth sich nicht gescheut, eine grossere Standeniahl in VerBChli«i>
bringen. In wie fern die Bedenken des Ref. begründet sind, nird sd
bei der Bedprechnng der einseinen leigen»
Von dem lateinischen Unterricht bandeln die SS. SS— -96 isd k
Anhang S* 101-^116. Wir beben daraas Folgende« hervor. Zi«i
des Untergymnasiums Ist ($. 93)t Grammatisehe Keantniss der b*
teinUchen Sprache, PerUgkeit und Uebnng im Uebersetsen eines lei^
lateinbchen Schriftstellers (Cornelius Nepos «nd Cassr). Der Weg i**
ist nach $. 34 folgender: I. Cl. 8 St. Formenlehre der wlohcigstea n^
missigen Flenonen und die einfachsten syntaktiechoa Formen, eiii|<i^
in beiderseitigen Uebersetsungen ans der Chrestomathie; Meoenr«
spater haasilohes Aufsehreiben von Ueberseliungen« II. Cl. 6 St. V<f
meniebve der selteneren und unregelamsaigen Flexionen , und die täi^
rigeren syntaktischen Formen, unter anderen des aeeosativna cum iofisHi*
und der ablativi aboolnti, eingeübt wie in Cl. I., Memoriren, spater aa^
bauelinhes Pripariren, alle 14 Tage ein Pensum. III. CL 5 Sl S^
GrammatflL, Casuslehref 3 St. Cornelius Nepos; im 1. Sem. alle Wodi«
Im % alle 14 Tage ein Pensum; Praparaüod. IV. CL 6 8t. 5-S &
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BefitteBBgan md Bhr^lMielgMBgeii. 313
GrammtiksModiu* mnI Tempul^hre; 8— 4 SU CSaalr'« ImUbhi QtkWir
csm; alle WocbM ein Pensum; Priparaiion. Gegen ^m 8chl«ie «ollen
2 StomUn der Leetnre sar Beknnntediaffc mit Hexametern nnd DUUeben
▼erwmidt werden. BmpfoUen werden fnr den Schüler die Uebnof«-
bucher Ten EUenäi und DünnMer ond a SekmU Tiroeininn , die Ueberr
eetxnngftbficber Ton J.v, Gruber nnd SuRjUe» die Scbnlgrammatikc«! ven
JKükmmr nnd Atftdbe, fir die Uehrer die Grammaiilten Ten Ferd. SeMt^
Wem —nh or n und ZmrnfL Ziel d*e Obergymnaeinma ist ($• 36)^
Kenntniia der iateinisehen Littelratar in ihren bedentendeten Krf cbeinnnr
«en and in ihr des rmniaeben Staataleben«. Brwerbonf den Sinne«
für stiliatiache Form der iateinisohen Spraehe ond dadttrch mittelbar inr
^Schönheit der Rede iiberbanpt. $• 36 Tertheilt den Stoff al«o : V« Gl»
6. Sk 6 SL LiTios. OWd. Metamorpb. 1 St. grammatiach-sttlistieclie
Uebnngen. Praparatioa. Alle 14 Tage ein Peasam. VI. CL 6 St»
5 St. Salaat. Cie* in Cct. T. Caea. belU civ., einige die ZeitTerhalt«b«e
charakteriairende Briefe Cicero'«. Virgtl. fidog« nnd Bocol. AnawaU
und der Anfang der Aenei«. 1 St. grammatiseb - «tili«ti«che Uebongen»
Praparatioa. Alle 14 Tage ein Penaom. VII. Ol. 6 St. 4 St. Cicero'«
rbetoriceh ansgeaeiehnetste nnd polittscb bedeutendste Reden. Virgir«
Aenei«. 1 St. grammataaeh - «tilicUsche Uebnngen. Priparatioa. Aile
14 Tage ein Penaam. VIU. Cl. 5 St. 4 St. Tacita« Agricola oder Gvtt
nania and in sich mogUchat abgescblo««ene Gruppen an« einem oder den
beiden anderen Ge«ehiebtswerken deeaelben. Horatin« Oden and Aa^
vrabl ans den Kpodea, Bpisteln nnd Satiren. 1 St. graomatisoh-stilisti*
aebe Uebnngen. Praparation. Alle 14 Tage ein Pensom; statt dessen
snweilen ein lateinischer Aninta ia Beaiehnng anf die Lectiire. BaH
ploblen werden Seggkrt Palaestra Cioeroniana nnd IVogcMaoft'« lateiai^
ache Stilnbnngen , dessen Stüisttk för die Lehrer, aber nur anm Gebraneb»
nicht nm darnach tortotragen. In den nnter«ten Cla««en «ollen Graan
aatik ttnd Lectnre «o wenig als möglich getrennt «ein, damit die Formen
und Regeln «ogleidi in ihrer Aawendaag angeaebant werden. Er«t in
der dritten nnd Tierten Cla««« «ollen eigene grammatiaobe Standen eiiK
treten, in denen da« Bilden «elb«tstindiger , aber einen aoa der G^
acbiflfate oder der Lectnre entlehnten Gedankeninhalt enthaltender Sitae
dnrch den Schaler empfohlen wird. B^ der Lacture wird vor einer an
weit gehenden Brklarnng gewarnt j sie soll sich anf das Bediirfnis« anm
Verstindnisee be«ehrattken nnd ihr Brgebni«« eine frefie ttnd gesebmck-^
Tolle Ueber«Maang sein.
Die anf die Featatelinng de« Ziele« im Ohergjrmnaainm einwirken*
den Motive dfirfen wir wohl in den S. 108 nngegebencn Pttnkten, we««*
balb die lateinische Sprache inr die höhere Jngendbilddng einen danemi
den Werth habe, erkennen. B« wird anfgeatellts „l) ist für alle aaC
wi««enschaftltcher Bildnng mhenden BeToCiwege die Kenntniss der lateiT
nischen Sprache insofern erforderlich, als dorch sie entweder die leichtere
Aneignung (Medicin) , oder die gr&ndliche Betreibung der speciellen Be-
rufswissenschafl (Theologie , Jurisprudens) ermöglicht wird. 2) ist die
Erlernung der lateinischen Sprache , durch die strenge Ge«etzmlis«igkei|
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314 Schul- OD« UöiTenititeMdiricbUo,
etnenmtoy wie dorch die merklidie Bntfanoiig ron moderoer I^k-n4
Sprechweise andererseits, TorsogUch gecigaet, das SpimchbeniiMtMhi n
eniwiclceln , die selbst, abgesehen f on der darin liegenden Brlekhtenog
beim Erlernen der meisten neueren Sprachen, als ein wesenUiikt Bil-
dongselemeot wird anerkannt werden. Bndlich 3) ist die Lectöre der
bebten Classiker der lateinischen Sprache fähig, den Jimgliaf in iu
Leben eines Volkes und eines Staates sa Tersetsen, der doriA eiofadm
Verhältnisse ihm veratindücber,' dorch seine Grossartigkeit erhebesdist,
und sie kann hierdurch , bei der innigen Vereinigung des GedankmisW-
tes mit der Kunstform, einen tieferen , selbst sittlich bildenden Binfliii
gewinnen , den in solchem Maasse die blosse Bnihlang oder Ueber-
setaong in erreichen nicht yermag/' Ref. ist mit Hrn. Mfitsell (t. i. 0.
S. 33 f.) einverstanden, dass der Werth des lateinischen Sprachstiidini
hier nicht genug bexeichnet sei. Er vermisst die Bedeutung, welche dis
romische Volk für die gesammte Bildung des Mittelalters und der Deaera
Zeit gehabt hat. Durch dasselbe sind die Elemente und Grundls^eo ge^
ben worden , auf und aus welchen sich durch, das hinintretende Ckrift»
thum unser gegenwartiges Leben entwickelt hat.- INese GroBdlii«
muss jeder kennen, welcher auf höhere Bildung Anspruch macbeDwifl,
weil ohne ihre Kenntniss ein tieferes Verstandniss der Gegenwart mm^-
lieh ist. Jene Grondlagen aber hat das römische Volk nicht alleia dortl
seine Schöpfungen im Staate und seine weltumstnrsenden Thatea ^
ben, sondern durch seinen ganxen Charakter, seine KenntniMC, kIk
Denk- und Anschauungsweise. Weil diese aber nur dann yoUstiodi;*'
lebendig erkannt werden können, wenn man sich in die Eneagniiie fö-
ner Litteratur selbst hineingearbeitet, wenn man die durch nichts {lU
wiederzugebende Bigenthumlicbfceit seines Wesens selbst angesehaot hit,
so muss die lateinische Sprache selbst erlernt werden. Betracktei "V
daraach die Bestimmung des Zieles in mateneiier Hinsicht, so köaocovv
damit einyerstanden sein, wenn wir in den Worten „und in ihr deirt-
mischen Staatslebens" nur das Wichtigste henrorgehoben sehen ^ ^
allerdings ist der Staat bei den Römern der Alles beherrschende oad W
dingende Mittelpunkt — , müssen sie aber su eng finden, wenn wir ^
Anderes ausgeschlossen denken. Die Wahl der SchriRstellsr i^
allerdings das Letstere su bestaUgen ; doch dayon unten. In forsetk'
Hinsicht scheinen dem Ref. die Wortes „Erwerbung des Sinnes (w^'
listische Form der lateinischen Sprache und dadurch mittelbar for SAf^
beit der Rede*' su wenig Positives und Messbares su enthatteob ^
Sinn muss geweckt und aufgeschlossen sein, aber man muss in eiser T^
tfgkeit ihn finden« Verlangen wir yon dem das Gymnasivm Verlsss«»^
dass er Im Stande sei selbst' schwerere lateinische Scbriftsienen vM
allein richtig, sondern auch mSglich getreu,. aber in gutem Destick*
fibersetsen *), aUo die Fertigkeit in dem , was der Entwurf alt Brg<^
*) Wir meinen naturlich damit nicht, dass der Abiturient jede be-
liebige ihm Yorgelegte Stelle sofort geläufig übersetzen könne, aberu
muss ihm das oben Verlangte ohne yorausgegangene Erkläroog sog*
Heb sein.
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BefordeniDgwi and BbMnbeieiganfeD. 316
niM der Brklanifig fordert, „einer freien nnd geachmackTeilen Ueber-
eetmng'S so iat ein eoicber IMaass^tab. gegeben, weil daxn nicht nnr toII-
atandigea grammatiaekes Verttandaias der Sprache, fondem aoch ricbCige
Aaffaeaong und IVnrdigang der äiilistiechen Form gebort.
Wenn nach den allgemeinen Beatinmnngen daa Untergymnaaimn
nicht allein inr das Obergymnäsinni , sondern aoch fnr die Oberrealschnle
▼oHiereilen nnd ein in sieh abgeachloraenea Bildongs-Oanses gewähren
aoil^ das Lateinische aber für Alle obligat iat, so mnsste das in denset-
ben B« erreichende Ziel dahin beatSmiat werden, dass d»e f&r das Stadinm
jeder anderen Sprache, namentlich der Motteraprache^ «rferderKche alU
gemeine logisch-grammatische Bildnng erreicht werde, also ein Toilstihw
diger grammatischer Cnrsoa beendet werden. Ist non die Eireichang
dieses Zieles bd der dem Unterrichte angemessenen Zeit möglich? Ref.
glaubt diese Frage bejahen an können In Besag anf diejenigen , welche
aus dem Unierigymnaaiam in eine andere Lanfbahn treten. Sie werden
eine hinreichende Vocabelkenntniss besitsen , am sich bei Brlemnng einer
romanischen Sprache erleichtert an fohlen, nnd da bei ihnen es nicht mh
wohl auf :da(i Festbalten des Gelernten, als darauf ankommt, dass das
SprachbewBsstsein gefibt worden sei , so iat anch dieser Zweck gewiss
erreichbar. Anders aber stellt sich das Verhaltniss in. Beaog anf die-
jenigen , welche in das Obergymnasfnm nbergehen. Sollen sie scbwe<>
rere Schriftsteller mit Nntaen lesen, so mnss eine grossere Sicherheit nnd
eine nmCinglicbere Kenntniss der Grammatik Toraosgesetxt werden , ja
selbst die Fertigkeit im Uebersetzen wird kaum als hinlänglich genbt er«
acheinen. Man wird einwenden , dass ja für diese' die Fbrtsetanng des
Unterrichts die Gelegenheit xor Anffrischang, Befestigung, Erganzang
nnd Erwettemng biete« Allein einmal werden wir die im Obergymna-
aium dem Latein angewiesene :Zeit selbst sehr gering finden, sodann aber
lehrt ja die Erfahrling, dass die Sicherheit in den Elementen, einmal
▼ersanmt, spater nnr durch den energischsten Willen nachgeholt werden
kann. Diejenige Sicherheit , welche ein fast nnbewusstes stetes Gegen-
wartigbaben des Erlernten nnd der richtige Tact in Anwendung der
Regel nnd Unterordnung der einseinen Falle unter dieselbe ist, kann in
den unteren Classen nicht durch Priratfleisa neben dem Unterrichte, son^
dorn nur durch mannigfaltige und allsMtige Uebnrtgen und durch häufige
ober mehrere Jahre fortgesetzte Repetitlonen unter Leitung dea Lehrers
erworben werden , und darum darf gerade ihnen am wenigsten die Zeit
Je arg angemessen werden. FGr die erste Classe werden 8 Stunden ▼an-
kommen ausreichend gefunden werden^ am wenigsteh aber wird die Zeh
für Cl. IV., da in ihi^ die Metrik hinxutritt, ausreichend erscheinen,
Musste die wöchentliche Stundenaahl festgehalten Werden, so konnte
allerdings die Zahl der lateinischen Stunden nicht Tormehrt werden (wir
erinnern, dass in Cl. II. die aweite lebende Sprache, wenn auch nnr fa-
cnltaÜT, in Gl. IH« das Griechische hinxutritt). Wenn daher dieaem
Uebelstande abgeholfen werden soll , so bleibt nichts übrig als der Yor-
acblag Hm. Mutaeirs (a* a. O. S. 27), die Zahl der Jahrescnrse am einen
SU Termebren. Im Uebrigen billigt Ref. es vollkommen , dasf nnr in den
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816 8di«U ond UoitenititüHMMchtaa,
beiden aslenteo Gkssen GraMMtik wmA Lectire, so weit es mA^itk,
terscknelsen siady dagegen Sa Cl. III. dett gcunatiacbeQ Uateffrichte
getrenate dtnndea Bagewieeen werden, in Anerkenoang des Crwiiilgn,
das« auch schon auf dleaer StnCa Keantniaa des Inhaltes Zwack der Lce-
tore »H. Ehea so ist die Fofdening, daaa bei den Bilden Ton 8itiea
durah den Schfiler aof einen reellen Gedaakeninhaii na aehe
nna lobenswertb, indess halt Ref. dieae Operation for dea
Dpmehonterrichi fir nicht ganx nngeneasen ^ weil der Schüler ancb wchl
diejenige Kenntniaa des Anadrnckea besitst, nn sich frei ni bewegea,
demnach entweder Gedanken, sn denen ein Wort ihm fehlt, füiettlassca,
4Nier stt gana nniateinischen Wendnngen greifen wird , deren Vcrbesse-
mng dem Lehrer Mühe ohne Fracht vernrsacht, deren Nichtbenchtaa^
aber dem Schäler eine spater nnr sehr schwer nn beseitigeade falsche
Gewohnheit anbildet. Das Zweckmasaigste ist, wenn der Sdivler dem-
ache Satce bildet, auf welche die Regel anwendbar, nnd nie dann nit
Hal(e des Lehrers abertragt, oder wenn der Lehrer eine gehoriga Ut
aelcber aelbst in Bereitschaft hat, am die Scboler daran an fiben* Fctati
ist fttf den Ref^ erfrenlich gewesen , daas der Bntwnrf entgegen den Aa-
eichten Mancher^) bald eigene Präparation ton dem Sdiilar fadert
Der Missbrancft , der damit getrieben werden , hebt den Natsen aitbt aai
der ein wissenschaftlicher und stttiicber ist. Denn die VacabalkeaDtaia
wird sicherer , wenn der Scbafar die Bedentang des Wortes aelbat aachm
mnss, die Kräfte werden mehr geweckt,* indem er in Unbekanntes mm-
andringen genotbig^ ist, nnd selbst der Charakter wird gestärkt, da m
aieb an Schwierigkelten zo rertochen geswnngen siebt. Dem Lehnr
wird es obliegen, die Sache vor Ansartnng nnd Gedankenlosigkeit na be-
wahren. Fnr die schriftlichen Uebnngen dagegen seheint an wesig gt-
aergt an sein. Es ist wichtig, dass der Schaler die geierata Bcgd
aelbststandig in Anwendong bringe, nnd ein Tienehntagiger Zwischen
ranm erscheint dafiir ao gross. Eine grossere Ansdehnnng desaea, ^w
im I. Sem. der CL III. und in Cl. IV. sweckmissig befunden werdee,
dürfte dem Gänsen nicht nachtheilig, aoadern eher forderlich aeia.
Bei der Wahl der im ObergyaMasimn an lesenden SchriftstaUer hat
offenbar die Rückaidht gewirkt, dass das romische StaatslebeB keaom
gelernt werden seil. Wenn nun damit anch andere BigentbümlicUcitiie
der Romer aar Anschannng kommen werden , so erscheint deaaoch die se
erworbene Kenntniss der Littemtar zo anvollstindig. Die Römer bebte
nach anf den Gebieten der Rhetorik nnd Philosophie Leiatnngen Toliteadil
Stehen sie anch darin anf den Schaltern der Griechen, so bnban dsiA
ihre Bearbeitnngen einen, eigenthümlichen CharakUr, erginsen ▼ieNedk
die uns erhaltene griechische Litteratnr, sind in historischer Hinsicbt dK
Beachtung würdig, weil In ihnen die Cnitar dea Alterthmna aof das Mittirl'
alter nbergiag; ja wenn man daranf Rfickaicht nimmt, wie der RatwaK
Ihat, dass nenere wissenschaftliche Werke in latelaiscber Spradia «a aia
») Vergl. Hogg in der Pädagogischen Vierteljahrsscbrift ▼. Sdnutzer
VI, I, S. 8i ff.
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B^ISrd^iriiii^m und . BliraibeBelgtm|eB. 817
diren siod, so ut ihre KenmoUo sa dere« Voratlodnittiioth wendig« Vak
ein voiUiaiidiges Gyaneakiia bähen wir demzofelge die Lesnng einer
rhetorischen und einer pbilosophisehen Sehrift des Cicero &t nothwendig*
Statt der ersteren kann aaeb QuinctiliaA's X. Bneh dienen. Ueberhaopi
aber ist» Cicero so sehr der NonsalsohriftoteUer der lateinlBcben Littem*
tur, es kann ans ihm der rÖMische Geist ia seiner edetsten Form so Teil*
ständig und klar angeschaat werden *) , dass er wohl eine ausgedehntere
BeachUmg verdient , als ihm in dem Kntwnrfe an. Theil geworden ist.
Auch unter den Dichtern vermissen wir ungern wenigstens ein Stuck des
Terentius, da durch denselben eine sonst nirgendsher in erkennende
Seite des antiken Lebens aufgeschlossen wird und er der einsige voüstin«»
dige Repräsentant ttner LitteraUirgattnng ist, di«9 "von den Alten ausge«
bildet, nicht ohne bedeutenden Binfluss auf die Neueren geblieben, min*
destens durch Vergieichnbg nut diesen au forderlichen Betrachtungen Yer-
anUssung bietet. Die Ordnung ^ in. welcher die Prosaiker nur Lesung
kommen sollen , beruht, wie in die Augen fallt, darauf, dass die Haupt*
momenta der fintwickelung des rooiisohen Staatalebens, in ihrer cbronele*
gischen Folge aur Anschauung kommen aoHen* . Bs entsteht aber die
Frage, ob das historische Princip sich mit dem andetti padagogiscben^
welches aur Brlemung der Sprache ein sietes Fortschreiten vom Leick*
tecen snm Schwereren fordert , vertrsge , nnd welches wohl ein Ueber-
wiegen verdiene» Ref. halt das L^tatmre ISr das Berechtigtere, weil
Kenntniss der Geschichte doch imsMir nur ei n Zweck, nicht der all ei -
.n ige ist, und weil der mangelnde chronologische Zusanunenhaag durch
anderen Unterricht unschädlich gemacht wird, wahrend das verletste
pädagogische Princip grosseren Nacbtheil bringt« Kaum scheint es ihm
möglich, dass nach dem im Unter gymnasi um empfimgenen Unterricht der
Schiler den Livins recht au veratehen befähigt sei. Man täuscht sich
ober diesen Schriftsteller eben so häufig., wie nber Salost. Die Rede
erschaut so einfach und leicht verständli^ und doch, erfordert ein tiefe«»
res Eindringen bereits umfiogUchere Kenntnisse der Sprache nnd ein ge*
ubteres Urtheil. Die Lesung hat aber doch nicht . allein die Kenntniss
der vom Sohnftsteller überlieferten Sachen , sondern auch die Anschauung
seines Charakters und die richtige Würdigung seiner DarsteUmg anm
Zwecke* Die erste catiltnarische Rede des Cicero hält Ref. unbedingt
fSr leichter, als einen längeren Abschnitt aus Livins^ ersten Bnckera oder
eines von Salost's Geschichtswerken. Durchaus Feind einer über das
zum Verständnisse des Schriftstellers unumgänglich Erforderliche hinaus-
gehenden Erklärung, hält R/tt doch elahäaßges Besprechen des Gelese-
nen, schon damit das Gänse in seinem Zusammenhange 6berbllckt werde,
für nothig; dorchaos Gegner jenes Strebens, welches dem Schaler Alles
und Jedes am Schriftsteller durch Reflexion ^um Bewusstsein an. bringen
sucht und nichts der unmittelbaren. Auffassung iiberlässt, muss er doch
*) Wir verweisen, um nicht weiter eingehen su müssen, auf Bar «
telmann, Bemerkungen über den Untenieht in den alten Sprachen.'
Oldenburg, 1849.
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318 . Schal- und UniTerriatiiiuhriditm,
Fingeneig8 /nm. des Schfliers Aofmertraarnkcni a«f die Uebereiastittniing
Ton Inhalt und Perm , aaf die Oekonomie der Schrift, anf die ästhetische
Beartheilang , auf des Schriftsteliers Verwandtschaft mit und seiae Ver-
schiedenheit von Anderen fSr anentbehriich erküren; nberKeogty dassio-
bald als möglich der PriTatlectfire des Schülers Etwas mgeoMithet wer-
den müsse, kann er doch när dann einen rechten Nnuen ron ihr erwaites,
wenn dem Gelesenen mindestens eine Besprechung in der Classe §e>
widmet wird , ja die noth wendige Controle wird den Lehrer meist aodk
weiter zu gehen xwingen. Halten wir Alles dies fest, so sckeiat woU
das Bedenken gerechtfertigt, ob der lateinischen Lecinre hinliaglkk
Zeit im Obergymnasinm gewidmet worden sei. Um den Umfang denet-
ben so erweitem ondsie aelbst frochtbarer an machen, scbeiaen den
Ref. 5 wöchentliche Stunden erforderlich.
Für grammaUsch-stilisUsohe Uebnogen ist in Jeder Olaase 1 Stada
wöchentlich angesetat. Hegten wir lina oben Bedenken » daas der gns-
matische Unterricht im Untergymnasium den nothwendigea Abschlnai c^
reichen werde, so müssen sie hier starker erwachen. Soll bei der Lec-
inre die grammatische Kenntniss befestigt und erweitert werden , so wird
deren Umfangliohkeit noch mehr verkorst. Das fortgeschrittene Akcr,
die Vergleichnng mit anderen in den Kreis des Uterrichtn eingetretesei
Sprachen, die durch die Lesnng der Schriftstollereich anfidraagenda
Fragen, Alles begründet die Forderung ober tieferen Anffaasoag ■<
einer zusammenhängenderen Begründung der Grammatik, ala sie in d«
unteren Classen möglich ist, abgesehen davon, wie viele Biieiclitcrsae
die Lectnre und Erklärung dadurch gewinnen werden. Ref. kann uA
demnach für eine so frühe Aufgebnng jeden besonderen graamatischa
Uaterriciits nicht erklaren , und om so weniger, als sich die lateinisck
Gramauttik als ein bestimmtes systemtlscbes Games neigt. AUerttip
ist rine Vereinigong desselben mit den schriftlichen Uebnngen nickt aflea
möglich, sondern auch winschenswertb *) , allein diesen maeete dass
mindestens in den beiden untersten Classen- des Obergymnaaiuw mck
Zeit eingeräumt sein. Ja um der schriftlichen Uebuoge» selbet wiflei
scheint eine Vermehmng der Stnndeaaahl nothwendig« Ref. iait gm
damit einverstanden, dass der Entwurf fr^e Arbeiten nnr in der Iwktotw
Classe sagelassen und auf Reprodacüonen **) beschrankt hat wie er
denn auch die S. 116 ausgesprochene Ansicht theiit, dass die Uebasg m
*) Barte Imann in der Angefahrten Schrift giebt darober sehr
Beachtenswerthes.
**) Als Beispiel wird angefahrt, wenn nach der Lectore der Rc^^
d. imp. Cn. Pompeii aufgegeben wird, ob Cicero durch diese Rede dJk
Ciegner des Gesetsantrages wirklich widerlegt habe. Bine aolcdie Ai^e^
ist freilich nicht rein reproductiv, wie Hr. BAiitseJI a. a. O. 8. S9 be-
merkt, aber sie ist in der Hauptsache reproductiv, indem einoial eia ^
gebener Inhalt nur unter anderem Gesichtspunkte betrachtet wird, de
aber auch die Form an ein vorhandenes Hoster sich ananachiiesaeii hat
Wer wiU überhaupt aoharf die Grenxen zwischen Prodnctioti omd Repr»
dnction bestimmen?
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Belorderaog^D und JBäurenbezeigojigw. 819
Gebraoche der UteinUchqn . Sprache zam Amdrncke eigeoer . Geda^k^n
ihren Werth ab allgemeines Bildungsmittel yerloren habe» 7— er halt
unverrückbar fest, das« die schriftlichen Uebangen in der lateinischen
Sprache nicht die Anbildung lateinischen Stils , sondern nur die Einf^h-
rnng in das Verstandniss der Sprache aom Zwecke h^ben därfen; abei^
eben damit dieses ein tiefeires werde, damit der darcb solche Uebangep
zn erzielende Nutzen Tollstandig erreicht werde — <- es genügt dies an
einer der alten Sprachen, und die lateinische ist durch ihren Chtrakteif
die geeignetere '*') , — verlangt er eine grössere Ausdehnung derselben,
als der Entwurf zulässt« Und, ^as ein ansserliches Verhaltniss anbe-
trifft, nur dann können wir einen genugenden Erfolg erwarten, wenn dje
Correctur eine genaue, die Besprechung eine grundliche und eingehende
sein wird. Diese aber erfordert um so mehr Zeit, je zahlreicher die
Ciassen und je mannigfaltiger in Folge davon die Bedürfnisse sind. Un^
dieses Alles zu erfüllen, um in den beiden unteren Ciassen des Ober-
gymnasinms einen höheren grammatischen Corsus einzurichten, i^n in don
oberen Ciassen eine tiefere und gründlichere Besprechung der gelieferten
Arbeiten zu ermpglichen , um zugleich der Leetüre einen hinlänglicherea
Zeitraum zu sichern , scheint dem Ref. die Vermehrung der Stundenzahl^
welche der Entwurf fSr den lateinischen Unterricht ausgesetzt hat, noth7
^wendig«. Fwr einen Sjahr. Cursus in dieser Sprache gelten ihm 7 wö-
chentliche Stunden als Minimam. Die Erfahrung wird zeigen, ob er
sich geirrt.
Der Lehrplan für das Griechische ist folgendermaassen angeordnet.
Ziel des Untergymnasiums ist nach §.27: Grammatische Kennt*
niss der Formenlehre des attischen Dialekts nebst den nothwendigsten u^
wesentlichsten Punkten der Syntax. Cl. IIL 5 St.: Regelmassige For;
menlehre mit Ausschluss der Yerba in fu. Uebersetzung aus dem Lese^
buche. Memoriren. Prapariren« Im 2. Sem. alle 14 Tage ein Pensum.
Cl. IV. 4 St. Verba in ftt; das Wichtigste der unregelmassigen FJexio^
nen. Uebersetzung aus dem Lesebuche. Memoriren. Prapariren. Alle
14 Tage ein Pensum. Empfohlen werden Kühneres Elementargrammatik,
welche dem grammatischen Bedürfnisse auch für das Obergymnasium ge-
nügen soll, und Krüger^» griechische Sprachlehre für Anfanger, Feld-
bauMch*M und Süpfle» griechische Chrestomathie, Jacob»' griechisches Ele-
inentarbnch und Halm*» Lesebuch. Ziel des Obergymnasinms istt
Gründliche Leetüre des Bedeutendsten ans der griechischen Litteratur, so
vreit es die dem Gegenstande gestattete kurze Zeit zulasst. Cl. V. 4 St. :
Etwa vier Gesänge von Homer's Ilias« Alle 14 Tage 1 SU Grammatik«
Präparation mit Memoriren der Vocabeln. Alle 4 Wochen ein Pensum«
Cl. VI. 4 St.: 1. Sem. ungefähr 6 Gesänge von Homer's Ilias. 2. Sem.
aus Herodot die Hauptpunkte aus der Geschichte der Perserkriege« Das
Uebrige wie in Cl. V. Cl. VIL 5 St. : 1. Sem. eine Tragödie des So-
*) Um weiterer Anseinandersetznng überhoben zn sein, besiehien
v¥ir uns anf die Darlegung unseres Preandes ond Collegen Palm: U^er
Zweck, Um&ng und Methode u. s« w.
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320 SdioU und Univenitiltoiiadiriehteiiy
pbokles f nachher Homer's Odyssee. ). Sem* DemosUieaes* kleine Staits-
reden nnd , wenn Zeit ist , de Corona. Das Uebrigo wie in der vorher-
gebenden Ciasse , aber nur „cnweilen ein an das Gelesene sieh anscbfies-
sendes Pensom.** Cl. VIII. 6 St.: 1. Sem. Plato's Apologie , dann etacr
der bedeutenderen Dialoge, Protagoras, Gorgias, Phadon« 2. Sea. eise
Tragödie des Sophokles. Das Uebrige gang wie in Gl. Vn*
Wenn nnabinder liebe Verbaltnisse dem Griediischen irar «ne ge-
ringe Zeit gestatteten , so konnte wohl die Frage anfgeworlen werdca,
ob es nicht aweckmassiger sei , sieh mit ei n e r alten Sprache im begoi-
gen nnd eine grossere Binhdt in die honte MannigfalügkeiC der Doter»
richtsgegenstande so bringen. Ref. front sieh aufrichtig, da» der Kat^
warf diese Präge Tornelnend entschieden« Die völlige Unbekanntfdiaft
mit dem Griechischen wäre jedenfalls von nnberecbenbarem Nach^el für
die Gymnasialbildung, ja geradexQ eine Aufhebung dieser gewesen nad
es lasst sich in der gegebenen Zeit doch immer etwas BrfreaHches letstea.
Bei den rorhandenen Verhältnissen können die Bemerkungen des ReC kei-
nen andern Zweck haben, als seine Ansichten Sber den griechischen Do*
terricht au entwickeln und das Verhaltoiss derselben so den ron des Ver*
lassem des Entwurfs angenommenen darsulegen. Mit Recht lint soer«
derselbe den Beginn des Griechischen erst, nachdem im Lateiniaeben m
t&chtiger Grund gelegt, angenommen. Viele verlangen jetst dar ITmgc«
kehrte , aber wenn gewiss ist , dass im Unterrichte das fest Bestaamlt
nnd Fixirte dem Mannigfaltigen, das Objectiyere dem Individoeflea wer-
ausgeben muss , so kann man nicht Im Zweifel sein , dass die iscteinisck
Grammatik dem jugendlichen Alter angemessener sei als die ^echisdie.
und halt man die vorher aufgestellte Ansicht , dass die formeMe radasf
an einer Sprache und iwar an der -lateinischen au erreichen aei, fif
wahr, so wird man dieser einen längeren Unterricht ohne Bedenken o-
raumen und um so mehr, als der Geist, durch die latetniscbe Sprache be>
reits der antiken Sprach- und Denk weise naher geruckt, lei^tar die
griechische erfassen wird. Die Grundsatse , welche für dea ersten V*-
terricht aufgestellt werden , sind durchaus richüg. Auch die ITr iif iBaaiiist
des durch den grammatischen Unterricht zu erreichenden Zieles (8. 117).
dass das Uebersetzen niemals auf einem unsicheren Rathen, aonden wä
einem gründlichen grammatischen Verstandnisse beruhe, kann Ref. ■«
billigen und desshalb gegen die Ansetzung weniger grammatischer Staadm
um so weniger Etwas einwenden, als er überhaupt überzeugt ist, dass ^
griechische Syntax sich auf eine verhaltnissmassig nicht gar n ^tosk
Menge einfacher , freilich aber zu ihrem Erfassen ein bereits ^IriUetr«
Sprachbewnsstsein und logisches Denken voraussetzender Regeln aaräck-
fihren lasst; dagegen muss er darauf aufmerksam miachen, dass bei te
griechischen Lecture, wenn nur ein einigermaassen tieferes YeratBnda25»
des Verhältnisses zwischen Inhalt und Form ersielt werden aoU , eia Ifeii-
figeres Zurückgehen auf die Grammatik nothwendig wird , als b«i der U-
teinischen. Da niimlich das freiere Walten der Individaalitat einem wr^
seotlicbea Zog des griechiachen Charakters bildet, so Ist es weniger m-
gemessen , in der Grammatik alle die freieren , ans der Individmalisii
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BefordenmgeD und EhrenbeieigviigeB« 821
berrorgdbeiiden 'Gegtattongeii unter di« Regel in sabton^en ond dadnrdk
diese ober der ITalle der Aof nahmen ond fiinielheiten selbst Tergeesen
nn machen — ein Fehler, der Tiele sonst gnns treffliebe Grammatiken fSr
den Scbnlgebranch weniger sweckmassig erscheinen Jasst -^, als bei dem
Vorkommen eines einseinen Palles anf diesen aafmerksam an machen ond
die Bereehtfgnng des Ansdrocks im Verfailtnisse an dem Sprachgesette
nachsn weisen. Darans folgt aber, dass, wenn fBr den grammatischen
Unterricht nnd die Sohreibnbongea im Griechischen weniger Zett erfbr^
dort wird aJs im Lateinisclien , umgekehrt wieder die Leetfire eine ter-
haltnissmassig grössere /ordert«
Rdcksichtlicb <ies Umfanges der Lectiire geht Ref. von der Porde^
rang ans , dass eben so , wie im Lateinisclien , das Ziel sei die Brkennt-
niss des griechischen Lebens, namentlich des geistigen in seinen bedeot-
samsten Momenten, dadurch aber die Aneignong der Grundlagen rein
nenscfaiicher Bildung, weiche das griechische Volk gelegt hat, nnd die
richtige Wardigang seiner historischen Bedeutsamkeit. Darin, In der
Verfolgung des gleichen Zieles , nicht in der Anwendaog gleicher Mittel
findet er für sich die Frage Aber die sogenannte Paritat beider Sprachen
entschieden. Zur Brreichong von jenem aber h< er Folgendes fSr
nothwendigs snerst die ▼ollstSndige Lectore beider homerischen Epen —
anf den PriTatfleiss rechnet er mindestens die Uftlfte — , weil aus ihnen,
nnd Bwnr nicht nar ans dem einen oder dem andern all«n, die Grundlage,
worauf die gesammte religiöse, sittliche, politische. Ja ästhetische Bil»
dnng der Hellenen bembt, geschöpft werden moss. Das höbe Ansehen,
welches Hober an allen Zeiten beim Volke derselben genoss , die Stel*-
inng , welche er in ihrem Jogendonterrichte au allen Zeiten behauptete,
die stete Rfieksicbtonahme auf ihn , weiche sich bei last allen Schriftstel-
lern wiederfindet, machen die Berechtigung dieser Forderung klar. Hin.
«a tritt' aber noch die Mustergültigkeit, welche seine Gesinge für die
Nationalepen alier Zeiten nnd aller Völker besitxen. An Homer reiht
sich HerodoU Seine Darstellong der Perserkriege ist allerdings das
WertbTollsie in seinem Werke, aber auch Anderes dürfte nicht an über-
gehen sein , einmal als Quelle fSr die Keatttniss anderer Linder und ihrer
Geschichte, sodann aber, weil daraus die Art und Weise, wie die Grie-
chen fremdes Wesen auffassten und benrtheilten , Tor Angen tritt, lieber-
haupt ist Herodot der Repriisentant eines Bewusstseins , welches in der
Gesammtentwlckelnng des Volkes eine hohe Bedeutung bat« Die BlSthe^
zeit des athenischen Staates unter Perikles, die tCrkenntniss seines inner-
sten Wesens' mit seinen Liebt- nnd Schattenseiten und des grossen
AnflösnngsprocesMs, den das gesammte griechische Volk im peloponne-
siechen Kriege durchmachte, macht wenigstens einige Bekanntschaft mit
Tbocjrdldes nothwendig. Ref. weist nur anf dte' berihmte Leichenrede
des Periklas hin« Woraus kann der Geist des attischen Volkes besser
erkannt werden *) Y Pnr die Zelt des Sinkens bietet Xenophon ein an
*) Es soll liier natürlich nicht zugleich die Reibenfblge, in welcher
die Schriftsteller geüesen werden sollen, festgestellt weiden.
If.Jükrb^f. PkiLu, Päd. od, KriU BibL Bd. LVIII. A/tl. 21
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322 . Sttbiil-'iuid UniTeiBUitMiAcliffklitan,
aoBcbanlkfaes BHd^ ali dasir er gaat anifw^lotflea werdeo konnte; Seme
AaabasU bt «ne Jagendsohrin;, wie nor wenige. 8oU die Geecbkhte
Alexanders des Grossen aus einer Quelle stndirt werden — und weg«
ihrer weliamgestaltenden Folgen ist dies gewiss wnnschenswerth ~, m
bietet Arrian , der jetit erst einer gerechteren Würdigung theilkaftig gt-
worden ist, sich dar. Plntarch kann zur Brginsnng der Geechick»
quellen sagexogen werden | auf die Nothwendigkeit seiner Lectäre Ter-
nag Ref» nicht xn bestehen. Als Master der Beredtsamkeit fiir alle Zo-
ten , xogleich als Hanptqaelle der Anschaaang des an onheübnrer Kriok-
heit hinsterbenden Volkes, moss Demosthenes aofgenommen werden, fiv
die philippischen Reden and die rom Kranxe eignen sich zor Lectire ii
der Schule. Um nach andere Gattungen xnr Kenntniss sa bringen, darb-
ten statt der letzteren einige kleinere Reden des Lysias (s. B. nack R»
chenstein's Auswshi) und Tielleicht Isokrates Panegyricna oder Pansik-
nsjcns X weck massig sein. Das letzte Stadium der Prosa ma^ eine «der
einige der kleineren Schriften des Piaton bilden. Wäre anf der osn
Seite xn bedauern , wenn der Scbfller gar nichts davon kennen lernte, ä
doch die Philosophie die höchste Schdpfnng des griechischea Geistef ia
und die Lectiire als eine sehr zweckmässige Binfahrnng in 4na phils»
phische Studium betrachtet werden mnss, so darf auf der nnden eidk
onberucksichtigt bleiben , dass das wahre und volle Veretandniss idr
schwierig zu erreichen ist. Wenden wir ans zn den Diditem , ao bedaf
es ober Sophoklea keines Wortes; es will aber dem Ref. nicht geai^
wenn Buripides ganz abergangen werden soll , da derselbe aDerkanBUi
maassen auf die Gestaltung des Drama*s der Neueren einen bedenicBS»
Binfluss gehabt hat nnd von den das griechische Wesen in aich anOafc»
den Elementen und Richtungen bedeutsame Zeugnisse ablegt. Ob At
schylns (Prometheus) in den Kreis zu ziehen sei , ob als Beiapiel der Ly
rik ein Gesang des Pindar, eine oder mehrere Idyllen des Th«okrit e^
lesen werden können, macht Ref. von den obwaltenden VerfaÜtnifla
abhangig. Dass die Schuler durch Vortrage aber die Littemter — ai:
man sie zur Geschichte weisen , welcher dann ein grosserer ZeitraaB c
lassen ist, oder sie als Binleitnngen zn den Schriftstellern nnfstellen — i
das rege nnd mannigfaltige geistige Leben der Griechen eiagefiSbit ««-
den und wenigstens einige Kenntniss von den hier nicht berohrteo G«
tnngen (namentlich der alten Komödie) erlangen, scheint ebeoSiflsei*
berechtigte , von Niemandem mit anderen Griinden , als mit da« Bisnc'
an Zeit bestrittene Forderung.
Einen solchen Umfang der Lecture an geben , war de^ Baftw
natürlich unmöglich , da die auf diesen Unterricht verweadeCe Zctc te
eine geringe sein konnte. Um das Mögliche zn erreichen , steUten sdt
Variasser eine Aaswahl desjenigen aus der griechischen Littermtar aas»
men» was dem Charakter des Jugendalters vorzugsweise angennsaea «
ihm eine edle Nahrung xn geben fshig sei , dass die Hanpteabiete <-)
Litteratur durch je einen Repräsentanten vertreten waren. I>ie mcisu
der vorgeschriebenen Pensa lassen sieb bei einer verstandtgea Methode '
der dafür bestimmten Zeit allenfalls vollenden $ nar in Betreff dna P«*
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Befordemngeo und Ehrenbeseigong«!!. 823
erlaubt sich Ref. mit Hrn. M&tiell a. «. O. 8. 33 Zweifel sa hegen. Mit
demselben Gelehrten kann er aber nicht den Anstose theilen , den ihm die
Jlestimmong der Lecture for Ci. V« ond VT. gegeben hat. Dieulbe wird
in dem Anbange S. 118 dadoreh gerechtfertigt, dasi, da bei dem gerin*
gen Umfange,. aaf den der griechische Unterricht so beacbranken gewe-
een, nur eine der homerischen Dichtungen in einiger Anadehnong gelesen
werden könne, die liias als die im Ganzen bedeotendere ond dem Cha-
rakter des jagendlichen Altera mehr entsprechende , der Odyaaee Torge-
zogen worden sei* Bs steht dies dem bisher wohl fast überall beobach«-
teten Verfohreo, nach welchem die Odyseee vor der Iliaa gelesen wird
nnd eine bedeutsamere Stelle im Unterrichte einnimmt , entgegen , nllein
dem Ref. acheint doch mancherlei dafür zd sprechen. Bs ist wohl als
unzweifelhaft anznseben, dass die Odyssee späteren Ursphings iat als die
Ilias. Wenigstens tragt sie den Charakter eines fortgeschrittene» Be*
wusstseins , einer in mancher Hinsicht bereits reranderten ond die Keime
BQ neuen Gestaltangen in sich enthaltenden Zeit an sich *). Und abger
sehen daron, es knüpft sich Alles, was in ihr erzählt wird, an das grosse
Prama vor Troia an , setzt also dieses voraus. Spricht also schon ein
historischer Grund fnr die Umkehmng des bisher befolgten Weges, so
kommt hinzu, dass die Ilias äusserlich eine geringere Mannigftikigkeit des
Inhaltes nnd der Form zeigt, und ausserdem das Ganze viel leichter über-
schaulich ist, als die Odyssee. Wir wollen hier nicht die Frage erörtern
aber die Einheit der Odyssee **), aber wie das Ganze uns vorliegt, ist es
au» viel mehr einzelnen und getrennten, durch einen künstlichen Faden
«nsammengehaltenen Theilen zusammengesetzt, als die Ilian. Sind eln'^
mal die ersten Schwierigkeiten überwunden, so kann in der letzteren viel
rascher gelesen und demnach ein tieüsrer Eindruck gewonnen werden.
Auch lässt sie eine fragmentarische Lecture viel leichter zu als die Odys-
see, weil in dieser die. Spannung aof den Ausgang eine viel höhere ist.
Was endUdi die Angemessenheit far den jugendlichen Charakter betrifft,
so ist zuzugestehen, dass die Odyssee eine buntere Mährchen weh bietet;
aber wir fragen, ob kräftig ieidensobaftlioh handelnde, in kühnen Kriegs-
ihaten sich überbietende Helden das Interesse der Jugend mehr fesseln,
oder der im Harren nnd Dulden sich bewährende Held. Wenn nach die-
sem Ref. die von den Verfassern des Entwurfs unter den gegebenen Um-
ständen getroffene Wahl nicht missbilligen kann, so ist doch nach dem
früher Bemerkten die fast gänzliche Ausschliessung der Odyssee zu be-
klagen. Da die follständige Anschauung einer geistigen Schopfitng in
seiner Totalität fSr die Geistesbildung einen höheren und bleibenderen
Wertb hat, als die doch nur auf Einzelnes beschränkte Kenntniss mehre^
rer, so kann wohl die Frage aufgeworfen werden, ob es nicht zweckmäs-
siger gewesen wäre, eine kleinere Zahl von Schriftstellern, als eintf
^) Vergl. Ulrici Gesch. der hellen. Dichtkunst, I. S. 304. Anm. 371.
**} Nitzsch^s Auseinandersetzungen sind Jedem bekannt. Man vergL
auch Bäumleia*s Abhandlung de compositione Iliadis et Odysseae, Stutt-
gart 1847.
21*
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S24 Schul- und UnitertttitMiacfaridiUn,
groMere Mdnf e yoo Gebieten 4er Lttientor for die LectSre aMnmSUco,
die TolUtiodige Leinng weniger an die Steile der fragneotariichea tw-
ier xn atelien. Ret wurde, wenn er einen Entwurf hatte auubota
•ollen, die Lectiire for das Obergymnasium ao geordnet haben, diu ud
der Leotnre einet leichteren attischen ProsaÜLer* in Cl. V. duck d»
eammllichen 3 folgenden Claasen die möglichste Tollstindige Lemg 4«
Homer und neben diesem nnr von Herodot und Demosthenes folgte. Ok
dadurch nicht ein im Verhältnisse erfreulicheres Ziel erreicht werte
wurde, darüber mögen oompetente Riditer entscheiden; die Abiickui,
welche die Verlasser des Entwurfs hegten , hMben Jedenfalls uerii»
oenswerth.
Wir wenden uns sn dem Unterrichte in der Motteripri-
che , und da wir über die anderen Sprachen (es werden folgsade nS^
n&hlt: Böhmisch, Polnisch, Rothenisch, Slowenisch, Illyrisch, Serbiidi,
Slewaclcisch; das Rfagyarische und Italienische sind wohl deuhalb ibr
gangen, weil. die Verhältnisse Ungarns und der Lombardei ton Um»-
reiche , als der Entwurf gefertigt wurde, noch nidit entschieden «vai
kein Urtheil haben, so betrachten wir nnr den Lehrplaa lir diejettfa
Schulen , in welchen die deutsehe Sprache Muttersprache ist Ali Ziel
des Untergymnasioms wird in $. 31 festgesetsti Richtif ei Lest
nnd Sprechen ; Sicherheit im schriftlichen Gebrauche der Spracht oIn
Fehler gegen Grammatik nnd Orthographie, nebst Keantsin k
Formen der gewöhnlichen GeachaftsaufsStxe. Anfinge nur Bfldmg k
Geschmacks durch Auswendiglernen Ton poetischen nnd prossiidieBEe^
Stacken bleibenden Werthes, welche den Schillern erklart siod. CLL
4 St.: Grammatik: Zusammengesetater Sats, Formenlehre des Veibmi
l St. Orthographische Uebungen 1 St. Lesen, Sprechen, Vortn{«
1 St. Aufsatae I St. Im 3. Semester ein Au&aU jede Woche oderik
awei Wochen als hfiusliche Arbeit. Cl. IL 4 St.: Grammatik: Staxte-
bindungen , Verkonnugen u. s. w. Formenlehre des Nomen 1 8t So«
wie CL I. Em Aufsati wenigstens alle twei Wochen als hiioslicke i^
beit CU 111. 3 St.: 3 St. Lesen nnd Vortragen von aMmoriiteiGe
dichten und prosaischen Aofiiatien. 1 St Aufsatae. Alle 14 Ti^ «
Anfiiats als hänsliche Arbeit. Cl. IV. 3 St., gana wie in Cl. JH. 1^
Grammatische soll in den beiden letiteren Claasen nur nebenbei 'n ^
innerang gebracht, dagegen die Sch&ler in die Hauptpunkte derStifau^
soweit sie diesen Claasen suganglich sind, eingeführt nnd Dsneat&t
auf den Einflnss , welchen der poetische oder rhetorische Chanktcr ^
Sprache auf WorUtellnng, Satifugnng, Wahl von Bilden nnd Tic««
hat, aufmerksam gemacht werden. In Cl. IV. sind im AnscfalosM»^
Lectäre die Htnptpnnkte der deutschen Metrik an Terdeatlichea nod kitf
ist auch die Bekanntschaft mit den wichtigsten Formen der geifoheiK^
Geschiftsanfsitie au bewirken. Das Ziel des Obergymotsi»'
ist nach derselben Paragraphe: Gewandtheit und stiliitische Coirecike^
im schrilltlichen und mündlichen Gebrauche der Sprache xum Awdn^
des allmalig sich erweiternden eigenen Gedankenkreises ; historisch tf
weiterte Kenntniss der Sprache { historische nnd ästhetische Km^
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BelSrdeningeii.ttnd BhrenbeieigiuigM. " 825
des Bedeutendsten bds der NationaUilteratQr; daraUe afieh entwickelnde
Charakteristik der Haoptgattnngen der prosaischen und poetischen Kanst*
formen. Cl. V. 3 St.: 1 St. Lecture einer Auswahl ans dem Mittelhoch»
deutschen. 1 St. Aofsatae. Alle 14 Tage ein Aufsatz als hausliche Ar-i
beit. Cl. VI. 3 St.: 3 St. Litteraturgeschichte mit Lecture und Erklärung
einer Auswahl ana dem Bedeutendsten seit Opits. 1 St. Anfsita e. Alle
14 Tage ein AulGiaU als häusliche Arbeit. . Cl. VII. 3 St.: 2 St. Littera-
turgeschichte. Fortsetsung und Schlnss des in Cl. VI. Begonnenen/
1 St. An&ätse. Alle 14 Tage ein Anfsata als hausliche Arbeit. CL VIII.
S St.: 1 St. analytische Aesthetik. 1 St. Redenbnng. 1 St. AufiBatse.
Alle 14 Tage oder 3 Wochen ein Aufsats als häusliche Arbeit.
Zu seiner grossen Freude findet Ref. die Bedeutsamkeit des Unter*
richts in der Muttersprache in dem Entwürfe vollbtandig und richtig ge-*
würdigt. Was man auch dagegen sagen mag , er muss als der Mittel-
punkt der gesummten Gymoasialbildung anerkannt werden ^ eben so woh]|
weil jeder andere Unterricht an die Muttersprache als das schon torhan-
dene Terstandilchste Medium der MittheÜong anknüpfen mnss, wie dess*
halb, weil die Ergebnisse dos Unterrichts in allen anderen Fächern sieb
nur nach der Fähigkeit des Schülers , das Erkannte in der Mutterspracba
wiederangeben, richtig messen lassen*), weil endlich, da sammtlicke
Schüler doch annachst als aur Wirksamkeit in ihrem Volke berufen an-
gesehen werden können, die Vorbereitung dazu als der erste und haupt-
sächlichste Zweck gelten muss **). Desshalb fordert der Entwurf mit
vollstem Rechte, dass die Lehrer der übrigen Fächer für die Ausbildung
in der Muttersprache, namentlich in Bezug auf Sprechen und Vortragen,
durch die Methode ihres Unterrichts direct mitwirken, und wiederum, das«
der Stoff, an welchem die Fertigkeit in jener geübt und bethatigt wer-
den soll , den übrigen Lehrfächern entnommen sei.
Das Ziel des Uotergymnaslnros stimmt mit dem Zwecke dieses Thei«
les der Gymnasialanstalten, ein abgeschlossenes Bildongsganzes zu ge-
wahren pudebeRao für das Obergymnasium, wie für die Oberrealschule
*) Dasa, wer seine Gedanken in fremder Sprache auszudrucken Ter-
nag, einen gewissen Grad der Bildung besitzt, wird nicht geleugnet.
Weil aber die Muttersprache die ureigenste , von der Natur dem^ Men-
schen eingebildete Form des Greistes ist, so kann nur das als sein Tol-
les Eigenthum angesehen werden, was er in dieser Form klar mitsn-
ibeilen Termag.
**) Man hat mit nationaler Bildung Tielfach ganz yerkehrte Ideen
verbunden und Viele sind um derentwillen ihr feindlicb aufgetreten. Weit
entfernt , das Fremde , nameniUch die alten Sprachen und Litteraturcn,
anszuschliessen, verlangt sie deren Kenntniss, weil sie selbst aus ihnen
Anregung und Gestaltung empfangen hat und durch sie vor Einseitigkeit
bewahrt wird. Nach der gegenwartigen Gestaltang der Welt kann sie
selbst nichts anderes sein , us die Läuterung des nationalen Wesens durch
die Aneignung des Edelsten und Besten aller Zeiten und Volker. Wer
wollte aber den Umschwung der Zeit, wer die veränderte Stellung der
Gelehrten und Gebildeten zum Volke leugnen? Wer kann sich der For-
demog entziehen, welche die Gegenwart stellt?
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826 Mxvl' vod UnWertltHUnacbricIiteiii
▼omb«r«iten , fiberein. Grammatische dicherbeit und diejenige Kean-
nltf ond Fähigkeit, welche xn einer nützlichen Lectore toh Scbrifutet-
lem in der Mottersprache erfoi*derKcb sind, können und ina«seB von dieaer
8tofe verlangt werden. In Besag anf den Weg cor Briangang gran»-
tischer Sicherheit stehen sich zwei Ansichten schroff einander gegenäft«r.
Wahrend die Einen grammatischen Unterricht ganz aiisscbliea«an and as
Brlaoterung an der Leetüre und mondiiche und schrifUicbe Ueboa^
fordern, legen die Andern das grosste Gewicht auf denselben. Wäkrcatf
jene'vor dem Nachtheile, den eine zu frohe Gewöhnung an die Refiezin
bringen mnss , warnen *) , stellen diese geradezu als Ziel nuf , dass &r
Schaler Alles mit dem Bewnsstseln der Regel schreibe and spreche. Dr
Wahrheit liegt hier offenbar in der Mitte. Der deotsche Unterricbt darf
aich des grammatischen Unterrichts nicht entschlagen, er moaa iSinsitk
in den Organismus der Sprache bieten , welche Einsicht swar an arnGa^
lieber Lectüre, aber nicht ohne zusammenfassenden ond ordnenden Uater-
richt gewonnen werden kann ; auf der andern Seite aber mnaa er nA
baten , die Sprache selbst wie ein dem Sehuler fremdes Objtsct za be-
trachten« Der vorliegende Entwarf, wie er Oberhaupt sehr Tiele tref-
fende und in den weitesten Kreisen beacfatongswerthe Benoerkangen tau-
hfilt , stellt daher mit Recht den Grandsatz Toran, dass die Mntteraptack
nicht erst erlernt, sondern an der bekannten das Spracbbewnaalaeb ea(-
wickelt werden solle , ond eben so mit Recht fordert er, dass dorck da
grammatischen Unterricht in ihr die Stelle einer allgemeinen CrmmmA
vertreten and dadurch die nothige Grandlage , auf welcher der Untenid«
in den fremden Sprachen za baoen habe , gelegt werde. Dem eatspv-
ehend tritt die Satzlehre in den Vordergrand und es werden Inr 4fiesis
Unterricht WurtVa Sprachdenklehre nnd Becker'» Leitfaden enpfokks.
Es zeigt sich indess, dass der Entwarf eine verkehrte ond elnaeit^e Aa-
wendang der in jenen vorgezeiehneten Methode ^) vermieden wiaaea wSL
Den vollsten Beifall verdient auch die Vorschrift, dass bei der Pemfa-
lehre , für welche dem Lehrer die Benutzung von Heffkumm^m nenboch-
deutscher Blementargrammatik angerathen wird , diejenigen Gesetze an
nachdruckliebsten hervorgehoben werden sollen , gegen welche gewohnlick
am meisten gefehlt wird. Gegen die Anordnung , daas erat die Lehre
vom zasammengesetzten Satze , dann die Flexion des Varboms, bmnai
die Lehre von den Satzverbindangen u. a. w. und nach ihr dU Flexion
*) TrefOlche Bemerkungen daniber bietet das Programm rea Hnlf-
mann: Ueber den Unterricht in der deutschen Sprache nnd Li tt e taü u .
Duisburg, 1842. Vergl. auch Herder's Werke XII. Bd. 286 und Deot-
sche Vierteljahrsschrift 1848. I S. 75.
^ **) Wir verweisen auf G. W. Hopff: Ueber Methode der dentac^ea
StilQbungen. Nürnberg, 1848. S. 6 und die von diesem angefiilixtea
Worte eines erfahrenen Schulmannes : „Seibat bei glänzenden Fortscfarit'
ten im Erkennen nnd Bilden der Satze nach gegebenen Kategorien, ia
Kenntniss der Wortarten und ihrer Biegung blieb der mfihsam aesgr-
streute Same stets ohne Frucht, sobald es sich am freie Anweiftdinie
bandelte.*«
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Befordenmgen ond ElrenbeseigoDgen. 327
d«s Nomen dorebgenomineii werden sollen, «preehea nllerdings viele
Grunde. Soll der Weg eingehalten werden , nach welchem die Formen-'
bildong da gelehrt wird , wo die Bedeotnng der Formen ana dem Satz-
Terhältniase erläotert ist , so masa sich die Lehre von der Flexion de»
Yerbi an die Lehre Tom einfachen , die von der Flexion dea Nomen an
die Lehre vom bekleideten Satze anachlieasen , beide also an das, was fnr
den Unterricht im Untergymnasiom voransgesetat ist, nnd man wnrde
dann die ganxe Formenlehre am Anfange des Cnrsns erwarten« Abge-
sehen davon, sieht man keinen rechten Grnnd ein, warum die Formen*
lehre nnd die Sats lehre in je xwei getrennte Hälften getheilt sind , nicht
xnsammenhangende Ganxe bilden. Obgleich Ref» der Ansicht ist, daea
der grammatische Unterricht eine sehr grosse Vereinfachang erfahren
kann nnd nniss , so sieht er doch , da für denselben in den beiden nnter-^
sten Classen nnr je eine Wochenstnnde angesetzt ist nnd ders^be spater
nnr nebenbei in Erinnerung gebracht werden soll , dem Lehrer eine sehr
schwierige Aufgabe gestellt, xumal wenn er berücksichtigt, dass auf der
Altersstufe, in welche dieser Unterricht HiUt, eine dialogische Botwioke«
lung der Regeln nothwendig iat , viele Lehren aber , wie x. Br die von
den Pronomintbns nnd den Präpositionen, weiche ebenso wegen ihrer
Bedeutmig fir den Gebrauch der Muttersprache, wie wegen der Ver-
gleichung mit anderen Sprachen unmöglich übergangen werden können,
einer aehr mannigfaltigen und umfänglichen Einfibnng an vielen Boispielen
schon nm desswillen bedürfen, weil gegen sie im ge wohnlichen Leben sehr
häufig gefehlt wird. Wenn fSr die Orthographie S. 125 — 27 der Grund-
satx aufgestellt wird , dass xwar daa Gymnasium xur Verbreitung einer
- einfachen, in der Sprache selbst begrtindeten Orthographie mit xn wirken
habe , aber dabei die grosste Massigung xu beobachten sei , so giebt dies*
dem Ref. Veranlassung, über die in der Orthographie herrschende Un<
Sicherheit XU klagen. Mochten die Minner der Wissenschaft, mochten
die gelehrten Gesellschaften sich dem allerdings nicht leichten Geschäfte
anterxiehen, unter Berücksichtigung der Sprachelemente, aber auch mit-
gehöriger Beachtung des historisch durch den Gebranch Berechtigten, die
Gesetx« derselben aufzustellen, mochten dann dieselben eine allgemeine
Beobachtung finden ! Der Lehrer befindet sich oft in grosser Verlegen-
heit. Will er daa durch die Wissenschaft Herausgestellte seinen Schulern
lehren, ao tritt er damit in Widerspruch gegen das, was diese in den
meisten Büchern vor Augen bekommen, nnd lauft Gefahr Verwirrung zu
erzeagen , zumal die Erfassung der wissenscbaftHcben Grunde den Schü-
lern meist unmöglich ist« Halt er sich an den Schreibgebranch , so stosst
er aof viele Zweifel, die er den Schuiem nicht losen kann. Sollen dem-
nach die Gymnasien zur Verbreitung einer einfachen rationellen Ortho-
graphie mit wirken , so ist vorher die wissenschaftliche Begründung einer
solchen nnd die Einführung derselben in die Schulbücher nothwendig.
Daa Dictandoschreiben , welches für die orthographischen Uebnngen durch,
den Entwurf beibehalten ist — obgleich durch den Inhalt der Dictata nnd
durch die Weise des Vorsprechens (jedes Wort nur einmal) noch andere
wichUge didaktische Zwecke (schnelle Auffassung, rasches Besinnen, nutx-
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S28 Schol- mid UalvexBitStiaafllirM&teii,
liehe Kenatniite a. $• w.) verfolgt werden seUen -^, bedarf von leiten
des Lehrers eine sehr hohe AnfimerksaiDkeity weil leicht entweder die
Aufmerksamkeit der Schuler zn sehr angespannt wird , indem neben der
Sorge für die Zöge der Bochstaben das Besinnen auf die Orthographie
nnd Interpunction ond die Achtsamkeit anf den Sinn nnd Inhalt der Worte
hergehen mnssen, oder der Schaler an ein serstrentes nnd kopfloses me-
chanisches Hören ond Schreiben sich gewohnt. Diese Geiahren lasses
sich allerdings durch gnte Methode beseitigen, gleichwohl frent sich
Ref., dass der Entwurf das Dictiren nicht über die unterste Claose «is-
dehnt. Die Sache selbst aber führt ihn auf einen schon oben bernhrtea
Gegenstand soruck , den Mangel des obligaten Schreibanterricfats« Weis
der Zweck desselben , wie ja wohl nicht in Abrede gestellt werden kan,
nicht allein die Anbildung einer schonen » sondern auch einer sioherea uui
leichten Handschrift ist, so kann nnd darf er nicht allein im Nachaialea
Torgelegter Mosterschriften bestehen, er nass dos DictandoschreibeD is
sich aufnehmen ; dann aber fuhrt die Natur der Sache dahin , mit ihm die
orthographischen Ueboogen zu yetbinden, welöhe Verbindong ron be-
deutenden Pädagogen für die Volksschule langst beantragt nnd in ndb-
reren Schalgesetagebungen bereits eingeführt ist» Das Dictandoackreibet
ist fast unmöglich , wenn die Schaler noch keine geübten Hände besitsea.
Fassen wir die daraus für den in Gl. L angesetzten Unterri^t erwach-
sende Schwierigkeit ins Auge , so wird sich der ans dem Man^l des eb-
ligaten Schreibonterrichts hervorgehende Nachtheil denüiciior
stellen , aus dem vorher Gesagten aber sich ergeben , dasa
leichter eine Steile verschafft werden könnte, als es vieileicbt den Ver-
fassern des Entwurfs erscheinen mochte. — Wenn wir das Penanm fir
Gl. III. und IV. richtig beurtheilen wollen , so dürfen wir die Aiiadrü^:
„Binfuhrung in die Hauptpunkte der Stilistik*' nicht in ihrer strengoi vis-
senschafilichen Bedeutung nehmen; die Instruction giebt znr Abwehr d-
waiger unrichtiger Auffassungen genngendeto Anfschluss. Da aoaserdea
das Grammatische naeh dem vorhergegangenen Gursos immer cd sdoer
Befestigung und Ergänzung eine umfänglichere BerucksichtigQiig erfordere
nnd nicht ganz nebenbei hergehen können wird, so wird schon die Zei:
ein Ausschweifen in zu Tiefes ndd zu Umfangreiches nnmöglidi meciwB,
Auch rncksichtlich der in Gl. IV. an dem Lesebnehe an erlaoCendea
Hauptpunkte der deutschen Metrik wird die Zeit selbst die notUgen
Schranken setzen. Eine . Erleichterung dafür bietet der gleiduciüfi
Eintritt der Bekanntschaft mit den Hexametern und DisUchen. Udb-r
die schriftlichen Uebbngen sind sehr zweckmassige Vorschrillben gegebce.
Sie soUen in GL h mit dem Wiedergeben von kurzen durch den Lehrer
vorgetragenen Erzählungen nnd Besehreibungen beginnen , in den folget-
den Glassen durch den Geschichtsunterricht eine Erweiterung fimdea »i
allmalig auch znr eigenen Prodnction übergehen y diese freilich nnr in sehr
beschranktem Miaasse. Dass in Gl. IV. nebenbei die Bekamtscbafl mit
den Formen der Geschaftsänfrätze gefordert wird, ist in deta Stand-
punkte, Ton welchem die Zielbestimmung des Untergymnasiums festgeneizt
wurde, begründet. Der Schreibunterricbt, anf dessen Beaatsmg Br.
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Beford«raig«ii und Ekrenbeieiginigeii. 820
Mitsell a. a. O« 8. 35 hloweiit, konnte «ehon danim nicht lor dletea
Zweck herbeij^esogen werden, weil er fiberhanptgar nicht als obligate»
Geganttasd anfgenommen ist. Wir haben indeis achon oben gesehen^
das« der Bntwnrf selbst anf diesen Theil des Unterrichts einen zn ge-
ringen Werth legt^ als dass wir die Fordenug f6r eine unnnigangliche an*
Die in der Bestimnung des Zieles fnr das Obergymnasiom anfge*
stellte Fordernng: ,y6ewandtheit in schriftlichen nnd mnndlichen Ge«>
brauche der Sprache znm Ansdruck des allmalig sich erweiternden eignen
Gedankenkreises^' stiamt mit den Forderongen der Meisten , welche über
den deutschen Unterricht geschrieben haben, aberein, sie stimmt auch
öberein mit dem, was Ref. mit seinen CoUegen in dem Berichte 6ber
NationalitaUbiidang (NJbb. fiopplettientbd. XV. 6. 4 f. $. 7) aufgestellt
hati „freie Beherrschung der Muttersprache im schriftUchen und mond^
liehen Gebrauche/' Bs hat diese Bestisuanng tou manchen Seiten als
tu weit gehend Widerspruch erfahren; allein yerlange man nun, was der
österreichische Bntwurf fordert, oder was ffedeww nnd Büppt (Der
deutsche Bprachunterricht. Cösfeld 1843, 8.19) begehren: „Fertigkeit
in mündlicher und schrifUieher DarStellnnif mit logischer und stilistischer
Richtigkeit'*, es wird immer Herrschaft über die Spradie dasu erfordert.
Oder kann Jemand in einem Geschäfte gewandt aein oder in ihm eine
Fertigkeit besitaen , der nicht über die dasu gehdrigen Mittel frei ge*
bietet? Kann Jemandem Gewandtheit iln Ausdrack angeschrieben wer*
den, wenn ihm für das^ was er denkt nkid empfindet, was er angeschaut
hat und ▼erstellt, die angemesseoen Worte nnd Wendungen nicht an Ge«
böte stehen ? Der Ausdruck : „freie Beherrschung der Sprache'* schliesst
ein Toraosgegangenes Nachdenken nicht Aus, er fordert nUr die Fähige
keit, aus sich selbst ohne fremde Belhfilfe für jeden erfitssten Gedanken
nnd jede gewonnene Anschauung den richtigen , klaren , deutlichen , der
Sache angemessenen Ausdruck (vergl. den Anfang der $.) finden ni
können« Viel weiter ging «SjnKefce, indem er als Ziel des deutsehen Un-
terrichts „diejenige Geistesgegenwart" bezeichnete, „welcher nie das
rechte Wort fehlt." Das Haoptmittel zur Erreichung des besprochenen
Zieles sind die schriftlichen Arbeiten, über deren Methode in dem Anhang
sehr treffliche Instructionen ertheilt werden. Besonders lobenswerth ist,
dass die Klarheit des Denkens, die Grondbedingnng eines gnten Ans*
drucks, als das Erste und HauptsSchlichste der Beachtung empfohlen
wird, dass die Wahl der Aufgaben an den in den anderen Lehrobjecten
gewonnenen Stoff*) yerwiesen nnd selbst die auf der lotsten Stufe ein«
tretenden Aufsätze reflectirenden Inhalts hauptsächlich an einzelne gele*
sene oder leicht zngangliche Stellen angeknüpft werden, so wie dass iii
Betreff der letzteren vor zu unbestimmt allgemeinen Thematen und vor
dem Ueberwiegen solcher, die den poetischen Sinn nnd die Phantasie
*) Dadurch ht eine Abstufung von selbst gegeben, indem ja mit
jeder Classe eine Erweiterung des Gesichtskreises eintritt, und es er*
ledigt sich deBuuwh das Bedenken Hm. Mutzell^s 8. 36.
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830 Schal- and UoiireniatMiftcliciehten,
Tonagflweise In Ansproch nehmen , gewarnt wird. Ref. freoi sich nA
darüber , das« die AafsaUe haofig genug gefordert werden , am eine mii-
nigfaltige nnd aietSge Uebong so gewahren , ja fSr die oberen ClisieH
durfte Ton Manchem eine geringere Zahl ans doppelter Rficksicbt gc-
«anseht werden , einmal am den Schalem xa omfangUchereo ArMten
Gelegenheit xa gewahren , sodann nm für die Correctar einen gronerei
Zeitraum an gewinnen. Ref. will das Letstere etwas weiter ererteni. Kr
wdss wohl, dass bei der Correctar nicht alle Classen von PeMera f er-
bessert werden darfen, sondern immer nur diejenigen, welche derStafe
des Unterrichts enuprechen. Ist man von dem Scholer Vollkowaenet n
fordern nicht berechtigt, so entsteht durch Hinlenkung seiner Anlnerk-
aaral^eit auf zu Vieles auf einmal nur Verwirrung in ihm and es wird na
wenigsten das , was Cur ihn gerade die Hauptsache ist , nicht genifeid
herausgestellt. Auch rerlangt Ref. keineswegs , dass der Schüler ob«
den Grund jeder Correctar tum Bewusstsein gebracht werde« Vida
beruht auf dem Gefühle und in sehr yielen Fallen nntst die blosse Ueber*
Setzung des Richtigen mehr, weil sie den Schüler zom Denken aoregt
Erleichtert wird ferner die Correctnr , wenn der Gegenstand vor 4er
Ausarbeitung mit dem Schüler besprochen worden ist — und aas dioea
Grunde hat wohl auch die Instruction 8. 137 dies als allgemeine Nora*)
aufgestellt. Zeiterspamiss beim Durchgehen der Arbeiten wird eo^
dadurch ermöglicht, dass allgemeine Fehler nur einmal besprechen «e^
den« Allein trotzdem bleibt des Individuellen und Besonderen gens
and mehrt sich , je mehr die Arbeiten eigene Prodoctionen werdet, je
mehr die Bntwickelong Selbstständigkeit erreicht, so dass der Lsbrer
sumal bei stark besuchten Classen immer eine längere Zeit zna Dsnb-
gehen der Arbeiten bedürfen wird **). Da alle 14 Ta^e 3 StnadeD u
den Aufsätzen bestimmt sind , so wird höchstens 1% Stande sa dieses
Zwecke bleiben und es durfte demnach, für die oberea Classen wesif
•tens, eine Modification der Vorschrift nicht ganz nnrathlich sein. HvA-
liehe Uebungen sind, wie nicht anders zu erwarten war, durch alle Chs-
"^ Ohne das Gewicht der von Hm. Mutzell a. a. O. 8. 36 gesn^
ten Bemerkungen zu verkennen, sind wir doch der Uebeneogunf , <ha
in den allermeisten Fallen vorherige Besprechung nützlich sei, weil^
Schuler, je weniger Schwierigkeiten ihm die Auffindung des Stoßes n«^
desto grossere Aufmerksamkeit der Form zuwenden kann. Nur darf itf
Lehrer zweierlei nicht aus den Augen veriieren, einmal dass dieBespf^
chung den Schuler auf acht sokratische Weise zum Selbstfinden and ^
Innern leite, sodann dass ihm zur Einschlagnnf frei gewählter Wefe av
zur Aeusserung eigener Gedanken genug Spielraum bleibe. Damit i^
Schüler nur solches gebe , was ganz zu seinem geibtigen Eigendinin |e-
worden , untersage man ihm jedes Nachschreiben während der Besp»*
chung.
*^^ Der Tou Manchen aofgestellten Ansicht, dass es genage, we^
der Schiller nur wisse, seine Arbeit werde controlirt, kann man p^
nicht des Wort reden, da sie im Grunde nichts Anderes besagt, au a^
müsse den Scholer auf Fehler und Mangel auftnerksam machen, dürft
ihn aber rathlos lasseo über die Mittel n ihrer Verbasaerung.
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BefSrdernngeii and Bhrenbeseigiingeii. 331
Ben vorgeschrieben, eigentliche Redefibangen, d. h. „das Vortragen
se^stverfaflster Reden von den Schfiiern vor ihrer Classe'^ nar für die
letale Clasee sogelasaen. Ob nicht schon in den vorhergehenden Classed
einen vorbereitenden Anfang damit an machen rathsam sei , indem man
dem Schüler anmathet, nach geboriger Vorbereitang Gegenstande von
grosserem Umfange, z. B. geschichtliche Begebenheiten^), im Znsam«
menhange frei vorzutragen oder über die Gegenstände , über welche vor-
her Arbeiten gefertigt sind , mit Benotsnng der Correctar und der dabei
gemachten Bemerkungen ans dem Gedachtntsse zu sprechen, will Ref.
unerortert lassen , eigentliche Redeübongen können nur ganz zuletzt statt-
finden; aber diesen dürfen nicht allein formlich abgefasste Reden za
Grunde gelegt werden, es ist vielmehr die Forderung za stellen , dass der
Schaler über einen leichten Gegenstand, über den er bereits einmal
nachgedacht haben oder der ihm gegenwirtig sein mass, nach einigem
Nachdenken frei spreche, eine Uebnng, die allerdings, verkehrt betrieben,
grosse Gefahren hat, aber sorgfaltig and besonnen geleitet, den doppelten
Nutzen gewShrt , die Schüler an rasche Sammlang ihrer Gedanken zn ge-
wöhnen and ihnen Anleitung za geben , wie sie im gewohnlichen Leben,
namentlich Sm wissenschaftlichen Verkehr, ihre Ansichten klar und bün-
dig vortragen and abweichende richtig bekämpfen. Sehr wohl begrün-
det ist die in dem Entwürfe in Betreff der Redeübongen gegebene War-
nung, dass sie nie zo einem leeren Spiele der Unterhaltung, aber auch
nie zn eitler Phrasenmacherei ausarten dürfen. Gerade am desswilleii
aber scheint es dem Ref. nothwendig, dass nicht immer die Schüler selbst
die Themata wühlen and dem Lehrer aur Billigang vorlegen , sondern
daes sie auch genothigt werden, Gegenstande zn behandeln, die ihnen
gleichsam aufgedrungen sind , and dadurch sich selbst überwinden lernen.
Was den Unterricht in der Nationallitteratur betrifft , so wird der^
«elbe fast ganz auf Leetüre basirt, so dass den Schülern kein litterar-
historisches Hilfsbach ^*), sondern nur eine Chrestomathie in die Hände
gegeben werden soll. Durch die Leclüre soll auch die historisch erwei-
terte Kenntniss der Sprache , welche in dem Ziele mit enthalten ist , ge-
wonnen werden. Ref. kann nicht unterlassen hier auf die Frage einza-
gehen , ob und wie weit eine solche Yon dem Gymnasium zu fordern sei.
Soeben wir zuerst die Gründe , welche von denen angefahrt werden , die
das Studium des Altdeutschen — wir wählen mit Absicht diesen Collectiv«
namen — als einen nothwendigen Theil der Gymnasialbildüng betrachten,
ao sind es hauptsächlich folgende: Eine gediegene Kenntniss der dent-
achen Sprache kann der nioht besitzen , welcher nar die gegcn^artigeli
^) In dem Geschichtsanterrichte sind solche Uebungen auch nothig,
aber das Materielle überwiegt hier, das Formelle fällt dem detutschen
Unterrichte zu.
'^) Dem Vernehmen nach ist der Professor der deutschen Litterator
an der Universität zu Pesth, Sehr der, mit der Ausarbeitung eines
Conipendinms der deutschen Littecatiirgeschichte für die höheren Lehr-
anotalten Oeaterreichs beschäftigt.
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SS2 Schul- and Unirenititfiiaohricliteii,
Formen der Sprache keniU, nicht wie sie hleierilch entwidteli oiid tUk
gestaltet haben ; treten doch die Geltungen der eintcinen Pomcn , die
Gesetze der Flexion, die StammverwandUchaften der Worter aad ilm
Bedeutangen erat dann iclar vor Angen ^ wenn man auf die älteste GeaUi-
tnng der Sprache xnrückgeht. Da ferner die Sprache der Aimdmck dei
Geiste« y der objectivirte Geiat ist, so moas deijenigo» weicher die Gci-
atesentwtckelnng seines Volkes recht anachanen will — und dies wird deck
Ton Jedem , der auf höhere Bildoag Ansprach macht, gefordert — , aaci
die Entwiciceiang jener kennen« Und wird BekannUchafi mit der Na-
tlonallitterator gefordert, $o ist doch die Kenntniss des apracbüehea Ge-
wandes, in das sie in den verschiedenen Zeitaltem gekleidet war, uuns-
achliessbar, da Ja nur Form und Inhalt in ihrer gegeoseitigeii Dwd-
dringnng eine TolIe Anschaonng der Kunstwerke geben* Ja , was ist in
Allgemeinen bildender, als den Gang an rerfolgen, den der Geist ciao
Volkes in der Gestaltung seiner Form eingeschlagen ond aorjicfcgel^
hat, welches Volk aber läge uns naher, nm an ihm dies an thoo , ak da
eigene ? Den Mangel an geeigneten Hulfsmittela hoffen sie bald bescitif»
an sehen und in der That ist dafür auch bereits nicht Unerhebliches ge-
leistet worden (wir erinnern nur an die auch im Yorliegenden Ratwarfe
mit yollem Rechte empfohlene deutsche Grammatik Ton FUmm'), Alles
das erste entgegenstehende Hindemias bildet immer die Sehwieri^at
der Sache ; diese aber besteht nicht aHein darin , daas die gathiaclMs, ik-
nnd mittelhochdeutschen Texte keineswegs eine so sichere Gestak hska,
um auf ihnen als anf verlasslicher Grundlage die Grammatik ToUstiafic
Huf- und auszubauen — dagegen wurde man einwenden, das» ^es Fesl-
atehenden genug sei — , sondern Tielmehr in der Manniglalt2g;fccit dff
I^antwandelungeo, in der Unbeatimmtheit so vieler aTutaktiaeber Rcfda,
in dem Maogel so Yieler, das Gewordene an das Gewesene kaüpMei
nnd den Veranderangsprocess genügend aufhellenden Mittelglieder. M
hierin iron dem Schnler etwas geleistet werden , so bedarf es grasaer Aa-
strengaog, durch welche noth wendig die übrigen Bildungaeleaieate he»
tracbtigt werden müssen, nnd kann das Studium nicht so eiaem gewisma
Abschlnss gebracht werden, so ist die Mühe meist vergeblich aofg c w end et,
da ja die grossere Mehrsahl der Schüler snr Fortaetaung anf der Uaiver-
aitat weder Zeit noch Neigung besitst. ReC mehit, die StimmeaaeUer
Forscher nnd Kenner des deutschen Alterthnros, wie Jacob Grima v. A.,
welche aich anf das Entschiedenste gegen die Aufnahme jenes StadVnaa
in den Kreis der Gymnasien erklärt haben, müssten wenigsteaa da^ea
jabhalten, einen Versuch damit su machen. Nutalioh and achea wir« e»,
konnten wir es dahin bringen , dass das gesammte deutsche Wesea Gegea-
atand des Jngendunterrichts wäre; aber nicht Alles, was wonacheos- aad
erstrebenswerth erscheint, ist desshalb auch noth wendig and mogficK
"Ware an erweisen , dass Niemand ohne Kenntniss des Altdentacben die
neuhochdeutsche Sprache in ihrem Organismus aufanfassen oder sich b
derselben richtig nnd schon auszodrClcken im Stande aei, so wurde &
Frage entschieden sein. Wir mossten es möglich machen , Jenes Studias
aofsunehmen« Aber es spricht ja eine so unendliche Menge tob Thal-
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Beforderud^a flnd E]lreftb6seiglifl{|«ii. 888
Sachen dagegen , da«8 >vehl Niemaad jbne Behauptong im Braste wird
ihnnr woUeo. Will man am der Kineicht in die Gesetse der Sprachent-
wickelnng im Allgemeinen willen dauelbe eingelalirt i^ieseni so ist wiei-
deram tu entgegen, dase Jene weder in dem Zwecke der Gymnaeialbil-
dong enthalten iet — denn man will ja nichi gelehrte Spracbkenner nnd
SprachpbiloBophen bilden — noch erreicht werden kann , da , wae Maa-
nern erft nach jahrelangen Bemühongen «ich erschUesst, unmöglich der
Jagend schon zoganglich ist. Freilich, will man die Geschichte der Na^
tionallitterator lehren, so wird man anch den Schfilem wenigstens eine
Anschauung von der Form geben müssen^ deren, sich die alteren Sanger
nnd Schriftsteller bedient haben. Dazu genagt aber die Vorlegung eini-
ger Proben nnd die Vergleichung derselben mit dem Neahochdeutschen.
Betrachtet man , dass die altdeutschen Gedichte in neuhochdeutscher Be>
arbeitnng yerhaltnissmassig Tiel weniger yerlieren , als die alten Clasaiker
in Uebersetzungen — wir unterlassen es Auctoritäten anzuführen — , so
wird man kaum mehr verlangen. Wenn nun der vorliegende Entwurf die
Lectüre einer Auswahl ans dem Mittelhochdeutschen in der Chrestoma-
thie — die Forderung wird durch das als ungefähres Master aofgestelite
Henneberger'sche Lesebuch *) anschaulicher — ood das Durchgehen eini-
ger die auf einander folgenden Stufen der Sprachentwickelnng susammei»-
stellenden Paradigmen fordert, so ist Ref. damit im Allgemeinen ganz
einverstanden; dagegen stimmt er darin Hrn. Mulzell bei, dass der Un-
terricht darin zu früh angesetzt sei , welche Ansicht im Folgenden weitere
Beleuchtung erhalten wird. In Betreff der Nationallitterainr namlioh
moss diejeoige Periode ond Bntwickeluagsstare , welche auf die Bildung
der Gegenwart den wichtigsten Binflnsa gehabt hat, also, um es bestimmt
zu bezeichnen , für jetzt die Blutheperiode, die mit der Mitte des Vorigen
Jahrhonderts beginnt, am genausten nnd velUtändigsten gekannt werden.
Desshalb wäre an und für sich gegen die Bestimmung dea Entwurfs, dasa
die Zeit vom Sinken des Mittelalters bis za Opitz nur ganz kurz ube^
sichtlich behandelt werden solle , nichts einznv^endeo , wenn dab^ nicht
der ungeheure Binflnss, den das Zeitalter der Reformation nnd nament-
lich die Lutherische Bibelubertoetzuog aof die Lltteratnr gehabt iliae,
welcher Einfluss auch von den Katholiken anerkannt werden auiss und
ohne Verlaugnung ihres kirchlichen Dogma htterkanat werden kann, an
sehr in den Hintergrund träte; Um aber sich auf die Hohe der Bildnag
der Gegenwart zu erheben, genügt es nicht, dass man nur out einzdnen,
wenn auch immer den bedeutendsten Werken der Dichter und Schrift-
steiler, deren Binflnsa noch immer im Volke wirksam lebt, Bekanntacbaft
habe, man muss in das ganze Wesen derselben eingedrangen sein. Frei-
lich wird hier die Privatleotäre dea grossten Theil zu übernehmen haben,
freilich wird nach Zurficklegung dea Schulcnrses eine fortdauernde Be-
schäftigung voraosgesetzt werden; aber die Schule muas die tüchtige
Vorhereitong und Anleitung daza geben , schon am fialsehe Anlfassangen
*) Wur werden nichstens über dasselbe einen Bericht bringen.
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884 SdMil- md UniTersititBaacliriditm,
SD Yerhaton *). Mit Recht hat d»her «chon Hr. MatseD a. a« O. & 43
dannf aofmerkiam gemacht , daaa snr Brrdcbong dea Zielea eine usfiof •
liebere Lecture nothweDdig aei« Betrachten ^ir ferner, waa in dea
UotergymnaaiDm im Deatachea und in den übrigen Sprachatnaden be-
reite erreicht aein kann, ao wird man darin nar die eratea Anfinge n
einer richtigea Wnrdigung Ten Knnatwerken finden. EU aoliea noa £e
Schaler mit einem Male in die mittelalieriiche Litterator eingefohrt wer-
den, deren richtige Wardignng doch acbon ein genbtea iathetiachea Ur-
theil and die Fähigkeit , den eigentbnmliohen Charakter dea Zeitalten
aafxafiEuaeay voransaetit. • Bine nar einigermaassen dasa genigeade
Kenntnias der Geachichte ist nach dem Lebrplaoe gewiss ancb nicht vor-
handen. Ba kann an and för sich nichta dagegen eingewendet werdes,
wenn schon frnhseitig dorch Lectore Kenntnias der mittelaitertidiea Lit-
terator gewonnen werden aoli, aber es mnss dann spater noch einaal dv>
anf aarackgekommen werden, and am ao mehr, je weniger Tollatandig jeae
Leciare geweaen. Dies Termisst Ref. in dem Entwürfe. BndGch wird
in der Litteratnrgescbicbte, deren Aufgabe es ist, die litterariachea Br-
aebeinangen in historischen Zasammeabang an setsen, demnach die Bt-
dehtnng, welche Jede fSr ihre and die folgende Zeit gehabt , beiaona
steilen , leichter ein erfrenliches Ziel erreicht werden , wenn der 8chila
mit einer dnrch Anschaoang gewonnenen Kenntniss der Kanatgattanfes
and mit geobtem Urtheile au ihr bfnaotriit; Uro des doppelten Zwecks
willen also, einmal damit mit dem wichtigsten Theile der Litterator »•
umfänglichere Bekanntachaft erreicht werde, sodann damit der Sdrälfc
gereifter sei, den historischen Zosammenbang tiefer aa erfaaaen, halt &c£
den in dem Berichte far Natlooalitätabildaog vorgeschlagenea Weg (t{|.
das. J. 13—15, 38—40, 42 nnd 43, 46) fest. Nachdem dnrch Leccin
nnd Anschanong eine genanere Kenntniss der Konstgatton^n nnd esae
reichere Bekanntachaft mit der Litterator der neoeren Zeit g e w e a aci
iat, soll dier Unterricht in der Litteratargeschichte das Brlemta ia U-
atorischen Zoaammenbang nnter sich ond mit der Vergangenhait aetxen.
Par diesen Unterricht wird dann eine geringere Zeit genügen aad aaaser-
.dem der Vortheil eriielt werden , daas. Indem bei der Lectnre nicht st
^iele andere Punkte berocksichtigt an werden brauchen, die Aafiaerisam
keit aich mehr anf den histerischen Zosammenbang ooncentriren ftaaa.
Daran wird sich dann als Abachhiss der in dem Entwürfe fSr GL VIII. sa-
geaetste Unterricht, gewlssermaassen die theoretische Belenchtaa^ des
▼orber praktisch nnd historisch Betrachteten aweökmassig anschfiesaca.
Die analytische Aesthetik, darin bestehend, dass die ans der Lecüre der
altchuaischea Schriftsteller ond der Nationallltterator den 8<Mlera be-
kannt gewordenen Erscbeinodgen prosaischer ond poetischer Rede xi
Groppen rereinigt and als Brgebniss ans der Kenntniss dea BiazelaeB
eine der Systematik sich nähernde Charakteristik der Haoptgattnn^en ge-
wonnen wird (es wird dafinr die dritte Abtheilang von Knra'a Litieralar
*) Halsmann in dem oben angefahrten Programme w^at diaa aehr
treffend an Lessing'a Nathan dem Weisen nach.
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Befordemogeiir and BhrealMgBeigiiBgen. 835
geMibiqhte ompfolileo)^ yerdieDt in allen Gymnasien anf der leisten 8iafe
l^ufg^neounen za werden. Durch die Bemerkungen des Ref. v?ird übrigens
aicbts dem Lobe genommen, welches die Verfasser des Entwurfs , lodern
sie, an gegebene enge Grenzen gebunden, mit grosster Besonnenheit und
Buisicht das Möglichste zu erreichen suchten, in vollem Maasse verdienen«
(I>ie Portsetaung dieses Artikels folgt in den Supplement-Banden.)
Coesfeld. Bas dortige Gymnasium zahlte im Schuljahre 1848
gerade 170 Schaler , im folgenden Jahre 167. Das Lehrercollegium be-
steht aus dem Director Prof. Dr. SMüier^ dem Prof. Rump^ den Ober-
lehrern Dr. Mtnr»^ Huppe, Dr. th. Teipei, den Gymnasiallehrern Dr. Orü-
ler, Baeh&ven von Echt, LWeer^ dem Hnlfslehrer Weierstran^ zu denen
der Gesanglehrer Folmer und der Zeichnenlehrer Martehall kommen. Der
Oberlehrer Dr. Middendorf ist 1818 um Ostern nach Munster yersetzt
nnd LSbker statt seiner eingetreten. Die wissenschaftliche Abhandlung
schrieb fürs Schuljahr 1848 Dr. Teip^: De geriptU Joannis apottoU etCm
^ S. 4. Fürs Jahr 1849 geht den Schulnachrichten eine Schnirede vom
Director vorans, gehalten zur feierlichen Entlassung der Abitarienten
am 30. Aogttst 1848. Der zur Spendung der h. Pihnnng im Sommer 1849
in Coesfeld anwesende Bischof von Munster wurde von der Anstalt bei
seinem Besuche mit Ueberreichnng eines deutschen und eines griechischen
Gedchtes begrnsst, die der Oberlehrer Teipel verfasbt hatte.
Jena, im Dec 1849. Die Zahl der hier Stndirenden betragt im
Laufe dieses Semesters 370, also 38 weniger als im vergangenen Sommer-
halbjahre, welche Abnahme indess darum weniger befremden darf, weil
die meisten thüringischen Gymnasien nur zu Ostern ihre Abiturienten
entlassen, so dass der neue Zuwachs zu Michaelis fast nur aus solchen
besteht, welche von andern Universitäten kommen , oder von Schulen
benachbarter Staaten abgegangen sind , wahrend die Zahl der von Jena
Abgehenden sich ziemlich gleich bleibt. Wie von anderen Universitäten
(z. B. Glossen) über den schwachen Besuch der Vorlesungen über allge-
meine Wissenschaften in ofientlichen Blättern berichtet wird (was man
als nächste Folge und als Missbrauch der ertheilten Lernfreiheit ansehen
xn müssen glaubt) , so wird auch hier über den nnr schwachen Besuch
der meisten Vorlesungen über Geschichte, selbst Politik, und Philosophie,
ja selbst über allgemeinere theologische Disciplinen, geklagt nnd von Bin-
seinen dem Ministerium ein Vorwurf daraus gemacht, dass es den Celle-
g^ienswang aufgehoben habe , ohne zugleich an die Stelle desselben stren-
gere Bestimmungen über Examina zu setzen , über welche letzteren aller-
dings von dem Senat schon vor Jahresfrist gutachtliche Vorschlage ein-
gefordert worden waren. "Allein man darf nicht vergessen, dass bei einer
fortdauernden Betheiligung aller hersogl. sächsischen Ministerien (welche
ja seit dem März 1848 durch die politischen Verhältnisse, namentlich
darch ihre Kammerverhandlungen, so vielfach in Anspruch genommen
worden) an der Oberleitung der akademischen Angelegenhriten eine jede
Reform vielfach verzögert nnd erschwert bleiben wird , und es ist desshalb
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^SSS Sckttl. vnd Uidrenltatsnftcltriditea II. b. w,
um 10 mehr xa Iteklagen, da», darcb die TielbeBpfochenea nnd j\tihA
gepflogenen Unterhandliingen über dieEinigiing der thfinDgiiclKBBtaiUi
nicht wenigstens eine Yereinbarnng nber eine einheilfiche OberiMherie
für die allen gemelnsaine Landesonirersitit herbeigefahrt wordestit
^osserdem aber Ist daran zn erinnern , dass imter den Hnodertea ton Z«-
hdrern, welche einst alle Vorlesungen des terewigten Lodea beaaditei,
•ehr Viele waren, welche dnrch keinen Coliegienswang data getiiebci
wurden, dass derselbe noch jetst sehr rüstige Philosoph ReiahoU, 4er
im Torigeu Jahrseheod vor mehr als hundert Zuhörern Geschkhte d«
Philosophie las, jetst oft nicht mehr als awanslg hat, obgleich dis ZiU
der Studirenden seit 1833 nur um 200 abgenommen hat. Danehea sind Ȋ
noch jetzt die publice gehaltenen Vorlesungen Ton Wolff Aber dwUcbi
Litterator des achtzehnten Jahrhunderts, von Sehleiden über Aoduop*-
logie stark besucht; auch die Vortrage von Dr. Bemh. 3t«rk ab« Kt-
phael finden Theilnahme. Es liegt also» seibat abgesehen voa d« be-
schränkten Mitteln der Mehrzahl nnsrer Studirenden, tiefer, als Biu^
zu glauben geneigt sind ; es iat als ein Symptom der allgeveinsa IB-
tung unserer Jugend auf das anmittelbar Nothwendige anzusebeo, «cii^
auch von den Lehrern an Gymnasien wohl beachtet werden ■»*• ^
aie demselben entgegenarbeiten. Als ausserliofa fordernde Moaeirte^
Richtung sind die Fortachritte des Gymnaainiantfirriehts in des w
schiedenen Gegenstanden anzusehen » welche dem Abitnrieoten eine k-
nero Beschäftigung mit denen, die ihm nicht naher liegen, als wM;
•erscheinen lassen, und die Vermehrung der zu den* apecieUen Rachsto&i
gehörigen Vorlesungen, so wie die Ausdehnung derselben, welche b
wenig Zeit zu anderen Collegien übrig lassen. [W,]
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Nene
JAHRBOCHBR
fflr
Philologie «Bd Pädagogili,
oder
Kritische BibäotM
fjlr das
Scbol- und Unterricbtswesen.
In Verblödung mit einem Vereine von Gelehrten
begründet vou
N. Job. Christ Jahn.
GegenwSrtig herausgegeben
▼oa
Prof. ReiBhold Kloti zo Leipzig
und
Prof. Rudolph Dietsch zu Grimma.
KWAMZIC18TBR JAHRGAM«.
Aohlundronfzigsler Band. Vierles Heft.
Leipzig, 1850.
Dmck and Verlag von B. 6. Tenbner.
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Kritische Beurtheilungen.
Die Coopiation der Romer von Dr. L, MercMm*
(Beschlnss der Recensioo aber Ikne^ Hqffmann and Ziinpt.)
Ein 8ehr schatsbarer Bettrag; xiir Kenntnis« det in den letiten
Decenniea, Ton Riibino, Hnachke und vorsuglich Ton Ambrosch
angebauten roniiachen Sacralrecbta ist Nr. 4, eine Schrift, welche
ebenso sehr Ton dem bekannten Scharfsinn des Verf. ein neues
günstiges Zeugniss ablegt , als von dessen fleissigem Studium , in-
dem Hr. M. nicht allein die Quellen gewissenhsft durchforscht,
sondern auch die gesarorote Litteratur des tn- und Auslandes sorg-
faltig benutst hat , so dass in Besiehung auf das gesammelte Ma-
terial sehr wenig nachsutragen sein dürfte. Auch die gewonne-
nen Resultate stehen der Hauptsache nach fest und gewähren
eine wirkliche Bereicherung der Wissenschaft, obwohl Hr. H. in
einseinen Partieen die SphSre der Cooptation etwas in weit ags-
dehnt und aus einzelnen Aeusserungen oder Nebeumomenten auf
die Eilstens einer Coopiation schliessen will, welche auf die sa-
cralcn und eigentlich collegialen Verhaltnisse strenger su begren-
sen war.
Bei dem ersten Anblick konnte es iwar scheinen , ala ob die
Frage nach der Ergansnng und Fortpflaoaung der priesterlichen
Corporationen eine fiusserliche und Ton untergeordneter Art sei,
allein dem ist nicht so und Hr. M. hat sehr richtig gerade damit
begonnen, denn um sur tieferen Kenntniss der römischen Religion
3u gelangen, muss man bei den Priesterschaften anfangen und von
da lu dem Cultua übergehen. Die Prieaterschaften aber müssen
laerst erforscht werden und swar theils in ihrer sacralen Bedeu-
tung, theils in ihrem Verhiltnisse lum Staate. In dieser letzte-
ren Besiehung tritt die Lehre von der Cooptation der Priester,
welche mit der der weltlichen Collegien mehrfach übereinstimmt,
hauptsächlich berror, so dass die allgemeine Cooptation mit in
22*
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340 Romiiche SUaUalterthiimer.
den Kreis der Dniersuchting; gezogen werden mos«, w«« Hr. I
auch gethan hat. Er beginunt mit einer Einleitung nberde
Begriff der Cooptation, wo die Terachiedenea Worte, «d
che die Römer für Wahl gebrauchten, von einander onterscbiede
werden. Creare wird aiifgefasat als da« Schaflcn too cCvt
Neuem, noch nicht Vorhandenem, etwa wie facere; e^ojUare m
das corporative Wihlen mit der Idee der lulLonftlg^en dordi i^
Wahl beabsichtigten Gemeinscliaft des Wählers and des GeviL^
ten. Adoptare beseichnet ebenfalls die VermehruDg too et«»
Bestehendem durch Hinsutreten eines fremden Bcstandtheilea, ikr
ohne Andeutung des collegialen Verhältnisses, und adiegere k
gani ähnlich , nämlich addere legende , während jene* fSr mUm
optando steht. Sublegere und sujficere bedeuten das AiisfSla
einer Lücke durch einen Ersatsmann. Sonach wird sich Cssft
bei allen Corporationswahlen linden und iwar suerst bei den pi-
tricischen Geschlechtem, als den ältesten Innungen. Von dicMi
handelt Abschnitt I. S. 11—25, wo 4 Arten Terschledener Acf
nahmen in das rom. Patriciat getrennt werden: 1) von elssclBei
Fremden, 2) fremder gentes , 3) plebejischer gentea, 4) eisseber
Plebejer. Die Coopt. wurde durch den Konig und die Conen p^
meinsam bewirltt, wie sich aus den einxelncn von Hrn. H sär
sorgfältig erörterten Fällen ergiebt. Bei dieser Gelegeoheit n^
Hr. M. S. 20, der Beweis für meine Behauptung, „daaa die oter
Brutus und Valerius aufgenommenen absolut minores hlessea^ td
noch lu erwarten, woxu ich wenige Worte bemerke. Dass &
Geschlechter des Brutus und Valerius minores hiesscn, ist aicfe
lu besweifcln und idi fugte das Wort „absolut^' hinsu, wcS id
den Gegeosats su den geiit. des Tarq. Priscus im Au^ kitte.
Diese nämlich scheinen maiores und minores genannt worden la
sein , je nachdem man sie im Gegensatse su den neuen geotcs in
Brulus oder su den alten des Romulus beseichnen wollte. Se
h. minores Aur. Vlct. 6 u. s. w., was nicht nachgewiesen sn «er-
den braucht, allein von Tsc. Ann. XI. 25 wurden sie so den mala-
res gerechnet, indem er nur 2 Classen annimmt: RammluM mai^
tum , Brutus minorum £. Eine solche relative Besefcbns^g isi
bei den Geschlechtern des Brut, und Valer. nicht mogUcb und ich
glaubte desshalb dieselben als die absolut minores Geoanstcn be-
seichnen au dürfen. — Zum Schlüsse wird des Gegenaatsea der
coopt., nämlich des Ausscheidens aus den patric. Geschlechtern,
gedacht und damit die detestatio sacrorum verbunden, wie saent
Savigny erkannt hatte.
II. Abschnitt. Die Cooptaiion des Senats, S. 26 — U.
Hier unterscheidet Hr. M. die Zeit der 4 ersten Könige, weicte
Periode durch die patricische Coopt. mit vorwiegender Theiloshoe
der Curien charaktcrisirt werde, von der Zeit der drei letstes sb
Uebergangsperiode, indem unter diesen das republikanische Pria-
cip der lectio durch den Magistrat schon einwirke. Man fisdd
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Mercklin: Die CoopUtion der Römer. 341
hier manches Treffliche, obwohl Hr. H. In der Theilnahme der
Carlen unter den ersten Königen etwas sn weit an gehen scheint.
Sehr nberaeugend ist die Untersuchung 8bcr lex Ovinis, wie schon
bei Nr. 2 bemerkt worden ist. Auch darf man die eingewebten
Forachungen über daa tustitut der interreges nicht übersehen.
III. Abschnitt. Die Cooptalian der Ritter und des Hee-
ren , S. 45 — 57. Auch bei der Stiftung der equites erkennt Hr.
AI. eine Theilnabme der Curien noter Leitung des Königs, was für
die ülteate Zeit nicht in Abrede su stellen ist. Die weitere Fort-
bildung erfolgte nur durch die Könige. Genau genommen kann
aber von einer eigentlichen Cooptation der Ritter keine Rede sein,
indem bei der ersten Stiftung der Kern noch nicht da war, su
Melchem hinsugewählt werden sollte. Bei den Ersatawahleu
wurde ebenso wenig cooptirt, sondern der König wählte selbst-
ständig. Nur in der republikanischen Zeit könnte man von einer
coopt. eq. sprechen, wenn wir annehmen dürften, dass der Cen-
8or stets zugleich Ritter gewesen wäre, was kaum glaublich ist.
Uebcrhaupt trat daa ursprungliche collegiale Element der Ritter
frühzeitig in den Hintergrund und das politische, so wie das mili-
tärische Element überwog bei weitem, und auch in diesem Sinne
liegt der Gedanke an eine coopt. fern. Dieses scheint auch Hr.
M. selbst su fühlen, indem er ssgt, dass die coopt. der Ritter-
schaft in der Kaiserzeit bei der Wahl des princeps iuventutis deut-
licher durchleuchte. Die Ritter hStten nimlich die ersten princ.
iuv. selbst gewählt (die beiden Enkel August's) oder cooptirt. Es
fragt sich aber sehr, ob man coopt. im eigentlichen Sinne von einer
Wahl ssgen könne, welche nicht auf den alten Rechten dieses
Slandea beruhte, sondern nur durch die damit beabsichtigte
Schmeichelei gegen den Kaiser su entschuldigen war und als ganz
singulircr Act dasteht. Das monum. Ancyr. ]li. 4 f. spricht auch
nicht Ton coopt., sondern es heisst: eq, nniversi — appellaverunt.
Nur einmal wird coopt. gebraucht; Lamp. Commod. 2. Aber auch
angenommen, dass man von einer solchen Wahl coopt. habe sagen
können, so war doch nur die erste Wahl als coopt. su nennen, in-
dem die Wahl der nachfolgenden princ. iuv. nur passiv war und
ganz von dem Verlangen des Kaisers abhiug. Abgesehen von die-
ser allsuweiten Anwendung der coopt. muss man Hrn. M. in den
meisten Einzelheiten beistimmen. Noch ist zu erwähnen, dass er
die Ansicht Rubino's (gebilligt von Gerlach und Haltaos), dass die
sex suffragia nur die Ersatzmänner der eigentlichen in den zwölf
Centurien befindlichen Ritter enthalten hätten, augenonmien und
weiter ausgeführt hat.
Waa endlich das H e e r betrifft, so bemerkt Hr. M. mit Recht,
dass dasselbe nach alter Anschauung eine geschlossene Körper-
schaft gebildet und daas bei mehreren Völkern Italiens nach den
alten leg. aacrat. bei der Werbung eine coopt. stattgefunden habe.
Dea neueren delectus der Romer nennt Hr. M. eine abgekürzte
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S42 Romische Staatsalterthnmer.
Cooptatlon, indem die Coss. die AosbebiiDg dnreh rorlier g^ewmUte
oder cooptirte Tribunen Tollzichen iiessen. Eä ht jedcich nldi!
XU erweisen, dass diese Binriclitang: ein DeberresI der arallei
Coopt. gewesen sei , da sie sich durcli ihre Leichtigkeit n, Zweet-
mässiglceit von selbst aufdrangen musstc. Eine Spar der Coopt
der Anführer sucht Hr. M. in dem Namen apiio^ doch ht In An-
rede zu stellen, dass dieses Wort sowohl zur Bezeichnung der
Officiere, welche den decurio unterstützten, als der EmtsnnaBfr
gedient habe, und dass demnach zwei Arten von Optionen gewe-
sen seien. Der Name accensus ist wahrscheinlich die Quelle £e-
aes Irrthums gewesen , s. Pauly Realencycl. ^Jf- 959 f.
Den Kern der ganzen Schrift bildet der IV. Abschnitt, dir
Cooptation der Priester^ S. 58—174. An der Spitse stehen dk
allgemeinen Betrachtungen, dass in Rom Staat und Cuitnaans den
gemeinsamen Boden der Familie erwachsen sei, und dass die po-
litische Verfassung eben so wie die Priesterthflmer in dem Keine
der gentes wurzelten. Der Staatscultus bildete sich aus dem Sss*
dergottesdienst der Geschlechter hervor, indem er die Gentilticn
SU öffentlichen erhob und die gens zur Priesterschaft machte, vie
zuerst Mommsen nachgewiesen hat, indem er auf eine Reihe tsi
Familien hinwies, welche sich im Besitze einzelner Colte befin-
den. Ja sogar in der Kaiserzeit wurde bei der Bildan^ einselBcr
Friesterthfimer die Rücksicht auf die gens nicht Temachtin^t.
Neben den gentilen Priestercollegien stehen andere ebenso ilte
Friesterthiimer, welche der collegialen Form entbehren und dea^
halb ?on Hrn. M. Einzelpriester gensnnt werden, namlich die Cs-
rionen, Flamines, Opferk5nig und die Vestslinnen. Alle diese
entbehrten der Cooptation, wihrend sie bei den andern atattfiuML
Was 1) die Curionen betriffk, so lasst sie Hr. M. ans und dordi
die Curien erwählt werden und findet bei Dion. 11. 22 v«o tot
q>QaxQi^v und 21 Ig Ixaori/g q>QaxQtxq keinen Widerspruch, wel-
chen Rubino und nach ihm Marqnardt in seiner TortrefHichen Fort-
Hetzung der Becker*schen Alterth. II. 3. S. 140 ringen. We &•
kISrung Hrn. M.'s befriedigt aber mehr, denn e. 21 wird norder
Kreis angegeben, aus welchem gewählt wird, und c. 22 wird
das Wahlverfahren hinzugefügt, so dass die zweite Stelle die erste
gleichsam vervollständigt. Auch widerspricht Dion. II. 73 keines-
wegs, denn hier spricht er nur von der Erginsung, nicht Ton der
Stiftung der Priester, und zwar mit Ausnahme der Curionen, wel-
che er schon hinlänglich besprochen hatte. Die ErgSnsnng der
erledigten Stellen wird ebenfalls, wie die erste Stiftung, vonHnL
M. auf die Curien zurückgeführt , also ohne Coopt., eine Bradiel-
nung, die nicht bei allen Collegien wiederkehrt, indem bei meli-
reren die Art ihrer Sliftung und Regeneration sehr verachicdei
ist. Dessgleichen macht Hr. M. sehr wahrscheinlich , dnas der
Curio maximus auf dieselbe Weise durch die Curien frewihlt
wurde; nur in einem Punkte kann ich nicht beistimmen, lAnlick
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Mercklta: Die CoopUtion der Rfiiner. 34S
in der Bchatipiniig, dass die Plebejer auch in den Curleii gfeweteii
wären und desshalb auf die Stelle des atrio maximus halten An-
spruch machen dürfen. Ba läaat sich für die Anfnahme der Ple-
bejer in die patric. Curien weder eibe achickJiche Veranlaaauuf
und paaaende Zeit, noch eine leiae Andeutung dieser Verinderung
ausfindig machen und ea drangen sich vielmehr gewichtige Gründe
dagegen auf. Man musa eich daher mit der Erklärung befriedi-
gen, daaa die Curien immer mehr ihre alte Bedeutung verloren
halten (man denke nur an die spätere Vertretung der Curien durch
die Lictoren!) und dasa eich daJier das Amt des curio max. nach
und nach su einem allgemeinen Priesterthum umgestaltete, wess-
halb auch Plebejer den Zutritt dasu erlangten.
2) Die Flaminea bildeten kein CoUegium, waren also auch
ohne Cooptation. In der ältesten Zeit wurden sie von dem Könige
und später von dem pontifex max. gewählt. Daaselbe gilt S) von
den Fßatalmnen^ deren Wahlrecht ebenso von dem rex auf den
pont. max. überging. Das Gesetz, dass die Bitern der bu wählen-
den Yestallnnen beide noch am Leben sein müssten , erklärt Hr.
M. dadurch, dasa man für die Würdigkeit der Priester an der Ab-
kunft, Lebenswsndel und Brsiehung ihrer Eltern sich eine Bürg-
schaft habe verschaffen wollen. Die citirten Stellen beweisen we-
nigstens nichts für diese Vermuthung. Auch die Rücksicht, dasa
man daa Haue der su wählenden Priesterin ao beschaffen wünschte,
um den gehabten Verlust wieder ersetsen su känucn, lag wenig-
Btens der älteren Zeit gans fern. Es war diese Bestimmung we-
der durch moralische noch durch politische Motive veranlasst, son-
dern die alten Ritualgesetse verlangten, dass den Göttern nur
Vollständiges und Glückllchea geweiht und dass der göttliche
Dienet möglichal nur von Glücklichen verrichtet werden dürfe.
Darum gehörten su vielen Solennitäten pairimi mairimi^ elcher-
lieh aber nicht wegen der In dem Leben der Eltern enthaltenen
moralischen Garantie, deren man bei diesen Kindern nicht be-
durfte, s. Paulv Realeneycl. V. p. 1242 f. Auch von den Saliern
wurde in der ältesten Zeit daaeelbe gefordert, Dion. II. 22. Gell.
I. 12, 4. B0S Mocrorum wurde, wie achon Rubino erkannt hatte,
durch den pontifex max. gewählt und war denwelben überhaupt
untergeordnet.
Nach dieaen Einseipriestern folgen die PriestercolUgien^
welche eich selbst ergänsen und überhaupt viel selbststäudiger
slody was, wie Hr. M. vermuthet, schon unter den Königen der
Fall war. 1) Die Ponlifieea, S. 87—95. Nach Hrn. M. waren
ureprüngllch 4 pontif , denen sich der König als fünfter, nämlich
als pontifex maximus anschioss. Nach der Könige Vertreibung
sei die fünfte erledigte Stelle nicht wieder besetst worden, son-
dern man habe einen der 4 pontif. sum pont. max. gemacht und
erst lex Ogulnia habe durch Hinsußgung von 4 pontif. die Ge-^
sammtaahl bia auf 8 erhoben. Gegen diese Ansichten erheben
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344 Romiiche StaatMitertliamer.
tich aber in doppelter Hintfeht Zweifel, sowohl was da« Pontittat
dea Koniga, ala die Achtzahl der Pontifices betrifft. Zwar aa^en
Plut. Niim. 4 und Zoa. IV. 36, daaa die Roaig e sogleich pontir.
max. gewesen seien, allein daa Zengniss wird durch die Aensse-
mngen des Cicero, LIvlns nnd Dionyslos ebenso sehr als dorch
andere Grunde beseitigt. Auch ist leicht so ericennen, wie Plot
und Zos. SU der erwähnten Aeuaaerung kamen; aie schlosseo mUs-
lich ?on ihrer Zeit, wo der Kaiser pont. max. war, iQekwirta aef
die alten Konige und wollten das Recht der Kaiser nn das der
Konige anknüpfen , wie Zos. klar aasspricht. Dion. nnd Liv. spre-
chen dagegen von dem allgemeinen aacralen Aufsichtsrecht da
Königs, ohne seines Pontifikata su erwähnen, waa aie gewias ge-
than bitten, wenn ea in ihren Quellen enthalten gewesen wäre.
Dass aber Cicero nicht daran dachte, aehen wir aoa de rep. II. 14
»acris e prineipum numero guingue praefecii^ welche Worte sidi
mit dem Pontifikst des Königs unmöglich vereinigen lassen. So*
dann machen wir darauf aufmerksam , daaa man, wenn der König
pont. max. gewesen wäre, nach der Vertreibung der Konige einci
besonderen rex sacrorum nicht bedurft hatte, aondern dem nua-
mehrigen pont. max. alle sacralen Besorgungen des Königs vber-
Isssen haben wörde, aowle sie vorher in einer Person Tereinigt
gewesen sein sollen. Ferner glauben wir mit Niebuhr, HosdÜEC,
Clottling und Hnllmann, dass es bis suf lex Ogulnia 5 pontif. wa-
ren, welche durch dieses Gesets auf 9 gebracht wurden. Ab
Hauptseugniss stütsen wir uns auf die citirte Stelle Cic. de rep.
II. 14, welche keine andere Auslegung sulasst, als dass es nsler
den Königen 5 pont. waren. Es musste demnach ihre Zahl spüir
um eine verringert worden sein, was sehr auffallend wire. Zwar
spricht Liv. X. 6 allerdings nur von 4 pontif, allein er sihlte des
Vorstand oder den pont. max. nicht mit. Dass man h^ der Ab-
gabe priesterlicher Collegien den Vorsteher nicht mit sn mihiei
brauchte, w&rde aich durch eine uberraachende Analogie der ve-
stslischen Jungfrauen ergeben , deren nur 6 angegeben werden,
obwohl es noch eine 7., die virgo maxiroa gab, allein es ist s^
ungewiss, in welcher Zeit diese Siebente su der alten SednsaU
hinsugefugt wurde. S. Gothofr. sd Cod. Th. XIII. 3, 8. Tom. V.
p. 42. Endlich lässt sich für die Neunsahl der pont. noch anfab*
ren, dass Sulla Angum und Pontifices beide auf 15 brachte, da»
also beide Collegien vorher aller Wahrscheinlichkeit nacA gickb
viele Mitglieder hatten. - Vortrefflich handelt Hr. M . tm dn
Wahl dea pont. max.; nur glaube ich nicht, dass die Zahl der 17
Wahltribus erat seit der Erfüllung der 35 Tribus (513) bestanden
habe, aondern vermuthe, dass diese Zahl der 17 Tribus aus der
ilteaten Zeit herrührt, wo es 21 Tribus gab (17 rost.^ 4 urb.), ia
welcher die 17 tribus rustieae allein sur Wahl berufen wordea
waren. Zwar kann Hr. M. Cicero's Worte filr sich anfuhren , de
leg. agr. II. 7 ut quod per papulum creari faa non erat präget
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Mercklint Die Cooptatiaff der Romer. 845
rettgtanem ceti. ut minor pars papuU voearetur eeii,^ allein da
gar keio Grund denkbar ist, warum die Römer ilire pontif. aeit
alter Zeit durch die Minoritit der Tribua gewählt hätten , ist viel-
mehr «nsnnehmen, daas Cicero aeinem Zwecke gemaas ao sprach,
um daa Oeaeti dea Rullua herabsusefzen und die für den darin
enthaltenen Wahlmodns in der lex Domitia su findende Bntachul-»
digung im vorans an entkräften. Dasu kommt, dasa Cicero nur
▼on der lex Domitia apricht und daaa aich aus seinen Worten auf
Minoritatawahlen der ältesten Zelt keineawega achlieasen lässt.
Darum glaube ich die bereits von Huschke (Serr. Tüll. S. 640)
aufgestellte Ansicht vertheidigen su mQsaen, dass die Zahl der
17 Tribua nur dea uralten, bei religiöaen Instituten um so hel-
liger bewahrten Herkommens wegen beibehalten wurde. So wie
die Cooptatlon bei den pontif. bia sur lex Domitia feststeht, so ist
dieaea auch 2) bei den Augurn der Fall, S. 95 if. Grosae und
unbesiegbare Schwierigkeiten bietet die Einrichtung und die ur*
aprüngllche Zahl dieaea Collegiums unter Romulus oder Numa
dar. Hr. M. glaubt, auch bei diesen sei der König der dritte oder
fünfte gewesen, je nachdem man 2 oder 4 augures annehme, mit
der Gründung der Republik aei diese Stelle ausgefallen.
3) Die Quiiidecimmr9\ S. 99 ff. Hier bekämpft Hr. M. Gott-
ling'a Ansicht , daaa dieselben nach Tarq. Sup. von den Centuriat-
comitien gewählt worden seien, und nimmt dafür die comitia calata
an, bia sie durch lex Licinia, welche die Zahl auf 10 erhob, als
Collegium die Cooptation erhalten hätten. Daa Letztere ist gewiss
gans richtig, ebenso, dass Sulla es war, welcher die Zahl auf 15
brachte; aber nicht ao gewiss ist, ob die Com. calata überhaupt
sur Wahl dienten, denn der auf eine Inschrift gestutzte Beweis ist
ganz ungenügend , da die Hauptsache erst durch eine Ergänzung
des Norisius hineingetragen iat, a. Grut. 228, 5. Hercklin S. 157.
Auch zerfallt der gegen Göttling geltend gemachte Grund , dass
die Plebejer die Cooptation nicht zugegeben haben würden, wenn
sie die Wahl vorher In den Com. cent. gehabt hätten, indem die
Cooptation doch nur von der coUegialen Verfassung abhängen
konnte. Wurde dieae einer Priesterschaft gegeben, so trat Coopt.
ein und die frühere Wahlart hörte auf, sie mochte vor die Curia t«
oder vor die Centuriatcomitien gehört haben. Desshalb ist die
Wahl der Duumvirl in den Centcom. wenigstena nicht ao unbedingt
su verwerfen. 4) Bei den Sepiemviri nimmt Hr. M. zuerst Wahl
In den Tributcomitien und später Coopt. an , obwohl nichta hin-
dert , die Coopt. achon gleich anfange vorauszusetzen. Die Ver-
mehrung auf 7 Männer, statt der früheren 3 durch Sulla oder Ca*
aar wird zweifelhaft gelassen. Bei den folgenden CoUegien ist
die Coopt. ebenfslls mit Recht angenommen worden, wenn auch
ausdrückliche Zeugniase fehlen, nämlich 5) Salii^ welche die auf-
fallende Eracheinung einea Doppelcollegluma darbieten, 6) Lu-
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S46 Rombche Staatsaltertliamer.
perei^ 7) Fraire$ Arvale^y 8) Feiiale$, welche an der Grane
der priesterlichen und politischen Collegien stehen.
Von den Kreisen, In denen die Coopt. stnttfsnd, geht Hr. M.
uvL der Coopt. aU saerakeehtUchem Act selbst fiber, 8. 115 Ui
131, und beginnt auch hler^mlt der Beobaohtunf , dsss das gesCi-
licische Princip in der Zustmmensetsun; der Priesterthttner ^
herrschende gewesen sei und dsss die ganze Coopt. auf diesen
Princip beruhe. Da in der ältesten Zeit fens und Priesterthan
susammenfiel, so konnte über den Kreis, aus welchem au coopti-
ren war, kein Zweifel stattfinden; aber auch spSter wihlte mia
Torsugsweise die Hinterlassenen , gleichsam als Erben der Titer-
liehen Wurde und Kenntnisse. Was die Handlung der Coopt. sdbst
betriffi, so bildete sie nur einen Act in der Kette vwk niehrerca
Gliedern, narolich 1) nominatio^ das Vorschisgen dea Candidatca
mit der eidlichen Versicherung seiner Tüchtigkeit und swar ia
der Versammlung des Colleginms; 2) eoapt. In einer obs unbe-
kannten Form, bewirkt durch den Vorstand des Coli, und das
Coli, selbst; «3) inauguralio^ die Ertheiinng der prieatertiches
Weihe unter Beistand der Augurn, welche aber nicht selbst die
Weihe gaben, wie Hr. M. gut selgt. Auch bemerkt er, daas die
Pontif. nicht bei allen Inaugurationen sugegen waren, und weon ue
es waren, so vollzogen sie die Handlung nicht selbst, amidcia
wohnten als Zeugen bei. Endlich wird Zeit und Ort der Coopt.
besprochen, und bewiesen, dasa die simmtlichen CoopL »Ichtis
einer bestimmten Zeit des Jahres erfolgten, sondern so wie äft
durch die Todesfälle veranlssst wurden. Livius erwabol sie frei-
lich immer susammen am Ende des Consiilarjahres. Ueber äft
Locale sind die Angaben höchst spirllch. Daran schlleaat sieb
Die Geschichte der priesterlichen Coopt.^ S. 131 — 174, 1) scü
der lex Domitia ; 2) unter den Kaisern. Die alte ^entilicischc
Coopt. wurde nach und nach von dem entgegengeaetaten Priadf
der Comitien wählen besiegt. Zuerst wurde der pont. max. in des
Tributcomiticn ernannt, was Hr. M. sehr gut motivirt, uod ab die
Plebejer allmllig Aufnahme In die Priesterthnmer erlangt hatten,
griffen sie such die Coopt. an. Zuerst beantragte C. Li«to. €>as-
sus die Volkswahl der Priester, aber erst Domitlna drang damit
durch *), so dass von nun sn die priesterlichen Collegien ftbeibanpl
*) Wanderbarer Weise spncht Lit. XXXIX. 45 bekaootlicb
Tor der lex Domitia von einer Volkewabl : Extretno priori»
hahUa eraM in demortui Cti, CorneUi heum augmri» w^j^ßtiendL Crceim
Sp. lh$tumius Alb, Hr. M. beseitigt die Teräcbiedenen ErklSran^rvei-
encbe mit Recht, allein auch sein Vortfcblag:, nach häkHtt erant mm ioter-
pungiren ond mit den Worten In dem, loe. einen neaen 8ats ansafiui^cs.
i«t nicht so billigen , zomal da dieses ohne Textesanderong anosogHcb i»t
denn Jedenfalls muss Hr. M. die Worte aogvris soff, (mit Drakembor^
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MeroUin: Dia Cooplation der RSmer. 847
(Cic. de 1. agf. II. 7 de eeterü iaeerdatiis^ also ohne Beadiria»
kung auf die höheres Coli.) von den Trlbas f ewihlt werden aoU*
Icn. Das Colleglani pflefte 3 Manner Torsaschlagen, so dasi
anch die Priester an der Wahl nicht ohne Theilnahme waren. Die
Entscheidung geborte dem Volke an nnd die priesterliche Coopt.
sank so einer leeren Formalität herab. Aber anch in der Noroi«
nation dentet Hr. M. Verandeningen an, denn wenn die alte No-
roination geblieben wire, hätte man den Domitlns nicht in Folge
seiner lex sum pont maz. wihlen können. Er glanbt nicht ohne
Grund, dass die Nomin. nicht mehr von den Collegien, sondern
▼on einseinen Collegienmitgliedern Torgenommen wurde, ao dass
jetat mehrere nominirt wurden als früher, und dasa man nur swei
Freunde im Coliegium haben mnaate, nm die Nomin. su erhalten.
Das wechseivolle Schwanken nach lex Dom. durch Sulla, lex Atia
nnd lex Julia wird vollständig dargestellt. Nur als Ausnahme ist
es anansehen (lii eamfusione rerum ac tumuiiu^ Liv. ep. CXVIIV
dass Lepidus nicht von dem Volke, sondern durch die pontif. als
pont. max. gewählt wurde, waa anf dea Antoniua VeranUsaong
geschah.
In diese Verhältnisse kam durch den Kaiser wieder einige
Stetigkeit. Das Priesterthom wurde frei von dem Einflüsse dea
Volkes, erlangte aber die frühere Unabhängigkeit nicht wieder,
Indem die wiedereingeiiihrte Coopt. dem Blaflosse des Kaisera
vielfach auagesetzt war und dadurch in eine ungleichartige von der
Individualität dea Herrschers sbhängige Bewegung gerieth. Ueber
alles dieses giebt Hr. M. die klarate Einsicht nach einigen Haupt*
gesichtspunkten. Zuerst werden die Binildsse des Kaisera ala
regelmässigen pont. max. erörtert. August wurde noch in ge-
wähnllcher Weise lum pont. max. gewählt und das Amt blieb erb-
lich bei den Kaisern, indem diese Wurde seit Tiberius vom Senat
jedem Kaiser gegeben wurde. Das Coliegium war dabei nach
Hm. M. ex Scona. thfitig. Zugleich waren die Kaiaer Theilnehmer
an mehreren anderen Priesterthihmern und bbten ein allgemelnea
firnennungsrecht aus, wobei sich der Ksiser des Senats ala Dnrcb-
heraoswerfeii (obwohl er nichts davon sagt) , da diese Worte nar dann
einen Sinn goben , wenn sie mit oomitia verbonden werden kSnnen, und
ganx in der Luft schweben wurden , wenn Hr. M. lesen wollte : In dem.
loc. mig. 8uf, ereat. eetU Zwar fehlen diese Worte in der ed. Mogont.,
welche hier belcanntlich die erste Aotoritat hat, allein dafor hat sioi
eonriHa augurU ereandi habha trani eeti. , weishalb jene Worte um so
weniger verdächtig sind. Darom mässen wir entweder annehmen, dass
in den Worten com. aug. ereandi ein alter Fehler verborgen ist (Heosin-
ger sachte cooptoftb darin), oder glaoben , das« Livios einen Irrthum be-
gangen hat, was mir das Wahrscheinlichste ist, da sieb mehrere Ffille
von aogenseheiDlichen Irrthitmern dieser Art bei Livias nachweisen lassen^
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SiS RSmiicbe Staatfaltertbotter.
Esgtpunktet des kaiserlichen Willens bediente oder die Empreii-
Bf en der Candidaten auf eigene Hand an das Colleginm gelanges
liess. Was die alten repnbllkanlachen Priesterschaflen betrifft,
so war bei den blaher vom Volke gewählten Colleglen die Coopt.
wieder eingeführt, wenn nicht die Kaiser eingriffSen, was b. B. bd
den Pontifices ilemlich regelmissig wsr. Dagegen bei den Aa-
gorn, Fetialen u. s. w. fand der Regel nach (>M>pt. atntt. Die
bbher von dem pont. max. ernannten Priester wurden nan nativ-
lieh Ton dem Kaiser ernannt. Sodann behandelt Hr. H. noch die
neugebiideten Priesterschaften , die Augostale o. s. w., auf wekhc
wir nicht elngelien wollen.
V. Abschnitt. Die Coapiatian der MagUiraiej 8. 175
bis 203. Bevor das Resultat gesogen wird, data die Coopt sick
am meisten bei den Aemtern finde, welche am wenigaten beides
Ständen angehorten (DIctatur und Tribunat), ohne deanhalb tss
den übrigen ausgeschlossen su sein , geht eine sehr Inieretaaste
Untersuchung iiber die Verwandtschaft und den Unterschied ini-
schen Magistratur und Priesterthum voraus. Die sacrale und ps-
Husche Verfsssung war in der Urzeit identisch, da aie beide in dea
gentes enthalten waren , allein beide schlugen verschiedeoe Bak-
nen ein , als der ursprüngliche Stsst fremde Elemente ia sich aaf
genommen hatte (die plebs), welche er von den Priesterthamcra
ausschloss. Wenn sie sich aber in Besiehung auf ihren Zweck
vollständig trennten, so stimmten sie doch in der colleginlea Fem
ihrer Verfassung überein. Die Priester bildeten coDtinuirlicbs
Cdllegien, die Aemter temporäre, welche In jedem Jahre aen ge-
stiftet wurden. Daher konnte die Coopt, das herrschende Er-
gänsungsmittel der Priester, bei den Magistraten nur nnwahiai
weise im Laufe des Jahres sur Ausfüllung von LScken eintrdo,
aber durch die entgegengesetste Wahlart, die Creation, beeinlii^
tigt und verändert. Als wahre Cooptation fasst Hr. M. die Wahl
des tribun. celerum durch den Konig, des magister eq. durch des
Dictator, des praef. praetorio durch den Kaiser sof und nennt dsi
Verhältniss dieser Aemter ein collegialea. Auch bei dem (^nsabi
fi^Bubt Hr. M. Spuren von Coopt. gefunden su lisben, nimlick
Liv. VII. 24 coUegam — disii; da aber dieselben Worte XXI Vil,
47 unsweifelhaft von der Leitung der Wahlcomitien ^ebrandhl
werden, so können wir dasselbe auch an der eraten Stelle anneh-
men. Den Schluss bildet die Coopt. der Volkstrtbunen.
So schön auch diese Darstellung ist und ansiehend dnrck
neue Gedanken und Hberraschende Blicke, so kann man doch we-
der die Magistraten ala eigentliche Colleglen bexeichnen , noch
die Coopt in einem so weiten Umfange angeben. Daa Wesent-
liche der Collegien, die Einheit jier moraliachen und jurinOncfa«
Peraon, das ideale Ganae, welchea auch unter dem Wedisd
der verschiedensten Mitglieder fortbesteht, ist mit der no kimes
Dauer dieser angeblichen Collegien ebenso wenig lu verciiiigcm.
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Doberenii Aofgewihlte Reden dee Demosthenes* 849
als mit der allBullelnen Anzahl dertelben — denn wie kSnnte nan
2 Personen ein Collegf am nennen 1 Der Anadmck eoUega Uast
keineswegs auf ein Collegimn schliesaen, da coiiega auch in einem
uneigentlichen Sinne gebrauclit wird, und wenn die Amtsgenossen
aocii immer collegae lielssen, so wird man sie doch nie sodsles
genannt finden. Wenn aber die Amtsgenossen kein eigentliches
Collegium bilden, so brauchen wir auch die Coopt. nicht noth-
wendig ansonehmen, wie wir dieselbe unxweifelhaft auch oor bd
einem Amte finden, dem der Volkstribunen , die die Coopt. erst
bei weiterer Ausbildung nsch der Analogie anderer Collegien er-
hielten. Bei dem Cousulat ist an Coopt. nicht su denken. Was
aber die Coopt. des trib. eel. und msg. eq. betrifft, so dirfen wir
— abgesehen tou anderen Bedenken — Dicht fibersehen, dass
diese Wahl schon desshalb keine coopt. war, weil die wahre coopt.
nicht sur Stiftung der Collegien, sondern zu deren Brginznng
diente. Bei diesen Magistraten wurde aber die coopt. nicht sur
Erginsang angewandt, sondern sur jedesmaligen neuen Consti-
luirung.
VI. Abschnitt. Die Coopi. ausierhalh RamM, 8. 204 bis
212, nämlich bei der Wahl der Municipal- und Collegialpalrone
und bei der Wahl der Pro?inalaldecurionen. Die Coopt der Pri-
vatcollegien lag leider ausser dem Plane dieser Schrift, was um
so mehr su beklagen ist, da aich dieselben sum Theil nach dem
Huster der geistlichen Collegien gebildet haben, so dass von man-
chen Einrichtungen der weltlichen Coli, rückwirts auf die der
geiatlichen geschlossen werden konnte. — Der Anhang enthlll
einen Abdruck der romischeo Sacerdotalfaaten (nach Cardinall,
Borgheae, Marini), simmtlich aus der Kaiaerseit, mit Aasnahsse
einea einsigen aus der republikan. Periode henruhreoden Frag-
ments der Auguralfasten.
Ausgewählte Beden dee Demoethenee snm Schalgebraach heraos-
gegeben von Dr. Albert Doherens, Professor am Heriogl. Gymna-
Biom so Hildborghansen. (Erstes Heft; die drei Olyntbischen
Reden. 1818.) Zweites Heft. Halle, Verlag der Bochhand-
lang des Waisenliaases. 1849. Aach mit dem Spedaltitel : Die
erste und awäte PküippUehe Rede dee Demoetkenee a. s. w. 73 8. kl. 8.
Daa ernte Heft dieser Ausgsbe ist bereits in diesen NJahrbb.
Bd. 54. S. 200 ir. von Hrn. Die t seh gewürdigt worden. Allosi
wss dort in objectiver Hinsicht sum Lobe gesagt, aber auch was
nis Erinnerung hinsugefQgt ist, wird Jeder begründet finden, der
die Schrift des Hrn. Dob. mit padagogiachem Auge geleaen hat.
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^ k
SSO OrieofaiMhe LUtentiir.
Ich wtil jetit bei der gegenwirtigen BeoHheOttng aof des Bfandne
eingehen «biI, wie es das eifrige Slreben des Heravtgehers Ter-
dient, mit grosster Offenheit «nfnhrea, was ich nach den Ge-
brauche des Bnches sn loben und was ich su erinnern habe.
Herr Doberens hat seit dem Erscheinen seiner 06aerr. üe-
moMih. 1836 (die mir indess nur aus der Anseige in dies. NJahibb.
19, 360 and aus der Benutsung Anderer belcsnnt sind) sich viel-
fach mit Deroosthenes beschäftigt, so dass su erwarten stand , er
werde auch für die Schule etwas Brsuchliares und Empfdüea»-
werthea iiefem. Und diese Erwartung ist nicht unerAlit geblie-
ben , indem man der Wahrfieit gemiss anführen musa, dnaa aosser
seinen eigenen Gaben, die beachtenswerth sind, sngteich d»
WerIhToiiste und (&r die Schule Geeignetste in dieser Ausgabe iss
den Bearbeitungen von Vomel, FranlLC und Sauppe eatlefait
ist. Dies wird angeführt, nicht um ea su tadeb: tadeln miMte
jeder das Gegentheil, sondern nur um su sagen, daas Hr. Dob.ii
dieser Beaiehung des Aeschylus bescheidenes Wort roD den tt
fiaxij twv *0(A^QOv yk^yaXmv dünvmv „mit aufrichtigem Daale^
im Gedachtniss hatte. Indess bitte er in der Vorrede des erttei
Heftes p. IX nicht schreiben sollen, seine Ausgabe habe ^^ledig-
Hell ihren Grund darin, theils weil jene mehr enthaltes,
als der Sch&ler braucht, theils weil sie die Selbatthitigkdi
desselben su wenig in Anspruch nehmen.^^ Denn abgesehen tsb
sweiten Grunde , worin seine Bearbeitung nicht hoher steht ab
die genannten, enthält auch der erste Grund in dieser Form eiscs
Tadel, den Hr. Dob. gar nicht beabsichtigt hat. Bs sollte daher
nur gesagt sein , dats )ene Gelehrten lateinisch und mehr für des
philologischen, er dsgegen deutsch und Ar den rein pidagogiscks
Standpunkt gearbeitet habe. Dieser letstere Standpunkt soll hier
▼orsugsweise sur Spreche kommen.
Dass die Ausgabe brauchbsr und ßr Schüler empfehinngi-
werth sei, ist schon oben erwähnt worden. Auch hat das sweiu
Heft vor dem ersten den Vorsug, dsss jede Anmerkung besss-
ders abgesetst und so für grössere Uebersichtllchkeit des Bissd-
nen gesorgt worden ist. Da nun das Gute und Brauchbare bessa-
ders hervorsuheben etwas Nutzloses wäre und su tIcI Baombeas-
Sprüchen wlirde, so möge nur dasjenige berührt werden^ was des
Verf. bei einer zweiten Ausgabe nützlich sein könnte. Ich wS.
was ich SU bemerken gedenke, der Ueberslcht wegen aof eiasclse
Punkte zurückführen.
JBrs/mi4 scheint mir die Ausgabe su stark an Sabjecti-
▼ ismus su leiden. Statt dsss die Ausgabe nur das wohler-
wogene Resultat des Unterrichts in objectivster Spraehferas dar*
stellen sollte, hört msn hier nicht selten den unterrichtenda
Lehrer, wie er mit seinen Schblem , ich möchte sagen, auf imm-
Iure und bisweilen naire Weiae verkehrt. Dahin gehört gieid
die erste Anmerkung su Philipp. L 1. ,,I!dan leae den gaascfl «rata
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Doberens: Aofg^wShlle Reden 4«i Demostlicnes. 85i
§., «0 siebt null, das« dem $1 iih entspricht t<^ w« jeder Andere
Itun oad olijectiv w^n Mrfirde : wag eotipricht dem ü ßip im Fol-
gendeof Denselben Cfiamliter tragen Noten, wie ebendaaelbat
,,«al ngiSzogi nberaieh nicht k«//' Eben ao §. 6. 7. 8. 23. 25.
38. II. 9. 10. 13. 19. 31 .^sUotmg avi abersieh nicht &v}'' §. 2
,,es heisst ovi\ nicht ov%}^ Eben so §. 9. II. 17. Aber solche
Dinge sieht der Schüler selbst und mnss sie sehen , oder man darf
mit ihm noch nicht den Demosthenes lesen. Denn für einselne
Schwache, bei denen ein Lehrer wohl mundh'ch einmal aolche
Dinge su erinnern hat, darf eine Ausgabe nicht berechnet sein.
Und doch finden sich solche Noten häufig, i. B. §. 10. 11. 25. 29.
34. 38. II. 10. 12. 24. Hit dieser familliren Erklärungsweise
hängt es Bosammen, dass der Verf. sehr oft die Anrede mit
der «weiten Person gebraucht. In einfachen Imperati?en,
wie ergänae, siehe, vergleiche Ist die Sache minder aof-
fsllig; aber wenn gesagt wird wie §. 3 „«aAcofi suche die passende
Ueberset2ung.^^ §. 4 „betone kräftig äiofkw und ri^nq^ §. 5
,,lxTifitoro: daau siehe auch av}^ $. 6 ,,beaohte auch das sns
Ende gesetste wy.'^ und wenn dersrtlges §. 8. 19. 21. 22. 25. 26.
28.30 u. 8. w. in verschiedenen Wendungen zurückkehrt, so er-
regt dies den Bindruck einer Nsii etit, die nicht Jedem gegeben
ist und Primanern gegenüber auch mancherlei Bedenken erweckt.
Wenigstens wird derjenige Lehrer, den Mutter Natur in eine
strengere Charakterform gegoasen bat, einen solchen Subjectivis^
mus äs einen seiner Individoalitat widerstrebenden Ton nicht ge-
brauchen können; wobei natürlich nicht geleugnet werden soll,
dass die familiire Zntraulichkeit, von der geeigneten PersSnlich-
fceit getragen, dieselben Früchte eraengen kann, als die mit Ge*
reehtigkeit verbundene Strenge. Aber eben weil die geeignete
Persönlichkeit naturgemäss nothwendig ist, kann eine Ausgabe,
die diesen Ton anschlägt , nicht überailobjectiv giltig aein.
Ich komme su einer »weilen Erinnerung, die sum Theil in
dem eben Bemerkten ihren Grund haben mag, nämlich su den
sprachwidrigen Fragen, welche nicht aelten in dieser Aus-
gabe geftinden werden. Von dieser Art sind §. 1 „so sieht man,
dass dem d ^kv entsprichtl^' §. 2 ^^ngatxovtmv: Subject ist?^^
§. 3 „sovrov; dsmit ist offenbar gemeint 9 '' §. 12 „die Worte
heissen eigentlich ? ^^ §. 16 „dsM^ : daau ist Subjecti aiixovg ist
cntgegengesetsti ovxolgi daau ist der Gegenaatz?^^ Aehniich
§. 24. 27. 29. 41. 49. 50 und anderwärU. Schon der praktische
Uinter hat in aeinem Buclilein: „Die vorsüglichsten Regeln der
Pädagogik, Methodik und Schulmeisterklugheit^^ die Semittari«ten
vor dergleichen Fragen gewarnt , und alle Pädagogen und Kate-
cheten haben später dssselbe gethan: ein na^rfytßiqg (im neu-
griechischen Sinne) unter den Gymnasiallehrern darf sich daher
weder mündlich, noch viel weniger schriftlich solche Frsgen er-
lauben. Aber Hr. D. hat überhaupt, weil die Subjectirität seines
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352 Grieehifche Liiteralnr.
mundHchen Unterrichts tu scharf In der Ausgabe auigepiigtkt,
bisweilen Im sprachlichen Ausdrucfk sich gehen Isssea. 80 iteht
in der Einleitung sur ersten Philipplscfaen Rede: „Amphipslisllel
von Athen ab, w e Iche s spiter Macedonisches Elgeatham «urde\
statt: und wurde apiter Mac. E!ig. In §. 17 liest min:. er
sagt ^etölv, weil dieser Feldsng vor dea Redners Zeit ititt-
fand^S wo die Schriftsprache veriangt: der Redner sigt^vefl
— Tor seiner Zeit etc. Bei §. 27 1. B.: „warum aboiollda
verlangte Heer aua B&rgem bestehen und diesen Verpflegmp-
gelder gegeben werdenl'' wo genauere Objectiritit ela und vi*
rum sollen diesen gesetzt haben w&rde. Auch In Redevrkei
wie §. 34: „Gerastus war ein Vorgebirge und Stadt auf der Ii-
ael Euboa^' wurde dieselbe und eine Stadt oder efai Vorge-
birge mit glelehnamlger Stadt u. s.w. gescbriebes btbd
Verbindungen , vrie In der Binleltnng sur sweiten Philippikt: ^iii
er nach glücklichen Eroberungen daaelbst von da turfick^
kehrt^^ etc., sind wenigstens nicht empfehlungawerth. Du ekfi-
daselbst am Ende stehende: ,,es trat D. abermals aof, am du Vit
SU warnen, ... den Krieg krSftigst gegen ibo an ern«iertf'>
wohl ermahnen heissen sollen. Ich mosa nebenbei gestebei,
dass die früheren Philologen hn Dialekt ihres Nenlateins stdmicil
leicht solche Dinge zu Schulden kommen Hessen. Es loUtu^
her die deutsch schreibenden Commentatoren, die nach dem Saac
der Zeit so manche Frucht jener mühsamen &atett mit UMl^-
keit einerndten, im deutschen Stile behutsam und vorstchÜgRii
DIea nur als allgemeine Nebenbemerknng.
Eine dritte Erinnerung, die wieder apeciell anf Hni.M
Bezug hat, betriflFt dessen Wortrelchthum und UebcrfM
anBrklärungen. Hierher gehören Dinge wie §. 4: „i> ^
chem Verhältnisse lAevdspa und avtovopLOVfUtßa steht, er^iA
sich leicht.*' §. 5. „Das Verhiltniss swischen movhv aad xiWr
VBViw ist klar.'* §.Q „ol aöBXystagi diese Conatmctioa ist toi ^
Caauslehre bekannt.'' §. 13 ,,6g mit dem PaHlclp ist eise 1«
bittfig vorkommende und bekannte Verbindung, so wie such »
Verhiltniss swischen iyvwnoxwv und TtBMSiöftivwv klar i^j*
§. 14. „Warum der Redner dem ngoXa^ißaPsta noch ausdricUi»
nQorsQov hinzufügt, ist kisr.'' §. 19 „«sfosrac Hai axoiov^T
öer. das VerhSltniss beider Worte ist klar.'^ §. 25 „irop«»^
6tii6avxag: die Beziehung des naga ist leicht zu finden.^ § '^^
„xal XoylöaiM$: das Verhfiltniss dieses Gedankens sum Torb^'
gehenden ist klar''; ^^ngoXccfißapiOvi die Besiehnng des s^oif
leicht SU finden." §. 45 .^öwancötaXyi die Besiehung tos ^
ist leicht SU finden." §. 51 „ovrs— ti Ist nicht selten." So tfl»
In der zweiten Rede. Bei allen solchen Noten enteteht 6tmrt
dagogen die Alternative: entweder ist für den Schüler wahr, «ts^
Noten besagen, dann aind sie überflüssig; oder es ist nidit ^;
dann sind sie nntslos, well sie kehie Belehrung geben. Solietsi^
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Doberenz: Augeifähite Reden dct Demosthenes. S58
aber, was offenbar der Zweck lu teio icheiDt, bloi anregen nnd
aufmerksam machen , so muaalen lie in bestimmte •prachrichlige
Fragen eingekleidet «erden« Auch Wendungen, wie PhiL I. 23:
mT^v nQmtijvi dergleichen absolute AccuSative erklärt die Casus*
lehre^^, oder U. 5 ,,8inn und Uebersetzulig von kav^avuv mit dem
Particip muss bekannt sein^^ sind Luxus aus der Elementargramt
matik. Und wenn man gar liest, wie L 27 ,,»/' '^vi die Bedeu-
tung des Imperf. in Absichtaaataen ist einem Primaner b6*
kan nt^^ ; so gestellt eine anders orgaaisirte Naturgaüz ofi'eo, daas
Ihr diese Form sns PlaUe und Fade tn streifen scheint.
. Zu dem Ueberflüssigen gehfiren auch manche Uebersetsun«
gen 9 welche das Selbstfinden des Schülers nnd die Selbstthätigkell
' beeinträchtigt haben , z« B. §. 7 ^^gdttBiv handein/' §. 8 ,,^^9
!;Ieich jetst.'^ §. 9 „hiikA^ ringsum>^ §« 11 ,,mti^tffYi: schaff
en/' §. 13 „aal d^z^iti sogleich.'' g. 15 ,,vov lotmi;: in
' Zukunft^' H. s. w« Diese würden besser übergangen werden. Aus
' allem möchte hervorleuchten, dass wenigstens Hr. Dob. nicht gana
bereciitigt war, von seinen Vorgingem zu aagen, dass „sie die
' Selbstthatigkeit des Scliülers su wenig in Anspruch nehmen.'' Am
' entachiedensien aber fijidet sieh daa Z vi e 1, wovon hier die Rede
^ ist, bei manchen aachlicbett firünieningen. So §. 26 über noß*
' maL §. 31 iiber die Etesien. §. 35 über die Panathenaen, welche
^ Note beinalie eine Seite einnimmt. §. 36 über Leiturgien, beson**
' ders über Trierarchie und die ivttdoöBtg. II. 14 über Elstea.
i %, 29 über die Qeaandtaefaaliten an Philipp. Diea Allea lisst sich
I auf viel kürseren Ausdruck bringea. Denn viele Einzelnlieiten
sind für Schüler entbehrlich « die erst lernen sollen sich in den
I Demosthenes tuBeiaattlesen. Dazu braüdit man noch nicht das viele
I Detail, weil Schaler jede Einseinheit des Redners noch nicht bis
t zu dem Punkte zn verfolgen brauchen, wie es ein Philolog oder
I Historiker tbun muss. Sonst wird der Hauptzweck, die rasche
I Lectürc und der Zuaammciihang des Gsosen , zn oft unterbrochen
I und am Ende verfehlt. Mir wheint daher Hr. Dob. in diesem
Punkte zu viel gegeben zu haben, wiewohl jeder hinzusetzen wird,
daas über das Zuviel und Zuwenig bei der Durchführung an
Beiapielea die Ansichten stets getheilt bleiben werden. Deber
das Zuwenig hätte Ich aus eigener Erfahrung nur ein paar
Stellen zu erwihneu) wo Schüler, die blosse Texte gebrauchten«
in der Regel anstiessen und in vorliegender Ausgsbe keine Hülfe
linden würden^ nimitch §. 3oi/^, äy 6XiymQ^ts^ toi^ovxovi
olov äv VfLMlg ßovXout^s. §. 40 ta ^v(iß(ivta diioxsti/. 11.29
%üitmv wp$6tfpi6ta. Auch könnte I. 29 zu fiia^ov ivtiKij die
kurze Angabe hinzukommen, wie viel der vollstJndige Sold
eines Atheners betragen habe, nnd I. 19 wo der Redner vor der
I Rüstung gegen plötzliche Feldzuge Philipp*s von den Athenern
noch eine Macht verlangt t/ ovvBXc^g jfoKsßiiösi xal Kaxäg
I htlvov SCO Li]6sif liätte dieser Gebraach des Fntari (den Sauppe
* iV. Jahrb. /. Phil. u. Päd. od. KrU. Bibl, Dd, LVIII. Bfl. 4. 23
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854 Grieditflclie Litierator.
hier nicht berfihrt) f&r den Schiller eines Winkes bednrfl. Es
hiben darüber belisnnilich Mätzner zu Lycurg. p. 81 und 144,
Franice SU Olynth. 1. 2 [wo Hr. Dob. ebenfalls schweigt], fi. W.
Kriiger Gr. §. 53, 7. Anm. 7 und 8"^) nnd Andere gesproches.
Dies Wenige ausgenommen, hat sonst Hr. Dob. nach meiner Ue-
berzeugung im Zuriel gefehlt.
Als eine Nebensache, die blos Siisserllcher Natur ist, no^
vierieru hinsul&ommen eine Inconsequens in der Anfüh-
rang von Auetoritaten. Es werden nimlich öfters Rcgela
aus Kruge r^s Grammatilc mit dessen Namen entiefant. Bbcn m
wird Jacobs citirt, besonders bei Uebersetsungsformeln. Usi
dasselbe geschieht bei verschiedenen Dingen mit Bockh, K.F.
Hermann, Wachsmuth, einmal mit Vom el und einmal sut
Sauppe in einer Bemerkung zu I. 30 [wo, nebenbei g^esagt, die
einzige kritische Note dieser Ausgsbe als ein verirrter Fremdlisg
erscheint]. Wenn nun aber diese Gelehrten citirt werden« st
liabeii alle übrigen Commentatoren, aus denen Hr. Dob. geschopfil
list, ein gleiches Recht, überall mit Namen genannt sa werdca.
Ich kann hierin keinen Vorzug des zweiten Bändchens ¥or den er-
sten finden , worin Niemand ausser Krüger namentlich citirt wird.
Entweder nenne man jeden , nach der Gewissenhaftigkeit, die nntcf
Andern Kruger Im Thukydides beobachtet hat, oder keinen: jedes
andere Verfahren ist luconsequenz eines subjectiven Beliebes«,
Die Entscheidung In obigem Dilemma durfte kaum sweifelliaft
sein. Da nämlich für Schüler nicht wer etwas sagt, soodem was
man sagt, in Betrachtung kommt: so wird es in Schülerausgabcs,
wie die vorliegende ist, das gersthenste sein, die NennuDg dsei
jeden Namens zu übergehen und nur in der Vorrede zu erwähMz,
aus welchen Quellen man dankbar geschöpft habe. Etwa« ande-
res ist es natürlich mit Ausgaben, die über den Gesichtskreis des
Schülers hinausgeben.
Doch dss sind Aensserlichkeiten. Wichtiger mochte eise
fünfte Erinnerung, sein, nach welcher die Ausgabe nicht ikb^rali
eingedenk bleibt, das s sie einen Rednerzu er ii uteri
habe. Es Ist eine wichtige Lehre von G. Hermann (Opanc \ll
p. 100): „allam historicus, allsm philosopbus, aliam^ ormtor^aHaB
poeta sibi interpretatlonem poscit^^: eine Lehre, die auch pidago-
glsche Bedeutung für die Schule hat. Dies vollständig sa zeigen,
wurde eine ausrührllche Abhandlung nöthig sein : hier knoii nsr
von Andeutungen die Rede sein. Hr. Dob. hat öfter» «ehr gsc
bemerkt, dass man dieses oder jenes Wort betonen solle, iiäst
die Steigerung oder Aufeinanderfolge verbundener Begriffe be-
achten, erläutert Redefiguren, wie 1. 10 die Epanalepnis, aar
dieae etwas zn weitläuftig, da schon die blosse Erwähaung dei
*) In Rost's Scbalgr. $. 151 finde icli derartige Sätze mit dem Be-
UUt , die häufig vorkommen , oicbt berührt.
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Doberenx : Aosgdw&hlU Reden des Demosthenea« 855
Namens ausgereicht hilie , iiod serlegt jede Rede fn ibre einzel-
nen Theile. Aber er hätte doch einen Schritt welter gehen eollen :
es waren nSrollch hier and da Winke aber die rhetorische Gliede-
rung und über den Periodenban an ihrer Stelle gewesen. Frei«
lieh sind dasu, ausser DIsaen zur Rede de Corona, noch wenif
Vorarbeiten Torhanden, da erst manches andere sur Bntscheidunf
gebracht werden musste« nnd da wir leider die Prolegoroena tob
iauppe noch nicht besitaen. hdess bitte Hr. Dobereas —
diesen Wunsch erweckt die Lect&re seiner Leistung — sollen jetzt
hier und da den Versuch machen sollen.
Dagegen m&ht er sich ab, wie manche selAci' Vorginger, mit
Erklärungen von Soeben und Begriffco, die bei einemRedner
entweder nicht nothig oder mit grösserer Vorsicht zu behandeln
sind. Ich will mich auf drei Dinge beschrinfcen. Erstens wird
gleich Anfangs die Anrede d Svögsf ^A^^vaioi, erläutert, und
auch §. 3. 4. 8. 10. IS. 81 u. s. w. auf dieselbe mit specieller Aus-
deutung hingewiesen. Fast noch häufiger geschieht es im ersten
Bindchen. Wenn nun gesagt wird^ es entlialte diese Anrede
,,theils Aufforderung zur Aufmerksamkeit (wie namentlich im An-
fange der Rede), thells Lob, Ikeils Tadel, thells mehreres zu«
gleich. Suche also stets nach dem Grund , warum sie gesetzt ist^^;
so heisst daa den SchlUer unnothl^ aufhalten nnd von ihm ^er«
langen, was ein Dinf der Unmöglichkeit ist. Denn Hr. Dob. hat
theils in die Anrede hineingelegt, was nur in der jedesmaligen
Umgebung des Satzes, in welchem sie vorkommt, liegen kann;
theils hervorgehoben, wovon weder Demosthenea noch Irgend ein
Athener beim Hären dieser Anrede ein klares Bewusstseln hatte.
Man flrage doch bei uns einen Prediger, ob er auf der Kanzel, oder
einen polltlsdien Redner, ob er anf der Rednerbühne behn Ge-
brauche solcher Anreden dieses Bewusstseln habe, und man kann
der verneinenden Antwort so sicher sein, wie es der Hörer von
sich selbst weiss. Man lese daher mit dem dazu vorbereiteten
Schfiler rascher eine Reihe von Reden , und er wird schon fohlen,
dass die Anreden passend eingesetzt seien ; aber man wolle nicht
erklären , was theils unrichtig, theils onnöthig ist. Eine gleiche
Bewandtniss hat es mit dem Begriffe ta ngdyfiava , wovon es in
beiden Heften §. 2 helsstt „muss auf mancherlei Weise übertra-
fen werden: öffentliche Angelegenheiten, Umstände, Lage, Vor-
fiUle, Macht, Reich, Staat, Staataintereasen n. s. w. Suche also
jedesmal die passendste Bedeotnng'% auf welche Note dsnn sehr
oft zurückgewiesen wird. Abgesehen von dieser Ordnung in lexi-
kalischer Hinsicht, kann man das Auffinden des entsprechenden
Ausdrudn dem Nachdenken des Schulers um so mehr oberlassen,
als ja bei einem Redner von der jedesmaligen Sachlage und von
den speciellen Verhältnissen genauer gesprochen wird, nnd dem-
oach gerade beim Redner solche Bemerkungen der Lexikographie
eutb^riich sind.
23*
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856 Gri^chiMhe LittenUir.
Noch weiter erttritekt «ich der zweite Punkt, 8bcr Afm ieb
jetst iprechen will. Die Redner pflegen bekannUich öflert einet
Begriff durch Synonyma numidriicken, blon um Ihn redit slul
hervorsuheben und dem Hörer su Oemfithe sn fuhren. Do haba
nun die Brklirer nicht selten mit ingsUlcher Oennuigkeit den Dn-
terschied der Synonyma entwickelt, als wenn sie einen Pbiloaopki
nu erlautem hatten. Dat lat hier ungAofifg, weil weder der Red-
ner noch die Zuhörer an ao aoharffe Unterscheidung gedachl ht
ben. Ich will Bebpiele aua dem ersten Hefte wählen, wcU sie
dort sahlreicher aind. So wird Olynth. 1. 2a, wo Dewoslhcan
Bfacedonien und Attka gegenüberstellend den Athenern isrift:
tijv ixBlvov naumg noc^ocra, vijv v7ui(fxov6€tP Mai v^y obtäa
tavxtpf aiBmg «apffo^fitvoi* in den Gornmentaren wie hier W-
merkt: jj'imaQXoitöav das, wAs ihr habt, und ohula» «Im vonte
Vätern Ererbte. ^< Aber dann hat schwerlich ein Gfiecfae gt-
dacht, sondern es war fftr ihn sicherlich nur der Begriff Bnres
eigenen Landea mit besonderem Nachdmck herForgehekca.
in dieselbe Kategorie gehört OK I. 12 Aoj^srai nnl ^tnQH er-
wigtund betrachtet. §. 14 Zva y^maxal aMhfO&s di-
rait ihr klar einsehet §.21 ivtvfiLi^^i %ak lofUaO^m
sorgfältig erwigen (wo wieder nntsloa diatingvirt wird). OL
il. 1 daifiOpUc ttvi %al ^bI^ süsgyaöla einer 8 her nun gött-
lichen Wohlthat. §. 6 ^BOQtov «ol öuojuhß hei genaaei
Ceberlegung. §. 9 övßMoviüß nal fplQHv tag 6vß^apa$ {n
Hr. Dob. unrichtig sagt: „na^ fkbersetse durch und nberhaapi
wodurch das VerhÜtniaa der beiden Verba klar wiiid'^) ioe einfacfc
die H hhe mit Obernehmen nnd die Ungllkckfef ilie er
tragen, welche Sprech weise bei keiner NaUon einer Brlinterssi
bedarf. Ebendas. ävixalttes nal SiiXvös. §. 12 itatagaw xi n
tisvQV. §. 13 lAnäötaötv nal i$$taßoliiv (wo Hr. D. richüg n
thellt). Ebend, uqx^ tcal SwafMog. §. 15 tolg Mokiftoig si
zalg ötQotslaig. §. 18 SfiaBtgog noiipiov ttal dywvan^, Bbcm
nagiäö^eu xal iv oi;dsvd$ dvai fUQH. §. SB igl^uw xak d«
erai^at. OL III. 8 Kolkijg ^Qovtldog xak ßovX^ dsssos. $.
navtl c9ivBi xaxa to dmaxiv, §. 21 rd S&ei %ai x^p %pc»
T^g noXitilag xf^^C^ai. §. 27 ofialmg xal MaQOxkfiötmg^ wo H
J>. thcils den Begriff schwächt, indem er ual und nur iibeneti
theils nutilos hiniufugt: „Die Verbindung dieser Worte ücbl ^
Büglich Demosthones^S ^^ dieser auch viele andere Begriffe, wo
nöthig Ist, eben so sn rerblnden liebt, und da fkbcrhanpt kein L
ser irgend einer Nation einen Anstoss nelunen icann, wemn t
Redner die Begriffe gleich und ihnlioh verbhidet, um 4
Begriff von gans gleich hervorsuheben. Aneh> ins swel
Hefte findet sich Derartigee mehrmala, a. B. Phil. L 22 s ^«^p«
nal ÖBlim: ÖBl^a ist dentiich seigen.'' Gewiss nidit! AbI
ist biosseigen; erst beide Verba susarnmen geben lämtk Beg
des deutlichen Zeigens und gehören mit §. 19 icntoma
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Dobereoz : AuagewiLhlte Redeo des Demostheaes« 857
äHoXotf9ij€H und sUem obrigeo, wm beriUirt waxie^ la dieteibc
Kategoria.
Sdion aiM diesen wenigen Andetitiinf en möchte erheUen, dasi
man tlieik den Redner Tergltst, indem man an allen taiehen Stel-
len eine htarspaltende Untencheidung der Begriffe übt, ak wenn
man einen phifosophiBchen Schrifteleller Tor sich hätte, thdk
iiberhaopl diesen Sprachgebrauch in in enge Grensen eintchliesst,
indem man ihn, wie Hr. Dob. nach dem Vorginge Anderer in Ol.
1. 12 und anderwärts gethan liat, auf Worte von bestimmter Be«
deutung einsefaränicen will. Die in den Commentsren stehenden
Beispiele, welche Um. Dob. zu solclien Bemerlcungen Veranlss*
Bung gaben, können durch extensiv und iotensi? lahlreiche Bei-
spiele von jedem Begriffs werte aufgewogen werden. Wer
aber mit Scliülern tief darauf eingeht, der pflegt deren Aufmerk*
eamkeitfir Erfassung der ganien Rede lu stören und lu
schwächen.
Ich komme sum dritten Punkte, der mir bei einem Redner
schon für die Schullecttire beachtimgswerth scheint. Ein politi*
scher Redner nämlich steht immer „auf der Zinne der Partei.^^
Man ist es eine gleichsam gehelligte UeberlieFerung, den Demosthe-*
lies und seine Partei lo erheben , den Aeschines und Philipp mit
Ihrem Aaiiange möglichst tief su stellen. Und wenn man auch
nicht mehr mit Reiske übersetzen wird „der verfluchte Racker
Philipp^S so ist doch der Standpunkt für die Beleuchtung jener
politischen Verhältnisse nicht selten dersellie geblieben. Aber ein
GjmnasiaHebrer, dem die Politik in praktischer Hinsicht nichts
angeht und der nur die ewig wahren Ideen der Humanität lur
Geltang SU bringen hat, rouss in seinen Drthcilen (aber politische
Zustande des Alterthnms parteilos sein. Er darf für die Zeiten
des Philipp niemals vergessen, was z. B. der edle Fr. Jacobs
(Demosthenes' Staatareden S. 206) bei Gelegenheit sagt: „man
kann den Theopompns so wenig als den Demosthenes für
einen vollgültigen Zeugen anaehen^^; und muss eingedenk
bleiben, was derselbe Jacobs besonders für die Gegenwart passend
S. 457 geschrieben hat: „Ein sicherer Maassstab der Wahrheit
mangelt, und wir sehen ims, nicht ohne Beschämung, zu dem Ge-
ständnime genöthigt, dsss die Oeffentiichkelt der Verhandlungen
In der alten Welt so wenig ala In der neuem der Luge den Weg
versperrt, imd dass die Dreistigkeit der Redner und die Vergess-
lichkeit leichtgläubiger Zuhörer sich auch in der Stadt der Minerva
vereinigt hat, um durch Verunstaltung der Wahrheit gegen alle
historische Gewissheit misstrauisch so machen.'' Dazu die treff-
liche Anmerkung: „Wenn man die Macht erwägt, die in bewegten
Zeiten der Parteigebt auaübt, so ist es gar nicht ungereimt, anzu-
nehmen, dass In den Reden erhitzter Gegner dieselben That-
Sachen, ohne den beatimmten Vorsatz lügenhafter Entatellung, auf
eine ganz abweicheade Weise erzahlt und dargestellt werden
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358 Grieehiidi« LiUeralar.
konnten. Jener unneine Geht ist seiner gnnien Nstor nndi 4er
Wahrheit ungonstig und einem trüben Heclium TerglelchlNir, dai
keinen Gegenstand auffassen und wiedergeben kann, ohne Farbe
und Form an ihm in Indern. Von den mannigfaltigen Aonsagei,
die sich, auch ohne seine Einmischung« durch die blonse miad-
liehe Fortpflansung biiden , greift Jeder auf, was ihm und aeiicr
Partei am meisten ansagt, und Wunsch und Neigung mnas ikber
die Wahrheit entscheiden. Da, wo eüimal Parteien einmnder ge>
genuber stehen, drangt sich auch nur allsuleicht die Begierde eu,
dem Gegner auf aiie Weiae su schaden, erst durch wahre Berldits,
wo aber diese nicht gen&gen , durch Verleumdung und Tergifide
Waffen. Der Gipfel der Kunst ist dann, dem Unwahren dca
Schein des Wahren su geben.^^ Hätten wir Macedoniaehe Be-
richte, und wäre nicht zugleich manchea andere Terioren gegsa-
gen, wir wurden sicherlich aber Manchea mitgroaserer Bestaasil-
lieit urtheileu können. Die Athener dea Demo.8thenea wwca
niclit mehr die alten MagaQfovofiaxQi , sondern ein viellach eat-
artetes Geschlecht, das sein Scliicksal verdient hatte. Und De*
roosthenes hat nna unter Anderm in aeinem ngog iTÖ Tsktvtmoif
infidv ixaötov täv vjtmQ^dvtmv XQivBtai (Ol. 1. 11) einen Maasi-
stsb in die Hand gegeben, den wir nach Recht nnd Biitigkeii aacfc
in Beziehung auf Philipp anwenden müssen. Da man wahradiciB-
lieh die Redner des Alterthums, besonders den Demosiheaea, kiaf.
tig in den Schulen weit mehr, als fr&her, des sachiichen Inicrcasa
wegen lesen wird, so ist sehr in wünschen, daaa nicht etwa dtt
politische Leben Jener Zeit so einseitigen Parteizwecken der Ge-
genwart gemissbraucht werde, sondern dass die besonnenste Vsr-
sieht und objeotire Parteilosigkeit gewahrt bleibe. Hr. DeiiereBi
nun ist su loben, daaa er sich in aeinen Einleitungen and hier mt
da in der Erläuterung fast durchweg nur an das sicher Aus^
machte und historisch Erwiesene gehalten hat, ohne aweifelhafle
Dinge und partelvolle Ansichten der Subjectiritat mit aufanneiunea
Aber Einseluheiten vom Gegentheil sind dennoch an linden. Sa
erwähnt er in der Einleitung zu den Olynthischen Reden ,^die vsa
Philipp erkaufte Partei, an deren Spitze vorsogltch der ver-
der bliche und feile Aeschlnes stsnd.^^ Weldier Hialarikflr
hat überliefert, dass Philipp eine „ganae Partei erkaafl*"
habe? Sollte es damals keine Athener gegeben Imhen^ welche
aus reinster Ueberzeugungnur Im Anschluss an Philipp dv
Heil für die Stadt erblickten t oder welche die Unmögiichkeii
eines siegreichen Widerstandes voraussahen 1 Daaa die Genmcb-
liehen, die um jeden Preis Ruhe haben wollten. Klingt doch dei
Polybiua Ausspruch (XVli. 14, 13), Athen habe durch hartnackig
Streben gegen Philipp die grössten Unfälle und die Niederla^
bei Ghäronea sich zugezogen , wie ein überaeugungsvoUer Nac^
ImII jener Macedonischen Partei. Femer heisat Aescliinen obcs
ganz allgemein „verderblich.^^ Für wen? Wohl für die Atbeaer.
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Dobereni : Anigewtbita Reden des DemosÜienes. SSO
Aber wer aa« A^iehinet* Rede gegen Timatchus, aiift Demostheties
und andern Zengnimen die gesunkene SiUlicbkeit Atbens io der
damaligen Zeit sich vor Angen atelll , der wird bei ruhigem Ur-
theil Bedenken tragen , die Schuld des Verderbens einer ein*
«igen Persönlichkeit In solcher Allgemeinheit aufsnbiirden. Ob
dann b los die Geschenke des schlauen Königs den Aeschines um-
gestimmt haben , und nicht auch die Achtung vor Phllipp's Persön-
lichkeit und unermüdlichem Charakter von Einflass gewesen seien,
das kann nicht entschieden werden. Man muss den Demoslhenes
bewundern und seine Politik dem Innersten Wesen nach
fiir die bessere halten, aber man darf nicht die ganse Gegen-
partei und deren Fahrer In solcher Allgemeinheit mit schmfihen-
den Bpithetis belegen. Die ruhige Besonnenheit und Vorsicht
wfirde dsher filr den obigen Sata in einem Schul buche genaout
haben ,,die Makedonische Partei, an deren Spitze der iweite
Redner Athens, der von Philipp gewonnene Aeschines stand.^^
Auch fär den Ausdruck, der in der Einleitung sur ersten PhiHppi-
Fchen Rede über Amphlpolis und Pydnn gebraucht ist, nämlich
ffir „diese mitLugund Trug vollbrachte Brobernng^% bitte die
objective Parteilosigkeit sich begnügt ,)mlt List^^ tu setien.
Und in der Blnleitung zur swelten Philippika wurde statt des Aus-
drucks: „es wurde 346 v. Gh. Friede geschlossen, wobei sich der
König abermals höchst treulos icigte^^ eine unbestochene
Wahi'heitaiiebe wenigstens beigefugt haben „nach Deroosthenea^
Rede^% da wir sonst für diesen dunkeln Zeitraum keine Nachricht
haben; oder weil LIbanina über die Athener das Gegentheil sagt:
nifo^ dh vov 0UUnnov difji^aQt^Kaöi filv wv ^Ixiöctv^ ov ^nv
vn iHslvov ys aiitov do«otü(^iV i^iinat'^ö&ai. ovrs
fcig talg imötoXcag iviygüifw i (PUtnnog^ inayyiktav ovds-
[ilav ovtB 8id xmv liltov xgiößBenf Inaijöato ziva vmo-
6%h6i.v^ dKka*A^vivalmv xi^vBq ^6av ol tov dijiiov bIq
iinlda uataö't'qöavtsg^ mg Olkinitog ^aniag öioöBi xal
%^v ßfifialmv üßQW xataXvöH^ und weil mit dieser Angabe die
Steile in der Rede flkr Halonnesos §. 18 übereinstimmt, so wurde
ruhige Vorsicht geradesu sagen: „wobei Philipp abermals seine
bisherige Klugheit zeigte.^^ Hierher gehören auch manche par-
teiische Ueberaetzungen, wie s. B. Phil. II. 8 das über Philipp
gesagte wiSkv Sv ivösliaito roöovrov ntl. ohne Weiteres ge-
deutet wird „varprahlen/^ Aber Demosthenes sagt mit dem
griechtachen Worte nur einfach: „er möchte nicht an aich oder
von sich aufzeigen können.^^ Auch die einsige Bemerkung
dieser Art, die man II. 3 zu den Worten liest: viiilg ol xod^fisvoc«
cig ftsv äv BliioizB dtnalovg koyovg xal kiyovxog
äkkov övvBlfitB^ SfiBivov 0tklnnovxagB6%Bva69B^
d>g 5i xmkvöai^ Sv bxbZvov ngattBw tavta^ Ifp' äv i&ti [muss
lötl heissen] vvvy navtBkmg agyäg i%BXB. „Diese Worte
enthalten Lob. Aber eben darum ist der grosse Redner so
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am Grieddidie Ii«tenter.
«chtnngflwertfa and Ilebenswirdif ^ Ans er DOTcrlidileB und fiti-
m&thig tadelt, aber aoch lobt, wo er es ohne die Wahrfaeit n
▼erletsen kann^; ^ aoch diese Benerknng ht ▼on ParteOichkrä
nicht frei zu sprechen. Denn dass PhUipp eben so kiv^ war, äi
die Athener, Uyoptog alkov övpttuai^ das hat er prnktitci
durch seine Thaten bewiesen. Sodann wird das ▼emseintlick
„Lob^ dnrch den gaosen Zusammenhang und dorch den Ton ia
Stelle nicht bestätigt. Dies selgt schon das an die Spitse geatcOe
VfUig ol «a^jfftst'ot, was freilidi Frsnke sn rag dmrcfa ein 4.%
ot axovovteg^'' mit Parallelen afafsrtigt, Hr. Dob. mit SUHacbae-
gen übergeht, aber dnrch Erinnernng an seine eigene Note asOL
11. 23 mit dem Hinwels versehen «ollte, dass darin die Apathie fa
Athener gegen Thaten susgedr&ckt sei. Ferner dentet Hr. M
„ihr besitst mehr als Philipp dieFihIgkelt und Fertigkeil,
wodurch (6g) Ihr^^ n. s. w., also waQB0Hiviö9ai durch Fifcie-
keit nnd Fertigkeit besitsen, wihrend der Redner Un
sagt: ,,fhr seid besser als Philipp geriMet, Reden xn liritcn wti
solche au rerstehen, aber nicht an handelo.^^ Bndlich ist mä
der letzte Anhalt, den man für das „Lob^^ anführen konnte, dn
d^Httlavg Xoyovg^ schwerlich in dem Sinne au rerstehe« , dem Hr
Dob. nach den Commentatoren gefolgt Ist: „orationea, qiAnsjan
AihenienHum adrersus Phlllppnm defendontnr.^ Sollte am
dann nicht tovg dmalovg X&yovg^ erwarten Y Wer oline Cm-
raentar den Zusammenhang liest, der findet darin, wie Ich gli^
nur tüchtige Reden, so dass auch an dieser Stelle die Zanftt-
fertigkelt der Athener, Im Gegensatae an Ihrer SehinlEhcil ssi
Thstenlosigkelt oder aum Hangel des diualmg arporrcsw, gelt-
d e 1 1 wird , an ein Lob also gar nloht au denken ist Weht aber
bitte Hr. Dob. an mancher andern Stelle, wo er achweigt^ die
„achtungswerthe und liebenswürdige^^ Seite des „gronaen Med-
ners^^ herrorheben können.
Durch die drei Punkte, die ich jetat andontangsweise be-
sprochen habe, glaube ich die Wichtigkeit der Hermann'scbcB
Lehre, Ton welcher Ich ausging, für die Praxis der Schale we-
nfgsteas von einigen Seiten geseigt nnd damit der pldagsgteben
Pflicht genügt au haben. Es bleibt nur noch eine mdkiie Be-
merkung übrig, die als Anhang hinsukommen möge, niaattcli aa
einige Unrichtigkeiten Im Binaelnen oder noch ai
ein paar Stellen au erinnern, wo cineaadere Anaickt
die richtigere seheint. Ich wül mir erlauben, angiddi wd
andere treffliche Commentare, die gerade neben mir liegea, bei
ein paar Kieinigkelteii Rücksicht su nehmen.
Ailgemekierer Natur Ist das häufig aurückkehrcnde erg inse,
worein sich das beliebte sciÜcet der lateinischen Gonnncntatorea
▼erwandelt hat. Ich entsinne mich nicht, in den Vortenungcn €
Hermann*s solche scüieei gehurt au haben. Und in der Thnt mü
dieselben geeignet, die richtige Auflnsung sprachlicher Yerhill'
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Doberem : AiMgewalüte Reden de« Demoathenes. 361
Bisse nebr sa Ycrrlekcn ftls tu beford^nsi Idi wHi die Beispiele
duKligdkep. Piyi. I. 3 s. B. weisl der Redner eofPhOipD's {fßpig
liiB, dt' qv wgmtdp^a ix tov fLfjiiv q>QavtlißiV nv izinv.
DssQ wird bemerltt: ^^ixQiivi dasu ergiDse den Inf.^ Aber das
wäre ein elendes Griechiseh und ein elendes Deulseh, wenn Je-
I mend «sgen woUle: ^,well wir nichts von dem, was nöthig war lu
, bedenken, bedenken.^^ Wer in aller Welt denkt, wenn er diese
, deatsohen Worte ohne den Inihiitfv hört, an eine Ergansung
I desselben! Gerade so haben die Griechen beim Boren der Worte
I gedacht. Und doch finden sieh solche Noten hi gleichen Steilen
I nicht selten, wie $. 32 u. s. w.
I Im §. 17 SU den Worten: dilfaQ hcBl/vqt tovto iv fg yvdpf
, naQU0T^M , cig VfitBig ix t^g dfitXtiag ravttjg xijg Syuv , SgMBif
, ^g Evßoutp xal js^orspöv SEori fpm6$v dg 'jlUaQtov le«! ti ts^
, Äivtaut nQiptpf ilg IhiXtp^^ lamg Sv o^fi^ffacTS. wird- bemerkt:
I ^^naQaörnöai: dasn evginse das Subj.^^ Es soll offenbar (wie bei
Franke) viiig erginst werden. Das wurde Dem. haben dazn setsen
mdssen, wenn er es bitte gedacht wissen wollen. So aber wurde
hier widil jeder, der aufmerlEsam liest, sogleich nagaöt^oi er-
warten, dtts Saoppe und Vömel mit Reclit unverindert lassen.
Auch die Parallelstelle, die Franke fir sich anfuhrt, spricht Kr
den sweiten Aorist, Ferner sagt Hr. Dob. nach dem Vorgange
Anderer: ncS^cp: dann erganae das Pridicat aus (ÜQpiijöäiti.
Auch Stt ^ooltr Ist ein Infio. so ergansen>^ Wenn aber ein
Deutscher ssgt : ^dsss ihr, gerade wie nach Enböa und frfiher
einmal nsch Haliartus — , wohl gegen Ihn aufbrechen werdet^% so
wird dieses SatsverhaltniM doch sicherlich ein Quintaner verste-
llte, ohne an Erginsung su denken. Eben so §. 86. II. 8. Und
einem Primaner will solche Dinge erkliren, wer O. Hermann's
Worte: „Est recte legere scriptorem, ita legere, nt eum sie intel-
Jigamus, uti ipse intelligi Toluit^^ für einen Griechen erwogen hat.
Ich gestehe, wer sich mit aolchen Dingen in der Prima aufhilt,
4ler kann nicht Torwarts kommen, und kann schwerlich seine Schtl«
1er dahin bringen, dass sie sich in einen Autor hineinlesen und mit
Gennss vorwärts dringen. Oder der deutsche Unterricht muss
nicht ordentlich vorgearbeitet haben. Auch bei dem obigen g)«-
ölv acheint mir die Einfachheit und Lebendigkeit desgrie-
chiscben Geistes nichts anderes gedacht lu haben, als was wir durch
ein mitten in den Sats eingeschobenes „sagt man^^ andeuten wol-
len. — ^ 4& „»ftv (i^ nä0az dasu ergänse aus den vorherg.
{Worten das] Verb. Anoötaly}^ Das gäbe eine vom Redner
nicht beabsichtigte Emphase. So aber war so sagen, daas das
Verbum zu beiden Sataen gehöre; weiche Sprechweise wir nach«*
ahmen. §. 416 ri^v^rs erg. ^n^pi^ofuro^,^^ Es braucht nicht
erganst sn werden, was forden Gedanken des Griechen nicht
ndthig war. §. 50' o6a—H9tQ^ ^ßwv ißgiiteci. Dasu „erginse efai
Fartkip.^« Der Grieche bat sicheriidb nur gedacht: wie viel
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862 Griediiiche Llttermtiir.
gegeo euch erfanden ist. Sonst bitte er das PirtMp him-
gesetst und es nicht einer andern Nation sur vemeiDtHchen ,,Er'
gansung^^ uberlawen. — §. 51 ißovXofttiv d' av, SgxtQ Stitfvfi-
q^iga tä ßHuöta axovHV olda^ oStmg tUlvai 6woi6of tn
%(S ti ßikviöta slnovti. liest man die Note: ^^(fwoltfov ergiiie
ti td ßiltt6x€i dnsiv.^^ wie bei Vömel, Franke and Stoppe. Aber
^enn ein Athener beim Hören dieser Stelle daran bitte deskn
tollen, so würde der Redner die vermeintliche ,,Erginsong" hii-
sugesetst haben. Wie die Worte des Demosthenea distebn,
werden seine Zuhdrer nur gedacht haben: „dass ea aodi^n
n&tit, der den besten Rath giebt.^^ Und das es kann achweilkk
etwas anderes sein , als was er eben gesagt^ namtich dasiiliT
den besten Rath anhört. Denn nutslos will ein DenlOltil^
lies nicht sprechen , und eine so egoistische Furcht, wie die ^8r-
ginsung*^ hier andeuten wurde, hat der Redner niemals gdonert
Phil. 11. 4: „irpcr£6t$ — AoVot: dasu erg. das Fiidicat.^' birt
nichts SU ,,erganzen^% sondcni beide SufcRitailtiva stehen a p posi-
tiv su dem vorhergehenden xovta. Im Griechlachea «wia
Deutschen machte jede „Brgansung*^ nur schleppend. §.5:^0
o^rög Tpdspog erg. 2tfrl vvv^^ wie bei Franke. Aber dnm'^
ungehörig, weil die Periode nicht mit einer Zeitpartikel, aoadm
mit der Bedingangapartikel 9I beginnt. §. 6 ^^ngoogävi erf. ik
Obj. die Zukunft'« wie beim Vorginger „sc. t« iaUIwui}^ ^
ist jedoch nicht snerginsen, sondern liegt schon in der Pn*
Position ngo^ so dass das Verbum unserm „in die Zokii't
blick en^^ entspricht. §. 8 „ä ngog^xBiz dasu erg. den lBlii.|^:
eine Note, die öfters in beiden -Bandchen surticUebrt. Ei Ml
jede Erginsang unnöthig und störend, da die Worte fardeaGne;
chen einfach bedeuten: was sich siemt, also im Sfaioe roeti
xgogi^ovta gesetst sind, wosu kein Mensch eine BrgiM
braucht. §. 9 „ra^fc vxtiXrifpiDg : erg. nsgi ixvttSv^ ifsfp s^
täv &fißalmv}^ So matt und schleppend spricht keüi griedi-
scher Redner. Wenn etwas bemerkt werden sollte, so war ita*
reichend su sagen , dass es in demselben Sinne stehe wie du M
gende xavx ÜKOxmq %a\ nBgl vptiSv ovxmg vxsUf^B. §. 16 nA'
ttg^iiogy: als Obj. erginse: es, die Sache, die Lip^j
Dinge.^^ Davon hat ein Grieche schwerlich ein Bewoastitn Sc-
habt, sondern er hst beim Anhören der Worte Sv xis opNs
9i(ogi nichts anderes in seiner Seele gedacht, als waa wir n^'
„wenn einer ordentlich Umschau hftlt^^ (Ihnlldi itdt
Phil. III. 2: avnsg i^xa^fixs dg^wg), so dass das sabataatieli ,
Moment des Verb! dichter und inhaltsreicher geworden i«l:^'
Gebrauch, den nach meiner Ueberaeugung Runipel ia leii'i
„Gasnsiehre" S. 116 ff. gut erläutert hat. — §. 22 „t^ d' ol S»^\
xalol\ erg. sr^ogsdoxow.^^ Aber ein Grieche wird hier blM^,
dacht haben, waa wir sagen: wie aber die Theasaler^oM
waa war's mit den Tbessalerni — %. i» ^^kigovg w^^
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^ DoberoDS : Apagewifalte Redea des Demosthenes. ^ 3ttS
erg. ibcüMV ^.^ bt weaigittiM eio sdio MiaavenündBisa fiih-
reader Aosdnick. Ea war mit prakliacher Richligkeil au sageo,
datf anch hierauf noch daa obige ^ dlumop efogewirkt habe und
aua dieaem Grunde an die Spitse dea Sataea getreten sei. DIea
Bind Beispiele von Termeintlicher Erganaung, wodurch die rich-
tige Auffasaung der Stellen nur beeinträchtigt wird.
Von aonatigen Binaelnheiten will ich noch folgende erwfihnen.
Phil. I. 5 ateht im Texte, wie bei Andern, dX£ döBv. Daa in
Sauppe'a Ausgabe stehende oldav ist wohl. nur Druckfehler, da in
dessen Anmerkung ^primum vidii^^ und In der grösseren Ausgabe
ebenfalls ddev gelesen wird. §. 6 macht Hr. Dob. mit Recht auf
99das an'a Ende dea Gedankena geaetate vvv^^ aufmerkaam. Aber
da man hieran Anstoss genommen hat, ao wire es wohl geraUien
gewesen, die Sache etwaa allgemeiner au faasen und auf dieaelbe
Betonung hioauweisen durch ähnlichen Abschluss des Gedankena,
wie B. B. mit vvv (wie hier) 8, 44. Ol. I. 6, 14, mit ijö^ Ph. I. 8,
mit äynn^ 17, mit d^almg 10. Ol. II. 5, mit o^cig Ph. I. U, {«As-
nag Ol U. 17, mit d^ov Ol. III. 9, 17, ngo^viiag Ol. UI. ö, mit
%6 nat aQx^G Ol. II. 6 u. a. w. — §.7 hat Hr. Dob. mit Andern
vniQ (cvTov geaetzt. Ich glaube, dass Bekker und Vömel daa
avTov mit Recht unverändert lassen, thells weil in solchen Stellen
aus dem objectiven Gesichtspunkte des Redners gesprochen wird,
theila weil hier aogleich der Doppelsinn vermieden werden soll,
dass man autov nicht etwa auf rdv nkfiölov besiehe. — §.8 wird
erklärt: „arai/ta tavta: die mit dem vorhergehenden tlg ange-
deuteten Völker. ^^ Dann würde das Masculioqm stehen. Ba
aollen aber nicht die concreten Völker, aondern deren Ge-
danken und heimliche Plane, das ^ttfsit/, <p9ovslv %tX. angedeutet
werden. Dies hätte Hr. Dob. schon aus gauppc's allgemeiner ge-
haltenen Note entlehnen können. Statt §. 9 ngogmhQi^dliABxea,
durch „erobern^^ au erklären, war das entsprechende „immer wei-
ter um sich greifen^^ ausreichend. — §. 12 wikrde die Auflösung
von ^ylMiCtdvTBg = Im^xalffts av xat^ wohl besser nach dem
Gedanken con diel on eil su geben sein. — Zu der Inhaltsan-
gabe von §.8—12 will ich mir nur die allgemeine Bemerkung er-
lauben, dass mir ein Theil der Fragen, die in beiden Bändchen
atehea, theils an serstückelt erscheint und dem Begriffe der
Aufgaben au fern liegt, theils am Schlüsse für die jedesmal be-
bandelte Rede au allgemein gehalten ist, abgesehen iron emi-
gem Subjectivismus des Tones. Vielleicht komme ich bei einem
spätem Bändchen auf diesen Gegenstand aurück , um ihn vollstän-
dig im Zusammenhange au besprechen und Positives als Ergeb-
niss der eigenen Praxia in anderer Form gegenüber au atellen.
Diea aollte nur eine vorläufige Andeutung sein, da ich diesmal den
gestatteten Baum für andere Punkte benutaen wollte. — §. 14
wird ilg diov su vag „au eurem Vortheile^^ gedeutet statt nach
Gebühr, auf gebührende Weiae. Ebenao§. 40, wohier-
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864 GriflchitfclM UtUntor.
Iwr verwiesen wird. — Me Bemerkwif fci §. 16 lu ,,Uv ri lif
war onn^tM^, da dies dem Grleeh^n einfscli bedeutet: ^wcmci
etwa ndthig ist> Die Stelle in S. 33, wo liierher rerviewo wiri
ist ?on etwas anderer Beaehaffenbelt. In §. 18 »i fiifieyd$ onos
ifixodoit^^^ heisst es wie bei Franlie und Sanppe: ,,fcqoiiNfgitt6ci.
neiitr.^^ Das scheint mir nicht so ansgemacbt lu sda, weil da
persönliche ivdm folgt, wie Ol. Ili. 8 persönliche BesielHiog t« •
hergeht. Vdmei in der Debersetsung der Pariser Ansgilie «ec^
seit bei dieser Formel, was noch weniger annehmbar lit. — b
§. 19 soll T^s sdAsfiog slvai nach Sauppe*s Yorgaage eck: J»
Interesse des Staatea Im Atige haben, im Interesse d«t Susei
handeln.^^ Daa wird dch sprachlich wohl nicht rechtfertige 1»^
aen. Wenigstens sind die swei ron Sauppe erwihatea Stella
nicht entacheidend, weil dort die einfachste Bedeutung iQircidt,
wie hier: eine Macht der Stadt wird ea sein, lai Gegemli
SU den Hvovg. Dalier haben auch Franke und Vömet, wieid
glanbe, das dXX i9 mit Recht unverändert gelassen, weil 4ieNe-
l^ation in ftif fioi (tlnxig) liegt. — §. 20 bat Hr. Dob. ebeofiSi
Sxmg fci} «CMT^Ers von Bekker beibehalten. Ich erwähne dies oVi
um nebenbei atiauffihren, dass Vöroel auch in diesem Poskteiid
nicht eonsequent bleibt, indem er a. B. hier die LessrtderBMcr
MOnj^fiXB unverindert lisst, anderwärts dagegen, wie Ol. 1. 2 oi»;
ßofi^ijöstB, gegen die Mss. das Futurum anfnlmmt. ^ §. 2iid
man in xal noUxecg tovg ^gatsvoßivovg daa tioUtag bettiev.
Aber man nuss auch das Kai mit explicativer Bmphase venlekei:
und twar, und auch, wodurch erst eine künstlichere Devtn^
unnöthig su werden scheint. — In Besiehnng iküt 9lg p^h Aijf^
§. 27 sagt Hr. Dob.: „Es Ist wahrsdieinllch, dass dieser Z«;«
dieselbe Zeit sUttfand, m welcher die Rede gehaltea wiu^
Darauf scheint daa Präsens 6et hinaufdhren.^ Aber dans «Me
wohl vvv oder etwas ihnKchea dabeistehen; In dieser NtdlM
dsgegen ksnn man das Präsens nur auf die featateheade Ge-
wohnheit der Festfeier beliehen. In allen solchen ipm^
eben nnd sachlichen Dingen herracht bei Sauppe eine so webiff'
wogene Besonnenheit und Tiefe, wie man sie nur in wenig ^
nentaren antriifl. Ea ist daher in der Regel gefahrlicb, »^
Sanppe*6 Schlussfolgerungen hinauasngehen. Indees hätte Mi ^i^
folgende Bemerkung: „MevsJtnov: dieser war ein Macei«i<^
doch nicht in dieaer apodiktiachen Form aufgenommen. DeaiJ>^
eobs^ Bhiwand S. 115 scheint mir noch nicht gans widerlegl«
sein. Ich will mein klehies Bedenken beifilgen. Wena Sivff
bemerkt: „Mcnelsnm noit a6 Aikemensitnu iptis erealitmf^
esereüui universo praefecium fuisae ea ostendunt qoae u^
tur^^ etc. ; so scheint mir das im Widerspruch au stehen mit ^
was im Folgenden bemerkt wird: „Demosthenes vknperst, q*"
nnum tantum imperatorera ereare ejnsque arbitrio anmuL f^^^
iere 8oMant'\ wenn hier daa ^^crear^^ nicht etwa nriU9r9 beitfei
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Doberens: AotgewSklta Red^n den Demoatlienes. 865
fioUriim aich wmt du obige »k^ Svog äpdQ6g9 ov av iuMiß-
^i}te so besidien. Sodtnn worde^ wie mich dankt, weiiD der
Sim aein selUe ^^unum iatUum Imperatorem creare^^, bei Mhvk-
Aaov ein p^ivov oder iva oiciit wobi fehlen Itönnea. Ich wurde
daher in einer SchpUotgabe mll vonichUger Binfacl^heil bloa be»
merkt haben; ^^Menelanswar ohne Zweifei ein Fremder/^ Wei-
ter iat fitr Schüler aum Veratindniss der Steile nichta ndibit.
§. 28 muas bei tmlI noch ^vor UBgalvun*"^ hinsnkonunen. Statt
überall 9 wie Hr. Dob. getbau hat, die angeführten Somniea auf
Thaler und Gulden genau «i redociren , war ea auareieheod an
einer Stelle au erwähnen, wie tiel Bio Talent betragen iiabe,
höchateaa noch mit dem Zuaatie, daaa ein Talent = 00 Minen
und eine Mine = 100 Drachmen aei. In §. 30: InuHiv d' Uu
XhhQtnovtixh tag yvtifutg^ S äv [oder nach der richtigeren Form
mit Vömei Sv] viiiv opfajcy« %uQo%ovii0ats^ tva — acoAa^^ta
O^XUutip — toig l(^04g, liat sich Hr. Dob. g»ns an Sauppe an-
gelehnt, da« a getilgt und nun &v für idv genommen. Aber de
vermlaat der Leaer, der ohne Commentar denTeit iMtraelitet, daa
Object. Denn was man erkiirt: „si Tobia aenieniia mea placne-
rit"*^ oder bei Hrn. Dob. ,,weDn eudi mein Vors eh lag ^fiiUt%
daa musate wohl auadrucklich debeistehen. Auch iat hier nicht
▼on „cohoftari^^ und „monere^^ die Rede, indem man ^t^^orofi;-
dst£ in imperativischem Sinne ftiaat, aondern auf acht rheto«
ri sehe W eise sagt Demoatlienea nach der Vulgata daaselbe, waa
man ihn durch Aendernng gegen die Mss. an stark und, wie mhr
scheint, weniger rhetorisch sagen lisat» Kr apricht nämlich nach
der Vulgata nur in leiaer Andeutung und mit grösserer
Bescheidenheit, indem er demUrtheile in bestimm*
terer Redeform nicht vorgreifen will, folgendes: „Wenn
ihr aber Aber die Meinungen abstimmt, so werdet ihrden Gegen-
stand eurer Abstimmung {Sv t;ft7v Agiöx^ii) in der Absicht wählen^
dassihr ehimal thataachiich mit dem Philipp den Krieg be-
gmnt.^^ Die Uaoptpointe dea Gedankens liegt daher hi Zva fii; —
Tolg Sgyoig. — Zu §. 34 liest man: ),In ovx äöneg pflegte man
die ConstrHOtion dem äöneQ atatt dem ov ansufugen^^ nach Krii<^
ger, aber mit dem vagen Zusatse: „Daa eine Glied einer Ver-
gleichung laasen die Griechen oft weg.^^ Nicht vom ,%Weg*
lassen'^ kann die Rede aein, aondern nur davon, dass. da an
Haupt* und Nebenaats gehörigea Pridicai blas in die Sprachform
des Nebensatses eingefugt wird. Ich wage swar noch nicht, ülier
die Grenzen dea Attldamus sa entscheiden, aber so viel sdieiat
festsnsteiien, daaa aich dieaer Gebrauch niclit bloa auf eigent-
liche Vergleichungen mit w% aöneg eratreckt. Ich habe mir
wenigatens schon eine aiemliche Reilie verschiedenartiger Bei*
apiele, Ae aber alle unter denaelben Gesichtspunkt falien, an mel-
Der Note in Theoer. V. 28 beigeachrfehen. Auch ob«i §. 12 wird
geleaeti: %a t^g '^XWt fi^tQ äü ßiXtunf 9 ffia^^ 9fu5y aritäp
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S66 GriechudM Litleraior.
ixi^BXovfiB^a^xtX.— lo §. S6 wird gelehrt: ^ovttvi
BJ^haötav ov8* äogt&eov «iod proleptiseh hiniugdiiigt.^ Ab
ovdiv ist jedenfalte SubJecC , und die beldea Adjectiva wird m
richtiger prädieativsu erldiren haben, weil liftibitai bvi
beieichncDderea Wort filr den Begriff ^ gilt. — in §. 57 li
das tov (iBta^ XQovov^ nach dem Vorgange Anderer, e^lirt,J
Zwischenieit, wihrend eine grosaere Bfacht suaanimeogckie
wird^S und oiiihv olal ts oiöat. noislvi ,,eben well die im
schickte Macht SU ccrlng ist.^^ Aber in diesem Sioaeiin
Demosthenes au dvvafiBtg wohl noch ein xBftfptBt6ag odtt hA
liches hinsogesetst haben. Daher wird man richtig ileZ«
Bchenseit swiachender Auarfistnng^ und Abfahrtnffl
stehen haben, also wihrend der Streitigkeiten aad^c
Wortgesänkes. Oder man deutet mit Jacobe S. lUe
Rauchenstein(in Msger's Pidag. Rev6el846.B.XIU.S3ti
— §. 39 „ovK vor dxokov^Biv ist mit ÖBi su Terbiaden; e^
getrennt, nm eshervorsoheben.^^ Gewiss nieht,fiH0
weil dBl SU beiden SItsen geliert, istes»atnrgemäes?ono^
— §. 41 „xal ti^Sigso avch.^^ Dann roasste oütmäiMti^
so aber heisst es ehifach: a nch ihr, mit Emphase. — §.^^*"
anovQ^v ivlotg lißmv &v ftot 9o%bI^ I| eSv alöxomiP-^if^
tig €cv ^iiBV dfipio0la^ wie bei seinen Vorgangem eiUirt'«|''
ginse rcrvra: so wurden sich, glsub^ ich, manche foseecft*''
bei beruhigen. I| <2v d. i. wenn wir keinen Onwilles tt«»
▼on Philipp Vollbrachte em pf i • d e n>' Aber twta bt ^^
„erginsen^S sondern liegt schon in j| äv. -Daher lii ^^
nicht „d ab ei«« und das zweite nicht adrerbieil ,,eJ V^^*J\,
mit In xovtmv in §. 46 au vergkichen , sondern die Stellek^
„so w&rden sich, glaub' ich , manche von Buch bei den ^^^
gen, woraus wir den Vorwurf der Schmach etc. dem Stn»'*
sieben wurden, nimlich weil wir keinen Unwillen - enf»;
den.^^ Das „wenn wir'' u. s.w. liegt echon io i^^f.
Es geht also suf die wirkliche Schlaffheit und tWff^
der Athener, insofern sie schon J etat daa OegentheMo^
lipp'a 9iAo«pay^ooiii^ geseigt hatten. — In §. ^^^JJlL^^
XQiYjQBig KBväg allgemein veratanden „leer von ^^ff^^^m
Sollte das hier nicht solche bedeuten, die blos veri|;t**" '
aber nicht ausgeführt werdend — In §. 45 >/»*'f^,
Pridica t«« u. s. w. ist ein offenbares Versehen, ds ei Sb»]^
ist und die St^e bedeutet: „die Ganst der Gotteroirt^
Oldcksstern kämpft mit uns.'« Bbendsselbst wire eUtt ,,f ^
x^diB^~indka ÖBdittöiv^^ wecen der Stirke ^^^j!l^
imXiöta so setsen. — §. 46: .yuxoßlö^mv entbilt ^^rZ
von atA/oN^S also i. q. ats dm(il69mv ovtmp. Aber m^l
einen weiteren Begriff, sonst wire es nicht beigeflkgt. ^'^Jj
braucht bei „elenden und soldlosen FrwdliPg^ "j
hanpt eine BrkUruogI Zu §. 47 lantet nach Fraake'i ^^
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Doberenz: Aosgewahlte Reden des Demoalhencs. 867
die Note: „niMi erwartete nicht v$Mg bei gleidiem Subj. in den
beiden SaUeo; indessen unter den liier mit v(iäg be*
seichneten Atbenieneern denlcl sieli der Redner an-p
dere, als anter dem obigen vfiatg.^^ Daran lut Demoathe-
nes scliweriieh gedacht. Doch ea hat diesen Gedanken achon
Stuppe nach seiner humanen Gewohnlielt atlllschweigend ge-
miubiliigt und dsfür den Nachdruck der Wortstellung hervor-
gehoben. Man kann wohl die Deutlichkeit belffigen, insofern
wegen dea folgenden nagovtag leicht ein Doppelsinn entstehen
köuote. — §.48 ,,lv '/AAvpiorg, also rebellirten sie jetat wahr-
scheinlich.'' Konnte aber ebenfalls blosaes Gerücht sein, lieber
die Abhängigkeit dea Infin. diaoffcrv schwelgt Hr. Dob. Man läset
ihn gewöhnlich von nffdttav abhängen. Aber das scheint an ge-
sucht. Die unmittelbare Verbindung mit tpaölv ist einfadier und
giebt der Stelle eine grossere Goncinnität, weil man aonst wohl
entweder vor rijv &tjßal&v ein Tcal oder vor tig noUtalag ein to
erwsrten dürfte. Audi daa folgende liyovg nkävtowag scheint
für nnmittelbsre Verbindung mit <paolv an sprechen. In §. 51 hal
der Text: ßiXxiöta ixoÜHv und fiiktiötm dxovxi. Da aber Hr.
Dob. sonst überall, so weit ich darauf geachtet habe« der Hlstns-
theorie gefolgt ist, so hätte diea auch hier und Phil. II. 23 bei
aMBvxBCdB sj, nach Vömers Vorgang-, geschehen können. — Am
£nde der Rede lehrt auch Hr. Dob., man solle oonstruiren: atgov."
fiaiMyBiv ixltfß nB4CBl09ai tavta övvolosw, idvMQÜiiite.
Aber dem widerstreitet, offenbar die Wortatellung dea Rednera«
nach welcher inl t<p ^vvoIöblv eng soaammengehört. Das «s-
XBL09at besieht sich nicht auf die Athener, aondem auf Demo-
ntlienea, und dieGoostruction ist atQovfiatJLiyBiv xfxvxa UBXBlMai
ini x^ 6vvol0Biv vßiv [waa ich au^ pädagogischem Grunde nicht
g^etllgt haben wiirdej, idv «pa^i^rc, wörtlich: „ao ziehe, ich doch
vor SU sfgen dsvon überseugt zu sein In Beziehung auf euren
Notoen, wenn iht es thot^% d. h. dem Sinne nach so viel ala (um
mit vorhergehenden Worten %u reden) o xi &v. öwolöBiv mbxb^'
öi^tvog d.
Ana Philipp. II. noch . Einigea. Gleich Anfangs wäre atatt
,, betone liyHv^^ wohl besser ein Fingerzeig gegeben worden» dasa
xävxag mit toii^ xaxriyoQOvvxag zu f erbinden ael. Für xa diov-
ra^ wenn etwas bemerkt werden sollte, reichte einfach aoa: „das
£Ir forderliche.^^ In §. 5 meint Hr. Dob., mit Franke, zu „lari<lrif-
gf^rai: Subj. Ist Philipp.^^ Natürlicher erscheint mir sIs Subjed
da9 dabeistehende (liyBdog^ weil dss Medium gesetzt ist, so dass
der Sinn sei: „und nicht eine Grösse der Gefahr aich erhebe.^^ —
Schon aus pädagogischem Grunde hätte ich, um das. Verständniss
ohne Note zu erleichtern, nicht ausgeworfen §. 5 öciöovx dvxl^
§. ö ßiXxtovxov,SXl(DV^ %. 15 fiikkBt n^l fiBXkijöBi. yB (was* in
[lieber Verbindung schwerlich ein Abschreiber hinzugesetzt hat),
jnd hätte §..27 ooss und Aijtfsod'', §. 32 atatt Tuuvipf daa xal wv
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MB Oriechiselie Lilierator.
in den Text go»ettt; dies alki nieb dem Behpiete VomelV-
In §. „xaO^ vitävi in diesem iobendcn Sinne Ist «<mr nellcs, ii
der Re^el steht es bei tadelnden Aeosserangen.^^ Id
denke naeh liier, Insofern das lutti tbslehtliek, rom Stendpsskic
des Philipp aas gesagt su sein scheint, wodurch aucii sogleidi im
%ctl motifirt ist. — §. 12 ist eine Notes ,,dfce roör, d. L iii u
ijfslifdix».^ Aber mit Reebt hat Franke ein %xJL hüwngcflsL
Denn es besieht sich nicht auf dies Wort aUein, sondern anf da
gansenTOrhergehenden Gedanken, wie anch der Plonü liewest
In §. l&erklirt Hr. Dob. mit Franke: „i5$ xivta xam dS»
ob schon er dies alles wusste, so Ihst er dies doch oidit iena
Vertheils halber^* u. s. w. Aber da bitte ich mn nfdiere Bde^
stellen, in denen 6g mit dem Partidp, ohne dass eki nnsdisd-
Kches 5fiio$ folgt» ob schon (quamvi») bedeute. 8a inngc is
nicht geschieht , liletbe ich bei der andern Inlerponetf nn nnd Ib»
tang, nnd glaube, dass die Worte hiosogefilgt seien, nni dss ke*
stimmte nnd directeljT^ogsv nu motiviren. Zu $. 14 sali ac:
nagd fvciigfiv heissen „und desshaib wider seinen WUea"
Aber dann würde dut tovto oder etwaa Aehnliches dssugenetst icn
das xal steht expllcstif und vwar. Ststt su sagen „vmm;
MlBiP = vxontsvBiv^^ wire Jedenfalls deiitHeher: Minatraiei
fassen gegen. §. 15 ist bei tovg fihv Svtag „die wMlickr
an tilgen nnd nnr tu ssaen: „die noch vorhsndenen^^, wdl aM
Gegensatse an ovg 8' dxSXtösif eteht. In §. 16 lieaa naa ite-
all: „^in^taTtiUv enthSlt den Begriff des Listigen, VereckmiMm.''
Ich sehe nicht ein, wie dies in der blossen Prapckritlon 069 lieia
könne: es liegt vielmehr im Bau des gansei« Satses , bennndcn a
ndvta jr^ayfiotsvcTcri, welches ndPva überdies den Cciimtk
▼on dno^O) wovon schon oben die Rede war, stntsen liüll. Xi
§. 19 wird dem tQonog sugeschrieben, was nnr der Pbmlesi^
bilt. In §. 20 wkrd gelehrt: „yap siehe an f^i^S was dsid
die Wortstellung widerlegt wird, nnd nebenbei deutsch, aberaick
griechisch gedacht ist. Ein Grieclie hat ndg yäp m der ¥nfi
eng verbunden. Auch das „IxßailAov = xal ilißccllh^^ ist aidi
griechisch gedacht nnd desshaib nicht erleichternd. Hier «Ire
das bojoarische Kduigsparticipiom gans an seiner SteHoi — $.22
„aAAa fiijv aber dennoch.^^ Das wire, wie der AniMg vm
§. 2I4 aXX ofimg. — §. 23 ^,amvx^6»6 ist wohl Imperatlv>«' .\Wr
darauf verfUIt nicht leicht ein Leser, der den Text ohne rsnimfi
tar betrachtet. HItte der Redner dies gewollt, so wurde er w^
itlX invixtcV vpL$lg IStiv oder Shnlich seine WtMrte geatelit ki-
ben. In §. 25 wird aach hier bei xal tag ngoCfiyogUig gcaisi
„Nnt bezieht sich auf den vorschwebenden Gedanken nicht sa^
Gesinnungen/^ Ich denke, der Zussmmenhnng verlsaf
„sogar die Beneunnngen, geschweige a ein c Thatci'
Bei der Inhaltsangabe von |. 20^-^25 ist nur die leiste Frage f»
send, das Uebrige steht nicht in diesen Paragrsphea, aondem i
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FraDS4 Des Äescbyle» Orosteia. 360
VorhergehendieD» Ift §1 Xta trw wird der Arfflie) woM der
Symmetrie wegeu dii#cli a «otcr Teranlassi sein. Bei der Bemer*
kung §. 34: ^^xavg vico {«tf n^^ die sie io der Gewalt liaben , di^
sie belcommen Ic&nneii^^ wivd ein Scbfiler niclit leiclit den wahren
Sinn durdMcliäiieo; daraa wire dentlidier su sagen: ,,die ilmen
sunachst sind /die ilmen in den Weg kommen^S was die Grieclien
belianntlich, wie Herodot ill. 79, aaclidureh tov iv noolv yi*
voftBvov und aiinUcli ausdrucicen.
Hiermit will icli scliiiessen) da ich sdion so Tiel Rsnm bean-
spruclit liabe, als dass ich noch su den Olynthischen Reden den
mehrfachen Stoif in einseinen Bemerkungen vortragen könnte.
Auch wird das Angeführte ausreichen, um den V^rf. auf alle Sei^
ten aufmerksam su machen, die bei einer wahren Schulansgabe
eines griechischen Redners In Betrachtung kommen. Möge Hr.
Doberens auf seinen geeenwSrllgen Beurtheiler das Demostheni*
sehe ä yiyvüöH^ xavd anlä$ «agQtiölaöiiai mit freundlichem
Sinne in Anwendung bringen. Br bemerkt noch in der Vorrede,
wo er abirigens die namentliche Anführung seiner früheren
Recensenten mit Unrecht fibergeht, ,,er habe nach seiner Ausgabe
die Olynthischen Reden in der Ciasse gelesen, und mfisse der
Wahrheit gemäss bekennen, dsss er weit schneller, ohne der
Gründlichkeit Eintrag SU thun, lesen konnte, als es ohne jene
Hülfe geschehen sein wfirde.^^ Daa wird ihm Jedermann glau-
ben, aber daa höchste Ziel ist damit noch nicht erreicht. Denn
jede Anagabe mit Nöten bleibt mehr oder weniger eine Krücke,
die bei Seite legt^ wer allmälig auf eigenen FDsaen ateben und
gehen lernt. Dass aber Primsner eine Reihe Demosthenischer
Reden, nicht mit philologischer Akribie, sondern mit pädagogi-
scher Gewandtheil rasch hinter einander lesen und Terstehen ler-
nen, das kann und muss erstreben wer nicht Gefahr laufen will^
im nächsten Jahrsehot mit den gansen altdaasiscben Studien in
deutschen Gymnasien SchMRiruch su leiden.
Möhlhausen. Ameism
Des AeBchylo9 Oresieta^ Grieckisch und Deatscb herausgegeben Yon
Johannes Frans. Leipzig, in der Hahn'schen Verlagsbuchtiandlangy
1846. gr. 8. X:XXI und 426 8.
Der griechische Text bildet den wichtigen Theil dieses Wer-
kes, der deutsche dagegen, oder die Debersetsnng, ist unbedeu-
tend imd fftr den Aeschylus unwichtig. Was den ersteren nämlifch
anbelangt, so gründet sich die kritische Besrbeitung auf eine noch-^
matige genaue Untersnchung des Torzfiglichsten handschriftlichen
MateriiSa, eine Untersuchung, welche durch die fordernde Tbeil-
^. Jahrb. f. Phü, K. Päd. od. Krit. Bibl. Bd. LYUI. Hfi, 4. 24
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870 OriecUtdM Littflfmtiir.
«almie Br. IbjestSt des Kodgi Friedrkh WUhdai dn ricHa
4eai Hrn. Herausgeber endoglicht wnrde^ der demi anch die A»
lieote ia einem besoadera Anhange, welcher ^^LeaearteB und In
Aifc'« nberschrleben isl, nik strengster pUiolagiseher Sat^g&U m
aelbst die geringste Kleinigkeit nicht Tcrarirtendcr OcMuiglccil»
asamengestellt hat. Wie viel oder wie wenig Hr. Prof. Fm
fikr die HeUong des dnrdi den Zeitensaho tief and nur ailacl
unheilbar verwundeten Originals aosgerichtet, aug Ref. iiief sicli
in Erwignng siehen. Bs gesagt die Bemerkang , dann derjeil^
weicher die Oresteia griechisch lesen will, den vorilegesto
Text nicht entbehren kann» wenn er gründlich an leeea g«ledt;
und eine neae ibisgabe, weldiedie Frana^sche Arbeit ansachiphr
und liberflflssig machte, steht In diesen Zeiten nicht ao hiUa
erwarten. Das Buch wird also sein Pabücnm fndea lund woif-
atens unter den Philologen efaie ZeÜlsng behanpteji.
Schon aus diesem Grunde und weil es anter des hes^
Philologen immer noch eine kleine Ansahl blinde Yerdwcr is
Antiken giebt, wehshe nicht nur die kunstreiche Nadibildnng 4e
Alten entweder für überflüssig oder fir unmöglich halten, ssaim
nach die deatsche Sprache überhaupt mit Geringachitsang k-
trachten« müssen wir den s weiten Theil des Vfetktm^ diete
Urtexte gegenüberstehende Verdeutschung, einer kuraen Eifti
unterwerfen. Denn sonst könnte es leicht komaaen, ^mjeut
Gegaer, wehdie auf ihre, oft jedoch sehr swelfelhaAe Kwisdn
der alten Sprachen so stola sind, dass sie jede VerdeatachoB|6r
eine Ifintweihang ansehen, in dieser neuesleu Verdnlnictwksif
der Oresteia einen entschiedenen Beleg für ihre gutgemeinte, sto
Inirssichtige Ansicht suchen und finden mochten. Wism wire an
so leichter möglich, als die Fraas'ache Verdeutadma^ ksors uA
Altem Erscheinen Ton Berliner Kritikern für eha wahren Wanisr
werk ausposaunt und selbst von Gottfried Hermann, der aich hkr
über ein besaeres Urtheil hätte bilden sollen, für gnt anagegeta
wurde. Ist aber das gespendete Lob uogegründet und gewahres
jene selbstgenügsamen Philologen, trota dea Tiden Rihmeas, m
der neuen Arbeit nichts Besonderes, wenn sie genauer aasribfs,
sondern im Gegenthelle etwas, das der althergebrachCea Oage<
schicklichkeii sehr Shnllch sieht, und gewahren sieia Acr ]aagilea
Tielgeprieaenen Vorlage keinen Verauch , der sie sur Beanaadcnisf
nothigt, im Gegentheil einen abermaligen Versuch, der ihre Ica-
nerachaft nicht einmal notbdSrftig befriedigt, ao werden dioe
Herren Gelehrten nicht blos den neuen Versuch schlechtliia ve^
werfen, sondern auf ihrer alten festgewuraelton Hannng, i»<
alle deigleichen Verdolmetachuagen nutaloa, vergeUidi ad
achädlicb seien und bleiben, mit um so grosserer HarCnackigUi
Terharrea. Weil alao Ref. die Sache von ernster Seite ■**—■ ^ ad
der Uukunat aowohl ala der Verkeonuag der Kunst ent^gea»
wirken beabsichtigt , wird er über die vorliegende Arbeit
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Frans : Des Aescfayloa Oreateia. S71
ond ein gereebtea und dnrchaiiB «nparteHadies Drthell flRen. Daaa
mitt vom Kef. Gerechtigkeit und Unparteilichkeit vorauaaetzt,
darf er erwarten; sollte er sich Jedoch bei einigen Lesern hierin
irreo, so kann er sie glücklicherweise thatsachiich überfuhren,
indem er schlagende Beispiele, die ihm ala Uebersetzer der Attiker
in reicher Fülle zu Gebote stehen, fnr alle seine Behauptungen
beibringt, dass Niemand im Stande aein wird, an ihrer Walirheift
SU sweifeln. Dnd in so fern wird meine Kritik nicht blos negativ,
sondern sogleich positiv sein.
Die deutsche Uebersetzung der Oresteia des Hrn. Prof. Franz
erhebt sich keineswegs über das gewohnliche Niveau , auf welchem
seit geraumer Zeit die Verdolmetschungen hellenischer Dicht-
werke stehen geblieben sind, trots des Torgezeichneten Planes,
den der Verf. in seinem Vorworte mit ffewusstsem geschildert hat,
und trots der siemlichen Mühe, die er bei der Ausffihrung des*
selben aufgewendet zu haben scheint. Wir dürfen es daher
schwerlich sehr bedauern, dass seine Verdeutschung, welche
eigentlich für eine theatralische Aufführung zu Berlin bestimmt
war, nicht das Glück hatte, auf der Bühne zu erscheinen und for
das grössere Publicum zu treten, welches mit dem Original keine
Bekanntschaft , also auch vor demselben keine sonderliche Ehr-
furcht hat. Denn wie die sehr mittelmässige Donner^sche Ueber-
tragunf der Sc^hbklelschen Antigene leider nidit eben g^eeignet
war , ein glänzendes Bild der antiken Tragödie Torzuführen und
gehtosige Meinungen zurückzuschrecken, so wurde in gleicher
Weise die Franz-sche Verdeutschung der Oresteia zu schwach
und anvoUkommen gewesen sein, um die Herrlichkeit des Origi^
nnis SU zeigen und die Nation einen Blick in das harmonische Beich
der Griechen thnn zu lassen, der mit Bewunderung an der Kunst
den Alterthums gehaftet bitte. Denn Jene wie diese lassen uns
Jkaom die überwältigende Schönheit alinen, welche im attischen
Dmnia lebt ond webt; sie bieten uns kaum den Reichthum des
SioDea und der Gedanken, womit die Originale ausgeschmückt
bind, da Sinn ond Gedanke, auch wo aie richtig ubersetst haben,
jrleichsam entblösst dastehen, indem der eigenthümlicbe Zauber
inanMlt, welchen die vollendete Form um sich Terbreitet. Denn
dicae führt den Stempel, welcher über das Gewöhnliche hinweg-
lieht und dem Gedanken den wahren Charakter aufdrückt, Nach-
druck, Leben und dauernde Gestall verleiht. Mit Recht sagt
ITriedrich Bückert darüber:
Gebet ihr aas euren Schachten
Edelsteine mir and Gold,
Wenn ibr*s roh mir geben wollt,
Word* ich's nor als Stoff betrachten.
Gebt'fl in Form, so werd* ich*» achten;
Denn das moss ich gelten lassen,
Was ich nicht kann besser fassen.
24*
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372 GriecbiMh» LiUeratmr.
Ohne eise wirklich ge4ief ene F4»r», welche das Aetike Miqn^
ducirtydasg et gleichsam durch alle Adeni deutsch pokiil, s
halten wir nichts aU aiisaerlicbe Knochen und Rippen, «ddicai
fleiachloa und nicht sehr anniuihig entgegenatarren uad ^a»
aten Leser und Hörer gespensterhaft lurückacheuchea. loiiU-
llchsten Falle gewähren nna aolche Verdolmetachoagss d^
meine Umrisse der hellenischen Kunstwerke, welche nochdijt
wisses Leben behaupten, weil es unmöglich ist, eloe ^cibk
Schöpfung durch die ärgste Stümperei gans und gar todUincÜi^
Wie kommt ea aber, dus Hr. Prof. Franz den gerecbtcii^
eprnchen, welche heutsntage an eine derartige UebertrB^H,B>
mal bchufa theatralischer Aufführung, an atellen sind, aicbt to
Genüge geleistet hati An Ueberaetsungatalent scheisteiii
weniger gemangelt au haben ala an rechtieitag erworbener Eiiidi
in die Kunst des Ueberaetsens, an Fertigkeit und GewasAki.
an Fleiss und Feile und an hinlänglicher Kenntnis« des dealKb
Idioms, das mit dem griechischen Idiome vermiUelt werden i^
eine Aufgabe, die nur demjenigen gelingen kann, der beide Um«
gleich gut bemeistert. Die Wahrheit des letxlieren SsUal«;
so zu Tage, dasa wohl Niemand bezweifeln wird, mta&öiieisi
uur zehn Verse ToUendet übersetsen, ohne dass man duGÄ'
chische so gut zu handhaben wisse als daa Deutsche. Höm^
aber zunächst, wie Hr. Frsnz sich in seinem Vorworte seltei^
aeio Vorhaben ausgesprochen hat.
Nachdem er die Darstellungsweise des Aescbyios, J^
der Ausdruck einer mächtigen Individualität sei, S. VIU di^
liehen Zügen dargelegt, glaubt er sich auf dem Staadpool^f "
befinden, auf wdchem der Uebersetaer aeiner Praxis gc**^'
aoile. Um die Priesterschaft der Muse d^ Aeacbjioi *e^
sich nur dann bewerben, fahrt Hr. Franz fort, wenn dea^^
setzer, abgesehen ¥on einem für Poesie empfSngUcbea Siaii "i'
errungene Herrschaft über die alte Sprache und cioeltfSF
pflegte Bekanntschaft mit den littcrarischen Grössen dei ^
thums Berechtigung dazu gaben. Des Bedenklichen bliebe dm
doch genug auf aeinem Wege« Denn ao leicht es ihn '^^^^
den möge, mit dem Fluge der Phantasie dea Dichten f^
Schritt zu halten, ao aei der Kampf mit dem widersUe^«^^
Material aeiner Sprache doch augroaa, als daaa er hoffe*^^
eine vollkommene Verdeutschung zu liefern. Er werde tt^l
daher nächst der möglichst treuen Ucbertragung der cbtf*^^
atischen Eigenthumlichkeiten des Dichters mit einer ttUH'
liehen Nachbildung der Form begnügen müssen, d^reoGebo^
niss immer noch auf einem glücklichen Maass Ton Freiheit ^
Treue beruhe, zu dem selbst ihn nur Liebe und Begeiitenio^
heben könne. Eine solche Uebersetznng werde den ^^S^^^
Charakter der Sprache dea Dichters möglichst wiedergebeo, <
Ton heben und senken^ wie es das Origfaial Foracbreibe, i^ ^
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Franz : Des kesehyloa Oresteia. S7S
iMfittel bereit balteii, die nofliwend!^ einbrechende Dissonanz der
Fremdheit durch eine geschickte Wendnn^ wieder aufzulösen.
Auf diese Welse werde sie im Stande sein, in dem gebildeten deut-
schen Hörer ein igerm aas scn den Eindruck hervorzubringen,
den der alte Dichter mit seiner Schöpfung auf seine Zettgenossen
gemacht. Bei einer solchen Grandanschauung, schliesst er,
von den Voraussetzungen einer leidlichen Verdeutschung
liesse es sich iibrigens nicht leugnen , dass dem Debersetzer des
Aeschylus heutzutage zwei Umstände zu Statten kämen, die er
dankbar anzuerkennen habe, einmal der Fortschritt unserer Spra-
che in Aneignung und Pflege der griechischen Metrik, dann der
Rückhalt an einer nicht unerheblichen Anzahl von Uebersetzungs-
versuchen, in welchen für ihn viele Momente sowohl der Beleh-
rung als der Warnung sich vorfanden. Nachdem Hr. Franz diese
Uebersetzungsversuche (von der gesammten Oresteia indessen
waren blos vier vorhanden) aufgezahlt und zum Theil kritisch
abgeschätzt, fährt er weiter unten S. XII fort: wer einer solchen
Menge von Vorgängern nachwandle, könne sich allerdings der
Einsicht in die Stufen des Mlsslnngenen erfreuen. Wiederum
aber könne es nicht fehlen , dass er bemerke , wie dieser oder
jener das Rechte glücklich getroffen habe. Um dem alten Mei-
sterwerke ein volleres Helmathsrecht in der deutschen
Sprache zu erringen, wäre es noth wendig gewesen, die früheren
Leistungen mit seiner Ucbertragung aufmerksam zu vergleichen
und das etwa besser Wiedergegebene nicht gedankenlos, sondern^
nach sorgfältiger Prüfung aufzunehmen und an die Stelle des
Selbstgefondenen zu setzen. Ref. hatte sich §e^en dieses Ver-
fahren entschieden erklärt und dasselbe für ein Znsammenflicken
aus verschiedenen Dolmetschungen angesehen, woraus nichts Ge-
diegenes, Harmonisches und Gleichmässiges entspringen könne.
Ich stellte die Behauptung auf, dass August Böckh, von welchem
dieser Vorschlag einer Aaswahl gelegentlich hingeworfen worden
war , die Sache nicht recht überlegt habe ; man wollte nämlich
nicht blos einzelne Verse, sondern ganze ,,Partien^% je nachdem
sie von diesem oder jenem Uebersetzer am besten getroffen seien,
mit überbessernder Hand zusammenstellen. Nichts schien leich-
ter und bequemer als dies, und ich glaubte, dass dadurch der
heutigen Uebersetzungswath vollends Thor und Thor geöffnet
werde, ohne dass irgend etwas Gutes zu Tage komme, weil, nach
meiner Ansicht , die attischen Dichter überhaupt weder im Einzel-
nen , noch in umfangreicheren Scenen von den seitherigen Ueber-
getzern auf zufriedenstellende Weise verdeutscht worden. Die
Gegengründe, womit ich ein solches nnbedachtsaraes Verfahren
bekämpfte, vorzüglich als es mehrseitigen Beifall zu finden schien,
habe ich anderwärts ausführlich entwickelt. Hr. Prof. Franz
rechtfertigt den geroissdeuteten Vorschlag S. XIII mit einigen
Sätzen, ohne jedoch in die Sache selbst einzugehen; seine Gründe
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874 GriecUsdie Littontar.
siad ntcht slichhaUig und beschrlBken sich aof die dlgeBdiieb-
hauptung, dan ein Ddieraetser, der fihig sei und Beruf haben
übemetsen, nichts Fremdes sich aneignen werde, wstfodaT«
des Originals nicht passe, in denjenigen Ton, der übereil wieder-
gegeben werden solle. Aber diese Rechtfertigung war fiberhiopt
unnötbig, da Hr. Frans btos von einseinen ,,/ittsdrttcken'^ipridit,
die er Ton seinen Vorgangem aufgenommen habe; von diem
Freiheit, f> er überdies hinsu, glaube er eben nicht Hinbnadi
gemacht su haben , und auf diese Weise bescbraokt er du gsue
Verfahren. Vorarbeiten su benutsen, ist Ui der OrdauDg^d
Ref. sieht sich nicht veranlasst , näher za untersuchen, ob Fna-
sens Glaube richtig sei« dass er sich der Freiheit, mit desiIilW
der Vorginger su pflügen, glScklich und mit Maais bedleotbik
Es kommt, nachdem seine CJeberaetsung fertig ist, aehr weng
darauf an, wie er dieselbe zu Staude gebracht; es htodeltiick
lediglich dämm, ob sie gelungen ist, und darüber wollen wir da
Lesern dieser Blätter Aiifschluss verschaffen.
Wir begegnen zunächst, wenn wir die oben mitgetheOta
Winke seiner Vorrede überschauen und zusammenfsaaeoi da
merkwürdigen Ergebniss, dass Hr. Prof. Frans, als er aeiaeRdR
In das Land der Uebersetzungskunst antrat, sich keineiwe|tdii
wahre ideal einer Verdeutschung yorgesteckt habe. Es su*
gelten Ihm allerdings nicht einige geographische VorsteliongeBr«
dem Boden, auf den er werde treten müssen; aber sei et duiff
sich seiner Schwäche bewusst war und fühlte, dus er eisen V^
gel gliche, der noch nicht ganz tLug^e geworden, oder so al*
er irgend eine Ahnung hatte von der unabweisbaren Kritik eiifi
SachTerstindigcn, genug, er malt sich den Himmelsstrich, der«
seinen Blicken lag, nicht eben rosenfarbig aua, überall gewährte
Dornen, die ihn stechen, Disteln, die ihn verwirren könoteD^o^
sieht überhaupt eine Ijandstrasse Tor sich, welche so vide Sitae
des Anstosses biete, dass es unmöglich sei über sie mit deoticki
Füssen hinwegzukommen, ohne Im ungleichen Kampfe siitdci
leichtbeschuhteren Griechen den Kürzeren zu ziehen. Daher^
gnügt sich Hr. Franz, wenn seine Uebersetzung im Stsodcseifii
dem gebildeten deutschen Hörer einigermaassen deoKs-
drnck, welchen das Original auf den Griechen ausgeübt habc^bci
Torzurufcn; daher begnügt er sich, bei seiner Gmndsntchis^
▼on den Schrecknissen der holprichten Pfade, die er zu waaddi
gezwungen sei, eineleidliche Verdeutschung su machesjdibtf
entsagt er, bei dem widerstrebenden Material seiner Sprache, fi^
willig und mit Vorbedacht der schönen Hoffnung, den Giiettfl
siegreich einzuholen und eine vollkommene Verdeutacfaoij;^
llefem. Einen einzigen Compass nur, der ihn tröstet, weoois^
des Bedenklichen genug auf seinem Wege bleibe, hält ier^
sende Uebersetser unter allen Umständen fest, und dieser C^
pass istt die errungene Herrschaft über die alte Sprache usJ ^
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Franst Dos Ae«cb}rJw Oresteia. 875
Imag gepflegte Bekannlaeliift nit den lilierariscbett Grossen iea
AJlerdioiiit. Vermittelst dieses Compssses hofft er wentgsteos,
dftss es iluB leicht falien werde, mit dem FJuge der Phsntssie des
Dichters gleichen Schritt su halten; aber Ref. besorgt nor, dsss
dieses Instrument, dessen gelehrte Handhabung dem geehrteo
Uehersetaer nicht bestritten werden soll, auf dem labjriothischen
und steii^gten Pfade nicht ausreichen d&rfte; denn sobald der
Reisende an fliegen gedenkt und die schwerfälligen nordlsdieo
Fusse im wirren Bodengestrupp sich Terfangen sollten , was hilft
ihm dann der gelehrte, aus griechischem Stoffe rerfertigte Com-
passl Wird er im Stande sein sich flott au machen, wenn er nicht
anderweitige HiMfe herbeiaoschaffen weiss und dentsdie Segel
an die Fusse spannte Wird er nicht, selbst im glucklichsten
FsUe , daas es ihm durch eine geschickte Wendung gdingen sollte,
aoa der Wirrsal des fremden Bodens sich losaamachen, xerrissene
Sandalen und domenverwuiidete Zehenspitsen di^rontragen?
Es erwachst aber hieraus die Frage, ob der Hr. Prof. Frans
Recht gethan habe, seine Aufgabe von allem Anfang an so niedrig
an stellen, wie erwähnt worden , und so bescheidene Anforderun-
gen an seine Uebersetaung su machen, dai^s er sogsr kein Beden-
ken hat, mit einer erträglichen Nachbildung der Form sich
su begnügen, und höchstens fon dem Wunsche durchdrungen Ist,
dem alten JMelsterwerke ein volleres Heimsthsrecht in der
deutschen Sprache su erringen, nicht aber einvollesi In der
That erstaunt man einerseits, in tinsern Tagen, wo man emsig dar-
m^h strebt, die Dichtungen freasder Völker in insere Litteratur
cinxubnrgern, aus dem Monde eines Crdehrten zu hören, dass er
nach diesem Zide nidit mit ganaem Hersen su trachten wage,
gleichsam als ob die Uebcrsetiongskunst eine Kunst sei, die msa
im NothfsU auch ak halbe Pfuscherei betreiben dikrfe! NichU
hat der Nachbildung antiker Schöuheit in der Gunst des Publicums
mehr geschadet als die Ueberschwemmung des litterarischen
Marktes mit oberflächlichen Machwerken, welche dergleichen Vor-
auMetaungen und begnngsamen Meinungen ihren Ursprung vor-
dsokten und die besten Ldstungen wie wucherndes Uiümut um-
dammten. Ludwig Tieck nannte dies freilich Uebersetsungseifer,
welchen er durch die gegliickte Aufführung der Antigone in
Deutschlsttd angefacht habe! Andererseits braucht Ref. kdnen
langen Beweis darür aofsusteUen, dass derjenige, wdcher dem
eigentlichen höchsten Ideal, sei es sus der vollen Debeneugung
es nicht erreichen su können, oder aus Furcht im Hintertreffen au
bleiben, oder aus allsubescheldener Ergebung, von freien Stocken
und von Haus aus entssgt hat, schwerlich jemals etwas Tüchtiges
und wahrhaft Künstlerisches hervorbringen werde. Dss Streben
uacli dem höchsten Ideal vidmehr ist so unerlässlich, dass selbst
der grösste Meister, wenn er einmal so thöricht sein sollte, diesen
Streben ausser Acht su lassen, nicht im Stande sein wurde, über
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876 GriediMie LitUnitar.
die breite Fliehe iler MilteliBSssigkcit bhiausnigdiiigeD. Wd-
cbem BiMbaner wird es je beig efaiien sein, wena er eine motftc
Bildsioie nachmelssell, lediglich darauf hinsaarbeileo, daw eres
erträgliches und leidliches Abbild verfertige, in der Voranssetsiisf.
dass der alte Meister unerreichllch seil Dieser Gedanke am§BU
ihn aicderschlagen und schon Tor dem Beginne des Werkes scise
Kraft brechen. Die Wichtigkeit dea Ideals erstreckt sidi ao wät
dass auch der mittelmissige Kopf, wofern er das Ringea oadi den
was ihm uuersteiglich ist, von ganzer Seele festhalt, eine habere
Stufe, als er selbst bescheiden su hoffen gewagt, nicht aeiteaci-
klimmt. Ware es also auch eine Anmaassuag, wenn Jemand, sie
Ref., eine vollkommene Verdeatschnng hervorsubrin^^en vad wä
dem Griechen gleichsam um die Palme au streiten steh erfciht,
so wurde diese Aamaassung doch sum Heile fuhren i aie wirie
jedenfalls den Fortsebritt beabrichtigea odd etwas Sclinneres k-
wirken, als wenn er von vornherein sich vorgenommen hatte n
stümpern, wie die Vorfahren gestümpert haben, fn der traari^
Meinung, dass es doch vielleicht nicht anders ginge und das wikrt
Ziel wie ein Stern hinter Gewölk verschwilmme. Ref. bat aadoc
Erfahrungen gewonnen und für den etwaigen Ge^er fislgca^
Zeilen verfasst:
WiiM, den Stümper aliein sind stveogere Maasse veiderbück^
Schwache verklagen allein, wo sie gestümpert, die Koiml:
Aber, die ZSgel gelicd anfassead oad leieht wie der Vogel
Ueber Gefahr und Beschwer spielt sieh der Meister hioweg.
Nach dieaer Auseinandersetsang, welche keinen andern Zwcd
hat als darsuthun, dass Hr. Prof. Frans der strengen Kritik ver«
muthlich ein Schnippchen sa schlagen versucht hat, liast fick
nicht erwarten, dass seine Uebersetsung so gelungen sei, dass sie
den Namen einer guten verdiene. Der Verf. selbst hat alles Mi^-
liehe gethan , die allenfallsigen Erwartungen im Voraua berabsa-
stinimen. Wir wftrden desshaib seine Leistung milder benrthciles
müssen , wenn nicht der aussergewöhnliche Umstand hinaatr^e,
dass Hr. Frana sich demangeachtet die Aufgabe gesetst iiat, etwas
Gediegneres und VoUendeteries sn liefern als alle seine Vmrg&ißer.
Dass dies wirklich in seinem Plane lag, erkennt man siebt alleta
daraus, dass er das Brauchbare, was die fruherea Uebcrtiafun^ta
der drei Tragödien darbieten sollten, au dem Seinigen nn machcs
gedachte, sondern auch aus der Abschatsung der slinttitlldien Vor*
arbeiten, die er in seinem Vorwort Debersetsoiigsversa^e neust
Und erklären musste er allerdings, dass er wenigstens nach die-
sem Ziele, etwas Besseres xn schaifen, mit Bewuastsein ria^
denn sonst würde man die berechtigte Frage gestellt haben, waraa
er su so aahlreiohen bisherigen Versuchen einen neuen Tcrssck
geselle, und den kuraen Ausspruch tbiin, es sei wohl besaer ge-
wesen , diese nicht bessere Uebertrsgung ungemacht oder ange-
druckt su lassen. Im Allgemeinen ^theilt er denn seinen Vor-
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Frani i Dm Aeschyloi Onateia. 877
fingern iheih Lob, thelli Ttdd; d^nn dan Bieaelben nichts durcb-
au« ScUechtes in seinen Augen geboten haben konnten, läaat sich
Toraaaaetiea, da er das Gute aus ihren Versuchen auifsunehmea
gesonnen war. Ref. hatte damals nur die dritte Tragödie, die
BumenideU) dnrch den Druck TerdffentUcht; er wird aua mehre-
ren Gründen nicht umhin können, dasfenige aas dem Vorworte
aazufuhren, was über diesen jiingsten Versuch Hr. Prof. Frans
gemeint hat, welchem die beiden andern Stucke, der Agamemnon
und das Todtenopfer oder die Todtenspenderinnen , erst sugc<»
kommen waren, als der Frani'sche Text bereits die Presse Ter-
lassen hatte. Indessen, ssgt er, wäre eine Beurtheiiung meiner
Leistung schon durch meine Nachdichtung der Bumeniden möglich
gemacht gewesen. Vermöge der fliesseaden, meist nat&rlicheiji
Sprache und der leichten ^ uageawungenen Veraification , mit wel*
eher meine Verdeutaclumg des Aeschylus ausgestattet erscheine^
wurde es derselben wolil nicht schwer , sich Leser au TerschaiBBn;
In den Augen des Laien werde sie selbst eine gewisse Rolle spie*
Jen. Und es sei nicht so Terkennen, dass sie, abgesehen von den
Stelleu, in welchen durch mehr prosaisch klingende Figung und
Ausdrucke der Ton über Gebuhr herabgestimmt werde, im Oan«-
sea eine snmuthige Farbe abspiegele.
Dss klingt so wek nicht nbel, obschon sich in den beiden
letaten Satseo , wo er iron dem Laien spricht und etwaa von Prosa
und Hersbstimmang munkelt, bereits das hohe Pferd bemerklich
macht , das Hr. Frans bestiegen hat Verfolgen wir aber einst-
weilen seine kritischen Bemerkungen weiter. Gegen das Urtheil,
fahrt er fort, dass meine Leistong eine unfibertreffliche sei,
kämpfe ich, der Debersetser, selbst an, dadurch , dass ich mir su
bäufig und namentlich in den lyrischen Partien eine uberaas un*
gebundene Freiheit in Ausdruck und Wendung gestatte, wodurch
die Debersetsung aufhöre Uebersetsung su sein und Common tar
werde. Ohne in seinem Vorworte darauf eingehen su wollen, in
wie weit sich in solchen Fillen der Gommentar rechtfertigen lasse
oder nicht» scheine ihm meine Uebersetsung eben so wenig als
meine Nachdichtung frei su sein von dem Vorwurfe, theils den
klaren Strom des Dichterwortes vor prosaischer Verseichtung nicht
bewahrt, theUs dem Original fremden Schmuck verliehen su ha«
ben. Ueberdies dürfe man es sich nicht Tcrhehlen, dass meine
Uebersetsung eine grössere Gewandtheit in Handhabung der deut-
schen Sprache als Einsicht in dss griechische Idiom und in die
Leiden des Urtextes an den Tag lege.
Ref. ist somit durch diese geschickten und vorslchtlgeu Wen-
dungen Ton Hrn. Frans In die gebührenden- Schranken suruckge-»
wiesen und in die Classe der übrigen Verdeutscher geworfen wor->
den, die Hr. Frans nolens volens übertreffen musste und to»
denen er das Brauchbare, was sie bei aufmerksamer Vergleichung
derbielen sollten, unter demüthiger Uintansetsung der eigenen
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378 GriechUcbe Littorator.
Brfindtinfen ond wahrhaft weiter Botnpmg »i itm Scbtgein
machen gedachte. Wir lieiineii ihm dies iMit TcrdciiLai; doi
Bachdem er eiAmal die Terhaiif nttivolle Bahn znrMgelegt ktte,
was aollte er da ohne Dmachweif and ohne alle Sellw^cfiÜifkcit
das unangenehme Geitlndnita ablegen, das* er «mtonit aas^eicKt
sei, umsonst mit Domen und Diateln sich herumgeschligco hike,
besonders da er einen so trefflichen Compass benssl Dil wire
eine aUxnpoetische Zamulhang in diesen prssaischea Zeitei ft-
wesen. In der Knnst muss man Iceine christliche Denratli n^
Entsagung beanspruchen. Freilich dilrfte es sehr schlis» m-
sehen, wenn es sich am Ende offenbarte, dass Hr Fnsf skUi
Besseres oder Sdilechteres als seine Vorginger gsleittet hk.
ja ▼leiteicht gegen den einen oder den andern suriickgMiebeiKL
Denn man dürfte alsdann veranlasst sein, und swar mit ferccMei
Ornnd, sein Drtheil fiber die friheren UebersetsungtTsnscbeili
eitle Anmaassung auszulegen. Schon bei mehreren ssdcm Ge-
legenheiten hat Ref. dargethan, dass die Vorwurfe, die ihaür.
Frans im Obigen gemacht, nicht nur In eitlen Seifeabliia k-
stehen, sondern auch, wenn sie wohlbegrnndet wires, pnk
Hrn. Frans selbst tausendmal starker treffen w&rdes. lef. ht
die besten Mittel in Händen, den Beweis dafiir so so niireB,^
ein Widerspruch lächerlich endieinen mtisste; er darf iirT«
den Beispielen Gebrauch machen, die Jede Seite fan Debcriis
bietet, und er wird wdter unten dieser entscheidenden Wafe ad
bedienen.
Zuvörderst müssen wir die Ausstellungen, die Hr. Fnaip-
gen die Verdeutschung des Ref. vorgebrscht hat, überblidcead
in ihre Theiie zerlegen. Die schöne Form erkennt er aa tsi
gesteht der Arbeit Im Ganzen eine aimiuthlge Farbe sii; daribff
wire also vorlauflg nichts zu bemerken. Die Lsst der ibripi
Vorwurfe aber abzuwälzen, durfte uns hinreichende Arbeit tct-
schaffen; sie bestehen darin, dass Hr. Franz behauptet, cnllidi
Ref. habe in seiner Nachdichtung an einzelnen Stellen darcbndr
prosaiach klingende Fngimg und Ansdröcke den Ton über Gebihr
henbgestunrat. Zweitens, Ref. habe sich zu häufig jriaer abcf*
aus ungebundenen Freiheit bedient, wodurch seine Uebendn^
zum Commentar umgeschlagen , der klare Dlohterstrom vor f**
ssischer Verselchtung nicht bewahrt und dem (higinsi titai^
Schmuck rerliehen worden sei. Drittena, Ref. habe eine ^rotiert
Herrschaft über die deutsche Sprsche als über dss griecbi«d(
Idiom beurkundet und die verdorbenen Stellen des Urteitei »^
fiberall wahrgenommen, begriffen nnd berücksichtigt. Alle ^
Dinge, ist die natihrilche Schlossfolgenmg, mosa ako Hr. Pi»
Franz glücklicher als Ref. überwunden haben, er mnn frd^
dergleichen Schwächen und Mängeln dastehen. Wenl^test in*
man folgern, dass Hr. Franz sie so vermeMlen möglSchst getrtd-
tet habe, auch wenn er blos efaie ^leldlicho^^ VerdeulsdiflPg *
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Frani: D«f Avclijlo« Oresieia. 879
macheD vm Haus ana beabaicbtigte. Wir dfirfen muf alle FiHt
eia Werk erwarteo, welches durchaus poetisch, mit dem Aeschj«
lus gleichtönij^, gleich ▼ollkliagend, gleich einfach, gleich prunk*
haft sei uad welches, noier eiosichtsrollster Erwägung der Ver^
derbnisse des Originals, eine richtige Behandlung des deutsches
sowohl als des grlecliischen Idioms durchweg erkeaoen Issse.
So billig und garecht auch diese Erwartungen scheinen mö-
gen, ergiebt sich doch für die nachrechnende Kritik, dass Herr
Prof. Frans dieselben so wenig erfiUlt hat , dass nicht nur Ret
sich der eigenen Vertheldigung gegen jene oberflächlichen An^
deutungen überhoben sieht, sondern auch die Leser dieser Blatter
werden gestchen müssen, der Berliner Herr Ueberselser besits^
entweder nicht den guten Willen das Bessere ansuerkennen, oder
nicht den gehörigen Geschmack das Bessere so würdigen. Zu-
gleich werden gewichtige Zweifel entstehen, ob Hr. Frans die
genugende Fähigkeit habe, die Schönheit der Griechen schöpfe*
risch auszuprägen. Denn um ndt der ersten Erwartung anziifan«
gen, dass seine Ucbenetzung poetisch sein werde, finden wir
uns in dieser Hinsicht sogleich und entschieden getiuscht. Nicht
Ton einseinen Steilen, die prosaisch wiren, redet Ref., nicht to«
mehr oder weniger prossisch klingenden Fügungen, wodurch der
dichterische Ton über Gebuhr herabgestimmt wurde , roscht Ref.
▼idl Aufhebens, nicht von einseinen Ausdrucken, welche die Rein-
heit des poetischen Stromes trübten, spricht er mit einigen leicht
hingeworfenen Worten. Denn Ref. pflegt sich nicht an Ehiseln-
helten sn halten und aus gelungenen Werken, um Stoff sum Tsdel
SU finden , das etwa minder Gelungene begierig berausstiklsuben,
den Kritikern ahnlicb, welche gegen die Sonne eifern, weil sie
suweilen dunkle Flecken neigt. Was nfitate es auch , eine Ansah!
▼erfehlte Ausdrucke su sammeln; welchen Vorthefl brichte es,
wenn ich anführte, dass Hr. Fraps in der eraten Rede des ersten
Stuckes deh armen Wächter klagen lässt, er sei ,,dem Hunde
gleich''; dsss bald darauf einer „Nachtleuchte^' Willkommen
sugenifen wird, einer Nachtleuchte, welche uns nicht Mos sn
eine Laterne, sondern auch an die Nachtlampe und andere nicht-
liehe Geßsse unwillkürlich erinnert; dass er weiter unten (Vs.459)
einen „durst'gea Bruder^' au Tage fördert, voa welchem
das griechische Original nichta weiss; dass er (Vs. 1056) der gott-
begeisterten Jungfrau, der Kassandra, Worte wie „Kuh'' und
,, Stier" in den Mund gelegt hat, statt gewähltere Benennungen
su gebrauchen? Dacu kommt, dass sich übereinselne Ausdrücke
rechten liist; bei der Verschiedenheit des Geschmackes billigen
die einen was die andern verwerfen, und ausserdem entscheidet
häafig Stellung, Zusammenhang und Betonung über grössere oder
geringere Angemessenheit der gebrsuchten Worter. Nicht min-
der fruchtlos würde es sein, etliche Beispiele von prosaisch klin-
genden Fügungen sufsusfihlen, zumal da auch dies efaie Frsge ist,
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880 ChriechiMlie Litieratnr.
über die f ettrüten werden kann and dabei untenadit werAen
müaate, In weleben Punkten der poetiache Stil, nm leine Nttiou-
litit sa behaupten, eine Gleichatellong mit dem prosaischeD 6e-
fBge verlange, wahrend die Entacheldung darüber, wo die gewöhn-
liche Ffkg^ung sogleich die poetiache iat, weil dieielbe ab dien-
tQrliche auftritt, dem Bndauaapruche dea Geschmackes uberlitseo
bliebe. Ea geniigt die Bemerkung, daas die Franx^Bche üeber-
aetxung Ton Fügungen wimmelt, deren Prosa ebenso grell berror-
tritt als die unzweifelhafte Niedrigkeit der oben gerügten eioiel-
nen Auadr&cke. Um aber nicht blos au behaupten, hebeidiivfl
der ersten beaten Proben ans, wie sie mir gerade ins Auge sprin-
gen. Hr. Frani übersetst Va. 972 und 973 niso:
„Tat aber einmal solch ein hartes Looa Terhangt,
8o ist ein altbegfitert Hans ein wahres Glock/'
Statt dieser alltaglichen FQgtmg, welche einen vollkornmeDipi«-
burgerKchen Ton hat, wahrend die Worte dea Aeschylu« mAa
hier erhaben klingen, Terdeutacht Ref.:
Trifft aber solchen Missgeschickea BHts das Haupt,
Dann beut ein altbegStert Hans den besten Trost.
Noch deutlicher, wo möglich, klingt die Prosa aus folgenilei
Satse (denn Vers kann die Zelle nicht genannt werden) Vt. 9n:
„Dir hat sie wahrlich jetzt ein wahres Wort gesagt.'^
Und gleich daraufkommt wieder das „elnmal^^ mit demBnHi-
seitwort „sein^^ und anderweitigem prosaischem Gefige zu
Vorsehein:
„Und bist dn einmal Im verhängnissrollen Netz,
So magst da folgen, doch Tielleicht auch folgst do nicht"
Alle diese gewöhnlichen Constructlonen nnd Wendungen, weick
dem Griechischen In keiner Hinsicht entsprechen, vermeideafv
durch folgende Verdentschung der Stelle :
Sie harrt der Antwort; deutlich sprach ihr Mond in dir;
Verstrickt im Schicksals vollen Netz , gehorch', wofern
Du willst gehorchen ; nicht gehorchst du , scheint es fist.
Die angefahrten Zeilen der Franz^achen Uebertragung könte
Ref. sogleich auch als Stellen benutsen, die den Ton des Didilci
nicht Mos über Gebahr hersbgestimmt seigen, sondern bMk^'
weg prosalach lauten. Doch atossen wir auf einen aolcbeaC^
fluss an solchen Stellen , daas es angemeasen eracheinea dorfte.
trotz der Schwierigkeit der Auswahl, ein Paar andere Stelle*
auazuwihlen. Hr. Frans übersetzt s. B. Vs. 38 und 39:
_ — - — , ,,Denn bei Kundigen
Sprech' ich davon gern ; vor Unknnd'gen weiss ich nichts.**
Hier Ist alles blanke baare Prosa, Worte sowohl als Fagiinj^QB^
Rhythmus; Niemand wird glauben einen Dichter vor sieb su bibo
(geschweige einen Dichter wie Aeschylus) , wenn er obige Zeile«
ansieht. Es war zu verdeutschen :
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Frans: Do» AescbyliMi Orosteia. 361
' — Denn ich rede frei
Vor Kündigen, aber fliehe vor Unkundigen.
Eine uiDfaDgreichere Stelle wird den Umfang dieser Prosa noch
mehr yerdeotlichen; ich wihle die Schlussrede eines Herolds, der
die Gewalt des Sturmes geschildert hat und alsdann folgender«
\ masssen, nach Fransens Dohnetschnng, spricht (Vs. 635 u. f.):
' „Und wenn von jenen einer Aihem jetzt noch scböpfty
' So spricht von uns er wie von Todten, ganz gewiss;
' Wir wieder meinen , ihnen sei es so geschehen,
f O mog^ es gut sich wenden. Und Meneiaos dann,
t Der iLommt zuerst wohl nnd vor allen noch zurück.
^ Denn wenn ein Strahl der Sonn' ihn irgendwo erspäht,
Noch lebend , noch aufblickend , nach Zeus* ew'gem Rath,
Der sein Geschlecht noch auszutilgen nicht gedenkt.
So bleibt ja Hoffnung , dass er einmal wiederkehrt»
I So viel du hortest , Wahres hast du nur gehört.'^
k Es kann wohl nichts geben , was den Stempel ailtigUcher Unter-
haltung unTcrkennbarer an sich trüge, als diesen xehnseiligeu
f Redeguss, in welchem weder irgend ein dichterischer Hauch weht,
i noch eine Spur von poetischer £legana bemerklich ist. Wir haben
I eine rein prosaische Mittheilung vor uns, eine Aeusserung über
I ein stattgefundenes Unglück und eine daran geknöpfte Hoffnung;
r jenes vermag uns nicht au erschüttern, diese nicht su erfrenen
;i oder au trösten. Anders hat Ref. die Sache ausgedrückt:
( Wer noch dem allgemeinen Sturz entronnen lebt,
Betrachtet nns als Opfer, koqpt' es anders sein?
■Und wir dagegen wähnen dies yon ihrem Leos.
^ Zum Besten mag sich*s wenden ! Kuhn erwart* Indess,
ä Meneiaos kehrt vor allen nnd zuerst zurück.
^ Denn falls ein Lichtstrahl Helios' ihn noch erblickt,
Ihn leben sieht und athmen, durch die Huld des Zens,
p Der noch den Stamm der Atreiden nisbt ausrotten mag,
Bleibt Mchre Hoffnung teinor Wiedlurkunft nach Haus !
So ist*s; die Wahrheit sprach ich rein und nnyorkurzt.
Durch eine kurse anapistische Probe erweitert sich das Frans'«-
sehe Reich der Prosa. Die Leser haben keine sondprlicfae tVaude
von dem Tanae dieser Yersgattung au erwarten; wenigstens
sweifle ich-, dass sie nach den Sclilossvorten des Chores Beifall
klatschen werden, welche (Vs. 743 n. f.) der geehrte Hr. Ueber-
setzer also verdolmetscht:
y^etzt strömt Wohlwollen dir so ; schon isCs,
Wenn Gefahr man glücklich bestanden.
In der Folge der Zeit wirst prüfend du seh'n,
Wer loblich und wer nicht, wie es sich ziemt.
Von den Burgern im Staate gehandelt.'^
Die Leser werden finden, dass der Ton dieser Anapiste von dem
Klange der angeführten lamben sich in nichts unterscheidet, dass
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882 Griechiache LiUeratnr.
Herr Frans vielmehr Alles über Bfaeii Leltten flchtigt. Die Deber-
BeUang des Ref. iautet:
Nan aber begrosst laatjaocbiend and frob
Des gelungenen Werks Urheber das Herz!
Im Verlaofe der Zeit siehst forschend da leicht.
Wer redlicbgesinnt von den Borgern und wer
Missganstig verweilt in den Mauern.
Doch genng der Belege. Wie gesagt, ist es mir nicht am die
Flecken der prosaischen Stellen zu than, sobald der Grondtoa
eines Werkes poetisch , das Gänse gelungen ist und gleichsam nur
die Schwiche aller menschlichen Vollkommenheit an sich tri^.
Das aber Ist hier nicht der Fall. Ref. muss ohne RodOialt er-
klären, dass das Ganze prosaisch und misslungen ist; dass nbenll
die Saiten so tief herabgestimmt sind, wie in den angefiihrta
Proben; dass Hr. Prof. Frans ein Werk geliefert hat, weiches ssi
nicht auf die olympische Höhe des Originsis veraetst^i aonden in
die sandigen Blachgefilde des Nordens niederzieht, eia Werl,
dessen Grundton mit dem Grundtone des Aeschylus so wenig ge-
mein hat, als der Helikon mit der Lüneburger Haide. Wir fasics
uns darüber kurz und bemerken nnr, dass wir uns abslchtlfch nicht
in die Chorlieder der Oresteia verstiegen haben; denn diese Is
Torliegender Debersetznng su lesen, ist ein wahrer Jamaner. 8i
gebricht Hrn. Frans nicht das Verstindniss der griechischen Ha-
helt (den Besits dieses Compasses haben wir ihm freiwillig eis-
geräumt), aber etwas Anderes Ist es, die Hoheit eines Koasl-
Werkes su begreifen, und etwas Anderes, dieselbe mit eigeaer
Hand nachsumalen. Denn dasu gehört positive Scltdpferkraft da
Geistes, ohne welche der gründlichste Kenner nichts nosrichtd:
and dass diese dem Hrn. Deberselser mangelt, beseng;t die f er-
liegende Arbeit, soweit dazu poetisches Talent erforderUch war.
Zu dieser allgemeinen Berabstimmuog, za diesem diirdiwc|
prosaischen Tone haben indessen mehrere Dinge beigetngei.
Zunächst sieht sich die Kritik in der zweiten Erwartung getiascbt
deren wir oben Erwähnung gethan: Hr. Franz hat den Uara
Strom des Dichterwortes tbeils vor prosaisclier VerseicshtQiigaieic
bewahrt, theila dem Original an geringen Scbnrack ▼erliehea. Die-
ser doppelte Uebeistand ist nicht lediglich durch Mnogei an ge-
höriger Freiheit in Ausdruck und Wendung herbeigefShrt wwrdc&
obschon auch darin ein gewaltiger Treffer liegt, dass man die 2i-
gel nicht zu kurz und straff anzieht, damit das Ross in seises
Laufe nach der Siegessäule rüstig ausgreifen, die Steine den Anaüt-
ses fkberspringen u. die Pegasisclien Flügel entfalten könne, vora»-
gesetzt, dass der Reiter festsitzt. Ref. hat ohne Bedenken nemen
Ross zuweilen dieZägel schiessen lassen, ohne dass er befvrciitd
in Schrankenlosigkeit Terfsllen zu sein. Ob seine Uebertrsgoi^
ein Gommentar sei oder nicht, kümmert ihn wenig; wenn sie p1
sein sollte, wird sie jedenhlls ein guter Commentar sein. Amd
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Fram s Des AoMhylo« Ortsteia. 888
die Fram^sche Arbeit is4 ein CdsineDlar, aber ntir ein eolther,
welcher dasu dient, dtsa man sehen ]»na^ wie Hr. Frans den Siini
dea grieehisehen Teitea anfgefaast hat, ond welcher dem Leacr
dea Originals, der dieaea oder jenea Wort nicht iLonnt, die Mühe
erapart, die Worter im Worterboche aufinuncfaeo. und gleich-
wohl wird letaterea nur an oft notbig aebi. Denn hierin besteht
die proaaische Yerseichtung dea klaren Diditerwortes, welche wir
dem Verf. sur Last legen ; Hr. Frans hat die Wörter rerwiaaert
und aufgelöst, anatatt die kühne CompoaUion naehsnbilden, durch
welche Aeach^Iua bekanntermaassen sich ausselchaet und ia wel»
eher eine seiner vorsuglichsten Elgenthümlichkeiten besteht. Ihm
die bildungsfähige deutache Sprache hierin em firklecklidica leiate
und kelneawegs ein so widerstrebendes Material sei, wie unser
Uebersetaer geglaubt hat, iat eine langat erwiesene Sache. Femer
beruht jene proaalache Veraeichtung in der Vernachlaaalgung der
Bilder, welche in den plastischen Wörtern der herrlichen helleni-
schen Sprache auagesprochen oder angedeutet aind; eine Vernach-
lässigung, die sich Hr. Frans entweder gans oder theilweiae han-
fig hat au Schulden kommen lassen, anstatt sich au bemuhen, mit
dem Original au welteifern und die Fracht der Sprache nach allen
Seiten aufauschliessen, damit sie, ohne der Einfachheit zu acha-
den, grüne und blühe. Die Beweise dieser Veraeichtung, welche
auf jeder Seite su finden sind , mögen die Leaer sich selbst anf-
auchen. Sie Ist ein Fehler, der mit Dürftigkeit der Sprache und
Mangel an Schmuck ausammenhiingt. Doch erstreckt sich letste-
rea Gebrechen noch viel weiter bei unserm Uebersetaer; wenn
wir demselben Schuld geben, dem Aeacbjlua su geringen Schmuck
Terllehen su haben, so meinen wir auch aolche Versatellen und
Verae, welche im Original keinen besonderen augenrälUgen Schmuck
und Glanz besitsen. Und dennoch, fragt Jemand, halt Ref. ea
nicht nur für angemessen, sondern auch Tür nothwendig, dem
Dichter mit Schmuck und GIsns gleichsam ein freiwilliges Ge-
schenk su machen 1 Allerdings; denn der Dichter aelbst giebl
dasu die Veranlassung, den Wink und die Nothwendigkeit an die
Hand, und man kann nicht einmal sagen, daaa er dieaea atumm
thnt, im Gegentheil , mit beredtem Mund und hellem Ton, ao dass
ein Jeder, dem Natur ein Ohr su hören ▼erlieben hat, ihm sto ge-
horchen suchen wird. Oftmals redet nämlich Aeacbyhia, wie an-
dere Dichter, in einfachen und achmuckloaen Worten, dieae aber
klingen nicht selten so reisend, aierUch und nachdruckaToll in
den schönen Lauten des Hellenen , dsss wir häufig den Ton über
Gebuhr herabstimmen würden, wenn wir die einfachen und achmuck-
loaen Worte, welche die Sprache dea Teut darbietet, dafür ge-
brauchen wollten. Denn die letztern besitzen nicht immer, wie
es die Verschiedenheit verschiedener Sprachen mit sich brlngti
die nämliche Elegans, Gewähl thelt und Fülle, um die Schönheit
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S84 GrlechiAdhe liittevaior.
üetllrbiMes anlkawtgea und naehnmobeni'''). Wettgefehlt dabcr,
da«a wir ein Versehen maeiien, wenn wir in soldien fUleo zum
poetischen Farbenpinsel greifen, würde es Im Oegenthefl ein üa-
recht und ein Fditer gegen den Dichter sein, wenn wir dcMondka
den gebiihrenden Schniack und Glans ans blindem Gels versagca
woUften. Denn GewissenhafUglieit Hesse alch dne aolche Verwei-
gerung nicht benennen ; der Dichter hat ein Recht sn forden, dm
wir ihn nicht sinlKCn lassen, dass wir den Mangel an Schnob sa^
Kraft, welcher bei der EinfiichheiC der CJebertragaog sich hcnm-
stellen würde, mit vorsorgender Hand ausgleichen, dsss wlr^
«chmucklose Zierde, welche das Original nmIcIeideU nof aafac
Weise ersetsen, dass wir, kurx gesagt, den Aeschylus se reiea
lassen, wie er reden wurde, wenn er deutsch geschrieben hüe.
Dass dieses Werk heilsamer und berechtigter VermitteloDg ^
schickt ansgef&hrt werden müsse, versteht sich von selbst; aus
aber kommt dabei auf den richtigen poetischen Takt so, weickct
dten nachempfindenden Oebersetier leiten wird, weder su «id
noch su wenig aus seinem Farbenschata ansauspenden. Ich le-
gnüge mich, ein einsiges Beispiel aussuheben, und swsr ciaci,
das SU den kühnsten gehört, woran Ich Im Aeschylus mdse ps^
tische Kraft gebbt habe, und wenn ich sage, dass ich ^^ersdeeiaa
der kühnsten wshle, will ich damit andeuten , dass Ich das lidk
der Kritik und das IJrtheil der Leser nicht scheue. Aseft ge-
schieht es nicht zu meiner Rechtfertigung, sondern um derlMkr-
setsungskunst der Alten richtige Bahnen ansuweisen. Herr ?nL
Frans Terdolmetscbt uns die vier Verse des Urbildes (Ys. 515 ba
518 deM ersten Stfickes) also:
„Ja, schon Tollbracht ist's I Freilicli in so langer Zeit,
Mag eioer sagen, lagt sich manclies gans nach Wooseh,
Doch andres anch nngOBsUg. Wer, wenn Gotter niclit.
Erfreut sich harmlos seiner ganxen Lebenss^tf
Hef. awelfelt keinen Augenblick, dasa aich die einfadieii Vme
dea Originals, die erhaben und volltönend klingen, such weos «c
gans einfach wiedergegeben werden, nicht ungleidi beaaer sos-
dr&cken lassen , als sie im Obigen Hr. Frans naohgeaunges Asc,
der hier wieder daa Füllhorn seiner Prosa ausschüttet. Aber Ref.
würde trotsdem, dass mit einfachen Worten etwaa Beaaeics mit
Jenea bewerkstelligt werden konnte, wie er es denn aadi a«nct
Zelt versucht hat, nkht davon absubringen aeln , dass esdsa Beste
iat, diese Stelle so su verdeutschen:
*) Auch anderweitig selgt Hr. Frans eine geringe Sorgfalt io 4cc
Wahl der Worter. Er sagt z. B. liegen, wo rnhen edler war, er-
mitteln statt entwirren, sein statt anderer Worter, eaaen statt
trinken und vieles Aehnliche.
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Fraitti Dm AefcbylM Oresteia. 885
I Ja, HeH omglanzt ans! Im Veibrnf von langer Frist
i Bnchdnen bald ans Tage, die erfreaU«h sind,
I Bald aneh gewolkomflorte ! Wem indessen fiel
[ Bin ewig blaoer Himmel, ausser Göttern, sn?
I Wenn hier Aeachylus wirklich spricht, eo dfirfen wir f elroat sn
I der dritten Erwartung tbergchen, die Hr. Prof. Frani ebeoMIt
i ^etänacht hat Sie betrifft die geaehidcte VermitteloDg deg grie^
i chiachen und deatachen Idioms. Ref. darf lich hteräber kors
I fassen; ea würde ihm weit leichter sein, in dieaem Stücke nach-
i snweiaen , dasa Hr. Frans daa Oriechiache nicht gründlich verateht,
. als daaa ea Hrn. Frans gelingen wikrde, darsuthun, dasa Ref. das
I deutsche Idiom beaaer kenne ala daa griechiache. Denn Ton dem->
t jenigen, der ao häufig und ▼ielfiltig, wie der geehrte Hr« Oeber'*
j aetaer, gegen daa Idiom aeiner Molterapraohe gea&ndigt hat, wo-
I für die Leaer dieser Blatter aua obigen wenigen Beispielen Belege
, in Menge aufsammeln können, liease aich mit guten Grfinden he-
, hanpten, dasa er des griechischen Idiomea nicht Meister sein
könne. Sonat mfiaate er gewnast und Termocht haben, daa Idiom
dea Originalea deutsch su drehen und au wenden , was Hr. Frans
nicht gewusat und vermocht hat. Indcaaen wollen wir nicht so
atreng sein und den geehrten Hrn. Verdeutacher nicht aeinea ge^
rühmten Compaaaea berauben. Bs genügt, ihn darauf aufmerk-
aam gemacht su haben, daas ea nicht rathsam sei. Andere aua
Eigeidiebe oder ans Triebfedern dea Elgennutses herabsnaetsen.
Was die Leiden dea Urtextea endlich anbelangt, so hat Ref. aein
Theil davon genoaaen; ihn reriangt nicht sehr sich weiter damil
SU beachiltigen. Sonat aber würde er mit Leichtigkeit seigen
können, wie diese Leiden eine chroniache Krankheit aind, an wel-
cher Hr. Frans noch lange Zeit su heilen haben wird, ehe er sich
der vollkommenen Einsidit in daa Wcaen derselben rühmen kann.
Was aber, ausser den bereita beleuchteten Dingen, unend-'
lich dazu beigetragen hat, dieae Ueberaetsung, welche nur „leid-
liche^ aein sollte , sur unleidlichen su machen und ihren Stil theila
sur Proaa herabzndrückcn , theila sur entachiedenen Prosa su ge-
stalten, lässt sich am Schinase dieser Anteile nicht verschweigen.
Es ist der Hangel an gutem Rhjthmua, der aich überall, beson-
ders aber bei dem rhythmiacfa gewaltigen Aeechylua, riebt. Hr.
Franz ging von einer bloa „erträglichen^^ Nachbildung der Form
aus, vielleicht um nur ein Btwaa su Stande su bringen; aeiue Form
ist aber schlechterdings unerträglich geworden und steht hinter
jener alten, aber wegebahnenden Messung Wilhelm von Hum-
boldt^s surfick. Er hat sich der sahireichen Vortheile nicht be-
dient, welche die Befolgung der strengen und reinen Quantität,
wie ale vom Unterzeichneten featgeatellt worden iat, wie ein frucht-
barer Regen mit aich führt, weil er sich ihrer nicht sn bedienen
wusste. Die Anmuth der Melodie, welche ans der wahren Mes-
sung entspringt, wirktauf die Vereinfachung dea Ausdrucka, indem
iV. Jahrb. A PkiL m. Päd, od. Krit. Bibt, Bd. LVIO. ffft, 4. 25
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S86 Griechischt Litterator.
sie die Worte gleicliMiii ttirkt and belebt^ auf die FeierUchUt
and Erliöhung der Tone, indem gie den ofl gehörten Klang über
die Proaaliinaasträgft, und sogar auf die Steigerung der Kiarlieit
dea Geaagten , indem aie die Laote durch richtige Stellung oad
Anordnung ▼emehmlicher in daa Ohr geleitet. Alle dieae Fol^
einer mehr aia erträglichen Form waren dem Uebenetser ao we-
nig bekannt, dua er nicht einmal die Würde und Erhabenheit der
aechafuaaigen lamben, welche von der Proaa wie durch ein Welt-
meer getrennt aind, leidlich auasudruckeu vermochte. Seibat der
änaaere Bau der Trimeter, wovon Hr. Frans sich ana dem mehrere
Jahre vorher eracbieneuen Handbuch dea Ref. über Froaodic nad
Metrik genügende Auskunft verachaffen konnte, war ihm aovott-
atäudig unbekannt, daas er am Schlusae seines Vorwortea nck
entachuldigt, wenn er ein paar Mal geawungen gewesen sei, Aai-
paaten statt der lamben eintreten xu laaaen , wofür er denn aock
von Gottfried Hermann belobt wurde, der über Dinge dieser Art
kein maassgebendes Urtheil hatte. Die deutache Sprache befaßt
eigene Gesetae, sie soll das Antike nachahmen, aber ohne ihre
Selbstständigkeit aufsugeben, aie aoU das griechische Maass nickt
uachsirkein , sondern nachaelchnen ana freier Hand , aie aoU du
Vorbild gleichsam neu gebären.
Es mangelt also der Uebertraguog dea Hrn. Prof. Frau, m
die Strahlen unserer Ausstellungen gleichsam in einen Brennpoakt
zuaammenxufassen , an Poeaie, an Würde dea Tones, an Kraft aad
Fülle des Ausdrucks, ao Takt und Melodie dea Yeraes, nn Deulacb-
heit dea gesammten Gepräges und an Deutlichkeit. Weno es asi
vergönnt ist dies an einer susammenhängenden Stelle so erlurtca.
ohne jedoch unsere Kritik in die einseinen Gebrechen allsutielia
versenken, führe ich eine Rede der Klytämneatra auf, weli^eiie
nach der Ermordung ihrea Gatten an den Chor richtet (Vs. i30i
u. f.). Hr. Frans liast sie alao daa Hera auaachntten:
„Nach yielem früher xeitgemas« Geaprochenem
Das Gegentheii an sagen , will ich nicht mich scbea^o.
Wie kann man Feinden , die sich Freunde nennen , auch
FeindsePges bietend hoch genng das Jammerneta
Aafspaanen som Verderben, dass kein Sprang befreit?
Geboten kam der Kampf mir, lang vorher gesehen.
Vom alten Hader, spät awar , aber endlich doch.
Da wo er hinsank, steh' ich nach verobter That.
Ich hab* es so voilsogen, nnd yerhehi* es nicht:
Dass er dem Tod nicht wehren konnte, nicht entlliebiiy
Schling* ich ein weit Gewebe , wie ein Fischernetx,
Abmessend um ihn , reiches Prunkgewand des Leids«
Ich schlag* ihn iweimal, aweimal stöhnt er auf und läset
Dann sinken seine Glieder; wie er niederliegt,
Geh* ich den dritten Schlag ihm » far den Retter dort
Im Schattenreich y den Hades, gnt sam Weihgeschenk.
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Fnun: Dm ÄMcbylos Or«iieia. 887
Also Terroch«lnd haodii er dann sein Leben ans,
Und trifft, ergiessend seines Blutes jähen Strahl,
Mit einem dnnlEeln Tropfen mieh Tom rothen Thao,
Die minder nicht sich freute , als am RegensebanV
Des Zeus das Saatfeld , wenn im Knospenschooss es sehwillt
Bei solchem Aasgang durftet ihr, ehrwnrd'ge Schaar,
Buch freuen, wenn Freud' ihr fühlet) ich frohlocke laut.
Und wir' es schicklich, einem Leichnam Opfergusa
Zu weih'o, gerecht hier war' es, überaus gerecht«
Er, der den Kelch so Tieler fluchbelad'nen Schuld
Iffl Haus gefüllt hat , leert ihn selbst lurnckgekehrt.'*
Wie Hef. an der Verstindlichkeit des Eloieloen iweifell, eo Ter-
misst er jegliche Elegant der Sprache; wir haben Verse vor uns,
wie sie von froheren Deberseliern der attischen Poeten in Un-
masse verfertigt sind , ohne Tiefe nnd ohne den Ton des Originals«
mehr zasammengestoppelt als frei hingegossen mit dem Sang und
Klang der rhythmischen Wellen. Was auch Hr. Frans behaupten
mag, Ref. hat ungleich wörtlicher übersetit und demungeaehtet
mit grosser Freiheit sich bewegt; eine Sache, die sich bu wider-
sprechen scheint ,Mn der That aber auf ausgleichender Wechsel-
wirkung beruht, wie ich anderwärts und schon in den Vorreden
SU meiner Debersetiung des Sophokles dargethan habe, wo ich
beinerkte, dass eine wörtliche Uebertragung nicht nur hSuflg den
Sinn Tcrfehlt, sondern auch nicht selten suf der Oberfliche hin-
schwebt, während dass der Geist des Autors , der kostbaren Mu-
sciiei auf der Tiefe Tcrgleichbu', aus dem Fangnetse der Worte
entschlüpft ist. Umgekehrt erobert die rechte Freiheit oft die
rechte Wörtlichkeit. Ich gebe statt der obigen folgende Rede der
wahntrunkenen Klytamnestra:
Mit freiem Antlits sag* ich keck das Gegentheii
Von jenem frühem seitgemassen Redeponp.
Durch welches Mittel schlüge sonst der Feind de» Feindy
Der unter Freundes Namen naht? Wie könnt* er ihn
Bin todtend Fangnets stellen sonst, ein machtiges,
Unnberspringbar hohes Garn? Ich schaute langst
Den iCampf Torau», der lange sogemd endlich kam,
Aus altem Groll erwachsen ; sicher steh* ich nun
Am Ziel: das Opfer blntet, Alles ist Tolibracht.
Ja , nimmer iSogn' ich , also IShrt^ ich ans das Werk,
Dass weder Flucht ihm, weder Gegenwehr Terblieb:
Ich schlang ein faltenweites, fischnetxahnlicbes
Geweb um ihn , ein Kleid Terderbenreicher Pracht.
Drauf gab ich ihm zwo Schlage; xweimal stöhnt' er laut,
Und brach erschlafift snsammen ; als er niederlag.
Ward ihm Ton mir ein dritter Streich, dem 8chattenhort,
Dem unterirdischen Hades, als gelobter Dank.
So haucht* er seines Lebens Athem sinkend aus;
25*
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388 ericcilischttlüteratar«
Blotrochelad lag er, md ich ward Tom jihen 8tnU
Benetzt mit dnkeln Stinbchen porpovrotben ThuX
Die mich so hoch erfrenton, als der 8ad des Zeu
Das joDge Saatfeld , wenn es toU in Knospen lebmilt.
Ob solchen Siegs nun janchset, wenn ihr }anckaeB wsUt,
O greise Schaar Ton Arges; ich frohlocke iantl
Ja, siemten anch Dankopffer fdr der Todten Blnt,
Dann waren hier gerecht sie, Tollgerecht, fdrwakr!
Den flachgemischtea Becher, den er foUi' im Hans,
Ihn hat er kehrend selber aasgeleert daheim.
Betrachten wir die FranB'scbe Debersetsuo^ dieaer Stelle ^
Dauer, so finden wir, daat sie weder poetisch , noch k«^»J!j
dem deatscben Idiom entsprechend gewendet vor uns tritt. G»
in den ersten beiden Versen nnsste die Periode umgesteiHww
um das griechische Idiom dem deutschen ansopaisen; ioi»
FnoBcns Weise fangt der DeuUche nicht bo sprechen ^^^^
lebhaft aasdruGken wiU, im wenigsten die KlyUniDertn,»«
die Franenscheu abgelegt hat. Die uhrigen Bahlreicben FeUi
gegen das Idiom liegen in der Wortotellung, worin er ta^
chischen Bauwerk, Stein gleichsam an Stein anfügend, nitiK^
grosser Fingerfertigkeit fefbigt ist, ohne jedoch dadurch fl<
eigentlichen Zwecke der Aehnlichkeit so icommen uad ^^
sentliche auscndrucken , wie er denn gleich in der drUtoSew
das rednerische „Feind dem Feind*^, weicbae im UrbiUes^
findet und Ref. nicht verabsfhimt bat, •nBubrlngen venhi»
Gldchseitl^ sehen wir dadurch Undeutlichkeit &Mni»]^
sind gleichsam geswongen die Worte BttaammenBaiadicBtOSi*
Sinn 8u gelangen; ea mangelt am rechten Fiuss und, ^^.*'*
sagen dürfen, am Verswurf. Nicht minder gebricht ci der fnj^
sehen Rede an Kraft; abgesehen davon, daaa der l}ebcneliersB|
mativ reden musste, wo der Grieche negativ sich ansdrickti f
umgekdirt (wie denn b. B. das „will ich nicht ndch ic^'*\'
der Bweiten Zeile kelneswega dem GHeebiachen binli"^^
spricht, daa affirmativ su übersetsen war), aind seine ^^^^^^^^
rechter Fülle , sei es durch Spondeen , sei es durch ^^'^P^
Wörter, ausgerüstet, noch überhaupt gut rhy tbmisck ^^^*
so daaa man in ihnen angenehme und bequeme Rubepai)^^^
Ja, sie genügen nicht einmal der hlos metrischen ^^^O^
süglich macht sich eine gewisse Zusammenflickusg der Vt
such Im Frans'achen Rhythmua geltend; wie storeoi wirkt t^
daa Schlüsse u c b der dritten^Zeile, und weiter unten du i«*^^'
weiches tonlos von den Worten: „Die minder siebt «i^
freute« getrennt sieht. , ..
Doch wollen wir nicht djo philologische Geoasigkeit ^^
verfolgen. Dass sher sus ungeschicktem deutsches Kedep|P
nus rhythmischen und melrisclien Schnitsern, sss ^^^
kisngloser Selchtigkeil des Verses, sumal des antiken iacbyieis^
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Frans : Dw Am^^b Onkteia. M9
welcher gleicbnm unter TrompetenUingto eiaherBchreket, und
aus allerhand dergleichen Geriogfngigkeiten Gefühl, Wirme nnd
Begeisternog der Darstellung In Verlast gerathen , leuchtet dem
Kenner wie Niditkenner ein. Diese Dinge verwimmern wie unter
einer Schneedecke, aus welcher sie sich nicht herrorarbeiten kön-
nen. Der Mangel an Poesie steigert sich ausserdem durch un-
Bweckmissige Auswahl der Wörter. Was griechisch schön ist« ist
desswegen noch nicht, wie oben bemerkt, auch Im Deutschen
schön. Welchen KIsng bietet uns gleich die erste Zelle: ,,Nach
vielem früher zeitgemass Gesprochenem'S w^ im Deutschen als
eine sehr unseitgemisse Sprecherei sich herausstellt! Klyt&m-
nestra femer wird nicht sagen, dass sie „nach verübter That^^
dastehe, was ihrem Charakter widerspräche; sie wird von voll-
brachter That reden. Auch hat sie keine Zeit, das fischernets-
ähnliche Prachtgewand dem Gatten ^ den sie hinterlistig hinein-
verwickeln will, mit der Elle „abaumesse n^^; sie wird es blos
eilfertig um ihn hernrowerfen. Agamemnon seinerseits Issst
„seine Glieder sinken^S ^^^ etwa uns Deutsche an einen
Elephanten erinnern wurde; ein Dichter druckt sich auf solche
Weise nicht aus, er wird die Glieder selbst nur alsdann erwäh-
nen, wenn es ihm erlaubt Ist, von Ileldengliedern su reden, wss
hier nicht thonlich wsr: der Grieche meinte dssjenige, was wir
unter schlaffem Zusammenbrechen verstehen. Endlich
langte keineswegs „ein dunkierTropfen'*ans, von welchem
die Mörderin, nach Franiens Angabe, getroffen wird; es gehörto
dazo eine grössere Summe, wie schon die gleich darauf folgende
Vergleichung mit dem Sndregen des Zeus mit slemlicber Derb*
heit, nicht blos tat den Eingeweihten, andeutet. CJeberhanpt
kann der Uebersetser sehr viel aus gehöriger Bericksichtignng
der Sache lernen, und nicht blos der Debersetzer, sondern auch
der Fhilolog. Ref. hegt die feste Uebo^eugung, dsss er durch
seine Verdeutschungsmethode, wenn er auch bisweilen einer Er-
klär nng den Voriug gab, die nicht haltbkr ist, öfter dennoch im
Aenchylns, Sophokles und in den bisher gedruckten pindarischen
Gesingen die richtige, wo nicht einsig richtige Deutung auch für
clie kritischen Philologen, welche den Urtext sichten und ver-
bessern, angebahnt hat.
Wir wollen hierbei stehen bleiben. Wir würden nicht fertig
mit der Aufzählung der hundert Binselheiten, deren Missbellig-
kelt und unharmonischer Zusammeoklang in diesen wenigen Versen
linser poetisches Gewissen und an Heilss^ Wohllaut gewöhntes
Dhr beleidigt. Ich hoffe meinersetts, dass es mir gelungen sein
vrerde, durch meine Uebertragung auch denjenigen, welche nicht
nieehisch können, einen wahren Begriff vom Aesehylus n geben
ind diesen grossen Dichter in das deuteohe Publicnn wtirdig ein-
EufUliren. Denn auf dieses Ziel nnd kefai anderes war nein An*
renioeriE gerichtet, muss das Augenmerk eines jeden UdiersetierB
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990 LttteiniadM LUteratnr.
gerichtet sein, der einerteita seine Zelt nicht aonlti Terpnfa
will, andererseits die Debersetinngskunst nicht für ciae idr
untergeordnete Sachen mit welcher man nach Belieben oanpriiife!
könne, ansieht. Freilich behaaptete noch Icnralich eio felebrtcr
Freond, Philolog von Profession , daas dieses Riof[en Dichfofti
thumilcher Einführung Tergeblich sei, weil bentsotig Niend
«ine antike Verdentschnng lese, wenigstens sei ihn for seine Per
son Niemand bekannt, der sich daf&r interessire, osd erliw
sich kein Publicum denken, dss einen Alten aofscbli^e, nnili
dentech au geniessen. Ref. beabsichtigt in einer der Mm
Anxeigen für diese Butter auf dieae Meinung sarockiokosiei
die In so fem wohl begründet ist, als weder Singen soch Sijs
helfen würde, ehien oberflächlichen Geist für antike Litten»
eiMunehmen.
Johannes Minekißii**
M. Tullii Cieeronia Cato Maj. sive de senectute dialogni, ipmlißcl««^
sachlich erlaatert von Dr. O. JHaeher^ Gymnasiallehrer wda^
barg. Halle, Waieenhane. 1847. 184 8.
Die Torliegende Ausgabe schliesst sich den jetsthinfiio««^
denden Versuchen an, durch Popularisirung des gewonnen f^
lehrten Materials dem Schüler das Veratindniss des Kisfe^
wie des ganzen inneren Zussmmenhsnges einer Schrift so crl^
tem Es Ist also hauptsächlich der pfidagogische GeM^
▼on wo aus sie beurtheilt werden will. Solche Auipben n^A^
Werth , wenn die Verfasser, gleich weit entfernt, cisersetl« ^
Schüler eine sog. Eselsbrücke su bsuen und ^^^^'^'^^
Eitelkeit durch Herrorkehrung ihrer Gelehrsamkeit so beftie^ip
es rerstehn, sowohl den SUndpunkt der Classe von Sch"^'
die sie arbeiten, festauhalten, als auch eine kräftige ABregfSf«
Selbstdenken und snr Selbstthfitigkelt su geben. !>•» ''^ ^
der vorliegenden Arbeit der Fell Ist, muss ruhmlicb f^
werden. Sie soll dem Schuler „den Stoff su einer ^^^\
und umflMsenden Vorbereitung auf die Leetüre in der Cm^^ i
bieten und lugleich als Führer bei Pmatstudlen '1^7!;.,^
hienu ist sie wohl geeignet. Wenn freilich der Verf. ^^r^
nächst solche Gymnasiasten im Auge gehabt hat, die ^^^}^^
▼on Cieero's philosophischen Schriften mit dem Cato eb«"^
beginnen, so müssen wir allerdings gestehen, dsss '^^ ),^
fiUiigkeit und die Kenntnisse der jungen Leser wobl <^j^ |^^
angeachlagen aind; denn die wenigsten Fragen, die io «^
dem Nachdenken der Schüler Torgelegt aind, mochte f^^
bender Secundaner lu beantworten oder eine HiA^^^^'^
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Tiscber: Cic. Catb M«iör. 391
Stiifl. ex ficliol. ad Aristoph. Vegp. (t. s« VII. 2S) zu benntien
iin Stande sein. Wohl aber kann die Durcbarbeitungf des Corn-
mentars einem reiferen Gymnaaigaten reichen Stoff aur Schftrfang
des Urtheila und zum Verständniaa der ciceronlanitchen Stiliitik
darbieten. Einzelnes möchten wir indess auch für diesen Zweck
des Buches noch anders eingerichtet wünschen.
Betrachten wir nämlich» wie die Mehrzahl der Schäler alch
namentlich auf die Lecture des Cicero vorbereitet , so gesteht sich
auch wohl ein guter Lehrer, dass ea bei der geringen sprach-
lichen Schwierigkeit nicht leicht ist, die Schüler zu einem sorg*
faltigem Eingehen In den Gedankenzusammenhang, in die stlli-
Btischen Feinheiten und sachlichen Bemerkungen zu nöthigen.
Dies aber zu erreichen und zugleich dem Lehrer ein Mittel an die
Hand zu geben, die Gewissenhaftigkeit einer solchen Vorberei-
tungztt controliren, muss das Hauptbestreben einer für die Schule
bestimmten Ausgabe sein. Zn diesem Zweck wäre es wohl dien-
lich gewesen, wenn der Verf. die historischen und biographischen
Notizen (die ohnehin zum Gebrauch für die jedesmalige einzelne
Stelle zu weit ausgeführt sind, z. B. VL 20 über Naevius, und
öftere gegenseitige Hinwelsuogen nothig machen) sammtiich in
einem Index am Schlüsse zusammengestellt und öfter durch kurze
Fragen zum Nachlesen derselben gezwungen hätte. Der Verf.
hat Letzteres oft gethan , allein bei einer solchen Einrichtung wäre
es öfter geschehen. Auch hat der Verf. es zuweilen Teraäumt,
wo er es leicht konnte, s. B. I. 2 genügte statt der Bemerkung dea
Alters des Cicero und Atticns mit Hinweis auf die Einleitung die
Frage: wie alt waren beide damals? (Einiges Nähere über Atticus,
an den die Schrift doch gerichtet ist , hätte die Einleitnng , die
sich über Zeit, Veranlassung, Form der Schrift und die Personen
und Zelt des Dialogs Terbreitet, auch bieten können.) Ebenso
hätte sich der Schüler In IV. 10 manche Jahreszahl, z. B. die
für des Fabins Consniat, mit Hülfe der Einleitung selbst heraus«
rechnen können. 2) Femer hätte der Verf. nicht , wie z. B. I. S
bei facere c. Part, bei Verweisung auf Zumpt*s Grammatik, die be-
treffende Regel selbst angeben sollen; der Lehrer verliert dadurch
die Möglichkeit zu sehen, ob der Schüler die Regel bei der Vor-
bereitung wirklich nachgelesen. So hätten wir z. B. die Anmer-
kung VI. 20 a senibus kürzer und anregender so gestellt: was
fehlt? Zompt§. 781. Suche ähnliche Fälle in X. 33. XI. 36.
XIV. 46, und dadurch den Schüler zum Nachlesen der Grammatik
und schriftlicher Aufzeichnung der betreffenden Stellen gezwun-
gen. 3) Zuweilen übersetzt der Comroentar Stellen vor, die keine
Schwierigkeit bieten, wie Xll. 41, oder er glebt sachliche ErkiS-
rnngeo, die der Schüler selbst finden soll, wleVI.SOnominantnr ae-
nes, wo er durch eine Frage leicht veranlasst werden konnte, sein
Lehrbuch der alten Geschichte über die spartanische Gerusia
nachzuschlagen.
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aßf. Utdaiadie Litteratar.
Bbeii90 hat der Verf. dirch ^iane Angibe des lohaltee mi
Gedankengaogs bei jedem Capitel den Lehrer einer eehr BülslichcB
Aufgabe für den Zweck der RepeiitioD beraebt; besaer wirea
dieae Bemerkungen weggelassen und die Diaposition etwa aar
durch den Druck, s. B. im Anfang tob VI. IX. XII. XIX., bcrtar-
gehoben, oder gans kane Andeninngea dea Inhallea in dea Tot
eingeschoben«
Endlich wäre ea gewiaa Vielen eine angenehme Zugebe ge-
weaen, wenn am Scblutae (nach Art von Seyffert's grieeh. Lme-
hnch) einige auf den Inhalt der Schrift beangUdie Frage« dea
Sch&ler veranlaaaten , daa Gelesene aich gdegentlidi ata vtar gya -
wartigen und noch einmal an durchdenken.
Wenn wir aber auch Einselnea in der Auagabe knraer mi
dabei für den Schüler anregender wunachten, ao kÖBneii wir dad
nicht unterlasien, dem Verf. fär den FIdaa der Arbeit oad lir ik
nweckroiaaige und pädagogische Behandlung» Bamentlich a«di do
kritischen Hateriala (bis auf 10 Stellen ist der MadTig'acbe Tal
benutst) unaem Beifall au achenken, ao wie wir auch oor in ve^
nigen Besiehungen mit ihm nicht ubereinatimmea. Vieückk
kann der Verf. in einer etwaigen aweiten Auflage daf od etwas k-
nutaen , und wir lassen es diäer hier nebst einigen aaderea Za-
sitsen folgen.
I. 3 in suis libris] fehlt der Hinwds auf c. XV.
III. 7 sine quibus nallam putarent] für den Gebnmdi dcaGsa>
JnnetiT (= eine quibus nuUa esset) wer der SchSler aiaf 7imift
§. 551 SU Terweiaen.
ibid. senectutem sine querela] Diese Verknftpfung ohne Fsr*
tidp wird nach Cicero's Zeit sahlreicher. Uaaae »a tLem^
Sprachw. 512.
III. 8 verwirft der Verf. mit Madvig: nobilis. Solltea nickt
Tielmehr dem grieeh. Text (Plat. Rep.) entsprechender die letales
Worte au verwerfen sein, so dsss die Stelle lautete : nee j
Inquit, si ego Seriphins, essem nobilis: nee tu, si
IHnn entspriche nobilis dem 6vofia6t6g und stände an
Stelle, wie dies bei Plato; das schleppende und neben esses na-
psssende unqusm fuisses fiele weg, und ?or Allem der WUm er-
hielte seine griechische Kurse wieder.
ibid. nee enim etc.] Die spitsfindige Bemerkung Naudi'a aber
den ungersden Gegenssts von summa Inopis und aunflw cepis
möchte ein Schüler schwerlich begreifen , da Alles so klar iat.
ib. 9 arma senectutls] Nschher folgt coltse und eSenwt
fructus; von kriegerischen Thaten der Jugend ist gerade nicki
vorher die Rede; der Zossromenhang verlangt eher: Gehiet; arral
IV. 10 aenem adolesceas] Orellis Wortstellung: adoleacc«
ita dilexi senem ist wegen des nothwendigen Gegensstses der Be-
griffe vorsusiehen. Zompt §. TOS spricht nur von der
menstellung gleichlautender Worte.
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TiBcberi da Cato Maior. SOS
Vn. 21 qnl Afbiides esset] steht statt Arislidem wegen der
HaufuDg der Accusetive, sieht nach Zumpt §. 714.
VUL 26 qaas — sie — anripui, Qt — nota essent] fehlt fnt
deo Schüler der Hinweis auf Znmpt §. 514.
IX. 28 quam si ipse eisequt neqneas, posais tarnen Sciploni
praecipere et Laello] Zar Begründung der Leaart Icanpi auf den
rednerischen Cliarakter des Laeiiua hingewiesen werden. Quant
ist gleichmassig Object su exsequi nnd -praedpere und auf die
I Gompta et mitis oratio an beziehen , die Cato iwar nicht aelbst ans-
, Buüben, aber doch einen Scipio und Laelins lehren an können
, meint. Nun ist aber gerade die mitia aaptentia Laell (Hör. serm;
II. 1, 72)» seine uralte hihritaa (de off. I. SO), die lenitss seiner
, Rede (de or. III. 7) bekannt, und Cicero hfttte dem Cato also einen
, recht gelehrigen Schuler gegeben. Diese artige Hindentung fiele
I weg, wenn man alils für Sciploni et Laello Ilse, oder quam auf
I audlenUa» bezöge, oder qnod statt quam anfnihme und mit Jacobs
, übersetzte: wenn dn auch dieses nicht mehr leisten kannst, so
' kannst du doch einem Scipio und Liüna Lehren geben.
X.31 at ttt Neatoris] Zumpt §. 394 Druckf. st. 349. — ib. 35
altenim illud exstitisset lumen civitatis] llle ist nothwendig. Je*
I ner (der kränkliche Vater) wäre eine zweite Leuchte des Staats
geworden (wenn es mit seiner Gesundheit besser bestellt gewesen
wäre). Wenn Cato ssgte: — alteruro illud — 1. c, so mQsste
. doch eben jene zweite Leuchte vorhanden sein, die Scipio nicht
' geworden ist.
' XIII. 44 caret epulis] Der Verf. liust mit Klotz st weg, be-
streitet aber dessen innere Grunde. Letzteres mit Unrecht. Denn
' wenn eben bewiesen ist, dasa das Alter keine leiblichen Genüsse
^ verlangt, kann Niemand einwenden, dass es aber doch der Schmau-
sereien und Trinkgelage entbehre. Vielmehr liegt in dem Satze
' eine einfache Fortfuhrung des Gedenkens, dass dss Alter die Ge-
> nässe nicht begehre (denn es entbehrt freilich der Gastereien,
' aber es entbehrt auch Ihrer Folgen).
' ib. 49 liest der Verf. mit Madvig: videbamus in studio dime-
tiendi paene coeli atque terrae C. Gallum statt mori paene vid. id
stud. dim. coeli etc. und obersetzt: wir sahen den G. in seinem
Eifer Himmel und Erde, ich möchte ssgen, aoszumessen. Allein
1) verlangt videre aliquem in studio ein Particip , wie etwa occu«
patum,2) ist paene bei dimetiendi coeli unpassend; denn wenn
auch nodi Niemand den ganzen Himmel wirklich ausgemessen
Jiat, sogiebtes doch immer ein Studium dimetiendi coeli atque
terrae, d. h. Astronomie, aber kein Studium dim. paene cdeli ; denn
das wäre ein Studium des fast Messens des Himmels. Den Be->-
griff des „gansen^^ legt der Verf. erst in die Worte hinein , auch
in dimetiendi Hegt er nicht. 3) Wurde kein Abschreiber mori hin-
zugesetat haben, wie auch Klotz bemerkt. Wenn der Verf. ferner
' g^g^ OHiri bemerkt, dass „in diesem Zusammenhange nicht von
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804 Latein. Sprache.
der seitlichen Ausdehnung des Studiomfii, «ondern ron deai Gn^
des Reises, welchen sie auch im Alter aosQben, die Rede ist^S m
liegt doch wohl ein hoher Grad des Reises darin, weflD mansd^
das Nahen des Todes Ober den Stadien nicht Khlt
XV. 54 Hesiodus] Hier war nicht mehr auf die Hetanw
sehe Hypothese einer Tcrlorenen Schrift des Heaiod«, soadeni i^
die Geschichte des Textes der Mgya jl i/f». an Terwekeo, s. Ben*
bardy Griech. Litt. If. p. 179.
XVIlf. 63 ist mit Klots nach consurrexisse onne« bimiif^
aetst ilii dicuntor. Hit Recht, doch ist Uli wohl nicht out Ikn
als Nominativ mit omnes so verbinden, sondern ist Dativ, übis
leichter kann dann gleich darauf illum bei senem wegfallen.
XIX. 71 poma — vix eveliuntur] vix ist wohl rom Abreinn
unreifen Obstes sn stark, vi dagegen, obgleich schon im Verkm
liegend, wird durch die Vergleichnng gerechtfertigt.
XXIll. 85 cujus defectionem fugere debemna] Hier war Hf
die gans ahnliche Stelle in XVill. 64 su verweisen , nof die Cm
wshrsGheinlich selbst Besug nimmt; hier wie dort ist die seaccte
mit peractio vitae verglichen , und die defectio [imt hier gevis
dem corruisse in extremo actu in XVIII. entsprechend. Z^Mii
liegt hierin ein neuer Rechtfertigungsgrund f&r die LcMit dded»
Barf. Haaeke.
Laieinüehe Schulgrammatik for die anteren Gymnasialdafses nc
Dr. Hermann Middendorf und Dr. Friedrieh Grüter. Coesfeld \^
Wittneven. Mit dem Nebentitel; Lateinische Sckulfframmal^ fir
9ämmUiehe Oymnarialelassen etc. 1. Theil. XIY und 448 SL
Bei Beurtheilung einer Schulgrammatik hat man nicht ailoB
auf die Richtigkeit der aufgestellten Regeln und der gegebea«i
Uebungsbeispieie, sondern auch auf die Anordnung des tUUmk,
die Art der Mittheiluog und die Oekonomie in deraelben an ttkem.
Wir werden nach diesen Rücksichten das vorliegende Bacb darcb-
gehen, ohne sie jedoch vollstindig gesondert su halten^ und nnsef
Urtheil unparteiisch abgeben. Was die Laut- und Wortbildaa|i«-
lehre angeht, so ist nicht su übersehen, dass die in Rede alebea^
Schrift der erste Theil der Schulgrammatik füralleGymnafial
clasaen sein soll. Es ist freilich nicht allein von Seiten Äff
Behörden , sondern auch von einsichtigen Schulmännern in Kriase
rung gebracht, wie grossen Nutsen es stifte, wenn die ScUä«
das ganse Gymnasium hindurch nsch einer Grammatik unter-
richtet würden. Die verschiedene Stellung, Fasaang si'
Motivirung der Regeln verwirrt die Schiller sehr leicht, «cai
sie auf den verschiedenen Bildungsstufen verschiedene Hnndbicha
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Middendorf a. Griiter-. Latein. Scbolgrammatik. 805
gebrauchen. Obendrein wird oft in dem einen Buche etwas all
sulasaig oder ao und so begründet beseichnet^ was man in einem
andern verworfen findet. So hält ea also aehr ach wer, daaa der
Schüler in einer Grammatilc heimisch werde, und das iat doch ohne
Widerrede erforderlich. Da ea jedoch zugleich für die unteren
Claaaen von der groaaten Bedeutung iat^ wenn ein Vocabularium
und ein Uebungabuch nicht allein in demaelben Geiate als die
Grammatik bearbeitet, aondern auch wirklich mit der letztern zu-
sammengebunden ist, weil daa Nachachlagen und Vergleichen,
Mowie daa Einüben der grammatischen Formen durch die leicht
'"fanglichen und das Interease belebenden Satze in solcher Welse
f^ehr erleichtert wird ; da es ferner sehr wichtig ist, dasa die Re-
geln mit Auaschluss allea Unnöthigen so gefasst aind,
flaaa die Schüler der unteren Bildungastufe sie wörtlich auswendig
lernen können : so dürften unsere Verfasser leicht daa Richtige ge-
troffen haben, weiche denjenigen Theil, welcher auch für die
untere Stufe leicht veratandlich ist, nämlich die Wortblldnngslehre^
ganz In den eraten Band verlegen und demnach den unteren Clas-
aeo zuweisen, die Satzlehre aber im eraten Theile auf eine der
jugendlichen Faaaungakraft aehr entaprechende Weise behandeln,
dann aber im zweiten Theile eine auafuhrlichere Syntax mit vielen
dassischen Belegstellen, doch laut der Vorrede im engsten
Anschlüsse an die Fassung, Anordnung und Begründung des eraten
Theiles, folgen lassen. Die Wortbildungslehre, Im Verlaufe oft
angeregt, soll nach der Vorrede XIII Im 2. Semeater der Quarta
iiberaichllfch dargestellt werden, was wir uro so mehr billigen, als
zu der Zelt die deutsche Wortbildongslehre bereits hinlänglich
eingeübt Iat. Unaere Grammatik giebt nun von S. l-^O die so«
genannte Elementarlehre, In der über die Verschiedenheit der
Buchstabenarten, über Abtheilung, Quantität und Betonung der
Silben Im Allgemeinen, über Veränderung und Auaatossung der
Buchataben , demnach auch über Aasimilatlon etc. die Rede ist,
Gesetze , die natürlich erat bei der Wortbildung und Abänderung
der Wörter an den geeigneten Stellen und zur geeigneten Zeit
zur Sprache kommen sollen. Es Ist unabwendbar, dass dabei der
Geachicklichkelt dea Lehrers Manches überlassen bleiben mnas,
um so mehr, da wir bei praktisch-tüchtigen Lehrern, und andere
aoUten wir nie haben, den prädestinirten Formallsmus durchaus
baasen. Von S. 10—232 folgt die Formenlehre, welche eine
reiche Wörtersammlung in aich schliesst. S. 233 beginnt die
Wortbildungslebre, bis S. 259 reichend. Da hebt die Satzlehre
an und geht bis S. 364 , mit zahlreichen Ins Deutsche wörtlich
uberaetaten Belegen und mit noch viel mehr Uebungssätzen zur
Uebersetzung ins Latein versehen. Von S. 365 — 383 sind deutsche
Uebungastücke und von S. 384—408 laleiniache; ein dcntsch-la*
teiniaches und ein lateinisch -deutsches Wörterbuch schliesst daa
Ganze (409—448). Da dieae Wörterbücher mit durahgängiger
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896 Latein, filpracbe.
Verweisung auf die Wort- and Fomibiidiing TeneheD sind nd m
den Schaler, faIJs er Auslcanft haben wfll<, miiiii Nadaleeen mri
Vergleichen nothjgen, so nehmen sie den stanMeligem Scfailcn
nlchC allein die Gelegenheit, aus den unter dem Texte ntehcndes
Noten rasch eine Antwort su erhaschen , sondern veraBlasscn iki
auch , neben der so nothigcn Erwerbung eines Vorratlie too Jif»-
nischen Wörtern und Worten sich bestindlg die Bildangsgesede
der Sprache wieder voraufi^hren. Die Satslehre giebt suent Vsr-
fibungen (Verbindungen Ton Sulratantiven mit einem Attfibst:
Substantiven der verschiedenen Deciinationen , AdJectiFen in dn
▼erschiedenen Graden, Zahlwörtern, Ffirwörtem), daoo dicaif
wenige Linien beschränl^ten Regein &ber den einfachen Sati mt
seine dreifache Form ; sofort folgen latein. und dentscfae Beispiele.
in denen das Prädicat ein Nomen mit der Copul« ist (nackte Süse,
Bestimmung des Substantivs durch ein sttributiTes Adjectiv, cisa
«ttribntiren Genitiv, durch beides; Wahl der vorkommenden Sab-
atantiva, nach den verschiedenen Deciinationen wechoelod) wA
dann Sätze , in denen das PrMdicat als selbststandigea Verlinm asf-
tritt mit nfiherer Bestimmung durch einen Dativ, einen Aecnnlif
und Ablativ, paasive Sitae aus activen (PrtMiomen ala Snbject bb4
Verwandlung ins Passiv, Accusativ der Zeit, Ablativ der Zdt mi
abl. inatmmenti, ein Adverb, eine Präpoaition mit ihrem Cum.
eine Apposition), Sitae, In denen ein Infinitiv Subject oder OijerC
ist (accus, c. infin., Verwendung^der Pronomina bei den-
selben). Die hierher gehörigen Regeln sind überall faadicft
nnd kura vorausgeschickt. Das 73. Capitel hst die Uebe r a ch ii ft r
Tempora und Modi, nnd giebt Ikber den Gebrauch den Pierfcdi
nnd Imperfecta, so wie des praesens histor. deo unabhiag^a
Conjunctivs Auskunft. Mit Capitel 74 wird der ansammengeactitc
Sali eingeführt und awar §. 345 Beiordnung der Sitae, $. 344
Doppelfrage, wobei ein Zusata die einfache Frage bdiandclt«
§. 346 Zusammen«iehung beigeordneter Sitae nebet den Rcgeis
der Congruenz des Subjects und Prädicats in diesem Falle be-
sprochen. Gap. 76 f&hrt die Unterordnung der Sitae c» aad
spricht im Allgemeinen von conjunctionalea, relativen aad jbler-
rogativen Nebensitien; Capitel 77 von Zusammemdeba^ daea
Haupt- aad Nebensatzea ; Cap. 78 von der conseoatio temfanam
nnd Cap. 79 hebt dann von den conjunct. Nebensitsen an spredi««
an. Es folgen die Regeln von den Conjunctionen, die iilaa mit den
Indicativ oder blos mit dem Coojunctiv stehen oder bald mit d«a
lodicativ, bald mit dem Conjunct., also von postqna», ut, obl. irt
primum, qunm pr., aimulac, von ut (damit, so dass), vna ne (aack
voB timere etc. ist hierbei die Rede), quo, qoo miaoa, qnin, f«
quam. Cap. 80 behandelt die relativen Neben^tae (Regeln ib«
Genua, Casus, Numerus des Relative, über den OonjuactiF aad
Relativen in Abaichta- und Folgesataen und in Sltaen den Gna*
dea), Cap, 81 die Interrogativen Nebensitie, wo die tndirecte
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Middeudorf 0. GrSUr: Laieia, Schulgrammatik. 897
eiofaebe und doppelte Frage erörtert wird. Cap. 82 giebl die
Lehre too der Abkünung der NebeQiitse durch Partlcipia, Cap. 83
die Ton der oratio obllqaa. — Ueber Cap. 84 leaen wir: Erweite-
rung der Satalehre durch die Lehre Tom Gebrauche der Caaua
(Rectionslehre). Da führt una dann Cap, 84 die Lehre Tom No>
ininatiT bei fieri, evadere etc.« reddi etc., creari etc., vocari etc.,
putari vor und spricht vom Nominat. c. infia. bei debeo» aoleo etc.,
dicor, perhibeor etc. Cap. 85 liaat den Accua. bei juvo, aequo
etc., den doppelten bei facio etc., creo etc., dioo etc., puto etc.,
praebeo etc., doceo etc., celo, oro etc., poaoo etc., .interrogo er-
scheinen , behandelt den Accoaativ dea ftaumea und der Zeit, die
Conatruction der Stadtenamen, den Accua. bei Auarufungen und
bei Pripoaitionen. Cap. 86 giebt den Dat. commod. oder incomni.,
den DatiT bei obirecto, invideo etc. (Verwandlung solcher Sitae
ins Paaaiv!), bei esse (haben! gereichen!), fieri, dare, habere etc^
inittere, venire. Cap. 87 ordnet die Lehre vom Genit. in fol-
gende Kategorien: 1) in den tubject., 2) object., 3) partitiv. Ge*
iiitiv, 4) in den dea Maaaaea (quant.), ö) den der Eigenschaft (qua*
lit.). 6) den des Werthea (pretii). Cap. 88 bringt den AblaUv in
15 Ordnungen, die da aind: 1) Ablat. der Ursache, 2) dea Mit-
tele oder Werkaenges, 3) objectiver Ablativ, 4) Abi. dea Ortes,
5) Abi. der Zelt, 6) Ablat. der Eigenschaft, 7) Abi. der Art und
Weise, 8) Abi. der näheren Bestimmung und Beschränkung (limi-
talionis), 9) Abi. des Msasses, 10) Abi. der Yergleichnug, II) AbL
des Ueberfluuea und Hangels, 12) Abi. der Trennung und Ent-
fernung (abi. aepsraüonis), 13) Abi. des Preises, 14) Abi., abhin*
gig von Präpositionen, 15) Abi. absolulus. Das vorletate Capitel
handelt vom Gerundium und Gerundivurn, daa letate vom Sopioum^
Die Regeln aind Dicht allein überall klar und faaa-
lich vorgetragen, aondern auch von einer guten Zahl
laiein. Belegstellen und einer recht grossen Zahl
deutacher Uebungsstikcke lum Uebersetien in^s
Latein begleitet. — Wir wollen suerst nach dieser Ce«
bersicht iiber einaelne Regeln und Bemerkungen unsere abwei«
chende Ansicht aussprechen. Bei cum kann man sweifelhaft
sein, ob ea vor g, c etc. in n übergebt und ob fast immer vor Vo*
calen und immer vor h in Zusammenaetnungen daa m abfallt, dt
dies davon abhangt, ob nicht cum aua cyn erat entatanden ist, oder
welches überhaupt die Grundform ael. Doch ISaat akh die Dar-
stdlongder Verff. auch vertheidigen, jedenfalla ist aie für den
Schüler der untersten Stufe die faaslichate. 8. 23 beisst ea irrig;
dasa die griech. nom. propr. auf -pog im Latein die Endung er an*
nehmen, da das bsld folgende Beispiel Homerus die Behauptung
widerlegt. Statt pog wird wohl dgog atebeu mnasen. 8. 41
hatten wir cadaver lieber mit Leiche, nicht mit Aaa ubersetnt.
Vgl. C. Alilon. 13: Tu P. Clodii eruentum cadaver ejeciati domo}
tu in publicum abjecisti; tn spoliatum imaginlbos, exaequila,
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896 Lateb. Sprache.
pomp«, laodatioae, Infelicbtimifi Ugoig teinnitriatiiD, nodinii
canibuB dilanlaodum reliquigti; Seir. Salpic. (Cic. epp. «d fin.
4, 5) : Uno loco tot oppidum cadaven projecta jaeenl. S. 49 wird
▼eaperi far adverbiale Form gehalten. Köae hielt es lo idier
Schrift aber die Sprache der Epiker für Genitiv. Dnrcli die tn
una in der Recenaion dieaea Werkea in der Zeitschrift für Alter-
thumawisaenaehaft angeHIhrten Beispiele :8i de iihrum cocMtam
▼eaperi ea; qoi de veaperl Tivat (Plaut. Rud. 1, 2, 91; HU 4,3,5]
aind wohl beide Anaichten widerleg. 8. 49 halten wir HierM-
lyna nach der 1. Decl. für die weniger bu empfehlende Fora,di
der Plural neutr. aelbat durch Soljma , morum, bei MsiÜai Mcfc
empfohlen wird, abgeaehen Ton den andern Auctoritlteo. &35
und 219 verwerfen wir longe beim Comparativ ala dichteridmi
apätlateiniach. S. 56 konnte angegeben aein ^ dasa der Ss^
von Inferi, aaperi etc. doch wohl vorkommt, wie dasLexicoolekit
5. 57 wäre bei der Comparation auch wohl zu bemerkea geveso.
daaa dieselbe bei Particlpien aeiten Statt findet. S. 60 Umbiv
lieber den Plural inimicitiae, ala den Singular. S. 162 vfirda
wir aaitttare lieber mit „i>egruasen^^ überaetxen. S. 169 vMn
wir attinere nicht mit ,,betreffen^^ wiedergeben, didocbi
dieaer Bedeutung die PrSpoaition ad wohl nicht fehlen dtrtSdk
S. 170 das Sup. adultum = verbrannt nicht ala venltet n k-
seichnen aein? Zu allen, von dem auch Scheller, George, Zoa^
Schulz, Kräger kein Supinum kennen, bemerken wir, dwAi^
gust. Civ. Del 16, 2 sagt: Benedictia igitnr doobua filils Noeilf«
uno In medio eorum maledicto deincepa uaque ad Abrahim dejt-
storum aliquorum, qui pie deum colerent, commemoratkme««^
e9i, S. 177 iat bei bibo bemerkt, dasa es kein Sup. habe. Zv^
giebt in der 9. Ausgabe das Sup. bibltum. Auaaer den ▼ooSdicl'
1er Im Lex. angeföhrten Stellen mache ich auf biblturnsderVil-
gata Matth. 20, 22; Apg. 23, 12 aufmerkaara. Auch bei ikü
ist abnuiturus nicht ganz zu verwerfen , zumal da ea durch dieAl-
leitung abnuitio noch geatutzt wird. Ueber aero = ,)ii ^
ander reihen^^ bemerkt Zumpt, serul, aertum kommen rone»
fachen Verb nicht vor, doch aei aerta (Kränze) davon abgdcild
Dnaere Grammatik giebt perf. und aup. ohne Bemerinm^. Ai
Perfect welaa Ich nicht zu belegen, aber loricae aertae bd Nef*
Corona serta bei Apulejua wird doch wohl genügen, Mlsauckki
Nepoa die Leaart angefochten wird; zum Ueberflusse führe i^l
Cyprian. ep. 4, 3: Coronas aertaa an. S. 176 aollte es ii ^^
2. Anm. helaaen : „Die mit Nominiboa gebildeten Compoiiti
facio haben fico und fleor etc. Vergl. testificari, gratiftcari'^
Indifacere wollen wir eben sowohl aliaehen , als von auj "
calefaclentnr, calefaciamini , calface (Cic. fam. 16, 18, 2)^ r--^
faciatur. S. 177 wäre bei fendo wohl die Bedeutung „itoM
anzugeben geweaen , ao wie bei cando die Hlnwelsong anf ctoM
candela wenigtteoa im mundl. Unterrichte nicht unterbleiben m
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Mlildendorf n. Groter: Latein. SchDlgrammaük. 390
InBesug auf einige Ableitungen erlaaben wir uns, wie wir glauben,
im Intereaae der Wisaenacbaft eine Bemerkaog, die für den
prakliscben Unterricht nicht so wichtig ist» übrigens nicht allein
unsere Grammatik, sondern auch Tiele andere betrifft. Wir kön-
nen nicht glauben, dass fulgur von fuigeo, aedifioiam von aedifi*
care, frigus von frigeo, opinio von opinor, oblivio von obliviscor,
religio von religare, vincnlum von vincire gebildet seien; wirglau*
ben vielmehr, dass beide Bildungen neben einander stehen und
von den Stämmen fulg — frig — relig — ausgehen. Steht nicht
so auch ein Verbum sonore (Attins und Ennius) und sonare neben
einander nebst terg^re und tergcre und vielen andern? Vgl. noch
deosus, denseo, densare; fulgSre und fulgeo, und vorzuglich die
theils mit dem ableitenden u , theils mit der blossen Endsilbe ns
gebildeten nomine: tumultus, quaestus, sumtus, wovon der Ge*
nitiv auf i vielleicht nicht viel seltener ist als auf us; von seoatus
sagt ja Quintilian (inst. 1, 6. p. 52) ausdrucklich: Senatua, senatus,
senatui, an senatus, senati, senato faciat^ mcertum est — S. 238
sind wir mit der auch von Zumpt beliebten Ableitung der nomiua
auf mentum oder men nicht einverstanden ; die Ableitung vom Su-
pinum mit Wegwerfung des —tum — sum , oder die Anfügung an
den Stamm, wie die Endung des Supinums angefügt wird, ist
wissenschaftlich und praktisch haltbar. Zumpt und Schule sieben
nomen aus novimen zusammen , wir können uns keinen Grund dafür
denken. Auch mit dem lucimen und fulgimen unserer Verff.,
woraus lumen und fulmen entstanden sein soll, sind wir ebenso-
wenig einverstanden, als mit dem acoimen von Krüger und dem
arimentum von Schulz. Stramentum , incrementum , caementum,
detrimentum, tormentum, fragmentum, segmentum, examen (exi-
go!), pigmentum und das späte genimen und figmentum liefern
den Beweis. Selbst semen ist nicht gegen uns, da sätum für se-
tum steht; sero nämlich ist von seo, daher auch seges, wie spero
von speo, woher spes , und res von reor. Fnr den Ausfall des
K-LiButea vor men oder mentum bürgt examen. Vergl. instru-
mentum, frumentum. Dass bisweilen ein Blndevocal eingeschoben
ist, wie tegimen = tegmen, regimen, specimen, documentum für
dogm., kann nicht befremden. In germen ist das s in r übergegan-
gen, wie sonst hänfig (=gesmen von gero), jumentnm ist von
dem Stamme jug-, wovon jungo und jugare, armentum vom Stamme
ar-y wovon arare, culmen oder mit dem Bindevocale und dem
Rückwechsel des Vocals columen vom Stamme cello, wovon z. B.
procul ; subtemen und subtegmen von subteg-, woraus subtexoauch
abgeleitet ist. Nur legumen und farciroen machen uns Schwierig-
keit, und wir können auf dem Tische besser mit ihnen fertig wer-
den , als in der Grammatik. Woher die Lange des Bindevocals,
ist uns unbekannt, wenigstens bei legumen. S. 250 sehen wir
nicht, wesshalb eine Ableitungsendung auf icus und nicht auf ester,
estris angenommen, sondern im letzteren Falle der Vocal für den
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400 Latein. Spradhe.
Biodevo€«l erkUrt wird. 8. 247 lUtn wir gern jaeindDi bcifea
AUeitongen aof -cundut. Wir witien nicht, ob bei 4er Ldn
▼OD der ZuMnmenselsung nicht der nach griechiieher Webe b
der neueren Latinität geformten Wörter auadrudLiieber bitte ^
dacht werden sollen, in denen der erste Theli, weoa er ein Ke-
rnen ist, aaf o endet; a. S. S53, 4. So sind aas dem Griecbbchn
ins Latein übergegangen phiiologus (-gis), philograecoe, phOon-
phus (-phla), theoIoguB (-gib), Gailograeci (-dt), gneeeilaBi.
Zumpt billigt solche Composltionen, wenn wirklich eiadurckW
nischung iweier Elemente entstandenes Gänse beteleboetwde.
Das älteste Beispiel einer solchen Verbindung sweier reio litd-
nischen Worte, dss wir ausser sacrosanctus wissen, itekftiila
wohl SU Ende des 2. Jahrh. n. Chr. herausgekommeaeareeepitii-
nee s. Clementis I. 3. c. 10: magnam blasphen^m lageaiteii^
rentes, mascnlofeminam eum existimantea. — In Besogaif^
Regel über die Tempora erlauben wir uns wieder eioeBeoeifai^
die nicht allein dieser Grammatik, sondern allen gilt, vekhen
kennen, denn wir wollen sngleich nach Kräften snm Aoibian'
nur Ordnung des grammatischen Systems unser ScherleiB beitn-
gen. Man ist sunächst darauf hingewiesen, in der lateia.Spnd-
lehre gerade die Wendungen und Ausdrücke, die tooi Denticki
abweichen, lur Sprache sn bringen. Nun engt man im Dentickei
Die Erde ist mit Schnee bedeckt; der Baum ist mit Risdetto
logen etc. Cicero sagt aber de nat. d. 2, 47: obdoetntv^
iibro aut cortice IruncI, quo sinl • frfgorlbns et s tM»
tntlores; Cato HaJ. 15, 51: quae (viriditas) Tsglnla }•" 4"*
pubescens includitur .... et contra avium mlnorasi ■o"'
munitur tsHo arlstamm. Im Actlv sägen wir ebesfilli:^
Schnee bedeckt die Erde; ein Wall Ton Aehren tehititcfe
Vergl. noch Quint. 2, 16: pleraque (animalia) contra trign ^
ano corpore vestiuntur; 11, 3. p. 323 (ed. Bipont.): oni»«
Impleatur annulis; . . . fascias, quibus crura Testlontur; (^
5, 6, 19: quo celerius ulmum vestiant (fites). Id. 8,1m
scopulos, qui . praecipue herbis algae vestinntnr; Flu. ^'
10, 51: perdices spina et frutice sie muniunt receptiaij
ut contra feras abunde vallentur. Aber auch Cfc. s. d.v
Munitae sunt palpebrae tanquam Vallo pilomm; 2, 41:^
tium aliae corlis tectae sunt, aliae tIIIis vestitae .... - j
einen 2. Punkt erlauben wir uns noch aufmerksam bu rnttw
wenigstens Zumpt und die alteren Grammatiker, so viel mr^
übergehen , es ist diea das sogenannte Präsens der AofäM
Plato sagt, schreibt^ im Pisto steht, dass das, was etc. . . Wiri
überzeugt) daaa auch in solchen Fällen das Imperf. und Plo^
Conjunctifs stehen ksnn. Vergl. CIc. off. 1, 25, 87; 3, 2,^
S. 320 unserer Grammstik heisst es: Aristoteles: Apud Htf^
flumen, inqult, und S. 399: Stumus: msgnopere, inquH elfi.
apud II. Humen , inqnit Ar., und magn., inqult Stamus. ^
beim Subjecte auch nur ein Wort, wie etwa tum, ille, so ^
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Middendorf n. Grnter« Lateio« Scbalgrammatik. 401
fitellun^ recht. Xn der mit sorfRlttger G^nantgkcit and wisten-
schaftlichcr Fortcbnof gescbriebenen GramiDatik von F. Schul«
liefest es zwar, das Subject könne anch unmittelbar Tor inqiiit
stehen, doch lese ich an der 20m Beweise citirten Stelle gana an-
ders. S. 898 steht Leo eis! hoc promissum Irridens. Freilich
sagt aoch Justin. 12, 1: Agis, rex Lacedaemonlomm, etsi a multi-
tudine rietus, gloria tarnen omnes vicit, dochsetsen nur spätere
Schriftsteli» die Partikeln quanquam, qtlamvis, etsI snm Particfp.
S. 288 steht: Hioflg wird der vemeinte Imperativ durch noii etc.
umschrieben ; wir würden statt ,,hfitifig^^ lieber ^^häufiger^^ sagen.
Besonders scheint Cicero bei DeponenCien noch wohl den Con-
junctir an setsen. Vergl. Att. 14, 1, 2; Tu, quaeso, quidqofd
noTi — roulta autem eispecto — scribere ne pigrere; ad famil.
5n 12,8: ne aspernere; ad Q. fratr. 8, 1, 6, 19: Haec inter coenam
Tironi dictavi, ne mlrere alia manu esse. 8. noch or. pro Cluent. 2, € :
ne repugnetis,-ne snbjidatis; de oif. 8, 2, 6: neve committas. Oft
steht auch ne mit dem Perf. Conj. wie C. Acad. 2, 40: ne ascWerls
neve fnerls; dir. 2,61: nefecerls; fam.7,26: ne . . . dixeris. Wir
können nach Obigem weder mit Krikger ftberelnsllmmen, der den
Conj. praes. mit ne fihr sehr seUen hflt, noch mit Schula, der
ne mit dem Imperativ In guter Prosa nicht solasst. S. C. legg.
2, 18, 45s ne quis'eonsearato, fretifch in einer Uebersetznng aus
Plato. -^ In Bezog auf einen andern Pnnkt gestatten wir uns eine
Frage ansnregen, über die wir beim Mangel von Verglelchung
der Codices unserer besseren latein. Schriftsteller keine Auskunft
SU geben ini Stande sind. Zompt behauptet, die Formen, wo
ein doppeltes i In der 4. Conjugatlon vorkomme, seien in der gu-
ten und Cioeronischen Prosa mit Ansnalime der Composita von Ire
dordmoa ungewöhnlich und -finden sieh nur hie und da bei Dich-
tern, X. B. bei Vliigil audilt, mngiit, mnhlit, hauptsächlich wenn
das Wort so beschaffen sei, dass es nicht anders In den daktyli-
schen Hexameter gehe, wie oppetil, Impedllt. Unsere Gramma-
tik sagt S. 158, ii werde vor s regelmässig in l contrahirt, giebt
aber sonst anch petiit , desiit ohne nähere Beschränkung. Dürfen
wir von dem Orelli^schen TeiTte der Oiceronischen Werke und
ähnlkben Texten ausgehen, so halten wir es gegen Znmpt mit
der uns vorliegenden Gramme^, denn ad Herenn. 4, 43, 55 steht
muniit; Quint. decl. 9, 2: petil (ed. Bip.). Krüger, der mit uns
athnmt.führtanC. Q. Rose. 4, 12: petiit; 11, 81: erudiit; LIv.
21, 46: communiit, und will nur, dass die Zusammenxiehung bei
Cicero vor s häufiger sei; Schuls behauptet, es finde sich häufig
petiit und noch üfler desiit. S. 278 ist, wie In den andern Gram-
matiken, die Behauptung ausgesprochen, dass bei Verwandlung
dea activen Satses in einen psseiven aus dem Subjecte des activcn
der Ablativ mit Pi^positien oder ohne dieselbe werde, je nachdem
CS Person oder Sache sei. Aber wo blcibendann die Tblere,
die doch keine Personen sind, aber anch nicht zu den Sachen ge-
A. J«M. f. PtUU ■• i'äd. od, KHL Bibi, Bd. LVffl. Ufi, 4. 26
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402 LaUin. Sprache.
rechnet werdeo dftrreD,''w€DigtteoB hier wohl sicheriidi iiicht,ii
C. nat. d. 2, 48, 124 achreibi: Qain elkn anatimi m gdU
aaepe anppooiiDoa, e qaibua puUi orti primam aluolor abiuiäi
tnatribusy a quibus esciusi foUque sunt; Phaedr. 1, 9: oppici-
aum ab aquila, fletua edentem gravea, leporem objorfiliit pwer.
Cfr. 1, 4: Aliamque praedam ab alio (cane) deferri putiM, wi
freilich der Hund ala Person auftritt. Doch ntoea wir bim-
fügen, daaa ea §. 401 unserer Grammatik heisst, bei Pemiai
und peraönlich gedachten Wesen stehe auf die Fnge:
Wovon 1 die Prapoaition a. Wir mikaaen nach diesen Benolia-
gen, die sich, wie wir schon sagten, nicht immer aof dieralM-
gende Grammatilc beschränlceo , ausdrucldich eriillrea, dann-
mentlich die lateinischen Uebungsstücite (Binrichtuag der Weit,
MiUheilungen ans der Naturbeschreibung [de elephaats, it o-
melo etc., de plantis, de metaHis et lapidibns], Mittheiluo^ei w
der Mythologie, Fabeln, ein Gesprach, Ersäliiungen) oster te
bessernden Hand unserer Verfaaser sehr an reiner Ltünlilp-
Wonnen haben. — Was nun die Art und Weise angeht, ii wel-
cher der grammatische Stoff geordnet und Tertheiit erMhdit^a
ist suvörderst entschiedener Werth darauf lu legen, dssi ii ^
Torhergehenden Regeln und Sfttien bis fast lo Biie
nie etwas anticipirt ist aus dem Folgenden, näi
scheint sich die Methode schon dadurch an empfelüen, daniii
sich an den deutschen analytischen Unterrickti«
unteren Classen so nahe anschliesst, ohne sich dochisgitU
au ein System ansulehnen oder au peinUch dea Bau der Sibleke
nach allen Seiten ausfuhren lu wollen. Daaa die Regelo sickta
abstracten Tone dea Docirens, sondern gemein verstiadlidi va-
getragen sind, ist schon angegeben; man merkt aber sock s
manchen Kieiniglteiten und Einselheiten die erfahrenen ScU-
männer. So steht bei den Uebungsbeispielen der 1. Dediati«
S. 17 femina das Weib, regina die Königin, alauda eiae M
tigall, sÜTS der Wald, damit der Artikel sogleich im Deoticktf
in allen Wendungen eingeübt werde; so ist S. 260 und fibertH
wo ein Ausdruck ausser dem Sstse vorkommt, der in avd Cm
atehen kann, gefordert, dass er doppelt fibersetst werde, on^
Sch&ler auf die Gleichförmigkeit der deutachen Caans tnhcA
sam zu machen und sein Sprachgefühl an aeharfen; so «0^
häufige Umwandlungen der passiven Wendung in eine aclire ^
umgekehrt verlangt; so Ist die Eintheilung des sannH
chen dem Genitiv und dem Ablativ lufallendeDfi^
bietesin bestimmte mit treffenden Namen beseU^
nete Grenaen etwaa, was sich für die Praxis ebei^>
sehr, als für die Wissenschaft empfiehlt; ao tioJ ^
Wortsammlungen mit auageaeichnetem Geschick in Groppei ^
Wörtern gebracht, die dem Iiilialte nach verwandt sind oder ^
doch leicht an einander achlieaaen, also das Gediohtoiis htk
tend erleichtern und Sinnigkeit in die Memorirubung briip
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Middendorf n« Grater: Latdiu SchoIgnumMtik. 403
Sollen wir ans endlich darffiber aossprechen, ob du in Bede ste-
hende Buch die gehörige Ffille dei Materials mittheüe, so
bejahen wir dies ohne Bedenicen in Beiug anf die Debungsbei-
spiele und die grammatisch-syntaktischen Begeln. Mit der For-
menlehre sollen in der S exta die entsprechenden Abschnitte der
Syotsx bis §. 336, d. i. bis sn den Sitsen, in welchen ein Sab-
stsntiv dnrch eine Apposition nfther bestfanmt ist, eingeübt wer*
den ^nnd iwar so, dass die lateiniichen Sfttse mondlich ins Deut*
whe, die deutschen schriftlich, dann aber aar Wiederholung auch
nondlich ins Latein fibersetat werden.^^ S. X der Vorrede. Von
§. 336 Us §. 379, d. i. bis snr Erweiterung der Sstslehre durch
die Bectionslehre (s. oben), sollen mit den schriftlieh ins Latein
in ubecsetsenden und mvndlich au wiederholenden Debungsbel-
spielen, so wie mit den lateinischen Stucken bis sn den Braih-
longen das Pensum der Qninta bilden. Die Bectionslehre im Zu-
ssmmenhange mit den dasu gehörigen Uebungsbeispielen sind f&r
dss 1. Semester der Qusrta bestimmt. Im 2. Semester soll eine
kurse Wiederholung des 1. Cursus der Syntax , so wie der For-
menlehre mit besonderer HerTorhebong des früher Uebergsnge*
neu und das Wichtigste sus der Wortbiidungslehre die Schüler
beschiftigen. Zusammenhangende deutsche Uebungsstikcke , die,
wnsunsbesonders freut, geschichtliche Darstellungen ent-
halten (von den sibyll. Biichern; das Capitol gerettet durch die
Wachsimkeit der Gänse; die Gallier aus Born Tertrieben; Gabii
durch Lbt den Bomern üiierliefert; Kampf der Horstier und Cu-
rlatier; Horatius Codes; Kriegssucht des T. Manlius Torqaatus;
Lfneigennütaigkeit und Bedlichkeit des Fabricius; Pyrrhus bietet
durch Cyness Frieden; Tom 1. punischen Kriege; vom 2. pun.
Kr.i von Hannibal; vom jüngeren Seipio; von J. CSsar; von Cisar
und Ariovist; von Cicero und Cäsar; von Cicero; Tod des Cicero;
Tom Armin itts; von Alexsnder dem Grossen; Alex. Milde gegen
Posus; Alex. Milde gegen die Mutter u. Gemahlin des Darius; Ab-
del jmus König durch Alexander; Perlander; Darius und Syloson;
Krösus und Solon; Harmodins und Aristogiton; Miltiades; List
des Themistokles beim Aufbau der Mauern von Athen; von Alci-
biades; Ehre dem Homer und Aeschylus von den Athenern, dem
Tyrtäus von den Lscedämoniern bewiesen; von den Scythen), und
die lateinischenEraählungen, ebenfalls geschichtlich denkwürdigen
Inhalts, dienen in Quirta zum Uebersetsen. EInselne in Anmer-
kungen an den untern Band yerwiesene Vergleichongen mit dem
Qriechischen können auf dieser Stufe fitr die nun mit dem Grie-
Dhiacben schon bekennten Schüler von Nutsen sein. Wss ferner
]ie Formenlehre angeht, so könnte es scheinen, als dürfe Einige«
i^e^gelsssen werden. So wenn S. 49 siemlich viele Wörter an-
refohrt werden, die bei verschiedener oder gleicher Mominstivs-
^nduDg nach verschiedenen Declinationen gehen. Lacertus und
ujaclnius smd noch obendrein, wie auch richtig bemerkt wird, sei-*
26*
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404 • Bibtiograpbiache Berichte d. knne Aouieca.
teo. Da dirfte caeent» CMemn ; kiedag, btcnlaiii ; jogdoi, ji-
golnni; pilei», pUemii etc. auch Aufnahme finden, luanl dakci-
lum die tat gute Prosa daasitche Fonn ist, )a tumultt (gcmt bd
Ter. Andr. 2, 2, 28; Heo. 3, 2, 21; PL Poen. 1, 1, 79; Gu.i,^
22; Sali. CatU. 50; Att. (bis) Afran. Pomp. Titia. Twp. En)
kommt vielleicht in der andern Form nicht öfter Tor. Aebikh
qoaeetiy sumti. r— Gestrichen w&nschen wir auch bei des W«^
lern des ,,8chätien8^^ etc. das sweifelhafte existimo. Drudidlcr
kommen, und daa gereicht einem Schnlboche sur fronoiK»
pfeblung , fast gar nicht Tor. Wir haben nnr S. 294 Phiispocan
fbr -men gefunden, und S. 309 ist iwischen inqoit und stum
das Komma au streichen. Und so dürfen wir denn des Lekm
und Schulvorstinden daa Bach um so mehr lur Beacktsa^f »
pfehlen, ala die Verfasser Tersichern können, dass ihre HelMe
80 meist auf dem Boden der Brfahrong und praktäsehes Tkiti^
keit erwadiscn ist. TrifA
Bibliographische Berichte a. kurze Ansdgeik
Terenz-Lilteratar.
1) J. Komghoff: De scholia$iae in TereiUium arte crüka. M
Programm de« Gymnaaiam« in Aachen.
2) J. Brix: De Plauti et Terentn proeodia. Vratislaf. 1^
(Doct.* Diasertat)
3) Q. Ihne: Quaestiones Terentianae. Bonoae. 1843. (Doct D«^
aertat.)
4) J. KSmgkoffx De ratione quam nrentiua in foMii Grm
latioe converteodia aecatoa est. Part. I. Coloalae typu deioytf
J. 6. 8cbmiU. 1843.
5) E. Käreher: Beitrag zur iateinisehen Myrnologie tmd U»
oagraphie. I.Heft. Carlarube 1844. 2. Hellt. 1846. 3«H.l6^'
6) Maur, Speek: Obeervatianum erüiearwm im Terentii Jd^i^^
epedmen. Vratisl. 1846.
Der GrundaaU, Dichter und SchrifUteller derselben Littentvp^
tang aoa ihren eigeaen Werken, aoa ihren hiecaoa aach ergcbeades C»
ralttereOy aoa ihrer Zeit sa erküren, und nicht mehr die verKhie^
Zeiten angehörenden Autoren einer Gattoog oder Art einen aas te <^
dorn tu erklären, den einen nach dem andern sn benrtheilea, kit^
Recht immer mehr Geltang gewonnen» Aach in Being naf die lat^
sehen Komiker hat man sich nach ihm gerichtet und Plnntoa nad Tci«
wohl Ton einander unterschieden. Die folgende Anseige mehrerer^
lotsten Jahren angehörender Arbeiten anf dem Gebiete der lateiA.K«
ker wird snvorderst ebenfaUa nnr daa, waa Tereas betritt, beridu«:
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Bibliographitfclie Bericht« o; kone Aoieigeo. 40S
tigen UDd soTiel uns yon der T«reox*Littenitar bekannt geworden — -
mit Aomalune de« Aüerneneaten -» der cbronologiflcben Pofge nach in
möglichster Kurse be8precheD. Die erstgenannte Schrift von Hrn. Ko*
nighoff gebt Ton einer Anmerkong des Ponat tu Hecyra III* 1, 33, einem
I vielfach besprochenen Verse ^ aas. In dieser Note heisst es, die Alten
I bitten /ortoM« mit dem Infinitiv verbunden. Dass es sich aber bei for-
I tasse nicht mn den Infinitiv handeln kann, lenchtet ein. Ob dagegen der
Indicativ oder Conjonctiv stehen solle ^ darober ist gestritten worden*
) Meist findet sich der Indicativ. Hr. K. scbliesst daraus, dass bei Teren»
! der Conjvnctiv steht, dass Donat ans dies als Besonderheit habe anfahren
, wollen , setst statt tnfinkivo — confimetwo ond fSgt sehr treffend hinsa»
I dass das nachher hinangesetzte Ugkur et eonsoMte nur eine orthogra«
I phische Bemerkung enthalte, in welcher man sich des Infinitivs statt des
\ Conjunctivs bedient habe; dieser Zusats aber, glaubt er, gehöre nicht
I Donat an. Nunmehr folgt das eigentliche Thema. Hr. K. will aber die
I Beschaffenheit nnd den Werth der Vadanten , welche sich in den unter
Donaths Namen aufgeführten Commentaren sa Torem finden, sprechen —
jedenfalls eine ebenso dankenswerthe als mfihevolle Arbeit. „Mehrere
Stocke des Terenz , sagt Hr. K., sind schon bei Lebzeiten des Dichters
wiederholt aufgeführt worden. Vielleicht also konnten sich in den Va*
I rianten im Commentar Spuren von Textveranderungen finden , die von
Terenz selbst ausgegangen, um so mehr, als sogar das Fehlen ganzer
Verse in manchen Mss. bemerkt wird. Letzteres findet nur in den Adel-
phi statt, von welchen Osann behauptet, dass sich sogar ans dem Pro-
f löge ihre zweimalige Aufführung bei Lebzeiten des Dichters ergebe.
Dieser Schluss indess ist falsch, weil nova Vers 12 prol. Adelph. eben
I so wenig wie nova Hoc. prol. I. 2 und pro nova Vs. 6 von einer zwei-
ten Aufführung, ab vielmehr davon an verstehen ist, dass das Stack zum
. ersten Male in lateiu. Sprache erschienen war. An einigen Stellen, wie
Adelph. III. 5, 1—6. IV. 3, 10, hat Bentley die Aechtheit der Verse be-
wiesen. Auch Ad. IV. 5, 72 Hesse sich trotz der Bemerkung des Scho-
liasten nicht beweisen , dass der Vers fiberhanpt' nicht, oder wenigstens
nicht von Anfang an von Terenz hergerührt Wie aas dem Fehlen gan-
zer Verse , so lasst sich auch nicht aus der Verschiedenheit einzelner
Worte eine von Terenz ausgegangene Aendernng beweisen ; zum wenig-
sten ist, selbst wenn wir die an sich nicht unwahrscheinliche Aendernng
von Seiten des Terenz zugeben, nicht mehr zu sagen, was der ersten Ge«
stalt angehSrt habe. Attnlit Andr. prol. 1 erscheint nur als Randglosse
eines Abschreibers; Varianten, wie sie zu Andr. pr. 8. II. 1, 7. IV. 1, 22
angegeben sind , enthalten nichts als Paraphrase oder Erklärung. Andere,
wie die zu Andr. I. 1, 128. I. 5, 1. Hec. III. 5, 3 u. a. O., enthalten nur
BUS Missverstandniss der in den Mss. gebranditen Abkürzungen hervor-
gegangene Irrthiimer.^'
P. 10 fuhrt der Hr. Verf. wieder andere Stellen an, wo der Scho-
liasi die falsche Lesart gebilligt, die richtige als Abweichung aufgeführt
hat. So Andr. II. 2, II. 4, 20. Run. II. 2, 34 ; an der letztem Stelle hat
der Scbollast den bei den Komikern gaaz gewöhnlichen Indicativ in
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406 Bibiiographuche Beridiie a. kone Ameigeii«
ifldirecten Fragen rerbewern so mSMeo geglaabt Dandbe behaoiitet
K, mit Recht tod iltieo gegenüber ei loeo Phorm. I. 3, 88, ebttw ?«
der za Hec. IV. 4, 43 gegebenen Variante remissan redoctan; die Dsp-
pelfrage durch ne — ne aoBgedrockt, ist nicht an verwerfen, for feriaW,
das jetzt im Schelion tich findet, vetneti mit Hrn. K. m Betam, tn^e
ich kein Bedenken.
Die Varianten, die sich in den vor dem letzten Beisptd lagt^be*
Ben Betspielen finden, sind dafnr Beweis, dass man gerade bd Teraa
gern die gewöhnlichen Worte verändern za müssen geglaobt kt Die
Gründe, wesshalb man dies getban, sind nach dem Hm« Verf. Staate-
dene gewesen ; a) man findet Ansdrncke , die zn alt oder der gewib-
lichen Redeweise zn fremd schienen, b) die zn wenig den Sten^^
Alterthnms zeigten, c) die nach Meinung der Kritiker foa 4m
des griechischen Originals abwichen» Als Beispiele za a) führt &.
Konighoff an die Varianten zn Andr. in. 1, 1. III. 3, 40. lY. l, 1
bis 4 (an dieser Stelle erkennt Hr. Konighoff richtig yenchiedene 8ch»-
liasten; die Nichtidentitat derselben ist an Tielen Stellen desCooneiton
offenbar), Andr. IV. 4, 6. Eannch. V. 6, 21. Andr. IV. 1, S9. Aii
Beispiele zu b) die Varianten zu Andr. IV. 1,33. Phorm. 111.1,6.1.4,1^
Zn der letzten Stelle will ich nnr bemerken , dass ich, wenn ich aiick 4i
durch die Codices gesicherte protinus liier nicht aulheben mochte, M
dem Hrn. Verf. darin nicht bebtimme, dass, weil man conjiciaBaa
Festns nicht aufnehmen würde, ebenso wenig protinam Yon ikni ealaia-
men werden konnte. Denn wir werden, ganz abgesehen dsTOD^obys
das CItat als Reminiscenz oder als zur Zeit aus einem Exenpltr te
Dichters genommen betrachtet wird , dem Grammatiker so viel Vertiua
schenken müssen , das protinam nicht für ganz willkSrlich citirt in hahes,
da es sich gerade um ein Beispiel fiir diese Form handelt, wahreodofr
ihn ohne Bedeutung war, ob hier der ConJ. Praesentis oder Isiperfe«
steht. Weiterhin folgen p. 13 zu Ende und folg. Beispiele zn c). ^
Gelegenheit, hier den Scholiasten entgegenzutreten, ergreift Hr. K. «t
um so grosserem Vergnügen, weil er die strengere Abhängigiceit dei T^
renz Ton seinen griechischen Vorbildern zuzugeben keineswegs fo^
ist, weil er die Art, mit welcher er dieselben nachgeahmt, als eioedor^
aus freie betrachtet und den Terenz keineswegs als Uebersetser, «»^
als dichterisch frei mit den Originalen schaltend angesehen wissen «31
Wir werden den Bifer des Hrn. Verf. in dieser Beziehung splter psavi
zu zeigen Gelegenheit finden. Als Beispiele also , wie die Commestti^
ren Varianten angefahrt haben , die aus der scheinbaren oder wirkln^
Abweichung des Terenz von griechischen Komil[em flössen , citirt Hr. ^
die Varianten zu Andr. III. 4, 13. Hec. I. 1, 1. Eunuch. I. 1, 1. ^
hat meiner Meinung nach der Verf. das Richtige getroffen, wenn er ^
Interpunction des Probns folgt, d. h. nach eam das Fragezeigen s^
Dieselbe Interpunction findet sich auch anderwärts, wo Bnn. 1. 1? l ^
tirt wird, z. B. in den alten Ausgaben des Qninctilian za Bade^
XI. Baches, welche Stelle die Bipontiner dtiren; sie findet sich in ^
meisUn Ausgaben des Terenz, auch bei Westerhov. Andere ^
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Bibliographischa Berichte o. karte Anaeigen. 407
wenicttens eam durch ein Komma vom Folgenden getrennt , wie Bentiey»
In dieser Uebereinstimmnng der Heransgeber liegt mir der Hanptgrond
fnr das anch von Hrn. K. Angenommene. Und man mnss es dem Sinne
nach fnr sweckmäasiger halten, allen jenen au folgen, weil der tief in
Gedanken über einen das ganze Fahlen und Denken einnehmenden Ge-
genstand Versonkene sich besonders in kurzen Fragen an sich selbst za
bewegen pflegt. Den Aosdrnck „ifiepfe^* mochte ich gleichwohl nicht für
die andere Betrachtungsweise für passend erachten , weicher z. B. Mei-
neke fragg. comicorom Gräecor. ed. min. tom. II. p. 903 folgt, znmal nach
den Zeugnissen der Alten Menander ihr gefolgt ist und Terens ihn hier
wortlich übersetzt. Und was das „parum latine^* angeht, so steht sei-
ner Berechtigung die von WesterhoY citirte Stelle; Andr. I. 3, 30. Quid?
hoc intelleztin? an nondum etiam ne hoc quidem? entgegen.
Zuweilen hat man sogar, indem man Varianten zu den Worten des
Terenz nach dem griechischen Original fugte , den Terenz des Missrer-
standnlsses der griechischen Worte beznchtigt (vergl. p. 15). Von den
hierzu angefahrten Beispielen wollen wir nns eins naher ansehen; das
erste ist Hec« 111. 4, 26, wozu der Schol. tadelnd bemerkt, dass Terenz
Unrecht getban, den mit Recht Ton Apollodor kahlkopfig genannten
Mykonier crispus zu nennen. Dann folgt Enn. IV. 4, 22 , dann Phorm.
prol. 24 sqq. Zn dieser Stelle, deren Vertheidigung Hr. K. gegen Bent-
ley^s Conjector in Vs. 26 mit Recht unternommen und gut zu Bnde ge*
fuhrt hat (die Vulgata , Yon der die italienischen Codd. gar nicht abzn*
weichen scheinen, giebt keinen Anstoss), fugt der Scholiast hinzu, Te-
renz habe sich hier geirrt, denn das Stuck, das er zum Phormio benutzt
habe, sei des Apollodor 'Emdimxiofuvfiy nicht der 'Bni^iKaSo^sirog; denn
es handle sich hier um ein Madchen. Wir wollen kurz angeben, wie hier
der lateinische Komiker rom Hrn. Verf. gerechtfertigt wird. Zunächst
knüpft er an die Worte des Schol. die Bentley'sche Anmerkung; dem
Schol. stimmt Bontley darin bei , dass das von Terenz benutzte Stuck
'EmdiimioiUpTi gewesen , der Fehler aber nicht Ton Ter. begangen wor-
den , sondern Schuld des Exemplars des Dichters sei , welches Donat be-
natzt habe. Dieser Meinung des Kritikers des XVIII. Jahrhunderts sind
Slniter zu Andocides, Meineke Menandri et Philemonis rellqq., Rnhnken
dictat. ad Ter. beigetreten. Diese Umstände rechtfertigen um so mehr
eine genaue Erörterung der Sache. Dafür, dass 'Enidinutoiuvog (-ov)
das Richtige sei, spricht
1) die Uebereinstimmnng der Codd. (bis auf einen des Westerfaov),
die Didaskalia, die Worte des Donat am Anfang der Vorrede zum Phor-
mio (wonach die Schuld aber wieder Tom Scholiasten auf den Dichter
znrnckfallen wurde);
3) die Unwahrseheinlichkeit dessen, dass der Dichter den Zuschauern
einen falschen Namen genannt haben solle;
"' «liesy dass nach den Zeugnissen der Alteiv ein Madchen , wie hier
Pbaniuk.^ weder 'EmdiwioiUvri noch 'Sütidtnogy sondern Of tftf« geheissen
hat. Der Erklärung von Meineke, welcher das Partidpinm als Medium
fasst und es auf den Phormio bezieht, als welcher dem Antiphon Pha-
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408 Bibliographische Berichte a. knne Anseigeii.
nlum verschafift habe, stioimt Hr. K. nicht bei, sondern ihm gilt dM Ptft-
mascal. gen. als passive Form mit Beziehong auf Antiphon, welcher dxudk
das Gesetx aar Verheirathong mit Phanium geswnogen wirde. Der
Grund fiir diese aach ans als die richtige erseheinende AnffaMUig ist,
dass , wahrend Tereax das Stück desshalb , weil Phormio die Hauptrolle
hat, nach diesem benennt (cf. proIog. 2d-— 28), Apollodor ihm deeahalb
nach Antiphon den Namen 'EmdMutoittvog gegeben haben nuaa, weil ja
sonst keine Abweichung in der Benennnng Phormio bei Ter. da wäre.
Uebrigens spricht fnr die Richtigkeit des Mascalinnms aach dies, dass
ausser Apollodor noch Anaxipp, Diphilns und Philemon Stacke diesee
Namens geschrieben haben. — P. 2ö folgt endlich noch die Benierkmig^
dass man sogar die griechischen , wie die lateinischen Dichter mm Gcgea-
stande alberner Kritik gemacht, Donat aber schon solche zarfickgewie-
sen habe.
Die Schrift Air. 2 von Brix war jedenfalls nach der Ltiogeechea
Arbeit über den Hiatos bei Plantns die erste bedentende in ihrem Fache.
Der Verfasser geht mit lebendiger Frische and äusserst anerkenneoawer-
ther Genaaigkeit und Sorgfalt zu Werke. Er spricht p. 7 den Gnmd-
aatz, nach welchem er in der Untersnchnng verfahren habe» ans, indem
er sagt: man dürfe nicht an die Feststellung von Gattungen proaodischer
Licenzen von vornherein denken ; das romische Volk habe sich bei der
Ansspracbe der Worte nicht von bestimmten Regeln leiten lassen, Blaa
müsse also alle einzelnen Worte an allen Stellen , wo sie sich finden , be-
trachten , sammeln , zahlen, so dass sich durch bestimmte Zahlen das Ue-
berwiegen des einen oder andern Gebrauchs feststellen lasse. Dieses
Verfahren, welches wir bisher auch als das einzig richtige erkannt hatten,
weil als das einzige, durch welches man ans stetem Schwanken sn einer
endlichen Sicherheit gelangen konnte , mochten wir gleichwohl jetzt nidt
mehr als unumgänglich nothig betrachten. Denn abgesehen davon , dass
wir in der Verschiedenheit des Gebrauchs z. B. derselben Cooaooanten-
Verbindungen , wie in den von Hrn. Brix angeführten Beispielen tue md
vOitty schon eine ratio erkennen, dass wir dort in dem vielgebmnchtea»
oft nicht viel bedeutenden Demonstrativum äU die Positionskraft nicht
ohne Grund geschwächt, hier im Nomen viUa die Position in der Stamm-
silbe in voller Kraft sehen , sehen wir jetzt jenes Verfahren als zn nns-
serlich und zu ermüdend an und glanben überdies, dass mit Hälfe theila
eines nach den besten und ältesten Codd. genau revidirten Textes (die
Varr. sind bisher za zerstreut, nirgends beisammen gewesen), theils
der Sprachvergleichung (ich mache auf die Bergk^sche Recenaiem des
1. Theils von RlUcbPs Plautus in ZeiUchrift für Alter th.-Wiaa. 1818.
H. 12 aufmerksam) gute Resultate für Prosodie und Metrik der Komiker
zu erzielen sind. Wir geben jetzt den Gang an, welchen Hr. Br. In die-
ser Arbeit genommen, und wenden uns sodann zu dem, waa nnn ab
Haoptresultat der Schrift hervorzuheben zu sein scheint. Der Verl
geht von der 1. Scene der Asinaria des Plaotus aus, welche unter den
113 Versen, ans denen sie besteht, auch nicht einen Vera hat, der
ein Wort mit schlechtem, falschem Accente enthalte« Waa in
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Bibliographische Berichte n. korse Anzeigen« 400
Sceae iber sonst etwa nicht recht beiiaUswerth scheint oder ist, nimml
er p. 12 sqq. dnrch. Er berührt 1) die in dieser Scene Torkommendea
6 Hiaten , 2} die prosodischen Licensen. An Vs. 62 Jcnnpft er die Unter^
snchung der Quantität von qnippe bei Plaatos, nach welcher das Wort
als Trochaens erkannt wird ; über 4 Verse , wo Zweifel obwalten, werden
nähere Aufschlösse gegeben (wir übergehen dies, da es ons mehr om das
Allgemeine I besonders aber nm das den Terens Betreffende an thnn ist).
Gegen das ans Terens gewonnene Resultat, dass qnippe bei diesem
Dichter nie anders wie ab Trochaeus gebraucht sei , ist nichts au erin-*
nern. Daran reiht sicfa die Betrachtung der Quantität von nempe, inde,
andOy herclci isomo p. 19—30, deren Resultat ist, dass die ersten drei
bei Piaotossehr oft, bei Terens wenig oder gar nicht mit kurzer Penul*
tima sich finden , in hercle dagegen und immo bei Plautus die Penoltima
»ich nie kurz finde, während sonderbarer Weise Terenz sich bei immo
die Freiheit der Verkürzung nehme. Wir finden diese allerdings Hec.
IV. 4, 104. V. 4, 37. Phorm. V. 8, 43, indessen dadurch, wie ich meine,
entschuldigt, dass in der Verbindung von immo mit vero die Naturlange
in vero mit der Positionslange in immo concurrirt. Was die 4. Stelle,
Andr. V. 2, 13 betrifft, so muss, falls Hr. Br. wegen des doppelten Ictus
auf indignum die Verkürzung von immo nicht annehmen zu dürfen glaubt
(jenes ist übrigens nicht nngewöhnlich) , statt Chreme — Chremes ge«
lesen werden, so dass dann ein Schein-Bacchins statt eines Anapäst an der
Tierten Stelle des trochäischen Tetrameter stände. Denn der Vocativ
Chreme , der sich an ungefähr 38 Stellen bei Terenz zu Ende des Verses
findet, in der Mitte an 2 Stellen (Andr. V. 3, 24. Phormio V. 5, 58)
Elision erleidet, an 6 anderen Stellen (Andr. IV. 4, 44. V. 4, 42. Eon.
IV. 5, 4. Heaut. I. 1, 23. III. 3, 24. Phorm. IV. 3, 4) in der Mitte lang
ist, durfte nicht mit Recht hier in der ultima kurz gebraucht sein , eben
so wenig als Phorm. IV. 3, 4. — An die obigen Wörter schliesst sich
endlich autem an, wovon Hr. Br. gegen Weise den Beweis fuhrt, dass es
nie seine Vorletzte verkürzt habe« — Weiter wird sodann eine weitere
Untersuchung der Position von mute c. liquide angestellt, welche sich an
die p. 24 zu Persa IV. 3, 23 gemachte Behauptung der nicht statthaften
Verlängerung der Penoltiina von lucrum als Beweis anseht iesst (p. 33 bis
44). Dieser Theil der Arbeit von Br. scheint uns der bedeutendste za
sein, da damit der Anfang gemacht wird, eine Hauptschwierigkeit in der
Prosodik und Metrik der Komiker, die Frage über die Bedeutung der
Position für die Quantität der Silben, zu beseitigen. Das Resultat die-
ser Untersuchung ist, dass die Consonanten- Verbindungen br, er, pr, gr,
tr, cl, pl weder bei Plautus noch bei Terenz Position machen. Indem
wir vor der Hand dieses Resultat in seinem ganzen Umfange als richtig
annehmen, fugen wir hinzu, dass, wenn das Resultat auch vorerst als
ein geringes erscheinen mochte, doch der grosse Werth desselben nicht
zu verkennen ist, und zwar liegt er besonders darin, dass es ein sehr
richtiger Anfang zu sein scheint. Die liquidae sind ihrer Natur na<^
durchgängig mehr so gebraucht, dass sie keine Position machen. Von
den liqnidis aber sind wieder r und I ihrer Nator nach die flüssigsten, so
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410 BibliograpUsdie Beridiie o. kone Amdgeo.
daM das oben aa%efiuidene Resolut mit der Theorie der Linie pn
«bereiostiiiiiiit. Eioe forigesetste UateraochoDg der Positioasfnfe wirde
saoaclwt die Verbindnng der motae mit deo übrigen liqnidea Badut^
ai und o 9 dann die der liqoidae nnter einander, dann die VeibMoBg m
liqnidi« mit matia, ao daas dieae Jenen nachfolgen, nicht wie oben Toru-
gehen, femer , wie aich t and u ala Conaonanten J «nd o in Beng ui
Torhergegangeoe Yocale Terbalten, zn betrachten haben; dua uffie
Yerbindong der mntae untereinander und endlich nodi aaf die VeiMoc
a — ■ and des s mit anderen Conaonanten eingehen mossea, ia wekki
lotsten Theile die Verbindung, wo das s nach andern Comeatnttt iliK
den Schiaas bilden mfisste. Sollte der hier einer solchen UatenMhie
vorgexeicbnete Weg, der mir der natnrgemasse in sein scheint , vM
%nm Ziele föhreo^ so bliebe immer noch jener iosserste yob Br. Tor{^
schlagene nbrig. Wir haben nnn noch Einiges in Besog aaf oViges l^
snltat mitsutheilen. Gegen die dorch dasselbe begrondeleB ^tnt^
rangen der Beutley 'sehen Accente an einigen Stellen, %• B. Aadr.I.l,ft
HeanU IL 3, 45 mediocriter sUtt mediöcriter, ist nichto xa beKita,
Hr. Br. hat sich aber an einigen Stellen Veränderangen erlaabes n ^
•en geglaabU Ob and in wie weit diese gerechtfertigt sind, wellet «>
in Knrzem angeben« Gegen die ans den besten and meistea Msi. ^'
rnhrende Lesart nnlU maläm rem esse exp. m. Heaot. 11« 3, 48, ^
aich Hr. Br. gegen BenUey annimmt, ist nichts einso wenden; sie i^
richtig ond nm so passender, als so die Beschreibong der Kletda^i^
die Angabe der Beschaffenheit der Gesichtsfarbe felgt. Aach haiBr.Bi
Adolph. IV. 2, 38 (cf. p. 38) richtig Uü statt iOie geaetxt nnd nodies«
in caprificas als kurs restitairt. Zweifel stiessen ons dagegen ge^^
Verf. Erklärung bei Heant. L 1, 11 anf, wo eo beibehalten asdi^
mit korser pennltima gelesen werden soll. Beides mochten wir ^enti'
geben, wenn wir nicht Hrn. Br. folgend die metrische Richtigkeit a^
Eleganz anfsoopfern giaabten. Wie soll conjicio dreisilbig gelesei««^
den Y Soll das t in der Endong consonantisch werden und die t«^
gehende Silbe lang machen ? Es scheint so , aber daa mochte ^.
sein. Und doch wie anders? Bleibt conjicio yierailbig, so hnbei*'
einen Proceleosmaticos statt Trocbaens gegen die Regel :
ant I plus e|o, üt con|j(cio ; ägrttm in | hfs regi|önibo8.
Hatte man statt conjicio — conclodo, so wäre geholfen. Du tf«^
würde dann ganz gut von Statten gehen :
aat I plus e|o, üt con|cIüdo; agrum in | bis regi|önib«s.
Vor der Hand wissen wir nicht anders zn helfen. — Wegen Heait p
6, wozu duplici als gegen die aafgestelUe Regel veratoasend nn^'
und diese Lesart yerworfen wird , verweisen 'wir auf Ritschl Pi*^
p. 387 Anmerk. — Zn dem oben bezeichneten Wege fiir die P«^'
Behandlung und Aofstellnng Ton Gesetzen für dieselbe a^ no<^ V«^
dass sich an die Untersuchung der Verbindung von mota c. liqvida, <
sie Br. angestellt hat, d. h. in den Fallen, wo muta c üq. «sc fvM
Silbe gebort I sich noch im Besonderen die Betrachtang der Fi&
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Schill- und Univenitatmiaehriditen n. b« w. 411
reihen mius, wo Bilben oder Worte mit rontie scbliessen ond die folgenden
Silben oder Worte mit iiqnidia beginnen. In welchen Fallen das Ton
Br. aufgestellte Gesetz nicht stichhaltig sein mSchte. Als Sohloss knnpft
sich an ObSges p. 45 sqq. die Banerknng, dass jam in der Verbindung
nonc Jam stets iweisttbig -— iam — - Ton Plantns wie von Terenz ge-
brancht werde.
Liegnits. Dr. A. LhMg.
[Fortsetsnng folgt.]
Schul- und Umyersitätsnachrichten^ Beförderungen
und Ehrenbezeigungen.
Ans dem Grosshersogthnm Badbit. Nachdem die Torjahrige Mai-
Revolution y welche so viel Unglück und so grosses Elend ober unser
yordem so schönes und glückliches Land gebracht hat, unterdrückt war
nnd Geseti und Ordnung wieder die gebührende Geltung erlangt hatten,
wurden auch alsbald Ton den hohen Behörden in Beziehung auf die
Schule die nothigen Anordnungen und Verfügungen getroffen ; denn auch
auf diesem Gebiete hatten die unheilvollen Ereignisse ihren störenden und
verderblichen Binfloss mehr oder weniger geübt. Indem nun diese An»
Ordnungen und Verfügungen der hohen Behörden anfs Nene den Beweis
liefern , wie sehr den hochachtbaren Männern , welche mit der Pflege und
Leitung des Schulwesens in unserm Grosshersogthum betraut sind , das
wahre Wohl der Schule am Herzen liegt und wie sehr sie bemuht sind,
dasselbe nach allen Richtungen hin zu fSrdem, müssen wir aber auch
zugleich berichten, dass im Verhaltoiss au der grossen Zahl der Lehrer
an den höheren Schnlanstalten nur sehr wenige sich an den revolutionären
Bewegungen betheiligt haben. Bei weitem der grosste Theil derselben,
▼on der hohen Wurde nnd Heiligkeit ihres Berufes durchdrungen , blieb
ihnen fern. Auch der Unterricht wurde an vielen Schulen gar nicht, und an
anderen, mit nnr wenigen Ausnahmen, nur einige Tage wahrend dieser
8chreckensperiode unterbrochen. Da die Erlasse, welche die eben erwähn-
ten Anordnungen der hohen Behörden enthalten, einen nicht uninteressanten
Beitrag zur Geschichte des badischen Schulwesens im Jahre 1849 ent-
halten nnd desshalb auch in einem grosseren Kreise bekannt zu werden
verdienen, so glauben wir sie auch in diesen Blattern niederlegen zu
müssen. -— Der Wortlaut der fraglichen Erlasse selbst ist folgender:
Grosshorzoglicher Oberstndienrath. Carlsruhe , den 16. Juli 1849.
Nr. 114d. Erlass des Grossherzogl. Ministeriums des Innern v. 13. d. M.
Nr. 8948, den dermaligen Zustand der höheren Lehranstalten , insbeson-
dere die Profungen und Visitationen betreffend. Beschluss. Fiat. Gene-
rale an sSmmtliche Lehranstalten (Lyceen , Gymnasien , Pädagogien und
höhere Bürgerschulen).
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412 Schul« and UidTer^titsiiacIirichteay
la Anbetracht y dass die nnheilroUen Ereigniue der jüngsten Zdt
noch aaf dem Gebiete der Schule ihren etorenden nnd ▼erd^rbtidiea fiSa-
fioss geäbt haben;
und in Brwagnng, daas an den meisten Anstalten den Landet ia
Unterricht nicht nar kuriere oder längere Zeit nnterbrochen warde, mi-
dem daM seine Fruchtbarkeit unter dem Einflüsse so annnerordentlicl«
Ereignisse überhaupt nur gering sein konnte,
sieht man sich mit Genehmigung des Grosshenoglicbeo Ministeriim
des Innern an folgenden vorübergehenden Anordnungen lor dan gega-
wartige Schuljahr yeranlasst:
1) Der Unterricht ist an sammüichen Lehranstalten ▼orerat bu nn
1. September 1. J. fortzufahren , sofern nicht bei einielnen Anstalten k-
sondere Verfugung ergehen wird.
2) Die Vorstande der Anstalten haben sofort anher xo berickei
ob und wie lange der Unterricht im Laufe dieses Sommers an der k-
treffenden Anstalt ausgesetzt worden ist, resp. Ferien stattfanden.
3) Feierliche öffentliche Prüfungen sollen nicht ttattfindno« Jk^
gen sind am Schlüsse des Schuljahres die Classenprif nnges ■
der Weise, wie dies für das Winterhalbjahr Torgeschrieben ist*), dvil
die Directorea nnd besiehnngsweise durch die Inspectoreo der heheni
Bürgerschulen , unter Zuziehung der Lehrer Yorsnnehmen , nnd ist iher
den Befund anher Bericht zu erstatten.
Die Bpfaoren nnd kirchlichen Commissarien sind zur Theünahme a«
diesen Prüfungen, letztere zu den Religionsprofhngen , von den Vorstis.
den besonders einzuladen, auch die Eitern, Vormünder nnd Fiissifer
der Schüler **) öffentlich — * durch die auszugebenden Progmane o^
auf sonstige Weise — von der Zeit der Prüfung zn benachrichtigen sai
sa dieser einzuladen.
4) Die nach den bestehenden Verordnnngen anher sn inachtin^ni
Vorschlage der Lehrerconferensen hinsichtlich der Promotionen der Schi*
ler sind in der letzten Woche des Schuljahres Torzniegen. Was£«
BnÜassnng der Sohnler der obersten Lycealdasse zur Hochschule betnlli.
so werden die Lehrerconferenzen , zu deren dessfallsigen Berathnngen ^
Bphoren einzuladen sind, am Schlüsse des Schuljahres onter geaaaet
Angabe der wissenschaftlichen Befähigung nnd der ChaFaktemtfe da
*) In jedem Jahre finden zwei Prüfungen Statt, die eine mnr Osler-
zeit, die andere am Schlüsse des Schuljahres. Die Prüfung zur Ost«-
zeit ist nicht öffentlich; sie wird Ton dem Director der Anstalt «««-
ordnet und in jeder Classe Torgenommen. Zu dieser Prüfung werd«e
die Hauptlebrer nnd Nebenlehrer dieser, so wie sammtliche Lehrer d^r
nSdistibIgenden höheren Ciasse zugezogen. Der Director erstattet ober
den Bef^d der Prüfung Bericht an die ObentndienbehiMe (fjriwlerd
nung S' 11* 12. Schulplan $. 33).
**) Nach den im Grossherzogthum Baden geltenden SchnlgaaetBa
muss jeder Schaler, der nicht bei seinen Eltern wohnt, einen geeis
neten Fürsorger haben, welcher die Pflicht übernimmt, ober d^
hausUchen Fleiss nnd das sittliche Betragen des Schüers zn
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Befordenuigen nnd Ehrenbeieigiingen. 413
Schaler ihre Vorschlage aoher machen, worauf nach Prnfong der achrift-
liehen Auaarbeitnngen der Schaler die diesseitige Botschliessnng erfolgen
wird*
5) Es wird den einselnen Anstalten oberlassen, ob sie Je nach den
obwaltenden Verhältnissen diesmal eine wissenschaftliche Beigabe sta ihren
Programmen aasgeben wollen oder nicht. Ebenso kann die Vertheilong
von Prämien unterbleiben, was jedenfalls an solchen Anstalten la ge-
schehen hat, deren finanxielle Lage dies wnnschenswerth maoht.
Im Uebrigen erwartet man von der Bernfstrene der Lehrer, dass
sie in richtiger Würdigung der darch den Ernst dieser Zeit erhöhten Auf-
gabe der Schule mit allen ihren Kräften bestrebt sein werden, alles Un-
geeignete von jenem Heiligthnme fem an halten , und insbesondere die
ihnen anvertranten Zöglinge an reger geisUger Thätigkeit, an achter
Religiosität nnd wahrer Vaterlandsliebe durch Beispiel und Lehre an
beleben.
Böhme. vdt. £ratiss.
Grosshersoglicher Oberstudienratb. Carlsrohe, den 18. Juli 1849.
Nr. 1168. Briasa des Herrn Präsidenten des Ministeriums des Innern
vom 7. d. Mts., den Vollsog der höchsten Dedaration vom 27. Juni d. J.
über das Verhalten der Staatsdiener wahrend der Dauer der Revolution
betreffend»
Bescblnss«
An aammtUche Directiotoen der Lyceen, Gymnasien, Pädagogien
und höheren Bürgerschulen des Landest
Den Directionen der höheren Lehmnstalten wird beiliegend ein Aus-
sug aus dem oben beaeichneten Erlasse aur Nachricht und mit dem Bei-
fugen mitgetheilt, dass die anbefohlene Entfernung solcher Diener, welche
gegen ihre rechtmässige Regierung sich eines pflichtvergessenen Beneh-
mens schuldig gemacht haben, im Lehrfache vonugsweise besohleunigt
werden muss, weil nothwendig die Beibehaknng eines Lehrers, welcher
durch sein Verschulden die Achtung der besseren Volksciasse verloren
hat, das Vertrauen an der Anstalt untergräbt , an welcher er geduldet
wird, und weil insbesondere von dem Lehrer, der auch im bürgerlichen
Leben seinen Schalern als ein nachahmungswerthes Vorbild erscheinen
soll, ein pflichttreues gesetnmässiges Verhalten und tadelloser Ruf ge-
fordert werden musa.
Die Directionen werden aufgefordert, das Benehmen der bei ihren
Anstalten angestellten Lehrer, welches sie während der Daner der letaten
Revolution geseigt haben, sorgfältig au prüfen, über die Vorfalle, bei
welchen sie sich betbeiligt haben, genaue Erkundigungen einzuziehen^
und über Jeden derselben , dem nach dem Inhalte des abschriftlich bei-
gefugten Erlasses ein Verschulden zur Last lallt, welches nicht unge-
ahndet bleiben kann , unter vollständiger Angabe der betreffenden Hand*
lungen einen besonderen Bericht zu erstatten, damit ohne Versttg das
erforderliche dienstpoliseiliche Verfahren dogeleitet und gegen die Schul-
digen die verdiente Strafe verhängt werden kann.
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414 Sohni- and (Juiresdütfiiacliricliteiiy
Man erwartet, dass diese Berichterftattangen möglichst tjectke
nigt werden«
BSkme. Tdt. En
Aussog ans dem Erlasse des Herrm Prisidenten den
lidien Mioisteriams des Innern aber den Volliag der
Deciamtioa Tom 27. Jnni 1849.
Während der Daner der revoIntioaZren Gewalt haben Ihr gcfei-
ober manche Beamten nnd Angestellten ein Verhalten gexeig;t, mMu
mit ihren dienstlichen Besiehangen sar rechtmassigen Ragiemag
einbar ist. Ich rechne dafab nicht das Verhalten Jener BonmiCB,
der Gewalt, die faotisch im Besitse der angemaassten Hem^aft en-,
den Eid des Gehorsams mit Vorbehalt ikrer Verpfiichton^ nnf die ^m-
fassang geleistet and sagleich thatsachlich diesem Vorbehalte aachgeiBbc
and nach Kräften Alles gethan haben , am ihrea DienstTerpfiiohts^e«
trea nachsokommen. Ich habe das Verhaltea derjenigen im Ange, «ei-
che bei der diesjährigen Maireyelotion als Mitglieder des m
LandesansschosseSy der sog. provisorischen Regiemng, der aog.
ioirenden Versammlang oder als Civilcommissare dieser reroIatieBiiw
Behörden in Thatigkeit waren and dadurch offenkondig die RoTobli»
hanptsaohlich geleitet haben ; sodann derjenigen , welche tob der rett-
iationäreo Regierang einen Ton der rechtmässigen Regierong ihnen mdk
fibertragenen Dienst , eine Befordemng oder Versetinng anf eine andcR
Stelle angenommen oder in anderer Weise innerhalb oder anssetWb ihra
gewohnlichen Wirkangskreises an der Eroporong sich betheiligt hsbmi
endlich aech derjenigen, weiche eine Billignng derselben aar Sehn
trageo, welche ihnen das Zntraaen rauben mnss, oder dieselbe iMt Tcc-
letsang ihrer Warde so personlichen Zwecken und VortheUca seaa*
benten sachten.'
Solche Angestellten können in ihrer früheren Stellong sar recht-
massigen Regierung nicht verbleiben, wenn, was absohit e Ha td e iM
ist, ein kralliges, Tertranensvolles Zosammenwirken aller Bebordan sa
Wiederherstellung and Erhaltung der Staatsordnung gesichert neia sslL
CARLmiTBB. In dem Schuljahre 1818—1849 haben sidi la im
Lehrerpersonaie des hiesigen Lyoenms einige Verandetangea «s^geb»
Dr. Lamejf , im Schuljahre 1843 als Lehrer an dem hiesigen Ljeeaaa ss-
gestellty wurde im Herbste 1848, unter Eniennaag zum Profeaaar, an da
Mannheimer Lyceum Tersetst. An seine Stelle wurde Prof. lisjfiidl fea
Pforzheimer Pädagogium , wo er seine Tachtigkeit hereiu erprabc hat,
als Haaptlehrer der Prima und Lehrer der franaosischen Sprach« ia «a»-
gen der mittleren Lycealclassen hierher berufen« -^- Den
Unterricht in Unter- Sexta trat Hofirath BmmMkr wegen
Geschäfte, nach seinem eigeneii Wunsche, welcher dorch die Lycernnfr-
Direction und Lehrer-Conferenz unterstützt wurde, mit Genehaigaag de
höheren Behörde an Lehrer Ijfmfer ab, so dass nun der gaaae stvt»
gere Unterricht in der Mathematik von Unter-Qaarta bis
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Beiordemogeii nnd Ehrenbezeignticeo, 415
Unter-Sexta in Einer Hand lie|^y nnd bei den schonen KeniitniMen nnd
dem regen Eifer dieses Lehrers lassen sich die besten Erfolge Yon dieser
Eiorichtong erwarten. — Nach dem Tode des Professors Kari Kareker^
mrelcher seit mehreren Jahren die unterste Classe der Vorschule des Ly»
ceoms besorgte y wnrde der Unterricht an derselben , Tom NoTember bis
zum Schlosse des Wintersemesters , von Lehrer Wagemann gegeben,
dessen Gewissenhaftigkeit nnd liebevolle Behandlnng der ihm anvertrao-
ten Kleinen gebührende Anerkennung verdient. Mit dem Anfange des
Sommercarsns wurde sodann höheren Orts K, Beck xom provisorischen
Haoptlehrer dieser Classe ernannt, mit der Auflage, aoch in der ersten
Classe des Ljceoms einigen Unterricht sni ertheilen. — Prof. Waag^
Lehrer an der hiesigen Kriegsschule , hat in sehr bereitwilliger und nii-
eigennntxiger Weise wahrend mehrerer Wochen Aushülfe an der Anstalt
geleistet und sich, wie Prof. Wdizien^ welcher auch in diesem Jahre
den Schülern der Ober-Sexta no entgeltlichen Untenriebt in der Chemie
ertheilte (NJahrbb. LX. Heft 4. S. 442), dadurch um die Anstalt ver-
dient gemacht und deren Dank erworben* — Der früher provisorisch
hierher berufene Religionslehrer der katholischen Schüler, Beneficiat Aftrtt,
wnrde im Laufe dieses Jahres in dieser Eigenschaft definitiv angestellt.
— Wenn übrigens in den letzten Monaten des Schuljahres der Unterricht
an der Anstalt nicht überall zu einem vollständig genügenden Ergebnisse
führte, so mögen die damaligen allbekannten unseligen Zeit Verhältnisse
wohl eine genugende Entschuldigung bieten. Nicht nur wurden gleich
in den ersten Tagen des Aufstandes gegen 80 Zöglinge der Anstalt theils
heimgerufen, theils von ihren Eltern mit fortgenoramen, oder, om nicht
unter das erste Aufgebot treten zu müssen , in das Ausland geschickt —
so dass namentlich aus den beiden Classen der Sexta wahrend jener gan-
zen Scbreckenszeit kaum die Hälfte der Schiller anwesend war — , son-
dern es erlitt auch der Unterricht der anwesenden mancherlei, wenn aneh
schon im Ganzen keine bedeutende Unterbrechung; nicht davon zu reden,
dass es fnr die Lehrer wie für die Schuler mitunter nicht gewöhnliche
Anstrengung erforderte, um bei dem äusseren Sturme die für einen ge-
deihlichen Unterricht nothige innere Ruhe und Sammlung zu bewahren«
Veranlasst durch diese Verhältnisse, stellte die Lyceomsdirection , im
Einverstandniss mit der Lehrerconferenz, beim Grossherzogl. Oberstodien-
rathe die Bitte, zu genehmigen, dass am Schlüsse des Schuljahres die ge-
vf obnlichen öffentlichen Prüfungen , so wie der feierliche Schlossact nnd
die Austheilnng von Prämien unterbleibe und die , wiewohl druckfertige
'Wissenschaftliche Beigabe (verfasst von dem Director des Lycenms Geh»
Hofrath hu E, Käreher) fnr das nächste Jahr zurückgelegt werde; bei-
des letztere zugleich aus dem durch die dermaligen Zeitumstande wohl
gerechtfertigten Wunsche, möglichste Schonung des ohnebin etwas er-
schöpften Lyceumsfonds eintreten zu lassen» Diese Antrage wurden
nicht nur von der Behörde genehmigt, sondern sie wurden auch in Folge
einer VorfSgung des Grossherzogl. Ministeriums des Innern vom 13. Juli
1849 von dem Grossherzogl. Oberstudienrathe durch Erlass vom 16. Juli
1849 durch ein Generale den sammtlichen Gelehrtenschulen und höheren
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416 Sehnl - und UniVersititsnaehrichteii,
Bttrg«rscihiilen nitgelhält und aocli fir dieie maassgebeod *). — ^u
Don noch die Prüfung selbst betrifit, so stand es im Belieben der Elten
der Scbüler, wie eines Jeden , welcher sich am die Anstalt und ihreLei-
stangen interessirt, anch dieser aniawohnen , was anch tob dem Director
der Anstalt in dem ausgegebenen Programme , mit der Angabe der Zeit
lor die Prnfiingen in den einxelnen Classen nnd Gegenständen, andiid-
lieh bemerkt wurde. — Besonders Terdient ein bedenteodes GesdMll
erwähnt an werden , welches die Anstalt durch Vermittelnog des Wat
rathes Kaehel Ton hier, während dessen Anwesenheit in Wien, darcb&'e
Liberalitat des Directors der Kaiserlichen Hof- nnd Staatsdmckerei, h-
giernngsrathes von Auer, fSr die Bibliothek des Lycenms erhielt Ei od
dieses swei aus der eben genannten Druckerei hervorgegangeoe Wette
Sn Tafeln Tom grossten Folioformate. Das eine, in 14 Blättern, bat des
Titel; „Tgpenidiau des g-esammten Erdkrehei^*^ das andere „Dk %!-
c&enAalto'' enthält in seiner ersten Abtbeilung nnd aof 7 Blätiends
Vaterunser in 608 Sprachen und Mondarten , nämlich den ginxen Ad^
lang*schen Mithridates, mit 86 vom Director itfiier beigefagten Yaterni«-
Formeln. Die «weite Abtheilong, aof 4 Blättern in 306 Sprscbea n!
Mundarten, enthält die von Director Auer neuerdings gesammeltei vv-
besserten Vaterunser in den den betreffenden Völkern eigentbialicte
Schriftlogen, mit der Jedesmaligen Aussprache und wortfichea Ueber
aetsong, — Znm Besuche einer Unirersität wurden im Herbste I^
32 Schüler entlassen. Von diesen widmen sich 7 (evangel. Coefe«on
der Theologie, 10 der Jurisprudenx, 2 der Medicin, 1 der NatomisK^
achaft, 6 der Cameralwissenschaft , 4 der Philologie, 1 wollte tun !&
tär und 1 cor Erlernung der Kaufmannschaft abgehen. Aaiserdea '^
kur« vor dem Schlüsse des Schuljahres 1 Schuler mit dem Zeagniae is
Reife ausgetreten, um sich dem Militärdienste zu widmen. — Wtf&
Schnlerxahl betrifft , so xählte das Lyceom mit der Vorschule io Sd^
Jahre 1848 — 1849 646 Schüler. Davon kommen auf das eigentlidielr
cenm 346, auf die Vorschule 201 Scbfiler. Darunter sipd 381 encr
lischer, 186 katholischer Confession nnd 79 Israeliten« In Säi^
1847-- 1648 hatte das eigentliche Lyceom 464, die Vorsckole 300, &^
im Gänsen 664 Schüler (vergl. NJahrbb. a. a. O. S. 443. 443). ^
hat der Besuch des eigentlichen Lyceums im letxten Jahre im IQd Säi
1er ab-, in der Vorschule um 1 Sohnler cugenommen. Der gegen fi^
Jahre bedeutend geringere Besuch des Lyceums liegt hanptaadkSd )
den Verhaltnissen, welche das Jahr 1848 theils brachte, theHs nedl
Aussicht stellte. Anch die ReTolutionsperiode Terfehlte nicht ihres &
flnss aof die Anstalt ausxunben, wiewohl der grosste Tbeil der wik^
derselben weggebliebenen Sohfiler , nach wieder hergestellter Or^
sieh wieder in der Schule einfanden. — Wir können nicht sch&^
ohne aus dem dem Programme yoranstehenden „Vorworte'' des w '
Anstalt hochTordienten Directors derselben, welcher Bogleich and^
glied des Grosshenogl. Oberstudienrathes ist. Einiges beisofSgeo.
♦)Vergi. den oben mitgetheflten Erlass 8. 411 fg.
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Beförderung^ und ElireqbeseigQngeii. 417
betrifft eine in gegenwärtiger ^eit güns besonders wichtige Frage , näm-
lich die religiöse und sittUche Erziehong nnserer Jagend. Beides soll,
ssigt der wardige Verfasser , neben dem eigentlichen wissenschaftlichen
Uaterdcbte an nnsern Anstalten gepflegt werden , nnd Jede Schale, in
^eiclier blos Letzteres nnd nicht sogleich Jenes beachte^ wird , mag sie
auch — > was jedoch kaum der Fall sein durfte — ein noch so gesonde«
Aussehen vor sich her tragen , entbehrt dennoch des innersten Lebens*
keimes. Zugleich weist er aber anch darauf hin, d^^s die ofiFentlicha
Krziehung und der öffentliche Unterricht doch nnr immer das eine Mit«
tel sar harmonischen Menschenbildung ist, und dass diese öffentliche
Krziehnng ihren noth wendigen Grand und Anl^er sngleich in der hans-
I leben suchen nnd finden muss« Die Schale ist die linke Hand der
Ersiehung y wie das Haus die rechte, oder, wie PtMißlozzi sagt: „der
Segen der SchuUtube kt bedingt durch den Segen der Woknstube^^, Kehre
nar vorerst in alle unsere Familien jenes ehrenfeste Verhaltniss swischen
Eltern und Kindern wieder ein , wie es sn Zeiten unserer Väter stattfand ;
Insse sich der Graubart nur nicht mehr von dem Milchbarte meistern;
kehre man nur einmal ernstlich zn der frühem Einfachheit sarück ; präge
sich nur die wahre Gottesfurcht , die bekanntlich nicht blos in Beten und
Singen besteht und jedenfalls mehr im Herzen als im Kopfe wohnen mos«,
in allem nnsern Wirken nnd Handeln aus; gewöhne sich Vater nnd Mutter
nur überall, die moralische Bildung ihrer Sohne als eine der wichtigsten
Lebensaufgaben zn betrachten: — dann wird so mancher an der heran-
reifenden Jugend bisher bemerkte und gerügte Fehler von selbst weg-
fallen , oder doch im Laufe der Zeit getilgt und es auch der ofifentlichen
Erziehung möglich werden, nicht blos auf Geist und Verstand, sondern
auch auf Herz und Gemuth unserer Jugend nachhaltig einzuwirken.
DoNAUBSCHiRQBN« Auch im verflossenen Schuljahre sind an dem
hiesigen Gymnasium mehrere Aenderungen eingetreten« An die Stelle
des von hiesiger Lehranstalt abberufenen Gymnasiallehrers Schwab (er
wurde zum Vorstande der neu organisirten höheren Bürgerschule in Brei-
sach ernannt (vergl. NJahrbb. Bd. LV. £lft. 4. S. 447) kam durch Be-
•chluss des Grossherzogl. Staatsministeriums vom 28. September 1848
Prof. Schuch vom Gymnasium zu Brnchsal, Durch denselben Beschlnss
wurde der seitherige Gymnasiums - Director Prof. Fickler zum Professor
an dem Lyceum in Rastatt ernannt nnd die hierdurch erledigte Stella
dem Prof. Dombach , bis dahin Vorstand der höheren Burgerschule in
Rttenheim, übertragen. Lehramtspraktikant Rapp wurde an das Gym-
nasium zu Tanberbischpfsheim versetzt und die hierdurch erledigte Lehr-
stelle dem Priester Leopold Hoppengads von dem Grossherzogl. Ober*
studienrathe Gbertragen. — Als Geschenk erhielt die Anstalt von Prof.
Schueh dahier 41 Werke , grösstentheils geschichtlichen Inhalts. — Im
verflossenen Schuljahre wurde die Anstalt von 87 Schülern besucht. Unter
diesen waren 73 Katholiken und 14 Protestanten. [H,]
DuiiLACH. Wahrend des verflossenen Schuljahres hat das hiesige
Pädagogium, mit welchem die höhere Burgerschule Terbnnden ist, fol-
iV. Jahrb. /. Phil. H. Päd. od. KrU, Bibi. Bd. LVIIL Oft. I. 27
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418 Schal- und Umyersitatenftchricbien,
gend6 Vmnderongen im' Lebrerpersooale erfahren: dnrch 8t«atiintniitf-
riai-Erlast ▼om 16. Aaga8t'1848 wurde dem Lehrer BauHüH, welcher
bis dabin Vorstand der höheren Bürgerschale in Sinsheim gewesen war,
die erledigte dritte Lehrerstelle an der hiesigen Anstalt übertragen. Er
trat seinen neuen Dienst sogleich mit dem Beginne des Scboljahfes aa.
Von Bnde Deceml>ers an versah Lehramtspraktikant Karl Kappe» die Stele
des Praktikanten OcAs, welcher an dem Lyceum in Carlsrahe Terweedet
wurde, aber gegen Ende Februar seinen Dienst an unserer Schale «k-
der antrat« Als er gegen Ende des Monats Juni Darlach yeriiess, ksa
durch Beschluss des Grossherzogl. Oberstndienrathes ¥001 3. Joli I6II
Lehramtspraktikant Oustav Kappti an seine Stelle. Im ▼origeii ficW-
jähre zahlte die Anstalt 62 Schüler (NJahrbb. Bd. LV. Hft. 3. 9. Mi
Im letzten Jahre betrug die Gesammtzahl 72 Schüler, darunter befioda
sich 61 Evangelische und 11 Katholiken. [H.]
EisENACH. Za Ostern d. I, erschien : Brogramm des Gronk, Cmi-
Friedncha'Gpnnaiium zu Ei$€naeh al$ Einladung «. s. w. InkaU: Qaae-
sttone« Plaionieae. Von .Prof. Ur, SehwanHz, Sehulnaekriektemm Vta
Director, 13 S. gr. 4. Hr. Sehwanitz, welcher schon in einem frahcna
Programm einen dankenswertben Beilrsg für die Erklarang Plato's ge-
liefert hat, referirt in diesen qnaest. über die Versuche, die Lebren der
platonischen Philosophie mit denen des Christenthums za vergleichen, md
kommt sodann auf die neueste Schrift über diesen Gegenstand ▼•• J. G.
L. MehUsBf comparat. Piaton. doctrinae de vero rei pnbl. eiemple eo»
christiana de regno divino. Comro. a. 1845 praemio regio omata GeUla-
gae. Indem Hr. S. erklart, nur die Ansichten von M. einer Praiaag
unterwerfen zu wollen, welche auf Erklärung der platoniacheo Philei»-
pheme sich beziehen , nicht aber diejenigen , welche sich mit Brläotefnas
biblischer Aussprüche beschäftigen, wendet er sich za den einselaea Ab-
schnitten der Preisschrift. Schon der Anfang derselben giebt ihm V<
lassung j sich über die Tendenz der platonischen Republik aosza
nnd er fSgt der von M. geäusserten Ansicht noch hinzu , was in
Zeit von Rettig darüber erwähnt worden war. Langer verweik der
Verf. bei der platonischen Ideelehre , wie sie von M. dargeatellt ist. Ge>
stützt auf die Gründe von K. P. Hermann und von Stallbaam beatrtttci
er die Meinung von M., nach der dieser die Gottheit Plato^s für identiach
mit der Idee des Guten erklart. Zugleich giebt die bekannte SCreiifrage
Hrn. S. Gelegenheit, über des Philosophen reine ond erhabene Varatel-
lungen von dem höchsten Wesen einige wesentliche Momente beisabiuigea,
zumal M.*s Behauptung zu bekämpfen war, dass Plato za einer klar«
Ansicht von Gott durchaus noch nicht gekommen sei. Einen wdteta
Streitpunkt bot die Meinung von M. über Plato*s Verachtung der i>ichlcr
dar« Hr. S. beweist, dass Plato, wenn er auch einen Theil der IKdhter
ans seinem Staate verwiesen sehen wollte, doch die Heroea der I>icbt*
kunst auf das Höchste verehrt habe. Ebenso wird von ihm der Pata&s-
mus zurückgewiesen , weichen M. in des Philosophen Schriftea findet oad
wenn derselbe meinte, dass der platonischen Philosophie ein Ideal fehle,
wie es die christliche Kirche an ihrem goUlichen Stifter habe, •• «ock
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Bef5rderangen und Ehrenbeieigiiogen. 419
der Verf. zu zeigen y in welcher Hinsicht Sokrate« seinem Schüler als
Ideal gelte. Zuletzt spricht Hr. S, noch Sber das iptvdog bei Plato , da
M. daher einen Grund nahm , über das sittliche Blement in der platoni-
schen Philosophie überhaupt ein hartes Urtheil zu fallen. Es wird da-
gegen mit Hinweisung auf die Beweisstellen bei Plato gezeigt, in welcher
Besiehung der Philosoph die Luge nicht Terwerflich finde. Am Schlosse
wird Plato^s Ansicht ober Verehrong der Gottheit envahnt und nachdem
Hr. S. sein Urtheil über M, zusammengefasst hat , erinnert er ihn an des
Theologen Staudlin Worte über den grossen Philosophen : , Jpsum evan-
gelium mnltnm cum eo habebat communia« Itaque accidit, nt una do-
ctrina alteri commendationi esset et una propagandae et conserrandae
alten inserviret. Nee nunc aliter fit; si uUnm est philosophiae systema,
quod Tim et anctoritatem suam constanter tuitom est, et amissum semper
recuperat, et ex quo dtversae philosophorum sectae praesidia reritatis
petnnt, id Platoniciim est, et si rationea reritatis erangelii phflosophicas
qnaeris, eas praecipoe in phtlosophia Piatonis invenies.'' Die ganze
ebenso interessante als gelehrte Schrift beweist, dass der Verf. in das
Verstandniss Plato*s nicht oberflächlich eingedrungen ist, wesshalb ähn-
liche Beitrage stets willkommen sein werden. ~ Die angehängten ScbnI.
nachrichten des Dir. Dr. Funkkänel enthalten zuerst einen korzen Ab-
riss der Lehrverfassung. Die Haoptanderungen bestanden darin, dass der
Anfiufg des griechischen Sprachunterrichts' von V, nach IV. verlegt wor-
den ist , dass die französischen Lectionen in I. bis IH. auf 3 Stunden w5- .
cbentlioh erhSbt worden , und dass man den hebräischen Unterricht auf
eine Classe mit 2 Stunden wöchentlich beschrankt hat, was jedenfalls sehr
zweckmässig ist und Nachahmung verdient. Dafür erhielt das Deutsche
in n. eine Stunde zugelegt. Für den Geschichtsunterricht sind die trotz
kleiner Mangel sehr zu empfehlenden Tabellen von Peter in die vier
oberen Classen eingeführt. Sodann folgen Notizen über den Lebrapparat,
Unterstützung einzelner Schuler und die wichtigsten Verordnungen , von
denen eine hervorzuheben ist, dass von dem 1. April d. J. an das Gym-
nasium unmittelbar unter dem Staatsministeriom Tl. Depart. stehen soll.
Die Schulerzahl betrug im Anfange des Schuljahres 86 , nämlich 14 in L,
14 in IL, 13 in III., 24 in IV., 21 in V. Zu Michaelis gingen 2, zu Ost.
6 Zöglinge auf die Universität über. Auch wurden 2 geprüft , welche
auswärtige Gymnasien besucht hatten. [ — n,]
FiiEiBURG IM Beeisgau. Im Anfange des Schuljahres 1848^ — 49
fanden in Bezug auf das Lehrer-Collegiom bedeutende Veränderungen an
dem hiesigen Lyceum statt. Nicht weniger als fünf Mitglieder schieden
aus demselben. Bs wurde nämlich der bisherige Director der Anstalt,
Geistlicher Rath SeAmeisser, in gleicher Bigenscbaft nach Constanz ver-
setzt; Prof. Dr. EUtngrtm trat in den Ruhestand; Prof. Dr. Baumutarky
der schon früher einen Theil seiner Lehrthätigkeit der hiesigen Univer-
sität widmete, ging ganz an dieselbe über; Lehrer Eckert erhielt an dem
Lyceum in Heidelberg eine Stelle und Praktikant Hetnemanfi kam an das
Gymnasium in Bruchsal. — Die nunmehr erledigte Directorstelle wurde
dem früheren Vorstande des Gymnasiums in Bruchsal, Hofrath Nokk,
27*
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420 Schul- nnd ünitcwitiUnachriditwi,
obertnc^B. Za gleicher Zeit wvrde tob den Ljcem ia C»ostun PioC
Seherm hierher berafen, ood swar mit der beeottderea Yerpfliching, die
Pirection io Handhabang der DiacipUo sa ontcntaUen. Ef werde« fo-
ner bemfeo : Pfarrer Seuuuder in Uresheia aad die Lehruitopraktifcaatea
Pn Jülg and ScblegtL Da aber Pfarrer Keuwuner durch UaweUicia
gehindert war y in diesem Jalire «ein Lehramt ansaireteo, so Sbcniha
daueJbe vom 26. Februar dieses Jahres an Lehramtopraktikant Mmffo,
nachdem t orber die Lehramtspraktikanten Bmuer und BüekUr Anshalfe
geleistet hatten. Dero StadtTicar Schetter6erg^ endlich folg;ie im Aate
eines evangelischen Religionslehren , aU jener am 7. October 1818 ob
Pfarrer an der Trinitatis-Kirche in Mannheim befordert wordea war, Vi-
car Zeuntr. — Im Herbste 1848 worden S4 Ober-3extaaer aof die Cm-
versitat entlassen« Von diesen wählten 15 die katholische iiiid3&
eTangelische Theologie, 6 die Jorispradens, 8 die Medicin nnd 2 die Ci*
meralwissenschaft snm Berafsfach. Im Schaljahre 1847—48 bce n c h ta
481 Scholer das hiesige Lyceom (NJahrbb. Bd. LV. HfL 4. S. 450> is
diesem Schaljahre betragt die Gesammtsahl der Schüler 456 , tob dieim
waren am Schiasse des Schaljahres noch 402« In der GeeafluntsBhl te
Schuler waren 403 Katholiken, 48 Protestanten, 4 Israeliten. Uita
diesen befanden sich 247 Auswärtige , d. h« Schaler, deren EHere nida
hier wohnen. [ü.]
Gbnt. Doreh die Treonang Belgiens tob Holland haben die fU-
lologischen Stadien in dem erstem Lande einen bedeatendea Stoss crfit-
ten und sowohl die ▼orberrschcnd materiellen Bestreboageo als die peB-
tischen Kampfe des neuen Königreichs waren den philologiachea Pen*
schritten sehr abhold« Um so mehr ist es rühmlich ananerkenncm, wem
einzelne Männer trotz der nngünstigen Verbältnisse an den ü^^tweaif
nen Studien festhalten und ihre Liebe za denselben durch täditige Ar-
beiten an den Tag legen. Unter diesen nimmt als ihätiger ReprMCHtmr
der Philologie in Belgien J. £• G. ilouZes, ordentl. Profesaer der Archäe-
iie in Gent und Mitglied der konigL Akademie von Brüssel, ein eben m
kenntnissreicher und scharfsinniger als geschmackvoller und änssmii flo*-
siger Arbeiter, unstreitig den ersten Platz ein. Seine BeatrebimgeB am
vorzugsweise archäologischer, antiquarischer and historischer Art, wahr-
scheinlich weil ihm dieser Weg am sichersten zu sein scheint, die Th^-
nähme seiner Landsleute 13 r die von ihnen wenig beachtete Aitorthaafr
Wissenschaft zu erwecken und zu erhalten. Mehrere seiner Ablwadlm^tf
sind 1. in Zeitschriften niedergelegt, z. E. sicr la Ugtnde de rrBfcetirJ
des Sabine$ in dem recueil encyclop. Beige. Jnillet 1834. Hier etA-
der Verf. die Vermuthung auf, dass die Sage von dem Raobe d^ Sab-
nerinnen erst später dadurch entstanden sei , dass die Romer ihre He^
zeitgebränche, ebenso wie das civilrechtliche Institut der in -fff-nt» cm-
ventio von den Sabinem entlehnt hätten« Aas alten Hochzeit- msd Tale-
liedern sei die Sage nach und nach in die Geschichte flbergegeiiKas. B:
R. macht Alles geltend, was für seine Ansicht sprechen kann, and hat s«
den bei den Hochzeiten gewöhnlichen Gebrauch des Wassers nod Fcatf«
welcher von den Sabinem entlehnt war, abersehen, s. Dien. IL dO. Aw
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Befordehuigen ond BliraibeseigQngeii. 421
konnta olcbt ▼ein eiiier tfaUniilcheD io nanam conToaÜo im Attgemeiiien
gosprochen werden, da dieses Insiitni eis in Italien weit Verbreitetes
war, welil aber ron der eonfiurreatio, weiche nnxweifelbaft sablniscben
Ursprmigs ist und welche nrspranglich der vornehmste Weg aar Dewir-
koDg der in m. conv. war. Auf die p. 10 aosgesproeheae Meinung, dass
las Qoiritiam nrspronglich der Inbegriff der Rechte des Qairiten oder
patricischen Borgers gewesen sei (nämlich connobinn, patria pot. etc.),
wollen wir hier nar hindeoten. Hierher gehört anch der Aofsatz: noUc^
wr un butte antique en hrotme däcouvert äant la prwmee de IMgt in
dem m^ssager des sciences et des arte de Gand 1836 (Hr. v. Reiffenberg
hatte den Kopf inr einen Nero odier Antinoas gehalten , Hr. R. ericennt
darin mit grosserer Wahrscheinlichkeit einen Bacchus) and die interessante
Abhandlung Lscurgue furm» in den anaai. doli' inst, di corr. arefa* Tom*
XVII. p. 111^131. 1846, welche durch das Gemälde einer 1834 in Rovo
gefandenea und im Neapolitanbcben Mnsettm aalbewahfften Vase veran«
lafist worden ist.
II. W^t zahlreidier sind die Abbandhingen von R., welche durch
die konigU Akademie in Bruisel veröffentlicht worden sind. Die ans-
fuhrllcheren und in den mtooires abgedruckt, %. B. ohn. mw dheftpoinU
obseufM de Vhki. de la eorutiiuiion de Vunehnne Rome. Bmzell. 1836 ans
Tom. X. d. m^oir. 32 S. 4. Cap. 1 handelt von dem filtesten Senat bb
KU den ersten Coss., namentlich in Beziehung auf die allmalige Vermeh-
mog des Senats und auf die nach Tarq. Snp. erfolgte Reorganisation
desselben. Cap. 2 von den Rittern der Kdnigsxeit, wo die 300 celeres
als die älteste Rittercentorie der Ramnea erklärt werdsn. Zn ihnen sei
noch eine Cent. Tit. Ton 300 eq. und eine Cent. Luc. von 300 eq. ge-
kommen , sttsammen 900 eq., sammtlich unter dem Commando des tribn-
nus oeL, weldber alte Name von dem Anführer der ceL auf den AoGIhrer
der ganzen Ritterschaar iibergegangeB sei. Tarq. Prise, habe die Zahl
verdoppelt und sonach auf 1800 eq. gebracht. Sodann spricht Hr. R.
'von den Rittern des Serv. TnlL, von den VI suffr. nnd von dem equtts
pnbHcas. Cap. 3. Die Servian. Centurien Verfassung mit besonderer
Rücksicht auf Cic. de rep. IT. 22. Es finden sich in der Schrift viele
treffende Gedanken, wenn man auch in vieleA andern nicht bebtimmen
kann, z. B. in Bezug auf die Ritterzahl, auf die 195 Centurien des 9ets.
TuIl. u. A. Auch Hueebke, Serv. Tallius p. 701 f., erkennt die tüchtigen
Eigenschaften des Verf. vollkommen an. — Ein wichtiger Beitrag für
die alte Geographie ist im XI. Tom. d. mim, nouiwl examen de fMcljMes
^iiefffOfis de g^QgrapMe mutenne de la Bel^ice, 19 S., fiber die 3 Lager
der Legionen Casar^s in Belgien, unter Q. Cicero, T. Lab&enus nnd 8a-
binus mit Cotta, wobei Hr. R. von Adnatuca, dem Lagorplatse der beir
den Letztern, ausgeht. Die zuletzt ecsdiienenett sind folgende: mtfm. $wt
les magkirale ilommiis de in Bdgifuej 65 8., in Tom. XVU. der mta,
(vorgelesen 1843). Die ersten 3 Capital nmfaissen die Zoit von Augustns
bis lauf Constantinns und enthalten nooh Bemerktt*gen über die Provinaial-
verwaltODg im AUgemsinen, eine Aafkahhing der uns dunnh d«e SchriCt<-
steller nnd durch ImKJiriften erbaliaiMn 6taithalt€ttr und PFocnratoren
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422 Mail' snd Uoivwsiatniadiriditoa,
Belgiens nnd der Germania inferior. Das 4. ond 5, Cap. besdiaftigt sid
mit der Zeit nach Constantia ond behandelt namentlich die praefecti pru-
tor. Gall. Das Ganxe ist mit sorgfältiger Benotsoag der xerstreatea
Notisen verfasst und giebt einen sehr schatsbaren Beitrag fir die Reai^
niss der rom. ProTinsiairerwaltang nnd der Geschichte nberhaopt, ai-
roentlieh in Bexiehnng aaf die Biographien der angesehensten Blanaer der
Kaiserxeit. In Tom. XIX. der m^m. ist enthalten : nofaee ntr «« hm-rt-
liiffymärmre du MuMäe d'jirezto (gelesen 1845). Den HittelpnalLt des
Basreliefs, welches Hr. R. in das 4. Jahrhundert unserer Zeitrechuig
«etat, bildet eine auf einem Stnhl (nnd swar anfeiner cathedr« Ton mkt
selteaer Form , indem die Rnckiehne mit den hinteren Possen eine mA-
rechte I^inie ausmacht) sitsende Frau , welche sich ron einer Dieaerii
die Haare kämmen lasst, wahrend eine andere einen Spiegel Torhüt isd
eine dritte ein offenes Kastehen tragt« Andere anciilae stehen sn beides
Seiten, ohne dass man deren Bestimmung genau xu erkennen Termochte,
an dem linken Ende ein Kind mit einer Poppe. Hr. R. erkürt alle Eis-
lelhdten in seiner gewohnten eleganten nnd gelehrten Weise. Auch bt
seine Annahme, dass diese Sculptnr dem hauslichen Leben entnosamea Wl
nnd eine Toilettenscene der Verstorbenen vergegen wirtige , mehr Wakr-
seheinlichkeit, als der Gedanke, dass sie die Toilette der Helena dir-
stelle (bull, deil' inst. 1843. p. 73), um so mehr, da auf Tielen Sarko-
phagen Soenen ans dem gewöhnlichen Leben der Verstorbenen gefaadca
werden. Hr. R. vergleicht mehrere ahnliche Scenen nnd vorsnglieh xwei
Monumente aus der Provinz Luxemburg aus dem wenig bekannten Wefke
Yon ji, fFtUheitttj Locüiburgensia Luxemb. 1842.
Eine lange Reihe von kurxeren Abhandlungen werden in den W2t>
Hhm de Vaead. rogale de Brux, mitgetheilt. Dieselben sind von Hrn. R.
in seinen m4lmnge$ de phüologie, €kui. ei danüqiA^a^ fascic I — V. Bm.
1638 — 1846 gesammelt ond haben auch in Deutschland die verdiente An-
erkennung und Verbreitung (vorzüglich bei den Archäologen) gefoadea.
Diese Aufsitze -^ 67 an der Zahl -^ sind von sehr mannigfaltii^eB Inhals
nnd verschiedenem Interesse. Einige berichten über gemachte Asugn-
bungen und die gewonnenen Funde, andere erklaren Inschriften, namcss-
llch solche, welche für Belgien speciellen Werth haben, noch andere be-
reichern die Vasenkunde, x. B. 2 schone Arbeiten über die ßledilich soe
Lacrimatorien , über die Gefisse mit Inschriften, die meisten aber geh«:
Erklärungen von Vasengemaiden, vorxSglich aus dem Sagenkrtts ^
Herkules u. s. w. Auch die römischen Staatsalterthnmer gehem ane^
leer aus, indem Hr. R. über die politischen Associationen und über ^
dienten bei den Romern handelt (fasc. IL n. 4 nnd 5). In Bexichac
auf die erste Schrift können wir mit den gewonnenen Resoltatem ^:^-
übereinstimmen* Hr. R. glaubt nimlich, dass die Romer aett unk*sr
Zeit wohl organistrte politische Gesellschaften gehabt hatten , jn er ge^
zurück bis auf die Zeiten des letzten Tarquinins. Allein er legt naf ^
Ausdrueke des Dionyslus einen viel xu hohen Werth {i^alqeH^^ ^^
n. s. w.) und die Meisten der von ihm als politisdie Cinbisten erkneasea
Freunde nnd Sodales sind GantUen, Clienten^ Freunde oder ^Sodi^
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Beforderaogeii und EhrenbeseigaBgea. 423
anderer Art (deren es fo viele gab , weit mehr als wir wissen), oder sie
falleo iD die Kategorie yon politischen Factionen, welche sich einen
Parttfibanpie angeschlossen hatten nnd welche einen wandelbaren Charak-
ter an sich tmgen, so dass man sie mit eigentlichen stehenden Sodalita-
ten nicht zosaramensteUen darf. Aach hat Walter, welcher in der
1. Aosg. seiner Gesch. des rom. Rechts p. 30 derselben Ansicht wie R.
gewesen war, die betreffenden Sitae in der 2. Aasgabe stillschweigeod
weggelassen , jedenfalls weil er sich spater von der Unrichtigkeit dieser
Meinung oberzeagt hatte. Dagegen hat Hr. R. in der aweiten Schrift
ToUkommen Recht, wo er den übersengenden Beweis fuhrt, dass die
CUeoten nicht neben den Plebejern sUnden, sondern mit aar Plebs ge-
horten. In Becker's Aherth. 11. 1. p. 158 ff. ist der Unterschied zwischen
Plebejern and Clienten wiederum angenommen worden, s. dagegen Panly,
Realencjcl. V. p. 1246 f. — Aach finden sich bei den Brklarongen von
Inschriften mehrmals staaUrechtliche Brorterapjgren, z. B. aber die An-
gastales 0. a. Beitrage zur Texteskritik der alten SchrifUteller sind nor
wenige in den m^l. enthalten, nämlich aber einige Stellen des DIo Chry-
sost, Parthenios und Antonius Liberalis, sowie über JoL Cäsar mit Hülfe
▼on 3 Florent. Codd.
Weniger bekannt sind die letzten in den ballet, erschienenen, aber
noch nicht in die ro^langes aufgenommenen Schriftchen des Hm. R. , auf
welche wir die deutschen Leser aufmerksam machen wollen. Zuerst
Tom. XIV. n. 12 d. bull.: »ur uns tfisertplion latuie de la TranMjfvtmiey
welche Inschrift in der ZeiUchrift f. AlUrtbnmsw. 1847. Nr. 38 zuerst
mitgetbeilt wurde. Sie ist dem Q. Axins errichtet, welcher unter an-
deren Wurden auch die Stelle eines proturator ratwn, prtoot. provmdae
Maurei. Cae»ariensi$ ^ item per Belgiam et dua$ Germania» und eines
proe* Doidae Jpulenn» bis wee praetidk bekleidet hatte. Nachdem Hr. R.
die wenigen bekannten Notizen über gens Axia gesammelt hat, spricht er
Yon der Zeit, welcher die Inschrift angehört, nnd setzt sie mit Recht
anter oder bald nach Sept. Severus. Nicht nnwichUg ist die Inschrift,
weil sie bestätigt, dass die Prov. Dacien in mehrere der Verwaltung nach
getrennte Theile zerfiel, indem "hier Dm. jipulenw (sog. von Apulum,
Carlsstadt) als besondere Abtheilung erscheint. In den Geographien nnd
Atlanten der alten Welt ist auf Dac. Apul. noch keine Rocksicht genom-
men worden (auch nicht in dem so eben erschienenen atlas antiq. von
Sproner), obwohl derselbe Name schon bei Orell. inscr. n. 3888 vorkommt.
Aach seigt die Inschrift, dass unter den Aotonioen nnd ihren Nachfolgern
die Prov. Belgia und Germ, wenigstens in Bezug auf die Pinanzverwal-
long verbunden waren.
Bull. Tom. XVI. n. a de Vimpöi i^AagvaU siir Ist sicocemoii*. Nach-
dem Aagnstns vom Senat wiederholt eine neue Steuer für die Erhaltung
des Heeres gefordert hatte, machte er selbst den Vorschlag der sog.
viceaima herediUt., von welcher Erbschaftsstener nur die nächsten Ver-
wandten, so wie die kleinen Hinterlassenschaften befreit waren. Dieser
Vorschlag erregte grosse Unzufriedenheit und nur die Behufs einer Grund-
uteoer angedrohte and bereite begonnene Catastrimog des italischen
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424 Mml- and UtdrersHilMla^rfditeii,
GrandefgeBthoms machte der Sehen ror der nenta Stener m Bade md
die Tlces, wurde eingefBhrt. Hr. R. betrachtet dieselbe ron der politi-
acheo ond moralUehen Seite , wo er anf manchen interesranten Gesichts-
punkt fltosst. AU Hauptmotive August*! werden erkannt: l) etoen Tbeil
der fU miiitarischen Zwecken noth wendigen Steuerlast, welche bUher
nur auf den ProTinsen ruhte, auf die Burger zu legen, l)dirtbdM
Fordit vor dieser Steuer von dem übermässigen Andränge ur roniickei
Civftit absuschrecken , Indem nur die r5m. Burger dieser Abgsbe noter-
lagen , 3) die Testatoren abzuhalten , ihr Vermögen an andere PersoM
ausser ihrer Familie zu vermachen, und dadurch ebenso wohl den Faailiei
ibi^ Vermögen zu erhalten als die Heiligkeit des Pamifienbindei «ic^
lierzustelien. Auf diese Weise erhält die lex Jniia de vioes. efaieo MAß
nicht beachteten Znsammenhang mit mehreren anderen Gesetsen k^^\
namentlich mit lex Julia et Pap. Poppaea« In neuester Zeit ist cioe »
fassende Behandlung der Erbschaftssteuer, ihrer Geschichte ood ikrs
Binflusses auf das Priratrecht erschienen von J. J. Biwhtf cHj is Knü
ausgewählten Lehren des rom. Civilrechts , Bonn 18I8. p. SSS-Si^
welche Hm. R. noch nicht bekannt war.
Bull. Tom. XVI. n. 10. Le eomplai de Spttruit MacKos, higittwk
^unfragment rieemmeni d^eoucerty de Dem/9 ^Hdße* Zaerrt eoillt
Rr. R. die Katastrophe des Sp. Mael. nach Livias und ver^etdit diiK
den Bericht des Dion. aus dem XII, Buche, welches Pragmenl moMi
Msc. des Bscurial neuerlich entdeckt worden ist (firagm. histOruccoR.
MSIler. Paris, IMdet, p. 81 — 36). Beide Erzählungen wetchen iwvi
einzelnen StScken ab , lassen sich aber in der Hauptsache n«w^
Viel wichtiger ist die Netiz des Dion., dass die beiden Historiker Cnoo
Alimentus und Calpurnius Piso die Begebenheit ganz anden enftH ^•
ten. Nach diesen beiden ist L. Qninct. Cincinnatns in jenem M' ^
nicht Dictator gewesen , eben so wenig ats Servil. Ahala sein n^i^
eq., sondern sie sagen, die Senatoren bitten nach den von Miaadni^
gemachten Enthüllungen beschlossen, den Sp. M aelina ohne ÜaCenndn^
und Gerieht ans dem Wege zu schaffen, und hatten dem Sorv. Alnlt^
sen Auftrag gegeben. Pemzufolge bitte sich Serv. Ahala nach dea ^^
mm begeben und sich in dem Augenblicke , als Sp. Mael. das Perm ^
liess , demselben genähert und ihn unter dem Vorgeben einer Dote^
tung mit dem Dolche durchbohrt , worauf er sich in die Curie geflid<^
hfitte, mit dem AnamfB, dass er auf Befehl des Senats gehandeHVi^
wesshalb er verschont worden sei. — Durch diese Brzihlnag, «^
sowohl wegen der Autorität der Gewfihrsmftnner, als ans funeren Gf»
den glaubhafter erscheint , als die Tradition des LIvius, verschfvisd^^
angebliche dritte Dictator des Cincinnatna und zugleidi auch der »-
dessen Namen haftende Flecken, so dass nun der Chmraktor des Cioc<
•einer ganzen ungetrfibten Reinheit erscheint Mit groaaer WshrK^
liclikeit zeigt Hr. R., dass man in dem Sp. Maeiitts niebt sowsU ^
Feind des Staates und den nach der Herrschaft Trachtenden, alstkla^
den Feind der Adelsaristokratie und den mnthmaasslIoheakftnlügeBcf«^
plebejischen Consul aus dem Wege räumen wollte, fisnier, dats fßtf^
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Bel9rdenuigeD uid flireiibeseigang«ii. 426
dnrcli teliM friibwren Hiaten bei dem Volke keineswegs so geachtet und
beliebt sein konnte, nm Yoa Volke vom ansser ordentlichen praefectns
annonae gewfibit xo werden, sondern dass er ton der Aristokratie an die-
ser St^e bemfbn warde (nach Dion. darch ein Sconsnituro) and dass er
nicht die aar Abhilfe der Notb geeigneten Maassregeln traf, wahrschein-
lich wen er den Mnth des Volkes dnrcb die Hnngersnoth beugen wolKe
(worfiber sich Maelios nach Dion. vor dem Volke beschwerte). Auch
zeigt Hr. R., dass man bei Maelios keineswegs staatsgefahrliche PISna
▼eraossetsen dirfe, dass derselbe , da er noch nicht einmal ein öffentliches
Amt bekieldet hatte, keine Hoffnung anf das Gelingen ausschweifender
und ehrgeisiger Plane habe hegen können und dass er nur in seiner Ei-
genschaft als beliebtes plebejisches Parteibanpt habe fidlen mSssen. End*-
lieh beruft sich ffr. R., um die Unschuld des Maellus au beweisen , auf
die gegen Minuclus und Senr. Ahala spater erhobenen Anklagen. Wie
interessant dieses Schriftchen sei, bedarf nach dem Gesagten keiner btf-
sonderen Versicherung, wir bemerken mir noch, dass es sich, wie atla
Arbeiten des Verf., durch eine sehr klare und geschmackyoUe Darstellung
ansxeicbnet. Auch beurkundet Hr. R. hier wie in allen früheren Schrif-
ten eine sehr genaue Kenntniss der Litteratur, namentlich der deatschon
bis in die neueste Zeit.
III. Darch die amtliche Wirksamkeit Hm. R.*s als Unirersitats-
lehrer ist bertorgerufen : programme du eourg d*ant»7iit(^s Rommne»^ eon-
Merket $oua U pomt de eue de VHfd , prcftni ä h» faeulti de pkUö9. etc.
I8i7. 28 8* IMeser I»eitfaden zerfällt in 4 Hauptabtheilnngeu , deren
jede aus mehreren Capitefn besteht: I* De« ^imtnU eongtUut^g de tilat
(dieB5rger, Bhe, patria pot., Sciaven, Freigelassene, Clienten, Patricier
nnd Plebejer, Tribus, Gurion, Centurien, Senatoren , Ritter , nobiles).
II. De$ peuvoin ei de VadminiHraHon de P4tal {Comitia, Senatus , Magi-
stratas). III. De Pexitienee mat^rMe cf morah de tätai (Finanz-,
Kriegs-, Gerichtswesen und Reiigton). IV. De Vätat e&neUlM dam
et» retaCJons ext^rieure» (Völkerrecht, sodi, proviaciae, colonfiae, munid-
pia). Das lediglich I8r die akademischen Vorlesungen bestimmte , In
sweckmassiger Ordnung zusammengesteitte Programm umfiisst nur den
apedellen Theil der rditilschen Staatsalterthimer , welches , wie wir h3-
rai», darin seinen Grund hat, dass Hr. R. aus Rficksicht auf die be-
schrfinkte Seit der Vorlesungen den allgemeinen Theil mit der Bntwicke-
longsgeschicbte der romischen Verfassung weggelassen und wahrscheiii-
lich auf ein anderces l^emester ^ersparen musste.
Dass aber die akademische ThSdgkeit Hrn. R.'s Ton einem gludc-
lichen Brfolge begleitet ist , zeigen zwei Schriften seiner Schüler, obwol^i
man bei ihnen noch eine besondere Afitwirkung Hrn. R.*s iannehmen darf
(wenigstens bei der ersten), indem es in Belgien Sitte sein soll , dass die
Lehrer ihre Schaler bei Ausarbeitung der Preisschriften nicht allein mit
gutem Rath unterstützen, sondern bei den schwierigen Partien selbst-
^hatig mit Haad anlegen. Die eine ist die bei dem allgemeinen Concors
dev belgischen UbiTerdiaten Ton 1642 — #3 gakronU Prdsschrift von
C. DKflionti essd sor l6s.tolonie8 iromaines. Bruxell. ISÜ. 57 S. gr. 8.
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426 Schal, and UoiTerritiUnaolunditeB,
(ans den Annale« des nniTersii^ de Belgtqoe Tom. IL)» eine mit gresH«
Fleiss, Umsicht and Urtheil abgerasste Abhandlong. Cap. 1 behäng,
die Colonien der Alten äberbaupt ond die der Römer speciell , Cap. 2
die col. civiom Rom., Cap. 3 die col. Latin.» Cap. 4 die eolon. mifiu
Cjpitel 5 die bei der Coloniengrandnng üblichen FormalitStea , Cap. 6
die innere Organiftation der Colonien. Wir haben nor wenige Irftfaner
bemerkt, s. E. p. 18, dass die Colonien bis zom 2« pon. Kriege Mcisl»«
patricisch und nor wenig plebejisch gewesen seien; p. 19, dans das/nv
semttnetarittm bei Liv. VIL 27 einen Zinsfnss von 50pCt. bedeote a.&«.
Die sweite Schrift ist : hiatmre de la luite entre /es putmasit« d Ici pi^.
bäent ä Rome depuU ViAolHwn de la roifauU Juequ'ä la t^utmmiim ds
Premier comnU ple&. Ouvrage postAame d*/irtkur Bemnebtri^ pmUii fr
Roules. Gand 1845. VIII n. 196 S. Lex.-8. Das ganse Bach x««gt ««
feinem bistorisobeu Takt, gnter Kritik und schöner Darstellongsgabe ie
talentvollen Verf., welcher wahrend des Preisconcors von IS44 pUtsfid
starb, so dass sein Lehrer Hr. Roolez die Schrift hemoagab «od ok
einer Vorrede begleitete , welche ebenso sehr dem Schüler ale dem Lt^
rer aar Ehre gereicht. Wohl nor der erwähnte Todesfall war die Ur-
sache , dass der Concurrent Hennebert*s , 0. Scftüermans^ den Preis dr
Yon trog. Seine Schrift: hui, de la lutte etc. Brozell. 1845 (am dci
Annal. Tom. HL) 247 S. Lex.-8. steht trotzdem, dass sie Tiel i iitiaMinüii i
ist, der Hennebert^schen Arbeit in jeder Beziehung weit aadi. — Zorn
Schlüsse sprechen wir noch den Wunsch aus , dass es Hm* R. bei eeteen
nnansgesetzten höchst verdienstvollen Bemuhangen gelingen onge, der
Philologie in Belgien immer mehr Verehrer ond Schüler la gewiaacs,
damit Belgien auch in der Alterthomswissenschaft hinter aeineai firibem
Bruderstaate Holland nicht zurückbleibe. [W. JL]
GÖTTIVGEN. Der gelehrte und wahrhaft emsig-fleiaaige PreC Dr.
Ilermann fahrt fort, jede Gelegenheit, die ihm durch seine aartiide
Stellung geboten wird, zu benutzen, nm die Alterthamswisseaschaft neck
allen Seiten hin anzabaoen, und wahrend so mancher andere Gelehrte sci>
ner Art nur dürftige, magere, abrupte, wenig interessireade Dinge lie-
fert, giebt er immer etwas Ganzes, Rundes, Abgeschioaseaea , Aaigc-
fuhrtes. Man darf jedes Mal darauf rechnen, durch eine aeae Diaaerti-
iion des Hrn. H. seine Kenntnisse erweitert oder fester begrwideC edcr
Ton Irrthumem gereinigt zu sehen. Vier Arbeiten der Art fiegea um
vor. Die erste ist erschienen zum Prorectoratswechael MichaeHa 181^
nnd enthält eine DigputaHo de scrtpfortftvs iUicstrikis, foarmm tempere
Hieronfmiis ad Eiueba Qkronka annotamt. Da nimlicb der Ver^ saK
dass man neuerdings den alten Kirchenvater, welcher friherbia ae ge-
achtet worden , über die Achsel pflegt aazosehen und von attaea ^#-
graphisch-litterarischen Nachrichten nicht mehr viel halt, so wollte er ci>
besseres und verdienteres Urtheil begrtinden und omnia ilBoa odditaMcaa.
qoae quidem ad litterarum latinarum historiam pertiaerent -— haee ena
et numero plnrima et ad usuro gravissioia et ad dijudioandi facahatea ap>
tissima sunt «7- ita conjuncta philologorum snbjicere, ntjam ipai de pee-
. dere obtrectatomm criminationibns tribaendo apnd ae stpdaere ]
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Bef5r4«rttDc«B und BhrenbeMlgtiiigei. 427
Der Gegenstand serlalltin swei Theile: ein Mal, da» die Wahrheit
derjenigen Angaben, welche Hleranymas selbst gesteht snm grossten
Theiie aas Snetoa genommen an haben, mit den Zengniuen anderer
Schriftsteller znsammengehalten und darnach bemessen , sodann daas die
Zeitbestimmungen, naob welchen entweder Hieronymns oder sein Ab>
Schreiber die einseinen Materien vertheilt haben , auf sichere Punkte and
in Uebereinstimmnng mit den übrigen Begebenheiten gebracht werden.
Für jetst hat er den erstem Theil bearbeitet, den «weiten dabei nur in
soweit berfihrt, dass er, wenn ein Irrthnm in jener Art begangen schien,
die richtigen Jahre anglebt, sngleich Jedoch mittelst Vergleichnng der
beiden gewichtigsten Ausgaben seigt, daas die Schuld der Irrthomer nicht
selten allein auf die Abschreiber falle* im Uebrigen hat er sich über
Sneton und dessen Glaubwürdigkeit nicht ausgelassen, weil ihm darin
Ritochl (Parerga Plant, p. 609 sqq.) rorgearbeitet, wohl aber alles ge*
sammelt, qaae de hominibns ab Hieronymo memoratis alinnde eonstarent,
und awar eatenns , qnatenns ad illius testtmonia ant ezplioanda ant ca-
stiganda necesse esset, librosve unde accuratier eomm notitia petenda
est, commemoraret, non in doetrinae Jaetatlonem , quae nnlla esse potest
in rebus mnltorum Industrie passim tractatis, sed ut eis gradficaretor, qni
haec omnia nno obtuto comprehendere ToUent. Es sind gerade hundert
Jitterarisch berühmte oder wenigstens bemerk enswerthe Römer, welche
der Verf. so auffuhrt und durchnimmt, und wer sich der Geschichte der
römischen Litteratnr befleissigt, wird das Programm nicht ohne mannigfsche
Belehrung aas der Hand legen.
Zur Ankündigung der akademischen Vortrage für das Winterhalb«
jähr 1848-^9 schrieb er: De Thramimaeho ChaUedonto »ophUta. Weil
er nämlich beabsichtigte in dem Halbjahre Plato's Werk vom Staate an
interpretiren , und jener Sophist in demselben nächst Sokrates die Haupt»
rolle spielt, so hielt er es für nicht unpassend, eorum, quae iteratis Tiro-
rum doctorum cnris de Thrasymachi rita stndiisqne collecta sunt , velnt
snmmam aliqoam ocutis commilitonum proposoisse, praesertim qnnm per
eandem occasionem alias quaestiones tangt possint, quae ad ipsorom ho-
rum iibrornm chronologiam et oeconomiam adttum aperiant. Br sucht tn
dem Ende xuerst die Zeit der Gebort des Thrasymaehus tn bestimmen
und iussert sich über diesen Punkt p. 9 also: Omnibus, quae de Thrasy-
machi Tita constant, comprehensis nihil opinor obstabit, qoominns circi-
ter Ol. LXXX. 4 natum matoreqne ad sopbisticnm ▼irendi disputandiqne
genas delatum circa OL LXXX Vif • Athenas , omnis Graecomm erudi-
tionis theatrum , petüsse statuamns ; obi quam per aliquot annos novae
sapientiae commenta mercede venditasset , oratoriam artem ex Sicilia ad-
rectam amplezus et scribendo et dooendo per belli Peloponnesiaci aeta-
tem ad eam demnm famam perTonit, qua inter rhetores graecos ipsins
nomen celebratum est. Hr. H. geht dann (p. 10) an den Verdiensten des
Mannes nm die Beredtsamkeit über und sucht suletxt (p. 13 sqq.) den
Widerstreit in dem au lösen: quomodo fieri poterat, ut Plato hominem
tanta tamqne raerita lande inter aequales aeqne ac postenos florentem in
illo libro ita describerety nt, si in hoc taatom illins memeria senrata esset,
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428 «dnd- nd UoivtnititiiHiaMehftw,
et Horibiu et dootrina sommopere speineadu« tiderl deberetf Brie::
Toraebmlichy dan in Hinsicht der ^001 Plato gelMieiten Gno^iitse^ 1
Thrafymacbos niefata abertneben ersdieioe, wenn im» deo Gcut ^ff I
dftfflaUgen Zeit uberhaopt berickucfadge , ond knnpft dann folget it 1
spräche an die Oottinger stodirende Jof ead , wie sie fir dkidbe nto
Khniichen Verhiitnissen gerade passe (p. 14 sq.): Neqae enin linn
ctWtates erertnnt, sed si quid in litteris pramm existit, monui pubGcRa
per? ersitas rei opUna ingcnia contagione saa fiidliinie corronpit, it, 1
masime praTitatem teBponm sentinat, non tamen renediA idoMi ■<•>
nianti sed falsa specie oceaecati hand rare id ipsan , qood aiilri c^
est, nordicna retiaeant: id qood nostra qweqne aetate an Teait,^
qottm hoc petissaniflm fato paene ad extremnm salatis discriaieB pen»
rit, qood per triginta annos sanomm heminom censilia ab eii, p«B«f
mmmtL reraai erat, perünaciter et snperbe spreta sont, ae ia loaaifi'
dem remai oauiiani conreraione eorom nomeros iamiaatas «t, qu'^
eapere siU Tirt aiienoram consiUomm sanitatem in iavi&na et cvitaai"
arfdocere coneator« Malti hodie aont Thraaymacbi; qaibsf qai Stent«
oonatantia occorraat, admodam paaci; hnic igitar pesti at acddiaf^
■latBr, Testram est prospicere, comniilitoneB etc.
Im Jahre 1849 hat derselbe Gelehrte bei dem Prsreetontn«^
«ine Abhandlong geschrielwn : D0 phüotopkormm Ja wtu a m a tä^
Wie nnsicher die Lebensseiten der altem griechischen PhüMtp^ "*^
weias Jeder, der sich einmal gründlich mit der Geschicbts ^ C^**
achen Philoaophie beschäftigt bat Selbst aach den neoestea FonchMpi
eines Clinton a. A. ist noch manches darin dunkel oder ichirf« n^
stimmen« Weil denn tenebris qnidem largaqne ambigendi diieepUir
qne materia ne illa quidem tempore carent, nee leres Tirtfv i^^^
-de hoc ipso argamento controversiae exatant , ao hofil er desttd
contraTeraiaa Tel sna qnalicaaqoe opera aliqaatenns expediri tt iB>^
posse, und weit gefehlt, ot aonteatiariim itta Tarietate ab lartHiU ^
Teator, at propter haac ipsam caoaam ioataaranda hae ^t"'*'^'**^^
paoda gratificatoroa eaae eibi Tynatar. Die Abhaadtoag idbst se^
ia IV Abachnitte. las «raten aatst der Verf. die Grandsitw fort« "f
welchen er den Stoff in bearbeiten gedenkt, nimlichs at ""'"^'^
«mai aooeessienam ratione id solom perseqnator, qood ex v^ ,
Boniis bktorica fide ant probabiiiute enii possit Und all CW P^
«r an 1 qaippe tom deaNua ad eam qooqne qvaeationea n^^ ^^
•cqnes philosopbos per tempomm rafiones Tel coram iatsr #• ^""^
▼ei discipHnae Tinonlo jnngere ficeat; ab initio Toro aot per f* <l*^
■pecta bimna aot iU tantnm com altere comparabimns, ^""^^["L
«eaaitiido extra omnem diil»iiationeB posita et a wcoti^^ ^^ütT^
prorsoa aliena et aeparata eaae irideatar. — Um eine» fo^ ^^
gewinnen, seratort der VerC erat im II. Abschnitte die ^^^^^^^g^
heren ChronologeQ, aamentUeh des ApoDodor, und leKat mit ^J^^
(fragau hiatoricor. graecor. Paris. ia«8. T. II.) die VerscUed«»«!^^
aelbon von der TerachiedeBen BestimaMing der Epoche des ^^.^
Kriegea har. Demi dieser Gulehrte omnem hanc dSMcnf»^ ^ ^
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BefmnteDnge« «ad BhrenkaseiciuiQiii« 489
epocbae Trojaoae divonltaieiii revoctvit neqne ApollodoH mjovam in
hac caoM aactoritaUm asM intellexii quam ioüoa compoü ab eodem ad
£ratosth€Ois exemplom inatiuiti , cni et Aoaxagorae et Democriti aetatea
praepoatere accoaunodaTerit» Aaf MoUer'« Vorarbeit fuMend, oater-
uimmt es nun Hr. H., primoai DeaocriU, deinde etiam ceieronim pbiJofo«-
phorom tempora ab ioiqno Apollodori dominata Uberata ad genninaa ratio*
ue« redigere. Im III. Absdioitte fahrt er daan so fort: Nimirnm Tariaa
ejutare apad antiqoos belli Trojani epochaa nota res est, quaa qnan
multi eüan ad aliornm tenporam defioitionem ita ufiurpareot, at aonomn
intervalla aomerareoty qnibiia ree aliqoa a Trojae excldio dirimeretor,
fiacile fieri poterat, ot hoo eolo nomero noto alii, qui alia epocfaa Trojaoa
uterentar, calcalis eubdactu in looge alioia allac Olympiadia aamun ind-
derent» ac.qaem primoi illiue nomerl aoctor deeignare voluisset. Diese
fiir die Cbrooologea der griechkicheii Geecfaiehte hoobst wichtige Bemer-
kung uuterfitatat der Verf. mit dem Beispiele der Terscbiedeaen Aogabea
der Gruadong von Syrakns. Aeholich ist es mit der Bestimmoog dea
Zeitalters des Democritos, aber das er snletit so folgendem Ergebnisse
kommt: Qnantom eqoidem video, statos causae Jam bic est, at Apollodori|
Tbrasjrlii, Diodori notatioaes eadem traditione aiti certom sit, nee nisi
in termino differant, qao commnaiter acceptom annornm intenrallom sin-
goU retalerint, Diodori antem termmos moltis aiiis rebus ccnfirmetar,
qoales pro duobus reliqab nnllae afferri possint; qaae quam ita siot, noo
modo tatissime sed etiam certissime actari nobis videmnr , abi et Demo-
criti aetatem ad bojos testimoaium eonstitnerimns et reliqaorom temponim
Gomparationem ad eandem normam direzerimos. Unter diesen Voran*-
setzungen kommt Hr. H. im IV. Abschnitte an den Ergebnissen :
Tbales ist geb. Ol. XXXV. 1=^640 v. Chr.} gest. am 01.LVU. 3=550
V. Chr.
Aoaximander ist geb. OL XUI. 3 = 610 ▼. Chr.; gest« om OL LOL 1
= 644 ▼. Chr.
Anazimenee ist geb. Ol. LV. 1 = 560 ▼. Chr.; gest. om OL LXX. 1
?= 500 ▼. Chr.
Anazagoras ist geb. Ol. LXL 3 = 534 t. Chr.; gest OL LXXIX. 3.=
463 ▼. Chr.
HeracUtas ist geb. am OL LXVII = 510 ▼. Chr.; gest. OL LXXXU
= 450 T. Chr.
Democritos ist geb. OL LXXI. 3 = 494 v. Chr.; gest. am OL XCIV. 1
=3 404 V. Chr.
Zar Ankfindigung der akademischen Vortrage far das Winterhalb-
jahr 1849 — 50 schrieb Hr. H. die Abhandlang : De Draeone Ugumlaiorß
Atüeo* Aach hier waren manche falsche Ansichten ond Bebaaptongen
früherhin aufgestellt worden; aar Beseitigang derselben hat der Verf. da#
Nothige beigebracht and zo folgenden Resultaten das Ganze hingeführt:
^Omnino hoc satis demonstrasse nobis ridemor, pro illios aetatis condi-
cione et sententia nihil Draconis leges habaisse , qnod pecnliarem bomi*
num in illnm iram concitaret; tempora ipsa mutari neeesse erat) nt horaar
nioroffl legum desiderinra nasceretor« idqne solum Draconi Titio Terti
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4S0 8«biü. nnd UnivenitltniacliKichteiB,
polest y qnod non at Solo po«t eom princeps exstitit intelli^eRdi
pablicarnm morboa plenimqae reetiiu diaeta et fomentui quam oreade s
•ecando carari.^^ Dieae VerhalUiiMe benatst Hr. H. hier wieder wk
Gescbicky am der gegeowartigen akademiseheo Jagend für die Jctstedt
folgende Vermahnoog xa geben: y,Bt dos qnideni, CoiiUBilit«Hiea, queUa
in nobis fait, sedolo caraTimas, nt pro pristino rigore liberalitate peüu
et dementia regi tos sentiretis; eodem Sgitar exemplo cavete, ae ^ms
Yobis forte dlspltcnerint stattm Draconia acerbitate damnetu, aed um-
pora matari tos qaoqne eogitetis semperqae rideatis , id qa<»d Ulios hak
non impane neglezit, ne eoram, qaae reprebendatis , aKqoa In ▼obii^
calpae pars lateat.'^ — Die üefern Forseher des attisehen GerichtJwenM
machen ¥vir aaf die Bemerkang ober die Epbeben anfmerkaam«
[Dr.Ä]
HsiLiOBiiSTAiyr« Das Programm des hiesigen konigl. G^jwaMwm
I5r das Jahr 1819 Tom Director Martin Rinke wird baoptsichfidi ^cU-
det durch die wissenschaftliche Abhandlang des Oberlehren Kr^mmrc^
Die Kanitraubereien de» Caju$ Verree. Ein Bekrag zur Eriamieramg 4a
vierten Buehea von Geero*» Anklage de» Verre» (6S 8. 4.). Hr. K. kstu.
▼on der Ueberaeoguog aasgehend , dass das vierte Boch tod Ctcero^s Ai-
klage des Verres sich dorch Reichhaltigkeit und sinnreiche Aoordnag 4a
Stoffes y darch Falle des Aosdracks nnd Gewandtheit der DarsteUiH
nicht minder aar Lectare anf Gymnasien empfehle, als die neistea Redo
Cicero*s, welche gelesen so werden pflegen, and des belckreodea ux
anxiehenden Sto£Fes leicht mehr biete, als manche andere, dieae Ke4f
im Winterhalbjahre I848~*49 mit den Primanern seiner Lehraaatalt ce*
lesen nnd vor Beendigung der LectSre aom Behafe der Reprodactioa im
Stoff so unter dieselben Tertheilt , dasa sie nach dem Abacblasae dem.-
ben aber die darin erwähnten Localitaten, Besitser, Gegeaataade, ILiast-
1er nnd Stoffe der Kanatwerke , aber die Verhaltnisae dea roaiachea mi
aiciliachen Staata- und PriTatlebens nach einander geordnete Ueberachis
sasammeohängender Darstellong Torantragen hatten. Dordi tee
ichtong verschiedenen and ZosammenCassong gleichartiges SColles «v
eriaelbst xo möglichst grandlicher Darchdringang dea Inbahea dicss
Rede und xo wiederholter Leaung der übrigen angeregt worden. Aii
ihm nun der Auftrag ward , die diesjährige Binladnngaachrift s« rerfiuMt
ao entscbloss ersieh, gerade diesen Gegenstand xu wählen, nod so «:.
er diesen Beitrag sur Erläoterang der Ciceronischen Rede, roa der kcsse
besondere Bearbeitong erschienen sei, als eine Frucht seiner AnitBtliati{-
keit angeaehen und rorzuglich von diesem Gesichtspunkte aas beafik»^
wissen. Es ist die Abhandlang aach gans geeignet, sowohl den Zaisa-
menhang dieser Rede mit den übrigen Verrinischen Redea, so ^
es xum Verständnisse derselben nothig ist, darsulegen, als audi das Vcr-
atandniss der einxelnen Reden an sich für den jüngeren [«eaer sa eHeUk*
tern , obschon die dem Verf. gesteckten äusseren Grensen ea ihm «^
verstatteten , den Gegenstand so xu erschöpfen , daaa er nnter Andcrtf
hatte auch eine Schilderung dea Verlaufe, den- der Proceaa Toa Aaba:
bia xu Ende genommen , an die Lebenabeachreibung dea Verres aakaipfet
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«
BeforderwigeQ und Blirenbeieigangen. 431
koonehi wie er Anfangi beabfliebUgt batte« Besonders dankenswerüi
ii»t ans der arcbaologtscbe Tbeil der Abhandlung erschienen , durch wei-
chen der Hr. Verf« den pädagogischen nnd methodischen Zwedc erreichen
wollte, praktisch darauf hinzuweisen, wie der philologische Unterricht
durch Anschauung ton Kunstformen belebt nnd erweitert werden könne,
zu welchem Zwecke er namentlich Abbildungen , meist nach K. O. Mul*
ier's Handbuch der Archäologie der Kunst (Dritte Aufl. von Fr. 6. Wei*
cker, Breslau i848)> nachzuweisen bemüht war, was ihm um so weniger
überflüssig zu sein dünkte, als die Ansicht, dass sprachliche Durchdrin-
gung der dassischen Werke in Poesie und Prosa ohne Anschauung und
Kenulniss der alten Kunst Stuck werk sei und jene durch diese wesentlich
gefördert werde , zwar bereitwillig anerkannt werde , aber nicht so eifrig
und allgemein , als zu wünschen sei , zur Anwendung komme. Dass übri-
gens der Titel seiner Abhandlung zu enge bezeichnet sei , giebt der Hn
Verf. im Vorworte selbst an. In dieser Abhandlung nun , die nicht blos
um ihres pädagogischen und methodischen Zweckes willen, sondern als
ein Schätzenswerther Beitrag zur Erklärung der Verrinlschen Reden über-
haupt allgemeinere Beachtung in hohem Grade Terdient, beginnt der Hr.
Verf. mit einem kurzen Abrisse des früheren Lebens des romischen Prä-
tors C. Verres, den er nach der gewöhnlichen Annahme, ohne Jedoch
neue Argumente dafür geltend zu machen, zu dem Co rn eil sehen Ge-
schlechte rechnet , 8. 1 — ö, geht dann auf dessen Verwaltung der Provinz
8icilien ein und giebt zuerst eine sehr erschüpfende Uebersicht des Ge-
folges Ton Verwandten, Amtsgehnlfen und Dienern, welche denselben
in die Provinz begleiteten, von den beiden Quästoren an bis herab zu
dem jüngsten Helfershelfer des ungerechten Statthalters, 8. 6—17. Nach
der Angabe, dass Verres schon vor seiner Abreise in Rom anf nnreebt-
mässigen Gewinn in der Provinz bedacht gewesen sei , 8. 17 n. 18, geht
der Hr. Verf. zunächst dn auf die Art und Weise, wie sich Verres bei
peinlichen Rechtsfällen auf Bicilien benommen , 8« 18—32, und schildert
sodann die Betrügereien, welche derselbe in Bezug auf die in jener Pro-
vinz üblichen Getreideliefernngen und Abgaben an Cerealien vorgenom-
nen, wodurch der Getreidebau auf jener sonst so kornreichen, so über-
aus fruchtbaren Insel beinahe ganz zerrüttet worden sei, 8. 23 — 26. krst
dann geht Hr. K. auf die eigentlichen Kunstränbereien des romischen
Prätors über, bespricht ausführlicher sein Schalten und Walten in
solcher Beziehung anf jener Insel, 8. 29—^6, nnd schildert endlich in einer
Art Epilog das feigherzige , dabei aber immerhin wieder grausame Be-
nehmen des verabscheuungswfirdigen Statthalters, 8. 56 — 62. Die Dar-
stellung des Hrn. Verf. ist in stilistischer Hinsicht leicht nnd lebendig,
hinsichtlich des Stoffes reich und erschöpfend an nennen und Ref. erlaubt
sich nur folgende Bemerkungen zu machen. Fürs Erste will es ihm
bedünken, als ob Hr. K., weil die Hauptqnelle über C. Verres' Verwal-
tung eben nur Cicero'a Anklagereden bilden , allzusehr in den Geist sei-
nes Originals eingegangen nnd mit allzugrosser, fast accnsatorischer Ge-
hässigkeit gegen den immerbin ruchlosen Statthalter spreche, dessen
Vertbeidiger, wenn «e aoch im Allgemeinen an seiner Freisprecbnng
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4S2 adml* und Uwreriitftonadbriditoi,
▼«nwaiftb moMtoiiy do^ im Binzelaen acbor noch fiiaiifbei wnr4n ia
bestereoi Lichte liabea dartteUea könaeo, et nicbt erwifond, da» der
Redaer mit der Actio pcime de« eifrentUch histonackea Bedeo Teriamea
^d in des fünf Bäcbera der eicentÜchea Aoklage wn Art tob NoomI-
anklage anasoarbeiten begann, an deren VoUendnng er röcheren SioS
herbeisog oud denaelben in weit aoageaiponQener Darstellung den Leien
Toraofaliren bemüht ift* Fora Zweite TernuMt der Ref. noch die Be-
fprechong der nnd jener allgemeineren Frage in Hrn. Kr.'a Ab h a adl M fr
deren Beantwortung snr Brianterung nnd snm richtigen VentindniMf der
gansen Rede beinahe nothwendiger geweaen aein mochte, ala maad«
aonat Beigebrachte« Es ist dies erstens die Frage, aber welche lÄ
Winckelmaandie Alterthnmsforscher nicht einig geweaen, iiber fie
Art ond Weise, wie Cicero seine eigene Kenntnisa der griechischen Knrtr
werke nnd aein eigenes Wohlgefallen an denaelben an Terhehlea Bedadt
nimmt. Tgl. Quinctilian ImL or. 9, % 61 sq. Mejer na Winckei-
mann^s Werken Bd. 6. S. 271 und dagegen W. A. Becker Dettmk
Bomanmrumfabulii maxime Plmitmu Qu߀$tummp^ 29, virelcben letsteni
achtbaren Gelehrten Ref. aber keineswegs beipflichten kann, wesa «
Cicero's Bemühung, seine Kenntniss in einer, wenn anch nicht offcatSdk
gehaltenen, doch als zur öffentlichen Abhaltung geeignet nnsgenrbcitsUi
Rede zu verläugnen, in Abrede stellt; die Berufung anf Cioero^s Re&
pro Arehia poeia passt nicht, weil dort Cicero für einen gebUdelen Gm>
eben Tor seinem Broder Qu intus und Tor einem befreundeten Biekter-
kreise spricht und weiter keine Rückaichten nimmt nnd zu nehasenbramchL
Eine Erörterung dieses Punktes hatte der Ref. Ton Hrn. Kr., derakh ohs-
all als einen besonnenen nnd wohl unterrichteten Gelehrten neigt, gs«
gesehen, nicht minder eine genauere Erwägung, ob, die Haoptmotm b
Verres' Plünderungen blosse Habaucht, oder Kunstliebhaberel gewewa>
Das Brstere will uns freilich aein Anklager lieber gUuben SMidhen, ab
daa Letztere, er freilich, weil so die Anklage harter ond geTtiiÜcff
erschien nnd keinem Mllderungsgmnde Raum ward. Letsberea maäi
Jedoch manches Einzelne wahrscheinlicher. Damit wurde luia «ach ^
Frage, ob Yerres so wenig Kenntnisse Ton Jenen Knnatsacben
als uns der Redner glauben machen will, oder nicht, m
Ref. will nicht den Sachwalter dea Terartheilten Stattbalt«
allein die Wahrheit liegt gewias anch hier in dnr Mitte nDd er kat «^
stets bemüht, seine Zuhörer bei Erklärung der Reden der Altem «r
anf aufmerksam zu machen, dass wir in ihnen nur eine einattU^e Dai«»
Inng besitzen, damit sie auch bei der Benrtheilnng der Geachickts^M^
im Allgemeinen mit Vorsicht zu Werke au gehen sich gewöhn«» , cU tt
stand» dessen Nichtbeachtung so frühzeitig die geschichtlicbe Uebeia^
rnng Ingenhaft gemacht hat. Doch wir finden, abgesehea Toaa der r*
praktischen und methodischen Seite , so Tiele treffliche Beaerkmg« ^
der Abhandlung des Hrn. Kr«, dass wir Ton diesen UnterUamatmc^a»^
wohl fnglieh absehen können, zumal wir nicht wissen, ob nichc ^rief a^'
der gelehrte Hr. Verf. selbst, wäre ihm mehr Raum Terstntteft ge»«^
aneh Jene Punkte auf lehrreiche Weise mit wurde besprocheift Kabfn. *'
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BeiordenmgeB ond BfarenbaaeigangAL 4S8
b«iiieik0n liaber Doeh einige der Stellen , ao weldiea der Hr« Velf. ein-
seine dnnlile oder sweifelbafte Punkte der Verrinischen Reden anf lehr-
reiche Weise besproclien bat, deren es allerdings eine grosse Zahl giebt,
wie gieicb 8. 4, wo der Ansdrack colufliiiiM ad perpendhuhtm earigen in
Besag anf Aceu». 1, 51, 133 sqq. unter Benntsong der Stelle Cicero ad
QuinU fratr, 3, 1, 2 Columnm negue reetaa ne^M e regüme DiphäuM eoUo-
earat, Eas acUieet demolietur. Aliquando perpenduulo et Unea dieeei vtL
dahin erklärt wird, dass die Prnfang habe ermitteln sollen , ob die Axe
lothrecbt sei. S. 13, wo in der Anmerkung ^*) mit Recht darauf auf-
merksam gemacht wird , dass in K. O. MuUer's Handb. der ArchaoL
3. Ausg. S. 225 Hi er o fälschlich als Maler statt als Wachsbossirer aufge^
fuhrt worden sei, auf Grund der falsch verstandenen Stelle Jeeiu. 4, 13^30^
die er richtig nach ^cous. 3, 28, 69 deutet« 8. 27 fg. Anm. '*}, wo die
ZnmpCsche AofTassong der Steile Aeeiu, 1, 20, 53 von dem aspen&cben
Citherspieler neu begründet wird. S. 29, wo in Besug auf die Stelle
Accus, 4, 1, 1 Hr. Kr. der Ansicht von Klots beitritt, dass unter p^
cturae in iextiU unter Berücksichtigung der Stelle Accus,' 4, 12^ 27 und
nnter Erinnerung an die Raphaerscben Tapeten und Gobelins kunstvolle
Tapeten su verstehen seien, entgegen der Ansicht K. O. Mnller^s Rand*
buch §. 319. Anm. 6, der Gemälde auf Leinwand darunter versteht. S. 31,
wo er mit Recht bemerkt, dass Znmpt in der Stelle ^eii«. 4^ 3, 6 bei
basäicae mit Unrecht an die hasiiioa Porcia und Opönto gedacht habe,
statt der leuteren, die sweifelhaft sei, habe er die ^emilto nennen sollen |
nach W. A. Becker Handb. der röm. Alterth. Bd. 1. S^ 301 fgg. S. 32
die Besprechung der penpefotmato Mttaliea^ die mit dem Uebersetser in
Jahn^s Jahrbb. Snpplementb. 13. S. 140 für Thnrvorban^e erklärt werden.
S^ 41, wo ^ceuf. 4, 34, 75 die Zumpt'sche Erklärung der Worte i EU vero
dieere^ sibiidn^as esse etc. mit Recht verworfen und die Entscheidung
der Sache der ganzen Gemeinde vindicirt wird. S. 44 , wo Hr. K. der
Klots^schen Erklärung in Besug auf die Worte Accus* 4, 40,- 87 cum estel
«tfidiis midus m srere, m miftri, tn frigorcj wonach acre^ nicht ttre sn
lesen und von dem Lnftsuge, nicht von der ehernen Statue sn Terstehen
sei, wegen der Parallelen in tm&rt, in frigore unbedenklich beitritt»
S. 44 fg., wo die Stelle Accus. 4, 43, 94 conocins repaguUs afra-
ciisgue vaLvis erklart wird: sie stemmen mit solcher Gewalt und
so oft gegen die Thnre, bis der Boin^n (ßaltevog) aus der
Höhlung (fialopadonri) wich, und in Besug auf ^opAod. Oed* R, 1261
eine ähnliche Erklärungsweise gegen Wunder behauptet wird. S. 47, wo
in Besug auf Accus. 4, 48, 106 der Ausdruck mflammasse mit Recht gegen
Z umpt^s Bedenken gerechtfertigt wird. S. 51, wo in der Steile Aecus^.
4, 55, 123 die Zump tische Lesart: Uc etiam ülorum (st. lieorum) inomi^
tnenta atfue omamenta susiulü gerechtfertigt wird. S. 82, wo in Be-
zog auf Accus, 4, 56, 124 Qorgoms os sehr richtig durch Gorgomaske
obersetst und os für Gesicht oder Vorderbanpt erklärt wird , unter Be-
rufung auf K. O. Mnller's Handb. der Archäol. $.345, u. dergl. m. ^ —
Dies möge hinreichen, die Freunde der Alterthamskunde auf die an-
spruchslose, aber höchst interessante Gelegenheitsschrift aufmerksam an
N. Jokrb. f. Pkil. u. Päd. od. Krii, BibL Bd, LVIIl. Hft. 4. 28
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434 . MmU Mid UolTtffiuftitMcliridktMi,
. iMch«« an4 den Hrtu Tdrf. tn bawtiimiy dfw lUt MinerDanU&ttgmt
voikr A«fMvlMnik«it gefolgt ut. VMeicht fiodot dar geMilc Hcn
Varf. bald wiader Galageoliait ainaa iballchaa Stoff aaf gleidi Idirrcidtt
Waiia 10 baarbaitoA. — Voa aigaatUcbta Scbalnaohriohtan istdeaPr»-
graama blas dia Ankdadigaag dar offanclicbeo Frafaog beigagebaa; ai*-
lihiliabara Scbnlttaebricbian aolllaa apatar aaigagabeD werdan , «ad aai
Abar anr ZaU aaab niabi aagakofluaao. f Jl. JT.]
HANNOVBR.
l) Da« Pffogniam da» LÜHBBümoBft Jahaananaia Ton Ostara 1819
aalbSlt aiaa Abhaadlung des Raatora Jungkmmi: De (Mipi Crimm tra-
eitik §t aüfaraltaiMiai, fernar aiaa Abbaadiong: Die ReäUdkmU s« Lern-
kwg y^om Diraalar dacaalban Dr. Feiger nnd Scbolaaahriafataa to« K-
raatar li^mmUL Daa Jobannaom baatabi nämliab aus einem Gyaunsaa
und dayon ToUig gatrenntar Realacbala mit 3 Claaseo , derea Spcda^
diraator Dr. Volgar Ist; Direator der gesammtao Anstalt ist Dir. Hdl-
mana« Latatarer wnrde an Anfang des Jabres 1849 fnr dao Inswinka
Mm MitgHed das Obar-ScboleoUagiams arnaaatan Director Dr. yri a rf
/hss berafea; aossardam war Dr. Ziel aas dam LabrsrooUeginm gaacbiete
nm ^a Pfarrstalla au nbernebmen. Die Scbüleraabl der gasammiea As-
Stalt betrag am 1. Mara 1849 346; daTon kamen anf dia Realacbala 9i
Dia I. Claasa des Gymnas. hatte 16, 11. 16^ IU.36, IV. 41, V. 41, VLä^
VII, öl Robnier) dia I. Raaldassa 12, II. 35, TU. 48. Gaatorbaa warn
im Varlaofa des Jabres 3 Sebaler.
9) Das Programm des Gymnasiaau s« GLAVfraAi. rem Oatan 1^
aatbait eine Abbandloag IMer die BrrkMm^ etm Pare ül w t Ci mm em in ii^
Osm^tmUm Uhd IV«^fym»M«i nabst Scbulaachriabtan vem Diraetor SUr.
Dia Abbaadlang beweist, obwaU dies ibr Zwack keinaawcga iat, 4m
balba Maassregaln niobts tangan nnd eine ▼eilige Tremunig der Stndi fts
den nod NiobUtodirenden für beide notbwandig ist. — Far dam Uetcr^
Habt in den naaeren Sprachen wurde, haaptsaahüeb far dia ffM- nHü c tai
aan, der Cand. tbeal. J^mam angaatallt. ^ Dia RcbileramU %ekA
aiob niabt aagagabaa. Znr UniTarsitat gingen Oatem 1847 wi« ICdhs»
}iM 1847 4 Scbttlar ab.
3) Das Oaterpragramm das Progyamasioma an OTTBfticiK>a:r ^
balt eine Abbandlnng des CaaraaUara Amimswfari Bemmkimgem wker 4»
FerkaltmBe etm SeMe itad llaim, annachst varaalasst darob Ideale 4b
aiebnngen. Dicaa nm&ngralohe Abhandlung, obwohl aiailich pimt.i
gascbriaben ond mit Bxaarpten aoa den ▼ersabiedeaataa Rcbr&ft«» dsrci
webti bat Tiei gata nnd baheraiganawartba Gedankeni aBxn«vk#nn«e </
▼ar Allem die aanaeqnenta Dnrcbfibmag dar atreng kirabliebam Aal^
aang anf dam Gebiata der Sabida. ---< ficbnlnacbriabtaii Yoaa Re«
ranii^Ma. Damaoh batmg die Zahl dar RcbiUar in 4 Onaasai
(I. 6, II. 17, III. 33, IV. 99); an dar Brriabtnag ebier &. Ciamnm ▼eiid ^
arbeitet, so dass dann die Anstalt mit Binscblnas dar Jetat ncfcon b«
benden Vorbereitangsclasaa ans 6 Glassan bestehen wird.
4) Michaalis-Programm vaa 1848 des Gjamasiaam an Smikki caik
eine Abhandkmg daa Obariabrars Blesfcc: Z^r Grammatat bTgrHiJt H
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BefiSrderangen ond Bhrenbeieigiingeii, 4S5
Titel berechtigt sn aaderen Erwartungen, ab die Abhandlang erfGllt|
denn nach einigen Bemerknngen allgemeinerer Art giebt der Terf. hanpt-
sachlich nur Bemerknngen , die meistens freilich recht praktisch sind nnd
auf dem Boden der Schale aelbst erwachsen, an Hertel*s franzBsiscfaer
Grammatik. Dann folgen ScholnachrichteD vom Direetor Brandt. Der
Bestand der Schüler in 6 Classen war folgenders
I. II. III. IV. V. VI. Sa.
Im Sommer 1847: 14 17 95 91 » 34 isa
„ „ 1848: 19 19 96 39 37 41 181
Aus dem Lehrercollegiom war geschieden der Rector Dr. Krugtr^ nm in
Hannover die Redaction der Hannoferschen Zeitung an nbernehmen. Seine
Stelle war noch nicht wieder besetst. (Inzwischen ist derselbe nach
Niederlegnng der Zeitongsredaciion wieder in seine frohere Stellong zd«
rfickgetreten.)
6> Osterprogramm des Rathsgymnasinms za Osnabrück 1848. In-
halt: üßber den ünterriekt im DeuUeken In den unteren und mMeren
GpunaeuddoMsen Tom Subconrector fif. ji. Hartmnnn nnd Schnichronik
für das Jahr 184a Damach bestand die Sehirlerzahl aus 909; in I. 19,
II. 19, 111. 39, wovon 13 in der Realabtheilnng, in IV. 59, wornnter 37
Realisten, In V. 54, VI. 40. Ueber die geringe Betheiligong der Schnler, na-
mentlich der älteren, am Tarn Unterricht wird geklagt; eine Klage, die von
fast allen Hannov. Schulen wiederholt wird u. wahrscheinlich ihren vornehm-
liebsten Grund in der ThaUache findet, dass an manchen Orten das Tur-
nen nach 1830 als gefahrlich betrachtet nnd sogar von den oberen Be-
hörden verboten wurde , wo sich Neigung dazu zeigte. Nun das Turnen
geboten wird, zeigt sieh dagegen eine bedauerliche , aber naturliche
Reaction. -*- Das Lehrercollegium besteht aus folgenden Mitgliedern:
Direetor Abeken, Rector Stüve^ Conrector Megery Conrector Feldheff^
Lehrer der Mathematik und Physik, Subconrector T^onn, Subconrec-
tor Harimanny Dr. Klopp y Noite^ v, Uieenrnf, Lehrer der franz. Sprache,
fFeüenkampy Schreiblebrer, Eggemttnn für verschiedene Pacher (¥), Meg-
ertj Lehrer des Franz. und iSngl., Tkürheeky Gesanglehrer«
6} Das Programm des (katbol.) Carolinuma zu Osnabrück vom Di-
reetor Sereheider enthält nebst dem Lectionsplane nur einige Schulnach-
richten. Damach war der Oberlehrer hanring von seiner einjährigen
wissenschaftlichen Reise nach Paris und London zurückgekehrt und hatte
das Ordinariat von ftuarta wieder fibernommen. Ausserdem waren die
Herren Meutere Sehmeiuer, Peter» nnd Sommer als Lehrer angestellt.
— Für Quarta, und Tertia waren Real- oder Parallelstunden eingerichtet.
Die Lehrerconferenzen linden allwöchentlich Statt. Die Schüler ver-
theiltensich auf die verschiedenen Abtheilungen so:
I.(soper.). I.(lnfer.). II. III. lV.(Stud.). IV. (Wehst.). V. VI. Vif. Sa.
6 19 9 19 15 9 95 16 99 136
7) Programm des Gymnasiums au GotriirGEH 1849. Inhalt: Ue-
ber die rednerieeke Kunet in der ereten Phüippiachen Rede des Demoithe-
ne» vom Conrector Sehomng, nebst Schulnacbricbten vom Direetor Gef-
fer». Die Abhandlung beginnt mit einigen einleitenden Bemerknngen Sber
28*
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43Cf Schul- Dnd UnireraitaUnachriditeii,
die Leciüre des DemosÜieoes in Prina uberlianpt , giebt dann ciiiife aBp
gemeine Bemerkangen über den Bau der poliU Reden des DeaiosCbcnei,
erörtert alsdann die geschichtlichen Verhaltnisse, die der Rede snm Gmde
liegen, and gelangt so zum eigentlichen Thema der Abhandlang, das ai
grandlicher ond klarer Weise abgehandelt wird and als Beitrag cur ridb-
tigen Aoffassang antiker Konstbildang recht willkommen so beiaeeo kL
— Ins Lehrercollegiam war Dr. MuUert nea eingetreten , hanptaacykb
fär den Parallelonterricht ; die Gesammtzahl der Scholar belief aick aif
222, aas der Stadt 154, Aaswartige 67. Davon waren in
I. Gross-II. Klein-II. III. IV. V. VI. Sa.
18 23 29 27 50 46 29 2SS
An Nicbtstadirenden waren in Grosssecunda 4, in Kleiasecnnda 8, in Tff-
tia II, in Qaarto 26, im Ganzen 49. [Ü?.]
Heidelberg. In einer Zeit, in welcher aach nicht ein EiaEKlaa
völlig anberfihrt blieb von den Bewegungen , die den Staat erachiittefta.
wird es aach nicht leicht eine Schale geben, die jeder Berahrong ack
hatte entziehen können. Doch an anserer Stadt ist die drohende Wtike
des Ungewitters vorübergegangen, ohne sich völlig entladen aa bab«a,
und so war denn aach das hiesige Lyceom von dem Geschicke soweit be-
günstigt, dass eine vollige Unterbrechung des Unterrichtes nnr vier Ts^e
nach einander (vom 20. bis 23. Juni) stattfand. — Wohl hatte die .Mehr-
zahl der Schaler der obersten Jahrescurse theils unter der Ohtcrge ihrer
Eltern , theils dorch den Zwang der äusseren Verhaltnisse die Söiik and
die Stadt verlassen. Doch sind bei weitem die Meisten «ehr seiüg Wut-
der zurückgekehrt, ohne dass wir den Verlast eines einsigen Sdialersn
bedauern hätten.
In dem Lehrerpersonale sind mehrere Veränderungen eingetreiea.
Im Anfange des Schuljahres trat an die Stelle des katholischen Religiefi»-
lehrers (deren Gehalt verdoppelt und dadurch gleichsam nea foadirt
wurde, wie schon das Programm des vorigen Jahres berichtet, rtx^
NJahrbb. Bd. LIV. Hft. 3. S. 326) Lehrer Edkert von deoa L^ceoa U
Freiburg ein. Der früher hier angestellte katholische Religtoaslehrer
Trott ging als solcher an das Lyceom in Mannheim über« Wahrend in
vorigen Jahre Dr. Jülg vorübergehend der Anstalt zur AoabiUle sage-
standen war, wurde, in Anerkennung des ficdorfnisses , die i^rkrüle
der hiesigen Schule zu vermehren , Lehramtspraktikant Dr. gaiermcfcl an
der AnsUlt angestellt. — Auf das früher von Prof. B^kagkti schon ww
derholt gestellte Ansuchen, ihn des natorhistorischen Unterrichts, den «
nur aashfilfsweise übernommen hatte, zn entheben, wnrda bein Bcgüa
des Schuljahres durch den GrossherzogI, Oberstudienrath dieser Unter
rieht theils an Lehrer Riegel ^ theils an Dr. HabermM obertragem. Spä-
ter — im Anfange Februars — trat Lehrer Hjeg^el auch In die aimnt
liehen Unterrichtsstunden des Lehrers Reinhold ein , als dieser oine Be-
fordernng an die Knabenschule in Freibarg erhielt. Bei der Aafaahlfia«
der Veränderungen erwähnt der derzeitige Director der Anstalt ^> , Hof-
*^ Froher bestand in Heidelberg das alte reformlrie GymnanimB n^
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Befordernngen and Bhrenbeseigongeti. -487
rath Fßldbmuek, in dem Programme , welchem wir dme MiUhellongen
entnehmen , mit innigstem Danice , dass ihm dnreh die Gnade 8r. Konigl.
Hoheit des Grosshersogs mittelst Staatsministerialbeschlosses Tom 7. Oct.
1848 gestattet wurde, anf seiner hiesigen Stelle an rerbleiben, nachdem
ihm eine Beforderong an eine andere Anstalt des Landes anerkannt war«
Das hiesige Lycenm aber kann sich nnr Glack wünschen, diesen als grund*
liehen Gelehrten wie als tochügen Lehrer gleich ansgeseichneten Mann
zu behalten.
Als Ephorns wirkte, wie seit einer Reihe von Jahren, so aach
in dem abgelaufenen Schaljahre Hr. Geheime Hofrath nnd Oberbibliothe-
kar Dr. Bahr mit anerkennenswerthem Eifer nnd weiser Umsicht fSr das
fortdanernde Wohl nnd Gedeihen der Anstalt, welche ihm dafür zum
wärmsten Danke yerpflichtet ist.
Tm Laufe des Schaljahres erhielt die Lyceumsbibliothek mehrere
werthvolte Geschenke, und zwar von einem aasgezeichneten ehemaligen
Schaler der Anstalt, Dr. Max. Nägele, Privatdocenten an der Universi-
tät Heidelberg , dessen „Studien über Mtitalisches und Romiachea Siaata-
und Rechtaleben/* Schaflhansen, Harter. 1849. 8. Von dem ehrenwer-
tben Veteranen der deutschen Schulmanner, Director Georg Friedrich
Groiefend in Hannover, dessen „Hudimenfa linguae ümhricae/^ 8 Hefte
in 4. Hannover, 1835 — 1839, nebst der Ehrenmedaille des Pastor Bodeker
in Hannover, in Bronze. Von dem Professor an dem hiesigen Lyceum,
Leber y die von ihm ins Dentsche übersetzte „Geaehiehte dea KSnigreieha
Neapel^ von ColettaJ^ 8 Theile. Grimma, 1848. 8.
Von den Stipendien , welche dieses Jahr an Schuler des Lyceums
vertheilt wurden , erhielten 8 katholische Schuler aus den landesherrlichen
theologischen Stipendien zusammen 850 fl., 9 protestantische Schüler er-
hielten aus den NeckarschuUStipendien 675 fl., 1 Schuler aus dem Rhein-
bischofsheimer Dispensationsgelder- Fonds 150 fl. — Die Marianischen
Stipendien sind bis jetzt (6. August 1849) noch nicht vertheilt. — Als
Preis der Louler'schen Stiftung (das Ausfuhrlichere über diese Stiftung
siehe NJahrbb. a. a. O. S. 326) wurde die y^ltfrik der Deuiachen von Hein-
rich Friedrieh fFiihelmi^^ und ^yScMler*8 dreiaaigjähriger Krieg ^^ einem
das im Jahre 17(^ von den Jesuiten hier begründete katholische Gym-
nasium., Unter der Regierung des Grossherzogs Karl Friedrieh worden
im Jahre 1808 beide Anstalten, welche den bei weitem grossten Theil
ihrer Einkünfte ans den betreffenden kirchlichen Fonds zocen,^zu einem
gemeinschaftlichen Gymnasium vereinigt. Die bisherigen Einkünfte^ be-
hielt die vereinigte Anstalt nicht nnr, sondern sie wurden aus den kirch-
lichen Mitte'n beider Confessionen noch erhöht, dabei aber die Bestim-
mung getroffen, dass die Direction der Anstalt zwischen den zwei ersten
Lehrern dieser Confessionen abwechseln solle. — Diese Anordnung be^
steht noch , und in Folge derselben wechselt jetzt alle 2 Jahre die Di-
rection der Anstalt zwischen Hofrath Feldbauaeh (katholischer Seits)
and Professor HauU (evangeU protest. Seit«.) (Vgl. NJahrbb. Bd.LlV.
Heft S. S. 326.)
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498 adiBl- und UBiTernaimMlffichtaii,
gebr fltitiigMi vnd dsftlius wobIgeniUton Scboler der UDter-8«iU nack
dem eiiitiiinniigeii BetchloM der Lebrerconfertns raarkaant.
AiD 18. October 1816 food in feierlicber nnd erhebender Weiae die
Jabelfeier der aO0$ihri§eD Siiftang dei biesigen Lyceonu *) Statt. Vn
pnn der Feier diese« festlieben Tagei ein würdiges nnd bleibendee Deek-
mal SU stiften ) haben sich bei dem Feste selbst viele ehemalige Scbfiler
nnd Freunde der Anstalt dabin vereinigt, als Ansdmck ihres Daaket
durch freiwillige Beiträge ein „JiMäuma- Stipendium^* an begribdea,
welches einem darch Sittlichkeit nnd Fleiss aasgeieichneteD , dirftifca
Schaler des Ljeenms, ohne Rücksicht anf Olanbensbekenntnisa , jahrlkb
▼erabfelgt werden soUe. Pas Uaternchmen fand die lebhafieate Thal-
nähme* Die Untaraeicbnang der Beitrige begann bei dem Festeaaea swi
lieferte das erfrealiche Resultat, dass gegen 500 fl. sogleich geseicksA
wurden. Da jedoeb diese Summe nicht hinreichte , um mit deren Ziem
einen dürftigen Schaler wesentlich au nnterslStsen , so hat das an diesen
Zwecke zusammengetretene Comit^ beschlossen, erst dann den Ertrsf
des eingegangenen Geldes au einem Stipendium an Terwenden, wcm
durch ZiBigntscbrift und ToraSglicb durch fernere Beiträge das Capital
auf ^tausend Gulden** angewachsen sein würde. Der Beschlnaa des Co-
mit^^s fand bei ehemaligen Schalem nnd Freunden der Anstalt die dsa-
kenswertheste Unterstätzung. Neue Beiträge wurden geaeidiaet aod
wir können die erfreuliche Mittheilnng machen , dass nach einer im Laofe
des Monats Juli 1849 von der Verwaltung der Grossherzogl. Ljceams-
kasse abgegebenen Notiz der gegenwärtige Stand der für dienen Zwedk
bestimmten Gelder 959 fl* 33 kr. beträgt nnd somit im Laufe dea nidwtea
Jahres das SUpendiam ins Leben treten kann , wenn in dcmsefben £e
versprochenen oder noch ruckständigen Sobscriptionen , welcbe in d««
schlimmen Tagen des verflossenen und gegenwärtigen Jahres nicht volfi^
abgetragen werden konnten ^ an die Grossherzogl. Lyceumakaaae eat-
richtet werden.
Am Schlüsse des Schuljahres 1847 — 48 wurden 9 Schuler snr üai'
versitat entlassen , wovon 1 der evangel, Theologie und Philologie , I der
evangel. Theologie, 1 der kathol. Theologie, I der Jurispmdeos, 3 6^
Medicin und 3 dem Cameralfache sich widmen. An Ostern 1849 giapt
2 Schüler zur Universität über, der Eine zur evangel. Theologie amd der
Andere zum CameralfachCf
Im Laufe dieses Schuljahres besuchten 905 Schüler die Asmtsh.
Unter diesen sind 132 Protestanten , 68 Katholiken , & larenlitea. Av-
länder sind darunter 11; Auswärtige, deren Eltern nicht in hiengv
Stadt wohnen, 76» Im Schuljahre 1847--48 betrug die Gesamnstsabl der
Schüler 226 (NJahrbb. a, a. O. S. 335).
'O Vergl. Jubelfeier der 300jährigen Stiftung des Groaaherx^L Lr
ceums zu Heidelberg. Besi^hrieben und nebst den der Anatnit
fenen Zuschriften und den bei der Feier gehaltenen Reden
en von JoAonn Friedrieh ttauta^ Professor und d. Z. J
'«y^ttnis. Heidelberg, akademische Verlagahandlung von J. C S.
1847. 8.
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AU wiMOMckafUidie Bd]age Ut des Progranme «in« tm dam alter*
niraoden Diractaf , Profeaaor BmOty aoBgaarbeiUte Geaaliichta der tot-
viaii in Heidaiberg bettandanen Neckaracbala (achola Niariaa) baigega-
ben. 8choD im vorigen Jabre aollla sie aU Beigabe in den ProgTaMna
erscheinen (NJabrbb. Bd. UV* Hfu 1. 8. d27). Allein da der ge-
schichUiche Staff ans den die Neokaracbnle betreffenden Actenatnokea in
r«ieberem Mbaase, ala der Verfiuaer erwartet hatte, aieh darbot , ao
musaie die aorgßilige Darcbaicbt dieaer Acten die Vollendung der Arbeil
venogem. Die Aufgabe ^ welche aich der Verf. bei der Aoaarbeitong
dieaer ficbrift gea teilt hat , ist nach der Vorrade 8* IV „eine einfacboy
schlichte, den onmittelbartten Quellen eninooiaiene Daratellnng dieser An«
stalt an geben, welche ihre frohere undapatere Vergangenbeü aogllchat
voilatandig nnd susannneahSngend achildem aoU, beaoHdara in der be-
wegten, nnrobeToUen, für Heidelberg wie f3r die ganie Pfala theilweiae
90 Torderblioben and dennoch in mancher, beaondera litterariacher Be**
ziehnng , wieder auch so aegenareichen Zeit der lotsten swei Jahrban-
derte/^ Der Titel der Bchrifi, welche auch in den Bnchhandel gekom*
inen ist, heisat ▼ollstandig : „GaMWeAla 4er Nefkanckule m EMdMerg
von ihrem ürspnmge tni 13. Jakrhrnnderi bii s» ihrer A^flnhmig im drv
fange dee 19. J^rhunderie* Bearbeitet nach handschriftlichen, bis jetsi
noch nicht gedruckten Quellen nnd nebst den wichtigaten Urkonden her-
ausgegeben von Johann Friedrich Hauis u. s. w. Heidelberg , 1649.
Akademische Verlagshandlung ron J. C. B. Mohr.<< XII und 200 8. 8.
Die Schrift selbst ist bereits in diesen Blattern (Bd. LVIH. Hft. 1. 8.75
bis 79) Ton AT. Geib angeseigt nnd besprochen worden. Wir glauben
daher auf diese Anzeige um so mehr uns bexieben zu dürfen, als deren
Verfasser ein eben so ausgezeichneter Kenner des daasischen Alterthnms
als gelehrter Forscher der pfalzischen Geschichte ist, „ao dessen Lieb-
lingsstudien die Bescbreitnng dieses raterlandischen Feldes gebort." (Vgl.
NJahrbb. a. a. O. 8. 78.)
Wir dürfen nnaern Bericht über das hiesige .Lyceum nicht schliessen,
ohne noch einer besonderen Feier zu gedenken , welahe am Schlüsse dea
Schuljahres stattgefunden bat. — Obwohl die Zeitverhaltiiisse die Nothi-
gong auferlegten, dieses Schuljahr ohne öffentlichen Schlussact zu beenden
(s. die betr. Verfügung der Grossh. Oberstudienbeborde in NJahrbb. Bd. 58.
Hfu ]. 8. 79. 80), so wollte doch der dermalige Director, Hofrath Feld-
haueehj die Schüler, namentlich die reiferen unter ihnen , nicht scheiden
sehen , ohne einige Worte an aie garichtet zu haben. ^- Er that dieaes
in einer schonen, gebaltroUen und harzlichen Rede, welche auch in wei-
teren Kreisen bekannt zu werden verdient, und wir kdnnen nur unsere
Freude darüber aussprechen , dasa sie Ton dem wfirdlgen Verfasser Unter
falgendem TiUl in den Dmok gegeben wurde : „An die Hudit^ndt Ju-
gend de§ VaterUmdee. Schulrede bei dem Schlusaa dea Sotomaicnrses
am Lycenm zu Heidelberg. Von F. 8. Fddhameh. Heidelberg, 1849.
Druck und Verlag Ton Julius Groos. 16 8. gr. 8.*^ l^et Verf. geht in
dieser Rede von den Begebenheiten nnd Erlebaissen der jüngsten Tage
aus, waldia in daoi erfahrenen wohldeakeiidan Manne nur dea tiefatao
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440 Mini - und Unrveri itümackri^AUn,
Sehnen hervomfon koiraea, und welch« über unser fchones Vaterland,
das im Stande wer mit jedem andern dentschen Gaoo sfeh sa messen in
der Frochtbarkeit nnd Aoonith des Bodens, in der Wohlhabenheit sdner
Bewohner, in der -Freiheit seiner Institutionen, so grosses Unglock ge-
bracht haben. Br weist darauf hin , wie wir nicht nur der nnsinBigsa
Willkür Ton Verf&hrern nnd Verführten aus unserem eigenen Lande, soa*
dem aueh von einer Menge fremder Abenteurer anheim gegeben war«,
die — wie Raben am den Galgen — von West nnd Süd und Nord so-
sammenflogen in das schone Baden. Denn wird ansgefuhrt, dafes, soUea
unsere Verbaltnisse sum Guten aich gestalten , dies auch mit auf der wah-
ren Vaterlandsliebe seiner Burger und auf der Vaterlandsliebe der Jn^ead
beruhe, welche heranreife, um mit höherer Ausbildung in eine e rsp riew-
liehe Wirksamkeit im Staate einxutreten, nnd an dem Beispiele tob S»-
crafes gezeigt , mit weloben Eigenschaften die rechte Vaterlandsliebe n
dem wahrhaft edeln , einsichtsvollen Manne sich su vereinen pflege, bb4
die vielftich bestätigte BrC&hrong vor die Seele geführt , „dflsa ifie m-
riehUoofUten Männer immer die fteseAeiifefisten nnd^ ; tugleich aber aach
dargethan , wie eng mit der wahren Bescheidenheit heilige Achtung vw
dem Gesetie nnd vor der Religion verbunden sei. — Wir schliessen an-
aere Anzeige mit dem lebhaften Wunsche, dass diese dnrch Inhalt ned
Form ausgezeichnete Rede von recht vielen Studirendeo anaerea tbeucra
Vaterlandes gelesen und beherzigt werden möge! [HJ
Heidelberg. Nach dem so eben ausgegebenen Adreaebadüe der
hiesigen Ruprecht-Karls-Universitat für das Winterhalbjahr 1849 — ^l^
betragt die Anzahl der in diesem Semester hier Stndirenden :
Ausländ. Inland. 8u
1) Theologen, iromatriculirte u. Mitglieder des
evangel.-protest. Predigerseminars 8
2) Juristen • 216
3) Mediciner, Chirurgen a. Pharmaceuten 54
4) Cameralistea ^ . 9
5) Philosophen nnd Philologen ... 15
Summa 302 215 5lT
Ausserdem besuchen die akademischen Vor-
lesungen noch Personen reiferen Alters 3 4 ?
Conditionirende Chirurgen u. Pharmaceuten 6 7 15
44
52
86
301
44
98
25
34
16
31
Gesammti^ahl 537
Im vorigen Semester betrug die Summe der
immatriculirten Stndirenden 1 — 5 • • . 449 174 623
Die Anzahl hat sich daher vermehrt om . . 41
und vermindert um •.•....•• 147 106
Von den Vorlesungen glauben wir folgende als für den Kreta ^
Jahrbucher geeignet anfuhren zu müssen : BaAr (Geheimer Hofrath »>
Oberbibliothekar): Erklärung von Cicero de Repablica mit einer As^-
tung znip lateinischen Stil und Uebnngen in demselben. Brklinmf: ^*
Plato's Politeia. Erklärung eines griechischen Schriftatellera im latciv
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Beforderangen and Bhrenbexeignngen. 441
8€ber Spraobe. — Zell (Geheimer HofrAih): GymniEisialpadagogik. lie-
ber die Religion der Griechen. Erklärung des Octavtns von MinBctu
Felix. KaifBer (aawerord. Professor): Interpretation von Hesiod^s
Tbeogonie. Erklarang von Aeschylos' Orestie, d. h. Agamemnon, Coe-
phoren und .Eumeniden. Erklärung von Catoll, Tiboll nnd Properz.
Ueber Cicero^s Rede pro Clnentio. — Umbreit (Geb. Kirchenrath) : Hl-
storiich-kritiache Einleitung in das alte Testament. Erklärung des Pro-
pheten Jeaaja. Praktische Auslegung aosgewäblter Psalmen. Uebungen
im Interpretiren messtauischer Psalmen. — DiUenberger (ordenti. Prof.) s
Pädagogik. — Holtsmann (Stadtpfarrer): Die Lehre vom ' Volksschul-
wesen. -— Hanno (ausserord. Prof.) : Erklärung der Spruche Salomo*s«
Tugend- und Religionslebre. Unterricht in der hebr. und arab. Sprache.
— fFeii (ansserord. Prof.) ; Arabische Sprache. Ertclärung des Koranr.
Türkische Sprache. Privatissima in der hebr., arab., pars, nnd tork^
Sprache nnd Litteratnr. — Sehlo9$er (Geh. Rath): Geschichte der Jahre
1813 — 1848. — Korium (ordenti. Prof.): Romische Geschichte. Nene-
ste Geschichte (1789 — 1823). Teutsche Geschichte von 1806 — 1848. —
Bäuaaer (ordenti. Prof.) : Deutsche Geschichte. Geschichte der deut-
schen Litterator und Cnltur. — Ilettner (Privatdocent) : Geschichte der
deutschen Cultor von Gotsched bis auf die Gegenwart. Poetik. — Ruih
(Privatdocent) t Erklärung von Dante's Inferno. Geschichte der italieni-
schen Poesie bis sam Ende der 16. Jahrhunderts. — Freiherr o. AeioA-
Un-Meldtgg (ordenti. Prof.): Logik nebst Einleitung zur Philosophie.
Psychologie mit Einschluss der Somatologie des Menschen und der Lehre
von den Geisteskrankheiten. Geschichte nnd Kritik der Philosophie«
Ueber die Paust- und Wagnersage und Goethe*s Faust. — Roth (ausser*
ordenti. Prof.): Psychologie. Geschichte der Philosophie. Sanskrit-
graramatik. — Sehoeina (Geh. Hofrath) : Reine Mathematik. Differen-
tial* nnd Integralrechnung. Mechanik. Ueber die neueren Methoden in
der Geometrie. — Ameth (Lycealprofessor) t Theorie der Gleichungetf.
Privatissima über alle Theile der Mathematik. — von Leonkard (Geb.
Rath): Mineralogie, Geognosie nnd Geologie, oder Naturgeschichte des
Steinreiehs, Oryktognosie oder specielle Mineralogie. Ueber die Ers-
lagerstatten. Die Lehre vom Bergbau. — Blum (ansserordentl. Prof.) :
Oryktognosie oder specielle Mineralogie. Praktische Uebungen im Be«
stimmen der einfachen Mineralien. . Examinatorium über Geognosie nnd
Geologie, mit praktischen Uebungen im Bestimmen der Felsarten verban-
den. Privatissima fiber Mineralogie und Geologie. — Leonkard (Privat*
docent) : Physikalische Geographie. Mineralogie und Geologie des Gross-
herzogthums Baden« Privatissima über Mineralogie und Geologie. —
Bronn (Hofrath): Geschichte der Natur. Specielle Petrefactenkunde. —
Bisehoff (ordenti. Prof.) : Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Na*
to rgeschicbte der kryptogamischen Gewachse. — JoWjf (ordenti. Prof.):
Experimentalphysik. Technologie. Uebungen im physikal. Laboratorium.
-, — CmeUn (Geh. Hofrath): Organische Chemie. — Praktische Anleitung
xnr Barstellung pharmaceut. und anderer chemischer Präparate. — D^ffa
(^aoseerordentl. Prof.) : Ezperimentalchemie. Pharmaceutische Chemie.
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442 Sohol- md UniTorntatsnaciiriditeo,
Das philologische S^mlnariaaii welehes naCer derDireetim
des als Lehrer ood Scbriftstelier aasgezeiGboeteii Geheioiea Hofraihs aad
Oberbibiiothekars Dr. Bakr steht, lihlte im Somoierseaiestcr 1819, bb-
geacbtet der grossen Unrnhen , 35 Mitglieder. Die YorlesDogeo wardea
ohne Unterbrechnng gehalten und mit allem Fleiase besncht. Im ge|^-
wartigen Wintercorsos 1849—1850 belaaft sich die Zahl deijonigea Vk-
glieder anf 20, welche an allen Uebnngen Antheil nehmen. — Pnkti-
sehe Uebnngen der alteren und befihigteren Mitglieder im UnterrichUa
an dem hiesigen Lycenm sollen demnächst eingeführt werden, um so Be-
ben der wissenschaftlichen Bildang den knnftigen Lehrern anck cbc
praktische Beßhigung su geben. [A]
Lahr. Das hiesige Gymnasium ist mit der höheren BorgerscMe
vereinigt« — Dorch Brlass des Grosshersogl. Oberstndieomtiies von
95. September 1848 wnrde der im Scholjahre 1847—48 hier beiidiiftigte
Lehramtspraktjkant Degen anf Dispooibllitat Tersettt nnd an seine Stelle
Lehramtspraktikant MüUer ans Heidelberg hierherbernfen. LetBterer iat
seinen Dienst als HaupUehrer Ton Prima am i. Octolier 1848 nngelrcleB.
— - Die wiederholte Brkrankong des Lehrers Ssis im Winter- und Bern-
merhalbjahre hat mehrfache Versehnng seiner Lehrstnnden xnr Folge ge-
habt , so dass anerst vom 34. Jannar bis xnm 30. Marx 1849 aisBmtfichi
Unterrichtsgegeostande desselben mit einigen Unter brechnngen , in wei-
cliM Sdz wieder eintrat, Ton dem Reallebrer SiSee iibemommeB wordcs.
Vom 31. Marx bis xnm 24. Juli hat der Director der Anstalt, Etffratk
OMkard^ Prof. Fetenbeekk^ Diaconns FecAt, Reallehrer StSee nnd Lehret
SUinmmn die Stunden des Lehrers Seim rersehen. Am 34. Joli hat Sds,
nach Wiederherstellnng seiner Gesundheit, seine sammtlichen Lelirstan-
den wieder übernommen nnd bis xnm Schlosse des Schuljahres forigefihrt
-— Den Religionsunterricht fBr die katholischen Schüler ertheilte Pfarr-
Terweser VfeSffer Tom 16. Marx bis xnm Schlosse des Schuljahres. — In
Laufe des Jahres wnrde das Gymnasium und die damit rerbundeoe bohere
Bürgerschule im Ganxen von 96 Schülern (im vorhergehenden Jakre be-
trug die Schttlerxahl 118, rergl. NJahrbb. Bd. LV. Hft. 3. 8. SM) be-
sucht. Darunter befanden sich 78 evangel. und 18 kathoL Zöglinge.
W&hrend des Schuljahres sind 18 Schüler ausgetreten, so dass am SclilasR
des Schuljahres noch 78 Schaler gegenwSrtig waren , womnier 5 ah
Gaste bexeichaet sind« — Von den 7 Schülern, welche in rorlgem 8pit-
jähre Ober^Qulnu absoWirten , sind xor Fortsetxung ihrer 8tti4i«a 3 a^
das Lyceum in Heidelberg ^, I ist auf das Lyoeum in Rastatt, 1 arnf dai
*) A^s Gelehrtenschulen bestehen im Grossherxogthum Bsidc
ceen, Gymnasien nnd Pädagogien. Die Lyoeen haben einen neonji
Lehrcnrs und sechs Classen, welche von unten nach oben gexahlt WW
den. Nur aus den Lyceen werden die Schuler auf die Universitit er-
lassen. Diejenigen Schulen, welche den Unterricht bis xnm siebent«
Jahrescurse einschliesslich fortfuhren, haben die Benennung GyanasBet
die iibrieen Pädagogien. Sie haben in der Regel fünf JabrcscaiBL
(Schulordnung $. ö. 6.)
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Befordernngea nnd Ehrenbeseigmigen. 448
Lyceoin In Freibnrg nod 1 aof dat poljieeboiscbc Inttitat in CarlBrohe
abgegangen. Ein Anderer hat sieb «im Recbtapoltseifacb gewendet«
Maitkheiii. Die onbeilvoilen Ereignisse des Jahres 1849, welche
unser schönes , blähendes Vaterland so tief nnd jammervoll erschnttert
haben ^ berührten in eben so trauriger Weise aach das hiesige Lyceom '
«nd hemmten den rnbigen nnd sicheren Gang des Unterrichts. Schon
die Bewegnngen des Jahres 1848 waren die Veranlassung, dass sich der
Besuch der Anstalt bedeatend verminderte« Zwar wurde , wie der der-
seltige Director der Anstalt, Hofrath Graff^ in dem Vorworte tu dem
Programme sich ansspricht, mit Bifer und Lost von den anwesenden
Schülern dieses Jahres der grossere Theil der Unterrichtsseit im Winter
wohl benutit nnd die meisten derselben gaben bei den ClassenprSfongea
an Ostern erfrenlicbe Beweise ihrer Bestrebungen* Später aber loste
sich ein Glied nach dem andern, theils durch die Entfernung mancher
auswärts wohnenden Schüler, oder weil viele Eltern mit ihren Kindern
die Stadt selbst verlassen an müssen glaubten , theils durch die befohlene
Theilnahme an dem ersten Aufgebot*), welchem mehrere Schfiler sich
ansuschliessen geiwongen waren oder demselben durch die Flocht au ent^
gehen suchten. Am 10. Jdni waren daher nur noch 135 Schüler (dioGe.
eammttahl der Schüler betrog wahrend des Schuljahres 266) anwesend»
Die swei obersten Classen sahlten cusammen geraume Zeit hindurch nut
7 Schuler« Die Lehrer aber hielten sich nicht befugt, den Unterricht
noszusetzen, nnd suchten die noch Anwesenden auf der Bahn des Rechtes
und der gesetalichen Ordnung zu -erhalten« Am 15. Juni verscheuchte
der Donner der Kanonen von unä an dem nahe gelegenen, Mannheim ger
genuber liegenden Lndwigshafen die Schnler nach allen Richtungen der
Stadt. Erst am 27. Juni , als durch die verbündeten Truppen, die hoch-
harzigen Befreier der Stadt und unseres Landes, der gesetzliche Zu*
stand wieder hergestellt war, worde der Unterricht wieder eroifnetw
— Das Lebrerpersonal «rlitt im verflossenen Schuljahre folgende Verän*
deruBgen i Nach Entschiiessung ans Grrossherzogl. Staatsroinisteriom vom
16. August 1848 wurde Prof« "FuttwängUr von hiesigem Lyceum an jenes
in Conitanz berufen. Derselbe war, an hiesiger Anstalt seit dem Jahre
1842 nnd nnterrichtete in mehreren Lehrfächern , besonders in der Philo-
sophie, im Franzosischen , in der dritten nnd zuletzt als Haoptlehrer in
der vierten Claiue« An dessen Stelle kam, nach derselben hohen Ent*
achliessnng, Prof. Dr. lMme$ von dem Lyceum in Carlsrnhe und ertheilte
den Unterricht in der französischen Sprache von der vierten oberen Classe
an nnd in dem Lateinischen als Classenfnhrer der zweiten Classe. Prof«
BekagkH übernahm die Philosophie In der sechsten Classe und Rhetorik
in der Unter-SexU, während Geh, Hofrath Dr. NiMin Litteraturge-
schidite und 2 Stunden Griechisch , gemeinschaftlich für beide Abthei-
lungen, Prof. flerlMi den lateinischen Stil und noch einige lateinische
*) Dem ersten Aufgebote mussten aOe Jüngling« folgen , welche das
achtzehnte Jahr sarnckgelegt hatten.
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444 Scknl- and UnivenititMaGbricIiiea,
Siondea in der Ober-Sexta besorgte. — Durch Verfognng des Grossk«
Oberstadienrathes Yom 25. Sept. 1848 erhielt Lyceimuiehrer Troil, Tor-
her Religionslehrer and Haaptlehrer der zweiten and dritten daue des
Lyceums in Heidelberg, die dorcb Beförderung des Pfarrers Bourr uf
die Pfarrei Neckarhaasen erledigte Reiigionslehrerstelle (NJabrbb. Bd. 56.
Heft 1. S. 77. 78), welche derselbe bald nach dem Anfange des Ueief-
richtes mit der Besorgung des kathol. Lyceal - Gottesdienstes angetreten
hat und seither mit Segen bekleidet. Musik director UeUek sah sick td-
ner vielen Geschäfte wegen veranlasst , als Gesanglehrer der oberen Ge-
sangclassen an Oätern wieder aosiutreten. Von da an bis in die cr^toi
Tage des Monats Juli wurde die^ier Gegenstand aasgesetzt, woraaf Mi-
siklehrer fFlezek die Leitung dieses Unterrichts übernahm and beaäit
war, die durch die damaligen Verhaltnisse zu entscholdigeoden Verain-
uisse durch gegenseitigen Bifer und Lust wieder nachzaholen. Ito
Tunmaterricht wurde in diesem Jahre auch wahrend des Winters för die
4 unteren Classen in 3 wöchentlichen Stunden durch Lycenoulehrer Aobk-
mann betrieben und während des Sommers auf dem Turnplätze fort|^
setzt. Durch Beschloss vom 2. Sept. I8l8 hat die l?eUeiitse&-ardye-
logitcAe Geidhehafl in Athen den altemirenden Director Hofrath Dr.
NüiMUn zn ihrem Mitgliede gewählt. £in dem Handelastaade aagehi-
riger , ehemaliger Schüler des Lyceums hat diesem die Smnme Ton zwei-
hundert Golden mit der ihn selbst hochebrenden Erklärung gescheakt,
dass er damit seine Dankbarkeit für die an dieser Ansialt erhaltaae Bü-
dang and Anregung zum Goten und Schönen beurkunden möchte. Ves
dem Geber selbst ausdrücklich zur freien Verwendung seiner Gabe w^
gefordert, hat der älteste Lehrer sie als Schenkung eine« Unffenaank»
so demselben Zwecke, wie die Schenkung der Fräulein Loidse nomMmtfc
▼om Jahre ] 843, bestimmt« So werden künftig die Zinsen beider &
sich bestehenden Stiftungen aii einen Zögling des hiesigen Lyceiuu, ne»^
eher das phÜologkeke Lehrfach zu setnem Lebtruktrafe gewählt hat, «ca
er die in der Stiftongsurkonde bedingten Eigenschaften besitst, wibresii
seiner Uaiversitätsstndien jährlich verabreicht werden. Eine nicbt kiciid
Zahl von fleissigeq und wohlgesitteten Schülern warde «ich in dicsei
Jahre theils durch Stipendien, theils von einzelnen Einwohoera hie^
Stadt unterstützt. 52 Schüler wurden von der Entricbtaog dea S^^
geldes ganz befreit, 8 Schüler zur Hälfte, 12. Schülern warde dasac:^
bis Jetzt nachgelassen. Die Lyoeomsbibliothek wurde theils dordi sweo*
massige Anschaffungen ans den etatsmassigen Mitteln , theils dorch wcr^
▼oUe Geschenke vermehrt. Am 15. Janaar 1849 starb Hofmasakos G«1
ftied Neher , weicher seit dem Jahre 1840 an den oberen Ciafteen als C-i
sanglehrer thäUg war (vergl. NJahrbb. a. a. O. S. 77) and sich eh^ ^
dorch seine gediegenen Kenntnisse, als auch dorch seine Last nad se»^
Bifer für dieSeo Gegenstand die Achtung der Lehrer, so wie die U=^
seiner Schüler In hohem Grade erworben and sich am das LycwesB, «^
ches seinen frühen Tod beklagt, wesentlich verdient gemacht hat. EiA<
sehr empfindlichen Verlost erlitt die Anstalt durch den Tod dea Ua»^
herrlichen Commissars bei dem Verwaltongsrathe des Lyceiuis, dea ^
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Befordernngen nnd Ehrenbozeigongeiia 445
giornngsratliei und KammerherrD, Freiherrn von AdeUkeim. Derselbe
bekleidete dieses Ehrenamt seit dem December 1810 nnd war jederseit
auf das sorgfältigste bemnht, die ökonomischen Verhältnisse der Anstalt
ZQ fördern nnd durch thätige nnd wirksame Fürsorge ihr Bestes an wah-
ren nnd es möglich an machen , dass sie sich , um ihre Zwecke zu errei-
chen, freier an bewegen. im Stande war. — Am Schlüsse des vorigen
Schaljahres wurden 13 Zöglinge des Lycearos auf die Universität entlassen.
Von diesen widmeten sich angeblich 5 der katholischen Theologie , 3 der
Jorisprndens , 4 der Medicin , 1 der Philologie« Im Laufe des Schul-
jahres besuchten 366 Schüler , wie wir schon oben gesagt haben , die An-
stalt, und zwar 137 Katholiken, 113 Protestanten nnd 16 Israeliten. Am
Ende des Schuljahres waren 238 Schuler anwesend« Unter den sammt-
liehen Schülern befanden sich 10 Ausländer und 66 Auswärtige, d. b.
deren Eltern nicht in Mannheim wohnen. [H^]
Rastatt. Im Schuljahre 1848 — 49 ergaben sich folgende Verän-
derungen im Lehrerpersonale des hiesigen Lyceums : Nach einer Staats-
Ministerialentschliessnng vom 33. Sept. 1848 wurde dem Prof. BUhan
die Pfarrei Kirchzarten verliehen und durch gleichen Erlass vom 36« dess,
Monats Prof. Hojfmann an das Lyceom in Constanz bernfen. Dagegen
wurden durch letzteren Erlass die Prof. Nicolai von Constanz nnd auf sttn
Ansuchen Dr. Fiekltr von Donaneschingen an das hiesige Lycenm versetzt«
Ferner wurde durch Erlass des Grossh. Oberstudienrathes vom 5. Oct«
1848 Reallehrer SekUdkneeki^ durch Erlass fem 16. Oct. desselben Jahres
Lehramtspraktikant Schlegel hierher versetzt, nnd der Letztere, nach*
dam Prof. Sehnejfder seine Gesundheit wieder erlangt hatte, von hier an
das Lyceiim in Freiburg abberufen. Nach einer Staats -Ministerialent-
Schliessung vom 3. Febr. 1849 wurde Prof. Wei$9gtrher als Director an
das Gymnasium in Bruchsal ) Lehramtspraktikant Hmtmann von dort an
das hiesige Lycenm berufen. Den Unterricht in der englischen Sprache
übernahm gegen eine Vergütung nach Erlass des Grossh« Oberstndien-
rathes vom 9. Pebr« 1849 Sprachlehrer FUnt und den Unterricht im Ita-
lienischen nach Erlass derselben hohen Stelle vom ö« März 1849 Prof»
Sehneyder, Mnsiklehrer Prof. ITefrer wurde nach Erlass Grossh. Mini-
steriums des Innern vom 6. März 1849 in den Ruhestand versetzt nnd
starb am 34. Angust d. J. in Baden. Die bekannten bedauerlichen Er-
eignisse dieses Jahres riefen vorzugsweise an der hiesigen Anstalt mancba
Störung und Unterbrechung des Unterrichts hervor. Von ^den landes«
herrlichen Stipendien für Schnler, welche sich der katholischen Theologie
iwidmen wollen , wurden für das Wintersemester 40 Stipendien zu 36 fl.
und 15 zu 50 fl., zusammen 1750 fl., aus dem Iberger Pastoreifonds 3 Por^
tionen zu 45 fl. und 3 zn 30 fl«, zusammen 180 fl«, im Ganzen also 3930 fl.
angewiesen, wobei bemerkt wird, dass die Vertheilnng der 8 altbadi-
sehen, der 3 Loreye'schen , des Bruchsaler Stipendiums und der Portio-
nen der oben erwähnten theologischen und Iberger Stipendien für das
Sommersemester bis jetzt (Angust .1849) noch nicht erlbigt ist. Auch in
diesem Jahre (NJahrbb. Bd. LVL Hft. 1. S« 79) hatten Bibliothek nnd
Samminngen sich mancher werthvollen Geschupke zu erflreneii. Das
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446 Scbnl- and UoiTersitSUDacbriditeny
LyeaniB beBvbhten Mhrrad des Sobnljabrei Im Gänsen 190 Scfafier. fbt-
TOD waren 156 kathoUtcher, 27 evangetischer Confesrioa, 7 laradkia
Im vorberg^elienden Scboljahre (1847 — 18I8> machte die Gm— feibülih
sabl a07 (NJahrbb. a. a. O.) aua. [iL]
ToftGAU. Der wisseoiichaftlicho Tbeil des so Oalem «rschieBeM
Programms: QuaetUonum de offroefione quam äieuM paründa /fw
(15 8. 4.), bat den Colhib. J. F. KlehuthmUU «am Verfasser. Derarik
will far die in Rede stellende grammat« Pfgnr weit engere Greaaea p>
sogen und namentlich von ihrem Gebiete ansgeschiedea wisse«, was dsrd
eine freiere Wortstellnng (transpositio) erlilSriicb sei oder sar Appoadn
gebore. Um dies darsathna, stellt er die froheren nnd ge^eaw i rt ig t a
Ansichten ober das Wesen der Attraction susammen ond flicht
lieb die Geschichte ihrer grammat. Behandlung ein. Darnach
nar Qnintil. I. 4, 20 die attrectatio oder attraetio (die Lesart schwakt),
die aber Toh der Passung unserer Grammatiker ganslich diSerirt. Sm0L
findet siob nichts weiter. Bei den Neueren braucht das Wort aaeta
Sanctius nnd nach ihm der Frantos Lancelot (Nonvelle n^thode paar tf-
preadre iadlement et en pen de temps la langne latlae, nnd NouTclle mt-
thodo peor apprendre facilement la langoe grecqae. Paris, 1655), doch
dieser erkannte weder den Umfang , noch den Urgrund der Attvactiea.
Die auf sorgfaltigeo Untersnchangen beruhende Lehre davon hat H b lfmai s
auerst in die Grammatik eingeführt, nach ihm Imt O. n er mam m tmeni dm»
Material von neuem gesichtet nnd seine Anordnung desselben aal Üe \e-
gisehe Kategorie der Relation gestfitat. Allein darin geht H. aadi Hrs.
Kl.*s DalErhalten an weit, wie sich ihm aus der genaueren Prüfaag ctst-
gor von Jenem Gelehrten herbeigezogener Falle ergiebt, die nicht aft
Relativen gebildet sind. So erklärt er des Aeschyl. nQog alter cUs»
mjftaviy a^oai(«i«& für sprocbwortllche Breviloquens , halt ia Sfk,
BU 137 f. srorrie ^r einen exegetischen ZnsaCs za roV /, will IL XIX.
267 üat^mtl' i/tiol d. fSr TldtQonXi fioi d. lesen ond sucht bei Bar. Iph.
Aal. 1415 (nicht 1445) in Ilavoai fL9 /»ij wxHitt für fU die TraaspositMS
nachzuweisen. Und Hr. Kl. steht mit diesen seinen Bedenken aad aa-
deren Ansstelinngen nieht allein. Namentlich ist es aber G. T. J. Mri-
ger (Untersuchungen ans dem Gebiete der latein. Sprachlehre« Dfitles
Heft: Die Attraction in der latein. Sprache, ein Versuch, diesoihe ia
ihrem gansen Umfonge darzustellen, mit bestandiger Rücksicht laf 6ms
Grieehisohe. Braonschweig, 1827) , dessen Verfahren in die Lehre voa
der Attraction Aufklarung zu bringen ihm sosagt. Dasselbe wird
in der swelten Hälfte der Abhandlung genauer beleuchtet nnd ia
Verhaltatsse su Buttmann und Hermann betrscbtet. Den Schlass
die wortliche Angabe der Attractionsciassen , wie sie ron KL SMfgestdh
werden. — Eine Diiputaiio de nommüli Claudiani (ocit ron 6.«!«. tkt-
iel enihilt das Programm vom Jahre 1848 (17 S. 4.). Ihr Inhaü ht
theils exegetisch, thells kritisch. Die behandelten Stellen sinds In PrsK
et Olybr. Gons. Vs. 43—54. 124 sq. In Rufin. L 932— »5. Dt
TU. Cons. Honor. Vs. 1 — 6. 105 — 110. De IV. Cons. Honor. Ys. 171.
184—188. De Mallii Theod. Cons. Vs. 58—60. 321^—324. 32& aq. De
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Befordezongen und Khrenbexoifmgcii. 447
beUo Getico Vi. 1 sq. 107—114. 213** 217. 437 iq. Db VI. Cons* Ho-
uor. Vs. 265-^269. 386--d95. Laui fierenae Regioae Vf. 146. Bpi-
ibaU Fall, et Celer. Va. 44—46. la Kuirop. Lib. I. d46'--d49. De Com.
StUicb. lU. 125--130. 231-^236. De rapta Proi. L 26--32. 111 aq.
169 iq. 276. 11. 24-<*26. 41. 223--226. 237—246. III. 137 sq. 211 bia
214. 320—227. 357—362. 3ä9— 391. Gigantom. Va. 16-^20. Daran
reihet sich eodlicb ooch die litterar-biatoriache Präge, wann and anter
welchen Umstanden die epistola ad Hadrianom geschrieben werden sei.
Danach lässt sich awar Iceines Ton beiden genau and sicher bestimmeny
doch gelangt Hr. H. nnter Hinweisnng anf das Vaterland des Dicbters
and des Hadrianos (es war Alexandria) , anf des letzteren einflussreicbe
fitelinng an Rom (matbmaassUch als praefectns Urbis) , auf des Cl. Ver-
haitniss an Siiliebo nnd seinen Aufenthalt am Hofe na Mailand , auf die
VerofTentlicbung d. Paneg. de 111. consuL Honor. im J. 396 nnd de con*-
snl. Stilichonia im J. 400 sa dem nicht anwabrschetnlicben Reonhate, dass
die Abfasanngsaeit dea Schreibens vor das J. 39d falle : fiber den Anläse
dazu lasse sich aber aus dem Briefe selbst nichts ermitteln. — Für das
Programm des Jahres 1849 schrieb Dr. 6. R, SekfMt die Abhandlung:
J)€ tpitkeUm peripkratiayhHaniworumtrajteUane (li 8^ 4.). Was O.
Hermann darüber an Soph. Phil. 1124 bemeriit hat, erscheint ihm unge-
nügend. Seinen Zweck giebt er in folgenden Werten am — quam ant
poetas noTimus aut scriptores certum scribendi genos ezooloisse in eoqne
ezcolendo potissimnm Torsatoa esse, neu snfficit perscrutari qaid qualeve
ttt illttd genuB, sed unde natum et quomodo ad alios scriptores translatnm
ejusque fines per Taria dicendi genera sint propagati. Qnod ut appareat,
hujus formuiae quasi historiam tradere placet, unde per quoa gradoa a
lenibus princlpiis huc usqne provecta sit transferendi audada oonspidatu^.
Der Plan, nach welchem er verfahren will, erheiit ans den Salsa: Bam
^-* placnit f iam ingredi , ut primnm de substantivoram peripbrmsi nnam
notionem efificientium disaeram , deinde de epithetia nomini prindpali adF-
dilis panca nddam. Demnach geht Hr. S. von der Definition der su^
tpQamg ana, die sodann wie bei Homer nnd den Tragikern, so fSr die
Griechen und Römer ausfahrlicb nachgewiesen nnd eiortect wird. Bin
anschaulicher, Alles umfassender Auszug des wohlgeordneten Scbriftcbeos
ist aber wegen der Menge der aufgezählten Einselfille nicht gut ausführ-
bar, ohne dem äusseren Umfange desselben selbst wiederum nahe so
kommen.
Die Zahl der Schuler betrog 1846—47 im Winterhalbjahr 217, im
Somn^rhalbj. 235; 1847 — 48 im Sommerhalbj. 241, im WinterhalbJ. 267;
1848^49 in beiden Semestern 262. Sie wurden in 6 Classen unter-
richtet , Ton denen die neu errichtete Sexta , die seither als Privatanatalt
galt , nunmehr auf Grund der unter dem 20. Febr. 1846 von dem Konigl.
ProTinzial - Scbnlcolleginm mitgetheilten Entscheidung des Ministeriums
als integrtrender Theil des Gymnasiums betrachtet werden soll. Auch
das Lehrerpersonal hat sich in den letzten Jahren wieder vermehrt. Der
Schnlamtscandidat Hertsi ist Ostern 1846 definitiT angestellt worden. Zu
Ostern 1847 trat der Gymnasialamtscandidat Dr. Schmidt als proyisori-
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448 SchaU und Universiüifnachnchteii lu s. w.
•eher OrdinariiM von Untertertia ein, da die UeberfSllong der Tertia
eine Trennung derselben in 2 gesonderte Abthdlungeo mit je Ijakrigen
Cnrsna nothwendig machte , «ein Bedfirfniss y das bia jetst fortgedaaert
hat. Gieicbzeitig trat der seitdem an der Anstalt thStig gebliebeae
8chnlamtscandidat Carl Aagwi Oericke aus Torgan, der sein Probejahr
am Gymnasium zu Luclcan abgehalten hatte, au nnentgeltlicber Ueber-
nahme einiger Lectionen ein, cnnSohst zur Vertretung des G.-L. Hertei,
vf elcher von Ostern 1847 an in der Biselen - Massmann^schen Anstalt is
Berlin einen dreimonatlichen gymnastischen Cursus machte. Mit Eröff-
nung des Schuljahres 1848 begann der Candidat Dr. lio6erl JmIws Kraut
ans Torgau, mit Neujahr 18^y|||^er Canditfai diH Franz Giesel ebendaher
das gesetsliche Probejahr. Dal LehrertoHeglum besti^d demnach so Ost.
1849 ausser dem Archidiak. Bürger^ welcher 2 Stunden Religioainnter-
rieht in Ci. 111. ertheilte, ans dem Rector Prof. Dr. Sauppe, Pror. Prot
MüttoTy Ord. von I., Conr. Prof. Dr. jimdt^ Lehrer der Mathematik osd
Physik , Subr. Prof. Roihmann , Ord. von IL, Oberl. Subconr. Dr. Barn-
drkky Ord. von III, A., Oberl. Dr. Francke, Ord. v. IV., Cantor Brtyr,
Collab. und Pensionats-Inspector KleinMcktmdt, Ord. von V., G.-L. Hcrtd,
Ord. von VL| GHutfisl. Lehmann und den Gymnasialamts >Candidatco Dr.
SekmMf provisoi^ Ord. von III, B., Geridscy Dr. Krause nnd GieseL Is
dem snletst abgelaufenen Schuljahre sind von dem Konigl. Ministerian
der Unterricbtsangelegenheiton die Oberlehrer Jmdi und Botkmanm sa
Professoren, die ordentlichen Lehrer Hondrteik und Franeke au Oberieb-
rem ernannt worden. Von den drei, letztgenannten wurde dordk^cnfä-
ganf des Miliiateriums vofn 20. Febr. 1846 jedem eine- persönliche Ge>
baltszulage von 60 Thicn.. aus den Ueberschnsaen der Scbnlcasae gewihit
Grattficationen ans derselben Gasse erhielten alljährlich mehrere Lehrer,
ein Theii als Ersatz des Gehaltes, anch Unterstützungen sa Badereisea
der Silbr. Roihmann 7ö Thlr. im J. 1846, 50 Thir. im J. 1648, ebcas«
viel in demselben Jahre der Conr. Arndt; der GHülfsL üdbnoaii 75 Thlr.
im J. 1846 SU einer wisaenaohaftlichen Reise in die Salsburger Alpen. —
Mit dem Zeugnisse der Reife bezogen die. Universität zn Ostern 1816 d.
Blich. 6 ; Ost. 1647 6, Mich. 3 ; Ost. 1848 6, Mich. 3 Schüler. [R.]
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